Kunst
Freitag, 2. Februar 2018
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Kunstkritik Link verhüllt verhüllt Link Büste Büste Link Geradenbild Geradenbild Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Wie gestern in einem Gespräch … Wie ich gestern in einem Gespräch mitbekam, sind in den Arbeiten …
- [Schlucken.]
- … viele Themen …
- [Klick.]
- Oder werden in den Arbeiten viele Themen behandelt, die ich gar nicht mit … ähm …bedacht habe.
- Das sind Sachen, die … sehr abstrakt sind. Also wo ich gedanklich gar nicht mitkommen kann.
- Ich bin da weniger Theoretiker.
- [Schlucken.]
- Und ich muss da sagen: Ähm … Was mich da getrieben hat, das war die [Sperren: Neugier].
- [Schlucken.]
- Die … ähm … Büste. Da mag viel mitschwingen. Sowas, na ja, wie die Büste über die Jahrhunderte … ähm … behandelt wurde. Was sie für die Gesellschaft bedeutet hat. Ähm … Welche Formen es davon gibt. Was das über das Selbst aussagt. Ähm … Über Inszenierung Inszenierung !
- Was weiß ich.
- Aber das sind alles so Sachen, die haben mich da überhaupt nicht … ähm … dazu bewegt, … ähm … diese Büste zu modellieren. Sondern das war tatsächlich die …
- Neugier!
- Zu … ähm … Verstehen zu wollen, wie der Kopf funktioniert. Oder wie [Sperren: ein] Kopf funktioniert.
- Das selbe eben beim Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt .
- Was ist … Was ist der Körper?
- Wie … Einfach mal selbst vermessen! Einfach mal selbst … ähm … modellieren, um zu sehen …
- [Schlucken.]
- Oder eben um zu verstehen, wie er … wie er funktioniert.
- Natürlich nur oberflächlich.
- Also … Ich taste mich da sozusagen langsam heran.
- Aber: Die [Sperren: Neugier] war's.
- Bei den Geradenbildern und bei den verhüllten Arbeiten habe ich tatsächlich mal einen anderen Ansatz gehabt. Also egal, um welche Arbeit es sich handelt: Es spielt immer eine Rolle … ähm …
- Ursprung Ursprung ist halt ein blödes Wort.
- Ähm … Zu einem [Sperren: Anfang] zu kommen. Oder zu gehen. Weil ich irgendwelche Fragen habe, die, wenn ich mittendrinne anfange, nicht beantwortet bekomme.
- Bei den Geradenbilder war es, dass ich das Gefühl hatte, … ähm … ich möchte nicht auf anderer Arbeit aufbauen. Ähm … Weil ich dann nicht verstehen kann, was meine eigene Arbeit ausdrücken kann.
- [Schlucken.]
- Und deshalb wollte ich eben zum … zu einem ganz einfachen Element. Mit dem ich sozusagen anfange.
- Spielerisch.
- Ähm … Voranzukommen.
- Also selbst etwas zu entwickeln. Von anfang an. Wo ich so sagen … Selbst nachvollziehen kann, wie es entstanden ist.
- So wie ich dazu gekommen bin.
- Und das war eben die Gerade. Davor der Punkt.
- Der Punkt, wie ich dann eben … äh … auch selbst in Texten geschrieben habe, für mich …
- Der ist tot! Und erst die Linie, oder die Gerade, die ist die erste Bewegung.
- Später habe ich dann von Kandinsky Wassily Kandinsky so etwas Ähnliches auch gelesen. Und … Ja. Das war sozusagen: Einfach gucken, … ähm … Beim Kleinsten sozusagen anfangen und schauen, … ähm … was sich daraus entwickelt.
- Bei den verhüllten Arbeiten ist es wieder etwas … etwas anderes der Grund gewesen.
- Da gibt es bestimmt auch viele Gedankengänge, … ähm … die ich alle nicht berücksichtige! Habe mich da … Oder das hat mich ja selbst beschäftigt, mit den religiösen Ansätzen der Verhüllung.
- [Schlucken.]
- Ähm … Dort war es eben die … ähm … der Zweifel Zweifel . So ein großes Wort. Sondern so ein …
- Na das Hinterfragen der eigenen Arbeit. Aber eben auch die der anderen. Die ich gesehen habe.
- Ob das … Na ja. Das war halt so meine Reaktion. Zum einen eben der Wunsch, etwas zeigen zu wollen.
- Der Mensch hat den Wunsch gesehen zu werden. Von anderen beachtet zu werden.
- Und gleichzeitig sich aber wieder zurückzunehmen. Ähm …
- Warum auch immer!
- Das kann ich jetzt ja auch viel drüber nachdenken. Ähm … Aber ich behaupte, selbst dort war es die [Sperren: Neugier] zu sehen, … ähm … was passiert, wenn ich eine Arbeit eben in eine Box reintue und ausstelle. So.
- Ich habe viel darüber geschrieben. Aber eigentlich: Neugier ist das zentrale Motiv.
- Und, neben der Neugier, so ein … so ein … so eine Anfangsidee.
- Es ist ja auch wieder zu so einem Anfang. Zu zeigen, nichts zu sehen. Oder eben nichts zu sehen erst einmal. Und daraus entwickelt sich vielleicht etwas.
- Wenn auch nur im Kopf!
- Also bei all den Arbeiten … ähm … gibt es eine Frage nach einem [Sperren: Anfang].
- Ob jetzt im … ähm … in der Technik. Wie bei der Plastik eben. Modellieren. Technik.
- Dann die Büste nehmen. Ähm …
- Wie beim grafischen Element der Linie. Woraus besteht ein Bild? Oder was wäre da der kleinste … oder die kleinste Einheit? Abgesehen vom Punkt.
- Oder eben so ein gedanklicher Anfang. Nichts sehen. Und aus dem Nichtsehen entstehen dann erst etwas.
- Und … ähm … Jetzt eben von dem Komplex abgesehen: Einfach [Sperren: pure Neugier].
- Auch bei den Fotocollagen. Schauen, was passiert denn jetzt, wenn ich ein Foto zerreise und neu zusammensetze?
- Einfach gucken, was passiert!
- Neugier halt!
- Und das ist vielleicht wichtig, dass ich das dann … na ja … bei dem Gespräch eben … ähm … Egal, was jetzt an Gedankengängen kommen. Die sind interessant. Das gefällt mir, was alles entstehen kann. An Zusammenhängen.
- Da hat ja jeder … Da hat ja jeder einen anderen Zugang zu. Das ist das Schöne daran. Auch wenn ich jetzt eben nur ein einfaches Motiv wie ein Selbstbild nehme. Und Techniken, die … die ziemlich leicht zu verstehen sind. Nachzuvollziehen sind. Eigentlich. Oder Stil, der sehr einfach nachzuvollziehen ist.
- Da gibt es halt viele unterschiedliche Ansätze, wie man da ran gehen kann.
- Meiner ist halt anscheinend das Interesse und irgendwie immer die Suche nach irgendwie einem Anfang.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 31. Dezember 2017
Standpunkt Link Kunstkritik Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts im Bett. Es knallt.]
- Der Mensch hat verlernt …
- [Klick.]
- … ein Bild einfach nur [Sperren: anzusehen].
- [Knall.]
- [Klick.]
- Es einfach nur vielleicht schön zu finden.
- [Knall.]
- Es einfach vielleicht nur abzulehnen.
- Stattdessen wird …
- [Katze Ramses meckert.]
- … ein Gedankenkonstrukt drumherum gebaut.
- [Katze meckert.]
- Was der Betrachter so verinnerlicht hat, im Sehen, dass er selbst schon danach verlangt.
- Er hat verlernt ein Bild [Sperren: anzusehen].
- [Knall.]
- Er denkt, es könne sich nur noch vermitteln durch Text.
- Durch Sprache.
- Selbst [Sperren: ich] glaube, inzwischen, ohne drüber nachzudenken, dem beigefügtem Wort.
- [Klick.]
- Das ist ganz unkritisch.
- [Klick.]
- Dabei ist doch das Wort, der Katalog dazu, der Begleittext, …
- [Schlucken.]
- … nicht die ganze Zeit dabei. Wenn das Bild hängt.
- [Knall.]
- Sondern was am Ende übrig bleibt, sichtbar bleibt, ist das Bild. Das muss also für sich selbst stehen.
- [Sperren: Können.]
- Und das kann nur für sich selbst stehen, wenn der Betrachter es für sich selbst stehen [Sperren: lässt].
- Also auch lernt, es einfach alleine stehen zu lassen. Und ansehen zu können.
- [Klick.]
- Auf der anderen Seite muss natürlich der Schaffende, der Künstler, …
- [Klick.]
- … sich bewusst dafür entschlossen haben, aus diesem …
- [Klick.]
- … Gedankenzirkel, sich selbst wieder davon zu befreien. Er ist gar nicht in der Lage, eine Arbeit zu machen, ohne sie gleichzeitig selbst in Schubladen zu stecken.
- Zumindest ich bin es nicht mehr.
- Und das ist doch eigentlich traurig.
- Ich sehe es ja auch an den ganzen Selbstbeschreibungen. An den Texten, die Künstler über sich selbst verfassen. Dass sie sich selbst schon irgendwo hinein verorten.
- [Sperren: Wollen.]
- Nicht mehr weil sie [Sperren: müssen]. Zwar ist es …
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- … gewünscht, dass er sich auch selbst beschreiben kann. Aber er [Sperren: möchte] es auch von sich aus. Inzwischen.
- [Knall.]
- [Klick.]
- Damit schränkt er sich doch aber eigentlich ein.
- Er [Sperren: will] sich einschränken.
- [Klick.]
- Er [Sperren: muss] sich sogar einschränken. In einer Zeit, wo es keine Beschränkung mehr gibt.
- [Klick.]
- Das ist also menschlich.
- [Klick.]
- Ich glaube aber, dem Künstler täte es besser, wenn er sich aus diesem Konstrukt eben wieder befreit.
- [Knall.]
- Das [Sperren: Umfeld] von Kunst …
- [Knall.]
- … ist schon geordnet genung. Der Künstler engt sich in allen anderen Bereichen ebenfalls ein. Da kann er sich doch …
- [Knall.]
- … diesen einen Bereich offen lassen!
- Das heißt nicht, dass er sich nicht konzentrieren soll. Das heißt nicht, dass er nicht lernen soll.
- [Klick.]
- Dass er nicht handwerklich gut sein soll.
- [Schlucken.]
- Ich denke sogar, das ist eher eine Voraussetzung. Auch wenn ich das bei mir selbst noch nicht wirklich sehe. Erkennen kann. Was ich sehr kritisch finde.
- Wo es in mir drinne aber eben ein Konflikt gibt. Wo ich merke, ich möchte es zwar, aber mir fehlt … der Antrieb dazu.
- [Klick.]
- [Klick.]
- So oder so kann ich ja aber auch … mich von einem Themen…
- [Klick.]
- …katalog [Sperren: freisagen].
- [Klick.]
- Warum [Sperren: muss], warum [Sperren: soll] ich mich denn gleich … äh … verorten? Warum muss ich … äh … für mich auch selbst … ähm … herausfinden, warum ich … äh … Selbstbildnisse mache? Warum kann ich das nicht einfach stehen lassen?
- Natürlich spricht auch da nichts dagegen. Sich Gedanken zu machen, über … über dieses Themenfeld. Ähm …
- [Klick.]
- Sich über andere Künstler informieren.
- [Knall.]
- Was sie mit dem Selbstbild gemacht haben.
- [Schlucken.]
- [Knall.]
- [Knall.]
- Aber es sollte nicht zur Voraussetzung dafür werden, etwas zeigen zu können. Und das wird es aber. Wenn ich mir Ausstellungstexte anschaue.
- Das ist ein …
- [Klick.]
- Eine Spirale.
- Irgendwer hat mal angefangen. Der Künstler oder der Galerist. Der Vermittler. Oder der Betrachter. Einer von dreien, oder alle gleichzeitig, hatten den Drang, etwas verstehen zu wollen, etwas zu [Sperren: vermitteln], oder etwas … eben … vermittelt zu bekommen. Und der andere musste dann darauf einsteigen.
- So schaukelt sich das immer weiter hoch. Und am Ende wollen es alle.
- Dadurch wird es aber hohl.
- [Klick.]
- [Knall.]
- Dadurch wird es nicht mehr … Dadurch kann eine Arbeit am Ende nicht mehr für sich stehen.
- [Schlucken.]
- Sondern wird nur noch mit dem Kopf gesehen.
- [Klick.]
- Ja! Ich selbst kann auch Arbeiten nicht frei vom Kopf sehen. Ich habe enorme Schwierigkeiten damit. Zum Beispiel …
- [Klick.]
- Mit der Arbeit einer Tänzerin, die ich kenne. Die es eben nicht … äh … vermittelt. Nicht mit einfachen Worten vermittelt. Was sie tut. Und ich eben damit keinen Zugang zu dem Tanz finde. Und das liegt aber eigentlich nur daran, dass ich eben gelernt habe, einen Text dazu zu sehen. Lesen zu können. Der mir erklärt, was ich sehe. Was ich zu sehen [Sperren: habe]. Der … Themenfelder aufweist, die drinnen vorkommen. In der Arbeit.
- [Schlucken.]
- Und ohne diesem Text, ohne dieser Begleitung, schaffe ich es nicht, mir eine Arbeit, einen Tanz, einfach anzusehen.
- Und hinzunehmen!
- [Klick.]
- Das wird bestimmt die, [Sperren: meine], Aufgabe nach dem Studium sein. Mich davon loszulösen. Und zwar nicht nur bei anderen. Also wenn ich in Museen bin. Sondern auch bei meiner eigenen Arbeit.
- Denn die Arbeiten, die ich selbst …
- [Klick.]
- … gut finde, sind eben die, die, meiner Meinung nach, nicht vom Künstler selbst begründet werden.
- So ist es bei den Höhlenmalern so. Die nichts mehr dazu sagen können!
- [Knall.]
- Das ist bei Kinderzeichnungen Kinderzeichnung so.
- [Schlucken.]
- Und das ist bei Arbeiten psychisch Kranker so.
- Wo, als ich, zum Beispiel, in einer Galerie fragte, … äh … ob es denn einen Katalog dazu gibt, wo die psychisch Kranken zu ihren eigenen Arbeiten etwas sagen.
- Also was sie damit ausdrücken. Und so weiter.
- Wurde hin und her telefoniert. Und mir danach gesagt: Nein, das gibt es nicht.
- Die wollen eben die … die Künstler davon [Sperren: fernhalten]. Die wollen, dass sie einfach einen Freiraum haben. Einen Raum, wo sie etwas tun können. Und eben nicht in diesen … Um eben nicht in diese … in diesen … in diesen … in diese Spirale hineinzukommen.
- Vielleicht kämen sie es auch gar nicht. Weil sie gar nicht … Weil viele vielleicht gar nicht so … so … denken. Wenn man da nicht hineingeboren wird. Wenn man eh schon in der Kunstwelt … sozusagen … von Außen geguckt hat. Also die Outsider Art. Dann hat man ja gar nicht gelernt … ähm … Oder dann hat man gelernt, eigentlich, … äh … von … also befreit zu sein, von diesen ganzen … äh … ähm … ähm … Texten. Von den ganzen Hintergrundinformationen.
- Und man kann einfach [Sperren: tun].
- Ich weiß, dass ich dahin nicht mehr kommen werde. Das geht nicht. Wenn man einmal in diesem System drinne war.
- Aber ich denke schon, dass ich … äh … es schaffen kann, nach dem Studium, mich langsam wieder umzu…
- …erziehen.
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Vielleicht kommt da nur Müll raus!
- Vielleicht kommen da nur Sachen raus, die … ähm …
- [Klick.]
- Ja, mit denen ich selbst nichts mehr anfangen kann. Was weiß ich!
- Aber, das habe ich jetzt auch gelernt: [Sperren: Ausprobieren].
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 23. Dezember 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Kunstkritik Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach dem Aufstehen. Kaffee trinken. Am Arbeitstisch.]
- Letztens kam ja … so eine … oder [Sperren: die] Frage. Warum … ähm … bei dem Bild, wo das Auge … so hervorsticht, in seiner Wirkung …
- Und ich wusste darauf keine Antwort.
- [Schlucken.]
- Ich habe mich um eine Antwort … ähm … gewunden!
- [Klick.]
- Das ist das selbe wie beim Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt . Wo ich genauso fragen würde oder könnte: Warum sehen meine Füße wie Socken aus? Warum habe ich … ähm … das eine Knie … ähm …
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- … mit starken Strichen hervorgehoben?
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Warum ist mein Oberkörper so leicht zur Seite geneigt? Und leicht aufgebläht?
- Ich bin selbst so einer, der gerne … nicht nur überinterpretiert, sondern … ähm … alles hinterfragt. Das habe ich aber auch in der Hochschule gelernt.
- [Schlucken.]
- Und ich merke jetzt, wie wichtig es eigentlich ist, Dinge einfach auch stehen zu lassen. Und das merke ich daran, dass ich bei meinen eigenen Arbeiten gar nicht ehrlich alles begründen [Sperren: kann]! Und es … Und ich schlussendlich auch nicht alles begründen [Sperren: möchte].
- [Klick.]
- Denn viele Begründungen, die gegeben werden, kommen mir so vor, als würden sie nur gegeben werden, [Sperren: weil] eine Begründung gebraucht wird.
- Der Mensch sucht eine Antwort.
- Er sucht eine Begründung für etwas, was er nicht versteht.
- Und da ist Kunst nun einmal ganz groß drinne. Dinge zu zeigen, die nicht alltäglich sind. Die Fragen aufwerfen. Und dieser Konflikt zwischen dem Menschlichen, dem alles … ähm … ähm … eine Antwort abzuverlangen, … und dem … und der künstlerischen Arbeit … ähm …, die geradezu … ähm … Offenheit fordert, der ist eigentlich … sehr schön!
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Und den sollte ich auch nicht überpinseln. Mit … ähm … einfachen Antworten.
- Ich hab's ja gemerkt bei den Gesprächen, die ich geführt habe. Mit … äh … nennen wir sie Alltagsmenschen. Die eben nicht in den Kunstkreisen drinne sind. Wie sie … ähm … versucht haben, Begründungen zu geben, … ähm … weil man vieles … äh … gar nicht ausdrücken [Sperren: kann]. Eben wenn so ein Wort kommt wie [Sperren: schön], wie [Sperren: interessant], wie [Sperren: spannend]. Das sind so Wörter, die sagen eigentlich …
- … gar nichts …
- … aus. Und sie werden dann eben gebraucht, wenn einem nichts mehr einfällt. Und man trotzdem aber … ähm …, ja, trotzdem etwas dazu sagen will. Oder muss.
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Wichtig ist dann aber eigentlich nur, dass es nicht zur reinen … ähm … Also dass man sich nicht darauf ausruht! Dass keine … Dass eigentlich gar keine Fragen gestellt werden können. Dass heißt, dass man nicht … äh … im Chaos Chaos versinkt. Ähm … Der kann sehr schön aussehen!
- [Schlucken.]
- Aber dass … äh … Dass es nicht zu einer [Sperren: Hülle] verkommt, die man nicht versteht, weil man sie nicht … begründen muss. Und deshalb nur Oberfläche fabriziert.
- Dass heißt, selbst in einer Arbeit, die … die ich selbst gemacht habe und die ich … die ich aber eben nicht … aufschlüsseln kann, …
- [Schlucken.]
- … sollte ich nicht das Gefühl haben, dass es … äh … äh … eine rein oberflächliche Arbeit ist. Sondern dass es … äh … dieses … Geheimnis ist ein starkes Wort. Ähm … Dass diese … Dass dieses Ungeklärte … ähm … Dass hinter dem Ungeklärtem vielleicht doch etwas ist. Und es nicht nur … äh … ähm … die Oberfläche einfach ist. Die … Die unge…
- Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.
- [Schlucken.]
- Es geht mir dann eigentlich darum, dass ich mich nicht darauf ausruhe. Ähm … Arbeiten zu machen, die Fragen aufwerfen und ich aber weiß: Die muss ich nicht beantworten!
- Also … ähm … arbeite ich einfach so, wie es gerade halt kommt.
- Sondern dass ich schon, während ich arbeite, das Gefühl habe, … ähm … auch wenn ich … ähm … nicht im Detail … ähm … Stellung beziehen kann, … Dass ich nicht einfach drüber hinweggepfuscht bin! Sondern diese Fragen, die auftauchen, die ich nicht beantworten kann, [Sperren: offen] bleiben.
- Weil ich selbst noch nicht … ähm … oder [Sperren: nie] … Weil ich selbst nie … ähm … alles verstehen werden kann, was ich selbst herstelle. Produziere.
- [Klick.]
- Ich sollte aber [Sperren: nie] in die Verlegenheit kommen, eine Begründung abzuliefern, weil eine gefragt ist.
- Dann lieber schweigen.
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 17. Dezember 2017
Standpunkt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach dem Versuch die Zeichnung von gestern zu wiederholen.]
- So eine große Zeichnung …
- [Kaffeetasse wird zur Seite geschoben.]
- … hat gestern genau einmal funktioniert. Heute wollte ich das noch einmal machen. Und …
- [Schlucken.]
- Es war nicht richtig.
- Ich glaube, die Neugier fehlte. Also wo ich gestern jeden Strich … äh …, jede Geste, … äh … war dort etwas Neues. Und ich wusste noch nicht, was dabei herauskommt. Und habe halt immer wieder hingeguckt. Und heute war das eher so ein …
- … Abarbeiten.
- Wo ich gemerkt habe, … ähm … es gibt verschiedene Arten von Linien zeichnen.
- Einmal gibts das, wo man zwei Punkte verbinden will. Eine Strecke eben … äh … haben möchte. Von A nach B. Die sehr … ja … äh … langweilig werden.
- Und dann gibt es Linien, die …, während sie … äh … während ich sie zeichne, … ähm … selbst erst ihren Weg finden! Also wo noch nicht das Ergebnis feststeht. Sondern wo dann auch eben der … der Arbeitsprozess sichtbar wird.
- Und [Sperren: das] ist die spannende Linie.
- Das ist die neugierige Linie!
- Und … Das konnte ich heute nicht. Heute habe ich eigentlich bloß versucht, das, was ich gestern geschafft habe, nachzumachen.
- Zu wiederholen!
- [Klick.]
- Und … Zweiter Punkt. Ich glaube, ich habe mich zu sehr auf das Gesamtbild … konzentriert. Also ich habe bereits davor überlegt, welche Haltung ich haben möchte. Welche … ähm … Ja, ich habe extra die Hand sozusagen … ähm … so gezeichnet, wie es eigentlich gar nicht möglich wäre.
- Einfach, weil ich es [Sperren: wollte].
- Und ich glaube, der Unterschied ist dann eben: Bei dem [Sperren: Wollen] … Ich … mache etwas, … ähm … Ich ziehe sozusagen eine Linie, weil das Ergebnis stimmen soll. Und was … äh … gestern war, … ähm … da wollte ich [Sperren: nicht].
- Da passierte es! Da war ich sozusagen neugierig. Das einfach ausprobieren wollte. Und noch nicht auf das Gesamt… äh …ergebnis … hingearbeitet habe.
- Und deshalb … äh … hat die Arbeit von gestern halt extrem viel, finde ich, …
- Deshalb saß ich da glaube ich eine Stunde lange noch davor. Hab mir das einfach angeguckt.
- Da spürt man … Da spüre ich … äh … ja, die Neugier!
- Wie funktioniert etwas? Wie funktioniert der Fuß? Wie funktioniert … ähm … Oder welche … Welche … ähm … Welche Flächen gibt es? Welche … Welche Linien verbinden sich beim Körper miteinander? Welche Muskeln?
- Und heute war das wirklich eher ein [Sperren: Kopist].
- Also jetzt nicht … äh … streng. Aber … ähm … ein … [Sperren: Abarbeiten].
- [Schlucken.]
- Und am Ende wurde ich … gleich … äh … pfuschig. Also …
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- Ich habe dann große Flächen … äh … sofort ausgefüllt. Obwohl … ähm … die Details gar nicht … ähm … da waren.
- Gerade die Details, also das genaue Hingucken, … Wie funktioniert die Hand? Äh … Wie schaut ein Fingernagel aus? Ähm … Auch wenn das bloß ein Augenblick ist, … äh … der Konzentration darauf, … Aber das … Das … sehe ich der Zeichnung am Ende an.
- Ob der Nagel nun … ähm … eigentlich aus zwei Punkten besteht, welche ich miteinander verbinde. Oder ob der Nagel … ähm … Ob ich den Nagel halt mit dem Auge [Sperren: abtaste]. Und in dem Moment Moment dann auch … äh … diesen kleinen Abschnitt … äh … zeichne.
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Das ist glaube ich auch wieder der … Verweis … zu … äh … Kinderzeichnungen Kinderzeichnung . Die … Wo das Kind, wenn es zeichnet, ja nicht bereits … ähm … weiß, was es … ähm … Also wie es am Ende ausschauen [Sperren: soll].
- Es hat zwar ein Blatt Papier, aber es ist … äh … Es wird noch nicht eingeteilt. Am Anfang.
- Das ist mir gestern passiert. Ohne drüber nachzudenken.
- [Sperren: Weil] es etwas Neues war!
- Und heute hatte ich schon zu viel Struktur drinne.
- Und das hat's … zerstört.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 28. November 2017
Standpunkt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Wegen leichter Halsschmerzen tagsüber im Bett. Nicht mit nach Berlin gefahren. Gedanken zum gestrigen Gespräch mit Werkstattleiter über Avantgarde Avantgarde und Bedeutung von Kunst allgemein und heute.]
- Je mehr Kunst ich sehe, in Museen, Galerien, Ausstellungen allgemein, desto … ratloser … bin ich.
- [Klick.]
- Mhm.
- In den letzten Jahren habe ich ja mir sehr viel angesehen. Und … was schon deutlich wird ist, dass neuere Kunst, …
- [Schlucke.]
- … also sagen wir seit 100 Jahren, aber vor allem jetzt in den letzten Jahrzehnten, … ähm … sie in alle Richtungen ausschert.
- [Pause.]
- Alles vertreten wird.
- Alle Meinungen.
- Alle Stile. Alle Techniken.
- Was auch gut ist! Ich meine, ich lebe da jetzt drinne. So. Das gefällt mir.
- Eigentlich.
- [Laut eingeatmet.]
- [Pause.]
- Die Frage ist halt: Gibt es überhaupt etwas, was … mhm … also …
- [Schlucke.]
- … also wo man heute sagen würde, das ist heute die … das wäre heute die Moderne?
- Also wo etwas Neues … ähm … Wo etwas … ähm … Wie heißt das?
- Propagiert!
- … wird.
- Also gesagt wird: Äh …
- Das ist Kunst! Äh …
- Das ändert sie!
- Das ist tot!
- Ähm … So muss es sein!
- Das ist die Zukunft!
- [Pause.]
- Wie im Gespräch auch … äh … gestern … glaube ich … Da habe ich schon gemerkt, dass … Es [Sperren: gibt] vielleicht … also die Idee der Avantgarde … Das ist vielleicht komplett …
- [Luft pfeift durch den Mund.]
- … [Sperren: falsch].
- Also ich meine, sie sind … so habe ich das jetzt gemerkt … ja auch immer irgendwie … [Sperren: gescheitert].
- Und es kam etwas Neues. Und das Neue war plötzlich das Richtigere. Äh … Systeme … ähm … wurden beendet. Und damit hörte auch eine … ähm … Kunst auf. Und was anderes … übernahm das.
- Also ist … ähm … der [Sperren: Drang] nach … nach etwas [Sperren: Neuem], nach [Sperren: dem] Richtigen, nach dem [Sperren: Zukünftigen], …
- [Schlucke.]
- Der ist vielleicht … ähm … Der ist eigentlich bloß [Sperren: vorgeschoben]!
- Dadurch … ähm … Also der Mensch, also [Sperren: ich] neige dann ja dazu, … ähm … äh … selbst so einen Drang zu verspüren. Irgendwie so ein kribbeln. So. Das ist vielleicht das Menschliche! Ähm …
- [Klick.]
- Vielleicht evolutionär bedingt!
- Dass man nach … äh … nach etwas [Sperren: Neuem], etwas [Sperren: Höherem], strebt.
- Und dass dieser … Es ist kein Fehler! Aber vielleicht, ich sag's jetzt einfach mal so … Das dieser Fehler auch in der Kunst gemacht wird.
- [Pause.]
- Dabei sind doch … Ich [Sperren: bin] jetzt eben schon wieder bei … ähm … Ja. Bei Höhlenmalerei Höhlenmalerei . Äh … Oder bei anderen Anfängen der Kunst.
- Da sind ja diese Dinge nicht …
- [Schlucke.]
- Ich denke: Nicht … Dass sie nicht den Drang hatten, etwas Neues zu machen.
- Genauso wie Kinder! Oder … ähm … psychisch Kranke!
- Sondern da geht es halt ja wirklich um … um den [Sperren: Menschen]!
- Um das, was er erlebt! Ähm … Das auszudrücken!
- Ob bewusst oder unbewusst. Das ist zweitrangig.
- Und das ist ja eigentlich das, was am Ende … ähm … das ist, wo ich selbst länger vor verweile.
- So wenn ich da Geschichten sehe!
- Und dass eigentlich ein Pissoir Marcel Duchamp in der Kunst … ähm … Ja! Es [Sperren: ist] … äh … ähm … Es [Sperren: gribbelt] mir! Ähm … Auch beim Schwarzen Quadrat! Wenn ich darüber nachdenke.
- Gleichzeitig lässt es einen halt irgendwie … [Pfff.] … so im Raum … ähm … alleine stehen.
- Weil es [Sperren: abgekoppelt] ist. Es ist irgendwas theoretisches. Was … Irgendein Gehäuse, was … ähm … irgendwelche Künstler oder irgendwelche … äh … Theoretiker … ähm … sich erdacht haben. Und wo halt … Wo halt etwas [Sperren: passiert]. Was halt aber eben nicht mehr … ähm … zum …
- [Sperren: Menschen] …
- … vordringt.
- [Pause.]
- Denke ich.
- [Pause.]
- Deshalb komme ich auch irgendwie wieder zu dem Schluss: Ähm … Einfach das machen. was … ähm … was [Sperren: kommt]. Also was ich … ähm … Was aus mir heraus sozusagen … ähm … entsteht.
- Ich jetzt den … äh … Drang irgendwie verspüre, weiter … ähm … diese Geradenbilder zu machen. Ohne jetzt eben diese Idee der Moderne irgendwie … ähm … äh … dadrinne sehen zu [Sperren: müssen].
- Die ich ja auch selbst hatte!
- An den Anfang gehen! Von dort aus etwas … äh … schaffen, was … ähm …
- Na ja.
- Was … Was Bedeutung hat.
- Was das dann auch immer ist.
- Also wenn ich den Drang spüre, das zu machen, dann spricht eigentlich nichts dagegen, einfach es zu …
- [Sperren: Tun].
- Also einen kleinen Plotter Plotter zu kaufen und im kleinen Format … ähm … große Arbeiten schaffen. Und das sind dann große Arbeiten, weil sie … ähm … entstehen … ähm … in … ja … stundenlanger Arbeit. Ähm … Wo der Drang aber eben nicht … äh … der ist, andere zu …
- … zu [Sperren: überzeugen]!
- Oder zu [Sperren: übertrumpfen]!
- Oder überhaupt [Sperren: gesehen] zu werden!
- Sondern halt einfach der ist: Es tun.
- [Pause.]
- So ich merke es halt bei mir. Ich glaube nach dem Studium möchte ich das gerne tun. So. Egal wie … wie verrissen es werden würde, wenn ich das … ähm … einen Professor zeigen würde. So. Der alles hinterfragen würde. Warum ist das … und das? Was willst du damit sagen?
- Es sollte für mich glaube ich [Sperren: irrelevant] sein.
- Das ist … ähm …
- Das interessiert nicht.
- [Pause.]
- So, wie wenig es die Höhlenmenschen interessiert hat, … äh … wie … wie … wie ihre Zeichnungen … ähm … in … ein paar tausend Jahren angenommen werden. Oder wie wenig es Kinder interessiert, … ähm … wenn sie zeichnen. Äh … Was die Erwachsenen eigentlich darin sehen.
- Klar. Darin gibt es immer irgendwo eine Rückkopplung.
- Ähm … Aber ich glaube, im Kind drinne ist selbst das … der Drang es einfach zu [Sperren: machen].
- So.
- Ob nun mit Stift. Mit Kreide! Mit … äh … Mit Sand! Das ist ja eigentlich total egal! Das … Es entsteht halt [Sperren: etwas].
- Etwas [Sperren: schaffen].
- Punkt.
- [Pause.]
- Ohne es begründen zu tun.
- Und dieses … äh … Selbstbildnis Selbstbildnis … Also wenn ich jetzt Geradenbilder weiter machen würde … Das Selbstbildnis wäre ja weiterhin … ähm … denke ich mir … einfach … ähm … Teil meiner Arbeit. Aber nicht weil … Eben nicht weil es Thema ist, sondern weil es … Ich bearbeite es halt gerne damit. So. Es macht mir … Doch. Es macht …
- Ich weiß nicht warum! Aber anscheinend mache ich es gerne. Also sollte ich es doch [Sperren: tun]! Ohne da jetzt eine riesen große … ein theoretisches Konstrukt drum herum bauen zu müssen.
- Was aber schon mehr oder weniger [Sperren: verlangt] wird. Wenn man Künstler sein will. [Sperren: Der] auch … äh … ausgestellt wird. [Sperren: Der] auch bei Wettbewerben mitmacht. Äh … [Sperren: Der] auch Beachtung findet. Wo Kataloge geschrieben werde. Immer! Sich selbst … Also selbst [Sperren: Worte] finden müssen für eine [Sperren: bildnerische] Arbeit … ist rudimentär. Heute.
- Ich denke aber auch, ich kann den anderen Weg gehen. Und sich dem eben … eben verweigern.
- Weil man es selbst einfach nicht … äh … ähm … äh … es nicht theoretisieren möchte. Also nicht um aufzufallen, wieder. Sondern einfach man [Sperren: wirklich] nichts … äh … nichts sagen … zu sagen hat. Weil man es eben nicht selbst … ähm … Oder das Geheimnis. Dieses … äh … äh … Diese … Diesen Schleier nicht selbst … äh … lüften möchte.
- So.
- [Klick.]
- [Pause.]
- Trotz allem. Wenn ich wieder zu solchen Gedanken komme, finde ich halt … na ja … die Zeit der Moderne … ähm … unglaublich … ähm … [Sperren: reizend]. Also wirklich … ähm …
- [Schlucke.]
- Da bekomme ich große Augen!
- Auch wenn ich jetzt im Nachhinein mitbekomme: Vielleicht ist es doch für mich oder für in der heutigen Zeit, wo bereits alles ausgereizt wurde oder … oder vieles … das meiste … da ist es gar nicht mehr von Bedeutung … äh … sowas zu tun. Damals … äh … wollte man sich von etwas befreien.
- Und dann kann jetzt vielleicht etwas kommen, was … ähm … einen Schritt weitergeht.
- Was das [Sperren: hinter] sich lässt! Und … ähm … ähm … wieder den … dieses … eine … nicht-theoretisierte Arbeit schaffen.
- [Klick.]
- Was dann … äh … die Betrachter und die Bücher in ein paar Jahrzehnten darüber schreiben, das ist … äh … das ist irrelevant. Das … Irgendwas kommt da sicherlich! Als: Das war wieder eine Strömung! Oder …
- Wo ich jetzt nicht einmal davon ausgehen würde! Es ist natürlich irgendwas anti. Also dagegen sein. So. Äh … Da belebt sich ja Kunst von. Da lebt die Kunst von. Aber ich denke jetzt, so dieser Gedanke, geht eher in eine ganz andere Richtung.
- Wo es eigentlich keine Rolle spielt.
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 26. November 2017
Standpunkt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts. Im Bett. Sehr nah am Mikrofon.]
- Ich [Sperren: muss] Angst vorm Tod Sterben haben.
- [Klick.]
- Ich muss Angst vorm Tod haben.
- [Klick.]
- Damit ich den Versuch unternehme …
- [Klick.]
- Den Versuch unternehme …
- [Klick.]
- … mit ganzer Kraft …
- [Klick.]
- … zu …
- [Katze Ramses schreit laut auf.]
- [hörbares Atmen.]
- [Klick.]
- … zu … [Sperren: Wirken].
- [Katze jammert.]
- [Klick.]
- Alles andere wäre … [Sperren: billig].
- [Klick.]
- Wirken heißt nicht, so zu tun, als ob.
- Wirken heißt nicht, …
- [Klick.]
- … etwas zu tun, …
- [Klick.]
- … was [Sperren: ankommt].
- [Klick.]
- Wirken [Sperren: kann] heißen, mit einfachsten Mitteln - wie Kleister, Farbpigmente, Finger -, etwas zu zeichnen.
- [Klick.]
- Wirken heißt es dann aber nur, solange der Akt Akt des Zeichnens und das Ergebnis nicht für die [Sperren: Schau] existieren.
- [Klick.]
- Sondern nur für … [Sperren: mich].
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 4. November 2017
Diplom Arbeit Link Standpunkt Link Kunstkritik Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Gestern auf dem Bett.]
- Was sind denn das alles für Künstler?
- Was ist denn deren Verständnis …
- [Klick.]
- Ein Thema wird gegeben und sie arbeiten danach?
- [Pause.]
- Oder es wird kein Thema gegeben, sie schaffen sich ein Thema und arbeiten dann danach?
- Sie müssen es ständig begründen!
- Vor sich selbst, aber auch vor allem vor dem Publikum.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Das kann es doch gar nicht sein!
- Auch bei den ganzen Ausschreibungen!
- Oder bei dem Studienpreis Studienpreis .
- Wo immer noch ein Text dazugehört. Und ich denke mal, einige schreiben dann ziemlich ausführlich.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Schreiben zu der Frage "Warum?" alles auf.
- [Klick.]
- [Sperren: Was] ist das für ein Verständnis?
- [Pause.]
- Ich glaube, ich würde mich irgendwie … missbraucht fühlen!
- Also dass ich sozusagen Themen [Sperren: abarbeite]. Mit künstlerischen Mitteln.
- [Klick.]
- Da spricht doch die Arbeit gar nicht mehr … [Sperren: selbst]!
- [Pause.]
- Sie [Sperren: wird] missbraucht!
- [Pause.]
- Von einem Gedanken.
- [Pause.]
- Die Künstler, wenn ich das jetzt … so sehe ich das gerade, werden ja darauf [Sperren: getrimmt]!
- So zu arbeiten.
- Und das Publikum wird getrimmt, so zu [Sperren: Sehen]!
- [Pause.]
- Es [Sperren: verlangt] heutzutage ja schon nach einem Audioguide im Museum.
- Ich habe Leute im Museum gesehen, die … die haben die Arbeit, me… so sah es aus, nicht wirklich betrachtet. Sondern sie haben auf Play gedrückt und haben sich die Information zu der Arbeit angehört.
- [Schlucke.]
- Waren aber gar nicht wirklich beim Sehen. Sondern beim [Sperren: Hören].
- [Pause.]
- Das ist wie so eine … Schleife. Oder wie so ein … wie so eine Spirale! Egal, wer damit angefangen hat, so diese Idee von … von Kunst …, die begründet werden muss oder will. Danach folgten die anderen und das zwang Zwang gleichzeitig wieder andere … ähm … darauf zu reagieren.
- Mitzumachen!
- Und jetzt hat sich das so gedreht …
- Die Besucher wurden so getrimmt, dass … dass sie jetzt danach [Sperren: verlangen]. Und Nachschub gegeben werden [Sperren: muss]. Genau in dieser Form.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Aber zu was für einer Kunst wird denn das dann?
- [Pause.]
- Oder was wäre jetzt das Gegenteil? Also wo würde ich sagen, das geht in eine Richtung, die halt … von diesem ganzen … Gedanken-[Sperren: Gedöns] …
- … Dieses ganze verkonzeptualisierte und immer wieder auch das mit der Gesellschaftskritik Gesellschaftskritik !
- Mit … mit der Politik … mit der politischen Kunst!
- [Pause.]
- Ich kann mir vorstellen, dass … ne … das ist halt in der Zeit jetzt so. Ich weiß gar nicht, wann das angefangen hat.
- [Schlucke.]
- [Klick.]
- Aber wenn ich jetzt ein Bild male, mit einem … Huhn drauf. Und reiche es irgendwo ein. Ohne einer Begründung. Dann hat das Huhn keinen [Sperren: Wert].
- Den bekommt es erst, oder die … die …
- [Klick.]
- … den Sinn bekommt dieses gemalte Huhn erst, wenn … ein [Sperren: Text] dazu steht.
- Und [Sperren: nur] durch den Text wird dann das Huhn prämiert.
- Aber das Huhn kann nicht alleine stehen!
- Dann wird sofort wahrscheinlich eine Absage verfasst.
- [Sperren: Oder] man muss das Huhn als Lebenskonzept haben. Als Thema …
- [Sperren: Thema. Thema!]
- … seiner Arbeiten.
- Muss das aber wieder vermarkten. Ansonsten wirkt es beliebig.
- [Pause.]
- Nicht … zeitbezogen.
- Und eben auch bei diesen ganzen Porträts, die ich jetzt von mir mache: [Sperren: Ich] selbst ja auch suche da ein Thema.
- Und das ist auch wieder eine Spirale!
- Ich weiß gar nicht einmal, ob [Sperren: Ich] danach gesucht habe. Aber andere suchen danach.
- Sofort die Frage: Warum?
- Dann suche ich danach. Vermittel etwas und daraufhin kommt dann halt das … das …
- Immer weiter … immer weiter!
- [Pause.]
- Also ich hoffe, ich halte es durch, bis zu dieser Präsentation, dass ich da stur bleibe.
- Und dieser Frage nicht nachgebe.
- Weil ich [Sperren: will] das eigentlich gar nicht. Das bin nicht ich!
- Das ist das [Sperren: Konzept], was vermittelt wird. Das so Arbeiten gezeigt werden müssen.
- Begründet werden müssen!
- Verteidigt werden müssen!
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 30. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Kunstkritik Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Im Dunkeln. Aufnahme schlecht, zu laut.]
- Ich merke wie … ich selbst immer wieder in den …
- [Pause.]
- … Gedanken … dem Gedanken verfalle, …
- [Pause.]
- … als Kunststudent Kommilitone müsse man irgendwie … ähm … einen eigenen Stil, eine eigene Idee …
- [Schweres Atmen. Schlucken.]
- … ähm … entwickeln.
- [Pause.]
- Und das dann natürlich auch nach außen tragen. Und … als Wiedererkennung.
- Und … ich merke halt, dass …
- [Lautes Ausatmen.]
- das ein fataler Weg ist, überhaupt so ran zu gehen.
- Ich merke, dass das immer irgendwie so als Thema auf. Mal sehr vordergründig. In einem Kurs. Als Marke sich begreifen.
- Aber auch unterschwellig! So wenn … es halt darum ging, …
- [Lautes Einatmen. Schlucken.]
- [Pause.]
- Oder wie ich das bei … ähm … Na ja. Wie das bei den Malereistudenten zum Beispiel rüberkommt. Also … von außen. Was ich höre. Das … Das es am Ende halt darum geht, … äh … erkannt zu werden.
- [Pause.]
- Und dass man das lernt. Einen eigenen Stil zu entwickeln. In dieser Studienzeit.
- [Schlucken.]
- Ob das nun stimmt oder nicht, das … muss mir jetzt eigentlich egal sein. Sondern …
- [Schlucken.]
- Ich möchte halt nicht in so eine Schiene geraten, wo ich das Gefühl bekomme, … ähm … ein [Sperren: Produkt] herzustellen.
- [Pause.]
- Um, zum Beispiel, am Ende Geld zu verdienen.
- [Schlucken.]
- Das war dann auch der Grund, warum ich … äh … letztes Jahr mit den Geradenbildern … pausiert habe.
- Natürlich ist das … äh … ein gutes Gefühl, … ähm … zu sehen, wie … wie die eigene Arbeit ankommt. Von fremden Menschen, die ich nicht kenne. Die das dann auch kaufen! Für, wie ich finde, nicht wenig.
- [Schlucken.]
- Und gleichzeitig … äh … beschleicht mich dann halt immer das Gefühl, irgendwie, dass es … ähm … äh …
- Ne. Dass ich da in etwas hineinrutsche. Was ich eigentlich gar nicht möchte.
- [Schlucken.]
- Und ich denke auch, dass es … also … ich … Optima… Also … Ich …
- Es könnte ja sein, dass sich etwas eigenes entwickelt. Aber ich sollte das nicht als Ziel irgendwie sehen. Sondern es sollte etwas sein, was [Sperren: vielleicht] passiert. In zehn … zwanzig … dreißig … Jahren. Oder was vielleicht bloß ein Zwischenweg ist. Danach kommt wieder was anderes! Aber das ich mich nicht so darauf fixiere.
- Ich denke mal zwar, dass das eine Voraussetzung … äh … wäre, … äh … um … äh … mit Kunst gut Geld zu verdienen.
- [Schlucken.]
- Aber vielleicht gibt es ja noch … äh … den anderen Weg, … dass es passiert.
- [Pause.]
- Ohne dass man darüber nachdenkt.
- [Pause.]
- Deshalb bin ich jetzt sehr froh, dass ich … äh … seit eineinhalb Jahren halt … äh … langsam in diese Richtung gehe von: Ich. Fange. Von. Vorne. An.
- Jetzt nicht wie bei den Geradenbildern! Äh … die Idee … ähm … eines kleinsten … eines kleinsten Elements. Das ist schon wieder so sehr … na ja …
- [Schlucke.]
- Das ist wieder ein Konzept halt. Und … äh … in der Hoffnung, dass daraus etwas Neues entsteht.
- Und jetzt fange ich an …
- Oder nicht wie bei den kindlichen Zeichnungen! Wo es ja auch darum ging, … äh … andere nachzuäffen. Äh … In der Hoffnung, dass daraus etwas kommt, was ich … äh … ähm … wo ich mich wiedererkenne.
- So.
- Und jetzt … äh … beginne ich wieder, ohne es … ähm … gemerkt zu haben, von vorne an.
- [Schlucken.]
- Aber [Sperren: nicht] mit Ideen! Und Konzept! Und … äh … äh … mit Technik! Ähm … Sondern …
- [Pause.]
- … jetzt …
- [Pause.]
- … beginne ich anzufangen, … ähm … etwas erst einmal einfach nur zu … zu [Sperren: Sehen].
- Was ich ja schon … Wo ich mir ja schon einiges an Gedanken gemacht habe. Zum Sehen.
- Eben das Verstehen.
- Nicht bloß das Gucken!
- [Schlucke.]
- Und egal, was jetzt dabei herauskommt … Und ob das jetzt … ähm … wirklich … eine Büste Büste ist, … äh … die auch … äh … [Sperren: Gezeigt] werden kann. Also wo ich selbst das Gefühl habe, dass sie gezeigt werden sollte.
- Oder nicht.
- Das ist eigentlich total irrelevant! Das ist …
- [Pause.]
- Ich merke gerade: Ich [Sperren: lerne].
- Und das ist für mich jetzt gerade … wieder eine neue Erfahrung. Die ich davor, die letzten … was sind das dann … dreieinhalb Jahre … äh … gar nicht hatte.
- Also ich habe viel an Theorie … ähm … erfahren. Ich habe … ähm … viel gesehen. Von anderen auch. Habe auch viel gemacht.
- [Schlucke.]
- Aber … äh …
- [Pause.]
- So …
- [Pause.]
- Dass, was ich jetzt mache … dieses … ähm … überhaupt erst einmal Formen zu … Formen zu … zu [Sperren: begreifen].
- Ich weiß jetzt gar nicht einmal, wie ich das ausdrücken soll. Ich mache es jetzt ja nicht einmal … ähm … bewusst. Wie eben wieder … äh … Bücher durchlesen. Und ich … äh … ich zeichne ja nicht einmal. Also ich … mache jetzt keine … ähm … Ich zeichne jetzt keine … keine Menschen. Oder …
- [Schlucke.]
- Das ist jetzt halt so… sozusagen beiläufig. An der Büste. Über Spiegelbild Spiegelbild . Über … na ja … Eigentlich über Spiegelbild. Ähm … Was ja nicht verzerrt.
- Äh … Dabei die eigene Form begreife. Und mir es jetzt erst einmal bloß darum geht, sie … äh … umzusetzen.
- So mit etwas, was seit … ich weiß nicht … tausenden von Jahren oder so gemacht wird. Mit Ton. Das … Nicht zu brennen. Das ist jetzt auch total egal. Obs gebrannt wird oder obs dann gegossen wird. Oder wie auch immer!
- Ersteinmal einfach bloß dieses … bloß diese [Sperren: Form]. [Sperren: Machen].
- [Pause.]
- Undzwar ohne bereits daran auch zu denken … ähm …
- [Schlucken.]
- Was könnte sie ausdrücken?
- Das ist totaler Quatsch!
- Ähm … Wie kommt sie rüber?
- Das ist totaler Quatsch!
- Was für ein Material ist das?
- Das ist totaler Quatsch! Das lenkt alles nur ab!
- Das ist alles etwas, da bin ich noch gar nicht.
- [Pause.]
- Und darüber bin ich gerade [Sperren: froh]. Dass ich an so einem … äh … an … Dass ich es jetzt am Ende des Studiums sozusagen … ähm … selbst … erfahren … [Sperren: darf], …
- [Pause.]
- … einen ganz anderen Weg einzuschlagen.
- Ob das jetzt wirklich … äh … Ob mir das jetzt in zehn Jahren noch … ähm … in zwanzig, dreißig … etwas … ähm … äh … also etwas … Also ich daraus sozusagen … ähm … [Sperren: wachsen] konnte. Das weiß ich jetzt ja noch nicht.
- Aber jetzt, im Augenblick, … ähm … habe ich eben das Gefühl, dass es … äh … der richtigere Weg ist. Als dieses ganze verkonzeptualisierte … ähm … politische, gesellschaftskritische Bla.
- Und … ähm … [Sperren: ständig] darüber nachdenken: Was bedeutet das? Äh … Wie kommt das rüber? Und …
- [Pause.]
- Natürlich habe ich damit jetzt auch wieder eine Frage mehr. Und zwar: Wie … äh … bestreite ich das Diplom? Wenn ich gar nicht mehr … ähm … Also wie [Sperren: erkläre] ich es, wenn ich …
- Als Beispiel. Wenn die Büste jetzt wirklich was wird, also ich habe das Gefühl, sie ist gut.
- [Pause.]
- Wie …
- [Pause.]
- Wie erkläre ich es? Ohne dass es in die Richtung abtriftet … ähm … Nach der Frage: Äh … W… W… W… [Sperren: Was willst du?]
- Was soll wie … Was soll rüberkommen?
- Und was ist dein Thema?
- Diese Fragen möchte ich eigentlich … ähm … vermeiden. Dass sie gestellt werden.
- [Pause.]
- Denn um die kümmere ich mich ja jetzt gar nicht! Die blende ich … äh … gerade vollkommen aus!
- Und das ist wichtig!
- Nur ich weiß jetzt halt gar nicht, … äh … wie ich dann … ähm … da … da drauf reagiere! Denn es geht ja darum: Es werden Fragen gestellt. Ich … [Sperren: zeige] etwas. Und … ich [Sperren: sage] etwas dazu.
- [Schlucken.]
- Und wenn ich aber … ähm … mich eigentlich verweigere und auf dem normalen Weg … ähm … also auf den normalen Fragen, die gelernt sind und … äh … wo auch gelernt … äh … gelehrt wird, wie man als Student darauf antworten soll …
- [Schlucken.]
- Äh … Wie ich es halt sonst machen würde. Sollte.
- Oder was dann überhaupt kommen … kommen soll. Schweigen? Oder was?
- Also dass eigentlich gar keine Fragen mehr kommen können! Weil ich … äh … gar nicht beantworten möchte. Weil ich nicht weiß, was ich antworten soll.
