Futurismus
Donnerstag, 28. April 2016
E-Mail von Ohme vom 28.4. mit einer Zeichnung von FR² (mit Notizen von gestern) 1 x für die Kunst geblutet für die Kunst geblutet Geradenbild Geradenbild Link Leinwand auf Rahmen gespannt Linie, Öl auf Leinwand, 6 x 60 cm, 30 Link umsetzen Link Transport Klassenraum -> Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße organisieren drei große Rollen, mehrere Arbeiten (gerollt), zweimal verhüllte Arbeit vom Rundgang, Flügeltürrahmen eventuell heute Alberti wegen rechter Flügeltür (lässt sich schlecht schließen) nach Lösung fragen Brief mit Fotos vom Flügelrahmen an Fdk-Mitglied Oma abschicken Werkstatt Holzwerkstatt Link Holzkonstruktion nachgeschliffen und mitgenommen eventuell Alberti wegen Rahmung gekreuzte Beine anfragen (habe kommende drei Wochen viel Zeit) Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link Zusammenfassung: 1 Künstler gingen vom von Auftraggebern vorgegebenen Thema aus Bildnisse, religiöse Themen, … 2 Künstler müssen sich Themen selbst suchen A Künstler, die Arbeiten schufen, die Käufer anlocken sollten B Künstler, die nicht bloße Illustratoren sein wollten suchten Themen, mit denen sie bestimmte technische Probleme studieren konnten jedes Motiv = Gelegenheit, Harmonien von Formen und Farben zu studieren auf Lösungssuche von Formproblemen Beispiel: altes Problem der Malerei auf Fläche Raumtiefe darzustellen 3 Künstler, die eigene Vorstellungen verwirklichen (ab hier wird es nicht mehr wirklich nachvollziehbar, da zu subjektive Herangehensweise) wie: von trockener Vernünftigkeit der Erwachsenen freizukommen, Fantasie der Wilden und Kinder wiederzugewinnen Streben nach Klarheit, Gesetze des Universums spiegeln, … gleichzeitig aber anscheinend: Zweifel Zweifel am Schaffen suchten weniger Gekünsteltes und weniger Beliebiges durch selbstständiges Handeln wird es aber immer beliebiger, da noch weniger objektiv als davor Antwort vielleicht (Gombrich Ernst H. Gombrich ): Moderner Künstler will wieder Dinge schaffen Sehnsucht: möchte fühlen, dass er etwas macht, was früher nicht da war nicht bloßes Abbild von Dingen, nichts Dekoratives also: Wesentlicheres und Bleibenderes was ihm wirklicher vorkommt, als das, was ihn im Alltag umgibt zurück zur Kindheit, wo Alltagsgegenstände eine größere Bedeutung bekamen (wie Stift = Zauberstab, Sandstrand = Schlossanlage) unscheinbare Dinge = ungeheure Bedeutung für Kind Liegende Frau, Stein, 1938, Henry Moore Henry Moore Link Link Skulptur durch "Magie menschlicher Hände" entstanden schaute am Anfang nicht auf Modell sondern auf Stein keine steinerne Frau sondern frauengleicher Stein romantische Sehnsucht: Zivilisation entfliehen, die vom Kommerziellen verseucht zu sein scheint (wie Gauguin Paul Gauguin oder Delacroix) nicht einfach erlernbar: Unmittelbarkeit [?] und Einfachheit Beispiel Henri Rousseau Henri Rousseau , war Zollbeamter bewies, dass übliche akademische Ausbildung auch Hindernis sein kann Porträt von Joseph Brummer, 1909, Henri Rousseau Link ohne akademische Ausbildung, malte mit einfachen, reinen Farben und klaren Umrissen Bewunderung für Rousseau und "Sonntagsmaler" führte bei anderen Malern zur Ablehnung komplizierter Theorien des Expressionismus Expressionismus und Kubismus Kubismus Theorie = Ballast wollten Ideal des einfachen Mannes entsprechen klare, eindeutige Bilder malen nüchtern und sachlich sein, Inhalte darstellen, die schlichte Menschen mögen und verstehen können Widerspruch: Man kann nicht beschließen "primitiv" zu werden (Textabschnitte ausgelassen) Gombrich: wenn alte Aufgaben verschwanden, gab