Psychiatrie und Kunst
Freitag, 3. November 2017
Diplom Arbeit Link Frage nach dem WARUM Standpunkt Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Psychiatrie und Kunst Link Anfänge der Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Mittags, auf dem Bett.]
- Ja. Es gibt … eine Frage, die mich die letzten Jahre beschäftigt hat.
- Und zwar die Frage nach dem Ursprung Ursprung !
- Die sich, wie ich im Nachhinein sehe, sich eben auch in meinen Arbeiten widerspiegelt.
- [Pause.]
- Ich habe mir zum Beispiel … ähm … Ich habe mich mit Kinderzeichnungen auseinandergesetzt. Ich habe mit einem Kind gezeichnet. Ich habe das Kind … ein … eine riesen große Papierfläche … ähm … bemalen lassen.
- Ich habe mir in Ausstellungen … äh … von Künstlern Arbeiten angesehen, die der Stil einer Kinderzeichnung … ähm … innewohnt.
- Dann …
- Ein anderer Abschnitt: Ich habe mich mit psychisch Kranken beschäftigt. Ähm … Mit deren Zeichnungen und deren künstlerischer Arbeit.
- In Wien habe ich … äh … solche Künstler treffen dürfen. Ich durfte mit ihnen sprechen!
- Ich habe in … Lausanne … Schweiz … eine …
- [Schlucke.]
- … eine Sammlung von Art brut Art brut Arbeiten gesehen. Auch in anderen Städten.
- In Paris eine … eine Art Höhle! Als Kunstwerk.
- Was mich auch wieder zu etwas Anderem … ähm … führt: Und zwar zu … Höhlenmalereien!
- In China habe ich Felszeichnungen Felszeichnung gesehen. Gesehen heißt nicht bloß … äh … eben mal betrachtet. Sondern dann wirklich … äh … versucht zu verstehen.
- Ähm … Den … Den … Den Stil wahrnehmen!
- Das, was es ausdrücken … äh … tut, … ähm … er… erleben.
- [Pause.]
- Das sind drei Gebiete, die in den letzten Jahren bei mir … ähm … viel bewirkt haben.
- Und die sind … diese Bewegungen … Das sind drei, die … wo ich behaupte, dass die Frage [Sperren: Warum]? auf keinen Fall im Vordergrund steht.
- Die die etwas machen … in dem Moment Moment … egal ob … Ich denke … Höhlenmenschen, bei Kindern, bei psychisch Kranken: Sie machen es aus bestimmt irgendwelchen Gründen. [Sperren: Aber] vielleicht … ähm … ist es gar nicht mal so [Sperren: gut], … äh … zu … zu [Sperren: wissen], was jetzt der Grund ist.
- Alleine am Ende zählt das, was man [Sperren: sehen] kann.
- Und das ist … war für mich … ähm … beeindruckend.
- Auf allen drei Gebieten.
- [Pause.]
- Ich musste halt … [Sperren: lernen], dass, da ich auf der Suche nach etwas Ähnlichem für mich … ähm … war, … ähm … dass das gar nicht … ähm … [Sperren: möglich] ist!
- Sich [Sperren: bewusst] anzueignen.
- Also wie ein Kind zu zeichnen, heißt eben … äh … nicht, man [Sperren: ist] ein Kind. Und … äh … zeichnet … äh … wie ein Kind.
- Wie ein psychisch Kranker … äh … sich zu benehmen, heißt nicht, dass man … äh … dieselbe Qualität von Arbeit am Ende schafft.
- Ähm … Seine Hand in Farbpigmente zu tauchen und … ähm … einen Abdruck auf einer Leinwand zu hinterlassen, ist nicht das selbe, wie … ähm … Handabdrücke Handabdruck … [Sperren: tausend] Jahre alte … Handabdrücke zu sehen … äh … an … an … an Felsen!
- [Pause.]
- Ich [Sperren: durfte] also in diesem … äh … Verlauf der Zeit erfahren, dass das, was ich suche, nicht … ähm … [Sperren: bewusst] passieren kann. Und ich denke, dass das auch der Hintergrund ist, warum so eine Frage … [Sperren: Warum?] … ähm … mich extrem … annervt!
- Unglaublich annervt!
- Inzwischen.
- Weil [Sperren: das] ist dieses mit dem [Sperren: Warum]. Das ist der fatale Fehler, den ich … äh … gemacht habe. Und den ich bestimmt immer noch mache. Ähm … Und den Menschen … ähm … allgemein machen werden.
- Ähm … Anstatt einfach … ähm … etwas … ähm … zu akzeptieren!
- Hinzunehmen!
- Etwas … Und damit etwas zu schaffen, etwas zu machen, etwas zu modellieren, … äh … [Sperren: ohne] … ähm … es gleich wieder zu hinterfragen.
- Oder bereits davor eine Art Konzept gemacht zu haben.
- [Pause.]
- Ich denke, dass Arbeiten erst dann, … ähm … für mich zumindestens …, etwas gewinnen. Und zwar … blödes Wort schon wieder, was ich schon einmal …
- [Sperren: Authentizität].
- [Pause.]
- Also etwas, wo … wo man … wo ich spüre: [Sperren: Das] ist … Das [Sperren: kommt] wirklich aus jemandem heraus.
- Und ist nicht bloß, … äh … weil ein Gedanke dahinter … äh … steht … Weil ein Text dazu steht … ähm … Kommt es. Sondern es [Sperren: kommt] aus dem [Sperren: Bild] heraus.
- Und das suche ich.
- [Pause.]
- Ich habe mir auf drei Gebieten … ähm … von anderen, von Kindern, von psychisch Kranken, … äh … von den Höhlenmenschen, … äh … vieles angeguckt.
- Und merke, mich … mich drängt es in … in so eine Richtung.
- Nur ich kann es halt natürlich nicht … ähm … äh … bewusst steuern.
- Habe ich mitbekommen.
- Ich muss es auf mich zukommen lassen.
- Aber zukommen lassen heißt eben, dass ich auf jeden Fall mit einer Frage aufhören tue.
- [Pause.]
- [Sperren: Warum].
