Griechen
Samstag, 7. Oktober 2017
Hans Wimmer Hans Wimmer Aufnahme, München, 1968 Hans Wimmer (1907 – 1992, deutscher Bildhauer Bildhauerei ) Hans Wimmer in seinem Atelier


- [Aufnahme Anfang.]
- Ich bekomme mich gerade irgendwie nicht mehr ein.
- Ich bin … ähm … hibbelig.
- [Pause.]
- Wenn ich …
- Also nach diesem … nach diesem … ähm … kurzem Ausschnitt über Hans Wimmer.
- Der so viele Sachen so klar geäußert hat!
- Über … äh … über … Was … Was Kunst [Sperren: will].
- Ähm.
- [Klick.]
- Und das in Beziehung zu … ähm … zu meiner eigenen, nennen wir es jetzt Arbeit, zu sehen.
- Ähm. Da fällt mir mehr als deutlich auf, wie [Sperren: billig] das eigentlich ist. Was ich gerade da … ähm …
- Wenn ich das als Kunst betrachten würde.
- Ähm. Die Büste, die ich gerade … ähm … abgieße.
- [Schlucke.]
- Wie billig die ist. Und wie … äh … billig eigentlich auch die Idee der Herme Herme ist.
- Ähm. Also wie … Das … Das … Das ist irgendwie so eine Idee der Medienkunst Medienkunst . Oder so.
- Und da fehlt es total an … ähm … Ich weiß nicht, ob das ein gutes Wort ist: An Tiefe.
- Also das ich halt selbst spüre, während ich … ähm …
- Also das es eben nicht bloß ein Auftrag ist: So, jetzt will ich das da … ähm … ein Friedrich von da oben auf die Menschen herunterblickt. Das ist die Idee! Und dann stellt das jemand anderes her.
- Diese Büste.
- Oder ich stelle sie halt fahrig her.
- Ähm. Aber ich … äh … ich [Sperren: lebe] die Büste in dem Moment Moment nicht.
- Das heißt … äh … Während ich sie erarbeitet habe, … ähm … habe ich nicht … habe ich nicht gemerkt irgendwie, wie … wie ich mich jetzt [Sperren: forme].
- Wie der Blick … ähm … ähm … sich … sich äußert!
- [Sperren: Was] … [Sperren: Was] bin ich in dieser Büste!
- [Pause.]
- Das habe ich nicht gesehen!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Und jetzt fällt mir eben auf, … ähm … dass … ähm … Damit kann ich … äh … sehr gut leben. Ähm. Dass das alles, was ich da gemacht habe, … ähm … auch auf anderen Gebieten eben, … Dass das so [Sperren: Studienobjekte] sind.
- So. Dass das … Das ich etwas mir angeeignet habe. Eine Technik. Ähm … ähm … Ich habe mir halt … ähm … ein Thema genommen. Äh … Um eine Technik zum Beispiel zu erlernen. Ähm … Jetzt zum Beispiel kann ich eben Verlorene Formen … ähm … herstellen.
- Wird sich ja heute zeigen! Ob das die Büste, oder was das auch immer ist, … ähm … auch immer noch so … ähm … Also so gut gegossen ist.
- Oder ob da noch Fehler drinne sind.
- So.
- Ich kann also … sozusagen … Dass ich das alles [Sperren: nutze], [Sperren: benutze].
- [Sperren: Missbrauche]. Um … Im positiven Sinne! Um etwas zu [Sperren: erlernen].
- [Pause.]
- Aber das sie eben noch nicht … ähm … äh … etwas [Sperren: darstellen].
- So.
- Davon sollte ich einfach nicht ausgehen!
- Und … ähm … Jetzt merke ich, wie [Sperren: viele] in der Medienkunst … äh … mit denen ich in Berührung komme, … äh … dass zu [Sperren: schnell] tun.
- Also wie zum Beispiel das eine Beispiel, dass der eine … ähm …, bevor die Arbeit überhaupt entstanden ist, das schon als das [Sperren: Kunstwerk] … ähm … ähm … ähm … erklärt!
- Oder der andere! Der auch in der Werkstatt war. Wie … mhm … eine Champagner-Flasche. Wo irgendwas raussprudelt. Das als … mhm … Das ist dann ein Gegenstand! So. Und … mhm … Der ist so …
- Das ist einfach nur oberflächlich!
- Und das … Jetzt habe ich das Gefühl, dass bei vielen … ähm … ähm … Ergebnissen, die ich sehe in der Medienkunst … Dass die sehr … Dass die sehr materiell eingestellt sind. Sehr oberflächlich. Ähm … ähm …
- Ich meine aber: Was soll anderes kommen, bei so Fragen … ähm … wie: [Sperren: Was] möchtest du damit darstellen?
- Ähm. [Sperren: Warum] diese Größe?
- [Sperren: Warum] … ähm … dieses Holz?
- [Sperren: Warum] dieses Format?
- Ähm … Das sind alles Fragen, die sind oberflächlich.
- So.
- Da geht es nicht in die [Sperren: Tiefe]!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Und … äh … bei ihm habe ich jetzt halt gemerkt, … äh … eigentlich geht es um ganz andere Fragen. Und über diese anderen Fragen … äh … klären sich dann glaube ich … äh … solche Dinge ganz automatisch.
- [Sperren: Ohne], dass man sie fragen muss.
- [Schlucke.]
- Und das stimmt mich gerade … ähm … irgendwie froh. Dass ich merke: Ähm … Ich [Sperren: bin] noch nicht so weit. Dass ich … äh … ähm … etwas schaffen kann, was … ähm … was [Sperren: wirklich] etwas ist.
- Das sind jetzt … ähm … Das sind jetzt … ähm … Arbeitsproben!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- So.
- Und … Das finde ich gut.
- Dass ich es mache.
- Ähm … Dass ich dazulerne.
- Ähm …
- Denen fehlt aber eben noch etwas … irgendwie … Ich merke es ja selbst!
- Ähm … ähm … Auch … auch bei der aktuellen Büste eben.
- Ich … ähm …
- [Suche passende Worte.]
- Ich … ich … Ich habe zwanghaft versucht, die letzten … den letzten Monat, mein … mein Gesicht irgendwie in dieses Ton rein… in diesen Ton reinzubekommen.
- Äh … Zwanghaft im Profil versucht. Zwanghaft von vorne versucht!
- Und … äh … ich bin daran gescheitert.
- Also ich … ich habe einen Wutanfall bekommen. Weil ich … ähm … es nicht hinbekommen habe. Und wenn ich jetzt so überlege: Ich habe [Sperren: immer] nur oberflächlich geschaut. Ich habe immer nur vom Foto, vom Spiegel Spiegelbild auf den Ton geschaut. Und habe versucht, das, was ich da denke zu sehen, halt zu [Sperren: übertragen].
- Ich habe es aber nicht in dem Moment gespürt. Irgendwie. Wie diese … Wie … Wie sich Wange … äh … formt. Wie … wie der Übergang … äh … von der Stirn ist, … ähm …
- [Ich schlucke.]
- Ähm … Zu den Augenknochen. Oder was das ist.
- Das ist alles … ähm … Das habe ich nicht gemacht!
- Und das ist jetzt das Ergebnis dafür. Eine zerstörte Büste.
- Die jetzt total deformiert aussieht. Ähm … Und die, wenn ich davon überzeugt wäre, eben auch etwas bedeuten [Sperren: könnte].
- Kann man ja eine Menge hineininterpretieren.
- Aber sie … sie ist mehr nicht. Als … äh … das, was sie jetzt [Sperren: ist]. Irgendein Ergebnis, was zufällig so entstanden ist. [Sperren: ohne], dass ich … äh … mit … mit meinem [Sperren: Wesen] dadrinne stecken würde.
- [Pause.]
- [Sperren: Wesen].
- Ist jetzt wieder so ein komisches Wort.
- Was ich … Was ich eigentlich nicht benutzen würden wollen.
- [Pause.]
- Also wo … Wo … Wo ich selbst nicht das Gefühl habe: Das ist … Das ist etwas mit Hand und Fuß eben.
- [Pause.]
- Es ist jetzt halt [Sperren: da]. Ich habe auch viel daran gelernt. Aber es ist einfach nichts, was … ähm … was ich zum Beispiel ausstellen würde.
- Und das hat noch nicht einmal etwas mit [Sperren: mir] dann zu tun. Sondern ich merke das bei vielen anderen auch. Wo ich mir dann sagen würde: Aber das würde ich jetzt auch noch nicht ausstellen.
- Also was heißt denn ausstellen?
- Ausstellen heißt doch: Man ist überzeugt von etwas. Dass es … Dass es … äh … Dass es andere sehen [Sperren: müssen]. So. Das ist eben nicht … äh … nur eine [Sperren: Spielerei].
- Oder es sollte nicht [Sperren: nur] eine Spielerei sein.
- Es sollte nicht bloß [Sperren: schön] sein.
- Es sollte nicht bloß [Sperren: hässlich] sein!
- Es sollte nicht bloß irgendwie einen oberflächlichen … ein Thema oberflächlich … ähm … äh … inne haben.
- Oder eben ein Konzeptblatt daneben. Was es dann auch erklären muss.
- Es sollte …
- Es [Sperren: muss] doch irgendwie etwas von sich aus sagen können.
- So.
- Und das … Da gebe ich einfach zu: Bei mir tut es das jetzt eben nicht.
- [Pause.]
- Und das ist kein Problem. Weil ich bin gerade noch Student Kommilitone . Und ich lerne dazu.
- Auch in der Werkstatt.
- Ganz ganz viel.
- Gestern gerade erst.
- Und heute werde ich halt mir das Ergebnis noch einmal angucken.
- [Pause.]
- Und dann nächstes Mal werde ich halt [Sperren: versuchen] zu … Also wenn ich ein Porträt von mir anfertigen möchte … Dass ich … äh … Dass ich nicht bloß auf die Fotos, auf den Spiegel, gucke. Sondern dass ich auch versuche irgendwie … herauszubekommen: Was …
- [Pause.]
- Ich weiß nicht.
- Wie … drücke ich denn das, was …
- [Pause.]
- [Ringe nach Wörtern.]
- Was ich bin … irgendwie … aus.
- Ach ich weiß nicht, wie ich es sagen soll!
- Das ist dann jetzt eben nicht die Form der Nase. Das sie leicht gekrümmt ist.
- Oder so.
- Das will ich mit reinbringen. Weil das ein Merkmal ist, finde ich, … äh … das sozusagen mich ausmacht.
- Oder … oder … ähm … links und rechts vom Mund … äh … diese …
- [Schlucke.]
- Diese … diese kleine Wülste. Die da sind.
- Die so nach unten leicht schon gehen.
- Äh … Dieses [Sperren: Fett], oder was das ist.
- Äh … Das will ich da auch reinbringen.
- So.
- Das … Das gehört irgendwie zu mir. Aber irgendwie fehlt dann halt noch etwas, … ähm … was so das Äußere noch einmal … ähm … stärker hervortreten lässt.
- Und das ist dann eben [Sperren: nicht] bloß eine Kopie.
- Von mir.
- Sondern das ist eine künstlerische Bearbeitung.
- So.
- Die halt weitergeht.
- Und die aber trotzdem nicht … äh … ähm … wie sagt man … anatomische Kenntnisse, oder so außen vorlässt.
- So.
- Also so abstrakt will ich das jetzt nicht machen. Sondern ich möchte ja auch Formen [Sperren: begreifen]. Und das heißt … ähm … äh … eine Form wirklich [Sperren: sehen].
- Und nicht bloß [Sperren: gucken].
- Und … äh … Und … äh … Und … Und durch dieses Sehen eben … ähm … sie übertragen.
- In ein anderes Medium.
- [Pause.]
- Also hier in Ton.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Start.]
- Das zu schnell etwas fertig haben zu wollen, etwas zeigen zu wollen, ausstellen zu wollen, etwas zur Kunst … ähm … erklären zu wollen …
- Ich denke, das ist nicht mein Problem.
- Ich sehe es jetzt halt bei mir.
- Sondern das ist ein Problem der Zeit!
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 23. Juli 2017
Standpunkt (Sprachnotiz vom Gugging-Aufenthalt transkribiert) Art brut Art brut Psychiatrie und Kunst Gespräch mit mir- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach nicht aufgezeichnetem Selbstgespräch versucht jenes zu rekonstruieren.]
- [Im Raum mit Arbeiten von Johann Garber Johann Garber .]
- Was hab ich denn da gesagt?
- [Stimme im Hintergrund.]
- Kinderzeichnungen Kinderzeichnung .
- Ne. Was der Unterschied dazu ist.
- [kurze Pause.]
- [Sperren: Ne!] Was der Unterschied zwischen ihm und zwischen mir jetzt sein wird.
- [Stimme im Hintergrund.]
- Ich bin jetzt irgendwie auf der Suche nach … dem, wo ich das Gefühl habe: Das ist … ähm … Das kommt wirklich aus einem heraus!
- Und das macht man nicht … äh …, um in der Kunstwelt … ähm … Fuß zu fassen. Man … man nimmt nicht irgendwie ein besonderes Papier, weil das gut rüber kommt!
- Man überlegt sich nicht, welchen Stil man haben will, damit es sich gut verkaufen lässt.
- Oder so.
- [Pause.]
- Sondern ich denke, das ist hier wirklich so entstanden, dass …
- Ne.
- [Sperren: Doch]. Ich … ich …
- Es kommt … [Nicht verständlich.] … ständig Besucher.
- Ja [Sperren: jetzt]. Aber ich kann mir gut vorstellen …
- [Nicht verständlich.]
- Das ist der selbe. Ja.
- Aber der ist schon gestorben.
- Okay. Aber ich glaube nicht, dass im Vordergrund stand … jetzt in der Kunst … ähm … Welt … irgendwie … ähm …
- Vielleicht, dass es … [Nicht verständlich.]
- Das denkst [Sperren: du] jetzt.
- Glaube ich nicht!
- Also wenn man sowas Primitives als … als … als … Grund hat, dann macht man das nicht lange. Dann ist das wirklich nur noch Handwerk Handwerk .
- Aber … Das … Das … glaube ich nicht. Bei diesen Ergebnissen, wie du das hier siehst.
- Das ist ja ein extrem … also extrem … [Sperren: viel] Output.
- Da will der irgend…
- [Nicht verständlich.]
- Was?
- Ja. Das ist jetzt ein scheiß Wort.
- Nein. Aber da will … Da will ja irgendwas raus. Anscheinend.
- Und das suche ich halt bei mir selbst auch!
- Irgendwie.
- Weil bei mir [Sperren: will] nichts raus.
- Weil da irgendwie nichts drinne ist.
- Habe ich das Gefühl.
- [Pause.]
- Und ich habe aber das Gefühl eben bei sehr sehr vielen … äh … ähm … Ausstellungen, oder bei Kunststudenten Kommilitone , dass es so ein … ähm … Ich muss mir jetzt halt ein Thema suchen, oder … oder zufälligerweise habe ich jetzt ein Thema, also verwende ich das.
- Und mache das irgendwie groß.
- So.
- Und das wirkt aber alles so … so konzeptuell.
- Also so … So geplant einfach.
- Und nicht als etwas, was aus einem wirklich heraus will.
- Und da gefällt mir das hier halt [Sperren: enorm].
- [Pause.]
- Weil das wirkt nicht. Das wirkt so, als käme es [ohne Zwang Zwang so heraus].
- Und eben auch dieser … dieser … äh … Zu diesem Stil jetzt noch einmal kurz. Was ich gesagt hatte.
- Die … ähm … Diese geometrische Periode bei den Griechen Griechen . Wie die mit Mustern angefangen haben.
- Das … Ich meine … Das sehe ich hier ja auch!
- Und auch das mit den ganzen steifen Penissen, die hier überall sind. Das ist ja auch bei den Griechen so gewesen. Wo die die ganzen muskulösen … äh … jungen Typen Sport haben treiben lassen.
- Auf den Vasen. Überall sind … äh … erigierte Penisse!
- [Pause.]
- Und das ist was [Sperren: Uriges].
- Finde ich.
- Also er greift ja vielleicht [Sperren: unbewusst] auf … auf … diese … auf so eine alte Tradition. Oder auf dieses … dieses [Sperren: Verlangen] halt, den Körper so darzustellen, zurück.
- Er macht's ja noch nicht einmal … Also das sind ja hässliche Körper. Eigentlich.
- Die sind jetzt nicht so … So schön athletisch.
- Wie bei den Griechen. Wie die das wollten.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Zum Beispiel: Ich hätte nicht das Verlangen, dieses Abendmahl zu malen.
- Das ist genau richtig so. Aber ich hätte halt … Also ich habe keinen [Sperren: Bezug] dazu. Das ist halt so eine … so eine … christliche … äh … Tradition.
- Irgendwie.
- Das ist ein bekanntes Bild. Aber das jetzt noch einmal als Motiv zu nehmen … Das … Das würde mir nicht einfallen.
- [Pause.]
- Hingegen jetzt sowas hier. Da unten! Diese Kirche!
- Oder was es ist.
- Dieses rote Bild! Ne? Mit der Sonne. Ganz ganz einfach gemacht!
- Das scheint ja eher … äh … aus seiner Umgebung zu sein.
- [Pause.]
- [Ich gehe zum Bild.]
- Na. Da steht jetzt nichts dazu.
- [Pause.]
- Und die Giraffe sicherlich auch!
- [Pause.]
- Oder diese Henne. Oder was das da ist. Ne?
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Das kann ich halt maximal mit der Katze Ramses machen.
- [Pause.]
- Nur bei mir wirkt es dann eben so … [Sperren: gewollt]!
- Ich [Sperren: wollte] sozusagen so sein, wie … wie [Sperren: er].
- Oder wie andere Art Brut Künstler.
- Oder wie Kinder! Oder so.
- Oder wie Höhlenmenschen!
- Nur die Höhlenmenschen haben sich ja nicht gesagt: Oh, wir wollen jetzt so … so primitive Kunst Primitive Kunst machen.
- Damit wir später auffallen!
- Oder weil wir was [Sperren: Uriges] machen [Sperren: wollen]. Sondern die hatten das ja [Sperren: wirklich] gemacht, weil sie das gerade als … äh … als [Sperren: das] … äh … [Sperren: das] … [Sperren: Das wollte aus denen raus!]
- [Pause.]
- Und ich weiß jetzt gerade nicht, ob es was bringt, da nachzumachen.
- Zu kopieren!
- Klar entsteht dann dabei auch etwas Neues. Weil du ja so deine eigenen … ähm … Empfindungen und deine eigene Geschichte mit reinbringst.
- In deine … in deine Zeichnungen.
- [Pause.]
- Aber ob jetzt der Weg der richtige ist, … äh … [Sperren: erst] zu kopieren und [Sperren: dann] halt etwas … etwas zu schaffen … Also mit dem Hintergrund [Sperren: Verlangen]. Etwas zu schaffen, was aus einem eigentlich [Sperren: raus will].
- Ich weiß nicht, ob das klappt.
- [Pause.]
- Die Giraffe würde ich halt gerne nachmachen.
- [Pause.]
- Und diese Henne da!
- [Pause.]
- Und dieses … äh … dieses Gebäude!
- Also mir gefallen eigentlich eher so diese … diese … diese mit so einer Farbfläche. Weißt du?
- Diese Bilder.
- Also nicht einmal diese mit den ganzen … schwarzen Strichen.
- Oder das mit dem Pferd! Wo der Typ da drauf sitzt.
- Auch mit einem erigierten Penis wieder.
- [Pause.]
- Und die [Sperren: Bilderrahmen].
- Die sind ja auch Teil … also teilweise selbst dann noch einmal … bemalt.
- [Pause.]
- Und Kreuze hat der auch … ähm … [Sperren: viele].
- Gemacht.
- [Pause.]
- Die sind aber bestimmt nicht verhüllt verhüllt .
- [Pause.]
- Das ist halt auch noch einmal so … so was. Ich weiß nicht, ob das urig ist. So dieses … äh … EIN Muster. Ständig wiederholen.
- Punkte wiederholen!
- Blumen… äh … Motive wiederholen.
- Linien wiederholen.
- Da kann man ja riesen große Flächen FÜLLEN mit.
- [Pause.]
- Da muss man dann halt nur aufpassen, dass es nicht zum … zum Design-Objekt wird.
- [Pause.]
- Das man das nur macht, um … um eine Fläche zu füllen.
- Ich weiß nicht. Schaut eigentlich ganz hübsch aus.
- [Pause.]
- [Blätterrascheln.]
- Also nach dem [Sperren: Kunststudium] an der Hochschule … Ich glaube, da fange ich bei [Sperren: null] an.
- [Pause.]
- Ich versuche alles wieder zu vergessen.
- Und auch mein … meinen Arbeitsraum werde ich … ähm … [Sperren: alles] rausnehmen, was … was mir so vorkommt, als würde ich da bloß so [Sperren: tun wollen], als wäre ich ein Künstler.
- So. Diese ganzen … ich weiß nicht … Ölfarben. Oder so.
- [Pause.]
- Die … Das [Sperren: Profi-Zeichenpapier]. Oder wie die dann heißen. Die so teuer sind.
- [Pause.]
- Immer darauf bedacht, wenn Sonne drauf kommt, dass sie ja nicht verbleichen. Oder so.
- [Pause.]
- Das … Das … Das … Das ist doch alles [Sperren: Hemmungen].
- Ähm.
- Einfach etwas zu tun!
- Das fällt mir bei der Büste Büste auf.
- [Pause.]
- Ich hatte [Sperren: extreme] Hemmung, da … äh … da weiterzuarbeiten.
- Weil ich bloß eine hatte.
- Also auch beim Holz.
- Die habe ich ja jetzt kaputt gemacht.
- Aber seit dem ich halt diese Silikonform Silikon habe und ich weiß halt, ich kann sie … äh … oder ich [Sperren: werde] sie jetzt auch häufiger machen … Dann … Dann [Sperren: kann] ich einfach drauf herum hauen.
- Und gucken, was passiert!
- [Pause.]
- Das hat mir da zum Beispiel gefehlt.
- Und da ist die Hochschule für mich halt irgendwie … so … so ein Hemm-Material.
- [Pause.]
- Da kann ich mich ganz schlecht überwinden, einfach etwas zu … zu verhauen. Weil ich dann denke: Jetzt ist es danach kaputt und ich kann das nie wieder machen.
- Und das selbe bei einem Bild!
- Da habe ich [Sperren: Angst] irgendwie einen falschen Strich zu ziehen!
- Weil den … den kriegst du nicht mehr weg.
- [Pause.]
- Und hier sieht es ja nicht so aus, als hätte der irgendwie einen falschen Strich gezogen.
- Da gehört [Sperren: alles] dazu.
- Das kann aber bloß passieren, indem du nicht ständig diese Angst hast.
- Etwas falsch machen zu können.
- [Pause.]
- Das heißt … Einfach mal den Kopf abschalten. Eigentlich.
- [Aufnahme Ende.]




