Friedrich Fröhlich, zufrieden
Standpunkt Geradenbild Geradenbild Gespräch mit mir - [Aufnahme Anfang.]
- Ich bin, glaube ich, doch nicht an der Idee der Geraden gescheitert.
- Ich bin lediglich am [Sperren: Motiv] nicht weitergekommen.
- Das heißt, das Dargestellte hat zu sehr … von meiner … Grundidee … der Geraden [Sperren: abgelenkt].
- Das Problem war ja von Anfang an, dass ich mit der Geraden im Endeffekt [Sperren: alles] darstellen konnte.
- Und auch wollte!
- Also den Gedanken je nachdem, wie die Geraden angeordnet sind, in welchem … äh … Winkel, in welcher Länge, Position …
- Je nachdem ergeben sich halt die unterschiedlichsten … äh … Motive. Und das übertragen auf unsere Welt.
- Nur die … Nur die Zusammensetzung von kleinen Teilchen macht im Endeffekt den Unterschied aus!
- Ähm … Zwischen [Sperren: Leben].
- Zwischen [Sperren: Tod Sterben ].
- Zwischen [Sperren: Stein].
- Zwischen [Sperren: Menschen].
- Und Steine gleichzeitig aber eben, da die Gerade für mich … äh … [Sperren: die Bewegung] ist, … ähm … Der Stein eben auch [Sperren: innerlich] Bewegung hat.
- Auch wenn … Auch wenn's für uns … äh … tot … ähm … rüberkommt.
- Diese Materie.
- [Klick.]
- Das heißt, anstatt mich von der Geraden zu verabschieden, …
- Ich möchte weiterhin verhüllen!
- Das ist … Das steht glaube ich … [Sperren: über allem].
- Diese Verhüllung verhüllt .
- Aber anstatt jetzt mit der Geraden aufzuhören, sollte ich lieber probieren, nicht an den Konstellationen weiter zu arbeiten, mit den … ähm … vier Geraden, … ähm … die in Beziehung zu einander stehen, … Oder ich sollte noch nicht einmal so weit gehen, sondern ich sollte die Gerade [Sperren: an sich] untersuchen.
- Das heißt, eine [Sperren: einzige] Gerade … ähm … auf einem Blatt Papier. Mehr nicht.
- Das ist schon Motiv genug! Das … äh … rückt das Element, um das es mir eigentlich geht, … äh … Das Element … Das [Sperren: Grundelement] mit dem alles möglich ist …
- Oder nichts.
- Das … äh … Leben und Tod ist!
- Das … ähm … in der Vergangenheit war! In der Zukunft sein wird!
- [Pause.]
- Das rückt das in den Fokus.
- Und sobald ich mich um die Gerade als … als Grundelement auseinandergesetzt habe, …
- Nicht bloß eben theoretisch!
- Was die Gerade für mich bedeutet. Was … Was es für Eigenschaften gibt …
- Ähm … Wenn ich mich damit durchgearbeitet habe, …
- [Schlucke.]
- … dann [Sperren: finde] ich vielleicht wieder zu einem … Motiv, wie zum Beispiel … ähm … das Selbstporträt Selbstbildnis .
- Nur ich denke, es wird am Ende nicht … äh … ein Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt bleiben.
- Oder mit der Geraden versuchen die Hände darzustellen.
- Oder andere Körperteile.
- Sondern ich muss es schaffen, dass das Motiv nicht [Sperren: ablenkt].
- Nicht zu sehr … äh … eben alles einnimmt!
- [Schlucke.]
- Da fällt mir eben, was ja in der Kunst eben häufig benutzt wird, das Porträt des Kopfes, bis zur Schulter, … äh … wieder ein. Ähm … Mit dem so viel machbar ist.
- Ein einfaches Motiv erst einmal ist.
- Aber, wie ich ja auch schon gesehen hab, … ähm … vor 'nem halben Jahr, also in den Semesterferien, … Was man alles mit … äh … mit dem Kopf des Künstlers eben anstellen kann!
- Mit Geraden!
- Die [Sperren: Auflösung] zum Beispiel.
- Dass ich es schaffe, in einem Bild mit den [Sperren: selben] Geraden, mich erkennbar zu machen, …
- Das heißt detailliert zu werden eben.
- In einem [Sperren: anderen] Bild, nur weil sich der Winkel verändert hat, die Position vielleicht ein wenig verändert hat, … Sich dieses scharfe Porträt, also das Ich, sozusagen langsam schwammig wird.
- Und das kann bis ins Extreme gehen. Dass die Geraden schon so weit abgewichen sind, … Die Position der Winkel und so weiter … Dass es eben so ausschaut, als … wäre das nur noch ein Haufen von … ein [Sperren: Wirrwar] an Geraden. Ohne einem Bezug zu irgendeinem Motiv.
- Zu dem Ich. Zu dem Porträt.
- [Pause.]
- Und gleichzeitig sind diese Geraden aber die selben wie bei den anderen. [Sperren: Nur] dass sie eben nicht in der selben Position und eben mit den selben Eigenschaften sind.
- Gerade an dem … an dem … an dem Motiv Porträt, kann ich mich eigentlich sehr gut [Sperren: abarbeiten].
- Und wo ich es dann eben schaffe, indem ich [Sperren: nur] dieses eine Motiv nehme, …
- Nicht jetzt eben … äh … noch die Füße, Hände und so weiter …
- Eine Katze Ramses nehme …
- Ein Haus versuchen in Geraden umzuwandeln …
- Und so weiter.
