Gesamtkunstwerk
Dienstag, 25. Oktober 2016
Kurs Bildmusik Link Klangwände, Peter Vogel, 1988 Negativabdruck Schallplatte, Dave Allen soll alles abbilden, was nicht auf Tonträger ist Handphone Table, Laurie Anderson Klangkörper: über Knochen der Besucher in Ohr übertragen Floppy-Laufwerke verbunden, Fuge von Bach, Künstler unbekannt Klangsteine: installative Klangkörper Ist Klangkunst Kunst um der Kunst willen L’art pour l’art ? Klangkünstler ordnen ungerne eigene Arbeit in Theorie sehr heterogen (Handy klingelt, Daniels Dieter Daniels : "Klangkunst?") Anfänge mit u. a. Klee Paul Klee "Fuge in Rot" Fuge in Rot, Paul Klee (nicht lesbar) Luigi Russolo Instomarumori, 1913 (nicht lesbar, in Notizen bereits enthalten) Sirenenkonzert, 1922, Arseny Avraamov Link Vermischung der Künste findet statt aus Musik: Erik Satie Erik Satie Musiker befinden sich in Raumecken (Satie-Kommentar später dazu durchlesen) Rezipient wird Interpret in den 1960er bei Paik Nam June Paik Paik Konzert "20 Rooms" Paik spielt mit Rezipienten, der durch Räume streift Raumkomposition: Musik bewegt sich, Zuhörer bleibt starr Paik wollte es umdrehen: Klänge bekamen statischen Aufenthalt, Publikum bewegt sich "The Torris his dreams and j… " (nicht lesbar), La Monte Young Link Sinus-Wellen bewegen sich durch Raum durch Wellenberge, Differenzen, … Zuhörer durchs Wandern mit eigener Klangwahrnehmung Water Walk, John Cage John Cage Link Steve Reich, Pendulum Music, 1968 Link Mikros als Pendel durch Rückkopplung entstehen Klänge Klang-Installationen (nicht gut lesbar, übersprungen; muss zur Tonwerkstatt) Ziele? Motivation allgemein? Sinn? Geht es nur um Wahrnehmung? Akustisches Sehen? "Drive-In Music", 1967 Christ … (nicht lesbar), "Electrical Walks" Andreas Schröder: Espylakopa (interessant, aber unkonzentriert) (aus Handout) über Klangkunst Unschärfe des Begriffs, nach Helga de la Motte-Haber kein linear fortschreitendes Genre, sondern wucherndes Geflecht unzählige Überschneidungen erschweren Definition Elektroakustische Musik, Neue Musik Neue Musik , Vokale Performancekunst, Klangskulptur, Klanginstallation etc. Überwindung der Paragone der Künste und Kunstsynthese Fundamente (nach de la Motte-Haber): Ganzheitlichkeit der Wahrnehmung, Neues Raum-Zeit-Verständnis, Akustischer Anteil, von Datenträgern abgespielt als auch live zur Entstehungsgeschichte Wegbereiter Oper als Gesamtkunstwerk Gesamtkunstwerk im Sinne von Richard Wagner Richard Wagner Anspruch der Aufhebung der Trennung der Künste in eine umfassende Einheit intonarumori von Luigi Russolo als Vorform der Klangplastik dadurch Aufwertung Geräusche als musikalisches Gestaltungselement Überwindung reinen Klanges und Hinzunahme der unendlichen Vielfalt der Geräusche Erik Satie, Musique d‘Ameublement (Anfang des 20. Jahrhunderts) Saties Vexations (1893) & John Cage‘s Adaption (1963) mit einer Dauer von 18:40 h John Cage 1963: Unterscheidung zwischen Raum- und Zeitkünsten ist eine Übersimplifizierung Entdeckung von Stille, Geräusch Dada Dadaismus mit Happening Happening und Environments (Pause) Vortrag Anne Zeitz über Aufmerksamkeit, auditive Zerstreuung der Großstadt (siehe Walter Benjamin Walter Benjamin ) durch ständige Informationsströme: Schock auf Klang bezogen (nicht mehr Re…) (nicht lesbar): Adorno Theodor W. Adorno Regression: zerstreutes Hören, kindliches Hören Aufmerksamkeit und