Ready-made
Freitag, 5. Mai 2017
Standpunkt Link Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Pausen-Gespräche mit Christian eingefügt Themen #individualistisch und #elitär elitär eingefügt (folgende Notizen von gestern) Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Schlussworte eingefügt aktuell fehlende Bilder ergänzt nachher noch Readymade Ready-made (Duchamps Pissoir Marcel Duchamp und Feuerlöscher Feuerlöscher ) machen (nachmittags) Pissoir, Feuerlöscher und Papiereimer eingefügt neuer Zwischenstand Link E-Mail an Daniels Dieter Daniels geschrieben mit Anhang Zwischenstand umsetzen Link nachher Modellierzirkel und Papierrolle (1,40 x 20 m) kaufenMontag, 1. Mai 2017
Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Aufteilung: 1 Einleitung mit Christian (Das kann ich auch!) mit Alexander (Abgrenzung Betrachter vom Kunstraum) mit Oma (oft nicht verständlich) 2 Was ist Kunst? vor allem mit Oma unbeantwortet am Ende 3 Kriterium greifbar mit Oma (Realismus) mit Alexander (Porno) 4 Kriterium schön vor allem mit Christian (Design-Objekt) zwischendurch mit Alexander (Koch) zwischendurch mit Oma (van Goghs Kornfeld) 5 Kriterium hässlich mit Oma ("Der Schrei") kurz mit Christian (Installation Akkuhammer) 6 Kriterium interessant mit Christian (Installation Ventilatoren) 7 Kriterium Spielerei mit Christian (Installation Ventilatoren) 8 Kriterium besonders mit Christian (es muss sich abheben) mit Oma (Technik bei van Gogh Vincent van Gogh , Geradenbilder) ganz kurz mit Alexander 9 Kriterium Stil als Ausdruck mit Oma ("Der Schrei") A Expressionismus Expressionismus mit Oma ("Der Schrei") Noch offen: Kriterium harmonisch, Kriterium bleibend, Kriterium Komposition, Kinderzeichnungen Kinderzeichnung , Readymade Ready-made (Duchamps Pissoir Marcel Duchamp , Feuerlöscher Feuerlöscher ), Münk. Münich. MunkSonntag, 30. April 2017
Diplom Theorie Link Zwischenstand Link versucht alle drei Gespräche miteinander zu verknüpfen einige Wörter entfernt bzw. hinzugefügt, damit Übergänge flüssig bei Gesagtem immer in Klammern Interviewpartner und Nummer Sprechblase angegeben später nachvollziehbar und ich sehe, was schon verwendet wurde 1 Einleitung fängt mit Fahrt nach Basel zu Christian an "Im Frühling dieses Jahres fuhr ich mit der Bahn nach Basel. Zu Christian, Flugbegleiter und gelegentlicher Museumsbesucher. Um in Galerien, auf der Straße und im Restaurant eines Kaufhauses etwas über seine Meinung zur Kunst zu erfahren." seine These: "Na Kunst sollte ja schon irgendwie was Besonderes sein. Oder?" Überleitung zu Alexander "Ende letzten Jahres, es ist kalt, aber kein Schnee weit und breit, machte ich mich mit dem Bus nach Potsdam auf, meiner Geburtsstadt. Dort traf ich Alexander. Alexander, eher der Büromensch, ganz selten in Museen anzutreffen, versuchte unlängs Gerhard Richter Gerhard Richter mit einem eigenen Rakelbild nachzueifern." Thema "Wer gehört zum Kunstbetrieb Kunstbetrieb ?" Übergang zu Oma "Omas häufigster Ausruf ist 'Mhm'. Deshalb passt das auch ganz gut in Alexanders Gespräch hinein. Oma war kurz vor Neujahr in einer Pension in der Nähe von Senftenberg untergekommen, was für mich eine Gelegenheit darstellte, sie über ihre Ansichten zur Kunst zu befragen." Thema "Zeitgenössische zeitgenössisch Kunst oft unverständlich" endet mit Beispiel Pissoir Marcel Duchamp -> Alexander fordert Greifbareres -> Oma realistische Bilder 2 Was ist Kunst? kurzes Gespräch mit Oma 3 Greifbare Kunst Realismus und Alexanders Erfahrung im Pompidou 4 Kriterium schön noch machen, mit Christian und Oma 5 Kriterium besonders noch machen 6 Readymade Ready-made noch machenDienstag, 25. April 2017
Klasse Bildende Kunst Link im Folgenden aus Erinnerung heraus zusammengefasst, da keine Notizen während Klassentreffen gemacht auf fremdem Computer notiert (englische Tastatur), da bis spätabends nicht zu Hause morgen wäre Erinnerung noch verblasster … mir faellt nichts ein … mir faellt nichts ein Wie hat es angefangen? Ich komme in den Klassenraum, zwei drei Leute sind bereits da Warten, ich rede mit einem Kommilitone Kommilitone ueber sein Auto, was woanders geparkt werden muss fragt nach einem Euro wegen Parkgebuehr, gebe ihm eine zwei Euro Muenze es faengt an; Faengt es wirklich an? … mir faellt nichts ein Anfang Arbeitsbesprechung (vermute ich, keine Erinnerung an diesen Moment Moment mehr) in Erinnerung geblieben: ein A4-Blatt mit "Toilette nicht benutzbar" (oder so) als Readymade Ready-made sehr fragwuerdig, finde ich Was wuerde Oma dazu sagen? es faellt mir ein: es faengt mit Arbeit an, wo rote Holzelemente eine Schlangenlinie mit Pfeilen ergibt fuer mich nicht nachvollziehbar, wuerde ich nur die Arbeit sehen, ohne Gespraech oder Text vom Kunststudenten … mir faellt nichts ein … mir faellt nichts ein Was kam als naechstes? … mir faellt nichts ein kleine Bilder, auf die Evi geschossen hat … mir faellt nichts ein … mir faellt nichts ein … mir faellt nichts ein Sprung zurueck zu meiner Praesentation fing nach der Mittagspause an, ich fuhr mit dem Fahrrad durch die Stadt / den Park … mir faellt nichts ein Werkstatt Plastisches Gestalten Link alle versammeln sich im Klassenraum, wir wollen in die Werkstatt gehen (nach wiederholtem Lesen: nicht korrekt, die meissten standen schon vor dem Klassenraum bereit) unten warten schon viele, ich gehe vor, schliesse