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 23. Juli 2017
Standpunkt Link (Sprachnotiz vom Gugging-Aufenthalt transkribiert) Art brut Art brut Link Psychiatrie und Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach nicht aufgezeichnetem Selbstgespräch versucht jenes zu rekonstruieren.]
- [Im Raum mit Arbeiten von Johann Garber Johann Garber .]
- Was hab ich denn da gesagt?
- [Stimme im Hintergrund.]
- Kinderzeichnungen Kinderzeichnung .
- Ne. Was der Unterschied dazu ist.
- [kurze Pause.]
- [Sperren: Ne!] Was der Unterschied zwischen ihm und zwischen mir jetzt sein wird.
- [Stimme im Hintergrund.]
- Ich bin jetzt irgendwie auf der Suche nach … dem, wo ich das Gefühl habe: Das ist … ähm … Das kommt wirklich aus einem heraus!
- Und das macht man nicht … äh …, um in der Kunstwelt … ähm … Fuß zu fassen. Man … man nimmt nicht irgendwie ein besonderes Papier, weil das gut rüber kommt!
- Man überlegt sich nicht, welchen Stil man haben will, damit es sich gut verkaufen lässt.
- Oder so.
- [Pause.]
- Sondern ich denke, das ist hier wirklich so entstanden, dass …
- Ne.
- [Sperren: Doch]. Ich … ich …
- Es kommt … [Nicht verständlich.] … ständig Besucher.
- Ja [Sperren: jetzt]. Aber ich kann mir gut vorstellen …
- [Nicht verständlich.]
- Das ist der selbe. Ja.
- Aber der ist schon gestorben.
- Okay. Aber ich glaube nicht, dass im Vordergrund stand … jetzt in der Kunst … ähm … Welt … irgendwie … ähm …
- Vielleicht, dass es … [Nicht verständlich.]
- Das denkst [Sperren: du] jetzt.
- Glaube ich nicht!
- Also wenn man sowas Primitives als … als … als … Grund hat, dann macht man das nicht lange. Dann ist das wirklich nur noch Handwerk Handwerk .
- Aber … Das … Das … glaube ich nicht. Bei diesen Ergebnissen, wie du das hier siehst.
- Das ist ja ein extrem … also extrem … [Sperren: viel] Output.
- Da will der irgend…
- [Nicht verständlich.]
- Was?
- Ja. Das ist jetzt ein scheiß Wort.
- Nein. Aber da will … Da will ja irgendwas raus. Anscheinend.
- Und das suche ich halt bei mir selbst auch!
- Irgendwie.
- Weil bei mir [Sperren: will] nichts raus.
- Weil da irgendwie nichts drinne ist.
- Habe ich das Gefühl.
- [Pause.]
- Und ich habe aber das Gefühl eben bei sehr sehr vielen … äh … ähm … Ausstellungen, oder bei Kunststudenten Kommilitone , dass es so ein … ähm … Ich muss mir jetzt halt ein Thema suchen, oder … oder zufälligerweise habe ich jetzt ein Thema, also verwende ich das.
- Und mache das irgendwie groß.
- So.
- Und das wirkt aber alles so … so konzeptuell.
- Also so … So geplant einfach.
- Und nicht als etwas, was aus einem wirklich heraus will.
- Und da gefällt mir das hier halt [Sperren: enorm].
- [Pause.]
- Weil das wirkt nicht. Das wirkt so, als käme es [ohne Zwang Zwang so heraus].
- Und eben auch dieser … dieser … äh … Zu diesem Stil jetzt noch einmal kurz. Was ich gesagt hatte.
- Die … ähm … Diese geometrische Periode bei den Griechen Griechen . Wie die mit Mustern angefangen haben.
- Das … Ich meine … Das sehe ich hier ja auch!
- Und auch das mit den ganzen steifen Penissen, die hier überall sind. Das ist ja auch bei den Griechen so gewesen. Wo die die ganzen muskulösen … äh … jungen Typen Sport haben treiben lassen.
- Auf den Vasen. Überall sind … äh … erigierte Penisse!
- [Pause.]
- Und das ist was [Sperren: Uriges].
- Finde ich.
- Also er greift ja vielleicht [Sperren: unbewusst] auf … auf … diese … auf so eine alte Tradition. Oder auf dieses … dieses [Sperren: Verlangen] halt, den Körper so darzustellen, zurück.
- Er macht's ja noch nicht einmal … Also das sind ja hässliche Körper. Eigentlich.
- Die sind jetzt nicht so … So schön athletisch.
- Wie bei den Griechen. Wie die das wollten.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Zum Beispiel: Ich hätte nicht das Verlangen, dieses Abendmahl zu malen.
- Das ist genau richtig so. Aber ich hätte halt … Also ich habe keinen [Sperren: Bezug] dazu. Das ist halt so eine … so eine … christliche … äh … Tradition.
- Irgendwie.
- Das ist ein bekanntes Bild. Aber das jetzt noch einmal als Motiv zu nehmen … Das … Das würde mir nicht einfallen.
- [Pause.]
- Hingegen jetzt sowas hier. Da unten! Diese Kirche!
- Oder was es ist.
- Dieses rote Bild! Ne? Mit der Sonne. Ganz ganz einfach gemacht!
- Das scheint ja eher … äh … aus seiner Umgebung zu sein.
- [Pause.]
- [Ich gehe zum Bild.]
- Na. Da steht jetzt nichts dazu.
- [Pause.]
- Und die Giraffe sicherlich auch!
- [Pause.]
- Oder diese Henne. Oder was das da ist. Ne?
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Das kann ich halt maximal mit der Katze Ramses machen.
- [Pause.]
- Nur bei mir wirkt es dann eben so … [Sperren: gewollt]!
- Ich [Sperren: wollte] sozusagen so sein, wie … wie [Sperren: er].
- Oder wie andere Art Brut Künstler.
- Oder wie Kinder! Oder so.
- Oder wie Höhlenmenschen!
- Nur die Höhlenmenschen haben sich ja nicht gesagt: Oh, wir wollen jetzt so … so primitive Kunst Primitive Kunst machen.
- Damit wir später auffallen!