Zerstreuung erst im Industriezeitalter aufgekommen, davor nicht relevant Krise der Aufmerksamkeit seit 19. Jahrhundert durch Gegenform der Aufmerksamkeit: dagegen auflehnen Aufmerksamkeit wird zur Ressource, wichtiger als Konsumgüter Fluß im Internet fordert ständige Aufmerksamkeit auch unbewusste Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit = Dienstleistung, wichtige Veränderung des 20. Jahrhunderts Aufmerksamkeit wird zur seltenen Ware ihre Frage: Wie kann man in zerstreuter Welt auch etwas Kreatives entwickeln? Bruce Naumann Texte, "Please pay attention please" "Max-Fled", 1966 [?] elektronischer Apparat, akustischer Rückkopplungsprozess sollte zu Hause erfahrbar werden Cave … (nicht lesbar) Höhe, um 3150 v. Chr. mit Wellen als Teil von Ritualen (abgebrochen) Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link verhüllt verhüllt Link Der Vorteil des Flügeltürrahmens besteht auch darin, dass ein Betrachter zuerst vor das Bild treten muss, ehe er es erblickt. Er kann sich also nicht - sich von weitem nähernd - langsam auf das Bild einlassen, sondern wird von ihm, sobald er die Türen öffnet, überrannt. Dieser Moment Moment sollte noch hervorgehoben werden. Das Bild sollte sich also nicht auf selber Ebene wie die Holzfläche befinden, sondern weit davor befestigt werden. Vielleicht sogar über die Rahmung hinweg. Das würden die Flügel erlauben, die ja auch einen inneren Freiraum erzeugen. Neben Geradenbildern kann ich mir - wie von Mark bei einem Klassentreffen im letzten Semester angemerkt - nun auch fotografische Selbstporträts Selbstbildnis vorstellen. Ganz einfach mit einer Digitalkamera gemacht, danach im Drogeriemarkt auf 20 x 30 cm oder A4-Format ausgedruckt und in den Flügeltürrahmen gehangen. Nun warte ich ungeduldig auf den Termin bei Alberti, wo ich erste Entwürfe umsetzen kann.Dienstag, 11. Oktober 2016
Kurs Bildmusik Link Einführungsveranstaltung Theorie-Reader Bildmusik Link Times Square, Klanginstallation, 1977 - 1992 und seit 2002, Max Neuhaus Link Link Klangfelder auf gleichnamigen Platz in New York integriert Straßengeräusche durch Kontrast in räumlich und zeitlich strukturiertes Wechselspiel Passanten sollen dezent eingesetzte Klangfelder als Kuriosität der Stadt begreifen ab Mittelalter "artes liberales" darunter u. a. Musik, Geometrie, Arithmetik Link, aber nicht Bildende Kunst Renaissance Renaissance : universell ausgerichtete Künste durch da Vinci, Dürer Albrecht Dürer , Leon Battista Alberti (1404 - 1472, u. a. italienischer Schriftsteller, Mathematiker, Kunst- und Architekturtheoretiker) Alberti: Maler braucht nicht nur handwerkliche Kunstfertigkeit da Vinci: Berührung zwischen Malerei und Musik in "Il paragone delle arti" Malerei sollte auf selber Ebene wie Musik und u. a. Geometrie gesetzt werden zur Zeitlichkeit: Malerei als Schwester der Musik betrachtet Bedeutung Mathematik als Verbindungsglied zwischen Musik und Malerei Gesamtkunstwerk Gesamtkunstwerk (Vorträge nächster Sitzungen) Standpunkt Link Ich bin wieder einmal erstaunt, wie viel Energie Künstler in ihre Arbeiten stecken und stelle mir auch heute die Frage: Was treibt sie nur alle an? mit Daniels Dieter Daniels Termin für Einzelgespräch ausgemacht Standpunkt Link verhüllt verhüllt Link (noch unkorrigiert) Vielleicht muss ich mich - das habe ich glaube ich schon einmal geschrieben - von der Idee