Max Klinger
Donnerstag, 8. Dezember 2016
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Ausstellung Link MdbK, Leipzig Thema Kopf, mit Leiter Gemäldesammlung MdbK Beethoven Ludwig van Beethoven , Markus Lüpertz Markus Lüpertz , enthüllt 2015 vor dem MdbK Link Aufschrei unter Bilderhauern verursacht Lüpertz: "Aber die Skulptur ist nicht provokant gemeint, obwohl sie provoziert hat. Ich will immer nur das Beste. Ich will, dass man mich liebt, dass man von mir begeistert ist, und deswegen bin ich immer überrascht, dass Leute das ablehnen" Rückseite Thron, Beethoven, 1902, farbiges Gestein und Bronze mit Glas-, Metall-, Elfenbein- und Edelsteineinlagen, Max Klinger Max Klinger siehe auch Notiz vom 9.8.2014 Link nackt, unbekleidetes Genie Genie entrückt, wie Zeus, blind, taub Materialmix für Klinger typisch verletzlich, einsamer, aber kraftvoller Gott Gott Klinger wurde, wie Lüpertz heute, in seiner Zeit scharf für Beethoven-Statue kritisiert als Kunstgewerbler, als effekthascherisch empfunden Lüpertz bezieht sich auch auf die damalige Kritik erzählerische Plastik Thron mit Erzählungen gefüllt Gegensatz Antike Antike und Christentum dargestellt Gegensatz christliche Moral und Sinnlichkeit der Antike Die neue Salome, 1893 bekommt Kopf von Johannes dem Täufer christliche Moral wird durch Salome bestraft sie als verkörperte Sinnlichkeit Kopf am Pariser Modell heraus entstanden, stark verfremdet verfremdet durch kolorierte Bernstein-Augen wie bei antiken Skulpturen Haare und Gesicht farbig gefasst Polyphonie Alleinstellungsmerkmal Klinger experimentierte mit Farbe bei Skulpturen Zweck Farbigkeit: 1 dramatisches, lebhaftes, expressives, Verlebendigung 2 Verfremdung gegenüber der Wirklichkeit Farbigkeit nur partiell eingesetzt, fokussiert Ende 19. Jahrhundert ging es nicht mehr darum, Natur zu kopieren bis Ende 19. Jahrhundert gingen Menschen davon aus, dass antike Skulpturen weiß gewesen wären Herme Herme Link umsetzen Link eigene Herme vielleicht doch nicht naturalistisch umsetzen Materialien unbedingt noch austesten eventuell mit alten Studium-Notizen, kleistern, einige Zettel schauen raus mit Stiften, Farbe, Pinsel, Computermaus, … neben Holzbüste also gleichzeitig mit Silikon Silikon noch weitere Varianten ausprobieren Diplom Theorie Link Museumsführer über mögliche LVZ-Artikel, wo Lüpertz-Arbeiten aus Sicht der Anderen betrachtet werden: "Es werden sich wieder Leute empören, wenn …" Kassandra, 1895 farbig Link Link und farblos Link Haar-Thematik: Wie gehe ich mit Haar um? eigene Form sitzt auf Kopf auf Übergangsfrage Haarpracht als Linsensuppe (Bachmann) Link Herme Link Weibliche Idealbüste, Arthur Volkmann Arthur Volkmann farbig, naturalistisch, nicht mehr partiell genutzt menschliche Höhe fast Herme, da Sockel dazugehört groteske Brust, abgeschnitten (Bachmann) Die Verdammnis, um 1725, Balthasar Permoser siehe auch Notiz vom 16.8.2014 Link vom Ausdruck sehr expressiv Rauch, Flammen direkt übergehend zum Porträt Thema Seele im Höllenfeuer, katholische Sicht nicht ganz ausgearbeitete Formen, wie Augen Übergang Augapfel und Partie darunter skizzenhaft, wie "versteinerte Zeichnung" (Bachmann) dynamisch durch besondere Standfläche Übertreibung, übergroßer Mund, flatternde Zunge übertriebener dicker Muskel (wie heißt der am Hals noch einmal?) Frisur nur angedeutet Zähne zu weit vorne Link arbeitet mit unfertigen und glatten Bereichen wirkt dadurch spannender glänzende Malerei war damals besser verkäuflich, übertrug sich auch auf Plastik Kleiner Mann mit weißem Hemd und schwarzer Hose, 2011, Stephan Balkenhol Stephan Balkenhol wieder farbig gearbeitet Link vieles übertrieben, auch Gesamtgröße durch starke Verkleinerung abgezielt auf über-individuelles Herme Link Figur und Sockel aus 1 Stück Holz Link wird dadurch zu einer Art Herme (für mich) Spuren des Arbeitsprozesses gut sichtbar Körper aus Flächen aufgebaut wie bei Lüpertz, da beugt sich die Fläche zusätzlich aus Tropenholz Abachi, kurzfaserig, geschnitzt Madonna mit Kind, 14. Jahrhundert für privaten Gebrauch hergestellt Alabaster-Figur (Gipsart, weicher als Marmor) sehr zurückhaltend Kind greift nach Apfel Link Kind ernst dargestellt, als Zeichen dafür, dass es bald für Menschheit sterben Sterben wird in sich gekehrt aus Pisaner-Schule[?] Lippen bleiben waagerecht Gewand Bewegungslinien leiten zum Hauptmotiv hin Link Kniender König aus einer Anbetungsgruppe, Michel Erhart entkernt, damit Holz nicht reißt damals Bilderflut in Kirchen vergleichbar mit heutiger medialer Bilderflut Kopf = Formulierung von Blick Link damals als hyperrealistisch wahrgenommen Augen bei Klinger aus Glas: für sich sein, nicht nur nach außen gelebt, Zurücknahme des Blicks "Bad Mummy", 2005, Birgit Dieker Link antike Drehung Bildnisbüste Johann Wolfgang von Goethe Johann Wolfgang von Goethe , 1821, Christian Daniel Rauch zwischen klassisch und Realismus Altersbüste von Goethe farblos Nase und Ohren wachsen bis zum Tod Stirn hervorgehoben Stirn als über Verstand gewölbt betrachtet Ganymed Ganymed , den Adler tränkend, Bertel Thorvaldsen Bertel Thorvaldsen Link Link (Magen knurrt, Bonbon gegessen) E-Mail an Bachmann Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Ich bin mir nur unsicher. Weil … Ich hab' jetzt ja nichts dazu gesagt. Du weißt ja auch glaube ich nichts …
- Nein. Nein.
- … und so.
- Nein. Nein nein.
- Sagen wir jetzt aber mal, es ist jetzt wie bei Gerhard … Gerdi … ähm … Das ist ein Objekt von einem Typen halt, was heute hoch gehandelt wird. Wo es eine Edition von gibt. Wo man sich …
- Mhm.
- … drum streitet, dass … äh … dass man da was abbekommt.
- [Zögernd:] Ja.
- Kunst kaufen, da begrenzt, begehrt, teuer
- Ich glaube, da würdest du doch in so 'ne … So wie jeder Mensch … Es ist begrenzt, es ist begehrt. Es wird immer teurer. Und dann … Und dann würdest du … "Ach na ja, aber vielleicht nehme ich das jetzt doch. Mir gefällt es zwar nicht so. Aber es scheint ja einen Wert zu haben. [Sperren: Wie] bei … Jetzt kommen wir zu Gerhard Richter Gerhard Richter … Wie bei diesem großen Leinwandbild. Da, wo ja viele Nachahmer auch bei YouTube YouTube und so weiter gibt. Die genau das …
- Ja.
- … machen. Nur halt hat er es halt geschafft, sich einen …
- Folgendes …
- … Markt da aufzubauen.
- Folgendes. Ähm … Mit dem Einkommen, was [Sperren: ich] habe, würde ich es mir nicht kaufen.