- [Pause.]
- Ich weiß halt nicht, ob es für ein Diplom zu wenig ist, zu sagen: Ich … äh … Ich habe studiert, ich habe gelernt. Und … äh … diesen [Sperren: Prozess], den … den zeige ich jetzt. Ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Eigentlich.
- Zu einer [Sperren: Aussage]. Gekommen zu sein.
- [Schlucken.]
- Wenn das reicht, wäre das gut.
- [Pause.]
- Das muss ich noch einmal … Ich muss mir da noch einmal … ähm … diese Gedanken halt … äh … geordnet aufschreiben. Und … ja … mit Mark besprechen. Damit ich nicht in … ähm …
- [Pause.]
- Damit dieses … äh … diese Abschluss… äh …präsentation dann auch wirklich etwas ist, womit [Sperren: ich] selbst auch etwas … ähm … anfangen kann. Und das nicht bloß … ähm … Dass ich es nicht nur mache, weil es so gemacht werden sollte.
- Dann würde es aber auch etwas werden.
- Denke ich mir.
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 7. Oktober 2017
Hans Wimmer Hans Wimmer Link Aufnahme, München, 1968 Link Hans Wimmer (1907 - 1992, deutscher Bildhauer Bildhauerei ) Hans Wimmer in seinem Atelier 1 Zusammenhänge der Fläche nicht glätten, sondern Zusammenhänge der Flächen klären Zusammenhänge der Fläche glaubhaft = Klarheit der Figur Flächen, die getrennt sein müssen, sollten nicht ineinander übergehen 2 Werkzeug der Bildhauer gleiches Werkzeug wie der ägyptischen Bildhauer elektrischer Meißel für Bildhauer schädlich in tagelanger händischer Bearbeitung von Stein wird Beziehung zwischen Künstler und Stein geklärt "In den Stein hineingewachsen." Komponente der Zeit Standpunkt Link nicht fahrig werden, schnell fertig werden wollen bei aktueller missglückten Büste Büste wurde mir das zum Verhängnis gesamte Arbeit, auch Vorbereitung, als wichtig betrachten, konzentriert arbeiten wirklich [Sperren: sehen], nicht nur gucken Zusammenhänge der Flächen begreifen und bildnerisch verdeutlichen auch Abgrenzungen herausarbeiten 3 Hauptaufgabe der Kunst unabhängig von Entwicklung der Technik Standpunkt Link Auftrag der Kunst: Gegenstand vergegenwärtigen Gegenstand Dauer verleihen, ihn erhalten Pharaonen einbalsamieren: Ziel, ihn vergegenwärtigen Griechen Griechen halten wichtige Szenen / Menschen / Tiere in Skulpturen fest, um sie für spätere Generationen zu erhalten 4Standpunkt Link Ohne Tot keine Kunst Tot = Ursache der Kunst Sinn der Darstellung: Gegenstand / Ereignis (dazu noch Gefühl[?]) weitertragen Kunst in Zukunft selber Sinn, Technik egal Kunst wird von Technik wenig beziehen können 5 über Porträt Hans Wimmer über Büsten wenn Darstellung vom einzelnen Menschen aufgeben: Mensch wird aufgegeben jeder Mensch ist einmalige Sache, Definition von Person mit technischen Mitteln nicht gänzlich erfassbar Position der Person durch immer wiederholtes Bearbeiten stärken Diplom Arbeit Link Standpunkt Link "Hab auch immer die Erfahrung gemacht, dass jemand, wenn er zu gar keiner Sache mehr in der gegenständlichen Kunst ein Verhältnis hat, dann hat er noch zu dem Porträt ein Verhältnis." Bildhauer gibt in Porträt alle Thesen auf und versucht nur noch Wesen von Person darzustellen Porträt gibt nicht nur Person wieder, sondern auch Bildhauer und letztendlich Betrachter 6 Kunsthistoriker interessieren heute mehr, wer Bildhauer war, als wer der Dargestellte ist Büste (Daten noch heraussuchen), Hans Wimmer Verhängnis, denn wichtig ist der, der dargestellt wird 7 bestimmte Nase passt nur in ein bestimmtes Gesicht "Es muss doch alles aus einer … aus einem Kern … herauswachsen." nicht nur eine naturwissenschaftliche oder künstlerische, sondern auch religiöse und ethische Frage Werkstatt Plastisches Gestalten Link Büste Link Standpunkt Link nach der Recherche zu Hans Wimmer wird bewusst, wie billig die gerade gegossene Büste ist. Sie [Sperren: kann] nur ein Studienobjekt sein. Sie [Sperren: ist] keine Arbeit. Dafür hat sie den Weg nicht gehen können, der hätte gegangen werden müssen. Nicht das Ergebnis ist entscheidend, sondern der Weg dahin. [Sperren: Wie] habe ich mich auf die Büste eingelassen. [Sperren: Wie] sind die Flächen und deren Beziehungen zueinander entstanden. Das ist bei dieser Büste nicht geschehen. Ich betrachte sie also nur als das, was sie ist: Ein Studienobjekt. Ein Objekt, um zu erlernen, wie ich aus einem Objekt aus Ton ein haltbares Objekt aus Gips herstelle. Diese Erkenntnis stimmt mich gerade froh. Büste aus Verlorener Form geschlagen Standpunkt Link Kunstbegriff Link Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich bekomme mich gerade irgendwie nicht mehr ein.
- Ich bin … ähm … hibbelig.
- [Pause.]
- Wenn ich …
- Also nach diesem … nach diesem … ähm … kurzem Ausschnitt über Hans Wimmer.
- Der so viele Sachen so klar geäußert hat!
- Über … äh … über … Was … Was Kunst [Sperren: will].
- Ähm.
- [Klick.]
- Und das in Beziehung zu … ähm … zu meiner eigenen, nennen wir es jetzt Arbeit, zu sehen.
- Ähm. Da fällt mir mehr als deutlich auf, wie [Sperren: billig] das eigentlich ist. Was ich gerade da … ähm …
- Wenn ich das als Kunst betrachten würde.
- Ähm. Die Büste, die ich gerade … ähm … abgieße.
- [Schlucke.]
- Wie billig die ist. Und wie … äh … billig eigentlich auch die Idee der Herme Herme ist.
- Ähm. Also wie … Das … Das … Das ist irgendwie so eine Idee der Medienkunst Medienkunst . Oder so.
- Und da fehlt es total an … ähm … Ich weiß nicht, ob das ein gutes Wort ist: An Tiefe.
- Also das ich halt selbst spüre, während ich … ähm …
- Also das es eben nicht bloß ein Auftrag ist: So, jetzt will ich das da … ähm … ein Friedrich von da oben auf die Menschen herunterblickt. Das ist die Idee! Und dann stellt das jemand anderes her.
- Diese Büste.
- Oder ich stelle sie halt fahrig her.
- Ähm. Aber ich … äh … ich [Sperren: lebe] die Büste in dem Moment Moment nicht.
- Das heißt … äh … Während ich sie erarbeitet habe, … ähm … habe ich nicht … habe ich nicht gemerkt irgendwie, wie … wie ich mich jetzt [Sperren: forme].
- Wie der Blick … ähm … ähm … sich … sich äußert!
- [Sperren: Was] … [Sperren: Was] bin ich in dieser Büste!
- [Pause.]
- Das habe ich nicht gesehen!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Und jetzt fällt mir eben auf, … ähm … dass … ähm … Damit kann ich … äh … sehr gut leben. Ähm. Dass das alles, was ich da gemacht habe, … ähm … auch auf anderen Gebieten eben, … Dass das so [Sperren: Studienobjekte] sind.
- So. Dass das … Das ich etwas mir angeeignet habe. Eine Technik. Ähm … ähm … Ich habe mir halt … ähm … ein Thema genommen. Äh … Um eine Technik zum Beispiel zu erlernen. Ähm … Jetzt zum Beispiel kann ich eben Verlorene Formen … ähm … herstellen.
- Wird sich ja heute zeigen! Ob das die Büste, oder was das auch immer ist, … ähm … auch immer noch so … ähm … Also so gut gegossen ist.
- Oder ob da noch Fehler drinne sind.
- So.
- Ich kann also … sozusagen … Dass ich das alles [Sperren: nutze], [Sperren: benutze].
- [Sperren: Missbrauche]. Um … Im positiven Sinne! Um etwas zu [Sperren: erlernen].
- [Pause.]
- Aber das sie eben noch nicht … ähm … äh … etwas [Sperren: darstellen].
- So.
- Davon sollte ich einfach nicht ausgehen!
- Und … ähm … Jetzt merke ich, wie [Sperren: viele] in der Medienkunst … äh … mit denen ich in Berührung komme, … äh … dass zu [Sperren: schnell] tun.
- Also wie zum Beispiel das eine Beispiel, dass der eine … ähm …, bevor die Arbeit überhaupt entstanden ist, das schon als das [Sperren: Kunstwerk] … ähm … ähm … ähm … erklärt!
- Oder der andere! Der auch in der Werkstatt war. Wie … mhm … eine Champagner-Flasche. Wo irgendwas raussprudelt. Das als … mhm … Das ist dann ein Gegenstand! So. Und … mhm … Der ist so …
- Das ist einfach nur oberflächlich!
- Und das … Jetzt habe ich das Gefühl, dass bei vielen … ähm … ähm … Ergebnissen, die ich sehe in der Medienkunst … Dass die sehr … Dass die sehr materiell eingestellt sind. Sehr oberflächlich. Ähm … ähm …
- Ich meine aber: Was soll anderes kommen, bei so Fragen … ähm … wie: [Sperren: Was] möchtest du damit darstellen?
- Ähm. [Sperren: Warum] diese Größe?
- [Sperren: Warum] … ähm … dieses Holz?
- [Sperren: Warum] dieses Format?
- Ähm … Das sind alles Fragen, die sind oberflächlich.
- So.
- Da geht es nicht in die [Sperren: Tiefe]!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Und … äh … bei ihm habe ich jetzt halt gemerkt, … äh … eigentlich geht es um ganz andere Fragen. Und über diese anderen Fragen … äh … klären sich dann glaube ich … äh … solche Dinge ganz automatisch.
- [Sperren: Ohne], dass man sie fragen muss.
- [Schlucke.]
- Und das stimmt mich gerade … ähm … irgendwie froh. Dass ich merke: Ähm … Ich [Sperren: bin] noch nicht so weit. Dass ich … äh … ähm … etwas schaffen kann, was … ähm … was [Sperren: wirklich] etwas ist.
- Das sind jetzt … ähm … Das sind jetzt … ähm … Arbeitsproben!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- So.
- Und … Das finde ich gut.
- Dass ich es mache.
- Ähm … Dass ich dazulerne.
- Ähm …
- Denen fehlt aber eben noch etwas … irgendwie … Ich merke es ja selbst!
- Ähm … ähm … Auch … auch bei der aktuellen Büste eben.
- Ich … ähm …
- [Suche passende Worte.]
- Ich … ich … Ich habe zwanghaft versucht, die letzten … den letzten Monat, mein … mein Gesicht irgendwie in dieses Ton rein… in diesen Ton reinzubekommen.
- Äh … Zwanghaft im Profil versucht. Zwanghaft von vorne versucht!
- Und … äh … ich bin daran gescheitert.
- Also ich … ich habe einen Wutanfall bekommen. Weil ich … ähm … es nicht hinbekommen habe. Und wenn ich jetzt so überlege: Ich habe [Sperren: immer] nur oberflächlich geschaut. Ich habe immer nur vom Foto, vom Spiegel Spiegelbild auf den Ton geschaut. Und habe versucht, das, was ich da denke zu sehen, halt zu [Sperren: übertragen].
- Ich habe es aber nicht in dem Moment gespürt. Irgendwie. Wie diese … Wie … Wie sich Wange … äh … formt. Wie … wie der Übergang … äh … von der Stirn ist, … ähm …
- [Ich schlucke.]
- Ähm … Zu den Augenknochen. Oder was das ist.
- Das ist alles … ähm … Das habe ich nicht gemacht!
- Und das ist jetzt das Ergebnis dafür. Eine zerstörte Büste.
- Die jetzt total deformiert aussieht. Ähm … Und die, wenn ich davon überzeugt wäre, eben auch etwas bedeuten [Sperren: könnte].
- Kann man ja eine Menge hineininterpretieren.
- Aber sie … sie ist mehr nicht. Als … äh … das, was sie jetzt [Sperren: ist]. Irgendein Ergebnis, was zufällig so entstanden ist. [Sperren: ohne], dass ich … äh … mit … mit meinem [Sperren: Wesen] dadrinne stecken würde.
- [Pause.]
- [Sperren: Wesen].
- Ist jetzt wieder so ein komisches Wort.
- Was ich … Was ich eigentlich nicht benutzen würden wollen.
- [Pause.]
- Also wo … Wo … Wo ich selbst nicht das Gefühl habe: Das ist … Das ist etwas mit Hand und Fuß eben.
- [Pause.]
- Es ist jetzt halt [Sperren: da]. Ich habe auch viel daran gelernt. Aber es ist einfach nichts, was … ähm … was ich zum Beispiel ausstellen würde.
- Und das hat noch nicht einmal etwas mit [Sperren: mir] dann zu tun. Sondern ich merke das bei vielen anderen auch. Wo ich mir dann sagen würde: Aber das würde ich jetzt auch noch nicht ausstellen.
- Also was heißt denn ausstellen?
- Ausstellen heißt doch: Man ist überzeugt von etwas. Dass es … Dass es … äh … Dass es andere sehen [Sperren: müssen]. So. Das ist eben nicht … äh … nur eine [Sperren: Spielerei].
- Oder es sollte nicht [Sperren: nur] eine Spielerei sein.
- Es sollte nicht bloß [Sperren: schön] sein.
- Es sollte nicht bloß [Sperren: hässlich] sein!
- Es sollte nicht bloß irgendwie einen oberflächlichen … ein Thema oberflächlich … ähm … äh … inne haben.
- Oder eben ein Konzeptblatt daneben. Was es dann auch erklären muss.
- Es sollte …
- Es [Sperren: muss] doch irgendwie etwas von sich aus sagen können.
- So.
- Und das … Da gebe ich einfach zu: Bei mir tut es das jetzt eben nicht.
- [Pause.]
- Und das ist kein Problem. Weil ich bin gerade noch Student Kommilitone . Und ich lerne dazu.
- Auch in der Werkstatt.
- Ganz ganz viel.
- Gestern gerade erst.
- Und heute werde ich halt mir das Ergebnis noch einmal angucken.
- [Pause.]
- Und dann nächstes Mal werde ich halt [Sperren: versuchen] zu … Also wenn ich ein Porträt von mir anfertigen möchte … Dass ich … äh … Dass ich nicht bloß auf die Fotos, auf den Spiegel, gucke. Sondern dass ich auch versuche irgendwie … herauszubekommen: Was …
- [Pause.]
- Ich weiß nicht.
- Wie … drücke ich denn das, was …
- [Pause.]
- [Ringe nach Wörtern.]
- Was ich bin … irgendwie … aus.
- Ach ich weiß nicht, wie ich es sagen soll!
- Das ist dann jetzt eben nicht die Form der Nase. Das sie leicht gekrümmt ist.
- Oder so.
- Das will ich mit reinbringen. Weil das ein Merkmal ist, finde ich, … äh … das sozusagen mich ausmacht.
- Oder … oder … ähm … links und rechts vom Mund … äh … diese …
- [Schlucke.]
- Diese … diese kleine Wülste. Die da sind.
- Die so nach unten leicht schon gehen.
- Äh … Dieses [Sperren: Fett], oder was das ist.
- Äh … Das will ich da auch reinbringen.
- So.
- Das … Das gehört irgendwie zu mir. Aber irgendwie fehlt dann halt noch etwas, … ähm … was so das Äußere noch einmal … ähm … stärker hervortreten lässt.
- Und das ist dann eben [Sperren: nicht] bloß eine Kopie.
- Von mir.
- Sondern das ist eine künstlerische Bearbeitung.
- So.
- Die halt weitergeht.
- Und die aber trotzdem nicht … äh … ähm … wie sagt man … anatomische Kenntnisse, oder so außen vorlässt.
- So.
- Also so abstrakt will ich das jetzt nicht machen. Sondern ich möchte ja auch Formen [Sperren: begreifen]. Und das heißt … ähm … äh … eine Form wirklich [Sperren: sehen].
- Und nicht bloß [Sperren: gucken].
- Und … äh … Und … äh … Und … Und durch dieses Sehen eben … ähm … sie übertragen.
- In ein anderes Medium.
- [Pause.]
- Also hier in Ton.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Start.]
- Das zu schnell etwas fertig haben zu wollen, etwas zeigen zu wollen, ausstellen zu wollen, etwas zur Kunst … ähm … erklären zu wollen …
- Ich denke, das ist nicht mein Problem.
- Ich sehe es jetzt halt bei mir.
- Sondern das ist ein Problem der Zeit!
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 10. Mai 2017
Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Standpunkt Link 2 Uhr frühs aufgewacht, Gedanken zu gestrigem Klassentreffen (siehe Aufzeichnung; da mitten in Nacht sehr direkt) Standpunkt Link Klasse Bildende Kunst Link Kunstkritik Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Sperren: Unglaublich].
- Was so als [Sperren: Kunst] …
- [Klick.]
- Oder künstlerische Arbeit bezeichnet wird.
- [Pause.]
- Da schließe ich mich gerne mit ein.
- Aber wenn ich so'n … Bei der Klassen…
- Bei dem Klassentreffen sowas sehe: Leinwand, wo nen paar Farbkleckse sind …
- Soll nen Tier sein.
- Aus 'nem Magazin der Kopf ausgeschnitten wurde. Der schon mal fotografiert oder gezeichnet wurde.
- [Pause.]
- Das als besonders schön … Oder keine Ahnung was, angesehen wird.
- Auch vom Professor!
- Oder 'ne andere …
- … [Sperren: sogenannte] …
- … Malerei.
- Er dann als … ähm … Würde er sich als Maler sehen?
- … dann [Sperren: bejaht]!
- [Pause.]
- Oder eben die eine, die total einfach … gemalt hat. Weil sie halt vielleicht das erste Mal gemalt hat …
- Was ja auch … dann … gut aussehen kann! Aber das dann als … ähm … Zeichen dafür, dass jemand [Sperren: Maler] ist …
- Also dass man so einen Begriff nimmt …
- Irgendwie finde ich das gerade … [Sperren: hammer].
- Ich würde zum Beispiel bei mir auch nicht sagen, dass ich ein … weiß nicht … ein Zeichner bin. Oder so.
- Gerade wenn ich das dann auch … auf der Maschine mache. Ich habe einfach nicht das Gefühl, es zu zeichnen.
- Und auch nicht das Gefühl, es zu [Sperren: können].
- Und … ähm … Wenn ich zeichne, extrem viele ungeplante, unkontrollierte … ähm … na ja … Handbewegungen … Also die jetzt nicht … ähm … bewusst so gemacht sind, um zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen.
- Sondern es ist halt ziemlich ungekonnt.
- [Schlucke.]
- Und … Da hab ich halt selbst nicht das Gefühl bei mir, dass ich … ähm … ein Handwerk Handwerk beherrsche.
- Dass ich mich dann damit also Zeichner oder Maler mit nennen könnte.
- Wa…
- Überhaupt nicht.
- Das wäre mir zu einfach.
- Dann ist's lieber nicht sein …
- Und da finde ich's jetzt halt krass, was alles da durch geht!
- Ähm … Und wie gesagt, ich schließe mich damit ein!
- [Pause.]
- Oder letztens, wo jemand da halt einfach nen … Zettel von der … Putzkolonne, oder vom Hausmeister Hausmeister , der 'ne WC gesperrt hat, weil die kaputt ist, oder keine Ahnung …
- Das halt dort abnimmt und dann in den Klassenraum hängt und das wird dann, weiß nicht, zwanzig, dreißig Minuten lang … äh … diskutiert!
- Ähm … Und … Pfff … Na ja. Und in dem Moment Moment halt total hochgehoben.
- [Sperren: Das ist bloß ein Ausdruck! Der] …
- Weiß nicht.
- Es ist jetzt zumindestens tatsächlich kene Kunst!
- [Pause.]
- Das ist jetzt so'n Satz, den Christian gesagt hat.
- Okay. Das kann ich nicht sagen.
- Ich … ähm … Das ist halt nichts, was …
- Na ja. Das ist etwas, was mich daran [Sperren: zweifeln] lässt.
- An dem … An dem Gehalt.
- Das habe ich jetzt gestern nicht bei den … sogenannten Malereien gesehen. Und den Zeichnungen.
- [Pause.]
- [Sperren: Nee. Geht gar nicht.]
- [Pause.]
- Oder wenn dann so ein Dokumentarfilm gezeigt wird. In der Klasse [Sperren: Bildenden Kunst]. Das ist etwas … Also mir kam's jetzt so vor, als wäre es nur sowas. Pfff. Ich weß nicht, was daran jetze Kunststudium is.
- [Pause.]
- Ich muss mich da leider mit reinziehen. Also selbst drinne sehen. Auch mit der Büste Büste jetze.
- Das Holzding ist ja … ähm … Hat jetzt doch nicht so geklappt. Ich hab's ja immer weiter zurückgebaut.
- Da bin ich jetzt bei der Gipsbüste wieder. Die auch sehr gut aussieht. Finde ich. [Sperren: Aber] das ist halt nichts, … ähm … [Sperren: Bewusstes]. Also das ich weiß, warum sie jetze … ähm … gut ausschaut. Und dass ich … Und dass ich es [Sperren: verstanden] habe, wie das geht.
- Und dass ich selbst eben das Gefühl hab, es getan zu haben.
- Das war ja meine [Sperren: Erste] jetzt. Deshalb ist das jetze … ähm … sicherlich in Ordnung. Dass ich da so … etwas … ähm … unbewusst rangehe.
- [Schlucke.]
- Aber ich würd mich deshalb eben nicht als …
- Wie heißen diese Skulp…?
- Als Bildhauer Bildhauerei betrachten!
- [Pause.]
- [Sperren: Null].
- [Pause.]
- [Sperren: Null].
- [Pause.]
- Und das Selbe eben bei "Maler".
- Gestern.
- [Sperren: Null].
- "Zeichner": Null.
- Bei den anderen jetzt auch.
- Das ist teilweise … [Sperren: hingekritzelt]. Aber jetze halt so … Es sieht ja auch … äh … schön, oder spannend, interessant aus. Wenn ich jetzt so nen einfachen Begriff nehmen kann.
- [Pause.]
- Aber … Weiß ich nicht. Da ist nichts von …
- [Schlucke.]
- Mhm. Es wirkt sehr sehr [Sperren: zufällig]. Dass es so gekommen ist.
- Auch das ist in Ordnung! Es spricht ja nichts dagegen. Aber vielleicht fällt mir das auch nur ein, weil das im Klassentreffen dann eben in Massen verhandelt wird. Also hintereinander weg. Also sowas vorgestellt wird.
- Wie beliebig das … Also [Sperren: extremst] beliebig das ist!
- Ähm … Hier hat nen Kunststudent Kommilitone … ähm … mal Öl genommen und ein bissel herumgepinselt.
- [Schluckt.]
- Hat sich versucht [Sperren: Mühe] zu geben. Und das wird dann als [Sperren: Malerei] angesehen!
- [Pause.]
- Oder als eine gute Zeichnung oder so.
- Wozu gibt's denn dann die anderen Studiengänge? Malerei? Oder Bildhauerei?
- Wenn man bereits so einfach lax … ähm … ja … große … [Sperren: große] Kunst machen kann?
- So kommt's zumindestens rüber, wenn der Professor das so lobt.
- Das ist für mich gerade total unverständlich.
- [Pause.]
- Und das ist bei mir halt eben auch nicht anders!
- Ich bin jetzt ja froh, dass ich in der … ähm … Werkstatt Plastisches Gestalten bin. Weil ich da halt das erste Mal halt sowas mitbekomme, wo ich … ähm … ja … das Sehen lerne.
- Auch wenn ich jetzt noch wirklich da extrem Anfänger bin.
- [Schlucke.]
- Und das … äh … Studiengänge Bildhauerei gibt's jetzt nicht an der Hochschule. Aber die halt … äh … jahrelang … äh … sich da ausbilden lassen. Und sich dann da höchstwahrscheinlich tatsächlich mit auskennen.
- Da bin ich jetzt ja noch sehr … sehr sehr sehr … oberflächlich. Ähm …
- Und trotzdem ist das so das Einzige, wo ich jetzt sagen würde, da ist … ähm … da ist irgendwie was mit Gehalt!
- Was mir jetzt beigebracht wird.
- [Pause.]
- Und das hab ich zum Beispiel in der Klasse überhaupt nicht …
- Dieses Gefühl.
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 2. Februar 2017
[wv=A10-1]Kunstbegriff Link Anfänge der Kunst Link bei Höhlenmalereien aus ausklingender Altsteinzeit findet Trennung statt (zwischen magischer und mitteilender Kunstrichtung) in Südfrankreich und Nordspanien mit religiös-zauberischem Gehalt haben optisch-ästhetische Seite betont an ostspanischen Felswänden wollten eher etwas mitteilen zeigt zwei Möglichkeiten der Kunstbetätigung, mit Eigenarten bestimmter Völker weniger ein Fortschritt zu erkennen, als ein nebeneinander starker Kunstreiz geht von Behandlung Toter aus in mexikanischer Kultur wurde Asche des Toten oder Gebeine mit verarbeitet daraus sind Kunstgebilde, Figuren, Statuen entstanden Unzahl an Ritualen entstanden in Mexiko u. a. kleine Holzstatuen von Totem geschnitzt, verbrannt und beerdigt Schnitzwerk und Puppen u. a. als Ornamente verwendet Figuren sind oft Mischwesen behandeln Vorstellung von Mythen oder Auffassungen von Beziehung Mensch zu Tier weiterhin soziologische Anlässe als Auslöser für Kunstbetätigung wie Erntefeste, Siegesfeiern, Huldigungen von Häuptlingen, Fürsten und Königen Verehrung persönlicher Macht und Einfluss lebender und toter Herscher gehört zu stärksten Anreizen für Schaffen von Kunst soziologische Faktoren in höheren Gesellschaften mehr entwickelt als bei niedrigeren Gesellschaften, wo Zauberische größerer Einfluss hat daran knüpft Ästhetisierung des Schaffens an hat erst in Hochkulturen zur Verselbstständigung der Kunst als Leistung geführt nicht bewusst dazu entschlossen, eher durch Reize geweckt, ausgebildet, befördert Frage, ob das, was wir Kunst nennen, für Naturvölker auch Kunst ist frühere Ansicht, Kunst wäre aus dem Spiel hervorgegangen heute eher Zauberei als Auslöser für Kunst angesehen für Naturvölker war Kunst kein Spiel oder Zauberei Zauberei wird etwas bezeichnet, was im nachhinein als nicht logisch[?] bezeichnet wird im Moment Moment des Schaffens ist es etwas Verständliches Begriffe wie Familie, Geld, Religion, Staat etc. müssen immer im Verhältnis zum Kultur- und Wirtschaftsleben einer Personengruppe gesehen werden Begriff Kunsthorizont und Kunstspähre Kunstspähre Kunsthorizont: Ergebnis aus Zusammenwirken technischer Bedingtheit als Ergebnis aus Möglichkeiten der Kunstgestaltung in einer technischen Fortschrittsstufe zu betrachten Kunstspähre: konkrete Kunstgestaltung tritt als Ergebnis von Wechselbeziehungen in Erscheinung entscheidend bei Kunstspähre ist historisch einmalige individuelle Gestaltung traditionelle Techniken immer von geographischen Umweltbedingungen abhängig (weiter ab S. 259) Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Kann sein. Ja. Ist so. Ja.
- Und er hatte dann aber bestimmt eben [Sperren: kein] Geschäftsmodell Kunstmarkt dahinter. Und er hatte … Weißt du, was du da so gesagt hattest …
- Wovon hat er denn gelebt?
- Ähm … Der hat von seinem Bruder, glaube ich, gelebt, der ihm immer wieder Geld gegeben hatte. Theo van Gogh Vincent van Gogh , Öl auf Pappe, 1887, Vincent van Gogh
- Und das ist das, was ich gesagt hatte. Wenn …
- Und er hat zurückgezogen dann gelebt. Das ist aber kein Geschäftsmodell. Da kann ich Hartz 4 auch als Geschäftsmodell …
- Ja, wenn jemand keine … Wenn jemand keine anderen Geldquellen hat …
- Ja.
- Ja? Dann ist er gezwungen mit dem was er schafft, mit seinen Händen schafft, …
- Mhm.
- … auch Geld zu verdienen. Seinen Unterhalt zu verdienen.
- Dann kommt er aber in eine Zwickmühle. Dann will er zum einen hochwertig … also Kunst schaffen, die sozusagen …
- Der muss das in Einklang bringen. Ja. Genau.
- Das kann man gar nicht, glaube ich. Du bist dann da immer im… im… im…
- Ich glaube, man kann es wohl. Er konnte es.
- Ich kann es nicht.
- Aber Jeff Koons Jeff Koons konnte es.
- Der hat aber das als Thema, glaube ich, genommen.
- Das mag ja sein. Aber …
- Und wenn du das als Thema nimmst, dann verarbeitest du das so.
- Er hat … Das passt in unsere Zeit rein.
- Ich meine, Richter hat das am Ende ja auch gemacht.
- [Lacht.] Weil er eben … Weil es vielleicht doch ein Stück weit Berechnung ist. Also … Auch der Markt ist berechenbar. Kunst = Kapital Kapital , Joseph Beuys Joseph Beuys , 1979
- [Pause.]
- Alexanders Bilder von Richter und Rauschenberg Robert Rauschenberg
- Wollen wir kurz Gerhard Richter Gerhard Richter noch nehmen?
- Ähm … Wir können über [Sperren: mein] Bild sprechen.
- Na das meine ich. Genau das … White Painting von Rauschenberg, Bild in seiner Wohnung
- Du möchtest ja da auch ein Foto von machen.
- Du hast ja hier zwei … zwei Sachen. Du hast ein White Painting von …
- Ja. Gerhard Richter Bild in seiner Wohnung
- … von … von … von [Versucht den Namen vom Künstler Englisch auszusprechen.] Rouschenbörg. Und du hast ein … ein … ein … Wie heißen die Bilder von dem? Äh … Diese großen … Haben die irgendeinen Übertitel? Rakelbilder oder so?
- Nein, es ist auf jeden Fall eine Rakeltechnik.
- Rakeltechnik von Gerhard Richter. YouTube YouTube -Video über Rakeltechnik, Marc Ballhaus
- Genau.
- Zwei Originale hast du hier. Aber … Na ja, man sieht ja den Unterschied …
- [Lacht.]
- … anscheinend nicht. Außer das jetzt die Größe ein bisschen unterschiedlich ist. Vielleicht.
- Vielleicht.
- Du hast ja mal Gerhard Richter gesehen.
- Ja.
- So. Da war so ein großes Bild. Oder?
- Ja.
- Was … Was … So in deiner Erinnerung … Was hat das bei dir so ausgelöst. Oder … Oder warum … Oder was steckte dahinter. Was war dein Zugang.
- Das Kuriose war, das war auch in einer … einer … äh … äh … in der Tate Gallery in … in London …
- Mhm.
- War das. Ähm …
- Großer Streit mit Christian. Christian zusammengesetzt, Collage Collage auf Papier, W 10-1
- [Sperren: Und] … äh … Auch wieder die [Sperren: schiere] Größe. Also anders. Ich muss sagen, ich kannte Gerhard Richter vorher gar nicht. Ich wollte in dieses Museum. Dieses Museum hat halt eine Dauerausstellung und … äh … eine … äh … Ausstellung … ähm … für bestimmte … Also …
- Ja.
- … Themenausstellungen.
- Ja.
- So. Und … ähm … Ich bin mit meiner Karte … äh … für die Dauerausstellung [Sperren: nicht] in seine Ausstellung reingekommen. [Sperren: obwohl] es im selben Haus war.
- Mhm.
- Großes Bild von Richter
- Sondern ich bin nur … äh … in den Vorraum gekommen, wo … äh … seine Kunst auf Postkarten und Plakaten und … äh … seine gedruckten Bücher … äh … ähm … Und im Foyer hing [Sperren: ein] einziges Bild.
- Mhm.
- Von ihm. Abgesperrt.
- Mhm.
- Äh … äh … ähm … Mit einer Kordel.
- Mhm.
- Und die Leute haben gekauft [Sperren: wie verrückt]! Und die Plakate, die waren auch relativ teuer, glaube ich. Zwanzig, dreißig Euro. Eins. Und das war mäßig klein, muss ich mal sagen. Ähm … Also … äh … äh … Diese Farbdrucke, … äh … die haben überhaupt nicht so gewirkt wie das Original. Und ich hab' mich gefragt: Mensch Leute, warum gebt ihr soviel Geld für etwas aus, was gar nicht wirkt?
- Mhm.
- Und ich stand vor diesem [Sperren: riesigen] Bild. Äh … An dem übrigens viele vorbei gelaufen sind. Ich konnte es nicht verstehen. Weil es war wie so ein Kassenbereich … äh … gestaltet. Und ich war so beeindruckt. Von der [Sperren: Größe]. Und dass man Farbe über die Leinwand geschoben hat. Und das war … äh … Wie Drei-De hat sich das angefühlt. Weil diese vielen vielen Farbschichten haben halt … äh … so Höhen und Tiefen abgebildet. Ähm … Dass man das so [Sperren: sehen] konnte. Das war [Sperren: fassbar]. Gerhard Richter beim Arbeiten, Ausschnitt Film, 2011
- Mhm.
- Ähm … äh … Und … Und diese Kombination … Diese Farbigkeit … Diese Größe … äh … Dann noch, dass es Öl ist. Also ich mag einfach Öl unheimlich gerne. Ich würde Ölfarbe [Sperren: immer] Acrylfarbe vorziehen. Äh … ähm. Oder auch … ähm … Buntstiften. Oder was auch immer. Ähm … äh … Und ich war so begeistert, dass ich, als ich nach Hause, ich hab' mir seinen Namen gemerkt. Als ich nach Hause bin, dass ich mehr über ihn erfahren wollte.
- Gerdie! Gerdie! Gerdie!
- [Laut:] [Sperren: Gerdi! Gerdi! Gerdi!] Autogrammkarte Autogrammkarte #508, Friedrich Fröhlich
- Und ich bin in die … äh … Bibliothek gegangen, um mir dort eine DVD über ihn auszuleihen.
- Da gab's … Also da … Du meinst aber nicht die letzte Dokumentation. Die hatte ich dann nämlich auch gesehen. Wo er in seinem Atelier ist, in dem neuen großen schönen …
- [Sperren: Nee]. Nee nee.
- Wo er dann geplant hat, die Ausstellung.
- Ja. Nee nee. Ähm … Spannend war, das ist ja jetzt schon ein paar Jahre her, … äh … ich hab' geguckt, wer sind seine … äh … äh … Kunstschüler. Weil … äh … er ist ja auch [Sperren: Meister]. Und hat, ich weiß nicht, wie man das nennt, glaube Meisterschüler oder sowas …
- Könnt' icke och noch werden!
- Und ich hab' sofort … ähm … im Internet nach den ihren Arbeiten gesucht. Weil ich wollte schauen, …
- Ja.
- … inwiefern [Sperren: seine] Technik sich in [Sperren: ihrer] Kunst wiederspiegelt.
- Gab's da was?
- Norbert Bisky Norbert Bisky
- Ähm … äh … Nicht wirklich. Aber wo ich es gefunden habe, war … äh … äh … von … ähm … von Norbert Bisky. Norbert Bisky in Ausstellung, 2013, © Christian Zimmermann
- Mhm.
- Er war ja auch … äh … Meisterschüler von Baselitz Georg Baselitz , glaube ich. Und der hat …
- [Sperren: HGB Leipzig].
- Und der hat … äh … Auch Japaner sind dabei. Und da gibt's welche, die eigenartiger Weise ähnliches machen wie … äh … Norbert Bisky.
- Du kannst jetzt aber nicht sagen, ob das … Sondern es kann ja sein, dass sie gleichzeitig damit angefangen haben. Das passiert in der Kunstgeschichte auch manchmal, dass sie …
- Sie waren zur selben Zeit …
- … gleichzeitig …
- … glaube ich sogar Meisterschüler bei … bei Baselitz waren.
- Okay.
- Meisterschüler von Baselitz
- Äh … Und … äh … Dann hab' ich geschaut, ob Baselitz diese spezielle Technik hat. Und habe sie auch nicht wiedergefunden. Und war aber trotzdem beeindruckt, dass scheinbar zwei Musterschüler … äh …
- Meisterschüler.
- … so … oder Meisterschüler … äh … in die ähnliche Richtung gegangen sind. Das hat mich total fasziniert. Ähm … Und das hab' ich bei Gerhard Richter auch gesucht. Ähm … Und ich muss auch sagen, dass ich dann auch … äh … gesehen … äh … geguckt habe, was Gerhard Richter aktuell macht. Äh … Zum Beispiel diese kleinen … äh … farbigen Quadrate, die da aneinandergesetzt sind und sowas … Und ich …
- Richter-Fenster am Kölner Dom
- Pixel.
- … muss sagen … Mhm?
- Pixel. Die in dem Dom … Richter-Fenster im Südquerhaus (Ausschnitt), Kölner Dom, © Raimond Spekking
- Pixel. Ja genau.
- … auch sind.
- Und ich muss sagen, dass mir … dass mich das weniger berührt hat. Dass … äh … Dass … Dass ich dachte: Okay. Mach was du willst. Aber wenn du mir einen Gefallen tun willst, mach' weiterhin die Rakeltechnik. Bis an dein Lebensende. Mehr musst du nicht mehr machen. Damit begeisterst du mich.
- [Pause.]
- Okay. Ganz kurz. Wieder Technik, das Material, die Größe war wieder irgendwie ein … Das finde ich schön! Dass wir sozusagen …
- Das ist mein Zugang, ja.
- Materialität Materialität im Vordergrund
- Na, das ist doch schön! Wir haben jetzt … [Nicht verständlich, 2:22:05.] … Jetzt frage ich dich, … äh … dass hat jetzt zwar nichts mehr mit dir zu tun, aber, was denkst du darüber? Ähm … Denkst du, dass der Künstler, der das schafft, wie Richter auch, die [Sperren: Materialität] im Vordergrund sieht? So wie du das jetzt als Besucher siehst? Oder … Oder kannst du dir vorstellen, der Katalog ist so dick, weil da noch irgendwie tausend andere … äh … Gedankengänge drinne stehen. Die du als Besucher aber nie mitbekommst. Außer du ließt dir das extra durch. Und denkst du, dass das wichtig ist, das zu wissen, wenn du einen ganz anderen Zugang zu seiner Kunst gefunden hast?
- Was war jetzt … Was ist jetzt die Frage?
- [Sperren: Das klang so schön!] Mit Kommas und so!
- [Lacht.]
- Die [Sperren: Frage] war: Denkst du, dass der Künstler, wie jetzt Gerhard Richter, … ähm … diese Rakelbilder auch [Sperren: nur] macht - jetzt nicht negativ gesehen - nur macht, weil sie so groß, so schön …
- Um damit Geld zu verdienen?
- Nein nein! Weil sie so groß, so schön aussehen. Und mehrere Schichten haben. Und das ist ja spannend so mit dem Material zu arbeiten. Oder kannst du dir vorstellen, wie bei dem Uecker Günther Uecker … Da kannst du mir gleich noch einmal sagen, was du gehört hast … äh … ähm … Ob es da noch eine andere Intention Intention gab. Also eine etwas … äh … etwas … etwas [Sperren: ausdrücken]. Weil bei Uecker weiß ich, das war irgendwie nach dem Krieg oder so. Der hatte irgendwas erlebt und … Oder sowas. Und … Und … Oder bei Beuys. Das mit dem Fett und … und … äh … mit dem … äh … äh … und mit dem Filz. Wo er da mal selbst irgendwie Soldat war und es kalt war und er musste sich … Weißt du? Da gibt's ja so Geschichten darüber.
- Ja.
- Denkst du, das gibt es bei solchen Bildern auch? Interessiert dich das überhaupt? Oder … Oder reicht dir dein eigener Zugang?
- Rakeltechnik
- Also ich … Aus den Videos von … von Gerhard Richter weiß ich, dass er lange gesucht hat. Äh … Nach einer Technik, … äh … die … mit der er sich anfreunden kann. Und, dass er sich immer noch auf der Suche befindet. Also er experimentiert viel.
- Ja. Aber … Aber was sucht der da.
- Äh.
- Was!
- Ähm.
- Das weiß ich jetzt nicht.
- Genau … ähm … Ich weiß, dass er … ähm … - gerade bei den Rakelbildern - … dass er sie auch als sehr körperlich empfindet. Er muss da auf eine Leiter steigen.
- Mhm.
- Er … äh … zieht, was sehr profan aussieht, zieht Farbe über die Leinwand. Äh … Man muss erst einmal darauf kommen, nicht mehr traditionell den Pinsel zu nehmen, sondern auf einmal … ähm … eine Schiene zu nehmen, die man bestreicht und ganz glatt über … über eine Leinwand zieht. Das ist etwas Untypisches. Ja? Also … ähm … Also ich weiß, dass es Spachteltechnik gibt.
- Mhm.
- Aber Rakeltechnik ist für mich mehr als einfach nur Spachteltechnik. Ähm …
- Es gibt aber auch andere Beispiele, wo Künstler anders … nicht mit dem Pinsel, sondern dass die dann die Farbe geschmissen haben. Oder es gibt …
- Ja. Aber er hat das eben … Also ich … Also gerade Spachtel. Spachtel sind für mich immer ein bisschen kleiner. Ja?
- Mhm.
- Also maximal so dreißig Zentimeter.
- Aus dem Baumarkt meinst du jetzt. LUX Spachtel rostfrei, 5,79 EUR, Obi
- Ja so Baumarktspachtel sind mir bekannt. Aber er schafft ja … hat ja ein neues Werkzeug geschaffen, was so groß wie seine Leinwand ist. Also teilweise über drei Meter.
- Das ist doch bloß eine Leiste. Oder nicht?
- Ja, aber das muss man erst einmal schaffen! Diesen Sprung vom Pinsel hin zum Spachtel. Die Spachteltechnik gab's ja schon.
- Ja.
- Aber von der Spachteltas… äh … Spachteltechnik [Sperren: weg], hin zu dieser drei Meter langen Schiene, die dann auch mit Öl zu bestreichen. Öl hat ja … Öl ist ja ein ganz fantastisches Werkstoff an dieser Stelle. Weil es sich so leicht verarbeiten lässt. Und … Und so langsam trocknet. Ja?
- Mhm.
- Also nicht jedes Material ist geeignet für diese Technik.
- Acrylfarbe würde zu schnell trocknen drauf.
- Ja. Und natürlich auch, man muss gucken, wie schnell die Farben durchtrocknen. Ja? Also damit man dann das selbe Ergebnis produziert. Und da hat er auch, glaube ich, ganz lange experimentiert. Das heißt, er hat eigentlich auch für mich vielleicht ein neues Handwerkszeug in dem Moment gefunden. Und … äh … hat dann gemerkt: Das passt zu mir. Dann … In dem Video konnte ich beobachten, dass er nicht jeden Tag das selbe macht. Sondern es kommt auf seine Verfassung an. Und … äh … Wenn er da jetzt eine Farbe drübergezogen hat, nimmt er sich die Zeit. Er nimmt sich die Ruhe. Er sucht den Abstand. Und überlegt: Gefällt ihm das. Passt das zu ihm. So. Und da gab's dann auch Sachen, wo ich dachte: Ja, jetzt ist das Bild fertig. Und er hat aber für sich festgehalten: Das ist nicht fertig. Und am Ende sah das Bild ganz anders aus.
Mittwoch, 1. Februar 2017
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link verhüllt verhüllt Link Arbeit verhüllt mit vier Nägeln Holzplatte biegt sich dazwischen umsetzen Link morgen Kleber und Schraubzwingen (oder einfach Holzwerkstatt ausleihen) mitnehmen, kleben, danach wieder Nägel reinschlagen Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Büste Büste weiter mit Ohme und Bachmann bearbeitet Kunstbegriff Link Anfänge der Kunst Link aus "Anfänge der Kunst" (Konferenzbeitrag) von Richard Thurnwald, 1928 A Leitsätze 1 Kunst unterliegt Möglichkeiten Materialbewältigung hängt vom Stand der Technik ab 2 Kunst ist an soziale Bedingungen geknüpft Vertiefung und Spezialisierung hat Muße faul zur Voraussetzung Menschen müssen Kunst wünschen und schätzen Menschen, die nach Ansehen durch Prunk streben, kommen Kunst zugute 3 + 4 Ausgangspunkt (nicht verstanden) 5 u. a. in handwerkliche Erzeugnisse wird auch Gedanke künstlerischer Betätigung getragen künstlerischer Gehalt wird von sozialer Lebenslage und Geistesverfassung getragen 6 bei Kunst muss immer Kultursystem des jeweiligen Volkes berücksichtigt werden B Aufmerksamkeit auf primitive Kunst Primitive Kunst gerichtet expressionistische Kunst hat primitive Kunstmotive aufgenommen Psychoanalyse Sigmund Freud untersucht u. a. Sagen und Mythen moderne Tänze wie Gesellschaftstänze knüpfen u. a. an Negertänze, an ägyptische oder indische Motive an primitive Kunst im soziologischen Bereich untersucht heißt nicht sie ästhetisch zu betrachten untersucht wird soziologische Bedingtheit der Kunst Frage: Was sind überhaupt Anfänge? Anfangen setzt gewisses Fortschreiten voraus Frage, ob Kunst nicht selbst fortschreitet, sondern nur durch etwas anderes Technischer Fortschritt: wie bei Wissen wird Altem Neues hinzugefügt es entstehen Veränderungen, es wächst, vermehrt sich Beispiel primitiver Technik: Pflug anfangs Hacke vor Tier gespannt Abfolge des Fortschritts: Grabstock > Hacke > Pflug Pflug setzt auch Zähmung von Tier voraus Beispiel Flugzeug: Fahrrad > Konstruktion für Automobil > Benzinmotor > Flugzeug Fortschritt = irreversibel, unumkehrbarer Prozeß Kunst ist (vor allem) von Technik abhängig Malereien: Felswände müssen geglättet werden (wie in Höhlen in Nordspanien und Südfrankreich) heute notwendig Farben herstellen zu können bei primitiven Malereien meistens blaue Farbe nicht vertreten andere Frage bei primitiver Kunst: Woher kommt Andersartigkeit jener? Nur auf technische Unzulänglichkeit zurückzuführen? dazu kommt Betrachtung seelische und gesellige Formen des Lebens voneinander abhängig: gesellige Formen und Geistesleben auch erheblich von Technik abhängig Autor versucht Anlässe und Reize, die zu Formgebung und zu Kunststil führen, anzudeuten Gegenstand selbst betrachtet: das Materielle Gegenstände mit bestimmten Zwecken: mit funktioneller Überbetätigung sozialer Prozess immer im Hintergrund führende Einzelpersonen (wie bei Naturvölkern) schlägt neues Verfahren ein, findet Anklang, wird nachgemacht heutiges Beispiel: irgendein hervorragender Maler tritt mit etwas Neuem auf, wird bewundert, findet Anklang, wird nachgeahmt daraus ensteht Kunststil Entstehung sind soziale Prozesse, diesen gehen psychische Anlässe voraus Beispiel bei primitiver Kunst: Behandlung Leichen, Zauberei, totemische Vorstellungen über Abstammung vom Tier, über Verhältnisse zum Tier, … Mitteilungscharakter der Kunst ist nicht zu unterschätzen Mitteilungen können sich auf Hervorrufen von Gefühlen und Stimmungen beziehen oder über Umwege mit Beschreibung von Szenen erwecken Wirkungen von Mensch zu Mensch, von Gruppe zu Gruppe Zweiteilung: magische und mitteilende Kunstrichtung nur bei primitiver Kunst gehen sie vielfach ineinander über (weiter S. 254)Donnerstag, 19. Januar 2017
Standpunkt Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich bin mir jetzt unschlüssig.
- Ob ich wirklich zu den Bildern, die ich im Klassenraum zeige, … ähm … auch noch immer einen Bilderrahmen dazugeben möchte.
- Gestern sind ja die zwei rahmenlosen Bilderhalter angekommen.
- Äh … Der günstige, mit Versand, ich weiß nicht, fünfzehn Euro gekostet hat.
- Also zwölf bis fünfzehn.
- Der ist einfach nur instabil. Und beugt sich auch leicht nach vorne.
- Sieht halt nicht wirklich gut aus!
- Zur [Sperren: Not] würde ich den nehmen.
- [Pause.]
- Der andere … Der sieht sehr gut aus. Aber hat eben auch seinen Preis.
- Und ich bin nicht bereit halt … ähm … fünfzig Prozent alleine für den Bilderrahmen auszugeben.
- Das heißt: Den werde ich dann höchstwahrscheinlich hier mitnehmen.
- Und bei mir aufhängen.
- Das heißt: Ich muss das da ganz anders machen. Damit ich … äh … auch zufrieden bin, wenn da etwas veräußert wird.
- Das heißt: Dass ich, wenn ich jetze so eine kleine Hängung mache mit … äh … mehreren unterschiedlichen Selbstbildnissen. Also Techniken.
- Eine kindliche Zeichnung Kinderzeichnung .
- Ein Geradenplott.
- Eine Fingerzeichnung.
- Eine Spiegelzeichnung.
- Die muss ich ja auch erst einmal raussuchen.
- Dann würde ich das eher so machen, dass ich die alle mit Klammern befestige.
- Und die dann halt gerollt werden, wenn sie jemand haben möchte.
- [Pause.]
- Das eine Bild ist jetzt ja schon gerahmt.
- Die kleine Collage Collage . Also Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt . Druck mit … ähm … Efeublatt … Sondern Feigenblatt.
- Die würde ich vielleicht als einzige so lassen.
- Und eventuell als … ähm … in einer Auflage rausgeben.
- Fünf Stück zum Beispiel.
- Das erscheint mir sehr machbar.
- Das heißt … ähm … fünfmal ausdrucken an dem Drucker. Und fünf … äh … gerissene Papiere aus dem Kalender nehmen und darüber legen.
- Dann fünf solcher Rahmen … Also ich brauche noch vier … Die gibt's ja hier zu kaufen.
- Und die Abstandsleisten hab ich ganz einfach mit … äh … mit … äh … diesen Holzleisten gemacht.
- Mit den Zucker… Zuckerdingsleisten.
- Ich glaube, das bekommste in zehn Minuten hin. Und es ist fertig!
- Und dass ich bei diesem Blatt vorne hinschreibe: Eins von fünf. Zwei von fünf. Und so weiter.
- Links und rechts unter dem Motiv dann halt … äh … die Signatur Künstlersignatur .
- F. R.
- Äh … Einunddreißig.
- Oder ausgeschrieben: Friedrich Fröhlich.
- Das weiß ich jetzt nicht!
- Ähm … Genau das selbe eventuell bei dem Ganzkörper … äh … bei den Selbstbildnissen … äh … bei den Plots.
- A2.
- Oder war das A3?
- A3 glaube ich.
- Mhm. Da bin ich mir jetzt aber unsicher.
- Zumindestens bei den Gerahmten würde ich das machen.
- So. Dann habe ich das halt relativ einfach … ähm … gemacht. Sieht vielleicht jetzt nicht ganz doll aus. Aber … äh …
- Das wäre halt einfach zu viel … Material. Für diesen Preis.
- Das geht einfach nicht!
- [Pause.]
- Selbst schon bei den günstigen Bilderrahmen … Wäre das eigentlich kein … ähm … kein … ähm … keine Maschinenzeichnung mehr.
- Sondern … Ja. Das müsste viel viel schneller gehen!
- Um das zu diesen Preis halt … äh … wegzugeben.
- Und das tut's eben nicht.
- Das braucht halt auch seine Zeit. Dieses Porträt.