befreien, ein Künstler im herkömmlichen Sinne sein zu wollen. Damit meine ich einen (bildenden) Künstler, der etwas schafft, damit es gesehen wird. Einen Künstler, der sich mit einer Ausstellung vor Publikum präsentiert und der Kontakte zur Kunstwelt pflegt. Zu den entstehenden Arbeiten möchte ich noch hinzufügen: Ich bin nicht der, der ein Blatt bis zum Ende mit einer in sich schlüssigen Zeichnung füllt, der eine Leinwand mit Farbe bedeckt und am Schluss signiert. Dazu fehlt mir die Konzentration, das Können (durch Nachfolgendem begründet), die Motivation. Die Bild-Motivation fehlt, weil mir die Zeige-Motivation fehlt. Mir fehlt allgemein fast alles, was einen Künstler Künstler sein lässt! Nur eines anscheinend nicht (und das möchte ich das Entscheidende nennen): Das Machen an sich. Und wenn es sich nur in kleinen Skizzen und Notizen äußert (wie jener hier). Ich schaffe damit etwas. Etwas, was man keinem Beruf zuordnen kann. Was der Einfachheit wegen der Kunst zugerechnet wird (was auch sonst?). Nur es fehlt an der Vollendung und dem Wunsch des Zeitgenössischen. Und bevor ich mich in diese Rolle zwänge, muss ich mich von dieser Idee, so ein Künstler sein zu wollen, verabschieden. Bisher hat es mich lediglich Tage und Wochen im Nichtstun faul verharren lassen. Ich spiele gerne mit dem Künstler-Begriff. So freue ich mich schon auf mein Diplom, einfach, weil ich mich dann "Diplom-Künstler Diplom-Künstler " nennen darf. Das würde doch kein Künstler tun, der ernsthaft versucht in der Kunstwelt Fuß zu fassen, oder? So eine Idee kann doch nur dem kommen, der noch nicht in der Kunstwelt unterwegs ist, sie nicht versteht und auch nicht das Bedürfnis verspürt jemals Teil von ihr zu sein. Zurück zu den Arbeiten. Kann ich sie überhaupt unter dem Begriff "Arbeit" zusammenfassen? Oder müsste ich "Kleine Stücke", "Notizen" und "Skizzen" sagen? Ich sammle sie in Kartons, teilweise geordnet nach Technik und Thema. Mehr scheine ich gar nicht machen zu wollen. Größere Arbeiten sind bisher meist unvollendet unvollendet geblieben. Für mich selber brauche ich keine großen Arbeiten. Für mich selber reichen kleine Zeichnungen und Notizen auf einfachem Papier. Daran kann ich mich erfreuen und Jahre später wieder darauf blicken. Möchte ich natürlich mein Geld mit diesen Dingen verdienen, muss ich sie zeigen. Daran werde ich nicht vorbei kommen. Ich müsste sie so zeigen, wie sie sind. In Kartons, auf Tischen, mit Stühlen drumherum. Collagen, die als Arbeiten verstanden werden könnten vielleicht auch in kleinen selbstgebauten Flügeltürrahmen, geöffnet oder geschlossen. Etwas spielen, sich etwas zurücknehmen, sich etwas entdecken lassen.Dienstag, 23. August 2016
Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Gerade bin ich in Gedanken noch einmal durchgegangen, wie ich von den Geradenbildern auf die Kinderzeichnungen gekommen bin.
- Möchte das jetzt halt noch einmal … ähm … hier festhalten.
- [Klick.]
- Erst einmal ganz ganz kurz zum Hintergrund der Geradenbilder. Die [Sperren: Idee] von mir war, …
- [Pause.]
- … das Element zu finden, …
- … mit dem man eigentlich [Sperren: alles] darstellen kann. In der Bildenden Kunst.
- [Sperren: Denn], der Hintergrund ist, dass ich …
- [Pause.]
- … Zweifel Zweifel habe. Und hatte. Was die Wahl der Mittel anging. Die Künstler halt … ähm … wählten.
- Ob das jetze … Also der Stil.
- [Pause.]
