Donnerstag, 19. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Selbst Link Büste Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts, aufgewacht. Mit kratziger Stimme.]
- Ich weiß …
- [Pause.]
- … als Betrachter …
- [Pause.]
- … dieser Schau …
- [Klick.]
- Nein.
- [Klick.]
- Ich weiß, dass … ich selbst, wenn ich in eine Ausstellung gehe … ähm … das Thema jener in den Arbeiten versuche zu …
- [Pause.]
- Nein.
- [Klick.]
- [Pause.]
- [Klick.]
- Ich weiß …
- [Schlucke.]
- … dass …
- [Pause.]
- Ne.
- Ich weiß …
- [Pause.]
- [Klick.]
- [Sperren: Worum] geht's mir denn jetzt?
- [Pause.]
- Mir gehts darum, dass …
- [Pause.]
- Wenn ich … jetzt diese Arbeiten sehe …
- In dieser Gruppe.
- [Schlucke.]
- In dieser Ansammlung.
- Da sehe ich natürlich eines. Und zwar … äh … Köpfe. Körper. Ähm … Und eventuell noch … äh … Selbstporträts Selbstbildnis .
- Also ich sehe sozusagen … ähm … [Sperren: Ich] oder Selbstbildnisse. So als Überthema.
- [Schlucke.]
- Und ich weiß, dass die … äh … die dann da sind … und sich das angucken … das auch als Thema sehen werden. Und ich merke aber, dass … ich gar nicht dieses Thema Selbstbildnis … ähm … selbst …
- [Sperren: Ach] …
- Ich merke, dass mich dieses Thema Selbstbildnis … ähm … mich gar nicht …
- [Klick.]
- … [Sperren: interessiert].
- Und zwar in dem Sinne, dass ich [Sperren: über] das Selbstbildnis … Warum ein Künstler das macht … ähm … Wieso [Sperren: ich] das mache … ähm … Nachdenke.
- Nachdenken [Sperren: möchte].
- Ich merke, dass diese ganzen Selbstbildnisse … Dass ich mich eigentlich nur [Sperren: benutze].
- Um, das ist jetzt mein Eindruck selbst, …
- [Schlucke.]
- … etwas ausprobieren zu können. Als … genau.
- Also sei es jetzt … ähm … irgendein Stil, irgendeine … irgendeine Technik.
- [Sperren: Selbstbildnis] ist irgendwie … steht für mich so am Anfang. Wo ich das selbst noch gar nicht in Frage stelle. [Sperren: Warum] ich das jetzt als Motiv nehme.
- Ich [Sperren: könnte] also genauso gut ein … ein Stilleben Stillleben machen. Ich könnte jetzt ein Apfel nehmen. Und … äh … eine Vase. Und da irgendwie … dass was ich mache irgendwie … ähm … genauso umsetzen. Nur ich bin halt irgendwie … ähm …
- … [Sperren: begeistert] …
- … von … von dem eigenen Porträt. Also damit zu arbeiten. Das zu modellieren.
- [Schlucke.]
- Als eben von einem Stilleben. Oder von einer anderen Person. Aber das ist eben so meine Interessenlage.
- Anscheinend.
- [Pause.]
- Aber das Motiv jetzt … Das Motiv spielt bei mir … Also das ist … Das ist natürlich da. Und das sieht man! Das ist das [Sperren: Zentrale] eigentlich. Was rüber kommt.
- Und das ist auch das Bindeglied …
- [Gähne Anfang.]
- … zwischen …
- [Gähne Mitte.]
- … den Arbeiten.
- [Gähne Ende.]
- [Schlucke.]
- Aber es ist mir eigentlich gar nicht … ähm … äh … wichtig. Und ich habe jetzt eben die Befürchtung, dass in dieser Schau dann … das Selbstbildnis als Thema ganz groß ist. Und darüber die Fragen gestellt werden.
- Und ich muss es in den einleitenden Worten …
- [Schlucke.]
- … schaffen …
- [Pause.]
- Na ja. Dass vielleicht nicht an dieser Oberfläche gekratzt wird. Worüber ich mich eigentlich jetzt auch nicht weiter informieren möchte. So. Was … Was … Wie jetzt Künstler damit umgegangen sind. Ähm … Seit wann … ähm … Und so weiter. Also ich weiß es nicht. Das sind so diese ganzen theoretischen Sachen …
- [Schlucke.]
- Die kann ich jetzt auswendig lernen. Kann die dann vortragen. Aber das ist ja nicht Sinn davon.
- Ähm.
- [Schlucke.]
- Ich weiß ja noch nicht mal genau, [Sperren: was ich will].
- Eigentlich.
- Habe ich heute in der Werkstatt mitbekommen.
- Ich möchte aber eben eigentlich nicht an der Oberfläche kratzen.
- Ich [Sperren: tue] es.
- Das habe ich jetzt noch einmal an der Büste gemerkt. Ich habe in ganz kurzer … in ganz kurzer Zeit, die Oberfläche, die ganz glatt war, …
- Ähm …
- Zerkratzt.
- Zerfurcht.
- [Pause.]
- Es sah … am Ende spannender aus.
- Nur eben das Wort spannend sagt es eigentlich schon: Es … Das war so eine Oberflächenbearbeitung. Die … ähm … Das hat dann auch der Werkstattleiter da angemerkt. Das fand ich echt … ähm …
- [Schlucke.]
- … für mich eindrucksvoll. Ich habe die Oberfläche bearbeitet, die dann … äh … etwas ausdrückt. Und dieses Ausgedrückte ist aber nur [Sperren: aufgesetzt].