- Auch die Vorbereitung eben. Dass die Geraden so ausgegeben werden. Die Striche so ausgegeben werden. Dass ich damit zufrieden bin. Und … äh … die dann halt … ähm … da weiterleite.
- Das ist ja auch alles ein Prozess. Der dabei … äh … Der dazugehört. Das ist nicht bloß eine [Sperren: Vorlage], die sozusagen fünf oder zehnmal hintereinander weg … ähm … gedruckt wird.
- [Pause.]
- Genau.
- Und … äh … jetzt … jetzt nehme ich halt die Klammern mit.
- Ich habe zwei große mitgenommen. Schon eingepackt.
- Und … äh … zwei kleine!
- Weiterhin Nägel.
- Und werde dann halt mal gucken, …
- Einen Hammer auch.
- Und werde dann gucken, … äh … dass ich ein A3 … Oder was war das …
- A2?
- … äh … Plott. Ähm … Aufhänge.
- Neben den zwei gerahmten. Die kann ja Mark sich jetzt einmal ansehen.
- Wie das aussieht.
- Er wird auf jeden Fall sagen, dass die Blätter ja am Rand … äh … leicht gedrückt werden.
- Von den Klammern.
- Das ist halt … äh … schade.
- Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass das passiert.
- Aber okay.
- [Pause.]
- Deshalb macht's vielleicht eh Sinn, das eher zu klammern.
- Also die lasse ich … Die beiden lasse ich erst einmal höchstwahrscheinlich so hängen.
- Auch diese … diese … diese A4-Collage. Die schon gerahmt ist.
- Und tue jetzt dazu halt noch ein … eine kindliche Zeichnung.
- Und dazu noch einmal so ein Selbstbildnis Selbstbildnis . Aber dann mit Klammern.
- Und schaue dann, wie's aussieht.
- [Pause.]
- Vielleicht macht's dann ja auch Sinn, … äh … zu sagen, … äh … ich hänge eben fünf dieser Geradenporträts da auf.
- Nicht jetzt noch andere Zeichnungen.
- Da müsste ich mir noch einmal … Da müsste ich dann sehen.
- Aber das ist jetzt nur ein Plan. Damit ich da jetzt durchsehe und mir jetzt nicht zu viele Gedanken zu mache. In den letzten zwei drei Wochen dazu mache.
- Weil [Sperren: darauf] habe ich einfach keine Lust.
- Eben bei so einem Preis.
- Und mir geht's da jetzt auch gar nicht um das Konzept der Ausstellung..
- Ähm … Was das bedeutet. Sondern halt wirklich: Ich habe Materialausgaben.
- Ich habe Zeit investiert.
- Und das möchte ich … Dass ich so das Gefühl habe, dass es, … äh … wenn es verkauft wird, danach auch wieder reinkommt.
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 16. November 2016
Diplom Theorie Link in Einleitung Daniels Dieter Daniels mit reinbringen (E-Mail vom 15.11.) Kunstbegriff Link "Ich würde nur vor der Frage der Definition von Kunst warnen - das ist ein komplexes und widersprüchliches Gebiet, für ein HGB Diplom nicht geeignet!" "Am Anfang der Recherche ploppt im E-Mail-Postfach eine Warnung auf. Der Professor schreibt. … Seine E-Mail endet immerhin mit 'bin gespannt!'." "Vor dem Kunststudium an der Hochschule war klar: Natürlich, ich bin Künstler! Ein verkanntes Genie Genie ! Ein Unentdeckter! Die Sorte von Künstler, die im Kämmerlein tüftelt, nie gesehen wird, sterben Sterben muss, bevor sie entdeckt wird. Im Studium fiel ich tief. Verdammt tief. Ich war nicht nur kein verkanntes Genie, ich war einer von vielen. Eine riesige Masse an Studenten mit unendlich vielen Ansichten. Erst mit Ende des Grundstudiums begann ich mich zu fangen. Jetzt war ich halt nur noch eins: ein Kunststudent Kommilitone mit vielen Fragen." "Doch schauen wir nun, was …" "Oma ist aufgeregt. Immerhin geht es hier um ihr Kunstverständnis. Kenner oder Kunstbanause! Ich beruhige und schiebe den Kecksteller in ihre Richtung." "Ich mache mich auf den Weg zu Alexander. Vor Jahren als Steuerberater unterwegs, heute irgendwas mit Krankenkasse. Sein Motto: Mach doch mal sowas wie der [Gerhard] Richter! Mir schien es bei bisherigen Gesprächen so, als wäre für ihn Kunst nur das, was Geld bringt. Schließlich muss die Wohnungsmiete bezahlt werden. Kunst ist sowas wie Handwerk Handwerk . Mit einem kreativen i-Pünktchen. Mehr nicht. Ich drücke auf die Klingel. Es summt, ich drücke. An der Wohnungstür erwartet mich Alexander." weitere Zitate "Der Künstler lebt vom Einfall, die Ratte vom Abfall und der Schlüsseldienst vom Zufall Zufall ." Erhard Horst Bellermann (* 1937, deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker) [Z2] [Bellermann, Dümmer for One, BoD 2003] "Kunst ist oftmals nur kodierte und zur Schau gestellte Frustration" Gerald Dunkl (* 1959, österreichischer Psychologe und Aphoristiker) [Z2] "Staphi über Newcomer: 'Sein künstlerisches Schaffen sprudelt nur so aus den finanziellen Quellen seines Vaters …'" Elmar Kupke (* 1942, deutscher Aphoristiker und Stadtphilosoph) [Z2] [Kupke, Der Stadtphilosoph 1, 1985] "L'art pour l'art ist längst abgelöst durch la science pour la science." Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer (* 1940, Professor für Interkulturelle Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) [Z2] [Kohlmayer, Die Schnake, Ausgaben 15+16] "Modern Art ist, so zu handeln, daß man hoch gehandelt wird." "In jedem Menschen steckt ein Künstler - aber wehe, wenn er rauskommt." Klaus Klages (* 1938, deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger) [Z2] "Irgendwann im Leben hat jeder Mensch die Vorstellung Künstler zu sein. Ein Glück, daß die meisten ihre 'Werke' gut versteckt halten." K. Michael Mühlfeld, Bonn [Z2] "An meinen Bildern müßt ihr nicht schnüffeln, die Farben sind giftig." Rembrandt Rembrandt van Rijn [Z2] "Sobald Kunst bloß gefällt wird es Zeit, daß sie fällt." Peter Rudl (* 1966, deutscher Aphoristiker) [Z2] "Die meisten Gemälde verdienen es nicht, aufgehängt zu werden, wohl aber ihre Maler." Unbekannt [Z2] "Gemalte Blumen duften nicht." Deutsches Sprichwort [Z2] "Was wäre denn der Künstler, wenn ihn gleich jeder Narr verstünde?" Adalbert Stifter (1805 - 1868, österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler) [Z2] "Zu jeder Kunst gehören zwei: einer, der sie macht und einer, der sie braucht." Ernst Barlach (1870 - 1938, deutscher expressionistischer Maler, Graphiker, Dichter und Dramatiker) [Z2] "Es gibt keine 'Gegenstände' und keine 'Farbe' in der Kunst, sondern nur 'Ausdruck'." Franz Marc Franz Marc "Politische Kunst vergewaltigt den Betrachter." Alfred Selacher (* 1945, schweizerischer Lebenskünstler) [Z2] "Dem Kunstbanausen bleibt doch immer noch der Teufel an der Wand." Peter E. Schumacher (1941 - 2013, Aphorismensammler und Publizist) [Z2] "Schöne Rahmen haben manch unbedeutendes Bild gerettet." Pavel Kosorin (* 1964, tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker) [Z2] "Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht." Adalbert Stifter (1805 - 1868, österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler) [Z2] [Stifter, Der Nachsommer. Eine Erzählung, 1857] "Kunst ist Plagiat oder revolutionär." Paul Gauguin Paul Gauguin [Z2] "Ich wollte die Natur kopieren, aber ich konnte es nicht. Ich war jedoch mit mir zufrieden, als ich entdeckte, daß man die Sonne nicht wiedergeben kann, sondern daß man sie mit etwas anderem darstellen muß … mit der Farbe." Claude Monet Claude Monet [Z2] "Hätte Gott Gott keine Frauenbrüste gemacht, wäre ich vielleicht nie Maler geworden." Auguste Renoir [Z2] "Schlechte Maler beklagen den Mangel an guten Modellen." Pavel Kosorin (* 1964, tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker) [Z2] "Abstrakte Kunst wird immer beliebter, weil sie der inneren Wirklichkeit des Betrachters nahe kommt." Erhard Blanck (* 1942, deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler) [Z2] "Gehn wir in die Galerie, Bilderrätsel lösen!" Manfred Hinrich (1926 - 2015, deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller) [Z2] "Es muß an der Unsterblichkeit der Künstler liegen, weshalb man sie zu Lebzeiten so schlecht bezahlt." Martin Gerhard Reisenberg (* 1949, Diplom-Bibliothekar und Autor) [Z2] "Die wahre Erkenntnis mancher moderner Kunst ist diese, daß man nicht erkennen kann, welche Erkenntnisse der Künstler kannte." Willy Meurer (* 1934, deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist) [Z2] "Ich bin immer noch der Meinung, daß Kunst von Können herkommt; käme es von Wollen, hieße sie Wulst." Max Liebermann Max Liebermann [Z2] "Kunst ist ziemlich nutzlos. Ein exaktes Spiegelbild Spiegelbild des Lebens." Wolfgang Mocker (1954 - 2009, deutscher Journalist und Autor) [Z2] "Nicht die Dadaisten Dadaismus , Nonkonformisten etc. gefährden die Kunst, die größte Auszehrung bereiten ihr die Realisten." Martin Gerhard Reisenberg (* 1949, Diplom-Bibliothekar und Autor) [Z2] "Kunst ist der jämmerliche Versuch, die Schönheit der Natur nachzuahmen." Benjamin Stramke (* 1984) [Z2] "Der Sinn der Kunst ist nicht, Übereinstimmung hervorzurufen, sondern zu erschüttern." Walter Hasenclever (1890 - 1940, deutscher expressionistischer Lyriker und Dramatiker) [Z2] "Kunst fängt nie bei Null an." Uli Löchner deutscher Aphoristiker [Z2] "Künstler ist einer, der aus einer Lösung ein Rätsel machen kann." Karl Kraus (1874 - 1936, österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker) [Z2] [Kraus, Nachts, 1924] "Schlechte Kunst ist immer autobiographisch." Peter Rudl (* 1966, deutscher Aphoristiker) [Z2] "Kunst ist ein Kräutlein, nicht für alle Leutlein." Deutsches Sprichwort [Z2]Sonntag, 23. Oktober 2016
Kunstkritik Link Kunstbegriff Link Der Künstler und seine Zeit Link Kunst kann verlogener Luxus sein deshalb möchten einige Künstler zur Wahrheit zurückfinden L’art pour l’art L’art pour l’art übersteigt in Themen und Stil das Verständnis der Massen kann nichts von ihrer (der Massen) Wahrheit ausdrücken Menschen wollten, dass Künstler von der Masse für die Masse spricht Ideal einer unmittelbaren, allumfassenden Verständigung schwebt vielen Künstlern vor Kunst kann kein Monolog sein selbst unbekannte, einsame Künstler appellieren an Nachwelt um von und zu allen sprechen zu können, muss das Gemeinsame genommen werden was alle verbindet: Meer, Regen, Bedürfnis, Verlangen, Kampf gegen den Tod Sterben Künstler sollte Realist sein der einzig realistische Künstler wäre (würde er existieren) Gott Gott alle anderen Künstler sind dem Wirklichen untreu "Infolgedessen befinden sich die Künstler, die die bürgerliche Gesellschaft und ihre formale Kunst ablehnen, die von der Wirklichkeit und einzig und alleine von ihr sprechen wollen, in einer schmerzlichen Ausweglosigkeit. Sie müssen Realisten sein und können es nicht. Sie wollen ihre Kunst der Wirklichkeit unterordnen, aber man kann die Wirklichkeit nicht beschreiben, ohne eine Wahl zu treffen, die sie ihrerseits der Originalität einer Kunst unterordnet." Wirklichkeit kann nicht ohne Auswahl wiedergegeben werden über sozialistische Kunst: Ästhetik, die realistisch sein wollte, wird zu einem neuen Idealismus ebenso unfruchtbar für wahre Künstler wie bürgerlicher Idealismus Kunst hat da keine Bedeutung mehr, sie dient Lüge des L’art pour l’art: kennt das Böse nicht, übernimmt dafür Verantwortung realistische Lüge: erkennt zwar gegenwärtiges Unglück der Menschen an verherrlicht aber ein kommendes Glück, das niemand kennt beide Lügen: völlige Ablehnung der Aktualität sind fern von der Wirklichkeit, Kunst wird abgeschafft "Was ist denn Kunst? Jedenfalls nichts Einfaches." einerseits verlangt der Mensch, dass Genie Genie in einsamem Glanz erstrahlt andererseits soll sich Genie nicht von Allgemeinheit unterscheiden Balzac: "Das Genie gleicht allen, und keiner gleicht ihm." Wie kann Kunst auf das Wirkliche verzichten und gleichzeitig ihm unterwerfen? Kunst als Auflehnung gegen Flüchtige und Unvollendete der Welt gesehen Künstler will Wirklichkeit veränderte Gestalt geben muss dabei Wirklichkeit beibehalten, da sie Quelle darstellt Kunst <> Ablehnung noch Zustimmung Kunst ist ein stets neues Hin- und Hergerissen werden Zwickmühle: unfähig, Wirklichkeit zu leugnen, aber dazu getrieben, in unvollendeten Aspekt anzugreifen "Und wenn die Formen nichts sind ohne das Licht der Welt so tragen sie doch ihrerseits zu diesem Licht bei." Frage nach genauer Dosis an Wirklichem in der Kunst Problem löst jeder Künstler für sich selber Künstler darf sich von seiner Zeit nicht abwenden, gleichzeitig aber nicht in ihr verlieren Prophet darf absolut urteilen Kunst hingegen verfolgt nicht Ziel Gesetze zu erlassen oder zu herrschen Kunst will verstehen Kunst ist nicht Richter, sondern Rechtfertiger "Geheimnis des Lebens ist eins mit dem Geheimnis der Kunst." Kunst: ständige Spannung zwischen Schönheit und Schmerz freie Künstler: schafft sich seine Ordnung selbst Kunst kann nicht gelenkt werden an fremdem Zwang Zwang stirbt die Kunst "Solange sie sich der Bequemlichkeit der Kurzweil oder des Konformismus Konformismus hingeben, den Spielereien des L’art pour l’art oder den Predigten der realistischen Kunst, so lange bleiben ihre Künstler Nihilisten und unfruchtbar." Zeit (Ende 1950er geschrieben) der verantwortungslosen Künstler sei vorbei Freiheit der Kunst nicht viel wert, wenn sie keinen anderen Sinn hat, als Behaglichkeit des Künstlers zu sichern (kurzer Abschnitt über Nietzsche Friedrich Nietzsche und Lou Salomé)Freitag, 21. Oktober 2016
(Notizen von heute und gestern) Kunstkritik Link Der Künstler und seine Zeit Link "Der Künstler und seine Zeit", Albert Camus Albert Camus , 1958 selbst Schweigen hat gefährlichen Sinn Stimmenthaltung selbst als Entscheidung angesehen, wird bestraft oder gelobt für Künstler keine freiwillige Verpflichtung mehr Märtyrer Jesus : nähren sich von Tröstungen der Ewigkeit Löwen: nähren sich von blutigem historischen Fleisch Künstler nur Zuschauer sang zum Vergnügen, für sich selber oder um zum Beispiel Märtyrer zu ermutigen Kunst verliert durch Verpflichtung an Beteiligung Unbeschwertheit und "jene göttliche Freiheit, die Mozarts Musik atmet" heute schaffen = gefährlich schaffen jede Veröffentlichung eine Tat Frage: Wie kann man inmitten der Schergen so vieler Ideologien die Freiheit der Schöpfung erhalten? Kunst wird nicht einfach nur von Staatsgewalten bedroht Kampf findet im Inneren des Künstlers statt Kunsthass (in der Gesellschaft) wird von Künstlern selber genährt Zweifel Zweifel Link Zweifel der Künstler früherer Zeiten betrafen eigenes Talent Zweifel heutiger Künstler betreffen Notwendigkeit ihrer Kunst, also Existenz an sich viele Gründe für Infragestellung der Kunst durch Künstler selber zeitgenössische zeitgenössisch Künstler könnten Eindruck haben, zu lügen oder ins Blaue hinein zu sprechen (wenn Geschichte nicht berücksichtigt wird) heutige Zeit (also bei Veröffentlichung Camus Prosa) durch Einbruch der Massen gekennzeichnet Masse an erbärmlichen Lebensbedingungen fließt in Bewusstsein der Gesellschaft ein man weiß um Probleme, kann sie nicht mehr leugnen insgesamt: "freie Schaffen wird entmutigt, indem es in seinem Kern angegriffen wird, nämlich im Glauben des Schöpfers an sich selber" oft schämt sich Künstler seiner selbst und seinen Vorrechten Frage, die Künstler sich selber stellen: "Ist Kunst ein verlogener Luxus?" Kunst muss Luxus sein, wenn sie sich harten Realität verschließt allerdings wird sie zum belanglosen Zeitvertreib, wenn sie sich Forderungen der Gesellschaft anpasst wenn Künstler Gesellschaft ablehnt und sich abkapselt: drückt Kunst Ablehnung aus aus Ablehnung wird Spaß oder Formtüftelei Camus geht auf Zeichen (statt Gold findet Handel mit Zahlen statt) als der Gesellschaft grundlegende Eigenschaft ein diese Gesellschaft hat eine Moral starrer Grundsätze zu ihrer Religion gewählt Gesellschaft verlangte von Kunst eine Übung ohne großer Bedeutung, eine Zerstreuung Gesellschaft begnügte sich mit nichtssagender Kunst Oscar Wilde Oscar Wilde : ihr größtes Laster sei die Oberflächlichkeit Kunstfabrikanten (Camus Wort für Künstler) haben sich mit Verantwortungslosigkeit abgefunden L’art pour l’art L’art pour l’art : Forderung nach Verantwortungslosigkeit als Zeitvertreib "eines einsamen Künstlers" Weiterentwicklung ist Salonkunst oder rein formale Kunst schließlich siedelt sich Kunst außerhalb Gesellschaft an schneidet sich von Gesellschaft ab je mehr sich Kunst spezialisiert, desto mehr wird es nötig, sie wieder volkstümlicher zu machen Beispiel: Millionen Menschen haben Gefühl große Künstler unserer Zeit zu kennen, weil sie in Zeitung darüber gelesen haben verhüllt verhüllt Link "Die größte Berühmtheit besteht heute darin, Bewunderung oder Abscheu zu erregen, ohne gelesen worden zu sein" berühmte Künstler sollten wissen, dass nicht sie berühmt sind nur ein anderer unter ihren Namen, der "ihm schließlich entgleitet und vielleicht eines Tages den wahren Künstler in ihm umbringen wird" Literatur der Auflehnung aus Französischer Revolution entstanden stellte offizielle Werte in Frage aber: aufrechterhaltende und verknöcherte Ablehnung ist hohl geworden erstarrt in Vorurteil: Künstler nur groß, wenn er sich im Gegensatz zu Gesellschaft seiner Zeit befände deshalb viele Künstler schlechtes Gewissen, weil "sie es nicht sind, und verlangen, gleichzeitig beklatscht und ausgepfiffen zu werden" zeitgenössische Künstler lehnt alles ab selbst Tradition seiner Kunst bis er denkt seine eigenen Regeln schaffen zu können, hält sich schließlich für Gott Gott wird so - fern der Gesellschaft - aber nur abstrakte oder formale Werke hervorbringen können Bibliothek Link Diplom Theorie Link in Bibliothek zwei Diplomarbeiten durchgesehen 1 Benjamin Kunath über Zickzack Phantom A Titelseite (Titel, Autor, Zeichnung) B erste Seite mit "Diplomarbeit / Titel" "Vorgelegt von Name" "Betreuer: Name", "Klassenleiter: Name" "Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig" Datum C Inhaltsverzeichnis mit Einleitung Formale Beschreibung Erste Auswertung (über Funde) Persönlicher Bezug Vergleich mit Graffiti Graffiti -Tags (anderes Phänomen) Analyse Zeichen in zeitlichem Verlauf / Ort Hypothesen Auswertung Zeichnungen Technik (Stifte) Verknüpfung zu Zeichen und Schrift Künstler, die damit arbeiten (hier Hanne Darboven) Resümee Literaturverzeichnis (hier sehr kurz, da viel eigene Gedanken) Abbildungen (sehr viele, da Grundlage für Text) D zusammenfassend: sympathisch, da eher eigene Recherche und Meinung gezeigt, als Kunstbücher zitiert Arbeit dürfte sich ohne große Mühe selbst erstellen leicht zu lesen, da ohne wissenschaftlicher Begriffe, einfache Sätze 2 Eva Beatrice Förster über Mutter-Kind-Performances A Einleitung mit persönlichem Bezug zum Thema B Theoretischer Teil Künstler-Beispiele mit Arbeiten und Zitaten C Praktischer Teil eigene Arbeit vorgestellt 3 für mich Frage: Was will/kann ich? [+] eigene Arbeit mit einbeziehen auch Nicht-Kunst vorstellen / Alltag (wie Geraden in der Natur, verhüllte Gegenstände) Hypothesen / Theorien aufstellen meine Meinung / Gedankengänge aufschreiben eigene Tagebucheinträge / Standpunkte zitieren (zum Thema Zweifel, verhüllt, Kinderzeichnungen Kinderzeichnung , Geradenbilder möglich) kurzer Exkurs zu anderen Künstlern / Arbeiten / Zitate (nur nebenbei einpflegen) philosophischer Ansatz (wenn dann aber oberflächlich und immer nur in Bezug auf eigene Arbeiten, Erfahrungen, Nicht-Kunst) Text einfach schreiben, nicht verwissenschaftlichen Arbeit müsste größtenteils einfach entstehen, ohne Zwang Zwang , mit richtigem Interesse (Motivation) [-] nur über fremde Arbeiten reden viele wissenschaftliche Bücher durchlesen und zitieren (wäre ja nur Wiederholen von bereits vorhandenem Gedankengut / Wissen) Philosophie und Kunsttheorie im Vordergrund 4 Vorstellung weiteres Vorgehen 9. Semester (10.2016-2.2017): Mark fragen, ob am Ende schon Modulprüfung ablegen, dann so weit alles fertig Vorbereitung Theoriearbeit 10. Semester (2.2017-10.2017): Theoriearbeit schreiben 11. Semester (10.2017-2.2018): Diplom im Februar 2018 Standpunkt Link Ich verliere nichts, wenn ich noch ein Semester hinten dranhänge. Der Titel Diplom-Künstler Diplom-Künstler wird mir nach dem Studium so oder so nicht weiterhelfen. Er ist lediglich witzig und ich möchte ihn auf Visitenkarten Visitenkarte schreiben. Würde ich schon im 10. Semester mein Diplom machen, hätte ich nichts gewonnen. Ich würde ja weiterhin Aufträge bearbeiten wie bisher und hätte weiterhin viel freie Zeit. So wie es bei Mark rüberkam, sieht er kein Problem darin, was mein Diplom anbelangt. Ich zweifel zwar immer, ob ich überhaupt etwas Gutes zeigen kann, er anscheinend nicht. Schaffen werde ich es also so oder so. Wichtig ist lediglich, dass ich auch noch im 11. Semester, also kurz vorm Diplom, noch künstlerisch arbeite und innerlich nicht die Kunst schon aufgegeben habe. Der Drang etwas zu Schaffen muss weiterhin da sein. In den letzten fünf Jahren sind mir aber immer wieder Dinge eingefallen, ich glaube nicht, dass es mit der Kunst plötzlich vorbei sein wird. Und selbst wenn: Ich bräuchte keinen Abschluss. Alleine die Zeit an der Hochschule hat mich weitergebracht. Das 9., 10. und 11. Semester nutze ich nun vermehrt für Werkstattkurse. Stelle Flügeltürrahmen bei Alberti her und schaffe Friedrich-Büsten. Lerne etwas über Abgusstechniken, über Materialien allgemein. All das müsste ich ohne Studium teuer bezahlen. Auch kann ich die Zeit über noch den Plotter Plotter für kleinere Geradenbilder nutzen. Im Endeffekt gibt es dann nur noch einen festen Termin alle zwei Wochen: Die Klassentreffen. Alle anderen Kurse und Werkstatttermine kann ich so belegen, wie es mir nützt. Geldlich wird es bei elf oder zwölf Semestern auch kein Problem geben. am Dienstag ausleihen: D1853 ("Der zweifältige Sinn: Über die Ambivalenz des Zweifelns"), D1507 ("Nichts los") haben wohl einen eher theoretischen Ansatz, deshalb durchgehen danach entscheiden, welche Richtung ich einschlagen möchteFreitag, 30. September 2016
Ausstellung Katrin König Katrin König Link "Tusculaneum", installative Druckgrafik, Galerie Sybille Nütt, Dresden Link IX-VII-MMXII, Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 200 x 350 cm, Katrin König o. T., Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 70 x 195 cm, Katrin König o. T., Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 100 x 80 cm, Katrin König Kunstmarkt Kunstmarkt Link Preisliste, teilweise zuzüglich Rahmenpreise Link Beispiel 50 x 60 cm (Einzelstück oder da Druck in Auflage?), 600 EUR zuzüglich 70 EUR Rahmen 80 x 100 cm 2.200 EUR zuzüglich 400 EUR Rahmung große Arbeiten (2 x 3,5 m) 12.000 EUR Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link große Arbeiten am interessantesten, auch für Geradenbilder und Kinderzeichnungen mehrere Platten, da industriell und eingesetzte Presse mit diesem Format Begrenzung also von außen vorgegeben und gleichzeitig erweitert, sehr klares Konzept hinter transparenten Platten teilweise aber noch weißes Papier eingeschoben, wirkt wieder nicht konsequent nachträglich freie Bereiche weiß lackiert, ebenfalls nicht konsequent, auch wenn es dadurch ruhiger wirkt bei Plotter Plotter gibt es nur Seitenbreite als Begrenzung, bei Kinderzeichnungen DIN-Format wenn Motiv auf einer Platte keinen Platz benötigt, wird Platte weggelassen kleine rechteckige Befestigungsteile nicht schön Abstandsleiste zwischen einigen Arbeiten auf Folie und Rückwand erzeugt Schatten, lenkt eher von Arbeit ab (vielleicht bei Geradenbildern doch nicht einsetzen) Signatur Künstlersignatur dann nicht auf Arbeit sondern auf Rückkarton mehrere Platten auch wegen Herstellung in Eigenarbeit, für Transport und Lagerung gut geeignet durch Verformung der PVC-Folien wird Druckgraphik skulptural[?] Lichtreflexion auch interessantSamstag, 24. September 2016
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Link Kunstlehre Link Leistung, die Film vorführt, viel exakter und unter vielen Gesichtspunkten analysierbar, als Leistung auf Gemälde oder dargestellter Szene genauere Angabe der Situation im Film macht größere Analysierbarkeit im Film aus im Film u. a. durch Großaufnahmen oder durch Betonung von Details auf Einsicht in Zwangsläufigkeiten vermehrt (so musste es sein) und Betrachter erfährt riesigen Spielraum kann innerhalb Sekunden zwischen Fabriken, Büros, Bahnhöfen wandern, "abenteuerliche Reisen unternehmen" unter Großaufnahme dehnt sich Raum neue Strukturbildungen der Materie sichtbar unter Zeitlupe dehnt sich Bewegung wirkt gleitenden, schwebend, überirdisch eine andere Natur spricht zur Kamera, als zu uns (Auge) das Optisch-Unbewusste erfahren wir durch Kamera, wie vom Triebhaft-Unbewussten durch Psychoanalyse Sigmund Freud Relevanz der Kunst Link "Es ist von jeher eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst gewesen, eine Nachfrage zu erzeugen, für deren volle Befriedigung die Stunde noch nicht gekommen ist." jede Kunstform hat kritische Zeiten Form drängt auf Effekte hin, die erst bei verändertem technischen Standard (neue Kunstform) sich zwanglos ergeben können zum Dadaismus Dadaismus : "Der Dadaismus versuchte, die Effekte, die das Publikum heute im Film sucht, mit den Mitteln der Malerei (bzw. der Literatur) zu erzeugen." jede neue Erzeugung von Nachfrage wird über ihr Ziel hinausschießen Dadaisten legten auf Unverwertbarkeit als Gegenstand wert durch grundsätzliche Entwürdigung ihres Materials erreichbar Gedichte = Wortsalat mit obszönen Wendungen und anderem Abfall der Sprache Gemälde mit aufmontierten Knöpfen oder Fahrscheinen erreichen Vernichtung der Aura ihrer Hervorbringung Dadaisten machen Kunstwerk zum Mittelpunkt eines Skandals Nachfrage nach Film durch Dadaismus begünstigt, da taktisches Element (stieß dem Betrachter entgegen) eingeführt ablenkendes / taktisches Element im Film: Wechsel der Schauplätze und Einstellungen dringen stoßweise auf Betrachter ein keine Fixierung durch Betrachter mehr möglich Georges Duhamel Link (1884 - 1966, französischer Schriftsteller, sehr kritisch gegenüber Film eingestellt): "Ich kann schon nicht mehr denken, was ich denken will. Die beweglichen Bilder haben sich an den Platz meiner Gedanken gesetzt." Chockwirkung: mit Chock (deutsch "Keil") werden tradierten Wahrnehmungsmuster und Assoziationsmechanismen außer Kraft gesetzt Link als Training gesehen, um Betrachter auf Großstadtleben der modernen Welt vorzubereiten neuen Bilder im Film wechselten ungewöhnlich schnell, keine Zeit, selbst zu denken Chock befördert Zertrümmerung der Aura Link Masse / Quantität ist in Qualität umgeschlagen Duhamel hält Film für "einen Zeitvertreib für Heloten, eine Zerstreuung für ungebildete, elende, abgearbeitete Kreaturen, die von ihren Sorgen verzehrt werden … ein Schauspiel, das keinerlei Konzentration verlangt, kein Denkvermögen voraussetzt …, kein Licht in den Herzen entzündet und keinerlei andere Hoffnung erweckt als die lächerliche, eines Tages in Los Angeles 'Star' zu werden." seine Idee: Masse sucht Zerstreuung, Kunst verlangt aber vom Betrachter Sammlung Zerstreuung als sich im Kunstwerk Versinken zu verstehen, nicht negativ Benjamin versteht Bauten als großes Kunstwerk, in dem Masse Mensch versinkt Bauten seit Urgeschichte Teil des Menschen alle anderen Kunstformen vergehen (wie Tragödie, Epos, Tafelmalerei) Bauten doppelt rezipiert: durch Gebrauch (taktisch) und durch Wahrnehmung (optisch) Rezeption am Bau hat unter gewissen Umständen kanonischen Wert: Aufgabe die dem Menschen in Wendezeiten gegeben wird, sind nur auf dem optischen Weg nicht zu lösen erst durch taktische Rezeption (durch Gewöhnung) bewältigt an Zerstreuung kann sich auch gewöhnt werden (Rest nicht verstanden) Film als Übungsinstrument Publikum = zerstreuter Examinator (Prüfender)Freitag, 23. September 2016
Träumereien mit Brigitte Weber Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Link Kunstlehre Link Film- und Tonfilmaufnahme bietet zuvor nicht gekannten Anblick kein einziger Standpunkt mehr zuordenbar, von dem aus Aufnahmeapparatur, Beleuchtungsmaschinerie, Assistentenstab usw. für Betrachter sichtbar ist im Theater gibt es Stelle, wo Geschehen nicht ohne weiteres als illusion Illusionsmalerei är zu durchschauen ist im Film: illusionäre Natur = Natur zweiten Grades Natur = Ergebnis des Schnitts Apparatur so tief in Wirklichkeit eingedrungen, dass … (nicht verstanden) [?] künstlichster apparatfreier Aspekt der Realität am Beispiel von Malerei: Wie verhält sich Operateur zum Maler Magier = Maler, Chirurg (Operateur) = Kameramann Chirurg mit Eingriff in Kranken, Magier hält Distanz Chirurg tritt Kranken nicht von Mensch zu Mensch entgegen Maler beobachtet in seiner Arbeit eine natürliche Distanz zum Gegebenen Kameramann dringt dagegen tief "ins Gewebe der Gegebenheit ein" Ergebnis bei Maler ist ein totales bei Kameramann ein vielfältig zerstückeltes, dessen Teile neu zusammen finden filmische Darstellung der Realität für heutigen Menschen bedeutungsvoller Betrachter fordert vom Kunstwerk apparatfreien Aspekt intensivere Durchdringung der Wirklichkeit mit Apparatur gewährt technische Reproduzierbarkeit verändert Verhältnis der Masse zur Kunst Lust am Schauen und Erleben, unmittelbare und innige Verbindung damit größere gesellschaftliche Bedeutung als Malerei kritische und genie Genie ßende Haltung triften auseinander Konventionelle wird kritiklos genossen, das Neue kritisiert im Kino Kino fallen kritische und genießende Haltung zusammen (durch Masse an Publikum bedingt) Gemälde: Betrachtung durch wenige Personen, später vermehrt durch größeres Publikum in Kirchen, Klöstern des Mittelalters, Fürstenhöfen fand Kollektivrezeption von Gemälden nicht simultan statt durch Galerien und Salons versucht Gemälde vor Masse zu führen, aber nie wirklich simultane Beobachtung möglich Benjamin illustriert Bereicherung durch Film mit Sigmund Freud Sigmund Freud Fehlleistung im Gespräch zuvor unbemerkt seit "Psychopathologie des Alltagslebens" hat sich das geändert Dinge isoliert und analysierbar gemacht Vertiefung der Apperzeption (klare und bewusste Aufnahme von Information) Link durch Film (morgen weiterbearbeiten)Mittwoch, 21. September 2016
Tonio Kröger Tonio Kröger Link Kunstbegriff Link im Gespräch mit Lisaweta über Verhältnis von Kunst und Leben Tonio: "[…] eine Art von Mitleid faßt mich an gegenüber der begeisterten Naivität, die aus den Zeilen [der Lob- und Dankschreiben] spricht, und ich erröte bei dem Gedanken, wie sehr dieser redliche Mensch ernüchtert sein müßte, wenn er je einen Blick hinter die Kulissen täte […]" Künstler als Gegenteil von rechtschaffener, gesunder und anständiger Mensch über den wahren Künstler: "… Einen Künstler, einen wirklichen, nicht einen, dessen bürgerlicher Beruf die Kunst ist, sondern einen vorbestimmten und verdammten […]" wahrer Künstler mit Gefühl der Separation, Unzugehörigkeit "Aber was ist der Künstler? Vor keiner Frage hat die Bequemlichkeit und Erkenntnisträgheit der Menschheit sich zäher erwiesen als vor dieser." Antwort braver Leute, die unter Wirkung von Künstlern stehen: Gabe Künstler leicht verletzlich bei Menschen mit gutem Gewissen und solidem Selbstgefühl nicht zutreffend Beispiel: ein nicht krimineller, unbescholtener und solider Bankier, welcher Novellen dichtet, "kommt nicht vor" zum Dilettanten Dilettant : hat "warmes Herz", ehrlichen Enthusiasmus Kälte und Einsamkeit bringt wahres Künstlertum mit sich "Wir Künstler verachten niemand gründlicher als den Dilettanten, der Lebendigen, der glaubt, obendrein bei Gelegenheit einmal ein Künstler sein zu können." Horatio im Gespräch mit Hamlet, aus "Hamlet", William Shakespare: "Die Dinge so betrachten, hieße, sie zu genau betrachten." Link Lisaweta: "Übrigens wissen Sie sehr wohl, daß Sie die Dinge ansehen, wie sie nicht notwendig angesehen zu werden brauchen …" "Der ist noch lange kein Künstler, meine Liebe, dessen letzte und tiefste Schwärmerei das Raffinierte, Exzentrische und Satanische ist, der die Sehnsucht nicht kennt nach dem Harmlosen, Einfachen und Lebendigen, nach ein wenig Freundschaft, Hingebung, Vertraulichkeit und menschlichem Glück […]" Tonio innerlich zerrissen Link Lisawetas Antwort auf Tonios Monolog: "Sie sind ein Bürger auf Irrwegen, Tonio Kröger, - ein verirrter Bürger." [?]Dienstag, 20. September 2016
Friedrich Fröhlich, Dr. Link Tonio Kröger Tonio Kröger Link Kunstbegriff Link "Tonio Kröger", Thomas Mann "[Tonio Kröger] arbeitet nicht wie jemand, der arbeitet, um zu leben, sondern wie einer, der nichts will als arbeiten, weil er […] nur als Schaffender in Betracht zu kommen wünscht und […] unauffällig umhergeht, wie ein abgeschminkter Schauspieler, der nichts ist, solange er nichts darzustellen hat." "[…] [sind die von ihm Verachteten] unwissend darüber, daß gute Werke nur unter dem Druck eines schlimmen Lebens entstehen, daß, wer lebt, nicht arbeitet, und daß man gestorben sein muß, um ganz ein Schaffender zu sein." "Kunst und - ja, was ist das andere? Sagen Sie nicht, 'Natur', Lisaweta, 'Natur' ist nicht erschöpfend." Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Link Kunstlehre Link Fotografie als Extrembeispiel für Verdrängung von Kultwert durch Ausstellungswert letzter Kultwert in Fotografie: Menschenantlitz Porträt steht im Mittelpunkt früher Fotografie letzter Zuflucht des Kultwerts: Kult der Erinnerung an ferne oder verstorbene Personen wenn Mensch aus Fotografie verschwindet: Ausstellungswert überwiegt (Paris, kein Titel gefunden), Fotografie, Eugène Atget Eugène Atget (1857 - 1927, französischer Fotograf) hielt Pariser Straßen um 1900 in menschenleeren Aspekten fest werden zu Beweisstücken im historischen Prozess Streit zwischen Malerei und Fotografie im 19. Jahrhundert um Kunstwert ihrer Produkte Kunst wurde von kultischen Fundament gelöst Schein ihrer Autonomie erlosch Vergleich Film mit Hieroglyphen, Abel Gance: "[…] wieder auf die Ausdrucksebene der Ägypter angelangt … Die Bildsprache ist noch nicht zur Reife gediehen, weil unsere Augen ihr noch nicht gewachsen sind." Theoretiker wollten kultische Elemente im Film sehen (damit es Kunst wird) durfte nicht verloren gehen (u. a. auch Alexandre Arnoux "Sollten nicht all die gewagten Beschreibungen, deren wir uns hiermit bedient haben, auf die Definition des Gebets hinauslaufen?") auch heute wird noch von reaktionären Autoren (halten an nicht mehr zeitgemäße Verhältnisse fest) versucht Sakrales oder Übernatürliches im Film zu sehen über Stummfilm, Luigi Pirandello (1867 - 1936, italienischer Schriftsteller): "Der Filmdarsteller fühlt sich wie im Exil. Exiliert nicht nur von der Bühne, sondern von seiner eigenen Person. Mit einem dunklen Unbehagen spürt er die unerklärliche Leere, die dadurch entsteht, daß sein Körper zur Ausfallserscheinung wird, daß er sich verflüchtigt und seiner Realität […] beraubt wird, um sich in ein stummes Bild zu verwandeln, das einen Augenblick auf der Leinwand zittert und sodann in der Stille verschwindet […]" mit Film kommt Mensch in Lage, seine gesamte Person zu zeigen, unter Verzicht auf deren Aura (an Hier und Jetzt gebunden) Aura kennt kein Abbild Schauspieler versetzt sich in eine Rolle Filmdarsteller ist das oft versagt, da Leistung nicht einheitlich ist, besteht aus vielen einzelnen Leistungen Befremden des Darstellers vor Apparatur = Befremden des Menschen vor Erscheinung im Spiegel Spiegelbild Spiegelbild wird ablösbar, transportabel wird vor Publikum transportiert fehlende Aura bei Filmdarstellern wird durch künstlichen Aufbau der personality ersetzt Starkultus konserviert Zauber der Persönlichkeit besteht nur noch aus "fauligen Zauber ihres Warencharakters"Montag, 19. September 2016
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Link Kunstlehre Link Hier und Jetzt fällt bei Reproduktion weg Hier und Jetzt = Echtheit Echtheit entzieht sich (technischer) Reproduzierbarkeit Unterscheidung zwischen manueller und technischer Reproduktion reproduziert: geschichtliche Zeugenschaft gerät ins Wanken Aura verkümmert Reproduktionstechnik löst Reproduzierte aus Bereich der Tradition ab statt einmaligem Vorkommen massenweise Reproduzierte wird durch neue Situation aktualisiert[?] Art und Weise Sinneswahrnehmung der menschlichen Kollektiva ändert sich innerhalb großer Zeiträume Zeit der Völkerwanderung andere Kunst und andere Wahrnehmung als die Antike Antike (Absätze übersprungen) Bild: Einmaligkeit und Dauer Reproduktion (wie illustrierte Zeitung und Wochenschau): Flüchtigkeit und Wiederholbarkeit Einzigartigkeit von Kunstwerk ist identisch mit Eingebettetsein in Zusammenhang der Tradition Tradition ist lebendig, wandelbar antike Venusstatue bei Griechen Griechen Teil der Kultur, bei mittelalterlichen Klerikern unheilvoller Abgott beiden aber gleich: Aura älteste Kunstwerke im Dienst eines Rituals entstanden zuerst im magischen, dann im religiösen Ritual auratische Daseinsweise löst sich nicht von seiner Ritualfunktion echte Kunstwerk hat seine Fundierung im Ritual dort hat es seinen originären und ersten Gebrauchswert Renaissance Renaissance : profaner Schönheitsdienst Fundamente der Renaissance erkennbar bei Aufkommen des ersten wirklich revolutionären Reproduktionsmittel Fotografie L’art pour l’art L’art pour l’art = Theologie der Kunst aus ihr negative Theologie in Gestalt der Idee einer reinen Kunst hervorgegangen reine Kunst: lehnt jede soziale Funktion und jede Bestimmung[?] ab durch Reproduktionsmöglichkeit emanzipiert sich Kunst vom parasitären Dasein am Ritual reproduzierte Kunstwerk wird ein auf Reproduzierbarkeit angelegtes Kunstwerk Beispiel Fotografische Platte, wo Vielheit von Abzügen möglich ist Frage nach echtem Abzug: sinnlos Maßstab der Echtheit (wie bei Fotografie) versagt damit hat sich gesamte soziale Funktion der Kunst umgewälzt stattdessen: Fundierung auf Politik[?] verhüllt verhüllt Link zur Rezeption von Kunstwerken erster Akzent liegt auf Kultwert zweiter Akzent liegt auf Ausstellungswert künstlerische Produktion beginnt mit Gebilden, die im Dienste des Kults stehen wichtiger, dass sie vorhanden sind, als das sie gesehen werden Beispiel Höhlenmalerei Höhlenmalerei : Steinzeitmensch stellt Elch dar, wird von Mitmenschen gesehen, aber ist vor allem Geistern zugedacht Kultwert drängt "geradezu daraufhin, das Kunstwerk im Verborgenen zu halten" Götterstatuen teilweise nur Priester zugänglich Madonnenbilder teilweise fast ganze Jahr verhangen Skulpturen an mittelalterlichen Domen für Betrachter von unten nicht sichtbar mit Emanzipation vom Ritual wachsen Gelegenheiten zur Ausstellung Ausstellbarkeit von Porträtbüste ist größer als die einer Götterstatue (mit festem Ort im Tempel) Tafelbild besser ausstellbar als Mosaik oder Fresko (gingen Tafelbild voraus) in Urzeit Kunstwerk durch Gewicht auf Kultwert ein Instrument der Magie heutige Kunst durch Gewicht auf Ausstellungswert: "[…] zu einem Gebilde mit ganz neuen Funktionen […]" (welche genau?) Fragenkatalog Link erste Fragen gesammelt für mich und bestimmt auch andere Studenten interessant meine Hauptfragen: 1 Was treibt den Künstler eigentlich an Kunst zu machen? (verstehe ich nicht) 2 Warum wollen sie ihre Arbeiten ausstellen? Was erhoffen sie sich davon? (verstehe ich nicht) jeder Künstler kann einmal dran teilnehmen, danach jederzeit Ergebnis mit Eingabe seiner E-Mail-Adresse ansehen E-Mail-Adressen werden verschlüsselt, also auch nicht für mich sichtbar Bestätigung an E-Mail-Adresse, danach Antworten Teil des Ergebnisses Grundmotive nach McClelland Link noch ungeordnet: 1 Warum machst du überhaupt Kunst? 2 Warum nimmst du an Ausstellungen teil? A Meine Arbeiten sollen gesehen werden B Ich möchte in Kontakt mit Menschen sein C Ich möchte Kaufanfragen haben 3 intrinsisch motiviert (Kunst um ihrer selbst Willen schaffen) [+] [+-] [-] Es bereitet mir einfach Freude etwas zu Schaffen [+] [+-] [-] Mit Farben, Stiften, Pinseln etc. zu arbeiten gefällt mir [+] [+-] [-] Es stellt für mich eine Herausforderung ein Problem zu lösen extrinsisch motiviert [+] [+-] [-] Ich möchte, dass meine Arbeiten gesehen werden [+] [+-] [-] Manchmal tue ich etwas, weil es vom Künstler erwartet wird [+] [+-] [-] Meine Kunst soll irgendetwas in der Welt verändern [+] [+-] [-] Ich möchte, dass meine Arbeiten gesehen werden [+] [+-] [-] Über meine Arbeiten mit anderen zu reden ist mir wichtig zu Ausstellungen noch: Zugehörigkeit, Macht (Kontrolle, Einfluss, Wettbewerb), Leistung (Erfolg Erfolg ) Begriffe erklären, wie "intrinsisch: Bezeichnet Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun" oder eher lose Sammlung an Antworten, nicht verwissenschaftlichen? Dann nur mit Textfeldern arbeiten regt Antwortenden bestimmt auch mehr zum Nachdenken anDonnerstag, 15. September 2016
Standpunkt Link Standpunkt handschriftlich niedergeschrieben (zwei Sätze fehlen ungewollt), 10 A4-Blätter, 31 Muss mich nun ein paar Tage von der Kunst erholen. Neben der eigenen Arbeit, die nicht vorankommt, bin ich wieder von der Fülle an Künstlern und Ausgedrücktem überfordert. Die von mir gelesenen Kunstbücher betrachten ja vor allem die westliche Kunst. Wie groß ist aber die Welt! Wie viele Künstler gibt es noch, die in anderen Ländern dieser Erde Erwähnung finden! Und wie viele, die Schaffen und nicht beachtet werden! Wieviele haben eine Mission, ein Verlangen etwas auszudrücken … Kann man Kunst ohne Mission schaffen? Bleibe ich beim Hinterfragen von Kunst? Ist das mein Antrieb fürs Schaffen? Mein Zweifel Zweifel an Bedeutung in der Kunst und am Leben an sich ständig neu ausgedrückt in Selbstporträts Selbstbildnis , in denen ich mich meiner Existenz bestätigt sehen möchte? Diplom Arbeit Link umsetzen Link alle Standpunkte handschriftlich auf Papier bringen und an Wand kleben A4-Blätter aneinander kleben je nach Größe des Textes erweitern oder Standpunkte in Normalgröße schreiben, einscannen und unterschiedlich vergrößern dadurch auch je nach Format richtig fette Schrift wirkt distanzierter und gleichzeitig gefestigter als Originalpapier eventuell mit "ja/nein"-Karte, siehe 14.1.2015 davor Friedrich-Herme Herme , bis zur Decke Standpunkt Link Zweifel Link Den Zweifel am eigenen künstlerischen Schaffen, an der Kunst allgemein und am Leben an sich zum Ausdruck zu bringen, stärkt mich. Vielleicht ist tatsächlich der Zweifel mein Thema. Kunstbegriff Link "Die Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert", Uwe M. Schneede Tendenzen der Kunst Ende 20. Jahrhundert nach Primitivismus früher Avantgarde Avantgarde , Utopien der 1920er, Erkundungen in den 1960er Tendenz erkennbar oder kolossale Unübersichtlichkeit? 1 modusübergreifend 1990er: viele Künstler arbeiten uneingeschränkt und intensiv auf allen Sektoren bis 1950er Gattungen noch medial und nach Fertigkeiten klar getrennt Gattungen und mit ihnen die Kategorien hatten sich verzahnt Malerei blieb immer noch präsent 1990er keine Grenzen mehr, auch nicht zu Musik, Poesie, Jugendkultur, Architektur, Design, Mode modusübergreifend gilt auch für Kulturen Impulse aus ursprünglichen Kulturen in westliche Kunst hineingebracht aber keine Globalisierung im Sinne internationaler und kulturübergreifender Einheitlichkeit 2 Benutzbarkeit Künstler entwarfen Wohnwagen, Museumsshops, Museumssäle, richteten Ausstellungen ein nicht als Nebentätigkeit gesehen, sondern als Kunst Partizipation am Beispiel von Gonzalez-Torres Felix Gonzalez-Torres (Partizipation am Schmerz) manifestiert Manifest : Künstler und Betrachter gehören ein- und derselben Welt an weit entrückt dagegen Bohème, Extravaganz, Vereinzelung und Außenseitertum der frühen Avantgarden und ihrer Nachahmer (gerade die gefallen mir aber!) 3 Durchdringung des Alltags Prozeß von A Darstellung von Aspekten äußerer und innerer Wirklichkeiten, über B Ding und Material in den 1960er, zur C künstlerischen Durchdringung des Alltags in den 1990er ästhetische Distanz auf ein Minimum geschrumpft (bei allen Tendenzen: immer aber mit vielen Künstler-Ausnahmen) 4 Entfremdeter Körper Body Art entdeckte Körper selbst als Aktionsfeld und Material Weg über A Picasso Pablo Picasso mit Zerstörbarkeit des Körpers und B Bacon mit menschlicher Körper als Fleisch wie anderes Fleisch in 1990er wurden Haar und Haut Haut , Blut und Körper unmittelbar Werkmaterialien Marc Quinn Marc Quinn als Beispiel Bedürfnis nach Ermittlung der Rolle des Körpers am Ende distanziert betrachtet, durchgehend fremd gewordene Körper Schlussworte: 20. Jahrhundert begann mit radikalen Vorstößen der Avantgarden als Eliten der Kunst endete mit grenzenloser Ausdehnung des Künstlerischen (bisher allgemeinste Definition von Kunst): "ästhetischer Deuter der Welt mit je subjektiver Moral"Mittwoch, 31. August 2016
Werkstatt Holzwerkstatt Link notiert Link im Wintersemester bei Alberti weiteren Flügeltürrahmen herstellen ersten Flügeltürrahmen hinten mit Holzplatte verstärken Arbeit muss eigentlich nicht mit Glas geschützt werden zwingt sogar zum Schließen leichte Erhebung bei Blättern einplanen (damit Blätter auch in den Flügeltüren bewusst gesetzt wirken) Paravent bauen (für Kinderzeichnung Kinderzeichnung ) Narziß und Goldmund Link Kunstbegriff Link "Denn wenn die Schönheit jener unnennbaren Dinge [wie Goldgeleucht unterm Wasser] ohne jede Form war und ganz nur aus Geheimnis bestand, so war es ja bei Werken der Kunst gerade umgekehrt, sie waren ganz und gar Form, sie sprachen vollkommen klar." "Nichts war unerbittlich klarer und bestimmter als die Linie eines gezeichneten oder in Holz geschnittenen Kopfes oder Mundes." "Es wurde ihm nicht klar, wie es möglich sei, daß das denkbar Bestimmteste und Geformteste ganz ähnlich auf die Seele wirke wie das Ungreifbarste und Gestaltloseste" "[…] weil sie das Verlangen nach Höchstem erweckten und es doch nicht erfüllten, weil ihnen die Hauptsache fehlte: das Geheimnis." ("Narziß und Goldmund", Hermann Hesse) Schatten Link (wegen Gespräch gestern mit Evgenij Evgenij Gottfried über seine Installationen Link) adio, 2016, Reflexion Farbe auf Wand, Goache auf Wellpappe, 700 x 160 cm, Evgenij Gottfried Link Schatten in Theorie schwarz, da von Lichtquelle abgestrahlte Photonen nicht um Objekt herum gehen Link Farbe der Lichtquelle unerheblich für Farbe des Schattens Reflexionsmaterial (wie andere Objekte) reflektiert jedoch Farbe ihres Körpers deshalb Schattenbereich je nach umgebenden Objekten gefärbtDienstag, 30. August 2016
notiert Link Museen in Bukarest aufsuchen 1 Muzeul Național de Artă al Rom Römer âniei, Calea Victoriei, 49 - 53, Mi - So, 11:00- 18:00 Link 2 Muzeul Național de Artă Contemporană, Am Palast des Volkes, Mi - So, 10:00 - 18:00 Link 3 Muzeul Colecțiilor de Artă, Calea Victoriei 111, Sa - Mi, 11:00 - 19:00 Link Narziß und Goldmund Link Kunstkritik Link "Goldmund gehörte nicht zu jenen unseligen Künstlern, welche wohl hohe Gaben haben, zu ihrer Äußerung aber nie die rechten Mittel finden." "[…] welche aber nicht den Weg finden, sich dieser Bilder wieder zu entäußern und sie zur Freude der anderen herauszustellen und mitzuteilen." "Solange eine Arbeit ihn fesselte, ihm schwierige Aufgaben stellte oder ihn seiner Fertigkeit bewußt und froh werden ließ, war er ein eifriger Arbeiter." "[…] vielmehr war es der andere, es war Narziß, der sich seiner Künstlerhände bediente, um aus der Vergänglichkeit Vergänglichkeit und Veränderlichkeit des Lebens herauszutreten und das reine Bild seines Wesens darzustellen." "Ach, dass aus Menschenhänden doch einzig solche Kunstwerke hervorgehen möchten, solche heilige, notwendige, von keinem Wollen und keiner Eitelkeit befleckte Bilder!" "Die Kunst war eine Vereinigung von väterlicher und mütterlicher Welt, von Geist und Blut" "Alle jene Kunstwerke, die wahrhaft erhaben und nicht nur gute Gauklerstückchen, sondern vom ewigen Geheimnis erfüllt waren […] hatten dies gefährliche, lächelnde Doppelgesicht, […] dies Beieinander von Triebhaftem und reiner Geistigkeit" ("Narziß und Goldmund", Hermann Hesse) mit Evgenij Evgenij Gottfried -Gottfried-Kunsttransport Flügeltürarbeit, Papprollen, verhüllte Arbeiten von Hochschule in Arbeitsraum gefahren (20 EUR) Link Testbild Öl auf Leinwand zerstört, Zwischenzustand mit freier Bandage[?] interessant Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link kindliche Zeichnung, A0, 31 in A0 mit 16 A4-Blättern umgesetzt Motiv in A4 neben Emma Emma am Esstisch entstanden (in A4 allerdings obere Figur nicht kindlich genug gezeichnet)Freitag, 12. August 2016
Ausstellung Bauhaus Bauhaus Link Kunstlehre Link Bauhaus Dessau Link "Die 3 Grundfarben gelb, rot, blau verteilt auf […]", Rudolf Paris (ohne Abbildung, fotografieren verboten) für mich neu: Grundfläche der drei Formen gleich Bild der vier Grundfarben und ihre Stellung zueinander in der Ebene (Arbeit aus dem Unterricht Kandinsky Wassily Kandinsky ), 1930, Heinrich-Siegfried Bormann Link Link Farbunterricht von Wassily Kandinsky, Zuordnungen der drei Grundfarben Gelb, Rot und Blau zu Grundformen Dreieck, Quadrat und Kreis Elementarunterricht, Farbenseminar Link Zuordnung Grundfarben zu Formen geht auf Umfrage Kandinskys am Weimarer Bauhaus zurück Mehrzahl Befragter schloss sich seiner Argumentation an (also keineswegs durchweg "logisch") Kandinskys Farbenlehre Farbenlehre folgt nicht rein wissenschaftlichen Überlegungen, eher introspektiv gewonnene Erkenntnisse nach Johannes Itten Johannes Itten Link 1 Quadrat = materielle Welt der Schwere, des Festen 2 Dreieck = intellektuelle Welt der Logik, der Konzentration, des Lichtes, des Feuers 3 Kreis = spirituelle Welt der Gefühle, der Beweglichkeit, des Ätherischen Grete Reichardt Link "Durchdringung der Körper dem Wesen und den Schein nach" (ohne Abbildung), Übung aus Unterricht bei Klee Paul Klee , 1927 Hausarbeit Link weiter bearbeitetMittwoch, 10. August 2016
Kunstmarkt Kunstmarkt Link notiert Link Preisvorschlag für "Landschaft mit Kühen", Öl auf Pappe, 1975, Per Sigfrid Bengtsson Link akzeptiert (100 EUR; bei 90 EUR automatisiert abgelehnt) Psychiatrie und Kunst Link umsetzen Link Collection De l'Art brut Art brut in Lausanne Link besuchen (Nähe Genf) weiterhin "Einblick in die Sammlung, Teil II", Kunsthaus Kannen in Münster Link Link, bis 30.10., Di - So, 13:00 - 17:00 von Münster Hbf - Ludgeriplatz B laufen, Bus 1 bis Davertstr. B, bis Davertstr. A laufen, Bus T1 bis Alexianer-Krankenhaus (alle 60 Minuten) "Die Gugginger Methode. Kunst in der Psychiatrie", Leo Navratil Behandlungsziel: 1 Besserung psychischer Zustand 2 Stärkung Selbstbewusstsein 3 Verbesserung Umgang mit äußerer und innerer Realität der Kranken neuer Zustand soll neue Entfaltungsmöglichkeiten und neue Sinngebung eröffnen Künstler im psychiatrischen Patienten: Künstler ohne jede künstlerische Ausbildung, ohne genauerer Kenntnis zeitgenössischer und traditioneller Kunst nach Jean Dubuffet Jean Dubuffet : Art-brut-Künstler Link Art brut: Sammelbegriff für autodidaktische Kunst von Laien, Kindern oder Menschen mit Geisteskrankheit oder geistiger Behinderung Jean Dubuffet (1901 - 1985, französischer Maler, Bildhauer Bildhauerei , Collage Collage - und Aktionskünstler) Hauptvertreter der Art brut, Vertreter französischer Nachkriegskunst "Bildnerei der Geisteskranken", Hans Prinzhorn Link Link besuchte Schweizer Anstalten, sah Werke der schizophrenen Patienten Adolf Wölfli Adolf Wölfli , Heinrich Anton Müller, Aloise Corbaz Aloise Corbaz Eigenschaften: 1 ohne Beziehung zu künstlerischen Vorbildern 2 fern vom Kunstbetrieb Kunstbetrieb Kunst repräsentierte extremen Individualismus, frei von sozialen und kulturellen Zwängen notiert Link Motiv Sonne bei Kinderzeichnungen Kinderzeichnung : Strahlen erst durch Aufforderung (Eltern, Kindergarten) in Zeichnungen eingebracht? eigentlich sind Kinderzeichnungen von Erwachsenenwelt kontaminiert: Vorstellungen des Dargestellten (wie Sonne), Papier (Untergrund), Stifte (Farben, Dicke Miene, Buntstift Buntstift / Filzstift / …), Zeit (wann Kind zeichnen soll/darf) für Bezeichnung Art brut von Dubuffet verlangt: 1 Unabhängigkeit von kultureller Kunst 2 etwas Überraschendes 3 selbst Erfundenes Standpunkt Link 4 "Schaffen aus einer inneren Notwendigkeit, einer extremen Spannung, einem 'hohen Fieber'" "Echtes künstlerisches Schaffen habe immer etwas mit Wahnsinn und Manie Link zu tun, sei niemals "normal'" Gedicht von Ernst Herbeck Ernst Herbeck , mit Zeichnung von Oswald Tschirtner Oswald Tschirtner Link Link Trennung zwischen Art brut und kultureller Kunst gefordert, ersteres für Dubuffet aber "höchster Bewunderung wert" Navratil: Unterscheidung zwischen 1 Arbeiten auf Anregung können originell sein, Spontanes enthalten 2 spontanen Zeichnungen vermissen oft jeden künstlerischen Reiz, klischeeartig = Kreativität versus Spontaneität Voraussetzung für künstlerisch interessante Arbeiten im Sinne Art brut: 1 Schizophrene oder manisch-depressive und hypomanische Patienten 2 manche epileptisch und hirnorganisch Kranke O.T. (Regen), 1984, Oswald Tschirtner Link Link teilweise ständige äußere Anregung nötig (wie Ernst Herbeck Link und Oswald Tschirtner Link) noch lesen: "Der unterschätzte Naive" Link Standpunkt Link Mich ärgert gerade, dass ich niemals wie von der Kunst unbefleckte Kranke zeichnen werden kann. Ich kann kopieren, versuchen den Stil nachzumachen, aber ich werde nie so zeichnen können. Dafür habe ich schon zuviel gesehen und ausprobiert. Wie gerne würde ich den Regen wie Oswald Tschirtner darstellen! Für kindliche Zeichnungen könnte ich einmal probieren die rechte Hand zum Zeichnen zu verwenden, mit der bin ich noch ungeübt. Hausarbeit Link E-Mail von Hans: "Die Lou Andreas-Salomé habe ich gelesen. Psychoanalyse Sigmund Freud ist nicht mein Ding, muss ich gestehen. Es klingt interessant und liest sich schön, aber ist m.E. bloßes Geschwätz. Die Psychoanalyse ist halt keine Naturwissenschaft, was nicht heißt, dass sie völlig nutzlos ist. Habe trotzdem ein Zitat von der Frau untergebracht. Ich habe versucht, Deine sehr negative Allen-Ansicht ins Positive zu wenden. Das ist m.E. ein wichtiger Punkt: Man kann Sinn produzieren! Die Sinnkrise ist nicht das letzte Wort! Deshalb auch das eingefügte Thomas-Mann-Zitat mit dem 'Trotzdem'."Samstag, 18. Juni 2016
Kunstmuseum Basel Link Link "The True Artist Helps the World by Revealing Mystic Truths", Bruce Nauman Bruce Nauman , 1967 Link Link "No. 1", 1964, Mark Rothko Mark Rothko (1903 - 1970) Link Studie für Gegenwart eines Mythos Mythos , 1959, Bleistift, Öl und farbige Kreiden auf Leinwand, Cy Twombly Cy Twombly (1928 - 2011) Link Link Cy Twombly (1928 - 2011, US-amerikanischer Maler, Fotograf und Objektkünstler, Vertreter abstrakter Expressionismus Expressionismus ) Link "Ohne Titel (Darunter gänzlich übermalt das Werk: 'Sollte die Liebe vorgehen?')", um 1951, Robert Rauschenberg Robert Rauschenberg (1925 - 2008), Öl auf Zeitungspapier, auf Leinwand Link Ohne Titel, 1969, Cy Twombly, Wandfarbe auf Ölbasis, Bleistift und Wachskreide auf Leinwand Link Link One and Three Chairs, 1965, Joseph Kosuth Joseph Kosuth Link Ohne Titel, Eckkonstruktion aus fünf Fluoreszenz-Röhren (blaues Licht, Tageslicht, kühles weißes sowie warmes weißes Licht), Edition 5, Dan Flavin Dan Flavin Link Link "Ohne Titel", 1944, Barnett Newman Barnett Newman , Wachs- und Ölkreide Link "Ohne Titel", 1944, Barnett Newman, Wachs- und Ölkreide Link Ausstellung LISTE Link Art Fair Basel Link (Notizen von morgen) umsetzen Link Link (unbedingt selber umsetzen!) Link (erinnert an Geradenbilder, Gesicht mir nur zu "modisch"), Link (Selbstporträt Selbstbildnis )Donnerstag, 19. Mai 2016
[wv=A29]Werkstatt Holzwerkstatt Link (siehe auch Einzelgespräch Mark am 9.12.2015: "Rahme es!" Link) Konstellationen, A4-Ausdruck mit handschriftlichen Notizen, 21 x 29,7 cm, 30 Link A4-Blatt (Konstellationen) im Holzfurnier-Rahmen befestigt zuerst mitgelieferte Abstandsleisten (Kunststoff mit Klebeseite) befestigt nicht sauber und zu schmal, Rückkarton rutscht durch umsetzen Link bei Alberti Holzleiste Eiche ausgesucht, sägt sie morgen zurecht morgen Rückkarton 3 mm sägen und Rahmung fertig machen Standpunkt Link Kunstbegriff Beuys Joseph Beuys , in Holzwerkstatt entdeckt Link "Ich gehe davon aus, daß prinzipiell jeder Mensch ein Künstler dann ist, wenn man den Kunstbegriff, mit dem man arbeitet, so stark erweitert, daß er praktisch den Selbstbestimmungsprozeß und den Denkprozeß einschließt, den ja jeder Mensch hat … Damit sage ich nichts aus über die Qualität. […] So kann ich begründen, daß nur aus der Kreativität und nur aus der Kunst ein revolutionärer Vorgang hervorgehen kann, denn woraus soll er denn sonst hervorgehen? Er kann nur aus dem menschlichen Denken stammen und das Denken ist ein Ergebnis menschlicher Kreativität […]." (Beuys) Themen für eventuell Einzelgespräch mit Mark: 1 Fotocollagen ("Oma" zeigen) Frage nach Untergrund (Leinwand oder Papier) andere Künstler 2 Styroporkopf / Fotocollage (siehe E-Mail an Bachmann) dazu: zuvor Fotos von Gesicht machen und analysieren (welche Bereiche / Züge treten hervor?) 3 Geradencollage Gedanken zu gezeichneten Füßen, zum nicht definierten Kopfbereich, allgemein zur Arbeit 4 Konstellationen gerahmt zeigen (in Bezug auf Dezember-Einzelgespräch) Standpunkt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Von Dieter Roth Dieter Roth gerade eine Arbeit im Internet gesehen.