- Dass ich immer, … ähm … wenn ich bereits bei einem … mit einem fertigen Stil anfange, wie jetze, ich weiß nicht, … ähm … Kubismus Kubismus … Der ist jetzt nicht mehr aktuell. Aber hätte ich damit angefangen halt, dann hätte ich mir immer wieder die Frage gestellt, … ähm … ähm …
- Aber wie komme ich überhaupt darauf? Mit dem Kubismus zu arbeiten?
- So. Ähm … [Sperren: Denn] beim Kubismus, als Beispiel jetze einfach nur, is ja ganz viel davor passiert.
- Warum es dann dazu gekommen ist.
- So.
- Und da ich nicht bloß etwas [Sperren: kopieren] wollte, etwas [Sperren: nachmachen] wollte, etwas …
- … [Sperren: mitmachen] wollte, …
- … ohne zu wissen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, …
- … ohne es [Sperren: gefühlt] zu haben, wie es dazu gekommen ist, …
- … musste ich halt selber wieder von [Sperren: null] anfangen.
- Mit der Idee dann halt eben, von dort aus dann etwas Neues zu schaffen, wo ich dahinter stehen kann.
- Dass es mir dann eben nicht mehr [Sperren: beliebig] vorkommt.
- So. Das war der Hintergrund dieser Geradenbilder.
- [Pause.]
- Das hab ich jetzt ja immerhin eins zwei Jahre lang gemacht. Eine ziemlich lange Zeit. Ähm … Hab jetzt aber, oder hab schon während dessen halt mitbekommen, dass diese Geradenbilder viel Aufmerksamkeit erzeugen.
- Was ja gar nicht mein Hintergrund eigentlich war!
- Und dass ich es eigentlich [Sperren: nicht] geschafft habe, … ähm … zu etwas Neuem zu kommen. Sondern ich bin halt bei den Geraden als Element stehen geblieben. Es hat … Es ist sozusagen ein eigener, …
- … weiß nicht, ob man das so sagt, …
- … Stil entstanden.
- Also ein Merkmal. Dieser Arbeiten.
- [Pause.]
- Ich weiß aus den Kunstbüchern, dass Picasso Pablo Picasso etc. auch … ähm … Motive gewählt haben, wie zum Beispiel Porträts, Blumen, Landschaften und so weiter, um ihre Idee zu [Sperren: verdeutlichen]. Deshalb kam ich jetze gerade auf diesen Kubismus. Äh … Dass jene … Objekte eingepflegt haben, wie zum Beispiel eine Geige, damit der Zuschauer, der Betrachter halt … ähm … etwas wiedererkennt.
- Nicht im Regen stehen bleibt.
- Und gleichzeitig halt … Dadurch konnte man die … die … die … die Idee, dieses … dieses … dieses Stils halt mit vermitteln.
- So.
- Ähm …
- Das ist es im Endeffekt bei den Geradenbildern auch geblieben.
- Kommt mir so vor.
- Also ich hab nicht wirklich etwas … Ich bin nicht vorangekommen. Sondern ich bin da halt stehengeblieben.
- Bei dieser [Sperren: Vermittlung].
- So.
- Und … ähm … Das langweilt mich dann aber eben. Auf längere Sicht gesehen.
- Das sieht spannend aus. Und ich … Ich habe viel ausprobiert. Auch mit … ähm … Wie ich das halt … äh … hinbekomme. Also wie ich diese Geraden zeichne. Mit dem Plotter Plotter hab ich dann halt sehr lange gearbeitet.
- Ähm … Das war auch genau so richtig. Aber ich bin halt nicht [Sperren: vorangekommen]. Wirklich.
- [Sperren: Dann] kam mir eben vor kurzer Zeit der neue Gedanke, anstatt … äh … zu schauen, was das [Sperren: kleinste] Element für mich halt … ähm … ähm … Sozusagen ein … ähm …
- [Klick.]
- Übertragen von …
- [Pause.]
