Renaissance
Sonntag, 5. Februar 2017
Künstlersignatur Künstlersignatur Link voll ausgeschrieben, abgekürzter Vor- und / oder Nachname, Anfangsbuchstabe (Monogramm), figürliches oder symbolisches Zeichen Link seit Antike Antike bekannt, Vasenmaler Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger Link Verbreitung Künstlersignatur seit Renaissance Renaissance mit veränderter Rolle Künstler Picasso Pablo Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis Selbstbildnis , 1906 Picasso, nur Nachname mit Unterstrich, wirkt sehr selbstsicher gegenüber Vor- und Nachnamen bei mir: Fröhlich Dürer Albrecht Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502 Signatur passt gut zu Grafiken bei mir: FR, doppelt leicht nebeneinander, steht für FR-iedrich FR-öhlich vielleicht anfangen mit Friedrich Fröhlich, zu F. Fröhlich, zu Fröhlich davor keine Signatur: unsichere Phase, eigene künstlerische Arbeit in Frage gestellt nach Fröhlich eventuell wieder keine Signatur: Vergänglichkeit Vergänglichkeit akzeptiert, stehe über persönlichem Ruhm, Markierung würde zu verhüllten Arbeiten passen Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR Link Archiv Sammlerstempel / Künstlersignaturen / Monogramme Link Standpunkt Link schon vor Jahren viel zu viel signiert, wahllos versuchen das rückgängig zu machen, übermalen, überzeichnen, ausschneiden auch wenn Verhüllung verhüllt selber nicht das Kunstwerk: eventuell auf Rückseite signieren, stellvertretend für nicht sichtbare Arbeit Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Mhm.
- Und genauso gab's auch Momente, wo er Farbe drüber gezogen hat und ich dachte: Na ja … äh … Auf Rot hätte ich jetzt nicht Gelb drübergezogen. Sieht ein bisschen kacke aus. Äh … Und er selber hat dann auch alles hingeworfen und hat gesagt: Heute ist nicht mein Tag! Also das hat mich beeindruckt.
- Mhm.
- Ähm … Also … ähm … Er … äh … Er gibt schon mehr hinein. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich glaube nicht, dass er in dem Moment Moment , als er das gemacht hat, … Ach so. Du hattest … Du wolltest ja wissen, ob er sich Gedanken über die Größe gemacht hat. Ich …
- Nee. Größe nicht.
- Also. Na, du sagtest …
- Ob es ihm vordergründig [Sperren: um] die Größe, um die Materialität Materialität , oder ob da noch irgendeine andere Intention Intention bei ihm …
- Also ich glaube …
- … war. Will er was verarbeiten? Oder keine Ahnung was.
- Ja. Also …
- Ich kenne ihn jetzt nicht so.
- Ähm … Ich glaube, dadurch, dass er so viel experimentiert, auch mit unterschiedlichen Sachen … Er hat ja noch eine Zeit lang fotografiert.
- Ja.
- Also ganz weit weg von der Malerei. Er sucht halt seinen Weg. Und den sucht er glaube ich heute noch.
- Als Millionär.
- Äh … ähm … Und … äh … Ich glaube, dass er eben in dieser Form genau das gefunden hat, was er in dem Moment finden wollte. Oder wo nach er gesucht hat.
- Mhm.
- Äh … Wo ich mir aber fast sicher bin, ist, dass … dass er auch diese Größe gewollt hat. Ähm … Weil er vielleicht gemerkt hat, dass … äh … äh … dass … äh … die selbe Technik in klein passt nicht zu ihm. Wirkt nicht zu ihm. Ist nicht das Ergebnis, was er haben möchte. Ähm … Und da bin ich mir fast sicher, dass er … [Sperren: Ja], er hat nach der Größe gesucht.
- Schaffen für Geschäftsidee
- Er hat aber da … Also … Hat er dabei schon an eine Geschäftsidee gedacht? Oder so ans Geld verdienen? Deshalb die Größe? Oder denkst du, er hat die Größe gemacht, um mehr Ausdruck reinzubekommen. Was er … Wo er denkt, mehr reinstecken zu können.
- Also ich glaube, da muss man ganz doll differenzieren. In dem Moment, wo er das gemacht hat, wollte er sich wahrscheinlich selbst verwirklichen. Und wollte … wollte zeigen … äh … welche Befähigung, welche Begabung er hat. Ja? Was er besser vielleicht machen kann als andere.
- Mhm.
- Alleinstellungsmerkmal
- Vielleicht hat er auch nach einem Alleinstellungsmerkmal gesucht.
- Das ist schon wieder Marke. Das ist schon wieder Geschäft Kunstmarkt .
- Ich … Ich … Ich weiß es nicht. Ob er sich genau diese Gedanken gemacht hat. Aber ich könnte es mir vorstellen. Wenn [Sperren: ich] es machen würde, würde ich so kopfmäßig rangehen. Deswegen bin ich vielleicht auch kein Künstler.
- Krankenkassen-Mensch!
- Auch kein Krankenkassen-Mensch! Äh … Was aber im Nachhinein sich herausgestellt hat - und das ist das Coole daran -, dass nämlich das, was er geschafft hat, ein Geschäftsmodell ist und auch marktfähig ist. Und das schaffen nur wenige Künstler, die sich Künstler [Sperren: nennen]. Nämlich genau das. Das schaffen [Sperren: so] wenige. Und er gehört dazu. Und er hat's geschafft. Äh … Und das [Sperren: beweißt] mir, dass, wenn jemand etwas macht, nur des Machens wegen, aber dieses Ding wird [Sperren: nie] einen materiellen Wert bekommen. Dieses Ding wird nie eine Marktfähigkeit bekommen. Dieses Ding wird sich nie zum Geschäftsmodell entwickeln. Dann wird das [Sperren: niemals] diese Aufmerksamkeit erregen. Da bin ich mir [Sperren: ganz ganz ganz] sicher.
- Hat aber nichts damit zu tun … äh …Also was du unter Kunst verstehst, das ist lediglich geschäfts…
- Das sind unterschiedliche Dinge. Also …
- Okay.
- Was ich unter Kunst fasse und … äh … was Kunst wird …
- Aber Geld kommt [Sperren: viel] bei dir vor. So. Geschäftsidee hast du ja als Grundlage, als Ausgangspunkt gesehen. So. Das ist …
- Geschäftsmodell.
- Geschäftsmodell. Kunst als Geschäftsmodell. Genau.
- Kunst ist …
- Ist …
- … Geschäft.
- … Geschäftsmodell.
- Wie hab' ich's gesagt?
- Na [Sperren: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.]
- Genau. Kunst ist auch … ist Geschäftsmodell. Genau.
- Mhm.
- Mhm.
- [Pause.]
- Warte mal ganz kurz.
- [Sperren: Denn wenn] …
- [Sperren: Ich finde] …
- … [Sperren: kein] Geschäftsmodell wäre …
- Ja.
- Wenn der Künstler nicht den Anspruch hätte, damit Geld …
- Ja.
- … verdienen zu wollen, verdienen zu müssen, … ähm … würde es irgendwann [Sperren: nicht] in den teuren Galerien, in den …
- Ja.
- … teuren Museen hängen.
- Ja.
- Es würde [Sperren: nicht] von Sammlern gesammelt werden und es würde nicht hinter Tresorräumen verschwinden. Es würde [Sperren: nicht] in … äh … Räumen hängen, die hochklimatisiert, hochgesichert sind. Ähm … ähm … Ja. Punkt.
- Geradenbilder als Marke
- Ich … äh … hatte halt … Also ich hab' mir darüber auch schon Gedanken … äh … gemacht. Was wäre, wenn ich jetzt … ähm … äh … plötzlich bekannt werde. Mit den Geradenbildern. Eben so. Und hab' mir dann die selbe Frage bei Leuten gestellt, die eben schon bekannt, berühmt, mit irgendeinen …
- In [Sperren: diesen] sehe ich übrigens ein Geschäftsmodell.