- Ähm … Hat mich daran erinnert, dieses …
- Nee. Ich fang anders an. Ähm …
- Mich stört ja vor allem …
- Vor allem stört ja immer irgendwas.
- Mich stört ja vor allem dieses … äh … klinische. Wenn etwas jetzt zu sauber ist. Wie bei den Plotterzeichnungen. Wäre das zum Beispiel so.
- Wo man extrem aufpassen muss, dass da nichts knickt. Und so weiter. Das ist alles so … Es ist anstrengend.
- Und … äh … Es ist aber irgendwie … kein … kein schönes Anstrengend. Das ist halt ständig vorsichtig sein. So ungefähr.
- Und jetzt hab ich halt von ihm wieder was gesehen. Ähm … War ja auch in Berlin in dieser Ausstellung.
- Und … ähm … Mir gefällt so dieses … ähm … Weiß nicht. Einfach …
- Also … [Sperren: tun].
- Ähm … Intuitiv … Vielleicht zusammenhauen. Ähm …
- Zusammenbasteln.
- Unterschiedlichste Materialien. Was es so alles gibt.
- Jetzt nicht bloß so künstlerische … äh … Also Kunstmaterial. Sondern … ähm … Na ja. Aus dem Alltag. Einfach. So Sachen rausnehmen.
- Und reintun.
- [Sperren: Egal] … Also vielleicht noch in dem Moment Moment gar nicht überlegen: Hält das jetze?
- Äh … Wie is das mit dem Licht? Mit … Mit UV … ähm … Strahlung. Ähm … Vergilbt es mit der Zeit?
- Und so weiter.
- Das ist alles so … Das ist ja irgendwie ein riesen großes Thema.
- [Schlucke.]
- Beim Studium schon. Halt … ähm … äh … Eigentlich muss … Also sich ständig halt darüber Gedanken machen … Ist das das richtige Papier? Ist das säurefrei? Äh … Kann man das mit den Stiften machen? Ist da Tinte oder Tusche? Oder was auch immer drinne!
- Ähm … Was sind das für Pigmente? Ähm … Überdauert das hundert Jahre? Zweihundert Jahre?
- Dreihundert Jahre?
- Keine Ahnung.
- Und … ähm … Wie muss man das rahmen halt. Damit das … äh … Also wie muss man das da befestigen? Dass das dann … ähm … Wenn's später mal rausgenommen wird, wieder … ähm … nicht kaputt geht. Oder keine Knicke reinkommen.
- Und so weiter und so fort.
- [Pause.]
- Und … äh … Ich hab jetzt halt so … Auch weil ich gerade so in … ähm … so viel mir Notizen mache … Jetze auch … ähm … handschrifliche. Kleinere Skizzen und so weiter. Oder halt ausdrucken … Auf A4 aus… ausdrucken. Nochmal was rauf… äh … skizziere.
- Oder mir Notizen eben mache. Was ich jetzt aber eben nicht mache, … ähm … [Sperren: um] sie zu machen. Also um daraus eine Arbeit dann zu machen. Sondern das ist halt nen Prozess halt.
- Irgendwie.
- Ähm … Irgendwie is das halt einfach so.
- Ich nehme halt einen Stift. Ich zerschneide halt etwas. Und so weiter. Das macht mir halt Spaß!
- So dieses … Dieses … Dieses collagieren.
- Also jetze nicht … ähm … wie bei den Fotocollagen hier so, sondern einfach … ähm … ja … Pfff … Das Material halt was ich habe benutzen. Und halt … ähm … verfremden.
- Erweitern!
- Und aber dabei noch gar nicht mal daran denken, dass das jetze …
- … [Sperren: Kunst] …
- … sein könnte. Sondern … Na ja … Dass das halt so während der Arbeit … So … Das gefällt mir.
- Und … ähm …
- Äh … Dass ich da vielleicht einfach … äh … zwei drei große … äh … Platten … ähm … also Karton … ähm … Papier … Dickes Papier. Karton. Halt an die Wand befestige. Nebeneinander. So dass das 'ne riesen große Fläche eigentlich ist.
- Und … äh … Die dann halt langsam [Sperren: fülle].
- Also einfach mit … äh … Weiß nicht … Das, was mir gerade in den Sinn kommt. Ähm … Darauf skizziere. Dass ich da … ähm … nen Ausdruck … ähm … raufkleben kann.
- 'Ne Notiz!
- Ähm … Nen Foto!
- Ähm … äh … [Sperren: dran pinnen] kann.
- Äh … Oder mit Klebestreifen!
- Oder … Oder … Oder mit … äh … unterschiedlichsten Farben! Mit … Mit … äh … [Sperren: reinen Pigmenten] … rübergehen kann.
- Und so weiter.
- Also einfach so zum … zum [Sperren: Ausprobieren]. Und das, was mir eben einfällt, in dem Moment … ähm … da einfach [Sperren: machen].
- So.
- [Aufnahme bricht unerwartet ab.]
Samstag, 30. April 2016
Kunstgeschichte Link Standpunkt Link Die Geschichte der Kunst Link Interesse an Kunstgeschichte eine Folge vieler Faktoren, die die Stellung der Kunst und des Künstler in heutiger Gesellschaft entscheidend verändert haben Kunst wie nie zuvor zur Mode geworden Faktor 1 allgemeine Vorstellung von Fortschritt und Wandel Geschichte der Menschheit sehen wir als Reihe aufeinander folgender Epochen an seit 19. Jahrhundert Überzeugung, Gang der Geschichte = unaufhaltsam Glaube: Kunst, wie Technik und Wirtschaft, wird von diesen irreversiblen Kräften vorangetrieben anfängliche Feindseligkeit gegenüber Impressionisten, die später berühmt wurden und hohe Preise erzielten: Kritiker büßten Vertrauen in eigenes Urteil ein Legende kam auf, alle großen Künstler würden von ihrer Zeit abgelehnt und verlacht werden führt zu Bestreben des Publikums heute, überhaupt nichts mehr abzulehnen oder zu verlachen Faktor 2 hängt ebenfalls mit Entwicklung von Wissenschaft und Technologie zusammen Macht und Prestige der Naturwissenschaften beeindruckten Künstler wie Kritiker Kunstkritiker fehlen aber rationale Methoden, Abstruses vom Absurden zu unterscheiden gleichzeitig will Kunstkritiker nicht abwarten und verpassen allgemeine Überzeugung: alle, die an veralteten Ideen festhalten und sich weigern, mit der Zeit zu gehen, sind verloren Faktor 3 Kunst will nicht nur mit Wissenschaft und Technologie mithalten sie will uns Möglichkeit geben, diesen Ungeheuern zu entfliehen Künstler lehnten Verstandsmäßige und Mechanische ab verschrieben sich mystischen Lehren, die Wert der Spontaneität und Individualität Individualität betonten Gefühl der Bedrohung von Überorganisation, Standardisierung, Zwang Zwang zur öden Gleichförmigkeit Kunst = einziger Zufluchtsort, wo Eigenwilligkeit und persönliche EIgenart toleriert und sogar geschätzt werden Faktor 4 psychologische Annahmen über Kunst und Künstler: A Idee der Kunst als freier Ausdruck der Persönlichkeit (Romantik) B Einfluss Psychoanalyse Sigmund Freud , Zusammenhang Kunst und Seelenleiden (wörtlicher genommen als beabsichtigt von Freud) zusammen mit Überzeugung Kunst sei Ausdruck des Zeitalters: Ansicht, Künstler hat Pflicht, sich aller Hemmungen zu entledigen um sich nicht nachsagen zu lassen, sie könnten Wirklichkeit nicht ins Gesicht sehen: wird vieles angeschaut, wovor sich frühere Generationen gescheut hätten Faktor 5 andere Formen des Schöpferischen von Vermittlung durch Dritte abhängig Beispiel Bücher (gedruckt und verlegt), Theaterstücke und Kompositionen (aufgeführt) extreme Experimente werden dadurch behindert Malerei ist für radikale Neuerungen empfänglicher Faktor 6 Kunstunterricht wichtiger Faktor für heutige Situation Pioniere der Schulreform forderten, dass Kinder sich frei entfalten lassen sollten Künstler "betrachteten voll Neid die Originalität und den Charme der kindlichen Schöpfungen" Kunstunterricht vermittelte vielen Kindern Gefühl der Selbstverwirklichung Faktor 7 Ausbreitung Fotografie und ihre Rivalität mit der Malerei Malerei häufig Nachahmung der Natur zum Ziel gehabt Wiedergabe war Aufgabe, mit der viele Jahrhunderte lang gerungen wurde Künstler und Kunstexperten Argument: Kunst müsse nun Alternativen zur Naturtreue entwickeln Faktor 8 Marxismus sowjetrussischer Prägung betrachtete experimentelle Richtungen der Kunst als Verfallssymptome der kapitalistischen Gesellschaft extreme Rebellen im Westen "von oben" gefördert als Gelegenheit gesehen, Welt großen Gegensatz zwischen freier Gesellschaft und Diktatur vor Augen zu führen Faktor 9 Sucht des Publikums nach Neuem Bereitwilligkeit jedem modischen Trend zu folgen Gefahr Hingabe jeder Modeströmung: Druck des Konformismus Konformismus , Angst vor Zurückbleiben, Furcht als spießig angesehen zu werden Vorstellung Künstler müssten Vorreiter des Fortschrittes sein wurde/wird nicht von allen Kulturen geteilt "Er wollte ganz gewiss nichts anderes tun, als einen schönen Teppich herzustellen. Wäre es nicht ein Segen, wenn diese Einstellung auch bei uns größere Verbreitung fände?" Geradenbild Geradenbild Link Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt weiter bearbeitet Link Bauchbereich nach unten gezogen umsetzen Link rechte Brust und Schulter korrigieren linke verkrampfte Hand hervorheben mögliche Füße mit Kohle skizzierenDonnerstag, 28. April 2016
E-Mail von Ohme vom 28.4. mit einer Zeichnung von FR² (mit Notizen von gestern) 1 x für die Kunst geblutet für die Kunst geblutet Geradenbild Geradenbild Link Leinwand auf Rahmen gespannt Linie, Öl auf Leinwand, 6 x 60 cm, 30 Link umsetzen Link Transport Klassenraum -> Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße organisieren drei große Rollen, mehrere Arbeiten (gerollt), zweimal verhüllte Arbeit vom Rundgang, Flügeltürrahmen eventuell heute Alberti wegen rechter Flügeltür (lässt sich schlecht schließen) nach Lösung fragen Brief mit Fotos vom Flügelrahmen an Fdk-Mitglied Oma abschicken Werkstatt Holzwerkstatt Link Holzkonstruktion nachgeschliffen und mitgenommen eventuell Alberti wegen Rahmung gekreuzte Beine anfragen (habe kommende drei Wochen viel Zeit) Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link Zusammenfassung: 1 Künstler gingen vom von Auftraggebern vorgegebenen Thema aus Bildnisse, religiöse Themen, … 2 Künstler müssen sich Themen selbst suchen A Künstler, die Arbeiten schufen, die Käufer anlocken sollten B Künstler, die nicht bloße Illustratoren sein wollten suchten Themen, mit denen sie bestimmte technische Probleme studieren konnten jedes Motiv = Gelegenheit, Harmonien von Formen und Farben zu studieren auf Lösungssuche von Formproblemen Beispiel: altes Problem der Malerei auf Fläche Raumtiefe darzustellen 3 Künstler, die eigene Vorstellungen verwirklichen (ab hier wird es nicht mehr wirklich nachvollziehbar, da zu subjektive Herangehensweise) wie: von trockener Vernünftigkeit der Erwachsenen freizukommen, Fantasie der Wilden und Kinder wiederzugewinnen Streben nach Klarheit, Gesetze des Universums spiegeln, … gleichzeitig aber anscheinend: Zweifel Zweifel am Schaffen suchten weniger Gekünsteltes und weniger Beliebiges durch selbstständiges Handeln wird es aber immer beliebiger, da noch weniger objektiv als davor Antwort vielleicht (Gombrich Ernst H. Gombrich ): Moderner Künstler will wieder Dinge schaffen Sehnsucht: möchte fühlen, dass er etwas macht, was früher nicht da war nicht bloßes Abbild von Dingen, nichts Dekoratives also: Wesentlicheres und Bleibenderes was ihm wirklicher vorkommt, als das, was ihn im Alltag umgibt zurück zur Kindheit, wo Alltagsgegenstände eine größere Bedeutung bekamen (wie Stift = Zauberstab, Sandstrand = Schlossanlage) unscheinbare Dinge = ungeheure Bedeutung für Kind Liegende Frau, Stein, 1938, Henry Moore Henry Moore Link Link Skulptur durch "Magie menschlicher Hände" entstanden schaute am Anfang nicht auf Modell sondern auf Stein keine steinerne Frau sondern frauengleicher Stein romantische Sehnsucht: Zivilisation entfliehen, die vom Kommerziellen verseucht zu sein scheint (wie Gauguin Paul Gauguin oder Delacroix) nicht einfach erlernbar: Unmittelbarkeit [?] und Einfachheit Beispiel Henri Rousseau Henri Rousseau , war Zollbeamter bewies, dass übliche akademische Ausbildung auch Hindernis sein kann Porträt von Joseph Brummer, 1909, Henri Rousseau Link ohne akademische Ausbildung, malte mit einfachen, reinen Farben und klaren Umrissen Bewunderung für Rousseau und "Sonntagsmaler" führte bei anderen Malern zur Ablehnung komplizierter Theorien des Expressionismus Expressionismus und Kubismus Kubismus Theorie = Ballast wollten Ideal des einfachen Mannes entsprechen klare, eindeutige Bilder malen nüchtern und sachlich sein, Inhalte darstellen, die schlichte Menschen mögen und verstehen können Widerspruch: Man kann nicht beschließen "primitiv" zu werden (Textabschnitte ausgelassen) Gombrich: wenn alte Aufgaben verschwanden, gab es wieder neue, die Künstlern das Gefühl von Sinn und Zweck gaben was schon einmal getan wurde stellt keine Aufgabe mehr da Ziel: 1 nicht mit halben Lösungen zufriedengeben 2 auf Effekthascherei verzichten "Eine endlose Geschichte" Bedeutung von einzelnen Künstler erst nach Ablauf bestimmter Zeit möglich wie ihr Werk andere beeinflusst hat / woraus ihr Beitrag zur Geschichte der Kunst besteht Gombrich Kunstgeschichte nach Lösung bestimmter künstlerischer Probleme betrachtet Lösungen, die weitere Entwicklung bestimmen je näher Gegenwart: schwierig vorübergehende Moden von dauerhaften Leistungen zu unterscheiden Beispiel 1890: Versuch aktuelle Kunstgeschichte zu beschreiben, wäre fehlgeschlagen A van Gogh Vincent van Gogh ("halb verrückter holländischer Autodidakt", malte besessen "irgendwo in Südfrankreich") B Cezanne ("wohlhabender, scheuer älterer Herr, der schon lange aufgegeben hatte, Ausstellungen zu beschicken") C Gauguin (spät angefangen mit malen, in Südsee ausgewandert) Frage, ob damalige Historiker überhaupt von diesen Künstlern etwas erfahren hätten Wort Kunst bedeutet zu verschiedenen Zeiten Verschiedenes Definition was Malerei ist (wie Auftragen von Farbe auf Leinwand) Ausdruck "Tachisme" (von "tache": "Fleck") für Konzentration auf den auf Leinwand aufgetragenen Fleck Beispiel: Jackson Pollock Jackson Pollock One (Number 31, 1950), 1950, Öl und Email auf Leinwand, Jackson Pollock herkömmliche Technik für abstrakte Malerei abstrakte Malerei befriedigte ihn nicht legte Leinwand auf Boden, tropfte, goss, schleuderte Farbe darauf höchstwahrscheinlich von 1 chinesischen Malern inspiriert, die sich ähnlich unorthodoxer Methoden bedienten 2 von magischen Sandbildern [?] von Indianerstämmen Ergebnis befriedigte zwei damalige Tendenzen: 1 Sehnsucht nach kindhafter Einfachheit und Spontaneität 2 appelliert an rein intellektuelle Interesse an Problemen der "reinen Malerei" Action Painting = Abstrakter Expressionismus glaubte wie andere Künstler an Hingabe an spontanen Impuls Arbeiten mussten wie chinesische Kalligraphie schnell entstehen, nicht überlegt sein, unmittelbar hervorbrechen Einfluss vom Zen-Buddhismus, im Westen damals in Mode gekommen Gombrich betont: man muss nicht unbedingt die Theorien eines Künstlers akzeptieren, um seine Werke zu schätzen Probleme der Künstler verstehen lernen viele Werke durch Fotografie schwer zu transportieren (eventuell Ansporn für Künstler, da einmalig, nicht reproduzierbar) Collage Collage kann Mitte zwischen Bild und Skulptur darstellen (auch Geradencollagen, da sich Papier stark biegt?) für Künstler wichtig, sich mit Farben und Formen und ihrer gegenseitigen Beeinflussung auf Malgrund zu beschäftigen Frage, ob Kunstgeschichte einstmals mächtiger Strom, inzwischen verzweigt in viele Nebenarme und Bäche Rebellen von damals heute gefeiert in öffentlichen Museen so gut wie alles Rebellierende von Besuchern heute akzeptiert Künstler versuche bewusst rebellische Gesten zu vermeiden "Im Jahr 1914 betrachtete man den nach-impressionistischen Maler, den man ziemlich wahllos als Kubisten, Futuristen Futurismus oder Modernisten bezeichnete, als eine Art Narren oder Scharlatan." (Bell)Dienstag, 26. April 2016
Tagesplan Link 8:30 bei Alberti Rahmenkonstruktion für Collage Collage leimen (E-Mail Schellbach: "10 Uhr Künstlerpräsentationen und Gespräch mit Raiya Al Rawahi Link und Julia Santoli Link 12:00 Mittagspause 13:00 - 19:30 Kurzpräsentationen aller Klassenmitglieder. Alle bringen bitte eine aktuelle Arbeit im Original mit. Ideal wäre es, wenn ihr die Arbeiten bereits vorher im Klassenraum platziert.") Werkstatt Holzwerkstatt Link Holzkonstruktionen geleimt Klasse Bildende Kunst Link Kommilitonin Kommilitone benutzt für detaillierte kleine Skulpturen "Super Sculpey Modelliermasse" Mark zu Kommilitone: "Aber das ist [wirklich] daneben." Standpunkt Link Klasse Bildende Kunst Link Geradenbild Geradenbild Link verhüllt verhüllt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich fühle mich gerade irgendwie unzufrieden. Und …
- Ich will jetzt halt gucken, woran das liegt.
- Vorhin war ja … ähm … ein Klassentreffen. Und da hab ich … äh … die … äh … Flügeltürarbeit vorgestellt.
- Aber davor auch … ähm …
- [Schlucke.]
- … das Ganzkörper… ähm … Porträt. Also was ja überlebensgroß ist. Wo ich dann aber auch gleich gesagt hatte, dass das ein Entwurf ist. Beziehungsweise dass das halt noch einmal, ja, anders ausgearbeitet werden muss.
- Und … Da hingen auch halt ein paar meiner Notizen.
- Also ein paar Zitate.
- Ähm … Was ich … äh … denke!
- Was … Kunst kann! Was andere Gebiete nicht können!
- Ähm … Wie ich … äh … gerne sein würde. Was ich gerne machen würde. Und wie ich gerne wahrgenommen werden würde.
- So.
- Ähm …
- Einmal fiel dann vom Professor das Wort … ähm …
- … pubertierend!
- War das glaube ich.
- Das war zum … Das war zu einer meiner Gedanken. Hat er das gesagt. Ähm …
- [Schlucke.]
- Fand ich gar nicht mal jetze so … pfff … schlimm.
- Also ich konnte damit umgehen.
- Ähm … Denn ich … äh … muss ja selber kurz lächeln!
- Wenn ich … ähm … mir im Nachhinein solche … ähm … Texte, die ich geschrieben habe, anschaue. Denn die sind natürlich sehr …
- Nicht kindlich!
- Sondern … ähm … Sie fragen halt etwas, was … ähm … was niemand weiß! Wo niemand 'ne Antwort hat.
- Von den Erwachsenen.
- Und wo die Frage aber gleichzeitig eben so [Sperren: naiv] wirkt.
- Also wie wenn ich die Frage stelle: Was ist der Sinn des Lebens?
- So.
- Ähm … Da hatte ich halt auch einige Zeit das Gefühl, … äh … diese Frage, die sollte man eigentlich gar nicht stellen. Ähm … Weil die wirkt halt so …
- Hach! Da ist gerade jemand in der Krise! Und sucht jetzt nach irgendwas. Und … ähm … Und … ähm … versucht irgendwo 'ne Antwort zu finden, wo es … Pfff …
- Es ist lächerlich.
- So ungefähr.
- So.
- Und dann ist natürlich die Frage: Wie … ähm … stellt man so eine Frage.
- Ähm … Und ich stelle sie nun einmal ziemlich … ähm … Sagt man dazu plakativ?
- Also sehr sehr einfach.
- So.
- Und … Oder ich stelle eine sehr sehr einfache … ähm … ähm … Nicht Frage. Sondern einen sehr einfachen Satz einfach hin.
- So.
- Natürlich lächelt man kurz.
- Das tue ich eben auch!
- Aber gleichzeitig finde ich es richtig, dass ich solche Fragen stelle. Auch zur Kunst! Und … ähm … Was für mich halt … ähm … wichtig in der Kunst [Sperren: wäre].
- So.
- Was gute Kunst jetze für mich ist.
- Ähm … Wo andere Gebiete besser sind.
- Und … ähm … wie ich von Zeitgenossen wahrgenommen werden will. Und so weiter und so fort!
- Ähm … Sind das ja Frage, oder Gedankengänge, die überhaupt nicht unwichtig sind.
- Ich meine, [Sperren: wenn] man sich schon als Künstler ausgeben will, irgendwann vielleicht mal, wenn man auf diesem Gebiet arbeitet, sollte man sicher selber sich zumindestens Gedanken gemacht haben, wie …
- [Sperren: Was] will man eigentlich erreichen damit?
- Oder wer ist man?
- So.
- Wen … Warum definiert man sich als Künstler?
- Und warum sagt man, man macht Kunst?
- So.
- Das sind halt Begriffe …
- [Sperren: Kunst] ist ein Begriff, der nicht irgendwo feststeht. Das macht ihn ja auch so spannend!
- Und gleichzeitig sollte man ja aber für sich selber eine Antwort finden.
- So.
- [Schlucke.]
- Als Grundlage.
- Und … ähm … diese Fragen, die ich eben habe, die stelle ich nun einmal in einer Klasse öffentlich aus. Weil die Klasse für mich ein Arbeitsraum, ein erweiterter Arbeitsraum, darstellt. Oder meinen erweiterten Arbeitsraum darstellt.
- Denn dort kann ich ja Fragen stellen.
- Eigentlich!
- Kann ich Arbeiten zeigen, die unfertig sind. Oder wo ich selber noch am Zweifeln bin. Und dort kann man ja auch eigentlich diese Zweifel Zweifel … ähm … publik machen.
- So.
- Dafür ist ja so ein Klassengespräch da.
- Dass man dann darüber redet.
- Das ist ja keine Ausstellung! Wo man eben diese Zweifel verbergen … äh … tut.
- So.
- Das sehe ich auch bei den anderen! Dass dann … ähm … im Klassen… beim Klassentreffen halt noch Fragen auftauchen, die dann bei der Ausstellung überhaupt gar keine Rolle mehr spielen. Dort wirkt es dann für den Betrachter eben so, als es eben [Sperren: genau so] gewollt.
- Da tauchen eben solche Fragen, [Sperren: viele] Fragen, nicht mehr auf. Weil der Kunststudent das halt selber nicht will.
- Das ist halt 'ne ganz andere … Das ist dann halt die Präsentationsebene, wo … wo der Selbstzweifel ausgeklammert wird.
- Wirkt zumindestens so!
- [Schlucke.]
- Was irgendwie auch schade ist! Weil der gehört ja eigentlich dazu!
- Oder das Selbsthinterfragen der Arbeit. Also was … ähm … ähm … Wo man selbst eben noch nicht so genau weiß, warum man dies jetzt so und so macht. Warum man genau diese Bildgröße nimmt. Und so weiter.
- [Pause.]
- Wenn diese Zweifel oder Fragen da sind, kann man sie, oder, finde ich jetzt, sollte man sie ehrlicher Weise dann auch … äh … so übermitteln, an den Betrachter. Damit er weiß, da ist jemand mit sich nicht im Reinen.
- Was ich [Sperren: denke], bei … ähm … Bei [Sperren: allen] Künstlern … Oder bei [Sperren: allen], die ausstellen, eigentlich so ist. Ich meine … Ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich nen Werk … äh … fertig ist.
- Na wobei.
- Bei einigen würde ich es jetzt schon sagen.
- Aber es gibt eben … Ich glaube, viele haben eigentlich solche Zweifel. Und sie äußern sie aber in einer Ausstellungssituation nicht.
- Und im Ausstellungskatalog erscheinen sie schon gar nicht.
- So.
- Nun gut.
- Also …
- Fragen, die ich eben habe, wo eine als pubertär angesehen wurde, [Sperren: will] ich aber eben dort zeigen. In der Klasse. Auf jeden Fall!
- Ähm … Weil ich ja … ähm …
- [Schlucke.]
- … Reaktionen … ähm … erhoffe.
- Also jetzt nicht [Sperren: so] eine Antwort.
- Sondern 'ne Meinung. Eine Antwort darauf. Wie jemand anderes das sieht. Die interessiert mich eben. So. Und die kann ich halt in diesem Umfeld eher bekommen.
- So.
- Ähm … Deshalb will ich das auch weiter ausstellen.
- [Pause.]
- Aber dieser … Aber dieser Ausspruch mit dem Pubertären hat mich gar nicht mal so gestört.
- Ähm … Damit hatte ich jetzt gar kein Problem, eigentlich.
- Danach ging's halt weiter zu der … ähm … zu der Flügeltürarbeit. Äh … Genau. Ähm … Das lief alles ganz gut. Ähm …
- Bis Helmut dann halt … ähm … fragte, oder andeutete, ob nicht eben 'ne Fotografie drinne, in diesem … äh … in diesem Flügelrahmen, besser geeignet wäre. Als jetzt so ein Geradenbild. Was ja sozusagen von einer Fotografie ausgeht. Oder was ja als Grund… ähm … Nicht als Grundelement. Sondern als … ähm … Basis immer noch 'ne Fotografie hat.
- So.
- Funktioniert ja nun einmal so. So arbeite ich nun einmal.
- Mit dem Computer, der das dann am Ende generiert.
- Ähm … Ich hab daraufhin halt geantwortet, … ähm …
- Dass dann aber eben nur noch die Verhüllung oder dieses Verhüllte und dieses Enthüllen … ähm … Thema wäre.
- Und dass für mich aber eben diese Geradenbilder auch ganz wichtig sind. Also dass sie [Sperren: neben] der Verhüllung die [Sperren: eigentlichen] Arbeiten sozusagen sind. Und diese Verhüllung und dieses Enthüllen dann, dieses Öffnen, ist halt ein Schritt hin, um dieses Geradenbild sehen zu können.
- So.
- Und, ich glaube, ich hab's heute wieder nicht geschafft, mich ganz kurz, knapp, dazu zu äußern. Was … Na ja … Was die Geraden halt für mich … äh … sind.
- [Schlucke.]
- Beziehungsweise ich hab's halt [Sperren: platt], [Sperren: naiv], sehr [Sperren: pubertär] vielleicht … Keine Ahnung!
- Rübergebracht.
- Mit … ähm … Dass die Gerade halt Bewegung … Grundelement!
- Kleinste Einheit!
- Ähm … Woraus [Sperren: alles] besteht!
- [Sperren: Ich] bestehe!
- Und 'ne kleinste Änderung … äh … bewirkt halt, dass ich vielleicht nicht mehr sichtbar bin. Also nicht mehr erkennbar bin.
- Und so weiter und so fort.
- Also … So meine Gedanken, die ich halt habe. Und die ich aufschreibe. Die sind halt sehr sehr einfach.
- So.
- Vielleicht wirken die deshalb nen bissel zu kindlich.
- Weiß ich jetzt nicht.
- [Pause.]
- So primitiv!
- Keine Ahnung.
- Äh … Wo ich mir dann aber eben sage, … ähm … Wie Kandinsky Wassily Kandinsky dann eben. Das Beispiel hatte ich dann halt auch. Der hat ja auch, natürlich ausführlicher jetze, …
- Darum geht's mir jetzt ja aber nicht.
- Da ist er dann ja auch vom kleinsten Element ausgegangen.
- Vom [Sperren: Punkt].
- Was es für ihn bedeutet!
- Ich glaube, er hat eben auch gesagt: Der Punkt ist [Sperren: tot].
- Und erst wenn dann zwei Punkte … ähm … verbunden werden, oder ein Punkt fällt, und eine Gerade entsteht, dass das dann die … dass das sozusagen die erste Bewegung ist.
- So.
- Zumindestens ist es das, was ich dann in der Geraden eben sehe. Dass das die kleinste … äh … Bewegung ist, die möglich ist. In ner grafischen Darstellung.
- Aber eben nicht nur grafisch! In der Malerei kannst du jetzt auch mit nem Pinsel nen Strich ziehen. Also nen Strich mit nem Pinsel, Öl oder Acryl oder was auch immer, … Und das wäre für mich ja auch 'ne Linie!
- Wenn's gerade ist. Relativ gerade.
- Und das hat auch 'ne Bewegung inne.
- So.
- Und nen Punkt … Klar, wenn der jetzt mit nem groben Pinsel gemacht wird, dann hat der natürlich auch schon 'ne Kraft.
- So.
- Aber wenn man das wieder reduziert, auf einen Gedanken, was … Wenn man den Punkt jetzt wirklich als … als … ähm … also als [Sperren: einen] Punkt sieht, wäre er eben wieder tot. Also wenn man das reduziert. Von diesem … Von dieser Technik. Von der Malerei oder so. Wieder auf das, was man darstellen will. Nämlich einen [Sperren: Punkt].
- Dann wäre der wieder tot!
- Und der Strich, der abstrahiert eben 'ne Gerade ist, 'ne geometrische … ähm …
- Was ist das?
- Nen geometrisches Element.
- Die wäre so die [Sperren: erste] Bewegung.
- [Pause.]
- Zumindestens hab ich diese Gedanken, glaube ich, eben zu einfach, … ähm … zu schnell, zu platt wiedergegeben. Ich glaube, das kann man eigentlich nicht in wenigen Sätzen machen.
- [Sperren: Will] ich auch eigentlich gar nicht!
- Aber ich hab mich da so selbst hingeführt.
- Dass ich mich wieder erklären muss. [Sperren: Was] ich damit … ähm … mache. Also [Sperren: warum] ich Geraden benutze.
- [Sperren: Das] ist ein Problem. Dass ich mich halt nicht zusammenreiße. Und mir dann selber sage: Das will ich jetzt aber nicht … äh … erklären, weil ich es nicht so in so einer kurzen Zeit erklären kann.
- Das ist halt 'ne Sache, die man … ähm … [Sperren: erlebt]. Die man vielleicht auch gar nicht so in Worten äußern kann. Oder wenn man sie halt in Worte äußert … Dafür bin ich jetzt noch nicht geeignet für.
- So.
- [Pause.]
- Was mich jetzt aber daran so stört … Oder warum ich mir jetzt eben noch einmal so die Gedanken mache dazu …
- Ähm … Diese [Sperren: Unzufriedenheit].
- [Pause.]
- Woran liegt die jetze?
- Weil ich bin ja … Ich [Sperren: war] überzeugt von dieser Flügeltürarbeit. Auch von diesem Geradenbild. Was drinne ist. Das Selbstbildnis Selbstbildnis .
- Das find ich … ähm …
- [Sperren: Ich finde es genial!]
- Immer noch!
- So.
- Daran hat sich gar nichts geändert.
- Ähm … Auch von der Umsetzung. Dann von dem drinne installieren. Ja, Rückkarton muss noch … Nen weißer Karton muss noch dahinter. Und so weiter und so fort.
- Aber [Sperren: prinzipiell] … ähm … hab ich genau das geschafft, was ich machen wollte.
- So.
- Und das gefällt mir total.
- Also daran liegt's nicht!
- Ich zweifel jetzt … Oder ich bin nicht unzufrieden damit. Mit der Arbeit, die ich da gezeigt habe.
- Ich bin auch nicht unzufrieden mit den Notizen, die ich dort gezeigt habe. Ähm … ähm …
- [Schlucke.]
- Ich weiß nicht. Ich hab halt … Ich hab jetzt wieder andere Arbeiten gesehen. Von anderen Kunststudenten.
- Ähm … Einige … Mit denen konnte ich [Sperren: nichts] wirklich anfangen. Also wusste ich überhaupt nicht, was das jetze … ähm … Weiß ich nicht! Keine Ahnung!
- Da ging einfach gar nichts bei mir.
- Da war [Sperren: nichts] los.
- Und dann fand ich halt andere wiederum gut. Ähm … Wo so … Wo noch experimentiert wurde.
- Auch wenn das halt wieder … ähm … ja … für ihn dann wieder nen Problem war, das so zu erklären … Das ging dann hin und her irgendwie.
- Kam anscheinend auch nicht so gut an. Aber ich fand halt die Art von dem einen, wie er, Evgenji, … ähm … mit Licht arbeitet. Dass er jetzt noch nicht so … ähm … in einem Satz eben erzählen kann, was er damit ausdrücken will.
- So.
- Das [Sperren: nervt] mich ein bissel. Dieses … Dieses … Ähm … [Sperren: Was willst du damit jetzt eigentlich sagen?]
- So.
- Diese Frage.
- [Schlucke.]
- Dass das eben dort nicht so war. Das war vollkommen okay. Da gefällt mir halt so eher dieses Vorgehen. Ähm …
- [Sperren: Machen].
- [Sperren: Schaffen].
- Und [Sperren: bebachten].
- Sich dann halt Gedanken darüber machen.
- Das mache ich ja jetzt bei mir ganz ganz viel.
- So.
- Ähm … Dann diese eine Skulptur, die fand ich jetzt auch noch ganz gut. Wo sie auch selber gesagt hatte, dass sie nicht direkt sagen kann, warum sie jetzt … ähm … 'ne Maus oder so als Objekt genommen hat.
- Das war halt irgendwie in ihr drinne. Keine Ahnung. Und sie wollte das halt … äh … rausbringen.
- Aber [Sperren: das] wurde komischer Weise angenommen.
- Sie hat das irgendwie geschafft, das so zu begründen, oder so einzupflegen, dass es … dass es nicht so negativ hinterfragt wurde.
- Das wurde akzeptiert!
- Das muss ich mir noch einmal überlegen … Wie die das gemacht hat.
- Oder ich frag sie noch einmal! Wie ihr … ihr Eindruck war. Also bei ihrer eigenen Arbeit. Genau. Und dann halt bei anderen.
- Wie bei dem anderen. Wo ja eigentlich das selbe Problem ist. Finde ich zumindestens jetzt. Ähm …
- [Pause.]
- Gut. Mit den Videoarbeiten konnte ich eh nichts anfangen.
- Die interessieren mich einfach irgendwie nicht so.
- Video.
- Digitale Kunst hat mich jetzt auch nicht so … äh … gebannt.
- Ähm … Also es liegt jetzt noch nicht mal an … Dass ich durch die anderen Arbeiten sowas gesehen hätte wie: Ui, ich bin jetzt auf nem falschen Weg!
- So ungefähr.
- Nee. Das lag jetzt auch nicht an den anderen Arbeiten.
- So.
- Es lag eben auch nicht an der Diskussion. Ähm … Zu meiner Arbeit. Die fand ich gut. Da konnte ich eigentlich auch gut reagieren und gut mitreden.
- Ähm … Auch wenn ich eben zu platt reagiert habe. Glaube ich. Zu einfach. Wo ich mich zurückhalten sollte.
- Denke ich.
- Dafür bin ich … Das ist halt nicht zum reden wirklich geeignet.
- Also [Sperren: ich] bin dafür nicht gut geeignet.
- Ähm … Einfach mal vielleicht stehen lassen!
- Ich weiß es auch nicht.
- Will jetzt auch nicht künstlich nen Geheimnis drumherum machen.
- [Pause.]
- Und was natürlich auch noch nen Thema für den Professor war … Ich hab ja dann auch die Entwürfe gezeigt, für dieses Porträt, was in diesem Flügelrahmen drinne sich befindet.
- Also nur ein paar Entwürfe.
- Die letzte Vorlage. Und dann eben noch das Foto, was ich gemacht hatte. Was Grundlage von allem war.
- Wo dann insgesamt wieder [Sperren: mehr] Fragen aufkommen.
- Oder: Warum hast du nicht …
- Punkt Punkt Punkt.
- [Sperren: Hätte] ich das eben nicht alles gezeigt, diesen Arbeitsprozess, dann … ähm … wären halt einige Fragen gar nicht gekommen!
- Ja!
- Einige kritische … ähm … Hinterfragungen … Keine Ahnung, wie man das jetzt nennt.
- Und gleichzeitig sag ich mir aber: Ich [Sperren: will] so etwas da aber zeigen! Das ist ja nun einmal da die Möglichkeit, sich zu offenbaren.
- Und … ähm … ähm … Ja. Dafür ist ja nun einmal nen Klassentreffen da.
- Den … Denen Zwischenschritte zu zeigen. Was ja jetzt in ner Ausstellung normalerweise nicht der Fall wäre.
- Wo dann bloß das Ergebnis gesehen werden kann. Und … Na ja. Okay.
- Damit muss ich rechnen!
- Sobald man Zwischenschritte zeigt, man [Sperren: mehr] zeigt als das Ergebnis, oder eben dann selbst noch Fragen stellt oder Zweifel … ähm … anklingen lässt, an der eigenen Arbeit, dann [Sperren: muss] ich natürlich auch damit rechnen, dass andere damit auch weiter arbeiten. Die können's ja nicht ignorieren.
