Samstag, 2. Januar 2015
[wv=A0-2]Standpunkt Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Wenn ich so weiter über die verhüllten Arbeiten nachdenke, ergeben sich viele … Themen, Gedankenstränge, die sich in diesen Arbeiten … wiederspiegeln.
- Also dass der Ausgangspunkt, bei mir war es eben die Verhüllung, weil ich die Selbstinszenierung Inszenierung loswerden wollte. Die extreme.
- Ist eben nur [Sperren: ein] Ausgangspunkt. Und nicht … Und muss nicht das Thema bleiben. Für mich.
- Bei diesen Verhüllt-Arbeiten.
- Deshalb kam ich jetze auch zu dem Gedanken, eventuell gar nicht zu äußern, wie ich dazu kam. Und was diese Verhüllung für mich bedeutet.
- Sodass ich einfach nur sage, … ähm …
- In diesem Holzkasten ist eine Arbeit, die ihr nicht sehen könnt.
- Punkt.
- Einige Gedanken zu diesen verhüllten Arbeiten sind sicherlich ziemlich weit hergeholt. Und die werden sich halt nicht in dieser … Verhüllung … ähm … zeigen können.
- Dennoch hat zum Beispiel Folgendes … ähm … eine Verbindung zu diesen verhüllten Arbeiten. Nämlich das Geheimnis.
- Um das, was die Welt …
- … [Sperren: ist].
- Was sie zusammen hält.
- Was das kleinste Teilchen ist.
- Was vor dem Kosmos Kosmos war.
- Was nach dem Kosmos kommt.
- Was der Kosmos überhaupt ist!
- [Schlucke.]
- Dass das alles … mit dieser Verhüllung auch thematisiert werden kann.
- [Pause.]
- Wir mögen … Oder die Wissenschaftler mögen noch so viel herausbekommen. Sie mögen noch … äh … weitere Teilchen entdecken.
- Sie mögen noch tiefer in … in ein Atomkern oder in … in Quarks hineingucken. Können.
- Sie werden [Sperren: nie] zum [Sperren: Letzten] hervorstoßen!
- Behaupte ich zumindestens.
- Sie werden aber ganz bestimmt [Sperren: nicht] …
- [Pause.]
- … sagen können, was vor dem Entstehen des Kosmos war. In dem wir uns befinden.
- Denn wir sind nämlich [Sperren: Teil] dieses Kosmos.
- Und damit können wir nicht wirklich von Außen darauf blicken.
- Und von Außen drauf blicken heißt nämlich, wir könnten … äh … sehen, wie dieser Kosmos entsteht.
- Oder entstand.
- Eigentlich umgibt uns sozusagen ein [Sperren: riesen großes] … ein [Sperren: riesen großer Pack] …
- [Pause.]
- … an [Sperren: Geheimnissen].
- Die [Sperren: nie] entschlüsselt werden können.
- [Pause.]
- Auch wenn es uns so vermittelt wird, als könnten wir vieles entschlüsseln. Das begann ja bei mir zum Beispiel schon in der Schule. Oder bei anderen dann eben auch.
- Wo mir mitgeteilt wurde: Was ist Schwerkraft?
- Wie sieht unser Sonnensystem aus?
- Was ist die … Was ist das kleinste Teilchen?
- Oder was ist ein Atom?
- Woraus besteht ein Atomkern?
- Aus einer Hülle. Ähm … Aus viel freiem Raum. Aus dem und dem Teilchen.
- Dass dann noch einmal unterstützt mit eben Zeichnungen. Mit Grafiken.
- [Schlucke.]
- Und das war für mich damals eben die … ja … die [Sperren: Wirklichkeit].
- So schaute das im Kleinen [Sperren: wirklich] aus.
- Bis ich dann jetze halt vor ein paar Jahren … ähm … erst gecheckt habe: Das sind, auch wenn das natürlich überall stand, aber das sind nur [Sperren: Modelle].
- Und so muss es überhaupt nicht aussehen!
- So wird es höchstwahrscheinlich gar nicht aussehen!
- Das ist halt für uns eine vereinfachte Darstellung von dem, wie es … ähm … ja … Was es sein [Sperren: könnte].
- Und dieser Gedanke, dass … ähm … wir aber Antworten suchen und … ähm … und wir beruhigt sind, wenn wir eine bekommen, … Und das dann auch so stehen lassen. Ohne es halt weiter zu hinterfragen. Obwohl es eigentlich viel viel tiefer gehen [Sperren: würde].
- [Schlucke.]
- Zumindestens im … ähm … alltäglichen Gebrauch. Ich bin jetzt kein Wissenschaftler. Deshalb forsche ich da halt eben nicht weiter. Äh … Drum. Sondern gebe mich halt mit relativ einfachen Antworten zufrieden.
- Als Alltagsmensch.
- Und das ist gut so.
- Das [Sperren: muss] sein.
- Denn ansonsten … ähm … käme man ja gar nicht mehr voran. Also … Noch nicht einmal aus der Wohnungstür raus.
- Man könnte noch nicht einmal [Sperren: essen]. Weil halt … Weil man immer tiefer gehen müsste … würde. Auf allen Gebieten. Dafür ist ein Menschenleben viel zu kurz.
- Und das hält der Kopf höchstwahrscheinlich gar nicht aus.
- Der würde [Sperren: explodieren]!
- [Langes Ausatmen.]