- Okay.
- Ähm … Wenn ich in der finanziellen Situation sein sollte, dass ich mir schon Gedanken machen muss, … äh … wie … wie kann ich … wie werthaltig kann ich mein Geld anlegen.
- Aaah. Okay. Da wollen wir aber nicht weiter …
- Nee, ich will nur ganz kurz sagen …
- Okay.
- Viele Stiftungen haben dieses Problem.
- Ja.
- Kunst kaufen bei Stiftungen
- Sie müssen halt … äh … die Inflation auszugleichen.
- Ja.
- Und wenn die Inflation vielleicht hoch ist, fünf oder zehn Prozent, müssen sie das Familienvermögen, damit es nicht kleiner wird, in irgendeiner Form anlegen. Und irgendwann ist es auch einmal begrenzt mit Immobilien oder …
- Ja.
- … Autos. Also gerade Oldtimer. Sondern Kunst ist ja was ganz interessantes. So. Und wenn jetzt natürlich der Galerist auf mich zukommt und mich darauf …
- Ja.
- … aufmerksam macht, dass genau dieses Pissoir Marcel Duchamp in den letzten Jahren eine Steigerung von vierzig Pro…
- Ja.
- …zent … äh … gehabt hat, würde ich im Familienvorstand schon überlegen, ob sich nicht doch diese Investition lohnen …
- Obwohl …
- Obwohl es mich gar nicht interessiert.
- Okay.
- Sondern einfach nur, weil es … äh … äh … 'ne Geldanlage ist.
- Da gehen jetzt aber bitte wieder von deinem aktuellen Zustand aus. Denn das ist jetzt wieder so eine Fantasie.
- Ja genau. Deswegen, weil …
- [Unterbricht, nicht verständlich, 1:09.]
- … weil ich nicht in dieser Situation bin.
- Ja.
- Mein Geld anlegen zu müssen.
- Anlegen ist eh nen scheiß Thema für mich.
- Ähm.
- [Lacht.] Aber da sind wir ja zum Glück … Aber da müsste ich …
- Das ist für viele Menschen ein ganz ganz wichtiges Thema.
- Das ist aber krass, oder?
- Wie man Werte [Sperren: schützt]. Und zwar davor schützt, dass sie an Wert verlieren.
- Ja.
- Und … äh … nicht … nicht … äh …
- Das ist …
- Es sagen ja gerade die Milliardäre, oder Millionäre, …
- Ja.
- … dass es nicht einfacher wird, je mehr Geld man hat.
- Ja.
- Sondern je schwieriger wird es.
- Art Basel
- Ja. Ich glaub' das ist ein riesen großes Mißverhältnis. Oder … Oder Mißverständnis. Äh … äh … Bei dem Kunstmarkt Kunstmarkt . Ich war jetzt bei der Art Basel. Wo ja …
- Ja.
- … viel Kunst gekauft wird. Zu sehr sehr … äh … hohen Preisen.
- Ja.
- Ähm … Dass man denken tut: Ähm … es wird nicht gekauft, weil es richtig gut ist. Sondern es wird gekauft, um eben eine Anlage …
- Ja.
- … äh … äh … Um eine Sicherheit zu haben. Und … Und da geht man von einem steigenden Preis aus. Das sind also zwei ganz unterschiedliche Sachen. Ne? Auf der einen Seite ist der Künstler für mich. Und der Künstler denkt, auch wenn du jetzt anders denkst, erst einmal nicht ans Geld. Per se.
- Mhm.
- Unterschiedliche Interessen von Künstler und Käufer
- Sondern er will halt etwas schaffen, was irgendeine … für ihn eine Bedeutung, etwas Wichtiges ist. Und so weiter.
- Mhm.
- Und der Käufer denkt aber häufig, höchstwahrscheinlich in so einem hohen Segment, an eine Wertsteigerung. An Geld also.
- Ja.
- [Sperren: Und … Und] da sind halt zwei Systeme, zwischen denen halt sozusagen die Galerie … äh … äh … so … äh … das verknüpfen muss. Oder [Sperren: will]. Weil sie ja auch Geld verdienen will. So. Das sind … Das ist ein ganz ganz interessantes Ding. Aber da geht's jetzt wieder bei dir nicht drum. Weil du das nicht bist.
- Ja aber … Das Spannende, was du gerade erzählst … Genau. Das hat ja … Genau … äh … äh … Im letzten oder vorletzten Jahr wurde … äh … äh … das teuerste Werk von … äh … äh … Gerhard Richter glaube ich für vierzig Millionen bei Sotheby's versteigert.
- Anonym.
- Äh … äh … Wie auch immer.
- Ja.
- Auf jeden Fall …
- Ich weiß das nicht.
- Hohe Verkaufspreise kommen nicht bei Künstler an
- … wurde hinterher Gerhard Richter gefragt, … äh … äh … äh … Für ein Bild … Ich weiß nicht, ob für vierzig Millionen, aber …
- Ja, er versteht's glaube ich auch nicht.
- Und … ähm … ähm … Was er dazu … Was er davon hält und vor allem wie viel er davon am Ende denn nun abbekommen hat.
- Ja. Nichts.
- Und da musste er erst einmal … äh … Genau! Äh … Er musste erst einmal klarstellen, dass er dieses Bild schon vor [Sperren: Jahren] oder Jahrzehnten oder so …
- Ja.
- … fertig gestellt hat und verkauft hat.
- Ja.
- Ähm … Und … ähm … Weiß ich nicht. Zwölftausend Euro dafür bekommen hat. Und … äh … Das ist für ihn natürlich auch sicherlich nicht ganz so einfach zu beachten. Das er halt für sein [Sperren: Können] … äh … ein … eine [Sperren: marginale] Summe bekommen hat.
- [Lautstark:] [Sperren: Ja aber er hat's doch damals verkauft.] Er hätte ja auch warten können. Aber dann wäre es niemals soviel Wert gewesen.
- Wahrscheinlich.
- Weil er es nicht auf den Markt geschmissen hat.
- Wahrscheinlich. Wahrscheinlich.
- Ausstellungsvergütung
- Und [Sperren: zweitens] wollte ich jetzt nur mal andeuten: Ähm … Es wird ja ständig von irgendwelchen Künstler, … ähm … Vertretern oder so, BBK oder so, …
- Ja.
- … halt immer wieder gefordert, dass halt der Künstler auch bei Ausstellungen und bei zukünftigen Verkäufen wieder beteiligt werden soll.
- [Von weiter weg.] Ja.
- So. [Sperren: Es wurde noch nicht umgesetzt]. Aber da du es gerade sagtest … Ne? Man verkauft vor zwanzig Jahren ein Bild und sieht jetzt, dass es eine Million Wert hat und kriegt nichts davon. Das wollten die schon einmal genau aus dem Grund ändern. Weil der Künstler sozusagen auch zukünftig mit … mit seinem Werk sozusagen weiterhin dann … äh … ähm … wenn's steigt, auch was davon haben sollte. Aber da kann man ja Verträge abschließen. Ne? Ich glaub', das ist nicht das Problem. Der Künstler kann einen Vertrag abschließen, wenn das Ding auch wieder verkauft wird, für eine höhere Summe oder so. Dann krieg' ich halt so und so viel Prozent. Das geht glaube ich.
- Keine Ahnung.
- Ich weiß es nicht. Aber Verträge kann man ja immer machen.
- Das weiß ich nicht.
- Ob das jetzt so umgesetzt wird, weiß ich nicht. Aber okay, wir schweifen wieder ab.
- Ja.
- Wir sind bei Gerhard Richter jetzt angekommen.
- Tee trinken
- Du wolltest deinen Tee trinken.
- Ja.
- [Tassenklirren.]
- Also.
- Gerhard. Oh je. Gerhard Richter. Gerdie.