die Werkstatt auf Sprung zu Ereignis davor: ich bin in Werkstatt und schaue, dass alles fuer Praesentation bereit liegt Zettel mit ausgedruckten Notizen und zwei Fotos, sowie Text zum Arbeiten unter Alkoholeinfluss Alkohol liegen unten bereit stelle Gipsbueste und Holzbueste vor lese Text zum Selbstversuch vor schlaegt als Titel fuer Holzherme "Der Trinker" vor, in Anlehnung an "Der Denker Auguste Rodin " Kommilitonin beharrt darauf, dass Geschlechtsteil fuer Herme Herme wichtig zeigt mit ihrem Handy Fotos, alle Blicke darauf fixiert, amuesieren sich (spaeter) empfielt die Gipsbueste auf diesem Gestell zu belassen, jenes aber viel weiter auszufahren mir faellt auf: ich bin von Bachmann so beeinflusst (positiv), dass ich keinen Zugang zu den Arbeiten der Kommilitonen bekomme (alles so verkopft, konzeptuell?) Warum Holz und nicht Marmor? Warum drei Meter hoch? Warum ohne Geschlechtsteil? Warum du? bei Arbeit von Kommilitone: Warum diese Farbe? Intention Intention ? I-n-t-e-n-t-i-o-n? INTENTION? wiederhole mehrmals, dass ich den Prozess zeigen moechte, es geht mir nicht um eine moegliche Herme als Ergebnis Werkstatt von anderen nicht als Lernort verstanden, sondern als Ort, wo Kunstwerke geschaffen werden Vorstellung Ende, alle gehen hoch, ich esse noch ein paar Kekse, schliesse ab bewundere kindliche Zeichnung Kinderzeichnung von Kommilitonin hat aus Zug heraus Gegend festgehalten, auf grossem Blatt / Karton spaeter mit Wachstiften oder so vervollstaendigt laedt mich zu ihrer Ausstellung ein (mit feministischen Arbeiten) … mir faellt nichts ein lese diese Notizen noch einmal durch … mir faellt nichts ein ich laufe schneller sechs bis sieben Stunden ohne Notizen machen gesessen … mir faellt nichts ein aus Erinnerung schreiben gefaellt mirDienstag, 4. April 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Am nächsten Tag. In Freiburg. Ausstellungsbesuch.]
- [Anfang vom Gespräch nicht aufgezeichnet.]
- Arbeit Ventis
- … finde ich lustig.
- Sag noch einmal was.
- [Klappergeräusche im Hintergrund.]
- Das finde ich lustig.
- [Betrachten die Arbeit "Ventis", 2017, Evgenij Gottfried Evgenij Gottfried .] Ventis, 2017, Ventilatoren, Bewegungsmelder, Verteilersteckdosen, Verlängerungskabel, Evgenij Gottfried
- [Pause.]
- Man hat hier diese Ventilatoren. Die sind halt einfach nicht in der Funktion, wie sie eigentlich wäre. Aufgehängt. Die bewegen sich. Knallen manchmal gegeneinander.
- [Pause.]
- Wie würdest ihr denn in der Kunst das nennen? Eine Installation?
- Ja.
- [Pause.]
- Spielerei, ohne Bedeutung, aber lustig
- Aber … Bedeutung hat das nicht.
- Na das ist eine Choreographie. Ne?
- [Nicht verständlich, 0:40.] Aber … Es ist einfach was … ein Alltagsgegenstand. Anders … [Sperren: Pfff] … angeordnet.
- Na und dadurch ist es dann ja … passt es nicht mehr in einen andere Kategorie als Kunst. Eigentlich. Es ist kein Design. Weil es ja in dem Moment Moment nicht schön aussieht. Es ist kein Alltags… also es ist kein Gegenstand, den man benutzen so würde.
- Ja.
- Sondern das sind halt jetzt so Objekte, die … äh … für sich selbst … in ihrem Rahmen halt … [Sperren: spielen].
- [Klappergeräusche.]
- [Sperren: Jaaa]. Das ist ja schon wieder was reingedeutetes.
- Ja aber sie spielen doch im Endeffekt.
- Sie spielen ja nicht von sich aus. Sondern jemand hat sie so gemacht, dass sie so [Sperren: wirken], als würden sie spielen.
- Nö. Sie spielen ja mit sich selbst, weil sie Luft erzeugen.
- Aber sie spielen doch nicht. Spielen kann kein Objekt. Du siehst einfach Dinge, die schweben halt im Raum, weil die nun einmal sowas wie einen Propeller haben. Der sie schwingen lässt. Jemand hat sie so angeordnet. Deshalb wirkt das so. Das ist ja schon eine Interpretation, dass es spielt.
- [Pause.]
- Aber wie ich eben schon sagte: Ich finde es halt lustig.
- [Klappergeräusch.]
- [Pause.]
- Was wir gestern hatten … Das hat natürlich schon was Besonderes. Und hebt sich ab von dem, was man sonst sieht.
- Was [Sperren: du] siehst. Sowas haben glaube ich ganz viele in der Kunst hier gemacht.
- [Sperren: Jaaa]. Aber was man nicht im Alltag sieht. Meine ich.
- Du siehst es vielleicht weniger in einer Ausstellungsgalerie. Ne? Wobei du das hier ja auch kaufen kannst.
- Ja?
- Ja. Stand auf der Preisliste drauf. [Sperren: Du] hast den Zettel!
- Nö. Ich habe den kleinen. Den anderen hast du. Irgendwo. Vielleicht. Und der da … [Zeigt auf einen Ventilator.] … Das ist auf jeden Fall der Friedrich. [Lacht.] Der rattert durch die Gegend.
- [Mit hoher Stimme:] Ihr könnt mich mal!
- Genau so!
- Nummer fünfzehn.
- [Blätterrascheln.]
- Evgenij Gottfried.
- Von Evgenij ist das auch? Oh mein Gott Gott . Da hat er ja alle Werke, die wir uns angucken.
- Ventilatoren. Bewegungsmelder. Verteilersteckdosen. Verlängerungskabel. Preis auf Anfrage.
- Das erste [Fußnote: Eine andere Arbeit.] hatten wir ja jetzt auch schon von ihm gesehen.
- Fragste ihn mal, was das …
- Hammer. Hammerhammer. Das hatten wir gesehen. Nee. Das ist zweimal …
- [Betrachten die Arbeit "Hammerhammer", 2017, Evgenij Gottfried.] Hammerhammer, 2017, Evgenij Gottfried
- Das ist Nummer drei.
- Akkuhammer.
- Akkuhammer. Akkuhammer. Hammer. Schrauben.
- [Betrachten die Arbeit "Akkuhammer", 2017, Evgenij Gottfried.] Akkuhammer, 2017, Evgenij Gottfried
- Aber was sollst du denn … Was kriegst du für achthundert?