- … der physischen Ebene … Also wo es um den … äh … um das Atom geht. Aus dem alles besteht. [Sperren: Alle] Materie besteht. Dieses Atom aus Quarks. Quarks eventuell aus Strings. Und so weiter. Also [Sperren: irgendwo] gibt es eine kleinste Einheit.
- Das hab ich halt [Sperren: kopiert]. Oder versucht in die Bildende Kunst zu übertragen.
- [Schlucke.]
- Bin halt auf diese Linie gekommen. Und anstatt jetzt aber das von dieser, ich weiß nicht, ob man das so sagt, formalen Weise zu betrachten, … ähm … bin ich jetzt einen anderen Weg gegangen. Hab das von dem [Sperren: Menschen] aus betrachtet.
- Also [Sperren: wann] fängt denn der Mensch an, … äh … zu zeichnen?
- Zu malen?
- Kreativ zu werden?
- Kunst zu machen?
- [Pause.]
- Das fängt an, eben im [Sperren: Kindesalter] an. Also als Baby. [Sperren: Sobald] er auf die Welt kommt. Etwas [Sperren: erblickt].
- Etwas in die Hand nimmt!
- Etwas … ähm … pfff … Wo auch immer hinbringt. Auf Papier, oder auf nen Fußboden. Oder auf die Klamotten. Ob er das jetze [Sperren: weiß], dass er das tut oder nicht, das ist zweitrangig. Es geht erst einmal um dieses [Sperren: Moment Moment ], …
- … ein schönes Wort! Immer verwendet. Wie ich es immer wieder betone!
- Ähm … Wo es an… Wo der [Sperren: Mensch] anfängt, etwas … eine … etw… kreativ zu werden.
- Etwas [Sperren: Neues] zu schaffen. Aus sich heraus. Was davor nicht da war.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Und da kam ich eben auf die Kinder. Und da auf die Kinderzeichnungen. Bin ja dann über diese, nennen wir sie Tagebuchbilder, … ähm … die ich in Athen … äh … besonders … ähm … intensiv gemacht habe. Und danach dann eben fortgeführt habe. Hier. Ähm …
- Habe ich mich halt auf diesen Pfad begeben. Aber ich [Sperren: weiß], oder ich muss da halt [Sperren: sehen], … äh … dass ich [Sperren: niemals] … äh … ähm … ein Kind … ähm … ähm … mehr sein werde. Und somit [Sperren: niemals] wie ein Kind zeichnen … äh … kann.
- Weil ich schon zu viele Stufen, Phasen, durchgemacht habe. Und das sozusagen vermische. Ich kann ein Kind sozusagen lediglich [Sperren: kopieren]!
- Oder [Sperren: nachmachen].
- Ähm … Nachmachen meine ich jetze eben, … ähm … frei nach … ähm … einer Kinderzeichnung … ähm … etwas … etwas machen. Also sozusagen den [Sperren: Stil] kopieren.
- Aber in einer anderen Form.
- Wiedergeben.
- Also versuchen … [Sperren: nachzumachen].
- Ähm … Ich werde aber nie eben ein Kind mehr sein. So.
- [Pause.]
- Trotzdem bin ich jetze … ähm … weiterhin eben auf diesem Pfad unterwegs. Also ich hab mir jetze, oder ich bin jetzt halt beim nachmachen.
- Von … äh … Zeichnungen, von Kindern … ähm … Emma Emma ist glaube ich zwei drei Jahre alt, also noch sehr sehr [Sperren: frisch]. Wo die Sonne anfängt Strahlen zu bekommen. Anscheinend beeinflusst durch den Kindergarten.
- Ähm …
- Wo mit Stempeln gearbeitet wird. Faserstiften. Buntstiften. [Sperren: Alles] gemixt. Auf unterschiedlichem Papier. Mit unterschiedlichen Hintergründen. So. Und das … äh … mach ich gerade eben auch.
- Ähm … Beziehungsweise ich [Sperren: versuche] … äh … dann einen Schritt doch weiter zu gehen. Und von diesem A4-Format, was anscheinend … was sehr gängig ist. Damit zu arbeiten. Es is nen handliches Format. Es gibt's in Massen. Wird nem Kind einfach vorgehalten. Und es kann anfangen zu malen. Es ist nicht zu klein.