- Oder weil wir was [Sperren: Uriges] machen [Sperren: wollen]. Sondern die hatten das ja [Sperren: wirklich] gemacht, weil sie das gerade als … äh … als [Sperren: das] … äh … [Sperren: das] … [Sperren: Das wollte aus denen raus!]
- [Pause.]
- Und ich weiß jetzt gerade nicht, ob es was bringt, da nachzumachen.
- Zu kopieren!
- Klar entsteht dann dabei auch etwas Neues. Weil du ja so deine eigenen … ähm … Empfindungen und deine eigene Geschichte mit reinbringst.
- In deine … in deine Zeichnungen.
- [Pause.]
- Aber ob jetzt der Weg der richtige ist, … äh … [Sperren: erst] zu kopieren und [Sperren: dann] halt etwas … etwas zu schaffen … Also mit dem Hintergrund [Sperren: Verlangen]. Etwas zu schaffen, was aus einem eigentlich [Sperren: raus will].
- Ich weiß nicht, ob das klappt.
- [Pause.]
- Die Giraffe würde ich halt gerne nachmachen.
- [Pause.]
- Und diese Henne da!
- [Pause.]
- Und dieses … äh … dieses Gebäude!
- Also mir gefallen eigentlich eher so diese … diese … diese mit so einer Farbfläche. Weißt du?
- Diese Bilder.
- Also nicht einmal diese mit den ganzen … schwarzen Strichen.
- Oder das mit dem Pferd! Wo der Typ da drauf sitzt.
- Auch mit einem erigierten Penis wieder.
- [Pause.]
- Und die [Sperren: Bilderrahmen].
- Die sind ja auch Teil … also teilweise selbst dann noch einmal … bemalt.
- [Pause.]
- Und Kreuze hat der auch … ähm … [Sperren: viele].
- Gemacht.
- [Pause.]
- Die sind aber bestimmt nicht verhüllt verhüllt .
- [Pause.]
- Das ist halt auch noch einmal so … so was. Ich weiß nicht, ob das urig ist. So dieses … äh … EIN Muster. Ständig wiederholen.
- Punkte wiederholen!
- Blumen… äh … Motive wiederholen.
- Linien wiederholen.
- Da kann man ja riesen große Flächen FÜLLEN mit.
- [Pause.]
- Da muss man dann halt nur aufpassen, dass es nicht zum … zum Design-Objekt wird.
- [Pause.]
- Das man das nur macht, um … um eine Fläche zu füllen.
- Ich weiß nicht. Schaut eigentlich ganz hübsch aus.
- [Pause.]
- [Blätterrascheln.]
- Also nach dem [Sperren: Kunststudium] an der Hochschule … Ich glaube, da fange ich bei [Sperren: null] an.
- [Pause.]
- Ich versuche alles wieder zu vergessen.
- Und auch mein … meinen Arbeitsraum werde ich … ähm … [Sperren: alles] rausnehmen, was … was mir so vorkommt, als würde ich da bloß so [Sperren: tun wollen], als wäre ich ein Künstler.
- So. Diese ganzen … ich weiß nicht … Ölfarben. Oder so.
- [Pause.]
- Die … Das [Sperren: Profi-Zeichenpapier]. Oder wie die dann heißen. Die so teuer sind.
- [Pause.]
- Immer darauf bedacht, wenn Sonne drauf kommt, dass sie ja nicht verbleichen. Oder so.
- [Pause.]
- Das … Das … Das … Das ist doch alles [Sperren: Hemmungen].
- Ähm.
- Einfach etwas zu tun!
- Das fällt mir bei der Büste Büste auf.
- [Pause.]
- Ich hatte [Sperren: extreme] Hemmung, da … äh … da weiterzuarbeiten.
- Weil ich bloß eine hatte.
- Also auch beim Holz.
- Die habe ich ja jetzt kaputt gemacht.
- Aber seit dem ich halt diese Silikonform Silikon habe und ich weiß halt, ich kann sie … äh … oder ich [Sperren: werde] sie jetzt auch häufiger machen … Dann … Dann [Sperren: kann] ich einfach drauf herum hauen.
- Und gucken, was passiert!
- [Pause.]
- Das hat mir da zum Beispiel gefehlt.
- Und da ist die Hochschule für mich halt irgendwie … so … so ein Hemm-Material.
- [Pause.]
- Da kann ich mich ganz schlecht überwinden, einfach etwas zu … zu verhauen. Weil ich dann denke: Jetzt ist es danach kaputt und ich kann das nie wieder machen.
- Und das selbe bei einem Bild!
- Da habe ich [Sperren: Angst] irgendwie einen falschen Strich zu ziehen!
- Weil den … den kriegst du nicht mehr weg.
- [Pause.]
- Und hier sieht es ja nicht so aus, als hätte der irgendwie einen falschen Strich gezogen.
- Da gehört [Sperren: alles] dazu.
- Das kann aber bloß passieren, indem du nicht ständig diese Angst hast.
- Etwas falsch machen zu können.
- [Pause.]