- Es ist ja [Sperren: alles] möglich.
- Aber indem ich es schaffe, eben nur [Sperren: ein] Motiv zu verwenden, …
- Ein Beispiel-Motiv …
- Für mich.
- Dann schaffe ich es, wenn ein Betrachter jetzt mehrere Arbeiten sieht oder kennt, dass das Motiv an sich eben nicht mehr wichtig ist.
- In den Hintergrund rückt.
- Obwohl es da ist.
- Und die Gerade wieder mehr in den Vordergrund rückt.
- Rückt.
- Das heißt, dass ich … Jetzt verhülle ich. Aber dass ich mir danach wieder Gedanken machen kann, über …
- Konstellationen war eben schon zu viel.
- Sondern über …
- … [Sperren: Die Gerade an sich].
- Dass ich darüber … Dass ich mir Blätter nehme und immer nur eine Gerade ziehe.
- Unterschiedlichste.
- Unterschiedlichste Techniken. Unterschiedliche … ähm … na ja …
- Dicke!
- Ähm … Position zum … zum Bildrand!
- Papier unterschiedlich!
- Äh … Reinritzen!
- [Pause.]
- Was es da alles gibt!
- Druck!
- Fotografie!
- Objekt?
- Fäden!
- [Pause.]
- Dass ich das einfach mal durchgehe.
- Und schaue, was das vielleicht … äh … Neues bewirken kann.
- Der Gedanke kam mir nämlich vorhin.
- Dass ich mit diesen Porträts, als mit diesen Ganzkörperporträts, …
- Auch dieser liegende Akt Akt !
- Den ich jetzt gerade fertig gemacht habe.
- Dass es ästhetisch, finde ich zumindestens, sehr ansprechend ist. Und dass das aber eben [Sperren: zu sehr] ablenkt.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Und ich möchte ja nicht bloß etwas Schönes machen.
- Etwas, was ich mir irgendwo hinhängen … äh … möchte.
- Sondern es soll neben dem, dass es stimmig wirkt, eine Spannung drinne hat, …
- Trotzdem, dass eben die Idee der Geraden im Vordergrund stehen bleibt.
- Ja!
- Und ich denke, das schaffe ich am Ende mit [Sperren: einem] Motiv, was ich immer wieder verwende.
- Und dafür eignet sich nun einmal der [Sperren: Körper des Künstlers].
- Also: [Sperren: mein] Gesicht.
- Am besten.
- Damit ist am meisten ausdrückbar.
- Was … Wo unsere Augen sind. Wo man in die Welt blickt. Wo man … etwas von der Welt … äh … eben rein nimmt.
- Durch die Augen. Durch die Ohren.
- Etwas hinausgeben kann … Durch den Mund.
- [Schlucke.]
- Also das Gesicht ist halt am … Kann am meisten [Sperren: ausdrücken].
- [Pause.]
- Und das passt eben auch zu den Geraden.
- [Aufnahme Ende.]
HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 erste Entwürfe für verhüllte Arbeit im Flur Entwurf 1 Wandfarbe um Verhüllung schwarz (zuvor testweise mit dunklem Papier bekleben) Infokärtchen für verhüllte Arbeit
Infokärtchen: "verhüllte Arbeit (groß) // Friedrich Fröhlich (groß) // Sperrholzplatten, Holzleisten, Nägel, Zeichnung (klein)" Entwurf 2 zusätzliche Kosten: Spedition 25 + 6 + 15 = 46 EUR Transportkosten + 100 EUR Materialkosten Vorgehen: Holzleisten an Rückplatte befestigen (Schrauben) Holzleisten nicht nur am Rand, sondern auch zwischen den drei Bildteilen (heißt: zwei Holzleisten zusätzlich) an Innenseite der Holzleisten Ösenschrauben befestigen (je Bildteil insgesamt zwei oder vier Stück), Bildteile mittels dadurch gezogene Stricke befestigen Vorderplatte drauflegen und festschrauben hinter Rückplatte im oberen und mittleren Holzleistenbereich vier stabile Haken schrauben o. T. verhüllt kleine Testverhüllung mit weißen Bilderrahmen umgesetzt E-Mail an Mark Standpunkt Der Holzkasten geht DURCH das Glas hindurch. Das heißt auch: Das Glas wird zum Teil von der Verhüllung "verschluckt". Über dem Glas ist der eine Teil vom Kasten, unter dem Glas der andere. Holzleisten an Glas geklebt (bei ordentlicher Arbeit dann mit gutem Kleber). Sollte ich diese Variante nehmen, würde ich die Holzplatten zuschneiden lassen. Das heißt: der Betrachter sieht keine störenden Abstufungen. Auch die Holzleisten würden dann natürlich gleich sein. Finde diese Variante (mache noch mehr) sehr interessant, weil sie die Betrachterseite IN die Verhüllung integriert. Zwischen Kunst und Betrachter liegt normalerweise das Glas, die Verhüllung hebt diese Barriere irgendwie auf (finde ich). Eine Überlegung wäre jetzt noch das Glas an sich. So könnte ich mir auch Grauglas vorstellen … So spiegelt sich der Betrachter noch am Rand, in der Mitte (Holzkasten) wird die Spiegelung 'verschluckt'. Auch würde dann mehr das DRAUSSEN und INNEN zum Thema werden. Mal schauen. Vielleicht nicht gleich zu viel Neues reinbringen. Geradenbild im Klassenraum liegenden Akt gerahmt, morgen ersten Teil in Atelier bringen (Straßenbahn Eisenbahnstraße )