o. T. // Kurs Praktiken des schon Fertigen in der zeitgenössischen Kunst // Kurs Jahrhundert des Readymade // notiert

Brief an Suzanne Duchamp, 1916, Jean Crotti Papers, Archives of American Art, Smithsonian Institution, Washington DC
Brief an Suzanne Duchamp, 1916, Jean Crotti Papers, Archives of American Art, Smithsonian Institution, Washington DC
Ema (Akt auf einer Treppe), 1966, Gerhard Richter
Ema (Akt auf einer Treppe), 1966, Gerhard Richter
Ausstellungsansicht Forest, © ProLitteris / André Morin
Ausstellungsansicht "Forest", © ProLitteris / André Morin
READYWEB: HÉRISSON, Pierre Granoux
READYWEB: HÉRISSON, Pierre Granoux

Montag, 27. April 2015

o. T. (Notizen der letzten 2 Tage) weiß grundierte Holzplatte (53 x 43 cm) in Leerrahmen befestigt mit Blaupapier Richtungen der Geraden auf Holzplatte skizziert Garn mit Klebeband an Rändern fixiert später Garn mit Kleber auf Oberseite der Rahmung fixieren und Enden abschneiden Kurs Praktiken des schon Fertigen in der zeitgenössischen Kunst Vorbereitung Referat Kurs Jahrhundert des Readymade Ready-made 1913 Duhamp Frage aus Notizen: "Kann man Werke machen, die nicht Kunst sind?" Videoausschnitt Interview Duchamp Marcel Duchamp "[…] the word did not exist – the thought did not exist […]" Brief an Suzanne Duchamp, 1916, Jean Crotti Papers, Archives of American Art, Smithsonian Institution, Washington DC readymade-marcel-duchamp-brief-k.jpg erste Erwähnung Begriff "readymade" durch Marcel Duchamp für seine "schon fertigen" (tout fait) Kunstwerke "Nun, wenn Du hinaufgegangen bist, hast Du in meinem Atelier das Rad eines Fahrrads und einen Flaschentrockner gesehen. – Ich habe das als eine bereits fertige Skulptur gekauft." "Hier in New York habe ich Objekte [Flaschentrockner] desselben Stils gekauft und sie 'readymade' genannt […] – Ich signiere sie und gebe ihnen eine Inschrift in Englisch." "Ich habe zum Beispiel eine grosse Schneeschaufel, auf welche ich unten geschrieben habe: In advance of the broken arm, französiche Übersetzung: Dem gebrochenen Arm voraus – Bemühe Dich nicht zu sehr, dies im romantischen oder impressionistischen oder kubistischen Sinn zu verstehen – das hat damit nichts zu tun; Ein anderes 'readymade' heisst: Emergency in favor of twice mögliche französische Übersetzung: Gefahr (Krise) auf Grund von 2 mal." "Nimm für Dich diesen Flaschentrockner. Ich mache aus ihm ein Readymade aus Entfernung. Du wirst ihn unten und im Inneren des unteren Ringes beschriften, in kleinen Buchstaben, gemalt mit einem Pinsel für Öl in der Farbe silbernes Weiss mit der Inschrift, die ich Dir hier anschliessend gebe und Du wirst ihn in derselben Schrift signieren wie folgend: [nach] Marcel Duchamp." ([nach] in eckigen Klammern von Duchamp gesetzt) André Breton (1896 – 1966, französischer Dichter, Schriftsteller und wichtigster Theoretiker des Surrealismus Surrealismus ) André Breton Definition Ready-mades in "Le Phare de la Mariée": "Vorfabrizierte Objekte, die die Würde eines Kunstwerks erlangt haben durch die Wahl des Künstlers." 1931 erste surrealistische Ausstellung in den USA erste Ausstellung des Flaschentrockners (in Vitrine): "Exposition Surréaliste d’Objets", 1936, Galerie Charles Ratton, Paris (legte besondere Bedeutung auf Objektkunst, berief sich auf Primitivismus, Fetische und mathematische Modelle) sollte als Vorläufer für Objektkunst präsentiert werden Katalog erschienen, mit u. a. folgenden Kategorien: Objets Naturels, Objets Naturels Interprétes, Objets Naturels Incorporés, Objets Pertubes, Objets Trouvés (von einer ganzen Reihe von Surrealisten, nur die Namen der Finder sind aufgelistet, keine Stücke oder Titel, dadurch klar Unterscheidung zum Ready-made) Objets Trouvés Interprétés (werden einzeln mit Titel aufgeführt, aber nicht als Werk sondern je als "gehörend zu", Beispiel "La varlope, appartient à Man Ray Man Ray "), Objets Americains (von Eskimos, aus Peru etc.), Objets Océaniens, Objets Mathématiques, Ready-made et Ready-made aidé (hier als einzige Werke: Marcel Duchamp, Flaschentrockner, 1914; Marcel Duchamp, Why not sneeze), Objets Surréalistes (größte Gruppe, hier u. a. : Marcel Duchamp, La bagarre d`Austerlitz, 1921) 2. Präsentation: Fotografie von Man Ray publiziert in "Boîte-en-valise", 1935 – 1941 (siehe auch 17.4.) Ausstellung "Übrigens sterben Sterben immer die anderen. Marcel Duchamp und die Avantgarde Avantgarde seit 1930", 1988 (Daniels Dieter Daniels stellt eigenen Flaschentrockner aus) Ema (Akt auf einer Treppe), 1966, Gerhard Richter Gerhard Richter akt-auf-einer-treppe.jpg Ulf Linde stellte Kopie vom "Großen Glas" her, baute Flaschentrockner nach (von Duchamp signiert) Duchamp signierte einige Flaschentrockner, die ihm gegeben wurden Flaschentrocker als Multiple Multiples 1964 herausgebracht "do-it-yourself": Brief an Werner Hofman, 1962 (erhält von Duchamp die Antwort, er könne sich den Flaschentrockner für das Museum im Bazar de l'Hotel de Ville in Paris besorgen) Erwähnung Flaschentrockner in Comic-Welt "Forest", 2008 – 2009, Bethan Huws (88 Flaschentrockner und Neon) Ausstellungsansicht "Forest", © ProLitteris / André Morin bethan-huws.jpg "Rack", 2009, Kendell Geers (metal, beer bootles) READYWEB: HÉRISSON, Pierre Granoux pierre-granoux-k.jpg ready-made-Buch mit Internetabbildungen von Flaschentrocknern notiert Bilderwolke mit "Flaschentrockner"/"bootle dryer" (Google Google -Bildersuche), ohne Bezug zu "Duchamp", "Marcel", "readymade", "art" Flaschentrockner wird zu abstraktem Einrichtungsgegenstand / zur Dekoware (anders beim Urinal)
Diese Netzpublikation gibt Einblick in mein Kunststudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig von 2012 bis 2018. Ich möchte niemandem schaden, sondern meine Studienzeit in all ihrer Komplexität festhalten – in Bezug auf das Studium, die Kunst im Allgemeinen und meine eigene Arbeit. Fehlerhafte Informationen sind ungewollt Teil der Notizen, bedingt durch meinen Wissensstand und teils unleserliche handschriftliche Notizen. Zitate sind nur dann angegeben, wenn ich sicher bin, dass sie korrekt wiedergegeben wurden, auch wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen sind. Meine künstlerische Arbeit thematisiert vor allem Suche und Zweifel. Gespräche mit Professoren und Dozenten fließen in meine Notizen und meine künstlerische Entwicklung ein.

Leipzig, 13. Dezember 2016