- [Tassenklirren. Tee wird eingegossen.]
- Aber … Okay. Warte mal. Ich will nur mal. Was ich jetzt daraus gehört habe, bei diesem [Sperren: Pissoir] … ähm … Wenn's im Museum steht, dann siehst du das automatisch als Kunst an. Weil es halt schon im Museum steht. Ob du es als gute Kunst ansiehst, ist was anderes. Du würdest es dir sogar kaufen, wenn du genug Geld hast. Auch wenn du nicht findest, dass es gute Kunst ist. Oder dich überhaupt nicht anspricht.
- Ich finde … Du strengst … Du strengst …
- [Sperren: Nein. Ich versuche das …]
- … was ich sage oft immer zu stark ein.
- [Sperren: Nein! Aber das hast du doch gesagt!]
- Kunst, da ausgestellt, da öffentliches Interesse
- Ich habe nicht gesagt, [Sperren: weil] es im Museum steht … äh … äh … wird es automatisch zur Kunst. Sondern … ähm … äh … Dazu gehört ja noch mehr. Also das ist sozusagen … ähm … mhm … ähm … Dazu gehören ja eben auch die Leute, die bereit sind Eintritt zu bezahlen. Da gehören ja auch die Leute, die davor stehen und sich das anschauen. Dazu gehören ja auch … äh … [Sperren: die], die … äh … äh … ähm … äh … Kunst beschreiben. Also auch die Kunstkritiker. Ähm … Die das dann natürlich auch noch einmal bewerten, ob …
- Mhm.
- … das denn überhaupt … äh … äh … ähm … hätte da ausgestellt werden dürfen. Ähm … Also das ist ja dieses große Zusammenspiel. Ja?
- Worauf der Besucher aber gar keinen Einfluss hat. Er …
- Na ja.
- Der sieht am Ende nur das Ergebnis, wofür er Geld gesehen hat. Punkt.
- Ge… Genau. Ja. Aber nur weil es jetzt dort hängt, … äh … ist es auch noch nicht Kunst. Nein nein. Also das wäre mir zu …
- Das sagst du jetzt.
- In [Sperren: meinen] Augen wäre das noch zu …
- Okay.
- … wenig. Weil es würde ja bedeuten, ich könnte mir einen Museumsraum anmieten, … äh … und könnte da … äh … äh …
- [Sperren: Du hast das Beispiel] schon vorhin genannt!
- … und könnte dort … [Sperren: Ja genau]. Und schütte da ein Kilo Kartoffeln rein.
- Ja.
- Und sprüh' den dann rosafarben an. Und in dem Moment Moment … äh … äh … ist es zu Kunst geworden.
- [Sperren: Deshalb] wollte ich das nämlich unterscheiden. Zwischen … Zwischen einem Ort, wo man sich einmieten kann, wo man Geld bezahlt, [Sperren: damit] man ausstellen darf. Und einem Museum, oder einem Ort, wo du [Sperren: angefragt] wirst. Von dem Museum. Wollen Sie nicht bei uns ausstellen? Wir finden, das ist ausstellungswürdig. Das ist ein ganz anderer Ansatz. Einmal wird es als Kunst gesehen. Deshalb darf es da ausgestellt werden. Und einmal bezahlst du Geld, damit es ausgestellt wird.
- [Möchte unterbrechen.]
- [Sperren: Nee, aber das] ist das, was du jetzt meintest. Oder? Oder was du vorhin …
- Lassen wir das mal so stehen.
- [Pause.]
- Na ja, aber so hab' ich dich jetzt verstanden.
- Mhm. Ja. Das ist mir … manche Sachen sind mir zu … zu eng definiert. Zu eng beschrieben.
- Na ich versuche ja irgendwie, auch … ähm … das zu verstehen, was du sagst.
- Kunst muss berühren
- Ich glaube Kunst ist … Am [Sperren: Ende] …
- [Pause.]
- … ist es ja oft etwas extrem Emotionales. Also etwas, was mich berühren muss. Ähm … Und … Man fragt sich natürlich, warum kann mich ein beschmutztes Urinal berühren? Das ist ja eher eklig.
- Na dann berührt's dich ja.
- Sollte man … äh … Aber … mhm … Dieser Kontext. Diese Umgebung. Mit Technik angestrahlt. Klimatisierter Raum. Flyer. Plakate. Öffnungszeiten. Eintritt. Ähm … In der Zeitung wird darüber geschrieben.
- Mhm.
- Ähm … Menschen nehmen ihre Zeit und … äh … Um sich das anzusehen.
- Mhm.
- [Sperren: Das] alles zeigt doch, dass es dann vielleicht in der Gesellschaft, in der großen Gruppe, als Kunst akzeptiert wird.
- Da widerspreche ich dir.
- Und … [Sperren: Ja], das ist ja nur meine Ansicht.
- Ja. Aber ich will's auch gleich erläutern.
- Und … ähm … Und dann fällt es mir natürlich [Sperren: einfacher], als …
- Warum?
- … jemand, der vielleicht gar keine Ahnung von … Oder der keine Ahnung von …
- Ja.
- … Kunst hat. Weil ich mich professionell nicht damit …
- Ja.
- … beschäftige. Weil ich auch nicht einschätzen muss, was für ein Wert steckt dahinter.
- Ja.
- Finanzieller Wert. Ja?
- Ja.
- Kunst akzeptieren, da ahnungslos
- Ähm … Fällt mir dann natürlich auch einfacher, das als Kunst zu [Sperren: akzeptieren].
- Ja. Okay.
- Ähm … Also es hilft mir. Würde ich sagen.
- Kleiner Kreis bestimmt was ausgestellt wird
- Gut.
- [Pause.]
- Ich stimme dir [Sperren: fast] zu. Nur mal ein ganz kleiner Hinweis. Äh … Wenn eine Ausstellung gemacht wird, eben. Dann steckt da nicht die Gesellschaft dahinter. Die die Mei… Also die da vertreten ist in ihrer Meinung. Sondern ein [Sperren: ganz ganz ganz] kleiner Kreis. Der eine ganz ganz bestimmte Kunstmeinung hat.
- Ja.
- Kuratoren. Und … äh … Die sich untereinander, Netzwerk, …
- Ja.
- … und was weiß ich, kennen.
- Ja.
- Weil du hattest gerade irgendwie das … die Gesellschaft mit reingebracht. Denn die [Sperren: Gesellschaft], der Ausstellungsbesucher. Der ist doch am Ende nur noch der, der [Sperren: das] sieht, was andere …
- [Will unterbrechen.]
- … gemacht haben.
- Nein. Ich bleibe sogar dabei.
- Bei was denn jetzt?
- Und keiner geht hin!
- Ist ein schönes Beispiel. Und zwar … Mhm … Stell dir vor, ein großes Museum. Moderne Kunst. Ähm … Ausstellung. Unbekannter Künstler. Ebend dieses Urinal, was man hier eben sieht. 1917. Irgendwie beschrieben. Äh … Und jetzt passiert Folgendes: …
- [Pause.]
- Kein Mensch geht hin. Kein Mensch …
- Warum?
- … interessiert sich dafür.
- Okay.
- Nur die Kuratoren. Oder der Kurator kuratieren . Der Künstler. Also ein ganz enger Kreis. Glauben eben, dass … dass es das wert gewesen ist zu zeigen. Weil sie glauben eben, dass das hochwertige Kunst ist. Ähm …
- [Grinst.] Das ist interessant, weil …
- Und ich bin der Meinung, wenn … wenn … äh … niemand darüber berichtet, wenn es niemand zeigt, wenn niemand … wenn noch nicht einmal jemand [Sperren: hingeht], obwohl er hingehen [Sperren: könnte], ist das vielleicht ein Indiz dafür, dass es eben in dem Moment von der Gesellschaft nicht als Kunst angesehen und akzeptiert wird. Und damit auch keinen [Sperren: Markt] hat.