- Ich weiß! Ich weiß! Das hast du mir stän… ständig gesagt.
- Ja.
- Ähm … Das …
- Ich sehe auch einen Marktwert darin.
- [Sperren: Ja], ich weiß. Aber das … Ich fühle mich extrem unwohl, wenn ich das … wenn ich darüber nachdenke, dass das zu einer Marke wird. Und ich am Ende, glaube ich, … äh … nur noch etwas schaffe … ähm … weil es eine Geschäftsmodell … weil ich es als Geschäftsmodell betrachte. Und nicht, weil ich damit etwas ausdrücken oder etwas … etwas aus mir rausholen möchte. Was … Was raus wollte. Warum … Wo ich halte [Sperren: denke], dass Kunst etwas sein sollte, was … was irgendwie aus dem Künstler heraus [Sperren: will]. So. Und nicht etwas, was … was … was die da draußen [Sperren: wollen]. Weißt du? Nicht … Nicht extrinsisch. Sondern intrinsich. Sollte die Motivation, [Sperren: denke ich], sein. Das wäre mein Ideal. So. Und wovon du aber immer redest, ist schon extrinsich. Also es kommt von Außen. So. Die Bestätigung kommt. Also macht man noch mehr. Noch größer vielleicht. Äh … Noch mehr Bestätigung kommt. Man kann damit Geld verdienen. Das ist ein Geschäftsmodell. So. Ähm … Ich …
- [Pause.]
- Denkst du jetzt aber wirklich … Ich meine, ich stehe dem halt kritisch gegenüber. Denkst du denn jetzt wirklich, dass … dass die Künstler, oder die Kunst, die nicht … ähm … nicht groß, nicht bekannt und nicht viel Geld kostet, dass die deshalb weniger … äh … Kunst ist? In dem [Sperren: Trichter] weiter in …
- Okay.
- … In deiner [Sperren: Trichter-Idee] ja nicht so weit vor kommen. Wie …
- Meine Angst vor Bekanntheit
- Ja. Also um es mal ganz … ganz [Sperren: hart] … äh … zu formulieren: Äh … Es tut mir Leid, dass du Angst hast, bekannt zu werden.
- Das ist mein Minderwertigkeitskomplex.
- Das … äh … Mal so ganz hart formuliert. Die Frage, die du gerade gestellt hast: Ähm … Jeder kann sich selbst im Leben verwirklichen. Ja? Und … Und … Und wenn sich da jemand selbst verwirklichen will, in dem er Bildchen malt, … äh … Tonschälchen bastelt, …
- [Sperren: Ach schön!] Das will ich auch!
- … Klangmelodien … äh … schafft.
- So hobbymäßig meine ich! Einfach.
- Ähm … ähm … Oder kleine Häkeldeckchen …
- [Sperren: Ja!
- … macht. Oder … ähm … für den Dackel kleine Söckchen strickt. Äh … Also jeder kann sich selbst verwirklichen im Leben. [Sperren: Aber] … äh … Soll sich doch bitte nicht als [Sperren: Künstler] bezeichnen.
- Also die Sachen würdest du nicht gleich in ein Museum reinstecken. Sondern das soll halt jeder für sich selber sozusagen abmachen.
- Das ist … Das ist eigentlich ganz toll, dass … äh … äh … dass, wenn man etwas macht, was ihm … was ihn befriedigt …
- Ja.
- Geld verdienen, um sich zu verwirklichen
- Was ihn glücklich macht. Äh … Das hat man … Das wird zunehmend seltener. Ja? Im Leben. Weil manche haben das Gefühl, sie müssten arbeiten gehen, … äh … um … äh … Geld zu verdienen. Und … äh … Sie verlieren so schnell aus dem Blick, dass das Geld eigentlich ja nur dazu dienen soll, um zu [Sperren: leben]. Nämlich um sich seine Träume zu verwirklichen. Ähm … ähm … Und wenn es jemanden gibt, der sagt, ich mache etwas, was mich glücklich macht, das macht mich aus, aber ich muss damit kein Geld verdienen. Ich bleibe mein Leben lang arm. Dann ist das schön. Aber …
- Das kann trotzdem große Kunst sein. Oder nicht?
- Äh.
- [Sperren: Nachträglich]. Meinetwegen.
- Es kann …
- Nach dem Tod Sterben .
- … in seinen Augen große Kunst …
- Ja.
- Ähm … Dadurch, dass es vielleicht den größeren Markt nicht zugänglich wird, … äh … wird man nicht aufmerksam darauf. Und … ähm … Es wird sich auch kein Sammlerwert [Sperren: bilden]. Ähm … Ob es nach dem Tod …
- Na ja, das ist eigentlich uninteressant.
- … dazu führt … Das weiß man nicht. Und vor allen Dingen: Der … Der … Derjenige, der das geschaffen hat, wird's nicht mehr erfahren.
- [Pause.]
- Was ich … ähm … Ich lese gerade ein Buch. Äh … ähm … Von … ähm … Sol… Zola. Das Werk.
- Mhm.
- Und auch in anderen Büchern … Ich habe jetzt ein paar Bücher gelesen über Künstler, wie sie über … über Kunst denken. Und das sind so manchmal … äh … Erzählungen. Wo erzählt wird von einem Künstler, von einem Maler und wie er lebt und … und …
- Ja.
- Ideal: Kunst soll Künstler überleben
- … und woran er zweifelt. Und so weiter. Und bei dem jetze … ähm … kommt für mich zum Beispiel raus, was ich sehr sehr mag … Das ist halt so ein Ideal, dass … äh … dass der Künstler etwas schafft … ähm … was ihn überleben soll. Das … Das ist irgendwie so der Drang, etwas Bleibendes zu schaffen. Und das alles … ähm … eigentlich ziemlich schnell vergeht. Der Körper vergeht. Die Gedanken gehen weg. Aber wenn du halt eine Statue machst … Das war noch von einem anderen Buch, was ich gelesen habe. Ich suche das noch raus. Ähm … äh … Das überlebt in einem Kloster. Da ging's um eine Marienstatue. Glaube ich. Das überlebt sein eigenes kleines irdisches Leben. Er kann sich sozusagen … äh … froh darüber sein, er hat etwas geschaffen, was die Welt überdauert. So. Das ist halt so … so eine Idee von: Kunst wäre etwas Höheres. Etwas, was viel weiter reicht als ein menschliches Leben kann. Und wenn du halt von den Häkelsachen redest oder so, dann ist das halt etwas, was tatsächlich bloß in diesem einen Menschenleben etwas bedeutet. Wenn wir aber über große Skulpturen, also in Kirchen oder so, reden, dann ist das ja schon etwas, was geschaffen wird, was den Menschen überdauern soll. Die Generation. Und ich denke, genauso ist das auch bei solchen Werken, die dann groß gekauft werden. Irgendwie. Die werden ja nicht gekauft, spekulativ halt, dass sie … ähm … wenn der Künstler tot ist, plötzlich auch nichts mehr wert sind. Sondern die werden ja maximal in ihrem Wert netterweise steigen. So. Ähm … Also, dass das eine Motivation für einen Künstler ist … ähm … etwas zu schaffen. [Sperren: Nicht] wegen des Geldes jetze. Was es [Sperren: jetzt] gibt. Sondern … Sondern wegen dem, dass es sein Leben … sein kurzes kleines irdisches Leben, überdauern wird. Kannst du das nachvollziehen? Als Idee? Ich hatte es jetzt halt bloß in einer Erzählung gehört und …
- Mhm.