- [Sperren: Eigentlich] müsste die Oberfläche über [Sperren: Tage], über [Sperren: Wochen] … je nachdem, wie lange ich da jetzt daran arbeite … entstehen. Langsam.
- [Schlucke.]
- Durch halt das [Sperren: Modellieren]. Durch Benutzen von Werkzeug und so. Und [Sperren: nicht] innerhalb eines kurzen Augenblicks. Wo ich mir sage: Ich hätte jetzt aber gerne die Oberfläche so und so. Denn damit … äh …
- Die Oberfläche [Sperren: kann] dann etwas ausdrücken. Okay. Aber sie … vermag eben nicht das auszudrücken, … ähm … was … äh … was [Sperren: in] dieser Büste eigentlich drinne steckt.
- Also der ganze [Sperren: Arbeitsprozess].
- [Schlucke.]
- Den klammere ich sozsagen aus. Den [Sperren: verschleiere] ich sozusagen.
- Ich [Sperren: übertünche] ihn. Und ich [Sperren: lüge] eigentlich etwas vor!
- [Pause.]
- [Schlucke.]
- Das habe ich bei der jetzt auch gemacht. Das ist gut, dass ich das jetzt gemerkt habe! Ähm … Wie ich da ticke. Und dass das eigentlich nicht mein Ziel ist! Das zu tun.
- Ich bin jetzt halt wieder drauf reingefallen.
- [Pause.]
- Und ich will eben bei dieser Schau dann nicht … ähm … den selben Fehler machen.
- Dass ich an der Oberfläche … ähm … Ne. Dass ich die Oberfläche … mit dem selben Wort jetzt … [Sperren: spannend] mache.
- Ausdrucksvoll mache!
- [Schlucke.]
- Und … äh … das Auge dann eben daher auch hängen bleibt.
- Und gar nicht sieht, was ich eigentlich [Sperren: will]. Wo ich jetzt noch nicht einmal weiß, was ich will!
- [Pause.]
- Zumindest nicht an der Oberfläche bleiben.
- [Pause.]
- So bei dem Gespräch mit dem Professor jetzt … Das Foto von mir, was ich als Vorlage nehme, was ich … äh … hinhängen [Sperren: musste], um halt dann daneben modellieren zu können. Ich hab's zufälliger Weise dann über den Spiegel Spiegelbild gehangen. Ich hab's zufälliger Weise … äh … knicken müssen. Oben. Also das es als Haken fungiert. Das es am Spiegel hält.
- Was ihn dann so begeistert hat. Oder was ihm gefällt. Dass es angeschnitten ist. Der Kopf. Dadurch, dass ich das Papier knicke! Das war … Auf den Gedanken war ich … Ich [Sperren: finde] es ästhetisch. Auch ansprechend!
- Danach ist es mir zumindest aufgefallen.
- Aber …. es hatte überhaupt nichts … so gar nichts … Das ist für mich dieses … Ich hab's zwar nicht … ähm … diese Situation erfunden. Das ist ja passiert! Mit der Zeit. Dass ich das Papier geknickt habe. Aus den und den Gründen.
- Also es ist etwas natürlich Gewachsenes.
- Das ist … Das ist also … authentisch. Wenn ich es jetzt so will.
- Auch wieder ein blödes Wort!
- [Schlucke.]
- Ähm … aber es geht … Aber ich merke halt, dass da nichts drinne steckt, was mich … ähm … Na ja. Was ich zum [Sperren: Ausdruck] bringen würde.
- Das ist halt ein beiläufiges Werk. Wenn ich mal keine Idee habe, kann ich das ja auch so machen. Aber ich sehe da selber [Sperren: überhaupt nichts] drinne.
- Oder in dieser Konstellation. Oder mit den Versuchen, die auch noch auf den Ständern drauf waren. Oder auf den Tisch standen.
- Ähm … das als Installation zu begreifen … Das … Ich [Sperren: finde] es ästhetisch ansprechend.
- Blödes Wort.
- Aber es ist … Es geht in eine Richtung, in die ich überhaupt nicht will!
- Oder wenn in einem Papier eben … in einem …. ein Knick ist. Der vielleicht ungewollt ist. Der vielleicht vom Lagern kommt. Oder so. Und … Das [Sperren: kann] natürlich … äh … Spannung erzeugen. Im Bild. Nur ist das … Wenn dieser Knick jetzt … äh … nicht … Also wenn der zufällig entsteht, dann …
- Es kann ansprechend sein.
- Aber …
- Es kann spannend aussehen!
- Der kann es ausmachen, wie ein Bild wirkt!
- Er kann verbinden! Oder trennen!
- [Pause.]
- Aber es ist … Ich fühle mich dadurch nicht [Sperren: ausgedrückt]. Und am Ende gänge es mir darum … ähm …, dass ich etwas schaffe, wo … Es ist jetzt wieder so ein …
- [Sperren: Ach]. Ich bekomme die Worte nicht hin.
- Aber dieses … Von [Sperren: Innen] nach [Sperren: Außen] kehren. Also was … was auch immer in mir ist. Dass ich das halt ausdrücke.
- Aus mir [Sperren: raus drücke].
- In [Sperren: Form] bringe.
- [Schlucke.]
- Und nicht, dass ich etwas … äh … ähm … zufällig passiert.
- Womit ich eigentlich auch gerne arbeite.
- Aber ich merke halt, dass …
- Mhm.
- Da stelle ich zu viel in Frage wieder.
- [Schlucke.]
- Und …
- [Pause.]
- Wenn es dann eben bloß das ist, dann habe ich nicht das … Dann denke ich nicht, dass das meine Arbeit ist.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]