- Neue Musik Neue Musik
- [Grinst weiter.] [Sperren: Das ist geil!] Ich hatte genau deine Ansicht nämlich bei einem Komponisten, den ich in Berlin getroffen hatte. Der macht Neue Musik.
- Ja.
- So schräge Töne. Und so.
- Ja.
- [Sperren: Mir] gefällt das. Ich kann das stundenlang hören.
- Ja.
- So. Aber … ähm … Was mein Eindruck da bei Neuer Musik eben ist, ist, dass die Konzertsäle im Normalfall, wenn es auch kleine Aufführungen sind, relativ leer sind.
- Ja. Ja.
- Ganz wenige Leute gehen hin, weil sie sich nicht emotional da gebunden fühlen. Oder was weiß ich. Das ist halt nicht so gesellschafts…
- Mhm.
- …dingsbums. Und … ähm … Und er meinte dann aber, … ähm … als Begründung, warum der Staat das trotzdem halt unterstützt … Und zwar richtig krass. Ne? Also die Eintrittskarten und so weiter … Wieviel der … der Steuerzahler, also die Gesellschaft, am Ende dafür bezahlt. Äh … Die Begründung dafür war dann halt, … ähm … ähm … ansonsten würde ja nur noch Beethoven oder Mozart oder so gespielt werden. Weil das ja eben die Leute schön finden. Da würden sie jederzeit reingehen. So.
Sonntag, 6. November 2016
Gespräch mit Mark wegen Katalog, jedoch überall schon vergriffen Zweifel Zweifel Link Das Werk Link "Seine künstlerischen Bedenken hielten ihn monatelang an einem handgroßen Gemälde fest. […] mühte er sich, den richtigen Farbton zu treffen, die einzelnen Farbwerte genau einzuhalten, weil er von seinen Theorien ehrlich überzeugt war und ihm das die Hand schwerfällig machte. […] war er von grauer Trübsal erfüllt, die einen bei seiner revolutionären Leidenschaft in Erstaunen setzte." (Gagnière) "Ach, wie glücklich seid ihr dran, daß ihr erst am Fuß des Berges steht! Man hat so gute Beine und ist so tapfer, wenn es gilt, da hinaufzukommen! Und wenn man dann oben ist, dann hat man was Rechtes! Dann fangen die Scherereien an. Eine wahre Qual, und mit der Faust muß man dreinschlagen und immer wieder neue Anstrengungen machen, weil man Angst hat, zu rasch wieder runterzupurzeln! - Mein Wort drauf! Man möchte lieber unten sein, um noch alles vor sich zu haben … Lacht nur, ihr werdet schon sehen, ihr werdet eines Tages schon sehen!" (Bongrand) "[…] das Fieber stieg immer noch, das war der schöne Wahn, den man mit zwanzig Jahren hegt, die Verachtung für die ganze Welt, die alleinige Leidenschaft für das von menschlichen Gebrechen erlöste […]. Was für ein Verlangen, sich zu verlieren, sich zu verzehren in dieser Glut, die sie entfachten!" Exlibris Exlibris Link umsetzen Link kleine Arbeiten im Stil von Exlibris erstellen Porträt aus Geraden von Rechteck (vier Geraden) umsäumen untere Gerade durch Name der Person (bei Selbstporträt Selbstbildnis "FRIEDRICH FRÖHLICH", ebenfalls aus Geraden) teilen 1 - 10 Stück je Motiv plotten zwei Stück mindestens bei anderen Personen (eins für mich) wie bei Klinger Max Klinger gesehen kleine Arbeiten rahmen bisher ohne praktischem Nutzen (wie normalerweise bei Exlibris) kann dadurch aber Merkmale von Personen studieren und in Geraden umsetzen "Deutsche Exlibris", Anneliese Schmitt, 1986 lose Blätter, die Eigentümer eines Buches bezeichnet oder Donatoren- und Erinnerungsexlibris: Personen, die Buch verschenkten auf vorderen Innendeckel eingeklebt für A. Friedrich Ludwig, 18. Jahrhundert für C. W. Stark, 18. Jahrhundert für Fröhlich, 1. Hälfte 19. Jahrhundert Text auf Blättern gedruckt, im 15. und 16. Jahrhundert auch handschriftlich eingefügt Exlibris bei Willi Geiger erstmals substantivisch gebraucht Für Arthur Arnold von Willi Geiger (nach 1900) davor als Emblema, Wappen oder Kupfer bezeichnet Begriffe jedoch zu allgemein, um Besonderheit zu beschreiben weitere Begriffe: Ex bibliotheca, Ad bibliothecam, Bibliothecae, Liber, Signetum, In usum, Ex Museo verdeutscht: Aus der Büchersammlung, Aus der Bücherei, Buch des, Mein Buch durch Interesse des Bildungsbürgertums am Sammeln und Bewahren weiter verbreitet älteste Form von Bucheigentum: handschriftliche Eintragung Was ist im digitalen Zeitalter das Pendant? Universalexlibris auch als Signaturenschild, Einladungskarte genutzt in Zeiten, wo Besitzer Bücher individuell Individualität einbinden ließen: Superexlibris (Außenexlibris) im 16. Jahrhundert bei Bibliotheken von Klöstern und Adelssitzen verbreitet Exlibris sollte auch Buchbesitz sichern wer Buch dem Eigentümer nicht zurückgab, wurde immer daran erinnert Beispiel aus 13. Jahrhundert: "Wer dieses Buch wegträgt, soll es mit dem Tode büßen, soll in der Hölle gesotten werden; Fallsucht und Fieber sollen ihn plagen; aufs Rad geflochten und auf die Folter soll er gespannt werden." viele Bücherflüche bis zum 17. Jahrhundert überliefert Beispiel aus 19. Jahrhundert: "Geliehene Bücher wiedergeben // Wird oft versäumt von Jung und Alten; // Denn leichter ist's, die Bücher selbst, // Als was darin steht, zu behalten." (Johann Kessler, 1895) für Friedrich Pfeilstücker von Martin Ränike, 1889 mit Hinweis: "Der Gottlose borgt und giebt nicht wieder." Eigenexlibris Hans Pfaff, um 1900 für Marianne Lukas von Max Liebermann Max Liebermann , nach 1900 seit 19. Jahrhundert vermehrt anders genutzt, als schönes Beiwerk Grafik steht im VordergrundSonntag, 16. Oktober 2016
für kommendes Klassentreffen Standpunkte ab Juli ausgedruckt A4-Kinderzeichnungen Kinderzeichnung sortiert, Notizen zur Herme Herme gesammelt alles Montag in Hochschule bringen Ausstellung Max Klinger Max Klinger Link Klinger-Haus, Naumburg Link Landsitz Max Klingers Radierwerkstatt im Radierhäuschen Erster Kachelofen, Max Klinger mit selbst geformten figürlichen Kacheln Link von ihm hergestellt in Töpferei Karl Matthes in Saalfeld begann Ende Oktober 1910 mit Herstellung Kacheln vor Setzung stellte er sie in Leipziger Kunsthandlung aus (als Kunst) neben Frauenakten auch 3 kleinere grüne Kacheln mit Porträtköpfen von Klinger und Elsa Asenijeff sowie Darstellung eines Hundes Hund vielleicht als Sinnbild für Treue gesehen Lebendmaske Beethoven Ludwig van Beethoven , Bronzeguss aus verlorener Form Link Exlibris Exlibris für Hilde Heyne, Radierung und Aquatinta, 1918, Max Klinger Link Exlibris für Georg Hirzel, Lichtdruck, 1916, Max Klinger Exlibris (lateinisch "ex libris": "aus den Büchern von", im Sinne von "aus der Bibliothek