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Sich sammeln - aufstehen - ein Mann sein, 1939, Paul Klee
Sich sammeln - aufstehen - ein Mann sein, 1939, Paul Klee

Samstag, 6. September 2014

Kunstlehre Paul Klee Paul Klee Sich sammeln – aufstehen – ein Mann sein, 1939, Paul Klee mann-sein.jpg notiert "Sich sammeln – aufstehen – ein Mann sein" erinnert formal an Karte "Hampelmann" "Schöpferische Konfession" (1920), Paul Klee Abschnitt 3: grafische Elemente sollen Formen ergeben, ohne sich dabei zu opfern Formen / Gegenstände: meistens aus mehrere Elemente im Zusammenhang Flächen: zueinander in Beziehung tretende Linien (wie Anblick von bewegten Wasserläufern) unendliche Variationsmöglichkeiten durch formale Sinfonie "Am Anfang ist wohl die Tat, aber darüber liegt die Idee" Luther: "Im Anfang war das Wort" (Johannes, Kapitel 1) Abschnitt 4: "Bewegung liegt allem Werden zugrunde" Zeit für Entstehung von Linie über bewegenden Punkt "Zum Verstehen eines Bildwerks gehört ein Stuhl.", Anselm Feuerbach, 1829 – 1880, deutscher Maler (Ermüdung des Körpers bei Betrachtung von Bild entgegenwirken) "Zeitlos ist nur der an sich tote Punkt" Kunstwerk = Genesis (altgriechisch "γένεσις" = "Schöpfung", "Entstehung", "Geburt"), niemals nur als Produkt erlebt Betrachten von Bild = zeitliche Tätigkeit (Teil für Teil des Bildes wird aufgenommen) "Das bildnerische Werk entstand aus der Bewegung, ist selber festgelegte Bewegung und wird aufgenommen in der Bewegung (Augenmuskeln)" Trifft das auch vollständig auf interaktive Netzkunst net.art zu? Abschnitt 5: alte Kunst = Dinge, die erlebt wurden, gesehen werden konnten oder gern gesehen worden wären neue Kunst = Relativität der sichtbaren Dinge offenbart (latente Überzahl anderer Wahrheiten als der nur abgebildeten) Gut-Böse-Beziehung Böse = mitschaffende Kraft am Ganzen, Mitfaktor Zeugung und Entwicklung Gleichzeitigkeit urmännlich (böse, erregend, leidenschaftlich) und urweiblich (gut, wachsend, gelassen) urmännlich + urweiblich = Zustand ethischer Stabilität "Aus abstrakten Formelementen wird über ihre Vereinigung zu konkreten Wesen oder zu abstrakten Dingen […] zum Schluss ein formaler Kosmos Kosmos geschaffen" Abschnitt 6: Beispiel "Mensch schreitet über Deck eines Dampfers" 1 eigene Bewegung 2 Bewegung des Schiffes 3 Bewegung des Wassers 4 Rotation Erde 5 Bahn Erde 6 Bahnen von Monden und Gestirnen 7 usw. "Ergebnis: ein Gefüge von Bewegungen im Weltall, als Zentrum das Ich auf dem Dampfer" Gefüge von Zuständen des Wachstums (Beispiel blühender Apfelbaum) Gefüge von Funktionen zur Ruhe (Beispiel schlafender Mensch) Abschnitt 7: Polyphonie (altgriechisch "πολύ" und "φωνή" = "viel, mehr" und "Stimme"): verschiedene Arten der Mehrstimmigkeit Herstellung Ruhe durch Bewegungsausgleich Formfragen: "ausschlaggebend für formale Weisheit, aber noch nicht Kunst" Aufruf: Villegiatur ("Sommerfrische") der Kunst nutzen, Gesichtspunkt wechseln, ablenkende Stärkung vor Rückkehr "zum Grau des Werktags" "Über den Wert der Kritik": Veröffentlichung in Heft, Rundfrage u. a. auch an Max Beckmann Max Beckmann u. a. "Besitzt die Kritik Einfluss auf das Publikum?" – "Die kommerzielle Tragweite gebe ich zu" "Wege des Naturstudiums": Festschrift Bauhauswoche (Weimar), August 1923 Kunstkritik Pullmann & Muse Muse "Laissez-faire", 29/30 Kunstlehre Klinger Max Klinger Malerei und Zeichnung, Tagebuchaufzeichnungen und Briefe "Malerei und Zeichnung Radierung jede, auf besondern Principien beruhende Künste seien" "die jede ein Gebiet hat, wo die andre, ohne auf die Dauer sich Zwang Zwang anzuthun, nicht folgen kann" Malerei durch Mittel auf äußere anschauliche Welt, Natur, Harmonie der Gegenstände angewiesen Malerei / Skulptur / Architektur: hauptsächliche Auseinandersetzung mit äußerer Erscheinung Kunstgattung Zeichnung: ohne Farbe, arbeit nur mit Licht "wahre Organ der Phantasie in der bildenden Kunst" Modellierung bei Zeichnung auf ein Minimum beschränkbar undefinierter oder gar kein Hintergrund Zeichnung: bestes Feld, "seine Lebens- seine Weltanschauung nieder zu legen" zu eigenen Arbeiten: "Entweder es ist etwas Künstlerisch werthvolles in meinen Sachen, oder; es ist ein Schein davon drin, und auf diesen hin, als Plakat, werde ich mode."
Diese Netzpublikation gibt Einblick in mein Kunststudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig von 2012 bis 2018. Ich möchte niemandem schaden, sondern meine Studienzeit in all ihrer Komplexität festhalten – in Bezug auf das Studium, die Kunst im Allgemeinen und meine eigene Arbeit. Fehlerhafte Informationen sind ungewollt Teil der Notizen, bedingt durch meinen Wissensstand und teils unleserliche handschriftliche Notizen. Zitate sind nur dann angegeben, wenn ich sicher bin, dass sie korrekt wiedergegeben wurden, auch wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen sind. Meine künstlerische Arbeit thematisiert vor allem Suche und Zweifel. Gespräche mit Professoren und Dozenten fließen in meine Notizen und meine künstlerische Entwicklung ein.

Leipzig, 13. Dezember 2016