Kommilitone
Samstag, 17. Februar 2018
HGB Rundgang HGB Rundgang 2018 Link Standpunkt Link Kunstbegriff Link Auseinandersetzung mit Kommilitone Kommilitone im Flur und in einem Klassenraum während Ausstellungsbetrieb Hintergrund: am 7.2. u. a. drei Gipsarbeiten in Container Containerspiele entsorgt, da unzufrieden damit anderer Student hatte daraufhin mindestens Büste Büste und Torso wieder aus Container herausgenommen (entweder mich beobachtet, wie ich sie entsorge oder zufällig gesehen) Werkstattleiter teilte mir mit, dass er entsorgte Büste im Flur der zweiten Etage gesehen hätte versuchte Student ausfindig zu machen, da die Gipsarbeiten entsorgt werden sollten, also nicht für Öffentlichkeit gedacht waren daraufhin tauchte zusätzlich der Torso im Flur, zweite Etage, auf Foto von Plastik, wie Torso auf Flurboden an Wand lehnt, via E-Mail zugeschickt bekommen daraufhin Flur abgelaufen und Torso, dieses Mal an eingerolltem Papier gelehnt, gesehen, aufgehoben und für spätere Zerstörung in Werkstatt deponiert kurz darauf von einem Studenten wütend angesprochen, ob ich der sei, der Plastik mitgenommen hätte soll dadurch seine künstlerische Arbeit kaputt gemacht haben ich kann in meiner Plastik, an Wand oder Papierrolle gelehnt, auf Flur, wo viel herumsteht, was nicht Kunst ist, keine eigenständige Arbeit erkennen (u. a. auf Sessel im Flur gezeigt und gefragt, ob der auch seine Kunst sei) es fiel, wenn meine Erinnerung noch stimmt, der Vorwurf, ich hätte ihn beleidigt, weil ich seine Kunst nicht als Kunst gesehen hätte aber da jeder anders Kunst definiert, meine Ansicht dazu im nachhinein nicht relevant davon abgesehen ist sie nicht umsonst im Container gewesen, mit einer Reaktion auf sein Verhalten meinerseits musste er rechnen (vor allem, weil wenige Tage nach Entnahme aus Container der Hochschule auf Rundgang öffentlich gezeigt) Vorwurf, ich hätte ihn bestohlen, es sei nun seine Plastik ich wollte nicht mit ihm diskutieren, er hingegen gleich eine öffentliche Debatte daraus machen ohne Grund mir vorgeworfen, ich würde mich nicht erklären wollen, weil er Ausländer sei nach kurzer Zeit taucht er wieder hinter mir auf, dieses Mal mit einem Buch anscheinend steht da drinne etwas über den Kunstbegriff, welches ihn bestätigt, dass meine Plastik nun seine Plastik sei wieder lautstarke Diskussion, dieses Mal in einem anderen Klassenraum, vor anderem Publikum ihm vorgeschlagen, dass er eine Anzeige bei der Polizei aufgeben soll, dass ich seine Kunst geklaut hätte, danach würde ich dementsprechend reagieren auseinandergegangen Klasse Bildende Kunst Link Aufsicht Bar 20:00 - 22:00 (ausgefallen)Mittwoch, 7. Februar 2018
Diplom Arbeit Link Raumansicht Abschlussprüfung 11:00 - 11:45 Raumansicht Raumansicht weitere Ansichten Link Link Link abgeänderte Schlussworte: "Was ich nach über fünf Jahren Studium sagen kann: Ich habe in dieser Zeit so viel über Kunst im Allgemeinen und über meine Arbeit im Speziellen erfahren, wie davor nicht - und vielleicht auch danach nie mehr. Ich hoffe, diese Arbeiten hier, die dabei nur einen Bruchteil der in der Studienzeit entstandenen Arbeiten darstellen, sind Zeugnis dafür. Ich bin FROH, dass mich die Fragerei der letzten Jahre verunsicherte. Nur so konnte ich meine Irrwege erkennen, andere Pfade einschlagen und mich zuletzt - auch wenn es etwas sehr pathetisch klingen mag - dem Sehen zuwenden. Ja, die Fragerei gehörte dazu! Nur lassen Sie mich bitte an meinem letzten Tag als Student Kommilitone ein Wort nicht mehr hören müssen: WARUM." neben Kommission Kommission ca. 40 Kommilitonen, Mitarbeiter, Auswärtige anwesend Schmutz in Waschbecken von einem Mitglied der Prüfungskommission als Teil meiner Arbeit gesehen, dabei einfach nur vergessen sauber zu machen Nach Abschlussprüfung Abbau, Werkstatt aufgeräumt, Müll entsorgt Friedrich Fröhlich, Diplom-Künstler Diplom-Künstler Note für Präsentation und Kolloquium: 2,0 (Gut) Friedrich Fröhlich, guter Künstler Friedrich Fröhlich, Durchschnitts-KünstlerSonntag, 4. Februar 2018
(mit Notizen von gestern) Diplom Arbeit Link Aufbau im Klassenraum Ganzkörperplastik Link Büste Büste mit Spiegel Spiegelbild weiter an Büste im Klassenraum gearbeitet Sonntag vor 19:00 wieder in Werkstatt bringen für Gespräch am Mittwoch: mein Grund ist [Sperren: Neugier] und [Sperren: Suche] nach einem wie auch immer gearteten Anfang einmal ist es ein einfaches grafisches Element, aus dem ganze Bilder entstehen ein anderes mal das Nichtsehen einer Arbeit dann ist es eine kindlich anmutende Zeichnung hier eine aus einem Tonklumpen modellierte Büste bei Frage, ob Büste und Plastik fertig: noch unzufrieden, werde sie weiter bearbeiten und vor Ende Semester abgießen Einleitung überarbeitet: "Der erste Gedanke, der Ihnen kam, als Sie den Raum betraten, wird wohl jener gewesen sein: Friedrich beschäftigt sich also mit dem Selbstbildnis Selbstbildnis ! Da möchte ich einwenden: Ja, Sie sehen mich - aber keine Selbstbildnisse im Sinne einer Auseinandersetzung mit der eigenen Person! Mein Gesicht ist nicht [Sperren: Thema], sondern [Sperren: Gegenstand] meiner Arbeit. Thema bedeutet, ich stellte mir die Aufgabe Selbstbildnisse zu malen, zu zeichnen, zu modellieren. Fänge danach dann an zu arbeiten und würde mit dem Ergebnis meine Position zum Thema bilden bzw. festigen. Dem ist nicht so. Ich betrachte mein Gesicht als Gegenstand. Es ist ein Gegenstand, an dem ich mich: Abarbeite. Um etwas darstellen zu können, braucht es ein Motiv. Für manch einen Künstler sind es Blumen, nackte Frauen und Stühle, die gemalt werden, um sich darüber zum Beispiel einer Technik oder einem Stil zu nähern. Oder einfach: Um dem Drang nach Tun zu befriedigen! Für mich ist es: Mein Gesicht. Ja! Hinter diesen Arbeiten mit den vielen Strichen, welche aus der Nähe betrachtet nichts als Striche sind, aber von weiter weg zu einem Motiv verschwimmen, verbirgt sich eine konzeptuelle Idee. - Allem Seienden muss ein unteilbares Irgendwas zu Grunde liegen! - Aber diese Idee: Ist, wenn ich heute selbst auf die Arbeiten schaue, eigentlich nicht wichtig! Ja! Bei dieser vereinfachten Ansicht eines Gesichtes verbirgt sich ein radikaler Gedanke. - Zurück zu den Wurzeln! - Aber auch der: Nicht mehr wichtig! Ja! Dieses Porträt hier ist entstanden, weil ich eine Bildidee hatte, für das ich so ein entstelltes Ding meiner Selbst brauchte. Aber auch hier: Der Grund - nicht wichtig! Die seit Grundstudium von Professorenseite gestellte Fragerei, wo alles mit [Sperren: warum, warum, warum] anfängt, hat in mir einen Absturz bewirkt. Ich wusste kurz vor dem Diplom gar nicht mehr, [Sperren: was] ich da eigentlich mache. Was ich eigentlich [Sperren: will]! Jetzt: Weiß ich es. Ich will nicht mehr, als das: Ausprobieren! Ich möchte spielen dürfen! Ich möchte sehen dürfen, was passiert, wenn ich einen Strich zeichne; Noch einen und noch einen. Ich möchte Farbpigmente in Kleister tränken, mit dem Zeigefinger in das kalte Gemisch tunken und auf Papier ein einfaches Gesicht malen! Ich möchte mich zurückziehen dürfen! Ich möchte diesem ständigen [Sperren: Warum] - wie hier bei dieser Arbeit - eine Sperrholzplatte entgegenhalten! Und wenn das [Sperren: Warum] verschwunden ist, möchte ich schauen, was noch entsteht, wenn ich meinen Kopf ausschalte und zusehe, was meine Hände machen. In den letzten Monaten habe ich bei mir einen Schaffensdrang gespürt, der entstand, als ich anfing, meine Arbeit nicht einem Thema zu unterwerfen und danach zu hinterfragen, sondern: [Sperren: anzusehen]. Die Oberfläche mit den Augen abzutasten und sie - im Falle dieser hier ausgestellten Büste - mit Händen zu formen. Diese neue Sicht auf die eigene Arbeit und auf die Arbeit der anderen, hat sich hier vollzogen: Im Keller der Hochschule. Da, wo ich viele Monate lang mit meinen Händen Tonklumpen an Tonklumpen pappte. Wo ich Gips mit Wasser mischte. Wo ich mit dem Klüppel Gips von Gips trennte. Wo ich mich im Spiegel selbst sah. Mich sah, wie ich mit einem simplen aber umso schwerer zu beherrschenden Mittel einen Kopf formte - Mit: Dem [Sperren: Sehen]. Ich bin [Sperren: froh], dass mich die Fragerei der letzten Jahre in eine Enge trieb. Nur so konnte ich das für mich Störende erkennen, mich davon losreißen und mich zuletzt - auch wenn es etwas sehr pathetisch klingen mag - dem Sehen zuwenden. Was ich nach über fünf Jahren Studium sagen kann: Ich habe in dieser Zeit so viel über Kunst im Allgemeinen und über meine Arbeit im Speziellen erfahren, wie davor nicht - und vielleicht auch danach nie mehr. Ich hoffe, diese Arbeiten hier sind Zeugnis dafür. Ja, auch die Fragerei gehörte dazu! Nur lassen Sie mich bitte an meinem letzten Tag als Student Kommilitone ein Wort nicht mehr hören müssen: [Sperren: warum]." Einzelgespräch Mark Link Friedrich Fröhlich, zufrieden (Notizen von übermorgen) Einleitung weiter überarbeitet nur eine Gipsbüste wird neben zwei Tonplastiken gezeigt Raum mit Kommilitone gestrichen, heute gereinigt aktuelle Raumansichten Link Link Link LinkDonnerstag, 1. Februar 2018
Klasse Bildende Kunst Link Klassenraum mit Kommilitonen leer geräumt Diplom Arbeit Link Arbeiten für Diplom für morgen bereitgestellt (Notizen von morgen) erste Arbeiten gehangen, morgen Leiter besorgen (Notizen von übermorgen) Leiter besorgt, Freitag ab 13:00 wieder Gespräch im Klassenraum über Setzung der Arbeiten erste Setzung Setzung Büste Büste im Raum Link aktueller Zustand Büste noch nicht gehangene Arbeiten "Ich möchte mich mit nichts Geringerem beschäftigen als mit dem Kosmos Kosmos ." Link "Ich glaube, ich möchte von Zeitgenossen abgelehnt werden. Ich möchte kämpfen können dürfen!" Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link an Büste weiter modelliert Augen und Oberkörper (Notizen vom kommenden Tag) Büste wieder aufgerauht, Asymmetrien Asymmetrie eingebaut Ohren morgen neu aufsetzen (Notizen von übermorgen) mit Werkstattleiter Büste und Ganzkörperplastik in Klassenraum transportiert bis Sonntag zum Einzelgespräch im Raum aufgestellt lassen, danach wieder in Werkstatt (Notizen von heute) mit Kommilitone Kommilitone weiter an Beinen gearbeitet Körperstellung versucht eindeutiger umzusetzen Brust mit leichter Schräge, Hüfte, Beine einige Fehler nicht mehr korrigierbar, da Ton um Stahlstäbe schon zu hart, würde Lufträume erzeugen Friedrich Fröhlich, trotzdem zufriedenMittwoch, 17. Januar 2018
Klasse Bildende Kunst Link Büste Büste und große Bilder umgestellt, da Kommilitonin Kommilitone für Tests Wände benötigt Diplom Arbeit Link Werkstatt Holzwerkstatt Link ab 9:30 Kasten für verhüllte Arbeit gebaut zweite Holzplatte 80 x 100 cm zugesägt Leisten auf 25 mm gehobelt, auf 45-Grad-Gehrung gesägt Holzplatten bei Leistenbreite um 5 mm verdünnt Leisten an Rückplatte geleimt morgen früh Vorderplatte befestigen und Seitenbereiche sauber angleichen Einzelgespräch Schellbach Link Arbeiten im Klassenraum gezeigt mit aufgestellter Ganzkörper-Plastik Blattarbeiten in rahmenlose Bilderhalter (morgen noch bestellen, direkt in HGB liefern lassen) keine Arbeitsblätter aus Werkstatt zeigen, nur solche, die ich selbst als Arbeit sehe zusätzlich Fotoausdruck Hinterkopf zeigen in Werkstatt mit ihm Büsten angesehen entweder nur Ganzkörperplastik zeigen, oder mit mehreren Ton-/Gipsbüsten in Tagen vor Diplom ausprobieren eventuell zu viel und unfertig naturalistische Büste könnte ständig mit mir verglichen werden, Ablenkung von Ausstellung wenn Ganzkörperplastik als einziges, dann im Raum konzentrierter Einleitungstext ihm in kommenden zwei Wochen vorlesen ca. 20 bis 25 Blattarbeiten nächste Woche rahmen und an Wand lehnen Werkstatt Plastisches Gestalten Link weiter an Ganzkörperplastik gearbeitet Kopf letztes Mal vergrößert, weiter modelliert Übergang Vorder- zu Rückseite an Taille schmaler Übergang Brust zu Arm überarbeitet, Arme modelliert mit zweitem Spiegel Spiegelbild Rücken bearbeitet morgen Beinstellung festlegen und an mir nachprüfen, ob wirklich stimmig weiterhin Hände modellieren Friedrich Fröhlich, nach 11 Stunden Arbeit müde, aber zufriedenMittwoch, 10. Januar 2018
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Skelett aus Anatomieraum für Ansicht von Brustkorb in Werkstatt Zustand von gestern Link Vorderansicht Link rechte Seite Link linke Seite Link Link neuer Zustand Vorderansicht mit Skelett Vorderansicht Link rechte Seite Link linke Seite Anatomieraum Link Muskelmann Muskelmann für Plastik fotografiert Rückansicht Muskelmann Seitenansicht Rücken / Gesäß Link Gesäß Link Link Rücken Link Beine Link Link Füße Link Link Link Seitenansicht Beine Link Arm und Brustkorb Link Kopf Link Hals Link Rücken Link Link Diplom Arbeit Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2018 Link mit Kommilitone Kommilitone große Arbeiten in Hochschule transportiert Arbeiten im KlassenraumMittwoch, 27. Dezember 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Geradenbild Geradenbild Link verhüllt verhüllt Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Am Arbeitstisch.]
- Die Ausgangsfrage … Oder der … Grund, warum ich … ähm …
- [Klick.]
- … etwas mache.
- [Schlucken.]
- Ist immer sehr … einfach.
- Bei den Geradenbildern … war es zum Beispiel ganz einfach die Suche nach … ähm … dem kleinsten Teilchen … ähm … in der Bildenden Kunst. Dem aber, bevor jetzt der Einwurf kommt, der Punkt sei es, … Dem aber eine Bewegung schon inne wohnt.
- Und das war die Gerade.
- So. Hab' ich dann ja auch viel drüber reflektiert. Das ist eigentlich der … Ob das jetzt … äh … äh … künstlerisch ist. Also ob es jetzt in der Kunst … ähm …
- [Schlucken.]
- … ein guter Grund ist, weiß ich nicht. Für mich war's es halt. Und so ist es eben auch bei den …
- … digitalen Collagen. Also diese Selbstbildnisse. Die so leicht verzerrt aussehen.
- Zerstückelt!
- Das sind … ähm … ganz einfach die Vorlagen für solche Geradenbilder.
- Also die Bildvorlagen.
- [Uhr tickt.]
- Nur da ich eben das Gesicht so entstellt habe … Das ist über einen längeren Prozess. Ähm … Wurden die Geraden am Ende von … von der Maschine … ähm … dahingesetzt, wo sie jetzt eben sind. Und … ähm … Das heißt, … ähm … die Fotografie, das Abbild der Wirklichkeit, wenn man es so will, muss sich sozusagen teilweise … äh … unglaublich … ähm … kaputt machen.
- Damit dann ein Geradenporträt entsteht! Ähm … Wo die Form …
- [Schlucken.]
- … ähm …
- [Klick.]
- … erkennbar … wird.
- Also aus … Also hätte ich jetzt nur ein Foto genommen, es der Maschine zum Umsetzen vorgelegt, dann wäre ein … ähm … ein Mischmasch, ein … ein … eigentlich fast schwarzes … langweiliges … ähm … ähm … Bild entstanden. Und durch diese extremen Veränderungen, sind sozusagen Geradenbilder entstanden. Die für sich … ähm … stehen.
- Können.
- [Klick.]
- Auch bei den … Bei den verhüllten Arbeiten ein ganz einfacher Grund. Ähm … Ich weiß, dass ich vor'm Studium damit schon angefangen hatte. Ich weiß aber auch, dass ich im Grundstudium … äh … äh … Verhülltes, zum Rundgang, schon ausgestellt hatte.
- Und da war das einfach wirklich dieses … mhm … Ich kam irgendwie nicht damit klar, dass so viele … äh … Kunststudenten Kommilitone existieren.
- Und damit war ja bloß Leipzig gemeint. Und ich weiß oder ich wusste, …
- [Tiefes Einatmen.]
- … in Deutschland gibt's noch mehr!
- In Deutschland gibt's noch mehr Künstler!
- In Europa gibt's noch viel mehr!
- Auf der Welt gibt's noch viel viel mehr!
- Und … Das auch nur im Augenblick. So gab's in der Vergangenheit noch mehr!
- Und in der Zukunft noch viel viel mehr!
- [Tiefes Einatmen.]
- [Uhr tickt.]
- Und das hat mich … ähm … unglaublich zurückgeworfen.
- Weil ich davor immer so, weiß ich nicht, so … so … dachte: Ich habe einen Weg, der … ähm …
- [Klick.]
- … der sein [Sperren: muss]. Der … ähm …, einfach gesagt, [Sperren: Bedeutung] hat. Und durch diese unglaubliche Masse an Künstlern, die etwas schaffen, und alle haben irgendwie eine eigene Begründung für irgendwas. Wurde ich halt zurückgeworfen.
- [Schlucken.]
- Bekam plötzlich mit: Das, was du machst, ist auch bloß eine kleine … Winzigkeit.
- So.
- Wie bei den Geradenbildern. Wo ich ja eigentlich etwas rudimentäres suche. Und gleichzeitig dann aber wieder mitbekomme: Erstens, vor einhundert Jahren haben die das doch auch schon gemacht. Und auch, wie Kandinsky Wassily Kandinsky eben, viel darüber philosophiert. Was ich noch nicht einmal tue.
- Äh … In diesem Ausmaß.
- [Uhr tickt.]
- Das es halt einfach etwas ist, was … was ich … Also was wieder … wieder der Künstler wiederholt.
- Selbst wenn … ähm … neue Techniken dazu kommen. Ähm … Selbst wenn … Also wie 3D-Drucker. Ähm … ähm … Digitale Arbeiten. Oder eben … ähm … ähm … besonders kleine Sachen, die auf der atomaren Ebene stattfinden. Oder so.
- Das sind … Das sind neue Techniken, neue … ähm … Die neue Arbeiten [Sperren: erlauben].
- Aber eigentlich … äh … sind sie nur auf dem ersten Blick neu. Und zwar die The… die Themen sind, denke ich mir, die alten geblieben.
- Wie der Mensch der alte geblieben ist.
- Nur die [Sperren: Umsetzung], die … die ist vielfältiger geworden.
- Und dann werden ja ältere Techniken … ähm … teilweise sozusagen belächelt. Ähm … Oder … äh … die Malerei wird für tot erklärt. Und so weiter. Das ist ja auch schon ewig her. Als der Satz kam.
- [Schlucken.]
- Also ich bin in irgendeinem großen … ähm … äh … Auf dem Rummelplatz.
- Eigentlich.
- So. Und damit musste ich klar kommen.
- Muss ich immer noch klar kommen!
- Und da war dieses … äh … verhüllen von … von meinen Arbeiten, die ich für besonders hielt, halt meine Reaktion.
- So eine Trotzreaktion! Irgendwie.
- Entweder ich zeig's euch gar nicht. Trotzdem sollt ihr [Sperren: sehen], dass ich [Sperren: das] gemacht habe. Das [Sperren: Große] gemacht habe.
- Inzwischen sehe ich zum Beispiel in diesen … äh … in diesem Verhüllen etwas ganz neues.
- Für mich ist das jetzt so ein: Da kann etwas wachsen. Da kann etwas gedeihen.
- Ähm … Für [Sperren: sich]. Ähm … Auch von mir sozusagen entfremdet.
- Und … äh … Kann prinzipiell sozusagen … daraus wieder etwas … Neues entstehen. Was ich selbst nicht … ähm … nicht kontrolliert habe.
- Das ist jetzt natürlich bloß ein Gedankenspiel.
- [Schlucken.]
- Aber das gefiel mir. Ganz gut.
- Also auch wieder recht einfach. Eigentlich.
- Sehr … einfach. Sehr … Sehr menschlich.
- Ein sehr menschlicher Grund eigentlich. Dieses verhüllen.
- Wie bei den Geradenbildern. Wie bei den digitalen Collagen. Und das selbe eben auch bei dem kindlichen Zeichnen. Oder dem [Sperren: Versuch], … ähm … wie ein Kind zu zeichnen.
- Kinder zu kopieren.
- Deren Zeichnungen.
- [Uhr tickt.]
- Das ist halt immer so ein … Zurück zum Anfang! Damit etwas Neues entsteht! Und gleichzeitig … ähm … zwischendurch immer wieder verhüllen. Weil ich mitbekomme, … ähm … das ist gar nicht möglich. Oder ist gar kein …
- Es sollte vielleicht gar kein [Sperren: Ziel] sein. Etwas [Sperren: Neues] zu schaffen.
- Wie gesagt, das sind … Eigentlich … sind ja die Themen immer die selben geblieben.
- [Sperren: Menschlich.]
- [Zieht Rotze hoch.]
- [Schlucken.]
- Nur die Technik hat sich geändert.
- [Sperren: Rasant.]
- Aber Selbstbildnisse, oder … ähm … gesellschaftliche Themen, Alltag, Politik, … Da hat sich ja nischt groß geändert.
- Das sind halt Meinungsäußerungen.
- Sozusagen.
- Das gibt's schon [Sperren: immer].
- [Klick.]
- [Uhr tickt.]
- Das ist jetzt vielleicht eine Erkenntnis. Dass es gar kein … ähm … höheres [Sperren: Ziel] gibt.
- [Pustet Luft aus.]
- So wie ich immer die Moderne, oder die Künstler dort, deren Manifeste Manifest , doch … [Sperren: bewundert] habe.
- Dieses [Sperren: Streben] nach etwas!
- Das [Sperren: Berufen] sein!
- Das [Sperren: Töten] und [Sperren: Neuschaffen]!
- Und …
- [Pustet Luft aus.]
- … dass das …
- [Uhr tickt.]
- … ein [Sperren: Irrglaube] ist.
- Vielleicht.
- Das habe ich im Studium jetzt mitbekommen.
- Bringt mich natürlich jetzt keinen Schritt weiter. Was auch immer weiter heißt. Wäre ja wieder mit einem Ziel verbunden.
- Es macht's vielleicht … gelassener?
- Die Gefahr … äh … da besteht bei mir, dass … äh … da nichts entsteht. Denn dieses Streben nach irgendetwas hat bei mir immer eine … äh … zu einem …
- … [Sperren: Drang] …
- … ähm … geführt.
- Etwas zu schaffen.
- Und zwar dann, würde ich jetzt sagen, schon exzessiv.
- Teilweise.
- Selbst wenn das auf einem Irrglauben beruhte!
- [Schlucken.]
- Es war trotzdem … ähm … Es ist viel dabei herausgekommen. Und ich habe viel dabei gelernt.
- Und ich habe jetzt viel zum Ansehen!
- [Uhr tickt.]
- Auch in Jahrzehnten. Vielleicht noch.
- Und … Und wenn dieser Drang nicht existiert, dann entsteht bei mir eben auch sehr sehr wenig.
- Das ist die [Sperren: einzige] Gefahr, die auf so einer Erkenntnis beruht, dass es ein Irrglaube ist. Also zu denken, …
- … es gäbe etwas Neues!
- Es gäbe ein Ziel in der Kunst.
- Es gäbe … Es gäbe Fortschritt!
- [Pause.]
- Das ist alles Oberfläche.
- Und eigentlich geht's ja dann darum, dahinter zu gucken.
- Und was dahinter ist, das ist das Alte.
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 21. Dezember 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link einleitende Worte überarbeitet: "Der erste Gedanke, der Ihnen kam, als Sie den Raum betraten, wird wohl jener gewesen sein: Friedrich beschäftigt sich also immer noch mit dem Selbstbildnis Selbstbildnis ! Da möchte ich einwenden: Ja, Sie sehen mich - aber keine Selbstbildnisse! Mein Gesicht ist nicht THEMA, sondern GEGENSTAND meiner Arbeit. Das musste ich erst einmal selbst verstehen! Thema bedeutet, ich stellte mir die Aufgabe Selbstbildnisse zu malen, zu zeichnen, zu modellieren. Fänge danach dann an zu arbeiten und würde mit dem Ergebnis meine Position zum Thema festigen. Dem ist nicht so. Ich betrachte mein Gesicht als Gegenstand. Es ist ein Gegenstand, an dem ich mich: Abarbeite. Um etwas Darstellen zu können, braucht es ein Motiv. Für manch einen Künstler sind es Blumen, nackte Frauen und Stühle, die gemalt werden, um sich darüber zum Beispiel einer Technik oder einem Stil zu nähern. Oder einfach: Um dem Drang nach Tun zu befriedigen! Für mich ist es: Mein Gesicht. Ja! Hinter diesen Arbeiten mit den vielen Strichen, welche aus der Nähe betrachtet nichts als Striche sind, aber von weiter weg zu einem Motiv verschwimmen, verbirgt sich eine konzeptuelle Idee. - Allem Seienden muss ein unteilbares Irgendwas zu Grunde liegen! - Aber diese Idee: Ist eigentlich nicht wichtig! Ja! Bei dieser vereinfachten Ansicht eines Gesichtes verbirgt sich ein radikaler Gedanke. - Zurück zu den Wurzeln! - Aber auch der: Nicht so wichtig! Ja! Dieses Porträt hier ist entstanden, weil ich eine Bildidee hatte, für das ich so ein entstelltes Ding meiner Selbst brauchte. Aber auch hier: Nicht wirklich wichtig! Die seit Grundstudium von Professorenseite gestellte Fragerei, wo alles mit WARUM, WARUM, WARUM, anfängt, hat in mir einen Absturz bewirkt. Ich wusste kurz vor dem Diplom gar nicht mehr, WAS ich mache, WAS ich gemacht habe. Was ich WOLLTE! Was ich WILL! Jetzt: Weiß ich es. Ich will nicht mehr, als das: Ausprobieren! Ich möchte spielen dürfen! Ich möchte sehen dürfen, was passiert, wenn ich einen Strich zeichne; Noch einen und noch einen. Ich möchte Farbpigmente in Kleister tränken, mit dem Zeigefinger in das kalte Gemisch tunken und auf Papier ein einfaches Gesicht malen! Ich möchte mich zurückziehen dürfen! Ich möchte diesem ständigen WARUM - wie hier bei dieser Arbeit - eine Sperrholzplatte entgegenhalten! Und wenn das WARUM verschwunden ist, möchte ich schauen, was noch entsteht, wenn ich meinen Kopf ausschalte und sehe, was meine Hände zu formen vermögen. In den letzten Monaten habe ich bei mir einen Schaffensdrang gespürt, der entstand, als ich anfing, meine Arbeit nicht zu hinterfragen, sondern: ANZUSEHEN. Die Oberfläche mit den Augen abzutasten und sie - im Falle dieser hier ausgestellten Büsten - mit Händen zu formen. Diese neue Sicht auf die eigene Arbeit und auf die Arbeit der anderen, hat sich hier vollzogen: Im Keller der Hochschule. Da, wo ich viele Monate lang mit meinen Händen Tonklumpen an Tonklumpen pappte. Wo ich Gips mit Wasser mischte. Wo ich mit dem Klüppel Gips von Gips trennte. Wo ich mich im Spiegel Spiegelbild selbst sah. Mich sah, wie ich mit einem simplen aber umso schwerer zu beherrschenden Mittel einen Kopf formte - Mit: Dem SEHEN. Ich bin FROH, dass mich die Fragerei der letzten Jahre in eine Enge trieb. Nur so konnte ich das Unnötige erkennen, mich davon losreißen und mich zuletzt dem Sehen zuwenden. Was ich nach über fünf Jahren Studium sagen kann: Ich habe in dieser Zeit so viel über Kunst im Allgemeinen und über meine Arbeit im Speziellen erfahren, wie davor nicht - und vielleicht auch danach nie mehr. Ich hoffe, diese Arbeiten hier sind Zeugnis dafür. Ja, auch die Fragerei gehörte dazu! Nur lassen Sie mich bitte an meinem letzten Tag als Student Kommilitone ein Wort nicht mehr hören müssen: WARUM."Dienstag, 12. Dezember 2017
Klasse Bildende Kunst Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2018 Link Planung Klassenausstellung zum HGB Rundgang in Hochschule noch machen Metallwerkstatt: 1 Kurs Schweißen 2 Ständer, Modelliergerüste selbst bauen Werkstatt Plastisches Gestalten: 3 Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt , allerdings nach eigenen Ansichten 4 eigenen Körper vermessen, dazu Zeichnungen / Papierarbeiten fremder Körper ist nur für kurze Zeit verfügbar, wenig Zeit zum intensiven beobachten 5 Bronzeguss; keine spezielle Arbeit 6 Plotter Plotter , Ganzkörperporträts, kleines Format, mit Skribent (auch mit eigenem Plotter möglich) Werkstatt Plastisches Gestalten Link (Treff mit Kommilitone Kommilitone am nächsten Tag) aktueller Zustand Ansichten Link Link LinkSonntag, 10. Dezember 2017
(mit Notizen der letzten Tage) Werkstatt Plastisches Gestalten Link weiter mit Kommilitone Kommilitone an Plastik und Büste Büste gearbeitet Augen und Oberkörper am Modell besser zu bearbeiten als mit Spiegel Spiegelbild nächste Woche Beine ausarbeiten Kopf im Unterschied zum restlichen Körper streng zentriert Diplom Arbeit Link schwarze Klammern für Papierarbeiten gekauft Modell im Klassenraum für Montag aufgebaut Montag großes Foto wieder ausrollen weitere Skizzenblätter gesammelt umsetzen Link später im AV-Labor digitalisieren Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link verhüllt verhüllt Link Anfänge der Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Im Bett.]
- Nach Februar werde ich mir … ein Jahr Zeit geben, das Studium zu … verarbeiten.
- Das klingt jetzt irgendwie ein bisschen komisch.
- Aber es ist halt doch anders, als … ähm … ein Studium …
- [Katze Ramses schreit.]
- … wo es eher darum geht, etwas zu … ler…
- [Katze schreit.]
- …nen. Denn hier war ja eher, dass ich überhaupt … äh … mitbekomme, was ich [Sperren: will].
- So. Und diese …
- [Katze schreit.]
- … ganzen … ähm …
- [Schlucken.]
- Gedanken, auch Zweifel Zweifel , zu der eigenen Person, zu den Arbeiten, auch zu den Arbeiten der anderen und zum Künstlertum überhaupt, … äh … oder offene Fragen, Bestätigung und so weiter …
- [Schlucken.]
- … das muss ich erst einmal sacken lassen.
- Denke ich mir.
- Da ist es ganz gut, erst einmal wieder Abstand zum … System zu bekommen.
- Und auch die … ähm … Ja! … Die ganzen Notizen, die ich gemacht habe, eigentlich noch einmal durchzugehen und das … ähm …
- Genau.
- [Schlucken.]
- Aktuell … ähm …
- [Kopfkratzgeräusche.]
- … habe ich so vor, im Februar, dass ich … ähm … neben den Notizen eben noch … ähm … gerne ohne großer … ähm … Gedankenkonstrukte …
- [Schlucken.]
- … an den Geradenbilder weiter arbeiten möchte.
- Dann aber kleiner. Also, dass ich mir einen Plotter Plotter für … 30 mal 20 Zentimeter maximal … ähm … anschaffe. Und … ähm …
- Das habe ich jetzt mal gesehen bei … bei … Dürer Albrecht Dürer ! Dass viele Arbeiten sehr sehr klein sind. Kupferstich. Stiche. Und sehr sehr detailreich. Und es auf einem sehr kleinen Format … ähm … viel zu entdecken gibt.
- Und gäbe.
- Und es gar nicht immer so groß sein muss. Wo ja heute eigentlich vieles, also was ich gesehen habe, auch in der Hochschule, [Sperren: groß] gemacht wird. Ob's jetzt Sinn macht oder nicht. Es ist so ein … Na ja … Es ist so ein Standardging. Irgendwie.
- Erst einmal groß machen!
- So. Und dabei müssen viele Arbeiten vielleicht gar nicht groß sein.
- [Schlucken.]
- Ich mache jetzt ja auch diese eine verhüllte Arbeit … ähm … viel zu groß. Mit 100 mal 80 Zentimetern.
- Ist jetzt zwar nicht riesig. Aber … ähm … es könnte bei einem Porträt eigentlich … 30 mal 20 sein.
- Zum Beispiel.
- Also viel kleiner!
- Ich würde dann aber eben nach dem Studium … äh … wieder … ähm … sozusagen zurückfahren. Und … äh … Dann gleichzeitig aber … ähm … sicherlich … äh … neue Felder entdecken. Und zwar: Detailreichtum!
- Dass ich also auch mit Stiften arbeite, wo ich … ähm … auf 0,3 Millimeter oder 0,5 Millimeter komme. Oder so. Ähm … Wo ich den Radiographen noch einmal ausprobiere.
- Jetzt.
- Und dadurch halt, was ich bisher halt bloß in groß machen konnte auch, wegen der Strichstärke, dass ich das jetzt in klein … ähm … probieren kann.
- [Schlucken.]
- Und kleine Arbeiten mache.
- [Klick.]
- Diese kindlichen Tagebuchzeichnungen fand ich … sehr … Na ja … Während ich gezeichnet habe, halt … Das war sehr gut! Vielleicht mache ich sowas halt noch mit anderen … Nicht so dieses platte Kindliche. Mit großen runden Gesichtern. Oder so. Sondern … Weiß ich nicht … Ähm … Einfach mit den Buntstiften arbeiten!
- So.
- Auch wieder auf kleinem Papier.
- [Klick.]
- Ich denke, die verhüllten Arbeiten, dieses Motiv, das ist ausgereizt. Solange ich … äh … nicht [Sperren: spüre], etwas verhüllen zu müssen. Das war bisher, ich denke, in zwei so Schüben. Wo ich extreme Zweifel hatte. Halt an den eigenen Arbeiten.
- Oder überheblich war! Also gedacht habe, … äh … es wären [Sperren: Meisterwerke], die ich tue. Und …
- [Schreit.]
- [Sperren: Ramses!]
- [Aufnahme Abbruch.]
- [Aufnahme wieder aufgenommen.]
- Also in meiner Vorstellung ist das ja noch irgendwie meine Zukunft. Die verhüllten Arbeiten. So. Zeigen, gesehen werden, aber nicht … ähm …
- Ne. Gesehen werden, aber nicht zeigen!
- Muss ich aber eben nicht, … ähm … solange ich nicht ausstelle, solange ich jetzt meine … ähm … mein Vorgehen nicht ändere und diesen Drang auch nicht habe, … Ähm … Wird da glaube ich nichts neues entstehen.
- Da werde ich jetzt eher diese kleinen Zeichnungen machen. Äh … Mit der Maschine arbeiten.
- Auch mit dem Computer arbeiten! Das macht ja auch … ähm … Ja … Da … Das liegt mir auch!
- Dabei entstehen ganz von selbst diese … ähm … ja … entstellten Porträts. Ob ich jetzt will oder nicht! Das ist … Diese Sammlung geht auch weiter.
- Dann werde ich vielleicht noch einmal nach Werkzeugausstattung suchen. Neben der … äh … Neben dem Plotter. Was ich da noch brauche. Und bei den Bilderrahmen werde ich mich dann sehr zurückhalten. Da habe ich ja jetzt ziemlich viele angeschafft. Auch für die Prüfung.
- [Schlucken.]
- Da bin ich gedeckt.
- [Schlucken.]
- Und ich glaube, ich werde auch vieles wegschmeißen.
- An Entwürfen, die jetzt aber nicht … ähm … Na ja, die jetzt nicht so diesen … Die jetzt nicht für sich selbst stehen können. Sondern wirklich einfach … [Sperren: unfertig] sind. Zum Beispiel. Davon habe ich ja auch viele. So. Die bringen mir, denke ich, auch in 20 Jahren nichts. So wenn ich sie mir angucke.
- Ich habe ja genug Entwürfe, die halt auch für sich stehen. Also die alleine schon wirken. Die kann ich ja behalten. Aber ich werde auch einiges … eben …
- [Katze meckert.]
- … wegschmeißen.
- [Schlucken.]
- Ein bisschen Angst habe ich schon davor, nach dem Studium … Nicht in ein Loch zu fallen! … Sondern … ähm … [Sperren: aufzuhören]. Also … Diese …
- Diese Gespräche. Nachts. Zum Beispiel. Diese Auseinandersetzung. Na mit meinen Themenfeldnern, die ich eben habe. Die hat's ja nur gegeben, [Sperren: weil] ich an der Hochschule war. [Sperren: Weil] ich die Werkstätten nutzen konnte. [Sperren: Weil] … äh … ich … äh …
- [Katze meckert.]
- … kommuniziert habe. Mit Kommilitonen. Gespräche mit Professoren hatte. Und das sind alles Sachen, die nach dem Studium, wie davor eben, wieder wegfallen. Ich weiß halt noch, wo ich in meiner Kammer war. Im Kämmerchen. In Berlin. Ähm … ähm … Mir mein Künstlersein sozusagen …
- [Schlucken.]
- … ähm … Na das war ein System, was halt für sich selbst existierte. Und wo ich halt immer … äh … mich selbst nach oben brachte. Nicht fallen [Sperren: konnte]. Weil ich … äh … nicht nach draußen ging. Und … äh … Immer Bestätigung durch mich selbst bekam. So. Gibt's dann auch wenig Kritik. Von außen. Was ja … Wo ich die letzten fünf Jahre gemerkt habe, dass es sehr wichtig eigentlich ist. Ähm … So diesen fremden Blick noch einmal darauf zu haben. Jetzt nicht … äh …, um zu sehen, wie kann ich etwas machen, … äh … damit es bei anderen ankommt. Sondern, wie … wie kommt denn das an, was ich … was ich … was ich … selbst darin sehe. Was ich da mache. Oder wie kommuniziere ich das. Ähm … Was ich tue.
- Oder wie verweigere ich mich dem! Also auch das ist ja eine Art von Kommunikation.
- [Schlucken.]
- Und das fällt jetzt, denke ich, danach wieder weg. Ich habe in der Zwischenzeit jetzt nicht … äh …, was so oft … äh … gefordert wird, oder … äh … angestrebt wird …
- Netzwerk!
- Ähm … Oder eben Ausstellungen. Irgendwo machen. In kleinen Galerien. Oder … Was weiß ich.
- Das ist eben nicht mein Ding! Das war's davor nicht. Das ist es nicht während des Studiums gewesen. Und das wird danach jetzt eben auch nicht passieren.
- So.
- [Katze meckert.]
- Was ich gut fand, waren eben die Rundgänge. Da … ähm … konnte ich sozusagen ohne den Verwaltungskram zu machen, ohne groß zu werben, ohne mich zu [Sperren: bewerben] … Das ist das nervige eben daran, finde ich. Ähm … Konnte ich etwas ausstellen. Das hatten automatisch viele gesehen.
- Ohne, dass … äh … dass es jetzt im Mittelpunkt gestanden hätte.
- Das fällt ja …
- [Katze meckert.]
- … eben auch weg. So.
- Also es wird … Ich werde Neues machen! Das ist gar keine Frage! Das sehe ich schon!
- [Nachbarn stehen vor Wohnungstür. Reden laut.]
- [Schlüssel wird im Schloss gedreht.]
- Ich weiß jetzt nicht, ob ich, gefühlt, fortschreiten werde.
- [Tür kracht zu.]
- Ob ich eher stehen bleibe.
- Oder ob ich es schaffe, auch in meinem eigenen System, abgekoppelten System, mir einen Arbeitsalltag … ähm …, wo ich sozusagen täglich ein paar Stunden nehme, bewusst nehme … ähm … arbeite.
- Ohne … Genau. Und dann halt sehe, was … was passiert. Ohne jetzt halt … ähm … das dann auszustellen. Aber halt weiter etwas mache. So. Weiter überlege. Das sind …
- Gerade auch dieses Überlegen! Dieses … ähm … Dieses Denken! Dieses Transkribieren! Das … Das [Sperren: ist] mein Ding. So. Und Damit das nicht wegfällt, muss ich mir jetzt wieder selbst Zeit vorgeben. Die von der Hochschule, mehr oder weniger, schon vorgegeben waren. Oder wenn man in so ein System eintritt, dann … dann fließt man sozusagen mit.
- Teilweise.
- So. Wenn man keinen Einspruch einlegt, dann passiert automatisch etwas. Man wird angesprochen. Oder man … man … Ich nutze die Möglichkeiten.
- Das muss ich mir dann jetzt selber aufbauen. So.
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 6. Dezember 2017
[wv=A12-35][wv=A19-2][wv=A35]Technologien des Plastischen Link Vortrag von Jan Großmann Jan Großmann Link Werkstatt mit gesäubert, Stühle aufgestellt Friedrich-Büsten haben zugesehen Diplom Arbeit Link gelieferte Rahmen ausgepackt, Arbeiten gerahmt Ich glaube, ich möchte von Zeitgenossen abgelehnt werden. Ich möchte kämpfen können dürfen! Ansichten Link Link Link Link Link Spiegelbild Spiegelbild , auf Folie mit Glas vor und hinter Folie Ganzkörper, Collage Collage Kindliches Selbstporträt Selbstbildnis Ganzkörper in Holz geritzt Link kurzes Gespräch mit Kommilitone Kommilitone über Thema und Gegenstand Standpunkt Link Gespräch mit mir Link Diplom Arbeit Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts. Überlegungen zum Bett.]
- Das Bett.
- [Schweres Einatmen.]
- Im Bett ist der Ursprung Ursprung . Aller meiner Arbeiten. Hier habe ich nicht … gezeichnet. Hier habe ich … keine Büsten modelliert. Hier war der [Sperren: Anfang]. Hier war der Gedanke.
- Der Ursprung sozusagen.
- Und der Gedanke ist um ein Uhr früh, zwei, drei Uhr nachts, vor allem eines: Radikal radikal .
- Er ist nicht … weich geklopft. Wie … bei Kommunikation. Wie … bei Sonnenschein. Sondern er ist: Klar.
- In der Nacht, wenn es dunkel ist um einen herum, ist der Gedanke …
- [Klick.]
- … eindeutig. Einstimmig.
- [Klick.]
- Einfach ausgesprochen.
- [Klick.]
- Grundsätzlich.
- [Klick.]
- Der Gedanke wirkt bei Tagesanbruch …
- [Klick.]
- [Klick.]
- … zu [Sperren: stark].
- [Klick.]
- Zu gewagt.
- [Klick.]
- Weshalb ich froh bin, dass ich nachts den Gedanken festhalte. Tagsüber transkribiere und ihn damit in …
- [Klick.]
- [Klick.]
- … meinen …
- [Klick.]
- … Arbeitsraum bringe.
- [Klick.]
- Die Bilder hier … sind, betrachte ich sie selbst, nicht etwa radikal! Grundsätzlich! Verstörend!
- Es sind … Selbstbildnisse. Es ist der Körper. Es ist etwas ganz … mhm … alltägliches.
- [Schlucken.]
- Aber die … der Grund, warum ich sie überhaupt gemacht habe, auch wenn er nicht auf den ersten Blick wahrnehmbar ist, oder auffällt, ist eben der Gedanke.
- Der in der Nacht kam.
- Die Striche, die Geradenbilder, sind nicht zufällig Geraden. Dieser einfache Kopf ist nicht zufällig so einfach. So primitiv. Die Büste Büste ist nicht einfach bloß eine Büste, sondern …
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- [Klick.]
- Oder die Holzkästen, die etwas verbergen, …
- [Klick.]
- … sind nicht nur Verpackungsmaterial. Sondern hinter all diesen Dingen steht etwas, was ich gar nicht einmal unbedingt … erläutern muss. Aber es ist halt wichtig zu wissen, dass der Gedanke der Ursprung war, für diese … Arbeiten. Die ohne dem nicht entstanden wären.
- [Klick.]
- Deshalb: Das Bett.
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 16. November 2017
Diplom Arbeit Link Einzelgespräch Mark Link (aus Erinnerung) Überlege … Überlege … Modell in Hochschule gebracht aufgebaut, mit Ausdrucken von anderen Aufbauen Einleitung vorgelesen, scheint okay zu sein Überlege … Gedanken zum Ursprung Ursprung vorgelesen Überlege … Überlege … außer große Fotografie liegen alle Formate fest 1 Fotografie eventuell auf 2 m ziehen, ohne Rahmen, mit Klammern für Testhängungen Druck auf günstigem Papier in AV-Labor drucken 2 weitere Arbeiten versuchen in Modell unterzubringen auch in Archivboxen nach Skizzen etc. suchen, abfotografieren und in 1 : 30 ausdrucken 3 kann alle Arbeiten in seinem Büro lagern 4 da Rundgang eine Woche später, kann ich mich in Ruhe auf Ausstellung vorbereiten davor E-Mail an Kommilitonen schicken, damit Raum leer danach Wände weiß streichen 5 Modell noch einmal mit stehenden Wänden bauen 6 wenn Installation mit Büsten und Ton-/Gipsresten einfach mit Folie als Grundfläche ausprobieren 7 große Arbeiten mit Auto Anfang Januar in Hochschule transportieren Überlege … Überlege … Überlege … nicht mit Texten erschlagen, sondern auch auf Fragen eingehen aber ehrlich, mit meiner normalen Sprache / meinen Gedankengängen antworten digitale Fotocollage = Vorlage für Geradenbilder Überlege …Montag, 13. November 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Stahlstreben geriffelt gekauft Gerüst für Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt Werkstattleiter schlägt Vierkantprofil vor, da Streben beim Biegen in einer Ebene verbleiben umsetzen Link morgen im Baumarkt besorgen oberen Bereich kürzen bzw. Beine länger erster Versuch Link verhüllt verhüllt Link verhüllter Versuch Negativform oberer Bereich hergestellt für Negativform der Büste Büste Metallblättchen als Trennung reingestochen Link erste Schicht Akt Akt -Modell für Ganzkörperporträt kann von Werkstatt bezahlt werden Kommilitone Kommilitone ist einverstanden bringe morgen ausgefüllten Vertrag zur VerwaltungMittwoch, 1. November 2017
Diplom Arbeit Link Einzelgespräch Mark Link 1 bedrucktes Papier wellt sich stark, ist durch tagelanges flaches Lagern nicht weggegangen 2 schaut dadurch an Wand scheiße aus 3 Frage, schon am Anfang: WARUM […]? WARUM W-A-R-U-M W.A.R.U.M. 4 5 ich WILL kein Thema damit ausdrücken, jedes Thema wäre falsch 6 es sind Arbeiten, die mit der Zeit, ohne eigener Aufgabenstellung, entstanden sind / sein könnten meinetwegen pure Spielerei LASST MICH MIT DEM W-A-R-U-M IN RUHE! 7 auch wenn Geradenbilder anfänglich einen GRUND hatten, möchte ich ihn nicht mehr sehen 8 visuelle Ergebnisse / Eindruck als einziges entscheidend 9 Selbstbildnis Selbstbildnis KEIN Thema, auch wenn eigenes Gesicht immer wieder auftaucht statt THEMA als Hauptwort GEGENSTAND möchte gerade Diplom einfach nur schnell abhaken können nach Gespräch fahrig an Büste Büste weitergearbeitet, abgebrochen Vorgehen: 1 erste Sätze für Einleitung formulieren, mit Wort "Gegenstand" oder so arbeiten ihm per E-Mail zuschicken NIE rechtfertigen, dann lieber abblocken auf Begriff Ausprobieren / Studienzeit / Wirkung testen / Drang eingehen 2 eher nur eine Arbeit je Werkgruppe ausstellen, dadurch unnötige Fragen vermeiden dadurch kommt Eindruck, dass nicht Technik, nicht die Linie, nicht Fotografie, nicht Büste, nicht kindliche Zeichnung Kinderzeichnung … wichtig sind, sondern das Machen an sich 3 als Ausprobieren verstehen, Gesicht dabei nur Gegenstand (irgendwas muss ich ja nehmen, also warum nicht so etwas Naheliegendes?) 4 wenn Fotografie mit Klammern: Klammern kleiner und eventuell schwarz (sollte sich abheben) 5 im Modell Arbeiten plazieren, bei Ausdrucken auch unterschiedliche Größen mit einer Arbeit anfangen, danach langsam aufbauen 6 wenn neue Ausdrucke, dann so drucken, dass sich Papier von oben nach unten wellt wenn Welle, dann Papier sollte sich unten nach vorne wellen (Hinweise von ihm, finde ich gut) nächste Woche neues Gespräch vereinbaren dann: Text vorlesen, Modell zeigen mit kleinen ausgedruckten Arbeiten verschiedene Positionen und Größen ausprobieren, abfotografieren, ausdrucken und beilegen Stimmung = miserabel Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Rede. Erste Version. Entstanden im Bett. Bereits dunkel. Bildschirmlicht erhellt den Raum. Zuvor niedergeschriebenen Text laut gelesen.]
- Der erste Gedanke, der Ihnen kam, als Sie den Raum betraten, wird wohl jener gewesen sein: Ah, Friedrich beschäftigt sich mit dem Selbstbildnis!
- Da möchte ich einwenden: Ja, Sie sehen mich - aber keine Selbstbildnisse! Mein Gesicht ist nicht [Sperren: Thema], sondern [Sperren: Gegenstand] meiner Arbeit.
- Thema bedeutet, ich hätte mir eine Frage gestellt, hätte danach angefangen zu arbeiten und am Ende wäre ich der selbst gestellten Fragerei mit dem Ergebnis auf die Spur gekommen. Dem ist nicht so.
- Ich betrachte mein Gesicht als Gegenstand. Es ist ein Gegenstand, an dem ich mich: Abarbeite.
- Um etwas Darstellen zu können, braucht es ein Motiv. Für manch einen Künstler waren und sind es Blumen, Frauen und Stühle, die gemalt werden und wurden, um sich darüber einer Technik, einem Stil, einer wagen Vorstellung zu nähern. Für mich ist es: Mein Gesicht.
- Ja! Hinter dieser Arbeit mit den vielen Strichen, welche aus der Nähe betrachtet nichts als Striche sind, aber von weiter weg zu einem Motiv verschwimmen, verbirgt sich eine "konzeptuelle" Idee. Aber die: Ist eigentlich nicht wichtig!
- Ja! Bei dieser kindlich vereinfachten Ansicht eines Gesichtes verbirgt sich ein "radikaler" Gedanke. Auch der: Nicht wichtig!
- Ja! Dieses Porträt hier ist entstanden, weil ich ein Ziel hatte, für das ich so ein entstelltes Bild meiner Selbst brauchte. Aber auch hier: Nicht wichtig!
- Den ganze [Sperren: Ballast] an Gedanken, was ich [Sperren: wie] und [Sperren: warum] ausdrücken möchte, möchte ich jetzt loswerden.
- Die seit Grundstudium auf mich einschlagende Fragerei, wo alles mit [Sperren: Warum, Warum, Warum], anfängt, hat in mir einen Absturz bewirkt. Ich wusste kurz vor dem Diplom gar nicht mehr, [Sperren: was] ich mache, [Sperren: was] ich gemacht habe, was ich [Sperren: wollte], was ich [Sperren: will].
- Jetzt: Weiß ich es.
- Ich will nicht mehr, als das: Ausprobieren!
- Ich möchte spielen dürfen!
- Ich möchte sehen dürfen, was passiert, wenn ich einen Strich zeichne; Noch einen und noch einen.
- Ich möchte Farbpigmente in Kleister tränken, mit dem Zeigefinger in das kalte Gemisch tunken und auf Papier ein einfaches Gesicht malen!
- Ich möchte mich zurückziehen dürfen! Ich möchte diesem ständigen [Sperren: Warum] eine Sperrholzplatte entgegenhalten dürfen!
- Und wenn ich das [Sperren: Warum] damit erschlagen habe, möchte ich schauen, was noch entsteht, wenn ich meinen Kopf ausschalte und sehe, was meine Hände zu formen vermögen.
- In den letzten Monaten habe ich bei mir einen Schaffensdrang gespürt, der entstand, als ich anfing, meine Arbeit nicht zu hinterfragen, sondern: [Sperren: Anzusehen]. Die Oberfläche mit den Augen abzutasten und sie - im Falle dieser Büste dort - mit Händen zu formen.
- Diese andere Sicht auf die eigene Arbeit und auf die der anderen, hat sich hier vollzogen: Im Keller der Hochschule. Da, wo ich viele Monate lang mit meinen Händen Tonklumpen an Tonklumpen pappte. Wo ich Gips mit Wasser mischte. Wo ich mit dem Klüppel Gips von Gips trennte.
- Wo ich mich im Spiegel Spiegelbild selbst sah. Mich sah, wie ich mit einem simplen aber umso schwerer zu beherrschenden Mittel einen Kopf formte - Mit: Dem [Sperren: Sehen].
- Ich bin [Sperren: froh], dass ich mit Fragen durchlöchert wurde, die mich immer weiter in eine Enge trieben. Nur so konnte ich meinen schon damals ausgeprägten Hang zu unnötigen Gedankenkonstrukten erkennen, mich davon losreißen und mich zuletzt dem Sehen zuwenden.
- Was ich nach über fünf Jahren Studium sagen kann: Ich habe in dieser Zeit so viel über Kunst im Allgemeinen und meine Arbeit im Speziellen erfahren, wie davor nicht - und vielleicht auch danach nie mehr.
- Ich hoffe, diese Arbeiten hier sind kleine Zeugen dafür.
- Ja, auch die Fragerei gehörte dazu! Nur lassen Sie mich bitte an meinem letzten Tag als Student Kommilitone ein Wort nicht mehr hören müssen: [Sperren: Warum].
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 31. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Selbst Link Büste Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Am Morgen.]
- Wie gestern ein Kommilitone Kommilitone sagte, … äh … ist … sollte ich, da ich immer verneine … ähm … und in so eine Abwehrhaltung gehe, … ähm … dass das Selbstbildnis Selbstbildnis bei mir kein Thema wäre, sollte ich eher vom Gegenstand reden.
- Und Gegenstand heißt, … äh … dass es nicht darum geht, … ähm … etwas zu analysieren, … ähm … denke ich jetzt mal. Äh … Eine … Etwas damit ausdrücken zu wollen. Das etwas beim Betrachter dort … ähm … in eine bestimmte Richtung führen sollte. Sondern Gegenstand heißt, … ähm … halt ein Objekt ist. Äh … Welches ich … äh … während meines Kunststudiums sozusagen verwende. Um etwas zu lernen.
- Das …
- [Pause.]
- So.
- [Aufnahme viel zu laut.]
- Ah. Irgendwas stimmt hier nicht.
- [Pause.]
- [Geräusche.]
- [Pause.]
- So.
- Der Grund, warum … ähm … ich das Selbstbildnis, … äh … den eigenen Kopf, … ähm … den eigenen Körper, als Gegenstand nehme, wäre bei mir jetzt: Für mich bin ich immer verfügbar. Äh … über den Spiegel Spiegelbild kann ich mich erfahren.
- Allerdings natürlich … ähm … eingeschränkt. Was zu neuen Problemen führt.
- Beziehungsweise zu neuen Herausforderungen!
- Einfach den eigenen Körper zu erfahren. An sich selbst. Wie er auch funktioniert.
- Ähm … Ich lerne dabei, dass … ähm … Loslassen vom … von der subjektiven eigenen Wahrnehmung. Äh … Meinem eigenen Körper gegenüber. Äh … Je nachdem, wie ich mich fühle, sieht mein Gesicht zum Beispiel, denke ich, anders aus.
- Hatten wir gestern auch besprochen.
- Ähm … Und davon aber loszulassen. Und wirklich die Form zu … sehen.
- Das ist … äh … Das lerne ich.
- Dabei.
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Und der Gegenstand Mensch besteht nun einmal … ähm … von … Wenn man jetzt die Form von Außen … äh … betrachtet, vor allem durch die Knochen. Durch die Muskeln. Und durch die oberste Schicht: Der Haut Haut .
- Bei der Nase und den Ohren ist das noch einmal etwas anderes.
- Aber so … Ganz allgemein jetzt gesagt.
- Und dass ich … äh … dann auch nicht, was ja mein … ein Gedanke war, … äh … ein …
- [Schlucken.]
- … Kopf modelliere anzufangen. Äh … Wo ich beim Schädel … äh … bei der Schädelform … anfange und dann halt langsam draufsetze. Ähm … Das wird dann nicht weniger zu einer Maske Maske .
- Oder kann nicht weniger zu einer Maske werden.
- Ähm … Sondern es geht wenn dann darum: Du hast eine Oberfläche. Und sollst aber halt verstehen, [Sperren: wie] sie zustande kommt. Und sie dann auch dementsprechend formen.
- Äh … Und ich denke, [Sperren: dadurch] vermeide ich eine … äh … maskenhafte … äh … Form.
- [Pause.]
- Indem ich es [Sperren: verstehe].
- Und dann natürlich auch … äh … umsetze.
- [Pause.]
- Ich könnte zum Beispiel jetzt einmal … Ich habe ja noch eine … eine ganz offen. Äh … Eine Form. Äh … Schon mit Schmetterlingen und so.
- Dass ich da … [Sperren: meine] Form nehme. Aber sie da etwas übertreibe. So um einfach die … die … ähm … die Muskeln und die Knochen, die halt hervorstechen bei mir, die Merkmale sind, … auch die Form der Nase … und so, dass ich die halt ein bisschen verstärke.
- Aber nicht [Sperren: zu sehr]. Sondern so, dass ich halt … äh … ähm … äh … [Sperren: sehe], was der … was den eigenen Kopf eigentlich ausmacht.
- Auch wenn es bloß ganz kleine Schattierungen am Ende sind. In bestimmten Lichtverhältnissen. Aber genau [Sperren: die] machen es dann ja aus.
- [Klick.]
- Am Mittwoch, ich denke mal, da sind die Silikon Silikon … äh …augen dann da.
- [Sperren: Ohren]!
- Da.
- Äh … Bachmann meinte jetzt halt noch … gestern …, dass … dass es eigentlich … äh … relativ egal irgendwie ist, welche Ohren man halt da ransetzt. Ähm … Das ist … Die Ohren sind halt nicht das Entscheidende, was Gesicht, einen Kopf ausmacht.
- Aber natürlich müssen es trotzdem Ohren sein, die dazu passen!
- Und … äh … Jetzt habe ich dann zwei Silikonohren, … ähm … abgeformt von irgendwelchen anderen Menschen. Die auch noch einmal unterschiedlich … äh … verlaufen. Und probiere da dann erst einmal … äh … etwas aus. Wie es überhaupt allgemein funktioniert.
- Ein Ohr.
- Äh … Welche … Welche Formen da drinne stecken.
- Und dann würde ich das halt … äh … äh … bei der Büste jetzt einmal … ähm … umsetzen.
- Vielleicht entweder … ähm … extra modellieren. Und [Sperren: dann] drauf setzen.
- Vielleicht sollte ich das einfach mal machen!
- Also nicht [Sperren: direkt] an der Büste arbeiten, sondern später draufsetzen.
- Und die … die Größenverhältnisse kann ich ja von der Nasenlänge wieder abhängig machen. Was ja irgendwie mein … mein Haupt… ähm …
- [Schlucken.]
- Mein … [Sperren: Lineal] bisher auch war.
- Die Nase!
- [Pause.]
- Die Nasenlänge!
- [Klick.]
- Weitere … äh … dann eben größere Felder sind … ähm … ist der Mund.
- Da brauche ich noch einmal eine Einführung.
- Und am Ende dann natürlich die Augen!
- Das wird das größte … ähm … Feld sein, wo ich mich noch kümmern werde.
- Dass ich aber nebenbei, neben dieser Büste, eben an der anderen arbeite und … ähm … versuche etwas übertrieben sozusagen die Merkmale meines Kopfes … ähm … meines Gesichtes … ähm … des Kopfes … ähm …
- [Schlucken.]
- … zu modellieren.
- [Klick.]
- [Pause.]
- Noch einmal, wie der Kommilitone sagte: Eben [Sperren: nicht] … ähm … immer das Thema in den Vordergrund schieben. Sondern den [Sperren: Gegenstand].
- [Klick.]
- Dann tauchen vielleicht so Fragen, wie … äh … Warum hast du … Und wieso diese Größe? Äh … ähm … Was soll das … ähm … darstellen? Was soll beim Betrachter …? Und so weiter … vielleicht dann weniger auf.
- [Pause.]
- Sondern dass dann wirklich die Konzentration eher auf der Form, auf den Gegenstand, … ähm … Abbild Kopf … Gesicht, … liegt.
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 30. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Kunstkritik Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Im Dunkeln. Aufnahme schlecht, zu laut.]
- Ich merke wie … ich selbst immer wieder in den …
- [Pause.]
- … Gedanken … dem Gedanken verfalle, …
- [Pause.]
- … als Kunststudent Kommilitone müsse man irgendwie … ähm … einen eigenen Stil, eine eigene Idee …
- [Schweres Atmen. Schlucken.]
- … ähm … entwickeln.
- [Pause.]
- Und das dann natürlich auch nach außen tragen. Und … als Wiedererkennung.
- Und … ich merke halt, dass …
- [Lautes Ausatmen.]
- das ein fataler Weg ist, überhaupt so ran zu gehen.
- Ich merke, dass das immer irgendwie so als Thema auf. Mal sehr vordergründig. In einem Kurs. Als Marke sich begreifen.
- Aber auch unterschwellig! So wenn … es halt darum ging, …
- [Lautes Einatmen. Schlucken.]
- [Pause.]
- Oder wie ich das bei … ähm … Na ja. Wie das bei den Malereistudenten zum Beispiel rüberkommt. Also … von außen. Was ich höre. Das … Das es am Ende halt darum geht, … äh … erkannt zu werden.
- [Pause.]
- Und dass man das lernt. Einen eigenen Stil zu entwickeln. In dieser Studienzeit.
- [Schlucken.]
- Ob das nun stimmt oder nicht, das … muss mir jetzt eigentlich egal sein. Sondern …
- [Schlucken.]
- Ich möchte halt nicht in so eine Schiene geraten, wo ich das Gefühl bekomme, … ähm … ein [Sperren: Produkt] herzustellen.
- [Pause.]
- Um, zum Beispiel, am Ende Geld zu verdienen.
- [Schlucken.]
- Das war dann auch der Grund, warum ich … äh … letztes Jahr mit den Geradenbildern … pausiert habe.
- Natürlich ist das … äh … ein gutes Gefühl, … ähm … zu sehen, wie … wie die eigene Arbeit ankommt. Von fremden Menschen, die ich nicht kenne. Die das dann auch kaufen! Für, wie ich finde, nicht wenig.
- [Schlucken.]
- Und gleichzeitig … äh … beschleicht mich dann halt immer das Gefühl, irgendwie, dass es … ähm … äh …
- Ne. Dass ich da in etwas hineinrutsche. Was ich eigentlich gar nicht möchte.
- [Schlucken.]
- Und ich denke auch, dass es … also … ich … Optima… Also … Ich …
- Es könnte ja sein, dass sich etwas eigenes entwickelt. Aber ich sollte das nicht als Ziel irgendwie sehen. Sondern es sollte etwas sein, was [Sperren: vielleicht] passiert. In zehn … zwanzig … dreißig … Jahren. Oder was vielleicht bloß ein Zwischenweg ist. Danach kommt wieder was anderes! Aber das ich mich nicht so darauf fixiere.
- Ich denke mal zwar, dass das eine Voraussetzung … äh … wäre, … äh … um … äh … mit Kunst gut Geld zu verdienen.
- [Schlucken.]
- Aber vielleicht gibt es ja noch … äh … den anderen Weg, … dass es passiert.
- [Pause.]
- Ohne dass man darüber nachdenkt.
- [Pause.]
- Deshalb bin ich jetzt sehr froh, dass ich … äh … seit eineinhalb Jahren halt … äh … langsam in diese Richtung gehe von: Ich. Fange. Von. Vorne. An.
- Jetzt nicht wie bei den Geradenbildern! Äh … die Idee … ähm … eines kleinsten … eines kleinsten Elements. Das ist schon wieder so sehr … na ja …
- [Schlucke.]
- Das ist wieder ein Konzept halt. Und … äh … in der Hoffnung, dass daraus etwas Neues entsteht.
- Und jetzt fange ich an …
- Oder nicht wie bei den kindlichen Zeichnungen! Wo es ja auch darum ging, … äh … andere nachzuäffen. Äh … In der Hoffnung, dass daraus etwas kommt, was ich … äh … ähm … wo ich mich wiedererkenne.
- So.
- Und jetzt … äh … beginne ich wieder, ohne es … ähm … gemerkt zu haben, von vorne an.
- [Schlucken.]
- Aber [Sperren: nicht] mit Ideen! Und Konzept! Und … äh … äh … mit Technik! Ähm … Sondern …
- [Pause.]
- … jetzt …
- [Pause.]
- … beginne ich anzufangen, … ähm … etwas erst einmal einfach nur zu … zu [Sperren: Sehen].
- Was ich ja schon … Wo ich mir ja schon einiges an Gedanken gemacht habe. Zum Sehen.
- Eben das Verstehen.
- Nicht bloß das Gucken!
- [Schlucke.]
- Und egal, was jetzt dabei herauskommt … Und ob das jetzt … ähm … wirklich … eine Büste Büste ist, … äh … die auch … äh … [Sperren: Gezeigt] werden kann. Also wo ich selbst das Gefühl habe, dass sie gezeigt werden sollte.
- Oder nicht.
- Das ist eigentlich total irrelevant! Das ist …
- [Pause.]
- Ich merke gerade: Ich [Sperren: lerne].
- Und das ist für mich jetzt gerade … wieder eine neue Erfahrung. Die ich davor, die letzten … was sind das dann … dreieinhalb Jahre … äh … gar nicht hatte.
- Also ich habe viel an Theorie … ähm … erfahren. Ich habe … ähm … viel gesehen. Von anderen auch. Habe auch viel gemacht.
- [Schlucke.]
- Aber … äh …
- [Pause.]
- So …
- [Pause.]
- Dass, was ich jetzt mache … dieses … ähm … überhaupt erst einmal Formen zu … Formen zu … zu [Sperren: begreifen].
- Ich weiß jetzt gar nicht einmal, wie ich das ausdrücken soll. Ich mache es jetzt ja nicht einmal … ähm … bewusst. Wie eben wieder … äh … Bücher durchlesen. Und ich … äh … ich zeichne ja nicht einmal. Also ich … mache jetzt keine … ähm … Ich zeichne jetzt keine … keine Menschen. Oder …
- [Schlucke.]
- Das ist jetzt halt so… sozusagen beiläufig. An der Büste. Über Spiegelbild Spiegelbild . Über … na ja … Eigentlich über Spiegelbild. Ähm … Was ja nicht verzerrt.
- Äh … Dabei die eigene Form begreife. Und mir es jetzt erst einmal bloß darum geht, sie … äh … umzusetzen.
- So mit etwas, was seit … ich weiß nicht … tausenden von Jahren oder so gemacht wird. Mit Ton. Das … Nicht zu brennen. Das ist jetzt auch total egal. Obs gebrannt wird oder obs dann gegossen wird. Oder wie auch immer!
- Ersteinmal einfach bloß dieses … bloß diese [Sperren: Form]. [Sperren: Machen].
- [Pause.]
- Undzwar ohne bereits daran auch zu denken … ähm …
- [Schlucken.]
- Was könnte sie ausdrücken?
- Das ist totaler Quatsch!
- Ähm … Wie kommt sie rüber?
- Das ist totaler Quatsch!
- Was für ein Material ist das?
- Das ist totaler Quatsch! Das lenkt alles nur ab!
- Das ist alles etwas, da bin ich noch gar nicht.
- [Pause.]
- Und darüber bin ich gerade [Sperren: froh]. Dass ich an so einem … äh … an … Dass ich es jetzt am Ende des Studiums sozusagen … ähm … selbst … erfahren … [Sperren: darf], …
- [Pause.]
- … einen ganz anderen Weg einzuschlagen.
- Ob das jetzt wirklich … äh … Ob mir das jetzt in zehn Jahren noch … ähm … in zwanzig, dreißig … etwas … ähm … äh … also etwas … Also ich daraus sozusagen … ähm … [Sperren: wachsen] konnte. Das weiß ich jetzt ja noch nicht.