von") Bucheignerzeichen, welches in Buch geklebt oder gestempelt wird enthält Worte Ex Libris, Namen des Bucheigentümers und oftmals kleine Grafik Link Büste Büste Friedrich Nietzsche Friedrich Nietzsche , 1902, Gips, Max Klinger postumer Bronzeguss steht im MdbK Leipzig leicht vergrößert und Gesichtszüge verstärkt (glaube ich zumindest) Link Augen ausgehöhlt, schaut von vorne betrachtet sehr einnehmend aus Grabstätte nach Tod Sterben 1920 übernahm Johannes Hartmann Gestaltung Grabanlage über Grab Bronzestatue "Athlet" aufgestellt Herme Link Marmor-Hermen, Porträt von Max und Gertrud Klinger, Johannes Hartmann Zugang säumen Marmor-Hermen mit Porträts Max und Gertrud Klinger Treppenaufgang zwischen Hermen vor Grabstätte überhöht (Betrachter muss aufblicken), beim Hinaufgehen mit Betrachter gleichgestellt auf Grabstätte persönlich, Augenhöhe, zurück in seine Zeit gereist Link Link beim Verlassen der Grabstätte wird persönlicher Zugang aufgelöst, stehen am Ende mit Rücken zu einem Exlibris für Anna Berger, 1919, Max Klinger, Radierung und AquatintaSonntag, 18. September 2016
umsetzen Link Flügeltürrahmen ohne Glas mit dreimal Korkplatten bei Alberti herstellen Notizen, Skizzen, Fotoabzüge, kleine Objekte auf Kork platzieren umsetzen Link Ausstellungen, Burgen, Schlösser ab Oktober im MDV-Gebiet mit Semesterticket aufsuchen: Querfurt (Burg Querfurt) Mücheln Naumburg (Max-Klinger Max Klinger -Haus Link, schöner Ausflug) Zeitz (Schloss Moritzburg, Kloster Posa) Weißenfels (Heinrich Schütz Haus Link, einfach schauen) Halle (Burg Giebichenstein) Flughafen Leipzig/Halle Merseburg (Kunsthaus Merseburg Link, Willi Sitte Willi Sitte Galerie Link, Merseburger Dom) Schmölln (Ernst-Agnes-Turm Link, bis Ende Oktober geöffnet) Altenburg (Lindenau-Museum noch einmal aufsuchen) Borna Delitzsch (Barockschloss Delitzsch Link) Bad Düben Eilenburg Wurzen Grimma (Wilhelm Ostwald Museum Link) Colditz (Schloss Colditz Link, Wasserschloss Podelwitz Link) Torgau Oschatz Memleben (Kloster Link) umsetzen Link Städte etwas außerhalb MDV-Gebiet: Weimar (Nietzsche Friedrich Nietzsche -Haus) Cottbus (Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus Link) Chemnitz Jena (Kunstsammlung Jena Link) Erfurt (Konkrete Kunst Konkrete Kunst Erfurt Link) Magdeburg (Kunstmuseum Kloster Magdeburg Link) Dresden Magdeburg ("Kunst Mitte", Messe für Kunst, 7.9. - 10.9.2017) Kosten Fahrten außerhalb MDV-Gebiet: Torgau -> Lauta (15 EUR je Fahrt, 1:30 h) Torgau -> Dresden (20 EUR je Fahrt) Delitzsch -> Berlin (27 EUR je Fahrt) Delitsch -> Magdeburg (15 EUR je Fahrt) Bad Kösen -> Erfurt (12 EUR je Fahrt, 0:44 h) Bad Kösen -> Weimar (8 EUR je Fahrt, 0:27 h) Bad Kösen -> Jena (8 EUR je Fahrt, 0:26 h) Gößnitz -> Chemnitz (10 EUR je Fahrt, 0:50 h) Beilrode -> Cottbus (15 EUR je Fahrt, 1:00 h)Montag, 12. September 2016
Narziß und Goldmund Link Relevanz der Kunst Link Relevanz hier nicht in Bezug auf Gesellschaft sondern auf eigene Person gesehen Kunst als Gabe = relevant oder Kunst wird als Ausdrucksmöglichkeit benutzt (Kunst = Mittel) immer Kunst höher gestellt als Alltag dennoch immer unvollkommen Narziß: "Der Denker Auguste Rodin versucht das Wesen der Welt durch die Logik zu erkennen und darzustellen. Er weiß, daß unser Verstand und sein Werkzeug, die Logik, unvollkommene Instrumente sind - ebenso wie ein kluger Künstler recht wohl weiß, daß sein Pinsel oder Meißel niemals vollkommen das strahlende Wesen eines Engels oder Heiligen wird ausdrücken können. Dennoch versuchen es beide […] auf ihre Weise. Sie können und dürfen nicht anders. Denn indem ein Mensch mit den ihm von Natur gegebenen Gaben sich zu verwirklichen sucht, tut er das Höchste und einzig Sinnvolle, was er kann." Standpunkt Link Verwirklichung und Gabe sehr hoch angesetzt, erkenne ich bei mir nicht es gibt lediglich einen inneren Drang etwas zu schaffen bei mir immerhin nicht extrinsisch (würde im Nachhinein bei mir mehr Zweifel Zweifel erzeugen) aber ohne höherem Ziel (wäre ja auch extrinsisch) Friedrich Fröhlich, auf der Suche immer Künstler bestaunt, die einen Stil, eine Technik, ein Thema haben die nach Außen hin auch visuell eine Einheit mit ihrer Arbeit bilden bisher selber nicht geschafft zu viele Techniken, unterschiedlichste Ideen, Themen, Stile aber vielleicht bin ich einfach das: nie eine Einheit oder ist Einheit bei Künstlern nur aufgesetzte Selbstdarstellung (Künstler = Marke = Corporate Identity)? dann will ich das gar nicht Standpunkt Link Interessanterweise nehme ich im Gegensatz zur Bildenden Kunst das Klavierspiel ohne Hinterfragung als reines Vergnügen war. So reiht sich fast täglich ohne Zwang Zwang Ton an Ton und am Ende steht ein Stück, welches ich für mich selbst erklingen lasse. Allerdings zeige ich das Ergebnis keiner Kunstklasse, noch stelle ich die Stücke öffentlich aus. Am liebsten wäre mir, ich könnte das Feld der Bildenden Kunst genauso begehen. Nur muss ich mir dann bewusst sein: es wäre dann auch nur schöne Selbstbespaßung und Geld ließe sich nie damit verdienen. Es gibt noch einen Unterschied zwischen Musik und Bildender Kunst: In der Musik hinterfrage ich die Töne im Moment Moment des Erklingens nicht. In der Bildenden Kunst beginne ich eine Arbeit, nachdem ich mir überlegt habe, was ich ausdrücken möchte. Musik entsteht also im Jetzt, Bildende Kunst - über den Gedanken, der bereits in der Vergangenheit liegt - in der Zukunft. Fotocollage Link aktueller Zustand Fotocollage weiter bearbeitet Hände angeschnitten Gesicht noch glätten (mit weiteren Ausdrucken) fehlende Stellen ergänzen Herme Herme Link "Der Mythos Mythos Friedrich Nietzsche Friedrich Nietzsche und seine Totenmasken Totenmaske ", Michael Hertl, 2007, Königshausen & Neumann, Würzburg Totenmasken und Hermen von Nietzsche † 25.8.1900, drei Tage später in Röcken bei Lützen (Sachsen) am Geburtsort beerdigt wollte selber auf einer Halbinsel im Engadin (Schweiz) ruhen Schwester wollte ihn in Weimar begraben sehen, Grab nahe Archiv könne Weimar als Nietzsche-Kultort Aufwertung bringen für Totenmaske Bildhauer Bildhauerei Max Klinger Max Klinger und Ernst Moritz Geyger gedacht schließlich nahm Curt Stöving (1863 - 1939, u. a. deutscher Maler, Zeichner, Architekt, Bildhauer) Link Maske Maske ab Kessler im Tagebuch