- Und nicht zu groß!
- [Pause.]
- Ähm … A… Das hab ich ja bereits … ähm … verformt. Also vergrößert. Indem ich halt mehrere A4-Blätter aneinander… ähm …geklebt habe. Und damit ein … ähm … von … A3 auf A2 … ähm … gegangen bin. Und eine Zeichnung von Emma halt in diesem Format vergrößert habe.
- [Sperren: Frei] nach aber.
- Also nicht kopiert.
- Nicht nur vergrößert.
- Und das … In meiner Vorstellung will ich halt weitermachen mit A1, A0, doppelt A0. Also [Sperren: wirklich] riesengroße … ähm … Arbeiten.
- Aber die halt immer wieder auf dieses … auf … auf dieses eine … auf dieses [Sperren: Grundblatt] … ähm … ähm … mit … mit … auf dieses [Sperren: Überblatt], mit dem halt viele Kinder arbeiten, weil es ihnen nun einmal gegeben wird, … ähm … zurückgeht. Und zwar auf dieses A4-Format.
- Also ganz viele A4-Blätter aneinander gereiht. Ergeben irgendwann A0. Doppelt A0. Und so weiter.
- [Pause.]
- Das ist sozusagen schon ein … ähm … ähm … ein erster Schritt. Von diesem bloßem Nachmachen, von dem Kopieren, wegzukommen, zu einer eigenen künstlerischen …
- Na ja …
- … Arbeit.
- Sagen wir es so.
- [Pause.]
- Ich weiß gerade noch nicht, wohin mich das führen wird. Aber es ist eben ein anderer Weg.
- Als bei diesen Geradenbildern.
- Jetzt geht's vom [Sperren: Menschen] aus. Von der [Sperren: Entwicklung] des Menschen. Und davor ging es um dieses … ähm … um … um diese physikalische Idee. Und um … Und um … ähm … bildende Kunst. Also die … ähm … ähm …
- Was kann von dieser physikalischen … äh … Sicht aus halt in der bildenden Kunst die Kopie sein?
- Also das Gleiche.
- Wie sagt man?
- Ein Gleichnis.
- [Klick.]
- [Pause.]
- Aktuell, seit ner Woche, seit zwei Wochen, … ähm … schaue ich mir auch … äh … Kunst … ähm … aus der Psychiatrie an.
- Also von erwachsenen Menschen, die teilweise fünfzig, sechszig … äh … Jahre alt sind. Ähm … Irgendwelche … Probleme haben. Die behandelt werden.
- Mit … äh … Zum Beispiel mit Medikamenten. Und … ähm … Wie [Sperren: die] zeichnen.
- Also wie … Da hab ich jetzt halt Beispiele gesehen, wie sie gezeichnet haben, als sie noch gesund waren. Wie sie gezeichnet haben, als sie krank wurden. Wie sie gezeichnet haben, als sie Medikamente bekamen.
- Und … Selbst da gibt es halt viele Zwischenschritte. Ähm … Je nachdem, wie lange man Medikamente bekommt. Oder so. Dann ändert sich der [Sperren: Stil] wieder.
- Dann wird eine Sonne wieder [Sperren: kleiner].
- Aus dem … manischen Zustand.
- Ich hoffe, ich sag das jetzt richtig.
- Wo halt diese … Wenn 'ne Sonne dargestellt wurde, dass sie [Sperren: riesengroß] … ähm …
- [Sperren: Dick] aufgetragen.
- Ähm … ähm … Gezeigt wurde. Auf dem Blatt Papier.
- [Sperren: Übergroß].
- Und dann halt mit … bei Hinzugabe von Medikamenten dann immer kleiner wurde.
- Realistischer.
- Sozusagen.
- Für uns.
- [Pause.]
- Und da gibt es halt viele … ähm … Beispiele, die ich mir jetze ansehe. Auch noch. Eben … ähm …
- Und … ähm … Von Patienten, die … äh … Das finde ich eben wichtig! Das war ja auch dieses … ähm … ähm … diese Idee von Art brut Art brut . Wenn ich's jetzt richtig ausspreche.