es wieder neue, die Künstlern das Gefühl von Sinn und Zweck gaben was schon einmal getan wurde stellt keine Aufgabe mehr da Ziel: 1 nicht mit halben Lösungen zufriedengeben 2 auf Effekthascherei verzichten "Eine endlose Geschichte" Bedeutung von einzelnen Künstler erst nach Ablauf bestimmter Zeit möglich wie ihr Werk andere beeinflusst hat / woraus ihr Beitrag zur Geschichte der Kunst besteht Gombrich Kunstgeschichte nach Lösung bestimmter künstlerischer Probleme betrachtet Lösungen, die weitere Entwicklung bestimmen je näher Gegenwart: schwierig vorübergehende Moden von dauerhaften Leistungen zu unterscheiden Beispiel 1890: Versuch aktuelle Kunstgeschichte zu beschreiben, wäre fehlgeschlagen A van Gogh Vincent van Gogh ("halb verrückter holländischer Autodidakt", malte besessen "irgendwo in Südfrankreich") B Cezanne ("wohlhabender, scheuer älterer Herr, der schon lange aufgegeben hatte, Ausstellungen zu beschicken") C Gauguin (spät angefangen mit malen, in Südsee ausgewandert) Frage, ob damalige Historiker überhaupt von diesen Künstlern etwas erfahren hätten Wort Kunst bedeutet zu verschiedenen Zeiten Verschiedenes Definition was Malerei ist (wie Auftragen von Farbe auf Leinwand) Ausdruck "Tachisme" (von "tache": "Fleck") für Konzentration auf den auf Leinwand aufgetragenen Fleck Beispiel: Jackson Pollock Jackson Pollock One (Number 31, 1950), 1950, Öl und Email auf Leinwand, Jackson Pollock herkömmliche Technik für abstrakte Malerei abstrakte Malerei befriedigte ihn nicht legte Leinwand auf Boden, tropfte, goss, schleuderte Farbe darauf höchstwahrscheinlich von 1 chinesischen Malern inspiriert, die sich ähnlich unorthodoxer Methoden bedienten 2 von magischen Sandbildern [?] von Indianerstämmen Ergebnis befriedigte zwei damalige Tendenzen: 1 Sehnsucht nach kindhafter Einfachheit und Spontaneität 2 appelliert an rein intellektuelle Interesse an Problemen der "reinen Malerei" Action Painting = Abstrakter Expressionismus glaubte wie andere Künstler an Hingabe an spontanen Impuls Arbeiten mussten wie chinesische Kalligraphie schnell entstehen, nicht überlegt sein, unmittelbar hervorbrechen Einfluss vom Zen-Buddhismus, im Westen damals in Mode gekommen Gombrich betont: man muss nicht unbedingt die Theorien eines Künstlers akzeptieren, um seine Werke zu schätzen Probleme der Künstler verstehen lernen viele Werke durch Fotografie schwer zu transportieren (eventuell Ansporn für Künstler, da einmalig, nicht reproduzierbar) Collage Collage kann Mitte zwischen Bild und Skulptur darstellen (auch Geradencollagen, da sich Papier stark biegt?) für Künstler wichtig, sich mit Farben und Formen und ihrer gegenseitigen Beeinflussung auf Malgrund zu beschäftigen Frage, ob Kunstgeschichte einstmals mächtiger Strom, inzwischen verzweigt in viele Nebenarme und Bäche Rebellen von damals heute gefeiert in öffentlichen Museen so gut wie alles Rebellierende von Besuchern heute akzeptiert Künstler versuche bewusst rebellische Gesten zu vermeiden "Im Jahr 1914 betrachtete man den nach-impressionistischen Maler, den man ziemlich wahllos als Kubisten, Futuristen Futurismus oder Modernisten bezeichnete, als eine Art Narren oder Scharlatan." (Bell)Samstag, 26. Dezember 2015
Standpunkt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Während ich ein Bild mache …
- Das heißt bei den Konstellationen: Als ich die Leinwand genommen habe. Ähm … Die Linien vorgezeichnet habe. Die Ränder … ähm … vorskizziert habe.
- Dann die Farbe genommen habe. Auf die Leinwand gebracht habe.
- Mit ganz kleinen Pinselstrichen die Ränder halt … ähm … ähm … nachgezogen habe.