- … war [Sperren: begeistert] davon. So dieses … Dieser [Sperren: Drang] halt … äh … ähm … dieses kleine Leben zu … zu … [Sperren: Wobei], in diesem … [Sperren: Nee] … Das war von Hermann Hesse. Narziss und Goldmund. Da … ähm … Der hat dann aber eingesehen, … ähm … dass auch diese Statuen irgendwann einmal … ähm … verschwinden werden. Und so weiter. Also, dass auch das vorbeigehen wird.
- Ich kann es … Ich kann es nachvollziehen.
- Wäre das für dich ein Grund, eine Motivation für einen Künstler, was zu machen? Außerhalb des Geldes?
- Das mag auch … Das mag auch ein Baustein, durchaus, sein. Als … Als Antrieb. Als Motivationshilfe. Aber das ist mir zu eindimensional. Das ist mir zu … Das ist mir zu flach gedacht. Weil …
- Ich denke [Sperren: nur] flach.
- Ähm … ähm … Auf der einen Seite zeigt es halt so ein bisschen Selbstzweifel auf … ähm …
- Aber [Sperren: sowas] von. Natürlich!
- Wer bin ich. Was bin ich. Was macht mich aus.
- Ja. Und was mach' ich für ein Zeug da eigentlich?!
- Was hinterlasse ich. Welchen Fußstapfen.
- [Sperren: Ja]!
- Und wenn man schaut, wie viele Milliarden … Wieviele Menschen leben eigentlich …
- Ja.
- … auf diesem Planeten?
- Siebenirgendwasmilliarden.
- Siebennochwasmilliarden. Äh … äh …
- [Sperren: Aktuell]. Es haben aber schon viel mehr gelebt. Ne?
- Und … Und … äh … Und wie schlimm wäre es, wenn jeder das Gefühl haben muss, er müsse was hinterlassen! Auf diesem …
- Ja.
- … Planeten. Ja?
- Dann wäre die Umwelt kaputt.
- Vergänglichkeit in der Kunst aufhalten
- Und … äh … Vor allen Dingen auch diese [Sperren: Angst] vor Vergänglichkeit.
- Ja.
- Die wir Menschen ja auch haben. Also auch die … die Angst … ähm … unsere Jugend zu verlieren. Ja?
- Die steckt … Das … Das steckt übrigens in vielen Skulpturen und so weiter drinne. Wenn du dich als Junger fotografierst, …
- Natürlich.
- … oder ein Objekt machst … Du … Da konservierst du die Jugend. Auch wenn sie tot ist.
- Natürlich.
- Aber du willst ein Bild festhalten. So.
- Ähm.
- Von damals.
- Angst/Zweifel Zweifel als Antrieb
- Aber das als Antrieb zu nehmen. Diese [Sperren: Angst] als Antrieb zu nehmen, dass mag ein Baustein sein …
- Zweifel.
- Das mag auch … Ja, oder auch Zweifel … Mag auch in gewissen Situationen helfen. Aber … ähm … Ich würde es niemals … äh … als Alleinstellungsmerkmal nehmen. Weil es gibt so viele andere Dinge die … die auch mich überdauern. Also sei es darum, dass ich ein Kind zeuge. Das wird mich überdauern. Ähm … Sei es, dass ich ein Haus baue. Das wird mich überdauern. Sei es, dass ich einen Wald anpflanze. Auch dieser wird mich um hunderte von Jahren überdauern. Ähm … äh … Also dieses … ähm … Ja auch die Ägypter. Die hatten ja schon die Pharaonen. Die hatten ja wahrscheinlich auch schon dieses Verständnis, dass die Zeit, die danach kommt … Ja? … Dieses Überdauern und so … Ist mir zu einfach. Aber ich kann's nachvollziehen. Ja.
- Ja. Das führt auch gerade in eine falsche Richtung. Weil ich gerade merke, das kriegst du als Ausstellungsbesucher nie mit. Wenn du so ein Bild siehst. Oder hier so … [Nicht verständlich, 2:38:30.]
- Das ist ja auch eine subjektive Einstellung. Des Künstlers.
- Na ja, aber der schafft das ja. Und du siehst das, was er geschaffen hat. Und wenn du nicht das siehst, warum er das geschaffen hat, …
- Na gut. Der nächste sagt halt: Äh … Ich wurde in der Schule immer gehänselt und will jetzt beweisen, dass ich erfolgreicher bin als alle anderen. Aber das ist eben so eine … so ein subjektiver Ansporn. Den … Den … Den man nicht sehen kann. Ne?
- Aber dir geht es jetze wieder um den Erfolg Erfolg . Den hast du jetzt wieder reingebracht.
- [Räuspert sich.] Na ja. Wenn …
- Mir ging … Mir ging es um [Sperren: Zweifel]. [Lacht.]
- Ja aber ganz ehrlich. Wenn [Sperren: Kunst] wirklich den Künstler überdauert, …
- Ja.
- … dann hat das doch was mit Erfolg zu tun.
- [Sperren: Aber] …
- Denn wieviel Kunst wird [Sperren: geschaffen], was gerade den Künstler [Sperren: nicht] überdauert.
- Im Keller mindestens schon.
- Hobbykünstler Hobbykünstler und deren Potential
- Also … Und vor allen Dingen … Ich habe jetzt … äh … äh … äh … ähm … Ach ja genau! Ähm … Bei uns auf Arbeit war so ein Fotowettbewerb ausgerufen. Und auch [Sperren: Fotos] können Kunst sein. Ähm … Und da hatte er … äh … äh … geschrieben, dass er von [Sperren: tausend] Bildern, die er gemacht hat, [Sperren: eins] hat er jetzt gefunden, was so passt, was er jetzt auch zeigen will. Und womit er sich auch für diesen Wettbewerb beworben hat.
- Das war aber ein Mitarbeiter bei dir. Also der …
- Äh …
- … eigentlich kein Künstler ist.
- Genau. Aber sehr sehr professionell. Und … äh … Das waren alles Mitarbeiter, die sich für diesen Fotowettbewerb … äh … beworben haben.
- Okay.
- Und ich war [Sperren: begeistert], wie … wieviele … äh … was für [Sperren: Potential] in den Mitarbeitern steckt. Also was die vielleicht als Hobby machen, wo ich sagen kann: Ey, ihr braucht das gar nicht als Hobby machen. Ihr könnt damit Geld verdienen. Ihr könnt professionell … ähm … Kalender gestalten. Ihr könnt damit Fotoleinwände machen. Ihr könnt … so [Sperren: tolle] Sachen mit dem machen, was ihr da … äh … in eurem Hobby … äh … Freizeit macht.
- [Sperren: Du] siehst es wieder als Geschäftsmodell. Da haben wir's gerade wieder.
- Ähm … Ihr könnt damit …
- [Sperren: Das ist okay]. Ich wollte es nur noch einmal …
- … Geld verdienen. Ja.
- Ja.
- Das hab' ich gedacht in dem …
- Okay.
- … Moment. Das hab' ich gedacht.
- Aber Geld verdienen ist ja nicht gleich Kunst.
- Aber sie verdienen ihr Geld mit anderen Dingen. Aber genau … Genau … Das wäre das nämlich auch. Wenn man so ein Bild sieht, was den ersten Platz im Fotowettbewerb gemacht hat. Äh … Und dann jetzt in eine Dauerausstellung geht. Äh … Bei den einzelnen Regionalstellen der … der Rentenversicherung. Äh … Oder vielleicht auch im öffentlichen Raum ausgestellt wird … Muss man schon sich die Frage gefallen lassen: Ist das nicht auch ein Künstler? Ja? Ist das nicht auch Kunst, was er dort geschaffen hat.