- Na … Das ganze Ding. Mit dem …
- Mit dem Styropor. Und wo soll ich das hintun?
- In deinen Keller. Und wenn du nicht mehr kannst, dann … Ich meine. Das schaute lustig aus. Das mit dem Hammer.
- Na wir gehen da noch einmal hin. Noch einmal angucken.
- Okay. Was haben wir denn da in der Ecke.
- Warte doch mal.
- [Aufnahme unterbrochen.]
- Was?
- Es passt in keine andere Kategorie, also ist es Kunst
- Es geht um die Frage, was Kunst ist.
- Na was sagst du denn jetzt, wenn du das so siehst. Ist das … Also … Was ist daran jetzt für dich Kunst. Oder …
- Wie du schon sagtest … Natürlich ist das … Es passt in keine andere Kategorie als … Also nennt man es … Kunst.
- [Pause.]
- Künstlich. Gemachtes.
- [Pause.]
- Ja. Es ist eben eine Verdrehung von … von der Normalwelt.
- [Pause.]
- Ist das für dich gute Kunst?
- Was heißt das.
- Wir wissen ja noch nicht einmal, was Kunst ist. Also … Wenn du das schon in irgendeine Kategorie reinstopfst … Wir haben ja gestern eher so … gehangene Sachen gesehen.
- Na ja. Ich … Also … Ästhetisch gesehen ist es jetzt nicht … nicht wirklich schön.
- Aber beim Hammer schon!
- Aber es ist interessant.
- Beim Hammer war es aber auch ästhetisch schön.
- Ja. Aber … Aber das hier ist halt schon was interessantes. Bewegung. Aber das Objekt an sich … Ne? Da hängen hier diese Kabel herum.
- Na das gehört ja dazu.
- Das bewegt sich so. Und so ein Ventilator an sich ist ja auch kein schönes Objekt.
- [Pause.]
- [Sperren: Schön] wäre zum Beispiel, wenn … wenn da jetzt was drum gebaut unten wäre.
- Dann machst du wieder zu viel rein. Das [Sperren: muss] so einfach bleiben. Wie beim dem Hammerding. Es [Sperren: darf] einfach bloß ein Akkuschrauber und Hammer sein. Mehr nicht.
- Aber wer sagt, dass es so sein muss?
- Funktion von Gegenstand umgedeutet
- [Sperren: Nein]. Aber so konzentriert es sich doch auf die … eigentliche Funktion von Ventilatoren. Die aber halt … äh … anders gebraucht sind.
- Das ist aber nicht die Funktion von Ventilatoren.
- Die Funktion vom Ventilator ist: Luft zu erzeugen.
- Ja aber … Um …
- So.
- … zu kühlen!
- Genau. Und die kühlen ja auch im Endeffekt. Aber die kühlen sich gegenseitig. Weil der Luftstrom, der geht ja …
- Nee …
- Die sollen einen nicht kühlen. Sondern der Luftstrom, der soll einen frisch machen. So. Die machen sich sozusagen gegenseitig frisch.
- Nee. Hier geht's doch darum, dass sie sich durch den Luftstrom, der erzeugt wird, bewegen.
- [Sperren: Ja!]
- Aber sie kommen halt nicht so weit.
- [Ein Ventilator bewegt sich stark.]
- [Sperren: Dusssch!] [Lacht.]
- Und der eine, der bewegt sich halt ein bisschen schneller. Guck mal die anderen.
- Der andere ist ein Autist. Nee. Links in der Ecke! Der gar nichts macht.
- Na der macht da so sein Ding. [Lacht.]
- [Lacht.] [Mit hoher Stimme:] Hach! Ihr könnt mich mal!
- [Pause.]
- Interessant, nicht schön
- Also sagen wir es so. Ich finde es interessant. Aber nicht schön.
- Aber was bedeutet das jetzt für die Kunst?
- Na ja …
- [Sperren: Was] heißt [Sperren: interessant]. Das ist ein Scheißwort.
- Wieso.
- [Sperren: Interessant].
- Na ich gucke gerne zu. Also ich bleibe hier auch gerne fünf Minuten länger stehen. Das meine ich mit interessant.
- Danach bist du erkältet.
- Nee. [Sperren: Du!]
- Dann hat es ja eine Wirkung auf dich.
- Weil da die ganzen Bakterien herumgewirbelt werden.
- Oh mein Gott!
- [Klappergeräusche.]
- [Pause.]
- [Schlag gegen die Wand.]
- [Lacht.]
- Na die heizen sich gegenseitig auf. Ne?
- Die gehen ja richtig aufeinander los. Ne?
- [Pause.]
- [[Sperren: Bumm.]]
- Na das ist halt … Selbst der autistische.
- Der bewegt sich jetzt nicht. Guckt zu.
- [Klappergeräusche.]
- Jetzt fällt der von der Decke. [Lacht.] Die Frage ist ja auch: Will er, dass es [Sperren: genau] so angeordnet ist?
- Na hat er ja gemacht.
- Hat der das vorher irgendwo getestet?
- Na ich glaube, dass ist auch zufällig irgendwie.
- [Pause.]
- Jetzt ist wieder Ruhe. Na ja. Das ist halt … Das ist auch interessant. Zu sehen, was sich hier so für eine Dynamik entwickeln kann. Und das kann man ja vorher nicht so planen. Das hier dann in einem bestimmten Moment … hier viel Bewegung herrscht. Oder eben kaum.
- Ja aber was sagt dir das denn jetzt.
- Es sagt nicht viel! Du siehst einfach ein Objekt in einem anderen … [Sperren: Kontext]. Und …
- Mein Lieblingswort!
- Und … Es passiert was. Hier passiert halt was. Es ist halt nicht langweilig. So wie man auf Wasser guckt. Was durch den Bach plätschert.
- [Pause.]
- Ich würde es als schöne Spielerei betrachten.
- Es ist [Sperren: nicht] schön. Aber es ist eine …
- Na doch!
- … Spielerei.
- Aber was heißt Spielerei?
- Eine interessante Spielerei.
- [Stöhnt.] Aber was … Aber was … Ab wann wird aus einer Spielerei … was … was … was als Kunst bezeichnet werden würde?
- Na ja. Da du gesagt hast … Das ist in dem Fall …
- Das ist ein Kunstraum.
- Also ist es Kunst
- Das hattest du ja schon gesagt. Hier ist der Ausschluss. Es hat keine wirkliche Funktion. Und so weiter. Also ist es Kunst.