Mittwoch, 31. Mai 2017
Studienreise Athen 2017 documenta 14 Athener Konservatorium Transparentpapierrolle mit kindlichem Gekrakel, Buntstifte Buntstift Notizen Nr. 1, Konservatorium



- [Aufnahme Anfang.]
- [Auf dem Balkon. Straßengeräusche.]
- Heute war ein sehr guter Tag.
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Ich konnte mich mit … äh … einigen Arbeiten, die ich gesehen hatte, in Museen, sehr gut … ähm …
- [Vogelgezwitscher.]
- Also die konnte ich … sehr lange … betrachten.
- [Fahrradklingel.]
- Ich … äh … habe überlegt, woran das liegt.
- [Motorgeräusch.]
- Zum einen … habe ich ja während dessen … also habe ich meine Kamera nicht … äh … mitgenommen.
- Fotokamera.
- Und … ähm … war sozusagen …
- [Hupen.]
- … nicht im Rausch … äh … zu dokumentieren.
- [Vogelgezwitscher.]
- Auf der anderen Seite … verstand ich … äh … die Begleittexte … nicht.
- Sie waren zwar auch teilweise auf Englisch. Aber die habe ich mir dann erst gar nicht … ähm … angesehen.
- [Bremsgeräusch.]
- Und … äh … In den Videos, wenn Englisch oder Französisch oder was auch immer gesprochen wurde, … Griechisch Griechen …, dann … ähm … hatte ich das auch irgendwie nicht … ähm …
- [Lautes Motorengeräusch.]
- … nicht übersetzen können.
- So.
- Das heißt … ähm …
- Die Bedeutung … oder der Sinn hinter den Arbeiten, die der Künstler ihnen gegeben hatte, … ähm … und … äh …
- Oder der Weg dorthin. Über die Sprache. Den hatte ich halt überhaupt nicht … ähm … mitbekommen.
- Ähm … Deshalb waren eigentlich die Arbeiten auch für mich … Ich weiß jetzt nicht, was politisch genau heißt, aber überhaupt nicht … politisch.
- Also keine politische Kunst.
- Ähm.
- [Stahlrohr schlägt irgendwo dagegen.]
- [Bremsgeräusch.]
- [Klick.]
- Und das gefiel mir!
- Also ich habe mich sozusagen wirklich bloß mit dem … ähm … auseinandersetzen können, was ich … äh … wahrnehmen konnte. Was ich sehen konnte.
- Was ich hören konnte.
- [Klick.]
- Und ich habe gar nicht mal versucht irgendwie … ähm … zu überlegen, was … äh … soll damit jetzt gesagt werden.
- Oder … Welche Intention Intention hat der Künstler damit?
- Warum wird das ausgerechnet hier gezeigt?
- Ähm.
- [Vogelgezwischer.]
- Was ist der Hintergrund? Und so weiter.
- Das tauchte überhaupt nicht auf!
- Ich überlege gerade … Gutes Beispiel.
- Na das waren zum Beispiel die … ähm … transparenten … äh … Papierrollen.
- Die von ganz oben … äh … herunterhingen.
- Auf denen kindliche … Kritzeleien … äh … zu sehen waren.
- Ähm.
- Ich denke mal, die sta… die stammen von … äh … richtigen Ki… Kindern.
- Äh … Und nicht von einem Künstler. Davon … davon gehe ich jetzt einfach mal aus.
- Ähm … Ich kann es auch wiederum nicht begründen. Aber irgendwie kam es mir so vor, als wäre das … ach … ich weiß nicht. Ähm.
- Die Zeichnungen schauten halt nicht so aus, als wären sie durchdacht…
- … worden.
- Als gäbe es da irgendwie eine … ähm … na so … ähm … so eine … so einen roten Faden.
- Durch die … äh … Bilder.
- Durch diese Zeichnungen.
- Das heißt, es wird von mehreren Kindern gestammt haben.
- Und … es gab auch … Ich weiß nicht, ob man das Fehler nennt.
- Aber es gab halt … Fehler, die halt … die man nicht machen [Sperren: würde].
- Und gerade die waren aber eben … äh … das Spannende.
- [Vogelgezwitscher.]
- Diese Ungereimtheiten.
- Oder dieses … äh … Pfff … Diese … Das es nicht ausgewogen war.
- Das es … Aber das es gleichzeitig auch keine richtige … äh … Spannung gab.
- Ähm … Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll. Aber mir kam es so vor, als wären das richtige kindliche Zeichnungen gewesen.
- [Autogeräusche.]
- So. Das fand ich halt … äh … super.
- Egal in welchem Kontext das jetzt eigentlich sein sollte.
- Da waren auch irgendwie … äh … äh … Schulbänke. Und so. Dargestellt.
- Ich glaube auch mit Afrikanern oder so. Ich weiß es jetzt nicht genau. Ähm.
- Ist mir auch eigentlich … echt egal. Sondern ich habe mich halt auf diese Zeichnungen konzentriert.
- Und die waren richtig spannend.
- Habe davon eben auch dann einige … ähm … skizzenhaft übernommen.
- [Motorradgeräusch, kurz darauf Autogeräusch.]
- [Klick.]
- Und selbst als ich jetzt … im … äh … im letzten Museum … äh … einen Schutthaufen … Das war ein Schutthaufen. Ähm. Auf dem … äh … Boden vom Museum gesehen hatte. Was halt irgendeine Arbeit darstellte. Ähm. Ich habe das überhaupt nicht in Frage gestellt.
- Ich habe dann halt den Schutthaufen gesehen.
- Und der war halt … ähm … so wie er war.
- Mit all diesen … ähm … Mit dem Müll. Mit dem Dreck. Der da drinne ist. War halt genau so spannend.
- So. Musste gar nicht mehr und nicht weniger sein. Und ich wollte auch gar nicht wissen, … ähm … was eben die Intention zum Beispiel ist.
- Es ging einfach nur darum: Ich ka… ich sehe etwas. So.
- So wie ich natürlich auch auf der Straße Dinge sehe. Wenn ich mich dahin setze. Habe ich heute auch gemacht.
- An den Straßenrand setzen.
- Und die Leute beobachten.
- [Stimmen von der Straße.]
- Die Mopeds beobachten. Autofahrer. Busse. Fußgänger.
- Das selbe habe ich halt im Museum gemacht.
- So.
- Und da habe ich halt zum einen Parallelen gesehen. Wie zum Beispiel … Müll.
- Ähm … Auf der anderen Seite eben auch Sachen, die man draußen auf den … im Alltag … in der … äh … auf Straßen, in den Szenen dort, … ähm … nicht sehen würde.
- [Lautes tiefes Brummgeräusch.]
- Und. Ja. Das ist sozusagen schon deshalb vielleicht eine Bereicherung.
- Ähm.
- [Brummgeräusch wird lauter.]
- Das …
- Selbst die Arbeiten, die … die aus dem Alltag kommen könnten … Die einfach noch einmal zu sehen.
- Und … ähm … sich darauf einzulassen.
- So wie, wenn man halt draußen auf der Straße … äh … steht. Und die Leute beobachtet.
- So. Mehr muss es vielleicht gar nicht können.
- [Vogelgezwitscher.]
- Und dieses einfach beobachten … einfach … äh … wahrnehmen … [Räuspere mich.] … ohne … ähm … Fragen zu stellen. Auch ganz wichtig!
- Habe ich dann nämlich heute gar nicht gemacht.
- Die kamen aber auch einfach nicht auf.
- Also ich habe nicht so Fragen gestellt: Warum ist das jetzt diese Größe?
- Warum … ähm … diese Farbe?
- Ähm.
- Pfff.
- Ich habe halt etwas gesehen und … äh … habe halt … fand das halt … ja … spannend!
- Ist vielleicht ein blödes Wort. Wieder.
- Aber einfach … spannend. Es mir genauer anzugucken. Die Farbe genauer zu sehen. Ähm.
- Ranzutreten. Ähm. Das hat mir vollkommen gereicht heute.
- Und all diese … Zweifel Zweifel , die ich halt habe, … äh … bei zeitgenössischer Kunst eben. Wie jetzt dieser Müllhaufen dann auf dem Boden.
- Ähm.
- Die kamen [Sperren: überhaupt] nicht auf!
- Also das hat mir halt gezeigt, irgendwie, dass es gar nicht mal … ähm …
- Das dieser Zweifel gar nicht von vorne herein da ist.
- Sondern … Das ist … Der kommt halt bloß auf … ähm …, je nach dem, wie man sich einer Arbeit nähert.
- Und wenn man sich so einer Arbeit nähert, wie ich es in der Hochschule lerne …
- Also bei Klassentreffen, auch schon im Grundstudium.
- Wurden ja die Arbeiten von den Kommilitonen und von mir auch … ähm … durchgegangen. Vorgestellt. Dann Fragen gestellt.
- Und da kam eben so Fragen: Warum hast du diesen Bilderrahmen gewählt?
- Warum … diese Farbe?
- Ähm … Warum diese Größe?
- Was soll das da darstellen?
- Äh … Was ist deine Intention?
- Und so.
- Also diese bohrenden Fragen, die vielleicht … ähm … äh … wichtig sind für den … äh … Studenten, um sich klarer zu werden.
- Über das, was er eigentlich macht.
- Aber die eben überhaupt nicht … ähm … produktiv sind.
- Ähm. Was … was das Betrachten der Arbeit angeht.
- Weil die [Sperren: zerstören] eher diesen … äh … dieses Wahrnehmen.
- Aber genau so zerstören eben … ähm … äh … Begleittexte.
- Finde ich jetzt.
- Ähm … Die Bilder oder die … die Objekte. Die können halt für sich selbst sprechen!
- Und ich habe so langsam das Gefühl, es können sogar [Sperren: alle] Bilder … äh … für sich selbst sprechen.
- So. Ich kann jetzt noch nicht einmal sagen, dass es welche gibt, die gar nichts zu sagen hätten.
- Es gibt [Sperren: immer] was zu sagen.
- Nur ich darf halt nicht … äh … wissen … ähm … was der … was der Künstler damit wollte.
- Oder warum das genau in dieser Ausstellung steht!
- Oder was ist die Thematik? Dieser Ausstellung.
- Denn sowas bringt so eine Arbeit wieder in so eine Richtung, wo ich zum Denken komme.
- Und sobald ich anfange zu denken, kommen eben Zweifel.
- Weil es eingeengt wurde.
- Und wenn es nicht … ähm … eingeengt wird, durch Sprache, durch Begleittext, … ähm … kann ich anscheinend sehr sehr gut mit … äh … zeitgenössischer Kunst, oder mit Kunst allgemein, … ähm … nach weiß ich nicht … also eben seit der Moderne … ähm … sehr viel anfangen!
- Ich lerne nicht … wirklich … äh … jetzt bei den Arbeiten … ähm … etwas.
- Also nicht direkt. Wo ich sagen könnte: Das habe ich da jetzt mitgenommen.
- Oder so.
- Es ist halt einfach ein Erlebnis!
- Anscheinend.
- So … Das ist so wie wenn ich in den Zoo gehe.
- Und ich sehe halt Tiere.
- Dann erlebe ich etwas Neues.
- Etwas Unbekanntes.
- Ähm. Sehe anderen Wesen … ähm … dabei zu, wie sie existieren.
- Und so ist das halt vielleicht bei den … äh … bei … bei Kunst!
- Oder … was als Kunst bezeichnet wird.
- Was der Mensch gemacht hat.
- Was in keine andere Kategorie passt.
- Man kann es sich einfach … halt sich einfach angucken.
- [Frauenstimme.]
- Und … am besten gar keine … bohrende Fragen stellen.
- Diese bohrenden Fragen habe ich natürlich vor allem während der Hochschulzeit jetzt … ähm … beigebracht bekommen.
- Das man sie stellt.
- Ähm. Und die werden höchstwahrscheinlich auch durch die Künstler für sich selbst eben … äh … gestellt werden.
- [Autogeräusch.]
- Weil sie hinterfragen ja auch ihre eigene Arbeit.
- [Vogelgezwitscher.]
- Und in den Klassen … bei den Klassentreffen … auch eben schon im Grundstudium … ähm … kam das immer [Sperren: extrem] zur Geltung.
- Und davon habe ich mich halt irgendwie leiten lassen.
- Auch während der anderen Ausstellungen, die ich immer … immer wieder besucht hatte.
- Ähm.
- Diese Fragen da zu stellen.
- Und das war glaube ich ein Fehler.
- Oder ist ein Fehler!
- Wenn ich wirklich … ähm … Wenn ich Kunst, oder was das ist, eben … äh … wahrnehmen möchte.
- [Laute Motorradgeräusche.]
- Dann ist das kontraproduktiv.
- Das bringt einen als Betrachter, glaube ich jetzt, gar nicht … überhaupt nicht weiter!
- [Hochtöniges Motorradgeräusch.]
- Es ist vielleicht wichtig für den Kurator kuratieren . Für den Galeristen. Für den Künstler selbst, wenn er es macht.
- Aber für den Betrachter ist das … überhaupt nicht … ähm … vom Vorteil.
- Ähm. Diesen Weg einzuschlagen.
- Das ist meine aktuelle Position.
- Und die habe ich jetzt halt gebildet. Aus dem heutigen Tag.
- Zum Beispiel.
- Wo ich … ähm … Wo ich tatsächlich sehr … mit sehr vielen Arbeiten … [Sperren: viel] anfangen konnte.
- Ohne es jetzt direkt sagen zu können, was ich daraus … äh … gezogen habe.
- Einfach das ich es sehen konnte.
- [Quietschgeräusche.]
- Das war schon genug.
- [Stimmen von der Straße.]
- Also ein sehr … guter Tag.
- [Motorradgeräusch.]
- [Aufnahme Ende.]