- Äh … Bei den Schlauchbildern die Farbpigmente reintue. Ähm … Die Leinwand vorbereite!
- Löcher reinbohren!
- Und so weiter und so fort.
- Dass dieser … Dass dieser ganze … ähm … äh … Arbeitsaufwand, mir in dem Moment Moment richtig [Sperren: gefällt].
- Also: gut tut. Also ich dabei sozusagen auch aufgehe.
- [Sperren: Einfach] bloß das [Sperren: Tun]. Sozusagen.
- Dass mit der Hand etwas Entstehenlassen.
- Oder auch … äh … selbst das bloße Ausdenken … ähm … am Computer!
- Ähm … Die … ähm … Die … Die Ganzkörperporträts. Ähm … Also die … Vorher die Fotos halt von mir selbst machen. Dann … ähm … im Computer bearbeiten.
- Und dann halt … äh … solange … ähm … das durchzuführen, bis ich halt mit dem Ergebnis, was ich da sehe, auf dem Bildschirm, zufrieden bin. Und das dann halt zum Plotter Plotter zum Beispiel zu schicken.
- So. Das ist ja … Da kann ich ja auch [Sperren: Stunden] … äh … mit zubringen!
- Ähm … Nicht, weil ich es [Sperren: muss]. Weil's da irgendwie … äh … [Sperren: Zwang Zwang ] gibt. Sondern weil ich halt das … ähm … das [Sperren: Bedürfnis] in dem Moment habe. Das genau machen zu wollen!
- Das … ähm … Das [Sperren: füllt] den Moment …
- [Schlucken.]
- … sehr … so aus, dass ich es gerne habe.
- Ähm … Damit es aber natürlich so weit kommt, dass ich … ähm … etwas so ausführlich mache, dass ich … also … eine Stunde, zwei Stunden, drei Stunden damit zubringe, ein Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt in Geraden umzuwandeln, oder … eben ein Konstellationsbild zu vollenden. Mit Farbe. Und … äh … danach zu lackieren und so weiter. Ähm … [Sperren: Muss] es halt diesen … diesen [Sperren: Drang] geben, überhaupt damit anzufangen.
- Dieser ist halt … äh … bisher so … äh … so gegeben …
- Also der [Sperren: Drang] ist so, … äh … dass ich in dem Moment das Gefühl habe, etwas … äh … [Sperren: Richtiges] zu machen.
- Also etwas, was … was halt genau [Sperren: jetzt] … äh … sein [Sperren: muss]!
- Ähm … Also … Wo ich halt wirklich einen Sinn dahinter sehe. Das zu machen.
- So.
- [Pause.]
- Wenn ich den [Sperren: nicht] sehen würde, würde … frage ich mich dann halt sofort: [Sperren: Warum] sollte ich jetzt dieses Bild überhaupt anfangen? Wenn ich … ähm … Wenn ich mit dem Ergebnis an sich gar nichts anfangen kann!
- Ja?
- Weil das … äh … Jetzt wieder dieses Wort! [Sperren: Beliebig] … äh … wirkt. Und nicht irgendwie auf etwas aufbaut.
- Ähm … Ja?
- Das Wort "[Sperren: richtig]" ist [Sperren: falsch]. Ähm … Aber im Endeffekt suche ich [Sperren: das]!
- Nur es … Ja! Wie in anderen Bereichen … Es gibt halt nicht … äh … das, was einem vorschreibt, was … ähm … Pfff … was gegeben ist!
- Was man machen soll!
- Was sein wird!
- [Pause.]
- Den Gott Gott gibt's nicht mehr. Für mich.
- Oder gab's nie.
- Ich meine, ich lebe jetzt nun einmal in dieser Gesellschaft, wo es einem frei gegeben ist, zu glauben oder nicht zu glauben. Du kommst also nicht automatisch rein.
- Ähm … Ich glaube auch nicht an irgendwelche … äh … ähm … Ich glaube, das waren die Futuristen Futurismus !
- An die [Sperren: Zukunft] der Kunst! Ähm … Und an … ja … äh … Also so einem Zukunftsglaube.
- Den habe ich eben auch nicht. Ich lebe halt im Hier und Jetzt.
- Morgen gehe ich … ähm … zu REWE einkaufen. Weil ich dann hunger habe.
- Das ist im Hier und Jetzt leben.