- Okay, daran liegt's also auch nicht.
- [Pause.]
- Mhm.
- Vielleicht ist das wieder so nen … Vielleicht hat das gar nichts mit dem Klassentreffen zu tun. Sondern allgemein …
- Ähm … Dass ich immer noch auf der Suche bin … [Sperren: Was] ist eigentlich … äh … Kunst, die … die gemacht werden [Sperren: muss].
- So.
- Die jetzt gemacht werden muss.
- Die zwingend notwendig ist. Es gibt ein Problem. Und das Problem muss gelöst werden.
- Wie bei den Impressionisten!
- Oder so.
- Denen halt irgendwas fehlte.
- Ähm … In der realistischen Malerei. Ähm … Und die da halt Lösungen haben wollten.
- [Pause.]
- Oder Kubisten!
- Oder so.
- Mit den … Mehrere Perspektiven von einem Objekt sehen.
- So.
- Da waren ja immer Fragen.
- Genau!
- Es gab ein [Sperren: Problem].
- Und die haben das versucht zu lösen.
- So.
- Und [Sperren: das fehlt mir jetzt].
- Irgendwie.
- Weil es kein wirkliches Problem mehr gibt.
- Glaube ich zumindestens.
- Worauf ich aufbauen kann!
- Was jetzt zwingend sozusagen notwendig wäre zu …
- So.
- Ähm … Aber ich bin jetzt auch noch nicht so weit … Ich hab jetzt gerade mal dieses eine Buch jetzt beendet. Und müsste jetzt noch die Postmoderne Postmoderne mir … ähm … genau angucken. Was [Sperren: deren] … Ja, was [Sperren: deren] Ziele oder Bedürfnis war, etwas zu schaffen.
- Also [Sperren: warum] sie das hatten.
- Wie man das auch in dem geschichtlichen Rahmen sehen kann, worauf sie [Sperren: reagiert] haben.
- Das ist sehr wichtig!
- Ne?
- Wie dieser Gombrach das gesagt hat. Mit diesem … Mit dieser Perlenkette. Ähm … Alles, was halt davor war … Das gehört halt sozusagen dazu.
- [Katze Ramses miaut.]
- Das kann man ja nicht ausblenden!
- Es ist [Sperren: immer] 'ne Reaktion von etwas, was … äh … bereits stattgefunden hat. Und … ähm … Das sehe ich halt, so wie das beschrieben wurde, sehe ich das auch bei der Moderne auch noch. Die immer auf der Suche waren. Immer Probleme gesehen haben. Ähm … Lösungsansätze hatten, die dann wiederum viel viel mehr Probleme … ähm …, also Fragen, aufbrachten.
- Ähm … Und danach … In der Postmoderne …
- Ich weiß nicht.
- Das ist für mich noch nen komplettes Durcheinander!
- Und ich hab jetzt aber das Problem, solange ich die nicht durchgegangen bin, … Also einfach mal mir wirklich …
- Ich hab mir jetzt viel schon angeguckt.
- Aber noch einmal, intensiver.
- Ähm … Bevor ich das mir nicht noch einmal durchgegangen bin und mir halt immer überlege, … ähm … oder mir aufschreibe, was war … wie kann ich das … also was war das jetzt für eine Reaktion?
- Die einfach kam. Auf irgendwas, was davor war.
- Um dann halt mir zu … ähm … überlegen: Was ist denn [Sperren: jetzt] …
- [Schlucke.]
- … ein Problem.
- Oder [Sperren: das] Problem, oder [Sperren: ein] Problem, worauf ich jetzt reagieren muss.
- Das Blöde bei dem Ganzen ist natürlich, dass bei dem ganzen Nachdenken, was das Problem sein könnte, heißt ja eigentlich: Das gibt es nicht. Und ich versuche es zu finden. Um eine Lösung vorschlagen zu können.
- So.
- Eigentlich [Sperren: richtig] schlimm!
- Oder komplett der falsche weg.
- Es müsste mir ja eigentlich in die Augen springen!
- Das geht doch gar nicht!
- Das muss ich anders machen!
- [Pause.]
- Tut's aber gar nicht.
- Das ist aber nicht mein Problem.
- Jeder macht halt … Jeder macht halt so seinen eigenen kleinen Mist. Ne? Jeder arbeitet irgendwie. Jeder hat so sein Thema.
- Vielleicht wochenweise. Manchmal eins, zwei Monate.
- Dann das nächste Thema!
- Oder einer bearbeitet das vielleicht auch sein ganzes [Sperren: Leben].
- Aber im Prinzip sind das halt alles Sachen, die sich jeder selbst steckt.
- Also es ist alles eigentlich … Es gibt nur noch 'ne subjektive [Sperren: Masse].
- Irgendwie.
- So.
- Ähm …
- Und das stört mich natürlich.
- Das [Sperren: weckt] … Das [Sperren: weckt] ja immer wieder Zweifel am eigenen Tun. Äh … Wenn … Wenn man nicht mal das Gefühl hat, es gäbe etwas, was gelöst werden [Sperren: muss].
- So.
- Ähm …
- Es gibt's jetzt nicht. Oder ich finde es jetzt noch. Aber das wäre halt dieses zwanghafte Finden, um dann halt 'ne Lösung vorzuschlagen. Was eigentlich auch echt nicht gut ist.
- So.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Ja …
- [Pause.]
- Ach so. Worum es mir jetzt ja ging, ist, dass ich natürlich mit den Geraden, oder mit dieser Verhüllung, oder mit diesen … ähm … mit dieser Flügel… mit diesem Flügeltürrahmen, was vorher verhüllt war und was dann enthüllt wird, durch den Betrachter, und wieder dann geschlossen wird, und das Bild wieder verschwindet, …
- Ähm … Dass das ja schon so Gedanken sind, die schon sehr … ähm … Ich hab 'ne Kritik irgendwie. Und äußere sie. Zumindestens bei der Verhüllung.
- Also die Verhüllung ist ja immer noch halt … Es ist … Da ist eine Kritik an meiner eigenen Arbeit. An meinem Werkeln. Aber auch gleichzeitig an allen [Sperren: anderen].
- So.
- An aller anderen Kunst.
- Ich stelle [Sperren: alles] in … in Frage!
- So.
- Was ist Kunst?
- Warum muss das ins Museum?
- Es versteht eh niemand mehr so wirklich!
- Bei zeitgenössischen Arbeiten.
- [Pause.]
- [Sperren: Ich] verstehe ohne Text, ohne Beipackzettel, verstehe ich so gut wie [Sperren: nichts].
- Kann man auch gar nicht! Geht gar nicht!
- Die Frage ist halt: Ist das dann … Kann so eine Arbeit dann noch für sich stehen?
- Und … Deshalb komme ich ja immer wieder auf so gegenständliche Arbeiten. Wo ich selber dann das Gefühl habe: Ich [Sperren: muss] nicht alles verstehen, was der Künstler sagen will.
- Vielleicht wollte er ja auch gar nichts!
- Alle interpretieren es da bloß rein!
- Ähm … Aber man [Sperren: sieht] etwas. Man kann etwas damit anfangen.
- Man hat [Sperren: Erfahrung].
- Ähm … Gemacht. In seinem Leben. Das kann man damit in Verbindung setzen. Ganz automatisch.
- Da muss man gar nicht groß drüber nachdenken.
- So. Genau.
- Also mit einem Motiv.
- Was [Sperren: natürlich] dann, wenn man weiterdenkt … weitergeht zu abstrakten Gegenständen … Irgendwas verbindet man damit vielleicht.
- Oder Farben!
- Farben … ähm … Die bewirken ganz viel bei uns.
- Oder [Sperren: Klänge]!
- Klänge. Genau.
- Töne!
- Musik!
- Ist jetzt zwar nicht Bildende Kunst, aber … Das … Das sind ja Reize, die sozusagen etwas in uns … ähm … bewirken. Ob wir nun nen langen Text zum Komponisten haben oder nicht haben, die Musik, die [Sperren: wirkt].
- So.
- Das hätte ich gerne. Weil ich selber die anderen Arbeiten kritisch sehe, die … die zu … zu fremd sind. Zu … Hach. Die sind durchgeplant!
- Bestimmt!
- So viele!
- Und bei Konzeptkunst Konzeptkunst besonders.
- So.
- Is … Mag alles logisch sein. Und die Überlegung, warum diese Größe, warum … warum … ähm … diese Farbe, warum genau dieser Gegenstand, das wird alles seinen Grund haben. Vielleicht. Kann man alles begründen.
- Kann der Künstler auch alles begründen.
- Aber wenn der Betrachter, also ich, nichts mehr … ähm … Hach. Wenn ich seine Begründung nicht sehe. Von sich aus. Oder wenn ich dabei nichts spüre, wenn ich mir sowas anschaue. Oder nichts empfi… also nichts assoziiere. Keine Ahnung!
- Also nichts damit anfangen kann.
- Dann ist es für mich eine Arbeit, … Ich muss halt sagen: Es ist für mich … Ich pauschalisiere ja gerne. Aber das ist für mich halt wie wenn ich in so ein Museum, in eine Galerie, mit zeitgenössischer Kunst, abstrakt vielleicht, gehe, dann … Das sagt mir gar nischt!
- Ich guck's mir ja gerne an. Bleib dann ein paar Sekunden davor stehen. Ah! Okay!
- So.
- Und gehe dann weiter.
- Aber ich hab daraus jetzt nicht wirklich was … ähm … ziehen können.
- Also jetzt nicht, dass ich da jetzt was lernen würde wollen oder so. Sondern … ähm … dass es in mir sozusagen [Sperren: arbeitet].
- So.
- Das passiert eben … Gerade fällt mir nichts … Okay. Gerade bin ich eh blockiert. Aber …
- [Pause.]
- Das ist glaube ich trotzdem ein großes Problem. Dass viele Arbeiten von sich aus nichts mehr sagen können ohne Beipackzettel.
- So.
- Hab ich jetzt ja auch mehrmals schon in anderen Notizen eingepflegt. Das ist ein ganz großes Thema!
- Halt. So für mich.
- [Pause.]
- Und da ist eben so die Verhüllung so meine Reaktion darauf.
- [Schlucke.]
- Auch … Also auf das eigene Unverständnis. Ne?
- Ich kann jetzt nicht allen anderen das überbürden. Dass niemand das verstehen würde. Auch wenn so mein [Sperren: Eindruck] ist bei den Besuchern von einer Ausstellung … ähm … höre ich dann ja manchmal auch schon irgendwie sowas: Ah, okay. Und jetzt? Warum das so? Hä?
- Das ist Kunst?!
- Oder irgendwie so etwas.
- So … So leises Gemurmel.
- Hinter mir. Oder vor mir. Wenn ein anderer Besucher mit jemand anderem darüber redet.
- Also es kommt jetzt nicht von ungefähr!
- So.
- Und … ähm … Wenn ich dann halt alle Leute sehe mit irgendwelchen Audioguides oder wie die heißen … Oder Kataloge durchwälzen und Texte lesen. Und so. Ich weiß nicht!
- Dann … Dann … Pfff … Dann ist die eigentliche Arbeit schon fast nebensächlich.
- So.
- Nen [Sperren: Anlass] vielleicht. Aber jetzt nicht mehr die eigentliche Sache.
- [Ziehe Nase hoch.]
- Zumindestens ist dort die Verhüllung, Teilverhüllung, oder das Öffnen …
- Na ja. Das ist schon wieder was anderes.
- Aber das ist sozusagen meine Reaktion darauf gewesen.
- Dahinter stehe ich auch!
- Deshalb fand ich das ja auch eben gut, dass ich das beim Rundgang so gemacht habe. Auch wenn ich da auch meine großen Zweifel hatte.
- Oh! Da hatte ich mit mir kämpfen müssen! Nichts zu zeigen. Also gesehen zu werden, aber nicht gesehen …
- Nee!
- Zu [Sperren: zeigen] aber nicht [Sperren: gesehen] zu werden.
- Genau so herum.
- Ähm … Ah! Und … Na ja. Die Geraden. Das hat sowas … Das ist so modern. Ne? Das ist nicht Postmodern. Das ist Modern. Wo … Wo man versucht irgendwie … ähm … etwas … Mhm …
- Man hat 'ne Frage und versucht sie halt irgendwie … äh … darzustellen.
- Ne?
- Es gibt ein Problem und man will es halt verdeutlichen.
- Oder man hat halt so 'ne Idee von … von der Welt, wie sie funktioniert, wie sie sein könnte, wie das Universum ist, bla … Und so weiter.
- Wie heißt das dann?
- Mythologisch oder so.
- [Sperren: Mystisch].
- Müsst ich noch einmal nachgucken.
- Ähm … Und will das dann halt rüberbringen. So. Da … So haben ja viele gearbeitet.
- Wobei … Aber auch Mondrian Piet Mondrian ! Wurde damit auch in Verbindung gesetzt … Mystisch …
- Weiß ich jetzt gar nicht. Aber sozusagen wurde die Welt erklärt. Oder sie wurde vereinfacht. Oder wo sie erklären wollten, eine Lösung finden wollte, …
- Weiß ich jetzt nicht mehr so genau.
- So.
- Das zeigt schon so dieser Geraden-Gedanke. Mit Kandinsky. Hatte ich mir ja auch schon gesagt.
- Also in diese Zeit passt das halt rein. Aber wir leben jetzt ja aber nicht mehr in der Zeit.
- Vielleicht ist das immer noch so dieser Zweifel, an dem, was ich eben mache. Ich mach's zwar jetze. Damit ist es Gegenwartskunst Gegenwartskunst . Also wäre es zumindestens. Gleichzeitig aber ist es etwas, was halt vor langer langer Zeit hätte … äh … werden müssen … gemacht wurde.
- Und da wurde ja auch viel mit so einfachen Grundelementen gearbeitet.
- Mondrian zum Beispiel.
- Und der hat ja auch sein System aufgebaut. Da hatte ja auch irgendwie alles 'ne Bedeutung. So.
- War ja in dieser einen Ausstellung drinne.
- [Pause.]
- Mhm. Na okay!
- Was war jetzt mein … mein ungutes Gefühl von heute?
- Ich weiß zumindestens, dass dieses ungute Gefühl, dieses …
- Ich weiß es jetzt nicht mehr so genau.
- … Nicht auftritt, wenn ich nur für [Sperren: mich] arbeite. Wenn ich … Ich glaube, es würde auch nicht auftreten, wirklich, wenn ich es halt in einer Ausstellung zeigen würde. Weil da muss ich jetzt ja nicht mit Besuchern unbedingt ewig reden.
- Ähm … Aber es tritt halt eben auf, wenn es so nen Klassengespräch eben ist. Ähm …
- Na ja. Ich weiß auch nicht. Es wurde ja noch nicht einmal auseinander genommen!
- Warum hast du das nicht so und so gemacht?
- Oder: Würde das nicht noch intensiver … Oder keine Ahnung was …
- Wenn du …
- Punkt Punkt Punkt.
- Ähm … Das sind halt alles so Inputs, die mich, wenn ich für mich werkel, gar nicht angehen. Die mich gar nicht interessieren. Und die haben mich da dann im Endeffekt dann auch nicht interessiert. Das sind … Das geht dann halt immer in andere Richtungen, mit denen ich dann aber gar nichts zu tun haben will.
- Ich kann's noch nicht einmal begründen! Ich kann meine Richtung nicht einmal richtig aufschlüsseln. Aber ich weiß halt in dem Moment Moment , dass … äh … Ne? Das ist nicht mein [Sperren: Ding]! Das [Sperren: will] ich einfach nicht.
- [Sperren: Punkt].
- Ähm … Aber das kann man da eben nicht so sagen. Ne?
- Da musst du dann mit Begründung kommen.
- Das kann ich nicht so gut.
- Was mir [Sperren: jetzt], wenn ich darüber nachdenke, eben wieder [Sperren: gefällt]! Was ich richtig sympathisch finde.
- Ich [Sperren: möchte] ja nicht alles aufschlüsseln können. Ich meine, dann kann ich wirklich Wissenschaft machen. So.
- [Schlucke.]
- Die Kunst kann ja ein Geheimnis haben.
- So.
- Da … Da darf das sein.
- Der tut's vielleicht sogar gut. Und es ist okay, wenn der, der was schafft, der Künstler, nicht alles selbst weiß. Ähm … Wenn er … Wenn er intuitiv arbeitet. Und das nicht begründen kann. So.
- Das geht in der Wissenschaft nicht!
- So.
- Vielleicht ist das eigentlich gut! Dass da dann Fragen kommen, jetzt auch vom Professor oder so, aber dass ich mich dazu nicht zwingen tue, also selbst zwinge, … äh … das dann zu beantworten. Oder zu reagieren. Das dann einfach so stehen lassen können, das muss ich lernen.
- So eine Frage … ähm … ohne … Ja. Sie eben nicht beantworten zu wollen. Und mich damit ansonsten selbst wieder in Zweifel zu ziehen.
- Warum ich das jetzt so und so gemacht habe.
- Weil als ich es [Sperren: gemacht] habe, war ich ja davon [Sperren: überzeugt]. Ich bin's ja auch danach jetzt wieder. Wenn ich so darüber rede. Bin ich's ja auch wieder.
- Aber eben … ähm … Ja. Aber jetzt kommt halt eben auch kein Input von außen. Deshalb kann ich mich jetzt auf mich zurückbesinnen. Das ist also kein Problem.
- Ich muss also lernen, wenn solche Fragen gestellt werden, sie anzunehmen, aber sie nicht zu … zu … nicht zu bearbeiten. Wenn ich merke, es ist nicht meine Richtung.
- Vielleicht ist das meine Lösung.
- Damit hab ich zwar noch nicht die Frage geklärt, … ähm … was denn jetzt die Kunst ist. Äh … Was denn jetzt ein Problem wäre und worauf ich jetzt reagieren müsste. Ähm … Was jetzt also [Sperren: zwingend] notwendig wäre. Aber deshalb bin ich ja auch noch bei den Selbstporträts.
- Das ist für mich so ein Rückzugsort. Selbstporträts gehen [Sperren: immer]. Mich, meine Gedankenwelt, wie ich mich empfinde, wie ich denke, dass ich aussehe, wie ich nach außen wahrgenommen werden, … Das sind so Sachen, die können immer sein. Und das sind Sachen, die sind gut im Kunstbereich zu bearbeiten.
- Vor allem, das ist mir natürlich auch wichtig, es macht Spaß. Mich selbst zu … zu erforschen. So. Und mich darzustellen.
- Kleine narzisstische Züge vielleicht. Keine Ahnung!
- Das Selbstporträt geht irgendwie [Sperren: immer].
- [Schlucke.]
- Und es geht eben auch vor allem immer nur in so einem künstlerischen Bereich. Umfeld. Also nicht in … Ja. Pfff … Jetzt auch 'ne Schrift. Da kann man das ja auch bearbeiten. Also irgendwas Künstlerisches!
- Etwas Kreatives. So.
- Das … Da ist so das Selbstbildnis, die Darstellung vom Menschen, von der eigenen Person, [Sperren: immer] geeignet. Oder gut aufgehoben.
- Ist ja nischt wissenschaftliches. Oder so.
- Also man kann es nicht in anderen Gebieten einfach so … äh … machen. Da sind die fehl am Platz. So.
- Und deshalb bin ich jetzt halt wieder bei den Selbstbildnissen. Weil ich halt … Bei mir ist immer noch die Frage offen, was jetzt sein müsste. So. Was … Was [Sperren: wichtig] ist.
- Selbstporträts sind nicht wichtig!
- Ist die Frage: Ist es wichtig, überhaupt etwas Wichtiges zu finden?
- So.
- Gibt es das überhaupt?
- Höchstwahrscheinlich gibt's das eben nicht.
- So.
- Es geht nicht mal um das Wichtige. Sondern darum: Gibt es ein Problem, worauf man eine … worüber man nachdenken sollte? Und eine Lösung finden sollte?
- Das … Dieser Weg sozusagen, diese Lösung, … Dass man diese bearbeitet.
- Künstlerisch.
- So.
- Gut.
- Solange ich aber eben noch nicht da bin, …
- [Schlucke.]
- … bleibe ich natürlich einfach bei diesen Selbstbildnissen.
- Gehe auch wieder weiter! Keine Frage! Wenn ich jetzt wieder neuen Input bekomme und so, … ähm … fließt das ja irgendwie auch automatisch in die Arbeit mit rein.
- Ähm … Also die Selbstbildnisse … Es ist jetzt wieder so eine Zeit, wo ich merke: Es fehlt noch … Ich weiß wieder nicht, was sein sollte.
- So.
- Und die sind sozusagen die Lücke. Die gefüllt wird. Mit … ähm … Mit dem Selbst. Mit dem Ich. Mit der Auseinandersetzung damit. Mit dem Darstellen davon.
- Und das find ich … Gut. Das find ich … Das sehe ich jetzt gar nicht negativ.
- Ich müsste jetzt was füllen oder so.
- Nein! Das [Sperren: passt] immer. Das macht mir immer Spaß. Es ist immer spannend. Ähm … Auch das dann zu zeigen!
- Deshalb spricht gar nichts mal dagegen.
- Und wenn ich jetze halt nichts finde, oder wenn ich das Buch über das 21. Jahrhundert beende und dann immer noch Fragen offen sind, oder ich kein Problem sehe, was heute ist, was gelöst werden sollte, dann gibt's am Ende immer noch eines: …
- Selbstporträts.
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 24. April 2016
(aus "Die Geschichte der Kunst", Gombrich Ernst H. Gombrich ) Friedrich Fröhlich, auf der Suche nach dem Sinn seines Schaffens Geradenbild Geradenbild Link Standpunkt Link Gestern, als es draußen langsam dunkel wurde, geschah es mehrere Male, dass beim Betrachtem der großen Ganzkörper-Collage Collage jene vom planen Papier hin in den Raum eintrat. Dieser Effekt muss durch die vielen kleinen gerissenen mal dunkleren mal helleren Flächen hervorgerufen worden sein. Dem Auge wurde durch die vielen Hell-Dunkel-Brüche eine Dreidimensionalität vorgegaukelt. Der Körper trat nicht realistisch in den Raum ein, sondern zerstückelt. Einige Flächen waren nach vorne getreten, andere im Hintergrund geblieben. umsetzen Link Holzkonstruktion hinter Collage bei Alberti bauen Gesamtgröße: 71 x 294 cm 2 Holzrahmen a 71 x 147 cm mit einigen Zwischenleisten übereinander befestigen danach Papierarbeit mit Nägel auf Konstruktion befestigen Hintergrund: Papier biegt sich an den Seiten teilweise extrem nach vorne Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link "in guter alten Zeit" ging Künstler vom Thema aus Auftrag wie Madonna oder Bildnis zu malen Aufträge dieser Art wurden seltener Künstler mussten sich ihre Themen selber wählen manche Künstler schufen Arbeiten, die Käufer anlocken sollten andere wollte nicht bloße Illustratoren sein suchten sich Themen mit denen sie bestimmtes technisches Problem studieren konnten jedes Motiv wird zur Gelegenheit, Harmonien von Formen und Farben zu studieren (siehe Whistler "Arrangement in Grau und Schwarz" oder Cézanne Paul Cézanne "Stilleben Stillleben ") Lösungssuche so genannter Formprobleme Eine winzige Geschichte von einem winzigen Zwerg, 1925, Paul Klee Paul Klee Link Paul Klee sehnte sich wie Picasso Pablo Picasso danach, trockene "Vernünftigkeit" der Erwachsenen loszuwerden unverdorbene Phantasie der Wilden und Kinder wiederzugewinnen Kontrolle über zufälligen Einfall zu erhalten hielten viele Künstler wie Klee für falsch Werk müsse gemäß seinen eigenen Gesetzen "wachsen" Segelboote, 1929, Lyonel Feininger Lyonel Feininger Link Lyonel Feininger (1871 - 1956) zeigt deutlich, dass Künstler Motive daraufhin aussuchen, welches Formproblem demonstriert werden sollte altes Problem der Malerei: Wie auf Fläche Raumtiefe darstellen? Feininger konzentrierte sich auf Motive, die für Prismen und Dreiecke geeignet waren mit seiner Methode konnte er neben Raumtiefe auch Bewegung suggerieren Der Kuss, 1907, Stein, Constantin Brancusi Link Constantin Brancusi (1876 - 1957) suchte extreme Vereinfachung Michelangelo Michelangelo Buonarroti : sah Aufgabe von Bildhauer Bildhauerei darin, Form hervorzubringen, die im Marmorblock verborgen sei Figuren Leben und Bewegung zu verleihen, dabei doch einfache Form des Steins beizubehalten Brancusi wollte Problem vom anderen Ende angehen wollte herausfinden, wie viel vom ursprünglichen Stein behalten und doch in erkennbare menschliche Gestalt verwandelt werden kann allgemein: zunehmende Beschäftigung mit Problemen der Form führte zu neuem Interesse an "abstrakter Malerei" (durch Kandinsky Wassily Kandinsky in Deutschland vorgestellt) Interesse an Strukturellem (gefördert durch Kubismus Kubismus ) Kann Malerei zu einer Art Konstruktion verwandelt werden, wie Architektur? Piet Mondrian Piet Mondrian (1872 - 1944) Komposition in Rot, Schwarz, Balu, Gelb und Grau, 1920, Piet Mondrian Link Bilder aus einfachsten geometrischen Formen, geraden Linien und Farben strebte nach Kunst der Klarheit und Disziplin sollten auf ihre Weise Gesetze des Universums spiegeln wie Kandinsky und Klee Mystiker unveränderliche Realitäten hinter veränderlichen Formen der subjektiven Erscheinung offenbaren (Relief), 1934, Ben Nicholson Link ging ihm um Verhältnis einfacher Figuren wie Kreise und Rechtecke sagte, er suche "die Wirklichkeit" Kunst und religiöses Erleben sei identisch Ein Universum, 1934, Alexander Calder Alexander Calder Link strebte auch nach Kunst, die mathematische Gesetze des Universums spiegeln sollte solche Kunst konnte nicht starr und statisch sein Universum in dauernder Bewegung, wird von geheimnisvollen Kräften zusammengehalten Idee des Gleichgewichts inspirierte Calder zur Konstruktion seiner Mobiles ewige Kreisen um verschiedene Lösungsversuche solcher Fragen: hinterließ Gefühl der Leere fast verzweifelte Suche nach einem neuen Gehalt "So wie Picasso suchten auch andere Künstler nach etwas weniger Artifiziellem (Gekünsteltem), weniger Beliebigem. Aber wenn dieses weder im Inhalt lag - wie einst - noch in der Form - wie noch vor kurzem -, was sollte der Sinn ihres Schaffens sein?"Donnerstag, 21. April 2016
[wv=A1-9]wichtiges Thema der Moderne: Probleme lösen Standpunkt Link radikal radikal Link Ich glaube, ich möchte von Zeitgenossen zuerst abgelehnt werden. Ich möchte kämpfen können dürfen! Standpunkt Link Kein Problem darstellen, sondern haben! Tagesplan Link 1 7:00 - 8:00 Kunstgeschichte-Buch und Notizen 2 9:00 - 10:00 Collage Collage 3 11:00 - 14:00 Holzwerkstatt (Glaszuschnitt, Flügeltüren schleifen, Abstandsleisten) 4 15:00 - 16:00 Video-Selbstbild-Buch 5 17:00 - 18:00 Collage Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link "Experimente" wenn Doktrin richtig, dass in Kunst nicht Nachahmung der Natur sondern Ausdruck des Empfindens durch Wahl der Farben und Linien zählt: Frage legitim, ob auf alle "Motive" verzichten, ausschließlich auf Wirkung von Farbtönen und Umrissen beschränken Kosagen, 1910 - 1911, Wassily Kandinsky Wassily Kandinsky Link erster Künstler, der damit an Öffentlichkeit trat: Wassily Kandinsky (1866 - 1944) wie deutsche Malerfreunde hatte er Zweifel Zweifel an Werten wie Fortschritt und Wissenschaft sehnte sich nach Erneuerung der Welt durch neue Innerlichkeit[?] psychologische Wirkung der reinen Farben leuchtendes Rot wirke auf Betrachter wie Ton einer Trompete Kubismus Kubismus hatte in Paris Ursprung Ursprung radikale Abwendung von abendländischer Maltradition Kubismus wollte Darstellung der Gegenstände nicht ganz abschaffen Hintergründe: 1 zeitgenössisches Unbehagen an brillanten "Schnappschüssen" der Impressionisten mit ihrem momentanen Eindruck 2 Verlangen nach mehr Ordnung, Struktur und dauerhaftem Bildaufbau Konflikt von Muster und Solidität Eindruck von Solidität: durch Modellierung erreicht, die Lichteinfall anzeigt Jugenstil / Künstler wie Seurat und Cézanne Paul Cézanne räumten Dekorativem Vorrang ein opferten dafür jahrhundertealte Praxis, jede Form durch Licht und Schatten zu modellieren Opfer konnte als Befreiung wahrgenommen werden van Gogh Vincent van Gogh und Gauguins ermutigten Künstler dazu, ausgetretenen Pfad einer überfeinerten Kunst zu verlassen einfachen Formen und Farben zuwenden Künstler begnügten sich nicht mit gesuchter Subtilität hielten Ausschau nach intensiven Farben und gewagten "barbarischen" Harmonien 1905: Gruppe junger Künstler "Wilde Tiere" / "Les Fauves" stellt in Paris aus Henri Matisse Henri Matisse (1869 - 1954) dekorative Vereinfachung studierte leuchtende Farben orientalischer Teppiche und nordafrikanischer Landschaften weniger darauf aus, Natureindruck wiederzugeben Natureindruck in ein Ornament umsetzen La Desserte ("Der Esstisch") / "Harmonie in Rot", 1908 Link Spiel der Beziehung zwischen Tapetenmuster, Tuschtuch und Gegenstände auf Tisch bildet eigentliches Thema des Bildes erinnert an Kinderzeichnung Kinderzeichnung Pablo Picasso Pablo Picasso (1881 - 1973) mit 19 Jahren nach Paris malte dort Bettler, Obdachlose, fahrendes Volk und Zirkusakrobaten begann sich mit primitiver Kunst zu beschäftigen Aufbau Gesicht oder Gegenstand auf ein paar elemantaren Formen erlernbar Cézanne riet ihm Natur durch Zylinder, Kegel und Kugeln zu sehen nahm es mit anderen Malern wortwörtlich konsequent sein, Ziel nicht Naturnachahmung, sondern die Konstruktion verschiedene Ansichten eines Objektes sind uns oft zugleich "gegenwärtig" (auch wenn wir nur eine Ansicht sehen) greift auf Methode der alten Ägypter zurück von jedem Gegenstand charakteristischste Ansicht dargestellt Stillleben Stillleben mit Geige und Trauben, 1912, Pablo Picasso Link Schnecke und Wirbel von Seite dargestellt F-Löcher dagegen von vorne Krümmung der Zargen stark übertrieben scheinbares Durcheinander beziehungsloser Fragmente, Gesamtbild wirkt jedoch nicht chaotisch Abbild eines Gegenstandes aus verschiedenen Ansichten aufbauen hat einen Nachteil: lässt sich nicht mit jedem Gegenstand gut machen Betrachter muss Objekt kennen deshalb vor allem Gitarren, Flaschen, Fruchtschalen und menschliche Gestalt verwendet Picasso ändert immer wieder seine Methoden, kein Darstellungsmittel und keine Technik befriedigte ihn lange verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link Glaszuschnitt (Alberti) Glas millimetergenau eingelegt Glas unten durch Hebel befestigt Schneideschieber an Glas gedrückt ohne Druck zügig geschnitten ruckartig Druck ausgeübt, damit Glas ordentlich abbricht Abstandsleisten auf richtige Höhe und Breite gehobelt[?] 45-Grad-Schnitte, danach eingelegt jeweils mittig noch mit Klebeband am Rahmen fixiert unter oberer Holzrahmenleiste dickes Brett gelegt, an dem später Nägel hängen können (dadurch Last auf gesamten Rahmen verteilt) umsetzen Link morgen: Rückplatte einlegen (heute noch mit Kreuz verleimt) Brett und Rückplatte an Rahmen tackern Flügeltüren noch schleifen, damit sie genau mit Holzrahmen abschließen abends: Porträt plotten, am Montag Rahmen wieder öffnen, Arbeit rein tun, im Klassenraum aufhängen Geradenbild Geradenbild Link Werkstatt AV-Labor Link Selbstporträt Selbstbildnis (mz), Vorschau für morgige Maschinenzeichnung, 60 x 80 cm Link morgigen Plott vorbereitetMittwoch, 20. April 2016
Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt (mz), (für Klassentreffen kommende Woche aufgehangen) Friedrich Fröhlich, überzeugt Tagesplan Link 1 7:00 - 8:00 Kunstgeschichte-Buch und Notizen machen 2 9:00 - 11:00 Aufträge Emails, KSK Künstlersozialkasse Brief, frfr-Notizen von gestern vervollständigen, Rechnungen in Kassenbuch, dazwischen Glas wegbringen (Fuß) 3 11:00 zu ALDI Bahnhof, Handschuhe kaufen, dort auch Plastikflaschen wegbringen, Einkaufen im REWE 4 11:30 - 12:30 Collage Collage 5 13:00 los, bis 16:00 HAMMER, NÄGEL mitnehmen und versuchen großes PORTRÄT in Klassenraum aufzuhängen, HOLZWERKSTATT, kurz zu OHME 6 eventuell danach (wenn noch munter) BUCH VIDEO anfangen und Notizen machen Werkstatt Holzwerkstatt Link Holzkreuz, damit sich Rahmenseiten nicht krümmen, hergestellt Kreuzleiste mit 5 mm bzw. 6 mm tiefen Furchen zurechtgesägt Vorgehen zukünftig auch für Scharnierfurchen nutzen! umsetzen Link Normalglas 2 mm bei Boesner Variante 1 100 x 70 cm (Alberti schneidet es zurecht) = 25 bis 30 EUR, vorrätig 2 Glaszuschnitt 65 x 84,9 cm = 22 EUR abholbereit in einer Woche werde 100 x 70 cm kaufen, damit ich morgen bei Alberti Glaszuschnitt erlernen kann Abstandsleiste 8 mm hoch morgen zuschneiden Innenbereich und eigentlichen Rahmen weiß lackieren? Verhüllende Flügeltürkonstruktion Naturholz belassen (transparent lackieren) Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link "Experimente" Form und Farbenzusammenstellungen, damals rebellisch, inzwischen gang und gäbe auf Plakaten, Umschlagzeichnungen und Stoffmustern heute gefallen sie, damals waren sie teilweise verstörend Kunst hat Orientierung verloren, da scheinbar schlichte Forderung "Malt, was ihr seht" unerfüllbar bleibt u. a. Ägypter mit seitlicher Ansicht: Motiv ist da, um Sehen nicht gekümmert bis zur Renaissance Renaissance drängte keiner Künstler, zu malen, was sie sehen seit Renaissance: Natur wird versucht in Schablonen zu stecken heute Erkenntnis: "sehen" und "wissen" nicht völlig trennbar in Jahren künstlerischer Umwälzung (vor Erstem Weltkrieg Höhepunkt) teilten viele junge Künstler Begeisterung für sogenannte "Negerkunst" Eingeborene kümmerten sich offensichtlich nicht um Naturwahrheiten, um ideale Schönheit besaßen (was Kunst des Abendlandes verloren hatte): intensive Ausdruckskraft, Klarheit der Formgebung, Schlichtheit der Technik Expressionismus Expressionismus heißt Ausdruckskunst Karikatur war immer "expressionistisch" Karikaturist spielt mit Ähnlichkeit und verzerrt sein Opfer, um auszudrücken, was er von ihm hält Edvard Munch Edvard Munch (1863 - 1944) Der Schrei, 1895, Litographie, Edvard Munch (auf T-Shirt) plötzliche Erregung verändert alle Sinneseindrücke Expressionisten vom menschlichen Leid, von Elend, Brutalität und Gewalt erschüttert erschien ihnen wie Verrat an Wahrheit, wenn sie "schöne" Kunst schaffen würden "Und keiner ahnt die klaffende Grimasse,/Zu der das Lächeln einer zarten Rasse/In namenlosen Nächten sich entstellt" (Rainer Maria Rilke) Angst vor allem, was als "kitschig" verdächtig war wollten harten Tatsachen unserer Existenz ins Auge schauen Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Dem Ganzkörperporträt (mz), welches ich heute im Klassenraum aufhängte, fehlt es noch etwas an Tiefe. Sollte ich mir noch einmal 2 Tage Zeit nehmen wollen für so ein großes Bild (was sehr anstrengend ist und das Warten vor der Maschine nicht erfüllend ist), dann müsste ich doppelt so viele Geraden plotten, damit vor allem die Füße und der Kopf noch mehr hervortreten. Auch die rechte Hand braucht mehr kleine Geraden. Am Ende müsste so eine Arbeit auf Platte kaschiert werden (Mirko), danach könnte ich bei Alberti einen passenden Bilderrahmen herstellen. Hier stellt sich mir allerdings die Frage: Wohin mit dem Ergebnis, wenn es gerahmt ist? Es ist so groß, dass es einfach nicht mehr in meinen Arbeitsraum passt. Im Klassenraum kann ich es auch nicht dauerhaft abstellen. Vielleicht macht das nur Sinn für den Rundgang 2017 oder für einen Verkauf (der - auch wegen dem hohen Preis - wohl nicht sehr wahrscheinlich ist). Solange wird die Arbeit wohl in einer Rolle verbringen müssen.Dienstag, 19. April 2016
1 x für die Kunst geblutet für die Kunst geblutet Standpunkt Link Der Arbeitsvorgang ist wie die Gerade auch vor allem eines: Bewegung, Veränderung. Anders als bei den Plotterzeichnungen oder den Konstellationen sitze ich nicht auf einem Stuhl und bewege nur zaghaft den Arm (um die Computer-Maus zu bewegen, die digital Geraden erzeugt oder den feinen Pinsel, mit dem ich versuche eine Geraden-Konstellation auf Holz oder Leinwand zu malen). Die Veränderung ist nicht mehr nur Teil der Vorbereitung, wo ich stundenlang das Motiv bearbeite, damit die Geraden am Ende richtig gesetzt sind. Die Veränderung taucht bei den Collagen in dem Übereinanderlegen von Papierstücken auf. Ältere Zustände sind nicht gelöscht sondern Teil der Arbeit und zeigen sich durch leichte Verdickung. Korrektur ist Bewegung! Kurs Grundlagen philosopischer Kunsttheorie Link Kant Immanuel Kant Geschmacksurteil kein Erkenntnisurteil (ist logisch) Geschmacksurteil = ästhetisches Urteil immer subjektiv, "Die Sache ist schön." (nicht verständlich) Interesse / Wohlgefallen an Existenz von Gegenstand schön = von Lust / Unlust geprägt über Sinne => Vorstellung über Objekt erfahrbar Angenehme unterscheidet sich vom Guten (nicht verständlich) drei Arten des Wohlgefallens (nicht verständlich) angenehm = Privatgefühl subjektive Meinungsäußerung, keine Allgemeingültigkeit schön = nicht (nicht verständlich) Anspruch auf subjektive Allgemeinheit[?] reiner und (nicht verständlich) Begriff ästhetische Idee (nicht verständlich) Was ist zuerst: Lust oder Beurteilung? Lust ver… (nicht verständlich( mit Urteilsvermögen Einbildungskraft und Verstand kooperieren (Kurs nicht weiter besuchen) (Wühler hat mich angelächelt) umsetzen Link Einmal-Handschuhe kaufen, Mittwoch an Collage Collage weiterarbeiten verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link Schnitzbeitel geschliffen, Fläche zuvor geölt Link Rahmen befestigt um Scharnier-Bereiche aus Holz zu stechen[?] Link testweise Scharniere angelegt, korrigiert und festgeschraubt Link Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link Paul Gauguin Paul Gauguin (1848 - 1903) van Gogh Vincent van Gogh sehnte sich nach Kameradschaft, ähnlich Präraffaeliten überredete Gauguin nach Arles zu kommen Zusammenleben scheitert, Gauguin flieht nach Paris zwei Jahre später nach Tahiti Überzeugung, dass Kunst Gefahr läuft, in glatter Routine und Oberflächlichkeit zu versanden Verstand und Erfahrung des Abendlandes hat Menschen das Wertvollste geraubt: starkes, intensives Gefühlsleben und Unmittelbarkeit des Ausdrucks Te Rerioa (Tagträumen), 1897, Paul Gauguin Link Künstler jener Zeit waren unsicher, was eigentlich ihr Stil sei misstrauten allen lehrbaren Regeln und bloßer Virtuosität Sehnsucht nach Kunst, die nicht aus angelernten Kunstkniffen bestand Stil sollte kraftvoll, naturgegeben, leidenschaftlich sein Impressionisten: im Vergleich zu Gauguin, der sich nach Naivität und Intensität sehnte, verfeinerte Kunst alte Freunde verstanden Gauguins rohe und primitive Kunst Primitive Kunst nicht in Farbe und Zeichnung wollte er barbarisch sein versuchte sich in Anschauung Eingeborener einzufühlen, Dinge mit ihren Augen zu sehen vereinfachte Umrisse der Gestalten große Flächen in starken Farben angelegt = räumliche Wirkung genommen Gauguin: Unmittelbarkeit und Schlichtheit als Ziel Sehnsucht danach "so leidenschaftlich und so echt wie die Cézannes nach einer neuen Harmonie und die van Goghs nach einer neuen Ausdrucksform" Lösung Cézanne Paul Cézanne führte zum Kubismus Kubismus (in Frankreich entstanden) Lösung van Goghs zum Expressionismus Expressionismus (hauptsächlich in Deutschland) Lösung Gauguins zu verschiedenen Formen des Primitivismus alles Versuche, "den toten Punkt zu überwinden, an dem die Künstler angelangt waren" Was ist der tote Punkt genau?Montag, 18. April 2016
Standpunkt Link In den Geraden-Collagen habe ich für mich erstmalig eine Möglichkeit gefunden die Idee der Geraden (Grundelement in der Kunst, welches in allem - ob lebendig oder scheinbar tot - steckt und Bewegung inne hat) mit einem Arbeitsprozess zu verbinden, der meinen ganzen Körpereinsatz fordert. Das Anmischen von Kleister, mit den Händen hineintauchen, das Bestreichen von zuvor gerissenen Papierstücken, das Auftragen auf das große Bild, das Verschieben von Papierstücken, das Überkleben und die immer wieder eingefügte Kohleskizze fordert nicht nur meinen Geist sondern auch meinen Körper. Und genau dieser ist für den Künstler Ausgangspunkt alles Schaffens. Ergänzungen, wie Radiergummi, Pinsel, Stift werden immer noch von den Händen geführt und stellen damit eine Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten dar (anders bei Verwendung von Maschinen, die die Künstlerhand arbeitslos werden lassen und nur noch nach geistiger Fähigkeit des Künstlers verlangen). Auch gefällt mir, dass ich den Kleister mehrere Tage liegen lassen kann. Jederzeit ist er binnen weniger Augenblicke durch Hinzugabe von neuem Wasser wieder brauchbar gemacht. Bei den gerissenen Papieren wird aus der vormals einzelnen Geraden ein Molekül (lateinisch "molecula": "kleine Masse"). Unterstrichen durch den flächigen Druck, der bei näherer Betrachtung keine Gerade mehr einzeln erkennen lässt (ist zwar nicht gewollt gewesen, ergänzt aber den Gedanken von Masse ganz gut). Wichtig ist mir auch bei den Collagen, dass beim Betrachter die Zerbrechlichkeit allen Seins herüberkommt. So sollen Bereiche vom Hintergrund in das Motiv hineinragen und sich gleichzeitig Bereiche vom Motiv lösen. Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link "Auf der Suche nach neuen Werten" (spätes 19. Jahrhundert) Mischmasch von Stilen Publikum verlangte Säulen, Pilaster, Gesimse und Profile Künstler und Kritiker beunruhigt über Verfall handwerklichen Könnens, die industrielle Revolution mit sich brachte Wiederbelebung alte Handwerkskunst gefordert (u. a. John Ruskin und William Morris) junge Künstler entwarfen wieder Gebrauchsgegenstände, Tapeten, Stoffmuster, Keramik und Möbel Ruf nach einem neuen Stil, einer neuen Kunst: "Art nouveau" größter Einfluss von belgischem Architekten Victor Horta (1861 - 1947) in Bauten versuchte er alle überlieferte Formen auszuschalten und nur selbst erfundene Ornamente zu verwenden Jugendstilhaus: Treppenhaus, Hotel Tassel, Brüssel, 1893 Link damalige Mode: japanisches Kunstgewerbe bewusster Verzicht auf Symmetrie als Jugendstil in Deutschland bekannt geworden Impressionisten wichen nicht grundsätzlich von Zielsetzungen künstlerischer Tradition ab wollten auch Natur malen, wie wir sie sehen nicht Ziel war Streit, sondern Methode Paul Cézanne Paul Cézanne (1839 - 1906) Der Mont Sainte-Victoire von Bellevue gesehen, um 1885, Öl auf Leinwand, Paul Cézanne Link als Bankiers-Sohn musste er keine Käufer finden, konnte sich somit ungehindert mit seinen künstlerischen Fragen beschäftigen wollte "Poussin nach der Natur" malen Kritik an alte Meister wie Poussin: Eindruck von Raum und Solidität durch Anwendung erlernter Regeln erreicht, als durch Anschauen der Dinge Landschaft bei Aix, 1886 - 1890, Öl auf Leinwand, Paul Cézanne Link strebte nach harmonischer Komposition, nach Klarheit und Ausgewogenheit (seine Kritik am Impressionismus Impressionismus ) Problem: Auflösung fester Konturen in flimmerndes Licht und Entdeckung farbiger Schatten führten zu Verlust an Klarheit und Ordnung impressionistische Bilder meist "genial, aber konfus" Cézanne wollte leuchtende starke Farben und klare Formen verbinden ungemischt in kleinen Flecken und Strichen auf Leinwand gesetzt, um Farbengeflimmer in freier Natur wiederzugeben anfangs als hoffnungslose Klecksereien verlacht Stillleben Stillleben , um 1879 - 1882, Öl auf Leinwand, Paul Cézanne Link Gründe für scheinbare Ungeschicklichkeit: weigerte sich, irgendeine herkömmliche Technik der Malerei einfach hinzunehmen entschlossen, ganz von vorn anzufangen von Beziehung zwischen Farbe und Modellierung fasziniert bunte Kugel = Apfel = Stillleben = für Studium dieser Fragen geeignet 1 wollte Bildtiefe erzielen, ohne Leuchtkraft der Farben zu opfern 2 Ordnung in Fläche erreichen, ohne Raumwirkung aufzugeben opferte dafür: Konvention der richtigen Zeichnung wollte Naturbild nicht verzerren, aber um erstrebte Wirkung zu erzielen, nahm er dies in Kauf wollte keine Illusion Illusionsmalerei erzeugen, sondern Eindruck von Körperlichkeit und Raumtiefe geben Georges Seurat (1859 - 1891) Brücke bei Courbevoie, 1886 - 1887, Öl auf Leinwand, Georges Seurat Link ging Problem fast wie mathematische Gleichung an studierte Theorien über Farbsehen Bilder wie Mosaik aus Pünktchen reiner Farbe aufgebaut hoffte, dass Farbe im Auge vermischt wird, ohne an Leuchtkraft zu verlieren = Pointillismus Pointillismus Vincent van Gogh Vincent van Gogh Landschaft mit Zypressen bei Arles, 1889, Öl auf Leinwand, Vincent van Gogh Link Briefe an Bruder geben wieder: Glauben des Künstlers an seine Sendung, Verzweiflung und Freude, tragische Einsamkeit, Sehnsucht nach Kameradschaft Arbeit oft von Krisen und Verzweiflung unterbrochen experimentierte mit hellen, reinen Farben in kleinen Strichen oder Punkten auf Leinwand gesetzt nicht nur Farbe zerlegt, sondern vor allem eigene Erregung vermittelt Farben und Formen für ihn da, um Stimmung festzuhaltenFreitag, 15. April 2016
Geradenbild Geradenbild Link für Collage Collage Fotoaufnahme in zwölf Bereiche eingeteilt, übertragen auf Papier Link Link Motiv auf dunklem Hintergrund: Randbereich mit gerissenem Papier beklebt (sehr dunkel = viele Geraden) Link Link Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link Verbündeten für langsame Akzeptanz durch Publikum: 1 Fotografie Fotografie übernahm wesentliche Funktion der bildenden Kunst: Porträt Künstler konnten erforschen, was mit Fotografie nicht so leicht offenstand Fotografien von u. a. Straßenszenen brachte Publikum mit neuen Bildausschnitten / vorher nicht akzeptierten Motiven in Berührung 2 japanischer Farbholzschnitt Der Fujiyama hinter einer Zisterne, 1835, Katsushika Hokusai Link Japaner wählten Szenen aus Alltagsleben für farbige Holzschnitte Drucke gelangten nach Europa in Kolonialwarengeschäfte als Verpackungen gesammelt von Künstlern aus Manets Umfeld in Holzschnitt fanden Künstler eine Kunst, die nichts von akademischen Regeln und Formeln wusste Japanern waren überraschende und frappante Naturausschnitte willkommen Katsushika Hokusai (1760 - 1849) ließ u. a. Gestalt vom Bambusvorhang überschneiden = "kühne Missachtung einer geheiligten Regel europäischer Malerei" "Warum sollte ein Bild immer alle wesentlichen Teile jeder Gestalt in einer Szene zeigen?" neu entdeckte Freiheit der Darstellung u. a. von Edgar Degas Edgar Degas (1834 - 1917) genutzt Vor dem Auftreten, 1879, Edgar Degas Link zwanglose Anordnung Spiel von Licht und Schatten auf menschlichen Körper Eindruck von Körperlichkeit und Bewegung hervorrufen = wichtiges Thema neue Freiheit beeinflusste Bildhauerei Bildhauerei ebenfalls Auguste Rodin Auguste Rodin (1840 - 1917) Die Hand Gottes, um 1898, Auguste Rodin Link Verehrer antiker Plastik und Kunst des Michelangelo Michelangelo Buonarroti es ging ihm nicht um eine glatte Oberfläche etwas sollte Fantasie des Beschauers überlassen werden Stück des Blockes unbehauen, um Eindruck, Figuren würden sich aus Stein lösen, hervorzurufen Publikum warf ihm anfänglich Absonderlichkeit oder Faulheit faul vor neu: Arbeit wurde für fertig erklärt, sobald künstlerisches Ziel erreicht war (nicht mehr, wenn alles perfekt saß) impressionistische Bewegung machte Paris zum künstlerischen Mittelpunkt Europas Arrangement in Grau und Schwarz; Bildnis der Mutter des Künstlers, 1871, James Abbott James Abbott MacNeill Whistler Link beeinflusste u. a. auch Amerikaner James Abbott MacNeill Whistler (1834 - 1903) hatte mit Manet 1863 im Salon der Zurückgewiesenen ausgestellt kein Impressionist (wie Rodin) im engsten Sinne des Wortes betonte: in Malerei komme es nicht auf Gegenstand an, sondern auf Art, wie er in Farben und Formen umgesetzt werde fürchtete sich vor Interesse am rein Inhaltlichen (deshalb auch Titel "Arrangement in Grau und Schwarz") Nocturno in Blau und Silber; Old Battersea Bridge, zwischen 1872 und 1875 Link Kunstkritiker John Ruskin (1819 - 1900) zu Nocturnos: "Ich hätte nie geglaubt, dass ein Geck zweihundert Guineas dafür verlangen könnte, dass er dem Publikum einen Farbtopf ins Gesicht wirft." Whistler klagte auf Ehrenbeleidigung Antwort auf Frage, wie man enormen Betrag für zwei Tage Arbeit verlangen könne: "Nein, ich verlange ihn für die Erfahrung eines ganzen Lebens." wurde zur führenden Gestalt der "ästhetischen Bewegung" künstlerische Sensibilität sei das Einzige, was im Leben verdient, ernst genommen zu werden Geradenbild Link Werkstatt AV-Labor Link Selbstporträt Selbstbildnis in farbig umgesetztDonnerstag, 14. April 2016
1 x für die Kunst geblutet für die Kunst geblutet verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link umsetzen Link Glas (65 x 84,9 cm) anfertigen lassen beim nächsten Klassentreffen Flügeltürrahmen mit Geradenbild Geradenbild (60 x 80 cm, Selbstporträt Selbstbildnis ) vorstellen damit Holzplatte zwischen Rahmung passt mit Hobel Platte verdünnt geleimt Link Leinwandrahmen 6 x 60 cm hergestellt, mit Schleifmaschine Kanten gerundet Link morgen abholen und überlegen wie bespannen Kommilitone Kommilitone (Meisterschüler) meint, dass man lediglich Diplom mit 2.0 bestehen muss und man danach ohne Problem Meisterschüler werden kann Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link (weiter bei Dritter Welle der Revolution) neue Theorien: 1 Behandlung von Farben in Freiluftmalerei (plein air), 2 Darstellung von Bewegung Rennen in Longchamp, 1865, Édouard Manet Link Manet will Eindruck von Licht, Tempo und Bewegung vermitteln Formen lösen sich aus dem Wirrwar, flüchtig angedeutet Pferde mit jeweils nur zwei Beinen in jedem Augenblick kann Auge nur einen Punkt fassen, alles Übrige verschwommene Farben und Formen Claude Monet Claude Monet (schloss sich Manet an) drängte Freunde, Ateliers zu verlassen keinen einzigen Strich malen, wenn Motiv nicht direkt vor Auge Monet bei der Arbeit in seinem Boot, 1874, Édouard Manet Link Kritiker von Ausstellung 1874 bezeichnete Gruppe als "Impressionisten" wollte ausdrücken: Maler hätten keine soliden Kenntnisse, Maler glaubten, dass ein bloßer momentaner Eindruck schon ein Bild sei Pressestimme zu einer der ersten Ausstellungen: "[…] Diese so genannten Künstler nennen sich Revolutionäre, 'Impressionisten'. Sie nehmen ein Stück Leinwand, Farbe und Pinsel, werfen auf gut Glück einige Farbkleckse hin und setzen ihren Namen unter das Ganze." Claude Monet: Beleuchtungseffekte und Atmosphäre wichtiger als Motiv Auge kann sich aus ein paar Andeutungen ganze Form aufbauen (siehe Geradenporträts / Geradencollagen!) Publikum lernte langsam Bilder zu verstehen durch Zurücktreten wird aus wildem Gewirr von Farbflecken Gestalt "Der Künstler war niemandem als seinem eigenen künstlerischen Gewissen dafür verantwortlich, was er malte und wie er es malte."Mittwoch, 13. April 2016
verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link Flügeltür-Rahmung weiter bearbeitet Versuch Ausstechen vom Scharnierbereich mit Schnitzbeitel, erste Tests nicht gut nachher noch einmal probieren 1 Ränder vorritzen 2 mit Säge kleine Rillen gesägt 3 mit Schnitzmesser über diese kleine Bereiche Holz abgetragen bei sichtbaren Unregelmäßigkeiten eventuell mit Paste nachbessern Messing-Schrauben später silber übermalen Geradenbild Geradenbild Link umsetzen Link ca. 3 Meter großen stehenden Akt Akt als Collage Collage umsetzen heute Fotoaufnahmen Ergebnis Fotoaufnahme Ganzkörper für Collage 65 x 300 cm Aufnahme verfremdet: Oberkörper nach hinten gebeugt, frontale Sicht Fuß eingefügt, Geschlechtsteil angehoben, Kopf ausgetauscht (Betrachter wird von oben herab angesehen) Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Link Kunstlehre Link "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit", Walter Benjamin Walter Benjamin Kunstwerk grundsätzlich immer reproduzierbar gewesen zwei Verfahren technischer Reproduktion der Griechen Griechen : Guß und Prägung Fotografie: Hand im Prozeß bildlicher Reproduktion zum ersten Mal entlastet Auge erfasst schneller als das Hand zeichnet ungeheure Beschleunigung: konnte mit Sprechen Schritt halten mit Reproduktion fällt einmaliges Dasein (Hier und Jetzt) weg technische Reproduktion im Gegensatz zur manuellen: kann in Fotografie Ansichten des Originals hervorheben, die durch menschliches Auge nicht zugänglich sind neue Erfahrungen durch Vergrößerung oder durch Zeitlupe bisher ungeahnte Bilder festhalten Reproduktion: entwertet sein Hier und Jetzt Aura: verkümmert an Stelle einmaliges wird massenweises Vorkommen eingesetzt umsetzen Link (Notizen auf Ausdruck von Reproduktions-Artikel) radikal radikal Link radikal sein: nach Fertigstellung Zeichnung die digitale Vorlage zerstören (alle Testblätter können bleiben) Auflage = 1 nur an einem Ort sichtbar, nicht in Massen erfahrbar = konzentriert verstärkt durch Flügeltüren nur "Zustandsdrucke" (so auch kennzeichnen) und einem "Endergebnis" ANTI-MASSESonntag, 10. April 2016
Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link weiter vom 18.8.2014 Link 19. Jahrhundert: "Revolution in Permanenz" Abreißen der Tradition zur Zeit der Französischen Revolution Kluft zwischen "schönen Künsten" (durch Akademien- und Ausstellungswesen, Kunstkenner und Kritiker definiert) und Handwerk Handwerk Handwerktraditionen durch industrielle Revolution vernichtet: Fabrikware Umschwung vor allem in Baukunst bemerkbar kein eigener gewachsener Stil erkennbar Fassaden: gotischer Stil, romanische Burg, Renaissancepalast oder Mosche verkleidet vor Traditionsbruch: kein Maler oder Bildhauer Bildhauerei musste sich Frage stellen, wozu er überhaupt da sei fester Platz in der Gesellschaft durch Aufträge (Altarbilder, Porträts, Gemälde für Stube, Wandbilder für Landhaus) Abreißen der Tradition: Befreiung von allen Bindungen 1 deshalb Beziehung zwischen Künstler und Auftraggeber seit dem oft gespannt Geschmack des Bestellers <> entsprach nicht Wesen des Künstlers 2 Kluft zwischen Künstlern erste Gruppe: folgten Geschmack Publikum zweite Gruppe: waren auf selbst gewählte Einsamkeit stolz Vielfalt der Möglichkeiten und Unabhängigkeit von Bestellerlaune = Kunst konnte erstmalig vollkommener Ausdruck der Persönlichkeit sein Gedanke: wahre Zweck der Kunst = Persönlichkeit Ausdruck verleihen Kunstliebhaber suchten: 1 Arbeiten von unbestechlicher Aufrichtigkeit 2 Künstler, die sich nicht mit geborgten Effekten zufrieden gaben 3 Künstler, die sich bei Arbeit immer fragen: ist sie mit ihrem künstlerischen Gewissen vereinbar Kluft zwischen "offizieller Kunst" und freier Kunst entsteht Einzelgänger: Mut, Fragen, die sie bewegen, neu zu durchdenken, konventionellen Auffassungen zu trotzen Badende, 1808, Jean-Auguste-Dominique Ingres Link führender Meister "offizieller Kunst": Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780 - 1867) Link Schule Ingres: Forderung nach korrekter Zeichnung, sklavische Nachahmung antiker Statuen Gegenspieler: Eugène Delacroix (1798 - 1863) rebellierte gegen diese Schule = Erste Welle der Revolution Ansicht: 1 in Malerei kommt es mehr auf Farbe an als auf zeichnerisches Können 2 mehr auf Fantasie als auf Intellekt Arabische Fantasia, 1832, Eugène Delacroix Link keine klaren Umrisse, keine sorgfältig modellierten idealisierten Akte, keine Zurückhaltung in der Komposition = Bild ungezügelter Bewegung Jean-Baptiste Camille Corot Jean-Baptiste Camille Corot (1796 - 1875) Link Tivoli, der Park der Villa d'Este, 1843, Jean-Baptiste Camille Corot Link Ziel: Natur wahrheitsgemäß wie möglich abzubilden es geht weniger um Details, eher um Form und Grundton seiner Motive dadurch Vermittlung Hitze und Stille eines Sommertages im Süden Zweite Welle der Revolution = gegen konventionelle Themen Akademien: nur mit hoch gestellten Persönlichkeiten beschäftigen, Darstellung Arbeiter nur in Genrebildern nach Niederländer Art zulässig Die Ährenleserinnen, 1857, Jean-François Millet Jean-François Millet Link Jean-François Millet (1814 - 1875) Link wollte Bauern malen, wie sie wirklich sind Begegnung oder "Bonjour, Monsieur Courbet", 1854, Gustave Courbet Gustave Courbet Link Gustave Courbet Link: malte sich selber, wie er von Freund und Förderer gegrüßt wird Brief an Freund: "Ich hoffe mein Leben lang von meiner Kunst zu leben, ohne mich je um einen Strich von meinen Grundsätzen zu entfernen, ohne einen einzigen Augenblick gegen mein Gewissen zu handeln, und auch nur eine Handbreit zu malen, um irgendjemandem zu gefallen oder um besser zu verkaufen." Dritte Welle der Revolution = durch Édouard Manet (1832 - 1883) Link und Freunden ausgelöst Der Balkon, 1868 - 1869, Édouard Manet Link akademische Maler: arbeiten mit Licht, was in Atelier fällt Manet ging in Natur und fing u. a. Sonnenlicht und Schatten ein (schaut ganz anders aus) (mit Notizen der letzten Tage) Geradenbild Geradenbild Link o. T. Link Collage Collage ca. 130 x 170 cm angefangen Link Link Link eingeteilt in 4 x 4 Raster, grobe Skizze händisch (ohne Pantograf) übertragen nach erster Papierschicht detailliertere Skizze Link Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt (im Entstehen), Collage, ca. 130 x 170 cm, 30 Link erst gerissenes Papier genau an Skizze aufgetragen nachträglich wieder teilweise überklebt, für abstrakteres Porträt LinkFreitag, 25. März 2016
kleine Vorschau Selbstporträt Selbstbildnis (Ausdruck) Geradenbild Geradenbild Link (siehe auch Dreinagelkruzifix vom 12.1. Link, Kreuzigung Jesus vom 17.10.2012 Link) Standpunkt Link "Das Leiden Friedrich Fröhlichs war groß von der Bitterkeit der Schmerzen und Schmach der Verspottung, aber überreich fruchtbar an Heil und Nutzen" (frei nach Jacobus de Voragine, "Von der Passion des Herrn", Legenda Aurea) Motiv in Anlehnung an Kreuzigung Jesu übereinandergeschlagene Füße, dünne, knochige Beine dicke Geraden als Stacheln, hart, wehtuend, durchschlagend Kunstgeschichte Link Die Dornenkrönung, 1620, Anthonis van Dyck, Museo del Prado, Madrid Link Geraden mit Verweis auf Dornenkrone, dritte Verspottung im Haus des Pilatus Soldaten setzen Jesus Dornenkranz auf und grüßen ihn: "Heil dir, König der Juden!" Ecce Homo, 1526, Quentin Massys, Dogenpalast, Venedig nach Verspottungen lässt Pilatus Jesus vorführen / Hohenpriester und ihre Diener schreien: "Ans Kreuz mit ihm!" weit verbreitetes Symbol Passion: Hammer und Nägel umsetzen Link Motiv gekreuzte Beine eventuell für Holzfräsung nutzen Isenheimer Altar Link erstes Wandelbild mit heiligem Antonius (rechts) und heiligem Sebastian (links), Isenheimer Altar, Matthias Grünewald Matthias Grünewald Link Konservierung und Bewahrung lebendiger Formen: Marc Quinn Marc Quinn (britischer Künstler) "Self": Selbstbildnis, realisiert mit 4,5 Liter seines Blutes in Abguss seines Kopfes gefüllt bei Minustemperaturen aufbewahrt Self, 2001, Marc Quinn Link Tradition Künstler, von Dürer Albrecht Dürer über Rembrandt Rembrandt van Rijn bis van Gogh Vincent van Gogh (und hier Quinn): Darstellung eigener Person als heroische Gestalt, als Jesus oder antike Antike christliche Märtyrer (passt ja zu mir!) Standpunkt Link Geradenbild Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Einen Geradenausdruck einmal testweise …
- [Räuspere mich.]