Freitag, 10. März 2017
Ausstellung Dauerausstellung Berliner Medizinhistorisches Museum, Charité Muskelmänner Muskelmann , Holzschnitte, Andreas Vesalius Andreas Vesalius (S. 178)













Dienstag, 3. Januar 2017
Diplom Theorie Gespräch mit Oma transkribiert zwischen 11:40 und 13:00 (dazwischen Wäsche aufgehangen) 42:00 – 55:00 = 13 min 1 min in 5 min transkribiert- Das sehe ich überhaupt nicht.
- Neunzehnhundertsiebzehn.
- Mhm.
- Unbekannter Künstler versus berühmter Künstler
- Der hat halt … Also … Was ich noch weiß, ist, dass er … ähm … ähm … Es ging um eine Ausstellung. Und um eine Einreichung. Damals.
- Mhm.
- Und er hat diese Arbeit halt eingereicht.
- Mhm.
- Er war selbst irgendwie Teil von der Kom… äh … Kom… äh … Kommission Kommission oder so. Und wollte aber nicht, dass diese Arbeit mit ihm in Verbindung gebracht wird. Und hat deshalb einen ganz anderen Namen genommen.
- Syn…
- Synonym.
- Mhm.
- So ein Künstlername.
- Mhm.
- Niemand wusste, dass es von ihm ist. Und es wurde dort abgelehnt. So.
- Mhm.
- Und er hat irgendwie glaube ich auch damit gearbeitet … Was ist, wenn da jemand, … äh … den niemand kennt, sozusagen, so ein Pissoir Marcel Duchamp ein…
- Ja.
- … äh … einreicht. Ist das dann Kunst? Und wenn's ein Bekannter gemacht hätte: Vielleicht wäre es dann mehr akzeptiert worden. Oder so.
- Kunst im weitesten Sinne
- Also ich meine, Kunst … als Kunst kann man es im weitesten Sinne vielleicht … äh … begreifen.
- Was heißt Kunst im weitesten Sinne?
- Na ja. Da kann man ja alles nehmen. Nachttöpfe oder … Oder Pissoire! Oder …
- Wurde auch schon gemacht.
- Oder … Oder was … Was weiß ich. [Räuspert sich.] Wenn die dann so dargestellt werden. Aber … äh… Ich empfinde nichts Schönes dabei.
- Das passiert ja aber häufig. Ne? Heute wird ja alles … kann alles prinzipiell Kunst sein.
- [Räuspert sich.] Gut. Mhm.
- Also ich … Also das ist ja mein Problem. Zum Beispiel … Dass, wenn ich etwas … ähm … auf den Tisch stelle …
- Ja.
- Und ich bin Kunststudent Kommilitone . Sagen wir mal, ich bin Künstler. Ich tue etwas auf den Tisch.
- Ja.
- Dann wird es prinzipiell schon einmal eher als Kunst wahrgenommen, dass ich was auf den Tisch stelle und was ich da …
- Mhm.
- … raufstelle, als wenn's … als wenn du das zum Beispiel machst.
- Ja.
- Äh … Und ich kann mich dann gar nicht dav… davon befreien. Dass es keine Kunst sei! Weil, wenn … Sobald du Künstler bist, …
- Mhm.
- … wird das, was du machst, irgendwie mit zu deinem künstlerischen Schaffen dazu gezählt.
- Also, wenn du dir einen Blumenstrauß auf den Tisch stellst, dann ist schon die Vase mit Blumenstrauß Kunst.
- Das könnte eine Kunstper…performance Performance sein. Dieser Moment Moment dieses …
- Ja.
- … Hinstellens könnte man bei mir als Performance sehen. Wenn du es machst, ist es vielleicht, weil du eine schöne Vase auf dem Tisch haben willst, mit … mit …
- Ja. Also mit Vasen und Blumen ist das noch anders. Aber nicht hier mit … Klos.
- Klos.
- [Lacht.] [Räuspert sich.]
- Also das ist jetzt ein Extrembeispiel. So. Aber es gibt ja viele, die heute …
- [Lacht.]
- … Sachen aus dem Alltag nehmen. Tische, Stühle und so weiter. Und die kommen halt in den Kunstraum.
- Mhm.
- Abfalleimer im Klassenraum
- Ich hab' halt noch dieses eine Beispiel, dass ein Kommilitone von mir halt ein … äh … äh … ähm … einen Abfalleimer in die Ausstellung reingebracht hatte, wo …
- Ja.
- … wo … äh … wo er Papier reingeknüllt hatte.
- Ja.
- Und … ähm … Und das wurde dann des nachts von … von der Putzkolonne ge…
- [Lacht laut.]
- …leert. Und eine neue … ähm … eine neue Plastiktüte rüber…
- Ja. Ja.
- …gestülpt. So.
- Ja. So wie er hier … [Zeigt auf einen Mülleimer.]
- Genau.
- … steht.
- Genau so schaute der im Endeffekt aus.
- Ja.
- Also die Putzkolonne hat es nicht als Kunst wahrgenommen.
- Ja.
- Sondern als Mülleimer, der voll war.
- Ja. Das kann ich verstehen!
- Das kann ich auch … äh … auch …
- [Lacht.]
- … verstehen. Aber halt …
- Oder nachvollziehen.
- Genau. Aber im Kunst… also im Kunstsystem, wenn es das abgeschlossene System ist, könnte das eben prinzipiell Kunst sein. Man muss es dann bloß erklären …
- Mhm.
- … [Sperren: können]. Warum das Kunst ist.
- Ja. Gut. Ist für mich dann keine mehr.
- Ja.
- Da bin ich sehr altmodisch. Wahrscheinlich.
- Aber was heißt, es ist für dich keine mehr? Wie machst du das aus? Also warum … Warum ist das … kann das … keine mehr sein?
- Na ja. Also ich muss was … was Angenehmes empfinden. Oder … Ne. Ne. Muss nicht immer …
- Vorhin hast du ja gesagt, es muss nicht …
- Ich muss etwas empfinden können
- Es muss nicht immer angenehm sein. Nein. Also ich muss aber etwas bei empfinden. Und … Und bei Pissoires empfinde ich also wirklich nichts.
- Na du bist kein Mann!
- [Lacht.] Ja! Genau.
- Okay.
- Gut. Das könnte ich sicherlich manchmal gebrauchen. Oder wenn ich ein Mann wäre. Aber … [Räuspert sich.]
- Es ist ja immerhin ein Gegenstand aus dem Alltag. Ne?
- Ja.
- Also nicht so abstrakt, wie bei Mondrian Piet Mondrian . Wo du nur noch irgendeine …
- Ja.
- … äh … Komposition hattest. Womit ich …
- Ja.
- … auch nichts mehr mir bildlich vorstellen …
- Ja.
- … kann.
- Mhm.
- Aber hier kann ich mir noch etwas aus dem …
- Gut. Man kann sich was …
- … Alltag vorstellen.
- Ja. Gut.
- Aber klar. Es ist halt jetze nicht irgendwie, dass …
- Ja.
- … es in einem etwas bewegt. Oder … Bei mir nicht.
- Also ich würde mich im Museum nicht vor ein Pissoir stellen.
- Okay.
- [Lacht laut.]
- Das stand da aber.
- [Lacht immer noch.]
- Es stand da aber.
- [Räuspert sich.] Auch wenn ich ein Mann wäre, würde ich das nicht tun. [Lacht.]
- Ich wollte noch einmal ganz kurz hier gucken. [Schaut in seine Notizen.]
- Oma. Steht …
- Genau.
- … da.
- Omas Kunsterfahrung
- Nein. Ich wollte dich noch fragen, äh, wo du in deinem Leben mit Kunst in Berührung ge… äh … gekommen bist. Wir reden ja gerade über … Nee! Jetzt nicht durchlesen! Wir reden ja über Arbeiten, die wir jetze durchgehen. Gerade.
- Ja.
- Aber was ist denn deine … Hast du das auf Reisen in Ägypten oder so … Was … Was hast du da gesehen. Und …
- Na ja. Also früher hab' ich schon mal … ja … Museen besucht. Das … Und ja. Und auf meinen Reisen, wenn ich jetzt an Griechenland Griechen denke, diese fantastischen Plastiken. Äh … ja. Das waren aber keine …
- [Tippt etwas ein.]
- … Gemälde. Sondern eben diese wunderschönen Körper. Die da geformt sind.
- Loakoon-Gruppe
- Laokoon Laokoongruppe . Hast du die …
- Ja. die Laokoon-Gruppe.
- Die haben wir hier zum Beispiel.
- [Betrachten eine Marmorkopie der Laokoon-Gruppe.] Marmorkopie der Laokoon-Gruppe, Vatikanische Museen
- Ja.
- Die hab' ich als Gipsabguss gesehen bloß.
- Ja. Ich auch. Wahrscheinlich. Und …
- Aber der … da … da … da … da steht ja der Abguss vom Original in Rom Römer . Ne? Und von dem haben die anderen die Abgüsse dann …
- Ja.
- … gemacht.
- Ich hab' einen in Odessa gesehen. Da gibt es ja eine Nachbildung.
- Wo ist Odessa? In Griechenland?
- Nee, das ist in Russland. Am Schwarzen …
- Okay.
- … Meer.
- Aber das wird dann… Aber das wird dann …
- Also am westlichen Schwarzen …
- Ja.
- … Meer.
- Okay.
- Hab' ich das gesehen. Ich weiß nicht. Ich glaube noch in irgendeiner Ausstellung. Oder was weiß ich.
- Mhm.
- Oder so.
- Na der wurde ja ziemlich häufig ab… abge…
- Ja.
- … abgegossen. Also …
- Ja.
- … kopiert.
- Also das ist für mich, ja, einfach harmonisch! Und schön.
- Und ist auch ne Geschichte, ne?
- Dresdner Knabe
- Es muss auch … Es muss auch nicht die … die Gruppe nur sein. Auch die … Was weiß ich … Wenn du ein Apollon Apollon oder irgendwas da hast. Diese schönen Körper, die die Griechen eben …
- Ja.
- … da dargestellt haben. Oder die Athena. Oder … Oder so. [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- [Tippgeräusche.]
- Da können wir auch mal gucken. Ich glaube, der ist aus der Zeit.
- Da ist er doch schon.
- [Betrachten die Skulptur "Dresdner Knabe", römische Kopie nach Bronzewerk des Polyklet oder seiner Schule, gegen 430 v. Chr.] Dresdner Knabe, römische Kopie nach Bronzewerk des Polyklet oder seiner Schule, gegen 430 v. Chr.
- Dresdner Knabe. Römische Kopie der frühen Kaiserzeit. Nach einem Bronzewerk des Polykled. Oder seiner Schule gegen 400 v. Chr.
- Ja das ist … könnte aber der Apoll sein. Nicht? Oder?
- Ich gucke noch einmal nach. Ja. Na hier wird's bloß als Knabe bezeichnet. So.
- Ach so. Mhm.
- [Tippgeräusche.]
- Na ja gut. Sowas Ähnliches gibt's dann auch. Aber das … Das hat mir sehr gefallen. Das …
- Also …
- … war in Griechenland. In Ägypten … Das kann man gar nicht mit Europa dann … äh … wieder vergleichen. Die haben eine ganz andere … äh … Kunst…
- [Tippgeräusche.]
- …vorstellung. Oder Auffassung. Aber auch eigentlich zum Teil sehr schön.
- Skulpturen: Wirklichkeit oder Harmonie
- Jetzt ist es aber interessant.
- Ja.
- Weil jetze haben wir uns ja griechische Skulpturen angeguckt.
- Ja.
- Und die sind ja … natur… äh … naturalistisch. Würde ich jetzt mal sagen.
- Ja.
- So. So. Obwohl es ja noch nicht einmal stimmt. Ich weiß inzwischen, dass die Proportionsverhältnisse …
- Ja.
- … von Zeit zu Zeit immer wieder unterschiedlich waren.
- Ja.
- Da ging's also nicht darum, wirklich die Wirklichkeit …
- Ja.
- … so darzustellen. Sondern halt ein harmonisches …
- Ja.
- … Verhältnis zu finden. Egal …
- Na ja. Aber die haben schon … anatomisch da nachgebildet. Also ich meine die Arme, die sie jetzt abgeschlagen haben, die müssen bis zum Untersch… bis zum Oberschenkel …
- Ja.
- … so drei viertel Oberschenkel reichen. Die existieren hier aber nicht mehr. Also das ist schon eigentlich … Auch der Brustkorb. Das ist …
- Es sieht für uns…
- … anatomisch sehr … Ja! … Reell.
- Ja.
- Würde ich sagen. Für mich eben.
- Ja.
- [Räuspert sich.]
- [Tippgeräusche.]
- Aber da können wir uns noch einmal die Laokoon-Gruppe anschauen.
- Ja.
- Denn da bin ich mir jetzt zum Beispiel nicht mehr so ganz sicher, ob sie so … ähm … ob man sich so pos… hinstellen kann.
- Na ja. Das weiß ich auch nicht.
- Ja.
- Das kann ich auch nicht sagen.
- Na ja aber das ist dann halt die Frage.
- Ja.
- Wollten die die Reali… also das realistisch darstellen, …
- Mhm.
- … oder … oder vielleicht doch eben so, dass es für uns so aussieht als ob … Aber eigentlich ist es gar nicht machbar.
- Also das soll ja der Vater mit seinen Söhnen sein … äh … Ja, die kämpfen da um ihr Leben. Die Schlange bringt sie wohl alle um. Dann.
- Mhm.
- Nicht?
- Weil er irgendwie … ähm … ähm … War das Troja?
- Ist bestraft …
- Weil er die warnen wollte. Na der wollte die warnen. Äh … äh … Dass sie mit dem …
- Ach so.
- … Trojanischen Pferd da gleich reinkommen und das wollte aber die eine Göttin nicht. Irgendwie. Und die hat dann halt die Schlange da geschickt und die sollte ihn dann … ähm … als …
- Ach so.
- … als … Was ist er? Kein Prophet. Sondern … ähm …
- Wie …
- Na er war ein … ähm …
- Also die Trojaner wollte er warnen?
- Genau.
- Vor was?
- Na vor dem Trojanischen Pferd.
- [Pause.]
- Ach so.
- Was so …
- Ach so. Ja. Da waren dann ja die Griechen … äh … drinne. In diesem Holzpferd.
- Genau. Genau. Und … äh … das wollte die eine Göttin halt … äh … verhindern.
- Die Athene.
- Ich denke mal. Ja.
- Mhm.
- Und deshalb hat … äh … hat sie ihn halt und seine Söhne dann töten lassen. So. Das ist halt diese … diese …
- Ja.
- … Szene jetzt. Die winden sich halt noch so …
- Ja.
- Und versuchen dem Tod Sterben zu …
- Ja.
- … entkommen.
- Ja. Also ich meine, die … die Söhne sind vielleicht auch zu erwachsen dargestellt. Wenn man das will. Aber insgesamt ist das also … Ja! … Eine schöne … Für [Sperren: mich] eine schöne Komposition.
- Was mir gerade auffällt … Es ist harmonisch. Es ist schön.
- Ja.
- Aber …
- Aber?
- Größenverhältnisse bei Laokoon-Gruppe
- Sind die Söhne nicht viel zu klein?
- [Pause.]
- Im Verhältnis zu dem … äh … zu dem Vater? Der ist ja fast doppelt so groß.
- Äh … Ja. Also die die Proportionen von den Kindern … Die stimmen nicht.
- Ja. Aber es sieht halt im gesamten …
- Ja.
- … eben gut aus. Oder?
- Sieht gut aus.
- Aber das meine ich eben.
- [Unverständlich, 51:55.]
- Es geht vielleicht gar nicht darum, drei Personen in … äh …
- Ja.
- … in der selben Größe darzustellen. Wie sie eigentlich wären. Sondern halt in eine Spannung aufzu…
- Ja gut.
- … aufzubauen.
- Die Kinder könnten schon ein bisschen kleiner sein. Aber … Da hast du recht. Die Kinderköpfe sind [Sperren: fast] genauso groß wie von Erwachsenen. Die Körper sind eben anders …
- Ja.
- … proportioniert. Dann eben. Nicht?
- [Pause.]
- Also hier … Das war doch bei dieser christlichen Kunst … äh … immer so. Dass… dass … dass Personen, die wichtiger waren, größer dargestellt wur…
- J…
- …den.
- …a.
- Als andere.
- Ja. Könnte sein.
- So könnte ich mir das hier jetzt auch vorstellen.
- Ja.
- Weil er hat ja im Endeffekt die …
- Ja.
- Er war die Hauptperson in diesem Spiel.
- Mhm.
- Und die Söhne waren halt noch dabei. Und der Blick sollte aber auf ihn am Ende …
- Mhm.
- … gehen. So.
- Ja.
- Als … Als …
- Aber wir waren gerade bei der ägyptischen Kunst.
- Ja.
- Wir haben jetze Beispiele, die halt nat… natürlich aussehen. Was ja deine …
- Ja. Ja.
- Was vorhin deine erste Antwort war.
- [Unterbricht.] Das ist Griechisch. Von wem ist die eigentlich gemacht?
- Muss ich mal gucken. Ich glaube, da gibt's keinen Künstler. Direkt. Sondern …
- Laokoon-Gruppe.
- Warte mal. Nee, nee, warte mal. Ich gucke.
- Von Plinius Plinius der Ältere dem Älteren …
- Ne.
- … besonders gelobt.
- Genau. Warte mal ganz kurz.
- [Pause.]
- Hier.
- [Murmelt. Unverständlich, 53:00.]
- Ne. Wiedergefunden. Also ich glaube, der … Die … Die haben da gar keinen …
- Es existiert keiner..
- … Künstler. Ne. Das Original gibt's eh nicht mehr.
- Ach so.
- In … In Rom steht nur noch der … äh … Abguss vom Original.
- Ja.
- So. Und von dem Abguss haben die … sind diese ganzen …
- Überall … Ja.
- … Abgüsse. Oder es ist kein Abguss. Es ist eine Marmor-Kopie. Glaube ich. Ist das da.
- Ja. Gut.
- Also da gibt's jetzt hier gar keinen … gar keinen … ähm …
- Im Auftrag.
- Ja.
- Ja. Nee, gut. Dann muss ich's auch nicht wissen.
- Na ich gucke trotzdem noch einmal nach. Das interessiert mich.
- Also ich … Das vergesse ich dann ja eh. [Lacht.]
- Ägyptische Kunst
- [Am Bildschirm erscheint wieder das Pissoir.]
- Jetze vom …
- Das blöde … [Lacht laut.]
- … Pissoir weg und von dem auch weggesehen. Aber von dem. So. Du hattest … Wir hatten jetzt die griechischen …
- Ja.
- [Am Bildschirm erscheint ein naturalistisches Bild.]
- … Statuen. Wir haben jetzt diese Abbilder. Und das ist halt etwas, was wir wiedererkennen.
- Ja.
- Was aus der Natur kopiert sein könnte.
- Ja.
- Und was dann auf dem Bild oder als Statue halt wieder …
- Ja. Ja.
- … gegeben wird.
- Und das ist in der ägyptischen Kunst ganz anders.
- Ganz anders. Aber trotzdem hattest du mir vorhin so das Gefühl gegeben, als wäre die ägyptische Kunst eben doch für dich etwas …
- Ja.
- … [Sperren: Schönes]. Feines. Was du jetzt ja aber sozusagen dem … äh … dem van Gogh Vincent van Gogh , der ja auch abstrakter gewesen ist, …
- Ja.
- … ein bisschen abgesprochen hattest. Dass du das nicht schön …
- Ja.
- … findest. Aber … Wir gucken uns jetzt mal hier … und du kannst derweilen reden.
- So ganz … krass … mit nicht schön …
- [Tippgeräusche.]
- Was … ähm … Wie heißt denn der eine große … äh … ähm … Pha…
- Ramses Ramses .
- Ramses.
- Ramses der Zweite.
- [Tippgeräusche.]
- [Pause.]
- Malerei gucken wir uns vielleicht mal an. Ne? Das ist ein Bild.
- [Tippgeräusche.]
- Na das ist jetze …
- Ramses der Zweite. Ja. Der ist ja mumifiziert. Und auch Tuta… an…
- Den meine ich.
- …amon.
- Wie schreibt man den?
- Tut… Tutenschamon.
- …schamon-Grab. Okay.
- Das war aber … ja … ein Kindpharao. Der war nur achtzehn Jahre. Und …
- Das ist diese Büste Büste von … Aber … äh… Ich mag …
- Der ist eigentlich …
- … die Abbildungen eigentlich eher.
- … der ist eigentlich nur bekannt geworden durch sein Grab.
- Ja.
- Das eben noch nicht ausgeraubt war. Während alle anderen Gräber von diesen Mumien ja ausgeraubt waren.
- Dann nehmen wir einfach mal das Erste hier. Als Beispiel.
- [Betrachten ein Bild aus der Grabkammer der Nefertari.] Grabkammer der Nefertari, Gattin des Ramses II., Szene: Der Gott Gott Re-Harakleti und Amentit, die Göttin des Okzidents, um 1298 – 1235 v. Chr.
- [Räuspert sich.]
- Grabkammer der Nefertari
- Maler der Grabkammer der Nefertari: Grabkammer der Nefer…
- Nefertari.
- …tari.
- Ja.
- Gattin des Ramses des Zweiten. Szene Der Gott Sowieso …
- Die Göttin …
- … und die Göttin und so weiter.
- Ja.
- Ich speichere es mir jetzt erst einmal. Und wir gucken uns das mal an.
- [Tippgeräusche.]
- So.
- Ja.
- Warum ist das für dich … Was du eben gesagt hattest. Ähm. Schön. Ägyptische Kunst allgemein.
- Schön, auch wenn anders als europäische Kunst
- Mhm. Ist die schön?
- Findest du es schön? Oder …
- [Pause.]
- Na ja. Äh … Die ist mit der europäischen Kunst überhaupt nicht zu vergleichen. Die haben ja eine andere … eine ganz andere Darstellungs- und Malweise. Da sieht man die Gestalten eigentlich nur seitlich.
- Frauen werden immer etwas kleiner dargestellt. Als die Männer.
- Das war wie bei der …
- Ja.
- … christlichen. Wo ich gesagt hatte …
- Ja.
- Wobei. Hier ist die glaube ich gleich groß. Ne? Das war auch bei der einen Frau von … äh … von dem einen …
- Ja.
- … Pharao. Die auch immer gleich groß … äh … gezeigt wurde. Irgendwie. Ich weiß jetzt nicht genau.
- Ach. Von dem Amun. Von dem …
- Irgendwas mit Sonne war das. Glaube ich.
- Ja. Ja, der … Der Sonnenanbeter.
- Da gibt's in Berlin so eine … ähm …
- Ach. Mensch. Wie heißt der. Amun …
- Ich hab's im Buch gerade noch …
- Ja.
- … gelesen. Vorhin. Ich weiß gerade auch nicht. Ja.
- Ja. Na ja. Bloß … ähm … Der ist ja auch nicht als Mensch dargestellt, sondern als ein … ein Gott. Dieser Viervogel…
- Mhm.
- …gott. Weiß ich jetzt nicht. Welcher das war. Und dann hat der noch … Ja … Ein Sonnen… Sonnenring mit einer Schlange oder was …
- [Sperren: Ja hier]! Das ist ja eine Schlange. Ne?
- Ja. Also ich weiß aber nicht, welchem Gott der nachgebildet ist.
- Mhm.
- Das müsste aber in der Beschreibung bestimmt stehen.
- Gucken wir mal eben. Das war … hier oben. Der Gott Re-Harakleti und Amentit, die Göttin … ne. Also das …
- [Leise:] Der Ochsi…
- Das ist aber nicht der Sonnengott. Ne?
- Mhm. Ne. Wie heißt denn der Pharao. Der ganz junge Pharao, der plötzlich eine … die monotheistische Weltreligion da kreiert hat. Ach. Ähm. Wie… Wie heißt die ägyptische … äh … Königin, die …
- [Tippgeräusche.]
- … die immer als schöne Nofretete Nofretete dargestellt wird. Das war die Frau von dem. Ah… Aman… Am… Der hat sich dann umbenannt.
- Ich gucke das mal nach. Das ist … Das sind jetzt ja bloß so Wissens… … äh … …details.
- Nofretete, nicht so schön wie dargestellt
- Na ja, aber wenn du Nofretete nachguckst, diese …
- Okay.
- … schönste Frau. Wo man überall in jedem Museum diese Büste sieht. Die aber in Wirklichkeit gar nicht so schön gewesen sein soll. Wie … Wie sie immer hier beschrieben wird.
- Ja, die ist in Berlin gewesen jetze.
- [Betrachten ein Abbild der Büste der Nofretete.] Büste der Nofretete, Berlin, Ägyptisches Museum
- Ja. Ja. Und der Mann. Wie heißt der? Amum… Ach. [Sperren: Mensch]. Bin ich blöd.
- [Tippgeräusche.]
- Mann.
- [Lacht.]
- Ehemann.
- [Sperren: Echnaton Echnaton ].
- [Sperren: Echnaton]. Ach. Ja.
- Okay. Da gucken wir mal nach …
- Ja.
- Echnaton.
- Und der war an sich … Der wurde immer sehr hässlich dargestellt. Mit diesem großen Mund und so. Ja also, man kann die nicht vergleichen. Die ägyptische …
- Das meine ich …
- Ja.
- … hier. Ich mache das mal groß.
- Vergl…
- Das. Das meinte ich eigentlich. Da.
- [Betrachten ein Abbild von einem Relief, auf dem Echnaton, Nofretete und drei ihrer Kinder dargestellt sind.] Hausaltar, um 1345 v. Chr.
- Vergleichen mit der Europäischen Kunst.
- Und das …
- Und da spricht die ägyptische Kunst einen doch irgendwie an.
- So. Das hatte ich gesehen. In Berlin halt hier.
- Und ich … Das hab' ich … hab' ich das nicht an der Wand hängen? Bei mir zu Hause? Die Beiden? Ne. Das ist etwas anders.
- Ägyptische Kunst und van Gogh
- Interessant ist jetzt bei dem … Das ist ja gar nicht dieses ägyptische, was wir gerade gesehen hatten. Was so seitlich und ganz streng ist und so, ne?
- Mhm.
- Sondern hier sind ja schon so … so rundere Formen drinne. Ne?
- Ja.
- Das ist zwar noch seitlich.
- Ja. Und die Kinder werden eben immer so unproportioniert und klein dargestellt.
- Mhm.
- Ja.
- Aber warum würdest du denn sagen, dass das jetze für dich … äh … noch Kunst ist und wenn's jetzt aber nen … äh … nen van Gogh ein bissle schräg malt so, dann ist es für dich halt nicht mehr nachvollziehbar.
- Na gar nicht mehr nachvollziehbar … äh … kann ich nicht sagen. Aber … Ja. Ich weiß es nicht. Es gefällt mir einfach nicht. Es ist … Es fehlt die richtige Harmonie. Die ist ja hier auch nicht. Das ist ja hier ganz anders.
- Aber was … Was ist denn nun das hier. Wo du sagst, … ähm … das ist für dich trotzdem schö… sympathisch … Wie nennt man das.
- Hast du ein farbliches?
- Von dem jetzt?
- Na ja. So …
- Vom ägyptischen?
- Ja. Denn das gefällt mir grad auch nicht so. [Lacht.]
- Das gefiel mir.
- [Tippgeräusche.]
- Aber ich hab' jetzt nicht von dem glaube ich jetzt etwas. Wenn ich danach jetzt suche, sehen wir halt diese Bilder, die wir alle …
- Ja.
- … kennen.
- Und die Nofretete? Die hast du aber dann mal. Nicht?
- [Tippgeräusche.]
- Ich weiß nicht. Kam die in Bildern vor?
- Ja. Jetzt kommt sie schon. Ja.
- Na ja. Das ist aber immer diese Büste, die dargestellt wird.
- Ja. Das ist das Bekannte eben.
- Ja.
- Ja. Und so schön … Und so schön soll sie in Wirklichkeit eben gar nicht gewesen sein! Wie sie da immer dargestellt wird. Und beschrieben wird. Als die schönste Frau.
- Das sollen Landvermesser sein. Stand da gerade.
- Aha.
- Ich gucke da noch einmal nach, was das genau ist. Das wäre jetze so ein Bild, was du eigentlich meinst, ne? Also so ein ägyptisches?
- Ja.
- Oder was ja auch bloß ganz zeilenartig ist. Wo ganz viele solcher …
- Ja. Vielleicht übernimmt man da auch einfach … ähm … ja … Urteile oder Empfindungen von anderen. Aber … ähm …
- Na komischer Weise zählst du das ja sozusagen, ich denke mal, mit zur schönen Kunst. Oder so. Weil es so alt ist schon. Und sozusagen …
- Ja wahrscheinlich.
- … schon in die Geschichte eingegangen ist. Oder?
- Ja wahrscheinlich. Weil man von Ägypten gar nichts anderes erwartet. Also wenn ich jetzt nur europäische Maler hätte …
- Ja.
- Die würde ich anders vergleichen, als wenn so ein ägyptisches Bild dazwischen ist. Wo auch die Diener und alles dann immer klein und die … die Kinder zu klein dargestellt …
- Mhm.
- Elke betritt das Zimmer
- [Es klopft an der Tür.]
- … werden. Das ist total unrealistisch, ne? [Laut:] Herein! Hallo?
- Hallo? Essen ist…
- Ach Hallo.
- … fertig.
- Ja. [Lacht.] Elke.
- Ihr interviewt gerade?
- Ja.
- Ja. Ja. Also ich wünsche ein frohes Fest.
- Ja ich dir auch. Frohe Weihnachten. Ne?
- Ja. [Lacht.]
- Ich wollte sagen, das Essen ist angerichtet.
- Ach so.
- Es ist angerichtet. Hallo Friedrich.
- Ja ist gut.
- Frohe Weihnachten, ja? [Lacht.]
- Dann unterbrechen wir.
- Wir nehmen gerade auf.
- Oh Gott.
- [Lacht.]
- Das ist mir peinlich. Na ja gut. Also …
- Wir kommen dann, nich'? Wir unterbrechen. Für Essen tuen wir [Sperren: alles]. [Lacht.]
- Tür zumachen?
- Wie?
- Soll ich Tür zumachen?
- Öh. Ich denke, dass wir ruhig dann auch rüber gehen. Dann. Nicht? Wir können ja nachher noch einmal.
- Ja aber noch fünf Minuten.
- Ja. Na okay. Ja.