- [Pause.]
- Und ich [Sperren: suche] aber eben immer gleichzeitig etwas … [Sperren: Höheres].
- Und glaube es … Und glaube es eben … [Sperren: Hoffe] es … in der [Sperren: Kunst] zu finden.
- [Schlucken.]
- Und dabei ist ja gerade die Kunst das, was … etwas, was halt vom Menschen erschaffen wurde. Oder erfunden … äh … Ja. Also einfach [Sperren: ausgedacht] wurde. Und halt weiter … ähm … transportiert wurde. Über die Jahrtausende. Und … ähm … sich entwickeln konnte.
- Man ist halt sozusagen [Sperren: Teil] davon. Einfach von [Sperren: etwas], was halt ausgedacht wurde.
- Das ist also keine Naturwissenschaft. Oder so. Wo … mhm … Die Formeln und so … Die zeigen ja nicht die Realität. Sondern … ähm … immer nur eine [Sperren: mögliche] … Ja … Sie geben eine mögliche [Sperren: Erklärung] … äh … für ein Phänomen … ab.
- Und trotzdem ist natürlich … Wenn Astrophysiker … nach … nach dem, was die Welt zusammenhält, suchen, also nach dem Kleinsten.
- [Puste Luft raus.]
- Ist ja … Es ist schon ganz schön krass, … ähm … etwas was uner… was noch unerklärlich ist, … äh … zu suchen. Sich da auf den Weg zu begeben.
- Vielleicht zu scheitern Erfolg !
- Tun ja vielleicht auch viele. Oder auch viele Theorien sind … ähm … bestimmt … äh … falsch. Oder können niemals … äh … ähm … bewiesen werden!
- [Schlucke.]
- Aber gleichzeitig … ähm … glaube ich, hat man … kann man da ein ganzes Leben lang den [Sperren: Drang] haben, es machen zu wollen.
- [Sperren: Weil] es noch etwas [Sperren: Ungeklärtes] gibt.
- Was … äh … Wo man … Na ja … Wo man das Gefühl hat, … äh … das will ich aufdecken! So.
- Da [Sperren: ist] etwas, was ich mir nicht erklären kann. Da möchte ich forschen.
- [Pause.]
- So. Und … äh … Das gibt's ja nun einmal in der Kunst [Sperren: nicht].
- [Pause.]
- Von vorneherein nicht.
- [Atme laut aus.]
- [Pause.]
- Die Kunst kann halt maximal auf diesem Gebiet … ähm … Ja! Was ich schon sagte: … ähm … Aus einer anderen Welt … Also aus der Physik zum Beispiel. Aus der Biologie … ähm … etwas [Sperren: nehmen] und es [Sperren: darstellen].
- [Sperren: Und], das ist dann ja der Unterschied, warum … Also was es nicht nur sein sollte, ist halt … ähm … ein [Sperren: Abbild]. Ähm … Von diesen anderen Wissenschaften. Sondern, dass man es schafft, … ähm … sein [Sperren: eigenen] … seinen [Sperren: eigenen] Gedanken, Ideen, mit hineinzubringen.
- Oder vielleicht etwas [Sperren: ungeklärt] lassen!
- [Pause.]
- Also ein Geheimnis drinne belassen. Weil ich selber … äh … kenne mich glaube ich ja auch nicht wirklich. Oder kann mich entschlüsseln.
- [Schlucke.]
- Ich … ähm … erlebe ja von mir auch bloß das, was ich … äh … [Sperren: sage].
- Was ich denke!
- Was ich fühle!
- [Pause.]
- Was ich handel!
- [Pause.]
- Na ja. Aber was heißt das jetzt schon wieder für die … äh … für's künstlerische Tun?
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Ich habe ja oft gehört, dass … äh … Kunst halt gemacht wird, oder man halt machen sollte, um sich zu … äh … Das ist eine [Sperren: Form], sich zu [Sperren: äußern]. Das ist so wie die Sprache.
- Ähm … Wenn ich mit anderen spreche … äh … rede. Oder wenn ich … Ja. Ähm … Ist halt die Kunst eine andere Form der Mit… äh … des [Sperren: Mitteilens].
- So: Ich teile anderen meine Ideen, meine Gedanken mit.
- [Pause.]