- Dann kann es auch eine Spielerei sein. Einfach. Wenn ein Kind irgendwas macht … äh … , dann … dann wird das auch als Spielerei angesehen. Nicht als Kunst.
- Mhm. Okay. Kunst kann Spielerei sein. Muss es aber nicht.
- Ich … Mir gefällt es ja, wenn es als Spiel selbst wahrgenommen wird. Und wenn der Künstler das halt so als … ausschlaggebenden Punkt hatte.
- Wichtig ist nur, nicht zu sagen, dass das Zeug hier [Sperren: spielt].
- Für unsere Augen spielt es.
- Aber ja nicht freiwillig. Und es sind ja Objekte.
- Was heißt freiwillig.
- [Sperren: Spielen] kann doch nur ein [Sperren: Mensch].
- Sagst du. Und Affen?
- Oder menschenähnliche Wesen.
- [Sperren: Katzen]?
- [Lacht.] Säugetiere!
- Warte mal. Was gibt's denn noch. Schlangen oder so?
- Die spielen bestimmt nicht.
- [Pause.]
- Na gehen wir weiter.
- Zum Feuerlöscher Feuerlöscher ? Feuerlöscher 003, 2015, 2 Feuerlöscher, Lack, Florian Münchow Florian Münchow
- [Schaut nach Informationen auf dem Zettel.]
- Nee, ich habe schon geguckt. Vierzehn.
- [Pause.]
- Feuerlöscher im Kunstraum
- Feuerlöscher.
- Wenn es [Sperren: hier] mal brennt!
- Vor allem war weiter vorne doch noch einer.
- Der war aber echt!
- Zweimal Feuerlöscher.
- [Tür knallt.]
- Das finde ich halt … Also ich weiß nicht, was es hier ist. Aber … Ne? Das ist doch immer dieses … Ne? … Hauptding. Wenn man in eine Galerie kommt, in eine zeitgenössische zeitgenössisch , und da ist ein Feuerlöscher. Weil da nun einmal einer sein muss. Da kommt dann auch immer wieder der Kommentar, von mir selbst: [Mit hoher Stimme:] Hach! Das ist jetzt Kunst! So. Weil das halt in einer Galerie steht, wird der Feuerlöscher nicht gleich als Feuerlöscher wahrgenommen. Sondern kann genauso gut ein Kunstobjekt sein.
- Hier ist der aber verändert.
- Ja. Hier greift er es ja aber auf. Da hast du das Feuersymbol. Hier hast du die Feuerlöscher.
- Die sind aber ineinander geschweißt.
- Gibt's die vielleicht so?
- Nee.
- Sicher?
- Eigentlich sind die ja einzeln so. Mit Nebenflasche und Hauptbehälter.
- Der hat sich hier so viel Mühe gegeben.
- [Pause.]
- Aber warum hat er das gemacht! [Sperren: Das] ist ja die Frage.
- [Blätterrascheln.]
- Das hier zum Beispiel. Das finde ich … Spittel.
- Was heißt Spittel?
- Na ja. Blödsinn eher. Das ist doch jetzt … Was soll denn das einem sagen?!
- Na ja. Das ist jetzt bei den Ventilatoren nicht anders.
- Das ist lustig!
- Das ist lustig, okay.
- [Lacht.] Und das hier … Da bleibt man doch nicht stehen. Und will sich das für immer und ewig angucken.
- Na ja. Aber bei den Ventilatoren bist du halt …
- [Nicht verständlich.]
- Nein. Bei den Ventilatoren da ist halt eine Aktion. Du bist halt ein Mensch, der reagiert auf … ähm … auf Bewegung.
- Ja. Und da passiert [Sperren: hier] ja gar nichts. Das ist noch nicht einmal schön.
- [Pause.]
- Das ist …
- Du kannst da nicht mehr drinne sehen?
- Nö.
- Ich auch nicht. Aber ich frage.
- Ich sehe da nicht viel.
- Aber reicht das nicht? Einfach bloß zwei Feuerlöscher, die ineinander geschweißt sind? Warum muss das jetzt mehr sein?
- Ja aber warum … Warum zum Beispiel … Warum sollte das jetzt jemand für die größte Kunst der Welt halten?
- Warum sollte jemand sich die Ventilatoren angucken, wie sie sich gegenseitig Wind geben?
- [Von weiter weg.] Weil es lustig ist.
- Lustig als Argument dafür, dass man hinguckt
- Aber lustig ist … kann doch nicht bloß das einzige Argument für … das ist jetzt Kunst … sein.
- Das ist ja nicht die Argumentation dafür, dass es Kunst ist. Sondern dass du hinguckst.
- Also sind wir jetzt in der Ausstellung nicht, weil es Kunst ist, sondern weil man da hingucken kann.
- Ja.
- Was ganz einfaches eigentlich.
- Das ist doch für den Alltagsmenschen wichtig. Findet er es schön oder nicht. Würde er es sich in sein eigenes … Wohnzimmer hängen …
- Würdest du die Ventilatoren …
- … oder nicht.
- … in dein Wohnzimmer hängen? [Lacht.]
- Na das würde mir auf die Nerven gehen. Außerdem hätte ich überall … [Lacht.] … blaue Flecken.
- [Lacht.]
- Es gibt dafür ja schon die Katze Ramses .
- Na die fände es …
- Die fände es …
- … lustig!
- … lustig!
- [Lachen.]
- Die würde sogar sagen … [Mit hoher Stimme:] Hach! Das ist Kunst!
- [Pause.]
- Okay.
- Hier hast du ganz viele. Nothammer 1+3+3, 2015, 7 Nothämmer mit Halterung, Florian Münchow
- Ah okay. Wir wären fast vorbeigegangen.
- [Pause.]
- Nothämmer im Kunstraum
- Nächstes Objekt. Nummer dreizehn. Sieben Nothämmer mit Halterung.
- [Pause.]
- Schön. Ne?
- [Pause.]
- Nummer sieben … Also der unterste … ist ein bisschen auf den Schuss.
- [Pause.]
- Also auch hier wieder: Wir haben einen Gegenstand, wie wir ihn sonst im Bus oder so finden. In einem anderen Kontext. Und gleich sieben Mal.
- [Pause.]
- Doch … Das hat jetzt was Ästhetisches.
- Das ist doch nicht ästhetisch.
- Finde ich.
- Der eine ist doch ganz woanders.
- Na ja. Das macht … Komposition nennt man dann das.
- Das Objekt an sich ist ja kein schönes.
- Findest du nicht?
- Es ist rot. Hat was … äh …
- Diese Verchromung?