- Aber jetzt, im Augenblick, … ähm … habe ich eben das Gefühl, dass es … äh … der richtigere Weg ist. Als dieses ganze verkonzeptualisierte … ähm … politische, gesellschaftskritische Bla.
- Und … ähm … [Sperren: ständig] darüber nachdenken: Was bedeutet das? Äh … Wie kommt das rüber? Und …
- [Pause.]
- Natürlich habe ich damit jetzt auch wieder eine Frage mehr. Und zwar: Wie … äh … bestreite ich das Diplom? Wenn ich gar nicht mehr … ähm … Also wie [Sperren: erkläre] ich es, wenn ich …
- Als Beispiel. Wenn die Büste jetzt wirklich was wird, also ich habe das Gefühl, sie ist gut.
- [Pause.]
- Wie …
- [Pause.]
- Wie erkläre ich es? Ohne dass es in die Richtung abtriftet … ähm … Nach der Frage: Äh … W… W… W… [Sperren: Was willst du?]
- Was soll wie … Was soll rüberkommen?
- Und was ist dein Thema?
- Diese Fragen möchte ich eigentlich … ähm … vermeiden. Dass sie gestellt werden.
- [Pause.]
- Denn um die kümmere ich mich ja jetzt gar nicht! Die blende ich … äh … gerade vollkommen aus!
- Und das ist wichtig!
- Nur ich weiß jetzt halt gar nicht, … äh … wie ich dann … ähm … da … da drauf reagiere! Denn es geht ja darum: Es werden Fragen gestellt. Ich … [Sperren: zeige] etwas. Und … ich [Sperren: sage] etwas dazu.
- [Schlucken.]
- Und wenn ich aber … ähm … mich eigentlich verweigere und auf dem normalen Weg … ähm … also auf den normalen Fragen, die gelernt sind und … äh … wo auch gelernt … äh … gelehrt wird, wie man als Student darauf antworten soll …
- [Schlucken.]
- Äh … Wie ich es halt sonst machen würde. Sollte.
- Oder was dann überhaupt kommen … kommen soll. Schweigen? Oder was?
- Also dass eigentlich gar keine Fragen mehr kommen können! Weil ich … äh … gar nicht beantworten möchte. Weil ich nicht weiß, was ich antworten soll.
- [Pause.]
- Ich weiß halt nicht, ob es für ein Diplom zu wenig ist, zu sagen: Ich … äh … Ich habe studiert, ich habe gelernt. Und … äh … diesen [Sperren: Prozess], den … den zeige ich jetzt. Ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Eigentlich.
- Zu einer [Sperren: Aussage]. Gekommen zu sein.
- [Schlucken.]
- Wenn das reicht, wäre das gut.
- [Pause.]
- Das muss ich noch einmal … Ich muss mir da noch einmal … ähm … diese Gedanken halt … äh … geordnet aufschreiben. Und … ja … mit Mark besprechen. Damit ich nicht in … ähm …
- [Pause.]
- Damit dieses … äh … diese Abschluss… äh …präsentation dann auch wirklich etwas ist, womit [Sperren: ich] selbst auch etwas … ähm … anfangen kann. Und das nicht bloß … ähm … Dass ich es nicht nur mache, weil es so gemacht werden sollte.
- Dann würde es aber auch etwas werden.
- Denke ich mir.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 24. Oktober 2017
Büste Büste Link Werkstatt Metallwerkstatt Link Ständer abgeholt Werkstatt Plastisches Gestalten Link weitergearbeitet Diplom Theorie Link Nachricht an Redaktion MDR Kultur: "Guten Tag! Ich weiß nicht, an wen ich mich genau wegen meinem Anliegen wenden muss. Deshalb erhoffe ich mir, dass Sie mir dabei weiterhelfen können! Aktuell studiere ich an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Genauer: Bildende Kunst, Hauptstudium. Für mein Diplom habe ich mich der Frage gewidmet, wie die, die keine Künstler, keine Kuratoren, keine Galeristen sind und vielleicht ab und zu eine Ausstellung besuchen, über Kunst denken. Unter dem Titel "Was würde Großmutter dazu sagen? Gespräche über Kunst." ist eine 19-teilige Gesprächsreihe entstanden, in der ein Flugbegleiter (Christian), ein Büroangestellter (Alexander), eine Rentnerin (Großmutter) und ein Kunststudent Kommilitone (ich) der Frage nachgehen, was Kunst ist. Die mit den Beteiligten geführten Gespräche habe ich transkribiert und zu einem einzigen Gespräch zusammengeführt. Die Kapitel tragen Namen wie "greifbar", "schön", "hässlich", "interessant", "Spielerei", "besonders", "groß" oder "elitär elitär ". Mein Anliegen: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das entstandene Gespräch sehr gut als Grundlage für ein Hörspiel geeignet ist. Meine Frage an Sie: An wen muss ich mich dazu wenden? Es geht mir erst einmal nur darum, zu schauen, ob überhaupt Interesse und Gelegenheit besteht. Das Gespräch liegt bereits gedruckt vor, ich kann es also zur ersten Ansicht auch weiterreichen. Einen Gruß von Friedrich Fröhlich"Dienstag, 17. Oktober 2017
Klasse Bildende Kunst Link (Notizen aus Erinnerung vom nächsten Morgen) Versuche mich zu erinnern … Versuche mich zu erinnern … Klassenfrühstück. Lange Tafel. Habe schon gefrühstückt. Versuche mich zu erinnern … Esse eine Banane, zwischendurch Feigen (gesüßt). Bei einer Mandarine[?] geht Schale schwer auf. Versuche mich zu erinnern … Nach kurzer Pause schmiere ich mir doch ein Brot. In Pausen in Werkstatt gegangen und an Büste Büste weitergearbeitet. gutes Gespräch mit Kommilitone Kommilitone . Versuche mich zu erinnern … Versuche mich zu erinnern … Kommilitone stellt einen Text vor. Irgendwas mit Readymade Ready-made , Handy, Sony und "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" von Walter Benjamin Walter Benjamin . Versuche mich zu erinnern … Verstehe so gut wie nichts. Erwähnt Duchamps Pissoir Marcel Duchamp , musste lächeln. Oma hätte jetzt nur laut aufgelacht. Werkstatt Plastisches Gestalten Link Büste Link Sehr inaktiv, umso aktiver an Büste gearbeitet. Versuche mich zu erinnern … Glatte Oberfläche der Büste mit Händen und Werkzeug aufgewühlt. Morgen Mark zeigen. (folgende Notizen von Aufzeichnungen Zettel) Klassentreffen vom 14.11. auf 15.11.[?] oder 13.11.[?] verschoben Berlin-Exkursion 28. - 29.11., Anreise / Abreise selbst organisieren nächstes Klassentreffen eigene Arbeit vorstellen Diplom Theorie Link Reaktion J.: "schwer für mich zu lesen, da ständig den Gedanken: wer das sagt, kann doch nicht kunst machen. lese aber weiter. bin auf seite 22. komme in erklärungsnot, warum. das dann wiederum gut. das innere wissen, die innere sicherheit steht dem nichtwissen entgegen. diese beiden machen einen künstler-charakter aus, sind zudem sind alles worte. eine 100% gewissheit, wie ein werk auszusehen hat. versus: ich weiß dass ich nichts weiß wer irgendwann genug worte gemacht hat, kann dann ins freie? nein. in diesem falle glaube ich, dass du an etwas festhältst, das dich vom geiste fernhält /während deiner zeit an der uni). lg j"Samstag, 7. Oktober 2017
Hans Wimmer Hans Wimmer Link Aufnahme, München, 1968 Link Hans Wimmer (1907 - 1992, deutscher Bildhauer Bildhauerei ) Hans Wimmer in seinem Atelier 1 Zusammenhänge der Fläche nicht glätten, sondern Zusammenhänge der Flächen klären Zusammenhänge der Fläche glaubhaft = Klarheit der Figur Flächen, die getrennt sein müssen, sollten nicht ineinander übergehen 2 Werkzeug der Bildhauer gleiches Werkzeug wie der ägyptischen Bildhauer elektrischer Meißel für Bildhauer schädlich in tagelanger händischer Bearbeitung von Stein wird Beziehung zwischen Künstler und Stein geklärt "In den Stein hineingewachsen." Komponente der Zeit Standpunkt Link nicht fahrig werden, schnell fertig werden wollen bei aktueller missglückten Büste Büste wurde mir das zum Verhängnis gesamte Arbeit, auch Vorbereitung, als wichtig betrachten, konzentriert arbeiten wirklich [Sperren: sehen], nicht nur gucken Zusammenhänge der Flächen begreifen und bildnerisch verdeutlichen auch Abgrenzungen herausarbeiten 3 Hauptaufgabe der Kunst unabhängig von Entwicklung der Technik Standpunkt Link Auftrag der Kunst: Gegenstand vergegenwärtigen Gegenstand Dauer verleihen, ihn erhalten Pharaonen einbalsamieren: Ziel, ihn vergegenwärtigen Griechen Griechen halten wichtige Szenen / Menschen / Tiere in Skulpturen fest, um sie für spätere Generationen zu erhalten 4Standpunkt Link Ohne Tot keine Kunst Tot = Ursache der Kunst Sinn der Darstellung: Gegenstand / Ereignis (dazu noch Gefühl[?]) weitertragen Kunst in Zukunft selber Sinn, Technik egal Kunst wird von Technik wenig beziehen können 5 über Porträt Hans Wimmer über Büsten wenn Darstellung vom einzelnen Menschen aufgeben: Mensch wird aufgegeben jeder Mensch ist einmalige Sache, Definition von Person mit technischen Mitteln nicht gänzlich erfassbar Position der Person durch immer wiederholtes Bearbeiten stärken Diplom Arbeit Link Standpunkt Link "Hab auch immer die Erfahrung gemacht, dass jemand, wenn er zu gar keiner Sache mehr in der gegenständlichen Kunst ein Verhältnis hat, dann hat er noch zu dem Porträt ein Verhältnis." Bildhauer gibt in Porträt alle Thesen auf und versucht nur noch Wesen von Person darzustellen Porträt gibt nicht nur Person wieder, sondern auch Bildhauer und letztendlich Betrachter 6 Kunsthistoriker interessieren heute mehr, wer Bildhauer war, als wer der Dargestellte ist Büste (Daten noch heraussuchen), Hans Wimmer Verhängnis, denn wichtig ist der, der dargestellt wird 7 bestimmte Nase passt nur in ein bestimmtes Gesicht "Es muss doch alles aus einer … aus einem Kern … herauswachsen." nicht nur eine naturwissenschaftliche oder künstlerische, sondern auch religiöse und ethische Frage Werkstatt Plastisches Gestalten Link Büste Link Standpunkt Link nach der Recherche zu Hans Wimmer wird bewusst, wie billig die gerade gegossene Büste ist. Sie [Sperren: kann] nur ein Studienobjekt sein. Sie [Sperren: ist] keine Arbeit. Dafür hat sie den Weg nicht gehen können, der hätte gegangen werden müssen. Nicht das Ergebnis ist entscheidend, sondern der Weg dahin. [Sperren: Wie] habe ich mich auf die Büste eingelassen. [Sperren: Wie] sind die Flächen und deren Beziehungen zueinander entstanden. Das ist bei dieser Büste nicht geschehen. Ich betrachte sie also nur als das, was sie ist: Ein Studienobjekt. Ein Objekt, um zu erlernen, wie ich aus einem Objekt aus Ton ein haltbares Objekt aus Gips herstelle. Diese Erkenntnis stimmt mich gerade froh. Büste aus Verlorener Form geschlagen Standpunkt Link Kunstbegriff Link Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich bekomme mich gerade irgendwie nicht mehr ein.
- Ich bin … ähm … hibbelig.
- [Pause.]
- Wenn ich …
- Also nach diesem … nach diesem … ähm … kurzem Ausschnitt über Hans Wimmer.
- Der so viele Sachen so klar geäußert hat!
- Über … äh … über … Was … Was Kunst [Sperren: will].
- Ähm.
- [Klick.]
- Und das in Beziehung zu … ähm … zu meiner eigenen, nennen wir es jetzt Arbeit, zu sehen.
- Ähm. Da fällt mir mehr als deutlich auf, wie [Sperren: billig] das eigentlich ist. Was ich gerade da … ähm …
- Wenn ich das als Kunst betrachten würde.
- Ähm. Die Büste, die ich gerade … ähm … abgieße.
- [Schlucke.]
- Wie billig die ist. Und wie … äh … billig eigentlich auch die Idee der Herme Herme ist.
- Ähm. Also wie … Das … Das … Das ist irgendwie so eine Idee der Medienkunst Medienkunst . Oder so.
- Und da fehlt es total an … ähm … Ich weiß nicht, ob das ein gutes Wort ist: An Tiefe.
- Also das ich halt selbst spüre, während ich … ähm …
- Also das es eben nicht bloß ein Auftrag ist: So, jetzt will ich das da … ähm … ein Friedrich von da oben auf die Menschen herunterblickt. Das ist die Idee! Und dann stellt das jemand anderes her.
- Diese Büste.
- Oder ich stelle sie halt fahrig her.
- Ähm. Aber ich … äh … ich [Sperren: lebe] die Büste in dem Moment Moment nicht.
- Das heißt … äh … Während ich sie erarbeitet habe, … ähm … habe ich nicht … habe ich nicht gemerkt irgendwie, wie … wie ich mich jetzt [Sperren: forme].
- Wie der Blick … ähm … ähm … sich … sich äußert!
- [Sperren: Was] … [Sperren: Was] bin ich in dieser Büste!
- [Pause.]
- Das habe ich nicht gesehen!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Und jetzt fällt mir eben auf, … ähm … dass … ähm … Damit kann ich … äh … sehr gut leben. Ähm. Dass das alles, was ich da gemacht habe, … ähm … auch auf anderen Gebieten eben, … Dass das so [Sperren: Studienobjekte] sind.
- So. Dass das … Das ich etwas mir angeeignet habe. Eine Technik. Ähm … ähm … Ich habe mir halt … ähm … ein Thema genommen. Äh … Um eine Technik zum Beispiel zu erlernen. Ähm … Jetzt zum Beispiel kann ich eben Verlorene Formen … ähm … herstellen.
- Wird sich ja heute zeigen! Ob das die Büste, oder was das auch immer ist, … ähm … auch immer noch so … ähm … Also so gut gegossen ist.
- Oder ob da noch Fehler drinne sind.
- So.
- Ich kann also … sozusagen … Dass ich das alles [Sperren: nutze], [Sperren: benutze].
- [Sperren: Missbrauche]. Um … Im positiven Sinne! Um etwas zu [Sperren: erlernen].
- [Pause.]
- Aber das sie eben noch nicht … ähm … äh … etwas [Sperren: darstellen].
- So.
- Davon sollte ich einfach nicht ausgehen!
- Und … ähm … Jetzt merke ich, wie [Sperren: viele] in der Medienkunst … äh … mit denen ich in Berührung komme, … äh … dass zu [Sperren: schnell] tun.
- Also wie zum Beispiel das eine Beispiel, dass der eine … ähm …, bevor die Arbeit überhaupt entstanden ist, das schon als das [Sperren: Kunstwerk] … ähm … ähm … ähm … erklärt!
- Oder der andere! Der auch in der Werkstatt war. Wie … mhm … eine Champagner-Flasche. Wo irgendwas raussprudelt. Das als … mhm … Das ist dann ein Gegenstand! So. Und … mhm … Der ist so …
- Das ist einfach nur oberflächlich!
- Und das … Jetzt habe ich das Gefühl, dass bei vielen … ähm … ähm … Ergebnissen, die ich sehe in der Medienkunst … Dass die sehr … Dass die sehr materiell eingestellt sind. Sehr oberflächlich. Ähm … ähm …
- Ich meine aber: Was soll anderes kommen, bei so Fragen … ähm … wie: [Sperren: Was] möchtest du damit darstellen?
- Ähm. [Sperren: Warum] diese Größe?
- [Sperren: Warum] … ähm … dieses Holz?
- [Sperren: Warum] dieses Format?
- Ähm … Das sind alles Fragen, die sind oberflächlich.
- So.
- Da geht es nicht in die [Sperren: Tiefe]!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Und … äh … bei ihm habe ich jetzt halt gemerkt, … äh … eigentlich geht es um ganz andere Fragen. Und über diese anderen Fragen … äh … klären sich dann glaube ich … äh … solche Dinge ganz automatisch.
- [Sperren: Ohne], dass man sie fragen muss.
- [Schlucke.]
- Und das stimmt mich gerade … ähm … irgendwie froh. Dass ich merke: Ähm … Ich [Sperren: bin] noch nicht so weit. Dass ich … äh … ähm … etwas schaffen kann, was … ähm … was [Sperren: wirklich] etwas ist.
- Das sind jetzt … ähm … Das sind jetzt … ähm … Arbeitsproben!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- So.
- Und … Das finde ich gut.
- Dass ich es mache.
- Ähm … Dass ich dazulerne.
- Ähm …
- Denen fehlt aber eben noch etwas … irgendwie … Ich merke es ja selbst!
- Ähm … ähm … Auch … auch bei der aktuellen Büste eben.
- Ich … ähm …
- [Suche passende Worte.]
- Ich … ich … Ich habe zwanghaft versucht, die letzten … den letzten Monat, mein … mein Gesicht irgendwie in dieses Ton rein… in diesen Ton reinzubekommen.
- Äh … Zwanghaft im Profil versucht. Zwanghaft von vorne versucht!
- Und … äh … ich bin daran gescheitert.
- Also ich … ich habe einen Wutanfall bekommen. Weil ich … ähm … es nicht hinbekommen habe. Und wenn ich jetzt so überlege: Ich habe [Sperren: immer] nur oberflächlich geschaut. Ich habe immer nur vom Foto, vom Spiegel Spiegelbild auf den Ton geschaut. Und habe versucht, das, was ich da denke zu sehen, halt zu [Sperren: übertragen].
- Ich habe es aber nicht in dem Moment gespürt. Irgendwie. Wie diese … Wie … Wie sich Wange … äh … formt. Wie … wie der Übergang … äh … von der Stirn ist, … ähm …
- [Ich schlucke.]
- Ähm … Zu den Augenknochen. Oder was das ist.
- Das ist alles … ähm … Das habe ich nicht gemacht!
- Und das ist jetzt das Ergebnis dafür. Eine zerstörte Büste.
- Die jetzt total deformiert aussieht. Ähm … Und die, wenn ich davon überzeugt wäre, eben auch etwas bedeuten [Sperren: könnte].
- Kann man ja eine Menge hineininterpretieren.
- Aber sie … sie ist mehr nicht. Als … äh … das, was sie jetzt [Sperren: ist]. Irgendein Ergebnis, was zufällig so entstanden ist. [Sperren: ohne], dass ich … äh … mit … mit meinem [Sperren: Wesen] dadrinne stecken würde.
- [Pause.]
- [Sperren: Wesen].
- Ist jetzt wieder so ein komisches Wort.
- Was ich … Was ich eigentlich nicht benutzen würden wollen.
- [Pause.]
- Also wo … Wo … Wo ich selbst nicht das Gefühl habe: Das ist … Das ist etwas mit Hand und Fuß eben.
- [Pause.]
- Es ist jetzt halt [Sperren: da]. Ich habe auch viel daran gelernt. Aber es ist einfach nichts, was … ähm … was ich zum Beispiel ausstellen würde.
- Und das hat noch nicht einmal etwas mit [Sperren: mir] dann zu tun. Sondern ich merke das bei vielen anderen auch. Wo ich mir dann sagen würde: Aber das würde ich jetzt auch noch nicht ausstellen.
- Also was heißt denn ausstellen?
- Ausstellen heißt doch: Man ist überzeugt von etwas. Dass es … Dass es … äh … Dass es andere sehen [Sperren: müssen]. So. Das ist eben nicht … äh … nur eine [Sperren: Spielerei].
- Oder es sollte nicht [Sperren: nur] eine Spielerei sein.
- Es sollte nicht bloß [Sperren: schön] sein.
- Es sollte nicht bloß [Sperren: hässlich] sein!
- Es sollte nicht bloß irgendwie einen oberflächlichen … ein Thema oberflächlich … ähm … äh … inne haben.
- Oder eben ein Konzeptblatt daneben. Was es dann auch erklären muss.
- Es sollte …
- Es [Sperren: muss] doch irgendwie etwas von sich aus sagen können.
- So.
- Und das … Da gebe ich einfach zu: Bei mir tut es das jetzt eben nicht.
- [Pause.]
- Und das ist kein Problem. Weil ich bin gerade noch Student Kommilitone . Und ich lerne dazu.
- Auch in der Werkstatt.
- Ganz ganz viel.
- Gestern gerade erst.
- Und heute werde ich halt mir das Ergebnis noch einmal angucken.
- [Pause.]
- Und dann nächstes Mal werde ich halt [Sperren: versuchen] zu … Also wenn ich ein Porträt von mir anfertigen möchte … Dass ich … äh … Dass ich nicht bloß auf die Fotos, auf den Spiegel, gucke. Sondern dass ich auch versuche irgendwie … herauszubekommen: Was …
- [Pause.]
- Ich weiß nicht.
- Wie … drücke ich denn das, was …
- [Pause.]
- [Ringe nach Wörtern.]
- Was ich bin … irgendwie … aus.
- Ach ich weiß nicht, wie ich es sagen soll!
- Das ist dann jetzt eben nicht die Form der Nase. Das sie leicht gekrümmt ist.
- Oder so.
- Das will ich mit reinbringen. Weil das ein Merkmal ist, finde ich, … äh … das sozusagen mich ausmacht.
- Oder … oder … ähm … links und rechts vom Mund … äh … diese …
- [Schlucke.]
- Diese … diese kleine Wülste. Die da sind.
- Die so nach unten leicht schon gehen.
- Äh … Dieses [Sperren: Fett], oder was das ist.
- Äh … Das will ich da auch reinbringen.
- So.
- Das … Das gehört irgendwie zu mir. Aber irgendwie fehlt dann halt noch etwas, … ähm … was so das Äußere noch einmal … ähm … stärker hervortreten lässt.
- Und das ist dann eben [Sperren: nicht] bloß eine Kopie.
- Von mir.
- Sondern das ist eine künstlerische Bearbeitung.
- So.
- Die halt weitergeht.
- Und die aber trotzdem nicht … äh … ähm … wie sagt man … anatomische Kenntnisse, oder so außen vorlässt.
- So.
- Also so abstrakt will ich das jetzt nicht machen. Sondern ich möchte ja auch Formen [Sperren: begreifen]. Und das heißt … ähm … äh … eine Form wirklich [Sperren: sehen].
- Und nicht bloß [Sperren: gucken].
- Und … äh … Und … äh … Und … Und durch dieses Sehen eben … ähm … sie übertragen.
- In ein anderes Medium.
- [Pause.]
- Also hier in Ton.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Start.]
- Das zu schnell etwas fertig haben zu wollen, etwas zeigen zu wollen, ausstellen zu wollen, etwas zur Kunst … ähm … erklären zu wollen …
- Ich denke, das ist nicht mein Problem.
- Ich sehe es jetzt halt bei mir.
- Sondern das ist ein Problem der Zeit!
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 23. Juli 2017
Standpunkt Link (Sprachnotiz vom Gugging-Aufenthalt transkribiert) Art brut Art brut Link Psychiatrie und Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach nicht aufgezeichnetem Selbstgespräch versucht jenes zu rekonstruieren.]
- [Im Raum mit Arbeiten von Johann Garber Johann Garber .]
- Was hab ich denn da gesagt?
- [Stimme im Hintergrund.]
- Kinderzeichnungen Kinderzeichnung .
- Ne. Was der Unterschied dazu ist.
- [kurze Pause.]
- [Sperren: Ne!] Was der Unterschied zwischen ihm und zwischen mir jetzt sein wird.
- [Stimme im Hintergrund.]
- Ich bin jetzt irgendwie auf der Suche nach … dem, wo ich das Gefühl habe: Das ist … ähm … Das kommt wirklich aus einem heraus!
- Und das macht man nicht … äh …, um in der Kunstwelt … ähm … Fuß zu fassen. Man … man nimmt nicht irgendwie ein besonderes Papier, weil das gut rüber kommt!
- Man überlegt sich nicht, welchen Stil man haben will, damit es sich gut verkaufen lässt.
- Oder so.
- [Pause.]
- Sondern ich denke, das ist hier wirklich so entstanden, dass …
- Ne.
- [Sperren: Doch]. Ich … ich …
- Es kommt … [Nicht verständlich.] … ständig Besucher.
- Ja [Sperren: jetzt]. Aber ich kann mir gut vorstellen …
- [Nicht verständlich.]
- Das ist der selbe. Ja.
- Aber der ist schon gestorben.
- Okay. Aber ich glaube nicht, dass im Vordergrund stand … jetzt in der Kunst … ähm … Welt … irgendwie … ähm …
- Vielleicht, dass es … [Nicht verständlich.]
- Das denkst [Sperren: du] jetzt.
- Glaube ich nicht!
- Also wenn man sowas Primitives als … als … als … Grund hat, dann macht man das nicht lange. Dann ist das wirklich nur noch Handwerk Handwerk .
- Aber … Das … Das … glaube ich nicht. Bei diesen Ergebnissen, wie du das hier siehst.
- Das ist ja ein extrem … also extrem … [Sperren: viel] Output.
- Da will der irgend…
- [Nicht verständlich.]
- Was?
- Ja. Das ist jetzt ein scheiß Wort.
- Nein. Aber da will … Da will ja irgendwas raus. Anscheinend.
- Und das suche ich halt bei mir selbst auch!
- Irgendwie.
- Weil bei mir [Sperren: will] nichts raus.
- Weil da irgendwie nichts drinne ist.
- Habe ich das Gefühl.
- [Pause.]
- Und ich habe aber das Gefühl eben bei sehr sehr vielen … äh … ähm … Ausstellungen, oder bei Kunststudenten Kommilitone , dass es so ein … ähm … Ich muss mir jetzt halt ein Thema suchen, oder … oder zufälligerweise habe ich jetzt ein Thema, also verwende ich das.
- Und mache das irgendwie groß.
- So.
- Und das wirkt aber alles so … so konzeptuell.
- Also so … So geplant einfach.
- Und nicht als etwas, was aus einem wirklich heraus will.
- Und da gefällt mir das hier halt [Sperren: enorm].
- [Pause.]
- Weil das wirkt nicht. Das wirkt so, als käme es [ohne Zwang Zwang so heraus].
- Und eben auch dieser … dieser … äh … Zu diesem Stil jetzt noch einmal kurz. Was ich gesagt hatte.
- Die … ähm … Diese geometrische Periode bei den Griechen Griechen . Wie die mit Mustern angefangen haben.
- Das … Ich meine … Das sehe ich hier ja auch!
- Und auch das mit den ganzen steifen Penissen, die hier überall sind. Das ist ja auch bei den Griechen so gewesen. Wo die die ganzen muskulösen … äh … jungen Typen Sport haben treiben lassen.
- Auf den Vasen. Überall sind … äh … erigierte Penisse!
- [Pause.]
- Und das ist was [Sperren: Uriges].
- Finde ich.
- Also er greift ja vielleicht [Sperren: unbewusst] auf … auf … diese … auf so eine alte Tradition. Oder auf dieses … dieses [Sperren: Verlangen] halt, den Körper so darzustellen, zurück.
- Er macht's ja noch nicht einmal … Also das sind ja hässliche Körper. Eigentlich.
- Die sind jetzt nicht so … So schön athletisch.
- Wie bei den Griechen. Wie die das wollten.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Zum Beispiel: Ich hätte nicht das Verlangen, dieses Abendmahl zu malen.
- Das ist genau richtig so. Aber ich hätte halt … Also ich habe keinen [Sperren: Bezug] dazu. Das ist halt so eine … so eine … christliche … äh … Tradition.
- Irgendwie.
- Das ist ein bekanntes Bild. Aber das jetzt noch einmal als Motiv zu nehmen … Das … Das würde mir nicht einfallen.
- [Pause.]
- Hingegen jetzt sowas hier. Da unten! Diese Kirche!
- Oder was es ist.
- Dieses rote Bild! Ne? Mit der Sonne. Ganz ganz einfach gemacht!
- Das scheint ja eher … äh … aus seiner Umgebung zu sein.
- [Pause.]
- [Ich gehe zum Bild.]
- Na. Da steht jetzt nichts dazu.
- [Pause.]
- Und die Giraffe sicherlich auch!
- [Pause.]
- Oder diese Henne. Oder was das da ist. Ne?
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Das kann ich halt maximal mit der Katze Ramses machen.
- [Pause.]
- Nur bei mir wirkt es dann eben so … [Sperren: gewollt]!
- Ich [Sperren: wollte] sozusagen so sein, wie … wie [Sperren: er].
- Oder wie andere Art Brut Künstler.
- Oder wie Kinder! Oder so.
- Oder wie Höhlenmenschen!
- Nur die Höhlenmenschen haben sich ja nicht gesagt: Oh, wir wollen jetzt so … so primitive Kunst Primitive Kunst machen.
- Damit wir später auffallen!
- Oder weil wir was [Sperren: Uriges] machen [Sperren: wollen]. Sondern die hatten das ja [Sperren: wirklich] gemacht, weil sie das gerade als … äh … als [Sperren: das] … äh … [Sperren: das] … [Sperren: Das wollte aus denen raus!]
- [Pause.]
- Und ich weiß jetzt gerade nicht, ob es was bringt, da nachzumachen.
- Zu kopieren!
- Klar entsteht dann dabei auch etwas Neues. Weil du ja so deine eigenen … ähm … Empfindungen und deine eigene Geschichte mit reinbringst.
- In deine … in deine Zeichnungen.
- [Pause.]
- Aber ob jetzt der Weg der richtige ist, … äh … [Sperren: erst] zu kopieren und [Sperren: dann] halt etwas … etwas zu schaffen … Also mit dem Hintergrund [Sperren: Verlangen]. Etwas zu schaffen, was aus einem eigentlich [Sperren: raus will].
- Ich weiß nicht, ob das klappt.
- [Pause.]
- Die Giraffe würde ich halt gerne nachmachen.
- [Pause.]
- Und diese Henne da!
- [Pause.]
- Und dieses … äh … dieses Gebäude!
- Also mir gefallen eigentlich eher so diese … diese … diese mit so einer Farbfläche. Weißt du?
- Diese Bilder.
- Also nicht einmal diese mit den ganzen … schwarzen Strichen.
- Oder das mit dem Pferd! Wo der Typ da drauf sitzt.
- Auch mit einem erigierten Penis wieder.
- [Pause.]
- Und die [Sperren: Bilderrahmen].
- Die sind ja auch Teil … also teilweise selbst dann noch einmal … bemalt.
- [Pause.]
- Und Kreuze hat der auch … ähm … [Sperren: viele].
- Gemacht.
- [Pause.]
- Die sind aber bestimmt nicht verhüllt verhüllt .
- [Pause.]
- Das ist halt auch noch einmal so … so was. Ich weiß nicht, ob das urig ist. So dieses … äh … EIN Muster. Ständig wiederholen.
- Punkte wiederholen!
- Blumen… äh … Motive wiederholen.
- Linien wiederholen.
- Da kann man ja riesen große Flächen FÜLLEN mit.
- [Pause.]
- Da muss man dann halt nur aufpassen, dass es nicht zum … zum Design-Objekt wird.
- [Pause.]
- Das man das nur macht, um … um eine Fläche zu füllen.
- Ich weiß nicht. Schaut eigentlich ganz hübsch aus.
- [Pause.]
- [Blätterrascheln.]
- Also nach dem [Sperren: Kunststudium] an der Hochschule … Ich glaube, da fange ich bei [Sperren: null] an.
- [Pause.]
- Ich versuche alles wieder zu vergessen.
- Und auch mein … meinen Arbeitsraum werde ich … ähm … [Sperren: alles] rausnehmen, was … was mir so vorkommt, als würde ich da bloß so [Sperren: tun wollen], als wäre ich ein Künstler.
- So. Diese ganzen … ich weiß nicht … Ölfarben. Oder so.
- [Pause.]
- Die … Das [Sperren: Profi-Zeichenpapier]. Oder wie die dann heißen. Die so teuer sind.
- [Pause.]
- Immer darauf bedacht, wenn Sonne drauf kommt, dass sie ja nicht verbleichen. Oder so.
- [Pause.]
- Das … Das … Das … Das ist doch alles [Sperren: Hemmungen].
- Ähm.
- Einfach etwas zu tun!
- Das fällt mir bei der Büste Büste auf.
- [Pause.]
- Ich hatte [Sperren: extreme] Hemmung, da … äh … da weiterzuarbeiten.
- Weil ich bloß eine hatte.
- Also auch beim Holz.
- Die habe ich ja jetzt kaputt gemacht.
- Aber seit dem ich halt diese Silikonform Silikon habe und ich weiß halt, ich kann sie … äh … oder ich [Sperren: werde] sie jetzt auch häufiger machen … Dann … Dann [Sperren: kann] ich einfach drauf herum hauen.
- Und gucken, was passiert!
- [Pause.]
- Das hat mir da zum Beispiel gefehlt.
- Und da ist die Hochschule für mich halt irgendwie … so … so ein Hemm-Material.
- [Pause.]
- Da kann ich mich ganz schlecht überwinden, einfach etwas zu … zu verhauen. Weil ich dann denke: Jetzt ist es danach kaputt und ich kann das nie wieder machen.
- Und das selbe bei einem Bild!
- Da habe ich [Sperren: Angst] irgendwie einen falschen Strich zu ziehen!
- Weil den … den kriegst du nicht mehr weg.
- [Pause.]
- Und hier sieht es ja nicht so aus, als hätte der irgendwie einen falschen Strich gezogen.
- Da gehört [Sperren: alles] dazu.
- Das kann aber bloß passieren, indem du nicht ständig diese Angst hast.
- Etwas falsch machen zu können.
- [Pause.]
- Das heißt … Einfach mal den Kopf abschalten. Eigentlich.
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 5. Juli 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link (Notizen aus Erinnerung vom 7.7.) Ich überlege … Ich überlege … Ich überlege … in Werkstatt gekommen, ein Kommilitone Kommilitone neben Mitarbeiter anwesend Ich überlege … zu spät zu spät Ich überlege … zwei Schalen liegen auf Tisch ich säubere sie, streiche Gipsrand mit Schmierseife Schmierseife ein fülle Hebelbereiche (Gipsschalen später mit Keile leichter öffnen) mit Ton Ich überlege … wir schließen Form mit zwei Spanngurten unter Spanngurte Holzblättchen gelegt, ebenfalls an seitlichen Berührungspunkten Spanngurte und Gips bereite Gips vor, Mitarbeiter schwenkt einmal aus übernehme zweites Ausschwenken, meine Hose ist voll nassem Gips Gipsform wird über Hose, Eimer und Stück Matratze ständig gewendet wenn später alleine, dann langen Tisch dafür nutzen Ich überlege … Mittagspause mit Auseinandersetzung mit Mitarbeiterin der Bank (vor Ausschwenken) Ich überlege … Bachmann erwähnt Skulpturenpark in Antwerpen / Middelheimmuseum Link überlege nächste Woche bei Bahnreise vorbeizukommen da Richtung Niederlande ohne Reservierung Reisezeit zu lang, doch nicht Ich überlege … alleine in Werkstatt Ich überlege … fülle Schulterbereich mit Gips / Holzwolle auf, damit später stabil genug zum Abtrennen Spannungsrisse in Form entdeckt bin ungeduldig und säge Schultern ab bis ca. 22:30 neue Büste Büste bearbeitet Ich überlege … Augen vergrößert, Mund leicht geöffnet raue Struktur statt glatte Flächen Ich überlege … Mund nächstes Mal noch bearbeiten Ich überlege … längster Werkstatttag bisher Friedrich Fröhlich, sehr zufriedenSamstag, 3. Juni 2017
Studienreise Athen 2017 Link Standpunkt Link- [Aufnahme Anfang]
- [am Bahnhof Südkreuz, Bahngeräusche]
- Flugzeug hatte ca. drei Stunden Verspätung.
- Langes und lautes Gespräch mit … ähm … der Frau, die beim …
- [ein Zug fährt los]
- … Check-In die Tickets überprüft.
- Was denn jetzt die Fahrgastrechte sind.
- [Zug fährt laut vorbei]
- Wegen Verspätung den Bus nach Leipzig nicht mehr geschafft.
- Deshalb … äh … nur die Möglichkeit entweder mit Auto zu fahren oder mit einem Bus am nächsten Tag.
- [S-Bahn hält an]
- Da ich wegen Katze Ramses aber schnell nach Hause wollte, …
- [Ansagerin aus Lautsprecher]
- … wollte ich mit dem Auto mitfahren.
- Da aber zu viele Leute mit dem Auto mitfahren wollten, aus jeder … Immer aus wichtigen Gründen natürlich.
- Aus privaten.
- Ähm. Wurde am Ende gelost.
- Vorschlag von Kommilitone Kommilitone .
- Ich hatte kein Kreuz auf dem Papier.
- Trotzdem war alles in Ordnung.
- Weil ich wusste, dass … das Zufall Zufall war.
- [S-Bahn fährt an]
- Bin gerade … am Südkreuz und werde Null Uhr Dreiundfünfzig den Zug nach Bitterfeld nehmen.
- Drei Uhr nochwas werde ich dann da sein.
- Also noch immerhin … achtundvierzig Stunden Katze ohne Betreuung.
- Fast.
- Alles gut!
- [Aufnahme Ende]
Mittwoch, 31. Mai 2017
Studienreise Athen 2017 Link documenta 14 Link Athener Konservatorium Link Link Transparentpapierrolle mit kindlichem Gekrakel, Buntstifte Buntstift Notizen Nr. 1, Konservatorium unterschiedliche Stile Köpfe, Körper verformt, maskenhaft Notizen Nr. 2, Konservatorium große Hände mit kleinem Köroer, großer Mund, dicker Arm Fotografien, davor Transparentpapier, in Mitte geteilt, kleiner Spalt Transparentpapier auf Transparentrolle aufgenäht gerissene Ränder umgeschlagen, ebenfalls genäht Notizen Nr. 4, Konservatorium Leinwand mit Texten (Druck), schaut händisch geschrieben aus, ist aber computergeneriert Texte auf Leinwand ebenfalls auf Boden vier Nägel, zartes A4-Papier, mit Text Standpunkt Link Ich habe heute mal abgeschaltet. Wollte nichts verstehen. Nur erfahren. Da Videos in englischer Sprache Themen nicht wirklich begriffen. Sehr gut. Konzentriert auf Umsetzung, Bild, Bewegung in Videos. Vielleicht häufiger Kunst sehen, die in Fremdsprache erklärt wird. Parko Eleftherias Link Link (keine Aufzeichnungen) Museum des Demokratischen Widerstands gegen die Diktatur Link (keine Aufzeichnungen) EMST Link Link Notizen Nr. 4, EMST Kartons (wie bei mir, nur höher) mit Objekten / Resten Alltag[?] collagenhaft arrangiert (aber nicht fixiert?) für Präsentation mit Glas drüber Ernest Mancola (nichts im Netz gefunden) Zeichnungen von ca. 1990 - 1993 erfundene Buchstaben, Alphabet[?], Sätze[!] verhüllt verhüllt Link Holzkasten geöffnet mit Fotos und Schrift drinne Gastkünstler!, 1980, Rasheed Araeen Link Herme Herme Link für Herme Ständer in Metallwerkstatt herstellen aus drei gebogenen Stäben und zwei Ringen Ringe oben und unten bei horizontalen Stabbereichen schweißen Durchmesser = von Rohr verhüllt Link statt Kästen Vakuumtüte mit Alltagsgegenstand füllen anordnen und vakuumieren (siehe Danai Anesiadou Link) Standpunkt Link Studienreise Athen 2017 Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Auf dem Balkon. Straßengeräusche.]
- Heute war ein sehr guter Tag.
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Ich konnte mich mit … äh … einigen Arbeiten, die ich gesehen hatte, in Museen, sehr gut … ähm …
- [Vogelgezwitscher.]
- Also die konnte ich … sehr lange … betrachten.
- [Fahrradklingel.]
- Ich … äh … habe überlegt, woran das liegt.
- [Motorgeräusch.]
- Zum einen … habe ich ja während dessen … also habe ich meine Kamera nicht … äh … mitgenommen.
- Fotokamera.
- Und … ähm … war sozusagen …
- [Hupen.]
- … nicht im Rausch … äh … zu dokumentieren.
- [Vogelgezwitscher.]
- Auf der anderen Seite … verstand ich … äh … die Begleittexte … nicht.
- Sie waren zwar auch teilweise auf Englisch. Aber die habe ich mir dann erst gar nicht … ähm … angesehen.
- [Bremsgeräusch.]
- Und … äh … In den Videos, wenn Englisch oder Französisch oder was auch immer gesprochen wurde, … Griechisch Griechen …, dann … ähm … hatte ich das auch irgendwie nicht … ähm …
- [Lautes Motorengeräusch.]
- … nicht übersetzen können.
- So.
- Das heißt … ähm …
- Die Bedeutung … oder der Sinn hinter den Arbeiten, die der Künstler ihnen gegeben hatte, … ähm … und … äh …
- Oder der Weg dorthin. Über die Sprache. Den hatte ich halt überhaupt nicht … ähm … mitbekommen.
- Ähm … Deshalb waren eigentlich die Arbeiten auch für mich … Ich weiß jetzt nicht, was politisch genau heißt, aber überhaupt nicht … politisch.
- Also keine politische Kunst.
- Ähm.
- [Stahlrohr schlägt irgendwo dagegen.]
- [Bremsgeräusch.]
- [Klick.]
- Und das gefiel mir!
- Also ich habe mich sozusagen wirklich bloß mit dem … ähm … auseinandersetzen können, was ich … äh … wahrnehmen konnte. Was ich sehen konnte.
- Was ich hören konnte.
- [Klick.]
- Und ich habe gar nicht mal versucht irgendwie … ähm … zu überlegen, was … äh … soll damit jetzt gesagt werden.
- Oder … Welche Intention Intention hat der Künstler damit?
- Warum wird das ausgerechnet hier gezeigt?
- Ähm.
- [Vogelgezwischer.]
- Was ist der Hintergrund? Und so weiter.
- Das tauchte überhaupt nicht auf!
- Ich überlege gerade … Gutes Beispiel.
- Na das waren zum Beispiel die … ähm … transparenten … äh … Papierrollen.
- Die von ganz oben … äh … herunterhingen.
- Auf denen kindliche … Kritzeleien … äh … zu sehen waren.
- Ähm.
- Ich denke mal, die sta… die stammen von … äh … richtigen Ki… Kindern.
- Äh … Und nicht von einem Künstler. Davon … davon gehe ich jetzt einfach mal aus.
- Ähm … Ich kann es auch wiederum nicht begründen. Aber irgendwie kam es mir so vor, als wäre das … ach … ich weiß nicht. Ähm.
- Die Zeichnungen schauten halt nicht so aus, als wären sie durchdacht…
- … worden.
- Als gäbe es da irgendwie eine … ähm … na so … ähm … so eine … so einen roten Faden.
- Durch die … äh … Bilder.
- Durch diese Zeichnungen.
- Das heißt, es wird von mehreren Kindern gestammt haben.
- Und … es gab auch … Ich weiß nicht, ob man das Fehler nennt.
- Aber es gab halt … Fehler, die halt … die man nicht machen [Sperren: würde].
- Und gerade die waren aber eben … äh … das Spannende.
- [Vogelgezwitscher.]
- Diese Ungereimtheiten.
- Oder dieses … äh … Pfff … Diese … Das es nicht ausgewogen war.
- Das es … Aber das es gleichzeitig auch keine richtige … äh … Spannung gab.
- Ähm … Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll. Aber mir kam es so vor, als wären das richtige kindliche Zeichnungen gewesen.
- [Autogeräusche.]
- So. Das fand ich halt … äh … super.
- Egal in welchem Kontext das jetzt eigentlich sein sollte.
- Da waren auch irgendwie … äh … äh … Schulbänke. Und so. Dargestellt.
- Ich glaube auch mit Afrikanern oder so. Ich weiß es jetzt nicht genau. Ähm.
- Ist mir auch eigentlich … echt egal. Sondern ich habe mich halt auf diese Zeichnungen konzentriert.
- Und die waren richtig spannend.
- Habe davon eben auch dann einige … ähm … skizzenhaft übernommen.
- [Motorradgeräusch, kurz darauf Autogeräusch.]
- [Klick.]
- Und selbst als ich jetzt … im … äh … im letzten Museum … äh … einen Schutthaufen … Das war ein Schutthaufen. Ähm. Auf dem … äh … Boden vom Museum gesehen hatte. Was halt irgendeine Arbeit darstellte. Ähm. Ich habe das überhaupt nicht in Frage gestellt.
- Ich habe dann halt den Schutthaufen gesehen.
- Und der war halt … ähm … so wie er war.
- Mit all diesen … ähm … Mit dem Müll. Mit dem Dreck. Der da drinne ist. War halt genau so spannend.
- So. Musste gar nicht mehr und nicht weniger sein. Und ich wollte auch gar nicht wissen, … ähm … was eben die Intention zum Beispiel ist.
- Es ging einfach nur darum: Ich ka… ich sehe etwas. So.
- So wie ich natürlich auch auf der Straße Dinge sehe. Wenn ich mich dahin setze. Habe ich heute auch gemacht.
- An den Straßenrand setzen.
- Und die Leute beobachten.
- [Stimmen von der Straße.]
- Die Mopeds beobachten. Autofahrer. Busse. Fußgänger.
- Das selbe habe ich halt im Museum gemacht.
- So.
- Und da habe ich halt zum einen Parallelen gesehen. Wie zum Beispiel … Müll.
- Ähm … Auf der anderen Seite eben auch Sachen, die man draußen auf den … im Alltag … in der … äh … auf Straßen, in den Szenen dort, … ähm … nicht sehen würde.
- [Lautes tiefes Brummgeräusch.]
- Und. Ja. Das ist sozusagen schon deshalb vielleicht eine Bereicherung.
- Ähm.
- [Brummgeräusch wird lauter.]
- Das …
- Selbst die Arbeiten, die … die aus dem Alltag kommen könnten … Die einfach noch einmal zu sehen.
- Und … ähm … sich darauf einzulassen.
- So wie, wenn man halt draußen auf der Straße … äh … steht. Und die Leute beobachtet.
- So. Mehr muss es vielleicht gar nicht können.
- [Vogelgezwitscher.]
- Und dieses einfach beobachten … einfach … äh … wahrnehmen … [Räuspere mich.] … ohne … ähm … Fragen zu stellen. Auch ganz wichtig!
- Habe ich dann nämlich heute gar nicht gemacht.
- Die kamen aber auch einfach nicht auf.
- Also ich habe nicht so Fragen gestellt: Warum ist das jetzt diese Größe?
- Warum … ähm … diese Farbe?
- Ähm.
- Pfff.
- Ich habe halt etwas gesehen und … äh … habe halt … fand das halt … ja … spannend!
- Ist vielleicht ein blödes Wort. Wieder.
- Aber einfach … spannend. Es mir genauer anzugucken. Die Farbe genauer zu sehen. Ähm.
- Ranzutreten. Ähm. Das hat mir vollkommen gereicht heute.
- Und all diese … Zweifel Zweifel , die ich halt habe, … äh … bei zeitgenössischer Kunst eben. Wie jetzt dieser Müllhaufen dann auf dem Boden.
- Ähm.
- Die kamen [Sperren: überhaupt] nicht auf!
- Also das hat mir halt gezeigt, irgendwie, dass es gar nicht mal … ähm …
- Das dieser Zweifel gar nicht von vorne herein da ist.
- Sondern … Das ist … Der kommt halt bloß auf … ähm …, je nach dem, wie man sich einer Arbeit nähert.
- Und wenn man sich so einer Arbeit nähert, wie ich es in der Hochschule lerne …
- Also bei Klassentreffen, auch schon im Grundstudium.
- Wurden ja die Arbeiten von den Kommilitonen und von mir auch … ähm … durchgegangen. Vorgestellt. Dann Fragen gestellt.
- Und da kam eben so Fragen: Warum hast du diesen Bilderrahmen gewählt?
- Warum … diese Farbe?
- Ähm … Warum diese Größe?
- Was soll das da darstellen?
- Äh … Was ist deine Intention?
- Und so.
- Also diese bohrenden Fragen, die vielleicht … ähm … äh … wichtig sind für den … äh … Studenten, um sich klarer zu werden.
- Über das, was er eigentlich macht.
- Aber die eben überhaupt nicht … ähm … produktiv sind.
- Ähm. Was … was das Betrachten der Arbeit angeht.
- Weil die [Sperren: zerstören] eher diesen … äh … dieses Wahrnehmen.
- Aber genau so zerstören eben … ähm … äh … Begleittexte.
- Finde ich jetzt.
- Ähm … Die Bilder oder die … die Objekte. Die können halt für sich selbst sprechen!
- Und ich habe so langsam das Gefühl, es können sogar [Sperren: alle] Bilder … äh … für sich selbst sprechen.
- So. Ich kann jetzt noch nicht einmal sagen, dass es welche gibt, die gar nichts zu sagen hätten.
- Es gibt [Sperren: immer] was zu sagen.
- Nur ich darf halt nicht … äh … wissen … ähm … was der … was der Künstler damit wollte.
- Oder warum das genau in dieser Ausstellung steht!
- Oder was ist die Thematik? Dieser Ausstellung.
- Denn sowas bringt so eine Arbeit wieder in so eine Richtung, wo ich zum Denken komme.
- Und sobald ich anfange zu denken, kommen eben Zweifel.
- Weil es eingeengt wurde.
- Und wenn es nicht … ähm … eingeengt wird, durch Sprache, durch Begleittext, … ähm … kann ich anscheinend sehr sehr gut mit … äh … zeitgenössischer Kunst, oder mit Kunst allgemein, … ähm … nach weiß ich nicht … also eben seit der Moderne … ähm … sehr viel anfangen!
- Ich lerne nicht … wirklich … äh … jetzt bei den Arbeiten … ähm … etwas.
- Also nicht direkt. Wo ich sagen könnte: Das habe ich da jetzt mitgenommen.
- Oder so.
- Es ist halt einfach ein Erlebnis!
- Anscheinend.
- So … Das ist so wie wenn ich in den Zoo gehe.
- Und ich sehe halt Tiere.
- Dann erlebe ich etwas Neues.
- Etwas Unbekanntes.
- Ähm. Sehe anderen Wesen … ähm … dabei zu, wie sie existieren.
- Und so ist das halt vielleicht bei den … äh … bei … bei Kunst!
- Oder … was als Kunst bezeichnet wird.
- Was der Mensch gemacht hat.
- Was in keine andere Kategorie passt.
- Man kann es sich einfach … halt sich einfach angucken.
- [Frauenstimme.]
- Und … am besten gar keine … bohrende Fragen stellen.
- Diese bohrenden Fragen habe ich natürlich vor allem während der Hochschulzeit jetzt … ähm … beigebracht bekommen.
- Das man sie stellt.
- Ähm. Und die werden höchstwahrscheinlich auch durch die Künstler für sich selbst eben … äh … gestellt werden.
- [Autogeräusch.]
- Weil sie hinterfragen ja auch ihre eigene Arbeit.
- [Vogelgezwitscher.]
- Und in den Klassen … bei den Klassentreffen … auch eben schon im Grundstudium … ähm … kam das immer [Sperren: extrem] zur Geltung.
- Und davon habe ich mich halt irgendwie leiten lassen.
- Auch während der anderen Ausstellungen, die ich immer … immer wieder besucht hatte.
- Ähm.
- Diese Fragen da zu stellen.
- Und das war glaube ich ein Fehler.
- Oder ist ein Fehler!
- Wenn ich wirklich … ähm … Wenn ich Kunst, oder was das ist, eben … äh … wahrnehmen möchte.
- [Laute Motorradgeräusche.]
- Dann ist das kontraproduktiv.
- Das bringt einen als Betrachter, glaube ich jetzt, gar nicht … überhaupt nicht weiter!
- [Hochtöniges Motorradgeräusch.]
- Es ist vielleicht wichtig für den Kurator kuratieren . Für den Galeristen. Für den Künstler selbst, wenn er es macht.
- Aber für den Betrachter ist das … überhaupt nicht … ähm … vom Vorteil.
- Ähm. Diesen Weg einzuschlagen.
- Das ist meine aktuelle Position.
- Und die habe ich jetzt halt gebildet. Aus dem heutigen Tag.
- Zum Beispiel.
- Wo ich … ähm … Wo ich tatsächlich sehr … mit sehr vielen Arbeiten … [Sperren: viel] anfangen konnte.
- Ohne es jetzt direkt sagen zu können, was ich daraus … äh … gezogen habe.
- Einfach das ich es sehen konnte.
- [Quietschgeräusche.]
- Das war schon genug.
- [Stimmen von der Straße.]
- Also ein sehr … guter Tag.
- [Motorradgeräusch.]
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 24. Mai 2017
Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link damit Form teilen muss Riss sichtbar sein Link durch Hobeln versucht, später durch Hinzugabe von Wasser durch Einguss-Bereich und Entlüftungskanal Link bei Alberti Keile Hartholz abgeholt zwischen Formen gesteckt, obere Form neben untere gelegt (ohne mich, da Sehnenentzündung rechter Arm) Ton abgewaschen, aus Rillen entfernt Link Ton von Form abgenommen und Form gereinigt M … (nicht lesbar) gereinigt herausgenommenen Ton behalten, um später Masse Silikon herauszufinden Link mit Messer Kanten geglättet Schlösser eingearbeitet Link Schlösser in Ton eingearbeitet überstehende Folie auf unterer Form abgeschnitten (leicht Büste Büste beschädigt) später Löcher in Gips mit Ton füllen Mittagspause von unbekanntem Mann auf Fahrrad nach Kleingeld gefragt dadurch Gedankenstrang verloren umsetzen Link eine Gipsbüste horizontal zerstückeln und mit Drehung versehen (wie meine alten 360-Grad-Fotos) Ränder mit Tonschlick Schmierseife bestrichen Link Kanäle durch Studentin Kommilitone mit Papier gestopft Link danach mit Ton Schornsteine erweitert Link Schornsteine erweitert, mit Papier gefüllt Riss zwischen beiden Formen wieder mit Gips geschlossen Link Silikon durch Mitarbeiter angerührt mit Handschuhen und Rührer in Form gegossen, danach lange geschüttelt Link Verhältnis 5 : 100 (Komponente B : A) mathematische Berechnung nicht verstanden Friedrich Fröhlich, zufrieden Diplom Arbeit Link Ständer für Büste Link (Bachmann fragen) Durchmesser Innenrohr: maximal 3,5 cm umsetzen Link im Baumarkt nach Rohr mit 3,5 cm Durchmesser schauen E-Mail vom 19.4. mit Anhang Bild, Geradenporträt Geradenbild gerahmt LinkDienstag, 23. Mai 2017
Klasse Bildende Kunst Link (Notizen aus Erinnerung) Ich versuche mich zu erinnern … (kippe mir vom Klassentreffen übrigen lauwarmen Kaffee in Tasse) Ich versuche mich zu erinnern … Kommilitone Kommilitone hatte Fahrradunfall, rechter Arm tut weh Ich versuche mich zu erinnern … versehentlich verstanden, dass eigene Arbeiten mit Bezug zu Athen mitgebracht werden sollen verhüllende Kästen vorgestellt in Verbindung mit Athen-Fotos wird schnell getrennt, geht lange Zeit um Kästen findet Kasten mit Fotoausdruck auf Rahmen gut in Mittagspause gehe ich vorzeitig (englischsprachiger Film soll danach gezeigt werden) mein Körper wäre da, mein Kopf aber nicht Ich versuche mich zu erinnern … Texte über Schulden werden herumgereicht, einer laut vorgelesen lächele beim Lesen eines Textes Kommilitonin empfindet Verbergen als … arrogant (oder anderes Wort, fällt mir gerade nicht ein) ich erwähne, dass ich das von zeitgenössischer Kunst allgemein so halte und das meine Reaktion ist meisten Betrachter (nicht im Kunstsystem drinne) verstehen viele Arbeiten nicht Arbeiten / Objekte werden von Kuratoren etc. mit Thema überzogen, das nicht von sich aus ersichtlich wäre meine Haltung, zeitgenössische zeitgenössisch Kunst allgemein zu kritisieren (und als Quelle eigene Erfahrung nennen), wird beantwortet Ich versuche mich zu erinnern … Mir fällt nichts weiter ein. irgendwie ein guter Tag Mir fällt noch etwas ein. Was war es? Ich versuche mich zu erinnern … meine … meine … nein erwähne, dass ich mich nicht als Maler fühle, nur weil ich Acrylfarbe verwendet habe auch nicht als Objektkünstler Du bist doch aber Künstler! stelle das in Frage Ich versuche mich zu erinnern … Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Korrekturen von Hans (vergangene Tage erhalten und eingearbeitet) Einleitung Link Frage / Ziel Link Vorgehen LinkMittwoch, 17. Mai 2017
Standpunkt Link "Morgen Kinder wirds was geben" Link (im Kopf jedoch mit schrillen Kinderstimmen) Gespräch mit mir Link- [3 Uhr nachts aufgewacht]
- Ich kann nicht mehr schlafen.
- Bin TOTAL müde.
- [kurze Pause]
- Aber Gedanken dazu … halten mich wach.
- [Pause]
- Dazu sch… schwirrt ständig … das Weihnachtslied … Morgen wirds was geben … im Hintergrund in meinem Kopf herum.
- [Aufnahme Ende]
Mittwoch, 10. Mai 2017
Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Standpunkt Link 2 Uhr frühs aufgewacht, Gedanken zu gestrigem Klassentreffen (siehe Aufzeichnung; da mitten in Nacht sehr direkt) Standpunkt Link Klasse Bildende Kunst Link Kunstkritik Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Sperren: Unglaublich].
- Was so als [Sperren: Kunst] …
- [Klick.]
- Oder künstlerische Arbeit bezeichnet wird.
- [Pause.]
- Da schließe ich mich gerne mit ein.
- Aber wenn ich so'n … Bei der Klassen…
- Bei dem Klassentreffen sowas sehe: Leinwand, wo nen paar Farbkleckse sind …
- Soll nen Tier sein.
- Aus 'nem Magazin der Kopf ausgeschnitten wurde. Der schon mal fotografiert oder gezeichnet wurde.
- [Pause.]
- Das als besonders schön … Oder keine Ahnung was, angesehen wird.
- Auch vom Professor!
- Oder 'ne andere …
- … [Sperren: sogenannte] …
- … Malerei.
- Er dann als … ähm … Würde er sich als Maler sehen?
- … dann [Sperren: bejaht]!
- [Pause.]
- Oder eben die eine, die total einfach … gemalt hat. Weil sie halt vielleicht das erste Mal gemalt hat …
- Was ja auch … dann … gut aussehen kann! Aber das dann als … ähm … Zeichen dafür, dass jemand [Sperren: Maler] ist …
- Also dass man so einen Begriff nimmt …
- Irgendwie finde ich das gerade … [Sperren: hammer].
- Ich würde zum Beispiel bei mir auch nicht sagen, dass ich ein … weiß nicht … ein Zeichner bin. Oder so.
- Gerade wenn ich das dann auch … auf der Maschine mache. Ich habe einfach nicht das Gefühl, es zu zeichnen.
- Und auch nicht das Gefühl, es zu [Sperren: können].
- Und … ähm … Wenn ich zeichne, extrem viele ungeplante, unkontrollierte … ähm … na ja … Handbewegungen … Also die jetzt nicht … ähm … bewusst so gemacht sind, um zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen.
- Sondern es ist halt ziemlich ungekonnt.
- [Schlucke.]
- Und … Da hab ich halt selbst nicht das Gefühl bei mir, dass ich … ähm … ein Handwerk Handwerk beherrsche.
- Dass ich mich dann damit also Zeichner oder Maler mit nennen könnte.
- Wa…
- Überhaupt nicht.
- Das wäre mir zu einfach.
- Dann ist's lieber nicht sein …
- Und da finde ich's jetzt halt krass, was alles da durch geht!
- Ähm … Und wie gesagt, ich schließe mich damit ein!
- [Pause.]
- Oder letztens, wo jemand da halt einfach nen … Zettel von der … Putzkolonne, oder vom Hausmeister Hausmeister , der 'ne WC gesperrt hat, weil die kaputt ist, oder keine Ahnung …
- Das halt dort abnimmt und dann in den Klassenraum hängt und das wird dann, weiß nicht, zwanzig, dreißig Minuten lang … äh … diskutiert!
- Ähm … Und … Pfff … Na ja. Und in dem Moment Moment halt total hochgehoben.
- [Sperren: Das ist bloß ein Ausdruck! Der] …
- Weiß nicht.
- Es ist jetzt zumindestens tatsächlich kene Kunst!
- [Pause.]
- Das ist jetzt so'n Satz, den Christian gesagt hat.
- Okay. Das kann ich nicht sagen.
- Ich … ähm … Das ist halt nichts, was …
- Na ja. Das ist etwas, was mich daran [Sperren: zweifeln] lässt.
- An dem … An dem Gehalt.
- Das habe ich jetzt gestern nicht bei den … sogenannten Malereien gesehen. Und den Zeichnungen.
- [Pause.]
- [Sperren: Nee. Geht gar nicht.]
- [Pause.]
- Oder wenn dann so ein Dokumentarfilm gezeigt wird. In der Klasse [Sperren: Bildenden Kunst]. Das ist etwas … Also mir kam's jetzt so vor, als wäre es nur sowas. Pfff. Ich weß nicht, was daran jetze Kunststudium is.
- [Pause.]
- Ich muss mich da leider mit reinziehen. Also selbst drinne sehen. Auch mit der Büste Büste jetze.
- Das Holzding ist ja … ähm … Hat jetzt doch nicht so geklappt. Ich hab's ja immer weiter zurückgebaut.
- Da bin ich jetzt bei der Gipsbüste wieder. Die auch sehr gut aussieht. Finde ich. [Sperren: Aber] das ist halt nichts, … ähm … [Sperren: Bewusstes]. Also das ich weiß, warum sie jetze … ähm … gut ausschaut. Und dass ich … Und dass ich es [Sperren: verstanden] habe, wie das geht.
- Und dass ich selbst eben das Gefühl hab, es getan zu haben.
- Das war ja meine [Sperren: Erste] jetzt. Deshalb ist das jetze … ähm … sicherlich in Ordnung. Dass ich da so … etwas … ähm … unbewusst rangehe.
- [Schlucke.]
- Aber ich würd mich deshalb eben nicht als …
- Wie heißen diese Skulp…?
- Als Bildhauer Bildhauerei betrachten!
- [Pause.]
- [Sperren: Null].
- [Pause.]
- [Sperren: Null].
- [Pause.]
- Und das Selbe eben bei "Maler".
- Gestern.
- [Sperren: Null].
- "Zeichner": Null.
- Bei den anderen jetzt auch.
- Das ist teilweise … [Sperren: hingekritzelt]. Aber jetze halt so … Es sieht ja auch … äh … schön, oder spannend, interessant aus. Wenn ich jetzt so nen einfachen Begriff nehmen kann.
- [Pause.]
- Aber … Weiß ich nicht. Da ist nichts von …
- [Schlucke.]
- Mhm. Es wirkt sehr sehr [Sperren: zufällig]. Dass es so gekommen ist.
- Auch das ist in Ordnung! Es spricht ja nichts dagegen. Aber vielleicht fällt mir das auch nur ein, weil das im Klassentreffen dann eben in Massen verhandelt wird. Also hintereinander weg. Also sowas vorgestellt wird.
- Wie beliebig das … Also [Sperren: extremst] beliebig das ist!
- Ähm … Hier hat nen Kunststudent Kommilitone … ähm … mal Öl genommen und ein bissel herumgepinselt.
- [Schluckt.]
- Hat sich versucht [Sperren: Mühe] zu geben. Und das wird dann als [Sperren: Malerei] angesehen!
- [Pause.]
- Oder als eine gute Zeichnung oder so.
- Wozu gibt's denn dann die anderen Studiengänge? Malerei? Oder Bildhauerei?
- Wenn man bereits so einfach lax … ähm … ja … große … [Sperren: große] Kunst machen kann?
- So kommt's zumindestens rüber, wenn der Professor das so lobt.
- Das ist für mich gerade total unverständlich.
- [Pause.]
- Und das ist bei mir halt eben auch nicht anders!
- Ich bin jetzt ja froh, dass ich in der … ähm … Werkstatt Plastisches Gestalten bin. Weil ich da halt das erste Mal halt sowas mitbekomme, wo ich … ähm … ja … das Sehen lerne.
- Auch wenn ich jetzt noch wirklich da extrem Anfänger bin.
- [Schlucke.]
- Und das … äh … Studiengänge Bildhauerei gibt's jetzt nicht an der Hochschule. Aber die halt … äh … jahrelang … äh … sich da ausbilden lassen. Und sich dann da höchstwahrscheinlich tatsächlich mit auskennen.
- Da bin ich jetzt ja noch sehr … sehr sehr sehr … oberflächlich. Ähm …
- Und trotzdem ist das so das Einzige, wo ich jetzt sagen würde, da ist … ähm … da ist irgendwie was mit Gehalt!
- Was mir jetzt beigebracht wird.
- [Pause.]
- Und das hab ich zum Beispiel in der Klasse überhaupt nicht …
- Dieses Gefühl.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 9. Mai 2017
Klasse Bildende Kunst Link (Notizen aus Erinnerung) … ich versuche mich zu erinnern ich kam etwas zu spät zu spät an, es hatte noch nicht angefangen … ich versuche mich zu erinnern … ich versuche mich zu erinnern Wer hat seine Arbeit vorgestellt? Video … Text … Text! Kommilitone Kommilitone spricht über Begriff Arbeit, liest Aufsatz vor und ich grüßen uns zögernd ich sitze neben neuem Kommilitonen wir unterhalten uns über seine Beton-Elemente vor Beginn Klassentreffen begegne ich Kommilitone vor Gebäude Wer hat seine Arbeit vorgestellt? Video … (Katze Ramses schreit in Küche) … ich versuche mich zu erinnern irgendwas mit Ukraine und Russland irgendwelche Dokumentation über Ausstellung … ich versuche mich zu erinnern so viel Text zu viel Text! gehe kurz zur Werkstatt Plastisches Gestalten dauert länger als geplant, unterhalte mich mit Mitarbeiter … ich versuche mich zu erinnern es geht um Gedenktafel Gedenktafel , die er gerade ausarbeitet Positivform für Negativform für Bronzeguss oder so sehr aufwändig, sehr schön anzusehen, richtiges Handwerk Handwerk reden über Maschine, die soziales Wesen imitieren soll Bahn-Ansagen, Betreuung Pflegeheim, Porno schönstes Gespräch an diesem Tag komme viel zu spät zu Klassentreffen wieder, gerade Pause fahre mit dem Rad eine Runde durch den Park im Klassenraum bin ich ruhig im Klassenraum bin ich ruhig … ich versuche mich zu erinnern Video-Arbeit vorgestellt? Oder Fotos? gebe zuvor 100 EUR für Exkursion Athen wenig später 60 EUR für Unterkunft Kommilitone stellt seine Leinwandbilder vor sitze auf Fenstersims, abwesend … ich versuche mich zu erinnern schönstes Gespräch an diesem Tag in WerkstattSamstag, 6. Mai 2017
Diplom Arbeit Link vergangene Tage für Diplom Arbeit Modell 1 : 10 hergestellt fünf Aufsteller, zwei mit Füßen, Ausdrucken von Standpunkten Modell 1 : 10 mit Aufstellern Standpunkte übereinandergelegt Link Link Modell von Kommilitone Kommilitone vom Klassenraum Modell Klassenraum von Kommilitone für sein Diplom Skizze Raumhöhe und Fensterfront Link Grundriss Klassenraum Link (Notiz von übermorgen) Sammlung Standpunkte ausgedruckt Link Diplom Theorie Link (mit Notizen von morgen) Zwischenstand Link eingefügt: Einleitung (zwei Seiten) Fragestellung und Zielsetzung (mit Unterpunkten Vorgehen und Gesprächsparnter eine Seite) Einzelauswertung Interviews (Themenkatalog und Zentrale Kategorien als Unterpunkte, insgesamt acht Seiten) Zwischenstand LinkMittwoch, 3. Mai 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Originalbüste Holzbüste, aktueller Zustand Druntersicht, schaut nicht gut aus Link Seitensicht, schaut nicht nach mir aus Link Ohne Nasenflügel Link insgesamt: habe das Holzstück immer weiter verkleinert aktueller Zustand: Kopf kleiner als Original kann eigentlich nichts mehr bearbeiten wenn Büste Büste ganz weit oben ist, dann erkennt man Fehler vielleicht nicht Büste aber ansonsten keine gute Studenten-Arbeit ab kommende Woche mit Mitarbeiter Silikonform Silikon aus Gipsbüste herstellen danach kann ich mehrere Büsten gießen und Dinge ausprobieren Diplom Arbeit Link weiterhin einmal mit ganz leichtem Material abgießen (Acrystal Basic Crystal) dann auf überlangen Ständer befestigen und für Einzelgespräch im Klassenraum aufstellen Silikon rund 30 EUR / kg = 120 - 200 EUR für Büste (mit freundlicher Unterstützung der FdK F. Fröhlich FdK F. Fröhlich finanziert) überlegen, was ich an aktueller Gipsbüste noch ändern möchte allgemein: zuerst Wasser, dann Gips reinstreuen bis es nicht mehr sinkt günstigen Gips wie Kommilitone Kommilitone verwenden: Supraduora Friedrich Fröhlich, ernüchtert Diplom Theorie Link Zwischenstand Link mit Titelseite und Inhaltsverzeichnis Titel Kapitel geändert in "Der Anfang", "Was ist Kunst?", "#greifbar", "#schön", "#hässlich", "#interessant", "#Spielerei", "#besonders", "#ausdrucksvoll", "#groß", "Expressionismus Expressionismus ", "Zeichnen wie ein Kind" und "Schlussworte" umsetzen Link morgen Schlussworte aller 3 Gespräche sammelnDonnerstag, 27. April 2017
Diplom Arbeit Link Vorschau Standpunkt für Klassenraum weitere Beispiele für Ausdrucke Link mehrere solcher Holzkonstruktionen mit Ausdrucken (A2 oder A1?) gegen eine Wand lehnen eventuell mit mehreren Papieren je Konstruktion übereinander, können durch anheben angesehen werden (sind oben mit Nagel oder so an Platte befestigt) Vorschau Standpunkt, handgeschrieben Link Link Skizze Link links und rechts von Herme Herme /Büste Büste Lautsprecher übereinandergelagerte aufgezeichnete Gedanken werden abgespielt, siehe Link Beispiel geht über 50 min auf 10 min kürzen, einmal stündlich abspielen bei Diplom-Präsentation: wie lange darf ein Video sein? daran orientieren Idee mit überlangem Ständer (wie in Werkstatt) und Gipsbüste finde ich gerade besser als Herme Gipsbüste mit Silikon Silikon Negativ herstellen, dann mit sehr leichtem Material noch einmal abgießen würde mehr die Idee von Kunststudent Kommilitone wiedergeben (im Lernprozess) umsetzen Link in Metallwerkstatt[?] nachfragen, ob ich dort Konstruktion bauen kann Skizze Link Gespräche über Kunst: drei lange Papierbahnen, A4-Papier aneinandergeklebt gut zusammengefasst: "Was würde Oma dazu sagen?" Link über den Raum verteilen? Diplom Theorie Link Gesprächsthemen bei Christian Was ist Kunst? Kriterium Besonderheit / muss sich abheben Graffiti Graffiti Es hebt sich ab Wo fängt Ungewöhnliches an? Land Art LAND ART Kunst muss bleibend sein Voyager Golden Record Schönes Objekt ist keine Kunst Toteninsel Toteninsel von Böcklin Arnold Böcklin Besonders = Komposition und gegenständlich Interpretationsmöglichkeiten zu viele Gedankengänge Künstler und Betrachter sollten sich ähneln zu hoher Preis für Kunstwerk Über Kunst laufen Keine Kunst, oder doch? Mit Symbolkraft Nur was Besonderes, da im Kunstraum Mehr Kunst, weniger Kunst, Graubereich Kriterium, überhaupt zu fragen, ob es Kunst ist Definition eindeutig Je nach Galerie ist es Kunst oder Geldkunst Repräsentant des Marktes Rote Punkte furchtbar baumarktmäßig Absichtlich unsauber Kann ich selbst machen! Kunst ist, was der Markt als Kunst definiert Wenn ich das sehe, denke ich an meinen Keller verhüllte Arbeit Sinnloses = Kunst Alles was da hängt wird zur Kunst Kindliche Zeichnung Kinderzeichnung Besonders, da groß Sehr furchtbar, furchtbar und nicht so furchtbar Kindliche Zeichnung Intuitive Entscheidung Kinder würden nicht so groß zeichnen Beziehung Kunstmarkt Kunstmarkt Gesellschaft Baumarktästhetik In Kunst gehen Passt nicht in WohnungMittwoch, 26. April 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Herme Herme Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Fünf Uhr aufgewacht. Konnte nicht mehr einschlafen.]