- Sozusagen: Das, was [Sperren: in mir drinne] ist … äh … rausbringen.
- So.
- Ähm … Ich bin nun aber irgendwie einer, der gar nicht von vorneherein diesen [Sperren: Drang] hat!
- [Schlucke.]
- Das [Sperren: Innerste] nach [Sperren: Außen] zu stülpen!
- Das merke ich daran, dass ich einfach gar keine [Sperren: Lust] habe auf … ähm … Ausstellungen … äh … machen.
- Also die Arbeiten, die ich mache, also wirklich exzessiv nach Außen zu tragen.
- Mir reicht … Mir reicht dieser HGB Rundgang HGB Rundgang . Zum Beispiel.
- Das ist einmal im Jahr. Da kann ich … ähm … eins, zwei, drei Arbeiten von mir … ähm … zeigen.
- [Schlucke.]
- Und … Diese ganz kleine … ähm … Bestätigung von Außen … Irgendwie reicht die mir schon.
- [Pause.]
- Ich hab also gar nicht einmal anderen Menschen, den Betrachtern, etwas mitzuteilen!
- Was ich ja erst einmal [Sperren: gut] finde! Dass ich nicht so diesen … diesen … diesen Drang habe, nach … also rauszuschreien!
- Ähm … Also ich meine, da gibt's schon genug Leute, die ständig sich … ähm … nach Außen kehren. Also auch gerade in der Kunst.
- Also den Drang verspüre ich einfach [Sperren: gar nicht].
- [Schlucke.]
- Vielleicht würde ich es machen, wenn mir jetzt die ganze Arbeit da abgenommen würde. Mit dem Ausstellungsbetrieb. Also, dass einfach jemand auf mich [Sperren: zukommt] und dann sagt: Ähm … Gib mir mal dies und jenes. Und … ähm … Das möchte ich jetzt gerne ausstellen. Und ich muss dann dazu nichts mehr dazutun.
- Ich muss nicht anwesend sein!
- Das ist ja auch schon dann eine Bestätigung. Und [Sperren: gleichzeitig] sehen es andere, ohne, dass ich jetzt den Drang hatte. Dass sie es sehen.
- Ist dann natürlich die Frage, ob das auch … ähm … richtig oder gut ist. Ähm … Dann etwas zu zeigen. Wenn man es gar nicht … [Sperren: Eigentlich] gar nicht zeigen [Sperren: wollte]!
- [Pause.]
- Und ich tue es ja nun einmal nicht.
- Mir reicht ein bisschen Zeigen.
- Ein ganz klein …
- Also [Sperren: wirklich] bloß ein bisschen.
- Das ist so … der Draht nach draußen.
- Mich interessiert wenn dann mehr das persönliche Gespräch.
- Ähm … Also wenn ich jemanden habe, …
- Wie bei Marios Marios .
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- [Sperren: Hatte].
- [Lange Pause.]
- Darüber zu reden. Auch wenn er die Augen meinetwegen verdreht oder …
- [Pause.]
- [Sperren: Verdrehte].
- [Pause.]
- Aber das bringt mir viel viel mehr, als … ähm … etwas in irgendeine Ausstellung, wo [Sperren: irgendwelche] wildfremden Menschen sich … ähm … die eigene Arbeit sich anschauen.
- Äh … Dann vielleicht sagen: Das ist schön!
- Das finden sie nicht schön!
- Das wollen sie haben!
- Ähm … Das kann wieder zurück!
- [Schlucke.]
- Dieses ganze [Sperren: Rumgelaber]. Das interessiert mich einfach nicht.
- Das ist nicht irgendwie … [Sperren: Dafür mache ich nichts].
- So.
- [Pause.]
- Da entsteht bei mir nichts. Ähm … Wenn ich … Ich hoffe … Ich hoffe, das bilde ich mir jetzt nicht bloß ein. Aber ich … ähm … denke, dass nichts entstehen würde, wenn ich halt … ähm … merke, es gäbe Zustimmung. So.
- Hoffe ich nicht!
- Ist aber auch glaube ich nicht so …
- Ein bisschen sicherlich immer.
- Bei jedem!
- Aber nicht so [Sperren: ausgeartet].
- [Pause.]
- Wobei … Es würde bestimmt niemand wirklich zugeben. Würde er bloß etwas … ähm … machen, um von Außen gesehen zu werden.