- Ähm … Dieser einen Sammlung von dem einen Künstler. Der damit angefangen hat. Und wo dann auch andere … ähm … Also Museen eben entstanden, die [Sperren: genau] diese Kunst zeigte. Oder diese Zeichnungen. Diese Bilder zeigten. Von … ähm … Von Patienten.
- Von [Sperren: Kranken].
- Die … ähm … eben [Sperren: nicht] mit der [Sperren: Bildenden Kunst], mit dieser öffentlichen Kunst, groß in Berührung kamen.
- Sondern die halt in ihrem eigenen [Sperren: System] … ähm … lebten. Und von [Sperren: dort] aus etwas schufen.
- Das ist ja das, was [Sperren: mein] Problem ist. Ob jetzt bei Kinderzeichnungen, wo ich mir sagen muss: Ich werd [Sperren: nie] wieder ein Kind sein!
- Sondern eben auch hier! Wo ich sagen muss: Ich hab schon zu viel [Sperren: gelesen]!
- Ich hab schon zu viel von [Sperren: Gegenwartskunst Gegenwartskunst ] gesehen!
- Von [Sperren: Kunst] allgemein!
- Als dass ich das alles ausblenden könnte!
- Es geht ja eben eigentlich nicht ums [Sperren: Ausblenden]. Sondern es geht eigentlich um's [Sperren: Machen].
- Um's [Sperren: Schaffen].
- [Pause.]
- [Sperren: Ohne] …
- [Pause.]
- … so zu tun, als [Sperren: ob] man nicht anders [Sperren: könnte].
- [Pause.]
- Und bei den Kinderzeichnungen und bei diesen psychisch Kranken, … äh … ähm … bei den Ergebnissen, kommt es mir eben so vor, oder wird es eben auch so sein, höchstwahrscheinlich, dass diese … ähm … Bilder [Sperren: gemacht] wurden, … äh …
- [Pause.]
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Sie wurden [Sperren: gemacht].
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Da wurde nichts versucht … ähm … anders darzustellen als man es eigentlich kann! Oder will! Es wurde einfach so [Sperren: gemacht].
- Und jetzt kommt wieder so'n Dreh eben zur Gegenwartskunst. Also zu dem, was ich halt sehe. Es wird viel [Sperren: versucht] zu …
- … ähm …
- [Schlucke.]
- … äh … [Sperren: darzustellen].
- [Schlucke.]
- Und wenn man etwas versucht … äh … darzustellen, dann … ähm … zeigt man eben nicht, was in einem drinne ist. Also [Sperren: wie] man es eigentlich hätte gemacht.
- Sondern man versucht etwas so zu machen, dass [Sperren: anderen] etwas … ähm … vermittelt wird.
- Nen Thema.
- Nen Motiv.
- Was auch immer!
- Mhm.
- Das ist halt nen [Sperren: riesen] großer Unterschied. Und das interessiert mich eigentlich gar nicht so.
- Was interessiert es mich, anderen irgendwie meine Meinung kundzutun?
- Wenn … Davon [Sperren: gibt's] Millionen.
- So. Die ihre Meinung kundtun. Das ist alles …
- … gleich nichtig.
- Sondern [Sperren: wenn] dann ist doch … ähm … ist doch das, was in mir [Sperren: drinne] ist, …
- Was es auch immer ist!
- Ich hab's eben noch nicht gefunden! Ich weiß aber, dass es bei Kindern irgendwas gibt.
- Ähm … Dass es bei psychisch Kranken, die dann zeichnen, … Dass sie genau das, was in denen drinne ist irgendwie ausdrücken können.
- Ob das jetzt mit Medikamenten beeinflusst ist oder nicht, das ist dann wieder was anderes.
- Aber es [Sperren: kommt aus ihnen raus].
- Und bei mir … Mit der ganzen Erfahrung von Kunstgeschichte …
- Ausstellungen ansehen.
- Und so weiter. Ähm … Kommt es eben nicht mehr aus mir heraus.