über Maskenabnahme: "Der Kopf wurde etwas aufgerichtet, so dass er gerade lag; ein junger Lehrling […] half beim Eingipsen; in einer halben Stunde war die Maske fertig." Totenmaske Friedrich Nietzsche, abgenommen von Curt Stöving durch mangelnde Praxis Stövings aber nicht ganz geglückt (Nase nach links verbogen, rechte Augenbraue gespalten) Maske von Max Klinger nach Umgussverfahren korrigiert Elisabeth unzufrieden mit unheroischen Gesicht führte 1910 zur lebendigeren Saudek-Maske (Rudolf Saudek, 1880 - 1965, Bildhauer und Graphiker) nachträglich erfahren: weitere Nietzsche-Maske am Tag nach Tod Sterben abgenommen auf Veranlassung von Adalbert Oehler (u. a. Bürgermeister, verwandt mit Nietzsche, gesetzlicher Vormund geisteskranken Philosophen) Link bessere Maske, da oberer Teil des Kopfes mit vollem Abschluss des hohen gewölbten Schädels Link Friedrich Nietzsche, Hermenbüste für Villa Silberblick, Max Klinger, 1903, Höhe 63 cm erste Nietzsche-Herme von Klinger 1903 nach Moskau verkauft worden sollte solange im Archiv stehen bleiben, bis ein als Stele Stele gestaltetes ähnliches Werk Klingers fertig wäre Marmor aus Paros (griechische Griechen Halbinsel) angedacht Link da nicht zu beschaffen für Stein aus Italien entschieden 1905 Herme fertig und auf Säule in Villa aufgestellt Paul Kühn (Klinger-Biograph): "Die Marmorbüste baut sich in breiten Flächen auf […] Die Konzeption geht aus von der gewaltigen Stirn, die, an den Schläfen scharf einschneidend, […] mit energischem Schwung in die Augenbrauen übergeht, die wie ein schweres Dach über den Augenhöhlen liegen, aus deren Tiefe die dunklen Kreise der tief gehöhlten Augen mit düsterer Energie blicken." Herme = nietzscheanisch (Hansdieter Erbsmehl, u. a. Nietzsche-Rezeption, Max Beckmann Max Beckmann und Künstlergruppe Brücke Die Brücke ) maskiert und offenbart zugleich[?]Dienstag, 23. August 2016
Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Gerade bin ich in Gedanken noch einmal durchgegangen, wie ich von den Geradenbildern auf die Kinderzeichnungen gekommen bin.
- Möchte das jetzt halt noch einmal … ähm … hier festhalten.
- [Klick.]
- Erst einmal ganz ganz kurz zum Hintergrund der Geradenbilder. Die [Sperren: Idee] von mir war, …
- [Pause.]
- … das Element zu finden, …
- … mit dem man eigentlich [Sperren: alles] darstellen kann. In der Bildenden Kunst.
- [Sperren: Denn], der Hintergrund ist, dass ich …
- [Pause.]
- … Zweifel Zweifel habe. Und hatte. Was die Wahl der Mittel anging. Die Künstler halt … ähm … wählten.
- Ob das jetze … Also der Stil.
- [Pause.]
- Dass ich immer, … ähm … wenn ich bereits bei einem … mit einem fertigen Stil anfange, wie jetze, ich weiß nicht, … ähm … Kubismus Kubismus … Der ist jetzt nicht mehr aktuell. Aber hätte ich damit angefangen halt, dann hätte ich mir immer wieder die Frage gestellt, … ähm … ähm …
- Aber wie komme ich überhaupt darauf? Mit dem Kubismus zu arbeiten?
- So. Ähm … [Sperren: Denn] beim Kubismus, als Beispiel jetze einfach nur, is ja ganz viel davor passiert.
- Warum es dann dazu gekommen ist.
- So.
- Und da ich nicht bloß etwas [Sperren: kopieren] wollte, etwas [Sperren: nachmachen] wollte, etwas …
- … [Sperren: mitmachen] wollte, …
- … ohne zu wissen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, …
- … ohne es [Sperren: gefühlt] zu haben, wie es dazu gekommen ist, …
- … musste ich halt selber wieder von [Sperren: null] anfangen.
- Mit der Idee dann halt eben, von dort aus dann etwas Neues zu schaffen, wo ich dahinter stehen kann.
- Dass es mir dann eben nicht mehr [Sperren: beliebig] vorkommt.
- So. Das war der Hintergrund dieser Geradenbilder.
- [Pause.]
- Das hab ich jetzt ja immerhin eins zwei Jahre lang gemacht. Eine ziemlich lange Zeit. Ähm … Hab jetzt aber, oder hab schon während dessen halt mitbekommen, dass diese Geradenbilder viel Aufmerksamkeit erzeugen.
- Was ja gar nicht mein Hintergrund eigentlich war!
- Und dass ich es eigentlich [Sperren: nicht] geschafft habe, … ähm … zu etwas Neuem zu kommen. Sondern ich bin halt bei den Geraden als Element stehen geblieben. Es hat … Es ist sozusagen ein eigener, …
- … weiß nicht, ob man das so sagt, …
- … Stil entstanden.
- Also ein Merkmal. Dieser Arbeiten.
- [Pause.]
- Ich weiß aus den Kunstbüchern, dass Picasso Pablo Picasso etc. auch … ähm … Motive gewählt haben, wie zum Beispiel Porträts, Blumen, Landschaften und so weiter, um ihre Idee zu [Sperren: verdeutlichen]. Deshalb kam ich jetze gerade auf diesen Kubismus. Äh … Dass jene … Objekte eingepflegt haben, wie zum Beispiel eine Geige, damit der Zuschauer, der Betrachter halt … ähm … etwas wiedererkennt.
- Nicht im Regen stehen bleibt.
- Und gleichzeitig halt … Dadurch konnte man die … die … die … die Idee, dieses … dieses … dieses Stils halt mit vermitteln.
- So.
- Ähm …
- Das ist es im Endeffekt bei den Geradenbildern auch geblieben.
- Kommt mir so vor.
- Also ich hab nicht wirklich etwas … Ich bin nicht vorangekommen. Sondern ich bin da halt stehengeblieben.
- Bei dieser [Sperren: Vermittlung].
- So.
- Und … ähm … Das langweilt mich dann aber eben. Auf längere Sicht gesehen.
- Das sieht spannend aus. Und ich … Ich habe viel ausprobiert. Auch mit … ähm … Wie ich das halt … äh … hinbekomme. Also wie ich diese Geraden zeichne. Mit dem Plotter Plotter hab ich dann halt sehr lange gearbeitet.
- Ähm … Das war auch genau so richtig. Aber ich bin halt nicht [Sperren: vorangekommen]. Wirklich.
- [Sperren: Dann] kam mir eben vor kurzer Zeit der neue Gedanke, anstatt … äh … zu schauen, was das [Sperren: kleinste] Element für mich halt … ähm … ähm … Sozusagen ein … ähm …
- [Klick.]
- Übertragen von …
- [Pause.]
- … der physischen Ebene … Also wo es um den … äh … um das Atom geht. Aus dem alles besteht. [Sperren: Alle] Materie besteht. Dieses Atom aus Quarks. Quarks eventuell aus Strings. Und so weiter. Also [Sperren: irgendwo] gibt es eine kleinste Einheit.
- Das hab ich halt [Sperren: kopiert]. Oder versucht in die Bildende Kunst zu übertragen.
- [Schlucke.]
- Bin halt auf diese Linie gekommen. Und anstatt jetzt aber das von dieser, ich weiß nicht, ob man das so sagt, formalen Weise zu betrachten, … ähm … bin ich jetzt einen anderen Weg gegangen. Hab das von dem [Sperren: Menschen] aus betrachtet.