Dienstag, 29. November 2016
Klasse Bildende Kunst HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Diskussion Kiosk in Klassenraum Bezug zu Griechenland Griechen -Exkursion Dieter Roth Dieter Roth Bar, siehe Eintrag vom 22.3.2015 Mark: "Und was willst du uns damit jetzt sagen?" Diskussion über Harz 4 bei Künstlern 100-Euro-Ausstellung mehrere Kunstwerke je Student Kommilitone in Klassenraum aufhängen Preis je Bild 100 EUR eventuell nach Verkauf Fläche neu füllen umsetzen neue Geradenbilder dafür plotten, in einfachen Rahmen Kati nicht angetroffen, später wegen Plotter Plotter -Test anfragen Diplom Theorie Aussage, 5 % der Gesellschaft kommt mit Kunst in Berührung obwohl Museen für Gesellschaft offen sind und Kunst Ausdruck der Menschen ist Mark Terkessidis [Darstellungsfehler nach dem 13.12. beseitigt, notiert am 10.1.2017] bisher nichts dazu gefunden umsetzen zwei Schattenfugenrahmen und einen großen Papierblock kaufen umsetzen Plakatwand umsetzen, siehe Jacques Villegle Jacques Villegle , Rue Jacob, 5.12.1961 mit eigenen Motiven, immer wieder überkleben Kritzeleien, Skizzen, mit unterschiedlichen Stiften nachträglich teilweise aufreißen Ausstellung The Present Order GfzK Sammlung der Galerie Geradenbild Geradenbild Computerunterstützte Grafik, Strichätzung, Handdruck, 1984 / 1985, Horst Bartnig Horst Bartnig

Montag, 19. September 2016
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kunstlehre Hier und Jetzt fällt bei Reproduktion weg Hier und Jetzt = Echtheit Echtheit entzieht sich (technischer) Reproduzierbarkeit Unterscheidung zwischen manueller und technischer Reproduktion reproduziert: geschichtliche Zeugenschaft gerät ins Wanken Aura verkümmert Reproduktionstechnik löst Reproduzierte aus Bereich der Tradition ab statt einmaligem Vorkommen massenweise Reproduzierte wird durch neue Situation aktualisiert[?] Art und Weise Sinneswahrnehmung der menschlichen Kollektiva ändert sich innerhalb großer Zeiträume Zeit der Völkerwanderung andere Kunst und andere Wahrnehmung als die Antike Antike (Absätze übersprungen) Bild: Einmaligkeit und Dauer Reproduktion (wie illustrierte Zeitung und Wochenschau): Flüchtigkeit und Wiederholbarkeit Einzigartigkeit von Kunstwerk ist identisch mit Eingebettetsein in Zusammenhang der Tradition Tradition ist lebendig, wandelbar antike Venusstatue bei Griechen Griechen Teil der Kultur, bei mittelalterlichen Klerikern unheilvoller Abgott beiden aber gleich: Aura älteste Kunstwerke im Dienst eines Rituals entstanden zuerst im magischen, dann im religiösen Ritual auratische Daseinsweise löst sich nicht von seiner Ritualfunktion echte Kunstwerk hat seine Fundierung im Ritual dort hat es seinen originären und ersten Gebrauchswert Renaissance Renaissance : profaner Schönheitsdienst Fundamente der Renaissance erkennbar bei Aufkommen des ersten wirklich revolutionären Reproduktionsmittel Fotografie L’art pour l’art L’art pour l’art = Theologie der Kunst aus ihr negative Theologie in Gestalt der Idee einer reinen Kunst hervorgegangen reine Kunst: lehnt jede soziale Funktion und jede Bestimmung[?] ab durch Reproduktionsmöglichkeit emanzipiert sich Kunst vom parasitären Dasein am Ritual reproduzierte Kunstwerk wird ein auf Reproduzierbarkeit angelegtes Kunstwerk Beispiel Fotografische Platte, wo Vielheit von Abzügen möglich ist Frage nach echtem Abzug: sinnlos Maßstab der Echtheit (wie bei Fotografie) versagt damit hat sich gesamte soziale Funktion der Kunst umgewälzt stattdessen: Fundierung auf Politik[?] verhüllt verhüllt zur Rezeption von Kunstwerken erster Akzent liegt auf Kultwert zweiter Akzent liegt auf Ausstellungswert künstlerische Produktion beginnt mit Gebilden, die im Dienste des Kults stehen wichtiger, dass sie vorhanden sind, als das sie gesehen werden Beispiel Höhlenmalerei Höhlenmalerei : Steinzeitmensch stellt Elch dar, wird von Mitmenschen gesehen, aber ist vor allem Geistern zugedacht Kultwert drängt "geradezu daraufhin, das Kunstwerk im Verborgenen zu halten" Götterstatuen teilweise nur Priester zugänglich Madonnenbilder teilweise fast ganze Jahr verhangen Skulpturen an mittelalterlichen Domen für Betrachter von unten nicht sichtbar mit Emanzipation vom Ritual wachsen Gelegenheiten zur Ausstellung Ausstellbarkeit von Porträtbüste ist größer als die einer Götterstatue (mit festem Ort im Tempel) Tafelbild besser ausstellbar als Mosaik oder Fresko (gingen Tafelbild voraus) in Urzeit Kunstwerk durch Gewicht auf Kultwert ein Instrument der Magie heutige Kunst durch Gewicht auf Ausstellungswert: "[…] zu einem Gebilde mit ganz neuen Funktionen […]" (welche genau?) Fragenkatalog erste Fragen gesammelt für mich und bestimmt auch andere Studenten interessant meine Hauptfragen: 1 Was treibt den Künstler eigentlich an Kunst zu machen? (verstehe ich nicht) 2 Warum wollen sie ihre Arbeiten ausstellen? Was erhoffen sie sich davon? (verstehe ich nicht) jeder Künstler kann einmal dran teilnehmen, danach jederzeit Ergebnis mit Eingabe seiner E-Mail-Adresse ansehen E-Mail-Adressen werden verschlüsselt, also auch nicht für mich sichtbar Bestätigung an E-Mail-Adresse, danach Antworten Teil des Ergebnisses Grundmotive nach McClelland noch ungeordnet: 1 Warum machst du überhaupt Kunst? 2 Warum nimmst du an Ausstellungen teil? A Meine Arbeiten sollen gesehen werden B Ich möchte in Kontakt mit Menschen sein C Ich möchte Kaufanfragen haben 3 intrinsisch motiviert (Kunst um ihrer selbst Willen schaffen) [+] [+-] [-] Es bereitet mir einfach Freude etwas zu Schaffen [+] [+-] [-] Mit Farben, Stiften, Pinseln etc. zu arbeiten gefällt mir [+] [+-] [-] Es stellt für mich eine Herausforderung ein Problem zu lösen extrinsisch motiviert [+] [+-] [-] Ich möchte, dass meine Arbeiten gesehen werden [+] [+-] [-] Manchmal tue ich etwas, weil es vom Künstler erwartet wird [+] [+-] [-] Meine Kunst soll irgendetwas in der Welt verändern [+] [+-] [-] Ich möchte, dass meine Arbeiten gesehen werden [+] [+-] [-] Über meine Arbeiten mit anderen zu reden ist mir wichtig zu Ausstellungen noch: Zugehörigkeit, Macht (Kontrolle, Einfluss, Wettbewerb), Leistung (Erfolg Erfolg ) Begriffe erklären, wie "intrinsisch: Bezeichnet Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun" oder eher lose Sammlung an Antworten, nicht verwissenschaftlichen? Dann nur mit Textfeldern arbeiten regt Antwortenden bestimmt auch mehr zum Nachdenken an