- Sondern es wird ständig von [Sperren: Draußen] eigentlich … ähm … [Sperren: in] meine Arbeit hineingetan.
- Und das [Sperren: nervt] mich.
- [Pause.]
- Das ist aber nicht [Sperren: mein] Problem. Sondern ganz allgemein höchstwahrscheinlich. Bei allen, die Bildende Kunst machen. Die Kunststudenten Kommilitone sind. Und so.
- Die sehen so [Sperren: vieles] und all das hat dann natürlich 'ne Auswirkung auf die eigene Arbeit.
- Auf das eigene [Sperren: Tun].
- Und eigentlich möchte ich davon eben mich befreien. Und … ähm … Mir halt sagen: Ich möchte aber schauen, was in mir schon [Sperren: drinne] ist. Ohne das, was von außen kommt.
- [Pause.]
- Und da sind eben diese … ähm … diese … diese Arbeiten … ähm … aus dieser Psychiatrie, aus der Psychiatrie, also diesen mehreren Büchern, die ich jetze gesehen habe, wo ich auch gerne … ähm … Wien … mir nen Haus ansehen würde. Wo Arbeiten gezeigt werden.
- Oder in Münster gibt es nen … ähm … ein Haus.
- Auch in … äh … Genf. Oder in der Nähe von Genf.
- Zwei davon werde ich auf jeden Fall demnächst höchstwahrscheinlich besuchen.
- Höchstwahrscheinlich.
- Also werde ich besuchen.
- [Sperren: Aufsuchen].
- Eben das gefällt mir an diesen Sachen. Ähm … Die sind mir [Sperren: näher] an dem [Sperren: Menschen] als eben Kunst von …
- … [Sperren: Bildenden Künstlern].
- Ähm … Die in dem [Sperren: Kunstmarkt Kunstmarkt ] drinne sind.
- Oder die … die … äh … die halt Kunst schaffen. Mit dem ganzen Hintergrundwissen. Was sie angesammelt haben. In der Zwischenzeit.
- [Atme tief ein.]
- Und [Sperren: gleichzeitig], das fand ich jetzt eben auch, was jetzt auch im Buch eben stand, fand ich's ganz witzig: Man kann seit den sechsziger, siebziger, achtziger Jahren, … äh … wo dann halt auch viele mit … äh … äh … Wo dann diese Psychedelische Kunst, oder wie das heißt, aufkam. Also die mit Drogen experimentiert haben. Und dann gezeichnet haben.
- Oder Traum… äh … zeichnen. Und so weiter. Ähm … Man [Sperren: kann] anscheinend häufig … äh … gar nicht mehr unterscheiden zwischen … äh … Kunst von Künstlern und Kunst von …
- … zum Beispiel [Sperren: Kranken].
- Odern Kindern.
- Ähm … Denn die bildenden Künstler, so kommt's mir eben auch teilweise vor, die haben sich halt … ähm … ähm … Die … Die sind … Die versuchen immer mehr so'n … Oder haben immer mehr versucht, … ähm … nen Stil mit reinzubringen, … ähm … ähm … den halt die Kinder drinne hatten.
- So Krakelzeichnungen.
- Ähm … Oder … äh … Also die man in einem frühen Stadium hat.
- Oder auch … äh … jetze Höhlen… bei Höhlenmenschen. Wie sie … äh … gemalt haben. Oder … ähm … Anfang zwanzigstes Jahrhundert. Wo die eben als Vorbild die afrikanische, die sogenannte Primitive Kunst Primitive Kunst , und so hatten.
- So … Dieser [Sperren: Versuch], sich an … äh … an Sachen zu orientieren, die … ähm … die einfacher, die primitiver scheinen.
- [Atme tief ein.]
- Um von dort aus etwas … äh … etwas … voranzukommen. So.
- Und im Endeffekt gehe ich jetzt genau diesen Weg.
- [Pause.]
- Ich weiß nicht, was daraus wird. Eben mit diesen kindlichen Zeichnungen.
- Ich werd's jetzt einfach sehen.
- [Pause.]
- So wie ich's bei den Geradenbildern gesehen habe.
- [Aufnahme Ende.]