- Also [Sperren: wann] fängt denn der Mensch an, … äh … zu zeichnen?
- Zu malen?
- Kreativ zu werden?
- Kunst zu machen?
- [Pause.]
- Das fängt an, eben im [Sperren: Kindesalter] an. Also als Baby. [Sperren: Sobald] er auf die Welt kommt. Etwas [Sperren: erblickt].
- Etwas in die Hand nimmt!
- Etwas … ähm … pfff … Wo auch immer hinbringt. Auf Papier, oder auf nen Fußboden. Oder auf die Klamotten. Ob er das jetze [Sperren: weiß], dass er das tut oder nicht, das ist zweitrangig. Es geht erst einmal um dieses [Sperren: Moment Moment ], …
- … ein schönes Wort! Immer verwendet. Wie ich es immer wieder betone!
- Ähm … Wo es an… Wo der [Sperren: Mensch] anfängt, etwas … eine … etw… kreativ zu werden.
- Etwas [Sperren: Neues] zu schaffen. Aus sich heraus. Was davor nicht da war.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Und da kam ich eben auf die Kinder. Und da auf die Kinderzeichnungen. Bin ja dann über diese, nennen wir sie Tagebuchbilder, … ähm … die ich in Athen … äh … besonders … ähm … intensiv gemacht habe. Und danach dann eben fortgeführt habe. Hier. Ähm …
- Habe ich mich halt auf diesen Pfad begeben. Aber ich [Sperren: weiß], oder ich muss da halt [Sperren: sehen], … äh … dass ich [Sperren: niemals] … äh … ähm … ein Kind … ähm … ähm … mehr sein werde. Und somit [Sperren: niemals] wie ein Kind zeichnen … äh … kann.
- Weil ich schon zu viele Stufen, Phasen, durchgemacht habe. Und das sozusagen vermische. Ich kann ein Kind sozusagen lediglich [Sperren: kopieren]!
- Oder [Sperren: nachmachen].
- Ähm … Nachmachen meine ich jetze eben, … ähm … frei nach … ähm … einer Kinderzeichnung … ähm … etwas … etwas machen. Also sozusagen den [Sperren: Stil] kopieren.
- Aber in einer anderen Form.
- Wiedergeben.
- Also versuchen … [Sperren: nachzumachen].
- Ähm … Ich werde aber nie eben ein Kind mehr sein. So.
- [Pause.]
- Trotzdem bin ich jetze … ähm … weiterhin eben auf diesem Pfad unterwegs. Also ich hab mir jetze, oder ich bin jetzt halt beim nachmachen.
- Von … äh … Zeichnungen, von Kindern … ähm … Emma Emma ist glaube ich zwei drei Jahre alt, also noch sehr sehr [Sperren: frisch]. Wo die Sonne anfängt Strahlen zu bekommen. Anscheinend beeinflusst durch den Kindergarten.
- Ähm …
- Wo mit Stempeln gearbeitet wird. Faserstiften. Buntstiften. [Sperren: Alles] gemixt. Auf unterschiedlichem Papier. Mit unterschiedlichen Hintergründen. So. Und das … äh … mach ich gerade eben auch.
- Ähm … Beziehungsweise ich [Sperren: versuche] … äh … dann einen Schritt doch weiter zu gehen. Und von diesem A4-Format, was anscheinend … was sehr gängig ist. Damit zu arbeiten. Es is nen handliches Format. Es gibt's in Massen. Wird nem Kind einfach vorgehalten. Und es kann anfangen zu malen. Es ist nicht zu klein.
- Und nicht zu groß!
- [Pause.]
- Ähm … A… Das hab ich ja bereits … ähm … verformt. Also vergrößert. Indem ich halt mehrere A4-Blätter aneinander… ähm …geklebt habe. Und damit ein … ähm … von … A3 auf A2 … ähm … gegangen bin. Und eine Zeichnung von Emma halt in diesem Format vergrößert habe.
- [Sperren: Frei] nach aber.
- Also nicht kopiert.
- Nicht nur vergrößert.
- Und das … In meiner Vorstellung will ich halt weitermachen mit A1, A0, doppelt A0. Also [Sperren: wirklich] riesengroße … ähm … Arbeiten.
- Aber die halt immer wieder auf dieses … auf … auf dieses eine … auf dieses [Sperren: Grundblatt] … ähm … ähm … mit … mit … auf dieses [Sperren: Überblatt], mit dem halt viele Kinder arbeiten, weil es ihnen nun einmal gegeben wird, … ähm … zurückgeht. Und zwar auf dieses A4-Format.
- Also ganz viele A4-Blätter aneinander gereiht. Ergeben irgendwann A0. Doppelt A0. Und so weiter.
- [Pause.]
- Das ist sozusagen schon ein … ähm … ähm … ein erster Schritt. Von diesem bloßem Nachmachen, von dem Kopieren, wegzukommen, zu einer eigenen künstlerischen …
- Na ja …
- … Arbeit.
- Sagen wir es so.
- [Pause.]
- Ich weiß gerade noch nicht, wohin mich das führen wird. Aber es ist eben ein anderer Weg.
- Als bei diesen Geradenbildern.
- Jetzt geht's vom [Sperren: Menschen] aus. Von der [Sperren: Entwicklung] des Menschen. Und davor ging es um dieses … ähm … um … um diese physikalische Idee. Und um … Und um … ähm … bildende Kunst. Also die … ähm … ähm …
- Was kann von dieser physikalischen … äh … Sicht aus halt in der bildenden Kunst die Kopie sein?
- Also das Gleiche.
- Wie sagt man?
- Ein Gleichnis.
- [Klick.]
- [Pause.]
- Aktuell, seit ner Woche, seit zwei Wochen, … ähm … schaue ich mir auch … äh … Kunst … ähm … aus der Psychiatrie an.
- Also von erwachsenen Menschen, die teilweise fünfzig, sechszig … äh … Jahre alt sind. Ähm … Irgendwelche … Probleme haben. Die behandelt werden.
- Mit … äh … Zum Beispiel mit Medikamenten. Und … ähm … Wie [Sperren: die] zeichnen.
- Also wie … Da hab ich jetzt halt Beispiele gesehen, wie sie gezeichnet haben, als sie noch gesund waren. Wie sie gezeichnet haben, als sie krank wurden. Wie sie gezeichnet haben, als sie Medikamente bekamen.
- Und … Selbst da gibt es halt viele Zwischenschritte. Ähm … Je nachdem, wie lange man Medikamente bekommt. Oder so. Dann ändert sich der [Sperren: Stil] wieder.
- Dann wird eine Sonne wieder [Sperren: kleiner].
- Aus dem … manischen Zustand.
- Ich hoffe, ich sag das jetzt richtig.
- Wo halt diese … Wenn 'ne Sonne dargestellt wurde, dass sie [Sperren: riesengroß] … ähm …
- [Sperren: Dick] aufgetragen.
- Ähm … ähm … Gezeigt wurde. Auf dem Blatt Papier.
- [Sperren: Übergroß].
- Und dann halt mit … bei Hinzugabe von Medikamenten dann immer kleiner wurde.
- Realistischer.
- Sozusagen.
- Für uns.
- [Pause.]
- Und da gibt es halt viele … ähm … Beispiele, die ich mir jetze ansehe. Auch noch. Eben … ähm …
- Und … ähm … Von Patienten, die … äh … Das finde ich eben wichtig! Das war ja auch dieses … ähm … ähm … diese Idee von Art brut Art brut . Wenn ich's jetzt richtig ausspreche.
- Ähm … Dieser einen Sammlung von dem einen Künstler. Der damit angefangen hat. Und wo dann auch andere … ähm … Also Museen eben entstanden, die [Sperren: genau] diese Kunst zeigte. Oder diese Zeichnungen. Diese Bilder zeigten. Von … ähm … Von Patienten.
