Standpunkt // Standpunkt // Kurs Mensch-Maschinen-Verhältnisse // Stanisław Lem

aus Verfilmung Solaris, 1972
aus Verfilmung "Solaris", 1972

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Standpunkt gutes Gespräch mit neuem Kommilitonen über Antrieb / Motor Kunstproduktion, Stella Frank Stella (Basel-Ausstellung), zwingender Grund (wie neue Leinwandformen, Ritz in Leinwand) oder Wahllosigkeit (Wiederholung alter Themen aufgrund fehlendem Antrieb) bei aktueller Produktion, Begründung eigener Arbeiten und ob Begründung bekannter Künstler nachträglich oder von Künstler selber getätigt wurde Standpunkt Es kann nicht nur darum gehen, zu zeigen, dass es ein kleinstes Teilchen, eine letzte Einheit gibt, die allem Materiellen zu Grunde liegt. Das wäre lediglich die Übertragung von Wissenschaft in die Kunst. Die Arbeiten selber müssten noch eine persönliche Ebene besitzen, oder etwa inne haben, was Fragen aufwirft statt nur Antworten zu liefern. Was heißt es, dass Gegenstand, Luft, Mensch, Tier, Planet und Stern im Inneren aus dem gleichen Element, Teilchen, schwingendem Energiefädchen bestehen und nur durch unterschiedliche Verbindungen oder – wenn es nicht nur ein kleinstes Teilchen geben sollte sondern verschiedene Arten – kleinsten Unterschiede zwischen ihnen, zu dem wird, was es ist? Die Verbindungen entstehen auch nicht zufällig. Es gibt einen Grund, warum sich in der Luft nicht plötzlich ein Apfel formt oder ein Mensch zu Stein wird. Immaterielle Themen, wie Gut und Böse, Gott Gott und Teufel, oder – allgemein – menschbezogene Fragestellungen (die also nur auftauchen, weil der Mensch die Fähigkeit besitzt, über etwas nachzudenken und nicht nur es wahrzunehmen), können nach meiner Grundidee nach erst einmal nicht behandelt werden. Oder kann ich meinen Grundgedanken dahin übertragen (Gut kann es nur geben, weil es Böses gibt, der Gott wird nur in Verbindung mit dem Teufel definierbar)? Ob es nun ein persönliches Thema oder etwas wäre, was die Menschheit bewegt, so ist beidem doch gemein: sie würden durch die Motivwahl geäußert werden. Der Stil (also ein Bild, was nur aus Geraden oder einem anderen kleinsten Element besteht) steht fest. Die Technik allerdings nicht. Die würde sich je nach Themenwahl ändern (so steht auch weiterhin das Video / die Animation bei mir zur Debatte). Kurs Mensch-Maschinen-Verhältnisse für großen Schein kein Vortrag notwendig Kybernetik: Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen Turing: "Können Maschinen denken?" Lem, Theorietext: "Technologiefalle" "Die Jagd", Erzählung und SOLARIS (ansehen) Descartes: "Meditationen", 1641 "Cogito ergo sum": Fundament, um Wissen zu Reglementieren (durch strenge Vorschriften zu regeln) Unterscheidung in zwei Substanzen 1 denkende Substanz u. a. Denken, Unsterblichkeit der Seele 2 ausgedehnte Substanz alles, was Naturwissenschaften untersuchen (wie physikalische Sachverhalte) alles, was Maschine ist Gliedermaschine = Körper = Leichnam (funktioniert mechanisch) Seele = Denken, Fühlen menschlicher Körper = Uhr aus Rädern Knochen, Adern, Haut Haut können Bewegung geistlos ausführen Leben wird mechanisch gedacht Unterschied Tier – Mensch, Mensch – Maschine Tier = Maschine Maschine kann lediglich den Menschen imitieren Stanisław Lem Stanisław Lem interessiert an Vortrag zu Stanisław Lem (1921 – 2006, polnischer Philosoph, Essayist und Science-Fiction-Autor) Visionär und Utopist, komplexe Technologien vor tatsächlichen Entwicklung erdacht aus Verfilmung "Solaris", 1972 solaris.jpg 1960er/1970er schrieb er über Nanotechnologie, Neuronale Netze und virtuelle Realität wiederkehrendes Thema: philosophische und ethische Aspekte und Probleme technischer Entwicklungen (wie künstliche Intelligenz, menschenähnliche Roboter Transhumanismus , Gentechnik) entlarvt u. a. Technikgläubigkeit und auf Wissenschaft beruhende menschliche Überlegenheitsdenken als Hybris (Hochmut) pessimistisch gegenüber langfristiger Überlebensfähigkeit der Menschheit thematisiert u. a. Kommunikationsversuche Menschen – außerirdische Intelligenz kritisiert das (teilweise von ihm vorhergesagte) Internet / Informationsgesellschaft Nutzer werden zu "Informationsnomaden" / hüpfen "zusammenhangslos von Stimulus zu Stimulus" dadurch Verfall der Fantasie und Intelligenz der Menschen
Diese Netzpublikation gibt Einblick in mein Kunststudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig von 2012 bis 2018. Ich möchte niemandem schaden, sondern meine Studienzeit in all ihrer Komplexität festhalten – in Bezug auf das Studium, die Kunst im Allgemeinen und meine eigene Arbeit. Fehlerhafte Informationen sind ungewollt Teil der Notizen, bedingt durch meinen Wissensstand und teils unleserliche handschriftliche Notizen. Zitate sind nur dann angegeben, wenn ich sicher bin, dass sie korrekt wiedergegeben wurden, auch wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen sind. Meine künstlerische Arbeit thematisiert vor allem Suche und Zweifel. Gespräche mit Professoren und Dozenten fließen in meine Notizen und meine künstlerische Entwicklung ein.

Leipzig, 13. Dezember 2016