- Zur Überlegung wie ich den Klassenraum zu meiner Diplom-Arbeit … ähm … füllen würde.
- Wie gehabt stelle ich mir die Herme vor.
- Bis zur Decke!
- Blickt herab auf die Betrachter.
- Ähm … Ein Geradenbild. Das Porträt!
- Allerdings geöffnet. Der Rahmen.
- Eine Kinderzeichnung!
- Vielleicht noch die ein oder andere Arbeit. Zwischendurch.
- Aber: Hauptsächlich [Sperren: Text].
- Und zwar … auf … Pappe.
- So einer die ziemlich dick ist.
- Also die … ähm … noch so Abstands … ähm … Leisten … dazwischen hat. Das sie halt nach vorne tritt.
- Die würde ich … ähm … unterschiedlich zuschneiden. Und darauf … ähm … handschriftlich meine Standpunkte raufschreiben. Das wären sozusagen eine Art von Sprechblasen.
- Über den gesamten Raum verteilt!
- [Sperren: Dazwischen] … A4-Ausdrucke.
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- Ebenfalls von meinen Notizen.
- Zu den Geradenbildern. Zu … den kindlichen Zeichnungen. Zu den verhüllten Arbeiten.
- Zu der Herme!
- Also sozusagen ein riesengroßer … ähm … ähm … Denk-, Wissen-, Meinung-, Zweifel Zweifel -… [Sperren: RAUM].
- Dann noch … ähm … die Gespräche mit anderen. Über Kunst! Wo ich ja sozusagen auf der Suche bin.
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Und zwar [Sperren: alle] Gespräche auf … ähm … Also … Auf … Ja. So rollenartig! Also das heißt: Entweder ganz viele A4-Blätter ausdrucken und nacheinander ankleben.
- Das sie dann … äh … ganz lange Bahnen ergeben!
- Oder halt wirklich gleich auf … ähm … auf einen langen … Papier … ausdrucken lassen. Im AV-Labor.
- Das wären … ähm … drei Bahnen.
- Unterschiedlich lang natürlich!
- Und dann noch … äh … einmal stündlich am Anfang würde ich gerne das … das … äh … die Aufnahme abspielen lassen. Über zwei Lautsprecher. Links und rechts von der … äh … großen … äh … Pappwand. Also links und rechts von der Herme sozusagen.
- Ähm.
- Und zwar die Aufnahme, wo … ich … äh … sch … meine Gedanken …
- [Krähe krächzt.]
- … aufgezeichnet habe. Hier. Und die ich dann überlapp … überlagert habe. Also wo sozusagen ein Stimmengewirr ist.
- Zwischendurch kommt auch mal … ähm … kommen auch mal ein paar Klavier … äh … Klänge! Bei heraus.
- Sozusagen.
- Ähm.
- Da [Sperren: wallt] sich was zusammen!
- Ähm.
- Genau.
- Dass das einmal die Stunde … Ich denke mal, das sind fünf Minuten gewesen. Da so abgespielt wird.
- Ja. So stelle ich mir das halt vor!
- [Pause.]
- Das setzt natürlich voraus, dass die Holzherme auch wirklich … fertig wird.
- Also dass sie wirklich … äh … so ist, wie ich es mir vorstelle.
- Da bin ich jetzt aber jetzt aber sehr gut drauf. Seit gestern. Wo ich mir das noch einmal angeguckt hatte.
- Das war nämlich gar nicht mal so verkehrt! Das mal mit Alkohol Alkohol zu versuchen!
- Die Nase ist zwar … ähm … zu klein geworden. Da muss ich … ähm … halt ein Stück Holz … ähm … neu dran befestigen. Dass dann also noch einmal bearbeiten.
- Die Nasenspitze ist zu kurz!
- Aber die Wangen finde ich jetzt zum Beispiel besser!
- Die sehen fleischiger aus.
- Ähm.
- Übergang von Nase zur Stirn … der stimmt noch nicht!
- Also der entspricht nicht meinem Pro… Profil.
- Die Stirn könnte halt zu … äh … schnell nach hinten gehen.
- Aber da kann ich halt die gesamte Figur noch nach hinten … äh … schieben.
- Da der Hals nämlich auch noch viel zu dick ist!
- Also das heißt, da ist noch genug … ähm … Material da.
- Hinterkopf könnte dann vielleicht ein bisschen kleiner sein.
- Aber das ist … ähm … Das ist jetzt noch … Das finde ich jetzt noch nicht wichtig. Vielleicht kann ich da auch noch einmal ein Holzstück dranmachen.
- Ähm.
- Ja.
- Augenpartien und so stimmen jetzt auch noch nicht.
- Das werde ich heute halt wieder anfangen … ähm … im Profil auszuarbeiten!
- Aber ruhig ein bisschen gröber!
- Nicht … äh … Nicht gleich wieder so fein werden. Das habe ich jetzt ja gelernt.
- Bei der letzten Sitzung!
- Und auch immer wieder von unten die Herme anschauen!
- Weil das ist ja im Endeffekt der Blick, der … äh … der der Betrachter dann … äh … den der Betrachter dann einnimmt.
- [Pause.]
- Das gute halt bei einer solchen Präsentationsform im Klassenraum, ist, dass … äh … ich mich nicht auf eine Arbeit … ähm … konzentriere. Und die dann auseinandergenommen wird.
- Oder die ich selbst auseinandernehmen muss!
- Also wo dann eben solche … ähm … Fragen, die mich gerade wirklich nerven … Ähm … Was ist deine Intention Intention ? Ähm. Was willst du uns damit sagen?
- Warum diese Größe?
- Warum diese Farbe?
- Warum dieses Material?
- Bla bla bla!
- Ich denke, das fällt … das geht halt eher in den Hintergrund. Weil es dann halt wirklich bei dieser Präsentationsform, also mit den ganzen … äh … Gedanken … äh … ausgedruckt …
- Mit den … mit den Lautsprechern halt audio… Wie heißt das? Audiovisuell. Geäußert.
- Die Gespräche über Kunst auch einmal einfach … ähm … ausgerollt.
- Ähm.
- Da ist die Konzentration jetzt einfach nicht bei der Herme. Sondern auf das Gesamte.
- Ja!
- Was ich halt in den letzten fünf Jahren gemacht habe. Und das heißt, ich habe studiert.
- Das heißt, ich habe gelernt!
- Und es geht jetzt nicht um diese Herme. Sondern es geht um … äh …, dass die Herme halt Teil meines Studiums war. Dass ich mir dazu Gedanken gemacht hatte. Das ist dann ja auch da. Festgehalten.
- Ähm.
- Aber ich muss das eben nicht alles so … so …
- Glatt!
- … äh … durchdefinieren. Oder deklinieren. Oder wie das heißt.
- Sondern es [Sperren: darf] … es [Sperren: muss] … es [Sperren: darf] Stolpersteine … äh …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- … haben.
- [Pause.]
- Denn das ist es ja eben. Ich habe … Ich weiß noch nicht, was ich mache. Ich … äh … probiere halt ständig aus.
- Und ich denke, das kommt dann in dieser Form sehr sehr gut rüber. Und ich [Sperren: denke], da fühle ich mich auch extrem wohl.
- Das ist jetzt wie bei der … äh … Diplom-Arbeit! Wo ich eben nicht von fremden Leuten mir Bücher durch … äh … lese. Und … äh … daraus zitiere. Und mir zwanghaft sozusagen … ähm … da einen Text zu …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- … zusammen … äh … suche.
- Ähm. Auch wenn es vielleicht ein Thema wäre, was mich interessiert hätte. Sondern das ist jetzt aktuell bei der Diplom-Arbeit wirklich so … Die ist so, wie [Sperren: ich] gerade denke.
- Handel!
- Und wie auch andere, die ich kenne, denken und handeln.
- Also einfach deren Meinung dann noch einmal zusammengetragen.
- Meine Sicht darauf!
- Meine [Sperren: platte] Sicht. Auch manchmal.
- Ähm.
- Und dann … Zwischendurch halt eben auch mal … ähm … auf irgendwelche Kunsthistoriker oder andere Künstler halt … äh … verwiesen. Die da auch natürlich ihre Meinung zu hatten.
- [Pause.]
- Aber hauptsächlich eben es auch hier darum geht, zu zeigen, … So einen Denkprozess.
- Bei der Diplom-Arbeit wäre das halt … äh … Arbeitsprozesse.
- Und hier bei der Diplom-Theoriearbeit eben Denkprozesse!
- Was ist Kunst?
- Was ist meine Kunst!
- Warum ist das Kunst?
- Warum ist es keine.
- Ähm.
- Genau.
- [Pause.]
- Also wenn das so klappt wie bei der Diplom-Arbeit jetzt … bei der Praktischen … dann ist alles bestens.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 25. April 2017
Klasse Bildende Kunst Link im Folgenden aus Erinnerung heraus zusammengefasst, da keine Notizen während Klassentreffen gemacht auf fremdem Computer notiert (englische Tastatur), da bis spätabends nicht zu Hause morgen wäre Erinnerung noch verblasster … mir faellt nichts ein … mir faellt nichts ein Wie hat es angefangen? Ich komme in den Klassenraum, zwei drei Leute sind bereits da Warten, ich rede mit einem Kommilitone Kommilitone ueber sein Auto, was woanders geparkt werden muss fragt nach einem Euro wegen Parkgebuehr, gebe ihm eine zwei Euro Muenze es faengt an; Faengt es wirklich an? … mir faellt nichts ein Anfang Arbeitsbesprechung (vermute ich, keine Erinnerung an diesen Moment Moment mehr) in Erinnerung geblieben: ein A4-Blatt mit "Toilette nicht benutzbar" (oder so) als Readymade Ready-made sehr fragwuerdig, finde ich Was wuerde Oma dazu sagen? es faellt mir ein: es faengt mit Arbeit an, wo rote Holzelemente eine Schlangenlinie mit Pfeilen ergibt fuer mich nicht nachvollziehbar, wuerde ich nur die Arbeit sehen, ohne Gespraech oder Text vom Kunststudenten … mir faellt nichts ein … mir faellt nichts ein Was kam als naechstes? … mir faellt nichts ein kleine Bilder, auf die Evi geschossen hat … mir faellt nichts ein … mir faellt nichts ein … mir faellt nichts ein Sprung zurueck zu meiner Praesentation fing nach der Mittagspause an, ich fuhr mit dem Fahrrad durch die Stadt / den Park … mir faellt nichts ein Werkstatt Plastisches Gestalten Link alle versammeln sich im Klassenraum, wir wollen in die Werkstatt gehen (nach wiederholtem Lesen: nicht korrekt, die meissten standen schon vor dem Klassenraum bereit) unten warten schon viele, ich gehe vor, schliesse die Werkstatt auf Sprung zu Ereignis davor: ich bin in Werkstatt und schaue, dass alles fuer Praesentation bereit liegt Zettel mit ausgedruckten Notizen und zwei Fotos, sowie Text zum Arbeiten unter Alkoholeinfluss Alkohol liegen unten bereit stelle Gipsbueste und Holzbueste vor lese Text zum Selbstversuch vor schlaegt als Titel fuer Holzherme "Der Trinker" vor, in Anlehnung an "Der Denker Auguste Rodin " Kommilitonin beharrt darauf, dass Geschlechtsteil fuer Herme Herme wichtig zeigt mit ihrem Handy Fotos, alle Blicke darauf fixiert, amuesieren sich (spaeter) empfielt die Gipsbueste auf diesem Gestell zu belassen, jenes aber viel weiter auszufahren mir faellt auf: ich bin von Bachmann so beeinflusst (positiv), dass ich keinen Zugang zu den Arbeiten der Kommilitonen bekomme (alles so verkopft, konzeptuell?) Warum Holz und nicht Marmor? Warum drei Meter hoch? Warum ohne Geschlechtsteil? Warum du? bei Arbeit von Kommilitone: Warum diese Farbe? Intention Intention ? I-n-t-e-n-t-i-o-n? INTENTION? wiederhole mehrmals, dass ich den Prozess zeigen moechte, es geht mir nicht um eine moegliche Herme als Ergebnis Werkstatt von anderen nicht als Lernort verstanden, sondern als Ort, wo Kunstwerke geschaffen werden Vorstellung Ende, alle gehen hoch, ich esse noch ein paar Kekse, schliesse ab bewundere kindliche Zeichnung Kinderzeichnung von Kommilitonin hat aus Zug heraus Gegend festgehalten, auf grossem Blatt / Karton spaeter mit Wachstiften oder so vervollstaendigt laedt mich zu ihrer Ausstellung ein (mit feministischen Arbeiten) … mir faellt nichts ein lese diese Notizen noch einmal durch … mir faellt nichts ein ich laufe schneller sechs bis sieben Stunden ohne Notizen machen gesessen … mir faellt nichts ein aus Erinnerung schreiben gefaellt mirMontag, 24. April 2017
Diplom Theorie Link weiter Schwerpunkte Gespräche ausgearbeitet aktuell bei Alexander: Frage nach Definition von Kunst Bedeutung Betrachter für Kunstsystem Teilnehmer Kunstbetrieb Kunstbetrieb Meinung vom Ausstellungsbesucher, unverständliche Kunst Hobbykünstler Hobbykünstler voreingenommen, Kunst schon definiert? Kunst und Gesellschaft Bildungsauftrag Museum Öffentliche und private Museum Fürs Ausstellen bezahlen Gerhard Richter Gerhard Richter Künstler gestaltet Ausstellung mit Galerien Künstler bezahlen Ausstellen für die Biografie Geldverdienen mit Kunst Kunst als Geschäftsmodell Kunstmarkt Künstler und Alltagssorgen Beruf Künstler Verkaufskünstler Kritik an meine Interviewführung Sicht aus der Rechtswissenschaft Kunst im Grundgesetz Gesetzgeber kann Kunst nicht definieren Kunstfreiheit Ansichten Gesprächspartner hinterfragen Geschäftsmodell Kunst Handwerk Handwerk und Kunst Begabung und angelerntes Können komische Definition von Künstler Berufsbild Künstler, Eigenschaften Rechtswissenschaftler Ausgangspunkt Begabung oder Handwerk Schreiner, Koch, Künstler Koch wirklich Künstler? Intention Intention eines Kochs Koch und Kreativität Hässlich = Kunst Kunst im weiterem und engeren Sinne Metapher Trichter Kunst als Marke Geldverdienen als Ausgangspunkt Anfang und Ende von Kunst Beuys Joseph Beuys Fettecke Erfolg Erfolg nach Tod Sterben des Künstlers Kunstbegriff abhängig vom gesellschaftlichen Wandel Wann ein Markt vorhanden ist Tisch mit Aggregat (siehe Umzugskarton Freiburg) Kunst im öffentlichen Raum Aufschrei Bevölkerung, Banalität Steuergelder Markt als Spiegel Spiegelbild für Akzeptanz Kunst Kunst ist, wenn jemand sagt, es ist Kunst Kunst im weitesten Sinne Sicht des Künstlers und Betrachters auf ein Objekt Künstler muss überzeugt sein, Kunst zu machen Formen auch von Kindern umsetzbar, ohne Begabung und Handwerk Unterschied zu Kindern: Idee Kritik am Interview Schmähgedicht und Kunstfreiheit Satire / Gratwanderung Schmähgedicht = Kunst, da Gedichtsform? Nicht jeder, der denkt, Kunst zu machen, ist Künstler Unterschied öffentliches und privates Äußern Kunst durch Wiederholung Greifbare Kunst Duchamp Marcel Duchamp Pissoir Überraschungsmomente bei moderner Kunst Porno oder Kunst? Reaktion Besucher Porno = Kunst, da im Museum Pissoir im Kunstraum und in Bahnhofstoilette Wo beginnt und endet Kunst? Kunst braucht Markt, wird ausgestellt, bekommt Wert Markt = Interesse geweckt Gibt es Kunst ohne Markt? Gute Kunst Alltag im Kunstraum Kunst kaufen, da begrenzt, begehrt, teuer Kunst kaufen bei Stiftungen Art Basel Unterschiedliche Interessen von Künstler und Käufer Hohe Verkaufspreise kommen nicht bei Künstler an Ausstellungsvergütung Tee trinken Kunst, da ausgestellt, da öffentliches Interesse Kunst muss berühren Kunst akzeptieren, da ahnungslos Kleiner Kreis bestimmt was ausgestellt wird Und keiner geht hin! Neue Musik Neue Musik Neues (nicht verständlich) = Entwicklung Kunst von Gesellschaft akzeptiert: Stillstand Stillstand Neue Kunst in 100 Jahren anerkannt Gesetzgeber subventioniert neue Kunst Kunst als Kulturgut Gesetzgeber = Vertreter Volk Steuermittel für Kunst und Fußball Anforderungen von Unternehmen an Kunst Schamgefühl Muss Kunst dich berühren? Voraussetzungen, sich auf Kunst einlassen können Verweilen verändert Wahrnehmung Erst Infokärtchen lesen, dann Kunst sehen Alexander als Aufsichtsperson Kriterium Größe und Maltechnik Erster Eindruck, das Wie und Was White Painting Robert Rauschenberg Weiße Leinwand als Dekoration White Painting kaufen = Luxusproblem und Mut Genialität Genie Kunst, da Erster Kopie Hätte ich auch gekonnt! Natur im Kunstraum Kunst, da im Kunstraum Objekt in seiner Normalität = Kunst reale Schäbigkeit gemalt = genial Extrem weiter Kunstbegriff Alexanders Tipps für mich Geldwert Meine Zukunft als Künstler Künstler und Hartz 4 Günther Uecker Günther Uecker Auf den Zug aufspringen Erwartungshaltung bei Kunst (wie Mona Lisa Mona Lisa Hype) Materielle Ebene wichtig Über das Handwerk Zugang finden Tate London Jeff Koons Jeff Koons Erste Frage: Material Alltägliche in Kunst transformiert M. C. Escher M. C. Escher Jeff Koons und der Kunstmarkt Emotionalität kein Grund Große Skulpturen und große Gemälde Kunst = subjektiv Assoziationen aufgrund Größe Jeff Koons = Geschäftsmodell? Der Künstler arbeitet selber nicht mehr Idee ist entscheidend Neues wird abgelehnt, aber wichtig für Fortschreiten van Gogh Vincent van Gogh Alexanders Bilder von Richter und Rauschenberg Großes Bild von Richter Gerdie! Gerdie! Gerdie! Norbert Bisky Norbert Bisky Meisterschüler von Baselitz Georg Baselitz Richter-Fenster am Kölner Dom Materialität Materialität im Vordergrund Rakeltechnik Schaffen für Geschäftsidee Alleinstellungsmerkmal Geradenbilder als Marke Meine Angst vor Bekanntheit Geld verdienen, um sich zu verwirklichen Ideal: Kunst soll Künstler überleben Vergänglichkeit Vergänglichkeit in der Kunst aufhalten Angst / Zweifel Zweifel als Antrieb Hobbykünstler und deren Potential Einschränkung in Größe wegen fehlendem Atelier Künstler kopieren Muße faul Geld verdienen, um überhaupt Kunst schaffen zu können Alexanders Erfolgsmodell Nische suchen Geschäftsmann, kein Künstler Geldkunst Wirklich erst Geschäftsidee und dann Kunst? Alexanders Rat an Kunststudenten Kommilitone Optimal, wenn das, was ich mache, erfolgreich ist Ausdrücken, nicht Geld verdienen wollen Hochschule kann Erfolg garantieren Alexanders Theorie Kunst mißbrauchen Ich rege mich auf Meine Arbeiten Arbeit Herme Herme Alexander über Notizseite Arbeit Geradenbilder Geradenbild Geradenbild Beine und Jesus Jesus Meine neue Sicht auf eigenes Bild Unterschied Schaffender und Künstler Nische Geradenbilder Größe Geradenbild Verhüllen als Reaktion auf Geschäftsgedanken Geld verändert Kunstwerk Selbstverherrlichung und Zweifel bei Herme Kinderzeichnungen Kinderzeichnung Mein Antrieb: Zweifel Alexanders Angst Gesamtwerk Fröhlich Lebendig, da Geschäftsmodell verweigert Ich werde arm sterben Gefühl statt Geschäftsidee Größe und Herme verhüllte Arbeiten Ich bestrafe euch! Kinderzeichnungen Kinderzeichnung = Kunst? Einfachheit, Unbekümmertheit, Leben Im hohen Alter wieder kindlich Zeichnen zerstückelte Collagen = Zweifel Klassenausstellung HGB Rundgang HGB Rundgang mit Geradenporträt Schmach von Leipzig Zug fährt bald nach Leipzig abMontag, 10. April 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Holzstapel in anderen Raum verlegt Holzbock von Bachmann erhalten, für Bearbeitung Holzbüste altes Holzstück abschrauben, bei meiner Büste Büste Loch bohren und genauso befestigen eventuell Gipssack in Bock-Konstruktion legen, wegen Wackeln Mittwoch und Donnerstag für Werkstatt freihalten Diplom Theorie Link Christian zur Interviewauswertung meine Gespräche von Sozial- und Kulturforscher dem Bereich der interpretativ-verstehenden bzw. qualitativen Methoden zugeordnet qualitative Interviews mit Untertypen, wie narratives Interview oder problemzentriertes Interview Methoden für Auswertung: Kodierung, Typisierung und Interpretation Kodieren: Text aufbrechen, verstehen, Kategorien vergeben nachträglich in neue Ordnung bringen Interviewtext wird in Kodier-Text übersetzt, verkürzt, verallgemeinert verschiedene Ansätze: offenes, thematisches und theoretisches Kodieren Beispiel offenes Kodieren: Textteilen werden Verallgemeinerungen zugeordnet Fragen: Was wird gesprochen? Welche Personen sind beteiligt? Wie wird über Dinge gesprochen? Welche Aspekte werden (nicht) genannt? Wann? Wie lange? Wo? Kontext der Situation, des Phänomens, über das gesprochen wird. Warum? Wozu? Welche Beweggründe und Zwecke werden angegeben oder lassen sich vermuten? Womit? Welche Strategien werden eingesetzt? Verallgemeinerungen werden in weiteren Schritten immer weiter verallgemeinert es wird nach Muster in Daten gesucht Gespräch mit Christian Link- Nichts! [Lacht.] Aber da gucke ich schon wieder lieber hin als auf den Wagen.
- [Pause.]
- Sagen … Sagen tut es mir jetzt nichts. Nicht viel.
- Eigentlich soll sowas doch auch gar nichts sagen. Warum muss das immer etwas ausdrücken?
- Es muss eine Bedeutung haben
- Na ich es schon wichtig, dass es auch eine Bedeutung hat.
- Aber … Wenn … Wenn … Wenn … Wenn da eine Spielerei mit dem Hammer und dem Ding ist, dann ist das für mich ohne Aussage. Es muss nichts politisches sein. Gesellschaftskritisches. Es kann doch einfach mal ein Hammer sein! Der sich da bewegt.
- Aber das lässt sich weiter denken. Der Hammer. Und das Ding. Weil dort siehst du, wie er eigentlich bewegt … die Bohrmaschine den Hammer. Aber manchmal gibt der Hammer der Bohrmaschine eben auch diese Bewegung. Es ist immer so … Wie wenn man zwei Leute aneinanderfesselt. Und die … die versuchen voneinander wegzukommen.
- Nö. Soviel … Nö. Soviel würde ich da überhaupt nicht hineininterpretieren.
- Aber …
- Für mich ist es halt ein … schönes Spiel.
- Also es gibt … Man kann sich darüber Gedanken machen. Oder es ist einfach schön, dem zuzugucken.
- Du guckst als Mensch eben zu, weil … weil es etwas ist, was sich bewegt. Menschen gucken [Sperren: immer] gerne zu, wenn sich etwas bewegt.
- Ja.
- [Pause.]
- [Räuspert sich.] Nummer sechs.
- [Blätterrascheln.]
- Transportwagen Nummer eins. Rollwagen. Seilbinde, Kletterseil. Zwölf Kartons. Tausendsechshundert.
- Überhöhte Preisvorstellung
- Was? Was sind denn das für Preise?
- [Pause.]
- Jetzt aber im Ernst!
- Das darfst du mich nicht fragen. Ich bin nicht der Künstler. Na ja. Es hat schon was. Also als es gemacht wurde, war es sicher cool zu sehen. Schade, dass man kein Video davon sieht.
- Wieso. Der macht das dann hier fest, oder was. Automatisch.
- Na ja. Erst aufgebaut. Dann die Platte drüber. Das Seil miteinander verbunden und wenn du den Motor bedienst, dann wird es halt so gequetscht.
- Also selbst die stabilen Kartons gehen da sozusagen kaputt.
- Na ja. Stabil … Relativ.
- [Pause.]
- Und dann hat der gestoppt und es hierher geschoben.
- Na ja. Er wird es hier aufgebaut haben.
- [Pause.]
- Aber denkst du, es hat jetzt eine Bedeutung? Dieses …
- Nö.
- Aber mit diesem Zuquetschen? Und dann …
- [Pause.]
- Na ja. Das ist …
- [Pause.]
- Gut. Da gucke ich hin. Weil es mich erst einmal interessiert, wie es funktioniert. Wie kommt das so. Aber … Bedeutung hat das nicht.
- [Pause.]
- Es ist nicht gesellschaftskritisch. Oder …
- Das gleiche wäre ja zum Beispiel nicht passiert, wenn die ganzen Dinger voll gewesen wären. Mit Büchern. Oder so. Dann hätte der das ja nicht quetschen können. Sind halt leere Kartons! Aber wer stapelt schon so leere Kartons?
- [Pause.]
- Damit ist es natürlich wieder … aus dem Alltag eigentlich gerissen.
- Na wir müssten uns da mal die Beschreibungen durchlesen. Vielleicht hat das ja irgendeinen gesellschaftskritischen …
- Es gibt doch keine Beschreibung. So wirklich.
- [Pause.]
- Doch! Hier! Die Arbeit Transportwagen Null Eins zeigt ebenfalls eine Eigenentwicklung des Künstlers.
- Was heißt Eigenentwicklung des Künstlers?
- Na was selber Gemachtes! Offensichtlich mit Utensilien aus dem Baumarkt konstruiert, um auf möglichst geringer Fläche maximale Last transportieren zu können, transportiert das Objekt einen Zustand des Fragilen. Ein wenig zu lange den roten Knopf, der über …
- [Blätterrascheln.]
- … dimensionierten Seilwände gedrückt, wird die Erfindung zum sicheren Transport von Kisten zur Schrottpresse. Mit der Tendenz zum Kippen.
- [Pause.]
- Wie mit einem Fotoapparat festgehalten, zeigt das Kunstwerk ein Kippen von etwas Nützlichem zu etwas Dysfunktionalem. Ein ähnliches Moment Moment interessiert Mün… [Nicht verständlich.] auch bei seinen Feuerlöschern. Na ja. Da geht's schon um das Nächste. Also du siehst hier schon was ganz anderes, wenn du die Beschreibung natürlich dazu …
- Beschreibungstexte zu Arbeiten
- Nee. Die Beschreibung habe ich jetzt gar nicht verstanden. Da wurden Wörter … äh … Substantive mit Ung-Endungen, mit Genetiven, mit … mit dem Moment … Moment wird ziemlich oft in der Kunst und gerne verwendet.
- Ja aber das ist ja immer bei diesen Beschreibungstexten so. Die wirken ja immer ein bisschen …
- Hast du da jetzt was verstanden?
- [Sperren: Natürlich] habe ich das verstanden.
- Jetzt erkläre es mir bitte noch einmal.
- [Blätterrascheln.]
- Okay.
- Das wurde jetzt mit richtig viel Bedeutung aufgeladen. Das ist dir schon bewusst, oder?
- [Lacht.] Etwas Nützliches. Das ist ja diese Konstruktion an sich. Also du hast etwas, womit du etwas verschieben kannst. Dann die Kisten. Mit denen du was transportieren kannst. Und ein Halteseil, damit es nicht umkippelt. Und hier im Text steht: Aber das Ganze überspannt … Also dieses Seil zu sehr gespannt … macht das Seil … Also das etwas Nützliche … zu etwas … äh … was das ganze … ähm … verändert. Nämlich negativ verändert. Nämlich zu einer Schrottpresse macht. So steht es im Text.
- [Sperren: Ja. Aber was] ist … Also wie kommst du darauf?!
- Ich nicht! Das steht da!
- [Pause.]
- Aber würdest du als Besucher darauf kommen? Das [Sperren: so] extrem aufzuladen? Für mich war das jetzt halt … äh … Kartons übereinandergestapelt, die mit irgend so einer Presse …
- Na das haben wir ja vorher gesagt. Das war ja das interessante. Als wir das vorher nicht gelesen hatten, sondern erst … Also was ich zum Beispiel erst darin gesehen hatte, beschrieben … und … Aber das ist eben eine Interpretation, wie das der … Erschaffer dieses Dingens …
- Nee. Ich glaube noch nicht einmal, dass der Erschaffer so … so … so … tief und so weit denkt. Das ist dann bloß der Kurator kuratieren . Der so viel hinein interpretieren tut. Damit es für die Ausstellung relevant ist. Das es ausgestellt werden [Sperren: muss].
- Da wäre ja das interessante, ihn zu fragen.
- Das mache ich dann.
- Sehr gut.
- [Pause.]
- Also woher die Texte rühren. Ne? Ob die sich das selbst ausgedacht haben. Oder ein Kurator.
- Mhm.
- [Pause.]
- Hier hast du wieder so eine Wand. Wo du gesagt hattest, bei dem anderen, das ist eine Duschwand. [Fußnote: Arbeit in Galerie in Basel.]
- Na ja. Das ist aber ein bisschen anders. Ne? Das erinnert eher an …
- Das ist noch nicht so groß.
- Und das kleine …
- Na das ist doch das … [Nicht verständlich.]
- Wir haben jetzt hier Nummer fünf.
- [Blätterrascheln.]
- Hausteil drei.
- [Stimmen aus dem Hintergrund werden lauter. Wir sind ruhig.]
- [Pause.]
- Er gibt sich Mühe.
- Er gibt sich zumindestens Mühe!
- Mühe mit was.
- Na ja. So ein Objekt überhaupt aufzustellen.
- Ach. Wie ehrenvoll! Hätte er es nicht gemacht …
- Na mach' das mal! Ach. Das ist Styropor, oder?
- Ja. Das ist … Üton, Holzputzplastik. Glas.
- Nee. Das ist Stein! Kein Styropor.
- Üton! Na siehst du das nicht? Dann ist das da drüben aber auch kein …
- Dann wird es auch sowas sein. Genau.
- Sicher. Wie leichter Stein.
- [Pause.]
- Ja aber das ist doch zum Beispiel keine Grundlage. Bloß weil sich jemand Mühe gibt. Das macht man in der ersten Klasse! Zu sagen: Ja, er hat sich Mühe gegeben. Deshalb geben wir ihm eine gute Note. Aber hier … [Sperren: Pfff].
- Na ja. Jetzt … Jetzt frage ich mich …
- Wir sind hier bei den Erwachsenen!
- Nein, jetzt frage ich mich aber zum Beispiel: Das ist doch eine große Variante von den kleinen, die wir da gesehen haben.
- Ist es nicht.
- Sind die kleinen jetzt die Entwürfe?
- Hier sehen wir einen Teil von einer …
- Von einem Haus.
- Von einem Haus.
- Also von einem oberen Bereich. Weil hier unten ist ja diese Dachplatte.
- Na die könnte aber auch eine Kellertreppe abdecken.
- [Pause.]
- Na aber sage jetzt mal was dazu. Wie das … Also immer in … in dem Feld … äh … Was du als … ähm … Was du auch gestern gesagt hast. Was Kunst für dich sein sollte.
- Das es etwas Besonderes ist?
- Was ja auch ziemlich einfach daher kommt. Es soll was Besonderes sein. So.
- Ja. Aber was sehen wir hier. Wir sehen hier quasi, wie schon in der Beschreibung, … einen Teil von einem Haus.
- Es geht nicht darum, was du siehst!
- Das [Sperren: Besondere] hier wäre ja, dass man ja normalerweise nicht einen Ausschnitt von einem Haus mal so sieht.
- Ja.
- [Stimmen werden lauter.]
- [Pause.]
- [Sperren: Punkt].
- Du hast jetzt nicht wirklich irgendwas zu sagen dazu. Oder?
- Nee, weil … Es … Ich …
- Mir fällt gerade auch nichts ein.
- Größe, zeitgenössische zeitgenössisch Kunst, sagt nichts
- Die [Sperren: Größe] beeindruckt natürlich. Dass jemand sowas großes dann macht. Aber es ist nicht [Sperren: schön]. Es ist nichts … wo man lange verweilen möchte. Also nichts, wo ich lange verweilen möchte. Mit meinen Augen.
- Es ist zeitgenössische Kunst.
- Es ist so …
- [Blätterrascheln.]
- Sagt nichts.
- Es … Na gestern haben wir auch Bilder gesehen, ne? So. Das ist ja noch einmal was anderes. Da geht man von vorne herein darauf … äh … aus. So das hängt man sich … Das kann man sich hinhängen. Im Wohnzimmer oder so. Und das sind jetzt hier aber eher Objekte, die man sich nicht irgendwie hinhängen würde. Höchstwahrscheinlich.
- Ja.
- Oder hinstellen würde. Das sind dann …
- [Pause.]
- Ach, ich weiß auch nicht.
- Feuerlöscher Feuerlöscher
- Hier haben wir noch einen Feuerlöscher!
- [Lacht.] Du sollst uns jetzt nicht hier durch die Ausstellung dirigieren! Sondern …
- [Lacht.]
- Offensichtlich …
- Nein. Mit mir ganz allgemein darüber reden!
- … nicht mehr benutzbar [Fußnote: Der Feuerlöscher.].
- Lass uns noch einmal etwas über den Hammer … ähm … ähm …
- Nummer sechszehn. Feuerlöscher Null Null Eins. Da denke ich, wenn ich es sehe … Es ist gut, dir zu erklären, wie dein eigener Feuerlöscher funktioniert. Weil der … Der hat ja das selbe Prinzip. [Lacht.] Also du siehst da das Pulver. Was man immer mal auflockern sollte. [Zu sich selbst gewandt:] Und wo kommt der Druck her? Na das sehe ich jetzt nicht.
- Na die Flasche gibt's ja nicht mehr.
- Irgendwo müsste ja die Druckflasche noch sein.
- [Pause.]
- Es ist ein … Es ist ein interessantes Objekt. Dadurch, dass es durchlöchert ist. Und es hat halt nicht …
- Ich denke …
- … mehr die Funktion eines Feuerlöschers. Anders als bei diesen Ventilatoren. Die sind ja noch voll funktionsfähig. Bloß anders hin gehangen. Hier wurde der Feuerlöscher an sich schon … schon verfremdet. Also der ist für sich schon ein Kunstobjekt.
- Ich denke nur, es hat bestimmt Spaß gemacht. Da die Löcher reinzubohren. Und immer zu bohren. Bohren, bohren, bohren. Bis da halt bestimmte Stücke herausbrechen. Und so. Also das war bestimmt lustig!
- [Pause.]
- Kunst um der Kunst willen L’art pour l’art
- Ich kann es bloß noch einmal sagen: Mir gefällt es ja, wenn jemand … ähm … etwas macht, weil er auch Spaß daran hat. Oder vielleicht nur des Spaßes wegen. Also der Lust wegen es zu tun. Und jetzt nicht darüber … äh … nachdenkt … äh … Er … Er möchte jetzt in der Gesellschaft etwas bewegen. Oder die politischen Situationen kritisieren. Oder so. Weißt du?
- Mhm.
- Das gefällt mir! Nur trotzdem muss ich dann halt fragen … ähm … Was hat das dann in einem Ausstellungskontext zu tun. Weißt du? Was ist jetzt der Unterschied zwischen dem, was du tust. Oder einem Kind oder so.
- Mhm.
- [Männerstimme. Aufsicht kommt näher und fragt den Kunststudenten Kommilitone etwas zu dem Bohrerhammer.]
- Das war mal aus zwischendurch, ja. Anderer 1: [Nicht verständlich.]
- Okay. Anderer 1: [Nicht verständlich.]
- Okay. Anderer 1: [Nicht verständlich.]
- [Lacht.]
- [Lacht.] Anderer 1: [Nicht verständlich.]
- Ja.
- [Mann verschwindet.]
- [Pause.]
- Gehen wir mal zu dem Feuerlöscher? Gibt es überhaupt einen richtigen Feuerlöscher?
- [Lacht.]
- [Lacht.]
Mittwoch, 5. April 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Friseurin Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach Gedächtnis aufgeschrieben.]
- [Jacke abgelegt. Vor Spiegel Spiegelbild hingesetzt.]
- [Friseurin streift Kittel über mich.]
- Waschen?
- Nein nein.
- Wie möchtest du es haben?
- Ganz kurz. An den Seiten. Oben etwas länger.
- Was heißt kurz?
- Sechs Millimeter?
- Sechs Millimeter.
- [Sie fängt an zu schneiden.]
- Gerade Mittagspause?
- Nein nein. Ich bin Student Kommilitone .
- Also immer Pause.
- [Lächelt.]
- Was studierst du?
- Kunst. An der HGB. Kennen Sie die?
- Nein. Kunst …
- Ich schreibe gerade meine Abschlussarbeit über Kunst.
- Darüber kann man viel schreiben?
- Es gibt ganze Bücher voll!
- Wirklich? Aha.
- [Pause.]
- Kunst … Kunst ist für mich, wenn ein Konditormeister eine Torte herstellt.
- Das ist schon Kunst? Eher Handwerk Handwerk , oder?
- Ja. Kunst eben. Das kann ich selber nicht!
- Oder dieses da! [Zeigt auf Plakat mit frisiertem Frauengesicht.]
- Das Plakat?
- Nein. Die Frisur!
- Das ist schon Kunst? Für mich ist es Handwerk.
- Nein. Kunst!
- Bei Kunst müsste noch … irgendwas interpretiert werden können. Irgendeine Frage sein. Ein Gefühl transportiert werden. Oder so. Halt etwas, was mehr als bloßes Handwerk ist.
- Aha.
- Nein.
- Das ist Kunst.
- [Pause.]
- Graffiti Graffiti kann schön sein.
- Außer die Hauswand gehört einem selber.
- Es gibt richtig schöne Graffiti. Wo ich sagen würde: Das ist Kunst.
- Kennen Sie Pissoirs? Die Toiletten-Dinger? Das ist große Kunst!
- Aha. Alles kann Kunst sein?
- Prinzipiell ja.
- Aha. Wirklich? Alles?
- Ja! Es muss nur Menschen geben, die das so bezeichnen.
- Aha.
- [Schneidet weiter. Schaut immer wieder über den Spiegel in meine Augen. Zweifelnd.]
- Dieser Hundertwasser … Den verstehe ich nicht.
- Wie kommen Sie darauf? Der mit den Häuserfassaden?
- Ja. Oder die Bilder. Die verstehe ich nicht. Das ist halt … gezeichnet. Wie bei Kindern.
- Das ist interessant. Bin ich gerade dabei. Ich studiere Kunst im zehnten Semester und versuche wie ein Kind zu zeichnen.
- Aha. Für mich ist das Gekrakel.
- Mein Sohn kann nicht zeichnen. Er ist richtig gut im Fußball. Aber er kann nicht zeichnen.
- Jede Zeichnung von Kindern hat was. Denke ich.
- Ne. Nicht bei ihm. Er hat eine sechs in Kunst bekommen.
- Eine sechs? Das geht?
- Ja!
- Das ist aber Unterricht. Das gefällt mir auch nicht. Da wird einem gesagt, welchen Stil man nehmen oder welches Motiv man malen soll. Das ist nicht schön. Die müssten freier arbeiten können. Sich ausdrücken können!
- Na ja. Einige malen aber einfach nicht gut.
- Oder singen!
- Die können das halt nicht.
- Sprachlich äußern ist auch Ausdruck.
- Na ja.
- Macht acht Euro neunzig.
- Zehn.
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 16. März 2017
Diplom Theorie Link (mit Notizen von vorgestern) Gestaltung Gespräche über Kunst überarbeitet maximal drei Spalten, größere Schrift Kommentare für alle Gespräche weiter überarbeiten Sprechblasen später noch teilen, wenn zwei Themen hintereinander umsetzen Link Idee für Theorie-Arbeit: auf halbtransparentem Papier drucken, Sprechblasen farbig oder wie Internetseite mit farbigem Hintergrund, Zitate von was.ist.artou.de dafür auf halbtransparentem Papier Gespräch mit Christian Link- Ein Hinweis. Im Kunstmarkt Kunstmarkt wäre das die zweitteuerste Arbeit, die wir hier in dieser …
- Ich würde sie sofort kaufen.
- … Ausstellung sehen.
- Die ist echt cool.
- [Laut aber neutral:] Fünfunddreißigtausend Franken.
- Was wäre das in Euro?
- Das sind etwaaa … Mhm … Na ja … Dreißigtausend und ein bisschen mehr.
- Entschuldige mal. Also. Nur mal so. Daran siehst du doch …
- Das heißt "Der Traum von Panama".
- Ja, das habe ich gerade gelesen.
- Das ist doch echt krass, dass …
- Neunzehnhundertsiebenundsiebzig.
- Das ist doch eine kindliche Zeichnung Kinderzeichnung . So vom Stil her.
- Ja.
- Aber übergroß. Und daran siehst du doch … Also ich weiß jetzt nicht, ob der Preis real ist und … Und ich kenne sie jetzt nicht. Aber das … Das hat dieses Kindliche. Dieses Ursprüngliche. Wie bei den Höhlenmalereien. Dass das die Menschen vielleicht immer noch extrem fasziniert. Und … Und deshalb stelle ich mir auch vor, wenn eine kindliche Zeichnung übergroß … für so teuer angekauft wird … angekauft werden würde …, dann kannst du auch eine verhüllte Arbeit extrem teuer verkaufen. Was man nicht mehr sieht.
- Beziehung Kunstmarkt Gesellschaft
- Ja aber was ist denn die Kunst? Dann geht's ja wieder um den Markt.
- Wo. Bei der Verhüllung verhüllt oder hier?
- Na bei beiden.
- Bei der kindlichen …
- Du argumentierst ja mit Geld.
- [Sperren: Nein]. Ich würde jetzt so …
- Weil wir reden ja jetzt nicht darüber, was der Kunstmarkt ist.
- Na ja. Aber er spiegelt … Aber der Kunstmarkt spiegelt ja schon so die Gesellschaft … ähm … oder die Beziehung der Gesellschaft zur Kunst irgendwie. Oder nicht der Gesellschaft, aber einer … einer höheren Schicht. Die sich … Die sich's leisten …
- So viel Geld …
- … kann.
- … hat und nicht weiß, was sie tun soll.
- [Pause.]
- Weil Gold ist schon gekauft. [Lacht kurz auf.] Das ist übrigens die teuerste Arbeit die wir hier sehen.
- [Betrachten das Bild "Ort - Weiss Schwarz Weiss Schwarz", 1977, Imi Knoebel Imi Knoebel .] Ort - Weiss Schwarz Weiss Schwarz, 2009, Acryl / Aluminium, 302 x 156 x 125 cm, Imi Knoebel
- [Blätterrascheln.]
- Ähm. Für zweihundertsechzigtausend Franken.
- Wie heißt die?
- [Blätterrascheln.]
- Mhm. Knoebel.
- Nee. Die Arbeit!
- Ach so. Die heißt Ort - Weiss Schwarz …
- [[Sperren: Knips.]]
- … Weiss Schwarz.
- Komisch. Die finde ich gar nicht mal so …
- Acryl. Aluminium.
- Entschuldige mal. Das sind … ähm … ein fünftel Million!
- [Pause.]
- Ja.
- [Pause.]
- Baumarktästhetik
- Nee, sorry. Dann finde ich die kindliche Zeichnung … Würde ich nehmen.
- Das … Das ist doch einfach … Da würde ich sagen: Das ist [Sperren: krank].
- Das ist wie die verhüllte Arbeit. Wenn … Wenn die für dreißigtausend Euro verkauft werden würde.
- [Männliche Stimme im Hintergrund.]
- Das ist doch … Das hat überhaupt …
- [Blätterrascheln]
- … nichts mehr mit Kunst zu tun.
- [Sperren: Warte mal]. Das ist aber das [Sperren: selbe] Material. [Sperren: Wirklich] das selbe Material. Wie da die … diese Leisten. Von dem, was du noch so schön fandest. Cool fandest.
- Ja aber das ist ja nicht mal schön.
- Weil das dir zu einfach ist? Zu quadratisch? Zu praktisch? Quadratisch. Praktisch. Gut. Ritter Sport.
- Zu baumarktmäßig? Das ist wieder interessant. Es sind alles Baumarktartikel. Aber zu diesen Objekten, die auch diese Baumarktästhetik in … in sich haben. Von der Form her. Also … Also das sie rechteckig sind. Und so ordentlich sind. Die gefallen dir nicht. Aber wenn's dann schräg wird …
- Na ich hab's mir noch nicht einmal richtig angeguckt. Aber wenn ich's von der Perspektive …
- [Lachen.]
- … sehe, finde ich's halt furchtbar!
- Das sind die Vorurteile! Deshalb gehen wir jetzt mal hin.
- [Pause.]
- [Von weiter weg:] Na willst du das [Fußnote: Infoblatt] eigentlich aufheben?
- Ja ja. Ich nehm's mit.
- [Pause.]
- [Schrittgeräusche einer Frau.]
- In Kunst gehen
- Ob man reingehen darf? Ja?
- [Sperren: Nein].
- Hallo. Da sind Fußabdrücke.
- [Schrittgeräusche einer Frau.]
- Vielleicht gehören sie ja dazu! [Lacht.]
- Das ist wieder eine interessante Frage. Wenn … Wenn man so etwas sieht … ähm … ähm … Kann man das Begehen oder nicht.
- [Pause.]
- [Sperren: Doch]. Man darf es begehen. Sonst wäre …
- Aber warum willst du da jetzt unbedingt rein. Denkst du, du wirst transformiert?
- [Sperren: Nein]. Aber das ist so etwas wie … wie bei der Grenze vorne. Die wir überschritten haben. Die fandest du als etwas Besonderes. Weil … Weil du ja in dem Moment Moment über … über die Arbeit gelaufen bist und [Sperren: mit] der Arbeit … verschwommen bist.
- Da kann man ja fast sagen: Ein Fahrstuhl ist schöner!
- [Geräusche aus anderem Raum.]
- Jetzt bin ich in der Arbeit.
- Na toll. Und wie ist das Gefühl?
- [Pause.]
- Geh' mal rein! Ich glaube, daran fühlst …
- Na ja. Ich bin jetzt schon negativ eingestellt.
- [Pause.]
- Nein aber du bist doch in … in einem extra Raum.
- [Sperren: Nö].
- Mensch. Das ist so, als würdest du in ein Öl-Gemälde hineintauchen.
- Das ist so, wie wenn ich in die Dusche hineingehe.
- [Pause.]
- [Stimme gedämpft:] Das könnte eine gute Dusche sein. [Lacht.] [Sperren: Dassssssss] …
- [Pause.]
- [Sperren: Das] ist Spittel. Das ist Blödsinn.
- [Pause.]
- [Schrittgeräusche.]
- Also jetze bin ich unsicher. Ich würde zum einen gerne die kindliche Zeichnung kaufen. Aber ich würde sogar das nehmen. Weil die ist mir wieder zu … gegenständlich. Also zu sehr … ähm …
- [Unterbricht mich. Unverständlich.]
- [Sperren: Warte mal. Warte mal.] Diese kindliche Zeichnung ist zu sehr auf das [Sperren: Sehen], auf das [Sperren: Schöne] … Weißt du? Also du hängst es dir gerne über den Sofa. Sozusagen.
- Ja!
- Passt nicht in Wohnung
- Das krit… Das sehe ich jetzt wieder ein bisschen kritisch. Ich würde sie zwar eigentlich gerne nehmen, aber gleichzeitig finde ich dann so etwas, was … was … was … was … was irgendwie sehr abweisend ist … Das würdest du nicht in deine Wohnung … äh … rein tun. Das ist zu groß. Das ist zu sperrig. Und es sieht eigentlich nicht schön aus. Von der Ästhetik … Von draußen her. Weil es eine Baumarktästhetik ist.
- Aber das ist ja vielleicht das Gute. Weil für mich, als Alltagsmensch, ist das keine Kunst. Weil es … Es passt nicht!
- Deshalb würde ich es ja wieder …
- Für den Kunstmarkt und für Händler ist es vielleicht was Besonderes. Weil's nicht passt. Weil's der normale Mensch nicht akzeptiert.
- Interessant ist, dass wir morgen ja nach Freiburg fahren und mein Kommilitone Kommilitone … die … die … Da geht die Ausstellung auch um Baumarktästhetik. Deshalb nehme ich dieses Wort jetzt ständig in den Mund! Weil ich das neu gelernt habe! Mit der Ästhetik und Baumarkt! [Fängt an zu lachen.]
- Wir lachen alle!
- [Lachen.]
- [Pause.]
- [Von weiter weg.] Das ist halt cool. Ich meine, das kann man sich hinhängen.
- [Sperren: Das] findest du cool? Das ist auch Plattware!
- [Sperren: Ja]. Aber das ist …
- Ja sag'! Ich will jetzt die …
- Na das macht …
- … Begründung.
- … den Raum fröhlich. Wenn …
- [[Sperren: Knips.]]
- … man sich das zu Hause aufhängt.
- [Pause.]
- Dir geht's jetze darum, dass es den Raum aufhellt. Und nicht um die Arbeit an sich.
- Nö.
- [Pause.]
- Ich bin jetzt echt …
- Ich meine da ist ja sogar noch mehr drinne. Wenn man hingeht hat man …
- Wir waren schon wieder nicht nah dran!
- [Beide stehen vor der Arbeit.]
- Wo denn?
- Na ist das nicht ein Foto da im Hintergrund?
- Ach das sind mehrere Schichten?
- Ja. Ich meine, das hat irgendwas …
- Das ist doch Wachs irgendwie.
- [Sperren: Das] … Hier muss man ja sogar sagen … Also ich … ähm …
- [Sperren: Man].
- [Lächelt.] Das ist cool gemacht!
- [Pause.]
- Wir müssen Batterien einkaufen.
- [Pause.]
- Nach der Ausstellung.
- Was braucht das für Batterien?
- Nee. Ich öffne das jetzt nicht!
- [Lachen.]
- Ich hab' sowas zu Hause. Wir fahren dann noch einmal schnell zu mir.
- Nee. Wir können zu … zu Mikro. Oder wie die heißen. Einfach schnell hin!
- Ah. Wir gehen dann ja sowieso was essen. Im Kaufhaus! [Sperren: Jetzt geht's wieder um das Essen!] [Lacht.]
- Ich bin wirklich hin und hergerissen. Ich würd's gerne selbst …
- Das ist jetzt aber dein Problem!
- [Sperren: Warte mal]. Ja. Aber wir reden doch jetzt darüber. Ich würde gerne so kindlich zeichnen.
- Ich finde das aber cool.
- Ich würde gerne so kindlich zeichnen. Auf der anderen Seite sehe ich das eben jetzt mit dem Sofa hier …
- Das hat nichts mit der Fragestellung zu tun.
- Welche denn.
- Na ja. Was ist Kunst. Das ist ja jetzt dein Ding.
- Na aber wir reden ja über [Sperren: mich]. [Sperren: Hier geht's nur um mich. Eigentlich!] [Lacht.] [Sperren: Deshalb fahre ich nach Basel!]
- Guck mal! Das ist doch cool!
- [Betrachten ein Bild.] (Zur Arbeit keine Informationen gefunden.)
- Das finde ich jetzt wieder … Aber das ist wieder zu sehr …
- Das ist wie der Teppich. Aber das ist cool.
- Nee. Das verstehe ich nicht. Das ist so Sechziger.
- Das … Da … Da kribbelt's sogar bei mir.
- [Sperren: Warum].
- Na weil ich das gut finde. Ich weiß nicht warum.
- Also dann finde ich aber diese schräge … Die du noch … Mit dem roten Punkt … Die finde ich jetzt besser.
- Na nachdem ich das gesehen habe, kribbelt's sogar mehr als bei dem! [Lacht.]
- Jetzt entscheide dich mal!
- [Lachen.]
- Aber das finde ich cool. Das würde ich mitnehmen und …
- [Sperren: Hä?]
- … mir hinhängen.
- Das ist klein. Das wird an die Wand gehangen.
- Das ist gut gemacht. Es hat Farbe. Und es ist irgendwie … Da kann man sich eher drinne verlieren und so.
- Es ist aber auch handwerklich nicht gerade … ähm … also glatt gemacht. Man sieht halt die Pinselstriche.
- Nee. Das ist gut!
- Was er ja will!
- Das ist halt nicht so billig gemacht wie bei diesem komischen Chaos Chaos -Ding.
- [Ausruf des Erstaunens.] Evgenij Evgenij Gottfried [Fußnote: Kommilitone.] hat das [Fußnote: Die Idee.] hier her! Der war ganz stolz darauf. Ähm … ähm … äh … Dass er das so schräg … ähm … ähm … gemacht … (Zur Arbeit keine Informationen gefunden.)
- Das ist ein Detail.
- Das zeig' ich ihm. Na das ist wichtig! Der war vielleicht hier!
- Der war bestimmt nicht hier.
- [[Sperren: Knips.]]
- [Pause.]
- Wollen wir doch mal was dazu lesen.
- [Blätterrascheln.]
- Nee. Die sind hier nicht. Ach doch. Ach das ist von der Galerie dann hier. Deren Showroom. Das hat nichts mit da vorne. Mit der Ausstellung zu tun.
- Ja aber das ist da. Das ist da.
- [Blätterrascheln.]
- Das gibt's nicht!
- Das ist … Das ist von einem Kind gemacht. Bestimmt!
- [Lachen.]
- Wieso ist das nicht hier.
- Das was du besonders gut findest gibt's nicht.
- Das gibt's gar nicht!
- [Blätterrascheln.]
- [Pause.]
- Nee. Das ist von einer anderen Ausstellung.
- [Schritte von Aufsichtsperson, weit entfernt.]
- Schade.
- [Schritte von Aufsichtsperson, näher.]
- [Blätterrascheln.]
- [Schritte von Aufsichtsperson, ganz nah.]
- [Männerstimme: Grüße Sie!]
- Hallo.
- Guten Tag.
- [Blätterrascheln.]
- [Ganz leise:] Schade. Nicht.
- Na okay. Jetzt fragst du mich.
- Die Frage jetzt … Warte. Nee nee nee. Ich frage. Die Frage ist ja, warum bewirkt das bei mir …
- Das wundert mich.
- … gar nichts.
- Mich wundert's, dass es bei dir was bewirkt.
- Warum.
- Ich … Ich hab' nur verstanden, dass das … mit dem roten Punkt … was bei dir bewirkt. Einfach wegen der Größe. Weil's schräg ist. Weil's … Weil's … Weil's etwas räumliches ist. Nicht Plattware sozusagen ist.
- Ja. Das ist ja eher eine Plastik. Hier ist es ja eher ein Bild.
- Das ist auch eine … Das ist ein Halbding. Weil es ist ja eben kein einfaches Bild. Sondern es hat ja mehrere Schichten.
- Ja aber …
- Das ist doch Wachs drüber. Oder irgend so etwas. Du siehst die Pinselstriche und so. Hier sind mehrere …
- [Pause.]
- [Müde:] Hach. Ich finde das so Siebziger!
- Ja!
- Das ist bestimmt auch hier … Das ist zweitausend … Nee, wann ist das? Das hier ist von … Nee. Zweitausendsechzehn. Krass. Das ist so "bauhaus Bauhaus ". Du. Das sind die Konstruktivisten Konstruktivismus . Oder … Oder wie die …
- Das mag ich ja zum Beispiel nicht.
- [Betrachten das Bild "OGVDS-GW (enlarged) #2", 2016, Andrew Bick.] OGVDS-GW (enlarged) #2, 2016, Acrylic, oil paint, pencil, watercolour and wax on linen on wood, 135 x 100 x 4 cm, Andrew Bick
- … hießen.
- Na hier gefallen mir die Linien.
- [Lacht.] Weil du ein Linienmensch bist!
- [Pause.]
- [[Sperren: Knips.]]
- [Eine Tür fällt ins Schloss.]
- [Lacht.]
- Sollen wir dann gehen?
- Ja. Batterie aufladen.
- Komm!
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Anfang.]
- [Vor der Galerie. Straßengeräusche.]
- Was hast du gerade gefragt?
- Ich habe gefragt: Bringt dir das was? Hast du das Gefühl, du gewinnst hier Erkenntnisse?
- [Pause.]
- Ich überlege.
- [Motorrad fährt vorbei.]
- Also die Arbeiten an sich nicht. Außer dass ich jetzt halt wieder eine Idee habe, wegen kindlicher Zeichnung. Also groß machen.
- Also für dich selber, was du machen könntest.
- Ja ja. Okay. Aber das habe ich ja immer, wenn ich in eine Ausstellung gehe. Aber warte mal.
- [Schlüsselrascheln.]
- Ich überlege gerade. Also was du gesagt hast, über unsere Diskussion.
- Ja.
- [Pause.]
- Na ja. Sie bestärkt mich vor allem darin, auch schon bei Alexander, dass es eigentlich am Ende nur darauf ankommt, dass ihr fasziniert von etwas seid. Von der Oberfläche. Das heißt entweder es muss groß sein. Es muss schräg sein. Es muss halt für dich etwas Besonderes sein.
- Obwohl die Leinwand nicht groß ist. [Fußnote: Eine Arbeit in Galerie.]
- Das wundert mich eben noch. Und die Arbeiten gibt's in dem Katalog gar nicht. [Lacht.]
- Die gibt's gar nicht. Die sind nicht da! Nee, aber die fand ich halt … Die haben mich auch angesprochen. Sofort. Die haben sogar etwas bewirkt.
- [Reißverschluss-Geräusch.]
- Na ja, das war gar nichts.
- Das sag' ich jetzt nicht nur, um anti zu sein. Komm wir fahren jetzt zum [Sperren: Essen].
- Was wollen wir denn essen.
- Wir gehen zu Mikro.
- Nee! Ich will aber mich irgendwie wo hinsetzen.
- Ja ja. Na wir gehen …
- Nee, im Mikro kaufen wir jetzt bloß die …
- Da kann man …
- … Batterien.
- … schön auf dem … Wir gehen in ein Kaufhaus.
- Ach so. Da wo man sich oben auf die Terrasse setzt?
- Ja.
- [Glockengebimmel.]
- Ich habe hunger.
- [Lacht.]
- Willst du noch was sagen?
- Nee. Aber das wird doch nicht aufgezeichnet!
- [Sperren: Natürlich!]
- Schreibst du das dann auch auf?
- [Fröhlich:] Ja!
- Dass du hunger hast? [Lacht.]
- [Sperren: Weil] … Als … Als ich … Als … Als ich bei Oma war, in der Pension, da kam dann plötzlich Elke rein. Johanna kam rein. Und dann haben die sich über Lidl unterhalten. Über …
- [Lacht.]
- Über irgendwelche Pillen, die Oma … äh … bekommen sollte von Johanna. Und … äh … Und … Und über Pullover, die ich von Olaf bekommen könnte. Hatte Elke mich gefragt.
- [Kinderstimmen.]
- Das wurde [Sperren: alles] mit aufgezeichnet. Und [Sperren: das] … Und das finde ich aber gerade das Gute! Weil wir haben zwar über Kunst geredet, aber eigentlich ist das … kommt dann der Alltag wieder rein. Weißt du? So ganz normale primitive Fragen. Und so.
- Na gut. In so einer Galerie kommt jetzt nicht der Alltag …
- Na wir haben jetzt über Essen geredet.
- Ja aber wir sind ja draußen. Am Fahrrad.
- Und haben drinne angefangen über Essen zu reden.
- [Sperren: Natürlich!] Weil das eine wichtige Sache ist!
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 28. Februar 2017
Studienreise 中国 Link notiert Link Museen in China (Reise vom 17.3. - 28.3.) 1 上海市 (Shànghǎi Shì / Shanghai) A 莫干山路50号 (Künstlerviertel M50, 50 Moganshan Road) Link Gelände ehemaliger Textilfabrik zahlreiche Künstler, angezogen von billigen Mieten viele Kunstgalerien und Ateliers B 龙美术馆 (Pinyin Lóng Měishùguǎn / Long Museum) Link zeitgenössische zeitgenössisch chinesische Kunst und moderne chinesische Kunst Fotografieren verboten Öffnungszeiten: DI - SO 10:00 - 17:30, letzter Einlass 17:00 Adresse: LONG MUSEUM, No.210, Lane 2255, Luoshan Road, Pudong District, Shanghai C 上海博物馆 (Shanghai-Museum) Link Überblick über chinesische Kunst und Kultur, 130.000 Artefakte u. a. Bronze-Stücke, Keramiken, Münzen, Gemälde und Kalligraphien Link Öffnungszeiten: MO - SO 9:00 - 17:00, letzter Eintritt 16:00, kostenfrei Bamboo, Orchid and Rock, Tusche auf Papier, Qing (1644 - 1911), Zheng Xie, Shanghai-Museum Link "Head of Kashyapa", Tang (AD 618 - 907), Holz Link D 中华艺术宫 (Zhōnghuá Yìshù Gōng / China Art Museum) Link chinesische Kunst seit Ende 19. Jahrhundert Öffnungzeiten: DI - SO 10:00 - 18:00 oder 09:00 - 17:00 [?] E 上海当代艺术馆 (MOCA Shanghai, People's Park, 231 Nanjing Xi Lu) Öffnungzeiten: SO - DI 10:00 - 18:00, FR - SA 9:00 - 19:00 Chinesische und internationale zeitgenössische Kunst F 上海外滩美术馆 (Shànghǎi Wàitān MěishùguǎnRockbund Art Museum / Rockbund Art Museum) Öffnungzeiten: DI - SO 10:00 - 18:00 aktuell Song Dong Song Dong Link Link Song Dong (* 1966 in Peking, Vertreter chinesischer Konzeptkunst Konzeptkunst ) Arbeit basiert auf biografischen Erlebnissen thematisiert, wie kulturelle und geschichtliche Ereignisse und politische, wirtschaftliche Umstände auf individuelles Leben auswirken Diplom Theorie Link E-Mail an Christian: "Wegen Gespräche über Kunst: Wir teilen das in drei kürzere Abschnitte ein. 1 Schweizer Berge (Kunstmuseum Basel, am Donnerstag): Bogen von Romantik zum Expressionismus Expressionismus (noch gegenständlich) 2 Kunsthaus L6 (Freiburg, Freitag): Kunststudenten Kommilitone Kunst 3 Tinguely Jean Tinguely (Samstag vormittags): Künstler mit Zeichnungen, Skulpturen, Gedanken vorgestellt Wir könnten jeweils maximal eine Stunde über das Gesehene und deine Gedanken dazu reden. Das sind drei ganz unterschiedliche Kunstdinger. Da können wir gut vergleichen! In Freiburg vielleicht direkt in Ausstellung, ansonsten im Cafe oder bei euch."Freitag, 10. Februar 2017
Friedrich Fröhlich, Unruhestifter HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link "der teufel steckt im detail.", gefunden auf Instagram, User mrs._fritz Signatur Künstlersignatur in Klebegeraden gut, da auf Fotografien sichtbar Klassenausstellung, hinten Geradenbild Geradenbild , gefunden auf Instagram, User flohrschuetz "Ist das Kunst?", User martinhermeling, Instagram "HGB Rundgang 2017. Sinnbild von Eitelkeit und Arroganz mit außergewöhnlichen Lichtblicken. Insgesamt sehr sehenswert im Bereich Kunst und Sozialstudie" Geradenporträt, User flohrschuetz, Instagram Link beim Aufbau, User kunst_politik_leben_leipzig, Instagram Link im Hintergrund von Aufnahme betrachten zwei Besucher Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt , User ira_madita, Instagram Humans, Acryl auf Leinwand, 2013, Patrick Tresset und e-David Collage Collage , Sara Saleh Link Beine mit Fischkopf (unbekannter Kunststudent Kommilitone ) Link Vase, eventuell gedreht wie bei 360-Grad-Bildern (unbekannter Kunststudent) Link umsetzen Link eigene Arbeiten im Klassenraum durch Bekannte einkaufen lassen u. a. S. fragen, Olaf, Gisela heute Elke (Geradenporträt A2) morgen schwarzen Rückkarton und Klammern wieder mitbringen und neue Arbeit aufhängen zu Flügeltürrahmen-Arbeit verhüllt : "Friedrich Fröhlich ist aber ein schöner Name!" Bild von Student mit Cyan-Meer und Touristen am Strand wird gefühlt länger betrachtet "Da war ich auch schon einmal!" "Da will ich sein!" > "Ich da!" (zeigt auf eine auf dem Bild befindliche Person) Zum Flügeltürrahmen: "Das schaut cool aus" Mann will Geradenporträt betrachten, wird von Frau zu anderer Arbeit gerufen; Mann vergisst danach Geradenbild und laufen dran vorbei 65 Sekunden steht Gruppe (am Ende noch zwei davon) vor Geradenporträt mindestens 25 Sekunden: 2 Personen vor Geradenbild 1/2 x Daumennagellänge Alkohol Whisky und 1 Glas RotweinDonnerstag, 9. Februar 2017
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link 9:00 in Hochschule mit kleinem Selbstbildnis Selbstbildnis gefahren mit Hausmeister Hausmeister über Kopierer und Tafeln gesprochen werden abgehangen / weggeräumt Ohme wegen Leiter nicht angetroffen, bei Hausmeister eine ausgeliehen kleines Selbstbildnis über Tür aufgehangen Flurarbeiten zum Rundgang aufgehangen Link Link Löcher mit Klebeband überdeckt und mit Wandfarbe überstrichen Kommilitone Kommilitone redet mit mir über Flügeltürarbeit Fountain (nach Marcel Duchamp), abriebbeständige Tinte auf Pissbecken, Schenkung der Familie Stolle Schrott & Metalle GmbH, Leipzig, Plaußig-Portitz Link Standpunkt Link Friedrich Fröhlich, unzufrieden es liegt nicht an der Hängung der Flurarbeiten die finde ich zusammen mit den geklebten Geraden sehr gut Geradenbild Geradenbild Link von den gezeigten Arbeiten bin ich auch überzeugt, auch wenn ich den Schaffensgrund immer mehr verliere die theoretische Bedeutung der Geraden spielt immer weniger eine Rolle, es geht eher um das Visuelle mich interessiert auch noch nicht einmal, dass ohne Kommentar einfach meine kindliche Zeichnung Kinderzeichnung im Klassenraum wieder abgehangen wurde obwohl im Raum noch woanders Platz gewesen wäre und die dann gehängte Arbeit viel zu spät zu spät eingereicht wurde dagegen habe ich nur nichts laut geäußert, weil ich nicht schon wieder einen Konflikt austragen möchte ich erinnere mich einfach noch zu gut an den vorletzten Rundgang, wo ich mit M. auf dem Fenstersims saß und bei der Vernissage Vernissage Leute beim Betrachten der Geradenbilder beobachtete meine Erwartungen sind vielleicht auch zu hoch angesetzt, oder unlogisch verhüllt verhüllt Link zum einen will ich gesehen werden, aber nicht bei der Eröffnung anwesend sein, um zu sehen, wie die Arbeiten gesehen werden ich möchte Kaufanfragen haben, aber nicht verkaufen, weil ich den Gedanken nicht mag, dass die Arbeiten am Ende zu Dekorationszwecken mißbraucht werden diese Gedanken passen wieder zu den verhüllten Arbeiten umsetzen Link Kasten bauen, der nur bei Ausstellung geöffnet ist bei Verkauf Vorderplatte drauf montieren Vorderplatte bei Ausstellung an Wand lehnen, um den kurzen Moment Moment der Öffnung zu verdeutlichenMontag, 6. Februar 2017
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Künstlersignatur Künstlersignatur Link Arbeiten im Klassenraum signiert Signatur: Friedrich Fröhlich F nur nach rechts horizontale Striche etwas krakelig geschrieben auf verhüllter Arbeit Rückseite Holzkasten auf Selbstbildnis Selbstbildnis auf Transparentfolie ebenfalls Rückseite Holzkasten Geradenbild Geradenbild mit 1 / 5 Auflage (5 / 5 ist Künstler-Exemplar) andere Geradenbilder zum Nachhängen in Büro gebracht Hausmeister Hausmeister gesprochen wegen Bohren im Flur und Abhängen der Infotafeln Tafeln werden heute abmontiert wenn am Donnerstag noch eine hängt neben meiner Wand, ihn fragen, ob er sie auch noch abmachen kann Herme Herme Link kurz mit Bachmann wegen Fräsen gesprochen da Probleme mit Daten dauert Start Fräse Fräse noch mit Alberti wegen maximale Dicke Holz bei Dickenfräse gesprochen maximal 20 cm, bei 17 cm also kein Problem Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Es … Ich wollte ausprobieren, ob ich das, was ich bei Gerhard Richter Gerhard Richter gesehen und beobachtet habe, ob ich das nachmachen kann. Und … äh … weil Ölfarbe so teuer ist …
- Ach so, damit du das mal kennen lernst. [Eventuell falsch übersetzt, 2:41:40.]