- Hast du aber nicht vorhin gesagt, oder ich hab' das gesagt, wenn es bloß einmalig ist oder so, dann … Dan muss etwas wiederholt werden. Da muss …
- Also jemand, der [Sperren: tausend] Fotos macht um ein Gutes zu finden, …
- … und nur [Sperren: einmal] auszustellen.
- … ist nicht … ist nicht der, der … äh … äh … der … der das nur einmal macht. Sondern er zeigt halt eine Wiederholungsabsicht. Und er wird weiter fotografieren. Er wird sich bei weiteren Wettbewerben beteiligen. Er wird weiterhin hoffen, dass seine Kunst … seine Art … sein Schaffen … gezeigt wird. Und damit … äh … gehört er schon einmal mit in diesen Trichter, … äh … Kunst zu machen.
- Einschränkung in Größe wegen fehlendem Atelier
- Geschäftsmodell. [Lacht.] 'tschuldigung. Ähm … Dein kleines Bild. Warum hast du das gemacht?
Dienstag, 27. Dezember 2016
(gestern) Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link Vorbereitung Gespräch mit Oma Standpunkt Link Meine Frage als Kunststudent Kommilitone : Was ist eigentlich Kunst für die, die nicht aktiver Teil im Kunstbetrieb Kunstbetrieb sind? […] Und natürlich der Künstler, der vielleicht irgendeinen Gedanke oder ein Gefühl hat, den/das er in die Welt tragen möchte. Mich selbst stört, dass ich oftmals erst Zugang zu zeitgenössischen Arbeiten erhalte, wenn ich mir einen Text dazu durchgelesen habe. Und vielleicht die Biografie des Künstlers kenne. Die Arbeiten erschließen sich aber nicht von selbst. Deshalb sind mir selber Bilder angenehm, wo ich etwas aus meinem eigenen Leben wiedererkenne. Wo ich einen Anknüpfungspunkt sehe, über den ich tiefer in die Arbeit eintauchen kann. Frage: Müssen sich Arbeiten immer erschließen? Sind offene Fragen nicht spannend? Aber es sind nur Fragen gut, die nicht die Arbeit in Zweifel Zweifel ziehen ("Was'n daran Kunst?", "Was soll mir das jetzt sagen?"), sondern die das Gesehene versuchen zu ergründen. Wo der Entdeckerdrang aktiviert wird. an Oma: 1 Fragen, wo sie in ihrem Leben mit Kunst in Berührung kam. Auf Reisen? War sie in Museen? 2 Welche Arbeiten haben es ihr vor allem angetan? Wo sind ihre Grenzen? Ab wann findet sie keinen Zugang mehr? 3 Was muss ein Kunstwerk haben, um für sie ein Kunstwerk zu sein? Farbe, Leinwand, Bilderrahmen, Fett, Pissoir Marcel Duchamp , …? 4 Künstler: Was ist für sie ein Künstler? Wie stellt sie sich seinen Beruf vor? 5 Meine eigenen Arbeiten: Geradenbilder, vor allem kindliche Zeichnungen zeigen (da, wo sie auch drauf ist). Ist das für sie Kunst, nur kreativ? Oder …? zu "Die Nachtwache" Die Nachtwache, 1642 Link, Rembrandt van Rijn Rembrandt van Rijn Gruppenbildnis von Schützengilde im Familienalbum von Hauptmann Frans Banning Cocq Link trägt Bild Titel: "Der Hauptmann gibt seinem Leutnant den Auftrag, die Bürgerwehr marschieren zu lassen" im Vordergrund Hauptmann und Leutnant zwei erleuchtete Figuren beherrschen Bildaufbau: Mädchen und Leutnant El Greco El Greco Link Entkleidung Christi, 165 x 99 cm, Öl auf Leinwand, 1590 - 1595, El Greco und Werkstatt El Greco Maler griechischer Herkunft, Maler des spanischen Manierismus Manierismus und Renaissance Renaissance Link Themen hauptsächlich religiös und Porträts Malerei entwickelte sich vom Naturalismus weg hin zu Individualstil Individualstil entgegengesetzt Entwicklung Malerei in Spanien, davon unabhängig um 1900 von Schriftstellern, Kunstkritik und Avantgarde Avantgarde neu entdeckt von Künstlern der Moderne (besonders Expressionismus Expressionismus ) als Bezugspunkt gesehen und rezipiert Künstler selbst im Zentrum seines Schaffens, damals revolutionär bei Zeitgenossen entweder bewundert oder abgelehnt suchte nach neuen Ausdrucksformen u. a. bewundert von Picasso Pablo Picasso Das Begräbnis von Casagemas, Öl auf Leinwand, 1901, Pablo Picasso Das Begräbnis von Casagemas (aus der Blauen Periode) verwies auf "Das Begräbnis des Grafen Orgaz" Link (was genau?) Yo El Greco ("Ich El Greco"), Zeichnung, Ausschnitt, ca. 1900, Pablo Picasso Link Vergleich Porträt von Jorge Manuel Theotocopoulos, 1600 - 1605, El Greco und Porträt eines Malers, nach El Greco, 1950, Pablo Picasso Link Les Demoiselles d'Avignon, 1907, Pablo Picasso Link in Rosa Periode griff er in "Les Demoiselles d'Avignon" Motive aus "Die Öffnung des fünften Siegels" Link auf Pieta, 1850, Eugène Delacroix Link Pieta von Delacroix an Komposition Link angelehnt diese wiederum von van Gogh Vincent van Gogh aufgegriffen Link Duchamp setzte sich mit "Porträt (Dulcinee)" und "Le Printemps (Jeune homme et jeune fille dans le printemps)" Link, 1911, mit El Greco auseinander Der Schrei Link Der Schrei, Edvard Munch Edvard Munch , 1893, Tempera auf Pappe Link vier Variationen als Gemälde und mehrere Lithographien bekannt Pastellversion 1895 Link von (wahrscheinlich) Arthur von Franquet Link in Auftrag gegeben gehören zu Serie Lebensfries Link Thema Liebe, Angst und Tod Sterben erster Titel von Munch: "Schrei der Natur" auf graphischer Fassung schrieb er: "Ich fühlte das große Geschrei durch die Natur" neben Hauptfigur wild bewegte Formen und Farben von Wasser und Himmel wird häufig als erstes expressionistisches Bild bezeichnet zu Jean-Baptiste Camille Corot Jean-Baptiste Camille Corot Link (1796 - 1875, französischer Landschaftsmaler) in Arbeiten freie aber straffe[?] Komposition und gedämpfte Farbigkeit Die Brücke Die Brücke von Mantes, zwischen 1868 und 1870, Jean-Baptiste Camille Corot LinkDienstag, 11. Oktober 2016