- … metallisches.
- Ja.
- [Pause.]
- Etwas, was es schützt. Aber …
- [Pause.]
- Schön ist das nicht.
- [Pause.]
- Dann haben wir hier … Transportwagen 001, 2015, Rollwagen, Seilwinde, Kletterseil, 12 Kartons, Florian Münchow
- [Blätterrascheln.]
- Das sieht man ja alltäglich irgendwo. Wo halt Müll gelagert wird. [Lacht.]
- Das ist jetzt ein Objekt.
- Okay. Guckt man da hin?
- Wir anscheinend jetzt ja.
- Ich meine … Sowas siehst du in ähnlicher Form immer wieder an den Straßen.
- Mit so einer roten Schnur zugemacht?
- Wieso … Aber wenn da irgendwo halt … alte Kleider herumliegen. Oder Müll.
- Ja aber das sieht jetzt hier ja nicht … ähm … müllig aus.
- Na ja. Da ist was Zerknäueltes auf einer Platte. Festgehalten mit einem Spanngurt.
- [Pause.]
- Und?
- [Pause.]
- [Auto fährt vorbei.]
- Ich frage m
- Was bringt das jetzt.
- Willst du jetzt mit so einer Grundsatzdiskussion hier kommen.
- Nein nein.
- [Pause.]
- Handwerklich und besonders
- [Sperren: Das] ist doch schon wieder was anderes. Das ist … Oh. Sieben, acht, neun, zehn. Elf …
- [Betrachten die Arbeit "Daheim", Julien Fettkötter.] Daheim, Julien Fettkötter
- Styrophor, farbig. Mit kleinen Objekten.
- Haus fünf bis neun.
- [Blätterrascheln.]
- [Pause.]
- Das mit dem Holz finde ich glaube ich am … Nee … Hier mit dem Steinchen. Wobei. Das lenkt wieder zu sehr ab. Dann lieber so etwas.
- Da haben wir …
- [Pause.]
- Das ist … ist PVC. Beton.
- [Blätterrascheln.]
- Ich finde, das lenkt zu sehr ab. Lieber sowas hier.
- Ja gut. Das ist ja für jedes anders.
- Nee, dann das gelbe Steinchen. Das ist für Schwule!
- [Pause.]
- Da ist zumindestens handwerklich was da. Ne? Das gibt es bestimmt nicht so im … Baumarkt. Oder?
- Genau. Da ist was genommen worden …
- Das ist jetzt kein Readymade Ready-made .
- Stein … Und dann wurde noch was verändert.
- Das ist kein Stein. Das ist Styropor.
- Oder Styropor. Das steht da ja. Styropor.
- Da wurde nichts verändert. Da wurde eine ganze Fassade drauf ge… …staltet.
- Also da hat wieder schon jemand etwas Besonderes geschaffen.
- [Pause.]
- Halt … verschiedene … Häuser. Hauseingänge.
- [Blätterrascheln.]
- Für verschiedene Funktionen. Ladeneingang. Eines, was man eher am Bahnhof sieht. Ein Haus …
- Aber was sagt dir das jetzt?
Montag, 23. Januar 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- [Pause.]
- Allerdings leider erst dann. [Hustet.]
- Also das heißt, du willst dir davor keine Sachen durchlesen oder … ähm …
- Nein, so generell würde ich es nicht sagen. Ich würd's nicht ausschließen.
- Ja klar, aber …
- Aber …
- … dich interessiert danach eher, dass … wenn … wenn … wenn du über das Handwerk Handwerk einen Zugang gefunden hast.
- Tate London
- Also ich kann dir noch ein zweites Beispiel geben. Ich war mal in Paris. Auch wieder in dem … Oder war das in London? Da war eine Ausstellung …
- Du brauchst echt eine Jahreskarte!
- [Lachen.]
- Ich … Ich glaube, es war in London. Und zwar …
- [Sperren: Tate]. Meinst du.
- Äh … Ich weiß nicht, ob es … ähm … in der … [Sperren: Ja], es kann sein, dass ich sogar … dass es in der Tate-Galerie …
- Da war ich … [Direkt in das Mikrofon:] … dieses Jahr übrigens. Tate Modern
- Pass auf.
- Ein [Sperren: großer] Streit mit Christian.
- Jedes Kind … äh … Jedes Kind hat schon einmal ein Luftballon … äh … ähm … zu einem Tier gebastelt bekommen.
- Okay.
- Und … äh … Dort war eine Ausstellung …
- [Sperren: Kenne ich doch].
- … mit großen …
- Jeff Koons Jeff Koons
- Das ist Jeff Koons.
- Jeff Koons. Ich vermute auch, dass das Jeff Koons ist. Ja.
- [Tippgeräusche.]
- Dann war der andere [Fußnote: Der die Pillendöschen-Arbeiten gemacht hat.] aber jemand anderes!
- [Lachen.]
- Aber okay. Den kenne … Das ist super. Okay.
- Das ganze war dann eben halt … äh …
- Mach auf. Mensch. Ich will das noch einmal sehen!
- Ja. Ganz kurz. Ähm … Also … Also übergroße Figuren.
- Ja. Ja. Und ganz grell.
- Immer glänzend.
- Ja.
- Äh … grelle Farben.
- Ja.
- Erste Frage: Material
- Aber die selben Figuren. So und … äh … Es hatte meine Aufmerksamkeit erregt, weil ich hatte … äh … äh … ähm … Also es hat mich in dem Moment Moment erst einmal interessiert, weil ich dachte: Mit welchem Material hat er gearbeitet.
- Super. Okay.
- Es war so krass.
- Was war das denn. Stahl oder so. Ne? Blech oder so? Was …
- Nee.
- … aufgeblasen wird? Und dann …
- Ich kann es dir jetzt gar nicht mal genau sagen. Ähm … Aber es muss leichter sein. Als … ähm … Als …
- Meine ich ja. Das ist eine ganz dünne Schicht halt. Die dann ausgedehnt …
- Ja.
- … wird durch … durch Luft reinpressen. Balloon Dog, Jeff Koons, 1994 - 2000
- Was interessiert mich ein als Luftballon … äh … geknoteter Hund. Ja?
- Ja.
- Das interessiert mich überhaupt nicht. Und würde ich vielleicht auch nicht soviel Künstlerisches darin … äh … erkennen. Ja?
- Was meinst du mit künstlerisch? Warum ist ein Hund, der größer gemacht ist im Ballon, künstlerischer als ein kleiner?
- Mhm.