- … und mir die Werkstatt, das Atelier, fehlt.
- Okay.
- Wollte ich es erst einmal in klein ausprobieren. Um es dann ins Große zu übersetzen.
- Das war ja auch dann deine Idee, dass ich bei eBay solche Sachen vertickere, groß mache. Und dort verkaufe. Teuer. Ne? Irgendwann hattest du mir das mal gesagt.
- Ich … Ich hab' zu dir gesagt, dass … äh … dass man … äh … mit … äh … äh … äh … Kunstkopien relativ leicht Geld verdienen …
- Mhm.
- Künstler kopieren
- … kann. Indem man einfach Künstler kopiert. Kunstarbeiten kopiert.
- Dann bin ich ja selbst keiner mehr!
- Äh … Und diese verkauft.
- Dann bin ich kein Künstler mehr.
- Auf diesen Zug von Gerhard Richter, also diese Rakeltechnik, sind ja schon viele aufgesprungen. Man findet da auch Videos auf YouTube YouTube , [Sperren: wie] das gemacht wird.
- Hast du mir gezeigt. Ja.
- Äh … Und diese Menschen bekommen teilweise vi… viel … teilweise tausend, zweitausend Euro für ein Bild.
- Mhm.
- Sie haben weder die Technik selbst erschaffen. Äh … ähm …
- Das war's schon.
- Äh … Sie hatten auch diese Idee … diese Begabung nicht. Äh … Sie sind eben auf diesen … auf dieses Geschäftsmodell Kunstmarkt , was es … Im nachhinein hat's sich eben als Geschäftsmodell auch gezeigt. Oder es hat gezeigt, dass es geeignet ist für … um … um Werte anzulegen. Es hat materiellen Wert. Äh … Es beinhaltet einen Geldwert. Das haben sie gesehen und kopieren es jetzt erfolgreich. Und verdienen … äh … damit … Geld.
- Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass der Künstler … ähm … von sich aus sagt, das ist ein Geschäftsmodell für ihn. Das kann ich mir nicht vorstellen.
- Nein! Nein. Aber es hat sich als Geschäftsmodell …
- [Sperren: Erwiesen. Ja!]
- Als geeignet erwiesen.
- Aber wenn [Sperren: du] ihn jetzt fragen würdest: Äh … ähm … Sehen Sie das selber als Geschäftsmodell. Denkst du, er antwortet mit "Ja"?
- Inzwischen wird Gerhard Richter sagen: Ja.
- Das ist ein Handwerk Handwerk .
- Weil andere …
- Sozusagen.
- Weil andere, die es ihm nachmachen, haben es ja bewiesen. Dass man alleine mit der Kopie seiner Arbeiten Geld verdienen kann.
- Ja aber das heißt ja nicht, dass er seine eigenen Arbeiten als Geschäftsmodell betrachtet. Als Geld sozusagen. Dinge, mit denen man ein Geschäft macht. So.
- Na ja …
- [Sperren: Kann] ja immer noch sein, dass es ihm um etwas anderes geht!
- Das [Sperren: eine] ist … Das [Sperren: eine] ist das des abstrakten Geschäftsmodells. Das andere ist, ob er es als Geschäftsmodell [Sperren: betreibt]. Gerhard Richter wird vielleicht sagen: Äh … Ja, abstrakt dürfte es geeignet sein, weil man kann mit meinen … Wenn ich jetzt sagen will, ich brauche morgen nen … nen Porsche. Dann … äh … werde ich mich zwei Wochen jetzt hinstellen. Werde dieses Bild machen. Und kann mir davon einen Porsche leisten.
- So denkst [Sperren: du] denken [Sperren: die]!
- Ähm … Nein. Würde … Ich glaube, so würde er sagen.
- Okay.
- Muße faul
- Das heißt also, es ist abstrakt geeignet als Geschäftsmodell. Wenn er ein Porsche braucht, macht er ein Bild. Er tauscht das Bild gegen einen Porsche. Materieller Wert gegen Materieller Wert. Und er hat's. Wenn … Allerdings wird er mir sofort sagen: Aber ich brauche es ja gar nicht. Ich bin ja gar nicht drauf angewiesen. Das heißt, ich werde nur [Sperren: dann] ein Bild malen, wenn mir danach ist. Wenn meine Muße da ist. Wenn mein Innerstes der Meinung ist: Du musst jetzt noch einmal so ein Rakelbild machen. [Sperren: Dann] werde ich das machen. Klar. Er hat inzwischen, weil er halt finanziell frei ist, andere Möglichkeiten. Wenn er achtzehn gewesen wäre … Wenn er jetzt achtzehn gewesen wäre … ähm … und er muss überlegen, wie kauft er nächste Woche die Ölfarbe ein. Ich … Ich glaube, ein son Bild kostet vier … fünftausend Euro. Nur an Ölkosten.
- Mhm.
- Geld verdienen, um überhaupt Kunst schaffen zu können
- Nur an Farbe. Ja? Das heißt also: Wie will er sich denn das nächste Bild leisten? Er muss also erst einmal eins machen. Damit er das Geld für das nächste Bild hat. Ähm … Da würde er als Achtzehnjähriger sagen: Ja, logisch. Ich werde jetzt eins machen. Kaufe für viertausend Euro Farbe. Verkaufe das Bild für Fünfzehntausend. Habe dann wieder Viertausend für eine Farbe und von dem Gewinn kann ich mir mein Brötchen Sonntags kaufen.
- [Pause.]
- Ich habe eine kleine Hoffnung. [Lacht.] Gerade gespürt. [Lacht.] Dass da doch noch mehr dahinter schlummert. Weil du nämlich gerade gesagt hattest, … ähm … bräuchte er das Geld jetzt nicht, um sich das Auto leisten zu können, … äh … ähm … dann muss immer noch eins sein. Und zwar: Eine Muße. Oder … Oder … Oder das Verlangen halt, das jetzt herzustellen. Ne?
- Ja.
- So. Und das ist ja komplett frei von Geld. Von Geschäft. Von Kunstmarkt. Dieses Verlangen etwas … Also dieses … diese Muße. Äh … Sich die Zeit zu nehmen und etwas zu schaffen. Vielleicht Freude beim Schaffensprozess zu haben.
- Mhm.
- Ich [Sperren: denke] nämlich, dass er gar nicht, während er es schafft, gar nicht an einen Porsche oder so denkt. Ich glaube, der … diejenigen, die das groß machen, die … die … die … die … die … die denken in dem Moment Moment bloß an das, was sie gerade machen.
- Ja. Okay.
- Und … Das war mir aber ganz wichtig! Dass das … Dass eben die Kunst [Sperren: nicht] das … ein Geschäftsmodell ist. Sondern hinter … hinter dem Schaffen von Kunst steckt eben vielleicht doch etwas anderes.
- Ja.
- Als dieses Geschäft. Sondern etwas ganz menschlich … ähm … Würdevolleres. Weißt du?
- Mhm.
- Nicht … Nicht so konsumorientiert. Irgendwie.
- Ja.
- Das kam gerade raus! Das fand ich schön!
- Ja.
- Oder … Oder bin ich da total falsch gerade auf dem Dampf…? Aber du hast es mit der Muße gesagt. Und das war [Sperren: komplett] anderer … Ansatz … Das sieht so aus, als wäre das Geschäftsmodell lediglich … äh … ähm … was [Sperren: danach] kommt. Dann. Das ist ja in Ordnung. Wenn …
- Ja.
- So. Aber das [Sperren: davor]. Die Kreativität. Diese Muße. Und so. Dass [Sperren: das] immer noch da sein muss. Und das hat nichts mit Geld zu tun.
- Alexanders Erfolgsmodell
- Okay. [Räuspert sich.] Ich habe hier mal ein ganz einfaches … äh … ähm … ähm … ein ganz einfaches … ähm … Erfolgsmodell aufgeschrieben. Was ich … äh … jedem Kunststudenten Kommilitone mit auf dem Weg geben möchte. Ja?
- [Pause.]
- Man hat [Sperren: drei] Möglichkeiten.
- [Ins Mikrofon gesprochen:] Er meint [Sperren: mich] damit.
- [Lautes Rascheln.]
- Also. Was hab' ich gemacht. Ich habe einmal ein Quadrat gezeichnet. Da hab' ich Muße reingeschrieben. Dadrunter hab' ich ein Dreieck gezeichnet und habe Geschäft geschrieben. Und darunter habe ich … äh … Das Viereck mit Muße [Sperren: plus] das Dreieck Geschäft [Sperren: ist gleich] Erfolg Erfolg . Und wenn …
- Das sieht aus wie das Bauhaus Bauhaus -Logo.
- Und wenn du mich fragst, … äh … sollte ich mein zukünftiges … äh … äh … Dasein … ähm … damit verbringen, nur noch Dinge zu machen, zu denen ich Muße habe, würde ich auf jeden Fall sagen: Nein. Weil … äh … Du pokerst damit. Das ist wie russisches Roulette. Entweder du verarmst, oder du hast Glück und wirst damit erfolg…
- Das machen aber die meisten Künstler, ne?
- …reich.
- Und deshalb sind die meisten Künstler arm.
- Ja. Und deswegen hab' ich's durchgestrichen und hab' gesagt, es wäre [Sperren: nicht] der Tipp, den ich dir oder den ich allen anderen Kunststudenten geben würde, wenn …
- [Laut:] Mein Herz blutet!
- … ihr die Schule verlässt. Das weiß ich. [Sperren: Du] glaubst nämlich auf genau [Sperren: dieses] Feld setzen zu müssen. Das Zweite …
- Das ist so wie so ein Traum. Weißt du?
- Das Zweite ist das Dreieck Geschäft. Also halt Geschäftsmodell.
- [Gießt Tee in seine Tasse.]
- Niesche suchen
- Suche dir eine Nische. Mache Kunst für diese Nische. Mache Kunst im Sinne von Geschäft.
- [Stöhnt.]
- Verdiene damit Geld. Werde ganz schnell reich. [Sperren: will] ich gar nicht! Du versuchst es mir manchmal zu [Sperren: unterstellen]!
- Das wird 'rausgestrichen.
- Das [Sperren: will] ich überhaupt nicht.
- Das wird 'rausgestrichen! Gecuttet!
- Was ich aber möchte, ist, … ähm … Vielleicht hab' ich's sogar falsch aufgezeichnet. Was ich aber möchte, ist: [Sperren: suche] dir eine Nische. Suche dir ein Geschäftsmodell. Verbinde es mit deiner Muße. Also bring' das in Einklang. Und du wirst erfolgreich sein. Du wirst eine [Sperren: Garantie] haben. Weil es halt eine Nische ist. Weil es halt ein Geschäftsmodell ist. Du wirst erfolgreich im geldlichen Sinne sein. Weil … Du wirst [Sperren: nie] mehr Probleme haben zu überlegen, wie finanziere ich meine nächste Ausstellung. Wie finanziere ich … äh … meine nächste Leinwand. Ähm … Und du wirst auch deine Muße brauchen, … ähm … um dich zu motivieren. Um dieses Selbstverständnis weiter zu entwickeln. Ähm … Um auch eine Begründung für dein … für deine Kunst zu haben. Aber kombiniere es und du wirst erfolgreich sein.
- So. Nur ganz kurz zusammenfassen. Damit ich es richtig verstanden habe. Bitte berichtige mich. Bei dir klingt es jetzt so, als ginge es nicht darum, … ähm … etwas zu Schaffen, [Sperren: weil] man es gut zu Geld machen kann. Also dass das nicht im Vordergrund steht. Ein Geschäft … Also weißt du … Och, ich will jetzt ein Geschäft haben, also mache ich Kunst. So. Sondern du sagst es jetzt so, … ähm … ähm … man sollte bereits … ähm … etwas schaffen, … äh … was einem liegt, wo man … man sich ausdrücken kann. Was sein Material ist. Und wenn das [Sperren: gleichzeitig] noch bei den Leuten gut ankommt, dann mach' daraus, aus dem, was du eh schon gerne machst, ein Geschäft. Aber [Sperren: nicht], dass man etwas schafft, [Sperren: weil] es im Geschäft gut läuft. Hab' ich das richtig verstanden? Was ja sehr sehr gut ist.
- [Pause.]
- Nee.
- Also okay. Dann ist das …
- [Nicht verständlich, 2:49:45.]
- Weil du hast es genau umgekehrt gemacht.
- [Lacht.]
- Ich hatte … Ich hatte …
- [Lacht.] Ich hätte es jetzt gut gefunden!
- Also … Also es ist übrigens ganz clever. Und zwar … äh … ist das glaube ich immer etwas, was man wissenschaftlich untersuchen könnte. Nämlich …
- Mit Dreieck und Quadrat!
- … nämlich … ähm … Folgendes. Ich habe erst gezeichnet … ähm … Nimm deine Muße …
- [Ungläubig, leise:] Das Geschäft?
- Das, was du gut kannst.
- Ja?
- Und versuche auf dem Feld, was du gut kannst, … äh … ein … ein … ein … eine Nische zu suchen. Und dann wirst du erfolgreich sein.
- Aber so hab' ich das doch gerade gesagt. Oder?
- Ich glaube aber … Ja, das hast du gerade auch gesagt. [Sperren: Ich habe aber etwas anderes behauptet. Meine Theorie ist: Mache es umgekehrt. Näml…
- Ähm … Suche dir [Sperren: erst einmal] eine Nische. [Lacht laut auf.]
- Gucke, ob du …
- [Lacht immer noch.]
- … Geld verdienen [Sperren: könntest].
- [Lacht weiter.] [Sperren: Nein!]
- [Sperren: Plus] … ähm … Schaue, ob du überhaupt die Begabung und das [Sperren: Können] dafür hast. Und dann wirst du erfolgreich sein.
- Geschäftsmann, kein Künstler
- Dann bin ich aber [Sperren: kein Künstler]! [Sperren: Echt nicht!]
- Was?
- [Sperren: Dann] … Dann bin ich ein Saleman. Ein Businessman.
- Aber das ist meine Empfehlung an die Kunststudenten. Um erfolgreich zu sein.
- [Sperren: Ja], aber dann ist es keine Kunst!
- Das ist sozusagen …
- Geldkunst
- Dann ist es keine Kunst, die rauskommt! Sondern das ist Geldkunst!
- Okay.
- Die rauskommt.
- Und zwar ist das, was ich hier gerade gemacht habe, …
- Ich will … Ich mache mich hier gerade … [Nicht verständlich, 2:51:00.]
- Und zwar ist das, was ich gerade gemacht habe, dein Businessplan.
- Ich bin hier wirklich … [Lacht.]
- Dafür möchte ich auch Geld hier haben, ne? Für diese Beratung.
- [Lacht.] Das wird gescannt.
- Ich … Ich hab' hier … Du kannst das gerne fotografieren.
- Ich nehme das mit.
- Und zwar habe ich … ähm … habe ich hier gerade ein … ein … äh … äh … [Sperren: Businessplan] aufgestellt. Äh … Für … Für Kunst…
- [Lacht laut auf.]
- …studenten.
- Ich will das gar nicht hören jetzt!
- [Sperren: Wie] man Erfolg hat.
- [Pause.]
- Ich will dir ein Beispiel geben. Und zwar Folgendes …
- Wirklich erst Geschäftsidee und dann Kunst?
- [Sperren: Warte mal! Warte mal!] Ganz ganz kurz. Ich will doch jetzt … [Sperren: Ja] … Das ist jetzt deine Idee von wie man erfolgreich werden kann. Erst die Geschäftsidee haben und dann Kunst machen, die darauf basiert. Und dass man dann damit Geld verdienen kann. Gut so.
- [Pause.]
- Denkst du [Sperren: wirklich], dass diese großen Werke, also außer bei dem jetzt … Jeff Koons Jeff Koons , da kann ich mir das sogar vorstellen … Aber das jetzt bei Gerhard Richter oder so, dass die [Sperren: wirklich] entstanden sind, weil er eine Geschäftsidee hatte und danach dann die Kunst gemacht hat?
- [Atmet tief ein.]
- Weil er Geld verdienen wollte? Ich [Sperren: kann's] mir … Warte mal. Ich [Sperren: kanns's] mir nicht … Ich will's noch einmal sagen: Ich kann's mir nicht vorstellen.
- Ja.
- Aber bei niemandem. Kann ich mir das vorstellen.
- Dann musst du natürlich Gerhard Richter fragen. Aber Folgendes. Ähm … Ich frage mich, [Sperren: wie] kann ich mir jeden Monat … äh … Öl und Leinwände und Werkstatt im Wert von vier … fünftausend Euro monatlich leisten, wenn ich nicht etwas verkaufe. Also das geht auch mit Hartz 4 nicht.
- Ja.
- Mit sechshundert Euro.
- Dann müssen wir da ganz ganz langsam rangehen. Warte mal ganz kurz. Dann gehen wir jetzt davon aus: Er hat kleiner angefangen. So. Die … Die konnten sich vielleicht … Wir wissen es jetzt nicht. Aber die konnten sich verkaufen. Er hat ein bisschen mehr Geld bekommen. Also konnte er sich größere Leinwände kaufen.
- Er ist sozusagen mit den Schritten größer geworden.
- Ja. Ja.
- Und jetzt kann's natürlich sein, dass sich das Verhältnis umdreht. Ne? Also das … Das zuerst sozusagen die Muße, diese … äh … äh … Diese Tatkraft, Kunst machen zu wollen, dabei war. Äh … äh … ähm … So und dann kam: Oh, das kann sich ja auch gut verkaufen! Und das am Ende, wo es dann immer größer wurde, ging plötzlich das Geschäft [Sperren: über] diese Muse Muse rüber. Dass also sozusagen das Geschäft plötzlich … äh … über der Kunst stand. Auch wenn die Kunst am Anfang immer noch … ähm … ohne Geschäft eigentlich funktionierte. So kann ich es mir noch vorstellen. Bei denen, die ganz ganz viel Geld damit verdienen. Dass am Anfang aber immer noch sozusagen nicht das Geschäft stand, sondern …
- Ja. Ja.
- [Sperren: Außer] bei dem Koons. Nimm den echt raus.
- Ja. Ja. Man … Man … Man kann … Man kann natürlich bestimmte Fragen wirklich nur an an an den Ausnahmen erst einmal sichtbar machen. Ja? Wenn ich jetzt sage: Ich will das jetzt nachmachen. Das ist auch manchmal etwas …
- Ja.
- Bestimmte Dinge sind einfach schwierig nachzumachen. Weil sie viel Geld kosten.
- [Sperren: Der hat] es nur gemacht, [Sperren: weil] es Aufmerksamkeit …
- Ja.
- … ist. Weil es Geld …
- Ja.
- Das ist mir klar!
- Nur mal angenommen, jemand sagt: Das ist eine Nische. Das wollen Leute auch in ihrem Vorgarten …
- Das ist eine Nische. Ja.
- … haben. Mal angenommen. Ja?
- Das kann bloß er oder Leute, die sich damit schon auskennen.
- Da muss man natürlich [Sperren: Geld] haben, um sowas auch erst einmal … Also ich meine, man muss erst einmal zwanzig von diesen Exponaten schaffen, bis man auch zufrieden ist. Bevor man gemerkt hat, das ist die Technik.
- Ja. Klar.
- Das ist die Farbe. So mache ich's haltbar. Ja? So kann ich es transportieren. Ähm … Aber woher soll ich denn das Geld nehmen, …
- Ja.
- … wenn ich nicht irgendeine Einnahmequelle …
- Ja.
- … habe?
- Dann hat er aber natürlich ein besseres Geschäftsmodell als dieser Gerhard Richter. Weil ich meine, am Ende haste dann ein Rakel und hast Ölfarben. Wenn du das willst. Du brauchst bloß Zeit, …
- Ja.
- … viel Muse da reinzu…
- Ja. Ja.
- …stecken. Aber … Du gehst schon wieder …
- Alexanders Rat an Kunststudenten
- Aber das muss man doch … Das muss man doch den Kunststudenten [Sperren: sagen]! Leute, ihr … ihr müsst euch überlegen: Wie könnt ihr im nächsten Monat … äh … eure Farbe bezahlen!
- [Ins Mikrofon:] Hört bitte alle nicht zu!
- Das könnt ihr nicht mit … Das könnt ihr nicht mit Hartz 4 bezahlen.
- [Lacht.] Machen aber ganz viele!
- Äh … Ja. Und deswegen sind sie ja auch … dümpeln sie vor sich hin!
- [Sperren: Nein]! Viele verdienen mit anderem ihr Geld und machen dann halt … äh … frei Kunst. Ohne … Weil … Weil sie vielleicht [Sperren: wollen], dass ihre Kunst nicht [Sperren: befleckt] wird von diesem Gedanken, … äh … äh … das Geld steht am Ende im Vordergrund. Bei dem, was sie schaffen. Das [Sperren: wollen] viele glaube ich gar nicht. Also ich will's zumindestens nicht. Da würde ich mich schlecht fühlen. Du kannst dir das gar nicht vorstellen! Weil … Ich … Ich glaube, viele wollen das nicht als Geschäftsidee wahrhaben. Du redest jetzt natürlich davon. Das ist dann Erfolg für dich. Und so weiter und so fort. Aber ich glaube, das wollen viele gar nicht.
- [Möchte unterbrechen.]
- [Sperren: Das Schönste ist doch] … Das Optimalste wäre, wenn ich es nicht [Sperren: will] …
- Dann …
- Optimal, wenn das, was ich mache, erfolgreich ist
- [Sperren: Nein nein nein nein!] Wenn ich es nicht will. Nicht tue. Und wirklich nur das mache, was ich mache. Und [Sperren: dann] das plötzlich gesehen wird. Erfolgreich wird. Und ich wirklich dann für mich halt weiterhin das machen kann, was ich will. Und das würde erfolgreich. Dann habe ich doch das auch geschafft. Aber ich habe nicht das Businessmodell dadrüber gelegt. Von Anfang an. [Sperren: Das] wäre mir wichtig.
- [Pause.]
- Das ist ein Spagat …
- [Sperren: Dann] …
- … am Ende.
- Dann haben wir … Dann haben wir aber auch diese Definition, dass es eigentlich kein … kein … [Sperren: Künstler] im berufstechnischen Sinne gibt. Also … Künstler ist kein Berufsbegriff. Weil … ähm …
- Ist es auch nicht. Aber Berufskünstler.
- Weil dann haben wir zum Beispiel doch den Maurer. Den wir heute schon einmal hatten. Der eben sein Geld mit Mauern verdient. Und das Geld, was am Monatsende übrig bleibt, das verwendet er eben in, meinetwegen, Kunst. Rakeltechnik. Oder hier diese Luftballons. Äh … Und hat sich da dann auch irgendwann einen Namen damit gemacht. Dann ist er Maurer [Sperren: und] Künstler zugleich.
- Mhm.
- So. Und dann kommt man aber auch in diese Sphäre, wo eben das doch manchmal eben gesagt wird: Du machst in deiner Freizeit … Du arbeitest bei uns in der Firma und in der Freizeit fotografierst du. Also da … da liegt das immer so nah, das so abzutun. So als semiprofessionell.
- Mhm.
- Ähm … Hobbymäßig. Das … Das ist doch niemand, der Berufsfotograf ist. Oder der den ganzen Tag fotografiert. Ähm … Das ist so diese … diese Einstellung. Oft. Das man sagt: Künstler ist man entweder zu hundert Prozent oder gar nicht. So. Und wenn du aber sagst, dass hundertprozentige Künstler es gar nicht gibt, weil die müssen eben acht Stunden am Tag bei Kaufland an der Kasse sitzen und irgendwelche Fleischsachen über die Kassentheke ziehen, damit sie am Abend noch eins zwei Stündchen Zeit haben, um … Weil sie sonst das Geld nicht hätten für …
- Das ist jetzt deine [Sperren: extreme] Vorstellung davon.
- Ja.
- Ich meine, jetzt schau mich doch mal an. Ich bin Programmierer und verdiene mit wenigen Stunden genug Geld, damit ich mir den Rest des Tages eigentlich mit dem, was ich würde wollen …
- Du bist in gewisser Weise auch privilegiert. Ne? Also gucke dir doch mal deine Kommilitonen … Schau dich mal in deiner Klasse um. Und sage mir, womit die anderen in deiner Klasse tagsüber Geld verdienen, damit sie anschließend … äh … äh … Kunst machen können. Und dann wirst du nicht viele finden, die so leicht so schnell Geld verdienen. Ne? Ähm … äh … Ich glaube, es ist einfach [Sperren: naiv] zu denken, ich studiere da vier fünf Jahre und … äh … bin dann auf dem Markt und … äh … äh … äh … Nur weil ich mich Künstler nennen darf, so quasi durch Urkunde Urkunde , [Sperren: bin] ich auch ein Künstler.
- Nee. Du kannst dich ja auch Künstler nennen, ohne einen Beruf …
- Das ist mir zu … zu kurz gedacht. Ne? Und … Und es ist wirklich … Also ich wollte dir einfach mal …
- [Sperren: Ich wollte dir] aber, bevor du … Ich wollte dir sagen … Ich will dir bloß sagen, dass mein Eindruck von der Hochschule ist, wo ich jetzt Kunst studiere, der ist, dass die gar nicht das [Sperren: Ziel] haben, dass du am Ende auf dem Kunstmarkt bist.
- Ja.
- [Sperren: Warte] mal kurz.
- Das glaube ich auch.
- Da gäbe es dann mehr Kurse, wo es ums Geld verd…
- Ja.
- …ienen, um Marke Ich und so weiter … Da gab's einen ganz kleinen Kurs und so weiter.
- Ja.
- [Sperren: Sondern da] … Das finde ich aber so sympathisch.
- Nein.
- Ausdrücken, nicht Geld verdienen wollen
- [Sperren: Warte doch mal!] Das finde ich aber eben so symp… sympathisch. Weil da geht's wirklich eher darum, was willst [Sperren: du] eigentlich. Was willst du eigentlich ausdrücken? Worum geht es dir? Und das es nicht darum geht, was die [Sperren: Anderen] in dir gerne hätten wollen. Wofür sie viel Geld ausgeben wollen. Das würde mich [Sperren: total] nerven!
- Das hat natürlich auch eine juristische Komponente. Stell dir vor, sie müssten garantieren, dass sie nach dieser Ausbildung … äh … qualifizierte Künstler auf dem Markt bringen. Die dann Geld verdienen können. Ja?
- Das könn… Das kann aber keiner. Ein Jurastudium kann das auch nicht …
- Ja aber da gibt's …
- … leisten.
- … Statistiken, dass halt eine gewisse … Auch bei den BWL'ern … Eine bestimmte Prozentzahl von diesen Menschen werden irgendwann einmal in diesen ganz klassischen …
- Ja.
- … Klischee Klischee -Berufen arbeiten. Als Richter, …
- Ja.
- … als Staatsanwalt, als … äh … ähm … ähm … Rechtsanwalt. Oder als Firmenanwalt. Und werden damit ihr Auskommen haben. Ein [Sperren: gutes] Auskommen.
- Ja.
- Hochschule kann Erfolg garantieren
- Das kann diese Hochschule, je besser sie ist, kann sie das teilweise sogar [Sperren: garantieren]. Das macht Harvard zum Beispiel. Ja?
- Ja.
- Oder Princeton. Die können garantieren, dass sechzig Prozent der Abgänger erfolgreich sein …
- Ja.
- … werden.
- Vielleicht [Sperren: will] das aber gar nicht … eine Kunsthochschule gar nicht. Vielleicht hat sie im Hintergrund gar nicht dieses [Sperren: Geldliche].
- Sie kann es nicht [Sperren: leisten].
- Sie [Sperren: will] es vielleicht gar nicht! Das ist [Sperren: mein] Blick.
- Sie kann das niemals garantieren.
- Okay. Du … Du denkst, sie kann es nicht leisten, nicht garantieren. Und ich sage: Sie will es vielleicht gar nicht. Dann haben wir jetzt aber zwei unterschiedliche …
- Das ist einfach nur ein cleverer Schachzug, …
- … Ansichten.
- … es nicht zu wollen. Weil sie es nicht kann.
- Du … Du siehst mich als Ausrede. Also das ich das als Ausrede verwende. Ich sehe das als ehrliche Antwort. [Sperren: Warum] muss die Kunst automatisch etwas mit Geld zu tun haben. Oder Geldverdienen haben wollen.
- Ja.
- Das [Sperren: muss] … das …
- Ja.
- Das [Sperren: sollte] sie doch gar nicht.
- Ich …
- [Sperren: Weil] … [Sperren: Warte mal, warte mal!] Dann wären wir doch wieder bei dem Punkt, … äh … wo ich meinte … äh … ähm … würde … Also entsteht nicht erst … Also wenn Kunst abgelehnt wird. Und später dann erst berühmt wird, oder so. Oder … Oder wenn du etwas ganz Neues schaffst, was von den Leuten eben noch nicht verstanden wird. Dann kann es trotzdem … äh … der [Sperren: Start] von etwas ganz Neuem gewesen sein, worauf ganz ganz viel anderes danach fußen wird. Aber dieses Neue wäre doch nie entstanden, wenn du wirklich auf ner Marketingschule gewesen wärest. Namens Kunststudium. Wo du halt eigentlich bloß lernst, wie schaffst du es, in dem Kunstmarkt … äh … viel Geld zu verdienen.
- Das ist ja nur eine [Sperren: Annahme] von dir.
- Ja. Von dir war das aber auch eine Annahme. Ich weiß zwar nicht was … [Lacht.] Aber … [Sperren: Jetzt] werde ich hier wild! [Sperren: So!]
- [Lacht.] Äh …
- Wir machen …
- Das Schöne ist doch, … äh … dass du mich nicht überzeugen musst. Von deiner Ansicht. Sondern du wolltest mich interviewen, wie [Sperren: ich] bestimmte …
- [Unterbricht laut:] [Sperren: Ich esse weiterhin Gummibärchen. Pärchen.] [Lacht.]
- Alexanders Theorie
- Ja. Pass auf. Ich wollte dir meine Theorie …
- [Lautes Rascheln.]
- … noch einmal erklären, warum ich …
- [Rascheln wird lauter.]
- … warum ich nicht Quadrat …
- [Lacht.]
- … plus Dreieck, sondern Dreieck plus Quadrat …
- Das hab' ich schon verstanden. Aber es stört mich richtig.
Samstag, 21. Januar 2017
[wv=A20]Rahmung Link Kosten Rahmung Link 1 A4-Format, ohne Distanzleiste: 20 EUR 2 A4-Format, Distanzleiste: 31 EUR 3 Sonderformat (A4-Format + 1 cm oder ähnliches dazu, damit Papierarbeit komplett sichtbar), Distanzleiste: 46 EUR 4 Sonderformat (A2-Format + 1 cm oder ähnliches dazu), Distanzleiste: 96 EUR umsetzen Link Rahmenhersteller fragen, ob sie Papiermuster für Leisten und Rückkarton zuschicken können (Reinweiß, Naturweiß, Altweiß) HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link beide rahmenlose Bilderhalter verwerten, danach A2-Arbeiten mit Klammern befestigen ebenfalls bei Ganzkörper-Collage Collage , danach weitere Collage mit Klammern und Tonpapier dahinter befestigen Preis nach Rundgang für A2-Arbeiten nicht mehr 100 EUR sondern 400 EUR (Unikat bzw. Auflage 1 + 1 K. E., mit Distanz-Rahmung 500 EUR) Link umsetzen Link doch nur ein A2-Selbstporträt Selbstbildnis ausstellen, dafür Auflage 5 + 1 K. E.? dann würde der Gesamtpreis immerhin an ein Unikat herankommen heute Vorlage erstellen und kommenden Freitag / Samstag umsetzen Vorschau Selbstporträt 2017-01-21 14-28-47, eventuell Auflage 5 + 1 K. E. Vorschau Selbstporträt 2017-01-21 15-01-01, eventuell Auflage 5 + 1 K. E. Preis nach Rundgang für A4-Bildvorlagen Link (mit Distanz-Rahmung, Auflage 5 + 1 K. E.): 250 EUR Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma heute beendet umsetzen Link zum Gespräch noch alle besprochenen Arbeiten raussuchen von Gespräch mit Alexander bleibt noch 1:40 h zu transkribieren bei 5 min = 1 min Gespräch: 500 min transkribieren = 8 1/3 h (4 Tage mit je 2 h transkribieren) Gespräch mit Oma Link- Hier hätte ich jetzt …
- Und auch nicht bei diesem Schezan oder …
- Ja.
- … wie der hieß da.
- Ja.
- Nicht?
- Also das Ding ist, was ich bei den Beispielen, die ich immer zeige …
- Mhm.
- Technik wird Künstler zugeschrieben
- Die haben halt alle irgendwie einen Stil oder eine Technik, die denen irgendwie zugeschrieben wird.
- Mhm.
- Also bei Picasso Pablo Picasso das mit den Frauen, die jetzt zum Beispiel … Wo man alles …
- Ja.
- … noch sehen kann. Aus unterschiedlichen Perspektiven. Und man weiß sofort: Das ist doch glaube ich Picasso.
- Ja.
- Wenn man ihn sieht. So. Und das … Und … Und … Und … Und dir gefallen halt Bilder irgendwie, wo … die keinen besonderen Stil haben. Keine besondere Technik. Sondern …
- Ja. Genau.
- Dargestelltes wichtiger als Stil
- … die halt etwas zeigen und … und die weniger einen Hinweis auf den Künstler geben als auf eine Szene. Auf … Als auf ein geschichtliches …
- Ja.
- … äh … Ereignis. Sozusagen.
- Ja.
- Das ist ja wie bei den ägyptischen Dinger.
- Künstler uninteressant
- Ja. Der Künstler interessiert mich …
- Ja.
- … da tatsächlich nicht.
- Ja, okay.
- Sondern das Bild. Eben.
- Das ist ja wie bei den ägyptischen Bildern.
- Ja.
- Ich meine, da interessiert dich dann auch das Bild, der Inhalt. Nicht, wer das gemacht …
- Mhm.
- … hat. Jetzt. Unbedingt.
- Ne. Ich glaube, das weiß man auch gar nicht.
- Ja, ne. Ja genau. Na weil das in dem Moment Moment wahrscheinlich unwichtig ist.
- Ja.
- Also dir geht's nicht darum, da jemanden ausfindig zu machen.
- Ja.
- Das Besondere da herauszukehren.
- Nee, ich glaube, die Künstler kennt man nicht mehr.
- Nee. Das waren halt Handwerker, ne? Damals.
- Ja. Das könnte so sein. [Räuspert sich.]
- Kunststudenten Kommilitone sollen eigenen Stil entwickeln
- Also heutigen Künstler oder Kunststudenten, die, hab' ich das Gefühl, … den … den … denen wird halt beigebracht, einen [Sperren: eigenen] Stil … eine [Sperren: eigene] Technik zu …
- Mhm.
- … entwickeln. Ein [Sperren: eigenes] Inhaltsding. Also das …
- Ja.
- … nach außen hin … Das ist wie eine Marke. Dass die nach außen hin wissen …
- Mhm.
- Du hast das gemacht.
- Ja.
- Und das kann jetzt gut oder negativ sein. Ähm … Aber das heißt natürlich, dass immer wieder irgendwelche Sachen reinkommen, die du jetzt zum Beispiel dann nicht verstehst. Weil die …
- Mhm.
- … zu besonders sind. Sozusagen. Wieder nicht …
- Mhm.
- … nicht allgemeingültig. Ne?
- Und so … Die eben nur so Farbkleckse … [Sperren: ohne] Bild. Also jetzt meine ich auch noch nicht einmal dieses Symmetrische oder …
- Mhm.
- … Geometrische. Äh … Was man ja auch oft sieht. Also das sagt mir dann eben auch nichts.
- Mhm.
- [Pause.]
- [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- Mein Geradenporträt Geradenbild
- Dann kommen wir zu dem Bild. Den Rahmen jetzt mal nicht beachten.
- [Lacht.]
- Nur das Bild.
- Ja. Na das war ja hier die besondere Technik. Ähm …
- Das Geradenbild.
- Mit den Geraden.
- Das Selbstporträt.
- Gestaunt
- Strichen. Und … äh … Da habe ich ja eben gestaunt, dass man daraus solche tollen Bilder eben machen kann.
- Aber du sollst jetzt nicht bewerten, weil [Sperren: ich] das gemacht hab'. Sondern wirklich …
- Ne.
- … weil… weil [Sperren: das] ist im Endeffekt aus Linien entstanden.
- Ja nur aus Linien.
- Mit denen du prinzipiell erst einmal gar nichts anfangen könntest.
- Ne. Genau.
- Weil da die Technik wieder im Vordergrund …
- Ja.
- … steht. Oder der Stil.
- Und manche Sachen …
- Ja.
- … davon, die sagen mir wahrscheinlich auch nichts. Aber … ähm … Viele Linien ergeben eben tatsächlich ein [Sperren: Bild].
- Mhm.
- Und das ist das Interessante dabei. Sogar richtige Augen. Richtiger Blick. Und …
- Mhm.
- van Gogh Vincent van Gogh versus Ich
- … richtiger Ausdruck!
- Bei van Gogh war das aber auch so.
- Was dabei herauskommt.
- Van Gogh hat viele … viele Striche genommen und hat daraus Selbstbildnisse geformt. Oder halt Landschaften. Ne?
- Mhm.
- So. Das ist das Selbe, nur halt jetzt nicht Malerei.
- Ne. Das würde ich auch nicht als Malerei bezeichnen.
- Das ist Grafik eben. Ja.
- Oder ich weiß nicht, als was …
- Zeichnung.
- … ich das bezeichnen …
- Zeichnung.
- … äh … äh… Eine Zeichnung würde … würde … Das hat nichts mit Rembrandt Rembrandt van Rijn oder … Irgendwie kann man das ja nicht vergleichen.
- Mhm.
- Ähm … Das ist eine völlig andere Technik eben. Kein Gemälde.
- Mhm.
- Sondern … ähm … ja … Was Mathematisches. Oder … Oder …
- Nee, muss ja noch nicht einmal sein.
- Oder … Oder … Oder so dann eben. Nicht? [Räuspert sich.]
- Aber was ist jetzt … Also kannst du damit jetzt mehr anfangen als mit einem Bild von … von … ähm … von van Gogh?
- Ja.
- Wo wir das auch mit den Linien gesehen haben? Wo du gesagt hast …
- Ja.
- Getreide = Linien
- … bloß dieses … dieser … dieses Getreidefeld unten … Damit kannst du was anfangen!
- Ja.
- Weil so Getreide für dich aussieht. Weil, der arbeitet mit Strichen.
- Mhm.
- Farbigen.
- Ja.
- Malerei. Das ist jetzt aber egal. Ob Malerei für mich. Oder so was.
- Ja.
- Sondern …
- Ja im Moment kann ich mit dem Bild ja noch mehr anfangen als mit den Strichen von …
- [Sperren: Warum]! Das sind Striche.
- Ja ja. Von van Gogh.
- Weil es ein Bildnis ist? Eine … Eine Person? Die dargestellt ist? Nee, eigentlich nicht. Weil Picasso hat ja auch eine Frau dargestellt.
- Ja. Mit der kann ich nun wieder nichts anfangen. [Lacht.] Ja.
- Picasso / van Gogh versus Ich
- Okay. Bei Picasso haben wir … Er hat die Form … äh … äh … ähm … sehr verzerrt. Oder?
- Ja.
- So. Bei van Gogh… Der hat die Form vereinfacht. Indem er halt … äh … äh … statt ganz kleine Minipunkte, die man ja nicht sieht …
- Mhm.
- … halt … äh … ähm … lange … dicke Linien genommen …
- Mhm.
- … hat. Und trotzdem waren halt die Bilder natürlich … ähm … gemalt. Also … ähm … äh … nicht … nicht kopiert. Von der Natur. Sondern …
- Ja. Ja.
- … neu gemacht. So.
- Ja.
- Hier, bei diesem Geradenbild, steckt ja ein Foto dahinter. Also wirklich ein Abbild …
- Mhm.
- … von mir.
- Mhm.
- Und das wurde bloß in Geraden umgewandelt. Das sieht also sehr fotorealistisch aus, wenn du es von Weitem …
- Ja.
- … betrachtest. Ne?
- Jaja. Also wie gesagt. Ich würde das nicht mit anderen Bildern vergleichen wollen. Weil es …
- Na [Sperren: musst] du aber.
- … total andere Technik ist. Und … Und … Das ist eben … Das bewundere ich eben. Dass dabei ein [Sperren: Bild] herauskommt.
- Ja.
- Nur Geraden!
- Ja. Aber weiter spricht dich das jetzt nicht an? Irgendwie. Außer, dass die Technik sich sehr hervorhebt.
- [Pause.]
- [Sperren: Muss] es nicht.
- Na ja. Das Bild hier schon. Aber … Aber da waren so einige dabei, die hätten mich nicht angesprochen. Eben.
- Mhm.
- Lebendiges Bild durch Blick, Mund, Wangen
- Und das Bild … Ja das ist … ist lebendig. Das ist … ja … ja … anatomisch richtig. Oder was weiß ich.
- Warum lebendig.
- Ja, weiß ich nicht. Der Blick. Äh … äh … Die Mundhaltung. Und dann sieht man hier von den Wangen wie so ein bisschen von der Muskulatur. Oder so.
- Mhm.
- Also …
- Bewegung
- Warum siehst du [Sperren: hier] … Also ich [Sperren: möchte] das! Ich [Sperren: möchte] Bewegung mit den Linien darstellen!
- Ja.
- Darum ging es mir.
- Ach so.
- Warum … Warum erkennst du hier die Bewegung …
- Ja.
- Aber warum siehst du die bei van Gogh nicht. Bei seiner … bei … bei … seinem Landschaftsbild. Wo ja auch sozusagen die Linien die …
- Ja. Da sehe ich in dem Getreidefeld …
- Ja.
- … eine Bewegung. Wo der Wind da so … so drüber geht. Und das andere … Tja.
- [Pause.]
- Na ja. Es ist nicht natürlich. Aber wie gesagt. Ich möchte diese Bilder [Sperren: nicht] mit den anderen vergleichen. Weil das so eine total andere Technik ist.
- Na ja. Aber wenn's dir bloß um die Technik geht …
- Das ist ja kein Gemälde! Kein Gemälde.
- Das ist eine Zeichnung.
- Oder Zeichnung.
- Ne. Das ist eine Zeichnung.
- Ach das nennt sich auch Zeichnung.
- Das ist eine Zeichnung. Natürlich.
- Mhm.
- Da ist er ja mit einem Stift sozusagen die Linien nachgegangen.
- Mhm. Aha.
- Kinderzeichnungen Kinderzeichnung
- Dann nehmen wir … äh … eine Zeichnung.
- Mhm.
- Da wo ich bei dir war.
- Ja. Mit … Was Emma Emma gemalt hatte. Oder?
- Ne. Was [Sperren: ich] gemalt habe.
- Ach als … Ja.
- Jetzt habe ich's ja geschafft, dass du denkst, das ist von einem Kind!
- [Lacht.] Ja.
- Zeichnung "Bei Oma zu Besuch"
- Heißt "Bei Oma zu Besuch".
- Mhm.
- Das hast du ja auch. Ich habe dir da ja nen …
- Ja stimmt. Das hast du gemalt. Mit dem Besen hier. Ja.
- Was ist da bei dir … Was schwirrt da durch den Kopf?
- Mhm.
- Schön ist es nicht?
- [Räuspert sich.]
- Proportional … ähm … so harmonisch auch nicht. Höchstwahrscheinlich.
- Nee, also ich würde sagen … Das eben als Kinderzeichnung ansehen. Und das Kind sieht eben schon allerlei. Das sieht da einen Kopf. Einen Besen. Ne dicke fette Oma. Oder was das da sein soll. [Lacht.] Ja. Oder so. [Räuspert sich.] Aber es ist eine Kinderzeichnung. Und dann sind da … Was weiß ich. Fliegen. Oder …
- Mhm.
- Oder Bienen. Oder irgend sowas.
- Mhm.
- Da noch!
- Fliegen. Ja.
- Ja.
- Wenn du das jetzt aber mal so vergleichst. Eben mit mit den realistischen … also den realistischen Malereien. So.
- Ja.
- Zugang zu kindlichen Zeichnungen
- Du kannst mit denen natürlich mehr anfangen.
- Ja.
- Das weiß ich jetzt. So.
- Ja.
- Aber hast du hier einen Zugang, [Sperren: weil] es kindlich aussieht? Weil es ja sozusagen aus einem … dem normalen Menschen sozusagen herauskommt, wenn er noch klein ist. Darum … Darum ging's mir ja im Endeffekt.
- Ja.
- Etwas zu machen, was jeden Menschen etwas angeht.
- Ja.
- Weil jeder Mensch das als Kind gemacht hat. Wenn er Stifte und ein Papier bekommen hat. So. Also, dass du auch einen Zugang dazu findest. Ne? Und das nicht fremd bleibt.
- Also. Nee. Da finde ich schon einen Zugang. Und du müsstest jetzt eben Emmas Zeichnungen sehen. Die jetzt richtige Köpfe malt. Mit Augen. Und Mund. Und so.
- Mhm.
- Also. [Räuspert sich.]
- [Geht die kindlichen Arbeiten durch.] Nur mal durchblättern … Nee, ich gucke jetzt erst einmal.
- [Lacht leise.] Dann aber alles deine Gemälde. [Lacht.]
- Ja.
- Ja.
- Das sieht nicht kindlich aus. Das auch nicht. Das vielleicht noch hier.
- Fahrrad.
- Mhm.
- Mhm.
- Aber einen wirklichen Zugang hast du …
- Sonne in kindlicher Zeichnung und bei Mondrian Piet Mondrian
- Im Hintergrund eine Sonne.
- Ja.
- Na ja …
- [Sperren: Wieso] siehst du [Sperren: hier] die Sonne, aber bei Mondrian nicht!
- Bei wo?
- Beim … Bei Mondrian! Wo wir uns das Waldbild angesehen haben. Wo der große gelbe Fleck oben rechts war. Wo ich dann noch sagte, das könnte die Sonne oder Mond sein. Und du hast es erst …
- Ach so diese Waldlandschaft. Ja.
- Ja.
- Nee. Weiß ich nicht. Warum ich den nicht gesehen hab'.
- Na, da war ja ein riesengroßer gelber Fleck.
- Aha. Na gut. Dann hab' ich's nicht kapiert.
- [Pause.]
- Ja.
- Na kann das vielleicht sein, dass du hier die Symbole der Kinder sozusagen in diesem Bild … ähm … ähm … Was du gelernt hast sozusagen, dass Kinder so zeichnen. Und was es dann sein könnte. Sozusagen … Hier direkt damit verknüpfen kannst. Und nicht erst …
- Wahrscheinlich.
- … in eine fremde … äh … So ganz neu denken musst?
- Äh … Ja. Sicherlich ist das, was ein Kind sich vorstellt. Die Sonne ist ja groß.
- Es war heiß vielleicht. Deshalb ist die Sonne groß. Ne?
- Mhm. Gut. Da im Wald hab' ich sie nicht erkannt. Und so eine [Sperren: richtig] schöne Landschaft … äh … Hast du da irgendwie ein Beispiel? [Räuspert sich.]
- Na, ich nehme mal ein Beispiel von einem …
- [Tippgeräusche.]
- klassischen Maler.
- [Tippgeräusche.]
- Bild vom Hobbykünstler Hobbykünstler interessant
- Ach dieser einzelne Baum. Der ist auch schön. Ja.
- Wo? Hier?
- Der hier.
- Hier. Äh … Das ist von einem Hobbykünstler. Glaube ich.
- [Betrachten das Bild "Sommerbaum", Edmont Kies, 2006, Öl auf Leinwand.] Sommerbaum, Edmont Kies, 2006, Öl auf Leinwand
- Mhm.
- Ah … Da gucken wir uns das an.
- Na, muss nicht sein.
- Doch, doch. Deshalb gucken wir uns das jetzt an.
- [Lacht.] [Räuspert sich.]
- Es geht ja nicht darum, …
- Ich meine, ich hätte das …
- … die riesengroße Kunst … Sondern …
- … schon einmal gesehen. Ja.
- Hier steht … äh … Landschaft von Edmund Kies. Kenn… Kenne ich jetzt nicht. Wird irgendein Künstler sein, der jetzt halt aktuell lebt. Oder Künst… Oder Hobbykünstler. Oder so.
- Ich weiß gar nicht, ob das eine Akazie ist. Ich glaube nicht.
- Was … Was kommt dir da. Was … Was unterscheidet das?
- [Lacht.] Also der Baum hat eine schöne Form. Hat verschiedene … ja … Stämme. Äh … Man erkennt aber keine Einzelheiten. Keine Blätter. Während die Wiese von der Entfernung … Die empfindet man … ja … als ganz real. Mit Strichen, von Gräsern oder …
- Mhm.
- Oder … oder so.
- Also wieder die Striche sind die Gräser sozusagen.
- Ja.
- Übersetzen.
- Ja. Und der Kontrast von diesen Zweigen und dem Schatten von dem Baum. Und dazwischen …
- Mhm.
- … etwas Helleres. Das … Das ist schon einmal sehr schön. [Räuspert sich.]
- Und es ist harmonisch das Bild. Ne?
- Der Himmel … Ja. Der Himmel und Baum … Das würde ich als harmonisch ansehen.
- Nö. Ich auch. Ja. Ich würde es als langweilig ansehen.
- Na gut. Dann ist alles, was langweilig ist, für mich harmonisch.
- Ne. Das würde ich …
- [Lacht.]
- Ne ne. Die anderen Bilder fand ich ja auch gut. Die wir am Anfang … Aber das ist für mich …
- Ja.
- … halt ein … Weiß nicht. Was man … Was du dir vielleicht über das Sofa …
- Mhm.
- … oder in den Flur irgendwo hinhängst. Also … Es soll halt schön aussehen. Ohne, dass man drüber nachdenken muss. Oder?
- Ja. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich mir jetzt überhaupt noch ein Bild hinhängen würde. [Lacht.]
- Na du hast ja ganz viele Bilder. Ja.
- Harmonische und schöne Kunst
- Ja. Also für mich ist es harmonisch.
- Mhm.
- Ja.
- Aber du würdest halt sagen, das ist schöne … schöne Kunst.
- Joa.
- Okay.
- Joa.
- [Pause.]
- Und wie nennt sich das hier?
- Na "Baum in Landschaft" oder so. Ich werde dann noch einmal nachgucken. Ich hab's ja jetzt abgespeichert.
- Mhm.
- "Sommerbaum" heißt das.
- [Räuspert sich.] Na gut, der Maler ist mir gar kein …
- Nee, das ist gar nischt. Also das ist jetzt nichts, der irgendwie …
- Ja.
- … groß sein wird.
- Na ja, ich …
- Aber darum geht's ja nicht.
- … hab' da so auf deiner Liste …
- Es geht um das Bild jetzt. Ne?
- Mhm. [Räuspert sich.]
- Ähm … Wollen wir noch mehr danach gucken, oder ich zeig' dir einfach noch mal …
- Na eins vielleicht noch.
- Okay.
- Dann müssen wir glaube ich uns da mal wieder raus begeben.
- [Pause.]
- Caspar David Friedrich Caspar David Friedrich
- Wir können noch einmal von … ähm … Na wie heißt der … Der Mönch am … Der Mönch am Meer. Von Caspar David Friedrich. Der sagt dir doch was, oder?
- Der sagt mir was. Aber … ähm … [Hustet.]
- Das war dieser Romantiker. Glaube ich.
- Ja.
- Hier hast du eine Landschaft.
- Barock. Nee nee, Rokoko oder … Barock oder irgend sowas.
- So. Das ist ein gutes Bild.
- [Ganz laut und erfreut:] [Sperren: Ja]. Das ist das Bekannte!
- Ja.
- [Immer noch erfreut:] [Sperren: Ja]. Das ist Caspar David Friedrich?
- Genau. Weil da jetzt auch die Frage nach der Schönheit …
- [Sperren: Ja].
- … mir stellte.
- Ausgesprochen schön
- Das empfinde ich als ausgesprochen schön.
- Auch wenn es ein bisschen …
- Harmonisch. Gestellt vielleicht. Aber das ist … ist sehr harmonisch.
- Aber findest du das schön vom Bildinhalt, oder…
- Ja.
- Aber es sieht ein bisschen düster … trüst… dü… äh …
- Die vertrockneten Äste da.
- Ja.
- Das sieht sehr schön aus. Realistisch. Unten ist der Baum noch grün. Ja. Oben ist er am Vertrocknen. Dann das Gebirge im Hintergrund. Dann da so eine … ein bisschen Wasser. Also das … Das würde ich als sehr harmonisch ansehen. [Räuspert sich.]
- Mhm.
- Was steht da noch so da? Von dem Caspar David Friedrich? Wo gehört der hin? Ist das ein …
- Na der …
- … Romantiker, oder …
- Romantiker. Ja. Denke ich mal.
- Oder …
- Oder … Wie heißen die, die…
- … Roko… Roko… Rokoko.
- Ne ne.
- Und Barock gibt's dann nach Caspar David Friedrich. Was steht denn da …
- Frühromantik.
- Frühromantik.
- Also Romantik.
- Ja.
- Gefühlige Ausdruckskunst
- Ne. Das sollst du dir gar nicht durchlesen.
- [Pause.]
- Gefühlte Ausdruckskunst. Ne?
- [Sperren: Gefühlige] …
- Gefühlige Ausdruckskunst.
- Ja. Ja. Joa.
- Das war halt wieder so realistisch. Du konntest was sehen. Das war der Natur nachgeahmt.
- Ja.
- Ob's die jetzt wirklich gab, darum geht's nicht. Sondern es ist … Nur in dem …
- Ja.
- … Bild kommt es so rüber, als wäre es …
- Ja.
- … natürlich. Sozusagen.
- Ja.
- Okay.
- Konservativ
- Also ich bin da ganz … konservativ. [Lacht leise.] Wahrscheinlich. [Räuspert sich.]
- verhüllte Arbeiten
- Dann müssen wir die Verhüllte gar nicht durchgehen.
- Mhm?
- Dann müssen wir die verhüllte Arbeit gar nicht durchgehen.
- [Lacht laut.] Ne!
- Okay. Weil du da ja gar nichts mehr siehst.
- Ne. Da kann ich auch nichts mit anfangen.
- Na, vielleicht ist dahinter ne Landschaft drinne.
- Ja, du hast ja gesagt … Du warst ehrlich. Du hast da ein Bild auch … äh … reingetan.
- Ja, was ich sehr gut fand.
- Na ja. Aber wenn's keiner sieht? Da hat ja keiner was davon.
- Na ja, aber wieso. Dann kannst du dir was realistisches vorstellen. Jemand anderes kann sich einen Picasso vorstellen. Weil er eher darauf steht.
- Aber da würde ich dann sagen, … Würde ich das Bild ja ganz gerne sehen wollen, was da hinter ist.
- Aber so gut ist das Bild gar nicht. Das heißt, es ist doch [Sperren: besser], es ist in deiner Fantasie drinne. Da hat's mehr …
- Öh. Ja. Also ich meine, da brauche ich mir ja nie was angucken. Also da würde ich schon sagen, wenn da ein Bild drinne ist, dann würde ich das gerne sehen wollen.
- Ich wollte halt [Sperren: allen] Leuten gefallen.
- [Lacht.] Ja. Gut.
- [Pause.]
- Ja. Aber du hast ja jetzt was reingemalt. Nicht?
- Na ja, das sag' ich nicht.
- Doch. Du hast dann auch gesagt, ein dreiteiliges hast du. Und wo du …
- Ach so, ein Triptychon Triptychon .
- Auf jeder Seite dann auch … Oder …
- Ja. Oder was ich jetzt machen will.
- Ein Triptychon. Mhm.
- Wenn man es öffnet. Das … Genau.
- Ja. [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- Na okay. Wir haben dann ja schon abgearbeitet, was für dich Kunst ist. Oder?
- [Lacht.] Ja, ich denke schon. Nicht? Ja.
- Ich hab's aber halt noch nicht …
- Was ist für [Sperren: dich] Kunst?
- Was ist für [Sperren: dich] Kunst? Was … äh … Für dich ist das also … Was … Was … Was bezeichnest du als Kunst?
- Na ich bin halt so im Zwiespalt. Weil ich es eben nicht weiß und weil ich … ähm … weil halt jeder eine andere Ansicht hat.
- Na ja. Gut.
- Und ich verstehe halt deine Begründung, warum du das als schön empfindest.
- Als harmonisch.
- Als harmonisch. Natürlich und so.
- Ja.
- Und ich meine, Picasso wollte nicht harmonisch sein, bestimmt. Der wollte ja sozusagen verzerren. Und dass es schräg aussieht.
- Und auffallen.
- Und die Leute da hinschauen.
- Ja. Ja wie gesagt. Man kann ihn als … als lustig oder kreativ bezeichnen. Aber nicht als schön.
- Okay.
- Also für [Sperren: mich] eben. Ja?
- Alles kann Kunst sein
- Mhm. Na für mich kann blöderweise jetzt alles Kunst sein. Es muss bloß jemand sagen und es muss jemand glauben.
- [Lacht.]
- Na ja, ist ja so!
- Na ja gut. Ja.
- Ich glaube, ich hab' dir das mit dem Pissoir Marcel Duchamp gezeigt. Würde ich das jetzt nicht …
- Mhm.
- … aus dem Kunstunterricht kennen … So … Dann wäre das für mich irgendwie eine Verarsche. Dass da jemand ein Pissoir …
- Mhm.
- … reinstellt und sagt …
- Ja.
- Das ist Kunst! Weil er eine Unterschrift noch rein gibt. So.
- Gut. Das ist für mich also auch keine Kunst.
- Ja?
- Nein.
- Und ich hab' halt mein …
- Das ist für mich [Sperren: schrecklich]. Fast. Muss ich sagen.
- Ja?
- Ein Pissoir. Ja.
- Ich hab' halt auch mein Problem mit … mit halt den Arbeiten … Oder einigen Arbeiten von den Kommilitonen. Ne? Wenn ich Abfalleimer sage, wo Papier reingeschmissen wird.
- Ja.
- Sowas.
- Ja.
- Das ist …
- Also da finde ich die Putzfrauen sehr realistisch. Dann.
- Ja, das fand ich auch gut. Ja.
- [Lacht.] Ja. [Räuspert sich.]
- Aber das Interessante ist halt …
- Ist da jemand? Oder nicht.
- Ja.
- Ich glaube, wir müssen dann mal …
- Ja gleich.
- … wieder.
- Ich finde …
- Ja.
- … das … das Interessante ist halt: Selbst an der Hochschule gibt es halt irgendwie so zwei Richtungen. Einmal …
- Mhm.
- … ähm … ähm … äh … die, die halt eher das … also die Natur sozusagen nachahmen. Oder … oder … oder sie … ähm … Also wenn es jetzt um Porträt geht, dass man das Porträt …
- Mhm.
- … so malt oder so … äh … den Kopf formt … also in Ton, …
- Ja.
- … dass der halt … äh … realistisch wirkt.
- Ja.
- Und … äh … etwas darstellt. Sowas, was du jetzt auch bei diesen … ähm …
- Emmas zerknautschter Zettel
- Gib mal diesen zerknautschten Zettel. Da hat … Dann war sie wütend… Nee, also das geht nicht mehr. Da hatte sie nämlich was gemalt. Und zum ersten Mal eben ein Gesicht.
- [Papierrascheln.]
- Mit … Mit … äh … ja richtig mit Augen und mit lachendem Mund. Also … äh … Vielleicht hat sie noch draußen irgendwelche Bilder.
- Wieso hast du das aufgehoben?
- Ich wollte es aufheben.
- Na jetzt hast du es ja.
- Ne. Und sie … Sie hat's dann auf einmal zerknautscht. Als sie bei mir drinne war.
- Na kann ich's mitnehmen? Dann mache ich's wieder glatt. Und schick's dir dann wieder zu.
- Ne. Dann kannst du es behalten. Als Kinderzeichnung.
- Okay.
- Oder … Oder so.
- Ja.
- Ich wollte es nämlich [Sperren: dir] zeigen. Und darum hab' ich mich sehr geärgert, als da … da Emma … Die kriegt dann immer so Anfälle. [Lacht.] Aber hier dein … deine Karte… Wo hab' ich denn die. Die muss ich draußen auf dem Tisch noch gelassen haben. Da wo … äh … jetzt Johanna zuletzt saß.
- Mhm.
- Irgendwo. Denn hier ist es nicht drinne. Die müsste ja größer sein.
- Na ist egal.
- Na gucken wir da noch einmal auf dem Tisch.
- [Pause.]
- Und dann würde ich sagen, wir … Jetzt gucken wir mal raus.
- Ja.
- Ja. Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt geholfen habe? Und …
- Omas Grenzen
- Na ich kenne jetzt deine Grenzen. Ich kann sie noch nicht so ganz … ähm … Ich verstehe jetzt noch nicht …
- Mhm.
- … so ganz, wie du halt ägyptische Kunst, die ja auch sehr abstrahiert und sehr …
- Ja.
- … verzerrt ist, weil die Körper so gar nicht existieren, …
- Alltagsgespräche
- [Eine dritte Person betritt das Zimmer.]
- Wollt ihr hierbleiben? Oder mit essen? Ihr könnt auch nachher essen.
- Nein, wir essen mit. Ja.
- Ja?
- Ja.
- Wenn's okay ist.
- Jetzt muss ich noch einmal fragen … Diese After Eight …
- Hab' ich dir gerade mitgebracht.
- Ach so. Ja.
- [Eine vierte Person betritt das Zimmer.]
- Hat Friedrich irgendwie Interesse an …
- Ja.
- Friedrich …
- Und hast du die Rechnung?
- Können wir später machen, Oma.
- Ja.
- Müssen wir jetzt nicht machen.
- Und ich wollte an sich drei große haben. Aber …
- Drei große gab's nicht.
- Gab's nicht. Also im Lidl gibt's nur … Nicht Aftereight. Sondern After … Mind. Ne Ne.
- Ich hab' dir …
- Schoko!
- … deine Tabletten mitgebracht. Die Schwestern haben sie mir "geklaut".
- Dankeschön. Da bin ich aber froh.
- Ähm… Hat Friedrich … Hast du Interesse an Hemden? An Pullovern und so?
- Ich glaube nicht.
- Du glaubst nicht. Weil Olaf … Der hat aussortiert. Ja.
- Oh. [Versucht aufzustehen.]
- Na gut. Macht wie ihr wollt.
- [Stöhnt.] Ja, ich meine, wenn du das da mitnehmen willst … Also … Aber vielleicht hat sie ja irgendwie noch eine andere Zeichnung da.
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 19. Januar 2017
Standpunkt Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich bin mir jetzt unschlüssig.
- Ob ich wirklich zu den Bildern, die ich im Klassenraum zeige, … ähm … auch noch immer einen Bilderrahmen dazugeben möchte.
- Gestern sind ja die zwei rahmenlosen Bilderhalter angekommen.
- Äh … Der günstige, mit Versand, ich weiß nicht, fünfzehn Euro gekostet hat.
- Also zwölf bis fünfzehn.
- Der ist einfach nur instabil. Und beugt sich auch leicht nach vorne.
- Sieht halt nicht wirklich gut aus!
- Zur [Sperren: Not] würde ich den nehmen.
- [Pause.]
- Der andere … Der sieht sehr gut aus. Aber hat eben auch seinen Preis.
- Und ich bin nicht bereit halt … ähm … fünfzig Prozent alleine für den Bilderrahmen auszugeben.
- Das heißt: Den werde ich dann höchstwahrscheinlich hier mitnehmen.
- Und bei mir aufhängen.
- Das heißt: Ich muss das da ganz anders machen. Damit ich … äh … auch zufrieden bin, wenn da etwas veräußert wird.
- Das heißt: Dass ich, wenn ich jetze so eine kleine Hängung mache mit … äh … mehreren unterschiedlichen Selbstbildnissen. Also Techniken.
- Eine kindliche Zeichnung Kinderzeichnung .
- Ein Geradenplott.
- Eine Fingerzeichnung.
- Eine Spiegelzeichnung.
- Die muss ich ja auch erst einmal raussuchen.
- Dann würde ich das eher so machen, dass ich die alle mit Klammern befestige.
- Und die dann halt gerollt werden, wenn sie jemand haben möchte.
- [Pause.]
- Das eine Bild ist jetzt ja schon gerahmt.
- Die kleine Collage Collage . Also Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt . Druck mit … ähm … Efeublatt … Sondern Feigenblatt.
- Die würde ich vielleicht als einzige so lassen.
- Und eventuell als … ähm … in einer Auflage rausgeben.
- Fünf Stück zum Beispiel.
- Das erscheint mir sehr machbar.
- Das heißt … ähm … fünfmal ausdrucken an dem Drucker. Und fünf … äh … gerissene Papiere aus dem Kalender nehmen und darüber legen.
- Dann fünf solcher Rahmen … Also ich brauche noch vier … Die gibt's ja hier zu kaufen.
- Und die Abstandsleisten hab ich ganz einfach mit … äh … mit … äh … diesen Holzleisten gemacht.
- Mit den Zucker… Zuckerdingsleisten.
- Ich glaube, das bekommste in zehn Minuten hin. Und es ist fertig!
- Und dass ich bei diesem Blatt vorne hinschreibe: Eins von fünf. Zwei von fünf. Und so weiter.
- Links und rechts unter dem Motiv dann halt … äh … die Signatur Künstlersignatur .
- F. R.
- Äh … Einunddreißig.
- Oder ausgeschrieben: Friedrich Fröhlich.
- Das weiß ich jetzt nicht!
- Ähm … Genau das selbe eventuell bei dem Ganzkörper … äh … bei den Selbstbildnissen … äh … bei den Plots.
- A2.
- Oder war das A3?
- A3 glaube ich.
- Mhm. Da bin ich mir jetzt aber unsicher.
- Zumindestens bei den Gerahmten würde ich das machen.
- So. Dann habe ich das halt relativ einfach … ähm … gemacht. Sieht vielleicht jetzt nicht ganz doll aus. Aber … äh …
- Das wäre halt einfach zu viel … Material. Für diesen Preis.
- Das geht einfach nicht!
- [Pause.]
- Selbst schon bei den günstigen Bilderrahmen … Wäre das eigentlich kein … ähm … kein … ähm … keine Maschinenzeichnung mehr.
- Sondern … Ja. Das müsste viel viel schneller gehen!
- Um das zu diesen Preis halt … äh … wegzugeben.
- Und das tut's eben nicht.
- Das braucht halt auch seine Zeit. Dieses Porträt.
- Auch die Vorbereitung eben. Dass die Geraden so ausgegeben werden. Die Striche so ausgegeben werden. Dass ich damit zufrieden bin. Und … äh … die dann halt … ähm … da weiterleite.
- Das ist ja auch alles ein Prozess. Der dabei … äh … Der dazugehört. Das ist nicht bloß eine [Sperren: Vorlage], die sozusagen fünf oder zehnmal hintereinander weg … ähm … gedruckt wird.
- [Pause.]
- Genau.
- Und … äh … jetzt … jetzt nehme ich halt die Klammern mit.
- Ich habe zwei große mitgenommen. Schon eingepackt.
- Und … äh … zwei kleine!
- Weiterhin Nägel.
- Und werde dann halt mal gucken, …
- Einen Hammer auch.
- Und werde dann gucken, … äh … dass ich ein A3 … Oder was war das …
- A2?
- … äh … Plott. Ähm … Aufhänge.
- Neben den zwei gerahmten. Die kann ja Mark sich jetzt einmal ansehen.