- … in kleine Teile schneiden.
- Entweder quadratisch oder … halt rechteckig. Also mit längerer Seite.
- [Pause.]
- Und neu zusammensetzen.
- Wie bei einer Collage Collage !
- Und einfach mal schauen, was dann dabei rauskommt.
- Eventuell dann halt überlegen, das in … mit dem Plotter Plotter …
- [Auto hupt.]
- … nochmal umzusetzen.
- [Ziehe Nase hoch.]
- Also nicht digital sondern einmal ein Ergebnis plotten. Wie ein Selbstporträt. Und das dann in kleine Teile schneiden.
- Und neu anordnen.
- [Sperren: Händisch].
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 29. Februar 2016
notiert Link in Barcelona eventuell aufsuchen: Fundació Joan Miró Link, Museu Europeu d'Art Modern (MEAM) Link, Museu d'Art Contemporani de Barcelona (MACBA) Link in Basel: Jean Dubuffet Jean Dubuffet (Fondation Beyeler) Link Einzelgespräch Bachmann Link zwei ABS-Platten 1 mit doppelseitiger Klebefolie zusammengeführt 2 mit Kunststoffkleber Ruderer L530 verklebt demnächst Motiv auf beide Ergebnisse fräsen Kunstkritik Link über "Diplom-Künstler Diplom-Künstler " geredet was ein Diplom einem Künstler nicht bringt über den ständigen Zweifel Zweifel (anscheinend nicht nur bei mir so) diskutiert eine seiner Kommilitonen - besonders gute Zeichnerin - ist jetzt Friseuse über verschiedene Ansätze von Professoren geredet (einmal prägend für eigene Arbeit und einmal dem Kunststudenten Kommilitone wenig vorgegeben) über Beuys Joseph Beuys "Jeder Mensch ein Künstler" geredet (Erweiterung Künstler-Begriff zu Alltagstätigkeiten hin) überfüllte Kunsthochschulen über geschönte Biografien geredet Ausstellung Halle 14 Spinnerei , ohne Erwähnung, dass es Klassenausstellung war so kommt es "wichtiger" daher (Wühler!) bei Klassentreffen kann nur oberflächlich über Arbeit diskutiert werden, vor allem, weil - außer Professor und Dozent Dozent - alles Studenten sind, die selber noch dazulernen einer meiner Kommilitonen scheint sich nicht zu trauen seine gerade bei Bachmann gefertigte Skulptur in der Klasse vorzustellen Kommilitone kann sich nur oberflächlich mit Skulptur beschäftigen, solange es ein "Projekt" bleibt ansonsten wäre das ein jahrelanges Studium, was erst einmal nicht zu Ausstellungen führen würde Kritik an Ausstellungen im Grundkurs (sofort veröffentlichen, anstatt sich selber zu finden) Wie schafft man es, seine Arbeit zu zeigen, ohne sie zu platt zu beschreiben ("Mit meiner Arbeit hinterfrage ich kritisch …")? Bachmann hat sich offenbar als Student auch manchmal geweigert vorm Professor seine Arbeiten zu begründen notiert Link … verhüllt verhüllt ! geplantes Treffen mit Clemens ausgefallen / dafür Gespräch mit Evgenij Evgenij GottfriedFreitag, 19. Februar 2016
Standpunkt Link Kunstbegriff Link Relevanz der Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Vielleicht blockiert mich ja auch einfach nur der Begriff.
- [Pause.]
- [Sperren: Künstler].
- Zu sein.
- Oder … [Sperren: Kunststudent Kommilitone ].
- Also … [Sperren: Kunst] zu machen.
- [Pause.]
- Vielleicht sollte ich mich einfach … Friedrich Fröhlich …
- … Nicht-Künstler, oder …
- Einfach nur Friedrich Fröhlich, ohne Anhang.
- Dass ich selber nicht sage, ich mache Kunst. Denn ich weiß nicht, was Kunst ist. Und …
- Diese Definitionsschwierigkeit und dann dieser … dieser ständige Sinnes… also Sinn…
- [Pause.]
- Ähm …
- Dieses … Diese [Sperren: Sinnkrise] halt. Ähm … Ist es denn halt … ähm … wichtig? Hat es 'ne Relevanz?
- Was ich mache.
- Und … Ich behaupte eben bei dem, was ich bei anderen auch sehe, hat sie eigentlich überhaupt nicht. So. Es [Sperren: gibt] nicht wirklich eine Begründung, warum man Kunst machen …
- … macht. Oder machen [Sperren: sollte]. Warum andere etwas [Sperren: sehen] sollten. Was eine Person gemacht hat.
- Ich seh's einfach nicht!
- Ähm … Es gibt andere … äh … Gebiete. Ähm … Die … Die auf … äh … irgendwelche Unstimmigkeiten hinweisen können und [Sperren: mehr] ändern können. Wie zum Beispiel Journalismus. Oder …
- … ähm …
- Nehmen wir zum Beispiel Fotografie. Ähm … Reportage.
- Ähm … Die können halt … äh … [Sperren: direkter] auf … auf … auf ein Problem zum Beispiel hinweisen. Was in der Welt existiert. So.
- Dafür bedarf es keine … keine Kunst! Und es bedarf vor allem nicht diesen einzelnen [Sperren: Künstler].
- Der sozusagen … äh … ein Thema, was er sich persönlich zu Herzen nimmt halt, [Sperren: hinaus trägt]. In die Welt. So.
- Und warum wird das halt eben … äh … [Sperren: größer] gemacht? Ähm … ähm … Als … Als … Als die … die persönlichen Ansichten. Das ist ja auch nichts anderes! Von Anderen.
- Von den [Sperren: anderen] Millionen von Menschen.
- So.
- Also ich … Da komme ich halt immer in so 'ne … so 'ne … äh … Sinnkrise.
- [Schlucke.]
- Was soll das!
- Ähm … Und das Interessante ist ja erstens, dass ich … ähm … mich … mich halt nicht … Also [Sperren: mein] Tun nicht … äh … nicht … ähm … bloß hinterfrage, sondern eben von [Sperren: Allem].
- Also das ist jetzt nicht, was nur persönlich ist. So. Das ist wichtig zu wissen. Für mich selber.
- Und …
- [Pause.]
- Und zweitens … ähm … merke ich aber immer wieder, dass dieses Feld … Egal, wie man das nennt.
- Künst!
- Kunst!
- Kreativ!
- Äh … Is nen schreckliches Wort. Aber okay.
- Also dieses Feld, in dem sich halt Künstler bewegen, … ähm … mit denen … mit dem Material, mit dem sie arbeiten. Mit den Techniken und so weiter und so fort. Das, was sie schaffen. Ähm …
- Da fühle ich mich … ähm … in dem Moment Moment , wo ich selber etwas schaffe, extrem … [Sperren: wohl].
- Das ist, … äh … Da merke ich dann halt immer, dass es das ist, was ich machen [Sperren: will].
- So. Das ist … Zum Beispiel, wenn ich mir jetzt hier diese Konstellation angucke. Äh … Die ich auf Holz gemalt habe. Oder dieses eine … ähm … Foto auf Leinwand. Was ich halt bloß weiß übermalt habe. Dass man halt nur noch die Ränder sehen kann.
- Vom Foto.
- Die Ergebnisse selber, … Also ich weiß, als ich's gemacht habe, mit den Konstellationen, extremst … äh … ähm … davon [Sperren: überzeugt] war. Dass das [Sperren: wichtig] ist. Das war für mich so was wie Grundlagenforschung. Und halt … Materialforschung.
- Ähm … Und halt … äh … Es ging mir ja auch darum, … Um diese Idee umzusetzen.
- Jetzt im Nachhinein … Weiß ich aber, dass … Weiß ich eben, dass dieses … dieser [Sperren: Moment], wo ich das geschaffen habe, wo ich nen Pinsel in der Hand hatte. Wo ich das gemalt habe. Wo ich … äh …
- … da Sachen ausgerechnet habe. Wo ich mir Notizen, Skizzen, gemacht habe. Und so weiter.
- Dass der halt genau das ist, was ich [Sperren: will].
- So.
- Also der Moment.
- Ähm … Des Schaffens.
- [Pause.]
- Und … Dass ich dann im Nachhinein … ähm … etwas wieder hinterfrage, oder was ja dann hauptsächlich das Problem ist, … Im [Sperren: vorhinein] das bereits mache. Und ich dann überhaupt nicht mehr dazu komme, etwas auszuüben. Etwas auszuführen. Ähm … Das ist halt … 'ne andere Geschichte.
- Nur mir geht's halt darum, mir auch selber bewusst zu machen, dass es nicht daran liegt, dass ich jetze … ähm … mit … äh … [Sperren: Künst…]
- … [Sperren: Kunst] …
- Keine Ahnung was. Nichts anfangen könnte.
- Also mit dem Ausdrucksmittel. Oder … Mit dem … Mit der Hand schaffen. Oder mit … äh … Technik arbeiten. Ein Plotter Plotter ist nun einmal so etwas.
- Etwas zu erkunden. Entdeckungsdrang.
- Und so weiter.
- Das ist … Das ist überhaupt nicht das Problem bei mir. Sondern das ist dann wirklich die große Frage, … ähm … [Sperren: Was bringt das jetzt anderen eben zu zeigen?]
- Also was ist daran wirklich so relevant, … äh … dass es andere sehen [Sperren: müssen].
- So.
- Und wie gesagt … Das ist nichts, was mit meinen eigenen Arbeiten eigentlich zu tun hat. Es [Sperren: blockiert] mich natürlich dann.
- Am Ende.
- [Sperren: Persönlich]. So. Niemand anderen.
- Aber ich hinterfrage eben nicht nur [Sperren: meine] Arbeiten. Sondern ganz allgemein. Wenn ich halt Gegenwartskunst Gegenwartskunst … äh … sehe, die ich häufig, wenn sie Gegenwartskunst ist, überhaupt nicht verstehen kann. So.
- Außer eben mit Beipackzettel. Mit Titel.
- Mit langen Erklärungen.
- Und selbst dann ist es häufig für mich noch so okay. Aber man hätt's aber genauso gut anders machen können.
- Also … Gut.
- [Pause.]
- Also es ist halt diese Hinterfragung. Dieses ständig … ähm … Also ständig in Frage stellen. Zweifel Zweifel haben. Daran.
- Äh … Was die Bedeutung halt dessen ist.
- So.
- [Pause.]
- [Schlucke.]
- Und ich stelle doch aber nur so 'ne großen … ähm … Also erst einmal dieser … äh … äh … dieses … äh … dieses … dieses … äh … [Sperren: Schaffen]. Diese [Sperren: Tätigkeit].
- Pinsel in der Hand haben.
- Leinwand.
- Äh … Zu besorgen und … äh … etwas zu fertigen.
- Ähm … Der hat ja erst einmal nichts mit Kunst zu tun. Also zum… Was auch immer Kunst ist!
- Eben.
- Der hat halt nichts mit etwas zu tun, wo er am Ende dann das riesengroße Ding rauskommen müsste. So 'nen Meisterwerk.
- Sagen wir's so.
- Was auch immer wieder nen Meisterwerk ist.
- In der heutigen Zeit!
- Ähm …
- [Pause.]
- Es sind ja erst einmal bloß … ähm … Mittel, etwas … sich auszudrücken. [Sperren: Egal], was es für nen Thema is.
- [Sperren: Egal], ob man überhaupt nen Thema hat!
- [Sperren: Egal], ob man etwas überhaupt ausdrücken kann.
- So.
- Ähm … Also das sind ja zwei unterschiedliche Sachen. Und … So. Und jetzt kann ich mir halt sagen, … ähm … Oder würde ich mich jetzt halt fragen: Kann ich nicht … ähm … einfach dieses Wort Kunst, … äh … diese Bezeichnung [Sperren: Künstler], wie auch …
- … [Sperren: Kunststudent] …
- … ähm … einfach bei mir [Sperren: streichen]?
- Äh … Denn das sind ja die Begriffe, die ich ständig mich wieder zu dem Hinterfragen führen. Denn … äh … Wenn ich halt irgendwas mit Kunst … äh … sehe. Oder so. Dann … Dann … ähm … Dann … Dann steck ich diese Arbeit, die ich sehe, bereits in eine … ähm … Hab ich eine [Sperren: Erwartung].
- Daran, dass in dieser Arbeit … etwas für mich Gehaltvolles … äh …
- Was es auch immer ist!
- Ähm … Drinne ist. So.
- Ähm … Dass es etwas [Sperren: bewirkt].
- [Schlucke.]
- Und … Ich find eben … Weiß jetzt nicht gerade. Kann mich irgendwie an gar nichts erinnern, eben, von aktuellen Arbeiten, so … Auch bei anderen … ähm … Wo ich wirklich sagen würde: Das hat … Das hat … Das hat … Das hat etwas [Sperren: bewirkt].
- In mir.
- So. Das … Das … Das wäre sozusagen 'ne Arbeit, die halt … Wo ich sage, das is für [Sperren: mich] Kunst.
- So.
- Das [Sperren: kann] etwas, was … was … äh … bloße Gestaltung, was bloße … ähm … bloße … ähm …
- Weiß ich nicht.
- Bloßer [Sperren: Drang] … ähm … Spaß zu haben, … ähm … äh …
- [Sperren: Herumzuschreien].
- [Sperren: Herumzupoltern]!
- Äh … Seine persönliche Sicht in die Welt zu … äh … [Sperren: drängen] …
- Ähm … Also dass es [Sperren: mehr] hat als das.
- [Pause.]
- So.
- Und solange es eben bloß Gestaltung ist, oder irgend so ein [Sperren: Wirrwar]. Und so'n persönliches Ding. Irgendwie. Was … äh … äh … Was jeder Mensch ja hat. So. Dafür bedarf's eben keine Kunst!
- Finde ich.
- Ähm … Solange hinterfrage ich das.
- [Pause.]
- Bei mir und bei anderen.
- [Klick.]
- Äh … Zum Wort [Sperren: Gestaltung] fällt mir jetzt noch eben … äh … [Sperren: Design] … Ne? So.
- Ähm … Also etwas, was halt … ähm … ästhetisch … ähm … anspricht. Was halt … ähm … anders sein kann. So. Ähm … Aber was halt trotzdem dem Auge sozusagen … äh … ähm … [Sperren: gefällt].
- Oder selbst wenn's einem [Sperren: nicht] gefällt. Aber es ist halt etwas, was halt irgendwie stimmig ist. So.
- Und ich weiß … Ich denke, ich kenn mich da ja jetzt nicht genau aus, aber ich denke, dass halt [Sperren: Design] jetzt nicht den Anspruch hat, etwas …
- … zu hinterfragen.
- Oder so. Die wollen halt etwas … ähm … ähm … etwas mit dem Design … Also ein … ein … ein Thema, … ähm … was … Ob das jetzt Text ist. Oder ob das Produkt ist. Oder so …
- Ähm … Wollen sie halt durch diesen … durch … durch das Design noch einmal … ähm … ähm …
- [Pause.]
- [Sperren: Bestärken].
- Also … unter… unterstützen.
- Diese Idee des Produktes. Oder des Textes.
- So.
- Und … ähm … [Sperren: Kunst] … Ein [Sperren: Kunstwerk], eine Arbeit, eine künstlerische Arbeit, … äh … So hab ich's jetzt zwar genommen … Soll ja eher für [Sperren: sich] … äh … [Sperren: selbst] stehen können.
- Also nicht … äh … einen Text be… begleiten.
- Einen Text aufwerten. Oder ein Produkt aufwerten.
- So.
- Oder nicht … Noch nicht einmal aufwerten, sondern einfach bloß [Sperren: begleiten] eben.
- Genau.
- Das ist ein gutes Wort.
- [Pause.]
- So. Sondern die Kunst soll halt eigentlich … äh … für sich selbst stehen können!
- Also sie … Die Arbeit, die soll eigentlich …
- [Pause.]
- … [Sperren: Gestaltung] und [Sperren: Inhalt] … Also der Text sein. Und das Produkt sein.
- [Pause.]
- Ich denke, … äh … also jetzt, wenn ich darüber halt nachdenke, dass das so der Unterschied zwischen diesen beiden Sachen ist. So.
- Und …
- [Pause.]
- Mir verlangt es natürlich dann, wenn ich auch diese Gedanken eben habe, dass ich, wenn ich etwas schaffe, dass es eben [Sperren: wirklich] einen [Sperren: Inhalt], egal ob das jetzt andere ver… nachvollziehen können, verstehen können, ohne Text. So. Dann nur mit. Oder wie auch immer. Aber dass es für [Sperren: mich] halt selber … ähm … äh …
- Ein [Sperren: Drang] existiert, …
- [Pause.]
- … etwas … [Sperren: festhalten zu wollen].
- Auf Papier.
- Video.
- Ähm … Eine Schrift. Auf Leinwand. Selbst Notizen oder Skizzen … Was auch immer!
- Ähm … Dieser Drang, oder … Ne? Dieses [Sperren: Gefühl], … ähm … hätte ich halt gerne. Dass das … äh … wichtig ist. Das zu tun. So.
- [Pause.]
- Ähm … Manchmal … äh … hab ich den eben. Merk ich jetze wieder, wenn ich darüber nachdenke, … ähm … Auch was halt anfänglich bei diesen Geraden … äh … Diese ganze Idee. Dieses Konstrukt, was ich da hatte. Und immer noch immer habe. Ähm … Was die Gerade für mich bedeutet.
- Ähm … Es ist ja da. So. Ich hab dem … äh … Also ich … Ich hab den ja nicht nachträglich jetze gesagt, … äh … Jetzt muss ich das irgendwie begründen! Also … äh … denke ich mir was aus, was 'ne Gerade sein [Sperren: könnte]. So.
- Sondern diese Idee der Geraden war ja relativ … äh … Also wenn ich jetzt meine Notizen mir noch einmal angucken würde, eigentlich ja am Anfang immer mit dabei.
- So. Ich war fasziniert davon, … ähm … äh … was … ähm … be… Oder … meine Gedanken halt … äh … zum … zu [Sperren: Allem]. Und vom [Sperren: Nichts]. Äh … So.
- Was Materie is. Ähm … ähm … Dass eigentlich ja alles … ähm …
- [Schlucke.]
- … aus den selben Teilchen …
- Ob's jetzt Teilchen sind, oder nicht … Also aus einer kleinsten Einheit irgendwie besteht. Alles Materielle.
- Ähm … Alle Materie. Äh …
- Ob [Sperren: Stein]. Oder [Sperren: Mensch].
- Ob … äh … [Sperren: lebendig]. Oder als [Sperren: tot] gesehen.
- Obwohl das Tote dann auch lebendig [Sperren: innerlich] ist.
- Da bewegt sich ja die ganze Zeit sozusagen etwas.
- Ähm … Egal.
- Aber das … Das war halt so nen … Diese Idee … Diese Idee … Diese Vorstellung, dass … dass … dass … dass die Welt … äh … so ist, im Inneren.
- Ähm … Die hat mich halt … Oder die fasziniert mich!
- So.
- Und … ähm … Da war halt die Gerade … Oder ist die gerade halt nen … finde ich … im Künstlerischen, im Bildnerischen Bereich halt, 'ne sehr gute Möglichkeit, das halt … äh … zu transportieren.
- Diese Gedanken.
- Ich bin eben kein Wissenschaftler. Der das jetzt irgendwie lange Aufsätze da verfassen würde. Ähm …
- Ich [Sperren: merke] halt eben, dass, wenn ich ein Bild schaffe, … ähm … dass … dass ich in dem Moment halt … äh … [Sperren: komplett] davon eingenommen bin.
- So.
- Und das ist ja nen guter Zustand.
- Das bedeutet ja was.
- Also dass ich nicht … äh … gelangweilt bin. Oder so. Sondern dass ich darin aufgehe. In dem Moment.
- Ob ich's danach noch so sehe, ist was anderes. Eben.
- So. Das ist dann aber eher diese Sinnfrage.
- [Pause.]
- Also ich hätte jetzt die Möglichkeit, noch einmal zusammengefasst, … ähm … mich aus diesen vom [Sperren: Menschen] geschaffenen Kunstkontext, von diesen … von diesem [Sperren: etwas]. Von diesem [Sperren: Wesen].
- Von dieser … ähm … [Sperren: Struktur] … Von dieser [Sperren: Blase] … Was auch immer es ist!
- Halt … ähm … äh … zu entfernen.
- Innerlich.
- Zu sagen, ich bin kein Künstler. Ich bin kein Kunststu… Also ich bin jetzt offiziell Kunststudent. Äh … Ich bin halt Student. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Okay.
- Also sagen wir: Ich bin kein Künstler. So.
- Oder ich will kein Künstler sein.
- Ich weiß nämlich nicht, was Kunst ist.
- Ich lege Kunst zu … zu viel … zu viel … zu viel Kraft … äh … rein. Was ich selber nicht schaffen kann. Und wo ich halt auch … nicht das in anderen Arbeiten sehen kann.
- [Sperren: Obwohl] ich mir halt sage: Einfach müsste das drinne sein.
- So.
- [Sperren: Wenn] schon, [Sperren: denn] schon.
- [Pause.]
- So.
- Also … Ich bin … ähm … Das war jetzt ja die … Schon vor zwei drei Jahren irgendwie so dieses … dieser Gedanke, ich bin [Sperren: Künst… Kün…]
- Ne?
- [Sperren: Kunst].
- [Sperren: …ler].
- Ich mache [Sperren: Künst].
- Und bin …
- … [Sperren: Kunstler].
- Also dass ich … ähm … äh …
- … [Sperren: Kunstler] bin.
- Also mir fehlen sozusagen noch die … noch die I-Pünktchen.
- Zwei davon!
- Über'm U.
- [Pause.]
- [Schlucke.]
- Um halt einer zu sein. Aber das ist gleichzeitig jetzt natürlich 'ne … 'ne Herunter… äh … Setzung. So.
- Meiner Person.
- Oder meines Schaffens.
- Will ich ja eigentlich auch nich.
- Ich [Sperren: muss] mich jetzt ja nich klein machen!
- So.
- Ähm … Also gar nicht erst den Begriff Künstler in den Mund nehmen. Sondern … Ich …
- [Pause.]
- … [Sperren: schaffe] halt etwas.
- Ich [Sperren: arbeite].
- Ne?
- Ich … äh … Ich [Sperren: denke].
- Ich [Sperren: handle].
- Ich [Sperren: schaffe] halt etwas.
- So.
- Okay.
- Egal, was für nen Begriff jetze. Was ich jetze aber als Problem dann halt wieder sehen könnte, ist, dass …
- [Sperren: Immer bloß Probleme!]
- [Sperren: Probleme!]
- [Sperren: Probleme!]
- Dass ich … ähm … dann vielleicht den [Sperren: Anspruch] verliere.
- [Pause.]
- Etwas zu schaffen, was … [Sperren: relevant] ist.
- [Pause.]
- Ob ich's jemals hinbekomme, oder nicht. Das ist was anderes. Aber halt diesen … diesen [Sperren: Drang] dahin. Dass der natürlich dann wegfallen könnte. Also wenn ich mich jetzt als …
- … wieder das Wort Künstler …
- Als [Sperren: Hobbykünstler Hobbykünstler ] sehen würde. So hab ich auch schon mal 'ne Zeit lang probiert.
- Auch 'ne Website dazu gestaltet. Und so. Hobbykünstler Friedrich Fröhlich.
- Dann … äh … fällt natürlich dieses ganze … äh … [Sperren: Strenge] … ab.
- [Pause.]
- Also zum einen das ganze [Sperren: Gehabe].
- Künstler mit vielleicht nem kleinen [Sperren: Bart].
- Und nen [Sperren: Hut].
- Und was weiß ich nicht alles.
- Vernissage Vernissage . Und keine Ahnung was.
- Wie ein Künstler in der … In der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
- Als [Sperren: was] er wahrgenommen wird.
- So. Also dieses ganze Gehabe fällt ab.
- Man ist sozusagen … Oder ich wäre davon be… befreit.
- Von diesem ganzen [Sperren: Tun].
- So tun als ob.
- Und könnte endlich [Sperren: sein].
- [Pause.]
- Und … [Sperren: arbeiten].
- Einfach machen.
- [Pause.]
- So.
- Gleichzeitig kann dann natürlich … kann's natürlich dann passieren, hab ich jetzt natürlich auch beim Präsentieren, also vom Hobbykünstler Friedrich Fröhlich, gemerkt, …
- Man … Man geht … [Sperren: Ich] gehe dann halt viel viel labscher mit … äh … mit … ähm … mit einem Thema um. Also ich … Ich gl…
- Dann …
- Dann is es halt oberflächlicher. So.
- Die eigene Auseinandersetzung auch damit. Ne?
- Dann hab ich selbst eben nicht mehr den … äh … Anspruch, … ähm … etwas wirklich für mich selbst zu begründen. Oder zu … zu er… erkunden. So.
- Sondern bleib halt ziemlich schnell an … Also bleib an der Oberfläche halt hängen. Und … äh … denke nicht zu tief weiter drüber nach.
- [Sperren: Weil] ich ja nicht vor hab jetzt irgendwie was Tief… Sinniges … Gründiges zu machen.
- Sondern ich bin halt Hobbykünstler. So.
- [Schlucke.]
- Und das birkt dann wiederum halt die Gefahr, dass ich in noch 'ne größere Krise … äh … komme. Weil ich dann noch nicht einmal [Sperren: irgendetwas] hab, wo ich sozusagen sagen würde, … äh … Damit beschäftige ich mich jetzt wirklich.
- Ich glaub, das kann's auch gar nicht geben!
- Also ich mein, ich beschäftige mich jetzt ja nicht mit irgend nem Thema hier. Äh … Oder mit irgend ner Idee. Äh … Die … Die sich mein Kopf reingefressen hat. Weil ich mir gesagt hab, ich … ich will Künstler [Sperren: sein].
- Also muss ich das jetzt tun. So.
- Sondern …
- Das passiert ja einfach so. Das ist … Das ist … angelernt. Oder keine Ahnung was.
- Das [Sperren: steckt] halt in mir drinne.
- Ähm … Sich dann mit etwas näher zu befassen.
- [Sperren: Egal], auf welchem Niveau. Ich würd halt schon sagen: Ziemlich intensiv.
- Eigentlich.
- So.
- [Pause.]
- Ähm … Das kann ich ja durch nen Begriff wie Hobbykünstler gar nicht eigentlich ablegen. So.
- Das is dann einfach weiterhin da.
- Man kann sich halt … äh … lediglich … äh … damit … äh … Oder [Sperren: ich] kann, nicht man, … äh … diese … diese Erwartungshaltung … äh … von [Sperren: anderen] und von [Sperren: mir selber] … Dass das, was ich halt tue, … äh … anbelangt, … ähm … Davon kann ich mich halt … ähm … freistellen.
- [Pause.]
- Is jetzt die Frage. Is das gut?
- Is das nur … ähm … Pfff … Is das … Is das … ähm … Na. Wie heißt das?
- Ähm …
- [Klick.]
- [Sperren: Feige]?
- [Pause.]
- Kann's ja auch sein.
- Dass ich mich … äh … einem … einem Begriff nicht stellen … äh … äh … [Sperren: möchte].
- [Pause.]
- Fehlt mir vielleicht der Mut dazu?
- [Pause.]
- Das kann auch sein. Und … Dieses sozusagen nach unten stellen, also sich … äh … kleiner machen, als man ist. Ähm … Kann ja auch in diese Richtung ab… äh … abgehen. Ne? So.
- Ich will kein … Na ja … Ich will keine [Sperren: Haltung]. Vielleicht.
- Na ja.
- Ich [Sperren: will] ja!
- So.
- Das ist nicht das Problem!
- Aber ich seh sie halt nicht!
- [Pause.]
- Nicht nur bei mir! So. Ich sehe sie halt nicht!
- [Sperren: Wirklich!]
- So.
- Man kann alles irgendwie begründen. Und … äh … sich die schönsten Webseiten machen. Die am professionellsten aussehen. Und … Was weiß ich nicht alles. Nach Außen kannste der Große sein. Aber … Wenn du das nicht wirklich [Sperren: fühlst], glaube ich, …
- Da kracht dir irgendwann 'ne Welt zusammen. Würde ich sagen. Oder ich fühle mich dann zumindestens nicht … äh … nicht wohl.
- [Pause.]
- Ich … Wenn's jetzt andere können, dann is das okay.
- Geht ja hier jetzt nur um [Sperren: mich].
- [Sperren: Mich!]
- [Sperren: Mich!]
- [Pause.]
- Ähm … Sich jetzt Hobbykünstler zu nennen ist natürlich dann wieder sowas wie … äh … Pfff.
- Vielleicht kommt das wieder wie 'ne Arbeit halt rüber. Wie diese … äh … verhüllten Arbeiten.
- Dass plötzlich diese Sperrholzboxen halt natürlich als Arbeit wahrgenommen würden. Und nicht das, was eigentlich drinne ist.
- Und genauso … Na. Hobbykünstler.
- Friedrich Fröhlich.
- Hobbykünstler.
- Wird das sofort … Du bist Künstler!
- So. Ähm … Weil wer bezeichnet auf ner Visitenkarte Visitenkarte in der Öffentlichkeit, auf Vernissagen, …
- Keine Ahnung.
- Als Hobbykünstler?
- So.
- [Pause.]
- Das kann bloß 'ne Arbeit sein!
- Das kann bloß 'ne Auseinandersetzung mit halt … äh … der eigenen … äh … Nicht Person. Also Person auch.
- Aber mit dem eigenen … [Sperren: Beruf] … Mit der eigenen Berufung.
- [Sperren: Nee].
- Mit dem … Mit dem eigenen [Sperren: Tun].
- Mit dem eigenen Schaffen.
- Also mit dem [Sperren: Künstlerischen].
- Sein.
- [Pause.]
- So.
- Ähm … Und ich will jetzt … Also. Okay.
- Das ist natürlich auch nen Thema. So. Ein [Sperren: großes] Thema sicherlich.
- Was ist ein Künstler?
- Was ist Kunst?
- So.
- Ich meine, das ist ja … Ne? Wenn ich … äh … jetzt auf diesem Gebiet unterwegs bin … äh … Kann das natürlich 'ne riesen große Frage sein.
- Also dass ich nicht bloß die ganze Zeit … ähm … meine Sachen hinterfrage, sondern dass ich einfach [Sperren: diese] Frage, …
- [Sperren: Was ist denn Kunst?]
- [Sperren: Was ist ein Künstler!]
- Ähm …
- Ähm …
- Und dieses … äh … Dieses [Sperren: Scheitern Erfolg ] an der Beantwortung und auch … äh …
- Dieses ständige Hinterfragen!
- Bei Kunstwerken.
- Dass [Sperren: das] … Dass ich ja [Sperren: das] eigentlich auf… Vielleicht zu meiner Arbeit machen kann. So.
- Ich meine … Wer kennt sich denn da nicht besser aus, als der, der das macht!
- Ne?
- [Pause.]
- Mich würde jetzt halt … äh … Na ja. Irgendwie stören, wenn ich jetzt sone … sone Kenn… sone konzeptuelle Sache … mache.
- Dazu.
- Ich kann mir eben nicht vorstellen, oder …
- Performance Performance !
- Oder keine Ahnung was. Was alles mit Scheitern … Was … Wie man das halt … äh … zeigen kann. So.
- Ich mag's ja, wenn ich jetze so'n … mir so'n … mir so'n Überthema zu geben. Und das dann abzuarbeiten. Oder so. Und das ist …
- Weiß nicht. Ob das eben so 'ne … Ob das 'ne Aufgabe für jemanden … für nen Künstler sein kann?
- [Sperren: Sollte]. Auch wenn sich's sicherlich viele tun. Auch mit dem projektbezogenen Arbeiten. Und so.
- [Pause.]
- Ähm …
- [Sperren: Scheitern].
- Mit Geradenbildern umgesetzt.
- [Sperren: Scheitern].
- Erfolg.
- Geraden.
- Geraden!
- Ich weiß es nicht!
- Ich glaub, das kann ich gar nicht mir so … mir so aufzwängen. So'n Thema.
- Auch wenn das natürlich nen spannendes Thema ist. Oder Thema mich ja eigentlich eben … äh … extrem … ähm … beeinflusst.
- [Pause.]
- Und … Ich merke … Sehr sehr viele Gedanken dazu immer wieder mache.
- Immer wieder zu so'ner Sinnhinterfragung halt komme.
- So.
- Is es ein Thema, was ich umsetzen könnte? Ich beschäftige mich damit ziemlich viel.
- Das hindert mich daran andere Sachen immerhin zu machen. So.
- Und … Wenn ich dieses [Sperren: Hindern] sozusagen als [Sperren: Arbeit] … äh … Also in einer Arbeit umwandle. [Sperren: Ins] Arbeiten eben … Mich hinzusetzen. Nen Pinsel in die Hand zu nehmen. Und das dann auszudrücken.
- [Pause.]
- Tja.
- Is halt was ganz anderes. Jetze. Als was ich mir … Ich würd halt gerne schon irgendwie was … Was Bildnerisches. Oder was auch immer machen.
- Also etwas …
- Mit Motiv!
- Oder selbst wenn's was Abstraktes ist.
- Was man halt sich ansehen kann. Was man auch teilweise … ähm …
- [Pause.]
- [Sperren: Genie Genie ßen] kann.
- Also was halt 'ne Ästhetik hat. Was ja alles irgendwie hat. Aber halt etwas, was man sich auch gerne anschaut. So.
- Und gleichzeitig aber … ähm … auch sehr viel noch dahinter steckt. Ob das jetzt jeder … äh … mitbekommt. Oder nicht.
- Das ist was anderes!
- Aber dass … dass da halt noch sehr viel …
- Fragen!
- Drinne immer sind. Die offen bleiben. Vielleicht.
- Ich muss ja nicht alles beantworten.
- Das macht's ja dann erst …
- Das macht's ja langweilig. Wenn alles beantwortbar ist.
- Also dass dann noch [Sperren: mehr] dahinter steckt. Als [Sperren: nur] die Oberflächen.
- Nur … Nur das ästhetisch Schöne.
- [Pause.]
- Na ja. Dass halt … Also …
- [Pause.]
- Also schwierig halt. Diese beiden Sachen … Dieses ständige Hinterfragen … Wenn ich das nicht als Arbeit mir nehmen [Sperren: will].
- Gibt's ja bestimmt schon einige Künstler, die das gemacht haben.
- Ähm … Das Hinterfragen auch der eigenen Person. Oder so. Ähm …
- [Pause.]
- Okay.
- Das mache ich ja nun [Sperren: ständig]. Höchstwahrscheinlich.
- Mit den Selbstporträts Selbstbildnis .
- Oder: Was bin ich?
- So ungefähr. Was ich jetze ja auch viele Fragen … Was ja auch irgendwie in ist. In den Magazinen und so. Das … Das zu hinterleuchten.
- Ähm … Das Individuum … ähm … in den Vordergrund … äh … zu rücken.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Ja. Das bleibt am Ende irgendwie wieder so. Dieses [Sperren: Selbstporträt].
- [Pause.]
- Ich bin [Sperren: ich].
- Und das ist mein Selbstporträt.
- Punkt.
- [Lange Pause.]
- Ich glaub nicht, dass ich jeden Tag … äh … den [Sperren: Drang] hab, mich selbst darzustellen.
- Hab ich eigentlich gar nicht. Is halt … ähm … Ich mag's halt … ähm … Mich darzustellen.
- Mein Gesicht zu nehmen.
- Zu foto… fotografieren. Zu bearbeiten.
- Mhm.
- Die Änderungen über die Jahre hinweg zu sehen.
- Wie ich damals ausschaute. Was ich damals erlebt hab.
- Was ich heut …
- Was ja jeder Mensch irgendwie dann … äh … mit Erinnerung … So …
- Mache ich dann ja auch nichts anderes.
- Das [Sperren: Wesen] irgendwie darzustellen.
- Konflikte.
- [Sperren: Innere].
- [Pause.]
- Ich würd's halt … Der … Na ja. Ich will's halt eigentlich nicht als … ähm … Ich möchte daraus kein [Sperren: Thema] machen. So.
- Das … hat wieder sowas [Sperren: Zwanghaftes].
- Das …
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 15. Februar 2016
Standpunkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link verhüllt verhüllt Link Geradenbild Geradenbild Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Wie schaffe ich es mit möglichen Kaufinteressenten in Kontakt zu kommen? Die ja anfänglich bloß die Oberfläche … ähm … betrachtet haben. Und die für interessant, schön, … äh … befinden konnten. Die dann aber im weiteren Gespräch … äh … noch mehr wissen möchten.
- Über die Arbeit.
- Über die Bedeutung von Geraden.
- Ähm … Also wie schaffe ich es die … die zu erreichen, mit denen ich noch einmal intensiveren Kontakt hatte, …
- Okay. Ob das jetzt Kaufinteressenten sind oder nicht …
- Also die, die sozusagen [Sperren: mehr] wissen wollen. Und diskutieren wollen darüber.
- Das ist ja [Sperren: das], was mich selber … mir selber nützt.
- Mir bringt es eben nichts, zum … zum Beispiel beim Rundgang auszustellen und hundert Leute stehen davor und [Sperren: bewundern] das der Technik wegen!
- Ähm … Und gehen dann halt weiter. Machen vielleicht noch schnell nen Foto. Und stellen aufs Facebook Facebook .
- Und das war's dann vielleicht auch schon.
- Vielleicht auch ohne Namensangabe. Wie ich das jetzt oft gesehen hab, im Internet. Von anderen. Äh … Wo einfach nen Foto von den Arbeiten gemacht wurde, ohne zu überlegen von wem das ist und …
- Technik … Keine Ahnung was.
- So.
- Die … Die interessieren mich nicht. Die will ich auch gar nicht erreichen.
- Das bringt mir nichts.
- So.
- [Pause.]
- Also wie schaffe ich es die anderen, die kleinere Gruppe, … ähm … mit der ich dann wirklich in Kontakt … in Diskussion treten kann, … ähm … zu erreichen?
- [Pause.]
- Ähm …
- [Pause.]
- Also …
- [Pause.]
- Idee jetzt eben: Beim nächsten Rundgang wieder zu verhüllen. Das heißt: Viele Leute gehen wieder dran vorbei.
- Was in Ordnung ist!
- Keiner macht ein Foto!
- Hier haben ja drei, vier, fünf Leute von nen Foto gemacht. Aber bestimmt … Natürlich nur wegen der Oberflächenstrukturen.
- Ne?
- Wieder vom Holz.
- Ähm … Die haben ja nicht die eigentliche Arbeit gesehen.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Also dass ich da dann wieder verhülle!
- Niemand sieht's.
- Damit hab ich dann erstmal kein Problem.
- [Sperren: Aber] irgendwie muss ich es schaffen, dass … dass … Ja. Dass ein paar eben …
- Aber [Sperren: wie] sollen die darauf aufmerksam werden? Auf die …
- Auf [Sperren: das], was ich eigentlich mache, wenn ich es [Sperren: nicht] zeige?
- So.
- [Pause.]
- Da kann ich ja ganz ganz viel … ähm … äh … in meinem Arbeitsraum schaffen. Und wenn ich das dann aber nicht nach Außen zeige, kann's auch niemanden interessieren!
- So.
- Es [Sperren: muss] ja ein anfänglicher Reiz da sein.
- [Pause.]
- So.
- Und den verwehre ich ja bisher.
- So.
- Es ist natürlich auch so: Beim Rundgang, klar, mag so sein, 95 Prozent oder so, keine Ahnung was, werden halt … werden das halt als … als Wochenendausflug … äh … betrachten.
- Mit der Familie.
- Oder … Oder als Fun, Spaß, mit Alkohol Alkohol .
- Oder so.
- Aber es gibt ja eben doch ein paar, die … die … Ja. Die … Ja. Wie letztes Mal. Da waren dann ja zwei hier.
- Haben mit mir geredet.
- Die haben's ja auch bloß daher gesehen.
- So.