- Weil es künstlicherer, ungewöhnlicher ausschaut? Weil man es nicht auf der Straße begegnen würde?
- Alltägliche in Kunst transformiert
- Vielleicht wieder, weil das eine ist das Alltägliche.
- Genau. Was manche sich auch auf der Straße … Ja.
- Ähm … Wie das Urinal alltäglich ist. Oder eben der geknotete Hund auf einer Geburtstagsparty … Wie das alltäglich ist. Und das andere ist wieder dieses bewusste Gestalten. Dieses bewusste Schaffen von etwas Großem. Ähm … Vielleicht mit einem besonderen Material. Ähm … Anleitung Ballon-Hund knoten, Wolf Weidner, YouTube YouTube
- Okay.
- Mhm … Der Spiegel Spiegelbild des Alltäglichen. Auf einmal auch wieder in so einen Raum gebracht. Gazing Ball (Farnese Hercules), 2013, Jeff Koons Gazing Ball (Spranger Hercules, Deianira and Centaur Nessus), 2015, Jeff Koons
- Ein bisschen widersprechen tust du dich aber trotzdem. Weil du beim Urinal nämlich gesagt hast, da würde es dir sogar gefallen, vielleicht, wenn da der Alltag mit drinne sein würde. Urin. Oder selbst wenn es bloß gemalt ist. Bei dem Luftballon sagst du jetzt, dir reicht die normale Größe nicht aus. Sondern du brauchst ein ganz übergroßes Ding.
- Nein. Vielleicht auch wenn es kleiner wäre. Nein, nein. Das wollte ich damit nicht sagen. Ich sage nur: Das eine ist das Alltägliche. Und ich sehe in dem Alltäglichen weniger das Künstlerische. Weniger …
- Ja.
- … den Aspekt Kunst.
- Ja.
- Ähm … Wenn jetzt aber jemand bewusst das Ganze aus dem Alltag herausnimmt, …
- Ja.
- M. C. Escher M. C. Escher
- … in einem anderen Raum zeigt. Vielleicht in einer anderen Größe. Vielleicht in einer anderen Materialität Materialität . Vielleicht in einem anderen Kontext. Dann gewinnt auch [Sperren: das] für mich eine andere Bedeutung. Mhm … Zum Beispiel … ähm … Dieser Wasserhahn gezeichnet. Äh … ähm … Wo Wasser läuft. Aber kein Zugangsrohr vorhanden ist. Jeder kennt ja irgendwie dieses Bild …
- Von Maigret?
- Äh … Also es gibt die …
- Von René Magritte René Magritte ?
- Es gibt sogar diese Installation dazu.
- Okay.
- Und es gibt auch Bilder dazu. Ja?
- Sind das die grafischen Bilder? Sind das Grafische? Dann ist das von … ähm …
- Das kann ich nicht … Das weiß ich nicht. Also … Also auf jeden Fall einmal gezeichnet. Der Wasserhahn, wo Wasser läuft, aber kein Zugang ist. Ähm … Und das andere eben die Installation. Wo man sich fragt: Wieso läuft da permanent Wasser, obwohl ich gar nicht sehe, wo das Wasser herkommt. Also die Leitung …
- Hast du da noch mehr Informationen. Oder gar nicht, jetze?
- Nee. Das sind einfach nur Dinge, die …
- … Dir noch einfallen.
- So. Wen sollte ich jetzt finden?
- [Sperren: Escher] wäre mir jetzt noch eingefallen. Der doch mit so optischen Täuschungen gearbeitet hat. Und wo dann …
- Möglich. Ja. Aber wen sollte ich jetzt googeln? Mit den Knot-Tieren?
- Ähm … Jeff Koons.
- Jeff … Ich glaube, das war Jeff Koons.
- Jeff Koons und der Kunstmarkt Kunstmarkt
- Das ist nämlich der, der im Kunstmarkt … Der hat als Thema glaube ich dieses Geldding. Weißt du?
- Ja.
- [Beide, gleichzeitig:]
- Jeff Koons.
- Jeff Koons.
- Koons.
- Genau.
- Mit Doppel-O.
- Genau. [Sperren: Genau]. Das ist der. [Sperren: Genau] das ist der.
- Aber …
- Diese Ausstellung …
- Du siehst doch schon an seinem Grinsen: Das ist … Das ist ein Saleman.
- Ja.
- So jemand, der da wirklich … ähm …
- Und was da wirklich ganz geil ist: [Sperren: Das] habe ich selber gesehen. Hier.
- Na öffne mal.
- Michael Jackson mit dem … äh … Komplett in Gold. Mit dem Affen. Michael Jackson and Bubbles, Keramik, 1988, Jeff Koons
- Wo hast du das gesehen?
- Äh … Ich glaube, das war in …
- [Sieht etwas auf der gerade besuchten Website.] Da war ich. In der Beyeler Foundation.
- Ähm … Das war …
- Da hatte ich auch einen Streit mit Christian gehabt.
- Das war, glaube ich, auch in Paris.
- [Pause.]
- Aber weißt du …
- Aus Keramik.
- … jetzt noch, was du da … Also du erinnerst dich jetzt daran. Das heißt, es hat schon einmal eine interessante … also für dich eine Materialität oder so gehabt, die das im Gedächtnis liegen blieben ließ. Ne?
- Also das … Das war einfach so verrückt. Dass man sich [Sperren: immer] wieder daran … äh … erinnert. Dass man das schon einmal gesehen hat. Ja.
- Emotionalität kein Grund
- Aber du gehst jetzt wieder halt von dem … äh … Erinnern aufgrund der … des Handwerks, der Materialität, … ähm … aus. Und nicht … ähm … aufgrund etwas, was es in dir bewegt hat. Weißt du? Was … Was es ausgelöst hat.
- Na ja. Das ich mich überhaupt daran erinnere, dass … dass ist natürlich ein Zusammenspiel aus vielen Dingen.
- Ja. Ja, ja. Aber das wäre aber trotzdem auch bei den anderen Sachen … Bei Uecker Günther Uecker und so. Gab es etwas, was in dir drinne war? Also was es ausgelöst … Also was … was etwas auslöste bei dir? Hast du Tränen bekommen? Hast du ein …
- Nein.
- … Zittern bekommen? Oder so?
- Gar nicht. Also als ich das Bild gesehen hab', hatte ich null Emotionalität. Null.
- Okay.
- Äh … äh … Dass das jetzt aus Keramik ist, das hat mich damals auch wenig interessiert. Weil ich fand's zu kitschig.
- Okay.
- Äh … Ich habe jetzt gerade gelesen, dass es Keramik ist.