- Wie das aussieht.
- Er wird auf jeden Fall sagen, dass die Blätter ja am Rand … äh … leicht gedrückt werden.
- Von den Klammern.
- Das ist halt … äh … schade.
- Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass das passiert.
- Aber okay.
- [Pause.]
- Deshalb macht's vielleicht eh Sinn, das eher zu klammern.
- Also die lasse ich … Die beiden lasse ich erst einmal höchstwahrscheinlich so hängen.
- Auch diese … diese … diese A4-Collage. Die schon gerahmt ist.
- Und tue jetzt dazu halt noch ein … eine kindliche Zeichnung.
- Und dazu noch einmal so ein Selbstbildnis Selbstbildnis . Aber dann mit Klammern.
- Und schaue dann, wie's aussieht.
- [Pause.]
- Vielleicht macht's dann ja auch Sinn, … äh … zu sagen, … äh … ich hänge eben fünf dieser Geradenporträts da auf.
- Nicht jetzt noch andere Zeichnungen.
- Da müsste ich mir noch einmal … Da müsste ich dann sehen.
- Aber das ist jetzt nur ein Plan. Damit ich da jetzt durchsehe und mir jetzt nicht zu viele Gedanken zu mache. In den letzten zwei drei Wochen dazu mache.
- Weil [Sperren: darauf] habe ich einfach keine Lust.
- Eben bei so einem Preis.
- Und mir geht's da jetzt auch gar nicht um das Konzept der Ausstellung..
- Ähm … Was das bedeutet. Sondern halt wirklich: Ich habe Materialausgaben.
- Ich habe Zeit investiert.
- Und das möchte ich … Dass ich so das Gefühl habe, dass es, … äh … wenn es verkauft wird, danach auch wieder reinkommt.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 17. Januar 2017
Diplom Theorie Link Einzelgespräch Daniels Dieter Daniels Link Gespräch mit Oma und Alexander kurz vorgestellt methodisches Konzept verfassen darin Frage "Warum diese Herangehensweise?" nachgehen mein Interesse an dieser Form erläutern warum welche Gesprächspartner (nur Bekannte / Verwandte, keine Fremden) Was soll bei dieser Stichprobe an Erkenntnis herauskommen (für mich, für andere)? aktuelle eigene Meinung über Kunst aufschreiben (soll ich sofort machen, da später noch stärker von Gesprächspartnern beeinflusst) Entwicklung eigener Meinung Formen von gesprächsbasierten Untersuchungen ansehen, wie Platon Platon Dialoge "Diskursanalyse" Link "Der eigene Aufbruch", Susan Baumgartl Methodik ansehen 1970er Jahre Fragestellung sehr aktuell u. a. Leute über Duchamp Marcel Duchamp befragt (leider nur auf französisch) Unterschriften für Vorträge / Hausarbeiten erhalten HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Collage Collage Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt mit aus Kalender gerissenem Papier als Feigenblatt, gerahmt, in Klassenraum testweise aufgehangen kurz mit Kommilitone Kommilitone über Scham Scham geredet nimmt selbst nicht an Klassenausstellung teil Feigenblatt Link (Notizen von morgen) Link in bildender Kunst zum Verbergen der Geschlechtsteile nackter Personen diente (Altes Testament) Überwindung Schamgefühl Adam und Eva Adam und Eva , 1504, Kupferstich, Albrecht Dürer Albrecht Dürer Link siehe auch "Adam und Eva", 1825 / 1862, Kopien nach dem Genter Altar, um 1432 Link, 2.11.2016 Link teilweise bei Restauration antiker Statuen und Bildern nachträglich hinzugefügt Adam sucht Eva (entblößt), 2015, RTL Link Link RTL-Adam mit ungewolltem Scham-Gefühl (Ausschnitt), 2015, RTL Link Feigenblatt dient als Verbergen von moralisch angreifbarer Eigenschaft Gegenstand Feigenblatt als Ablenkungsmanöver, "einen Deckmantel umhängen" Redewendung "Kein (Feigen)blatt vor den Mund nehmen" Adam (Jan Jaroszek) und Eva (Sarah Sophia Meyer), Schauspiel Stuttgart, 2012 Link Website friedrichfroehlich.de Link weiter überarbeitet Schriftarten Courier New und Arial zwei Gespräche in Navigation, Studium-Link Newsletter-Formular neben Strichzeichnungen und Geradenbilder auch FORM - FARBE und Schwarze Fläche Statt "Zeichnungen" "Tagebuch" für kindliche Zeichnungen u. a. verhüllte Arbeiten mit Übersichtseite Ramses Ramses -Porträt mit MouseOver-Friedrich eingefügtSamstag, 14. Januar 2017
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link verhüllt verhüllt Link Geradenbild Geradenbild Link Selbstbildnis Selbstbildnis im Flügeltürrahmen verpackt und in HGB getragen Werkstatt AV-Labor Link Start Ebene 5 um 10:20, neuer Stift Stiftspitze zu nah am Papier, kleiner Strich unterhalb Motivrand Papier scheint über Nacht leicht gewellt zu sein 1. Stiftewechsel nach 2/3 Start Ebene 6 um 11:29 HGB Rundgang 2017 Link für Klassenausstellung noch in Hochschule bringen: "verhüllte Arbeit" (29.12.2015 Link) "Fingerzeichnung" (15.3.2016 Link, A3?, ebenfalls in rahmenlosen Bilderhalter) eventuell "Schnellzeichnung" (19.3.2016 Link) "Spiegelzeichnung" (21.3.2016 Link, A4, rahmenloser Bilderhalter, Klammern entfernen?) zwei Kinderzeichnungen Kinderzeichnung (eventuell mit kleinen Klammern befestigen, oder Stecknadeln?) und wie gehabt neue Selbstporträts (ab 12.2016, in rahmenlosem Bilderhalter) umsetzen Link bei Rahmenladen telefonisch nachfragen, wie lange Lieferung neue Bilderrahmen braucht 2. Stiftewechsel nach 1/5 Standpunkt Link Die Arbeitszeit ist überhaupt nicht mehr langweilig, sie vergeht sehr schnell. Ich kontrolliere immer wieder, ob der Stift noch genug Tusche hat. Hauptsächlich nehme ich mir die Zeit aber zum Betrachten des entstehenden Porträts. Viele Gedanken zu der Arbeit flitzen durch meinen Kopf. Ich komme gar nicht einmal zum Essen. 3. Stiftewechsel nach 3/4 Start Ebene 7 um 12:34 4. Stiftewechsel nach 1/3 5. Stiftewechsel nach 5/6 Start Ebene 8 um 13:40 6. Stiftewechsel nach 1/3 7. Stiftewechsel nach 2/3 umsetzen Link Bleistift an Maschine befestigen, obere und untere Begrenzung markieren abschließend Arbeit auf Endformat zuschneiden, einpacken, im Klassenraum verstauen sobald Rahmen geliefert wird einrahmen Tuschestifte insgesamt: 15 Stück Abschluss letzte Ebene: 14:45 "A Meisterwerk is born!" Nacharbeiten (Linie ziehen, schneiden, verpacken, aufräumen, Gespräch mit Kommilitonin Kommilitone über ihre zerbrechlich wirkenden Arbeiten im Klassenraum): 14:45 - 15:35 Friedrich Fröhlich, sehr zufriedenMittwoch, 11. Januar 2017
Screenshot Website Klasse Bildende Kunst, Unterseite Lehre Link Modul 4 Prüfung Link (Vorbereitung) letzter Stand Portfolio Link vor Tagen für Mark und Kilian ausgedruckt, einmal durch Tonerwechsel mit teilweise komischen Farbverläufen einige Abbildungen wieder entfernt gestern nach Hinweis von Kommilitone Kommilitone noch einmal Notizen zu "Die Geschichte der Kunst" Link und "Die Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert" Link (letztes Kapitel) angesehen 20. Jahrhundert vor allem in 1 Seminaren (bei Daniels Dieter Daniels u. a. Ready-made Ready-made , Videokunst / bei Meyer-Krahmer u. a. Roth Dieter Roth ) 2 in Ausstellungen (Basel mit Malewitsch Kasimir Malewitsch , Picasso Pablo Picasso , Beuys Joseph Beuys und Gauguin Paul Gauguin ) 3 in Texten zu einzelnen Künstlern / Kunstrichtungen (wie Fluxus Fluxus , Bauhaus Bauhaus ) bearbeitet auch wenn vieles gelesen und gesehen: wenig im Detail behalten erst nach mehreren Durchläufen merke ich mir ein Detail / Verlauf Geschichte und dafür sind mir meine Notizen behilflich Notizen = Auslagerung Gehirn Gehirn Kunst nach 1945 für mich schon immer etwas undurchsichtig, Videokunst ganz außen vor gelassen Modul 4 Prüfung Link Werkstatt Holzwerkstatt Link (MORGEN NOTIZEN EINFÜGEN) Werkstatt Plastisches Gestalten Link (MORGEN NOTIZEN EINFÜGEN)Dienstag, 3. Januar 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link transkribiert zwischen 11:40 und 13:00 (dazwischen Wäsche aufgehangen) 42:00 - 55:00 = 13 min 1 min in 5 min transkribiert- Das sehe ich überhaupt nicht.
- Neunzehnhundertsiebzehn.
- Mhm.
- Unbekannter Künstler versus berühmter Künstler
- Der hat halt … Also … Was ich noch weiß, ist, dass er … ähm … ähm … Es ging um eine Ausstellung. Und um eine Einreichung. Damals.
- Mhm.
- Und er hat diese Arbeit halt eingereicht.
- Mhm.
- Er war selbst irgendwie Teil von der Kom… äh … Kom… äh … Kommission Kommission oder so. Und wollte aber nicht, dass diese Arbeit mit ihm in Verbindung gebracht wird. Und hat deshalb einen ganz anderen Namen genommen.
- Syn…
- Synonym.
- Mhm.
- So ein Künstlername.
- Mhm.
- Niemand wusste, dass es von ihm ist. Und es wurde dort abgelehnt. So.
- Mhm.
- Und er hat irgendwie glaube ich auch damit gearbeitet … Was ist, wenn da jemand, … äh … den niemand kennt, sozusagen, so ein Pissoir Marcel Duchamp ein…
- Ja.
- … äh … einreicht. Ist das dann Kunst? Und wenn's ein Bekannter gemacht hätte: Vielleicht wäre es dann mehr akzeptiert worden. Oder so.
- Kunst im weitesten Sinne
- Also ich meine, Kunst … als Kunst kann man es im weitesten Sinne vielleicht … äh … begreifen.
- Was heißt Kunst im weitesten Sinne?
- Na ja. Da kann man ja alles nehmen. Nachttöpfe oder … Oder Pissoire! Oder …
- Wurde auch schon gemacht.
- Oder … Oder was … Was weiß ich. [Räuspert sich.] Wenn die dann so dargestellt werden. Aber … äh… Ich empfinde nichts Schönes dabei.
- Das passiert ja aber häufig. Ne? Heute wird ja alles … kann alles prinzipiell Kunst sein.
- [Räuspert sich.] Gut. Mhm.
- Also ich … Also das ist ja mein Problem. Zum Beispiel … Dass, wenn ich etwas … ähm … auf den Tisch stelle …
- Ja.
- Und ich bin Kunststudent Kommilitone . Sagen wir mal, ich bin Künstler. Ich tue etwas auf den Tisch.
- Ja.
- Dann wird es prinzipiell schon einmal eher als Kunst wahrgenommen, dass ich was auf den Tisch stelle und was ich da …
- Mhm.
- … raufstelle, als wenn's … als wenn du das zum Beispiel machst.
- Ja.
- Äh … Und ich kann mich dann gar nicht dav… davon befreien. Dass es keine Kunst sei! Weil, wenn … Sobald du Künstler bist, …
- Mhm.
- … wird das, was du machst, irgendwie mit zu deinem künstlerischen Schaffen dazu gezählt.
- Also, wenn du dir einen Blumenstrauß auf den Tisch stellst, dann ist schon die Vase mit Blumenstrauß Kunst.
- Das könnte eine Kunstper…performance Performance sein. Dieser Moment Moment dieses …
- Ja.
- … Hinstellens könnte man bei mir als Performance sehen. Wenn du es machst, ist es vielleicht, weil du eine schöne Vase auf dem Tisch haben willst, mit … mit …
- Ja. Also mit Vasen und Blumen ist das noch anders. Aber nicht hier mit … Klos.
- Klos.
- [Lacht.] [Räuspert sich.]
- Also das ist jetzt ein Extrembeispiel. So. Aber es gibt ja viele, die heute …
- [Lacht.]
- … Sachen aus dem Alltag nehmen. Tische, Stühle und so weiter. Und die kommen halt in den Kunstraum.
- Mhm.
- Abfalleimer im Klassenraum
- Ich hab' halt noch dieses eine Beispiel, dass ein Kommilitone von mir halt ein … äh … äh … ähm … einen Abfalleimer in die Ausstellung reingebracht hatte, wo …
- Ja.
- … wo … äh … wo er Papier reingeknüllt hatte.
- Ja.
- Und … ähm … Und das wurde dann des nachts von … von der Putzkolonne ge…
- [Lacht laut.]
- …leert. Und eine neue … ähm … eine neue Plastiktüte rüber…
- Ja. Ja.
- …gestülpt. So.
- Ja. So wie er hier … [Zeigt auf einen Mülleimer.]
- Genau.
- … steht.
- Genau so schaute der im Endeffekt aus.
- Ja.
- Also die Putzkolonne hat es nicht als Kunst wahrgenommen.
- Ja.
- Sondern als Mülleimer, der voll war.
- Ja. Das kann ich verstehen!
- Das kann ich auch … äh … auch …
- [Lacht.]
- … verstehen. Aber halt …
- Oder nachvollziehen.
- Genau. Aber im Kunst… also im Kunstsystem, wenn es das abgeschlossene System ist, könnte das eben prinzipiell Kunst sein. Man muss es dann bloß erklären …
- Mhm.
- … [Sperren: können]. Warum das Kunst ist.
- Ja. Gut. Ist für mich dann keine mehr.
- Ja.
- Da bin ich sehr altmodisch. Wahrscheinlich.
- Aber was heißt, es ist für dich keine mehr? Wie machst du das aus? Also warum … Warum ist das … kann das … keine mehr sein?
- Na ja. Also ich muss was … was Angenehmes empfinden. Oder … Ne. Ne. Muss nicht immer …
- Vorhin hast du ja gesagt, es muss nicht …
- Ich muss etwas empfinden können
- Es muss nicht immer angenehm sein. Nein. Also ich muss aber etwas bei empfinden. Und … Und bei Pissoires empfinde ich also wirklich nichts.
- Na du bist kein Mann!
- [Lacht.] Ja! Genau.
- Okay.
- Gut. Das könnte ich sicherlich manchmal gebrauchen. Oder wenn ich ein Mann wäre. Aber … [Räuspert sich.]
- Es ist ja immerhin ein Gegenstand aus dem Alltag. Ne?
- Ja.
- Also nicht so abstrakt, wie bei Mondrian Piet Mondrian . Wo du nur noch irgendeine …
- Ja.
- … äh … Komposition hattest. Womit ich …
- Ja.
- … auch nichts mehr mir bildlich vorstellen …
- Ja.
- … kann.
- Mhm.
- Aber hier kann ich mir noch etwas aus dem …
- Gut. Man kann sich was …
- … Alltag vorstellen.
- Ja. Gut.
- Aber klar. Es ist halt jetze nicht irgendwie, dass …
- Ja.
- … es in einem etwas bewegt. Oder … Bei mir nicht.
- Also ich würde mich im Museum nicht vor ein Pissoir stellen.
- Okay.
- [Lacht laut.]
- Das stand da aber.
- [Lacht immer noch.]
- Es stand da aber.
- [Räuspert sich.] Auch wenn ich ein Mann wäre, würde ich das nicht tun. [Lacht.]
- Ich wollte noch einmal ganz kurz hier gucken. [Schaut in seine Notizen.]
- Oma. Steht …
- Genau.
- … da.
- Omas Kunsterfahrung
- Nein. Ich wollte dich noch fragen, äh, wo du in deinem Leben mit Kunst in Berührung ge… äh … gekommen bist. Wir reden ja gerade über … Nee! Jetzt nicht durchlesen! Wir reden ja über Arbeiten, die wir jetze durchgehen. Gerade.
- Ja.
- Aber was ist denn deine … Hast du das auf Reisen in Ägypten oder so … Was … Was hast du da gesehen. Und …
- Na ja. Also früher hab' ich schon mal … ja … Museen besucht. Das … Und ja. Und auf meinen Reisen, wenn ich jetzt an Griechenland Griechen denke, diese fantastischen Plastiken. Äh … ja. Das waren aber keine …
- [Tippt etwas ein.]
- … Gemälde. Sondern eben diese wunderschönen Körper. Die da geformt sind.
- Loakoon-Gruppe
- Laokoon Laokoongruppe . Hast du die …
- Ja. die Laokoon-Gruppe.
- Die haben wir hier zum Beispiel.
- [Betrachten eine Marmorkopie der Laokoon-Gruppe.] Marmorkopie der Laokoon-Gruppe, Vatikanische Museen
- Ja.
- Die hab' ich als Gipsabguss gesehen bloß.
- Ja. Ich auch. Wahrscheinlich. Und …
- Aber der … da … da … da … da steht ja der Abguss vom Original in Rom Römer . Ne? Und von dem haben die anderen die Abgüsse dann …
- Ja.
- … gemacht.
- Ich hab' einen in Odessa gesehen. Da gibt es ja eine Nachbildung.
- Wo ist Odessa? In Griechenland?
- Nee, das ist in Russland. Am Schwarzen …
- Okay.
- … Meer.
- Aber das wird dann… Aber das wird dann …
- Also am westlichen Schwarzen …
- Ja.
- … Meer.
- Okay.
- Hab' ich das gesehen. Ich weiß nicht. Ich glaube noch in irgendeiner Ausstellung. Oder was weiß ich.
- Mhm.
- Oder so.
- Na der wurde ja ziemlich häufig ab… abge…
- Ja.
- … abgegossen. Also …
- Ja.
- … kopiert.
- Also das ist für mich, ja, einfach harmonisch! Und schön.
- Und ist auch ne Geschichte, ne?
- Dresdner Knabe
- Es muss auch … Es muss auch nicht die … die Gruppe nur sein. Auch die … Was weiß ich … Wenn du ein Apollon Apollon oder irgendwas da hast. Diese schönen Körper, die die Griechen eben …
- Ja.
- … da dargestellt haben. Oder die Athena. Oder … Oder so. [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- [Tippgeräusche.]
- Da können wir auch mal gucken. Ich glaube, der ist aus der Zeit.
- Da ist er doch schon.
- [Betrachten die Skulptur "Dresdner Knabe", römische Kopie nach Bronzewerk des Polyklet oder seiner Schule, gegen 430 v. Chr.] Dresdner Knabe, römische Kopie nach Bronzewerk des Polyklet oder seiner Schule, gegen 430 v. Chr.
- Dresdner Knabe. Römische Kopie der frühen Kaiserzeit. Nach einem Bronzewerk des Polykled. Oder seiner Schule gegen 400 v. Chr.
- Ja das ist … könnte aber der Apoll sein. Nicht? Oder?
- Ich gucke noch einmal nach. Ja. Na hier wird's bloß als Knabe bezeichnet. So.
- Ach so. Mhm.
- [Tippgeräusche.]
- Na ja gut. Sowas Ähnliches gibt's dann auch. Aber das … Das hat mir sehr gefallen. Das …
- Also …
- … war in Griechenland. In Ägypten … Das kann man gar nicht mit Europa dann … äh … wieder vergleichen. Die haben eine ganz andere … äh … Kunst…
- [Tippgeräusche.]
- …vorstellung. Oder Auffassung. Aber auch eigentlich zum Teil sehr schön.
- Skulpturen: Wirklichkeit oder Harmonie
- Jetzt ist es aber interessant.
- Ja.
- Weil jetze haben wir uns ja griechische Skulpturen angeguckt.
- Ja.
- Und die sind ja … natur… äh … naturalistisch. Würde ich jetzt mal sagen.
- Ja.
- So. So. Obwohl es ja noch nicht einmal stimmt. Ich weiß inzwischen, dass die Proportionsverhältnisse …
- Ja.
- … von Zeit zu Zeit immer wieder unterschiedlich waren.
- Ja.
- Da ging's also nicht darum, wirklich die Wirklichkeit …
- Ja.
- … so darzustellen. Sondern halt ein harmonisches …
- Ja.
- … Verhältnis zu finden. Egal …
- Na ja. Aber die haben schon … anatomisch da nachgebildet. Also ich meine die Arme, die sie jetzt abgeschlagen haben, die müssen bis zum Untersch… bis zum Oberschenkel …
- Ja.
- … so drei viertel Oberschenkel reichen. Die existieren hier aber nicht mehr. Also das ist schon eigentlich … Auch der Brustkorb. Das ist …
- Es sieht für uns…
- … anatomisch sehr … Ja! … Reell.
- Ja.
- Würde ich sagen. Für mich eben.
- Ja.
- [Räuspert sich.]
- [Tippgeräusche.]
- Aber da können wir uns noch einmal die Laokoon-Gruppe anschauen.
- Ja.
- Denn da bin ich mir jetzt zum Beispiel nicht mehr so ganz sicher, ob sie so … ähm … ob man sich so pos… hinstellen kann.
- Na ja. Das weiß ich auch nicht.
- Ja.
- Das kann ich auch nicht sagen.
- Na ja aber das ist dann halt die Frage.
- Ja.
- Wollten die die Reali… also das realistisch darstellen, …
- Mhm.
- … oder … oder vielleicht doch eben so, dass es für uns so aussieht als ob … Aber eigentlich ist es gar nicht machbar.
- Also das soll ja der Vater mit seinen Söhnen sein … äh … Ja, die kämpfen da um ihr Leben. Die Schlange bringt sie wohl alle um. Dann.
- Mhm.
- Nicht?
- Weil er irgendwie … ähm … ähm … War das Troja?
- Ist bestraft …
- Weil er die warnen wollte. Na der wollte die warnen. Äh … äh … Dass sie mit dem …
- Ach so.
- … Trojanischen Pferd da gleich reinkommen und das wollte aber die eine Göttin nicht. Irgendwie. Und die hat dann halt die Schlange da geschickt und die sollte ihn dann … ähm … als …
- Ach so.
- … als … Was ist er? Kein Prophet. Sondern … ähm …
- Wie …
- Na er war ein … ähm …
- Also die Trojaner wollte er warnen?
- Genau.
- Vor was?
- Na vor dem Trojanischen Pferd.
- [Pause.]
- Ach so.
- Was so …
- Ach so. Ja. Da waren dann ja die Griechen … äh … drinne. In diesem Holzpferd.
- Genau. Genau. Und … äh … das wollte die eine Göttin halt … äh … verhindern.
- Die Athene.
- Ich denke mal. Ja.
- Mhm.
- Und deshalb hat … äh … hat sie ihn halt und seine Söhne dann töten lassen. So. Das ist halt diese … diese …
- Ja.
- … Szene jetzt. Die winden sich halt noch so …
- Ja.
- Und versuchen dem Tod Sterben zu …
- Ja.
- … entkommen.
- Ja. Also ich meine, die … die Söhne sind vielleicht auch zu erwachsen dargestellt. Wenn man das will. Aber insgesamt ist das also … Ja! … Eine schöne … Für [Sperren: mich] eine schöne Komposition.
- Was mir gerade auffällt … Es ist harmonisch. Es ist schön.
- Ja.
- Aber …
- Aber?
- Größenverhältnisse bei Laokoon-Gruppe
- Sind die Söhne nicht viel zu klein?
- [Pause.]
- Im Verhältnis zu dem … äh … zu dem Vater? Der ist ja fast doppelt so groß.
- Äh … Ja. Also die die Proportionen von den Kindern … Die stimmen nicht.
- Ja. Aber es sieht halt im gesamten …
- Ja.
- … eben gut aus. Oder?
- Sieht gut aus.
- Aber das meine ich eben.
- [Unverständlich, 51:55.]
- Es geht vielleicht gar nicht darum, drei Personen in … äh …
- Ja.
- … in der selben Größe darzustellen. Wie sie eigentlich wären. Sondern halt in eine Spannung aufzu…
- Ja gut.
- … aufzubauen.
- Die Kinder könnten schon ein bisschen kleiner sein. Aber … Da hast du recht. Die Kinderköpfe sind [Sperren: fast] genauso groß wie von Erwachsenen. Die Körper sind eben anders …
- Ja.
- … proportioniert. Dann eben. Nicht?
- [Pause.]
- Also hier … Das war doch bei dieser christlichen Kunst … äh … immer so. Dass… dass … dass Personen, die wichtiger waren, größer dargestellt wur…
- J…
- …den.
- …a.
- Als andere.
- Ja. Könnte sein.
- So könnte ich mir das hier jetzt auch vorstellen.
- Ja.
- Weil er hat ja im Endeffekt die …
- Ja.
- Er war die Hauptperson in diesem Spiel.
- Mhm.
- Und die Söhne waren halt noch dabei. Und der Blick sollte aber auf ihn am Ende …
- Mhm.
- … gehen. So.
- Ja.
- Als … Als …
- Aber wir waren gerade bei der ägyptischen Kunst.
- Ja.
- Wir haben jetze Beispiele, die halt nat… natürlich aussehen. Was ja deine …
- Ja. Ja.
- Was vorhin deine erste Antwort war.
- [Unterbricht.] Das ist Griechisch. Von wem ist die eigentlich gemacht?
- Muss ich mal gucken. Ich glaube, da gibt's keinen Künstler. Direkt. Sondern …
- Laokoon-Gruppe.
- Warte mal. Nee, nee, warte mal. Ich gucke.
- Von Plinius Plinius der Ältere dem Älteren …
- Ne.
- … besonders gelobt.
- Genau. Warte mal ganz kurz.
- [Pause.]
- Hier.
- [Murmelt. Unverständlich, 53:00.]
- Ne. Wiedergefunden. Also ich glaube, der … Die … Die haben da gar keinen …
- Es existiert keiner..
- … Künstler. Ne. Das Original gibt's eh nicht mehr.
- Ach so.
- In … In Rom steht nur noch der … äh … Abguss vom Original.
- Ja.
- So. Und von dem Abguss haben die … sind diese ganzen …
- Überall … Ja.
- … Abgüsse. Oder es ist kein Abguss. Es ist eine Marmor-Kopie. Glaube ich. Ist das da.
- Ja. Gut.
- Also da gibt's jetzt hier gar keinen … gar keinen … ähm …
- Im Auftrag.
- Ja.
- Ja. Nee, gut. Dann muss ich's auch nicht wissen.
- Na ich gucke trotzdem noch einmal nach. Das interessiert mich.
- Also ich … Das vergesse ich dann ja eh. [Lacht.]
- Ägyptische Kunst
- [Am Bildschirm erscheint wieder das Pissoir.]
- Jetze vom …
- Das blöde … [Lacht laut.]
- … Pissoir weg und von dem auch weggesehen. Aber von dem. So. Du hattest … Wir hatten jetzt die griechischen …
- Ja.
- [Am Bildschirm erscheint ein naturalistisches Bild.]
- … Statuen. Wir haben jetzt diese Abbilder. Und das ist halt etwas, was wir wiedererkennen.
- Ja.
- Was aus der Natur kopiert sein könnte.
- Ja.
- Und was dann auf dem Bild oder als Statue halt wieder …
- Ja. Ja.
- … gegeben wird.
- Und das ist in der ägyptischen Kunst ganz anders.
- Ganz anders. Aber trotzdem hattest du mir vorhin so das Gefühl gegeben, als wäre die ägyptische Kunst eben doch für dich etwas …
- Ja.
- … [Sperren: Schönes]. Feines. Was du jetzt ja aber sozusagen dem … äh … dem van Gogh Vincent van Gogh , der ja auch abstrakter gewesen ist, …
- Ja.
- … ein bisschen abgesprochen hattest. Dass du das nicht schön …
- Ja.
- … findest. Aber … Wir gucken uns jetzt mal hier … und du kannst derweilen reden.
- So ganz … krass … mit nicht schön …
- [Tippgeräusche.]
- Was … ähm … Wie heißt denn der eine große … äh … ähm … Pha…
- Ramses Ramses .
- Ramses.
- Ramses der Zweite.
- [Tippgeräusche.]
- [Pause.]
- Malerei gucken wir uns vielleicht mal an. Ne? Das ist ein Bild.
- [Tippgeräusche.]
- Na das ist jetze …
- Ramses der Zweite. Ja. Der ist ja mumifiziert. Und auch Tuta… an…
- Den meine ich.
- …amon.
- Wie schreibt man den?
- Tut… Tutenschamon.
- …schamon-Grab. Okay.
- Das war aber … ja … ein Kindpharao. Der war nur achtzehn Jahre. Und …
- Das ist diese Büste Büste von … Aber … äh… Ich mag …
- Der ist eigentlich …
- … die Abbildungen eigentlich eher.
- … der ist eigentlich nur bekannt geworden durch sein Grab.
- Ja.
- Das eben noch nicht ausgeraubt war. Während alle anderen Gräber von diesen Mumien ja ausgeraubt waren.
- Dann nehmen wir einfach mal das Erste hier. Als Beispiel.
- [Betrachten ein Bild aus der Grabkammer der Nefertari.] Grabkammer der Nefertari, Gattin des Ramses II., Szene: Der Gott Gott Re-Harakleti und Amentit, die Göttin des Okzidents, um 1298 - 1235 v. Chr.
- [Räuspert sich.]
- Grabkammer der Nefertari
- Maler der Grabkammer der Nefertari: Grabkammer der Nefer…
- Nefertari.
- …tari.
- Ja.
- Gattin des Ramses des Zweiten. Szene Der Gott Sowieso …
- Die Göttin …
- … und die Göttin und so weiter.
- Ja.
- Ich speichere es mir jetzt erst einmal. Und wir gucken uns das mal an.
- [Tippgeräusche.]
- So.
- Ja.
- Warum ist das für dich … Was du eben gesagt hattest. Ähm. Schön. Ägyptische Kunst allgemein.
- Schön, auch wenn anders als europäische Kunst
- Mhm. Ist die schön?
- Findest du es schön? Oder …
- [Pause.]
- Na ja. Äh … Die ist mit der europäischen Kunst überhaupt nicht zu vergleichen. Die haben ja eine andere … eine ganz andere Darstellungs- und Malweise. Da sieht man die Gestalten eigentlich nur seitlich.
- Frauen werden immer etwas kleiner dargestellt. Als die Männer.
- Das war wie bei der …
- Ja.
- … christlichen. Wo ich gesagt hatte …
- Ja.
- Wobei. Hier ist die glaube ich gleich groß. Ne? Das war auch bei der einen Frau von … äh … von dem einen …
- Ja.
- … Pharao. Die auch immer gleich groß … äh … gezeigt wurde. Irgendwie. Ich weiß jetzt nicht genau.
- Ach. Von dem Amun. Von dem …
- Irgendwas mit Sonne war das. Glaube ich.
- Ja. Ja, der … Der Sonnenanbeter.
- Da gibt's in Berlin so eine … ähm …
- Ach. Mensch. Wie heißt der. Amun …
- Ich hab's im Buch gerade noch …
- Ja.
- … gelesen. Vorhin. Ich weiß gerade auch nicht. Ja.
- Ja. Na ja. Bloß … ähm … Der ist ja auch nicht als Mensch dargestellt, sondern als ein … ein Gott. Dieser Viervogel…
- Mhm.
- …gott. Weiß ich jetzt nicht. Welcher das war. Und dann hat der noch … Ja … Ein Sonnen… Sonnenring mit einer Schlange oder was …
- [Sperren: Ja hier]! Das ist ja eine Schlange. Ne?
- Ja. Also ich weiß aber nicht, welchem Gott der nachgebildet ist.
- Mhm.
- Das müsste aber in der Beschreibung bestimmt stehen.
- Gucken wir mal eben. Das war … hier oben. Der Gott Re-Harakleti und Amentit, die Göttin … ne. Also das …
- [Leise:] Der Ochsi…
- Das ist aber nicht der Sonnengott. Ne?
- Mhm. Ne. Wie heißt denn der Pharao. Der ganz junge Pharao, der plötzlich eine … die monotheistische Weltreligion da kreiert hat. Ach. Ähm. Wie… Wie heißt die ägyptische … äh … Königin, die …
- [Tippgeräusche.]
- … die immer als schöne Nofretete Nofretete dargestellt wird. Das war die Frau von dem. Ah… Aman… Am… Der hat sich dann umbenannt.
- Ich gucke das mal nach. Das ist … Das sind jetzt ja bloß so Wissens… … äh … …details.
- Nofretete, nicht so schön wie dargestellt
- Na ja, aber wenn du Nofretete nachguckst, diese …
- Okay.
- … schönste Frau. Wo man überall in jedem Museum diese Büste sieht. Die aber in Wirklichkeit gar nicht so schön gewesen sein soll. Wie … Wie sie immer hier beschrieben wird.
- Ja, die ist in Berlin gewesen jetze.
- [Betrachten ein Abbild der Büste der Nofretete.] Büste der Nofretete, Berlin, Ägyptisches Museum
- Ja. Ja. Und der Mann. Wie heißt der? Amum… Ach. [Sperren: Mensch]. Bin ich blöd.
- [Tippgeräusche.]
- Mann.
- [Lacht.]
- Ehemann.
- [Sperren: Echnaton Echnaton ].
- [Sperren: Echnaton]. Ach. Ja.
- Okay. Da gucken wir mal nach …
- Ja.
- Echnaton.
- Und der war an sich … Der wurde immer sehr hässlich dargestellt. Mit diesem großen Mund und so. Ja also, man kann die nicht vergleichen. Die ägyptische …
- Das meine ich …
- Ja.
- … hier. Ich mache das mal groß.
- Vergl…
- Das. Das meinte ich eigentlich. Da.
- [Betrachten ein Abbild von einem Relief, auf dem Echnaton, Nofretete und drei ihrer Kinder dargestellt sind.] Hausaltar, um 1345 v. Chr.
- Vergleichen mit der Europäischen Kunst.
- Und das …
- Und da spricht die ägyptische Kunst einen doch irgendwie an.
- So. Das hatte ich gesehen. In Berlin halt hier.
- Und ich … Das hab' ich … hab' ich das nicht an der Wand hängen? Bei mir zu Hause? Die Beiden? Ne. Das ist etwas anders.
- Ägyptische Kunst und van Gogh
- Interessant ist jetzt bei dem … Das ist ja gar nicht dieses ägyptische, was wir gerade gesehen hatten. Was so seitlich und ganz streng ist und so, ne?
- Mhm.
- Sondern hier sind ja schon so … so rundere Formen drinne. Ne?
- Ja.
- Das ist zwar noch seitlich.
- Ja. Und die Kinder werden eben immer so unproportioniert und klein dargestellt.
- Mhm.
- Ja.
- Aber warum würdest du denn sagen, dass das jetze für dich … äh … noch Kunst ist und wenn's jetzt aber nen … äh … nen van Gogh ein bissle schräg malt so, dann ist es für dich halt nicht mehr nachvollziehbar.
- Na gar nicht mehr nachvollziehbar … äh … kann ich nicht sagen. Aber … Ja. Ich weiß es nicht. Es gefällt mir einfach nicht. Es ist … Es fehlt die richtige Harmonie. Die ist ja hier auch nicht. Das ist ja hier ganz anders.
- Aber was … Was ist denn nun das hier. Wo du sagst, … ähm … das ist für dich trotzdem schö… sympathisch … Wie nennt man das.
- Hast du ein farbliches?
- Von dem jetzt?
- Na ja. So …
- Vom ägyptischen?
- Ja. Denn das gefällt mir grad auch nicht so. [Lacht.]
- Das gefiel mir.
- [Tippgeräusche.]
- Aber ich hab' jetzt nicht von dem glaube ich jetzt etwas. Wenn ich danach jetzt suche, sehen wir halt diese Bilder, die wir alle …
- Ja.
- … kennen.
- Und die Nofretete? Die hast du aber dann mal. Nicht?
- [Tippgeräusche.]
- Ich weiß nicht. Kam die in Bildern vor?
- Ja. Jetzt kommt sie schon. Ja.
- Na ja. Das ist aber immer diese Büste, die dargestellt wird.
- Ja. Das ist das Bekannte eben.
- Ja.
- Ja. Und so schön … Und so schön soll sie in Wirklichkeit eben gar nicht gewesen sein! Wie sie da immer dargestellt wird. Und beschrieben wird. Als die schönste Frau.
- Das sollen Landvermesser sein. Stand da gerade.
- Aha.
- Ich gucke da noch einmal nach, was das genau ist. Das wäre jetze so ein Bild, was du eigentlich meinst, ne? Also so ein ägyptisches?
- Ja.
- Oder was ja auch bloß ganz zeilenartig ist. Wo ganz viele solcher …
- Ja. Vielleicht übernimmt man da auch einfach … ähm … ja … Urteile oder Empfindungen von anderen. Aber … ähm …
- Na komischer Weise zählst du das ja sozusagen, ich denke mal, mit zur schönen Kunst. Oder so. Weil es so alt ist schon. Und sozusagen …
- Ja wahrscheinlich.
- … schon in die Geschichte eingegangen ist. Oder?
- Ja wahrscheinlich. Weil man von Ägypten gar nichts anderes erwartet. Also wenn ich jetzt nur europäische Maler hätte …
- Ja.
- Die würde ich anders vergleichen, als wenn so ein ägyptisches Bild dazwischen ist. Wo auch die Diener und alles dann immer klein und die … die Kinder zu klein dargestellt …
- Mhm.
- Elke betritt das Zimmer
- [Es klopft an der Tür.]
- … werden. Das ist total unrealistisch, ne? [Laut:] Herein! Hallo?
- Hallo? Essen ist…
- Ach Hallo.
- … fertig.
- Ja. [Lacht.] Elke.
- Ihr interviewt gerade?
- Ja.
- Ja. Ja. Also ich wünsche ein frohes Fest.
- Ja ich dir auch. Frohe Weihnachten. Ne?
- Ja. [Lacht.]
- Ich wollte sagen, das Essen ist angerichtet.
- Ach so.
- Es ist angerichtet. Hallo Friedrich.
- Ja ist gut.
- Frohe Weihnachten, ja? [Lacht.]
- Dann unterbrechen wir.
- Wir nehmen gerade auf.
- Oh Gott.
- [Lacht.]
- Das ist mir peinlich. Na ja gut. Also …
- Wir kommen dann, nich'? Wir unterbrechen. Für Essen tuen wir [Sperren: alles]. [Lacht.]
- Tür zumachen?
- Wie?
- Soll ich Tür zumachen?
- Öh. Ich denke, dass wir ruhig dann auch rüber gehen. Dann. Nicht? Wir können ja nachher noch einmal.
- Ja aber noch fünf Minuten.
- Ja. Na okay. Ja.
Freitag, 30. Dezember 2016
Geradenbild Geradenbild Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link einen rahmenlosen Bilderhalter (53 EUR) bestellt Werkstatt AV-Labor Link Selbstporträt Selbstbildnis 2016-12-29 21-23-29 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 kleinen Stromschlag bekommen, als ich Zeichenmaschine mit Finger berührte Selbstporträt 2016-12-30 10-48-01 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 Arbeitszeit: 12:05 - ABBRUCH anfänglich wurden keine Striche gezeichnet, Stift wurde nur hin und her bewegt Maschine neu gestartet 12:15 - 12:32 (17 min) Selbstporträt 2016-12-29 18-45-21 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 Stift von davor weiter benutzt 12:33 - 12:50 (17 min) Stiftewechsel nach 1/2 Zeit Selbstporträt 2016-12-29 18-47-10 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 12:52 - 13:09 (17 min) Selbstporträt 2016-12-29 21-23-29 Link 13:12 - 13:30 (18 min) Selbstporträt 2016-12-29 18-47-48 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 13:34 - 13:56 (ca., da abwesend) Selbstporträt 2016-12-29 21-27-40 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 14:00 - 14:48 (ca., da abwesend) Geschwindigkeit auf 52 cm/s erhöht EMAIL an RAHMENBESTELLER SCHICKEN: "Können die mir noch einen RAHMENLOSEN Rahmen mitbringen? Ich möchte nicht zweimal Versand bezahlen. Überweise das Geld dann auch sofort." (für mich: dann habe ich gleich den Rahmen, den ich verwenden würde, wenn ich fünf Stück im Klassenraum gleichzeitig zeigen würde) wegen Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt genaue Maße noch einmal abgenommen Motiv: 66 x 202 cm Papierformat: 70 x 210 cm (dann auch ohne störendem Strich) Vorschau 18 mm Rahmen Link (nur Innenbereich) Vorschau 13 mm Rahmen Link (nur Innenbereich) FÜR MICH: BEIDE VORSCHAUEN AUSDRUCKEN!!!!! UND VERGLEICHEN!!!! DANACH DANN BESTELLEN!!! bei 18 mm eventuell mehr Raumtiefe, da seitlicher weißer Papierrand schmaler als Rahmen Motiv ist nicht ganz so schwarz wie Rahmen Modul 4 Prüfung Link Arbeiten weiter gesammelt und in Dokument abgelegt aktueller Stand Link Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Zweifel Zweifel an eigenen Arbeiten
- [Aufnahme Anfang.]
- [Mikrofon erst nach Beginn des Gesprächs angeschaltet.]
- Ähm …
- Diplomarbeit.
- Genau. Theorie.
- [Pause.]
- Ähm … Also mir geht's darum, weil ich selbst immer an meinen eigenen Arbeiten so zweifel, was die Bedeutung davon ist. Ob es sinnvoll ist das auszudrücken und warum es unbedingt andere Leute sehen sollen.
- Mhm.
- Ausstellungsbesucher
- Warum ja ganz viele Künstler eben Ausstellungen machen. Ähm … Und weil ich da selbst diesen Zweifel habe, … äh … versuche ich jetzt halt irgendwie eine Antwort … äh … von den Leuten, die solche Ausstellungen besuchen … Und das sind ja meistens …
- Mhm.
- Oder die eben nichts mit Kunst zu tun haben, sondern…
- Ja.
- … maximal halt Bilder sich ansehen.
- Mhm.
- Und das sind ja die meisten Leute eben. Also es gibt ja … Es gibt …
- Ja.
- Teilnehmer Kunstsystem
- … im Endeffekt ein Kunstsystem, …
- Mhm.
- … in dem halt aktiv Leute teilnehmen. Das sind die Künstler. Das sind die Kunststudenten Kommilitone , die das ja noch lernen. Das sind die … ähm … Museumsdirektoren und die Kuratoren, die solche Ausstellungen dann machen.
- Mhm.
- Und die kennen sich ja alle in diesem Gebiet aus. Und die reden alle groß rum halt, was es alles sein soll und was der Betrachter davon haben soll. Und so. Und am Ende…
- Da wird viel hineininterpretiert.
- Genau. Und am Ende ist es dann der Besucher, der … äh … äh … entweder etwas damit anfangen kann oder nichts damit anfangen kann.
- Ja.
- Unverständnis bei Besuchern
- Und mir kommt's so vor, als … äh … könnten viele oftmals mit so was gar nichts anfangen. Außer man liest sich halt Texte durch. Die Biografien und so weiter.
- Mhm.
- Aber die eigentliche Arbeit, um die es geht …
- Mhm.
- Dass da große Fragezeichen sind. Oder so Antworten …
- Na ja. Als Laie würde man sich dann ein Bild ansehen und das vielleicht zum Ausdruck bringen, was man da empfindet. Gerade. Ohne zu wissen … von dem Künstler etwas zu wissen. Oder so. Oder was meinst du?
- Stuhl als Kunstobjekt
- Na das ist eben die Frage. Also wenn ich in eine zeitgenössische zeitgenössisch Ausstellung gehe, wo jetzt zum Beispiel dieser [Zeigt auf einen Stuhl.] Stuhl ausgestellt ist. Einfach so. Sagen wir es mal so.
- Mhm.
- Und … ähm … Und ich sehe diesen Stuhl, aber kann damit irgendwie nichts anfangen. Also es bewegt in mir nichts. So.
- Mhm.
- Für mich ist es ein Alltagsgegenstand. In dem Moment Moment . Und aber ein Kurator kuratieren oder der Künstler, die haben ein riesen großes Ding in ihrer inneren Welt draus gemacht. So. Und das kommt beim Betrachter aber nicht an. Und entweder du liest dir dann einen langen Text durch.
- Mhm.
- Was der Künstler damit sagen will.
- Mhm.
- Oder es passiert bei dir nichts.
- Mhm.
- Und ich finde aber … Solche Arbeiten, wo nichts von sich aus passiert, beim Menschen, sind eigentlich … ähm … weiß nicht … Dann … Dann haben die einem eigentlich erst einmal nichts zu sagen. Sondern der Künstler hätte es …
- Ne. Na ja.
- … gerne.
- Beim Betrachter muss sich etwas regen
- Was heißt, es passiert nichts. Also ich muss ja nicht über jeden Künstler etwas wissen. Aber trotzdem kann ja, wenn ich ein Bild betrachte, etwas in mir passieren. Also ich kann …
- Ja?
- Empfinden ausdrücken. Oder … Oder … Was weiß ich. Kritik. Oder was es so ist.
- Das gehen wir gleich noch einmal durch. Wir sehen uns da ein paar Beispiele jetzt gleich …
- Ja.
- … an. Und du sagst halt, was dir spontan, genau!, dabei einfällt.
- Mhm.
- Ob das für dich jetze schon zur Kunst zählt. Und warum es jetzt zum Beispiel …
- Definition Kunst
- Ja aber. Mit dieser Definition Kunst.
- Ja.
- Das hätte ich schon ganz gerne definiert. Also ich würde als Laie das so empfinden, … äh … dass man meinetwegen Dinge aus der … äh … Natur, oder aus der Wirklichkeit, auf Papier oder Leinwand bannt.
- Mhm.
- Also das … bringt. Wie auch immer.
- Mhm.
- Das wäre für mich, ja!, Kunst. Von der Natur auf Papier zu bringen. Und wie würdest du das definieren? Kunst. Das Wort. Oder …
- Also das was man in der Natur sieht …
- Ja.
- Was …
- Oder Wirklichkeit.
- Oder … Oder … äh … Abbildung von Dörfern oder so, wo man so den Alltag zeigt. Oder so. Sowas meinst du jetze?
- Nee, ich meine, dass man den Alltag …
- Ja.
- … direkt dann darstellt.
- Okay.
- Also Natur …
- Okay.
- … sieht. Oder Wirklichkeit sieht und das dann … äh … auf die Leinwand bringt.
- Okay.
- Oder auf's Papier bringt.
- Und das wäre für dich jetzt Kunst?
- Das würde ich denken. Das ist Kunst. Oder? Oder was ist das wirklich?
- Na ich … Ich hab' da gar keine Antwort! Ähm … Ich … ähm …
- Na eigentlich müsstest du eine haben!
- Ne.
- Als Kunststudent.
- Mit Definition schwer tun, da es einzwängt
- Ja, aber ich zweifel ja die ganze Zeit. Deshalb hab' ich ja keine. Und ich hab' auch das Gefühl, dass niemand in diesem … dort an der Hochschule halt … einem … äh … sozusagen … äh … seine eigene Ansicht darüber sagen möchte. Weil das dann ja immer einzwängt. Und …
- Ja.
- … dann kommt jemand anderes und sagt: "Aber warum zwängst du das ein?" Also warum sagst du jetze, bei dir hört sozusagen Kunst dabei auf, … ähm … wenn es nicht mehr … äh … die Natur … äh … äh … auf Leinwand … äh … darstellt. Und den Alltag und …
- Mhm.
- … das was man draußen sieht dann …
- Ja und die Leinwand.
- Wie bei einem Foto, ne?
- Ja, genau.
- Malerei als Vorläufer von Fotografie
- Du siehst etwas und machst ein Knips und …
- Aber in früheren Jahrhunderten gab's ja keine …
- Ja.
- … noch nicht die Fotografie. Also hat man das versucht auf Papier oder …
- Das stimmt.
- … Leinwand oder so…
- Ja.
- … zu bringen. Denke ich mal.
- Das … Das … Das hab' ich ja auch so gelesen, dass damals das der Grund war, warum eben Maler … ähm … auch … äh … Die hatten ja auch Aufträge, ne?
- Ja.
- Und sollten dann von irgendwelchen Herrschaften …
- Ja eben.
- … oder so … ähm … Porträts und …
- Ja.
- Krise der Malerei
- … so machen. Und Landschaften abbilden und so. Die kamen dann halt in die Krise, als es dann Fotografie gab.
- Ja.
- Weil die ja in einer Sinnkrise waren. Und warum …
- Und warum. ..
- … malen wir überhaupt noch …
- Ja.
- … die Natur. Kopieren sie, wenn…
- Mhm.
- … es ganz andere Gerätschaften gibt, die …
- Mhm.
- … die das viel besser können. Und so.
- Die das noch genauer machen. Ja.
- Und ich glaube aber, das ist die Zeit, wo eben ein Wandel da stattfand.
- Mhm.
- Und zwar, dass die dann nicht mehr versucht haben, oder die Idee nicht mehr war, die Natur zu kopieren. Sondern … Sondern die subjektive Wahrnehmung …
- Mhm.
- … von dem, was man sieht, hineinzubringen.
- Mhm.
- Weil, das kann ja Fotografie in dem Moment erst einmal nicht.
- Ja.
- Landschaft
- So. Also wenn du eine Landschaft siehst …
- Ja.
- … äh …
- Was empfinde ich dabei. Das ist das Subjektive …
- Genau.
- … eben.
- Van Gogh Vincent van Gogh .
- Genau. Wir können ja zum Beispiel … Da fällt mir jetzt halt van Gogh ein. Einfach als … Ich hab' jetzt noch nicht nachgeguckt, aber …
- Ja.
- Wir können ja "van Gogh Landschaft" eingeben.
- Ja.
- Bei dem und bei anderen Künstlern von damals ist halt das Gute … Die haben ja Motive …
- Ja.
- … genommen, die die Betrachter immer noch …
- Mhm.
- … verstehen.
- Ja.
- So.
- Mhm.
- Und das ist ja bei heutiger Kunst oft nicht mehr so.
- Mhm.
- Das da.
- [Pause.]
- Nehmen wir mal das da. Da gibt's auch was. Da müsste ich dann mal nachgucken … äh … wie das genau heißt. So. Du hattest jetzt gesagt, … äh … die Natur sozusagen kopieren. Also auf Leinwand bringen.
- [Betrachten das Bild "Weizenfeld mit Zypressen", Vincent van Gogh, 1889, Öl auf Leinwand.] Weizenfeld mit Zypressen, Vincent van Gogh, 1889, Öl auf Leinwand
- Ja.
- Wir haben hier eine Leinwand. Höchstwahrscheinlich. Und Farben. So wie du …
- Ja. Mhm.
- … es dir vorstellst.
- Mhm.
- [Pause.]
- Ja.
- Gehört das für dich noch dazu? Als … Weil das ist ja nicht mehr realistisch. Ne?
- Unterschied realistische und subjektive (krank?) Malerei
- Also das ist für mich nicht mehr realistisch. Äh … Es ist aber noch eine Landschaft zu erkennen. Die aber irgendwie für mich mehr merkwürdig, ja, fast ein bisschen krank, vorkommt.
- Warum krank?
- Weiß ich nicht. Weil man so die Wolken nicht sieht. Oder auch nicht die … die Strichführung. Oder …
- Du meinst diese Wellenform.
- Ja. Ja.
- Wir können ja mal etwas näher 'ran gehen. So.
- [Räuspert sich.] Ich muss die Brille erst einmal putzen.
- Ich kann's noch näher ranzoomen.
- Ja. Ne. Lass jetzt erst einmal das so.
- Mhm.
- Das ist ja schon ein Stückchen … Ja, also dieses Kornfeld. Oder so. Das könnte man direkt noch, ja, so empfinden. Und sehen. In der Wirklichkeit. Wie da der Wind so …
- Mhm.
- abartig als Beschreibung
- … bisschen drüber fegt, während die Bäume und der Hintergrund schon etwas abartig sind.
- Mhm. Das sieht man hier halt ganz gut. Bei den … Was sind das? Pappeln oder so.
- Ja. Nee. Äh … Warte mal. Wie heißen die? Äh … Lebensbäume. Oder so.
- Okay.
- Ich weiß nicht, ob's Pappeln … Wenn's ein Laubbaum ist, dann könnte es eine Pappel sein.
- Mhm.
- Von der Form her.
- Weil die bestehen ja auch aus den Strichen. Wie halt dieser … dieses Feld.
- Ja.
- Unten. Aber sie haben ja noch insgesamt so 'ne … äh … so 'ne Form. Ne? So 'ne …
- Ein Strich kann naturalistisch oder abstrakt sein
- Ja, aber die Striche sind ja echt. Irgendwie. Oder empfinde ich noch als echt. Äh … Diese Kornähren.
- Weil die in Wirklichkeit …
- Also weil das so … Ja. Das könnte so noch Wirklichkeit sein.
- Mhm. Das hier dann zum Beispiel nicht mehr. Das sind diese Linien …
- Und ja. Und das empfinde ich als … Geht's noch ein kleines bisschen größer?
- Na es kommt drauf an, wohin du hinzoomen willst.
- Ja. Ja gut. Gut. Gut. Gut. Ja. Ne. Das ist jetzt etwas unscharf.
- Na das ist alles jetzt unscharf.
- Ja. Weil's zu groß ist. Ja.
- Eine Vergrößerung.
- Ja.
- Die Berge, die sind …
- Ja.
- Ne?
- Ne. Also das ist dann schon … nicht mehr so Natur.
- Aber ich denke mal, das … das ist eben diese …
- Insgesamt ist es …
- Ja genau.
- … ist es … ja schon noch … Es ist eine Naturnachbildung. Die aber, ja, nicht ganz natürlich ist.
- Natur kopieren versus empfinden
- Warum denkst du aber, hat er das nicht nur kopiert.
- [Räuspert sich.] Na ja. Er empfindet das vielleicht anders als ich es empfinden …
- Okay.
- … würde.
- Das wäre dann eben dieses Subjektive. Ne?
- Subjektive eben.
- Wo ich gesagt hatte, das mit der Fotografie kam auf und vielleicht …
- Ja.
- … gab's …
- Ja.
- … ja dann … Ich weiß es nicht ganz genau.
- Ja.
- Aber warum soll man nur noch etwas kopieren. Geht's nicht eher darum, wie man die Natur wahrnimmt?
- Das Empfinden.
- Genau! Und ich denke, genau das war, glaube ich, auch mit sein Thema. Ich hatte vorhin mal kurz was drüber …
- Ja.
- … gelesen. Halt. So dieses …
- Mhm.
- Diese Wahrnehmung von der Natur und …
- Ja.
- Und diese Bewegung, die da drinnen ist.
- Ja.
- Er ist ja dadurch bekannt geworden. Ne? Durch diese Bilder, wo er halt …
- Und diese Strichführung.
- … mit dieser Strichführung gearbeitet …
- Ja.
- … hat. Und so.
- Schön und nicht schön
- Ja. Aber wie gesagt. Das empfinde ich dann schon nicht mehr so schön. Während das Kornfeld für mich sehr schön ist. Oder sehr echt erscheint.
- Sag' mal schön. Du sagst jetzt schön. Also was … Was ist für dich schön?
- Also … ähm … Na ja. Man kann bei einem Bild von vorne herein ganz negative Empfindungen haben.
- Mhm.
- Es gibt ja nicht nur schöne, harmonische Bilder, sondern auch ganz … ja … hässliche. Oder die einem Angst einjagen. Oder … Oder …
- Mhm.
- Oder solche Bilder. Dann eben. Nich? Und dazu gehört das aber nun nicht!
- Der Schrei
- Ich tippe mal eben "Der Schrei" ein. Kennst du denke ich mal.
- Nein. Das ist auch von van Gogh?
- Ne ne ne. Ich muss auch gleich noch einmal gucken, wie der … wie der genau heißt.
- [Pause.]
- Von … ähm … Eduard Munk. Munk.
- Ach Munk.
- Ist ein ganz bekanntes.
- Na ja gut. Also den Namen hab' ich schon einmal gehört.
- Das ist von 1893, dieses Bild. Ich mach's mal groß.
- [Betrachten das Bild "Der Schrei", Edvard Munch Edvard Munch , 1893, Tempera auf Pappe.] Der Schrei, Edvard Munch, 1893, Tempera auf Pappe
- Ja.
- Das ist ja jetzt ein riesen Bild. Also du hast gerade von schön … äh … geredet. Du erkennst die Landschaft noch.
- Ja.
- Schön, da echt
- Für dich wäre es aber eher … also ist das Feld schön, weil es …
- Ja.
- … noch die …
- Das ist für mich noch echt.
- Genau. Wie es in echt ist. Deshalb …
- Ja.
- … findest du das halt schön.
- Mhm.
- Aber das ist halt schon zu … zu abstrahiert für dich.
- Ja. Mhm.
- Die Form ist halt … Gibt nicht … Also das Objekt wird nicht mehr so dargestellt, wie es eigentlich …
- Ja.
- … ist. Sondern ist ja schon abgewandelt.
- harmonische / disharmonische Bilder
- Also es ist schon noch harmonisch.
- Ja.
- Mit einem Stich … Disharmonie! [Lacht.] Drinne. Sagen wir's mal so.
- Ja.
- Ja.
- Auch mit den Farben.
- Ja.
- Ist ja ziemlich … äh … grell.
- Ja die Farben gehen fast noch.
- Ja. So das wäre jetzt halt … Wenn du sagst …
- Ja.
- Ist es für dich schön? Hässlich? Oder sag' mal was dazu. Zum Schrei.
- [Pause.]
- Zu dem Bild.
- Der ist … Dieses Bild ist also für mich gar nicht mehr harmonisch.
- [Pause.]
- Gar nicht schön.
- Wie leitest du das ab?
- [Pustet Luft aus.]
- Also das Gegenteil … Hässlich. Oder …
- Hässliche Bilder
- Hässlich ist wieder zu viel gesagt. Äh … Das Thema ist aber getroffen, würde ich sagen, wenn das "Der Schrei" heißt. Man sieht die Frau, ja!, schreien. Den Mund weit auf. Und die Arme hoch gehoben. Aber es ist für mich … Also … Tja… Nicht mehr so richtig harmonisch.
- Also du würdest es dir jetzt nicht unbedingt an…
- Ich würde es …
- …schauen im Museum? So länger davor stehen.
- Generationenfrage
- Ja. Also ich könnte mir vorstellen, dass meine Generation vor, ja!, sehr harmonischen Bildern ein bisschen länger ausharrt als vor disharmonischen Bildern eben.
- Was bist du denn für eine Generation? Welches Jahr?
- Jahrgang 31. Uralt.
- Okay. Aber das ist ja von 1890. '93. Oder so.
- Ja.
- Das ist ja noch älter. Also da gab's ja bereits viele solcher Bilder. Und van Gogh hatte …
- Ja.
- … glaube ich auch in dem Zeitraum gelebt.
- Ja.
- Auflehnung gegen den Realismus
- Es gab ja ganz viele Künstler, die genau …
- Mhm.
- … in dieser Zeit herumexperimentiert haben.
- Ja.
Dienstag, 27. Dezember 2016
(gestern) Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link Vorbereitung Gespräch mit Oma Standpunkt Link Meine Frage als Kunststudent Kommilitone : Was ist eigentlich Kunst für die, die nicht aktiver Teil im Kunstbetrieb Kunstbetrieb sind? […] Und natürlich der Künstler, der vielleicht irgendeinen Gedanke oder ein Gefühl hat, den/das er in die Welt tragen möchte. Mich selbst stört, dass ich oftmals erst Zugang zu zeitgenössischen Arbeiten erhalte, wenn ich mir einen Text dazu durchgelesen habe. Und vielleicht die Biografie des Künstlers kenne. Die Arbeiten erschließen sich aber nicht von selbst. Deshalb sind mir selber Bilder angenehm, wo ich etwas aus meinem eigenen Leben wiedererkenne. Wo ich einen Anknüpfungspunkt sehe, über den ich tiefer in die Arbeit eintauchen kann. Frage: Müssen sich Arbeiten immer erschließen? Sind offene Fragen nicht spannend? Aber es sind nur Fragen gut, die nicht die Arbeit in Zweifel Zweifel ziehen ("Was'n daran Kunst?", "Was soll mir das jetzt sagen?"), sondern die das Gesehene versuchen zu ergründen. Wo der Entdeckerdrang aktiviert wird. an Oma: 1 Fragen, wo sie in ihrem Leben mit Kunst in Berührung kam. Auf Reisen? War sie in Museen? 2 Welche Arbeiten haben es ihr vor allem angetan? Wo sind ihre Grenzen? Ab wann findet sie keinen Zugang mehr? 3 Was muss ein Kunstwerk haben, um für sie ein Kunstwerk zu sein? Farbe, Leinwand, Bilderrahmen, Fett, Pissoir Marcel Duchamp , …? 4 Künstler: Was ist für sie ein Künstler? Wie stellt sie sich seinen Beruf vor? 5 Meine eigenen Arbeiten: Geradenbilder, vor allem kindliche Zeichnungen zeigen (da, wo sie auch drauf ist). Ist das für sie Kunst, nur kreativ? Oder …? zu "Die Nachtwache" Die Nachtwache, 1642 Link, Rembrandt van Rijn Rembrandt van Rijn Gruppenbildnis von Schützengilde im Familienalbum von Hauptmann Frans Banning Cocq Link trägt Bild Titel: "Der Hauptmann gibt seinem Leutnant den Auftrag, die Bürgerwehr marschieren zu lassen" im Vordergrund Hauptmann und Leutnant zwei erleuchtete Figuren beherrschen Bildaufbau: Mädchen und Leutnant El Greco El Greco Link Entkleidung Christi, 165 x 99 cm, Öl auf Leinwand, 1590 - 1595, El Greco und Werkstatt El Greco Maler griechischer Herkunft, Maler des spanischen Manierismus Manierismus und Renaissance Renaissance Link Themen hauptsächlich religiös und Porträts Malerei entwickelte sich vom Naturalismus weg hin zu Individualstil Individualstil entgegengesetzt Entwicklung Malerei in Spanien, davon unabhängig um 1900 von Schriftstellern, Kunstkritik und Avantgarde Avantgarde neu entdeckt von Künstlern der Moderne (besonders Expressionismus Expressionismus ) als Bezugspunkt gesehen und rezipiert Künstler selbst im Zentrum seines Schaffens, damals revolutionär bei Zeitgenossen entweder bewundert oder abgelehnt suchte nach neuen Ausdrucksformen u. a. bewundert von Picasso Pablo Picasso Das Begräbnis von Casagemas, Öl auf Leinwand, 1901, Pablo Picasso Das Begräbnis von Casagemas (aus der Blauen Periode) verwies auf "Das Begräbnis des Grafen Orgaz" Link (was genau?) Yo El Greco ("Ich El Greco"), Zeichnung, Ausschnitt, ca. 1900, Pablo Picasso Link Vergleich Porträt von Jorge Manuel Theotocopoulos, 1600 - 1605, El Greco und Porträt eines Malers, nach El Greco, 1950, Pablo Picasso Link Les Demoiselles d'Avignon, 1907, Pablo Picasso Link in Rosa Periode griff er in "Les Demoiselles d'Avignon" Motive aus "Die Öffnung des fünften Siegels" Link auf Pieta, 1850, Eugène Delacroix Link Pieta von Delacroix an Komposition Link angelehnt diese wiederum von van Gogh Vincent van Gogh aufgegriffen Link Duchamp setzte sich mit "Porträt (Dulcinee)" und "Le Printemps (Jeune homme et jeune fille dans le printemps)" Link, 1911, mit El Greco auseinander Der Schrei Link Der Schrei, Edvard Munch Edvard Munch , 1893, Tempera auf Pappe Link vier Variationen als Gemälde und mehrere Lithographien bekannt Pastellversion 1895 Link von (wahrscheinlich) Arthur von Franquet Link in Auftrag gegeben gehören zu Serie Lebensfries Link Thema Liebe, Angst und Tod Sterben erster Titel von Munch: "Schrei der Natur" auf graphischer Fassung schrieb er: "Ich fühlte das große Geschrei durch die Natur" neben Hauptfigur wild bewegte Formen und Farben von Wasser und Himmel wird häufig als erstes expressionistisches Bild bezeichnet zu Jean-Baptiste Camille Corot Jean-Baptiste Camille Corot Link (1796 - 1875, französischer Landschaftsmaler) in Arbeiten freie aber straffe[?] Komposition und gedämpfte Farbigkeit Die Brücke Die Brücke von Mantes, zwischen 1868 und 1870, Jean-Baptiste Camille Corot LinkFreitag, 16. Dezember 2016
[wv=A14-1]Persönlichkeitsrecht Link Allgemeines Persönlichkeitsrecht Link unterschiedlich stark geschützte Bereiche 1 Öffentlichkeitssphäre mit schwächstem Schutz 2 Sozialsphäre: Mensch im Austausch mit anderen Menschen dazu zählen berufliche, politische oder ehrenamtliche Tätigkeit Sphäre ist (wie gegen Veröffentlichungen) relativ schwach geschützt Ausnahmen: wenn Umstände Persönlichkeitsschutz überwiegen lassen 3 Privatsphäre: dazu zählen u. a. Leben im häuslichen Bereich, im Familienkreis, Privatleben, Sachverhalte, die typischerweise privat bleiben 4 Stärkster Schutz bei Intimsphäre: Innere Gedanken- und Gefühlswelt, Sexualbereich Eingriffe stets unzulässig Persönlichkeitsrecht besondere Bedeutung im Bereich des Äußerungsrechts häufig bei Medienberichterstattung ins Feld geführt, wenn Betroffener sich ins falsche Licht gerückt sieht über Zulässigkeit wird entschieden durch Abwägung zwischen dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht und der Meinungsäußerungsfreiheit Art. 5 GG: Link "1 Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur Selbstzensur findet nicht statt. 2 Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. 3 Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung." zu Schutz der persönlichen Ehre Link Betroffene sind vor Verleumdung, übler Nachrede und Beleidigung geschützt zur Forschungsfreiheit Link "Auch Studenten können sich auf das Grundrecht berufen, wenn sie eigenständig einer forscherischen Betätigung nachgehen." in sachlicher Hinsicht ist Wissenschaft "jede Tätigkeit, die nach Inhalt und Form als ernsthafter planmäßiger Versuch zur Ermittlung der Wahrheit anzusehen ist" Sind Aufzeichnungen eines Kunststudenten Kommilitone , die als systematisch Link bezeichnet werden können und unter dem Hintergrund entstehen, die Frage nach Kunst allgemein und dem Forschen an der eigenen künstlerischen Aussage über ein Kunststudium zu klären, Teil der Forschungsfreiheit? Definition der Forschung ist weit auszulegen ausgeschlossen sind Praktiken, die lediglich Anschein einer wissenschaftlichen Vorgehensweise besitzen, die wissenschaftliche Standards deutlich verfehlen Forschungsfreiheit eigentlich hier nicht anwendbar Extremfall Veranstaltung filmen / aufzeichnen und veröffentlichen Link ohne Einwilligung der Vortragenden ist Aufzeichnung (Rekorder) und Veröffentlichung unzulässig Voraussetzungen des Urheberrecht und des Persönlichkeitsrechts (Recht am gesprochenen Wort, Recht am eigenen Bild) beachten bei mir keine Tonbandaufnahmen, lediglich handschriftliche Notizen, nur vereinzelte Zitate kein Problem, da keine Wiedergabe gesprochenes Wort Bilderproblem aber durch Museen / Galerien / Eigentümer von Kunstwerken zu erwarten Urheberrecht für Lernende Link Informationen aus Google Google entfernen Link "Beleidigte Professoren. Die Rache der Ranking-Opfer" Link Benotung von Dozenten bei Meinprof.de Professorenbewertung Urteile Link weitere Tuschestifte gekauft Geradenbild Geradenbild Link Werkstatt AV-Labor Link Blatt 2016-12-10 21-11-54, Plotterzeichnung, Tusche auf Papier, 31 sehr dicke Linien Motivgröße wie letzte Plotterzeichnung, mit Freifläche zum Rand Blatt 2016-12-10 21-18-41, Plotterzeichnung, Tusche auf Papier, 31 Blatt 2016-12-10 21-16-34, Plotterzeichnung, Tusche auf Papier, 31 Linien etwas dünner im Mittelbereich sind Linien immer viel dicker fällt bei dünnen Linien sofort auf auf jedem Blatt im Bogen kleiner Knick im unteren Bereich Blatt 2016-12-10 21-15-58, Plotterzeichnung, Tusche auf Papier, 31 dicke Linien Blatt 2016-12-10 21-12-19, Plotterzeichnung, Tusche auf Papier, 31 sehr dicke Linien ein paar Linien, die über Rand gehen würden, entfernt 5 Plotterzeichnungen in 1 1/2 - 2 h / 5 = 18 - 24 min je ZeichnungSamstag, 10. Dezember 2016
Geradenbild Geradenbild Link Werkstatt AV-Labor Link einfache Variante (mit einer Krümmung) Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Vorschau Geradenporträt mit Krümmung, für Tuschezeichnung im Format 42 x 59,4 cm Link andere Versionen Link Link oder mit 60 x 80 cm Rahmung, schwarz, mit Passepartout für HGB-Rundgang mit Aluminium-Rahmen, schwarz, rund 47 EUR + 3 EUR Materialkosten, 1/2 h Arbeitszeit, Auflage 10 Stück + 1 Künstler-Exemplar (K. E.) nicht zuschneiden, Papierformat fertig im Block kaufen Abstand zum Rand durch Plotter Plotter festgelegt Signatur Künstlersignatur , Auflage und Titel händisch mit Bleistift Linien auf zu plottenden Bereich begrenzen, so sind Ende dünn und wirken nicht abgeschnitten Vorschau Porträt, simuliert mit Tuschestift Link fast unbearbeitete Fotografie genommen Ganzkörper mit mehreren Kurven Link 17 cm dickes rauhes Klebeband um Tuschestift Porträt, Tusche auf Papier, Plotterzeichnung, 31 1. Plott: 11:35 - 12:00 = 30 min insgesamt ein Stift bei 67 x 39 cm Fläche 2. Plott: 12:00 - 12:20 = 20 min danach Pinselspitze nicht mehr wirklich brauchbar bei zweitem Blatt Tusche nicht mehr so stark zweites Blatt noch einmal kleiner umsetzen, mit dickeren Linien auf 25 x 30 cm zwei Porträts nebeneinander geplottet kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31 kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31 12:48 - 13:00 = 12 min / 2 = 6 min + 5 min Bleistift Kreuz an Ecken geplottet danach mit Schneidemaschine auf 25 x 30 cm geschnitten zwischendurch unter große Schneidematte mit anderen Blättern gelegt, zum glätten umsetzen Link nächstes Mal verschiedene Grade von Genauigkeit ausprobieren Kurven stärker und schwächer (näher an Gerade) mit mehr Kontrast 2 x Daumennagellänge Alkohol Whisky Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Äh … äh …
- Haben wir nun schon beantwortet.