- Die kamen ja nicht ganz zufällig hier her!
- So.
- Die brauchten eben nen kleinen [Sperren: Anreiz]. Nen Reiz.
- Etwas [Sperren: sehen] mussten sie. Um halt überhaupt … ähm … Kontakt aufnehmen zu können.
- So.
- Wenn ich's jetzt natürlich wieder verhülle, was ich ja [Sperren: eigentlich] will, dann heißt es natürlich, dass kein Reiz stattfindet. Dass auch niemand kommen wird. Und darüber weiter reden möchte.
- So.
- Ähm … Also entweder ich … ähm … ich schaffe es diese Verhüllung zwar aufrecht zu erhalten [Sperren: und] gleichzeitig irgendwie … irgendwie dabei etwas … einen kleinen Wink zu geben, oder so, …
- Das ist aber wieder so inkonsequent!
- Oder aber eben ich nutze den Rundgang. Ihn also nicht als Partyding sehe. Halt wirklich zum Verhüllen.
- [Sperren: Punkt].
- Da wird nichts gezeigt!
- Ähm … Das interessiert mich nicht. So.
- Aber eben dann auf nen anderen Weg … ähm … ähm …
- Ja.
- Mit Interessierten … Mit Leuten, die … ähm … mehr darüber wissen wollen. Mit denen ich darüber reden kann.
- Zu finden.
- Außerhalb der Hochschule natürlich.
- Also … Dozenten, Klassentreffen und so gibt's ja …
- [Schlucke.]
- … gibt's ja genug, wo schon darüber geredet wurde.
- [Pause.]
- Nur ich verspüre auch gar kein Interesse, keinen Drang halt, … ähm … irgendeinen dieser kleinen …
- Wie heißen die?
- Off-Ausstellungen …
- Spaces.
- Oder so … Aufzusuchen. Und dort auszustellen.
- Pfff.
- Weiß ich nicht.
- Das ist halt nen anderes Publikum. Ich glaube, das ändert sich jetzt nicht. Das ist ja noch weniger verbunden mit …
- Ahhh!
- Ich weiß es auch nicht.
- [Pause.]
- So.
- Und … Internetseite?
- Na das ist ja noch mehr Publikum. Öffentlichkeit. Show. Inszenierung Inszenierung . Also … normalerweise eben.
- Ähm … Da will ich aber auf jeden Fall, [Sperren: wenn dann], verhüllt sein. Das ist ja nun [Sperren: das] Gebiet, Internet, wo … wo so viel getan wird und nicht ist. Da ist es ein Zeichen, zu verhüllen! Nicht zu zeigen.
- [Pause.]
- Aber eben auch bei so großen Partyangelegenheiten. Wie beim Rundgang. Wie ich's halt wahrgenommen hab.
- Ja.
- [Pause.]
- Also was gibt's denn dann als Alternative?
- Pfff.
- Zu diesen Veranstaltungsorten?
- Was gibt's da für eine Alternative?
- [Pause.]
- Wenn natürlich …
- Viele Leute gehen hin und eins, zwei Leute bleiben dann halt hängen.
- Um die geht's ja am Ende!
- Und … äh … Die sperre ich natürlich auch aus, wenn ich … äh … mich verweigere etwas zu zeigen.
- So.
- Ähm … Möchte ich also meine … meine … meine Grundhaltung aufgeben? Nur um diese eins, zwei zu erreichen? Und dafür aber allen anderen sozusagen die Möglichkeit zu eröffnen, … ähm … eben mal nen Foto zu knipsen? Keine Ahnung davon eigentlich zu haben und das für schön zu empfinden? Und dann halt weiterzugehen? Und das halt so nebenbei zu betrachten?
- Darauf hab ich eben eigentlich auch kene Lust.
- [Schlucke.]
- Wenn dann soll man halt … Man soll sich halt, wenn dann, ein bissel Zeit nehmen, darauf einzulassen. So.
- [Sperren: Das] wünsch ich mir dann eigentlich.
- [Pause.]
- Das sind jetzt keine Meisterwerke oder so höchstwahrscheinlich. Die jetzt immer und ewig in Erinnerung bleiben in den Köpfen. Aber dass man, [Sperren: wenn man schon] sich … ähm … zu so einen Ort begibt, sieht, dass man sich darauf richtig einlässt. Auf die einzelnen Arbeiten. Selbst wenn man dann, wenn da fünfzig ausgestellt sind, wenn man dann bloß drei, vier schafft. Oder so. Aber Hauptsache man hat die halt wirklich … ähm … man hat die wirklich [Sperren: betrachtet].
- Man hat sie wirklich [Sperren: gesehen].
- Und nicht bloß kurz wahrgenommen.
- [Schlucke.]
- Und am Ende, nachdem man da war, bleibt dann so nen komisches Rauschen übrig. So. Nichts hat man wirklich vielleicht wahrgenommen, oder … Und … Aber gang ganz viel gesehen. So.
- Oberflächlich!
- Das wäre jetzt höchstwahrscheinlich wieder so nen Übergang zu der Verhüllung.
- [Pause.]
- Wo man aber … aber die vordere Platte öffnen kann.
- Also dass der … Dass viele Besucher … ähm … daran vorbeigehen. Und [Sperren: einer], der es dann aber öffnet, der muss dafür ja schon mal davor stehen.
- Von weitem etwas sehen, konnte er davor nicht. Konnte davor nicht bereits … ähm … sozusagen drüberschweifen und da schon entschieden haben, ob er es jetzt genau gesehen hat oder nicht.
- Es [Sperren: nicht sehen] zu wollen oder einfach weiterzugehen, weil ihm der Weg jetzt zu lang ist. Sondern … Er [Sperren: muss] erst einmal davor stehen, um es öffnen zu können.
- [Pause.]
- Er öffnet jetze das Ding. Mit den Scharnieren am Rand.
- Keine Ahnung. Wie auch immer.
- [Schlucke.]
- Er öffnet es. Und in [Sperren: dem] Moment Moment erst … äh … nimmt er die Arbeit war. Er steht richtig davor. Er kann sich richtig darauf konzentrieren. Er hat halt 'ne Handlung gemacht. Ähm … Er hat Zeit … Arbeit investiert er in dem Moment. Er hat ja [Sperren: Kraft] aufgewendet. Ähm …
- Und [Sperren: jetzt] kommt sozusagen dieser Belohnungseffekt. Er [Sperren: sieht] jetzt etwas. So.
- Ich [Sperren: denke], dass er sich dann auf jeden Fall [Sperren: mehr] auf die Arbeit einlässt, als wäre die Arbeit jetzt einfach nur … hätte sie einfach nur offen gestanden.
- So.
- Und nachdem er sie betrachtet hat, müsste er sie halt wieder … ähm … Wieder die Klappe schließen.
- So.
- Sie wieder dem … dem … ähm … ähm … dem Raum überlassen, der dann halt nicht mehr sichtbar ist.
- Dieses … Diesen … Diesen [Sperren: inneren] Raum.
- So.
- Bis dann der nächste kommt und die Klappe wieder öffnet und sich darauf einlassen kann. [Sperren: Wenn] er möchte. Klar. Wenn's ihn überhaupt nicht interessiert, dann schließt er's halt wieder sofort. Klar. Aber die [Sperren: Möglichkeit] besteht jetze halt, sich intensiver damit auseinander zu setzen, als wenn die Arbeit halt … äh … immer offen steht. Und … äh … unter fünfzig Arbeiten eben … ähm … in ner Reihe aufgestellt ist.
- Das is so nen Aufmerksamkeitsding halt.
- [Pause.]
- Das ist also eine Verhüllung für die … für die, die … die … ähm …
- Nee! Ich sperre mich sozusagen gegen die, die … ähm … die just einfach mal durchziehen. Und … äh … die am Ende ein Rauschen halt haben wollen. Und … Fotos machen, die sie noch nicht einmal betiteln können. Weil sie noch nicht einmal wissen, von wem das ist. Das tritt im Internet halt …
- Wie heißt das?
- Instagram Instagram oder so. Da gibt's jetzt viele Fotos zu diesem Rundgang. Wo einfach überhaupt gar kein Name von dem Kunststudenten Kommilitone steht. Oder Titel. Oder was auch immer.
- Das ist einfach nur schnell nen Foto gemacht und weitergegangen.
- So.
- Und das für schön empfunden.
- Das ist eine Impression!
- So.
- Davon hat aber der Kunststudent eben überhaupt nichts. Also jetzt nicht wegen Aufmerksamkeit oder so. Sondern … Da wurde überhaupt nicht damit gearbeitet, oder … Da kann ja gar nicht weiter nachgeforscht werden.
- Was wollte er denn jetzt sagen? Oder hat er vielleicht noch andere Arbeiten? Die interessant sein könnten für mich?
- [Sperren: Geht ja gar nicht]. Wenn man, noch nicht einmal am Anfang, wo man das Foto macht, den Namen recherchiert.
- So.
- Das passierte aber recht häufig. Und [Sperren: die] interessieren mich einfach nicht.
- Die will ich [Sperren: ausblenden].
- Die … Ich will nicht bloß, dass sie … dass sie dran vorbeigehen, weil da vielleicht nen Desinteresse besteht. Ähm … Sondern ich will denen den Zugang einfach [Sperren: versperren].
- Die sollen gar nicht die Möglichkeit haben, nen zufälliges Foto … Oder ein Foto davon zu machen, ohne Namen das dann ins Internet zu stellen.
- Oder … Ja. So vorbeizurauschen sozusagen.
- Vielleicht sogar noch mit … äh … Alkohol in der Hand.
- So.
- Ich möchte [Sperren: wenn dann] nur die haben, …
- [Schlucke.]
- Oder 'ne Auswahl treffen und sagen: Ähm … äh … Derjenige, der es sehen will, der [Sperren: muss] halt erst selber einen Aufwand machen.
- Der [Sperren: muss] sich halt erst in die Position begeben, wo er sich konzentrieren kann. Auf diese eine Arbeit.
- [Sperren: So].
- Und wenn er sich dann nämlich wirklich auf diese eine Arbeit konzentriert, dann gibt es einen … dann ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass er … äh … nach dem Titel guckt. Nach dem Namen guckt. Vielleicht selbst weiter darüber nachdenkt, was das in ihm bewirkt. Und das nicht bloß oberflächlich betrachtet.
- So.
- Ich denke, da ist die Möglichkeit dann eben mehr gegeben.
- So.
- [Pause.]
- Jetzt wäre die Frage, wie … wie … ähm … wie ist der Kasten gestaltet!
- Gerade fällt mir sowas wie 'ne Glasrückwand oder so ein. Nur indem man halt an der Seite der verhüllten Arbeit … äh … an die Wand guckt. Wo dann der Glasspiegel angebracht ist, kann man dann …
- Nee. Das ist schon wieder zu viel!
- Also … Das ist gut, aber es ist … Du siehst dann immer nur [Sperren: indirekt] die Arbeit so.
- Das ist wieder was ganz anderes, als … ähm … als … äh … Thema. Das bewirkt was anderes.
- So.
- [Schlucke.]
- Na es muss schon irgendwie 'ne Handlung sein, die derjenige vollführen muss. Er muss erstmal davor stehen. Wie gesagt … Wenn's geöffnet ist, muss derjenige davorstehen, um überhaupt was sehen zu können.
- So.
- Jetzt geht's um das Öffnen.
- Ähm.
- Im digitalen Zeitalter würde man heute auf nen Touchscreen klicken. Einmal. Oder man würde auf nen Knopf drücken und irgendwas würde automatisch gehen.
- Gefällt mir nicht!
- Er muss also selber noch diese Handlung vollführen halt.
- Wie bei nem Vorhang. Gibt's bestimmt … Muss ich mal nachgucken … äh … nach Kunst oder so.
- Hat der das nicht vorgestern gesagt? Mit … Mit Arbeiten, die dann verhangen waren? Und um das sehen zu können, musste man halt den Vorhang öffnen? Und danach hat man den wieder geschlossen?
- Muss ich nochmal nachgucken, aus welchen Jahren das halt stammt.
- Diese Idee.
- Und was deren Hintergrund war!
- Das ist ganz interessant.
- Mit nem Vorhang geht das natürlich ganz gut.
- [Schlucke.]
- So.
- Aber nen Vorhang hat … macht's natürlich … ähm … hat eher so den Charakter von … ähm … Also nicht bloß vom Entdecken. Sondern das tut man ja auch, wenn man so 'ne Platte öffnet. Sondern auch schon von Weitem hat das schon so diesen Drang sozusagen höchstwahrscheinlich, das öffnen … zur Seite ziehen zu wollen.
- Ähm … Den will ich ja gar nicht mal so in den Vordergrund … äh … stellen.
- Diesen Drang!
- Dieses Bedürfnis!
- Weil das machen dann auch alle die alkoholisiert sind. Ähm … äh … Pfff … Die haben dann auch Spaß dabei, dieses Ding zur Seite zu ziehen.
- So.
- Dann machen's wieder alle!
- So.
- Dann haste damit gar nichts erreicht. Außer, dass sie davor stehen müssen, um die Arbeit sehen zu können.
- So.
- Das ist jetzt aber noch nicht weit genug!
- Also dieser Entdeckerdrang sozusagen, der darf noch nicht am Anfang … ähm … geweckt werden. Also von Weitem geweckt werden. Wie durch nen Vorhang. Wo ja automatisch sowas wie … nen Gefühl von "das kann man zur Seite schieben und das will ich jetzt auch machen … Und gehe deshalb dahin" …
- Sondern es muss am Anfang schon sich dem Blick verwehren. Ohne … Ohne dass man erkennt, offensichtlich erkennt, dass das etwas … dass es geöffnet werden kann.
- So.
- Also man soll da nicht hingehen des Öffnen wegen.
- So.
- Sondern … Ja. Nur wenn man davorsteht soll man erst mitbekommen: Man kann's auch öffnen!
- So.
- Und … äh … Und … Und … Ja.
- Um mehr etwas zu erfahren.
- Dann kommt ja auch nen Entdeckerdrang. Aber nicht eben schon am Anfang.
- Das ist schonmal gut.
- Kein Vorhang der zu viel … ähm … der zu viele … ähm … wieder anziehen würde. Einfach weil da ein Vorhang ist.
- So.
- Der zur Seite geschoben werden kann.
- Sondern schon bei der Platte bleiben!
- Nehmen wir mal die Holzplatte halt. Diesen Holzkasten. Platte davor. Scharniere halt so an der Seite, dass die nicht extrem auffallen. Aber die müssen natürlich da sein, damit's geöffnet werden kann.
- Als Beispiel jetze.
- So.
- In den Sechzigern hätten die jetzt wahrscheinlich sowas "Bitte öffnen!" … nen Schild "Bitte öffnen!" da gehabt. Ähm …
- Will ich nicht!
- Das … Das wäre mir halt zu platt.
- [Pause.]
- Nehmen wir statt so etwas … ähm … äh … nen Griff. Es wieder …
- Nee. Passt dann nicht wieder zu nem … zu nen Holzkasten. Wenn da … Der wäre jetzt ja nicht zugenagelt, die obere Fläche. Das geht ja dann … Das wäre dann wieder nur eine Inszenierung mit den Nägeln. Sondern man muss es ja sozusagen [Sperren: öffnen] können.
- Soll man den … Ist die ganze Konstruktion sozusagen abnehmbar und dahinter ist dann das Bild an der Wand befestigt? Also dass man wirklich die ganze Konstruktion, die den Blick sozusagen erst einmal verwehrt, abnehmen kann?
- Wäre ja auch noch 'ne Möglichkeit.
- Und nicht bloß da vorne irgendwie so nen Guckding.
- [Pause.]
- Aber wie macht man darauf aufmerksam, dass man die ganze … die ganze … ähm … [Sperren: Hülle] … ähm … abnehmen kann?
- [Pause.]
- Mhm.
- Über den Titel?
- Würde ich eigentlich auch nicht machen.
- Sagen wir mal …
- Na warte mal!
- Nen Titel könnte auch schon mal was sagen. Ne? Das wäre ja jetzt nicht Titel "Verhüllte Arbeit" oder so. Sondern …
- Wie der Professor das jetzt eigentlich sehen … gerne hätte gesehen … Würde es zum Beispiel, wäre da jetzt nen Selbstporträt Selbstbildnis dahinter, würde es halt "Selbstporträt" heißen. Im Titel.
- So.
- Sagen wir mal, der Titel, das Schildchen, ist so daneben. Dann … Dann … äh … Dann wird ja höchstwahrscheinlich schon mal nen bissel klarer werden: Da ist nen Selbstporträt. Das wird jetzt nicht der Kasten sein irgendwie!
- Da muss auch was dahinter sein, was man auch sehen kann!
- So.
- Ich wollt's ja nicht Selbstporträt bisher nennen. Weil niemand kann's sehen und ich will mich den Blick auch verwehren.
- So.
- Und … ähm … Okay. Titel kann man schon mal sagen "Selbstporträt" oder "Landschaft". Oder so.
- So.
- Und jetzt muss es aber eben noch diesen einen Moment geben, wo man sagt, … ähm … da muss man jetzt rangehen und es bewegen, damit man's jetzt sehen kann.
- So.
- Ähm … Am Intuitivsten wäre es natürlich, oder am eingänglichsten, ohne es groß erklären zu müssen, wäre es mit Scharnieren oder nem Knauf oder so.
- Mit nem [Sperren: Türknauf]. So.
- [Schlucke.]
- Das wäre natürlich auch 'ne Möglichkeit. Nicht mehr … Nicht so nen primitiver Holzkasten. Sondern so 'ne … 'ne …
- Wie nennt man das?
- Kartusche?
- Nee, wie heißen die?
- So nen kleiner schön gemachter Kasten halt!
- Mit 45-Grad-Schnitt und so. Und … ähm … Deckel kann man sozusagen zur Seite schieben. Oder zur Seite hin öffnen.
- So.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Das Ding ist natürlich, ich lege dann in die Verhüllung [Sperren: so] viel rein an … ähm … also an … an Tat, dass … dass die Arbeit, die da drinne ist, irgendwie als Teil … als Teil gesehen wird von [Sperren: dieser] … von [Sperren: dieser] Verhüllung. Von diesem ganzen drumherum!
- Und eigentlich ist ja dieses Drumherum nur für mich der … ähm … Hab ich ja nur gemacht, damit [Sperren: nur] Leute, die wirklich davor stehen und sich konzentrieren können, prinzipiell, dass sie sich sozusagen konzentrieren.
- So.
- Und dass nicht … Oder dass nicht die Verhüllung … Also sagen wir, es wäre so 'ne Verhüllung wie … Ich glaube, das war die … die …
- … der "Ursprung Ursprung der Welt". Oder so.
- Wenn da jetzt nen Vorhang ist, oder so, … Dahinter ist ja was Erotisches. Oder so. Und dieser Vorhang verhüllt das. Dann ist ja schon dieser Vorhang … äh … ist ja [Sperren: Teil] dieser Arbeit. Weil … Weil … Ja. Man [Sperren: lüftet] sozusagen etwas.
- Oder man guckt durch ein kleines Guckloch durch!
- Dann ist das durch dieses Guckloch gucken auch wieder Teil der Arbeit. Wenn dahinter … äh … diese Arbeit … also die Arbeit genau [Sperren: das] thematisiert.
- Also dass da irgendwas ist, was heimlich ist! Oder was man normalerweise nicht öffentlich zeigen darf. Oder so.
- Und bei [Sperren: mir] geht's ja jetzt darum: Ich zeig eigentlich ganz … Weiß nicht … Selbstporträts. Den Geradenkreis, wo ich gerade viel ausprobiere. Und so. Das sind jetzt ja nicht Arbeiten, die irgendwie … äh …
- [Schlucke.]
- … die … die verhüllt werden müssten, sollten, … ähm … weil … weil … weil das Motiv genau das bedarf!
- Also weil da [Sperren: Spannung] entsteht … äh … dabei!
- So zwischen … zwischen …
- Das ist geheim! Und nur [Sperren: ich] sehe es jetzt!
- Oder ich … Niemand kann halt sehen, wie ich es mir ansehe. So. Wenn's halt irgendwas … Pfff … Etwas ist, was man normalerweise nicht in der Öffentlichkeit sehen würde. Oder auch zeigen würde, dass man sich das anguckt.
- So.
- Ähm …
- Also in so 'ne dunkle Kammer so hinein.
- Das ist es ja eben nicht!
- So.
- Das sind [Sperren: ganz] normale Bilder, die für [Sperren: sich] wirken sollten. So. Also wo ich dann halt sagen würde, wenn's nen Interessenten geben sollte, der sich das gerne in sein Haus hängen würde, dann hängt der sich das ja auch gerne so in sein Haus. Also jetzt so … Oder er kann das natürlich dann auch mit dieser … mit dieser … ähm … mit dieser Vorrichtung machen! Dass er das zwar aufhängt, aber immer nur, wenn er das öffnet, sieht er das selber. Und konzentriert sich … Und kann sich einen Moment darauf konzentrieren. Und einen Stuhl davor hinstellen. Und … äh … die Arbeit sehen.
- [Schlucke.]
- Aber wichtig ist halt, dass diese … diese … diese Verhüllung, diese [Sperren: Form] der Verhüllung, eben nicht … ähm … zum … als [Sperren: Teil] der Arbeit gesehen wird, die [Sperren: drinne] ist.
- So.
- Dieses … Das ist [Sperren: wirklich] bloß die Vorrichtung dafür, dass die … äh … die … dass die Besucher … ähm … nicht einfach vorbeigehen, oder eben mal so sich das angucken. Und für sich als schön empfinden. Und das war's dann.
- So.
- Sondern sich wirklich konzentrieren [Sperren: können]. So die Möglichkeit gegeben wird. In dem ganzen Wusel, der da existiert.
- Darum geht's ja auch. Wenn da zwanzig, dreißig Leute in dem … in so nem Raum sind, in dem fünfzig Arbeiten oder so präsentiert werden, dann [Sperren: kannst] du dich nicht, also [Sperren: ich] zumindestens nicht, ohne dieses ganze Stimmengewirre und diese ganzen Reize, diese ganzen … äh … ganzen Farben, die auf einen niederprallen, … Sich [Sperren: da] zu konzentrieren auf [Sperren: eine] Arbeit ist sehr sehr schwer.
- Oder da stellt sich jemand vor einen! Und man hat dann die Sicht leicht versperrt.
- Und so weiter und so fort!
- Das ist … Darum geht's mir. Das wäre jetzt erstmal mein Thema. Dieses … Dass die Person sich darauf konzentrieren kann.
- So.
- Und … Das ist aber nicht … Dass es aber nicht als Teil der Arbeit gesehen wird. Der eigentlichen Arbeit.
- [Pause.]
- Das ist jetzt halt das nächste Problem! Wie [Sperren: schaffe] ich das?
- [Pause.]
- Wie geht das?
- [Pause.]
- Na okay. Darum kann ich mich ja jetzt gleich noch später drum kümmern.
- Erstmal geht's um diesen Akt Akt des Öffnens. [Sperren: Wie] könnte der aussehen?
- [Schlucke.]
- Mit nem Knauf.
- So.
- Normalerweise würden sich Leute höchstwahrscheinlich sagen: Hui, das ist ein Kunstwerk! Das darf man nur betrachten!
- Das muss ich jetzt erstmal außer … außer betracht lassen. So. Dieses … Ja. [Sperren: Darf man's] jetzt oder nicht?
- Das will ich ja gar nicht!
- Dieses … Dieses … äh … Dass der sich unwohl fühlt dabei.
- Das will ich nicht.
- Der soll wissen: Okay, das ist jetzt halt nen Ding, was man öffnen kann. Und Punkt. Da ist jetzt nicht die Frage, ob das schon die Kunst ist oder so.
- Das ist zum Öffnen da.
- So.
- [Pause.]
- Das wäre wichtig. Dass das rüberkommt. Ist die Frage, ob das ohne Hinweisschild geht oder so.
- Mhm.
- [Pause.]
- Komplizierte Variante wäre halt mit … mit Hinweisschild.
- Mhm.
- [Pause.]
- Sagen wir mal, das Problem haben wir jetzt auch schon gelöst.
- Gibt's gar keine Frage mehr!
- Er kann davor stehen, sich sagen … Kein unwohlgutes Gefühl … Er kann's halt öffnen. Und das ist dafür da. Punkt. So.
- [Pause.]
- Dann öffnet er es.
- [Pause.]
- Er öffnet es.
- Und sieht in [Sperren: dem Moment] die Arbeit, die drinne ist.
- Ist jetzt wieder die Frage wegen Ausleuchtung. Oder ist das dann so hell, dass es … Na ja … Müsste es dann halt so weit öffnen, dass es … Es soll sozusagen nicht dieses Gefühl von "Man guckt jetze durch nen Schlüsselloch durch" irgendwie … Und sieht da was geheimes. Sondern er kann's halt richtig richtig öffnen. So dass es richtig breit gefächert ist und er halt nochmal … äh … nen Meter nach hinten treten kann und sieht es dann immer noch.
- Oder sieht es dann noch sehr sehr gut. Darf dann sozusagen kein Blick … äh … weg.
- Und er muss dann natürlich, nachdem er es geöffnet hat, es auch wieder schließen.
- So.
- Auch wieder ohne Scheu.
- [Sperren: Weil's] ja Kunst sein könnte.
- Und zwar schließen, damit's dann andere wieder … ähm … öffnen können.
- Und das dann nicht die ganze Zeit offen ist. Dann hätte … Dann hätte … Dann wäre die Wirkung ja nicht mehr da.
- [Pause.]
- Vielleicht sollt ich erstmal, anstatt jetzt so … äh … als … ähm … für 'ne Idee für nen Ausstellungsraum betrachten, wie für den Rundgang, eher jetzt vorstellen, was ist, wenn jemand schon so eine Arbeit hat!
- Oder bei mir jetzt zum Beispiel. Wenn ich das bei mir aufhänge, so … so … Vielleicht sollt ich da mal so 'ne Testarbeit einfach machen. Mit ner guten Arbeit natürlich.
- So.
- Und nen guten Bilderrahmen.
- Dass ich das mal hier mache. Einfach ausprobieren, mit so nem … ähm … mit so ner kleinen Tür, zum öffnen.
- Nur, wenn das dann sozusagen nicht mehr als Deko verstanden wird, auch von mir selber, … Ist ja dann verschlossen! Also kann ich's nicht mehr als Deko verstehen. Sondern nur, wenn du dann davor stehst und diesen Kasten öffnest, … Und dich hinsetzt. Und es betrachtest. Ähm … [Sperren: Dann] nimmst du die Arbeit war und … und eins, zwei, drei Minuten später irgendwie, nachdem du's wieder genossen hast, schließt du die Arbeit wieder.
- So.
- Dann kannste wieder den Alltag machen. Oder was anderes.
- So.
- [Pause.]
- Die Arbeit wird dann also nie als … als …
- Die ist jetzt [Sperren: da], ich sehe sie ja [Sperren: ständig], wenn ich dran vorbeigehe …
- Man [Sperren: kann] sich nicht ständig daran … äh … daran … ähm … das nicht [Sperren: ständig] genie Genie ßen! Irgendwann flaut es halt ab.
- So.
- Das wird halt aufrechterhalten, ne? [Sperren: Nur] wenn man's sich bewusst macht … Also nur wenn man sich nen Moment Zeit nimmt und sich betrachtet, … Ja. Das macht's auf jeden Fall aus.
- Also dass ich das mal hier einfach ausprobiere.
- Mir 'ne Konstruktion hier überlege, wie es am besten … ähm …
- Ich denke mal, das wäre dann nicht mit …
- [Sperren: Na ja]! Das wäre dann die Frage. Soll der … Also … Soll die eigentliche Arbeit schön gerahmt sein mit Glas und so weiter? Ähm … Und da drinne sein? Also mit dem Rahmen? Oder soll der … soll die Verhüllung, diese … diese … dieser Kasten [Sperren: im] Rahmen sein und da [Sperren: drinne] ist dann nochmal die Arbeit?
- Oder … Oder soll das [Sperren: gesamte] Ding umschlossen sein von … von … von so nem Kasten?
- Ähm … Da fällt mir halt bloß erstmal ein … Wenn der Kasten halt alles umschließt, auch den Rahmen und so weiter und man sieht's halt nur, wenn man den öffnet, dann … äh … dann muss man sich halt überlege, wie sieht der Kasten aus, wenn der einfach nur so an der Wand hängt!
- Es soll jetzt natürlich nicht total [Sperren: hässlich] aussehen. Ne?
- Ja.
- Oder [Sperren: schäbig] oder so.
- Wenn man's sich an die Wand hängt, dann muss es ja bereits 'ne Eigenwirkung haben. 'Ne Gute.
- So.
- Das soll jetzt ja nicht unbedingt den Raum hässlicher machen!
- [Pause.]
- So.
- Ähm …
- [Pause.]
- Ich weiß … Das hat jetzt halt alles seine Vor- und Nachteile. Ne? Wenn bloß dieser Holzkasten da ist, dann geht … dann merkt man wirklich, … äh … die gesamte Arbeit inklusive der Rahmung so, das ist halt da drinne. Das … Das muss man dann erst mal erfahren können. So. Und wenn ich halt den Rahmen rausnehme und die Verhüllung … äh … auch schon rein, die man dann auch öffnen kann, dann ist es … ist es konzentriert. Auf die [Sperren: eigentliche] Arbeit.
- Ne?
- Dann wird ja nicht der Bilderrahmen verhüllt, sondern nur noch die eigentliche Arbeit.
- Dann ist es also konzentrierter!
- Dann geht's [Sperren: wirklich] darum, … ähm … die Arbeit zu sehen. Und es hat natürlich auch … äh … im Räumlichen jetzt betrachtet … Wenn ich in den Raum gehe, sieht es natürlich schon besser aus, wenn ein Holzkasten [Sperren: in] einer Struktur, also wie … im Bilderrahmen, im Schattenfugenrahmen, sich befindet. So. Dann hat's bereits so nen …
- [Schlucke.]
- Dann ist bereits von … äh … Dann ist sofort klar, das ist [Sperren: irgendwas] mit Kunst.
- So.
- Wenn's so gerahmt ist. Ne? Das sieht dann nicht so aus, als hätte da jemand was … ähm … hängen lassen und das wird irgendwann mal gelüftet. Sondern es wird schon so wahrgenommen als … als mögliche Arbeit.
- So.
- Und … Und … Es regt vielleicht noch mehr dazu an, es dann auch zu öffnen.
- Da ist noch … Diese Arbeit sehe ich noch nicht. Aber alles, was um die Arbeit herum ist, ist bereits sichtbar. Und es regt mich noch mehr an sozusagen den Kasten dann zu öffnen.
- [Pause.]
- Mir gefällt jetzt halt irgendwie [Sperren: beides].
- Dass da drinne das dann auch noch mit dem Rahmen ist. So richtig … richtig ordentlich.
- Mhm.
- Schwer.
- [Lange Pause.]
- Na gehen wir jetzt mal davon aus, dass der Schattenfugenrahmen außerhalb ist. Und eben der Holzkasten wird wie 'ne dicke Leinwand so da rein… ähm … da hinten dann befestigt. Okay.
- So.
- Schattenfugenrahmen dann höchstwahrscheinlich weiß.
- Also weißen.
- So.
- Holzkasten natura.
- Mit, sagen wir, entweder 'ne Flügeltür wäre jetzt möglich, … So … Also dass man … Das ist eigentlich noch besser, als es von der Seite so zu öffnen. Sondern … Ja. Du stehst dann davor und nimmst [Sperren: beide] Hände und öffnest sie halt zum [Sperren: Rand] hin.
- Also [Sperren: vom] Zentrum [Sperren: zum] Rand hin.
- Von [Sperren: beiden] Seiten.
- [Schlucke.]
- Das heißt, du lässt dich in dem Moment schon mehr darauf ein, dass im Zentrum jetzt etwas erscheint. Du öffnest es gleichzeitig. So. Das ist so nen …
- Das ist so 'ne Offenbarung dann höchstwahrscheinlich!
- So [Sperren: vor] mir lüftet sich etwas.
- Das ist was anderes, als wenn's halt so einmal von der Seite wie 'ne normale Tür geöffnet wird. So. Dann lugt so der linke Bereich bereits heraus. Und dann sieht man halt immer mehr, aber es ist halt so 'ne [Sperren: Richtung] vorgegeben. Und … äh … der Blick ist halt nicht vom Zentrum aus, sondern eben von links nach rechts.
- [Sperren: Dann] mag ich das jetzt natürlich mehr, wenn … wenn sich das Auge bereits im Zentrum konzentriert. Weil dort ja sozusagen das erste … die ersten … ähm … Sachen sichtbar werden. Wenn's 'ne Flügeltür ist und man öffnet sie so.
- Das ist jetzt auf jeden Fall 'ne Überlegung, das so zu machen. Mit einer Flügeltür.
- [Pause.]
- So.
- [Schlucke.]
- Ich meine, das mit den … Es müssen jetzt kene billigen Knöpfe sein oder so. Ähm … Woran man ziehen kann. Es ist ja bei Möbeln auch oft so, dass das … ähm … ähm … unten … ähm … so 'ne kleine …
- Wie nennt man das?
- Einkerbung.
- Also wo man halt … ähm … den Finger dahinter schieben kann. Und den zieht man dann nach vorne. Das ist dann ohne Knauf sondern sone … sone kleine Anhebung … Einhebung oder so. Ähm …
- Ja. Und damit kann man dann die ganze Tür nach vorne bewegen.
- Das ist jetzt halt 'ne Flügeltür. Ne?
- So.
- Musste halt linke und rechte Hand benutzen. Also jeweils nen Finger oder so.
- Ja.
- Und öffnest es dann halt so.
- Und das [Sperren: erste] was du siehst, das ist im Zentrum. Und dein Auge ist auch darauf gerichtet. Und nicht von links nach rechts, oder rechts nach links. Oder so. Von oben nach unten. Oder so.
- [Sperren: Nee]. [Sperren: Genau] im Zentrum. Punkt.
- Das ist gut.
- Das ist sehr sehr gut.
- So.
- [Pause.]
- Das Holz jetzt auch, Multiplex Birke, gefällt mir eigentlich. Und … ähm … dieser Griff oder was das dann ist, muss natürlich auch super gearbeitet sein. Dass es … Ja. Dass …
- Ja. Das soll sogar [Sperren: handwerklich] gut rüberkommen. Ne?
- Das … Das soll jetzt nicht billig sein. Das soll jetzt nicht schon künstlerisch sein oder irgendwie … Äh … Wie das jetzt in ist. Sondern das soll einfach handwerklich [Sperren: top] sein.
- [Sperren: Ohne] 'ne Frage zu stellen!
- Das wäre dann zum Beispiel auch … Ja … Dass ich … Dass ich mit 45 Grad arbeite. Und das jetzt nicht … Dass es gar nicht als Kasten mit Hohlraum wirken muss. Es ist wirklich … Es ist schon klar. Das ist das Handwerk Handwerk drumherum.
- So.
- Wie der Bilderrahmen! Der Schattenfugenrahmen! Der darf ja auch nicht weiter auffallen.
- So.
- Der muss einfach gut sein. Punkt.
- Der steht nicht im Zentrum.
- So wenig wie halt diese … ähm … diese … ja … diese … ja … diese …
- Ähm.
- … diese Holzplatte im Zentrum stehen sollte.
- Oder die Holzleisten, die am Rand sind.
- So.
- Das ist gut. Okay.
- [Pause.]
- Dann öffne ich das.
- Zu beiden Seiten eben hin.
- Und … äh … Ja, der Schattenfugenrahmen ist halt … ähm … Der ist jetzt nicht … Der ist jetzt nicht [Sperren: so] dick, dass … dass die Türen nicht weit geöffnet werden können. Sondern die Türen kannste wirklich dann …
- Was ist das dann?
- 90 … Um 180 Grad halt … äh … dreht … äh … aufziehen …
- Das heißt … äh … Die sind wirklich kompl… Die sind richtig … Die sind über den Rand des Schattenfugenrahmens so hinaus dann geöffnet.
- Vielleicht.
- Ich weiß jetzt nicht … ähm … Das ist jetzt wieder so 'ne Frage halt … ähm … wegen Farbe.
- Sollen die jetzt weiß lackiert sein? Innen?
- Also damit es nicht so auffällt?
- Damit der Blick jetzt nicht da so abwandert?
- Ähm … Muss ich gucken, wie das aussieht!
- Unten und oben sieht man ja eh noch den Schattenfugenrahmen. Ne? Wenn die … Wenn die …
- [Schlucke.]
- … Dinger nur zur Seite eben aufgehen.
- [Pause.]
- Weiß ich jetzt nicht.
- [Pause.]
- Oder eben Schattenfugenrahmen oder Bilderrahmen ist halt [Sperren: Teil] dieser … also ist [Sperren: in] dieser Verhüllung drinne. Ist jetzt natürlich auch noch 'ne Möglichkeit. Dann hab ich das Problem nicht mehr, … äh … dass … dass [Sperren: um] die Arbeit herum es etwas …
- Nicht wuschig.
- Aber so … So das Auge ablenken könnte. Ne?
- Sondern … Wenn … Wenn der Bilderrahmen halt komplett … äh … sichtbar ist, dann lenkt er diesen Blick nochmal so aufs Zentrum. Und es lenkt nichts ab.
- Wenn jetzt aber die Türen halt [Sperren: über] diesen Schattenfugenrahmen links und rechts [Sperren: hinausgehen], dann gibt's ja diesen Schattenfugenrahmen … ähm … als Begrenzung nur noch oben unten unten. Links und rechts ist es gar nicht mehr sichtbar.
- So.
- [Pause.]
- Oder vielleicht ist gerade [Sperren: das] gut! Dass … Dass es … Dass es nicht [Sperren: zu] gut aussieht. Denn dann schließt man das auch wieder. Weil … Weil das besser im geschlossenen Zustand … im Gesamten … aussieht. So.
- Von weitem.
- Dass man … Ja!
- Nee!
- Dass man das Gefühl hat, das ist jetzt nicht mehr … es sieht … es ist nicht mehr fertig. So. Es muss wieder [Sperren: ordentlich] gemacht werden.
- [Pause.]
- Also es ist jetzt [Sperren: Unordnung]. Man sieht halt nur noch die Hälfte des Schattenfugenrahmens. Und … äh … Wenn man jetze wieder weggeht und … äh … sein normales Geschäft jetzt macht, dann will man's wieder schließen. Weil ansonsten das unordentlich aussehen würde.
- So.
- Es würde nicht fertig aussehen.
- Nicht [Sperren: vollendet]!
- Vollendet ist es dann wieder, wenn's geschlossen ist.
- [Pause.]
- Eigentlich ist das gut!
- [Pause.]
- Jup.
- [Pause.]
- Eigentlich ist es gut.
- [Pause.]
- So.
- Okay. Gehen wir jetzt davon aus. Schattenfugenrahmen drumherum. Holzkasten drinne. Ähm … 'Ne … 'Ne Flügeltür. Also man kann se vom Zentrum … muss man beide Hände nehmen, sie öffnen. Ohne Knauf. Sondern unten gibt's halt … Oder … Pfff … Oder in der Mitte …
- Keine Ahnung.
- … gibt's halt so 'ne kleinen … ähm … Einkerbungen. Wo man halt die Finger … ähm … ähm … schieben kann und dann halt rausziehen kann. So wie bei modernen Möbeln oft.
- Wie ich's jetzt oft gesehen habe.
- Ähm … Oder bei Küchenzeilen. Wo häufig auch kene … kene Knäufe mehr gibt so.
- [Schlucke.]
- Okay. Das ha'm wir jetze.
- Wegen Farbe mach ich mir jetzt noch keine Gedanken.
- Vom Schattenfugenrahmen höchstwahrscheinlich weiß.
- Denn dieser … äh … Holzkasten hat ja auch bereits nen … Also wenn ich's jetzt naturbelassen, … ähm … Hat bereits 'ne Farbe.
- So.
- Oder weiß ich das auch?
- Wäre jetzt auch die Frage!
- Weiß lackieren?
- [Pause.]
- Nee.
- Nee.
- Nee nee.
- Ich glaub nicht.
- Ich weiß es jetzt noch nicht.
- Erstmal sagen wir mal: Ich lass das Holz.
- So.
- Schattenfugenrahmen aber weiß. Damit da nen kleiner Kontrast da ist. Das sieht dann auch gut aus. So handwerklich auch.
- Genau.
- So.
- Dann [Sperren: öffne] ich es.
- [Pause.]
- Aber ich sollte es lackieren!
- Zum saubermachen … Also zum schützen.
- Wenn man jetze mit den Händen immer rangeht … Dass man den Dreck wieder abbekommt.
- So.
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Dann hab ich's geöffnet.
- So.
- Die Türen kann man halt um 180 Grad öffnen.
- Ne?
- So richtig schön weit!
- So.
- Die stehen ja nicht mehr hervor. Die … Die … äh … nehmen nicht mehr [Sperren: Licht] weg. So. Die sind wirklich dann … Das Licht kann also wirklich von den Seiten dann draufkommen. Ohne irgendwelcher störender Schatten.
- Was ja auch ganz wichtig …
- [Pause.]
- So.
- Dann stehe ich davor.
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Und [Sperren: jetzt] wäre es natürlich am besten …
- Das ist jetzt die Frage!
- So nen normaler Bilderrahmen mit Glas. Das Glas ist … ist ja oft schon so 'ne Barriere.
- Es spiegelt sich vielleicht. Je nachdem, was es für nen Glas ist.
- Also man spiegelt sich bereits. Das lenkt ja wieder ab, ne?
- Man kann nicht ganz nah rangehen. Ähm …
- Ob ich das dann [Sperren: ohne] Glas mache … Ich meine, das Bild ist ja an sich erstmal 365 Tage geschützt. Ne? In so nem Raum drinne.
- Ist auch mit guter Belüftung, ne?
- So. Es gibt jetzt nischt … Also von Feuchtigkeit oder so. Was sich ansammeln könnte. Das ist ja auch positiv.
- Ähm … Ja. Aber es müsste halt gut befestigt sein und so.
- Und … ähm … Das Glas … Also man öffnet es …
- Ne? Das wäre jetzt der Unterschied. Wenn man es öffnet, … äh … diese Flügeltüren, dann öffnet man gleichzeitig … dann öffnet man [Sperren: alle] Barrieren!
- Zu der … Zu der [Sperren: Kunst]. Zu der Arbeit, die drinne ist.
- So.
- Also es gibt [Sperren: nichts] mehr zwischen einem und der Arbeit.
- [Sperren: Das] hat eigentlich auch was!
- Ja.
- Es gibt [Sperren: nichts] mehr zwischen einem und dieser Kunst. Man kann … Man kann richtig reintauchen.
- Wenn die Kunst in nem Bilderrahmen drinne ist, wie normalerweise, dann gibt's halt diese Barriere. Also dieser Zwischenbereich halt.
- Das [Sperren: Glas].
- Was halt die Luft vor und die Luft danach … ähm … [Sperren: abtrennt].
- Das sozusagen den Betrachter auf der [Sperren: einen] Seite lässt und die Kunst ist auf der [Sperren: anderen] Seite. Man kann [Sperren: nie] eins werden.
- So.
- Wenn man das jetzt mal so sieht.
- Wenn man das so ausdrücken will.
- [Pause.]
- Genau.
- Und wenn's da gar kein Glas mehr gibt und du öffnest es dann, dann kannste richtig reintauchen.
- Es gibt [Sperren: keine] störenden Effekte oder so.
- [Sperren: Du bist drinne].
- Punkt.
- Das ist sehr sehr gut!
- Ja.
- [Pause.]
- Auch wenn's 'ne Zeichnung oder so ist. Die ist ja dann geschützt normalerweise. So.
- [Schlucke.]
- Man darf halt nicht niesen in dem Moment!
- [Pause.]
- Dann … Dann … Das ist nicht gut.
- Das …
- Jetzt wieder die Überlegung halt, wenn's jetzt in ner Ausstellung ist, ne? Kannste nicht davon ausgehen, dass niemand davor gähnt. Und dann seine Partikel da hinterlässt.
- Da muss ich nochmal gucken!
- So.
- Aber im Privaten … ähm … Auf jeden Fall so [Sperren: rein lassen]. So. Einfach nur [Sperren: rein] die Arbeit. Ohne … Ohne … Ohne [Sperren: Schicht] davor.
- Man kann sie direkt erleben!
- Das ist gut.
- [Pause.]
- Das ist sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Ist halt jetzt auch nochmal die Frage, wie der … wie der gestaltet ist.
- Ähm … Hab ich den schwarz gefärbt? Oder … ähm … Nochmal mit so nem Karton ausgelegt? Wie er … Wie das normalerweise bei … ähm … Rahmen gemacht wird. Wo eine Einlegetiefe existiert. Also wo …
- Na wie heißt das?
- Na ja. Doch. Ähm … Wo halt richtig Luft im Rahmen drinne ist, wird ja dann auch die Rückwand und werden die Seiten mit nem Karton kaschiert. So.
- Glaube ich.
- Mache ich das dann auch?
- Oder ist das auch bloß das Holz?
- Oder lackiere ich das? Also matt natürlich.
- Schwarz? Weiß?
- Keine Ahnung!
- Weiß ich jetzt nicht.
- Das … Das ist ja auch nochmal was. Was ich … Was ich austüfteln kann.
- Genau. So.
- [Pause.]
- Man hat's dann geöffnet. Man sieht's. Man kann sich darauf einlassen.
- Und da das dann ja unordentlich ausschaut, wenn man wieder wegtritt, …
- Wenn man davor steht, dann lässt man sich ja auf die Arbeit ein. Dann sieht man eh nicht die [Sperren: Unordnung] drumherum.
- So.
- Also dass der Schattenfugenrahmen nicht mehr richtig sichtbar ist. Und dass die Dinger da halt … die Flügeltüren so da rübergehen.
- Das sieht man glaube ich in dem Moment gar nicht mal.
- Das nimmt man gar nicht wahr!
- Da kann man [Sperren: ganz ganz] nah rangehen und, wenn das jetzt nen Geradenbild ist, jeden Strich verfolgen und … ähm …
- Ja.
- Du siehst jede [Sperren: Welle], die in der Arbeit drinne ist.
- Das ist sehr sehr gut.
- Du kannst das Motiv … Du kannst auch ein bissel weiter wegtreten und das Motiv dann nochmal richtig sehen.
- Das ist sehr sehr gut.
- Und dann …
- Und dann …
- Da dann aber normalerweise wieder Unordnung herrschen würde, wenn du das jetze so offen lässt, … Das sieht halt … Da ist was geöffnet, was eigentlich zu muss.
- So.
- Der Schattenfugenrahmen ist nicht komplett sichtbar. Das sieht [Sperren: unfertig] aus.
- So.
- Außerdem … Wegen Staub und so … Will man das dann ja auch wieder schützen!
- Also das ist auch nen guter Grund, ne? Also wenn … wenn's jetzt jemand gekauft hat. Oder wenn ich's jetzt hier habe. Zum Beispiel. Dann will ich's ja schützen und so.
- Schützen heißt, dass ich es, nachdem ich es betrachtet habe, auch wieder schließe.
- Anders als beim Bilderrahmen mit dem Glas. Da ist es [Sperren: immer] geschützt. Ob ich davor stehe oder nicht. Das macht's dann halt wieder … so … so nebenbei. So [Sperren: beiläufig] mal nachgucken. Ohne … Ohne sich Gedanken machen zu müssen. Ähm … ähm … ähm … W… W… Wi…
- Ist die Arbeit dadurch beschädigt, wenn sie die ganze Zeit so offen da liegt?
- Na ja. Okay. UV-Licht spielt dann sicherlich auch noch 'ne Rolle. Das wäre dann auch kein Problem.
- Auch interessant. Ich schütze es sozusagen auch vor … vor dem [Sperren: Sonnenlicht]. Die sind ja ein bissel anfällig. So oder so. Wird irgendwann passieren.
- Ich glaube …
- [Schlucke.]
- … es gibt halt Glas, was das abblocken kann. Aber ich glaube auch nicht alles. So.
- Wird ja auch immer gesagt. Dass man die nicht in … äh … so hängen soll, dass die Sonne immer raufkommt.
- So.
- Sondern … Genau. So.
- Das wäre jetzt auch nicht das Problem.
- Dann …
- Man hat sich's angeguckt.
- Man durfte es wieder entdecken. Erfahren!
- [Pause.]
- Man konnte sich darauf einlassen. Und [Sperren: dann] nimmt man wieder beide Hände, die Finger, und schließt von [Sperren: beiden] Seiten wieder den Kasten zu.
- Und das Bild wird zum Zentrum hin immer kleiner. Der Blick bleibt ja dann im Zentrum. So. Der wandert ja nicht von links nach rechts oder von rechts nach links. Sondern von [Sperren: beiden] Seiten schließt sich das ja. Der Blick kann sozusagen im Zentrum bleiben.
- Das heißt, man … man nutzt … Das ist wie beim … beim Sonnenuntergang. Vielleicht. Man nimmt noch so den [Sperren: letzten] Moment …
- Man kann noch den letzten Moment wahrnehmen, wo die Sonne … ähm … sichtbar ist. Wo noch 'ne Rötung …
- Nee!
- Nicht die Rötung! Also nicht die Nachwirkung! Sondern die [Sperren: Sonne].
- Dieser Kreis an sich.
- Wo noch ein bissel was über dem Meer hinausguckt.
- So.
- Dieses [Sperren: letzte] Aufglitzern.
- Aufblitzen!
- Das ist ja dann auch … Wenn du das mit den Flügeltüren schließt, du kriegst noch im Zentrum so dieses [Sperren: letzte] bisschen … äh … was von der Arbeit erfahrbar ist, ab.
- Dann macht's [Sperren: Klick].
- Höchstwahrscheinlich.
- Und der Kasten ist geschlossen.
- [Pause.]
- Da ist's halt wieder vorbei und man kann sich wieder um andere Sachen kümmern.
- So.
- Die Arbeit ist [Sperren: bis] zum nächsten Besuch, bis zum [Sperren: intensiven] Besuch, zumindestens intensiver als normalerweise, als wenn es immer offen stehen würde, halt wieder für sich. Ja.
- Ist sozusagen in Ruhe gelassen.
- Das finde ich sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Ob das jetzt für Ausstellungen ist oder nicht … Das ist jetzt erstmal egal. Es geht jetzt erstmal darum, es einmal umzusetzen.
- Für [Sperren: mich].
- Richtig ordentlich.
- Also … Wegen dem 45-Grad schneiden müsste ich halt dann eben doch auf Alberti warten. Jetzt sind … äh … Semesterferien.
- Sind die schon?
- Muss ich mal nachgucken.
- [Pause.]
- Vielleicht sind sie auch nicht. Dann hätte ich jetzt die Möglichkeit …
- Ich muss da mal … Ich muss ja eh nochmal in die HGB.
- Diese Verhüllung abmachen. In den Klassenraum stellen. Von dem Flur.
- Dann schaue ich mal, ob der vielleicht da ist.
- [Pause.]
- Also dass ich [Sperren: einmal] so nen … Wie ich ihn mir vorgestellt habe …
- Mache.
- Mit den Flügeltüren.
- [Schlucke.]
- Und wirklich handwerklich so, dass es da nichts zu bemängeln gibt. So.
- Auch vor mir selber natürlich.
- Aber ich glaube, das ist da kein Problem. Der hat ja glaube ich auch … Da kann man ja auch die Bilderrahmen machen. Die müssen ja immer gut aussehen. Der hat das Werkzeug dafür.
- Das ist sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Und wie ich jetzt den [Sperren: Innenraum] ausstatte, ne?
- Ob ich das jetzt schwarz lackiere oder so …
- Nee. Das ist … Erstmal geht's um den Kasten. Den vor sich zu haben.
- 'Ne Arbeit einfach mal reinzuhängen. So. Und in dem Moment entscheidet sich ja dann … ähm …
- Auch der Schattenfugenrahmen. Will ich den weiß haben? Soll ich den weiß färben? Will ich das Holz noch behandeln? Oder den Innenraum noch schwärzen?