Mittwoch, 14. September 2016
Kinderzeichnung Kinderzeichnung "Kunst und Umwelt. Eine Übersicht der europäischen Stilentwicklung", Rudolf Broby Johansen, 4. Auflage, 1964 Ding lebt länger als Mensch Form viel länger als Ding selber bildende Künstler als Augen der Menschheit Geist der jeweiligen Epoche im Kunstwerk und in Gebrauchsgegenständen Stil von "stilus", bedeutet ursprünglich Schreibgerät Stil: Handschrift einer Zeit Renntierherde auf Wanderung






Montag, 12. September 2016
Narziß und Goldmund Relevanz der Kunst Relevanz hier nicht in Bezug auf Gesellschaft sondern auf eigene Person gesehen Kunst als Gabe = relevant oder Kunst wird als Ausdrucksmöglichkeit benutzt (Kunst = Mittel) immer Kunst höher gestellt als Alltag dennoch immer unvollkommen Narziß: "Der Denker Auguste Rodin versucht das Wesen der Welt durch die Logik zu erkennen und darzustellen. Er weiß, daß unser Verstand und sein Werkzeug, die Logik, unvollkommene Instrumente sind – ebenso wie ein kluger Künstler recht wohl weiß, daß sein Pinsel oder Meißel niemals vollkommen das strahlende Wesen eines Engels oder Heiligen wird ausdrücken können. Dennoch versuchen es beide […] auf ihre Weise. Sie können und dürfen nicht anders. Denn indem ein Mensch mit den ihm von Natur gegebenen Gaben sich zu verwirklichen sucht, tut er das Höchste und einzig Sinnvolle, was er kann." Standpunkt Verwirklichung und Gabe sehr hoch angesetzt, erkenne ich bei mir nicht es gibt lediglich einen inneren Drang etwas zu schaffen bei mir immerhin nicht extrinsisch (würde im Nachhinein bei mir mehr Zweifel Zweifel erzeugen) aber ohne höherem Ziel (wäre ja auch extrinsisch) Friedrich Fröhlich, auf der Suche immer Künstler bestaunt, die einen Stil, eine Technik, ein Thema haben die nach Außen hin auch visuell eine Einheit mit ihrer Arbeit bilden bisher selber nicht geschafft zu viele Techniken, unterschiedlichste Ideen, Themen, Stile aber vielleicht bin ich einfach das: nie eine Einheit oder ist Einheit bei Künstlern nur aufgesetzte Selbstdarstellung (Künstler = Marke = Corporate Identity)? dann will ich das gar nicht Standpunkt Interessanterweise nehme ich im Gegensatz zur Bildenden Kunst das Klavierspiel ohne Hinterfragung als reines Vergnügen war. So reiht sich fast täglich ohne Zwang Zwang Ton an Ton und am Ende steht ein Stück, welches ich für mich selbst erklingen lasse. Allerdings zeige ich das Ergebnis keiner Kunstklasse, noch stelle ich die Stücke öffentlich aus. Am liebsten wäre mir, ich könnte das Feld der Bildenden Kunst genauso begehen. Nur muss ich mir dann bewusst sein: es wäre dann auch nur schöne Selbstbespaßung und Geld ließe sich nie damit verdienen. Es gibt noch einen Unterschied zwischen Musik und Bildender Kunst: In der Musik hinterfrage ich die Töne im Moment Moment des Erklingens nicht. In der Bildenden Kunst beginne ich eine Arbeit, nachdem ich mir überlegt habe, was ich ausdrücken möchte. Musik entsteht also im Jetzt, Bildende Kunst – über den Gedanken, der bereits in der Vergangenheit liegt – in der Zukunft. Fotocollage aktueller Zustand Fotocollage










Montag, 6. Juni 2016
Studienreise Athen 2016 Kinderzeichnung Kinderzeichnung umsetzen Akropolis Akropolis Menschen, Fotos / Sonne krell Gespräch mit Mark im Park Schach, Gespräch mit Simon Ausstellung Sammlung Archäologisches Nationalmuseum Aufseherin: "Room closed, sorry." Head of a cycladic statue, 2800 – 2300 BC







Mittwoch, 18. Mai 2016
Tagesplan 1 Athen-Reiseführer suchen, kommenden Dienstag zum Klassentreffen mitbringen 2 Oma-Collage Collage auf Leinwand anfangen, 30 x 40 cm 3 Bachmann telefonisch erreichen -> wegen Fräsen in Holz bei Treff Video zeigen (viele Details geht auch ordentlich in Holz) Test-Holzstück (keine Sperrholzplatten!) bei Alberti anfragen -> wegen Kopf-Objekt gießen und nachträglichem Verformen (Styroporkopf und Collage auf Leinwand mitbringen) 4 [?] Einzelgespräch Ohme Fräsmaschine






Samstag, 7. Mai 2016
Akropolis Akropolis (Vorbereitung Athen-Exkursion, siehe auch Exkursion 2015 ) Akropolis, mit antiker((?)) Säule und zeitgenössichem Mülleimer, 2015




Mittwoch, 13. April 2016
verhüllt verhüllt Werkstatt Holzwerkstatt Flügeltür-Rahmung weiter bearbeitet Versuch Ausstechen vom Scharnierbereich mit Schnitzbeitel, erste Tests nicht gut nachher noch einmal probieren 1 Ränder vorritzen 2 mit Säge kleine Rillen gesägt 3 mit Schnitzmesser über diese kleine Bereiche Holz abgetragen bei sichtbaren Unregelmäßigkeiten eventuell mit Paste nachbessern Messing-Schrauben später silber übermalen Geradenbild Geradenbild umsetzen ca. 3 Meter großen stehenden Akt Akt als Collage Collage umsetzen heute Fotoaufnahmen Ergebnis Fotoaufnahme Ganzkörper für Collage 65 x 300 cm