- [Lachen.]
- Und zwar … Und zwar, das habe ich noch nie gehabt … äh … ähm … Ich war ein zweites Mal im Museum Pompidou und … ähm …
- Du kriegst bald eine Jahreskarte.
- Voraussetzungen, sich auf Kunst einlassen können
- Da … Da war das so, dass … äh … äh … wir zu zweit da waren. Aber … ähm … Der andere der wollte sich ein anderes Mu… äh … eine andere Ausstellung zuerst anschauen. Mich hatte allerdings diese Dauerausstellung interessiert. Ähm … Und ich war alleine unterwegs. Und ich stand vor einem riesen großen Gemälde. Vielleicht sechs Meter in der Höhe, vier Meter breit. Oder so. Es war riesig gezeichnet. Ähm … Und … äh … Ich war einfach nur erschlagen, als ich davor stand. Und war auch schon dabei, daran vorbei zu laufen. Und dachte aber, ich will das ganze mal auf mich wirken lassen. Und … äh … Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein Holzstuhl.
- Mhm.
- Ich hab' mich auf diesen Stuhl gesetzt und hab' fast eine Stunde vor diesem Bild gesessen.
- Mhm.
- Und hab' das auf mich wirken lassen.
- Also im Normalfall wärst du daran vorbeigegangen. Aber da hast du dir dann einmal vorgenommen: Jetzt bleibe ich mal stehen und gucke mal.
- Weil ich eben die Zeit hatte in diesem Moment Moment .
- Okay.
- Weil ich wusste, dass … äh … äh … äh … ähm … der andere länger in der anderen Ausstellung ist. Und ich wollte … Wahrscheinlich war mir in dem Moment auch danach, mich einfach setzen zu wollen.
- Das ist interessant. Weil daran merkst du dann, dass … äh … dieses berühren, das kann man nicht einfach so antworten: "Das muss mich berühren". Sondern dann ist eben wieder dieser Faktor, man muss sich erst einmal Zeit nehmen. Vielleicht manchmal, um berührt …
- Genau.
- … zu werden. Und das machen ja die meisten … Das können ja die meisten zeitlich gar nicht machen. Weil sie eine Familie um sich herum haben.
- Genau.
- Dann hetzen sie eher durch. Ne? Und können sich darauf nicht einlassen. Okay. Also man kann sich berühren lassen von vielem. Schafft es aber in dem Moment vielleicht nicht. Auch in der Situation …
- Genau. Das tolle war auf jeden Fall, dass ich … äh …
- Beschreib' mal die Arbeit. Damit ich die vielleicht … ähm … finden kann.
- Ähm … Ich weiß gar nicht, ob du die … ob sie sich finden lässt. Ich kann auch gar nicht mehr …
- War's Malerei? Oder Zeichnung?
- Es war Malerei. Und vielleicht ist das auch sehr bezeichnend, dass man sich … Obwohl, das ist jetzt schon drei Jahre …
- Das … Das ist doch okay.
- … her. Oder so. Dass man sich … ähm … gar nicht mehr so arg daran …
- Das ist egal, ob du dich an den Künstlernamen erinnern kannst.
- … erinnern kann. Ähm … Es war auf jeden Fall Malerei. Es war eher dunkel gehalten. Mit dunklen Farben. Brauntönen. Ja? Mit Erdtönen gezeichnet. Ähm … Aber ich kann dir gar nicht mal genau sagen, was ich sogar darauf … Was ich gesehen habe.
- Mhm.
- Verweilen verändert Wahrnehmung
- Was es darstellen sollte. Ähm … Auf jeden Fall kann … Auf jeden Fall weiß ich aber noch, emotional hat's mich ziemlich berührt. Weil … ähm …. es hat … Je länger ich davor gesessen hab', hat es sich verändert. In meiner Wahrnehmung.
- Okay.
- Erst Infokärtchen lesen, dann Kunst sehen
- Und … ähm … Was … Was viel [Sperren: schöner] gewesen ist, ist, dass ich … äh … parallel natürlich auch die Menschen beobachten konnte, die … die dort hingekommen sind. Also welche, die kurz davor standen. Welche, die vorbei gelaufen sind. Welche, die kurz … äh … halt gemacht haben und erst, bevor sie das Bild so richtig wahrgenommen haben, erst einmal gelesen haben, wie … wie ist der Titel, wie ist der …
- Das nächste große Thema.
- … Name. Andere, die erst einmal … äh … ähm … sich das angeschaut haben und anschließend nachlesen wollten, … äh …
- Wie hast du das gemacht?
- Ja es ist … Ich weiß es nicht. Wie es in dem Moment war. Ich kann's dir nicht sagen. Äh … Für mich war das aber … ähm … an dem Tag … Ich kann's dir nicht sagen, warum. Aber mich hat als erstes die Rahmung interessiert.
- Okay.
- Und zwar ich wollte wissen, … äh … äh … Also es war … ähm … äh … Es war … Es war ein Holzrahmen. Es war zwar draußen rumgesetzt. Da waren noch einmal zehn Zentimeter Platz.
- Ein Schattenfugenrahmen ist das.
- Ja genau, ein Schattenfugenrahmen.
- Leinwand …
- Und mich hatte interessiert, ob die Leinwand halt an der Seite bemalt gewesen ist. Oder ob … Manche Künstler machen halt einen weißen oder schwarzen Rahmen. Und …
- Na was … Was war es? Na bei Gerhard Richter Gerhard Richter …
- Hier so ein schwarzer Rahmen. Ne? Und andere lassen halt son … son farbigen …
- [Sperren: Für die Gesellschaft], für die große Produktion, damit's verkauft wird, wird normalerweise das Bild drumherum gemacht. Weil das die meisten heute hässlich finden, wenn dann … äh … nichts ist. Oder so.
- Ja. Ähm … Genau.
- Es muss … drei de aussehen.
- Mich hatte das damals so interessiert. Und … äh … ähm … äh … Man hat gesehen, dass er halt nicht absichtlich um die Leinwand herum gemalt hat. Sondern man konnte halt so … äh … äh … die Farbreste erkennen. Am … Am Rand.
- Okay.
- So. Also er hat auch die Farbreste nicht überstrichen. Mit …
- Okay.
- … weiß oder schwarz. Und er hat auch nicht um den Rand gemalt.
- Okay.
- Sondern es waren einfach die [Sperren: Reste]. Und das fand ich …
- Okay.
- … ganz spannend.
- Aber das heißt, er hat sozusagen schon auf der Leinwand gemalt. Viele machen das glaube ich so, dass sie die Leinwand einfach irgendwo hinlegen und danach dann erst bespannen.
- J…
- Es war also schon bespannt. Wenn du das jetzt so sagst.
- Genau. Genau. Genau.
- Okay. Weil … Es ist ja nicht negativ … Es ist ja nicht negativ, wenn's …
- Ja.
- … am Rand bereits bemalt ist. Das heißt ja lediglich, dass er später dann erst aufgezogen …
- Ja.
- … wurde.
- Ja genau. Kann so sein. Weiß ich nicht. Ähm … ähm … Das weiß ich nicht. Aber was … Was halt auch viel schöner dabei gewesen ist, war …
- Warte mal … Ich schaue … Ich hoffe, ich hab's nicht gelöscht [Fußnote: Die aktuelle Aufzeichnung]. [Lacht. Schaut auf den Rekorder.]
- Alexander als Aufsichtsperson
- … ist, dass die, … äh … dass man halt die Menschen beobachten konnte, die … äh … daran vorbei gelaufen sind. Ähm … Und wie … was die empfunden haben. Es gab auch welche, die … die mehrere Minuten davor gestanden haben. Und was das [Sperren: ganz] tolle war: auf einmal kamen Japaner auf mich zu und wollten mich zu dem Bild befragen. Weil … Die hatten mich dort sitzen sehen und dachte, ich gehöre mit zur Ausstellung. Und ich passe auf dieses Bild auf. Oder ich gebe [Sperren: Auskünfte] zu dieser Ausstellung.
- Okay.
- Und … äh … Hab' mir in dem Moment so total … Und das war nicht … Ist nicht nur einmal passiert. Sondern mehrmals. Ähm … Und das hat mich so reingezogen auf einmal. Und ich … äh … war dann auch ganz froh, dass … äh …
- Du hast aber nichts dann gesagt, oder darüber gesagt.
- Na, ich hab' halt gesagt, dass ich selber nur …
- Wäre witzig gewesen, hättest du da irgendwas …
- [Beide lachen. Nicht verständlich, 1:32:30.]
- Hätt' ich machen können. Aber ich dachte dann in dem Moment: Die armen Kunststudenten Kommilitone , die da … äh … ihre paar Euro damit verdienen, dann halt diese … diese Kunst anderen erklären zu müssen. Die dann auch immer parat stehen. Ja?
- Dir war's dann aber anscheinend in dem Moment nicht wiss… äh … äh … nicht wichtig zu wissen, wie bei den Japanern jetze … äh … was da dargestellt ist. Wie und warum, oder so. Oder?
- Nein, also ich hab' …
- [Sperren: Aber] … Aber … Aber du sahst jetzt so lange dort, weil du die anderen Leute beobachtet hast, weil du den Schattenfugenrahmen …
- Genau.
- … interessant fandest.
- Genau.
- Aber das Bild hast du betrachtet, sozusagen.
- Natürlich. Das war ja der ausschlaggebende Punkt, warum ich …
- Und was …
- … da überhaupt geblieben bin.
- Und was hat dich da berührt? Du hast das gesagt mit der Zeit kam das erst. Ne? Am Anfang wärst du dran vorbei gegangen, aber als du dich dann hin gesessen hast, dir die Zeit gelassen hast, dann …
- Kriterium Größe und Maltechnik
- Also [Sperren: Warum] ich eigentlich stehen geblieben bin, war die Größe. Die schiere …
- Okay.
- … Größe. Die mich in dem Moment beeindruckt hat.
- Das würde ich jetzt wieder kritisch …
- Und …
- … sehen.
- … mich hat die Maltechnik …
- Die ist aber wichtig.
- … interessiert. Die Maltechnik hat mich interessiert. Also … äh … Ich hab' schon geschaut, ob ich erkennen kann, … äh … in wie vielen Schichten gezeichnet worden ist. Gemalt worden ist.
- Also ging's dir ums Handwerk Handwerk .
- Und … äh … [Sperren: Das] war glaube ich [Stockt.] … Das Gefühl dieses … äh … dieses … äh … übergroßen Bildes.
- Ja.
- Anschließend halt auch dieses Interesse an dem Handwerklichen.
- Ja.
- Nämlich wie ist der Rahmen … äh … äh … Wie ist das ver…
- Ja.
- …arbeitet. Äh … äh … Sieht man die Pinselführung. Auf diesem großen …
- Ja.
- … Bild. Ähm … Mit welchen Pinseln überhaupt hat er …
- Mhm.
- … gearbeitet. Ja? Und je näher man … Das hab' ich übrigens auch bei anderen beobachten können, dass sie [Sperren: Ganz] nah bis fünf Zentimeter mit der Nase …
- Mhm.
- … an das Bild herangegangen sind. Wo es dann ja gar nicht mehr … äh … darum … um das große Ganze ging, sondern …
- Mhm.
- … wo man gucken wollte … ähm … welche Farbpigmente kann man erkennen. Oder welche …
- Mhm.
- … Pinselführung kann man erkennen. Und so. Äh … da gab's viele, die …
- Das … Das ist auch spannend. Das mach' ich ja auch.
- … da rangegangen sind. Genau. Äh.
- Um das halt selbst zu verstehen, wie so ein Bild aufgebaut ist. Und … Und aus was es besteht. Und so.
- [Sperren: Genau]. Genau.
- Und welche Striche man sieht. Ob man Skizzen …
- Erster Eindruck, das Wie und Was
- Und da zeigt es ja wieder, dass in den Momenten eben … äh … Kunst auch viel mit Handwerk zu tun hat.
- [Sperren: Aber] ja … Das wirkt jetzt eher so, als wäre das Interesse eher an dem … ähm … an dem Materiellen.
- Nicht an dem Was, sondern dem Wie.
- Ja.
- Ja.
- So.
- Mag sein, dass man, also wenn man einmal …
- [Sperren: Ist ja nicht schlimm], aber …
- Ich glaub' … Ich glaub', das ist die nächste Stufe. Also die erste Stufe ist eben das Was. Ähm … Wenn man sich mit Kunst erstmalig beschäftigt, will man erst einmal gucken, was wird mir denn gezeigt. Ähm … Welche Wirkung hat's auf mich. Und je … Je öfter …
- [Es läutet an der Wohnungstür.]
- … man sich mit … … beschäftigt … Ich muss mal eben an die Tür. [Steht auf. Redet weiter.] Je öfters man sich mit Kunst beschäftigt, schaut man dann irgendwie nach dem Wie. Ne? [Wird leiser.] Also wie … wie ist … [Wird noch leiser.] … es gemacht.
- [Aufnahme unterbrochen.]
- Okay. Noch einmal ganz ganz kurz jetzt zu dem … Ich weiß jetzt gar nicht, wo wir geendet haben eigentlich.
- Ja umso besser. Dadurch kannst du jetzt wieder strukturiert …
- Neu anfan… [Sperren: Jetzt frag' ich wieder die ersten Fragen und du antwortest ganz anders.] Als hätt' ich zwei Alexanders besucht.
- Ähm …
- White Painting Robert Rauschenberg
- Drei Sachen würde ich glaube ich noch machen. Einmal ganz kurz auf das White Painting bei dir im Raum zu sprechen kommen.
- Mhm.
- Einmal auf dein … äh … Gerhard Richter Bild …
- Mhm.
- … im Raum. Und einmal noch kurz zu [Sperren: meinen] Arbeiten kommen. Wie [Sperren: du] das eigentlich siehst. Was du siehst und … Ne?
- Okay.
- Das ist glaube ich ganz spannend.
- Ja.
- [Pause.]
- Ähm … Die … White Painting wird ganz kurz werden. Ich hab' dir ja schon erklärt. Ich hab' da jetzt in München eins gesehen halt. Das ist genauso weiß. Das ist aber glaube ich bemalt weiß. Die Leinwand sieht aber am Ende genauso aus. So. Ist ein riesen großes Bild. Wie das. Nur doppelt … ähm … Das hat zwei Leinwände nebeneinander. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Du siehst also nur weiß. So wie hier.
- [Pause.]
- So.
- [Pause.]
- Wenn du jetzt diese weiße Leinwand noch einmal weiß malen würdest, dann würde sie identisch sein. Vom Technischen, vom Handwerk her. Ja?
- [Pause.]
- Wo würdest du … Was würdest du jetzt denken? Was würdest du … ähm … Was wäre für dich der Unterschied. Warum ist das Kunst. Vielleicht sagst du ja selber, das ist für dich auch Kunst. Wenn du es machst. Oder denkst du jetzt schon, wenn [Sperren: ich] sage, das ist ein White Painting, das ist Kunst, oder … Gute Kunst sagen wir eher mal. Na, das ist ja schon wieder was ganz anderes …
- Also. Mhm. Bevor es zu technisch wieder wird. Mal was ganz allgemeines. Bei mir hängt das jetzt drei Jahre, glaube ich. Oder vier Jahre. Ähm … In weiß, weil … weil ich es halt mit Ölfarben bemalen möchte und zwar … ähm … mit zehn oder zwölf Lagen. Möchte ich zeichnen. Also will … will ich malen. Mit Farben überziehen. Und Ölfarben kostet auf dieser Größe natürlich auch. Das viel größere Problem ist: Ich brauche eine Werkstatt. Ich brauche einen Raum, wo es durchtrocknen kann. Damit's halt keine Risse bildet. Mhm. Hab' ich nicht. Kann ich nur … ähm … unterm Dachgeschoss machen. Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt. Ähm … Also ich … Wahrscheinlich wird es immer weiß bleiben.
- Das war auch die Begründung vom dem Rauschenberger. Es ist halt …
- [Lachen.]
- … weiß geblieben, weil er …
- Ich weiß halt, dass es … ähm … Bilder gibt, die total schwarz sind.
- Ja.
- Ich weiß auch, dass es Bilder gibt, die [Räuspert sich.] weiß sind. Übrigens Gerhard Richter hat auch …
- Weiß i…
- … schon … ähm … diese … diese Technik, die er anwendet. Und hat am Ende einfach weiß drüber gezogen.
- Ja.
- Wo man denkt: Hallo. Warum nimmst du denn vorher Grün, Rot, Blau. Wenn du es dann am Ende eh mit Weiß wieder überziehst.
- Na ja, wenn man die Farbe sieht, dann …
- Mhm. Na ja, hat man glaube ich gar nicht. Also er hat eine sone Serie gemacht, … ähm … die am Ende wie Schnee aussehen. Mhm. Man hat Schattierungen sehen können. Aber eher so … schwarz gräulich.
- Okay.
- Weil … Weil er nämlich, als er angefangen hat diese Bilder [Räuspert sich.] zu machen, … Weil er sich nicht … Wußte er gar nicht, wohin es führt. Das war ein Prozess. Und am Ende wollte er halt … ähm … so … sone Serie schaffen mit … mit … ähm … Schneelandschaften, oder was das dann auch immer darstellen soll. Also … ähm … äh … Ich weiß halt, dass es schwarz und weiß gibt. Ähm … Das Interessante ist, die, die hier herkommen, und die gucken auf diese Wand, denen erkläre ich dann auch immer, dass ich da irgendwann mal etwas draus machen will. Aber [Sperren: fast] alle Reaktionen waren immer: Weiß sieht viel cooler aus. Ich würde es weiß lassen. Und das …
- Weiße Leinwand als Dekoration
- Warum, von der Dekoration her, oder …?
- Ich weiß nicht was der Grund ist. Äh … Weil die Wand ist ja auch weiß. Also wenn ich's jetzt abhänge, …
- Das ist schon ein Unterschied. Das sieht tot aus. Jetzt sieht's lebendig, ne?
- Ja also … Das war wirklich [Sperren: ungelogen]. Ich möchte sagen, fast jeder, der das bisher hier so hängen hat sehen, …
- [Sperren: Ich hab's nicht gesagt].
- … und dem ich das beschrieben habe, der hat gesagt, er würde es weiß lassen. Äh … äh … Es sieht einfach cool aus. Ja?
- Okay.
- Wahrscheinlich auch etwas, was man nicht erwartet. Ja? Ähm … Hat ja … Im Vergleich zur Wand ist es ja schon überproportional groß. Und man erwartet es einfach nicht, dass jemand Geld in die Hand nimmt … Und das [Sperren: hat] Geld gekostet. Diese Größe …
- Mhm.
- White Painting kaufen = Luxusproblem und Mut
- … in der Qualität. Man erwartet nicht, dass jemand Geld in die Hand nimmt und etwas Weißes sich an die Wand macht. Ähm … Und das ist vielleicht auch etwas, … äh … was dann auch vielleicht ein Luxusproblem, oder auf einmal auch wieder ein … mhm … materielles Problem ist. Kaufe ich jetzt Kunst, weiße Bilder, …
- Mhm.
- … für sehr sehr sehr viel Geld …
- Ja.
- … und hänge mir das an die Wand. Das muss man sich auch leisten können!
- Mhm.
- Ähm … Und … äh … Mut gehört vielleicht auch dazu. Ähm … Und von daher mag es durchaus Menschen geben, die darin Kunst sehen. Ich …
- Wir wissen jetzt beide nicht, was dieser Rauschenberg damit machen wollte.
- Ja.
- Ich hab' mich auch noch nicht informiert. Ich weiß, dass es im Museum hängt und das es deshalb als Kunst angesehen wird. So. Und das ist …
- Ja.
- … ein Museum, ein privates, wo man Eintritt bezahlen muss. Das heißt, die Kuratoren werden sich da schon sagen, dass das ein berühmtes Bild ist. Nicht weil der Gesetzgeber sagt, man muss ein Kunstwerk in … in den Räumen haben von …
- Ja. [Leiser:] Ja.
- … Rauschenberg.
- Und … ähm …
- Aber es geht ja eher um [Sperren: deinen] Zugang. Ne? Also was … Was … Was … Wenn du jetzt sowas weißes siehst, … ähm … kannst du da schon etwas empfinden? Also nachvollziehen, warum das Kunst …
- [Sperren: Nein]. Nein.
- … sein soll?
- Genialität Genie
- Nein. Für mich … äh … äh … fehlt es in dem Moment halt … ähm … an der [Sperren: Genialität]. Also an dem … diesen … ähm … an, dass da etwas … das da jemand etwas geschaffen hat, was ich zum Beispiel nicht kann. Oder auf das ich nicht gekommen wäre.
Montag, 5. Dezember 2016
Werkstatt Plastisches Gestalten Link wegen Schnitzholz, eventuell Linde mit Bachmann zum EVG Holzhandwerk, FSG Furnier und Schnittholz (Borsdorf) und Leipziger Kisten- und Leistenfabrik mit Auto gefahren Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link weiter transkribiert- Also zumindestens wenn nicht öffentlich finanziert, ne? Also diese Einschränkung würde ich nie vornehmen …
- Doch.
- Was bei Museen ist.
- Aber sowas von.
- Ähm … Nee. Ich würde diese Einschränkung nicht machen, dass sie immer öffentlich finanziert ist. Das Zugänglich machen von Kunst. Das würde ich nicht.
- Öffentliche und private Museum
- Aber es wird doch andere Kunst anders gezeigt in einem öffentlichen Museum als in einem privaten. Da sind doch die Mittel ganz andere. Zum Beispiel.
- Aber wo sollen da die Unterschiede sein?
- Na zum Beispiel meckern, so viel ich weiß, die öffentlichen Museen ständig rum, dass sie nicht so viel Geld haben, um die Millionenbeträge für irgendwelche Kunstwerke, die eigentlich relevant sind, im Kunstbereich, … äh … äh … zu bekommen. In ihr Archiv mit aufzunehmen. Weil es ganz viele Privatsammler gibt, oder Privatmuseen, die das halt aufbringen können. Das Geld. Weil die nun einmal große … äh … äh … Gelder dahinter haben. Und das Museum ist eben nicht.
- Ich weiß …
- Ich meine jetzt nur. So als Beispiel.
- Fürs Ausstellen bezahlen
- Also ich weiß es nicht. Ich weiß es nur vom Museum Pompidou in Paris, dass man … äh … äh … das man erst einmal Geld zahlen muss, um überhaupt dort ausstellen zu dürfen. Centre Georges-Pompidou, Paris
- Wasn das für ein Museum?
- Ja. Also das ist ein großes Nationalmuseum in Frankreich.
- Wie, da musst du dafür bezahlen, dass du was ausstellen darfst?
- Ja, natürlich.
- Damit du die Räume nutzen darfst?
- Damit ich die Räume nutzen darf.
- Ah, dir geht's jetzt um die Räume, nicht um die Kunst, die gezeigt wird.
- Na … Na es ist halt so, dass … äh … ähm … Es gibt halt … ähm … einmal diese … diese Dauerausstellungen, auf verschiedenen Etagen, auf verschiedenen Ebenen. Und … äh … Diese … äh … Das sind … Weiß ich nicht … Vielleicht sind's manchmal Leihgaben von einem anderen Museum …
- [Zustimmend.] Mhm.
- Ähm … Aber … äh … Das muss dann entsprechend auch versichert werden. Aber derjenige, der die Leihgabe gibt, bekommt oft kein Geld dafür, dass er das dort ausstellt. Sondern das Museum muss halt dafür gucken, dass es hochversichert ist und … äh … und dass es halt … äh … an Wert nicht verliert.
- Aber man muss dafür doch nichts bezahlen, dass eine Arbeit ausgestellt wird.
- Gerhard Richter Gerhard Richter
- Also … äh … also bei den Dauerausstellungen: Nein. Ähm … Aber es gibt halt diese … diese Wechselausstellungen. Also Gerhard Richter war ja auch mal in Paris. Und … ähm … Für diese Wechselausstellungen muss der Künstler richtig Geld in die Hand nehmen, damit sie ihre Kunst dort überhaupt zeigen können. Ausstellung Panorama, Gerhard Richter, im Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
- Hat Richter dafür was bezahlen müssen?
- Ich gehe ganz stark davon aus. Und er … Und … äh … Die refinanzieren natürlich diese Kosten auch dadurch, dass die dann Plakate und Postkarten verkaufen. Und natürlich auch, dass sie vielleicht Werke verkaufen oder dass ihr Name wieder bekannter wird. Oder berühmter wird. Oder wie auch immer.
- Also … Bei Gerhard Richter weißt du, dass er da ausgestellt hat?
- Genau.
- Okay, dann gehe ich … Ich recherchiere das noch mal … Dann gehe ich jetzt davon aus, dass Gerhard Richter gar nichts organisiert hat. Er ist ein bekannter Mann. Das heißt, dass irgendjemand … äh … äh …, der ihn sehr sehr gut findet, der viel Geld hat, ihn halt ausstellen wollte. Und die dann halt gesagt haben: Okay, … äh … das machen wir da. Oder das Museum ist selber auf ihn zugegangen und … Wir würden gerne ein großes Ding … Aber … ähm … äh … Die müssen da halt arbeiten. Die haben nicht persönlich mit Gerhard Richter geredet. Da bin ich mir ganz sicher. [Sperren: Der] hat es gar nicht nötig, irgendwo …
- Also das glaube ich ist anders …
- … auszustellen.
- Weil es gibt ja ne Dokumentation über Gerhard Richter. Gerhard Richter - Painting, 2011
- Die hab' ich auch gesehen!
- Und auf DVD jetzt noch. Und … äh … Da sieht man, dass … äh … sein … Er hat wie so ein kleines Büro, wo sie Anrufe entgegen nehmen und so. Und die organisieren zum Beispiel die Ausstellungen von Gerhard Richter selbst!
- Mhm.
- Gar nicht die Museen. Sondern dann … Die fliegen dann in alle Welt. In Tokio war das zum Beispiel vor zwei Jahren. Und … äh … Seine Mitarbeiter sagen dann vor Ort … äh … wo die hingehängt werden. Äh … Wie sie verpackt werden.
- [Sperren: Das] ist aber was anderes!
- An welche …
- Künstler gestaltet Ausstellung mit
- Es geht doch jetzt … Ja aber warte mal! Dir ging's doch jetzt darum, dass der Künstler dafür bezahlen muss, dass er da ausstellen darf. Was [Sperren: du] jetzt gesagt hast … Das hab' ich ja auch gesehen, mit den Grundrissen und so. Wo die dann … Modell der Ausstellung Panorama, Gerhard Richter
- Ja, genau.
- Das find' ich doch super, dass das der Künstler oder … oder ein kleiner Stab halt selbst macht. Weil die kennen sich da aus, die woll'n 'ne Wirkung …
- [Zustimmend.] Ja, ja.
- … für die einzelnen Arbeiten. Dies … Dies ist doch super!
- Aber gut, dass kannst musst du recherchieren. Ja.
- Ich guck noch einmal!
- [Nicht verständlich, 15:15.]
- Sag' noch mal den Namen von diesem Museum.
- Pompa … Pompidou, glaube ich. Pom … mhm … Museum … Nationalmuseum. Es wird nur Pompidou abgekürzt. Oder so.
- Paris, ja?
- Genau. [Sperren: Ähm …]
- Da gucke ich dann nach, wegen …
- Galerien
- Zum Beispiel ist ja dann auch schwierig, wenn man dann zwischen Galerien und Museen abgrenzt. Und in den Galerien musst du [Sperren: immer] Geld zahlen, damit du deine Kunst dort ausstellen darfst.
- [Wissend:] Nein.
- [Pause.]
- Nee. Galerien funktionieren ganz ganz anders. Im Normalfall. Es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel in New York fällt mir eine ein, wo du als Künstler Geld bezahlen sollst, dafür, dass du in New York in dieser Galerie und so … Das ist dann aber lediglich, damit du in deine Biografie … äh … reinschreiben … äh … kannst, du hast in New York mal ausgestellt. aus dem Werbefilm, Agora Gallery, New York
- [Von weiter weg:] Also ich zum Beispiel bekomme immer Post von einer Galerie. [Stimme wird lauter:] Und zwar Schultz Contemporary. Und wenn ich dort als Künstler ausstellen [Sperren: wöllte], müsste ich Geld dafür bezahlen, …
- [Laut ins Mikrofon:] [Sperren: Ja].
- … dass ich diese Ausstellungsräume benutzen darf.
- Lass uns mal auf die Internetseite gehen. Du suchst … Ach, du hast schon. Genau mach' mal da. Aber das … Das sind Ausnahmegalerien. Die gibt's auch und da geht's halt um eine Geschäftsidee. Ne? Die müssen halt ihr Geld verdienen und normalerweise gehen aber Galerien … Wir können ja ganz kurz darüber reden … Galerien gehen ja normalerweise so ran, dass sie … ähm … äh … Künstler … ähm … in Vertrag sozusagen haben. Also die kommunizieren richtig mit ihnen. Die haben nen Vertrauensverhältnis. Und … äh … Und das die Galerie alles managt. Äh … äh … äh … Die Räume … äh … bezahlt. Und Vernissagen und so weiter macht. Und am Ende dann für den Verkauf Provision bekommen. Was ziemlich hoch ist. Ich glaube fünfzig, sechzig, siebzig Prozent. Oder so. Da müsst ich noch einmal gucken, wie die normalen Preise sind. Das heißt, der Künstler bezahlt [Sperren: nicht] dafür, dass er da ausstellen darf. Sondern er muss natürlich dann indirekt dann … äh … ähm … die Galerie mit bezahlen. Aber die muss nun einmal auch überleben, ne? Das ist deren Prinzip. Aber der Gal… der Künstler geht das Risiko nicht ein. Was du jetzt sagst. Am Anfang bezahlt er bereits tausend Euro um da einmal ausstellen zu dürfen. Galerie Michael Schultz, Berlin
- [Leise:] Ja. Okay, …
- [Sperren: Das ist normalerweise] eben nicht so, aber …
- … ich will mich da jetzt auch nicht so festlegen.
- [Sperren: Nein nein!]
- Ich meine doch nur, dass es sowas gibt.
- Künstler bezahlen
- [Sperren: Na] ich kenn' … ich kenn' das ja eben … in New York. Da war aber meine Hauptkritik im Kopf gleich automatisch: Das machen die Künstler oder die [Sperren: Hobbykünstler Hobbykünstler ] dann halt [Sperren: nur], um in ihrer Biografie drinnestehen zu haben, … sie haben mal in New York ausgestellt. Ne Ausstellung gehabt.
- Und warum soll es umgekehrt nicht auch so sein, dass … ähm … dass ein New Yorker Künstler in Berlin … in einer Berliner Galerie gerne ausstellen möchte und deshalb dafür Geld in die Hand nimmt? Warum soll es nur einseitig funktionieren?
- [Sperren: Ich denke], es ist … ähm …
- [Pause.]
- Es geht doch darum, [Sperren: warum] wird jemand [Sperren: wo] ausgestellt. Und ist es nicht viel … ähm … viel bedeutender, auch für den Künstler selber, wenn er eine Einladung bekommt? Weil er halt zu irgendwelchen … äh … Themen oder so … ähm … ne Werkgruppe hat oder so. Und … Und nen Galerist hat ihn halt entdeckt. Auf irgendeiner Vernissage Vernissage oder so. Und … Und … Und die Galerie dann halt auf [Sperren: ihn] zutritt und sagt: Äh … ähm … Wir würden dich gerne ausstellen, weil das Punkt so und so passt. Das ist doch für den Künstler viel viel sympathischer, weil er dann halt nicht … äh … ähm … Geld in die Hand nehmen muss. Und gleichzeitig er weiß, dass andere Leute seine Kunst sehen [Sperren: wollen]. Ausstellen wollen.
- Ja.
- [Zeige auf Website.] Dieses Prinzip ist ja anscheinend ein anderes hier.
- [Pause.]
- [Leise.] Ich mag es übrigens nicht. Dieses Prinzip. Da gibt's jetzt einige. Ja …
- [Lange Pause.]
- Ausstellen für die Biografie
- [Sperren: Ich mein.] Einfaches Beispiel, was jetzt noch nicht aber direkt große [Sperren: Kunst] ist, wäre jetzt die Ausstellung vom Grundkurs gewesen. Also von der Hochschule. Ne? Da sind wir auch in die Spinnerei Spinnerei gegangen und haben uns eine große Halle gemietet. So. Und die kostet dann auch nen paar tausend Euro. Dreitausend oder so. STANDBY, Ausstellung im 2. Studienjahr, Halle 14
- Ja.
- Und die mussten halt die Studenten aufbringen.
- Ja. Klar!
- Ja, aber da ging um eine Ausstellung von einem Semester. So. Das würd' ich … Da hat man halt einen Raum gesucht. Natürlich sollte der dann gut wirken. Ne? So vom Namen her. Und so. Spinnerei und so weiter. Und das hat ja … Das hab' ich dir glaube ich schon erzählt, ein Kommilitone Kommilitone eben gleich genutzt. Auf seiner Website, die schwarz mit großem Namen und so weiter ist, … äh … äh … da hinzuschreiben, … ähm … äh … Ausstellung in der Spinnerei Leipzig. So. Aber nicht angegeben, dass das halt ne Grundstudium-Ausstellung war. So von der Hochschule. Screenshot, Ausstellung STANDBY, Website Martin Wühler
- Mhm.
- Was … Weil [Sperren: er] wollte … Deshalb meine ich eben, ich glaube, viele machen das, um in ihre Biografie etwas … etwas reinzuschreiben, was gut wirkt. Aber darum geht's mir jetze nicht. Ich denke dir jetze auch nicht. Das ist jetzt ein Geschäftsmodell Kunstmarkt , was wir durchgehen.
- Ja. Ja ja. Okay dann …
- Aber was stand denn da, was steht denn da jetzt vom Konzept her?
- Ähm. Man findet leider gar nichts. Also man …
- Na dann guck' ich da im Internet noch einmal nach.
- Kontaktmöglichkeit und … äh … Nur wo sie beschreiben … ähm … wie sie …
- Ich guck da noch einmal nach!
- Was sie für Ausstellungen organisieren. Aber leider nichts von wegen … ähm … "Sie möchten bei uns ausstellen, bitte melden Sie sich". Das steht da leider gar nicht.
- Ich guck' mal nach. Ich meine, irgendwo wird das stehen. In einer Pressemitteilung oder so.
- [Zustimmend.] Mhm.
- Das ist kein Problem. Das interessiert mich jetzt auch.
- [Pause.]
- Genau, mach' das!
- [Sperren: Aber das sind] … Aber das sind jetzt Sachen, die außerhalb eigentlich … äh … äh … der … Wir gehen ja gerade durch, was gibt's für Geschäftsideen …
- Aber stell' mal deine …
- Geldverdienen mit Kunst
- … [Sperren: Was bei dir aber wieder ganz … Echt … Warte mal …] Was bei dir aber wieder mal sehr sehr interessant ist … Weil ich hatte dir ja schon geschrieben, du bist eben der, der bei mir so rüber kommt: Bei allen Gesprächen … Dir geht's am Ende um das [Sperren: Geld]. Um das Verdienen mit Kunst. Wir hatten das jetzt mit dem Zoo halt. "Mach doch mal die und die Motive! Das sieht doch schön aus! Und da gibt's bestimmt dann Käufer, weil es halt … äh … äh … etwas Neues ist". Und keine Ahnung was. Ich stimme dir ja zu. Aber dir geht's da immer um das Geld verdienen. Wie bei Gerhard Richter. Und so. "Mach doch mal nen großes Bild ihm nach! Und verkauf's bei eBay!". Und so weiter und so fort. Aber das [Sperren: passt] ja. Deshalb … Deshalb [Sperren: kommst] du gerade darauf! Das ist echt interessant! Du schleust mich immer wieder in dieses Verkaufsding rein! Aber darüber reden wir noch. Weil das ist ja dein Zugang. Irgendwie da. Äh … Dahin. Denke ich mir jetzt mal.
- Kunst als Geschäftsmodell
- Also [Sperren: Kunst] … Ja … Kunst ist ein Geschäftsmodell. Das glaube ich. Ja.
- Kunst ist ein Geschäftsmodell?
- Ja.
- Für … Für … Für wen? Für den Künstler oder für die, die drumherum sind?
- Sowohl als auch.
- [Pause.]
- Ist das jetzt nen Vorwurf, den du [Sperren: allen] Künstlern …?
- Das ist [Sperren: gar kein] Vorwurf.
- Na ja, für mich klingt das so. Geschäftsmodell?
- Nein. Nein. Ist ja nicht negativ.
- Gut, aber …
- Sonst wär's vielleicht, wenn's jetzt negativ gemeint wäre.
- [Sperren: Ich] …
- Aber …
- [Sperren: Ich] stelle mir vor … [Sperren: Ich stelle] … Nein … [Sperren: ich stelle] mir vor, dass viele Künstler … äh … äh … dir einen in die Fresse schlagen würden, weil …
- Das glaube ich nicht.
- [Sperren: Doch]. Weil sie halt … äh … äh … Kunst eben außerhalb des … des Geldverdienens sehen. Außerhalb dieser … äh … äh … dieses Kapitalismusding. Sondern … äh … ganz ganz andere [Sperren: Ideale] eigentlich haben. [Sperren: Warum] sie Kunst machen.
- Künstler und Alltagssorgen
- Wie … Wie will denn der Künstler seine Brötchen Sonntags auf dem Tisch haben?
- [Sehr laut:] [Sperren: Mensch! Das ist doch eine ganz andere Frage!] Das … Das … Du [Sperren: fragst] jetze wieder, [Sperren: wie] … wie … Er muss ne Wohnung bezahlen. Und so weiter und so fort.
- Ja.
- Das sehe ich doch ein!
- Sein … Seine Werkstatt.
- Das heißt doch aber noch lange nicht, dass die [Sperren: Intention Intention ], Kunst zu machen, automatisch ist, man muss Geld verdienen. Und davon bist du jetze ausgegangen.
- Beruf Künstler
- [Festlegend:] Es ist eine Art Beruf.
- [Pause.]
- Was is ein Beruf?
- Es ist eine Art Beruf. Den jeder ausübt.
- Wenn du jetze steuerrechtlich ran gehst … äh … Wie das im Internet dann auf … äh … auf … äh … Ich hab' mich da auch mal …
- Steuerlich würde …
- … eingelesen.
- Steuerlich würde man von der Einkunftsart sprechen.
- Ja.
- Das stimmt. Aber … äh … Das meine ich gar nicht. Sondern … äh … äh …
- Na ja, es gibt ne Künstlerdefinition bei Wikipedia und da geht's halt darum, … äh … äh … Du bist Berufskünstler, wenn du … also wenn du soundso viel Geld damit verdienst und dein Leben finanzieren kannst.
- Nur er muss doch … Er muss doch … Er muss doch von irgendwas leben können.
- Gut.
- So. Und … äh … Wenn er jetzt … äh … ähm … nicht vermögend ist oder aus anderen Quellen schöpfen [Sperren: könnte] … Wenn die ihm nicht zur Verfügung stehen, …
- Mhm.
- Verkaufskünstler
- … dann muss er sich Gedanken machen … äh … ähm …. Zu welchem Zeitpunkt er halt sein … seine Kunst veräußert. Und in dem Moment Moment , wo er anfängt diese Kunst nur [Sperren: deshalb] zu veräußern, um sein Lebensunterhalt damit zu bestreiten, ist das in meinen Augen automatisch für ihn auch ein Geschäftsmodell. Weil … Er betreibt ein Geschäft!
- In meinen Augen ist das dann keine …
- [Unterbricht.] Er kauft …
- Ja, aber in meinen Augen …
- [Unterbricht:] … Farbe.
- Ja.
- Macht daraus etwas und verkauft das ganze.
- Ja. In meinen Augen ist das dann nicht mehr … äh … die Kunst, die Künstler normalerweise anstreben. Es gibt Verkaufskünstler. Davon gibt's ganz viele.
- Kritik an meine Interviewführung
- [Sperren: Ja aber] die Frage ist doch, …
- Die machen … [Nicht verständlich.]
- [Nicht verständlich, 23:25.] … Im Rahmen des Interviews von [Sperren: deiner] Ansicht, wie definiere ich Kunst …
- [Sperren: Na ja, es sollte …]
- … überzeugen möchtest, oder …
- [Sperren: Okay.]
- Du dich dafür interessierst …
- [Sperren: Hallo!]
- [Nicht verständlich.]
- Mich [Sperren: interessiert] natürlich deine … Aber ich hab' … Natürlich möchte ich trotzdem Fragen stellen können, damit [Sperren: du] dann dann noch näher darauf eingehen kannst. Also dass du dann nicht auf einer oberflächlichen Beantwortung stehen bleibst. Und dann glaubst, du das bis zum Lebensende!
- Ja.
- Sondern du sollst ja selbst hinterfragen können. Vielleicht … Ich will dir ja nur sagen, dass ich anderer Meinung bin. So.
- Das ist auch gut so.
- Das wissen wir ja.
- Das wäre ja schlimm und …
- [Unterbricht.] [Sperren: Okay], dann gehen wir auf deine noch einmal ein! Dann … Bevor ich … Ich soll jetzt ja gar nicht meine sagen, sondern ich glaube deine Meinung …
- Sicht aus der Rechtswissenschaft
- Nur ganz kurz. Also ich … äh … Ich arbeite ja … äh … in der Rechtswissenschaft.
- Ja.
- So.
- Irgendwas mit Krankenkasse!
- [Sperren: Nein nein! Gar nicht!]
- [Beide lachen.]
- Gar nichts mit Krankenkasse. Überhaupt nicht. Sondern …
- [Sperren: Rausstreichen diesen Satz. Darf der Professor nie hören!]
- … mit Steuerrecht. So. Und nun pass mal auf. Und zwar … äh … Rechtswissenschaftler müssen Kunst … äh … im rechtlichen Sinne definieren.
- [Knappes:] Ja.
- Und zwar … äh … Sie müssen überlegen, wie ordnen sie Kunst … Unter welcher Einkunftsarten … [Nicht verständlich, 24:25.] … sie Kunst. Sie müssen … äh … über das Urheberrecht entscheiden. Dann … äh … müssen sie über Kunstfreiheit … Zum Beispiel dieses … äh … ähm … äh … dieses Gedicht, was ja über den türkischen Präsidenten … Dieses Schmähgedicht … Also sie müssen Abgrenzung schaffen, was ist Kunstfreiheit. Das heißt, also gerade Rechtswissenschaftler beschäftigen sich - ich persönlich jetzt nicht - aber die beschäftigen sich aus rechtlicher Sicht sehr … äh … stark mit dem Kunstbegriff. Und … äh … Da ist es nur gut, dass es viele Rechtsmeinungen darüber gibt, was Kunst ist. Was Kunst darf. Und was Kunst … äh … äh … für eine Bedeutung hat. Ähm … Aber das ist vielleicht … äh … äh …
- Aber das sind doch …
- … aus einem speziellen Rechtsgebiet heraus Fragen.
- Das sind dann am Ende … Um Gesetze machen zu können. Um das sozusagen in eine Form reinzupacken.
- Nein nein. Gar nicht. Weil … äh … ähm …
- Aha.
- Kunst im Grundgesetz
- Der Begriff Kunst, der kommt in verschiedenen Gesetzen schon vor. Er ist also schon geschrieben. Der Gesetzgeber hat …
- Eigentlich krass. Ne?
- … diesen Begriff Kunst … äh … als Substantiv halt in die Gesetzgebung …
- Hat er das dann auch definiert? Also mit der Kunst meine ich?
- Der Gesetzgeber definiert solche Begriffe in Gesetzen sehr sehr selten. Sondern das ist dann … äh … Aufgabe derjenigen, die das Recht anwenden.
- Warum macht der das nicht? Ich meine … Wenn der ein Gesetz schreibt, sollte er doch dann auch sagen, wie ein Philosoph halt, was versteht man unter dem und dem Wort.
- Ja vielleicht weil …
- Gesetzgeber kann Kunst nicht definieren
- Weil er es nicht kann!
- Weil Gesetze immer auf eine Vielzahl von Sachverhalten angewendet werden müssen. Und zwar nicht nur von dem Standpunkt aus, wo das Gesetz geschaffen wurde. Sondern das Gesetz soll ja auch beständig sein. Über zehn, zwanzig, vielleicht hundert Jahre. Soll das ja bestehen. Und vielleicht ändert sich in der Gesellschaft auch der Kunstbegriff im Laufe der hundert Jahre.
- Das wollte ich gerade … Ja.
- Kunstfreiheit
- Und auch der Begriff der Kunstfreiheit ändert sich. Und deswegen ist der Gesetzgeber natürlich gut beraten … äh … da nicht voreingenommen bestimmte Begriffe zu eng zu definieren. Weil er sie dann später unter den Gesetzestexte nicht mehr subsumieren kann. Äh … Aber was ich nur sagen wollte, ist, … äh … es ist [Sperren: gut], wenn es immer mehrere Ansichten über etwas gibt, was was Kunst sein kann. Ja? Also zum einen ist es geeignet für ein Streitgespräch. Für eine Diskussion. Und … äh … ähm … zum anderen … ähm … ist … sind solche Begrifflichkeiten wertegeprägt. Und zeit… Sie sind nicht zeitlos. Ja? Sondern sie verändern sich mit der Zeit.
- Na das ist ja wichtig. Genau.
- Genau. Und deshalb finde ich es gut, wenn du eine andere Ansicht hast. Aber ich glaube, du möchtest ja gerade [Sperren: meine] Ansicht …
- Ansichten Gesprächspartner hinterfragen
- [Unterbricht.] Ich möchte natürlich deine Ansicht hören.
- … heraushören.
- Aber ich möchte sie hinterfragen. In Frage stellen.
- Das kannst du machen, bitte.
- Geschäftsmodell Kunst
- Also. Warte mal. Nur um es zusammenzufassen. Du sagst, dass … äh … ähm … dass der Ausgangspunkt für Künstler, warum sie Kunst machen, hauptsächlich eben darin liegt … äh … den Lebensunterhalt zu verdienen.
- Nee, das glaube ich gar nicht.
- Aber hast du das nicht gesagt?
- Nein. Ich habe nur gesagt, dass Kunst für mich ein Geschäftsmodell ist. Aber ich hab' nicht gesagt, dass … äh … äh … dass … äh … Ausgangspunkt, warum jemand Kunst macht, … äh … äh … eben das … ähm … äh … äh … Geld verdienen ist. Weil das ist … Man sagt ja nicht oft … nicht … nicht oft genug, dass Kunst eine brotlose Kunst, also ein brotloses Unterfangen, ist.
- Ja.
- Nein. Ich glaube … ähm … [Räuspert sich.] Ausgangspunkt, warum jemand sich entscheidet … ähm … etwas zu schaffen, mit Gedanken, mit seinen Händen, mit seiner Sprache, wie auch immer, ist, dass er entweder glaubt eine Begabung zu haben, oder dass er, … äh … was gelernt hat, was er jetzt … äh … anwenden will.
- Handwerk Handwerk und Kunst
- Handwerklich, genau.
- Handwerklich. Genau. Also sogar vielleicht schon Handwerk. Also zum Beispiel kommt mir jetzt in den Kopf, … ähm … jemand der mit einer Motorsäge Holzstämme zu Figuren verarbeitet. Das ist entweder eine Begabung oder er hat es gelernt. Es ist ein Können. Es ist ein Handwerk. Und … äh … anschließend … ähm … verkauft er diese … diese Figuren. Diese Holzfiguren auf Märkten. Und … äh … gerade in den USA, wo ja fast alles nur Holzhäuser sind, … ähm …
- Mhm.
- … da wird viel mit Holzkunst am Bau auch gearbeitet. Und da sind diese Menschen nicht unbedingt gefragte Handwerker, sondern auch gefragte Künstler! Und … ähm … ähm …
- Eine ganz schwieriges Gebiet. Zwischen Handwerk und Kunst zu unterscheiden.
- Äh … Genau. Ich …
- Kunsthandwerk. Was ist …
- Genau. Ich würde es mir auch nicht trauen. Diese Unterscheidung. Wo endet Handwerk … äh … und wo beginnt Kunst. Oder umgekehrt. Ist Handwerk …
- Ja.
- … nicht Kunst oder ist Kunst nicht Handwerk? Äh … Diese … Dieses mag ich nicht beantworten können.
- [Sperren: Nur ganz kurz.] Ich denke, dass in Kunst Handwerk drinne steckt, aber nicht bloß Handwerk ist.
- [Pause.]
- Dann wäre es Kunsthandwerk.
- Das ist eben eine …
- [Unterbricht:] Da steckt eben halt was drinne, was auch … Also … ähm …
- [Unverständlich, da beide gleichzeitig reden.]
- [Sperren: Ja warte … Warte mal!]
- Begabung und angelerntes Können
- … niemand Kunst macht, weil er glaubt eine …
- … Begabung …
- … Begabung zu haben.
- [Sperren: Was … Was …] Was verstehst du unter einer Begabung?
- Mhm. [Überlegt.] Ich bin begeistert von Menschen, die … ähm … ein musikalisches Gehör haben und wenn sie sich ans Klavier setzen können und innerhalb einer halben Stunde ein Lied schreiben können.
- Was'n ein musikalisches Gehör?
- Ähm … Also es gibt Menschen, die … äh … äh … Töne hören und sofort auf einem Instrument umsetzen können.
- Kann man das nicht lernen?
- Ähm … Das weiß ich nicht. Ob man das in [Sperren: der] Perfektion erlernen kann.
- Perfektion weiß ich nicht. Aber mein Orgellehrer hat zum Beispiel versucht … ähm … mir das zu lehren.
- [Unterbricht.] Das meine ich.
- Welche Akkorde er spielt. Das ich höre und sage.
- Dass es vielleicht gut wird, aber vielleicht nicht so gut, als wenn man schon diese Begabung mitbringt. Also das man aus dem Lied schon heraushört … äh … welche Instrumente … äh … werden verwendet, … äh … welche Harmonien, … ähm … welche Noten, … ähm … welcher Takt …
- Das lernt man mit der Zeit.
- Äh.
- Das lernt man mit der Zeit.
- Ich glaube aber, dass es eben … Ja, das sage ich ja! Ich will das auch gar nicht … Ich … Ich … Ich will das … Ich will die Begabung und das Können gar nicht zu stark von einander abgrenzen. Ich sage nur: Entweder man hat die Begabung und macht deswegen etwas. In seinem Leben. Oder man hat das Können, weil man es eben gelernt hat. Weil man es vielleicht studiert hat.
- Okay.
- Und … ähm … Weil man's ganz oft gemacht hat.
- Okay. Also Begabung, meinst du, ist etwas, was halt bereits in einem drinne steckt. Ob man wollte oder nicht. In den Genen oder keine Ahnung was. Äh … Oder ein perfektes Gehör oder … Nee, etwas … [Sperren: Etwas] …
- [Unterbricht.]
- Etwas, was man nicht als außergewöhnlich sagen würde, weil die meisten es nicht haben. Und die andere Möglichkeit von [Nicht verständlich, 30:20.] wäre halt … äh … das Handwerk. Meinst du jetze?
- Genau. Das Lernen. Das Wiederholen.
- Okay.
- Das Festigen.
- Ich denk', das ist aber beides miteinander verbunden. Weil Begabung …
- Das eine schließt das andere nicht aus.
- Genau. Weil … Wenn ich mir jetzt vorstelle, einem Musikstudent wurde … wurde bestimmt am Anfang gesagt "Oh du bist begabt" und dann lernt der aber immer mehr und so weiter. Also das … Das … äh … Das bildet sich ja dann …
- Ja.
- … zusammen. Sozusagen.
- Ja.
- Zu einem großen Ding.
- Ja.
- Das ist sozusagen für dich der Ausgangspunkt für Künstler. Ich überlege gerade, was … [Sperren: Ich will … Warte mal!]
- komische Definition von Künstler
- Künstler … Künstler ist ja … ähm … [kleine Pause] Ähm … [kleine Pause] Äh … [kleine Pause] Künstler sind vielleicht die, die Kunst machen. Die Kunst schaffen. [Überzeugt:] Das sind Künstler!
- Na das war jetzt ne … Jetzt hast du Künstler und Kunst in einem Satz als Definition gebracht.
- Genau.
- Kunst ist das, was Künstler machen.
- Genau.
- Das ist jetzt wieder so … Das kannste in die Mülltonne treten.
- Das weiß ich nicht. Das weiß ich nicht.
- [Sperren: Na Mensch. Wenn du …] Wenn du etwas begründest … Kunst mit Künstler … Künstler kommt von Kunst … Dann hast du doch jetzt … Ja, wie heißt denn das jetzt? Dafür gibt's so'n Wort.
- Ja aber gut. Das ist doch das selbe wie … äh … äh … der Maurer ist … Maurer, weil er mauert!
- [Sperren: Na dis … Genau das meine ich eben!]
- Ja.
- Das ist ein Selbst…
- Der mauert, also ist er …
- [Sperren: Da gibt's …]
- … Maurer.
- Da gibt's nen Begriff für.
- Der Kunst schafft, ist Künstler.
- [Sperren: Ja.] Aber damit hast du überhaupt nichts definiert. Damit hast du alles in der Luft. Weil ein Maurer mauert.
- Wer Musik macht ist Musiker.
- Nö. Ich bin … Ich musiziere, bin aber kein Musiker.
- Berufsbild Künstler, Eigenschaften
- Das ist interessant, was du gerade sagst. Weil … ähm … Nur das jemand mauert, oder das jemand Musik macht, oder das jemand Kunst macht, macht ihn noch nicht zu diesen … Berufsbild oder dieser Bezeichnung. Er ist Musiker, Maurer oder Künstler. Sondern: Es muss … ähm … ne gewisse Stetigkeit haben. Es muss eine gewisse Wiederholung haben. Es muss eine gewisse Professionalisierung mit sich bringen.
- Das wäre meine nächste Frage gewesen. Also … Also du setzt … äh …, du setzt Be… Nee. Du setzt das Wort Musiker oder das Wort Künstler nicht automatisch … ähm … mit … ähm … mit Beruf gleich. Also. [Sperren: Weißt du.] Weil du nämlich gerade gesagt hast, … ähm … ähm … er muss es stetig machen. Er muss halt … Er muss es wiederholen. Die Gedanken. Immer wieder. Also fortführen. So.
- Es kommt drauf an, wie man …
- Oder?
- Nein. Es kommt darauf an, wie man jetzt Beruf … Vielleicht steckt auch Berufung drinne. Vielleicht steckt da auch sowas drinnen wie Begabung …
- Mhm.
- Also ob man Beruf jetzt immer so als Einkunftsquelle … Als ob man diesen Begriff schon vordefiniert im Kopf hat …
- [Unterbricht:] Rechtlich ja.
- Und … äh … [Sperren: Ja.] Aber …
- Bei Wikipedia.
- Vielleicht müssen wir ja gar nicht rechtlich … äh … äh … ähm …
- Du bist doch aber nen Krankenkassentyp.
- Ich bin gar kein Krankenkassen …
- [Lautes Lachen.]
- Kraaaankenkassentyp!
- Äh … ähm.
- [In das Mikrofon gesprochen:] Streichen.
- Also ich bin Rechtswissenschaftler. Wenn du einen Begriff suchst.
- Rechtswissenschaftler
- Was heißt Rechtswissenschaftler. Was isn da … Definiere das mal ganz kurz. In einem Satz. Was das heißt. Rechtswissenschaftler zu sein.
Samstag, 3. Dezember 2016
Diplom Theorie Link Interview mit Alexander, nach Potsdam gefahren (Notizen von morgen) transkribiert von 9:36 bis 10:54 12 Minuten Gespräch <-> 78 Minuten Bearbeitung = 1 Minute <-> 7 Minuten Gespräch mit Alexander Link- Einleitung
- [Aufnahme Anfang.]
- Ich mach' mal das Radio aus, ja?
- [Keine Radiogeräusche mehr.]
- Bitte hinzusetzen!
- [Lacht.]
- Na ja, es geht jetzt bloß darum, dass man es hört. Weil wenn du jetzt da stehst, dann hört man das nicht so gut. Ich kann auch immer das Diktiergerät mitnehmen und vor deinen Mund halten.
- [Pause.]
- Bitte antworten. Sofort antworten!
- Bin gespannt.
- Erst mal, wir machen das ganz locker. Ich werde jetzt nicht irgendwie detaillierte Fragen sofort aufwerfen, sondern wir werden uns langsam rantasten und einfach so reden, wie wir das immer machen. Ganz normal. Und du hörst mal bitte auf in der Zeitung rum … [Sperren: Hallo] … Wir machen ein Interview!
- Du hast gerade gesagt ganz norm…
- [Sperren: Nein] … Gib das her!
- Wenn wir uns unterhalten, dann haben wir das auch gemacht.
- Nein, das hast du nie gemacht. Du hast immer in meine Augen hineingeblickt. In meine rehbraunen Augen. So.
- [Geräusche. Lachen.]
- Okay also. Wir haben doch darüber telefoniert. Und ich wollte dir noch ganz kurz sagen, worum es mir eigentlich geht. Okay?
- [Zustimmend.] Mhm.
- Frage nach Definition von Kunst
- Mir geht's darum … ähm … aufzuzeichnen, wie halt Leute, die nichts mit Kunst eigentlich zu tun haben, also die nicht im Kunstbetrieb Kunstbetrieb sind, die keine Künstler sind, die keine Galeristen oder Kuratoren oder so … Wie die halt … Oder was sie über Kunst denken. Und was sie für Kunst halten oder für gute Kunst halten. Okay?
- Ähm. Nenn' die Grenze noch einmal ab. Du sagtest "Die mit Kunst nichts zu tun haben". Aber wir umgeben uns ja mit Kunst.
- [Beide reden durcheinander.]
- Bedeutung Betrachter für Kunstsystem
- Die nicht in die Kunstkreisen drinne sind. Sagen wir es so. Die nicht im System eine Rolle spielen.
- Aber der … Aber die Konsumenten spielen ja die größte Rolle in …
- Du bist … Das ist eine gute Frage … Aber du bist maximal ein Ausstellungsbesucher, der Kunst betrachtet. Tourists II, 1988, Duane Hanson Duane Hanson
- Also bin ich ja Teil der Kunstszene.
- Dem würde ich jetzt mal widersprechen. Du bist lediglich ein Konsument Konsum . Der konsumiert. Der vielleicht privat seine Meinung äußert. Der im Kunstbetrieb aber nicht irgendwas ändern würde oder dort eine Diskussion anstacheln würde.
- Aber das … Bist du dir sicher, dass du diese Abgrenzung an der Stelle schon vornehmen willst? [Sperren: Weil] … ähm … Weil du dann ja sozusagen schon Kunst vordefinierst.
- Mach' ich doch gar nicht.
- Warum bin ich nicht auch Künstler?
- Das können wir gleich erörtern.
- Ja.
- Nee, warum [Sperren: du denkst], dass du es bist. Wenn … Wenn … Wenn dem so wäre …
- Ja genau. Dann würdest du ja das Interview nicht mit mir führen, wenn ich nicht selbst zum Kreis dazuzählen würde.
- Ja okay. Dann sag' ich dir, wohin … was meine Intention Intention ist. Ich bin jetzt Kunststudent Kommilitone . Das heißt, ich bin an einer Hochschule, wo andere Kunststudenten sind, wo Professoren sind, wo sich irgendwelche Kuratoren treffen. Wir gehen auch in Ausstellungen von der Klasse aus. Wir haben auch Exkursionen und so weiter gemacht. Das heißt, wenn dort eine Frage auftaucht, was ist eigentlich Kunst in irgendeinem großen … [Nicht verständlich, 3:20.] oder so, dann wird das halt gleich … äh … äh … ähm … Na wie heißt das? … äh … Kunst … so ein bisschen wissenschaftlich betrachtet. Oder wo dann halt gesagt wird, der Künstler hat in dem Jahr diese Frage gestellt … Kunsthistoriker haben darüber diskutiert und so weiter … Und dann wird es aber so theoretisch und hat eigentlich gar nichts mehr damit zu tun, worum es mir eigentlich geht! Und zwar um den Besucher, der sich die Kunst ja angucken soll am Ende. Nicht der Kurator kuratieren soll es sich angucken, nicht der Professor. Also nicht generell. Sondern ein ganz Normaler in der Gesellschaft … der irgendeine andere Tätigkeit nachgeht.
- Okay, dann können wir uns vielleicht darauf verständigen, dass du die Interviews mit denjenigen führen willst, die nicht Kunst studieren.
- Nein! Die nicht im Kunstbetrieb … äh … aktiv drinne sind. Dann lass uns es so machen. Die im Kunstbetrieb nicht aktiv drinne sind. Du bist es zum Beispiel nicht.
- Teilnehmer Kunstbetrieb
- Aber was heißt im Kunstbetrieb nicht aktiv?
- Aktiv heißt, dass du den Kunstbetrieb mitgestaltest. Dass du sozusagen … ähm … nicht bloß eine private Meinung hast, sondern … Dass du deine Meinung dort auch äußerst … In diesem Kunstraum.
- Also die die Kunst … Ich gehöre … Also … Du grenzt die ab, die nicht … äh … Kunst schaffen.
- Genau.
- Die nicht aktiv Kunst schaffen.
- Du kannst Besucher sein von einer Ausstellung. Aber solange … [Sperren: Nee], es geht noch nicht einmal um Kunst schaffen, sondern … Ein Kurator schafft jetzt auch keine Kunst, sondern der organisiert das ganze drumherum. Der sagt, was er von der und der Arbeit hält. Wie die mit dem im Verhältnis und so weiter stehst. Und gestaltet dann die Ausstellung. Es geht mir wirklich um die, die nicht im Kunstbetrieb etwas aktiv mitgestalten. Und das bist du zum Beispiel. Das ist Oma zum Beispiel. Das ist Christian zum Beispiel. Das sind meine Eltern, die auch in Ausstellungen vielleicht gehen, aber eben mehr nicht tun. Weil … Warte mal ganz kurz. Das will ich eben noch sagen. Weil … ähm … Mein Gedanke ist eigentlich, dass Kunst ja eigentlich für die Menschen gemacht wird.
- [Pause.]
- So.
- [Pause.]
- Meinung vom Ausstellungsbesucher, unverständliche Kunst
- Und jeder Mensch redet ja darüber. Also jeder hat dann seine Meinung. "Hä? Das finde ich oll!" "Das finde ich interessant!" Weißt du? Sowas. Das kommt ja immer im Museum. Gleichzeitig hab' ich aber das Gefühl, dass viele Ausstellungen … äh … die Arbeiten vieler zeitgenössischer Ausstellungen so komplex, so kompliziert … so … minimalistisch … Wie jetzt dieses Beispiel von diesem Bild, wo ich gesagt hab, da gibt's den Künstler Rauschenberg Robert Rauschenberg , der hat nur weiße Leinwände irgendwann mal gemacht und die hängen jetzt im Museum. Da war ich jetzt halt in München in einer. Da hängen so große Leinwände. Zwei. So. Und das ist ganz große Kunst. Die wird teuer gehandelt … Glaube ich. Und die … Und die bedeutet was. Aber wenn du jetzt als Ausstellungsbesucher, der nicht Kunst studiert hat, der kein Kurator und so ist, der davor steht, behaupte ich, kannst du damit erstmal gar nichts anfangen.
- Hobbykünstler Hobbykünstler
- Ja aber woher weißt du denn, dass ich nicht … äh … Musik mache? Oder woher weißt du, dass ich keine Gedichte schreibe?
- [Unterbricht.] [Sperren: Das möchte ich] jetzt eben mit dir … äh … äh … Das möchte ich jetzt aus dir herausbekommen.
- Na dann würde ich doch auch zum Kunstkreis zählen.
- Das kommt darauf an, für wen du die Gedichte machst. Es gibt ja Hobbymaler oder Hobbydichter, die das dann machen und halt als Postkarte zu Weihnachten irgendwie der Familie schicken. Oder so.
- Zum Beispiel.
- Die … Aber das ist dann wieder ne Privatsache. Es gibt ganz ganz viele Hobbykünstler, die das sozusagen …
- [Nicht verständlich, 6:12.]
- … privat machen. Die Spaß daran haben. Aber die nicht reflektieren tun.
- Wenn … Wenn ich jetzt … äh … ähm … ähm … Topflappen häkeln würde, die ich jetzt als Kunst empfinden würde …
- Ja.
- … und auf dem Wochenmarkt zu Weihnachten verkaufen würde …
- [Zustimmend.] Mhm.
- Dann würdest du mich allerdings der Kunstszene dazuzählen. Zum Kunstbetrieb.
- Ja. Jetzt haben wir das Problem, Kunst zu definieren. Was für dich Kunst ist …
- Ja genau. [Nicht verständlich, 6:34.]
- Ich [Sperren: hab's] doch gar nicht abgegrenzt! [Sperren: Ich hab' lediglich gesagt]: Mir geht es darum, die nicht aktiv im Kunstbetrieb sind. Oder willst du mir jetzt sagen du bist aktiv am Kunstbetrieb beteiligt?
- Ja wenn ich Topflappen häkel …
- Machst du Topflappen?
- [Lacht.] Ja, in der Tat, ich mach' es nicht.
- [Sperren: Okay]. Dann haben wir doch die Frage schon geklärt. Und wenn du jetzt aber sagen würdest … Wenn du jetzt sagen würdest, du machst Topflappen und betrachtest die als Kunst und verkaufst die als …
- Ja.
- … Kunst, …
- Ja.
- … dann würden wir jetzt darüber reden, warum denkst du denn, sind Topflappen Kunst. Auch wenn normalerweise Topflappen eher als Handwerk Handwerk angesehen werden. Weil sie halt einen Nutzen haben. Weißt du. Dass man sie benutzt. Du machst sie im Endeffekt auch nur für den Verkauf.
- [Zustimmend.] Mhm.
- Du stellst sie ja nicht …
- Okay. Okay. Ich lasse mich darauf ein und dann schauen wir mal … äh … wohin … äh … das führt.
- [Pause.]
- Was ist das? Hast du das [Fußnote: Das Gespräch.] aufgenommen?
- Nein. Das ist mein Handy! [Nicht verständlich.] Ich hab' eine WhatsApp-Nachricht … bekommen.
- Ja und? [Sperren: Hallo!] Ach so, du kannst aber mal dein Notebook … ähm … herholen. Damit wir immer gleich zugreifen können …
- Mhm.
- Das stellen wir einfach mal hier hin, dann haben wir …
- [Computergeräusche. Geraschel. Pause.]
- Also du weißt jetzt, was … ähm … was mich interessiert. Und warum es mich interessiert, was deine Meinung ist. Ne? Warum ich jetzt dieses Gespräch mit dir führen würde.
- Äh … Ja.
- Du bist [Sperren: nicht] aktiv im Kunstraum drinne und …
- Deswegen nur so hab' ich nachgefragt, weil … ähm … ähm … äh … weil man natürlich auch in Interviews suggestiv vorgehen kann. Das heißt also …
- voreingenommen, Kunst schon definiert?
- Was heißt denn das?
- Suggestiv ist … ähm … Also wenn du sozusagen vorher schon ne eigene Definition von Kunst hast …
- [Unterbricht.] Ja hab' ich.
- Du hast ja gesagt, du führst … mit den Anderen führe ich ein Interview. Damit grenzt du dich von den anderen ja schon einmal ab. Und damit hast du für dich auch schon eine Definition geschaffen …
- [Unterbricht.] [Sperren: Vom Kunstbetrieb. Vom aktiven!]
- [Nicht verständlich.]
- Aber nicht von Kunst!
- Das wollte ich jetzt nur sa…
- Ich hab' doch jetzt nicht Kunst definiert. Ich hab' nur gesagt: Wenn du nicht etwas tust, was in diesem Betrieb …
- [Pause.]
- Ja.
- Dann gehörst du für mich zu der Gesellschaft, zu der großen Masse, die erstmal nichts … [Sperren: direkt] damit zu tun hat. Außer das sie vielleicht mal in eine Ausstellung reingeht.
- [Zustimmend.] Ja. Ja.
- [Pause.]
- Kunst und Gesellschaft
- Und warum ich das eben mache, ist, weil ich … ähm … weil ich es selber interessant finde, dass nur ein paar Prozent der Gesellschaft Kunst ausübt. Kunst macht …
- [Pause.]
- [Ist abgelenkt.]
- [Sperren: Hallo!]
- Ich höre dir zu! Ich bin bei dir!
- Und das irgendwie aber so rüberkommt, als wäre die Kunst etwas, was die Gesellschaft etwas angehen sollte und was die Gesellschaft … was in die Gesellschaft integriert werden sollte.
- Ja.
- Bildungsauftrag Museum
- Deshalb gibt's ja Museen und so weiter. Damit die Masse an Mensch da halt reingeht. Die Werke betrachtet und eigentlich darüber diskutiert. und halt erregt ist oder so. Und wieder in den Alltag reingeht und … äh … etwas [Sperren: Kultur] mitnimmt.