- Das heißt … Einfach mal den Kopf abschalten. Eigentlich.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 11. Juli 2017
(Aufenthalt in Wien) Psychiatrie und Kunst Link Art brut Art brut Link Ausstellung gugging meisterwerke.! Link Museum Gugging Link Museum Gugging Installation Zimmer Johann Garber Johann Garber Link ((?)) Zeichnung, Johann Garber Blume auf Wand gemalt Link Ausstellungansicht, Johann Garber ((?)) Zeichnung, Johann Garber Zeichnung Link Reiter auf Pferd((?)), Johann Garber Giraffe((?)), Johann Garber Installationsansicht Link Flugzeug((?)), Franz Kernbeis Franz Kernbeis * 1935, entstammt einer Bauernfamilie Rudolf Horacek Rudolf Horacek , "Ohne Titel", undatiert, Bleistift, Farbstifte Link "Rudolf Horacek in Mannswörth", 1984, Acryl auf Holz, Rudolf Horacek Link Link Burg, 19.9.1990, Franz Kernbeis Kopf, 1969, Johann Hauser Johann Hauser Der Mond, 1976, Bleistift, Wachskreiden, Rudolf Limberger Rudolf Limberger "Ohne Titel", undatiert, Bleistift, Farbstifte, Wachskreide, Rudolf Limberger Link 90 Kühe, 1983, Bleistift, Wachskreide, Franz Kamlander Franz Kamlander "Kuh", undatiert, Bleistift, Wachskreide, Franz Kamlander Link Zahnbürste im Becher, 2003, Bleistift, Günther Schützenhöfer Günther Schützenhöfer Schirme, 1990, Bleistift, Wachskreide, Heinrich Reisenbauer Heinrich Reisenbauer Papier mit Knicken, Schmutz, verwischt Link Link Link Familie, 1987, Bleistift, Farbstifte, Philipp Schöpke Philipp Schöpke "44J Fraulein 74J Frau 51J Mann", 1980, Bleistift, Philipp Schöpke Link Elefant, 1968, Aquarellfarben, Franz Gableck Franz Gableck Nach Breughel "Blumen in blauer … [?], 1981, Bleistift, Wachskreiden, Anton Dobay Anton Dobay Link "Ohne Titel", 1975, Tusche, Deckfarben, Oswald Tschirtner Oswald Tschirtner Link Signatur Künstlersignatur Vondal Link Hubschrauber, Johann Hauser Preis 9.050 EUR Link Haus der Künstler Link Link Tag vom Gugginger Link Standpunkt Link (handschriftliche Notizen) Die sind so unglaublich … natürlich. Einen im Untergeschoss getroffen. Sind schnell in Gespräch über Graffiti Graffiti gekommen. Sehr neugierig. Stellt viele Fragen. Konnten gut miteinander reden. Wollte zuerst eine Zigarette. (Hat sie später von Aufsicht unter Protest bekommen; Scheint häufig andere zu fragen.) Haben was getrunken und uns draußen auf Bank weiter unterhalten über seine Graffiti und Erfahrung mit der Polizei. Karl Vondal Karl Vondal kam dazu. Hatte Stift und Arbeit dabei. Auf Boden gelegt. Und hat uns - konnte nur leise und undeutlich reden - mit Händen gezeigt, dass er das ist, der auf dem Plakat mit Namen gezeigt wird* Hat viel geredet, ich verstand fast nichts. Zwei andere kamen dazu. Einer übersetzte für uns. Vondal wollte ein Foto von sich und dem Bild haben. Und mit Wei. Ich sollte das Foto machen. Foto mit Vondal, Wei, Arbeit, Bleistift auf Boden, Zigarette in Hand Den Graffiti-Künstler, der mir für Leipzig einige Sticker gab, die ich da auf Gegenstände kleben soll (musste es ihm mit Handschlag versprechen), traf ich im Gebäude wieder. Er: Friedrich! Noch da! Arbeiten in Galerie leider zu teuer für mich. Katalog wird in zwei Wochen aber nach Leipzig geschickt. * sichtlich stolz Kamen am Haus der Künstler vorbei. Der mit dem Graffiti und ein anderer winkten uns zu.Montag, 24. Oktober 2016
Geradenbild Geradenbild Link um kontrollierter Ergebnisse zu erzielen, Schritt für Schritt dokumentiert Versuch durch Rauschentfernung flächiger zu werden fehlgeschlagen zukünftig am Anfang mit kurzen Geraden arbeiten, um Details besser ausarbeiten zu können ohne Bearbeitung, nur Andeutungen erkennbar Link Link Rauschen reduziert Link Link Linienlänge verkürzt Link Kontrast erhöht Link Link Ränder entfernt, Kontrast weiter erhöht, Haare entfernt Link Link Bereiche weiter bearbeitet Link Link weiter bearbeitet, Pupillen zum Betrachter hin verschoben Link Link allgemein Kontrast erhöht Link Link weiter bearbeitet, Haare entfernt Link Link Linienlänge, Dicke, Häufigkeit verändert Link Link 260 statt 220 Grad Link Link Menge Linien erhöht für weniger weiße Bereiche Link Link Schulter-Brustbereich bearbeitet, Ränder entfernt, Porträt zentriert Link Link Entwurf für Selbstporträt Selbstbildnis , A4-A3, für Flügeltürrahmen, 30 Hals weiter bearbeitet, Kinn Link Link letzte Bildvorlage für Geradenbild Haare weiter bearbeitet, allgemein Link Link Gesamtzeit ca. 80 Minuten Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Prosa zu kindlicher Zeichnung vom 30.8.2016 Link, Janine Schneider erhalten am 14.10. Psychiatrie und Kunst Link Antwort Mark auf Frage, warum er Bilder psychisch Kranker sammelt: "sammeln kann man das nicht nennen. ich habe vor ca. 15 jahren in gugging - dort gab es im 'haus der künstler' auch eine verkaufsgalerie - einige arbeiten von damaligen und ehemaligen insassen gekauft (u. a. von tschirtner, garber, reisenbauer, hauser, walla), weil mir das projekt und die arbeiten einfach gut gefallen haben." Link Diplom Link Modulprüfung Hauptstudium noch im 9. Semester machen, 10. Semester für Theoriearbeit und 11. Semester für ArbeitDonnerstag, 25. August 2016
