Hausarbeit // Psychiatrie und Kunst

Fall 50, Frau am Tisch (Buntstift)
Fall 50, Frau am Tisch (Buntstift)
Patient Paul B zeichnet Sonn in ((A)) der Manie, ((B)) nach Injektion neuroleptisches Medikament, ((C)) nach weiterer neuroleptischer Medikation
Patient Paul B zeichnet Sonn in ((A)) der Manie, ((B)) nach Injektion neuroleptisches Medikament, ((C)) nach weiterer neuroleptischer Medikation

Mittwoch, 17. August 2016

Hausarbeit gestern wegen Seitenzahlen in Bibliothek gefahren, fertig fehlende Stellen einfügen: A 1976, "tritt Krauss Vorwurf entgegen, jede Selbstdarstellung mit Video habe eine narzisstische Konstellation zur Voraussetzung" (S. 28) B Wilhelm Waetzold, "Die Kunst des Porträts", Leipzig, 1908, S. 329 (Zitat anderes Buch von S. 133) Psychiatrie und Kunst Fall 50, Frau am Tisch (Buntstift Buntstift ) fall50-k.jpg "Man kann […] die kindliche Unfähigkeit des Zeichners darin sehen, dass er die Tischplatte nicht perspektivisch verkürzt darstellt, sondern in die Bildfläche klappt." "Aber hier wie sonst ist darauf zu erwidern, der Charakter der 'Unfähigkeit' könne nur dann entscheidend in Rechnung gestellt werden, wenn das Individuum sich bewusst ist, solche perspektivische Verkürzung sei 'richtig' und zu erstreben, aber nicht imstande, dieser Absicht nachzukommen." Verkauf von Arbeiten für Patienten wichtig, kommen auf diese Weise mit realer Welt in Verbindung Hinzuverdienst für Zubesserung zur Anstaltskost, Privatkleidung, Ausflüge und Urlaubsreisen bei zu hohem Gewinn Probleme mit Finanzamt und Verpflegekostenstelle Hintergrund Veröffentlichung: hospitalisierte Patienten in sozialem Ansehen und Selbstwertgefühl zu rehabilitieren Thema medikamentöse Therapie Beeinflussung künstlerischer Kreativität durch Psychopharmaka Injektion eines neuroleptischen Medikamentes in geringer Dosis kann Stil einer Zeichnung völlig verändern Expressivität wird herabgesetzt, Präzision und Expansivität der Zeichenbewegung werden eingeschränkt Kraft Bleistift auf Papier wird vermindert Wirkung verstärkt sich parallel zur antipsychotischen Wirkung des Medikamentes Patient Paul B zeichnet Sonn in ((A)) der Manie, ((B)) nach Injektion neuroleptisches Medikament, ((C)) nach weiterer neuroleptischer Medikation medikament-k.png Abbildung A Strich zügig und kraftvoll, Umfang Sonne groß Strahlen reichen bis an Blattrand Eindruck gesteigerter Energie und Kraft Abbildung B entstanden eine Stunde nach intramuskulärer Injektion eines neuroleptischen Medikamentes (5 mg Perphenazin) Umfang Sonne kleiner, Linien schwächer Kraft und Sicherheit der Bewegung geschwunden anstatt kräftiger Striche finden sich zahlreiche zarte, kürzere, gekrümmte Linien Zustand ebenfalls im Befinden des Patienten bemerkbar, Denken nicht mehr beschleunigt und Verhalten wirkt "gedämpft" C Medikament in Tablettenform weitergegeben nach zwei Tagen gehobene Stimmung, motorische Erregung, Redefluß, Ideenflucht geschwunden Sonne klein, in Ecke gerückt, Strahlen kurz und ohne Entschiedenheit Zeichnung wirkt arm und ausdruckslos
Diese Netzpublikation gibt Einblick in mein Kunststudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig von 2012 bis 2018. Ich möchte niemandem schaden, sondern meine Studienzeit in all ihrer Komplexität festhalten – in Bezug auf das Studium, die Kunst im Allgemeinen und meine eigene Arbeit. Fehlerhafte Informationen sind ungewollt Teil der Notizen, bedingt durch meinen Wissensstand und teils unleserliche handschriftliche Notizen. Zitate sind nur dann angegeben, wenn ich sicher bin, dass sie korrekt wiedergegeben wurden, auch wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen sind. Meine künstlerische Arbeit thematisiert vor allem Suche und Zweifel. Gespräche mit Professoren und Dozenten fließen in meine Notizen und meine künstlerische Entwicklung ein.

Leipzig, 13. Dezember 2016