- Glaub' ich zwar nicht, aber …
- [Unterbricht. Nicht verständlich, 9:28.] Na bei Museen denke ich das schon. Das ist ein Bildungsauftrag da. Oder? Bei Museen. Bei Galerien jetzt nicht. Die haben den Verkauf. Aber die sind ja trotzdem offen. Du kannst da reingehen. Aber ein Museum ist dafür da, die Bevölkerung … der Bevölkerung Kunst zu zeigen. Zu bilden, was dieses Bildende Kunst Ding anbelangt … Oder nicht?
- Sicherlich wird … ist das ein Raum, wo Kunst zugänglich gemacht wird. Das mag sein.
- Wo viel [Sperren: Geld] reingesteckt wird, damit Kunst zugänglich wird. Und das Geld wird ja am Ende von der Gesellschaft bezahlt.
- [Pause.]
- Nicht zwingend, aber …
- Ich gehe jetzt von Museen aus, die staatlich oder von der Stadt oder so …
- Na ja. Wir haben ja in Potsdam ganz neu … Hasso … also Hasso Plattner hat das neue Barberini mitfinanziert und zeigt dort seine private Sammlung. Also er hat die Sammlung angelegt zu Zeiten, wo er gar nicht im Kopf hatte, dass er diese Sammlung mal anderen zugänglich machen möchte. Außer sich selbst oder seinem Freundes- oder Familienkreis. Und … mhm … Ist jetzt im Alter angelangt, wo er das Gefühlt hat, er muss das … [Sperren: Was] mache ich mit den Werken, die ich in meinem Leben angesammelt habe?
- [Lautes Geräusch.] Museum Barberini, Potsdam
- Und er hat sich entschieden, er möchte das, was er angesammelt hat, ner breiten Öffentlichkeit … Er hat auch keine Kinder, an die er es vielleicht vererben könnte. Und er will jetzt das, … äh … was er gesammelt hat, anderen zugänglich machen. Deshalb hat er sich zum Beispiel privat engagiert und hat jetzt … äh … mitgeholfen dieses Museum zu bauen … Das Barberini aufzubauen. Ähm … Und zeigt dort seine private Kunst. Also überhaupt nicht durch öffentliche Mittel kofinanziert sondern komplett privat. Äh … Und zwar nicht aus dem Gedanken heraus, nen Bildungsauftrag wahrnehmen zu wollen und auch nicht aus dem Gedanken heraus, … äh … ähm … mhm … Vielleicht nicht [Sperren: zwingend] aus dem Gedanken heraus, … äh … anderen diese Kunst zugänglich zu machen, sondern viel eher … äh … äh … äh … selbst getrieben … Was passiert mit der Sammlung nach meinem Tod Sterben . Keiner ist mehr da. Will ich, dass sie versteigert wird? Will ich, dass diese Sammlung, die ich angelegt habe, wieder aufgelöst wird und sich auf der Welt verteilt? Also vielleicht hat er ganz andere Gründe, warum er …
- Na weißt du, was er …
- [Reden durcheinander.]
- In der [Sperren: Pressemitteilung] stellen die jetzt bestimmt sowas … äh … äh … ähm … Die Menschheit soll es erfahren, soll Teil daran haben. Es geht hier um Kunst und weiß ich nicht … ähm … So. Aber es ist immer was egoistisches am … ähm … Ende. Ne?
Dienstag, 29. November 2016
Klasse Bildende Kunst Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Diskussion Kiosk in Klassenraum Bezug zu Griechenland Griechen -Exkursion Dieter Roth Dieter Roth Bar, siehe Eintrag vom 22.3.2015 Link Mark: "Und was willst du uns damit jetzt sagen?" Diskussion über Harz 4 bei Künstlern 100-Euro-Ausstellung mehrere Kunstwerke je Student Kommilitone in Klassenraum aufhängen Preis je Bild 100 EUR eventuell nach Verkauf Fläche neu füllen umsetzen Link neue Geradenbilder dafür plotten, in einfachen Rahmen Kati nicht angetroffen, später wegen Plotter Plotter -Test anfragen Diplom Theorie Link Aussage, 5 % der Gesellschaft kommt mit Kunst in Berührung obwohl Museen für Gesellschaft offen sind und Kunst Ausdruck der Menschen ist Mark Terkessidis Link [Darstellungsfehler nach dem 13.12. Link beseitigt, notiert am 10.1.2017] bisher nichts dazu gefunden umsetzen Link zwei Schattenfugenrahmen und einen großen Papierblock kaufen umsetzen Link Plakatwand umsetzen, siehe Jacques Villegle Jacques Villegle , Rue Jacob, 5.12.1961 Link mit eigenen Motiven, immer wieder überkleben Kritzeleien, Skizzen, mit unterschiedlichen Stiften nachträglich teilweise aufreißen Ausstellung The Present Order Link GfzK Link Sammlung der Galerie Geradenbild Geradenbild Link Computerunterstützte Grafik, Strichätzung, Handdruck, 1984 / 1985, Horst Bartnig Horst Bartnig erinnert an Konstellationen, 256 Möglichkeiten Link Link Ich, 1974, Litographie, Raimer Jochims Raimer Jochims Link Link Link Link Auflage, Titel, Signatur Künstlersignatur Link LinkMittwoch, 23. November 2016
Das Werk Link "[…] sie war bewegt über diese Arbeitswut, diese unbedingte Hingabe eines ganzen Seins: War das nicht rührend? Steckte darin nicht etwas sehr Gutes?" Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link "[…] Er wies auf das winzige Gemälde, vor dem er in Gedanken versunken war, ein ganz kindliches Gemälde, so daß ein Bengel von vier Jahren es hätte malen können, ein kleines Haus am Rande eines kleinen Weges mit einem kleinen Baum daneben, das Ganze schief hingesetzt und mit schwarzen Strichen umzogen, und nicht einmal der Korkenzieher aus Rauch, der aus dem Dach kam, war vergessen worden." Diplom Theorie Link "Bloß fand er es erzdumm, so was auszustellen. War es nicht blöd, an den Verstand des Publikums zu glauben? Was sollte diese nackte Frau und dieser angezogene Herr? Was bedeuteten die beiden kleinen Ringerinnen im Hintergrund?" Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Friedrich Fröhlich, Kunststudent Kommilitone fast sieben Stunden durchgearbeitet Porträt aktueller Zustand, von vorne rechtes Ohr seitliche Ansichten Link Link von unten, Hermen-Ansicht Diplom Theorie Link verhüllt verhüllt Link umsetzen Link anstatt in Holzwerkstatt herstellen fertige Schattenfugenrahmen kaufen einen Rahmen teilen, als Flügeltüren nutzen Zwischenbereich mit Platte 10 mm füllen diese Flügeltürrahmen müssen dann farbig angestrichen werden Außenseite mit Fotoposter bekleben sollte sehr stabil sein nur noch Scharnierbereiche selbst anfertigen eventuell im unteren Bereich der Flügeltüren kleine schiefe Kante sägen, zum einfacheren öffnen auf Flügeltürrahmen ganzflächig kleben: "Ich bin ein schüchterner Kunststudent!" "Ich weiß nicht, ob ich will, dass Sie sehen, was ich gemacht habe!" "Ich weiß nicht, ob ich will, dass Sie sehen, wie gut ich bin!" "Ich weiß nicht, ob ich will, dass Sie sehen, was für schöne Kunst ich mache!"Montag, 21. November 2016
verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link angerufen, heute ab 13:00 arbeiten Lehre mit Alberti bauen Termin kommenden Donnerstag ausgemacht Flügeltürrahmen weiß grundiert, testweise kindliche Zeichnungen reingelegt umsetzen Link morgen A3-Pappe farbig anstreichen, beidseitig vier Farben, danach Kinderzeichnungen Kinderzeichnung drauflegen und Wirkung analysieren Tests nicht wegschmeißen, für Einzelgespräch mit Mark aufheben weiterhin Pappe teilen und mit großen ausgedruckten Fotos (schwarzweiß oder farbig) bekleben als Test für mögliche Flügeltürrahmen, wo Außenseite mit Papier beklebt schauen, welche Arbeiten in Rahmen befestigen Motiv außen und Motiv drinnen umsetzen Link Notizen letzter Tage vervollständigen bei Bildmusik-Kurs nur Material von Kommilitonen bearbeiten Kurs morgen selber nicht aufsuchen Diplom Theorie Link vom 22.11., Antwort Alexander auf Gespräch-Anfrage: "Möchtest du vorab Fragen schicken, damit man sich gedanklich darauf vorbereitet oder sollen es eher spontane Antworten sein?"Donnerstag, 17. November 2016
Diplom Theorie Link in Textdatei Quellen/Arbeiten sammeln, im Text mit [Z …] kennzeichnen in Einleitung, mit Thema Zweifel Zweifel : "Der Zweifel nagt an mir. Was mache ich hier eigentlich? Ist das wirklich schon Kunst? Oder doch nur 'Künstler-Dünnschiss Künstlerdünnschiss '[Z5], impulsivem Handeln geschuldet? Was ist Kunst? Albert Camus Albert Camus fasst den Zweifel von Künstlern in 'Der Künstler und seine Zeit'[Z4] gut zusammen und trennt ihn sogleich. In früherer Zeit betraf der Zweifel das eigene Talent. Michelangelo Michelangelo Buonarroti hat bestimmt gezweifelt. Aber nicht am Motiv, sondern daran, ob er wirklich das Genie Genie ist, welches es schafft das Thema so umzusetzen, dass es unbestritten gut ist. Zweifel heutiger Künstler betrifft die Notwendigkeit ihrer Kunst, also die Existenz an sich. Ben Vautier Ben Vautier hat das in den 1960er Jahren für mich gut zum Ausdruck gebracht[Z6]. Er signierte wild um sich, alles was ihm unter die Augen kam wurde zur Kunst erklärt. Nur noch die Signatur Künstlersignatur macht aus Nicht-Kunst Kunst. Wie ein gewöhnliches Pissoir Marcel Duchamp , von Duchamp Jahrzehnte davor[Z7] schon in den Stand eines Kunstwerks erhoben. Der elitärer Charakter von Kunst wird hinterfragt, ist aber daran nicht verreckt. Duchamp hat das nicht geschafft. Vautier ebenso wenig. Der Künstler feiert sich, ungebrochen[Z8]. Und weiß doch keine Antwort auf die Frage, was heute eigentlich noch Kunst von Nicht-Kunst unterscheidet. Und das nagt eben an mir. Ich will doch etwas schaffen, was Sinn hat. Wo ist die unumstößliche Aufgabe, die angegangen werden will? Professoren, Dozenten, Kunststudenten Kommilitone machen gerne einen weiten Bogen um diese Frage. Es geht nicht um 'Warum ist das eigentlich Kunst' sondern um 'Warum ist der rote Fleck rot und der weiße Bilderrahmen weiß'. Ich lebe zwischen zwei Welten. Der Kunstwelt und der Menschenwelt. Die Kunstwelt will keine Antwort geben. Die Menschenwelt aber, die hat eine. Immer. Bei 'Schön!' fängt es an, mit 'Interessant!' wird fortgeführt und bei 'Das kann ich ja auch!' endet es. Ich denke, dass der Bezug zeitgenössischer Kunst zum Alltagsmenschen abhanden gekommen ist. Kein Wunder, dass die Putzkolonne bei einer Klassenpräsentation in der Hochschule den - von einem Kommilitonen zur Kunst erklärten - Papiereimer des nachts lehrte und eine frische Abfalltüte drüber stülpte[Z9]. Deshalb will ich da ansetzen, wo Kunst eigentlich ankommen sollte: bei dem Menschen. Auch dem, der keine fünf dicken Wälzer über zeitgenössische zeitgenössisch Kunst gelesen hat und bei jeder Kunstinstallation zuerst den Katalog zu Rate ziehen muss, um ihm ein 'Ach so ist das gemeint!' zu entlocken. Mit der Frage 'Was ist eigentlich für dich Kunst?', einem Aufnahmegerät, heißem Kaffee und genug Deodorant mache ich mich auf den Weg. Zu Oma." Als Titel oder Einleitung für Kapitel Oma: "Goldrahmen voller Düsternis lösten einander ab, steife und schwarze Sachen, im Atelier gemalte Akte vergilbten im Kellerlicht, der ganze klassische Plunder, die Geschichte, das Genre, die Landschaft, allesamt tief in die gleiche Wagenschmiere der Konvention getaucht." oder "Eine gleichförmige Mittelmäßigkeit schwitzten die Werke aus, die schlammige Dreckigkeit des Tons, die kennzeichnend war für diese Werke in der guten Haltung einer blutarmen und degenerierten Kunst." Claude mit Künstlerfreunden - allesamt Zurückgewiesene - streifen durch den amtlichen Salon[Z3]Mittwoch, 16. November 2016
Diplom Theorie Link in Einleitung Daniels Dieter Daniels mit reinbringen (E-Mail vom 15.11.) Kunstbegriff Link "Ich würde nur vor der Frage der Definition von Kunst warnen - das ist ein komplexes und widersprüchliches Gebiet, für ein HGB Diplom nicht geeignet!" "Am Anfang der Recherche ploppt im E-Mail-Postfach eine Warnung auf. Der Professor schreibt. … Seine E-Mail endet immerhin mit 'bin gespannt!'." "Vor dem Kunststudium an der Hochschule war klar: Natürlich, ich bin Künstler! Ein verkanntes Genie Genie ! Ein Unentdeckter! Die Sorte von Künstler, die im Kämmerlein tüftelt, nie gesehen wird, sterben Sterben muss, bevor sie entdeckt wird. Im Studium fiel ich tief. Verdammt tief. Ich war nicht nur kein verkanntes Genie, ich war einer von vielen. Eine riesige Masse an Studenten mit unendlich vielen Ansichten. Erst mit Ende des Grundstudiums begann ich mich zu fangen. Jetzt war ich halt nur noch eins: ein Kunststudent Kommilitone mit vielen Fragen." "Doch schauen wir nun, was …" "Oma ist aufgeregt. Immerhin geht es hier um ihr Kunstverständnis. Kenner oder Kunstbanause! Ich beruhige und schiebe den Kecksteller in ihre Richtung." "Ich mache mich auf den Weg zu Alexander. Vor Jahren als Steuerberater unterwegs, heute irgendwas mit Krankenkasse. Sein Motto: Mach doch mal sowas wie der [Gerhard] Richter! Mir schien es bei bisherigen Gesprächen so, als wäre für ihn Kunst nur das, was Geld bringt. Schließlich muss die Wohnungsmiete bezahlt werden. Kunst ist sowas wie Handwerk Handwerk . Mit einem kreativen i-Pünktchen. Mehr nicht. Ich drücke auf die Klingel. Es summt, ich drücke. An der Wohnungstür erwartet mich Alexander." weitere Zitate "Der Künstler lebt vom Einfall, die Ratte vom Abfall und der Schlüsseldienst vom Zufall Zufall ." Erhard Horst Bellermann (* 1937, deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker) [Z2] [Bellermann, Dümmer for One, BoD 2003] "Kunst ist oftmals nur kodierte und zur Schau gestellte Frustration" Gerald Dunkl (* 1959, österreichischer Psychologe und Aphoristiker) [Z2] "Staphi über Newcomer: 'Sein künstlerisches Schaffen sprudelt nur so aus den finanziellen Quellen seines Vaters …'" Elmar Kupke (* 1942, deutscher Aphoristiker und Stadtphilosoph) [Z2] [Kupke, Der Stadtphilosoph 1, 1985] "L'art pour l'art ist längst abgelöst durch la science pour la science." Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer (* 1940, Professor für Interkulturelle Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) [Z2] [Kohlmayer, Die Schnake, Ausgaben 15+16] "Modern Art ist, so zu handeln, daß man hoch gehandelt wird." "In jedem Menschen steckt ein Künstler - aber wehe, wenn er rauskommt." Klaus Klages (* 1938, deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger) [Z2] "Irgendwann im Leben hat jeder Mensch die Vorstellung Künstler zu sein. Ein Glück, daß die meisten ihre 'Werke' gut versteckt halten." K. Michael Mühlfeld, Bonn [Z2] "An meinen Bildern müßt ihr nicht schnüffeln, die Farben sind giftig." Rembrandt Rembrandt van Rijn [Z2] "Sobald Kunst bloß gefällt wird es Zeit, daß sie fällt." Peter Rudl (* 1966, deutscher Aphoristiker) [Z2] "Die meisten Gemälde verdienen es nicht, aufgehängt zu werden, wohl aber ihre Maler." Unbekannt [Z2] "Gemalte Blumen duften nicht." Deutsches Sprichwort [Z2] "Was wäre denn der Künstler, wenn ihn gleich jeder Narr verstünde?" Adalbert Stifter (1805 - 1868, österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler) [Z2] "Zu jeder Kunst gehören zwei: einer, der sie macht und einer, der sie braucht." Ernst Barlach (1870 - 1938, deutscher expressionistischer Maler, Graphiker, Dichter und Dramatiker) [Z2] "Es gibt keine 'Gegenstände' und keine 'Farbe' in der Kunst, sondern nur 'Ausdruck'." Franz Marc Franz Marc "Politische Kunst vergewaltigt den Betrachter." Alfred Selacher (* 1945, schweizerischer Lebenskünstler) [Z2] "Dem Kunstbanausen bleibt doch immer noch der Teufel an der Wand." Peter E. Schumacher (1941 - 2013, Aphorismensammler und Publizist) [Z2] "Schöne Rahmen haben manch unbedeutendes Bild gerettet." Pavel Kosorin (* 1964, tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker) [Z2] "Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht." Adalbert Stifter (1805 - 1868, österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler) [Z2] [Stifter, Der Nachsommer. Eine Erzählung, 1857] "Kunst ist Plagiat oder revolutionär." Paul Gauguin Paul Gauguin [Z2] "Ich wollte die Natur kopieren, aber ich konnte es nicht. Ich war jedoch mit mir zufrieden, als ich entdeckte, daß man die Sonne nicht wiedergeben kann, sondern daß man sie mit etwas anderem darstellen muß … mit der Farbe." Claude Monet Claude Monet [Z2] "Hätte Gott Gott keine Frauenbrüste gemacht, wäre ich vielleicht nie Maler geworden." Auguste Renoir [Z2] "Schlechte Maler beklagen den Mangel an guten Modellen." Pavel Kosorin (* 1964, tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker) [Z2] "Abstrakte Kunst wird immer beliebter, weil sie der inneren Wirklichkeit des Betrachters nahe kommt." Erhard Blanck (* 1942, deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler) [Z2] "Gehn wir in die Galerie, Bilderrätsel lösen!" Manfred Hinrich (1926 - 2015, deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller) [Z2] "Es muß an der Unsterblichkeit der Künstler liegen, weshalb man sie zu Lebzeiten so schlecht bezahlt." Martin Gerhard Reisenberg (* 1949, Diplom-Bibliothekar und Autor) [Z2] "Die wahre Erkenntnis mancher moderner Kunst ist diese, daß man nicht erkennen kann, welche Erkenntnisse der Künstler kannte." Willy Meurer (* 1934, deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist) [Z2] "Ich bin immer noch der Meinung, daß Kunst von Können herkommt; käme es von Wollen, hieße sie Wulst." Max Liebermann Max Liebermann [Z2] "Kunst ist ziemlich nutzlos. Ein exaktes Spiegelbild Spiegelbild des Lebens." Wolfgang Mocker (1954 - 2009, deutscher Journalist und Autor) [Z2] "Nicht die Dadaisten Dadaismus , Nonkonformisten etc. gefährden die Kunst, die größte Auszehrung bereiten ihr die Realisten." Martin Gerhard Reisenberg (* 1949, Diplom-Bibliothekar und Autor) [Z2] "Kunst ist der jämmerliche Versuch, die Schönheit der Natur nachzuahmen." Benjamin Stramke (* 1984) [Z2] "Der Sinn der Kunst ist nicht, Übereinstimmung hervorzurufen, sondern zu erschüttern." Walter Hasenclever (1890 - 1940, deutscher expressionistischer Lyriker und Dramatiker) [Z2] "Kunst fängt nie bei Null an." Uli Löchner deutscher Aphoristiker [Z2] "Künstler ist einer, der aus einer Lösung ein Rätsel machen kann." Karl Kraus (1874 - 1936, österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker) [Z2] [Kraus, Nachts, 1924] "Schlechte Kunst ist immer autobiographisch." Peter Rudl (* 1966, deutscher Aphoristiker) [Z2] "Kunst ist ein Kräutlein, nicht für alle Leutlein." Deutsches Sprichwort [Z2]Dienstag, 1. November 2016
Klasse Bildende Kunst Link Exkursion Berlin Link 11:00 - 13:00 Ausstellung Sammlung Link Julia Stoschek Collection Link "Welt am Draht" Emissary forks at perfection, Ian Cheng, live Simulation and story, 2015 "Designer's head in Tim Coppens (TIM)", Josh Kline, 2013 Link im 3D-Druckverfahren hergestellte Gipsskulptur konnte mit Videoarbeiten nicht wirklich etwas anfangen keinen Zugang gefunden 14:00 - 15:00 Ausstellung Costumes & Wishes for the 21st century Link Schinkel Pavillon Link BLESS, Dominique Gonzalez-Foerster und Manuel Raeder Mountain Chair, Valley Chair, Some width legs, or without ebenfalls keinen Zugang gefunden 16:00 - 17:00 Ausstellung Christian Jankowski Christian Jankowski Link Haus am Lützowplatz, Lützowplatz 9, 10785 Berlin Link Link "Die Legende des Künstlers und andere Baustellen", Christian Jankowski Und später mal ein anderer Schlucker Chris Burden , Christian Jankowski Link nach Chris Burden Promo, 1976 Friedrich Fröhlich Promo Link am 9.12.2013 auf YouTube veröffentlicht Jankowskis Arbeit mit selbstironischem Kommentar: Ruhm um welchen Preis? Jankowski wurde Kinowerbung in Aussicht gestellt, deshalb entstanden meine Arbeit in YouTube als neues Fernsehen Fernsehen eingestellt umsetzen Link Jankowski E-Mail (christian.jankowski@abk-stuttgart.de) schreiben mit Bitte, sich hinten anzustellen! Textentwurf: "Guten Tag! In Berlin sah ich diese Woche Ihre Ausstellung 'Die Legende des Künstlers und andere Baustellen'. Leider ist Ihnen da ein kleiner Fehler passiert. In der Videoarbeit 'Und später mal ein anderer Schlucker' fehlt mein Name! Bereits 2013 habe ich mich nach Chris Burden - inzwischen ja recht bekannt - als noch gänzlich unbekannten Kunststudenten Kommilitone (HGB Leipzig) eingereiht und warte seit dem auf Ruhm. Hier der YouTube-Clip: https://www.youtube.com/watch?v=6PkLs4_fikw Wie Chris Burden noch im Fernsehen, so habe ich bei YouTube - fast ja schon das neue Fernsehen! - die 'Friedrich Fröhlich Promo' als bezahlte Werbung vor anderen Beiträgen laufen lassen. Also: Bitte sich hinten anzustellen!" E-Mail gerade verschickt E-Mail an Daniels Dieter Daniels mit Link zu Video geschrieben Chinese Whispers, Neue Malerei (van Gogh Vincent van Gogh I-X), 2015, Christian Jankowski Link, Link (im anderen Bereich noch einmal aufgetaucht) Auseinandersetzung mit Mythos Mythos Vincent van Gogh im Internet Tableau Vincent-Selfies gefunden Auswahl in Kopistendorf in China malerisch umsetzen lassen Größen entsprechen Originalen, freier Bereich durch Proportionsunterschiede zu Fotografien entstanden in anderem Ausstellungsraum: "Stilleben Stillleben C.L.", 2011, Carina Linge Link "Pontiac Fiero V6 - Automatik - Breitbau Umbau Tuning Einzelstück!", 2015, Michael Pohl Link Link 17:30 - 19:00 Ausstellung Uncertain States - Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen Link Akademie der Künste Link kein Zugang Einzelgespräch Mark Link davor Gespräch in U-Bahn und auf Bahnsteig mit Mark über Kunst, mit der ich nichts anfangen kann "Du bist noch zu jung. Mit 60 wirst du Zugang bekommen, ohne […]" über Le Corbusier: über Zufall Zufall zur Muschel gekommen, hat damit viel gearbeitet ich soll nicht versuchen alles zu verstehen keinen Zugang zu finden ist nicht schlimm es gibt Kunst, wo man persönlichen Zugang findet (wie Motive aus Alltag) es gibt auch Kunst, die abstrakt ist oder Symbole verwendet, die mir unbekannt sind und bleiben werden nicht dagegen versperren, einfach ansehen, darauf einlassen mit Hans und Gisela über "Kunst der Anderen" geredet, Interesse bekundet umsetzen Link passend zu "Das Werk" von Émile Zola: "Meine Zeit mit Cézanne Paul Cézanne " ansehenSamstag, 29. Oktober 2016
Diplom Theorie Link statt Zweifel Zweifel als Thema: Kunstbegriff der Anderen "Andere" sind Personen, die nichts mit Kunstbetrieb Kunstbetrieb zu schaffen haben Standpunkt Link mir scheint es, als würden Kunststudenten Kommilitone und Professoren gar nicht mehr Kunst eingrenzen wollen alles kann und wird zur Kunst erklärt (ich mache das selber ja auch, siehe Kinderzeichnungen Kinderzeichnung , A4-Notizblätter) meiner Erfahrung nach verstehen viele Externe Kunst nicht / nicht mehr Künstler selber hinterfragen es aber auch nicht, Drang oder Kritik als Schaffensgrund reicht selber habe ich Kunst auch noch nicht definiert wird als selbstverständlich wahrgenommen, nur Externe stellen es in Frage mit "Das kann ich ja auch!" fängt es an bei "schön" oder "interessant" hört es auf Bezug zum Menschen/Leben oftmals verloren gegangen als abgehobenes System (passend die Friedrich-Herme Herme ), unerklärbar, unsinnig wahrgenommen Thema als Erzählung (wie in Bibliothek auch gesehen) mit Interviews bearbeiten Interview mit Familienangehörigen, wie Oma (hört beim Realismus auf), Elke (auf "Du kannst sehr gut zeichnen!" eingehen), Hans (besucht viele Ausstellungen, Meinung "Einfach machen!"), Johanna, Emma Emma (noch ohne Meinung) Christians Sicht wäre noch interessant + Katharina + Manuel + Sebastian also eher nicht auf Familie begrenzen, eher Bekanntenkreis (die nichts mit Kunst im Alltag zu tun haben) aufzeichnen, danach transkribieren zwischendurch Kunstkritiker / Künstler / … zitieren Erzählung mit Fahrt nach Eisenach, Gespräch mit Oma bei Kaffee und Kuchen anfangen zu Christian nach Basel fahren, mit ihm in Museen darüber reden improvisieren, aber zumindestens Hauptfragen / roten Faden festlegen Kapitel nach Themen aufbauen, am Ende jeweils mit Erkenntnissen Interviews nur als Grundlage verwenden, dann neu ordnen, in Zusammenhänge bringen, Erzählung daraus machen heiter, locker schreiben u. a. wenn einer meint, ich sei Künstler, einfach einen Strich auf Papier zeichnen ("Ist das dann schon Kunst?") Protagonisten am Anfang vorstellen mit einem "Was ist für dich Kunst?"-Zitat unlösbare Frage wird am Ende nicht gelöst, aber Meinung Kunstunbeteiligter finden endlich im System Gehör meine Sicht auf Kunstbegriff wird dadurch sicherlich offener, ungezwungenerMittwoch, 26. Oktober 2016
Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link aktueller Zustand seitliche Ansicht Link Detail Kopf plastisch skizzieren: mit kleinen Tonklumpen Formen andeuten danach Erhebungen durch mehr Tonklumpen erzeugen erst dann miteinander verbinden immer wieder mit Stab reale Maße abmessen und an Tonkopf korrigieren nicht sofort ins Detail gehen (wird meist später wieder zerstört) nächstes Mal: Schulterbereich bearbeiten Kommilitone Kommilitone rät mir dazu in Albertina-Bibliothek Theoriearbeit zu schreiben (Konzentration)Dienstag, 18. Oktober 2016
Klasse Bildende Kunst Link Besprechung aktuelle Arbeiten "momentum Moment " 1x "Moment" 3 + 13 (alleine 1 Kommilitonin Kommilitone in ihrer Vorstellung) + 3 + 1 + 2 = 22 x Kommilitonin mit gefundene Objekten in Tüte, an Wand befestigt in Verbindung mit Fotografie und Film "Groß und auf den Sockel hilft immer!" (Aussage Kommilitone) viele Arbeiten zu sehr gesellschaftskritisch Textarbeiten, handgeschrieben auf A4 Thema Arbeit, Zaun als Objekt, Stadtentwicklung, Begegnung Flüchtlinge und Einwohner … für mich sehr unkünstlerisch, teilweise für mich nur Sozialarbeit und erzieherisch Wo ist da die Kunst? Vorstellung meiner Arbeiten Kinderzeichnungen Kinderzeichnung Zeichnungen von Emma Emma Flügeltürrahmen für A4-Blätter kleine Fotocollage (zwei ausgerissene Blätter meines Gesichtes übereinandergelegt und mit Klebestreifen befestigt) Künstler-Herme Herme : Helmut schlägt Überdenkung Titel vor Standpunkt Link erster Abschnitte Standpunkte aus Semesterferien vorgelesen Zweifel Zweifel Link Thema Zweifel am künstlerischen Schaffen und Künstler-sein vorgelesene Passagen hätten laut Helmut auch vor hundert Jahren geschrieben werden können fühle mich deshalb bestärkt, auch wenn Ideen der Moderne gescheitert Zweifel am eigenen Schaffen und Kunst um der Kunst willen L’art pour l’art weiterhin für mich starker Motor politische und gesellschaftskritische Kunst lehne ich ferner ab, Kunst wird missbraucht solange Zweifel den Schaffensdrang nicht verdrängt: so weiter machen Lesehinweis Kommilitonin: Émile Zola "Das Werk" Roman beschreibt Pariser Künstlerszene und Entstehen des Impressionismus Impressionismus morgen oder übermorgen in Antiquariat abholen Diplom Theorie Link Bibliothek Link für morgen Theorie-Arbeiten von Windeler, Blumstock, Kunath und Förster zur Einsicht vorbestelltDonnerstag, 29. September 2016
Telefonat mit Evgenij Evgenij Gottfried über seine Projekteinreichung geredet, Text zusammen korrigiert Thema Grenze und Zwischenbereich Idee einer Bilder-Skulptur Bilder-Skulptur: jede Betrachtung der Skulptur erzeugt ein von Skulptur autonomes Bild Begriff Bilder-Skulptur hinterfragt obwohl für Bundesministerium des Innern konzipiert keine politische Arbeit (finde ich gut) sie gibt keine Meinung wieder, möchte Betrachter nicht in eine Richtung leiten Grenze nicht eindeutig absteckbar, je nach Betrachterposition und Sonnenstand anders Fragenkatalog Link danach Fragen wie "Warum stellst du aus?" Antwort verstehe ich: wenn Raum Teil der Arbeit ist (wie bei Skulpturen / Installationen, also seinen Arbeiten) Raum für solche Arbeiten zwingend notwendig, also ist Raum mit Besucherstrom genauso geeignet Warum aber ausstellen, wenn Arbeit = "Flachware" (wie Geradenbilder), die von sich aus nicht mit der Umgebung arbeitet sondern in sich geschlossen wirkt? verhüllt verhüllt Link Ausstellen von verhüllten Arbeiten eventuell zwingend notwendig Verhüllung hat nur Sinn, wenn Arbeit ausgestellt, aber nicht gesehen werden kann Was treibt Künstler an, auszustellen? statt Fragenkatalog Geschichten erzählen lassen, danach Tendenzen feststellen und sammeln am Anfang Fragen wie "Warum stellen Künstler aus?", "Warum macht jemand überhaupt Kunst?" etc. anderer Kunststudenten Kommilitone sammeln aus Fragensammlung Themenfelder erarbeiten, danach verallgemeinern, nicht werten, Kunststudenten fragen Sammlung sowie Formular öffentlich einsehbar mit Evgenij weitere Ideen dazu sammeln, hat Interesse daran umsetzen Link mit Friseurin über Dostojewski, Tolstoi "Meine Beichte" und Naive Kunst Naive Kunst geredet Friseurin nächstes Mal Abzüge Kinderzeichnungen Kinderzeichnung / Geradenbilder mitbringen, fragte danach bei 1 x Glas Wein Alkohol Selbstgespräch über Arbeit der letzten Monate, über Geradenbilder, verhüllte Arbeiten, Kinderzeichnungen und Kunst psychisch Kranker nachgedachtDienstag, 23. August 2016
Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Gerade bin ich in Gedanken noch einmal durchgegangen, wie ich von den Geradenbildern auf die Kinderzeichnungen gekommen bin.
- Möchte das jetzt halt noch einmal … ähm … hier festhalten.
- [Klick.]
- Erst einmal ganz ganz kurz zum Hintergrund der Geradenbilder. Die [Sperren: Idee] von mir war, …
- [Pause.]
- … das Element zu finden, …
- … mit dem man eigentlich [Sperren: alles] darstellen kann. In der Bildenden Kunst.
- [Sperren: Denn], der Hintergrund ist, dass ich …
- [Pause.]
- … Zweifel Zweifel habe. Und hatte. Was die Wahl der Mittel anging. Die Künstler halt … ähm … wählten.
- Ob das jetze … Also der Stil.
- [Pause.]
- Dass ich immer, … ähm … wenn ich bereits bei einem … mit einem fertigen Stil anfange, wie jetze, ich weiß nicht, … ähm … Kubismus Kubismus … Der ist jetzt nicht mehr aktuell. Aber hätte ich damit angefangen halt, dann hätte ich mir immer wieder die Frage gestellt, … ähm … ähm …
- Aber wie komme ich überhaupt darauf? Mit dem Kubismus zu arbeiten?
- So. Ähm … [Sperren: Denn] beim Kubismus, als Beispiel jetze einfach nur, is ja ganz viel davor passiert.
- Warum es dann dazu gekommen ist.
- So.
- Und da ich nicht bloß etwas [Sperren: kopieren] wollte, etwas [Sperren: nachmachen] wollte, etwas …
- … [Sperren: mitmachen] wollte, …
- … ohne zu wissen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, …
- … ohne es [Sperren: gefühlt] zu haben, wie es dazu gekommen ist, …
- … musste ich halt selber wieder von [Sperren: null] anfangen.
- Mit der Idee dann halt eben, von dort aus dann etwas Neues zu schaffen, wo ich dahinter stehen kann.
- Dass es mir dann eben nicht mehr [Sperren: beliebig] vorkommt.
- So. Das war der Hintergrund dieser Geradenbilder.
- [Pause.]
- Das hab ich jetzt ja immerhin eins zwei Jahre lang gemacht. Eine ziemlich lange Zeit. Ähm … Hab jetzt aber, oder hab schon während dessen halt mitbekommen, dass diese Geradenbilder viel Aufmerksamkeit erzeugen.
- Was ja gar nicht mein Hintergrund eigentlich war!
- Und dass ich es eigentlich [Sperren: nicht] geschafft habe, … ähm … zu etwas Neuem zu kommen. Sondern ich bin halt bei den Geraden als Element stehen geblieben. Es hat … Es ist sozusagen ein eigener, …
- … weiß nicht, ob man das so sagt, …
- … Stil entstanden.
- Also ein Merkmal. Dieser Arbeiten.
- [Pause.]
- Ich weiß aus den Kunstbüchern, dass Picasso Pablo Picasso etc. auch … ähm … Motive gewählt haben, wie zum Beispiel Porträts, Blumen, Landschaften und so weiter, um ihre Idee zu [Sperren: verdeutlichen]. Deshalb kam ich jetze gerade auf diesen Kubismus. Äh … Dass jene … Objekte eingepflegt haben, wie zum Beispiel eine Geige, damit der Zuschauer, der Betrachter halt … ähm … etwas wiedererkennt.
- Nicht im Regen stehen bleibt.
- Und gleichzeitig halt … Dadurch konnte man die … die … die … die Idee, dieses … dieses … dieses Stils halt mit vermitteln.
- So.
- Ähm …
- Das ist es im Endeffekt bei den Geradenbildern auch geblieben.
- Kommt mir so vor.
- Also ich hab nicht wirklich etwas … Ich bin nicht vorangekommen. Sondern ich bin da halt stehengeblieben.
- Bei dieser [Sperren: Vermittlung].
- So.
- Und … ähm … Das langweilt mich dann aber eben. Auf längere Sicht gesehen.
- Das sieht spannend aus. Und ich … Ich habe viel ausprobiert. Auch mit … ähm … Wie ich das halt … äh … hinbekomme. Also wie ich diese Geraden zeichne. Mit dem Plotter Plotter hab ich dann halt sehr lange gearbeitet.
- Ähm … Das war auch genau so richtig. Aber ich bin halt nicht [Sperren: vorangekommen]. Wirklich.
- [Sperren: Dann] kam mir eben vor kurzer Zeit der neue Gedanke, anstatt … äh … zu schauen, was das [Sperren: kleinste] Element für mich halt … ähm … ähm … Sozusagen ein … ähm …
- [Klick.]
- Übertragen von …
- [Pause.]
- … der physischen Ebene … Also wo es um den … äh … um das Atom geht. Aus dem alles besteht. [Sperren: Alle] Materie besteht. Dieses Atom aus Quarks. Quarks eventuell aus Strings. Und so weiter. Also [Sperren: irgendwo] gibt es eine kleinste Einheit.
- Das hab ich halt [Sperren: kopiert]. Oder versucht in die Bildende Kunst zu übertragen.
- [Schlucke.]
- Bin halt auf diese Linie gekommen. Und anstatt jetzt aber das von dieser, ich weiß nicht, ob man das so sagt, formalen Weise zu betrachten, … ähm … bin ich jetzt einen anderen Weg gegangen. Hab das von dem [Sperren: Menschen] aus betrachtet.
- Also [Sperren: wann] fängt denn der Mensch an, … äh … zu zeichnen?
- Zu malen?
- Kreativ zu werden?
- Kunst zu machen?
- [Pause.]
- Das fängt an, eben im [Sperren: Kindesalter] an. Also als Baby. [Sperren: Sobald] er auf die Welt kommt. Etwas [Sperren: erblickt].
- Etwas in die Hand nimmt!
- Etwas … ähm … pfff … Wo auch immer hinbringt. Auf Papier, oder auf nen Fußboden. Oder auf die Klamotten. Ob er das jetze [Sperren: weiß], dass er das tut oder nicht, das ist zweitrangig. Es geht erst einmal um dieses [Sperren: Moment Moment ], …
- … ein schönes Wort! Immer verwendet. Wie ich es immer wieder betone!
- Ähm … Wo es an… Wo der [Sperren: Mensch] anfängt, etwas … eine … etw… kreativ zu werden.
- Etwas [Sperren: Neues] zu schaffen. Aus sich heraus. Was davor nicht da war.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Und da kam ich eben auf die Kinder. Und da auf die Kinderzeichnungen. Bin ja dann über diese, nennen wir sie Tagebuchbilder, … ähm … die ich in Athen … äh … besonders … ähm … intensiv gemacht habe. Und danach dann eben fortgeführt habe. Hier. Ähm …
- Habe ich mich halt auf diesen Pfad begeben. Aber ich [Sperren: weiß], oder ich muss da halt [Sperren: sehen], … äh … dass ich [Sperren: niemals] … äh … ähm … ein Kind … ähm … ähm … mehr sein werde. Und somit [Sperren: niemals] wie ein Kind zeichnen … äh … kann.
- Weil ich schon zu viele Stufen, Phasen, durchgemacht habe. Und das sozusagen vermische. Ich kann ein Kind sozusagen lediglich [Sperren: kopieren]!
- Oder [Sperren: nachmachen].
- Ähm … Nachmachen meine ich jetze eben, … ähm … frei nach … ähm … einer Kinderzeichnung … ähm … etwas … etwas machen. Also sozusagen den [Sperren: Stil] kopieren.
- Aber in einer anderen Form.
- Wiedergeben.
- Also versuchen … [Sperren: nachzumachen].
- Ähm … Ich werde aber nie eben ein Kind mehr sein. So.
- [Pause.]
- Trotzdem bin ich jetze … ähm … weiterhin eben auf diesem Pfad unterwegs. Also ich hab mir jetze, oder ich bin jetzt halt beim nachmachen.
- Von … äh … Zeichnungen, von Kindern … ähm … Emma Emma ist glaube ich zwei drei Jahre alt, also noch sehr sehr [Sperren: frisch]. Wo die Sonne anfängt Strahlen zu bekommen. Anscheinend beeinflusst durch den Kindergarten.
- Ähm …
- Wo mit Stempeln gearbeitet wird. Faserstiften. Buntstiften. [Sperren: Alles] gemixt. Auf unterschiedlichem Papier. Mit unterschiedlichen Hintergründen. So. Und das … äh … mach ich gerade eben auch.
- Ähm … Beziehungsweise ich [Sperren: versuche] … äh … dann einen Schritt doch weiter zu gehen. Und von diesem A4-Format, was anscheinend … was sehr gängig ist. Damit zu arbeiten. Es is nen handliches Format. Es gibt's in Massen. Wird nem Kind einfach vorgehalten. Und es kann anfangen zu malen. Es ist nicht zu klein.
- Und nicht zu groß!
- [Pause.]
- Ähm … A… Das hab ich ja bereits … ähm … verformt. Also vergrößert. Indem ich halt mehrere A4-Blätter aneinander… ähm …geklebt habe. Und damit ein … ähm … von … A3 auf A2 … ähm … gegangen bin. Und eine Zeichnung von Emma halt in diesem Format vergrößert habe.
- [Sperren: Frei] nach aber.
- Also nicht kopiert.
- Nicht nur vergrößert.
- Und das … In meiner Vorstellung will ich halt weitermachen mit A1, A0, doppelt A0. Also [Sperren: wirklich] riesengroße … ähm … Arbeiten.
- Aber die halt immer wieder auf dieses … auf … auf dieses eine … auf dieses [Sperren: Grundblatt] … ähm … ähm … mit … mit … auf dieses [Sperren: Überblatt], mit dem halt viele Kinder arbeiten, weil es ihnen nun einmal gegeben wird, … ähm … zurückgeht. Und zwar auf dieses A4-Format.
- Also ganz viele A4-Blätter aneinander gereiht. Ergeben irgendwann A0. Doppelt A0. Und so weiter.
- [Pause.]
- Das ist sozusagen schon ein … ähm … ähm … ein erster Schritt. Von diesem bloßem Nachmachen, von dem Kopieren, wegzukommen, zu einer eigenen künstlerischen …
- Na ja …
- … Arbeit.
- Sagen wir es so.
- [Pause.]
- Ich weiß gerade noch nicht, wohin mich das führen wird. Aber es ist eben ein anderer Weg.
- Als bei diesen Geradenbildern.
- Jetzt geht's vom [Sperren: Menschen] aus. Von der [Sperren: Entwicklung] des Menschen. Und davor ging es um dieses … ähm … um … um diese physikalische Idee. Und um … Und um … ähm … bildende Kunst. Also die … ähm … ähm …
- Was kann von dieser physikalischen … äh … Sicht aus halt in der bildenden Kunst die Kopie sein?
- Also das Gleiche.
- Wie sagt man?
- Ein Gleichnis.
- [Klick.]
- [Pause.]
- Aktuell, seit ner Woche, seit zwei Wochen, … ähm … schaue ich mir auch … äh … Kunst … ähm … aus der Psychiatrie an.
- Also von erwachsenen Menschen, die teilweise fünfzig, sechszig … äh … Jahre alt sind. Ähm … Irgendwelche … Probleme haben. Die behandelt werden.
- Mit … äh … Zum Beispiel mit Medikamenten. Und … ähm … Wie [Sperren: die] zeichnen.
- Also wie … Da hab ich jetzt halt Beispiele gesehen, wie sie gezeichnet haben, als sie noch gesund waren. Wie sie gezeichnet haben, als sie krank wurden. Wie sie gezeichnet haben, als sie Medikamente bekamen.
- Und … Selbst da gibt es halt viele Zwischenschritte. Ähm … Je nachdem, wie lange man Medikamente bekommt. Oder so. Dann ändert sich der [Sperren: Stil] wieder.
- Dann wird eine Sonne wieder [Sperren: kleiner].
- Aus dem … manischen Zustand.
- Ich hoffe, ich sag das jetzt richtig.
- Wo halt diese … Wenn 'ne Sonne dargestellt wurde, dass sie [Sperren: riesengroß] … ähm …
- [Sperren: Dick] aufgetragen.
- Ähm … ähm … Gezeigt wurde. Auf dem Blatt Papier.
- [Sperren: Übergroß].
- Und dann halt mit … bei Hinzugabe von Medikamenten dann immer kleiner wurde.
- Realistischer.
- Sozusagen.
- Für uns.
- [Pause.]
- Und da gibt es halt viele … ähm … Beispiele, die ich mir jetze ansehe. Auch noch. Eben … ähm …
- Und … ähm … Von Patienten, die … äh … Das finde ich eben wichtig! Das war ja auch dieses … ähm … ähm … diese Idee von Art brut Art brut . Wenn ich's jetzt richtig ausspreche.
- Ähm … Dieser einen Sammlung von dem einen Künstler. Der damit angefangen hat. Und wo dann auch andere … ähm … Also Museen eben entstanden, die [Sperren: genau] diese Kunst zeigte. Oder diese Zeichnungen. Diese Bilder zeigten. Von … ähm … Von Patienten.
- Von [Sperren: Kranken].
- Die … ähm … eben [Sperren: nicht] mit der [Sperren: Bildenden Kunst], mit dieser öffentlichen Kunst, groß in Berührung kamen.
- Sondern die halt in ihrem eigenen [Sperren: System] … ähm … lebten. Und von [Sperren: dort] aus etwas schufen.
- Das ist ja das, was [Sperren: mein] Problem ist. Ob jetzt bei Kinderzeichnungen, wo ich mir sagen muss: Ich werd [Sperren: nie] wieder ein Kind sein!
- Sondern eben auch hier! Wo ich sagen muss: Ich hab schon zu viel [Sperren: gelesen]!
- Ich hab schon zu viel von [Sperren: Gegenwartskunst Gegenwartskunst ] gesehen!
- Von [Sperren: Kunst] allgemein!
- Als dass ich das alles ausblenden könnte!
- Es geht ja eben eigentlich nicht ums [Sperren: Ausblenden]. Sondern es geht eigentlich um's [Sperren: Machen].
- Um's [Sperren: Schaffen].
- [Pause.]
- [Sperren: Ohne] …
- [Pause.]
- … so zu tun, als [Sperren: ob] man nicht anders [Sperren: könnte].
- [Pause.]
- Und bei den Kinderzeichnungen und bei diesen psychisch Kranken, … äh … ähm … bei den Ergebnissen, kommt es mir eben so vor, oder wird es eben auch so sein, höchstwahrscheinlich, dass diese … ähm … Bilder [Sperren: gemacht] wurden, … äh …
- [Pause.]
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Sie wurden [Sperren: gemacht].
- [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Da wurde nichts versucht … ähm … anders darzustellen als man es eigentlich kann! Oder will! Es wurde einfach so [Sperren: gemacht].
- Und jetzt kommt wieder so'n Dreh eben zur Gegenwartskunst. Also zu dem, was ich halt sehe. Es wird viel [Sperren: versucht] zu …
- … ähm …
- [Schlucke.]
- … äh … [Sperren: darzustellen].
- [Schlucke.]
- Und wenn man etwas versucht … äh … darzustellen, dann … ähm … zeigt man eben nicht, was in einem drinne ist. Also [Sperren: wie] man es eigentlich hätte gemacht.
- Sondern man versucht etwas so zu machen, dass [Sperren: anderen] etwas … ähm … vermittelt wird.
- Nen Thema.
- Nen Motiv.
- Was auch immer!
- Mhm.
- Das ist halt nen [Sperren: riesen] großer Unterschied. Und das interessiert mich eigentlich gar nicht so.
- Was interessiert es mich, anderen irgendwie meine Meinung kundzutun?
- Wenn … Davon [Sperren: gibt's] Millionen.
- So. Die ihre Meinung kundtun. Das ist alles …
- … gleich nichtig.
- Sondern [Sperren: wenn] dann ist doch … ähm … ist doch das, was in mir [Sperren: drinne] ist, …
- Was es auch immer ist!
- Ich hab's eben noch nicht gefunden! Ich weiß aber, dass es bei Kindern irgendwas gibt.
- Ähm … Dass es bei psychisch Kranken, die dann zeichnen, … Dass sie genau das, was in denen drinne ist irgendwie ausdrücken können.
- Ob das jetzt mit Medikamenten beeinflusst ist oder nicht, das ist dann wieder was anderes.
- Aber es [Sperren: kommt aus ihnen raus].
- Und bei mir … Mit der ganzen Erfahrung von Kunstgeschichte …
- Ausstellungen ansehen.
- Und so weiter. Ähm … Kommt es eben nicht mehr aus mir heraus.
- Sondern es wird ständig von [Sperren: Draußen] eigentlich … ähm … [Sperren: in] meine Arbeit hineingetan.
- Und das [Sperren: nervt] mich.
- [Pause.]
- Das ist aber nicht [Sperren: mein] Problem. Sondern ganz allgemein höchstwahrscheinlich. Bei allen, die Bildende Kunst machen. Die Kunststudenten Kommilitone sind. Und so.
- Die sehen so [Sperren: vieles] und all das hat dann natürlich 'ne Auswirkung auf die eigene Arbeit.
- Auf das eigene [Sperren: Tun].
- Und eigentlich möchte ich davon eben mich befreien. Und … ähm … Mir halt sagen: Ich möchte aber schauen, was in mir schon [Sperren: drinne] ist. Ohne das, was von außen kommt.
- [Pause.]
- Und da sind eben diese … ähm … diese … diese Arbeiten … ähm … aus dieser Psychiatrie, aus der Psychiatrie, also diesen mehreren Büchern, die ich jetze gesehen habe, wo ich auch gerne … ähm … Wien … mir nen Haus ansehen würde. Wo Arbeiten gezeigt werden.
- Oder in Münster gibt es nen … ähm … ein Haus.
- Auch in … äh … Genf. Oder in der Nähe von Genf.
- Zwei davon werde ich auf jeden Fall demnächst höchstwahrscheinlich besuchen.
- Höchstwahrscheinlich.
- Also werde ich besuchen.
- [Sperren: Aufsuchen].
- Eben das gefällt mir an diesen Sachen. Ähm … Die sind mir [Sperren: näher] an dem [Sperren: Menschen] als eben Kunst von …
- … [Sperren: Bildenden Künstlern].
- Ähm … Die in dem [Sperren: Kunstmarkt Kunstmarkt ] drinne sind.
- Oder die … die … äh … die halt Kunst schaffen. Mit dem ganzen Hintergrundwissen. Was sie angesammelt haben. In der Zwischenzeit.
- [Atme tief ein.]
- Und [Sperren: gleichzeitig], das fand ich jetzt eben auch, was jetzt auch im Buch eben stand, fand ich's ganz witzig: Man kann seit den sechsziger, siebziger, achtziger Jahren, … äh … wo dann halt auch viele mit … äh … äh … Wo dann diese Psychedelische Kunst, oder wie das heißt, aufkam. Also die mit Drogen experimentiert haben. Und dann gezeichnet haben.
- Oder Traum… äh … zeichnen. Und so weiter. Ähm … Man [Sperren: kann] anscheinend häufig … äh … gar nicht mehr unterscheiden zwischen … äh … Kunst von Künstlern und Kunst von …
- … zum Beispiel [Sperren: Kranken].
- Odern Kindern.
- Ähm … Denn die bildenden Künstler, so kommt's mir eben auch teilweise vor, die haben sich halt … ähm … ähm … Die … Die sind … Die versuchen immer mehr so'n … Oder haben immer mehr versucht, … ähm … nen Stil mit reinzubringen, … ähm … ähm … den halt die Kinder drinne hatten.
- So Krakelzeichnungen.
- Ähm … Oder … äh … Also die man in einem frühen Stadium hat.
- Oder auch … äh … jetze Höhlen… bei Höhlenmenschen. Wie sie … äh … gemalt haben. Oder … ähm … Anfang zwanzigstes Jahrhundert. Wo die eben als Vorbild die afrikanische, die sogenannte Primitive Kunst Primitive Kunst , und so hatten.
- So … Dieser [Sperren: Versuch], sich an … äh … an Sachen zu orientieren, die … ähm … die einfacher, die primitiver scheinen.
- [Atme tief ein.]
- Um von dort aus etwas … äh … etwas … voranzukommen. So.
- Und im Endeffekt gehe ich jetzt genau diesen Weg.
- [Pause.]
- Ich weiß nicht, was daraus wird. Eben mit diesen kindlichen Zeichnungen.
- Ich werd's jetzt einfach sehen.
- [Pause.]
- So wie ich's bei den Geradenbildern gesehen habe.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 19. Juli 2016
Standpunkt Link Friedrich Fröhlich, Künstler* (* mit Staffelei, ohne eigener Ausstellungen, ohne Vernissage Vernissage , ohne Finissage, ohne Bierflasche, mit Buntstiften, mit Papier, mit Acrylfarben, mit Ölfarben, mit Aquarellfarben, mit Grundierweiß, mit Firnis, mit Sprühkleber, mit einigen Pinseln, mit Katze Ramses , ohne Meisterschülertitel, noch ohne Diplom, mit Grundausbildung) Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link […] Was bedeutet das alles für mich? Ist es "richtig" die Zeit mit Zeichnen zu verbringen? Mit dem Festhalten von Alltagsgeschichten? Immerhin sind sie nicht von außen bestimmt (wie bei gesellschaftskritischen, politischen, … Arbeiten anderer Kunststudenten Kommilitone ). Sie erfüllen nichts. Das macht sie für mich aber auch wieder interessant. Sie gehen keiner expliziten Frage nach (wie die Geradenbilder oder die verhüllten Arbeiten). Sie entstehen intuitiver, spielerisch, aus Erlebtem heraus. Können sie meine Bewunderung für das Sein an sich ausdrücken? Ich kann mit einfachen Mitteln mein Denken, Fühlen, Handeln ausdrücken. Dafür brauche ich keine besonderen Hilfsmittel, die erst mit einiger Lernzeit bedient werden können. Wo viel Zeit für die Umsetzung nicht für das Ausdrücken an sich verschwendet wird. Mit Buntstiften kann ich mit wenig Kenntnis viel ausdrücken. Es ist in dem Sinne kein höheres Handwerk Handwerk , sogar ziemlich primitiv. Schließlich versuchen sich bereits Kinder daran. Aber muss es denn kompliziert sein, um gut zu sein? Müssen Jahre in Studien investiert werden, wenn es auch einfacher geht? Es wird nie eine realistische Abbildung zustande kommen. Nur wenn diese eh nicht mehr auszudrücken vermag, als eine einfache Skizze, ist das auch nicht nötig! Ein Künstler versucht sich durch Aneignung von Wissen und Technik über andere Nichtwissende zu stellen (wie bei jedem anderen Beruf auch). Aber kann er nicht einfach auch das tun, was prinzipiell ohne vorherigem Lehrgang alle anderen auch tun könnten? Was spricht dagegen? Der Unterschied zu anderen ist lediglich, dass er es ernst betreiben würde. Damit meine ich, dass er mehr Zeit dafür verwendet, als andere. Er macht nichts besser, er macht es lediglich intensiver. Die Frage meiner Oma wäre dann nur noch: Und wie verdienst du damit Geld?Freitag, 8. Juli 2016
mit Christian im Park am Gleisdreieck, Berlin, Buntstift Buntstift auf Papier, 21 x 29,7 cm, 31 Klasse Bildende Kunst Link Diplom Link 1 1/2 bis ein Jahr vor Diplom bereits mögliche Themen für Arbeit und Text mit Mark und Theorie-Professor besprechen ein Jahr vor Diplom dieses anmelden Diplomprüfungen immer Februar und Juli ab Juli 2016 sammeln, ab Februar 2017 bearbeiten: im Februar 2018 Diplom (11. Semester) ab Februar 2017 sammeln, ab Juli 2017 bearbeiten: im Juli 2018 Diplom (12. Semester) aktuell: 8. Semester umsetzen Link bis Oktober (noch drei Monate) Hausarbeit Narzissmus Narzissmus fertig machen, dann im Zeitplan 9. Semester: 1.10.2016-31.3.2017 10. Semester: 1.4.2017-30.9.2017 bis inklusive 12. Semester: keine zusätzlichen Gebühren da kommunikative Probleme mit Mark und Schellbach: schon Februar 2018 anvisieren? HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Ideensammlung umsetzen Link als Vorbereitung fürs Diplom verstehen Hängung ausprobieren, alle meine Themen anreißen, danach überlegen, welches passend für Diplom unten die zwei Flurflächen wieder nutzen alte Fotos von Flurflächen heraussuchen, ausdrucken und Ideen skizzieren mit Geradenbildern, Kinderzeichnung Kinderzeichnung , verhüllter Arbeit als kleine Spielwiese verstehen mit großen gerahmten Arbeiten wie "gekreuzte Beine" und / oder "liegender Akt Akt " und / oder "Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt " (noch plotten, ca. 50 x 150 cm, eventuell in Flügeltürrahmen montieren, mit Klavierscharnier umsetzen) ansonsten kleine Ausdrucke (wenn die geklaut werden: nicht schlimm) wie Geradenraben, einzeln ausgedruckt und aufgehangen oder von Decke hängen lassen Fotoabzüge 10 x 15 cm, eventuell auch gerahmt, mit Abstandsleisten eventuell mit langer Geraden an Wand tapeziert, besteht aus allen Notizen zu Geraden von ~frfr eventuell halbverhüllte Fotoabzüge (abdeckender Kasten leicht versetzt an Wand montieren) für Klassenpräsentation: eventuell kleine Kinderzeichnung, durch Paravent (Holz mit Klavierscharnieren) verdeckt E-Mail von Kommilitonin Kommilitone : "Für mich ging es dabei eher um […] das Narrativ Narration , was durch Kunst im Flur und Fest im Klassenraum entsteht."Dienstag, 31. Mai 2016
(mit Notizen der letzten Tage) Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link über meine (richtigen) Kinderzeichnungen: "Das sind wirklich tolle Zeichnungen!!! Das sage ich nicht, weil ich Deine Mutter bin." Schachtel 30, Standpunkte und andere Gedanken aus dem Jahr 30 Link wird noch um Fotoabzüge einiger Arbeiten erweitert, Daten auf Rückseite Vorschau neue Website Link Standpunkt Link Ich wäre gerne der Künstler gewesen, der nach außen und für sich selber einen roten Faden erkennt und es auch so zeigen kann. Der ein Thema hat, welches er künstlerisch bearbeitet, immer ihm zuordenbar. Der einen Stil hat und weiter verfolgt. Dessen Website klar strukturiert ist, da seine Arbeiten einem Weg folgen. Da ich so ein Künstler aber anscheinend nicht bin (auch wenn ich mich jetzt zwei Jahre fast ausschließlich mit der Geraden auseinandergesetzt habe), werde ich wohl immer mit meinem Außenbild unzufrieden sein, welches ich bisher versucht habe in eine Form zu zwängen. Ich weiß nicht, welcher Künstlertyp ich bin. Bin ich Hobbykünstler Hobbykünstler ? Bildender Künstler, sachlich? Schrill? Professioneller Künstler, große Schrift? Mit keiner Inszenierung Inszenierung konnte ich mich anfreunden, da irgendetwas in mir nie präsentiert werden konnte. Nun versuche ich einen neuen Weg. Angefangen hat diese Idee, als das vorletzte Klassentreffen teilweise in meinem Arbeitsraum stattfand und ich aktuelle Arbeiten auf dem großen Tisch anordnete. Kommilitonen waren aufgefordert sich frei zu bewegen, zu entdecken, zu ignorieren, zu hinterfragen. Gleichzeitig war meiner Meinung nach eine Ordnung erkennbar. Es gibt einige "Richtungen", wie die Geradenbilder, wie Collagen allgemein, wie Fotosammlungen. All das hab ich gemacht und möchte ich nicht verstecken, nur weil es nicht in eine Künstlerinszenierung passt. Deshalb: Meine Website sollte so sein wie dieser Tisch, auf dem ich alle möglichen Arbeiten gezeigt hatte, ohne in Chaos Chaos zu verfallen. So gibt es einige Bereiche, wo in Listenform Arbeiten aneinandergereiht sind und anderen Bereiche, wo Arbeiten wie zufällig aneinandergeraten, sich überlappen, miteinander in Beziehung stehen, obwohl sie gar nicht zusammenpassen. Diese neue Seite soll mich selber inspirieren; durch Stöbern auf alte Arbeiten stoßen und mich zu Neuem anregen!Freitag, 29. April 2016
(mit Notizen von gestern) Standpunkt Link -ismus KUNST Kunstismus n. Fr. Bilder die ich mag: PUNKT PIXEL leeres Atelier kein Atelier kleiner Tisch, ein Stift, Blatt Papier, Hocker Der Künstler schwitzt. umsetzen Link "Notizen eines Kunststudenten Kommilitone " Objekt überwiegend aus Holz herstellen, wo alle Notizen zum Studium, Gedanken, Bilder, Sprachnotizen enthalten sind 1 Hauptobjekt: Schriftrolle aus bedruckter Leine nicht sehr breit, dafür sehr lang (aktuell Notizen 2016 - 2012) mit zwei großen Holzscheiben in beide Richtungen drehbar 2 Statistik (unpünktlich, faul faul , selbstkasteit selbstkasteit , …) mit kleinen Holzleisten über Schriftrolle schweben lassen 3 Sprachnotizen, in kleinem Kästchen USB-Stick mit kleinem Lautsprecher und Tasten <- und -> 4 Themenschwerpunkte bei Schriftrolle mit kleinen über Leine ragenden farbigen Papierchen markieren auf Konstruktion Legende schreiben 5 einige Abzüge von Arbeiten wie Spiral-Block befestigen 6 Kopien von Texten in kleinem Schuber, einzeln herausnehmbar 7 Gedichtesammlung (meine, Anita, Ohme, …) 8 Kästchen mit kleinen Reliquien (Klickzähler, Autogrammkarte Autogrammkarte , Visitenkarte Visitenkarte , Gerade auf Papier gezeichnet, …) 9 Friedrich-Hampelmann seitlich befestigen, fertig mit Schnur und Knopf 10 Lieblingswörter bei Gesprächen: "Narration Narration ", "das […] Moment Moment ", … nach Testobjekt eventuell kleine Auflage herstellen mit Schild: "Das ist keine Kunst!" umsetzen Link für Linie auf Leinwand: statt schwarze Ölfarbe zu nehmen Rot, Grün und Blau mischen Frage an Kommilitonen bei Klassentreffen in meinem Arbeitsraum: Hat jemand von euch dieses Gefühl, dass etwas im Kopf herumschwirrt, was nach draußen drängt, was umgesetzt werden MUSS, was gesehen werden MUSS? Oder ist es eher ein "Ja, das könnte ich doch mal als Thema bearbeiten und dann zeigen"? "Die Katze Ramses denkt, // ihre Pfoten verschränkt: // Ein Gedicht? // Heut' nicht! (Ohme)Dienstag, 26. April 2016
Tagesplan Link 8:30 bei Alberti Rahmenkonstruktion für Collage Collage leimen (E-Mail Schellbach: "10 Uhr Künstlerpräsentationen und Gespräch mit Raiya Al Rawahi Link und Julia Santoli Link 12:00 Mittagspause 13:00 - 19:30 Kurzpräsentationen aller Klassenmitglieder. Alle bringen bitte eine aktuelle Arbeit im Original mit. Ideal wäre es, wenn ihr die Arbeiten bereits vorher im Klassenraum platziert.") Werkstatt Holzwerkstatt Link Holzkonstruktionen geleimt Klasse Bildende Kunst Link Kommilitonin Kommilitone benutzt für detaillierte kleine Skulpturen "Super Sculpey Modelliermasse" Mark zu Kommilitone: "Aber das ist [wirklich] daneben." Standpunkt Link Klasse Bildende Kunst Link Geradenbild Geradenbild Link verhüllt verhüllt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich fühle mich gerade irgendwie unzufrieden. Und …
- Ich will jetzt halt gucken, woran das liegt.
- Vorhin war ja … ähm … ein Klassentreffen. Und da hab ich … äh … die … äh … Flügeltürarbeit vorgestellt.
- Aber davor auch … ähm …
- [Schlucke.]
- … das Ganzkörper… ähm … Porträt. Also was ja überlebensgroß ist. Wo ich dann aber auch gleich gesagt hatte, dass das ein Entwurf ist. Beziehungsweise dass das halt noch einmal, ja, anders ausgearbeitet werden muss.
- Und … Da hingen auch halt ein paar meiner Notizen.
- Also ein paar Zitate.
- Ähm … Was ich … äh … denke!
- Was … Kunst kann! Was andere Gebiete nicht können!
- Ähm … Wie ich … äh … gerne sein würde. Was ich gerne machen würde. Und wie ich gerne wahrgenommen werden würde.
- So.
- Ähm …
- Einmal fiel dann vom Professor das Wort … ähm …
- … pubertierend!
- War das glaube ich.
- Das war zum … Das war zu einer meiner Gedanken. Hat er das gesagt. Ähm …
- [Schlucke.]
- Fand ich gar nicht mal jetze so … pfff … schlimm.
- Also ich konnte damit umgehen.
- Ähm … Denn ich … äh … muss ja selber kurz lächeln!
- Wenn ich … ähm … mir im Nachhinein solche … ähm … Texte, die ich geschrieben habe, anschaue. Denn die sind natürlich sehr …
- Nicht kindlich!
- Sondern … ähm … Sie fragen halt etwas, was … ähm … was niemand weiß! Wo niemand 'ne Antwort hat.
- Von den Erwachsenen.
- Und wo die Frage aber gleichzeitig eben so [Sperren: naiv] wirkt.
- Also wie wenn ich die Frage stelle: Was ist der Sinn des Lebens?
- So.
- Ähm … Da hatte ich halt auch einige Zeit das Gefühl, … äh … diese Frage, die sollte man eigentlich gar nicht stellen. Ähm … Weil die wirkt halt so …
- Hach! Da ist gerade jemand in der Krise! Und sucht jetzt nach irgendwas. Und … ähm … Und … ähm … versucht irgendwo 'ne Antwort zu finden, wo es … Pfff …
- Es ist lächerlich.
- So ungefähr.
- So.
- Und dann ist natürlich die Frage: Wie … ähm … stellt man so eine Frage.
- Ähm … Und ich stelle sie nun einmal ziemlich … ähm … Sagt man dazu plakativ?
- Also sehr sehr einfach.
- So.
- Und … Oder ich stelle eine sehr sehr einfache … ähm … ähm … Nicht Frage. Sondern einen sehr einfachen Satz einfach hin.
- So.
- Natürlich lächelt man kurz.
- Das tue ich eben auch!
- Aber gleichzeitig finde ich es richtig, dass ich solche Fragen stelle. Auch zur Kunst! Und … ähm … Was für mich halt … ähm … wichtig in der Kunst [Sperren: wäre].
- So.
- Was gute Kunst jetze für mich ist.
- Ähm … Wo andere Gebiete besser sind.
- Und … ähm … wie ich von Zeitgenossen wahrgenommen werden will. Und so weiter und so fort!
- Ähm … Sind das ja Frage, oder Gedankengänge, die überhaupt nicht unwichtig sind.
- Ich meine, [Sperren: wenn] man sich schon als Künstler ausgeben will, irgendwann vielleicht mal, wenn man auf diesem Gebiet arbeitet, sollte man sicher selber sich zumindestens Gedanken gemacht haben, wie …
- [Sperren: Was] will man eigentlich erreichen damit?
- Oder wer ist man?
- So.
- Wen … Warum definiert man sich als Künstler?
- Und warum sagt man, man macht Kunst?
- So.
- Das sind halt Begriffe …
- [Sperren: Kunst] ist ein Begriff, der nicht irgendwo feststeht. Das macht ihn ja auch so spannend!
- Und gleichzeitig sollte man ja aber für sich selber eine Antwort finden.
- So.
- [Schlucke.]
- Als Grundlage.
- Und … ähm … diese Fragen, die ich eben habe, die stelle ich nun einmal in einer Klasse öffentlich aus. Weil die Klasse für mich ein Arbeitsraum, ein erweiterter Arbeitsraum, darstellt. Oder meinen erweiterten Arbeitsraum darstellt.
- Denn dort kann ich ja Fragen stellen.
- Eigentlich!
- Kann ich Arbeiten zeigen, die unfertig sind. Oder wo ich selber noch am Zweifeln bin. Und dort kann man ja auch eigentlich diese Zweifel Zweifel … ähm … publik machen.
- So.
- Dafür ist ja so ein Klassengespräch da.
- Dass man dann darüber redet.
- Das ist ja keine Ausstellung! Wo man eben diese Zweifel verbergen … äh … tut.
- So.
- Das sehe ich auch bei den anderen! Dass dann … ähm … im Klassen… beim Klassentreffen halt noch Fragen auftauchen, die dann bei der Ausstellung überhaupt gar keine Rolle mehr spielen. Dort wirkt es dann für den Betrachter eben so, als es eben [Sperren: genau so] gewollt.
- Da tauchen eben solche Fragen, [Sperren: viele] Fragen, nicht mehr auf. Weil der Kunststudent das halt selber nicht will.
- Das ist halt 'ne ganz andere … Das ist dann halt die Präsentationsebene, wo … wo der Selbstzweifel ausgeklammert wird.
- Wirkt zumindestens so!
- [Schlucke.]
- Was irgendwie auch schade ist! Weil der gehört ja eigentlich dazu!
- Oder das Selbsthinterfragen der Arbeit. Also was … ähm … ähm … Wo man selbst eben noch nicht so genau weiß, warum man dies jetzt so und so macht. Warum man genau diese Bildgröße nimmt. Und so weiter.