- Keine Ahnung!
- Da gibt's ja …
- Oder mit Stoff verlegen.
- Keine Ahnung!
- So.
- Das … Das ergibt sich dann alles, wenn ich davor stehe und diesen Akt halt vollführe. Mit dem Öffnen. Ähm … Mit dem Ansehen und mit dem … äh … Schließen und so.
- Was … Was … Was halt … Wie's halt am Besten ist.
- Das wird sich dann ergeben!
- [Pause.]
- Die … Die Möglichkeiten hab ich dann ja auch, das umzusetzen in dem Moment.
- So.
- Das ist natürlich … Das greift jetzt natürlich … [Sperren: Diese] Art der Verhüllung …
- Also wo man sie öffnen kann, wo man sich drauf einlassen kann, auf die Arbeit.
- … greift wieder was anderes auf. Ne?
- Also dass es jetzt nicht mehr diese … meine Generalkritik …
- Mache ich ja gerne. Also null oder eins.
- Äh … An Gegenwartskunst Gegenwartskunst . Die ich eigentlich selber eigentlich nicht verstehe.
- Eigentlich [Sperren: nie]. Wenn ohne Titel oder so.
- Wenn das wirklich Gegenwartskunst ist. Ne? Also was jetzt …
- [Schlucke.]
- Wo nischt gegenständlich ist.
- Das will ich jetzt ja auch wieder ausklammern. Wo ich … Wo ich … Wo ich nen Reiz habe. Womit ich was anfangen kann. Will ich jetzt auch ausklammern.
- Sondern wo irgend nen Gegenstand auf dem Boden liegt, der … der im Alltag … Mit dem ich eigentlich überhaupt nichts anfangen kann. Also dass ist für mich dieser Gegenstand und der regt in mir nichts.
- So.
- Um [Sperren: das] geht's mir halt. Das ganze Zeug, … ähm … mit dem ich selber nichts anfangen kann … Dass ich das halt auch in der Verhüllung irgendwie ausdrücken kann.
- Wenn's so 'ne radikale Verhüllung ist, ne?
- Also ein komplettes [Sperren: Ablehnen] des [Sperren: Gesehenwerdens].
- So.
- Das ist natürlich nen anderes Thema, ne? Als eben bei dem dann doch wieder öffnen können und schließen können.
- So.
- Hat zwar auch Überthema "Verhüllung", so.
- Ob man es jetzt auch [Sperren: Enthüllung], oder [Sperren: Verhüllung] …
- Aber … ähm … Na ja. Die … Die Idee, komplette Abschottung, … Auch vor mir selber, ne? Wenn ich's jetzt nicht mehr öffne. Zum Beispiel bei … der Arbeit, die im Klassenraum hängt. Die öffne ich ja nicht nochmal.
- So.
- Oder eben … Die [Sperren: Möglichkeit] geben, es zu öffnen.
- Ob jetze im … im … im öffentlichen Bereich, oder ob's da noch geschlossen ist. Mit Vorhängeschloss oder so.
- Oder wie auch immer. Wo man also merkt: Da kann niemand ran. So.
- Und dann erst im Privaten, oder wenn's jemand gekauft hat … Dass er dann die Möglichkeit hat, es zu sehen. Und alle anderen haben halt nur diesen Holzkasten vor sich gehabt.
- Hat ja auch was!
- Von der Idee her.
- So.
- Privileg sozusagen.
- Schürt natürlich bei denen, die's nicht sehen, nen kleines … kleines Hassgefühl. Keine Ahnung.
- So nen … Nee. Nicht Hass. Sondern …
- Nicht beleidigt. Sondern …
- [Sperren: Neidisch].
- Neid, genau.
- So.
- Ich darf's nicht sehen. Und dieser Arschkünstler …
- So.
- Aber auch für mich selber halt. Wenn ich's hier einmal ausprobiere … Dass ich das hier in meinem Raum halt … dann … dann aufbaue. An die Wand … äh … hänge und dann halt selber mal gucke, was das bei mir dann bewirkt.
- Und … ähm … Vielleicht dann auch mal einfach in den Klassenraum hängen.
- Dann halt geschlossen.
- Und schauen, wie … wie das intuitiv aufgenommen wird.
- Ne?
- Ohne Erklärung oder so.
- Ob dieser [Sperren: Drang] besteht, es zu öffnen. Wenn ich das halt irgendwie so zusperre, … äh … dass man's nicht öffnen kann. Was es bewirkt in einem. So.
- Dieser [Sperren: Drang] es öffnen zu wollen, es aber nicht zu können.
- Und dann nochmal mit dem Verweis, wenn es jetzt im … äh … in einem Raum … in einem Rahmen ist, wo es jetzt nicht … äh … so massenhaft Leute vorbei schlendern oder vorbeiziehen, …
- Nach Reizen [Sperren: hungern]!
- Wo ich nicht mitmachen will.
- [Schlucke.]
- Oder … ähm … Ja. Genau. Was das dann halt bewirkt.
- So.
- Wenn man das weiß, als Hintergrund.
- [Schlucke.]
- Na dann lass mich das mal ausprobieren!
- Nebenbei kann ich natürlich immer noch diese … ähm … diese [Sperren: Totalverweigerung] umsetzen.
- Die gefällt mir immer noch!
- Es muss … Es ist jetzt ja wieder so nen [Sperren: Dilemma] zwischen … ähm …
- Ich möchte … Also ich [Sperren: will] natürlich … ähm …
- Mhm …
- Ich will natürlich nicht bloß selber … Also …
- Pfff.
- [Sperren: Na ja!] Bei dem Hintergrund … Wenn's jetzt jemand kaufen soll. Oder so.
- [Sperren: Niemand] wird's kaufen, wenn da … wenn da nicht … äh … wenn er nicht die Arbeit …
- [Sperren: Außer] er sieht jetzt in der [Sperren: Verhüllung] die Arbeit. Das wäre natürlich auch wieder die Frage, ne?
- Ist natürlich auch wieder für mich … äh … äh … viel interessanter eigentlich. Wenn jetzt [Sperren: andere], auch wenn ich's nicht tue, in der [Sperren: Verhüllung] die Arbeit sehen. Und [Sperren: das] halt so gut finden und es kaufen.
- Dann muss ich gar nichts zeigen.
- Dann ist's wirklich … Dann kann ich für mich bleiben. Und kann … äh … Ja. Kann [Sperren: frei] agieren. Ohne immer in Gedanken zu sein, wie könnten die [Sperren: anderen] das wahrnehmen.
- Dann geht's wirklich nur noch um [Sperren: meinen] … [Sperren: Das], was ich ausdrücken will, drücke ich aus und niemand wird es jemals in …
- Ja. Mich [Sperren: interessiert] es dann vielleicht auch gar nicht!
- So.
- Wie das andere wahrnehmen tun.
- Da wäre es dann natürlich am besten, wenn das so ist, dann … dass die … die [Sperren: Verhüllung] … Das Thema der Verhüllung … ähm … Dieses [Sperren: Sperren] … äh … kaufen.
- [Sperren: Deshalb] und nicht wegen der Arbeit [Sperren: drinne].
- Die sie dann halt für sich selber im Privaten sehen können … äh … Oder so.
- [Pause.]
- Ich meine, ne? Es ist jetzt kein Problem [Sperren: beide] Stränge zu machen. Wie ich halt vorhatte auch … äh … zu überlegen, Arbeiten zu machen, denen ich einen Titel wie "Selbstporträt" oder "Landschaft in Blau" gebe, wenn das Bild da drinne ist, was verhüllt ist, …
- Das macht ja wieder was ganz anderes auf!
- So.
- Das ist … ähm … Also es ist [Sperren: echt] krass, was man so mit Verhüllung, … äh … je nachdem … Was kleinste Änderungen be… be… Greifen ganz andere Themen auf.
- So.
- Und … Es spricht ja nichts dagegen, das zu machen.
- Ich meine, ich lebe ja noch nen bissel.
- Und ich … äh … glaube halt auch nicht, dass ich diese radikale Verhüllung für immer und ewig …
- [Räuspere mich.]
- … äh … machen werde. Auch wenn ich's jetzt natürlich [Sperren: dachte]. Als ich sie gemacht habe!
- Das … Das finde ich aber eben auch wichtig.
- In dem Moment nicht projektbezogen denken, sondern … sondern davon [Sperren: überzeugt] sein, das ist es jetzt, was ich machen will.
- Und Punkt.
- So.
- Ohne Zeit und Raum.
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 30. Januar 2016
verhüllt verhüllt Link Standpunkt Link Kunstkritik Link Link ausgedruckt, im Klassenraum aufgehangen u. a. "Das Verhüllen von Kunst zeigt, was ich über Gegenwartskunst Gegenwartskunst denke." "Warum zeigen?" "Sie kann also wachsen, ohne störendem Einfluss von außen. Sie kann andere, neue Wege gehen. Sie kann aber auch scheitern Erfolg . Nur weiß das der Betrachter?" "Vibrieren, weil in dem Kasten selber etwas blüht, quillt, den Rahmen zu sprengen droht. Das, was der Kunst abhanden gekommen ist, die eigene Position und der Blick in die Zukunft, kann wiedergeboren werden, ohne Altes zu wiederholen!" "Verhüllte Kunst ist alles und nichts. Verhüllte Kunst ist tot und voller Lebenskraft zugleich. Verhüllte Kunst verweigert sich dem Gesehen werden und hinterfragt damit alle andere Kunst." vordere Holzplatte mit Holzleisten verbunden, genagelt, für Dienstag im Klassenraum aufbewahrtMontag, 25. Januar 2016
Kurs Farbe Weiss Link verhüllt verhüllt Link Test verhüllte Arbeit mitgebracht und vorgestellt sehr ausführliches Gespräch über persönlichen und kunstkritischen Hintergrund sowie Betrachter-Perspektive Frage nach Öffnung des Ateliers (Arbeiten dort bei Besuch auch verhüllen, nur Arbeitsraum mit Materialien und Werkzeug erfahrbar?) Titelproblematik erst einmal Wunsch nach kompletter Verweigerung, eventuell Auflösung mit der Zeit (auch wenn noch nicht vorgesehen) Käufersicht: Mitwisser über Inhalt (Notizen von übermorgen) Kunstkritik Link Kunst Link Link "[…] wobei diese Entwicklung in Deutschland besonders begünstigt wurde durch Hitlers entartete Kunst Anti-Moderne Schmähung. Jeder narzißtisch-egozentrische Pfuscher, Murkser und Hochstapler konnte daher im Dunstkreis der Schutznebelwolke 'entartet' im Nachkriegsdeutschland zum wundersamen modernen Kunst-Genie Genie emporen." "Die Wirkung ist immer relational und gilt niemals absolut oder abstrahiert von konkreten Betrachtungszusammenhang." "Künstler wissen ja oft gar nicht, wie sie zu ihren Gestaltungen kommen und das ist letztlich auch gar nicht nötig. Künstler sollen Gestaltungen schaffen, die von den Betrachter- und KonsumentInnen als künstlerisch wertvoll erlebt werden. Das ist alles, nicht mehr und nicht weniger." als Kunst wahrgenommen ist abhängig von: 1 Kultur (wie atzekisch, islamisch, abendländisch) 2 Situation (wie historisch, aktuell und momentan) 3 Ort (wie Museum, Galerie, Kunstakademie, Schule, Vernissage Vernissage , Alltag) 4 Künstler (wie bekannt, berühmt, unbekannt, Laie, Kind) 5 Gegenstand (wie Gattung [Graphik, Bild, Skulptur, Raum], Sujet [Thema], Stil, Ausführung, Material, Inhalt und Form) 6 Betrachter (Kultur, Herkunft, Bildung, Abneigung, Vorlieben, Einstellung, Anspruch, Erfahrung, Verfassung) = es gibt keinen objektiven Kunstbegriff Eindruck ergibt sich aus 1 Werk und 2 Erfasser (Reiz und Reaktion)Sonntag, 24. Januar 2016
Kunstkritik Link zeitgenössisch zeitgenössisch Link Link Meisterwerk (klassische Moderne) = Fremdwort in der Gegenwartskunst Gegenwartskunst Malerei kein Leitmedium mehr Utopien der Moderne kein Thema mehr für Deutung der Welt kein Genie Genie und besondere technische Fähigkeiten mehr notwendig Biennalen, seit 1989 weltweit neu gegründet = "Ursituation der Globalisierung" Themen der Gegenwartskunst: politische, wirtschaftliche, soziale Krisen sowie Verhältnisse zwischen Ökonomie und Politik oder Ästhetik und Ethik keine Behandlung von Utopien mehr (Blick in die Zukunft), sondern aktuell ungelöste Probleme im Vordergrund zeitgenössisch = hier und jetzt Link häufige Kritik an Gegenwartskunst: erscheint einfach, willkürlich, nur Fachpublikum verständlich Problem vieler Künstler: eigenes Werk wird von Kunstkennern mit "Bedeutungsschichten über Bedeutungsschichten geschwängert" Vorteil Unverständnis: Besucher dürfen sich wie Kleinkinder fühlen, neu entdecken, sich wundern Kommentar dazu: "Wenn das alles ist […] ist das verdammt wenig." "Denn leider ist diese Kunst […] belanglos, nur ein Spiel mit den Möglichkeiten der Technik. Schön und bestimmt kurzzeitig eindrucksvoll, aber eben genauso schnell auch wieder vergessen. Kunst als bloße mächtige Dekoration, ein schneller Hingucker, ohne Verweildauer, weil etwas fehlt: Bedeutung." "Künstler sind Kritiker, Kritiker Kuratoren und Kuratoren Künstler" Link Unreine, Hybride = Leitbild Hinterfragung schwer möglich, wenn Künstler, Kritiker oder Kuratoren sich in ihren anderen Eigenschaften selber hinterfragen müssten Grenzen (im Artikel auf Kritiker bezogen) sicherlich auch für Künstler vom Vorteil (man sollte kein Kurator kuratieren sein und gleichzeitig selber ausstellen [am besten noch auf der eigenen kuratierten Ausstellung!]) Anspruch auf Objektivität heute schwer verfolgbar: "allenfalls die Kunsthistoriker dürften einordnen und richten" "gerechtes Sehen": Verständnis von Kunst im 19. Jahrhundert, wo an das "höhere Wesen des Künstlers" geglaubt wurde heute: persönliches, relatives Verhältnis zur Kunst gefragt Leibniz: alle Erkenntnis ist vom Standpunkt des Erkennenden bestimmtDonnerstag, 21. Januar 2016
Standpunkt Link (von vorgestern) HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Die Verhüllt-Arbeiten, die sind eigentlich explizit für die Öffentlichkeit gemacht.
- Also, dass sie … äh … fremde Leute sehen. Anders als bei den Geradenbildern. Oder überhaupt. Äh … Die Arbeiten, die ich sonst gemacht habe.
- Die ja … Wo es mir immer schon gereicht hat, wenn [Sperren: ich] sie gesehen hab. Oder eins zwei drei andere Leute.
- [Schlucke.]
- Ähm … Und ich da gar nicht den Drang hatte, also habe, … ähm … sie auszustellen. Das brauche ich einfach nicht. Um sie zu schaffen. Da ist der Drang einfach nicht … ähm … äh … da, sie zu zeigen.
- Das ich sehr gut finde. Dass sie nicht … ähm … Dass ich sie nicht gemacht habe, … ähm … um sie zu zeigen. Sondern halt eher gemacht habe, weil ich halt das Verlangen hatte, sie zu machen.
- Selbstzweck. Oder so.
- Und bei den Verhüllt-Arbeiten ist es nun aber anders. Die … ähm …
- [Schlucke.]
- Zum einen … ähm … brauche ich selber auch ein paar, die ich mir immer wieder angucken kann. Einfach um mich wieder dann sozusagen runter zu holen. Ähm … Von dieser … ähm … Von diesem Überzeugtsein, was man macht. Und dann wieder im Hinblick auf die … äh … auf die … äh … auf die große Zeit, die vor einem war. Die gerade ist und die in der Zukunft sein wird.
- [Schlucke.]
- Und wo man keine Rolle mehr spielen wird.
- Also ich selber brauche das auch immer wieder so als … äh … [Sperren: Zeichen]. So wie andere ein Kreuz über der Tür brauchen. Oder so. Ähm … Sozusagen eine Glaubens… äh … Frage. Oder …
- Na. Ein Statement halt so vor sich selber!
- Und … ähm … Ich brauche selber ein paar. Aber eigentlich, wenn ich halt weiter verhülle, …
- [Schlucke.]
- … haben diese Verhüllungen kein … kein … ähm … kein [Sperren: Sinn] halt. Wenn ich jetze hier fünfzig Stück aufhängen bei mir würde. Denn ich will ja … äh … Oder ich hab ja diesen Drang zu arbeiten.
- Ich brauche bloß ein paar Hinweise immer wieder darauf. Um … ähm … Um mich wieder … ähm … Um wieder runter zu kommen.
- Das heißt, … ähm … diese fünfzig … äh … Stück, … äh … wenn die da sind, die … die sind da, um … ja … um ein Statement … Also um meine Ansicht über … äh … Kunst …
- Über, meinetwegen, … über zeitgenössische zeitgenössisch Kunst …
- Ich lebe ja nun einmal [Sperren: jetzt].
- Deshalb reagiere ich darauf.
- Ähm … In die Welt zu transportieren.
- So.
- Und das Lustige ist halt, … äh … ich … äh … ähm … Die Arbeiten, wo ich gar keinen Drang habe, sie zu zeigen, … ähm … zeige ich zwar, aber sie können halt eben nicht gesehen werden.
- Deshalb ist da … äh … gar kein Widerspruch erst einmal.
- Und … ähm … Ich hab aber gleichzeitig diesen Drang halt, diese Verhüllung … ähm … zu zeigen. Die ja für mich erst einmal … äh … keine Arbeit an sich darstellt.
- Also keine … Also kein [Sperren: Kunstwerk]. Äh … In dem Sinne.
- Auch wenn es dann natürlich dazu kommen wird!
- Das weiß ich jetzt schon.
- Auch … äh … Je mehr ich darüber halt nachdenke. Und … äh … Je mehr ich die Nägel, die ich benutze, … oder die Holzplatten halt mit … ähm … auflade. Mit … ähm … Gedanken.
- [Schlucke.]
- Ähm … Aber ich kann sozusagen die Kunst, die ich eigentlich nicht zeigen will … ähm … die zeige ich nicht. Also die kann nicht gesehen werden. Aber … Ich zeige sie. Und … ähm … die Verhüllung, die explizit … äh … zum Teil, zum größten Teil halt für halt andere gemacht ist.
- Also ich … Die … Die war ja dann nicht bloß vor mir selber zu verhüllen. Sondern eben auch vor anderen. So.
- Und … Das bekomme ich halt nur hin, wenn ich die Arbeiten auch nach außen transportiere.
- So.
- Der Rundgang HGB ist jetzt halt nur …
- [Schlucke.]
- … ein kleiner Klacks. Das ist klar.
- Ähm … Ich muss jetzt halt lediglich, wenn ich mir jetzt überlege, das … ähm … auszustellen, … ähm … Denn es macht jetzt eben keinen Sinn fünfzig Verhüllungen zu machen und die stapeln nicht dann bei mir. So.
- Daran … ähm … blühe ich ja sozusagen selber auch nicht mehr auf.
- [Schlucke.]
- Ähm … Ja … Wie ich sie nach … nach … Wie ich sie rausbekomme. So.
- [Pause.]
- Was mich dann erst … Also was ich dann erst einmal überlegen muss, so oder so: Was will ich damit … ähm … eigentlich sagen.
- Also das ist eine sehr konzeptuelle Arbeit. Das ist klar. Das ist jetze nicht … ähm … nicht eben … Also bei den Geradenbildern steht ja auch ein … ähm … eine große Idee dahinter. Aber die eigentlichen Arbeiten, also wenn das jetze Porträts sind oder so, die sind halt eher so sinnlich. Also du nimmst sie halt war. Du siehst sie. Du kannst damit was anfangen. Und kannst dich da so reinbegeben. Ohne jetzt … ähm … alles erklärt zu wissen.
- Die … Die funktionieren da glaube ich … Wenn da ein Motiv drauf ist, für sich selbst. Ohne Erklärung. Denke ich mir.
- Jetzt … äh … Ja.
- [Schlucke.]
- So. Und … ähm … Bei diesen Verhüllungs-Arbeiten. Die sind … Die … Das … Das ist ein Konzept eher. Das ist keine … Wie ich sie sehe … Nicht die Kunst. Die eigentliche. Das ist ein [Sperren: Konzept]. Und … Ich muss es jetzt halt schaffen, für mich jetzt dieses Konzept auf einen Punkt zu bringen.
- Also ich habe jetzt ja noch mehrere Sachen da hinein … ähm … hinein … ähm … gemischt. Also wie es halt anfing. Mit der übertriebenen Selbstinszenierung Inszenierung , die ich halt loswerden wollte.
- Und dann halt aber, wie ich, das fand ich dann ja noch interessanter, selbst geschafft hatte, aus der persönlichen … äh … Krise, dem persönlichen Problem, auf das … äh … auf eine Kritik der Gegenwartskunst Gegenwartskunst zu kommen.
- Also das diese persönliche Krise jetzt natürlich nicht nur in meinen vier Wänden existiert. Oder da entstanden ist. Sondern sie ist halt in Verbindung mit dem da draußen entstanden. Und das da Draußen ist nun einmal die zeitgenössischen Kunst.
- So. Was ich halt sehen kann. Was andere machen.
- Damit habe ich ja schon einmal eine Brücke geschlagen zu … zu den da draußen. Also zur Kunst da draußen.
- [Schlucke.]
- Muss es jetzt halt nur schaffe, das … ähm … ähm … na ja, ganz kurz und knapp halt … ähm … für mich selber und auch für andere dann halt … ähm … darzulegen.
- Egel, wie … äh … wie ich das jetze … ähm … Das ist ja ein riesen großer Batzen, eigentlich. Dann noch einmal richtig ausführlich aufschreibe und mir darüber Gedanken mache.
- Aber dass ich es halt schaffe, … ähm … dieses ganze riesengroße Ding halt ganz kurz zu erklären. Auch wenn da noch Fragen offen bleiben.
- Oder so.
- So. Und wenn ich das halt habe. Also … Das auf den Punkt gebracht habe, kann ich prinzipiell das auch nach Außen tragen. Also neben dem Rundgang, wo ich jetzt ja für mich selbst dann verantwortlich bin, wenn ich da 'ne … ähm … Fläche miete, was für mich ganz praktisch ist. Da muss ich niemandem etwas erklären. Sozusagen.
- Ähm … Bei einer Ausstellungsbeteiligung, wenn das jetzt sowas wäre, müsste ich dann halt … ähm … sowas einreichen. So ein Konzept.
- Und …
- [Schlucke.]
- Und … halt auch mit der … ähm … mit der Idee, warum ich es genau so verhüllt hab. Da gibt's ja … Da hab ich ja inzwischen auch unterschiedliche Arten. Mit Rahmen. Ohne.
- Schattenfugenrahmen. Komplett … ähm … verhüllt.
- Mit … äh … ja … Glas dazwischen. Und so weiter.
- Also … Hat ja alles irgendwie eine andere … 'ne andere … ähm … nen anderen Themenschwerpunkt.
- Oder auch mit dem Titel zum Beispiel. Mit der Technikangabe. Wo ich jetzt ja noch dieses Problem habe … ähm … Mir überlegen zu wollen, zu müssen, … äh … gebe ich an, dass da ein Porträt drinne ist?
- Ähm … Ist das schon zu viel? Geht das von meiner eigentlichen Idee weg?
- Geb ich wenigstens an, … äh … dass es da Fotografie drinne ist? Oder ist das auch schon zu viel?
- Obwohl Fotografie ja erst einmal nichts … noch nicht halt … ähm … mein eigenes Thema wiedergibt. Es ist halt nur eine Technik.
- So.
- Das Thema wäre das Porträt. Zum Beispiel. Das würde ich dann ja noch nicht verraten. Aber schon einmal die Technik. Und … Das ist halt die Frage. Ist das schon wieder ein Zuviel? Oder ist das ein Mittelweg zwischen … ähm … noch nicht wirklich Verraten, was ich … ähm … was ich verhülle? Und halt dem, dass halt der Betrachter trotzdem … ähm …
- [Schlucke.]
- … davor stehen bleibt und halt … ähm … ja … leicht gebannt ist. Also zumindestens sich da mit identifizieren kann. Also sich etwas vorstellen kann. Und nicht sofort weitergeht, weil er … weil es komplett 'ne Sperre ist.
- Diese … äh … äh … Diese Spanplattenbox.
- Da muss ich halt noch überlege. Das ist klar. Das mache ich ja jetze eh wegen dem Rundgang noch einmal.
- Da geht's ja jetze … Das ist ja jetzt das Thema mit dem Professor.
- Genau.
- Also … ähm … ähm … Die verhüllten Arbeiten sind eigentlich für das da Draußen gemacht.
- Zum [Sperren: zeigen].
- Möchten ausgestellt werden!
- [Sperren: Sollen] ausgestellt werden!
- Anders als bei allen anderen, die ich bisher gemacht hab, ist dass das Ziel davon.
- Eigentlich.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 19. Januar 2016
(mit Notizen von morgen) HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link Siebdruckplatte 55 x 75 cm für Fräse Fräse vorbereitet mit Ohme Programm-Code besprochen / Fehler behoben zwei Ganzkörperporträts (für Plotterdruck und Druck auf Folie) geplottet morgen zwei weitere plotten und Körperstudie (1 m lang bzw. längste Variante bei 42 cm breitem Papier) und Siebdruckplatte bei Ohme abliefern kurzes Gespräch mit Bachmann geführt er schlägt zweischichtige Kunststoffplatten vor (vordere Schicht = weiß, hintere = schwarz, dadurch gute Ergebnisse möglich) informiert mich, sobald Testplatten bestellt und angekommen sind Kunstkritik Link Vorlesung Relevanz der Kunst / Kunst der Relevanz Link (Mitschnitt durchgearbeitet, mit persönlichen Ansichten Beteiligter) Link "postsouveräne Moderne" wirkt nicht auf etwas, sondern befindet sich innerhalb von Dingen, Verhältnissen, Relationen und Interaktion diese prägen, strukturieren und machen die Postmoderne Postmoderne aus Freiheit ist Teil der Postmoderne / wird von ihr vorausgesetzt radikal radikal Link Radikal zu sein bedeutet Terror Kritik an etwas ermöglicht ein bisschen anders zu sein, aber immer noch mitten im "Spiel der Kräfte", also nicht außerhalb Wie kann eine zeitgenössisch zeitgenössisch künstlerische Praxis aussehen, die sich gesellschaftlicher Verantwortung entzieht? Teilnehmer will keinen "Leitfaden" für relevante Kunst vorstellen (wäre sehr angreifbar gewesen) möchte Frage in Bestandteile auflösen, keine Antwort liefern Kunst aus materialistischer Perspektive[?] im gesellschaftlichem Kontext: Tendenzen politischer Haltung als Spuren in Kunst wiederzufinden (auch ohne Intention Intention des Künstlers) Aufteilung künstlerischer Praxis in gut und schlecht zu einfach gedacht Für wen oder was macht man Kunst? Wer darf über Relevanz meiner Kunst urteilen? Gegen wen richtet man sich mit seiner Position? Teilnehmer findet es schwer, über relevante Strömungen / Praxen zu sprechen Adorno Theodor W. Adorno : Kampf zwischen Befürwortern und Gegnern / Kunstwerken und "entkunsteten Dingen" verhüllt verhüllt Link notiert Link statt "Dilemma" Wort "Kampf" verwenden: "innerer Kampf zwischen (allzu menschlichem) Verlangen nach gehört zu werden und gleichzeitiger Infragestellung der eigenen (aber auch aller) künstlerischer Relevanz" Relevanz eigener künstlerischer Arbeiten bei Studenten: laut Meinung nicht geändert Themen haben sich nicht geändert (Fragen nach Selbstorganisation, nach Arbeitsbegriff, Politizität des kulturellen Schaffens, nach Kreativität) lediglich Konditionen, unter denen das stattfinden kann, haben sich geändert Kunstausbildung und Kunst sollen seit Bologna Effizienzkriterien gehorchen Selbstverantwortung steigt (Selbstorganisation und Administration, Verantwortung für gesellschaftliche Rolle etc.) wie kann dieses System für Unvorhersehbarkeit / neue Rollen / neue Aufgaben geöffnet werden? Hochschule = Unmöglichkeitsraum, wo angenommene Regeln außer Kraft gesetzt und neu geordnet werden können notiert Link insgesamt: überladen mit Fachbegriffen und Wörtern, die etwas eigentlich einfaches kompliziert machen meistens gar nichts verstanden, da mit für mich Neuwortbildungen überschüttet Standpunkt Link Diplom Arbeit Link verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Gerade musste ich grinsen, bei der Vorstellung, dass ich … äh … auch beim Diplom dann … äh … lediglich verhüllte Arbeiten zeige.
- Und über etwas spreche, was niemand sehen kann!
- Also dass ich mich selbst dort dann dem Zeigen verwehre.
- [Kratze mich am Hinterkopf.]
- [Klick.]
- Jetzt überlege ich halt gerade: Geht das denn?
- Ähm … Diese Prüfung zu machen. Wo es ja um die eigene künstlerische Arbeit geht. Ähm … Ohne, dass halt … die Professoren, die … äh … Prüfer, dann etwas sehen können?
- Worüber sie reden könnten?
- Weil sie können ja noch nicht einmal … äh … dann über meine Arbeit reden. Oder ich kann nichts wirklich darüber erzählen!
- Oder mit denen das diskutieren! Weil's einfach …
- [Schlucke.]
- … nicht sichtbar ist.
- [Pause.]
- Dann könnte also lediglich die Verhüllung sozusagen … ähm … Thema dieser … Diplomarbeit sein.
- Was ich gar nicht einmal so schön fände! Vielleicht. Sondern, dass eigentlich zur Diplomarbeit schon … äh … das, was ich halt eigentlich behandeln, gehört.
- Sagen wir jetzt zum Beispiel die Geradenbilder.
- Und dass ich das aber eben nicht zeige. Sondern eben dann: [Sperren: verhülle].
- Aber dass die Verhüllung eigentlich gar nicht … ähm … die Arbeit ist, die ich da vorstellen will.
- [Schlucke.]
- Vielleicht dass dann im Endeffekt während dieser Runde … äh …, dann natürlich von deren Seite aus, gesagt wird, dass … äh … über meine eigentliche Arbeit nicht geredet werden kann. Da können sie gar nichts machen.
- Sie können auch nichts benoten. Oder wie das dann abgeht. Sondern dass wir halt überschwenken müssen zu dem, was sie sehen.
- Und zwar: [Sperren: nichts].
- Beziehungsweise … Die Holzkästen.
- Zum Beispiel.
- [Pause.]
- Wenn ich mich dann dem verweigere, darüber etwas zu sagen, …
- Besteht man dann das Diplom oder nicht?
- [Klick.]
- Die Vorstellung ist zumindestens … witzig!
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 26. Dezember 2015
Standpunkt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Während ich ein Bild mache …
- Das heißt bei den Konstellationen: Als ich die Leinwand genommen habe. Ähm … Die Linien vorgezeichnet habe. Die Ränder … ähm … vorskizziert habe.
- Dann die Farbe genommen habe. Auf die Leinwand gebracht habe.
- Mit ganz kleinen Pinselstrichen die Ränder halt … ähm … ähm … nachgezogen habe.
- Äh … Bei den Schlauchbildern die Farbpigmente reintue. Ähm … Die Leinwand vorbereite!
- Löcher reinbohren!
- Und so weiter und so fort.
- Dass dieser … Dass dieser ganze … ähm … äh … Arbeitsaufwand, mir in dem Moment Moment richtig [Sperren: gefällt].
- Also: gut tut. Also ich dabei sozusagen auch aufgehe.
- [Sperren: Einfach] bloß das [Sperren: Tun]. Sozusagen.
- Dass mit der Hand etwas Entstehenlassen.
- Oder auch … äh … selbst das bloße Ausdenken … ähm … am Computer!
- Ähm … Die … ähm … Die … Die Ganzkörperporträts. Ähm … Also die … Vorher die Fotos halt von mir selbst machen. Dann … ähm … im Computer bearbeiten.
- Und dann halt … äh … solange … ähm … das durchzuführen, bis ich halt mit dem Ergebnis, was ich da sehe, auf dem Bildschirm, zufrieden bin. Und das dann halt zum Plotter Plotter zum Beispiel zu schicken.
- So. Das ist ja … Da kann ich ja auch [Sperren: Stunden] … äh … mit zubringen!
- Ähm … Nicht, weil ich es [Sperren: muss]. Weil's da irgendwie … äh … [Sperren: Zwang Zwang ] gibt. Sondern weil ich halt das … ähm … das [Sperren: Bedürfnis] in dem Moment habe. Das genau machen zu wollen!
- Das … ähm … Das [Sperren: füllt] den Moment …
- [Schlucken.]
- … sehr … so aus, dass ich es gerne habe.
- Ähm … Damit es aber natürlich so weit kommt, dass ich … ähm … etwas so ausführlich mache, dass ich … also … eine Stunde, zwei Stunden, drei Stunden damit zubringe, ein Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt in Geraden umzuwandeln, oder … eben ein Konstellationsbild zu vollenden. Mit Farbe. Und … äh … danach zu lackieren und so weiter. Ähm … [Sperren: Muss] es halt diesen … diesen [Sperren: Drang] geben, überhaupt damit anzufangen.
- Dieser ist halt … äh … bisher so … äh … so gegeben …
- Also der [Sperren: Drang] ist so, … äh … dass ich in dem Moment das Gefühl habe, etwas … äh … [Sperren: Richtiges] zu machen.
- Also etwas, was … was halt genau [Sperren: jetzt] … äh … sein [Sperren: muss]!
- Ähm … Also … Wo ich halt wirklich einen Sinn dahinter sehe. Das zu machen.
- So.
- [Pause.]
- Wenn ich den [Sperren: nicht] sehen würde, würde … frage ich mich dann halt sofort: [Sperren: Warum] sollte ich jetzt dieses Bild überhaupt anfangen? Wenn ich … ähm … Wenn ich mit dem Ergebnis an sich gar nichts anfangen kann!
- Ja?
- Weil das … äh … Jetzt wieder dieses Wort! [Sperren: Beliebig] … äh … wirkt. Und nicht irgendwie auf etwas aufbaut.
- Ähm … Ja?
- Das Wort "[Sperren: richtig]" ist [Sperren: falsch]. Ähm … Aber im Endeffekt suche ich [Sperren: das]!
- Nur es … Ja! Wie in anderen Bereichen … Es gibt halt nicht … äh … das, was einem vorschreibt, was … ähm … Pfff … was gegeben ist!
- Was man machen soll!
- Was sein wird!
- [Pause.]
- Den Gott Gott gibt's nicht mehr. Für mich.
- Oder gab's nie.
- Ich meine, ich lebe jetzt nun einmal in dieser Gesellschaft, wo es einem frei gegeben ist, zu glauben oder nicht zu glauben. Du kommst also nicht automatisch rein.
- Ähm … Ich glaube auch nicht an irgendwelche … äh … ähm … Ich glaube, das waren die Futuristen Futurismus !
- An die [Sperren: Zukunft] der Kunst! Ähm … Und an … ja … äh … Also so einem Zukunftsglaube.
- Den habe ich eben auch nicht. Ich lebe halt im Hier und Jetzt.
- Morgen gehe ich … ähm … zu REWE einkaufen. Weil ich dann hunger habe.
- Das ist im Hier und Jetzt leben.
- [Pause.]
- Und ich [Sperren: suche] aber eben immer gleichzeitig etwas … [Sperren: Höheres].
- Und glaube es … Und glaube es eben … [Sperren: Hoffe] es … in der [Sperren: Kunst] zu finden.
- [Schlucken.]
- Und dabei ist ja gerade die Kunst das, was … etwas, was halt vom Menschen erschaffen wurde. Oder erfunden … äh … Ja. Also einfach [Sperren: ausgedacht] wurde. Und halt weiter … ähm … transportiert wurde. Über die Jahrtausende. Und … ähm … sich entwickeln konnte.
- Man ist halt sozusagen [Sperren: Teil] davon. Einfach von [Sperren: etwas], was halt ausgedacht wurde.
- Das ist also keine Naturwissenschaft. Oder so. Wo … mhm … Die Formeln und so … Die zeigen ja nicht die Realität. Sondern … ähm … immer nur eine [Sperren: mögliche] … Ja … Sie geben eine mögliche [Sperren: Erklärung] … äh … für ein Phänomen … ab.
- Und trotzdem ist natürlich … Wenn Astrophysiker … nach … nach dem, was die Welt zusammenhält, suchen, also nach dem Kleinsten.
- [Puste Luft raus.]
- Ist ja … Es ist schon ganz schön krass, … ähm … etwas was uner… was noch unerklärlich ist, … äh … zu suchen. Sich da auf den Weg zu begeben.
- Vielleicht zu scheitern Erfolg !
- Tun ja vielleicht auch viele. Oder auch viele Theorien sind … ähm … bestimmt … äh … falsch. Oder können niemals … äh … ähm … bewiesen werden!
- [Schlucke.]
- Aber gleichzeitig … ähm … glaube ich, hat man … kann man da ein ganzes Leben lang den [Sperren: Drang] haben, es machen zu wollen.
- [Sperren: Weil] es noch etwas [Sperren: Ungeklärtes] gibt.
- Was … äh … Wo man … Na ja … Wo man das Gefühl hat, … äh … das will ich aufdecken! So.
- Da [Sperren: ist] etwas, was ich mir nicht erklären kann. Da möchte ich forschen.
- [Pause.]
- So. Und … äh … Das gibt's ja nun einmal in der Kunst [Sperren: nicht].
- [Pause.]
- Von vorneherein nicht.
- [Atme laut aus.]
- [Pause.]
- Die Kunst kann halt maximal auf diesem Gebiet … ähm … Ja! Was ich schon sagte: … ähm … Aus einer anderen Welt … Also aus der Physik zum Beispiel. Aus der Biologie … ähm … etwas [Sperren: nehmen] und es [Sperren: darstellen].
- [Sperren: Und], das ist dann ja der Unterschied, warum … Also was es nicht nur sein sollte, ist halt … ähm … ein [Sperren: Abbild]. Ähm … Von diesen anderen Wissenschaften. Sondern, dass man es schafft, … ähm … sein [Sperren: eigenen] … seinen [Sperren: eigenen] Gedanken, Ideen, mit hineinzubringen.
- Oder vielleicht etwas [Sperren: ungeklärt] lassen!
- [Pause.]
- Also ein Geheimnis drinne belassen. Weil ich selber … äh … kenne mich glaube ich ja auch nicht wirklich. Oder kann mich entschlüsseln.
- [Schlucke.]
- Ich … ähm … erlebe ja von mir auch bloß das, was ich … äh … [Sperren: sage].
- Was ich denke!
- Was ich fühle!
- [Pause.]
- Was ich handel!
- [Pause.]
- Na ja. Aber was heißt das jetzt schon wieder für die … äh … für's künstlerische Tun?
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Ich habe ja oft gehört, dass … äh … Kunst halt gemacht wird, oder man halt machen sollte, um sich zu … äh … Das ist eine [Sperren: Form], sich zu [Sperren: äußern]. Das ist so wie die Sprache.
- Ähm … Wenn ich mit anderen spreche … äh … rede. Oder wenn ich … Ja. Ähm … Ist halt die Kunst eine andere Form der Mit… äh … des [Sperren: Mitteilens].
- So: Ich teile anderen meine Ideen, meine Gedanken mit.
- [Pause.]
- Sozusagen: Das, was [Sperren: in mir drinne] ist … äh … rausbringen.
- So.
- Ähm … Ich bin nun aber irgendwie einer, der gar nicht von vorneherein diesen [Sperren: Drang] hat!
- [Schlucke.]
- Das [Sperren: Innerste] nach [Sperren: Außen] zu stülpen!
- Das merke ich daran, dass ich einfach gar keine [Sperren: Lust] habe auf … ähm … Ausstellungen … äh … machen.
- Also die Arbeiten, die ich mache, also wirklich exzessiv nach Außen zu tragen.
- Mir reicht … Mir reicht dieser HGB Rundgang HGB Rundgang . Zum Beispiel.
- Das ist einmal im Jahr. Da kann ich … ähm … eins, zwei, drei Arbeiten von mir … ähm … zeigen.
- [Schlucke.]
- Und … Diese ganz kleine … ähm … Bestätigung von Außen … Irgendwie reicht die mir schon.
- [Pause.]
- Ich hab also gar nicht einmal anderen Menschen, den Betrachtern, etwas mitzuteilen!
- Was ich ja erst einmal [Sperren: gut] finde! Dass ich nicht so diesen … diesen … diesen Drang habe, nach … also rauszuschreien!
- Ähm … Also ich meine, da gibt's schon genug Leute, die ständig sich … ähm … nach Außen kehren. Also auch gerade in der Kunst.
- Also den Drang verspüre ich einfach [Sperren: gar nicht].
- [Schlucke.]
- Vielleicht würde ich es machen, wenn mir jetzt die ganze Arbeit da abgenommen würde. Mit dem Ausstellungsbetrieb. Also, dass einfach jemand auf mich [Sperren: zukommt] und dann sagt: Ähm … Gib mir mal dies und jenes. Und … ähm … Das möchte ich jetzt gerne ausstellen. Und ich muss dann dazu nichts mehr dazutun.
- Ich muss nicht anwesend sein!
- Das ist ja auch schon dann eine Bestätigung. Und [Sperren: gleichzeitig] sehen es andere, ohne, dass ich jetzt den Drang hatte. Dass sie es sehen.
- Ist dann natürlich die Frage, ob das auch … ähm … richtig oder gut ist. Ähm … Dann etwas zu zeigen. Wenn man es gar nicht … [Sperren: Eigentlich] gar nicht zeigen [Sperren: wollte]!
- [Pause.]
- Und ich tue es ja nun einmal nicht.
- Mir reicht ein bisschen Zeigen.
- Ein ganz klein …
- Also [Sperren: wirklich] bloß ein bisschen.
- Das ist so … der Draht nach draußen.
- Mich interessiert wenn dann mehr das persönliche Gespräch.
- Ähm … Also wenn ich jemanden habe, …
- Wie bei Marios Marios .
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- [Sperren: Hatte].
- [Lange Pause.]
- Darüber zu reden. Auch wenn er die Augen meinetwegen verdreht oder …
- [Pause.]
- [Sperren: Verdrehte].
- [Pause.]
- Aber das bringt mir viel viel mehr, als … ähm … etwas in irgendeine Ausstellung, wo [Sperren: irgendwelche] wildfremden Menschen sich … ähm … die eigene Arbeit sich anschauen.
- Äh … Dann vielleicht sagen: Das ist schön!
- Das finden sie nicht schön!
- Das wollen sie haben!
- Ähm … Das kann wieder zurück!
- [Schlucke.]
- Dieses ganze [Sperren: Rumgelaber]. Das interessiert mich einfach nicht.
- Das ist nicht irgendwie … [Sperren: Dafür mache ich nichts].
- So.
- [Pause.]
- Da entsteht bei mir nichts. Ähm … Wenn ich … Ich hoffe … Ich hoffe, das bilde ich mir jetzt nicht bloß ein. Aber ich … ähm … denke, dass nichts entstehen würde, wenn ich halt … ähm … merke, es gäbe Zustimmung. So.
- Hoffe ich nicht!
- Ist aber auch glaube ich nicht so …
- Ein bisschen sicherlich immer.
- Bei jedem!
- Aber nicht so [Sperren: ausgeartet].
- [Pause.]
- Wobei … Es würde bestimmt niemand wirklich zugeben. Würde er bloß etwas … ähm … machen, um von Außen gesehen zu werden.
- Anderes Beispiel jetzt, als bei der Kunst. Wäre jetzt natürlich das Internet. Wenn die ganzen Diskussionen, die ganzen Artikel und so weiter … Die dann darüber gehen, dass sich alle zum Beispiel bei Facebook Facebook … äh … so nach Außen kehren.
- [Sperren: Alles] zeigen. Und immer wieder … Ja! So eine Aufmerksamkeitssucht eben haben.
- Das ist also … Es ist etwas [Sperren: Menschliches]. Was [Sperren: nichts] nur mit der Kunst zu tun hat.
- Aber natürlich [Sperren: auch] in der Kunst … ähm … vorkommen kann.
- Weil die Kunst ja nur etwas ist, was der Mensch macht. Und wenn der Mensch nun einmal geltungsbedürftig ist, dann kommt das auch in seiner Kunst drinne rüber.
- So.
- Ich hoffe jetzt aber, dass es bei mir nicht so ist. Weil ich nicht glaube, dass das ein [Sperren: guter] Grund ist.
- [Pause.]
- Kunst, was das auch immer ist, …
- [Sperren: Was ist Kunst!]
- … zu machen.
- [Pause.]
- Damit stehe ich natürlich wieder am Anfang.
- [Atme laut aus.]
- [Pause.]
- Was ich jetze gerade gemerkt habe, dass ich jetze … Gut. Ich habe mir das ja schon häufiger … ähm … auch gesagt …
- [Schlucke.]
- Dass das Positive ist … Ist das [Sperren: Machen] in dem Moment.
- [Pause.]
- Also wenn ich den Pinsel in der Hand habe und etwas male.
- Oder wenn ich eine Collage Collage mache.
- Oder wenn ich fotografiere.
- Oder wenn ein Ganzkörperporträt in Geraden umwandel.
- Also [Sperren: dieser Moment] … [Sperren: Das] ist eigentlich das, was mich anscheinend … ähm … ausfüllt. Woran ich mich auch gerne erinnere. Und was mich dann auch [Sperren: antreibt].
- Weiter. Zu. Machen.
- Wie gesagt, kommt dieser Moment eben erst, wenn ich … äh … darin einen Sinn sehe.
- Ob der da jetzt wirklich drinne ist oder nicht.
- Aber [Sperren: würde] ich ihn davor eben nicht drinne sehen, dann würde ich es gar nicht anfangen. Dann wäre ich halt lustlos. Und würde das von vorne herein in Frage stellen.
- Was ich da mache.
- Also ich muss … Ich brauche sozusagen einen kleinen … ähm … Anpiekser. Ähm … Etwas, wo ich sage: Das will ich jetzt ausdrücken!
- Das ist wichtig!
- [Pause.]
- Was auch immer wichtig ist.
- Ähm … Ich merke halt, ich suche immer etwas, was nicht bloß persönlich für mich wichtig ist, sondern was halt … allgemein wichtig [Sperren: wäre].
- Was es sicherlich gar nicht einmal gibt!
- Also es ist … Es ist ja nichts über uns, was … ähm … Was jetzt durch die Kunst … Was [Sperren: nur] durch die Kunst transport… also gezeigt werden [Sperren: könnte]!
- Wie gesagt. In der Physik … Suche nach dem, was die Welt zusammenhält.
- Kleinste Teilchen!
- Ähm … Und das Große und Ganze!
- Das ist halt etwas, was von [Sperren: Außen] kommt. Was sich der Mensch nicht ausgedacht hat.
- Die For… Die können … haben vielleicht gar nicht so oft diese … diese Schaffenskrise, weil es einfach immer weiter geht.
- Es geht … Es … Es … Es kann bloß immer tiefer gehen.
- Klar! Es kann … ähm … Es kann halt Fehlentscheidungen geben. Aber am Ende geht es immer tiefer. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse.
- [Sperren: Immer weiter].
- Und es hat [Sperren: nichts] …
- [Schlucke.]
- … mit einer selbst erschaffenen Welt zu tun.
- Also was wir uns selber kreiert haben.
- Das … Da würde ich ja gleich wieder eine riesen Krise bekommen. Wenn ich merke, dass … ähm … Ich forsche die ganze Zeit und … ähm … Dieses Forschen, dieses Vorankommen, ist eigentlich nur in meinem Kopf drinne. Und gibt es eigentlich real gar nicht. Es gibt nichts, was halt … ähm … erforscht werden müsste. Was tiefer geht.
- Dann gibt's 'ne Kunstkrise.
- 'Ne Krise. So. Das hat ja dann erstmal nichts mit Kunst zu tun.
- [Pause.]
- Zum Glück habe ich ja manchmal das Gefühl … Bei den Konstellationen … Dass es richtig ist, das zu … malen. Das zu äußern. Das auch zu zeigen. Weil das so'n Grund…
- Hach …
- Das ist für mich halt so ein [Sperren: Grundelement] in der Bildenden Kunst. Stellt das irgendwie dar.
- Ob's nun stimmt oder nicht, ist was anderes.
- [Schlucke.]
- Und nur weil ich diesen Moment eben habe, fange ich eben an, etwas zu machen. Und [Sperren: dieses] Machen, das macht mir dann eigentlich Spaß. Ich glaube, da geht's dann gar nicht einmal darum, was ich eigentlich wollte. Sondern in dem Moment, wo ich es mache. [Sperren: Das] ist dann das, was … was dann zählt. Und was für mich dann auch bleibt. Und was dann ja auch zu einem Ergebnis führt.
- [Pause.]
- So.
- Und dann wäre jetzt die Frage: Wie schaffe ich es, wenn der eigentliche, [Sperren: einzige] Sinn, Kunst zu machen …
- [Sperren: Was Kunst auch immer ist!]
- …
- Was [Sperren: Machen] auch immer ist!
- …
- … der Prozess ist. Also der [Sperren: Moment]. [Sperren: Wo] man es macht. Das ist das [Sperren: Einzige], was … mich befriedigt!
- Nicht der Grund, warum ich es mache. Sondern der Moment, wo ich es tue.
- Auch nicht, was danach kommt. Das heißt … Das Zeigen. Sondern wirklich der Moment, …
- [Sperren: Wo. Ich. Es. Mache.]
- [Pause.]
- Wenn es das ist, was mich befriedigt: Wie schaffe ich es, diesen … dieses Machen für mich in … als Thema zu erstellen. Dass das, was ich mache, gleichzeitig auch mein Thema ist.
- Also mein Antrieb.
- Ich [Sperren: möchte] … Ich fange dann nur … möchte dann nur anfangen, weil ich halt … das machen [Sperren: will]. Weil ich diesen Prozess machen will.
- Wie schaffe ich das? Dass das mein Thema wird. Und nicht irgendwie etwas … äh … Pfff … Naturwissenschaft in der Kunst darstellen. Irgendwelche politischen … ähm … Dinge. Irgendwelche gesellschaftsrelevanten Dinge in der Kunst darstellen. Sondern wirklich … bloß halt … Ja. Wie heißt das: Kunst um der Kunst Willen L’art pour l’art .
- [Pause.]
- Es muss mich ja selber befriedigen. Und nicht andere. Also mir kann's ja nicht darum gehen, [Sperren: sollte] es nicht darum gehen, halt … ähm … etwas darzustellen, was relevant ist für andere.
- Was auch immer relevant ist. Das ist ja dann immer so'n zeitlich sehr begrenztes Phänomen. Was es für mich insgesamt wieder … äh … nicht relevant macht. Weshalb ich damit erst gar nicht anfange wirklich.
- [Pause.]
- Also wie schaffe ich es eben, … ähm … den Prozess zum [Sperren: Thema] werden zu lassen.
- Damit nicht bloß der Prozess für mich spannend ist und erfüllend. Sondern eben auch das Thema alleine schon erfüllt. Also was davor ist. Und was dann nach dem Prozess des Schaffens kommt.
- [Pause.]
- Das ist 'ne spannende Frage.
- Ich überlege gerade, ob es dafür irgend …
- Mhm.
- Irgendwelche Künstler gibt, die sich auch darüber … Na ja, okay. Das wären dann halt diese Künstler mit Kunst um der Kunst Willen. Wo halt der Antrieb, der dahinter steckt …
- [Schlucke.]
- Vielleicht sollte ich mich dazu noch ein bissel einlesen.
- Ähm …
- Ja.
- [Pause.]
- Das mache ich.
- [Aufnahme Ende.]