Sonntag, 10. Januar 2016
Standpunkt verhüllt verhüllt Gespräch mit mir- [Aufnahme Anfang.]
- [Lese von eigener schriftlicher Ausarbeitung ab.]
- Erste Fassung von verhüllter Arbeit in Bezug auf zeitgenössische zeitgenössisch Kunst.
- Auslöser für die ersten Verhüllungsaktionen war der Wunsch, die von meiner Seite aus übertriebene Selbstinszenierung Inszenierung , …
- [Sperren: Mein Leben ist eine Inszenierung].
- … nicht nur zu dokumentieren und zu hinterfragen. Sondern auch Maßnahmen zu ergreifen, die mir aus dieser Situation helfen.
- [Sperren: Eine] davon war das Verhüllen von Arbeiten. Sofern sie außerhalb meines Arbeitsraums gezeigt werden sollten.
- [Sperren: Wo ich nichts zeige, kann ich mich auch nicht inszenieren].
- [Pause.]
- Wobei nicht Zeigen auch eine Art von Inszenierung ist.
- Später kam der [Sperren: Zweifel Zweifel ] an der Wichtigkeit eigener Arbeiten hinzu. Aber [Sperren: immer] mit Verweis auf die Infragestellung …
- … [Sperren: aller] …
- … Kunst. Also auch der Arbeiten anderer Schaffender.
- Darauf aufbauend wurde mir bewusst, dass ich in einem [Sperren: Dilemma] steckte.
- Zum einen wusste ich um die [Sperren: Nichtwichtigkeit] der Kunst.
- Und überhaupt allen Tuns!
- Nicht negativ gesehen. Einfach nur vom gedachten extraterrestrischen Standpunkt aus betrachtet.
- Auf der anderen Seite hatte ich den natürlichen, biologischen, Drang, durch die Evolution vorgegeben, mich zu [Sperren: zeigen].
- [Sperren: Gesehen] zu werden.
- [Sperren: Beachtet] zu werden.
- Weiterhin verspürte ich ja das [Sperren: Verlangen], etwas kreieren zu [Sperren: wollen].
- [Sperren: Tatendrang].
- Ganz ohne gesehen zu werden.
- [Pause.]
- Vor allem der zweite Punkt: Arbeiten, ohne Verlangen nach sozialer Anerkennung, stellt für mich einen Idealzustand für den Kunstschaffenden da.
- Da ich relativ wenig nach außen hin zeige, komme ich dem sicherlich schon recht nahe!
- Dieses Dilemma konnte gut mit der Verhüllung gezeigt und vor allem [Sperren: gelöst] werden.
- So konnte ich weiterhin Dinge voller Hingabe schaffen und aber gleichzeitig durch das Nicht-Zeigen des doch schon Vorhandenen und real im Ausstellungsraum befindlichen, der [Sperren: Sinnfrage] …
- Wieder nicht negativ gesehen.
- … nachgehen.Da ich nach einiger Lektüre über Moderne und Postmoderne Postmoderne langsam das Gefühl bekam, dass zum Beispiel in der Moderne der Drang nach [Sperren: Höherem], …
- … dem Drang nach Objektiven, …
- … genau meinem persönlichen Denken … Verlangen … entspricht.
- Inzwischen aber die Postmoderne, die die Moderne unter anderem als steril und totalitär empfindet, Einzug erhalten hat. Und wir nun in der Zeitgenössischen Kunst …
- Immer noch Postmoderne!
- … [Sperren: vegetieren].
- [Pause.]
- Mein rückwärts gewandtes Tun, also das bloße Wiederholen extremer Äußerungen, noch [Sperren: unsinniger] ist, als zeitgenössisch zu arbeiten.
- Und darunter verstehe ich die, so kommt es mir vor, [Sperren: beliebige] Themenwahl.
- Und das [Sperren: Projektbezogene].
- [Sperren: Temporäre].
- [Sperren: Arbeiten].
- [Pause.]
- Ich will aber [Sperren: Zeichen] setzen!
- Etwas bewegen!
- Mich selber bewegen. Nicht nur kopieren!
- Zitieren!
- Abwandeln!
- [Sperren: Gleichzeitig] gefällt mir natürlich der Pluralismus und der Gedanke der Subjektivität.
- Es [Sperren: gibt] keine [Sperren: eine] Sichtweise.
- [Sperren: Eine] Realität.
- Sondern [Sperren: viele] Wirklichkeiten.
- Vor hundert Jahren hätte ich mich vor lauter Protest, weil ich mich in eine Ecke gezwängt gefühlt hätte, …
- Jemand sagt mir, was [Sperren: richtig] ist!
- … dem Realismus zugewandt.
- [Pause.]
- [Schlucke.]
- Zusammengefasst: Nach der heutigen Offenheit, [Sperren: alles] tun zu können, …
- … [Sperren: alles] zur Kunst erklären zu können, …
- … [Sperren: jederzeit] Themen wechseln zu können, …
- zieht es mich.
- Auf der anderen Seite stelle ich die [Sperren: Beliebigkeit] im selben Atemzug wieder in Frage!
- [Pause.]
- Ein Dilemma.
- [Pause.]
- Dieses Mal nicht auf persönlicher Ebene. Sondern in Bezug auf das Kunstschaffen allgemein.
- [Schlucke.]
- So kann die verhüllte Arbeit, bisheriger Arbeitstitel, nicht nur auf die persönliche Eben bezogen sein, sondern auch als Kritik zur Gegenwartskunst Gegenwartskunst verstanden werden.
- Denn die persönliche Krise ist ja keine Krise, die entsteht, weil ich nur ein Problem mit mir selber hätte.
- [Pause.]
- Die [Sperren: persönliche] Krise entsteht [Sperren: immer] im Hinblick auf das, was auf mich von Außen wirkt!
- Und in mir [Sperren: Zweifel] nährt!
- Und im 21. Jahrhundert und mit dem, was ich in den letzten Jahren an Kunst, an Begründung, an lebenden Künstlern, sehen durfte, stellt sich mir nun einmal [Sperren: alles] in Frage.
- [Pause.]
- Bei gleichzeitigem Wunsch …
- [Sperren: Trieb!]
- … daran teilhaben zu dürfen.
- [Aufnahme Ende.]