Dienstag, 5. Januar 2016
Geradenbild Geradenbild sechs Teststreifen 1 zweimal mit Grundierung (transparent), für späteren Farbauftrag (einmal Geraden = schwarz und einmal Geraden = Holzfarbe) 2 zweimal mit Grundierung (weiß) und lackiert (einmal ohne nachträglicher Bearbeitung, Geraden = Holzfarbe und einmal Geraden schwarz färben) 3 zweimal angeschliffen (einmal mit weißem Acryl und einmal erst nach Fräsen bemalen) Standpunkt verhüllt verhüllt Gespräch mit mir- [Aufnahme Anfang.]
- Ich stehe jetzt vor der Frage, auf welche Weise ich bei dem verhüllten Quadrat, … ähm … am Ende die oberste Platte befestige.
- Die untere leime ich jetze schon.
- Und frag mich jetzt halt aber eben, sollte ich bei der oberen Platte Nägel reinschlagen?
- Dafür dann aber nich kleben.
- [Pause.]
- Denn dann wären … in dem Moment Moment die Nägel nur noch [Sperren: Deko].
- Was sie ja schon bei einer anderen Arbeit jetze schon sind. Wo ich's auch nicht so genau wusste. Wie ich das jetzt machen will.
- Auch immer mit dem … ähm … Blick darauf, dass die Nägel höchstwahrscheinlich nicht so lange die Platten … äh … da festhalten werden können. Dafür sind die zu klein.
- Und ich weiß es nicht. Wenn sich die Platte verzieht, oder so. Dass es da so langsam rauskommt.
- Anders wäre es jetzt bei den Klammern.
- Das könnte ich sozusagen noch relative … ähm … äh … schnell machen.
- Aber okay. Jetzt hab ich die Rückseite schon angefangen zu leimen.
- Am Ende sieht das höchstwahrscheinlich niemand!
- Aber es ist … Trotzdem ist es eine Frage, wie ich das … ähm … Ja. Wie … Wie … Was ich in dieser Verhüllung jetzt sehen möchte.
- [Pause.]
- Indem ich es … äh … mit diesen Klammern eben machen würde, was ich ja jetzt nicht mache, … ähm … würde ich so dieses … äh … [Sperren: schnellere] … ähm … [Sperren: beiläufig] … ähm … ebend zu tackern, … ähm … in ner Art von ner Transportbox. So kommt's mir dann zumindestens vor.
- Wenn ich das … äh … nageln würde, da müsste ich dann aber auch [Sperren: beide] Seiten nageln. Also nicht … äh … kleben. Das ist irgendwie nicht [Sperren: konsequent] genug.
- Finde ich.
- Also wenn ich das nageln würde, dann würde halt nach Außen diese … äh … Das bei dem Betrachter eher ankommen mit dem …
- Es ist zwar verhüllt.
- [Pause.]
- Oder es ist verhüllt. Und es wird als … ähm … Es wird als 'ne … Als nen Holzkasten angesehen. Oder man sieht ihn dann eher als Holzkasten. Wenn da diese … ähm … Nägel drinne sind.
- Ansonsten bräuchte man die ja nicht. Wenn da kein Hohlraum drinne wäre.
- Ähm …
- [Pause.]
- Wirkt das halt doch eher als … ähm … Ja. Da ist etwas [Sperren: drinne]. Was man auch öffnen [Sperren: könnte].
- Prinzipiell.
- Wenn man die Nägel halt irgendwie wieder entfernen kann.
- So.
- Indem ich das jetzt … äh … klebe …
- Wenn ich das jetzt auf beiden Seiten mache, was ich höchstwahrscheinlich machen werde. Weil … Das wäre jetzt komisch, auf einer so und auf der anderen so zu machen. So inkonsequent war ich ja bereits bei diesem Diptychon Diptychon .
- Ich muss halt jetze gucken. Ähm … Wenn das jetze auch Tests waren, wie ich da weiter verfahren will.
- Also für [Sperren: was] entscheide ich mich.
- Ich kann das ja bei … äh … jeder Arbeit individuell Individualität machen. Dagegen spricht ja erstmal auch nichts. Aber es muss dann wenigstens für die Arbeit selber stimmig sein.
- [Pause.]
- Und zwar auf [Sperren: beiden] Seiten.
- [Pause.]
- Sowie es auch stimmig sein muss, … äh … wie die … wie die Holzleisten arrangiert wurden.
- [Pause.]
- Wo ja dann auch die Frage ist: Soll es … ähm … Soll es zwei lange Holzleisten geben, … ähm … die … die [Sperren: immer] bis zum … äh … Rand gehen? Und die anderen … äh … kleineren Holzleisten, oder die anderen beiden Seiten, die würden dann halt immer noch … äh … die … ähm … ähm … die Tiefe von … äh … von dem … Seitenholz … äh … sichtbar haben.
- Oder ob ich das jetzt wie bisher mache. Was ich halt für … irgendwie … ähm … einfacher halte.
- [Sperren: Weil] … Also wenn ich … Wenn ich … ähm … Wenn ich auf jeder Seite sozusagen das … äh … ein Holzstück, die [Sperren: Tiefe] eines Holzstückes halt noch mit halt zeige. Das ist für mich halt konsequenter. Weil jede Seite gleichberechtigt erst einmal ist.
- Auch wenn natürlich dann diese Gleichberechtigung aufhört, indem ich da 'ne Hängung … äh … befestige. Also wo dann der Nagel rankommt.
- Wo dann auch wieder die Frage ist, ob ich es … äh … eventuell auf [Sperren: allen] vier … äh … Ecken … der Rückseite, was auch immer die Rückseite ist, …
- [Sperren: Warum] ich dann auch immer 'ne Rückseite definiere!
- So.
- Und jetzt steh ich eben vor der Frage: Wie mache ich das bei dem Quadrat?
- [Pause.]
- Was ich ja ganz spannend fand, hab ich jetzt noch nicht … äh … richtig durchgelesen, aber dass bei dem Ersten von 1915 langsam eben die Oberfläche bröckelt.
- Das schwarze Quadrat Schwarze Quadrat !
- Und man sieht jetze von … äh … Man sieht jetzt dahinter etwas durchscheinen. Höchstwahrscheinlich.
- Weiße Farbe oder so.
- Und dass er das höchst … ähm … höchstwahrscheinlich gewollt hatte.
- Das heißt, dass etwas … dieses [Sperren: Durchscheinen]. Dass dahinter noch etwas ist. Oder kommt. Da müsste ich mal gucken.
- Wie der das interpretiert hat.
- Und für sich halt … ähm … aufgebaut hat.
- Ähm … Dieses [Sperren: Durchscheinen] … Mit der Zeit. [Sperren: Durchkommen]. Automatisch durchkommen. Etwas [Sperren: Verhülltes], was halt nach [Sperren: vorne] tritt.
- [Pause.]
- Das [Sperren: kann] es ja nur bei den verhüllten Arbeiten hier geben. Indem ich … äh … eben zum Beispiel mit Nägeln arbeite. Die dann … ähm … langsam … äh … rausgehen, mit der Zeit. Oder rosten.
- Oder … Keine Ahnung, was!
- Also die halt sozusagen eher nen Verfallsdatum haben. Als wenn ich jetze …. Ich denke Holzleim hält viel länger.
- Wenn ich das richtig anstelle.
- Als wenn ich das eben mit Holzleim mache.
- Und dieser [Sperren: Verfall] ist bei den Nägeln bestimmt auch schneller sichtbar. Oder besser sichtbar. Als bei dem Leim. Also bei dem Leim das wird halt abgehen.
- Und dann biegt sich das halt irgendwie. Und bei diesem … ähm … Bei diesen Nägeln … ähm … sieht man das entweder an den Nägeln selber. Dass sie … Ich weiß nicht! … langsam rauskommen. Oder dass der Abstand … äh … äh … zu … zur Platte halt zunimmt.
- Ähm …
- [Pause.]
- Also da gibt es mehr Möglichkeiten. Den [Sperren: Verfall] zu [Sperren: sehen].
- Das Sich-Auflösen zu sehen.
- [Pause.]
- Ähm … Ich weiß jetzt nicht, wie das bei Malewitsch Kasimir Malewitsch war.
- Ich muss es jetze auch nicht genau so machen!
- Darum geht's ja jetze nicht. Aber es muss halt [Sperren: stimmig] sein.
- Für die Arbeit jetzt selber.
- Wie er das … ähm … gesehen hat, was der Betrachter für ihn dabei 'ne Rolle spielt.
- [Pause.]
- Also bei dem Enthüllen, indem halt diese schwarze Fläche langsam … nicht bröckelt, sondern halt aufsplittert oder so … ähm … Darauf hat ja der Betrachter erst einmal selber keinen Einfluss!
- Oder überhaupt keinen Einfluss!
- Das ist halt etwas, was mit der Zeit geschieht.
- Ähm … Das heißt, der Betrachter [Sperren: sollte] nie …
- … eine Rolle spielen beim [Sperren: entlüften]!
- So.
- [Pause.]
- Ich muss mir halt den Text noch einmal durchlesen. Ob … Wie das jetze mit dem … mit der hinteren Ebene ist. Ob das jetzt 'ne Spekulation ist. Oder … Ob's dafür auch irgendwelche schriftlichen … ähm … Aufzeichnungen gibt. Von Malewitsch.
- [Pause.]
- So.
- Also er hat den Betrachter bestimmt nicht aktiv mit reinziehen wollen.
- In die Arbeit.
- Also, ist jetzt so mein erster Eindruck.
- Und wenn ich jetzt meine … mein verhülltes Quadrat nehme, oder das verhüllende Quadrat, … Da drinne ist ja etwas. Also auch etwas, … ähm … sozusagen, was …
- [Pause.]
- Was [Sperren: hier] aber eben blockiert wird. Dieses [Sperren: Durchscheinen] wird blockiert. Also das Holz ist ja so … ähm … so … zumindestens … so [Sperren: dick], so [Sperren: stabil], dass es von sich aus höchstwahrscheinlich nicht in hunderttausend … äh … Na ja! In hundert Jahren … äh … langsam durchscheinen würde.
- Da gibt's halt lediglich so diese … diese Idee, dass halt … ähm … die Leisten, die Holzleisten sich … äh … lösen von den Platten. Oder die Nägel langsam rausgehen. Die Klammern nicht halten. Der Leim … ähm … nicht mehr … ähm … eben beide … beide Ebenen zusammenhält.
- [Pause.]
- Aber eben … [Sperren: flächig] gesehen, gibt es eben diese … dieses [Sperren: Durchscheinen]. Wird es das nicht geben!
- [Pause.]
- So.
- Und … Wenn ich jetze diese Idee mit den Nägeln nehme, … ähm … dann wird es das jetzt auch nicht geben.
- Mit dem Durchscheinen.
- Das ist schon mal … Das steht schon mal fest. Also die Verhüllung ist hier sozusagen … ähm … [Sperren: definitiver].
- Also [Sperren: feststehender].
- Das … äh … Das wird so bleiben. Da wird sich nichts auflösen. Mit der Zeit.
- Bei ihm klang das jetze so an, bei Malewitsch, als würde er es [Sperren: wollen].
- Dass es … äh … langsam durchscheint. Immer mehr durchscheint.
- [Lautes Einatmen.]
- Lese mir das halt noch einmal durch.
- [Pause.]
- So.
- Das gibt's hier nicht. Denn die Arbeit, was … oder was auch immer drinne ist, … ähm … wird verhüllt bleiben.
- Solange eben [Sperren: das], womit ich die Holzleisten befestigt habe, … ähm … befestigt sind.
- Also das, was drinne ist, ist nicht in direkter Verbindung mit den … mit den … mit dem … ähm … mit den Holzplatten. So.
- [Sperren: Unabhängig]. Existiert unabhängig davon.
- In einem [Sperren: leeren Raum].
- [Pause.]
- In einem [Sperren: Luftraum].
- Der aber eben nicht eingesehen werden kann.
- So. Wenn ich jetzt die Nägel wie gesagt nehme, dann … äh … nehm ich, [Sperren: denke] ich zumindestens, eher den Betrachter wieder rein. In die Arbeit. Denn dieses [Sperren: Gefühl] halt, dass da Nägel sind und man weiß, wie man sie … ähm … also … ähm … Das kann man sich halt … ähm … eher vorstellen. Als Betrachter. Wie sie … Also wie … was Nägel [Sperren: sind].
- Wie sie da reinkommen.
- Mit nem [Sperren: Hammer]!
- Und wie man sie auch wieder [Sperren: lösen] könnte.
- Also er wird also sozusagen eher … Er wird's ja nicht aktiv machen. Aber … äh … in der Vorstellung gibt es halt die Möglichkeit, dass er diesen Kasten dadurch wieder öffnet!
- [Pause.]
- So.
- Wenn ich jetze Leim verwende. [Sperren: Nur] Leim verwende. Dann gibt es [Sperren: gar keine] Möglichkeit der Öffnung. Durch den Betrachter.
- Außer er zerstört wirklich die gesamte Box. Oder … Also wenn er richtig Gewalt anwendet.
- Ist dann eben nicht punktuell. Wie bei den Nägeln. Sondern er muss es halt höchstwahrscheinlich großflächiger machen. Er muss es durchsägen.
- Keine Ahnung was!
- Also er muss richtig Gewalt anwenden. Er muss eigentlich die Verhüllung [Sperren: zerstören]!
- Er wird sie nicht mehr … äh … so zusammen bekommen, wie sie davor war. Auch nicht an… annähernd. Bei den Nägeln ist es immerhin noch ungefähr so möglich.
- Mit kleineren Kratzern.
- [Pause.]
- Und das heißt, dass der Betrachter … ähm … Ja … ähm … total [Sperren: passiv] ist.
- Was mir jetzt gefällt! Gerade.
- Dass er also [Sperren: nicht] … Auch nicht in der Fantasie die Möglichkeit hat, … äh … die Box irgendwann mal zu öffnen.
- Das heißt, das drinne ist … Das, was verhüllt ist, in der quadratischen Verhüllung, das bleibt verschlossen.
- [Pause.]
- Das ist … äh … Das ist … Na ja.
- [Pause.]
- Für mich wirkt das halt viel … viel … ähm …
- … [Sperren: absolut].
- [Sperren: Absoluter].
- Als das mit den Nägeln.
- Wiederum bei den Nägeln eben habe ich halt gemerkt, bei dieser … bei dem Diptychon, das wirkt sehr … Es wirkt … Es ist ästhetisch halt ansprechend. Wenn auf der einen Seite, oder auf beiden Seiten, Nägeln eingeschlagen sind. Also die … die … die [Sperren: gestalten] ja die Oberfläche.
- Ich kann mit der Nägelanzahl … ähm … auch … Na ja … Damit gestalte ich eben die Oberfläche auch mit. Mit der Nägelanzahl. Wie viele das sind auf der kürzeren Seite. Wie viele auf der längeren Seite. Dadurch entstehen wieder so Proportionen, Längenunterschiede zwischen einzelnen Nägeln.
- Je nach dem halt, … ähm … wie der Unterschied ist zwischen … zwischen den … äh … Seitenlängen. Breite und Höhe.
- [Pause.]
- Also es ist 'ne … Na ja … Für mich wäre das jetze in dem Moment erst einmal ne ästhetische Frage. Mit den Nägeln. Außer eben sie halten wirklich.
- Äh … Wenn es der Fall ist, dass sie es tun.
- Da hab ich dann noch mit Leim nachgeholfen. Weil ich dem nicht ganz traue. Was eben nicht konsequent ist. Nicht gut ist, eigentlich! Aber ich bin jetzt ja noch am Testen. So. Jetzt will ich aber natürlich bei dem … ähm … bei dem Quadrat, das eigentlich so machen, dass ich damit auch … ähm … dass … dass ich damit halt für [Sperren: mich] nen …
- [Schlucke.]
- … nen fert… ein fertiges Objekt habe. Ein Objekt, was halt [Sperren: rund um] mein … meinen Vorstellungen entspricht. Und nicht noch einmal Fragen aufwirft.
- [Sperren: Warum] ist auf der einen Seite geleimt?
- [Sperren: Warum] ist es auf der anderen genagelt?
- Ähm … [Sperren: Warum] sind überhaupt Nägel drinne?
- Das verkompliziert's ja eben. Ich es zwar begründen kann. Aber es verkompliziert's. Es stellt halt wieder neue Fragen auf!
- [Sperren: Was] ist das halt im Bezug mit dem Betrachter?
- [Sperren: Was] sind das für [Sperren: Nägel]?
- Äh … äh … [Sperren: Dicke]? Ähm … [Sperren: Tiefe]?
- Keine Ahnung was.
- [Sperren: Stahlnägel].
- Welche Farbe?
- Ähm … Sieht … Sieht man die Hammerschläge? Auch … Auch rundherum? Im … ähm … Im Holz? Wenn ich den letzten Schlag draufmache?
- [Pause.]
- Also es stellt halt vor allem neue Fragen.
- Es ist ästhetisch anspruchsvoller. Finde ich.
- Aber eben nicht [Sperren: konsequent].
- [Sperren: So].
- Und. Na ja. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist es eben am [Sperren: besten].
- Wird es am Besten sein, wirklich komplett zu leimen.
- Dass man …
- [Pause.]
- … gar nichts sieht. Wie es zusammengehalten wird. Also … Ich denke mal, das ist dann klar. Das wird zusammengehalten.
- Durch …
- [Pause.]
- Durch Leim.
- Aber es ist natürlich nicht sichtbar.
- Das heißt, ich denke, es stellen sich weniger Fragen. Und man wird sich dann, das ist jetze …, oder ich werde mich dann auch, dann eher mit … mit … mit dem Thema der Verhüllung … Mit dem, was verhüllt ist, auseinandersetzen können. Als mit der [Sperren: Verpackung].
- Zwar ist die Verpackung ja am Ende die [Sperren: Verhüllung].
- Aber die Verpackung ist ja auch nur … ist ja auch nur das [Sperren: Material]. Was ich [Sperren: benutze]. Um die Verhüllung zu schaffen!
- So.
- Und dieses … ähm … Wie sagt man dazu? Dieses Abstraktere … Also das [Sperren: Thema], abstrakt gesehen, is ja das [Sperren: Material] erst einmal nebensächlich.
- Also wenn ich das jetze nic… nicht abstrakt, sondern philosophisch oder so … Also wenn ich halt … ähm … überlege: Was heißt für mich Verhüllung?
- Ähm … Was bedeutet das für mich, wenn vor mir etwas verhüllt ist? Was bedeutet es, wenn ich verhüllt bin?
- Ähm … Was für 'ne Rolle nimmt man dabei ein? Aktiv? Passiv?
- Keine Ahnung was!
- Also … äh … Gibt's ja ganz ganz viele Fragen. Die alleine mit der Verhüllung sozusagen spielen. Wo es noch nicht mal um die … um die … um die Stofflichkeit geht.
- [Pause.]
- Und die wird natürlich durch die Nägel oder Klammern noch einmal hervorgehoben.
- Ja. Indem das weg fällt … ähm … vereinfache ich es. Auf jeden Fall.
- Auf jeden Fall mache ich es … Na ja … Mache ich es … ähm … konsequenter.
- So kommt's mir gerade vor.
- Ich werd erst einmal die eine Seite jetzt fertig leimen. Dann … ähm … einfach umdrehen. Gucken, wie das wirkt. Ob ich mir das so an die Wand … äh … hängen würde. Beziehungsweise in die obere Zimmerecke.
- Das ist ja jetzt die Idee davon. Das als … äh … Hommage zu nehmen. Wo die … äh … Position des schwarzen Quadrats … äh … des … des verhüllten … des [Sperren: verhüllenden] Quadrats und … äh … Die Größe, nämlich 79,5 … Da gibt's zwei Angaben. Im Internet. 79 mal 79. Und 79 zum Quadrat.
- [Pause.]
- Ich hab mich jetzt für die Kommazahl entschieden.
- Die scheint mir ein bissel … ähm … Pfff … Könnte sein, dass sie eher stimmt. Als die gerundete Zahl.
- Und Komma macht immer was her!
- Muss noch einmal nachmachen, ob die das dann auch wirklich so gemacht haben. Aber dürfte auf Millimeter sogar stimmen.
- Genau. Also das sind halt diese zwei Merkmale. Die … Die … äh … Die sozusagen den … die nen Bezug zum … äh … Schwarzen Quadrat von 1915 stellen.
- 2015. Also 2016.
- Aber das war im [Sperren: Winter]. Von 1915 bis 1916. Also genau eigentlich in der Zeit jetzt. Muss noch mal nachgucken. Bis wann es ging. Aber bis jetze … Wenn man das so sieht. Es war genau vor hundert Jahren. Fast … Also es war vor hundert Jahren.
- Wo das Schwarze Quadrat das erste Mal ausgestellt wurde. Und … Jetzt … nehme ich das noch einmal auf. So wie es viele andere Künstler bereits auch schon aufgenommen haben.
- Ist jetzt Zufall Zufall , dass es jetzt genau hundert Jahre sind!
- Aber gleichzeitig ist das halt … ähm … Als ich das jetzt so gelesen hatte, mit … äh … mit dem … äh … Das Schwarze Quadrat, das löst sich langsam auf. Und … äh … Da … Es kommt etwas zum [Sperren: durchscheinen].
- [Sperren: Vorscheinen].
- Und das ist ja genau mein Thema!
- Irgendwie auch.
- Und … äh … Und das … Hinter sowas Absolutem. Einer schwarzen Fläche … äh … eben doch … äh … noch etwas gibt! Ein Geheimnis gibt!
- Was zu lüften gibt! Oder unendlich viele Möglichkeiten. So kann man das ja auch sehen. Im schwarz.
- [Sperren: Unendlich] viele Möglichkeiten.
- Äh … Was damit … Was dahinter sein kann. Oder was im schwarz sein kann.
- So.
- [Pause.]
- Und das ist ja genau das, … ähm … mit diesen verhüllten Arbeiten.
- [Pause.]
- Ich als Betrachter werde nicht … äh … wissen, was da ist. Deshalb ist prinzipiell alles möglich, was in diesem … äh … in so einem Format reinpasst.
- So.
- [Pause.]
- Genau.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]