Psychiatrie und Kunst Link 7 Klaus Mücke Klaus Mücke Gelbe Nonnen, Tapete, Dispersionsfarbe, 106 x 304 cm, Klaus Mücke malt überall und mit Allem auf Allem hauptsächlich großflächige Arbeiten Hafen Bremen, 1989, Papier, Dispersionsfarbe, 43 x 61 cm Ordnet um Hauptmotive viele andere Motive Hauptmotive = u. a. "Herr und Frau, Apfel und Apfelbaby", "Herr und Frau Schlagzeug", "Tante Lene" Nebenmotive = u. a. Luftballon, Lutscher, Fahne, Kreuz, Waschbecken, Regenschirm, Fische Zauber, 1989, Papier, Dispersionsfarbe, 43 x 61 cm Motive wiederholen sich ständig teilweise fast unendliche Bildreihen (siehe "Gelbe Nonnen") 8 Gerd Maron Schriftstück "Wie ich 'arbeite'" Link "Früh Morgens nie ganz nüchtern [das heißt ohne Getränk (Kaffee) und Smoke] Nicht vorm Rasieren. / Erst das Werkzeug in die Hand und dann mit Elan und, mehr oder weniger, spontan! Mann könnte sagen: 'Auf's gerade Wohl.' Am liebsten bunt." "Ab und zu fallen mir neue Techniken ein: wie Aquarell mit Filzstift Buntstift . / Jeden Tag, wenn möglich, immer wieder neue, originelle Originale und Phantastisches" o. T., 1992, Papier, Filzstift, 29,5 x 40 cm, Gerd Maron Linien umgrenzende Flächen Flächen mit strenger oder lockerer Struktur gefüllt 9 Bruno Ophaus Bruno Ophaus o. T., 1990, Packpapier, Tusche, 39 x 57,5 cm, Bruno Ophaus nach 40 Jahren im Haus Kannen 1983 mit Zeichnen angefangen anfänglich mit Vorlagen gearbeitet (Tiergestalten wie Dinosaurier oder Enten nach Tierkundebücher) o. T., 1990, Papier, Bleistift, Buntstift, 30,5 x 43 cm, Bruno Ophaus Wiederholung wie bei Klaus Mücke anscheinend wichtig Was bewirkt wiederholtes Darstellen eines Motivs? Ist es ein sich der Gegenwart eines Motivs überzeugen? Sicher sein, dass es wirklich existiert? Eine verzeitlichte Darstellung? o. T., Papier, Bleistift, Deckfarbe, 30 x 41,5 cm, Bruno Ophaus 10 Gerd Schippel Gerd Schippel o. T., Papier, Bleistift, Buntstift, Filzstift, 30,5 x 37,5 cm, Gerd Schippel Bildschrift: "Der Jesus Jesus Krisdus hat Deuchfall / Ich daf nix meer essen wal der Jesus Krisdus Deuchfall hat / Nachtz um 12 hat der Jesus Krisdus Deuchfall" schreibt auf, was ihn bewegt, malt dazu (Ärger / Liebe zu Mitpatienten, Gedanken und Gefühle zu Alltagserlebnissen) 11 August Vibert o. T., 1987, Papier, Deckfarbe, 42 x 61 cm, August Vibert anfänglich aus Kreisen und Quadraten Formen gebildet reihte sie in Zeilen auf Blättern aneinander (wieder Wiederholung als unbewusst gesetztes Thema!) Lieblingsmotive neben Häusern und Bäumen: Vögel, Kühe und Pferde (Erinnerungen an auf Bauernhof verlebte Zeit) o. T., 1987, Papier, Bleistift, Deckfarbe, 33 x 35 cm, August Vibert 12 Reinhold Wlotzka Reinhold Wlotzka Reinhold im Boot, 1987, Papier, Filzstift, 30,5 x 43,5 cm, Reinhold Wlotzka o. T., Papier, Filzstift, 30,5 x 43,5 cm, Reinhold Wlotzka verkleidet sich gerne, tanzt, singt, spielt auf Mundharmonika vor skizziert meistens mit Filzstift Strichzeichnungen stellt Personen und Dinge des Alltags zusammen, karikiert Mitmenschen zeichnet sich immer wieder selber in verschiedenen Rollen, schreibt seinen Namen dazuDienstag, 23. August 2016
Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Gerade bin ich in Gedanken noch einmal durchgegangen, wie ich von den Geradenbildern auf die Kinderzeichnungen gekommen bin.
- Möchte das jetzt halt noch einmal … ähm … hier festhalten.
- [Klick.]
- Erst einmal ganz ganz kurz zum Hintergrund der Geradenbilder. Die [Sperren: Idee] von mir war, …
- [Pause.]
- … das Element zu finden, …
- … mit dem man eigentlich [Sperren: alles] darstellen kann. In der Bildenden Kunst.
- [Sperren: Denn], der Hintergrund ist, dass ich …
- [Pause.]
- … Zweifel Zweifel habe. Und hatte. Was die Wahl der Mittel anging. Die Künstler halt … ähm … wählten.
- Ob das jetze … Also der Stil.
- [Pause.]
- Dass ich immer, … ähm … wenn ich bereits bei einem … mit einem fertigen Stil anfange, wie jetze, ich weiß nicht, … ähm … Kubismus Kubismus … Der ist jetzt nicht mehr aktuell. Aber hätte ich damit angefangen halt, dann hätte ich mir immer wieder die Frage gestellt, … ähm … ähm …
- Aber wie komme ich überhaupt darauf? Mit dem Kubismus zu arbeiten?
- So. Ähm … [Sperren: Denn] beim Kubismus, als Beispiel jetze einfach nur, is ja ganz viel davor passiert.
- Warum es dann dazu gekommen ist.
- So.
- Und da ich nicht bloß etwas [Sperren: kopieren] wollte, etwas [Sperren: nachmachen] wollte, etwas …
- … [Sperren: mitmachen] wollte, …
- … ohne zu wissen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, …
- … ohne es [Sperren: gefühlt] zu haben, wie es dazu gekommen ist, …
- … musste ich halt selber wieder von [Sperren: null] anfangen.
- Mit der Idee dann halt eben, von dort aus dann etwas Neues zu schaffen, wo ich dahinter stehen kann.
- Dass es mir dann eben nicht mehr [Sperren: beliebig] vorkommt.
- So. Das war der Hintergrund dieser Geradenbilder.
- [Pause.]
- Das hab ich jetzt ja immerhin eins zwei Jahre lang gemacht. Eine ziemlich lange Zeit. Ähm … Hab jetzt aber, oder hab schon während dessen halt mitbekommen, dass diese Geradenbilder viel Aufmerksamkeit erzeugen.
- Was ja gar nicht mein Hintergrund eigentlich war!
- Und dass ich es eigentlich [Sperren: nicht] geschafft habe, … ähm … zu etwas Neuem zu kommen. Sondern ich bin halt bei den Geraden als Element stehen geblieben. Es hat … Es ist sozusagen ein eigener, …
- … weiß nicht, ob man das so sagt, …
- … Stil entstanden.