Kurs Bildmusik Link Einführungsveranstaltung Theorie-Reader Bildmusik Link Times Square, Klanginstallation, 1977 - 1992 und seit 2002, Max Neuhaus Link Link Klangfelder auf gleichnamigen Platz in New York integriert Straßengeräusche durch Kontrast in räumlich und zeitlich strukturiertes Wechselspiel Passanten sollen dezent eingesetzte Klangfelder als Kuriosität der Stadt begreifen ab Mittelalter "artes liberales" darunter u. a. Musik, Geometrie, Arithmetik Link, aber nicht Bildende Kunst Renaissance Renaissance : universell ausgerichtete Künste durch da Vinci, Dürer Albrecht Dürer , Leon Battista Alberti (1404 - 1472, u. a. italienischer Schriftsteller, Mathematiker, Kunst- und Architekturtheoretiker) Alberti: Maler braucht nicht nur handwerkliche Kunstfertigkeit da Vinci: Berührung zwischen Malerei und Musik in "Il paragone delle arti" Malerei sollte auf selber Ebene wie Musik und u. a. Geometrie gesetzt werden zur Zeitlichkeit: Malerei als Schwester der Musik betrachtet Bedeutung Mathematik als Verbindungsglied zwischen Musik und Malerei Gesamtkunstwerk Gesamtkunstwerk (Vorträge nächster Sitzungen) Standpunkt Link Ich bin wieder einmal erstaunt, wie viel Energie Künstler in ihre Arbeiten stecken und stelle mir auch heute die Frage: Was treibt sie nur alle an? mit Daniels Dieter Daniels Termin für Einzelgespräch ausgemacht Standpunkt Link verhüllt verhüllt Link (noch unkorrigiert) Vielleicht muss ich mich - das habe ich glaube ich schon einmal geschrieben - von der Idee befreien, ein Künstler im herkömmlichen Sinne sein zu wollen. Damit meine ich einen (bildenden) Künstler, der etwas schafft, damit es gesehen wird. Einen Künstler, der sich mit einer Ausstellung vor Publikum präsentiert und der Kontakte zur Kunstwelt pflegt. Zu den entstehenden Arbeiten möchte ich noch hinzufügen: Ich bin nicht der, der ein Blatt bis zum Ende mit einer in sich schlüssigen Zeichnung füllt, der eine Leinwand mit Farbe bedeckt und am Schluss signiert. Dazu fehlt mir die Konzentration, das Können (durch Nachfolgendem begründet), die Motivation. Die Bild-Motivation fehlt, weil mir die Zeige-Motivation fehlt. Mir fehlt allgemein fast alles, was einen Künstler Künstler sein lässt! Nur eines anscheinend nicht (und das möchte ich das Entscheidende nennen): Das Machen an sich. Und wenn es sich nur in kleinen Skizzen und Notizen äußert (wie jener hier). Ich schaffe damit etwas. Etwas, was man keinem Beruf zuordnen kann. Was der Einfachheit wegen der Kunst zugerechnet wird (was auch sonst?). Nur es fehlt an der Vollendung und dem Wunsch des Zeitgenössischen. Und bevor ich mich in diese Rolle zwänge, muss ich mich von dieser Idee, so ein Künstler sein zu wollen, verabschieden. Bisher hat es mich lediglich Tage und Wochen im Nichtstun faul verharren lassen. Ich spiele gerne mit dem Künstler-Begriff. So freue ich mich schon auf mein Diplom, einfach, weil ich mich dann "Diplom-Künstler Diplom-Künstler " nennen darf. Das würde doch kein Künstler tun, der ernsthaft versucht in der Kunstwelt Fuß zu fassen, oder? So eine Idee kann doch nur dem kommen, der noch nicht in der Kunstwelt unterwegs ist, sie nicht versteht und auch nicht das Bedürfnis verspürt jemals Teil von ihr zu sein. Zurück zu den Arbeiten. Kann ich sie überhaupt unter dem Begriff "Arbeit" zusammenfassen? Oder müsste ich "Kleine Stücke", "Notizen" und "Skizzen" sagen? Ich sammle sie in Kartons, teilweise geordnet nach Technik und Thema. Mehr scheine ich gar nicht machen zu wollen. Größere Arbeiten sind bisher meist unvollendet unvollendet geblieben. Für mich selber brauche ich keine großen Arbeiten. Für mich selber reichen kleine Zeichnungen und Notizen auf einfachem Papier. Daran kann ich mich erfreuen und Jahre später wieder darauf blicken. Möchte ich natürlich mein Geld mit diesen Dingen verdienen, muss ich sie zeigen. Daran werde ich nicht vorbei kommen. Ich müsste sie so zeigen, wie sie sind. In Kartons, auf Tischen, mit Stühlen drumherum. Collagen, die als Arbeiten verstanden werden könnten vielleicht auch in kleinen selbstgebauten Flügeltürrahmen, geöffnet oder geschlossen. Etwas spielen, sich etwas zurücknehmen, sich etwas entdecken lassen.Montag, 19. September 2016
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Link Kunstlehre Link Hier und Jetzt fällt bei Reproduktion weg Hier und Jetzt = Echtheit Echtheit entzieht sich (technischer) Reproduzierbarkeit Unterscheidung zwischen manueller und technischer Reproduktion reproduziert: geschichtliche Zeugenschaft gerät ins Wanken Aura verkümmert Reproduktionstechnik löst Reproduzierte aus Bereich der Tradition ab statt einmaligem Vorkommen massenweise Reproduzierte wird durch neue Situation aktualisiert[?] Art und Weise Sinneswahrnehmung der menschlichen Kollektiva ändert sich innerhalb großer Zeiträume Zeit der Völkerwanderung andere Kunst und andere Wahrnehmung als die Antike Antike (Absätze übersprungen) Bild: Einmaligkeit und Dauer Reproduktion (wie illustrierte Zeitung und Wochenschau): Flüchtigkeit und Wiederholbarkeit Einzigartigkeit von Kunstwerk ist identisch mit Eingebettetsein in Zusammenhang der Tradition Tradition ist lebendig, wandelbar antike Venusstatue bei Griechen Griechen Teil der Kultur, bei mittelalterlichen Klerikern unheilvoller Abgott beiden aber gleich: Aura älteste Kunstwerke im Dienst eines Rituals entstanden zuerst im magischen, dann im religiösen Ritual auratische Daseinsweise löst sich nicht von seiner Ritualfunktion echte Kunstwerk hat seine Fundierung im Ritual dort hat es seinen originären und ersten Gebrauchswert Renaissance Renaissance : profaner Schönheitsdienst Fundamente der Renaissance erkennbar bei Aufkommen des ersten wirklich revolutionären Reproduktionsmittel Fotografie L’art pour l’art L’art pour l’art = Theologie der Kunst aus ihr negative Theologie in Gestalt der Idee einer reinen Kunst hervorgegangen reine Kunst: lehnt jede soziale Funktion und jede Bestimmung[?] ab durch Reproduktionsmöglichkeit emanzipiert sich Kunst vom parasitären Dasein am Ritual reproduzierte Kunstwerk wird ein auf Reproduzierbarkeit angelegtes Kunstwerk Beispiel Fotografische Platte, wo Vielheit von Abzügen möglich ist Frage nach echtem Abzug: sinnlos Maßstab der Echtheit (wie bei Fotografie) versagt damit hat sich gesamte soziale Funktion der Kunst umgewälzt stattdessen: Fundierung auf Politik[?] verhüllt verhüllt Link zur Rezeption von Kunstwerken erster Akzent liegt auf Kultwert zweiter Akzent liegt auf Ausstellungswert künstlerische Produktion beginnt mit Gebilden, die im Dienste des Kults stehen wichtiger, dass sie vorhanden sind, als das sie gesehen werden Beispiel Höhlenmalerei Höhlenmalerei : Steinzeitmensch stellt Elch dar, wird von Mitmenschen gesehen, aber ist vor allem Geistern zugedacht Kultwert drängt "geradezu daraufhin, das Kunstwerk im Verborgenen zu halten" Götterstatuen teilweise nur Priester zugänglich Madonnenbilder teilweise fast ganze Jahr verhangen Skulpturen an mittelalterlichen Domen für Betrachter von unten nicht sichtbar mit Emanzipation vom Ritual wachsen Gelegenheiten zur Ausstellung Ausstellbarkeit von Porträtbüste ist größer als die einer Götterstatue (mit festem Ort im Tempel) Tafelbild besser ausstellbar als Mosaik oder Fresko (gingen Tafelbild voraus) in Urzeit Kunstwerk durch Gewicht auf Kultwert ein Instrument der Magie heutige Kunst durch Gewicht auf Ausstellungswert: "[…] zu einem Gebilde mit ganz neuen Funktionen […]" (welche genau?) Fragenkatalog Link erste Fragen gesammelt für mich und bestimmt auch andere Studenten interessant meine Hauptfragen: 1 Was treibt den Künstler eigentlich an Kunst zu machen? (verstehe ich nicht) 2 Warum wollen sie ihre Arbeiten ausstellen? Was erhoffen sie sich davon? (verstehe ich nicht) jeder Künstler kann einmal dran teilnehmen, danach jederzeit Ergebnis mit Eingabe seiner E-Mail-Adresse ansehen E-Mail-Adressen werden verschlüsselt, also auch nicht für mich sichtbar Bestätigung an E-Mail-Adresse, danach Antworten Teil des Ergebnisses Grundmotive nach McClelland Link noch ungeordnet: 1 Warum machst du überhaupt Kunst? 