Montag, 30. November 2015
Standpunkt Laut Postmoderne Postmoderne -Definition bin ich hiermit aus den 1960er Jahren (u. a. Licht in Beton, Autogrammkarten Autogrammkarte , Visitenkarte Visitenkarte ) in die Moderne gerutscht (Geraden-Konstellationen mit Idee der Aufschlüsselung). Wenn ich so weiter mache, bin ich bald schon Realist (19. Jahrhundert), danach beantrage ich die griechische Griechen Staatsbürgerschaft (Antike Antike ). notiert Willi Sitte Willi Sitte Galerie, Merseburg aufsuchen (u. a. Arbeit "Chemiearbeiter am Schaltpult") Kunstbegriff Postmoderne anzusehen als Gegenbewegung zur Moderne Moderne: als steril und totalitär empfunden Begriff Postmoderne bereits Anfang 20. Jahrhundert gebraucht Jean-François Lyotard (1924 – 1998, frnzösischer Philosoph und Literaturtheoretiker) mit "La Condition postmoderne" ("Das postmoderne Wissen"), 1979 Lyotard widmete sich u. a. nicht-rationalen, triebhaften Strukturen des menschlichen Wissens und Verhaltens mit Einführung der Postmoderne wird Moderne erstmals als abgeschlossene historische Epoche definiert geistige Grundlagen der Moderne: Glaube an stetiges Fortschreiten Erfassbarkeit der Welt und Annäherung an vollkommene Erkenntnis Wunsch der Moderne: ständig Neues schaffen Postmoderne: lehnt Fortschrittsglauben / Innovationsstreben der Moderne ab ebenfalls Existenz einer objektiven Realität alle Erkenntnis, Wahrnehmung, Bewusstsein, Dasein = relativ Schlüsselbegriff / kleinster gemeinsamer Nenner: Pluralität Neues schaffen: gilt in Postmoderne als automatisiert, etabliert und überholt Grundsatz nichts Neues schaffen = Anwendung von Zitaten möglich = ist wesentliches Stilmerkmal postmoderner Kunst Offenheit eröffnet unbegrenzte Möglichkeiten häufig angewandte Technik: Collage Collage (u. a. raumgreifende Installationen, filmische Techniken, musikalische Kompositionsverfahren) Graben zwischen elitärem Kunstverständnis und Massenkultur überwinden = wesentlicher Aspekt postmoderner Ästhetik viele Werke sollen als Versuchsanordnung verstanden werden, als Trilogien oder Serien ausgegeben Werke können alleine, zusammen oder in beliebiger Kombination wahrgenommen werden Einfluss Dekonstruktivismus: es gibt keine Einheit von Wort und Sinn Dekonstruktivismus in der Kunst: Zeichen und Codes müssen keine Einheit bilden Begriff Postmoderne wird in Bildender Kunst meistens abgelehnt narrative und mythologische Strukturen werden u. a. mit einbezogen (von Moderne noch abgelehnt) insgesamt: Forderung nach Pluralismus, Subjektivität, Abkehr von Abstraktion, Einbeziehung der Massenmedien, Verwischung von Gattungsgrenzen und Akzeptanz des Zitats als künstlerisches Mittel Einzelgespräch Ohme LED mit Datenstrom: WS2811, "NeoPixel" u. a. Lauflicht möglich, bunte Konstellationen etc. Lüsterklemmen statt Löten verwenden (viermal nebeneinander) zwischen Controller und erstem LED-Streifen Verbindungskabel gelötet Bachmann: "Und du heißt wirklich Friedrich Fröhlich?" Geradenbild Geradenbild Konstellation h-h-f-s im Klassenraum installiert Kabel zwischen LED-Streifen noch nicht gekürzt bis zum nächsten Klassentreffen so belassen und eventuell neuere Leistenideen umsetzen (leicht abgehende Leistenenden, Licht radikal radikal "schneiden", Lüsterklemmen)Montag, 26. Oktober 2015
Kurs Farbe Weiss "Weiß sehen, Weiß darstellen" von biologischen und maschinellen Sehsystemen notiert G-Code für zwei Motive in einem Bild umsetzen und heute noch Ohme schicken! 1 biologisches / menschliches Sehsystem 2 Farbwahrnehmung 3 menschliches Sehsystem 4 maschinelle Verarbeitung von Farbe Weiß 5 praktische Übungen zu 1 optische Täuschungen Adaption / Farbkonstanz je nach Kontext andere Farbwahrnehmung grauer Balken erscheint trotz gleichem Grauwert links heller
Donnerstag, 22. Oktober 2015
Geradenbild Geradenbild Einzelgespräch Baumgartner da sie selber Linienbündel-Stil bearbeitet, diese Arbeiten eher außen vor gelassen maschinell erzeugte Linienbündel findet sie langweilig (zu starr) arbeitet auch gerne in Serien (Mark hatte mir zu einer Einzelarbeit geraten / auf den Punkt bringen) Frage: Warum Holz? Warum kein Metall? Hintergedanken dazu sammeln (natürlich, mit kleinen "Fehlern", arbeitend) mittels Plotter Plotter Motiv in transparente Platte ritzen und Radierung drucken (Werkstätte anfragen, mit Verweis auf Baumgartner) findet verdreifachte Geraden (parallel laufende Geraden) interessant (mehr Bewegung) umsetzen Radierung für Druck vorbereiten (AV-Labor wegen Plotterzeit anfragen) und Werkstatt kontaktieren umsetzen mehrere Holzplatten (weich) kaufen und Ausschnitte aus Motiv umsetzen verschiedene Farbvarianten 1 nur Holz 2 Linien schwarz (Spray), Farbe auf Grundplatte danach abschleifen 3 Linien schwarz (Spray), Grundplatte rot/blau/ … (mit Rolle auftragen) nach Umsetzung wieder Einzelgespräch anvisieren, um weiteres Vorgehen zu besprechen Einzelgespräch Ohme Besprechung erstes Ergebnis mit Fräsmaschine Ergebnis Fräsmaschine aus unterschiedlichen Perspektiven / Lichtverhältnissen
Donnerstag, 3. September 2015
Werkstatt AV-Labor Geradenbild Geradenbild Stifteproblem noch nicht gelöst Fineliner nur mit zartem Auftrag möglich (deshalb ohne Rillen) / kein gleichmäßiger Auftrag eventuell mit anderem Papier probieren zwei umgesetzte Plotterzeichnungen mit ganz unterschiedlicher Wirkung 1 vertikale "Fäden", relativ wenige Stränge beim Vorbeigehen ist Motiv gut erkennbar, erst wenn man davor steht, "verschwindet" es (vertikale Fäden verschwimmen bei seitlicher Ansicht) Hintergedanke: bei genauem Betrachten (frontale Ansicht, Vergleich mit Lupe/Mikroskop) verschwindet für Menschen erkennbares Motiv; wird zerlegt und dadurch unkenntlich 2 viele Stränge mit jeweils nur drei Fäden mittlerer Faden ragt auf beiden Seiten hinaus, stellt den Möglichkeitsraum dar zwei symmetrische Fäden hangeln sich an ihm entlang; durch sie wird Motiv sichtbar Versuch, beide Vorgehen zu vereinen mit größerer Strichstärke (damit drei Fäden je Strang ausreichen) dadurch verschwinden aber zarte Fäden (bei hellen Stellen) umsetzen Skulptur-Collagen: mehrere Skulpturen (wie griechische Griechen Statue, kubistische Skulptur, eigener Kopf) mit Blender "ineinander" legen, mit 3D-Drucker ausdruckenSonntag, 31. Mai 2015
Studienreise Athen 2015 Kunstbegriff Standpunkt In Griechenland Griechen fragten wir uns, als wir die Arbeiten zeitgenössischer Künstler in der Kommunalen Galerie Athen betrachteten, ob es überhaupt einen Unterschied zwischen griechischer Kunst und Kunst anderer europäischer Länder gibt. Die Arbeiten hätten – so unser erster Eindruck – genauso gut in Leipzig entstehen können. Ist das nun gut? Oder schlecht? Wird Kunst – örtlich betrachtet – beliebig? Gibt es keine Techniken, die in einigen Regionen vermehrt genutzt werden? Themen, die nur hier funktionieren? Symbole, die hier Bedeutung bekommen und woanders deplaziert wirken würden? Wenn sich ein griechischer Künstler – vorausgesetzt, er hat keinen persönlichen Bezug zu Afrika – um afrikanische Gesundheitsthemen bemüht: Ist das glaubwürdig? Verliert die Kunst nicht an Reiz, wenn alle überall alles machen und regionale Besonderheiten außer Acht gelassen werden? Wäre es auf der anderen Seite aber nicht auch zu einfach, wenn wir bei den Arbeiten griechischer Künstler ständig antike Antike Säulen entdecken würden? Vielleicht ist in heutiger Zeit nicht mehr das Thema entscheidend (denn das scheint global zu sein), sondern die Art, wie es bearbeitet wird. Mit welchen Formen gespielt und welche Farben eingesetzt werden. Oder wäre auch das noch zu plump? Globalisierte Kunst "Globalisierung: Das Ende der Modernen Kunst?", Peter Weibel Peter Weibel im Katalog zur Ausstellung "German Art of the 20th Century", 1957, MoMA wurde formuliert, dass nur im Westen die Kunst als Ausdruck von Freiheit und Individualität Individualität existiere (Hintergrund Hitler Adolf Hitler und "Entartete Kunst Anti-Moderne ") Abstrakten Expressionismus Expressionismus bei Darmstädter Gesprächen als einziges Ausdrucksmittel von Demokratie und Freiheit angesehen Realismus in der Kunst wurden totalitaristischen Systemen zugeschrieben während Kaltem Krieg moderne Kunst durch "ideologische Blase" geschützt, die jede Kritik verhinderte seit 1989 Öffnung / u. a. asiatische und arabische Welt nehmen Einfluss auf die Kunst festgesetzte Ordnung moderner Kunst (mit europäisch-nordamerikanischer Achse des Westens verbunden) beginnt sich aufzulösen "Vielleicht müssen wir uns an der Schwelle des 21. Jahrhunderts von der Epoche der Kunst der Moderne verabschieden […]" Folge der Globalisierung: in globaler Kunstwelt wird nicht länger von "modern" sondern von "zeitgenössisch zeitgenössisch "/"Gegenwart" geredet Kunst, auch in Asien oder Afrika produziert ist nicht in unserem Sinne modern, aber zeitgenössisch Globalisierung fing 1492 mit Entdeckung der Neuen Welt an 1. Manifest Manifest gegen Globalisierung von Marx und Engels (1848): "Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel. Überall muß sie sich einnisten, überall anbauen, überall Verbindungen herstellen." Kolonisation führte zur Entdeckung ethnischer Kunst (insbesondere im 19. Jahrhundert) Interesse an visueller Formsprache von afrikanischer Stammeskunst Bücher wie "Negerplastik", Carl Einstein (1885 – 1940, deutscher Kunsthistoriker und Schriftsteller) zeigen, wie Interesse an afrikanischer Kunst u. a. Kubismus Kubismus , Expressionismus, Surrealismus Surrealismus mit ermöglichten um 1913 Ablösung klassisches Programm der Kunst (von da Vinci als "Sichtbarmachung des universalen Wesens der Dinge" mit den Mitteln der Wissenschaft der Malerei unter Verwendung von Linie, Fläche, Volumen, Schatten und Licht definiert) 2 gegensätzliche Darstellungsstrategien: Darstellung der künstlerischen Mittel und Darstellung von Dingen Denkrichtung 1 Verbannung des realen Objekts von Leinwand, Beschränkung auf formale Elemente (wie Linie, Punkt, Fläche) = abstrakte Kunst Denkrichtung 2 tatsächlichen Gegenstand in Welt der Kunst einführen (siehe Duchamp Marcel Duchamp ) alles was zuvor Darstellung war wurde durch Realität ersetzt gemalte Landschaften => Land Art LAND ART gemalte Stillleben Stillleben => Collagen, Assemblagen, Installationen, Environments von realen Dingen gemalte Porträts => Body Art Genremalerei (gemalte Abbildung einer Alltagsszene) => Performances, Ereignissen, Happenings gemalte Wasserfälle => durch "echte", künstliche Wasserfälle ersetzt / gemaltes Feuer => echtes Feuer / gemalte Luft => echte Luft / gemalte Tiere => echte Tiere Denkrichtung 3 Einführung der "Medienrealität" widersprach Doktrin moderne Kunst (Fotografie, Film und Video waren weiterhin darstellende Medien) Techniken konnten mit echten Dingen und Menschen in Installationen verbunden werden Kluft zwischen Darstellung künstlerischer Mittel und Darstellung von Objekten mit Medienkunst Medienkunst überbrückt [?] Fotografie = "stille Vorherrschaft" in Kunst des 20. Jahrhunderts beispielsweise Francis Bacon, Gerhard Richter Gerhard Richter und Andy Warhol Andy Warhol malten Fotografien oder leiteten ihre Bilder aus Fotografien ab Constantin Brancusi, Man Ray Man Ray und Erwin Wurm Erwin Wurm als Bildhauer Bildhauerei durch Fotografie beeinflusst Fotografische Dokumente = Überbleibsel von u. a. Land Art und Performancekunst neues Paradigma der Kunst des 21. Jahrhunderts: "das globale Netz" "Anybody anything anytime anywhere" Medienerleben wird universal "Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien." (Niklas Luhmann, "Die Realität der Massenmedien") Einzug der neuen Medien, neuer Materialien und neuer Technologien hat zeitgenössische Kunstproduktion enormen beeinflusst zeitgenössische Künstler haben Ausdrucksmittel in alle Richtungen und auf alle Medien erweitert Gleichwertigkeit von allen Materialien und Medien = künstlerische Gleichung unserer Zeit Phase 1 fast abgeschlossen: jedes Medium hat sein eigenes, intrinsisches Material sowie konzeptuelle Merkmale und Möglichkeiten entwickelt Beispiel A Malerei mit Fließ- und Dripping-Techniken den ihr inhärenten Wert von Farbe gezeigt Beispiel B Fotografie Fähigkeit, Objektwelt auf realistische Weise abzubilden, unter Beweis gestellt Beispiel C Film hat seine narrativen Möglichkeiten offenbart Beispiel D digitale Kunst hat ihr Vorstellungsvermögen im Hinblick auf virtuelle Welten bewiesen Phase 2 Mixen und Kreuzen von Medien Beispiel A Videokunst bedient sich narrativer Kraft des Films durch Mehrfachprojektionen Beispiel B Sprache auf LED-Bildschirmen kann ein Bild, ein Buch und eine Skulptur sein Beispiel C Malerei verweist auf Fotografie oder digitale Grafikprogramme Beispiel D Netz kann sich selbst generierende Bilder und Wörter produzieren Vermischung heißt: kein einzelnes Medium hat noch die Vorherrschaft alle Medien beeinflussen und bestimmen einander = universales Medium entsteht Bezugnahmen (Medien beziehen sich auf andere Medien) sind anstelle von Realität getreten Heißt das, dass sich zeitgenössische Kunst nur noch mit sich selbst beschäftigt? Kann denn diese Art von Kunst Menschen ohne Kunstbezug erreichen? Gleichung für Kunst des 20. Jahrhunderts / moderne Ästhetik der industriellen Gesellschaft: "Maschinen, Materialien, Menschen" (Frank Lloyd Wright, Architekt, 1930) Gleichung für Kunst des 21. Jahrhunderts: "Medien, Daten, Menschen" (P. Weibel) [?] moderne Kunst und moderne Welt und kapitalistische Welt-Ökonomie stehen zu einander in logischer VerbindungMontag, 25. Mai 2015
Studienreise Athen 2015 Nationales Museum für zeitgenössische zeitgenössisch Kunst, Athen (geschlossen) Skulptur vor Kriegsmuseum Athen (unbekannt)

Sonntag, 24. Mai 2015
Studienreise Athen 2015 Neues Benaki-Museum (geschlossen) Ausstellung Akropolis Akropolis von Athen Akropolismuseum Akropolismuseum (Architekt Bernard Tschumi), Athen

Freitag, 15. Mai 2015
Kurs Dieter Roth Dieter Roth Gesammelte Werke Gesammelte Werke, Bande 1 – 20, 1969 – 1979

Donnerstag, 20. November 2014
Kurs Warum Denken? Handout Begriffserklärung Kant Immanuel Kant "Kritik der reinen Vernunft" 1 Kritik griechische Griechen Beurteilungskunst Prüfung insbesondee der Grundlagen unserer Erkenntnisse und unserem Erkenntnisvermögen 2 Vernunft oberstes Erkenntnisvermögen 3 a priori lateinisch "von dem Früheren her", rein, das von "Natur" oder dem Wesen aus hervorgehende, angeborene, das von der Erfahrung unabhängige (analytisch), nicht aus der Erfahrung stammende aber die Erfahrung erst ermöglichende, allgemeingültige, notwendige Erkenntnis 4 a posteriori lateinisch "vom Späteren her" Kant probiert[?] mit diesem Begriff die transzendental-logischen Fragen nach dem Ursprung Ursprung und den Möglichkeiten unserer Erkenntnis durch die Sinne gegeben (empirisch) zufällige Erkenntnis 5 empirisch aus der Erfahrung begründet sagt aus, dass der Ursprung des Wissens aus der Beobachtung und dem Experiment kommt 6 Erkenntnis durch die Sinne, den Verstand und die Vernunft laut Kant müssen alle drei Erkenntnisse zusammen spielen, um systematisch geordnetes Wissen hervorzubringen im Erkenntnisprozess unterscheidet man zwischen dem erkennenden Bewusstsein (Subjekt) und dem zu erkennenden Gegenstand (Objekt) 7 Erfahrung allgemein das mit den Organen der Sinneswahrnehmung Erkundete im Gegensatz zu dem "bloß" gedachten (Rational), dem aus Autorität angenommenen (Dogma), dem geschichtlich überlieferten (Tradition) Erfahrung ist im wissenschaftliche Denken der Weg (Methode) und auch die Wahrnehmung (Beobachtung, Experiment) 8 transzendent lateinisch "hinüberschreitend" Grenzen der Erfahrung überschreitend außerhalb der Grenzen der natürlichen außerhalb der mit den Sinnen erkennbaren Welt liegend über den Bereich des menschlichen Bewusstseins hinausgehend 9 Ästhetik griechisch "sinnlich wahrnehmbar", "empfindend", "wahrnehmend" 10 analytisch griechisch "dem Auflösen dienende Kunst" Verfahren von Zerlegen, Zergliedern "die Analytik entdeckt durch Zergliedern alle Handlungen der Vernunft, die wir beim Denken überhaupt ausüben" (empirisch) 11 synthetisch zusammensetzend, verknüpfend, vom Allgemeinen zum Besonderen fortschreitend im Gegenteil zu analytisch nicht von der Erfahrung abhängig 12 Raum "notwendige Vorstellung a priori, die allen äußeren Anschauungen zugrunde liegt" er (Raum) beruht auf unserem Anschauungsvermögen, das uns das Erfahren äußerer Dinge ermöglicht 13 Zeit "[…] Zeit ist nichts anderes als die Form des inneren Sinnes, die Anschauung unserer selbst und unserem inneren Zustand […] Zeit ist die formale Bedingung a priori aller Erscheinung überhaupt." (nacheinander)

Donnerstag, 18. September 2014
Klinger Max Klinger Briefe "Will jemand billig ein Museum gründen, so folge er dem Wiener Beispiel: Man mache eine international Specialausstellung, man vertheile einige 20 Medaillen um zu interessieren und dann läßt man sich alles ausgestellte schenken […]" zu Christus Jesus im Olymp: "Aber der Christus war in der Version wie ich ihn fertig nach Deutschland brachte völlig nackt. So wurde er 3 Tage privatim in München ausgestellt, dann kam die liebe Polizei und ich mußte das untere rechte Viertel zuhängen." (Oskar?) "Kokoschka: † † †. Mit Entsetzen war ich heut in unserm Kunstverein. […] vom gleichen Fieber besessen. […] vom identisch gleichen farben-, formen- und Lichtwahnsinn. Gott Gott sei Dank, daß ich diese Sorte Welt nie erleben werde! Denn unsere bisherige hält bis zu meinem seligen Ende noch sicher so aus, wie sie heute ist. Das spätere kann mir ja egal sein." LJA (Verein Leipziger Jahresausstellung) Hermann Prell Hermann Prell (u. a. Bildhauer Bildhauerei ), Klinger und Böcklin Arnold Böcklin Vorbilder (siehe Briefe) "Endlich kann man doch mal Geld, simples Geld neben der berühmten Ehre beanspruchen. Besonders wo nur das Leben so viel kostet!" Kunstgeschichte Ausstellung Lindenau-Museum Altenburg Foto J. M. Pietsch

Dienstag, 16. September 2014
Ausstellung Bauhaus Bauhaus Bauhaus Dessau Bauhaus Dessau






Samstag, 13. September 2014
Geradenbild Geradenbild formel farbe form geometrische Formen in Menschheitsgeschichte Grundstock regelmäßige Strich- und Punktmuster, Wellenlinien, konzentrische Kreise und Spiralen flächige, räumliche und farbige geometrische Formen in Naturdingen, an Bauwerken, Geräten, Schmuck, Kleidung Geometrisches = fundamentales Repertoire der optischen Zeichenwelt Konstruktivismus Konstruktivismus und konkrete Kunst Konkrete Kunst Wissenschaft Ästhetik ("aistetike episteme", "Die die Sinne betreffende Wissenschaft") ästhetische Einkleidung von Formeln = zentrales Problem (Anliegen konkrete Kunst) Bild = Farbe und Form Linie = Reihung von Pixeln/Punkten Kunst und Mathematik in Geschichte verflochten (Ornamente, Perspektive, Erforschung Farbe) Kubismus Kubismus und abstrakte Malerei abstrakte Malerei : Auseinandersetzung mit geometrischen Gebilden (Rechteck bei Mondrian Piet Mondrian , verwickeltes Gebilde bei Kandinsky Wassily Kandinsky ) "Computergestützter Geometrismus" Spiegel Spiegelbild - und Schiebesymmetrie "Haut Haut zu Skelett" > "Ästhetik zu Geometrie" in Kunst Mathematik oft verhüllt verhüllt oder verfremdet (nicht sofort ersichtlich) Interpretationen syntaktischer Bildformel (< 01 > – - < 10 >) Sequenz Potenzen Zahl 2 in "Bauhaus Bauhaus -Vorlesungen", Klee Paul Klee : 1 2 4 8 16 32 64 Spirale mit wachsenden Radienlängen aus Sequenz Zeichenbereich Bild = analog / Text = digital (Ziffern, Buchstaben, Sonderzeichen) relativ, Jürgen Gansweid Jürgen Gansweid