- Also ein Merkmal. Dieser Arbeiten.
- [Pause.]
- Ich weiß aus den Kunstbüchern, dass Picasso Pablo Picasso etc. auch … ähm … Motive gewählt haben, wie zum Beispiel Porträts, Blumen, Landschaften und so weiter, um ihre Idee zu [Sperren: verdeutlichen]. Deshalb kam ich jetze gerade auf diesen Kubismus. Äh … Dass jene … Objekte eingepflegt haben, wie zum Beispiel eine Geige, damit der Zuschauer, der Betrachter halt … ähm … etwas wiedererkennt.
- Nicht im Regen stehen bleibt.
- Und gleichzeitig halt … Dadurch konnte man die … die … die … die Idee, dieses … dieses … dieses Stils halt mit vermitteln.
- So.
- Ähm …
- Das ist es im Endeffekt bei den Geradenbildern auch geblieben.
- Kommt mir so vor.
- Also ich hab nicht wirklich etwas … Ich bin nicht vorangekommen. Sondern ich bin da halt stehengeblieben.
- Bei dieser [Sperren: Vermittlung].
- So.
- Und … ähm … Das langweilt mich dann aber eben. Auf längere Sicht gesehen.
- Das sieht spannend aus. Und ich … Ich habe viel ausprobiert. Auch mit … ähm … Wie ich das halt … äh … hinbekomme. Also wie ich diese Geraden zeichne. Mit dem Plotter Plotter hab ich dann halt sehr lange gearbeitet.
- Ähm … Das war auch genau so richtig. Aber ich bin halt nicht [Sperren: vorangekommen]. Wirklich.
- [Sperren: Dann] kam mir eben vor kurzer Zeit der neue Gedanke, anstatt … äh … zu schauen, was das [Sperren: kleinste] Element für mich halt … ähm … ähm … Sozusagen ein … ähm …
- [Klick.]
- Übertragen von …
- [Pause.]
- … der physischen Ebene … Also wo es um den … äh … um das Atom geht. Aus dem alles besteht. [Sperren: Alle] Materie besteht. Dieses Atom aus Quarks. Quarks eventuell aus Strings. Und so weiter. Also [Sperren: irgendwo] gibt es eine kleinste Einheit.
- Das hab ich halt [Sperren: kopiert]. Oder versucht in die Bildende Kunst zu übertragen.
- [Schlucke.]
- Bin halt auf diese Linie gekommen. Und anstatt jetzt aber das von dieser, ich weiß nicht, ob man das so sagt, formalen Weise zu betrachten, … ähm … bin ich jetzt einen anderen Weg gegangen. Hab das von dem [Sperren: Menschen] aus betrachtet.
- Also [Sperren: wann] fängt denn der Mensch an, … äh … zu zeichnen?
- Zu malen?
- Kreativ zu werden?
- Kunst zu machen?
- [Pause.]
- Das fängt an, eben im [Sperren: Kindesalter] an. Also als Baby. [Sperren: Sobald] er auf die Welt kommt. Etwas [Sperren: erblickt].
- Etwas in die Hand nimmt!
- Etwas … ähm … pfff … Wo auch immer hinbringt. Auf Papier, oder auf nen Fußboden. Oder auf die Klamotten. Ob er das jetze [Sperren: weiß], dass er das tut oder nicht, das ist zweitrangig. Es geht erst einmal um dieses [Sperren: Moment Moment ], …
- … ein schönes Wort! Immer verwendet. Wie ich es immer wieder betone!
- Ähm … Wo es an… Wo der [Sperren: Mensch] anfängt, etwas … eine … etw… kreativ zu werden.
- Etwas [Sperren: Neues] zu schaffen. Aus sich heraus. Was davor nicht da war.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Und da kam ich eben auf die Kinder. Und da auf die Kinderzeichnungen. Bin ja dann über diese, nennen wir sie Tagebuchbilder, … ähm … die ich in Athen … äh … besonders … ähm … intensiv gemacht habe. Und danach dann eben fortgeführt habe. Hier. Ähm …
- Habe ich mich halt auf diesen Pfad begeben. Aber ich [Sperren: weiß], oder ich muss da halt [Sperren: sehen], … äh … dass ich [Sperren: niemals] … äh … ähm … ein Kind … ähm … ähm … mehr sein werde. Und somit [Sperren: niemals] wie ein Kind zeichnen … äh … kann.
- Weil ich schon zu viele Stufen, Phasen, durchgemacht habe. Und das sozusagen vermische. Ich kann ein Kind sozusagen lediglich [Sperren: kopieren]!
- Oder [Sperren: nachmachen].
- Ähm … Nachmachen meine ich jetze eben, … ähm … frei nach … ähm … einer Kinderzeichnung … ähm … etwas … etwas machen. Also sozusagen den [Sperren: Stil] kopieren.
- Aber in einer anderen Form.
- Wiedergeben.
- Also versuchen … [Sperren: nachzumachen].
- Ähm … Ich werde aber nie eben ein Kind mehr sein. So.
- [Pause.]
- Trotzdem bin ich jetze … ähm … weiterhin eben auf diesem Pfad unterwegs. Also ich hab mir jetze, oder ich bin jetzt halt beim nachmachen.
- Von … äh … Zeichnungen, von Kindern … ähm … Emma Emma ist glaube ich zwei drei Jahre alt, also noch sehr sehr [Sperren: frisch]. Wo die Sonne anfängt Strahlen zu bekommen. Anscheinend beeinflusst durch den Kindergarten.
- Ähm …
- Wo mit Stempeln gearbeitet wird. Faserstiften. Buntstiften. [Sperren: Alles] gemixt. Auf unterschiedlichem Papier. Mit unterschiedlichen Hintergründen. So. Und das … äh … mach ich gerade eben auch.
- Ähm … Beziehungsweise ich [Sperren: versuche] … äh … dann einen Schritt doch weiter zu gehen. Und von diesem A4-Format, was anscheinend … was sehr gängig ist. Damit zu arbeiten. Es is nen handliches Format. Es gibt's in Massen. Wird nem Kind einfach vorgehalten. Und es kann anfangen zu malen. Es ist nicht zu klein.