- Also. Gefühl … Emotionen … wäre für dich jetzt nicht etwas, was … was ein Faktor wäre für: Das ist gute Kunst. Oder so?
- Ähm.
- Weil, dann würdest du ja nicht gute Kunst sehen.
- In dem Moment ist es nichts, was mich wirklich … ähm … was ich mir noch ein zweites Mal hätte angucken wollen.
- Aber du hast dich daran erinnert. Das heißt, da … Sein Marketing hat funktioniert. Anscheinend.
- Ich erinnere mich an vieles in meinem Leben.
- [Lachen.]
- Na ja. Aber jetzt im Gespräch … äh … erwähnst du ja …
- Ja.
- … ein paar Sachen, die dir einfallen.
- Also das ist mir gerade eingefallen, weil … weil wir ja Jeff Koons geöffnet haben. Und weil's über Google Google , … äh … über die Bildgalerie, … war ja sofort verknüpft.
- Ja.
- Ne?
- Dann geh' aber noch einmal zu … äh … zu … zu diesem Knotendings.
- Ach hier. Schau mal.
- Dem Ballonding.
- Das ist auch …
- Ja. Das war der Selbe. Genau.
- Das hängt zusammen, ja.
- Aber dann geh' jetzt noch einmal zu diesem Knotending.
- Ja.
- Weil das finde ich jetzt halt interessant. Du hast einen [Sperren: so] offenen Kunstbegriff. Den [Sperren: ich] gar nicht habe. Den viele gerne hätten würden wollen. Mach mal groß. Irgendwie.
- Ah. Es geht leider nicht größer.
- Ach so. Na doch. Du kannst doch rannzoomen. Es geht nur darum, dass wir ein großes Bild haben. Da haben wir eines. Okay. Ähm … Du hast es gesehen. Ne?
- Ja.
- So ungefähr.
- Live. Genau.
- Ähm … Du hast gesagt, die Materialität hat dich an… angesprungen. Deshalb …
- Ja.
- … fandest du es gut.
- Also hier … Was hier natürlich auch wieder ist …
- Spiegelung.
- Große Skulpturen und große Gemälde
- Ich glaube, man … ähm … man kann mich scheinbar sehr schnell locken. Alleine mit Größe.
- Mhm. Und Farbe.
- Das … Das ist … Farbe weniger. Sondern … Mit [Sperren: Größe] kann man sich … kann man mich locken. [Sperren: Große] Leinwände. Gerhard Richter Gerhard Richter . Bin ich sofort da.
- Der … Der fährt bestimmt mal …
- Großes …
- … ein Audi oder so.
- [Lacht.] Großes … äh … äh … Hier eben auch [Fußnote: Suchergebnis von Google]. Ähm …
- Aber ist das [Sperren: wirklich] … Ist das wirklich ein schönes … ähm … ein schöner Zugang zu Kunst? Wenn du sagst, … ähm … die … die Größe kann mich locken? Das Material kann mich locken? Das Handwerk kann mich locken? Kann das das Einzige sein? Was halt gute Kunst für … Also was Kunst machen sollte?
- Ich habe nie …
- Also handwerklich kann man ja ganz ganz viel machen.
- Ich habe nie gesagt, dass … dass … äh … äh … äh … ähm … dass … dass … der Zugang, den ich habe zu diesen Gegenständen, zu diesen Werken, dass ich daraus auch ableite, was gut und was schlecht ist. Also das kleine Gegenstände jetzt [Sperren: nie] gute Kunst sein können. Weil sie einfach diese Größe nicht haben.
- Mhm.
- Das … das kann ich nicht … Das stimmt auch nicht.
- Nee.
- Kunst = subjektiv
- Das würde ich [Sperren: nie] ableiten.
- Das hab' ich jetzt auch gar nicht so extrem gemeint.
- Ja … Und … ähm … Was ist gute und was ist schlechte Kunst.
- Ja.
- Also das liegt ja wirklich … äh … äh …
- Das ist jetzt subjektiv.
- … im Auge des Betrachters.
- Ich meine, schon was …
- Das ist extrem subjektiv.
- … [Sperren: Kunst] ist, ist subjektiv. Aber … Aber … Aber …
- Aber ist es mir gefällig, oder … Was nicht. Ne?
- Genau. Aber da man das ja nicht klären kann, sagt man …
- Ja.
- … äh … fragt man glaube ich eher: Was ist denn gute Kunst. So. Und da kann man dann halt … Nee. Bei guter Kunst, da kannst du wieder objektiver rangehen. Deshalb fragen nämlich Kunsthistoriker und so weiter nach [Sperren: guter] Kunst. Ich habe Bücher davon. Da geht's dann nämlich darum, wie die aufschlüsseln, warum ist das jetzt gute Kunst. Also technisch und so weiter und so fort. Weißt du? Was … Was macht das Bild …
- Mhm.
- … besonders gegenüber anderen Sachen. So. Das lese ich mir …
- Mhm.
- … auch noch einmal durch. Das ist ja ein gutes Ding. Ähm … Dich würde ich deshalb eher nicht fragen, was gute Kunst ist, sondern was dich halt berührt. Darum geht's ja. Was … [Sperren: Na] … Oder berührt … Dich berührt's halt vom Material her. Das ist doch auch okay. Oder?
- Mhm. Das Material selber berührt mich nicht.
- [Sperren: Nee]. Aber die Größe. So.
- Ähm.
- Und die Größe ist doch etwas … ist … ist … das Objekt.
- Assoziationen aufgrund Größe
- Das … Das … Das ruft bei mir auf jeden Fall genau Assoziationen hervor. Gefühle hervor. Aufgrund der schieren Größe. Genau.
- Okay.
- Immer dieses Übermächte. Dieses … äh … nicht Alltägliche. Äh … äh … Dieses … ähm … Ja, wie mit Lupe auf etwas heraufschauen. Ja?
- Ja.
- Also normalerweise wären das ja nur ganz kleine … äh … äh … Knotentiere. Und auf einmal sind sie größer als ich selbst. Also auf einmal ändert sich auch der Spiegel. Man stelle sich mal vor, es wird … äh … in der Größe eine Ameise abgebildet.
- Mhm.
- Da ist das Größenverhältnis aber umgekehrt. Ich bin geschrumpft. Die Ameise ist … äh … vergrößert.
- Mhm.
- Äh … Und auf einmal sehe ich ihre Werkzeuge, dieses Tieres, auf einmal extrem bedrohlich.
- Mhm.
- Obwohl ich … Umgekehrt war ich für sie bedrohlich.