- Anderes Beispiel jetzt, als bei der Kunst. Wäre jetzt natürlich das Internet. Wenn die ganzen Diskussionen, die ganzen Artikel und so weiter … Die dann darüber gehen, dass sich alle zum Beispiel bei Facebook Facebook … äh … so nach Außen kehren.
- [Sperren: Alles] zeigen. Und immer wieder … Ja! So eine Aufmerksamkeitssucht eben haben.
- Das ist also … Es ist etwas [Sperren: Menschliches]. Was [Sperren: nichts] nur mit der Kunst zu tun hat.
- Aber natürlich [Sperren: auch] in der Kunst … ähm … vorkommen kann.
- Weil die Kunst ja nur etwas ist, was der Mensch macht. Und wenn der Mensch nun einmal geltungsbedürftig ist, dann kommt das auch in seiner Kunst drinne rüber.
- So.
- Ich hoffe jetzt aber, dass es bei mir nicht so ist. Weil ich nicht glaube, dass das ein [Sperren: guter] Grund ist.
- [Pause.]
- Kunst, was das auch immer ist, …
- [Sperren: Was ist Kunst!]
- … zu machen.
- [Pause.]
- Damit stehe ich natürlich wieder am Anfang.
- [Atme laut aus.]
- [Pause.]
- Was ich jetze gerade gemerkt habe, dass ich jetze … Gut. Ich habe mir das ja schon häufiger … ähm … auch gesagt …
- [Schlucke.]
- Dass das Positive ist … Ist das [Sperren: Machen] in dem Moment.
- [Pause.]
- Also wenn ich den Pinsel in der Hand habe und etwas male.
- Oder wenn ich eine Collage Collage mache.
- Oder wenn ich fotografiere.
- Oder wenn ein Ganzkörperporträt in Geraden umwandel.
- Also [Sperren: dieser Moment] … [Sperren: Das] ist eigentlich das, was mich anscheinend … ähm … ausfüllt. Woran ich mich auch gerne erinnere. Und was mich dann auch [Sperren: antreibt].
- Weiter. Zu. Machen.
- Wie gesagt, kommt dieser Moment eben erst, wenn ich … äh … darin einen Sinn sehe.
- Ob der da jetzt wirklich drinne ist oder nicht.
- Aber [Sperren: würde] ich ihn davor eben nicht drinne sehen, dann würde ich es gar nicht anfangen. Dann wäre ich halt lustlos. Und würde das von vorne herein in Frage stellen.
- Was ich da mache.
- Also ich muss … Ich brauche sozusagen einen kleinen … ähm … Anpiekser. Ähm … Etwas, wo ich sage: Das will ich jetzt ausdrücken!
- Das ist wichtig!
- [Pause.]
- Was auch immer wichtig ist.
- Ähm … Ich merke halt, ich suche immer etwas, was nicht bloß persönlich für mich wichtig ist, sondern was halt … allgemein wichtig [Sperren: wäre].
- Was es sicherlich gar nicht einmal gibt!
- Also es ist … Es ist ja nichts über uns, was … ähm … Was jetzt durch die Kunst … Was [Sperren: nur] durch die Kunst transport… also gezeigt werden [Sperren: könnte]!
- Wie gesagt. In der Physik … Suche nach dem, was die Welt zusammenhält.
- Kleinste Teilchen!
- Ähm … Und das Große und Ganze!
- Das ist halt etwas, was von [Sperren: Außen] kommt. Was sich der Mensch nicht ausgedacht hat.
- Die For… Die können … haben vielleicht gar nicht so oft diese … diese Schaffenskrise, weil es einfach immer weiter geht.
- Es geht … Es … Es … Es kann bloß immer tiefer gehen.
- Klar! Es kann … ähm … Es kann halt Fehlentscheidungen geben. Aber am Ende geht es immer tiefer. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse.
- [Sperren: Immer weiter].
- Und es hat [Sperren: nichts] …
- [Schlucke.]
- … mit einer selbst erschaffenen Welt zu tun.
- Also was wir uns selber kreiert haben.
- Das … Da würde ich ja gleich wieder eine riesen Krise bekommen. Wenn ich merke, dass … ähm … Ich forsche die ganze Zeit und … ähm … Dieses Forschen, dieses Vorankommen, ist eigentlich nur in meinem Kopf drinne. Und gibt es eigentlich real gar nicht. Es gibt nichts, was halt … ähm … erforscht werden müsste. Was tiefer geht.