2 Warum nimmst du an Ausstellungen teil? A Meine Arbeiten sollen gesehen werden B Ich möchte in Kontakt mit Menschen sein C Ich möchte Kaufanfragen haben 3 intrinsisch motiviert (Kunst um ihrer selbst Willen schaffen) [+] [+-] [-] Es bereitet mir einfach Freude etwas zu Schaffen [+] [+-] [-] Mit Farben, Stiften, Pinseln etc. zu arbeiten gefällt mir [+] [+-] [-] Es stellt für mich eine Herausforderung ein Problem zu lösen extrinsisch motiviert [+] [+-] [-] Ich möchte, dass meine Arbeiten gesehen werden [+] [+-] [-] Manchmal tue ich etwas, weil es vom Künstler erwartet wird [+] [+-] [-] Meine Kunst soll irgendetwas in der Welt verändern [+] [+-] [-] Ich möchte, dass meine Arbeiten gesehen werden [+] [+-] [-] Über meine Arbeiten mit anderen zu reden ist mir wichtig zu Ausstellungen noch: Zugehörigkeit, Macht (Kontrolle, Einfluss, Wettbewerb), Leistung (Erfolg Erfolg ) Begriffe erklären, wie "intrinsisch: Bezeichnet Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun" oder eher lose Sammlung an Antworten, nicht verwissenschaftlichen? Dann nur mit Textfeldern arbeiten regt Antwortenden bestimmt auch mehr zum Nachdenken anDienstag, 23. August 2016
Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Gerade bin ich in Gedanken noch einmal durchgegangen, wie ich von den Geradenbildern auf die Kinderzeichnungen gekommen bin.
- Möchte das jetzt halt noch einmal … ähm … hier festhalten.
- [Klick.]
- Erst einmal ganz ganz kurz zum Hintergrund der Geradenbilder. Die [Sperren: Idee] von mir war, …
- [Pause.]
- … das Element zu finden, …
- … mit dem man eigentlich [Sperren: alles] darstellen kann. In der Bildenden Kunst.
- [Sperren: Denn], der Hintergrund ist, dass ich …
- [Pause.]
- … Zweifel Zweifel habe. Und hatte. Was die Wahl der Mittel anging. Die Künstler halt … ähm … wählten.
- Ob das jetze … Also der Stil.
- [Pause.]
- Dass ich immer, … ähm … wenn ich bereits bei einem … mit einem fertigen Stil anfange, wie jetze, ich weiß nicht, … ähm … Kubismus Kubismus … Der ist jetzt nicht mehr aktuell. Aber hätte ich damit angefangen halt, dann hätte ich mir immer wieder die Frage gestellt, … ähm … ähm …
- Aber wie komme ich überhaupt darauf? Mit dem Kubismus zu arbeiten?
- So. Ähm … [Sperren: Denn] beim Kubismus, als Beispiel jetze einfach nur, is ja ganz viel davor passiert.
- Warum es dann dazu gekommen ist.
- So.
- Und da ich nicht bloß etwas [Sperren: kopieren] wollte, etwas [Sperren: nachmachen] wollte, etwas …
- … [Sperren: mitmachen] wollte, …
- … ohne zu wissen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, …
- … ohne es [Sperren: gefühlt] zu haben, wie es dazu gekommen ist, …
- … musste ich halt selber wieder von [Sperren: null] anfangen.
- Mit der Idee dann halt eben, von dort aus dann etwas Neues zu schaffen, wo ich dahinter stehen kann.
- Dass es mir dann eben nicht mehr [Sperren: beliebig] vorkommt.
- So. Das war der Hintergrund dieser Geradenbilder.
- [Pause.]
- Das hab ich jetzt ja immerhin eins zwei Jahre lang gemacht. Eine ziemlich lange Zeit. Ähm … Hab jetzt aber, oder hab schon während dessen halt mitbekommen, dass diese Geradenbilder viel Aufmerksamkeit erzeugen.
- Was ja gar nicht mein Hintergrund eigentlich war!
- Und dass ich es eigentlich [Sperren: nicht] geschafft habe, … ähm … zu etwas Neuem zu kommen. Sondern ich bin halt bei den Geraden als Element stehen geblieben. Es hat … Es ist sozusagen ein eigener, …
- … weiß nicht, ob man das so sagt, …
- … Stil entstanden.
- Also ein Merkmal. Dieser Arbeiten.
- [Pause.]
- Ich weiß aus den Kunstbüchern, dass Picasso Pablo Picasso etc. auch … ähm … Motive gewählt haben, wie zum Beispiel Porträts, Blumen, Landschaften und so weiter, um ihre Idee zu [Sperren: verdeutlichen]. Deshalb kam ich jetze gerade auf diesen Kubismus. Äh … Dass jene … Objekte eingepflegt haben, wie zum Beispiel eine Geige, damit der Zuschauer, der Betrachter halt … ähm … etwas wiedererkennt.
- Nicht im Regen stehen bleibt.
- Und gleichzeitig halt … Dadurch konnte man die … die … die … die Idee, dieses … dieses … dieses Stils halt mit vermitteln.
- So.
- Ähm …
- Das ist es im Endeffekt bei den Geradenbildern auch geblieben.
- Kommt mir so vor.
- Also ich hab nicht wirklich etwas … Ich bin nicht vorangekommen. Sondern ich bin da halt stehengeblieben.
- Bei dieser [Sperren: Vermittlung].
- So.
- Und … ähm … Das langweilt mich dann aber eben. Auf längere Sicht gesehen.
- Das sieht spannend aus. Und ich … Ich habe viel ausprobiert. Auch mit … ähm … Wie ich das halt … äh … hinbekomme. Also wie ich diese Geraden zeichne. Mit dem Plotter Plotter hab ich dann halt sehr lange gearbeitet.
- Ähm … Das war auch genau so richtig. Aber ich bin halt nicht [Sperren: vorangekommen]. Wirklich.
- [Sperren: Dann] kam mir eben vor kurzer Zeit der neue Gedanke, anstatt … äh … zu schauen, was das [Sperren: kleinste] Element für mich halt … ähm … ähm … Sozusagen ein … ähm …
- [Klick.]
- Übertragen von …
- [Pause.]
- … der physischen Ebene … Also wo es um den … äh … um das Atom geht. Aus dem alles besteht. [Sperren: Alle] Materie besteht. Dieses Atom aus Quarks. Quarks eventuell aus Strings. Und so weiter. Also [Sperren: irgendwo] gibt es eine kleinste Einheit.
- Das hab ich halt [Sperren: kopiert]. Oder versucht in die Bildende Kunst zu übertragen.
- [Schlucke.]
- Bin halt auf diese Linie gekommen. Und anstatt jetzt aber das von dieser, ich weiß nicht, ob man das so sagt, formalen Weise zu betrachten, … ähm … bin ich jetzt einen anderen Weg gegangen. Hab das von dem [Sperren: Menschen] aus betrachtet.
- Also [Sperren: wann] fängt denn der Mensch an, … äh … zu zeichnen?