Donnerstag, 31. Juli 2014
Kunstgeschichte Die Geschichte der Kunst Ernst H. Gombrich Ernst H. Gombrich Raffaello Santi Raffaello Sanzio da Urbino (1483 – 1520) viele Gemälde eines Künstlers nebeneinander (wie in Museen): wirkt manchmal monoton (wirken eher einzeln) Raffaels größte Gemälde wirken einfach und mühelos, dabei angestrengtes Nachdenken, Studium und künstlerische Weisheit nötig Bewegung – Gegenbewegung Michelangelo Michelangelo Buonarroti : Meister in Darstellung menschlicher Körper Raffael: Meister in Gruppierung bewegter Gestalten / Harmonie Schönheitstypus nicht real – Fantasiegebilde, idealisierte Modelle Venedig, Oberitalien im 16. Jahrhundert für venezianische Maler Farbe nicht nur schmückendes Beiwerk Giovanni Bellini (um 1431 – 1516) Haupt einer Werkstatt Giorgione (um 1478 – 1510) venezianische Künstler strebten nach Zauber der griechischen Dichtung liebten Idyllen, Schäferspiele, Schönheit Venus und Nymphen Tizian (um 1485 – 1576) Porträtierten gab er Überzeugung, durch seine Kunst weiterzuleben notiert Lebendigkeit in Arbeiten 1 Anschauen – Betrachter inkludieren / ins Bild "zerren" (durch direkten Blickkontakt) 2 in realer Räumlichkeit einbauen, Teil der Realität werden lassen (in Tür, Decke, Boden) 3 Schatten/Licht realer Räume übernehmen 4 nicht schön, sondern ehrlich darstellen (mit Pickeln, Falten) = Lebendigkeit 5 "Sfumato": Spielraum für menschliche Fantasie 6 mehrere Blickpunkte (Bild "bewegt" sich), Perspektive leicht ändern (siehe Mona Lisa Mona Lisa ) Correggio (um 1489 – 1534) Lichtbehandlung neuartige Effekte hatten großen Einfluss auf spätere Malschulen Beispiel Jesuskind: von ihm strahlt Licht nach allen Seiten notiert Porträt im Raum von mir machen; danach die selbe Kameraposition, nur mit Lampe statt mir; digital Licht von zweitem Bild in erstes bringen = ich leuchte Licht und Farbe lassen sich als Gegengewicht zu Formen verwenden durch Licht Blick in bestimmte Richtung führen Gläubigen Illusion Illusionsmalerei geben, Decke wäre geöffnet (durch Lichteffekte) Mariä Himmelfahrt, Fresko, Kuppel des Doms von Parma, Correggio







Samstag, 19. Juli 2014
Kunstgeschichte Ausstellung Griechische Griechen , etruskische und römische Römer Antike Antike Antikenmuseum der Universität Leipzig Universität Leipzig 450 Objekte aus 2500 Jahren griechischer, etruskischer (nördliches Mittelitalien) und römischer Antike Modell der Casa del Poeta Tragico, Blick ins Atrium, Maßstab 1 : 20




Freitag, 18. Juli 2014
Friedrich Fröhlich, zweifelnd Standpunkt Ich kann noch nicht einmal sagen, ich würde mir eine berufliche Chance verbauen, sollte ich mit dem Kunststudium an der Hochschule vorzeitig aufhören. So oder so gibt es nicht viele Künstler, die von ihrer Kunst leben können. Würde ich vorzeitig aufhören, hätte ich mich lediglich der Möglichkeit beraubt, auf vorgestanztem Wege Unmengen an Wissen zu erlangen und kostenfreie Unterstützung beim Umsetzen von Ideen zu erhalten. So oder so werde ich mich nach Beendigung des Studiums fragen müssen, welchen beruflichen Weg ich nun einschlagen werde. Einmal halt mit fundierterem Wissen, als auf autodidaktischem Pfad erlangbar ist. Das sollte ich nutzen. Die drei Jahre Hauptstudium können selbst im schlimmsten Fall nur bedeuten, drei Jahre zu viel für Kunst investiert zu haben. Ob mit 29 oder 32 Lebensjahren in die Arbeitswelt eintauchen ist sicherlich einerlei. Vordiplom Vordiplom Durchschnitts-Künstler Standpunkt Wie heute erfahren, scheint die Gesamtnote für meine Vordiplom-Arbeit gerade einmal schlechtes Mittelmaß zu sein. Sehr schlechtes Mittelmaß. Andere Studenten im selben Studiengang wurden mit 1.0, mit 1.1, mit 1.2 usw. bewertet. Zwar bin ich mit der Note insofern zufrieden, weil ich schon seit einiger Zeit nicht mehr hinter der Arbeit stand. Und mit der Überlegung, was ich leisten könnte, wäre ich doch nur motivierter und würde einen Sinn hinter dem Ganzen erahnen, sehe ich – sofern ich mich jetzt endlich mehr für Kunst begeistern könnte – für die nächsten drei Jahre gut gewappnet. In jedem außerkünstlerischem Studiengang wäre mir ein Durchschnitt recht gewesen. Aber beim Kunststudium, wo es vorrangig um die Umsetzung eigener Ideen geht und nicht um auswendig lernen vorhandenen Wissens, scheint es mich doch auf persönlicher Ebene außerordentlich zu stören. "Der Durchschnittskünstler bringt Durchschnittliches hervor und nie sehr Schlechtes. Das anerkannte Genie Genie hingegen schafft entweder wahrhaft große Werke oder absoluten Schund." (Tolstoi) notiert Schriftzug "Durchschnittskünstler" mit Stempel "Du bist nicht allein!" (Künstlerdünnschiss Künstlerdünnschiss )



Donnerstag, 17. Juli 2014
Kurs Spielwiese für Hard- und Softwareprojekte Beratung in Läden für Schnittstelle Schrittmotor / Uhrwerk Vogel-Modellsport Bahn+Hobby Günsel Riedel Feinmechanik (Eisenacher Straße 72) kein befriedigendes Ergebnis morgen versuchen ein Rad von anderem Uhrwerk zu verwenden (an Schrittmotor befestigen) Kunstgeschichte Die Geschichte der Kunst Ernst H. Gombrich Ernst H. Gombrich Religion des Nahen Osten / Auseinandersetzung mit Bilderfrage strenger als Christentum Gott ursprünglich alle Arten von Bildern verboten Menschendarstellungen verboten, aber in Mustern und Formen existiert spätere Sekten des Islam weniger streng gestatteten Menschendarstellungen und Illustrationen, solange Thema <> Religion Illussion der Wirklichkeit nicht mehr gegeben als in byzantinischer Kunst keine Verkürzungen, kein Licht und Schatten Der persische Prinz Humay trifft die chinesische Prinzessin Humayun in ihrem Garten, zwischen 1430 und 1440, © Musée des Arts décoratifs




Mittwoch, 16. Juli 2014
Kunstgeschichte Die Geschichte der Kunst Ernst H. Gombrich Ernst H. Gombrich Kunst im 4. Jahrhundert v. Chr. nicht mehr nur religiöser oder politischer Zweck Schönheit und formale Eigenschaften hervorgehoben Wetteifer zwischen Schulen Baukunst: mehrere Stile nebeneinander Säulen ionischer Tempel: weniger streng und wuchtig Praxiteles (Bilderhauer griechische Griechen Antike Antike ) reale Körper <> symmetrisch schöne und regelmäßige Statuen Natur wurde idealisiert menschliches Individuum sollte/konnte damit nicht dargestellt werden (spezielle Form der Nase, Stirnrunzeln, Ausdruck) Mienen ohne Ausdruck bestimmter Gefühle Generation nach Praxiteles: Ausdruck eingeführt (Beispiel Alexander der Große Alexander der Große ) hellenistische Kunst neue und ungewohnte Anforderungen an Künstler korinthischer Stil Der Altar des Zeus aus Pergamon, zwischen 164 und 156 v. Chr., © Staatliche Museen Berlin




Dienstag, 15. Juli 2014
Kunstgeschichte Die Geschichte der Kunst Ernst H. Gombrich Ernst H. Gombrich in ägyptischen Bildern wirkt nichts zufällig, ungefähr Anfang der Arbeit: Liniennetz an Wand gezeichnet und Figuren verteilt Stil = Gesetz, dem sich alle Schöpfungen einer Epoche unterordnen ägyptische Künstler geltende Regeln von frühester Jugend auf gelernt sitzende Stauen: Hände auf Knien gelegt Männer: dunklere Haut Haut als Frauen Aussehen ägyptischer Götter genau festgelegt in 3.000 Jahren nur wenig Veränderung in 18. Dynastie brach König Amenophis IV mit vielen geheiligten, uralten Gebräuchen und Überlieferungen wollte vermutlich Darstellung von Schwächen zulassen Frau bei ihm nicht kleiner dargestellt als er selber Kunst Mesopotamien weniger bekannt keine Steinbrüche = Gebäude aus Ziegel, im Laufe der Zeit verwittert Brauch: Siegesdenkmäler errichten mit Information, welcher Stamm unterworfen / wie viel Beute gemacht wurde weniger starr/strenge Darstellung Griechenland Griechen , 7.-5. Jahrhundert v. Chr. Kunst griechischer Stämme sah die ersten Jahrhunderte "barbarisch" aus Totenklage im geometrischen Stil, etwa 700 v. Chr., © Archäologisches Nationalmuseum, Athen





Montag, 14. Juli 2014
Kunstgeschichte Die Geschichte der Kunst Ernst H. Gombrich Ernst H. Gombrich Versuch eines Porträts von mir, nach ägypthischem Vorbild






Sonntag, 8. Juni 2014
Selbst Kurs Selbst und Selbstbeobachtung (Selbstrecherche) Das Selbst in den Künsten (siehe Eintrag 29.4.) Untitled (Facial Hair Transplants), 1972, Ana Mendieta Ana Mendieta


Mittwoch, 5. Juni 2013
Kurs Von der Eingabe zur Ausgabe analoge Bilder digitalisieren (mitgebrachte Negative, Autogrammkarte Autogrammkarte , Ausleih-Quittung) "rechts unten den Computer einschalten" mit Server verbinden: "afp://wserv.hgb-leipzig.de" (auf 1 GByte begrenzt) ~ = alt+n SF Launcher Epson Perfection V750 Pro: bis zu 4.000dpi, Durchblick-Einheit, Kleinbild-, Rollfilm-, Planfilm-Maske Maske Weißpunkt-Kalibrierung oben (frei lassen bei Negativen) Nikon Super Colorscan 9000: 4.000dpi Casio: Slow-Motion-Kameras (mehrere tausend Bilder pro Sekunde) Hasselblad flextight X1 und x5: virtuelle Trommelscanner Kunstgeschichte Kurs Kunst und Geschichte Ovid: Metamorphosen, Buch X, Vers 238 – 297 (über Pygmalion Pygmalion ) Publius Ovidius Naso, kurz Ovid, römischer Dichter "[durch] der Göttin Zorn […] zu kalten Steinen geworden" "[…] und gibt ihr Küsse. Sie schien zu erwarmen." "Es pochen vom Finger betastet die Adern" "und sie errötete" Pygmalion & Galatee, Étienne Maurice Falconet, 1763
Dienstag, 21. Mai 2013
Selbst Bibliothek Ernst Kris, Otto Kurz: "Die Legende vom Künstler" Zauber, Geheimnis von 2 Standpunkten aus betrachtet: 1 der Künstler (Frage der Psychologie) und 2 Beurteilung jenes Künstlers (Frage der Soziologie) Gegenseitiges Einwirken von Seiten des Künstlers und der Umwelt Summe der Eigenschaften: "Talent" (imponiert Umwelt) Überlieferung nur möglich, wenn Kunstwerk mit Urheber verknüpft (Signatur Künstlersignatur , schriftliche oder mündliche Überlieferung) Naturvölker: Künstler der Werke unbekannt (Sinn hinter Kunstwerk ein anderer) mit Signatur: nicht ausschließlich im Dienste religiöser, kulturlicher und magischer Aufgaben Verknüpfung Kunst <> Künstler: wurzelt im Griechentum Künstlerbiographik: 6. Jahrhundert v. Chr. Anfang Renaissance Renaissance : viele Lebensbeschreibungen erhalten häufig: Meister = Hirtenknabe = Talent beim Zeichnen der Tiere geboren = "zufällig" vorbeikommender Kunstkenner entdeckt Begabung = bewacht Ausbildung des jugendlichen Hirten viele Abwandlungen existieren (immer aber: Ingenium des Künstlers in Kindheit) Formelhafte Nachricht für die Leistung: Künstler hat Teil der Natur so realistisch gemalt, dass sie für real angenommen wurde / Täuschung notiert das Prinzip im Text auf Münzen-Rückseite anwenden (Friedrich > Arbeiterkind > Talent entdeckt > Meister übertrumpft); sollte natürlich ein wenig der "Wahrheit" entsprechen :-) Schlagwort "Künstleranekdoten Künstleranekdoten " beeinflusst durch Massenverwendung unsere Vorstellung vom Künstler Haupe, 1928: Dürer Albrecht Dürer soll realistische Spinne auf ein Bild des Michelangelo Michelangelo Buonarroti gemalt haben ("Kunst als Konzept" ab S. 71 weiterlesen, "Zur Farbe in der konkreten Malerei")Dienstag, 14. Mai 2013
Kunstgeschichte Kurs Kunst und Geschichte Vorbereitung Kurzvortrag Gründungsmythen der Kunst in der Antike Antike – Malerei als Augentäuschung Aufgabe: "Plinius Plinius der Ältere über Zeuxis – um was geht es an dieser Stelle der Naturkunde / Vorstellung des Plinius Textausschnitts und des Textes 'Zeuxis (I)' (Ulrike Koch-Brinkmann, Künstlerlexikon der Antike 1, 2001, S. 534 – 535)" Apollodoros: tätig im 5. Jahrhundert v. Chr., griechischer Bildhauer Bildhauerei , soll eine Reihe von Philosophenstatuen geschaffen haben Apollodor von Athen: Maler in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr kolorierte Zeichnungen, Verbesserungen in der Perspektive und der Schattenwirkung zugeschrieben Begründer der eigentlichen Malerei (Scheinmalerei Scheinmalerei ): wird auch "Der Schattenmaler" genannt Schüler Zeuxis vervollkommnete die Schattenmalerei Zeuxis von Herakleia: Maler des antiken Griechenlands, lebte gegen Ende des 5. / ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. Vertreter der alten Vierfarbenmalerei, besonderes Augenmerk auf Illusionen auffallend u. a. durch harmonische Wirkung von Licht und Schatten kein Werk von ihm erhalten, Vorliebe für die Darstellung menschlich-tierischer Mischwesen täuschend echte Trauben sowie ein Vorhang




Montag, 13. Mai 2013
Kunstgeschichte Kurs Zufall Zufall – Beifall – Abfall ein paar Minuten zu spät zu spät Kunst und Pornografie Pornografie – Geschichte "In der Liebe ist der Realismus genauso wenig wert wie in der Kunst. Auf der erotischen Ebene wird die Nachahmung der Natur zur Nachahmung des Tieres." (Joséphin Péladan) Musik im Hintergrund aus "Tristan und Isolde" von Wagner Arthur Schopenhauer Arthur Schopenhauer : was ich wahrnehme ist mein Körper / mein Leib; mein Leib = die Vorstellung Futuristen Futurismus lehnten Schopenhauer ab (Maschine wird verehrt) Georges Bataille: "Die Erotik" (1994, deutsche Ausgabe): "Die Erotik zeigt die Kehrseite einer Fassade, deren einwandfreies Äußeres nie in Abrede gestellt wird: Auf der Kehrseite enthüllen sich Gefühle, Körperteile und Gewohnheiten, derer wir uns gewöhnlich schämen" Diana und Actaeon von Giuseppe



Freitag, 19. April 2013
Kunstgeschichte Kurs Kunst und Geschichte Wer war Plinius Plinius der Ältere ? Gaius Plinius Secundus Maior (kurz Plinius der Ältere) Quellentext: Plinius Secundus der Ältere, Gaius, "Naturkunde [Naturalis Historia]", Buch XXXV, Farben, Malerei, Plastik, Herausgeber und Übersetzer Roderich König, München 1977 23 – 79 n. Chr. Offizier, Staatsmann, Vertrauter römischer Kaiser, Universalgelehrter, Fachschriftsteller Plinius der Ältere
Freitag, 5. April 2013
Kunstlehre Kurs Philosophie Buch "Das unbekannte Meisterwerk" von Honoré de Balzac, mit Illustrationen von Pablo Picasso Pablo Picasso Kommentar vom Professor zum Thema Pause: "Die Zeitangabe ist nicht metaphorisch sondern wörtlich zu nehmen" Gruppe 1: "Mit welchen ästhetischen und dramaturgischen Mitteln führt Balzac in seine Erzählung ein? In welches Verhältnis geraten Scham Scham , Kunst und Liebe zueinander?" Vorstellung des jungen Mannes Neophyt (griechisch Griechen /lateinisch "neu gepflanzt"): neu in der Kirche Aufgenommener oder zum Beispiel bei den Freimauern Wendeltreppe: Spirale / Ausdruck von Gefühlsleben / Schwindel Künstlerideal: romantischer, gefühlsintensiver Mensch 6 x selbstkasteit selbstkasteit Gruppe 2: "Die Kunstkritik Frenhofers. Ist sie identisch mit Balzacs eigener Auffassung?" "Ihr Maler, ihr glaubt, alles getan zu haben, wenn ihr ein Gesicht richtig gezeichnet und jedes Ding nach den Gesetzen der Anatomie an seinen Platz gebracht habt! […] bildet ihr euch ein, Maler zu sein und dem Herrgott sein Geheimnis entrissen zu haben!" (S. 38-39) E. T. A. Hoffmann, Selbstbildnis Selbstbildnis




Mittwoch, 19. Dezember 2012
Kunstgeschichte Kurs Kunst und Geschichte 11 x selbstkasteit selbstkasteit "Das Schwarze Quadrat Schwarze Quadrat ", 1915, Kasimir Malewitsch Kasimir Malewitsch : wie wirkt es auf uns? statisch, minimalistisch, kontrastreich Variationen: "Rotes Quadrat" (1915), "Weißes Quadrat auf weißem Grund" (1919) Suprematismus Suprematismus : Stilrichtung der Moderne der bildenden Kunst, mit Verwandtschaft zum Futurismus Futurismus und Konstruktivismus Konstruktivismus . Behauptung: "Alle Farben sind darin enthalten", Quadrat = perfekte Form Bilder von Malewitsch, 1915, Kasimir Malewitsch