- Mhm.
- Ähm … Und jetzt ist auf einmal … ähm … verkehrte Welt. Und … äh … Alleine das schon macht mich neugierig. Ähm … Weil es … Weil es in mir Emotionen, Gefühle weckt. Die ich vorher nicht hatte. Ja.
- Jeff Koons = Geschäftsmodell?
- Bei dem Jeff Koons, glaube ich, vereinen sich einige Sachen. Die bei dir immer zu Tage kommen. Und zwar einmal: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.
- Mhm.
- Ist bei dem so.
- Ja.
- So wie ich den mitbekommen habe.
- Ja. Er kleidet sich auch so. Ne?
- Das meine ich ja. Wie … Wie ein …
- Er kleidet sich …
- … Salesman. Und … Und … Und es geht wirklich um Geld.
- … sehr erfolgreich.
- Ja.
- Und … äh … Ja.
- Ähm … Ausgangspunkt für Künstler hast du Begabung oder … äh … oder Können, Handwerk genannt. Ist bei ihm … Also [Sperren: Handwerk] …
- [Sperren: Das muss man erst einmal können!]
- Der Künstler arbeitet selber nicht mehr
- Nein nein nein. Stopp. Er selber macht das nicht. Das sind alles Auftragsdinger. Der hat glaube ich seine ganze Gilde oder wie das heißt …
- Das wusste ich gar nicht.
- … um sich herum.
- Das wusste ich nicht.
- Das macht der wirklich nicht selbst.
- Idee ist entscheidend
- Aber es reicht ja die Idee. Das reicht ja schon aus.
- [Sperren: Das] wäre jetzt das Nächste gewesen. Gehört zu dir Handwerk auch …
- Ja.
- … die Idee dazu?
- Natürlich.
- Oder ne Begabung. Oder …
- Begabung. Können. Und ich habe nie Handwerk gesagt. Ich habe … Ich hab' gesagt: Begabung und Können. Und das [Sperren: Können] ist ein Handwerk. So. Aber er zum Beispiel [Sperren: kann] gute Ideen entwickeln. Er hat vielleicht etwas gesehen, was sich umsetzen lässt. Vielleicht hat er sogar gegengecheckt, ob das marktfähig ist.
- Na da kommst du zu: Kunst ist gleich Geschäftsmodell. Das ist dein Ding.
- [Pause.]
- Der stört mich übrigens. Ich glaube, den stören aber viele.
- [Lacht.]
- Aber … Aber er treibt es auf die Spitze! Das ist wieder cool. Weißt du? Der … Der … Der …
- Mich hat er begeistert.
- [Sperren: Ja]. Aber er treibt's auf die Spitze. Deshalb finde ich's wieder gut.
- Ja.
- Also er spielt, glaube ich, genau damit sozusagen …
- Mhm.
- Wie … Wie macht man ein Image auf.
- Mhm.
- Und wie verdient man damit Millionen.
- Ja.
- Und … Und … Und am Ende gibt's doch einen Spiegel. Also Leute kaufen sowas für Millionen oder so und … äh … Da kann man sich dann schon fragen: Hallo, was ist das für ein System? Er macht zwar mit. Und er nutzt es aus. Aber gleichzeitig fragt … werden dann solche Fragen da gestellt.
- Ja.
- So.
- Ja.
- [Pause.]
- Also er macht's nicht selber. Das weiß ich. Er hat aber die Idee. Okay. Aber das ist übrigens … Übrigens ist das auch bei bei … diesem Pissoir Marcel Duchamp so.
- Ja.
- Am Ende hat er es ja nicht selbst gemacht. Er hat lediglich seine … seine Signatur Künstlersignatur gegeben. Und er hatte die Idee dazu, das auszustellen. Oder in einem Salon sozusagen … äh … ähm … einzureichen. Es wurde übrigens abgelehnt. Am Anfang. Von denen. Das war Neunzehnhundertundachtzehn. Oder was da stand. Ne?
- Mhm.
- So. Und wurde erst …
- Neunzehnhundertsiebzehn.
- Neunzehnhundertsiebzehn. Und wurde erst nachträglich, nachdem er … äh … äh … bekannter wurde … Der hatte mehrere solcher Ready-mades Ready-made gemacht. Also auch so Objekte, die aus dem Alltag sind. Und hat die in den Kunstraum reingestellt.
- Ja.
- Ähm … Und wurde erst nachträglich dann, nach dem Krieg eigentlich, … äh … äh … äh … wieder rausgeholt. Weil er bereits viele viele Jahre davor das macht hatte, was die nach dem Krieg gemacht hatten. Und zwar Objekte, die aus dem Alltag kommen, kommen halt in den Kunstraum.
- Das hatte ich vorhin auch versucht zu erklären. Dass halt der Kunstbegriff dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist.
- Neues wird abgelehnt, aber wichtig für Fortschreiten
- [Sperren: Gleichzeitig] … Jetzt sind wir aber bei einer spannenden Sache! Auch wegen der neuen Musik vorhin. So, … ähm … ähm … wo wir … ich jetzt auch nicht verstehe, warum wird die … äh … gefördert und gespielt, wenn's ganz ganz wenige sich nur angucken. Die Säle manchmal leer sind.
- Ja.
- [Sperren: Das] sind doch genau die Sachen, die eigentlich am [Sperren: Ende] … äh … ähm … [Sperren: Inputs] sind für [Sperren: Neues]. Nur [Sperren: dadurch] kann Neues entstehen! Das heißt … ähm … dieses … dieses Zeug hier, … das gab's schon! Aber er hat's noch einmal gemacht. Und er hat wirklich etwas Neues kreiert. Bei dem wurde es jetzt sofort … ähm … akzeptiert. Anscheinend. Aber bei … Aber … Aber … Aber bei diesem Pissoir war's am Anfang abgelehnt worden. Das hat doch … äh … Das hat die Kunstwelt danach verändert.
- [Pause.]
- Hat es.
- Mhm.
- Van Gogh Vincent van Gogh
- [Sperren: Und] … Oder nimm … äh … [Sperren: Wähähähä] … [Nicht verständlich.] … Van Gogh nicht. [Sperren: Doch]. Van Gogh. Der wurde abgelehnt mit seinem Zeug, was er damals gemacht hat. Der war arm. Und hat …
- Ja.
- … sich zurückgezogen. Und [Sperren: danach] war das erst was.
- Ja.
- Das heißt, es wurde Neues geschaffen, was [Sperren: damals] noch abgelehnt wurde, aber später dann halt [Sperren: riesengroße] Kunst war. So.