- Zu malen?
- Kreativ zu werden?
- Kunst zu machen?
- [Pause.]
- Das fängt an, eben im [Sperren: Kindesalter] an. Also als Baby. [Sperren: Sobald] er auf die Welt kommt. Etwas [Sperren: erblickt].
- Etwas in die Hand nimmt!
- Etwas … ähm … pfff … Wo auch immer hinbringt. Auf Papier, oder auf nen Fußboden. Oder auf die Klamotten. Ob er das jetze [Sperren: weiß], dass er das tut oder nicht, das ist zweitrangig. Es geht erst einmal um dieses [Sperren: Moment Moment ], …
- … ein schönes Wort! Immer verwendet. Wie ich es immer wieder betone!
- Ähm … Wo es an… Wo der [Sperren: Mensch] anfängt, etwas … eine … etw… kreativ zu werden.
- Etwas [Sperren: Neues] zu schaffen. Aus sich heraus. Was davor nicht da war.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Und da kam ich eben auf die Kinder. Und da auf die Kinderzeichnungen. Bin ja dann über diese, nennen wir sie Tagebuchbilder, … ähm … die ich in Athen … äh … besonders … ähm … intensiv gemacht habe. Und danach dann eben fortgeführt habe. Hier. Ähm …
- Habe ich mich halt auf diesen Pfad begeben. Aber ich [Sperren: weiß], oder ich muss da halt [Sperren: sehen], … äh … dass ich [Sperren: niemals] … äh … ähm … ein Kind … ähm … ähm … mehr sein werde. Und somit [Sperren: niemals] wie ein Kind zeichnen … äh … kann.
- Weil ich schon zu viele Stufen, Phasen, durchgemacht habe. Und das sozusagen vermische. Ich kann ein Kind sozusagen lediglich [Sperren: kopieren]!
- Oder [Sperren: nachmachen].
- Ähm … Nachmachen meine ich jetze eben, … ähm … frei nach … ähm … einer Kinderzeichnung … ähm … etwas … etwas machen. Also sozusagen den [Sperren: Stil] kopieren.
- Aber in einer anderen Form.
- Wiedergeben.
- Also versuchen … [Sperren: nachzumachen].
- Ähm … Ich werde aber nie eben ein Kind mehr sein. So.
- [Pause.]
- Trotzdem bin ich jetze … ähm … weiterhin eben auf diesem Pfad unterwegs. Also ich hab mir jetze, oder ich bin jetzt halt beim nachmachen.
- Von … äh … Zeichnungen, von Kindern … ähm … Emma Emma ist glaube ich zwei drei Jahre alt, also noch sehr sehr [Sperren: frisch]. Wo die Sonne anfängt Strahlen zu bekommen. Anscheinend beeinflusst durch den Kindergarten.
- Ähm …
- Wo mit Stempeln gearbeitet wird. Faserstiften. Buntstiften. [Sperren: Alles] gemixt. Auf unterschiedlichem Papier. Mit unterschiedlichen Hintergründen. So. Und das … äh … mach ich gerade eben auch.
- Ähm … Beziehungsweise ich [Sperren: versuche] … äh … dann einen Schritt doch weiter zu gehen. Und von diesem A4-Format, was anscheinend … was sehr gängig ist. Damit zu arbeiten. Es is nen handliches Format. Es gibt's in Massen. Wird nem Kind einfach vorgehalten. Und es kann anfangen zu malen. Es ist nicht zu klein.
- Und nicht zu groß!
- [Pause.]
- Ähm … A… Das hab ich ja bereits … ähm … verformt. Also vergrößert. Indem ich halt mehrere A4-Blätter aneinander… ähm …geklebt habe. Und damit ein … ähm … von … A3 auf A2 … ähm … gegangen bin. Und eine Zeichnung von Emma halt in diesem Format vergrößert habe.
- [Sperren: Frei] nach aber.
- Also nicht kopiert.
- Nicht nur vergrößert.
- Und das … In meiner Vorstellung will ich halt weitermachen mit A1, A0, doppelt A0. Also [Sperren: wirklich] riesengroße … ähm … Arbeiten.
- Aber die halt immer wieder auf dieses … auf … auf dieses eine … auf dieses [Sperren: Grundblatt] … ähm … ähm … mit … mit … auf dieses [Sperren: Überblatt], mit dem halt viele Kinder arbeiten, weil es ihnen nun einmal gegeben wird, … ähm … zurückgeht. Und zwar auf dieses A4-Format.
- Also ganz viele A4-Blätter aneinander gereiht. Ergeben irgendwann A0. Doppelt A0. Und so weiter.
- [Pause.]
- Das ist sozusagen schon ein … ähm … ähm … ein erster Schritt. Von diesem bloßem Nachmachen, von dem Kopieren, wegzukommen, zu einer eigenen künstlerischen …
- Na ja …
- … Arbeit.
- Sagen wir es so.
- [Pause.]
- Ich weiß gerade noch nicht, wohin mich das führen wird. Aber es ist eben ein anderer Weg.
- Als bei diesen Geradenbildern.
- Jetzt geht's vom [Sperren: Menschen] aus. Von der [Sperren: Entwicklung] des Menschen. Und davor ging es um dieses … ähm … um … um diese physikalische Idee. Und um … Und um … ähm … bildende Kunst. Also die … ähm … ähm …
- Was kann von dieser physikalischen … äh … Sicht aus halt in der bildenden Kunst die Kopie sein?
- Also das Gleiche.
- Wie sagt man?
- Ein Gleichnis.
- [Klick.]
- [Pause.]
- Aktuell, seit ner Woche, seit zwei Wochen, … ähm … schaue ich mir auch … äh … Kunst … ähm … aus der Psychiatrie an.
- Also von erwachsenen Menschen, die teilweise fünfzig, sechszig … äh … Jahre alt sind. Ähm … Irgendwelche … Probleme haben. Die behandelt werden.
- Mit … äh … Zum Beispiel mit Medikamenten. Und … ähm … Wie [Sperren: die] zeichnen.
- Also wie … Da hab ich jetzt halt Beispiele gesehen, wie sie gezeichnet haben, als sie noch gesund waren. Wie sie gezeichnet haben, als sie krank wurden. Wie sie gezeichnet haben, als sie Medikamente bekamen.
- Und … Selbst da gibt es halt viele Zwischenschritte. Ähm … Je nachdem, wie lange man Medikamente bekommt. Oder so. Dann ändert sich der [Sperren: Stil] wieder.
- Dann wird eine Sonne wieder [Sperren: kleiner].
- Aus dem … manischen Zustand.
- Ich hoffe, ich sag das jetzt richtig.
- Wo halt diese … Wenn 'ne Sonne dargestellt wurde, dass sie [Sperren: riesengroß] … ähm …
- [Sperren: Dick] aufgetragen.
- Ähm … ähm … Gezeigt wurde. Auf dem Blatt Papier.
- [Sperren: Übergroß].
- Und dann halt mit … bei Hinzugabe von Medikamenten dann immer kleiner wurde.
- Realistischer.
- Sozusagen.
- Für uns.
- [Pause.]
- Und da gibt es halt viele … ähm … Beispiele, die ich mir jetze ansehe. Auch noch. Eben … ähm …
- Und … ähm … Von Patienten, die … äh … Das finde ich eben wichtig! Das war ja auch dieses … ähm … ähm … diese Idee von Art brut Art brut . Wenn ich's jetzt richtig ausspreche.
- Ähm … Dieser einen Sammlung von dem einen Künstler. Der damit angefangen hat. Und wo dann auch andere … ähm … Also Museen eben entstanden, die [Sperren: genau] diese Kunst zeigte. Oder diese Zeichnungen. Diese Bilder zeigten. Von … ähm … Von Patienten.