- Von [Sperren: Kranken].
- Die … ähm … eben [Sperren: nicht] mit der [Sperren: Bildenden Kunst], mit dieser öffentlichen Kunst, groß in Berührung kamen.
- Sondern die halt in ihrem eigenen [Sperren: System] … ähm … lebten. Und von [Sperren: dort] aus etwas schufen.
- Das ist ja das, was [Sperren: mein] Problem ist. Ob jetzt bei Kinderzeichnungen, wo ich mir sagen muss: Ich werd [Sperren: nie] wieder ein Kind sein!
- Sondern eben auch hier! Wo ich sagen muss: Ich hab schon zu viel [Sperren: gelesen]!
- Ich hab schon zu viel von [Sperren: Gegenwartskunst Gegenwartskunst ] gesehen!
- Von [Sperren: Kunst] allgemein!
- Als dass ich das alles ausblenden könnte!
- Es geht ja eben eigentlich nicht ums [Sperren: Ausblenden]. Sondern es geht eigentlich um's [Sperren: Machen].
- Um's [Sperren: Schaffen].
- [Pause.]
- [Sperren: Ohne] …
- [Pause.]
- … so zu tun, als [Sperren: ob] man nicht anders [Sperren: könnte].
- [Pause.]
- Und bei den Kinderzeichnungen und bei diesen psychisch Kranken, … äh … ähm … bei den Ergebnissen, kommt es mir eben so vor, oder wird es eben auch so sein, höchstwahrscheinlich, dass diese … ähm … Bilder [Sperren: gemacht] wurden, … äh …
- [Pause.]
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Sie wurden [Sperren: gemacht].
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Da wurde nichts versucht … ähm … anders darzustellen als man es eigentlich kann! Oder will! Es wurde einfach so [Sperren: gemacht].
- Und jetzt kommt wieder so'n Dreh eben zur Gegenwartskunst. Also zu dem, was ich halt sehe. Es wird viel [Sperren: versucht] zu …
- … ähm …
- [Schlucke.]
- … äh … [Sperren: darzustellen].
- [Schlucke.]
- Und wenn man etwas versucht … äh … darzustellen, dann … ähm … zeigt man eben nicht, was in einem drinne ist. Also [Sperren: wie] man es eigentlich hätte gemacht.
- Sondern man versucht etwas so zu machen, dass [Sperren: anderen] etwas … ähm … vermittelt wird.
- Nen Thema.
- Nen Motiv.
- Was auch immer!
- Mhm.
- Das ist halt nen [Sperren: riesen] großer Unterschied. Und das interessiert mich eigentlich gar nicht so.
- Was interessiert es mich, anderen irgendwie meine Meinung kundzutun?
- Wenn … Davon [Sperren: gibt's] Millionen.
- So. Die ihre Meinung kundtun. Das ist alles …
- … gleich nichtig.
- Sondern [Sperren: wenn] dann ist doch … ähm … ist doch das, was in mir [Sperren: drinne] ist, …
- Was es auch immer ist!
- Ich hab's eben noch nicht gefunden! Ich weiß aber, dass es bei Kindern irgendwas gibt.
- Ähm … Dass es bei psychisch Kranken, die dann zeichnen, … Dass sie genau das, was in denen drinne ist irgendwie ausdrücken können.
- Ob das jetzt mit Medikamenten beeinflusst ist oder nicht, das ist dann wieder was anderes.
- Aber es [Sperren: kommt aus ihnen raus].
- Und bei mir … Mit der ganzen Erfahrung von Kunstgeschichte …
- Ausstellungen ansehen.
- Und so weiter. Ähm … Kommt es eben nicht mehr aus mir heraus.
- Sondern es wird ständig von [Sperren: Draußen] eigentlich … ähm … [Sperren: in] meine Arbeit hineingetan.
- Und das [Sperren: nervt] mich.
- [Pause.]
- Das ist aber nicht [Sperren: mein] Problem. Sondern ganz allgemein höchstwahrscheinlich. Bei allen, die Bildende Kunst machen. Die Kunststudenten Kommilitone sind. Und so.
- Die sehen so [Sperren: vieles] und all das hat dann natürlich 'ne Auswirkung auf die eigene Arbeit.
- Auf das eigene [Sperren: Tun].
- Und eigentlich möchte ich davon eben mich befreien. Und … ähm … Mir halt sagen: Ich möchte aber schauen, was in mir schon [Sperren: drinne] ist. Ohne das, was von außen kommt.
- [Pause.]
- Und da sind eben diese … ähm … diese … diese Arbeiten … ähm … aus dieser Psychiatrie, aus der Psychiatrie, also diesen mehreren Büchern, die ich jetze gesehen habe, wo ich auch gerne … ähm … Wien … mir nen Haus ansehen würde. Wo Arbeiten gezeigt werden.
- Oder in Münster gibt es nen … ähm … ein Haus.
- Auch in … äh … Genf. Oder in der Nähe von Genf.
- Zwei davon werde ich auf jeden Fall demnächst höchstwahrscheinlich besuchen.
- Höchstwahrscheinlich.
- Also werde ich besuchen.
- [Sperren: Aufsuchen].
- Eben das gefällt mir an diesen Sachen. Ähm … Die sind mir [Sperren: näher] an dem [Sperren: Menschen] als eben Kunst von …
- … [Sperren: Bildenden Künstlern].
- Ähm … Die in dem [Sperren: Kunstmarkt Kunstmarkt ] drinne sind.
- Oder die … die … äh … die halt Kunst schaffen. Mit dem ganzen Hintergrundwissen. Was sie angesammelt haben. In der Zwischenzeit.
- [Atme tief ein.]
- Und [Sperren: gleichzeitig], das fand ich jetzt eben auch, was jetzt auch im Buch eben stand, fand ich's ganz witzig: Man kann seit den sechsziger, siebziger, achtziger Jahren, … äh … wo dann halt auch viele mit … äh … äh … Wo dann diese Psychedelische Kunst, oder wie das heißt, aufkam. Also die mit Drogen experimentiert haben. Und dann gezeichnet haben.
- Oder Traum… äh … zeichnen. Und so weiter. Ähm … Man [Sperren: kann] anscheinend häufig … äh … gar nicht mehr unterscheiden zwischen … äh … Kunst von Künstlern und Kunst von …
- … zum Beispiel [Sperren: Kranken].
- Odern Kindern.
- Ähm … Denn die bildenden Künstler, so kommt's mir eben auch teilweise vor, die haben sich halt … ähm … ähm … Die … Die sind … Die versuchen immer mehr so'n … Oder haben immer mehr versucht, … ähm … nen Stil mit reinzubringen, … ähm … ähm … den halt die Kinder drinne hatten.
- So Krakelzeichnungen.
- Ähm … Oder … äh … Also die man in einem frühen Stadium hat.
- Oder auch … äh … jetze Höhlen… bei Höhlenmenschen. Wie sie … äh … gemalt haben. Oder … ähm … Anfang zwanzigstes Jahrhundert. Wo die eben als Vorbild die afrikanische, die sogenannte Primitive Kunst Primitive Kunst , und so hatten.
- So … Dieser [Sperren: Versuch], sich an … äh … an Sachen zu orientieren, die … ähm … die einfacher, die primitiver scheinen.
- [Atme tief ein.]
- Um von dort aus etwas … äh … etwas … voranzukommen. So.
- Und im Endeffekt gehe ich jetzt genau diesen Weg.
- [Pause.]
- Ich weiß nicht, was daraus wird. Eben mit diesen kindlichen Zeichnungen.
- Ich werd's jetzt einfach sehen.
- [Pause.]
- So wie ich's bei den Geradenbildern gesehen habe.
- [Aufnahme Ende.]