- Dann gibt's 'ne Kunstkrise.
- 'Ne Krise. So. Das hat ja dann erstmal nichts mit Kunst zu tun.
- [Pause.]
- Zum Glück habe ich ja manchmal das Gefühl … Bei den Konstellationen … Dass es richtig ist, das zu … malen. Das zu äußern. Das auch zu zeigen. Weil das so'n Grund…
- Hach …
- Das ist für mich halt so ein [Sperren: Grundelement] in der Bildenden Kunst. Stellt das irgendwie dar.
- Ob's nun stimmt oder nicht, ist was anderes.
- [Schlucke.]
- Und nur weil ich diesen Moment eben habe, fange ich eben an, etwas zu machen. Und [Sperren: dieses] Machen, das macht mir dann eigentlich Spaß. Ich glaube, da geht's dann gar nicht einmal darum, was ich eigentlich wollte. Sondern in dem Moment, wo ich es mache. [Sperren: Das] ist dann das, was … was dann zählt. Und was für mich dann auch bleibt. Und was dann ja auch zu einem Ergebnis führt.
- [Pause.]
- So.
- Und dann wäre jetzt die Frage: Wie schaffe ich es, wenn der eigentliche, [Sperren: einzige] Sinn, Kunst zu machen …
- [Sperren: Was Kunst auch immer ist!]
- …
- Was [Sperren: Machen] auch immer ist!
- …
- … der Prozess ist. Also der [Sperren: Moment]. [Sperren: Wo] man es macht. Das ist das [Sperren: Einzige], was … mich befriedigt!
- Nicht der Grund, warum ich es mache. Sondern der Moment, wo ich es tue.
- Auch nicht, was danach kommt. Das heißt … Das Zeigen. Sondern wirklich der Moment, …
- [Sperren: Wo. Ich. Es. Mache.]
- [Pause.]
- Wenn es das ist, was mich befriedigt: Wie schaffe ich es, diesen … dieses Machen für mich in … als Thema zu erstellen. Dass das, was ich mache, gleichzeitig auch mein Thema ist.
- Also mein Antrieb.
- Ich [Sperren: möchte] … Ich fange dann nur … möchte dann nur anfangen, weil ich halt … das machen [Sperren: will]. Weil ich diesen Prozess machen will.
- Wie schaffe ich das? Dass das mein Thema wird. Und nicht irgendwie etwas … äh … Pfff … Naturwissenschaft in der Kunst darstellen. Irgendwelche politischen … ähm … Dinge. Irgendwelche gesellschaftsrelevanten Dinge in der Kunst darstellen. Sondern wirklich … bloß halt … Ja. Wie heißt das: Kunst um der Kunst Willen L’art pour l’art .
- [Pause.]
- Es muss mich ja selber befriedigen. Und nicht andere. Also mir kann's ja nicht darum gehen, [Sperren: sollte] es nicht darum gehen, halt … ähm … etwas darzustellen, was relevant ist für andere.
- Was auch immer relevant ist. Das ist ja dann immer so'n zeitlich sehr begrenztes Phänomen. Was es für mich insgesamt wieder … äh … nicht relevant macht. Weshalb ich damit erst gar nicht anfange wirklich.
- [Pause.]
- Also wie schaffe ich es eben, … ähm … den Prozess zum [Sperren: Thema] werden zu lassen.
- Damit nicht bloß der Prozess für mich spannend ist und erfüllend. Sondern eben auch das Thema alleine schon erfüllt. Also was davor ist. Und was dann nach dem Prozess des Schaffens kommt.
- [Pause.]
- Das ist 'ne spannende Frage.
- Ich überlege gerade, ob es dafür irgend …
- Mhm.
- Irgendwelche Künstler gibt, die sich auch darüber … Na ja, okay. Das wären dann halt diese Künstler mit Kunst um der Kunst Willen. Wo halt der Antrieb, der dahinter steckt …
- [Schlucke.]
- Vielleicht sollte ich mich dazu noch ein bissel einlesen.
- Ähm …
- Ja.
- [Pause.]
- Das mache ich.
- [Aufnahme Ende.]