- Von [Sperren: Kranken].
- Die … ähm … eben [Sperren: nicht] mit der [Sperren: Bildenden Kunst], mit dieser öffentlichen Kunst, groß in Berührung kamen.
- Sondern die halt in ihrem eigenen [Sperren: System] … ähm … lebten. Und von [Sperren: dort] aus etwas schufen.
- Das ist ja das, was [Sperren: mein] Problem ist. Ob jetzt bei Kinderzeichnungen, wo ich mir sagen muss: Ich werd [Sperren: nie] wieder ein Kind sein!
- Sondern eben auch hier! Wo ich sagen muss: Ich hab schon zu viel [Sperren: gelesen]!
- Ich hab schon zu viel von [Sperren: Gegenwartskunst Gegenwartskunst ] gesehen!
- Von [Sperren: Kunst] allgemein!
- Als dass ich das alles ausblenden könnte!
- Es geht ja eben eigentlich nicht ums [Sperren: Ausblenden]. Sondern es geht eigentlich um's [Sperren: Machen].
- Um's [Sperren: Schaffen].
- [Pause.]
- [Sperren: Ohne] …
- [Pause.]
- … so zu tun, als [Sperren: ob] man nicht anders [Sperren: könnte].
- [Pause.]
- Und bei den Kinderzeichnungen und bei diesen psychisch Kranken, … äh … ähm … bei den Ergebnissen, kommt es mir eben so vor, oder wird es eben auch so sein, höchstwahrscheinlich, dass diese … ähm … Bilder [Sperren: gemacht] wurden, … äh …
- [Pause.]
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Sie wurden [Sperren: gemacht].
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Da wurde nichts versucht … ähm … anders darzustellen als man es eigentlich kann! Oder will! Es wurde einfach so [Sperren: gemacht].
- Und jetzt kommt wieder so'n Dreh eben zur Gegenwartskunst. Also zu dem, was ich halt sehe. Es wird viel [Sperren: versucht] zu …
- … ähm …
- [Schlucke.]
- … äh … [Sperren: darzustellen].
- [Schlucke.]
- Und wenn man etwas versucht … äh … darzustellen, dann … ähm … zeigt man eben nicht, was in einem drinne ist. Also [Sperren: wie] man es eigentlich hätte gemacht.
- Sondern man versucht etwas so zu machen, dass [Sperren: anderen] etwas … ähm … vermittelt wird.
- Nen Thema.
- Nen Motiv.
- Was auch immer!
- Mhm.
- Das ist halt nen [Sperren: riesen] großer Unterschied. Und das interessiert mich eigentlich gar nicht so.
- Was interessiert es mich, anderen irgendwie meine Meinung kundzutun?
- Wenn … Davon [Sperren: gibt's] Millionen.
- So. Die ihre Meinung kundtun. Das ist alles …
- … gleich nichtig.
- Sondern [Sperren: wenn] dann ist doch … ähm … ist doch das, was in mir [Sperren: drinne] ist, …
- Was es auch immer ist!
- Ich hab's eben noch nicht gefunden! Ich weiß aber, dass es bei Kindern irgendwas gibt.
- Ähm … Dass es bei psychisch Kranken, die dann zeichnen, … Dass sie genau das, was in denen drinne ist irgendwie ausdrücken können.
- Ob das jetzt mit Medikamenten beeinflusst ist oder nicht, das ist dann wieder was anderes.
- Aber es [Sperren: kommt aus ihnen raus].
- Und bei mir … Mit der ganzen Erfahrung von Kunstgeschichte …
- Ausstellungen ansehen.
- Und so weiter. Ähm … Kommt es eben nicht mehr aus mir heraus.
- Sondern es wird ständig von [Sperren: Draußen] eigentlich … ähm … [Sperren: in] meine Arbeit hineingetan.
- Und das [Sperren: nervt] mich.
- [Pause.]
- Das ist aber nicht [Sperren: mein] Problem. Sondern ganz allgemein höchstwahrscheinlich. Bei allen, die Bildende Kunst machen. Die Kunststudenten Kommilitone sind. Und so.
- Die sehen so [Sperren: vieles] und all das hat dann natürlich 'ne Auswirkung auf die eigene Arbeit.
- Auf das eigene [Sperren: Tun].
- Und eigentlich möchte ich davon eben mich befreien. Und … ähm … Mir halt sagen: Ich möchte aber schauen, was in mir schon [Sperren: drinne] ist. Ohne das, was von außen kommt.
- [Pause.]
- Und da sind eben diese … ähm … diese … diese Arbeiten … ähm … aus dieser Psychiatrie, aus der Psychiatrie, also diesen mehreren Büchern, die ich jetze gesehen habe, wo ich auch gerne … ähm … Wien … mir nen Haus ansehen würde. Wo Arbeiten gezeigt werden.
- Oder in Münster gibt es nen … ähm … ein Haus.
- Auch in … äh … Genf. Oder in der Nähe von Genf.
- Zwei davon werde ich auf jeden Fall demnächst höchstwahrscheinlich besuchen.
- Höchstwahrscheinlich.
- Also werde ich besuchen.
- [Sperren: Aufsuchen].
- Eben das gefällt mir an diesen Sachen. Ähm … Die sind mir [Sperren: näher] an dem [Sperren: Menschen] als eben Kunst von …
- … [Sperren: Bildenden Künstlern].
- Ähm … Die in dem [Sperren: Kunstmarkt Kunstmarkt ] drinne sind.
- Oder die … die … äh … die halt Kunst schaffen. Mit dem ganzen Hintergrundwissen. Was sie angesammelt haben. In der Zwischenzeit.
- [Atme tief ein.]
- Und [Sperren: gleichzeitig], das fand ich jetzt eben auch, was jetzt auch im Buch eben stand, fand ich's ganz witzig: Man kann seit den sechsziger, siebziger, achtziger Jahren, … äh … wo dann halt auch viele mit … äh … äh … Wo dann diese Psychedelische Kunst, oder wie das heißt, aufkam. Also die mit Drogen experimentiert haben. Und dann gezeichnet haben.
- Oder Traum… äh … zeichnen. Und so weiter. Ähm … Man [Sperren: kann] anscheinend häufig … äh … gar nicht mehr unterscheiden zwischen … äh … Kunst von Künstlern und Kunst von …
- … zum Beispiel [Sperren: Kranken].
- Odern Kindern.
- Ähm … Denn die bildenden Künstler, so kommt's mir eben auch teilweise vor, die haben sich halt … ähm … ähm … Die … Die sind … Die versuchen immer mehr so'n … Oder haben immer mehr versucht, … ähm … nen Stil mit reinzubringen, … ähm … ähm … den halt die Kinder drinne hatten.
- So Krakelzeichnungen.
- Ähm … Oder … äh … Also die man in einem frühen Stadium hat.
- Oder auch … äh … jetze Höhlen… bei Höhlenmenschen. Wie sie … äh … gemalt haben. Oder … ähm … Anfang zwanzigstes Jahrhundert. Wo die eben als Vorbild die afrikanische, die sogenannte Primitive Kunst Primitive Kunst , und so hatten.
- So … Dieser [Sperren: Versuch], sich an … äh … an Sachen zu orientieren, die … ähm … die einfacher, die primitiver scheinen.
- [Atme tief ein.]
- Um von dort aus etwas … äh … etwas … voranzukommen. So.
- Und im Endeffekt gehe ich jetzt genau diesen Weg.
- [Pause.]
- Ich weiß nicht, was daraus wird. Eben mit diesen kindlichen Zeichnungen.
- Ich werd's jetzt einfach sehen.
- [Pause.]
- So wie ich's bei den Geradenbildern gesehen habe.
- [Aufnahme Ende.]