- [Pause.]
- Und dennoch zeigt das eben, zumindestens mir, … äh … dass dieses Verhältnis zur Realität, was wir dazu dann machen, also sehr gut in so einer Verhüllung gezeigt werden kann.
- Wenn ich mir jetze vorstelle, ich bin Betrachter in einer Ausstellung und sehe halt einen riesen großen Kasten.
- Zugenagelt!
- Ähm … Und weiß in dem Moment Moment ja schon, da gibt es einen Hohlraum. Und in dem Hohlraum wird eventuell etwas sein. Egal, ob ich weiß, ob es … ob der Titel dieser Arbeit "verhüllte Arbeit" heißt.
- Dann hab ich zwar eine Antwort. Also ich [Sperren: sehe] ja etwas. Ich [Sperren: sehe] einen Holzkasten. Aber ich habe nicht das, was … ähm … [Sperren: eigentlich] hinter der Antwort noch steckt.
- Und das ist ja die eigentliche Arbeit.
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Und … So … Dazu fiel mir jetzt auch noch ein … Ähm … Nachdem ich jetze ein paar kleinere verhüllte Arbeiten gemacht habe, … Also heute werde ich ja zum Beispiel dieses zweiteilige Bild … ähm … machen. Mit den Scharnieren.
- Ähm … Was wäre, wenn ich …
- [Pause.]
- … die Verhüllung [Sperren: extrem] aufpumpe?
- Das heißt, es gibt dann Kästen, Verhüllungen, die sind zum Beispiel zwei Meter hoch und eins fünfzig, sechzig, siebzig breit. Sie haben eine gewissen Tiefe.
- Sie haben sozusagen eine [Sperren: Wucht].
- Sie sind angebracht an der Wand. Und [Sperren: erschlagen] einen, wenn man sozusagen davor steht.
- Und gleichzeitig würde die verhüllte Arbeit nicht diese Proportion haben.
- Also nicht zwei Meter groß sein. Sondern sie wäre vielleicht weiterhin nur eine A4-Arbeit.
- [Pause.]
- Das würde dann noch mehr diesen Gedanken von … Es geht nicht darum, was das für eine eigentliche Arbeit ist. Sondern was sie halt … äh … [Sperren: ausstrahlen] kann.
- Also das Drumherum. Was sie für neue Gedanken kreieren kann. Ähm …
- Also …
- Was sie für Themen intus hat. Und dass dieses Ganze, was drumherum halt … äh … ähm … dazugehört, was zwar nicht sichtbar, aber was halt auch da ist, dass das halt einfach mitverpackt wird.
- Und deshalb ein riesen großer Freiraum dabei sein muss.
- [Schlucke.]
- Oder … Anders begründet vielleicht … Auch, dass … Ähm … Die Verhüllung plötzlich einen extremen [Sperren: Wert] bekommt.
- Denn nur das ist ja das, was der Betrachter sehen kann.
- Und die verhüllte Arbeit, eben gar nicht. Die bleibt … ähm … so groß, wie sie ist.
- Und nur die Verhüllung, die wird … ähm … die wird, … ähm … dadurch dass sie immer weiter betrachtet wird, wird sie halt immer … immer … ähm … immer [Sperren: präsenter].
- Und dieses Präsenter-sein, das kann ich halt durch die Größe … zeigen.
- [Pause.]
- Damit ist dann natürlich der Gedanke, dass die Verhüllung selbst nicht die Arbeit ist, ist natürlich dann …
- … [Sperren: vorbei].
- Denn in dem Moment ist eben die Verhüllung die [Sperren: neue] Arbeit. Und was dahinter ist, an Kunst, oder Vielleichtkunst, das ist … ähm … nicht mehr relevant.
- Finde ich jetzt nicht schlimm. Aber muss ich halt wissen. Ähm … In welche Richtung ich da jetzt gehen möchte.
- [Pause.]
- Schon alleine bei … äh … dem Gedanken, … äh … ähm … zwei Bilder, die zusammen gehören, halt auch in der Verhüllung aneinander zu koppeln. Durch Scharniere.
- Zeigt ja, dass die Verhüllung eben doch mehr ausdrücken tut, als sie eigentlich [Sperren: müsste]. Wenn ich sie jetzt nur als plumpe Verhüllung betrachten würde.
- Dann würde ich einfach bloß zwei Holzboxen schnell machen. Die übereinander stapeln. Oder die gar nicht mehr zuordnen können lassen.
- Und das war's dann.
- Oder ich würde beide Arbeiten in eine Verhüllung reintun. Und Punkt.
- [Pause.]
- Und so gebe ich aber der Verhüllung noch mehr … noch mehr … ähm … Also dem Betrachter noch mehr [Sperren: Möglichkeiten], in der Verhüllung etwas zu [Sperren: sehen].
- [Schlucke.]
- Als eben wenn die Verhüllung … ähm … immer gleich einfach bleiben würde.
- Und das Selbe eben passiert, wenn ich die Verhüllung extrem aufpumpe. Also die riesen groß ist.
- Und … man sich eigentlich schon fast sagen kann: Die eigentliche Arbeit [Sperren: kann] gar nicht, oder wird höchstwahrscheinlich, nicht so groß sein.
- [Pause.]
- Mir gefällt dieser andere Ansatz. Jetzt aber auch sehr.
- [Aufnahme Ende.]