- Und nicht zu groß!
- [Pause.]
- Ähm … A… Das hab ich ja bereits … ähm … verformt. Also vergrößert. Indem ich halt mehrere A4-Blätter aneinander… ähm …geklebt habe. Und damit ein … ähm … von … A3 auf A2 … ähm … gegangen bin. Und eine Zeichnung von Emma halt in diesem Format vergrößert habe.
- [Sperren: Frei] nach aber.
- Also nicht kopiert.
- Nicht nur vergrößert.
- Und das … In meiner Vorstellung will ich halt weitermachen mit A1, A0, doppelt A0. Also [Sperren: wirklich] riesengroße … ähm … Arbeiten.
- Aber die halt immer wieder auf dieses … auf … auf dieses eine … auf dieses [Sperren: Grundblatt] … ähm … ähm … mit … mit … auf dieses [Sperren: Überblatt], mit dem halt viele Kinder arbeiten, weil es ihnen nun einmal gegeben wird, … ähm … zurückgeht. Und zwar auf dieses A4-Format.
- Also ganz viele A4-Blätter aneinander gereiht. Ergeben irgendwann A0. Doppelt A0. Und so weiter.
- [Pause.]
- Das ist sozusagen schon ein … ähm … ähm … ein erster Schritt. Von diesem bloßem Nachmachen, von dem Kopieren, wegzukommen, zu einer eigenen künstlerischen …
- Na ja …
- … Arbeit.
- Sagen wir es so.
- [Pause.]
- Ich weiß gerade noch nicht, wohin mich das führen wird. Aber es ist eben ein anderer Weg.
- Als bei diesen Geradenbildern.
- Jetzt geht's vom [Sperren: Menschen] aus. Von der [Sperren: Entwicklung] des Menschen. Und davor ging es um dieses … ähm … um … um diese physikalische Idee. Und um … Und um … ähm … bildende Kunst. Also die … ähm … ähm …
- Was kann von dieser physikalischen … äh … Sicht aus halt in der bildenden Kunst die Kopie sein?
- Also das Gleiche.
- Wie sagt man?
- Ein Gleichnis.
- [Klick.]
- [Pause.]
- Aktuell, seit ner Woche, seit zwei Wochen, … ähm … schaue ich mir auch … äh … Kunst … ähm … aus der Psychiatrie an.
- Also von erwachsenen Menschen, die teilweise fünfzig, sechszig … äh … Jahre alt sind. Ähm … Irgendwelche … Probleme haben. Die behandelt werden.
- Mit … äh … Zum Beispiel mit Medikamenten. Und … ähm … Wie [Sperren: die] zeichnen.
- Also wie … Da hab ich jetzt halt Beispiele gesehen, wie sie gezeichnet haben, als sie noch gesund waren. Wie sie gezeichnet haben, als sie krank wurden. Wie sie gezeichnet haben, als sie Medikamente bekamen.
- Und … Selbst da gibt es halt viele Zwischenschritte. Ähm … Je nachdem, wie lange man Medikamente bekommt. Oder so. Dann ändert sich der [Sperren: Stil] wieder.
- Dann wird eine Sonne wieder [Sperren: kleiner].
- Aus dem … manischen Zustand.
- Ich hoffe, ich sag das jetzt richtig.
- Wo halt diese … Wenn 'ne Sonne dargestellt wurde, dass sie [Sperren: riesengroß] … ähm …
- [Sperren: Dick] aufgetragen.
- Ähm … ähm … Gezeigt wurde. Auf dem Blatt Papier.
- [Sperren: Übergroß].
- Und dann halt mit … bei Hinzugabe von Medikamenten dann immer kleiner wurde.
- Realistischer.
- Sozusagen.
- Für uns.
- [Pause.]
- Und da gibt es halt viele … ähm … Beispiele, die ich mir jetze ansehe. Auch noch. Eben … ähm …
- Und … ähm … Von Patienten, die … äh … Das finde ich eben wichtig! Das war ja auch dieses … ähm … ähm … diese Idee von Art brut Art brut . Wenn ich's jetzt richtig ausspreche.
- Ähm … Dieser einen Sammlung von dem einen Künstler. Der damit angefangen hat. Und wo dann auch andere … ähm … Also Museen eben entstanden, die [Sperren: genau] diese Kunst zeigte. Oder diese Zeichnungen. Diese Bilder zeigten. Von … ähm … Von Patienten.
- Von [Sperren: Kranken].
- Die … ähm … eben [Sperren: nicht] mit der [Sperren: Bildenden Kunst], mit dieser öffentlichen Kunst, groß in Berührung kamen.
- Sondern die halt in ihrem eigenen [Sperren: System] … ähm … lebten. Und von [Sperren: dort] aus etwas schufen.
- Das ist ja das, was [Sperren: mein] Problem ist. Ob jetzt bei Kinderzeichnungen, wo ich mir sagen muss: Ich werd [Sperren: nie] wieder ein Kind sein!
- Sondern eben auch hier! Wo ich sagen muss: Ich hab schon zu viel [Sperren: gelesen]!
- Ich hab schon zu viel von [Sperren: Gegenwartskunst Gegenwartskunst ] gesehen!
- Von [Sperren: Kunst] allgemein!
- Als dass ich das alles ausblenden könnte!
- Es geht ja eben eigentlich nicht ums [Sperren: Ausblenden]. Sondern es geht eigentlich um's [Sperren: Machen].
- Um's [Sperren: Schaffen].
- [Pause.]
- [Sperren: Ohne] …
- [Pause.]
- … so zu tun, als [Sperren: ob] man nicht anders [Sperren: könnte].
- [Pause.]
- Und bei den Kinderzeichnungen und bei diesen psychisch Kranken, … äh … ähm … bei den Ergebnissen, kommt es mir eben so vor, oder wird es eben auch so sein, höchstwahrscheinlich, dass diese … ähm … Bilder [Sperren: gemacht] wurden, … äh …
- [Pause.]
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Sie wurden [Sperren: gemacht].
