Kinderzeichnung // umsetzen // Psychiatrie und Kunst

Kindliche Zeichnung (frei nach Emma), 42 x 59,4 cm, 31
Kindliche Zeichnung (frei nach Emma), 42 x 59,4 cm, 31
Heilanstalt Waldau, 1921, Adolf Wölfli
Heilanstalt Waldau, 1921, Adolf Wölfli
Campbell’s Tomato Soup, Collage, 1929, Adolf Wölfli
Campbell’s Tomato Soup, Collage, 1929, Adolf Wölfli

Sonntag, 21. August 2016

Kinderzeichnung Kinderzeichnung Zeichnung von Emma Emma versucht zu kopieren auf A2-Format (vier A4-Blätter, insgesamt 42 x 59,4 cm) Blätter hinten mit kurzen Klebestreifen vorbefestigt danach mit langem Klebeband komplett aneinander befestigt Kindliche Zeichnung (frei nach Emma), 42 x 59,4 cm, 31 kinderzeichnung1-m.jpg dicke Buntstifte Buntstift verwendet fehlt: Filzstift und Stempel umsetzen dicke Filzstifte, große Stempel (Fußabdruck, Frosch) kaufen Marmelade-Flecken fehlen noch mit Handcreme statt Lippenpflegestift großflächig eingerieben Psychiatrie und Kunst "Das Haus Kannen Buch. Bilder aus der Psychiatrie", Alexianer-Krankenhaus 1 "Über Kunsttherapie", Wulf Becker-Glauch Nicolas Poussin zu Porbus, als Frenhofer nach 10 Jahren Arbeit am Bild jenes zeigt: "Ich sehe nichts als ein wirres Durcheinander von Farben, die von einer Fülle bizarrer Linien zusammengehalten werden – wie eine Mauer aus Malerei." (aus "Das unbekannte Meisterwerk", Honoré de Balzac) siehe auch Notiz vom 6.4.2013 nur undurchdringliches Chaos Chaos von Farben und Linien zu sehen, anstatt genaue Nachahmung der Realität Patienten im Alexianer-Krankenhaus: chronisch schizophren und geistig behindert, häufig mehrfach durch Lähmung und Anfällen behindert seit 1976 im Rahmen der Beschäftigungstherapie gemalt seit 1983 in Kunsttherapie einige Patienten seit Jahren oder Jahrzehnten sprachlich nicht mehr geäußert Ausdruck und Stil entfalten sich in Kommunikation mit Therapeuten Ausdruck der "Primärpersönlichkeit" (Persönlichkeit vor psychischer Störung) Kunsttherapie leistet "archäologische" Arbeit im Bereich der Primärpersönlichkeit primäre Möglichkeiten treten in gegenwärtige Wirklichkeit des Bildes Kunsttherapie stellt nicht Defizit in Mittelpunkt Nietzsche Friedrich Nietzsche : paradoxe Verschränkung von Krankheit als "Stimulanz" der Kunst / Kunst als Therapie Nietzsche: Gesundheit ist nicht Fehlen von Krankheit, sondern Befähigung mit Krankheit fertig zu werden Balzac über Frenhofer: "ebensosehr Wahnsinniger … wie Maler" Träume sprechen in Bilder, wenig in Sprache [?] Sprache hat bildhaften Grund Hauptthemen (wie bei Kinderzeichnungen): anfänglich Baum und Haus, später Sonne, Menschen und Tiere "Es gibt keine Grenze, wo die Kunst anfängt und die Kunsttherapie aufhört." 2 "Kunst im Urzustand", Gerda Wendermann Adolf Wölfli Adolf Wölfli (1864 – 1930, schweizerischer Künstler, Komponist und Schriftsteller, Vertreter Art Brut Art brut ) Heilanstalt Waldau, 1921, Adolf Wölfli woelfli-k.jpg im Bereich "Bildnerei der Geisteskranken" Eingang mit Adolf-Wölfli-Raum in documenta 5, 1972 1895 in Nervenheilanstalt Waldau bei Bern eingeliefert, 35-jähriger Aufenthalt bis zum Tod Sterben 1899 begann Wölfli zu zeichnen und zu schreiben insgesamt rund 1460 Zeichnungen, 1560 Collagen und 25.000 zu Heften gebundenen Seiten mit Erzählungen, Gedichten und Musikkompositionen 28.020 Ergebnisse / (35 Jahre * 12 Monate * 30 Tage) = schuf rund 2,223809523809524 Blätter pro Tag überwiegend in Sieben-Quadratmeter-Kammer mit Bunt- und Bleistiften auf dünnem, holzhaltigem Makulaturpapier entstanden Ich sehe: es bedarf keines großen Raumes oder vielen unterschiedlichen Techniken um etwas zu schaffen, was bedeutungsvoll erscheint. zeigen seine Eindrücke aus Schangnau, Bern, Waldau und Emmental Campbell’s Tomato Soup, Collage Collage , 1929, Adolf Wölfli woelfli2-k.jpg lange vor Andy Warhols Arbeit von 1962 zeigt er Dose von Campbell’s Tomato Soup (morgen weiterbearbeiten)
Diese Netzpublikation gibt Einblick in mein Kunststudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig von 2012 bis 2018. Ich möchte niemandem schaden, sondern meine Studienzeit in all ihrer Komplexität festhalten – in Bezug auf das Studium, die Kunst im Allgemeinen und meine eigene Arbeit. Fehlerhafte Informationen sind ungewollt Teil der Notizen, bedingt durch meinen Wissensstand und teils unleserliche handschriftliche Notizen. Zitate sind nur dann angegeben, wenn ich sicher bin, dass sie korrekt wiedergegeben wurden, auch wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen sind. Meine künstlerische Arbeit thematisiert vor allem Suche und Zweifel. Gespräche mit Professoren und Dozenten fließen in meine Notizen und meine künstlerische Entwicklung ein.

Leipzig, 13. Dezember 2016