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Da wurde nichts versucht … ähm … anders darzustellen als man es eigentlich kann! Oder will! Es wurde einfach so [Sperren: gemacht].
- Und jetzt kommt wieder so'n Dreh eben zur Gegenwartskunst. Also zu dem, was ich halt sehe. Es wird viel [Sperren: versucht] zu …
- … ähm …
- [Schlucke.]
- … äh … [Sperren: darzustellen].
- [Schlucke.]
- Und wenn man etwas versucht … äh … darzustellen, dann … ähm … zeigt man eben nicht, was in einem drinne ist. Also [Sperren: wie] man es eigentlich hätte gemacht.
- Sondern man versucht etwas so zu machen, dass [Sperren: anderen] etwas … ähm … vermittelt wird.
- Nen Thema.
- Nen Motiv.
- Was auch immer!
- Mhm.
- Das ist halt nen [Sperren: riesen] großer Unterschied. Und das interessiert mich eigentlich gar nicht so.
- Was interessiert es mich, anderen irgendwie meine Meinung kundzutun?
- Wenn … Davon [Sperren: gibt's] Millionen.
- So. Die ihre Meinung kundtun. Das ist alles …
- … gleich nichtig.
- Sondern [Sperren: wenn] dann ist doch … ähm … ist doch das, was in mir [Sperren: drinne] ist, …
- Was es auch immer ist!
- Ich hab's eben noch nicht gefunden! Ich weiß aber, dass es bei Kindern irgendwas gibt.
- Ähm … Dass es bei psychisch Kranken, die dann zeichnen, … Dass sie genau das, was in denen drinne ist irgendwie ausdrücken können.
- Ob das jetzt mit Medikamenten beeinflusst ist oder nicht, das ist dann wieder was anderes.
- Aber es [Sperren: kommt aus ihnen raus].
- Und bei mir … Mit der ganzen Erfahrung von Kunstgeschichte …
- Ausstellungen ansehen.
- Und so weiter. Ähm … Kommt es eben nicht mehr aus mir heraus.
- Sondern es wird ständig von [Sperren: Draußen] eigentlich … ähm … [Sperren: in] meine Arbeit hineingetan.
- Und das [Sperren: nervt] mich.
- [Pause.]
- Das ist aber nicht [Sperren: mein] Problem. Sondern ganz allgemein höchstwahrscheinlich. Bei allen, die Bildende Kunst machen. Die Kunststudenten Kommilitone sind. Und so.
- Die sehen so [Sperren: vieles] und all das hat dann natürlich 'ne Auswirkung auf die eigene Arbeit.
- Auf das eigene [Sperren: Tun].
- Und eigentlich möchte ich davon eben mich befreien. Und … ähm … Mir halt sagen: Ich möchte aber schauen, was in mir schon [Sperren: drinne] ist. Ohne das, was von außen kommt.
- [Pause.]
- Und da sind eben diese … ähm … diese … diese Arbeiten … ähm … aus dieser Psychiatrie, aus der Psychiatrie, also diesen mehreren Büchern, die ich jetze gesehen habe, wo ich auch gerne … ähm … Wien … mir nen Haus ansehen würde. Wo Arbeiten gezeigt werden.
- Oder in Münster gibt es nen … ähm … ein Haus.
- Auch in … äh … Genf. Oder in der Nähe von Genf.
- Zwei davon werde ich auf jeden Fall demnächst höchstwahrscheinlich besuchen.
- Höchstwahrscheinlich.
- Also werde ich besuchen.
- [Sperren: Aufsuchen].
- Eben das gefällt mir an diesen Sachen. Ähm … Die sind mir [Sperren: näher] an dem [Sperren: Menschen] als eben Kunst von …
- … [Sperren: Bildenden Künstlern].
- Ähm … Die in dem [Sperren: Kunstmarkt Kunstmarkt ] drinne sind.
- Oder die … die … äh … die halt Kunst schaffen. Mit dem ganzen Hintergrundwissen. Was sie angesammelt haben. In der Zwischenzeit.
- [Atme tief ein.]
- Und [Sperren: gleichzeitig], das fand ich jetzt eben auch, was jetzt auch im Buch eben stand, fand ich's ganz witzig: Man kann seit den sechsziger, siebziger, achtziger Jahren, … äh … wo dann halt auch viele mit … äh … äh … Wo dann diese Psychedelische Kunst, oder wie das heißt, aufkam. Also die mit Drogen experimentiert haben. Und dann gezeichnet haben.
- Oder Traum… äh … zeichnen. Und so weiter. Ähm … Man [Sperren: kann] anscheinend häufig … äh … gar nicht mehr unterscheiden zwischen … äh … Kunst von Künstlern und Kunst von …
- … zum Beispiel [Sperren: Kranken].
- Odern Kindern.
- Ähm … Denn die bildenden Künstler, so kommt's mir eben auch teilweise vor, die haben sich halt … ähm … ähm … Die … Die sind … Die versuchen immer mehr so'n … Oder haben immer mehr versucht, … ähm … nen Stil mit reinzubringen, … ähm … ähm … den halt die Kinder drinne hatten.
- So Krakelzeichnungen.
- Ähm … Oder … äh … Also die man in einem frühen Stadium hat.
- Oder auch … äh … jetze Höhlen… bei Höhlenmenschen. Wie sie … äh … gemalt haben. Oder … ähm … Anfang zwanzigstes Jahrhundert. Wo die eben als Vorbild die afrikanische, die sogenannte Primitive Kunst Primitive Kunst , und so hatten.
- So … Dieser [Sperren: Versuch], sich an … äh … an Sachen zu orientieren, die … ähm … die einfacher, die primitiver scheinen.
- [Atme tief ein.]
- Um von dort aus etwas … äh … etwas … voranzukommen. So.
- Und im Endeffekt gehe ich jetzt genau diesen Weg.
- [Pause.]
- Ich weiß nicht, was daraus wird. Eben mit diesen kindlichen Zeichnungen.
- Ich werd's jetzt einfach sehen.
- [Pause.]
- So wie ich's bei den Geradenbildern gesehen habe.
- [Aufnahme Ende.]