- [Pause.]
- Wenn diese Zweifel oder Fragen da sind, kann man sie, oder, finde ich jetzt, sollte man sie ehrlicher Weise dann auch … äh … so übermitteln, an den Betrachter. Damit er weiß, da ist jemand mit sich nicht im Reinen.
- Was ich [Sperren: denke], bei … ähm … Bei [Sperren: allen] Künstlern … Oder bei [Sperren: allen], die ausstellen, eigentlich so ist. Ich meine … Ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich nen Werk … äh … fertig ist.
- Na wobei.
- Bei einigen würde ich es jetzt schon sagen.
- Aber es gibt eben … Ich glaube, viele haben eigentlich solche Zweifel. Und sie äußern sie aber in einer Ausstellungssituation nicht.
- Und im Ausstellungskatalog erscheinen sie schon gar nicht.
- So.
- Nun gut.
- Also …
- Fragen, die ich eben habe, wo eine als pubertär angesehen wurde, [Sperren: will] ich aber eben dort zeigen. In der Klasse. Auf jeden Fall!
- Ähm … Weil ich ja … ähm …
- [Schlucke.]
- … Reaktionen … ähm … erhoffe.
- Also jetzt nicht [Sperren: so] eine Antwort.
- Sondern 'ne Meinung. Eine Antwort darauf. Wie jemand anderes das sieht. Die interessiert mich eben. So. Und die kann ich halt in diesem Umfeld eher bekommen.
- So.
- Ähm … Deshalb will ich das auch weiter ausstellen.
- [Pause.]
- Aber dieser … Aber dieser Ausspruch mit dem Pubertären hat mich gar nicht mal so gestört.
- Ähm … Damit hatte ich jetzt gar kein Problem, eigentlich.
- Danach ging's halt weiter zu der … ähm … zu der Flügeltürarbeit. Äh … Genau. Ähm … Das lief alles ganz gut. Ähm …
- Bis Helmut dann halt … ähm … fragte, oder andeutete, ob nicht eben 'ne Fotografie drinne, in diesem … äh … in diesem Flügelrahmen, besser geeignet wäre. Als jetzt so ein Geradenbild. Was ja sozusagen von einer Fotografie ausgeht. Oder was ja als Grund… ähm … Nicht als Grundelement. Sondern als … ähm … Basis immer noch 'ne Fotografie hat.
- So.
- Funktioniert ja nun einmal so. So arbeite ich nun einmal.
- Mit dem Computer, der das dann am Ende generiert.
- Ähm … Ich hab daraufhin halt geantwortet, … ähm …
- Dass dann aber eben nur noch die Verhüllung oder dieses Verhüllte und dieses Enthüllen … ähm … Thema wäre.
- Und dass für mich aber eben diese Geradenbilder auch ganz wichtig sind. Also dass sie [Sperren: neben] der Verhüllung die [Sperren: eigentlichen] Arbeiten sozusagen sind. Und diese Verhüllung und dieses Enthüllen dann, dieses Öffnen, ist halt ein Schritt hin, um dieses Geradenbild sehen zu können.
- So.
- Und, ich glaube, ich hab's heute wieder nicht geschafft, mich ganz kurz, knapp, dazu zu äußern. Was … Na ja … Was die Geraden halt für mich … äh … sind.
- [Schlucke.]
- Beziehungsweise ich hab's halt [Sperren: platt], [Sperren: naiv], sehr [Sperren: pubertär] vielleicht … Keine Ahnung!
- Rübergebracht.
- Mit … ähm … Dass die Gerade halt Bewegung … Grundelement!
- Kleinste Einheit!
- Ähm … Woraus [Sperren: alles] besteht!
- [Sperren: Ich] bestehe!
- Und 'ne kleinste Änderung … äh … bewirkt halt, dass ich vielleicht nicht mehr sichtbar bin. Also nicht mehr erkennbar bin.
- Und so weiter und so fort.
- Also … So meine Gedanken, die ich halt habe. Und die ich aufschreibe. Die sind halt sehr sehr einfach.
- So.
- Vielleicht wirken die deshalb nen bissel zu kindlich.
- Weiß ich jetzt nicht.
- [Pause.]
- So primitiv!
- Keine Ahnung.
- Äh … Wo ich mir dann aber eben sage, … ähm … Wie Kandinsky Wassily Kandinsky dann eben. Das Beispiel hatte ich dann halt auch. Der hat ja auch, natürlich ausführlicher jetze, …
- Darum geht's mir jetzt ja aber nicht.
- Da ist er dann ja auch vom kleinsten Element ausgegangen.
- Vom [Sperren: Punkt].
- Was es für ihn bedeutet!
- Ich glaube, er hat eben auch gesagt: Der Punkt ist [Sperren: tot].
- Und erst wenn dann zwei Punkte … ähm … verbunden werden, oder ein Punkt fällt, und eine Gerade entsteht, dass das dann die … dass das sozusagen die erste Bewegung ist.
- So.
- Zumindestens ist es das, was ich dann in der Geraden eben sehe. Dass das die kleinste … äh … Bewegung ist, die möglich ist. In ner grafischen Darstellung.
- Aber eben nicht nur grafisch! In der Malerei kannst du jetzt auch mit nem Pinsel nen Strich ziehen. Also nen Strich mit nem Pinsel, Öl oder Acryl oder was auch immer, … Und das wäre für mich ja auch 'ne Linie!
- Wenn's gerade ist. Relativ gerade.
- Und das hat auch 'ne Bewegung inne.
- So.
- Und nen Punkt … Klar, wenn der jetzt mit nem groben Pinsel gemacht wird, dann hat der natürlich auch schon 'ne Kraft.
- So.
- Aber wenn man das wieder reduziert, auf einen Gedanken, was … Wenn man den Punkt jetzt wirklich als … als … ähm … also als [Sperren: einen] Punkt sieht, wäre er eben wieder tot. Also wenn man das reduziert. Von diesem … Von dieser Technik. Von der Malerei oder so. Wieder auf das, was man darstellen will. Nämlich einen [Sperren: Punkt].
- Dann wäre der wieder tot!
- Und der Strich, der abstrahiert eben 'ne Gerade ist, 'ne geometrische … ähm …
- Was ist das?
- Nen geometrisches Element.
- Die wäre so die [Sperren: erste] Bewegung.
- [Pause.]
- Zumindestens hab ich diese Gedanken, glaube ich, eben zu einfach, … ähm … zu schnell, zu platt wiedergegeben. Ich glaube, das kann man eigentlich nicht in wenigen Sätzen machen.
- [Sperren: Will] ich auch eigentlich gar nicht!
- Aber ich hab mich da so selbst hingeführt.
- Dass ich mich wieder erklären muss. [Sperren: Was] ich damit … ähm … mache. Also [Sperren: warum] ich Geraden benutze.
- [Sperren: Das] ist ein Problem. Dass ich mich halt nicht zusammenreiße. Und mir dann selber sage: Das will ich jetzt aber nicht … äh … erklären, weil ich es nicht so in so einer kurzen Zeit erklären kann.
- Das ist halt 'ne Sache, die man … ähm … [Sperren: erlebt]. Die man vielleicht auch gar nicht so in Worten äußern kann. Oder wenn man sie halt in Worte äußert … Dafür bin ich jetzt noch nicht geeignet für.
- So.
- [Pause.]
- Was mich jetzt aber daran so stört … Oder warum ich mir jetzt eben noch einmal so die Gedanken mache dazu …
- Ähm … Diese [Sperren: Unzufriedenheit].
- [Pause.]
- Woran liegt die jetze?
- Weil ich bin ja … Ich [Sperren: war] überzeugt von dieser Flügeltürarbeit. Auch von diesem Geradenbild. Was drinne ist. Das Selbstbildnis Selbstbildnis .
- Das find ich … ähm …
- [Sperren: Ich finde es genial!]
- Immer noch!
- So.
- Daran hat sich gar nichts geändert.
- Ähm … Auch von der Umsetzung. Dann von dem drinne installieren. Ja, Rückkarton muss noch … Nen weißer Karton muss noch dahinter. Und so weiter und so fort.
- Aber [Sperren: prinzipiell] … ähm … hab ich genau das geschafft, was ich machen wollte.
- So.
- Und das gefällt mir total.
- Also daran liegt's nicht!
- Ich zweifel jetzt … Oder ich bin nicht unzufrieden damit. Mit der Arbeit, die ich da gezeigt habe.
- Ich bin auch nicht unzufrieden mit den Notizen, die ich dort gezeigt habe. Ähm … ähm …
- [Schlucke.]
- Ich weiß nicht. Ich hab halt … Ich hab jetzt wieder andere Arbeiten gesehen. Von anderen Kunststudenten.
- Ähm … Einige … Mit denen konnte ich [Sperren: nichts] wirklich anfangen. Also wusste ich überhaupt nicht, was das jetze … ähm … Weiß ich nicht! Keine Ahnung!
- Da ging einfach gar nichts bei mir.
- Da war [Sperren: nichts] los.
- Und dann fand ich halt andere wiederum gut. Ähm … Wo so … Wo noch experimentiert wurde.
- Auch wenn das halt wieder … ähm … ja … für ihn dann wieder nen Problem war, das so zu erklären … Das ging dann hin und her irgendwie.
- Kam anscheinend auch nicht so gut an. Aber ich fand halt die Art von dem einen, wie er, Evgenji, … ähm … mit Licht arbeitet. Dass er jetzt noch nicht so … ähm … in einem Satz eben erzählen kann, was er damit ausdrücken will.
- So.
- Das [Sperren: nervt] mich ein bissel. Dieses … Dieses … Ähm … [Sperren: Was willst du damit jetzt eigentlich sagen?]
- So.
- Diese Frage.
- [Schlucke.]
- Dass das eben dort nicht so war. Das war vollkommen okay. Da gefällt mir halt so eher dieses Vorgehen. Ähm …
- [Sperren: Machen].
- [Sperren: Schaffen].
- Und [Sperren: bebachten].
- Sich dann halt Gedanken darüber machen.
- Das mache ich ja jetzt bei mir ganz ganz viel.
- So.
- Ähm … Dann diese eine Skulptur, die fand ich jetzt auch noch ganz gut. Wo sie auch selber gesagt hatte, dass sie nicht direkt sagen kann, warum sie jetzt … ähm … 'ne Maus oder so als Objekt genommen hat.
- Das war halt irgendwie in ihr drinne. Keine Ahnung. Und sie wollte das halt … äh … rausbringen.
- Aber [Sperren: das] wurde komischer Weise angenommen.
- Sie hat das irgendwie geschafft, das so zu begründen, oder so einzupflegen, dass es … dass es nicht so negativ hinterfragt wurde.
- Das wurde akzeptiert!
- Das muss ich mir noch einmal überlegen … Wie die das gemacht hat.
- Oder ich frag sie noch einmal! Wie ihr … ihr Eindruck war. Also bei ihrer eigenen Arbeit. Genau. Und dann halt bei anderen.
- Wie bei dem anderen. Wo ja eigentlich das selbe Problem ist. Finde ich zumindestens jetzt. Ähm …
- [Pause.]
- Gut. Mit den Videoarbeiten konnte ich eh nichts anfangen.
- Die interessieren mich einfach irgendwie nicht so.
- Video.
- Digitale Kunst hat mich jetzt auch nicht so … äh … gebannt.
- Ähm … Also es liegt jetzt noch nicht mal an … Dass ich durch die anderen Arbeiten sowas gesehen hätte wie: Ui, ich bin jetzt auf nem falschen Weg!
- So ungefähr.
- Nee. Das lag jetzt auch nicht an den anderen Arbeiten.
- So.
- Es lag eben auch nicht an der Diskussion. Ähm … Zu meiner Arbeit. Die fand ich gut. Da konnte ich eigentlich auch gut reagieren und gut mitreden.
- Ähm … Auch wenn ich eben zu platt reagiert habe. Glaube ich. Zu einfach. Wo ich mich zurückhalten sollte.
- Denke ich.
- Dafür bin ich … Das ist halt nicht zum reden wirklich geeignet.
- Also [Sperren: ich] bin dafür nicht gut geeignet.
- Ähm … Einfach mal vielleicht stehen lassen!
- Ich weiß es auch nicht.
- Will jetzt auch nicht künstlich nen Geheimnis drumherum machen.
- [Pause.]
- Und was natürlich auch noch nen Thema für den Professor war … Ich hab ja dann auch die Entwürfe gezeigt, für dieses Porträt, was in diesem Flügelrahmen drinne sich befindet.
- Also nur ein paar Entwürfe.
- Die letzte Vorlage. Und dann eben noch das Foto, was ich gemacht hatte. Was Grundlage von allem war.
- Wo dann insgesamt wieder [Sperren: mehr] Fragen aufkommen.
- Oder: Warum hast du nicht …
- Punkt Punkt Punkt.
- [Sperren: Hätte] ich das eben nicht alles gezeigt, diesen Arbeitsprozess, dann … ähm … wären halt einige Fragen gar nicht gekommen!
- Ja!
- Einige kritische … ähm … Hinterfragungen … Keine Ahnung, wie man das jetzt nennt.
- Und gleichzeitig sag ich mir aber: Ich [Sperren: will] so etwas da aber zeigen! Das ist ja nun einmal da die Möglichkeit, sich zu offenbaren.
- Und … ähm … ähm … Ja. Dafür ist ja nun einmal nen Klassentreffen da.
- Den … Denen Zwischenschritte zu zeigen. Was ja jetzt in ner Ausstellung normalerweise nicht der Fall wäre.
- Wo dann bloß das Ergebnis gesehen werden kann. Und … Na ja. Okay.
- Damit muss ich rechnen!
- Sobald man Zwischenschritte zeigt, man [Sperren: mehr] zeigt als das Ergebnis, oder eben dann selbst noch Fragen stellt oder Zweifel … ähm … anklingen lässt, an der eigenen Arbeit, dann [Sperren: muss] ich natürlich auch damit rechnen, dass andere damit auch weiter arbeiten. Die können's ja nicht ignorieren.
- Okay, daran liegt's also auch nicht.
- [Pause.]
- Mhm.
- Vielleicht ist das wieder so nen … Vielleicht hat das gar nichts mit dem Klassentreffen zu tun. Sondern allgemein …
- Ähm … Dass ich immer noch auf der Suche bin … [Sperren: Was] ist eigentlich … äh … Kunst, die … die gemacht werden [Sperren: muss].
- So.
- Die jetzt gemacht werden muss.
- Die zwingend notwendig ist. Es gibt ein Problem. Und das Problem muss gelöst werden.
- Wie bei den Impressionisten!
- Oder so.
- Denen halt irgendwas fehlte.
- Ähm … In der realistischen Malerei. Ähm … Und die da halt Lösungen haben wollten.
- [Pause.]
- Oder Kubisten!
- Oder so.
- Mit den … Mehrere Perspektiven von einem Objekt sehen.
- So.
- Da waren ja immer Fragen.
- Genau!
- Es gab ein [Sperren: Problem].
- Und die haben das versucht zu lösen.
- So.
- Und [Sperren: das fehlt mir jetzt].
- Irgendwie.
- Weil es kein wirkliches Problem mehr gibt.
- Glaube ich zumindestens.
- Worauf ich aufbauen kann!
- Was jetzt zwingend sozusagen notwendig wäre zu …
- So.
- Ähm … Aber ich bin jetzt auch noch nicht so weit … Ich hab jetzt gerade mal dieses eine Buch jetzt beendet. Und müsste jetzt noch die Postmoderne Postmoderne mir … ähm … genau angucken. Was [Sperren: deren] … Ja, was [Sperren: deren] Ziele oder Bedürfnis war, etwas zu schaffen.
- Also [Sperren: warum] sie das hatten.
- Wie man das auch in dem geschichtlichen Rahmen sehen kann, worauf sie [Sperren: reagiert] haben.
- Das ist sehr wichtig!
- Ne?
- Wie dieser Gombrach das gesagt hat. Mit diesem … Mit dieser Perlenkette. Ähm … Alles, was halt davor war … Das gehört halt sozusagen dazu.
- [Katze Ramses miaut.]
- Das kann man ja nicht ausblenden!
- Es ist [Sperren: immer] 'ne Reaktion von etwas, was … äh … bereits stattgefunden hat. Und … ähm … Das sehe ich halt, so wie das beschrieben wurde, sehe ich das auch bei der Moderne auch noch. Die immer auf der Suche waren. Immer Probleme gesehen haben. Ähm … Lösungsansätze hatten, die dann wiederum viel viel mehr Probleme … ähm …, also Fragen, aufbrachten.
- Ähm … Und danach … In der Postmoderne …
- Ich weiß nicht.
- Das ist für mich noch nen komplettes Durcheinander!
- Und ich hab jetzt aber das Problem, solange ich die nicht durchgegangen bin, … Also einfach mal mir wirklich …
- Ich hab mir jetzt viel schon angeguckt.
- Aber noch einmal, intensiver.
- Ähm … Bevor ich das mir nicht noch einmal durchgegangen bin und mir halt immer überlege, … ähm … oder mir aufschreibe, was war … wie kann ich das … also was war das jetzt für eine Reaktion?
- Die einfach kam. Auf irgendwas, was davor war.
- Um dann halt mir zu … ähm … überlegen: Was ist denn [Sperren: jetzt] …
- [Schlucke.]
- … ein Problem.
- Oder [Sperren: das] Problem, oder [Sperren: ein] Problem, worauf ich jetzt reagieren muss.
- Das Blöde bei dem Ganzen ist natürlich, dass bei dem ganzen Nachdenken, was das Problem sein könnte, heißt ja eigentlich: Das gibt es nicht. Und ich versuche es zu finden. Um eine Lösung vorschlagen zu können.
- So.
- Eigentlich [Sperren: richtig] schlimm!
- Oder komplett der falsche weg.
- Es müsste mir ja eigentlich in die Augen springen!
- Das geht doch gar nicht!
- Das muss ich anders machen!
- [Pause.]
- Tut's aber gar nicht.
- Das ist aber nicht mein Problem.
- Jeder macht halt … Jeder macht halt so seinen eigenen kleinen Mist. Ne? Jeder arbeitet irgendwie. Jeder hat so sein Thema.
- Vielleicht wochenweise. Manchmal eins, zwei Monate.
- Dann das nächste Thema!
- Oder einer bearbeitet das vielleicht auch sein ganzes [Sperren: Leben].
- Aber im Prinzip sind das halt alles Sachen, die sich jeder selbst steckt.
- Also es ist alles eigentlich … Es gibt nur noch 'ne subjektive [Sperren: Masse].
- Irgendwie.
- So.
- Ähm …
- Und das stört mich natürlich.
- Das [Sperren: weckt] … Das [Sperren: weckt] ja immer wieder Zweifel am eigenen Tun. Äh … Wenn … Wenn man nicht mal das Gefühl hat, es gäbe etwas, was gelöst werden [Sperren: muss].
- So.
- Ähm …
- Es gibt's jetzt nicht. Oder ich finde es jetzt noch. Aber das wäre halt dieses zwanghafte Finden, um dann halt 'ne Lösung vorzuschlagen. Was eigentlich auch echt nicht gut ist.
- So.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Ja …
- [Pause.]
- Ach so. Worum es mir jetzt ja ging, ist, dass ich natürlich mit den Geraden, oder mit dieser Verhüllung, oder mit diesen … ähm … mit dieser Flügel… mit diesem Flügeltürrahmen, was vorher verhüllt war und was dann enthüllt wird, durch den Betrachter, und wieder dann geschlossen wird, und das Bild wieder verschwindet, …
- Ähm … Dass das ja schon so Gedanken sind, die schon sehr … ähm … Ich hab 'ne Kritik irgendwie. Und äußere sie. Zumindestens bei der Verhüllung.
- Also die Verhüllung ist ja immer noch halt … Es ist … Da ist eine Kritik an meiner eigenen Arbeit. An meinem Werkeln. Aber auch gleichzeitig an allen [Sperren: anderen].
- So.
- An aller anderen Kunst.
- Ich stelle [Sperren: alles] in … in Frage!
- So.
- Was ist Kunst?
- Warum muss das ins Museum?
- Es versteht eh niemand mehr so wirklich!
- Bei zeitgenössischen Arbeiten.
- [Pause.]
- [Sperren: Ich] verstehe ohne Text, ohne Beipackzettel, verstehe ich so gut wie [Sperren: nichts].
- Kann man auch gar nicht! Geht gar nicht!
- Die Frage ist halt: Ist das dann … Kann so eine Arbeit dann noch für sich stehen?
- Und … Deshalb komme ich ja immer wieder auf so gegenständliche Arbeiten. Wo ich selber dann das Gefühl habe: Ich [Sperren: muss] nicht alles verstehen, was der Künstler sagen will.
- Vielleicht wollte er ja auch gar nichts!
- Alle interpretieren es da bloß rein!
- Ähm … Aber man [Sperren: sieht] etwas. Man kann etwas damit anfangen.
- Man hat [Sperren: Erfahrung].
- Ähm … Gemacht. In seinem Leben. Das kann man damit in Verbindung setzen. Ganz automatisch.
- Da muss man gar nicht groß drüber nachdenken.
- So. Genau.
- Also mit einem Motiv.
- Was [Sperren: natürlich] dann, wenn man weiterdenkt … weitergeht zu abstrakten Gegenständen … Irgendwas verbindet man damit vielleicht.
- Oder Farben!
- Farben … ähm … Die bewirken ganz viel bei uns.
- Oder [Sperren: Klänge]!
- Klänge. Genau.
- Töne!
- Musik!
- Ist jetzt zwar nicht Bildende Kunst, aber … Das … Das sind ja Reize, die sozusagen etwas in uns … ähm … bewirken. Ob wir nun nen langen Text zum Komponisten haben oder nicht haben, die Musik, die [Sperren: wirkt].
- So.
- Das hätte ich gerne. Weil ich selber die anderen Arbeiten kritisch sehe, die … die zu … zu fremd sind. Zu … Hach. Die sind durchgeplant!
- Bestimmt!
- So viele!
- Und bei Konzeptkunst Konzeptkunst besonders.
- So.
- Is … Mag alles logisch sein. Und die Überlegung, warum diese Größe, warum … warum … ähm … diese Farbe, warum genau dieser Gegenstand, das wird alles seinen Grund haben. Vielleicht. Kann man alles begründen.
- Kann der Künstler auch alles begründen.
- Aber wenn der Betrachter, also ich, nichts mehr … ähm … Hach. Wenn ich seine Begründung nicht sehe. Von sich aus. Oder wenn ich dabei nichts spüre, wenn ich mir sowas anschaue. Oder nichts empfi… also nichts assoziiere. Keine Ahnung!
- Also nichts damit anfangen kann.
- Dann ist es für mich eine Arbeit, … Ich muss halt sagen: Es ist für mich … Ich pauschalisiere ja gerne. Aber das ist für mich halt wie wenn ich in so ein Museum, in eine Galerie, mit zeitgenössischer Kunst, abstrakt vielleicht, gehe, dann … Das sagt mir gar nischt!
- Ich guck's mir ja gerne an. Bleib dann ein paar Sekunden davor stehen. Ah! Okay!
- So.
- Und gehe dann weiter.
- Aber ich hab daraus jetzt nicht wirklich was … ähm … ziehen können.
- Also jetzt nicht, dass ich da jetzt was lernen würde wollen oder so. Sondern … ähm … dass es in mir sozusagen [Sperren: arbeitet].
- So.
- Das passiert eben … Gerade fällt mir nichts … Okay. Gerade bin ich eh blockiert. Aber …
- [Pause.]
- Das ist glaube ich trotzdem ein großes Problem. Dass viele Arbeiten von sich aus nichts mehr sagen können ohne Beipackzettel.
- So.
- Hab ich jetzt ja auch mehrmals schon in anderen Notizen eingepflegt. Das ist ein ganz großes Thema!
- Halt. So für mich.
- [Pause.]
- Und da ist eben so die Verhüllung so meine Reaktion darauf.
- [Schlucke.]
- Auch … Also auf das eigene Unverständnis. Ne?
- Ich kann jetzt nicht allen anderen das überbürden. Dass niemand das verstehen würde. Auch wenn so mein [Sperren: Eindruck] ist bei den Besuchern von einer Ausstellung … ähm … höre ich dann ja manchmal auch schon irgendwie sowas: Ah, okay. Und jetzt? Warum das so? Hä?
- Das ist Kunst?!
- Oder irgendwie so etwas.
- So … So leises Gemurmel.
- Hinter mir. Oder vor mir. Wenn ein anderer Besucher mit jemand anderem darüber redet.
- Also es kommt jetzt nicht von ungefähr!
- So.
- Und … ähm … Wenn ich dann halt alle Leute sehe mit irgendwelchen Audioguides oder wie die heißen … Oder Kataloge durchwälzen und Texte lesen. Und so. Ich weiß nicht!
- Dann … Dann … Pfff … Dann ist die eigentliche Arbeit schon fast nebensächlich.
- So.
- Nen [Sperren: Anlass] vielleicht. Aber jetzt nicht mehr die eigentliche Sache.
- [Ziehe Nase hoch.]
- Zumindestens ist dort die Verhüllung, Teilverhüllung, oder das Öffnen …
- Na ja. Das ist schon wieder was anderes.
- Aber das ist sozusagen meine Reaktion darauf gewesen.
- Dahinter stehe ich auch!
- Deshalb fand ich das ja auch eben gut, dass ich das beim Rundgang so gemacht habe. Auch wenn ich da auch meine großen Zweifel hatte.
- Oh! Da hatte ich mit mir kämpfen müssen! Nichts zu zeigen. Also gesehen zu werden, aber nicht gesehen …
- Nee!
- Zu [Sperren: zeigen] aber nicht [Sperren: gesehen] zu werden.
- Genau so herum.
- Ähm … Ah! Und … Na ja. Die Geraden. Das hat sowas … Das ist so modern. Ne? Das ist nicht Postmodern. Das ist Modern. Wo … Wo man versucht irgendwie … ähm … etwas … Mhm …
- Man hat 'ne Frage und versucht sie halt irgendwie … äh … darzustellen.
- Ne?
- Es gibt ein Problem und man will es halt verdeutlichen.
- Oder man hat halt so 'ne Idee von … von der Welt, wie sie funktioniert, wie sie sein könnte, wie das Universum ist, bla … Und so weiter.
- Wie heißt das dann?
- Mythologisch oder so.
- [Sperren: Mystisch].
- Müsst ich noch einmal nachgucken.
- Ähm … Und will das dann halt rüberbringen. So. Da … So haben ja viele gearbeitet.
- Wobei … Aber auch Mondrian Piet Mondrian ! Wurde damit auch in Verbindung gesetzt … Mystisch …
- Weiß ich jetzt gar nicht. Aber sozusagen wurde die Welt erklärt. Oder sie wurde vereinfacht. Oder wo sie erklären wollten, eine Lösung finden wollte, …
- Weiß ich jetzt nicht mehr so genau.
- So.
- Das zeigt schon so dieser Geraden-Gedanke. Mit Kandinsky. Hatte ich mir ja auch schon gesagt.
- Also in diese Zeit passt das halt rein. Aber wir leben jetzt ja aber nicht mehr in der Zeit.
- Vielleicht ist das immer noch so dieser Zweifel, an dem, was ich eben mache. Ich mach's zwar jetze. Damit ist es Gegenwartskunst Gegenwartskunst . Also wäre es zumindestens. Gleichzeitig aber ist es etwas, was halt vor langer langer Zeit hätte … äh … werden müssen … gemacht wurde.
- Und da wurde ja auch viel mit so einfachen Grundelementen gearbeitet.
- Mondrian zum Beispiel.
- Und der hat ja auch sein System aufgebaut. Da hatte ja auch irgendwie alles 'ne Bedeutung. So.
- War ja in dieser einen Ausstellung drinne.
- [Pause.]
- Mhm. Na okay!
- Was war jetzt mein … mein ungutes Gefühl von heute?
- Ich weiß zumindestens, dass dieses ungute Gefühl, dieses …
- Ich weiß es jetzt nicht mehr so genau.
- … Nicht auftritt, wenn ich nur für [Sperren: mich] arbeite. Wenn ich … Ich glaube, es würde auch nicht auftreten, wirklich, wenn ich es halt in einer Ausstellung zeigen würde. Weil da muss ich jetzt ja nicht mit Besuchern unbedingt ewig reden.
- Ähm … Aber es tritt halt eben auf, wenn es so nen Klassengespräch eben ist. Ähm …
- Na ja. Ich weiß auch nicht. Es wurde ja noch nicht einmal auseinander genommen!
- Warum hast du das nicht so und so gemacht?
- Oder: Würde das nicht noch intensiver … Oder keine Ahnung was …
- Wenn du …
- Punkt Punkt Punkt.
- Ähm … Das sind halt alles so Inputs, die mich, wenn ich für mich werkel, gar nicht angehen. Die mich gar nicht interessieren. Und die haben mich da dann im Endeffekt dann auch nicht interessiert. Das sind … Das geht dann halt immer in andere Richtungen, mit denen ich dann aber gar nichts zu tun haben will.
- Ich kann's noch nicht einmal begründen! Ich kann meine Richtung nicht einmal richtig aufschlüsseln. Aber ich weiß halt in dem Moment Moment , dass … äh … Ne? Das ist nicht mein [Sperren: Ding]! Das [Sperren: will] ich einfach nicht.
- [Sperren: Punkt].
- Ähm … Aber das kann man da eben nicht so sagen. Ne?
- Da musst du dann mit Begründung kommen.
- Das kann ich nicht so gut.
- Was mir [Sperren: jetzt], wenn ich darüber nachdenke, eben wieder [Sperren: gefällt]! Was ich richtig sympathisch finde.
- Ich [Sperren: möchte] ja nicht alles aufschlüsseln können. Ich meine, dann kann ich wirklich Wissenschaft machen. So.
- [Schlucke.]
- Die Kunst kann ja ein Geheimnis haben.
- So.
- Da … Da darf das sein.
- Der tut's vielleicht sogar gut. Und es ist okay, wenn der, der was schafft, der Künstler, nicht alles selbst weiß. Ähm … Wenn er … Wenn er intuitiv arbeitet. Und das nicht begründen kann. So.
- Das geht in der Wissenschaft nicht!
- So.
- Vielleicht ist das eigentlich gut! Dass da dann Fragen kommen, jetzt auch vom Professor oder so, aber dass ich mich dazu nicht zwingen tue, also selbst zwinge, … äh … das dann zu beantworten. Oder zu reagieren. Das dann einfach so stehen lassen können, das muss ich lernen.
- So eine Frage … ähm … ohne … Ja. Sie eben nicht beantworten zu wollen. Und mich damit ansonsten selbst wieder in Zweifel zu ziehen.
- Warum ich das jetzt so und so gemacht habe.
- Weil als ich es [Sperren: gemacht] habe, war ich ja davon [Sperren: überzeugt]. Ich bin's ja auch danach jetzt wieder. Wenn ich so darüber rede. Bin ich's ja auch wieder.
- Aber eben … ähm … Ja. Aber jetzt kommt halt eben auch kein Input von außen. Deshalb kann ich mich jetzt auf mich zurückbesinnen. Das ist also kein Problem.
- Ich muss also lernen, wenn solche Fragen gestellt werden, sie anzunehmen, aber sie nicht zu … zu … nicht zu bearbeiten. Wenn ich merke, es ist nicht meine Richtung.
- Vielleicht ist das meine Lösung.
- Damit hab ich zwar noch nicht die Frage geklärt, … ähm … was denn jetzt die Kunst ist. Äh … Was denn jetzt ein Problem wäre und worauf ich jetzt reagieren müsste. Ähm … Was jetzt also [Sperren: zwingend] notwendig wäre. Aber deshalb bin ich ja auch noch bei den Selbstporträts.
- Das ist für mich so ein Rückzugsort. Selbstporträts gehen [Sperren: immer]. Mich, meine Gedankenwelt, wie ich mich empfinde, wie ich denke, dass ich aussehe, wie ich nach außen wahrgenommen werden, … Das sind so Sachen, die können immer sein. Und das sind Sachen, die sind gut im Kunstbereich zu bearbeiten.
- Vor allem, das ist mir natürlich auch wichtig, es macht Spaß. Mich selbst zu … zu erforschen. So. Und mich darzustellen.
- Kleine narzisstische Züge vielleicht. Keine Ahnung!
- Das Selbstporträt geht irgendwie [Sperren: immer].
- [Schlucke.]
- Und es geht eben auch vor allem immer nur in so einem künstlerischen Bereich. Umfeld. Also nicht in … Ja. Pfff … Jetzt auch 'ne Schrift. Da kann man das ja auch bearbeiten. Also irgendwas Künstlerisches!
- Etwas Kreatives. So.
- Das … Da ist so das Selbstbildnis, die Darstellung vom Menschen, von der eigenen Person, [Sperren: immer] geeignet. Oder gut aufgehoben.
- Ist ja nischt wissenschaftliches. Oder so.
- Also man kann es nicht in anderen Gebieten einfach so … äh … machen. Da sind die fehl am Platz. So.
- Und deshalb bin ich jetzt halt wieder bei den Selbstbildnissen. Weil ich halt … Bei mir ist immer noch die Frage offen, was jetzt sein müsste. So. Was … Was [Sperren: wichtig] ist.
- Selbstporträts sind nicht wichtig!
- Ist die Frage: Ist es wichtig, überhaupt etwas Wichtiges zu finden?
- So.
- Gibt es das überhaupt?
- Höchstwahrscheinlich gibt's das eben nicht.
- So.
- Es geht nicht mal um das Wichtige. Sondern darum: Gibt es ein Problem, worauf man eine … worüber man nachdenken sollte? Und eine Lösung finden sollte?
- Das … Dieser Weg sozusagen, diese Lösung, … Dass man diese bearbeitet.
- Künstlerisch.
- So.
- Gut.
- Solange ich aber eben noch nicht da bin, …
- [Schlucke.]
- … bleibe ich natürlich einfach bei diesen Selbstbildnissen.
- Gehe auch wieder weiter! Keine Frage! Wenn ich jetzt wieder neuen Input bekomme und so, … ähm … fließt das ja irgendwie auch automatisch in die Arbeit mit rein.
- Ähm … Also die Selbstbildnisse … Es ist jetzt wieder so eine Zeit, wo ich merke: Es fehlt noch … Ich weiß wieder nicht, was sein sollte.
- So.
- Und die sind sozusagen die Lücke. Die gefüllt wird. Mit … ähm … Mit dem Selbst. Mit dem Ich. Mit der Auseinandersetzung damit. Mit dem Darstellen davon.
- Und das find ich … Gut. Das find ich … Das sehe ich jetzt gar nicht negativ.
- Ich müsste jetzt was füllen oder so.
- Nein! Das [Sperren: passt] immer. Das macht mir immer Spaß. Es ist immer spannend. Ähm … Auch das dann zu zeigen!
- Deshalb spricht gar nichts mal dagegen.
- Und wenn ich jetze halt nichts finde, oder wenn ich das Buch über das 21. Jahrhundert beende und dann immer noch Fragen offen sind, oder ich kein Problem sehe, was heute ist, was gelöst werden sollte, dann gibt's am Ende immer noch eines: …
- Selbstporträts.
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 22. April 2016
[wv=A1-9]"Hier kommt ein Meisterwerk hin." Friedrich Fröhlich, überzeugt verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link Holzplatte auf Rückseite festgeschraubt Platte an Rahmung getackert (am Montag wieder entfernen) in Werkstatt aufgehangen, danach geschliffen, bis Unebenheiten entfernt schaut zwar nicht mehr exakt gerade aus, dafür sind die Flügeltüren optisch korrekt Flügeltürrahmung Link Standpunkt Link Alberti sieht Vorschau Selbstporträt Selbstbildnis für Flügeltürrahmen ist Meinung, dass Kunststudenten Kommilitone viel zu wenig Selbstbildnisse anfertigen in Malereiklassen anscheinend gar kein festes Thema mehr sich selbst erforschen, Selbstbild vermitteln, Fremdbild verarbeiten gerade das ist es, was nur über Kunst möglich ist für gesellschaftliche, politische, wissenschaftliche Themen Kunst nicht unbedingt notwendig zeigt mir Arbeit mit Selbstbildnis von ehemaligem Studenten, für ihn angefertigt als Reaktion auf seine Forderung mehr Selbstporträt zu machen Erkenntnis: eigenes Leben bearbeiten = gute Kunst Kurs Video Rewind Link (Vorbereitung) "Selbstdarstellung in der Videokunst", Irene Schubiger Videoselbstdarstellung in 1970er und 1980er Jahren Themen, Motive und Verfahren der Selbstporträttradition mit videospezifischen Mitteln umgesetzt zuerst meist nur einfache Aufnahmen gemacht, in 1980er Jahren dann mehr nachbearbeitet Abschnitt 1: Unterschied Medium Video zu anderen künstlerischen Medien 1 zeitliche Kondition und Ton 2 deren Folgen für Beschreibung Videotechnik 1970er und 1980er Jahre: bildet zusammen mit Faktoren der räumlichen Installation Grundlage ursprünglich zu militärischen und kommerziellen Zwecken entwickelt, wie Überwachung mit selbstdarstellerischer Thematik von Künstlern reflektiert Abschnitt 2: Technik 1 Videokamera (damaliger technischer Stand) im Atelier und Außenraum verwendet Closed Circuit: geschlossene Schaltkreis von Videokamera und Monitor durch Kabel unmittelbare Rückkoppelung via Monitor kurze Verzögerung der Bildübertragung durch menschliche Auge nicht wahrnehmbar Bild erscheint seitenrichtig auf Monitor Closed Circuit als künstlerisches Instrument im Entstehungsprozess eingesetzt oder als Bestandteil innerhalb Videoinstallation Kamera setzt optische Information (25 Bilder pro Sekunde) in elektrische Signale um elektrische Ladungsbild wird auf Monitor übertragen, indem dieser elektrische Signale in Lichtimpulse zurückverwandelt oder Aufzeichnung auf Magnetband des Videorecorders umsetzen Link eigenen Camcorder für Herantasten an Closed Circuit verwenden 2 Monitor über Monitor Videobänder dem Publikum präsentiert Proportionen Kopf / Monitor (4 : 3, altes Format!) gewähren gewisse Nähe zu natürlichen Proportionen und Volumen Monitor: spezifische materielle und räumliche Beschaffenheit Bildschirm am Rand Gesichtsfeld einer Person: störendes Flimmern aufgrund Helligkeitsschwankungen wahrnehmbar Rezeptionssituation: Gegenüberstellung Künstler - Betrachter durch auf selber räumlicher Ebene befindlichen Monitor und Augen des Betrachters 3 Magnetband-Aufzeichnung und -Wiedergabe geht historisch gesehen auf Audiotechnologie zurück auf physikalischem Gesetz der Induktion[?] beruhend codierte elektrische Signale via Kabel oder Wellen übermitteln Induktion bei Telegrafen und Telefon genutzt erste tragbare Videorecorder 1965 von Sony verkauft ist für weitere Entwicklung Videokunst von Bedeutung Töne = Schwingungen der Luft oder eines Körpers gehen von Schallquelle aus, breiten sich als Welle nach allen Richtungen aus Anzahl Schwingungen pro Sekunde (Hz) = Tonhöhe Wahrnehmung Abschnitt 3: Wahrnehmung 1 Zeit in Unterscheidung zwischen imaginierter und erlebter Zeit[?] Reflexion, Körper, Erinnerung 2 Ton [?] Abschnitt 4: Selbstdarstellung mit Video innerhalb Geschichte und Theorie der Videokunst 1 Rosalind Krauss verwendet psychoanalytischen Begriff des Narzissmus Narzissmus Text untersucht Verhältnis zwischen Künstlern und Apparat in seiner psychologischen Bedeutung (Narzissmus) und anhand psychoanalytisch festgelegter Kategorien innerhalb Amerika in 1970er Jahren war Narzissmus ein breit diskutiertes gesellschaftliches Phänomen Hauptthese: "In that image of self-regard is configured a narcissism so endemic to works of video that I find myself wanting to generalize it as the condition of the entire genre. Yet, what would it mean to say, 'The medium of video is narcissism?'" Feststellung: normalerweise physisch-materielle und nicht psychologische Faktoren machen ein Medium aus Unterschied zum Video und anderen visuellen Künsten Behauptung: Künstler nutzen mediale Möglichkeiten zur Selbsteinkapselung, um nur noch vom eigenen Körper oder eigener Psyche umgeben zu sein Gleichsetzung Monitorwiedergabe mit Spiegelreflexion Narzissmus-Theorie Sigmund Freud Sigmund Freud und Jacques Lacan (lesen!) durch narzisstische Beziehung zu Apparaten werde verhindert, dass Künstler … (nicht verstanden) mediale Grundbedingungen Video: (englisch, nicht verstanden) psychologische Bedingung (Narzissmus) sei das eigentliche Medium von Video (Schubiger kritisiert Krauss Thesen) u. a. nutzen Künstler schon in 1970er Jahren Video für andere Sparten selbst in Video-Selbstdarstellungen hatten viele Arbeiten nicht das Instant Feedback zur Grundlage wenig auf Beziehung zur Body Art und Performance Performance eingegangen Reaktion Videokünstlerin Hermine Freed Hermine Freed (englisch, verstanden!): "If many artists use themselves, it is because they have the firmes control over themselves; it is easier to do something the way you want it done than try to explain what you want to someone else. Artists are accustomated to working alone. If the artist uses his or her own image, it is more likely to be because of that need to work alone than becaus of narcissism." wie in anderen technischen Medien (Malerei, Zeichnung, Fotografie) arbeiten Künstler mit entsprechenden Werkzeugen und Apparaten alleine viele weitere Künstler/Kunstkritiker reagieren verhalten auf Krauss-Text statt Narzissmus wird oft Privates zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung und damit zur öffentlichen Angelegenheit 2 Jean Baudrillar, Soziologe "Das hat nichts mit Narzissmus zu tun, und man irrt, wenn man den Terminus zur Beschreibung dieses Effekts missbraucht. Die Video- und Stereokultur erzeugt nämlich kein narzisstisch Imaginäres, sondern ist Effekt äußerster, verzweifelter Selbstreferenz, ein Kurzschluss, mit dem das Gleiche ans Gleiche unvermittelt angeschlossen wird." 3 Maureen Turim, Film- und Medienwissenschaftlerin kritisiert zu ausschließlich definierte Beziehung zwischen Monitor, Spiegel Spiegelbild und Narzissmus nur weil Künstler aufgrund Monitorfeedbacks narzisstisch ausgerichtete Performance durchführt, muss das Publikum diesen Narzissmus nicht teilen (andere Betrachtersicht) allgemein zu Krauss und Reaktionen: Krauss Text sei nur von eingeschränkter historischer wie theoretischer Bedeutung videotheoretische Auseinandersetzung fehlt auf breiter historischer und theoretischer Grundlage statt Werke auf Krauss eingeführter Kriterien zu analysieren, sollte zeitgenössischer Kontext, Kategorien Körper und Geschlecht sowie Apparat und Zeit Zentrum der Aufmerksamkeit sein (weiter ab S. 30) Geradenbild Geradenbild Link Werkstatt AV-Labor Link Porträt 60 x 80 cm für Flügelrahmen geplottet Friedrich Fröhlich, zum zweiten Mal überzeugt Probleme bei Papierzuschnitt, Kati fragen, was tun (deshalb heute ein Knick im Papier) Vorgehen für Befestigung Arbeit im Rahmen 1 Platte bei Alberti zuschneiden, etwas kleiner als 60 x 80 cm 2 etwa 9 Löcherpaare in Platte bohren 3 an selber Position im Rückkarton Löcher bohren 4 Rückseite von Arbeit: an mehreren Stellen Klebeband befestigen (unter an Arbeit befestigem Klebeband ein Klebeband befestigen, wo klebende Seite oben ist) 5 Arbeit an Platte befestigen, davor Schnüre durch Löcher führen 6 Platte an Rückwand befestigen durch Festziehen von Schnüren am Montag mit Alberti besprechenDonnerstag, 14. April 2016
1 x für die Kunst geblutet für die Kunst geblutet verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link umsetzen Link Glas (65 x 84,9 cm) anfertigen lassen beim nächsten Klassentreffen Flügeltürrahmen mit Geradenbild Geradenbild (60 x 80 cm, Selbstporträt Selbstbildnis ) vorstellen damit Holzplatte zwischen Rahmung passt mit Hobel Platte verdünnt geleimt Link Leinwandrahmen 6 x 60 cm hergestellt, mit Schleifmaschine Kanten gerundet Link morgen abholen und überlegen wie bespannen Kommilitone Kommilitone (Meisterschüler) meint, dass man lediglich Diplom mit 2.0 bestehen muss und man danach ohne Problem Meisterschüler werden kann Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link (weiter bei Dritter Welle der Revolution) neue Theorien: 1 Behandlung von Farben in Freiluftmalerei (plein air), 2 Darstellung von Bewegung Rennen in Longchamp, 1865, Édouard Manet Link Manet will Eindruck von Licht, Tempo und Bewegung vermitteln Formen lösen sich aus dem Wirrwar, flüchtig angedeutet Pferde mit jeweils nur zwei Beinen in jedem Augenblick kann Auge nur einen Punkt fassen, alles Übrige verschwommene Farben und Formen Claude Monet Claude Monet (schloss sich Manet an) drängte Freunde, Ateliers zu verlassen keinen einzigen Strich malen, wenn Motiv nicht direkt vor Auge Monet bei der Arbeit in seinem Boot, 1874, Édouard Manet Link Kritiker von Ausstellung 1874 bezeichnete Gruppe als "Impressionisten" wollte ausdrücken: Maler hätten keine soliden Kenntnisse, Maler glaubten, dass ein bloßer momentaner Eindruck schon ein Bild sei Pressestimme zu einer der ersten Ausstellungen: "[…] Diese so genannten Künstler nennen sich Revolutionäre, 'Impressionisten'. Sie nehmen ein Stück Leinwand, Farbe und Pinsel, werfen auf gut Glück einige Farbkleckse hin und setzen ihren Namen unter das Ganze." Claude Monet: Beleuchtungseffekte und Atmosphäre wichtiger als Motiv Auge kann sich aus ein paar Andeutungen ganze Form aufbauen (siehe Geradenporträts / Geradencollagen!) Publikum lernte langsam Bilder zu verstehen durch Zurücktreten wird aus wildem Gewirr von Farbflecken Gestalt "Der Künstler war niemandem als seinem eigenen künstlerischen Gewissen dafür verantwortlich, was er malte und wie er es malte."Montag, 29. Februar 2016
notiert Link in Barcelona eventuell aufsuchen: Fundació Joan Miró Link, Museu Europeu d'Art Modern (MEAM) Link, Museu d'Art Contemporani de Barcelona (MACBA) Link in Basel: Jean Dubuffet Jean Dubuffet (Fondation Beyeler) Link Einzelgespräch Bachmann Link zwei ABS-Platten 1 mit doppelseitiger Klebefolie zusammengeführt 2 mit Kunststoffkleber Ruderer L530 verklebt demnächst Motiv auf beide Ergebnisse fräsen Kunstkritik Link über "Diplom-Künstler Diplom-Künstler " geredet was ein Diplom einem Künstler nicht bringt über den ständigen Zweifel Zweifel (anscheinend nicht nur bei mir so) diskutiert eine seiner Kommilitonen - besonders gute Zeichnerin - ist jetzt Friseuse über verschiedene Ansätze von Professoren geredet (einmal prägend für eigene Arbeit und einmal dem Kunststudenten Kommilitone wenig vorgegeben) über Beuys Joseph Beuys "Jeder Mensch ein Künstler" geredet (Erweiterung Künstler-Begriff zu Alltagstätigkeiten hin) überfüllte Kunsthochschulen über geschönte Biografien geredet Ausstellung Halle 14 Spinnerei , ohne Erwähnung, dass es Klassenausstellung war so kommt es "wichtiger" daher (Wühler!) bei Klassentreffen kann nur oberflächlich über Arbeit diskutiert werden, vor allem, weil - außer Professor und Dozent Dozent - alles Studenten sind, die selber noch dazulernen einer meiner Kommilitonen scheint sich nicht zu trauen seine gerade bei Bachmann gefertigte Skulptur in der Klasse vorzustellen Kommilitone kann sich nur oberflächlich mit Skulptur beschäftigen, solange es ein "Projekt" bleibt ansonsten wäre das ein jahrelanges Studium, was erst einmal nicht zu Ausstellungen führen würde Kritik an Ausstellungen im Grundkurs (sofort veröffentlichen, anstatt sich selber zu finden) Wie schafft man es, seine Arbeit zu zeigen, ohne sie zu platt zu beschreiben ("Mit meiner Arbeit hinterfrage ich kritisch …")? Bachmann hat sich offenbar als Student auch manchmal geweigert vorm Professor seine Arbeiten zu begründen notiert Link … verhüllt verhüllt ! geplantes Treffen mit Clemens ausgefallen / dafür Gespräch mit Evgenij Evgenij GottfriedFreitag, 19. Februar 2016
Standpunkt Link Kunstbegriff Link Relevanz der Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Vielleicht blockiert mich ja auch einfach nur der Begriff.
- [Pause.]
- [Sperren: Künstler].
- Zu sein.
- Oder … [Sperren: Kunststudent Kommilitone ].
- Also … [Sperren: Kunst] zu machen.
- [Pause.]
- Vielleicht sollte ich mich einfach … Friedrich Fröhlich …
- … Nicht-Künstler, oder …
- Einfach nur Friedrich Fröhlich, ohne Anhang.
- Dass ich selber nicht sage, ich mache Kunst. Denn ich weiß nicht, was Kunst ist. Und …
- Diese Definitionsschwierigkeit und dann dieser … dieser ständige Sinnes… also Sinn…
- [Pause.]
- Ähm …
- Dieses … Diese [Sperren: Sinnkrise] halt. Ähm … Ist es denn halt … ähm … wichtig? Hat es 'ne Relevanz?
- Was ich mache.
- Und … Ich behaupte eben bei dem, was ich bei anderen auch sehe, hat sie eigentlich überhaupt nicht. So. Es [Sperren: gibt] nicht wirklich eine Begründung, warum man Kunst machen …
- … macht. Oder machen [Sperren: sollte]. Warum andere etwas [Sperren: sehen] sollten. Was eine Person gemacht hat.
- Ich seh's einfach nicht!
- Ähm … Es gibt andere … äh … Gebiete. Ähm … Die … Die auf … äh … irgendwelche Unstimmigkeiten hinweisen können und [Sperren: mehr] ändern können. Wie zum Beispiel Journalismus. Oder …
- … ähm …
- Nehmen wir zum Beispiel Fotografie. Ähm … Reportage.
- Ähm … Die können halt … äh … [Sperren: direkter] auf … auf … auf ein Problem zum Beispiel hinweisen. Was in der Welt existiert. So.
- Dafür bedarf es keine … keine Kunst! Und es bedarf vor allem nicht diesen einzelnen [Sperren: Künstler].
- Der sozusagen … äh … ein Thema, was er sich persönlich zu Herzen nimmt halt, [Sperren: hinaus trägt]. In die Welt. So.
- Und warum wird das halt eben … äh … [Sperren: größer] gemacht? Ähm … ähm … Als … Als … Als die … die persönlichen Ansichten. Das ist ja auch nichts anderes! Von Anderen.
- Von den [Sperren: anderen] Millionen von Menschen.
- So.
- Also ich … Da komme ich halt immer in so 'ne … so 'ne … äh … Sinnkrise.
- [Schlucke.]
- Was soll das!
- Ähm … Und das Interessante ist ja erstens, dass ich … ähm … mich … mich halt nicht … Also [Sperren: mein] Tun nicht … äh … nicht … ähm … bloß hinterfrage, sondern eben von [Sperren: Allem].
- Also das ist jetzt nicht, was nur persönlich ist. So. Das ist wichtig zu wissen. Für mich selber.
- Und …
- [Pause.]
- Und zweitens … ähm … merke ich aber immer wieder, dass dieses Feld … Egal, wie man das nennt.
- Künst!
- Kunst!
- Kreativ!
- Äh … Is nen schreckliches Wort. Aber okay.
- Also dieses Feld, in dem sich halt Künstler bewegen, … ähm … mit denen … mit dem Material, mit dem sie arbeiten. Mit den Techniken und so weiter und so fort. Das, was sie schaffen. Ähm …
- Da fühle ich mich … ähm … in dem Moment Moment , wo ich selber etwas schaffe, extrem … [Sperren: wohl].
- Das ist, … äh … Da merke ich dann halt immer, dass es das ist, was ich machen [Sperren: will].
- So. Das ist … Zum Beispiel, wenn ich mir jetzt hier diese Konstellation angucke. Äh … Die ich auf Holz gemalt habe. Oder dieses eine … ähm … Foto auf Leinwand. Was ich halt bloß weiß übermalt habe. Dass man halt nur noch die Ränder sehen kann.
- Vom Foto.
- Die Ergebnisse selber, … Also ich weiß, als ich's gemacht habe, mit den Konstellationen, extremst … äh … ähm … davon [Sperren: überzeugt] war. Dass das [Sperren: wichtig] ist. Das war für mich so was wie Grundlagenforschung. Und halt … Materialforschung.
- Ähm … Und halt … äh … Es ging mir ja auch darum, … Um diese Idee umzusetzen.
- Jetzt im Nachhinein … Weiß ich aber, dass … Weiß ich eben, dass dieses … dieser [Sperren: Moment], wo ich das geschaffen habe, wo ich nen Pinsel in der Hand hatte. Wo ich das gemalt habe. Wo ich … äh …
- … da Sachen ausgerechnet habe. Wo ich mir Notizen, Skizzen, gemacht habe. Und so weiter.
- Dass der halt genau das ist, was ich [Sperren: will].
- So.
- Also der Moment.
- Ähm … Des Schaffens.
- [Pause.]
- Und … Dass ich dann im Nachhinein … ähm … etwas wieder hinterfrage, oder was ja dann hauptsächlich das Problem ist, … Im [Sperren: vorhinein] das bereits mache. Und ich dann überhaupt nicht mehr dazu komme, etwas auszuüben. Etwas auszuführen. Ähm … Das ist halt … 'ne andere Geschichte.
- Nur mir geht's halt darum, mir auch selber bewusst zu machen, dass es nicht daran liegt, dass ich jetze … ähm … mit … äh … [Sperren: Künst…]
- … [Sperren: Kunst] …
- Keine Ahnung was. Nichts anfangen könnte.
- Also mit dem Ausdrucksmittel. Oder … Mit dem … Mit der Hand schaffen. Oder mit … äh … Technik arbeiten. Ein Plotter Plotter ist nun einmal so etwas.
- Etwas zu erkunden. Entdeckungsdrang.
- Und so weiter.
- Das ist … Das ist überhaupt nicht das Problem bei mir. Sondern das ist dann wirklich die große Frage, … ähm … [Sperren: Was bringt das jetzt anderen eben zu zeigen?]
- Also was ist daran wirklich so relevant, … äh … dass es andere sehen [Sperren: müssen].
- So.
- Und wie gesagt … Das ist nichts, was mit meinen eigenen Arbeiten eigentlich zu tun hat. Es [Sperren: blockiert] mich natürlich dann.
- Am Ende.
- [Sperren: Persönlich]. So. Niemand anderen.
- Aber ich hinterfrage eben nicht nur [Sperren: meine] Arbeiten. Sondern ganz allgemein. Wenn ich halt Gegenwartskunst Gegenwartskunst … äh … sehe, die ich häufig, wenn sie Gegenwartskunst ist, überhaupt nicht verstehen kann. So.
- Außer eben mit Beipackzettel. Mit Titel.
- Mit langen Erklärungen.
- Und selbst dann ist es häufig für mich noch so okay. Aber man hätt's aber genauso gut anders machen können.
- Also … Gut.
- [Pause.]
- Also es ist halt diese Hinterfragung. Dieses ständig … ähm … Also ständig in Frage stellen. Zweifel Zweifel haben. Daran.
- Äh … Was die Bedeutung halt dessen ist.
- So.
- [Pause.]
- [Schlucke.]
- Und ich stelle doch aber nur so 'ne großen … ähm … Also erst einmal dieser … äh … äh … dieses … äh … dieses … dieses … äh … [Sperren: Schaffen]. Diese [Sperren: Tätigkeit].
- Pinsel in der Hand haben.
- Leinwand.
- Äh … Zu besorgen und … äh … etwas zu fertigen.
- Ähm … Der hat ja erst einmal nichts mit Kunst zu tun. Also zum… Was auch immer Kunst ist!
- Eben.
- Der hat halt nichts mit etwas zu tun, wo er am Ende dann das riesengroße Ding rauskommen müsste. So 'nen Meisterwerk.
- Sagen wir's so.
- Was auch immer wieder nen Meisterwerk ist.
- In der heutigen Zeit!
- Ähm …
- [Pause.]
- Es sind ja erst einmal bloß … ähm … Mittel, etwas … sich auszudrücken. [Sperren: Egal], was es für nen Thema is.
- [Sperren: Egal], ob man überhaupt nen Thema hat!
- [Sperren: Egal], ob man etwas überhaupt ausdrücken kann.
- So.
- Ähm … Also das sind ja zwei unterschiedliche Sachen. Und … So. Und jetzt kann ich mir halt sagen, … ähm … Oder würde ich mich jetzt halt fragen: Kann ich nicht … ähm … einfach dieses Wort Kunst, … äh … diese Bezeichnung [Sperren: Künstler], wie auch …
- … [Sperren: Kunststudent] …
- … ähm … einfach bei mir [Sperren: streichen]?
- Äh … Denn das sind ja die Begriffe, die ich ständig mich wieder zu dem Hinterfragen führen. Denn … äh … Wenn ich halt irgendwas mit Kunst … äh … sehe. Oder so. Dann … Dann … ähm … Dann … Dann steck ich diese Arbeit, die ich sehe, bereits in eine … ähm … Hab ich eine [Sperren: Erwartung].
- Daran, dass in dieser Arbeit … etwas für mich Gehaltvolles … äh …
- Was es auch immer ist!
- Ähm … Drinne ist. So.
- Ähm … Dass es etwas [Sperren: bewirkt].
- [Schlucke.]
- Und … Ich find eben … Weiß jetzt nicht gerade. Kann mich irgendwie an gar nichts erinnern, eben, von aktuellen Arbeiten, so … Auch bei anderen … ähm … Wo ich wirklich sagen würde: Das hat … Das hat … Das hat … Das hat etwas [Sperren: bewirkt].
- In mir.
- So. Das … Das … Das wäre sozusagen 'ne Arbeit, die halt … Wo ich sage, das is für [Sperren: mich] Kunst.
- So.
- Das [Sperren: kann] etwas, was … was … äh … bloße Gestaltung, was bloße … ähm … bloße … ähm …
- Weiß ich nicht.
- Bloßer [Sperren: Drang] … ähm … Spaß zu haben, … ähm … äh …
- [Sperren: Herumzuschreien].
- [Sperren: Herumzupoltern]!
- Äh … Seine persönliche Sicht in die Welt zu … äh … [Sperren: drängen] …
- Ähm … Also dass es [Sperren: mehr] hat als das.
- [Pause.]
- So.
- Und solange es eben bloß Gestaltung ist, oder irgend so ein [Sperren: Wirrwar]. Und so'n persönliches Ding. Irgendwie. Was … äh … äh … Was jeder Mensch ja hat. So. Dafür bedarf's eben keine Kunst!
- Finde ich.
- Ähm … Solange hinterfrage ich das.
- [Pause.]
- Bei mir und bei anderen.
- [Klick.]
- Äh … Zum Wort [Sperren: Gestaltung] fällt mir jetzt noch eben … äh … [Sperren: Design] … Ne? So.
- Ähm … Also etwas, was halt … ähm … ästhetisch … ähm … anspricht. Was halt … ähm … anders sein kann. So. Ähm … Aber was halt trotzdem dem Auge sozusagen … äh … ähm … [Sperren: gefällt].
- Oder selbst wenn's einem [Sperren: nicht] gefällt. Aber es ist halt etwas, was halt irgendwie stimmig ist. So.
- Und ich weiß … Ich denke, ich kenn mich da ja jetzt nicht genau aus, aber ich denke, dass halt [Sperren: Design] jetzt nicht den Anspruch hat, etwas …
- … zu hinterfragen.
- Oder so. Die wollen halt etwas … ähm … ähm … etwas mit dem Design … Also ein … ein … ein Thema, … ähm … was … Ob das jetzt Text ist. Oder ob das Produkt ist. Oder so …
- Ähm … Wollen sie halt durch diesen … durch … durch das Design noch einmal … ähm … ähm …
- [Pause.]
- [Sperren: Bestärken].
- Also … unter… unterstützen.
- Diese Idee des Produktes. Oder des Textes.
- So.
- Und … ähm … [Sperren: Kunst] … Ein [Sperren: Kunstwerk], eine Arbeit, eine künstlerische Arbeit, … äh … So hab ich's jetzt zwar genommen … Soll ja eher für [Sperren: sich] … äh … [Sperren: selbst] stehen können.
- Also nicht … äh … einen Text be… begleiten.
- Einen Text aufwerten. Oder ein Produkt aufwerten.
- So.
- Oder nicht … Noch nicht einmal aufwerten, sondern einfach bloß [Sperren: begleiten] eben.
- Genau.
- Das ist ein gutes Wort.
- [Pause.]
- So. Sondern die Kunst soll halt eigentlich … äh … für sich selbst stehen können!
- Also sie … Die Arbeit, die soll eigentlich …
- [Pause.]
- … [Sperren: Gestaltung] und [Sperren: Inhalt] … Also der Text sein. Und das Produkt sein.
- [Pause.]
- Ich denke, … äh … also jetzt, wenn ich darüber halt nachdenke, dass das so der Unterschied zwischen diesen beiden Sachen ist. So.
- Und …
- [Pause.]
- Mir verlangt es natürlich dann, wenn ich auch diese Gedanken eben habe, dass ich, wenn ich etwas schaffe, dass es eben [Sperren: wirklich] einen [Sperren: Inhalt], egal ob das jetzt andere ver… nachvollziehen können, verstehen können, ohne Text. So. Dann nur mit. Oder wie auch immer. Aber dass es für [Sperren: mich] halt selber … ähm … äh …
- Ein [Sperren: Drang] existiert, …
- [Pause.]
- … etwas … [Sperren: festhalten zu wollen].
- Auf Papier.
- Video.
- Ähm … Eine Schrift. Auf Leinwand. Selbst Notizen oder Skizzen … Was auch immer!
- Ähm … Dieser Drang, oder … Ne? Dieses [Sperren: Gefühl], … ähm … hätte ich halt gerne. Dass das … äh … wichtig ist. Das zu tun. So.
- [Pause.]
- Ähm … Manchmal … äh … hab ich den eben. Merk ich jetze wieder, wenn ich darüber nachdenke, … ähm … Auch was halt anfänglich bei diesen Geraden … äh … Diese ganze Idee. Dieses Konstrukt, was ich da hatte. Und immer noch immer habe. Ähm … Was die Gerade für mich bedeutet.
- Ähm … Es ist ja da. So. Ich hab dem … äh … Also ich … Ich hab den ja nicht nachträglich jetze gesagt, … äh … Jetzt muss ich das irgendwie begründen! Also … äh … denke ich mir was aus, was 'ne Gerade sein [Sperren: könnte]. So.
- Sondern diese Idee der Geraden war ja relativ … äh … Also wenn ich jetzt meine Notizen mir noch einmal angucken würde, eigentlich ja am Anfang immer mit dabei.
- So. Ich war fasziniert davon, … ähm … äh … was … ähm … be… Oder … meine Gedanken halt … äh … zum … zu [Sperren: Allem]. Und vom [Sperren: Nichts]. Äh … So.
- Was Materie is. Ähm … ähm … Dass eigentlich ja alles … ähm …
- [Schlucke.]
- … aus den selben Teilchen …
- Ob's jetzt Teilchen sind, oder nicht … Also aus einer kleinsten Einheit irgendwie besteht. Alles Materielle.
- Ähm … Alle Materie. Äh …
- Ob [Sperren: Stein]. Oder [Sperren: Mensch].
- Ob … äh … [Sperren: lebendig]. Oder als [Sperren: tot] gesehen.
- Obwohl das Tote dann auch lebendig [Sperren: innerlich] ist.
- Da bewegt sich ja die ganze Zeit sozusagen etwas.
- Ähm … Egal.
- Aber das … Das war halt so nen … Diese Idee … Diese Idee … Diese Vorstellung, dass … dass … dass … dass die Welt … äh … so ist, im Inneren.
- Ähm … Die hat mich halt … Oder die fasziniert mich!
- So.
- Und … ähm … Da war halt die Gerade … Oder ist die gerade halt nen … finde ich … im Künstlerischen, im Bildnerischen Bereich halt, 'ne sehr gute Möglichkeit, das halt … äh … zu transportieren.
- Diese Gedanken.
- Ich bin eben kein Wissenschaftler. Der das jetzt irgendwie lange Aufsätze da verfassen würde. Ähm …
- Ich [Sperren: merke] halt eben, dass, wenn ich ein Bild schaffe, … ähm … dass … dass ich in dem Moment halt … äh … [Sperren: komplett] davon eingenommen bin.
- So.
- Und das ist ja nen guter Zustand.
- Das bedeutet ja was.
- Also dass ich nicht … äh … gelangweilt bin. Oder so. Sondern dass ich darin aufgehe. In dem Moment.
- Ob ich's danach noch so sehe, ist was anderes. Eben.
- So. Das ist dann aber eher diese Sinnfrage.
- [Pause.]
- Also ich hätte jetzt die Möglichkeit, noch einmal zusammengefasst, … ähm … mich aus diesen vom [Sperren: Menschen] geschaffenen Kunstkontext, von diesen … von diesem [Sperren: etwas]. Von diesem [Sperren: Wesen].
- Von dieser … ähm … [Sperren: Struktur] … Von dieser [Sperren: Blase] … Was auch immer es ist!
- Halt … ähm … äh … zu entfernen.
- Innerlich.
- Zu sagen, ich bin kein Künstler. Ich bin kein Kunststu… Also ich bin jetzt offiziell Kunststudent. Äh … Ich bin halt Student. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Okay.
- Also sagen wir: Ich bin kein Künstler. So.
- Oder ich will kein Künstler sein.
- Ich weiß nämlich nicht, was Kunst ist.
- Ich lege Kunst zu … zu viel … zu viel … zu viel Kraft … äh … rein. Was ich selber nicht schaffen kann. Und wo ich halt auch … nicht das in anderen Arbeiten sehen kann.
- [Sperren: Obwohl] ich mir halt sage: Einfach müsste das drinne sein.
- So.
- [Sperren: Wenn] schon, [Sperren: denn] schon.
- [Pause.]
- So.
- Also … Ich bin … ähm … Das war jetzt ja die … Schon vor zwei drei Jahren irgendwie so dieses … dieser Gedanke, ich bin [Sperren: Künst… Kün…]
- Ne?
- [Sperren: Kunst].
- [Sperren: …ler].
- Ich mache [Sperren: Künst].
- Und bin …
- … [Sperren: Kunstler].
- Also dass ich … ähm … äh …
- … [Sperren: Kunstler] bin.
- Also mir fehlen sozusagen noch die … noch die I-Pünktchen.
- Zwei davon!
- Über'm U.
- [Pause.]
- [Schlucke.]
- Um halt einer zu sein. Aber das ist gleichzeitig jetzt natürlich 'ne … 'ne Herunter… äh … Setzung. So.
- Meiner Person.
- Oder meines Schaffens.
- Will ich ja eigentlich auch nich.
- Ich [Sperren: muss] mich jetzt ja nich klein machen!
- So.
- Ähm … Also gar nicht erst den Begriff Künstler in den Mund nehmen. Sondern … Ich …
- [Pause.]
- … [Sperren: schaffe] halt etwas.
- Ich [Sperren: arbeite].
- Ne?
- Ich … äh … Ich [Sperren: denke].
- Ich [Sperren: handle].
- Ich [Sperren: schaffe] halt etwas.
- So.
- Okay.
- Egal, was für nen Begriff jetze. Was ich jetze aber als Problem dann halt wieder sehen könnte, ist, dass …
- [Sperren: Immer bloß Probleme!]
- [Sperren: Probleme!]
- [Sperren: Probleme!]
- Dass ich … ähm … dann vielleicht den [Sperren: Anspruch] verliere.
- [Pause.]
- Etwas zu schaffen, was … [Sperren: relevant] ist.
- [Pause.]
- Ob ich's jemals hinbekomme, oder nicht. Das ist was anderes. Aber halt diesen … diesen [Sperren: Drang] dahin. Dass der natürlich dann wegfallen könnte. Also wenn ich mich jetzt als …
- … wieder das Wort Künstler …
- Als [Sperren: Hobbykünstler Hobbykünstler ] sehen würde. So hab ich auch schon mal 'ne Zeit lang probiert.
- Auch 'ne Website dazu gestaltet. Und so. Hobbykünstler Friedrich Fröhlich.
- Dann … äh … fällt natürlich dieses ganze … äh … [Sperren: Strenge] … ab.
- [Pause.]
- Also zum einen das ganze [Sperren: Gehabe].
- Künstler mit vielleicht nem kleinen [Sperren: Bart].
- Und nen [Sperren: Hut].
- Und was weiß ich nicht alles.
- Vernissage Vernissage . Und keine Ahnung was.
- Wie ein Künstler in der … In der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
- Als [Sperren: was] er wahrgenommen wird.
- So. Also dieses ganze Gehabe fällt ab.
- Man ist sozusagen … Oder ich wäre davon be… befreit.
- Von diesem ganzen [Sperren: Tun].
- So tun als ob.
- Und könnte endlich [Sperren: sein].
- [Pause.]
- Und … [Sperren: arbeiten].
- Einfach machen.
- [Pause.]
- So.
- Gleichzeitig kann dann natürlich … kann's natürlich dann passieren, hab ich jetzt natürlich auch beim Präsentieren, also vom Hobbykünstler Friedrich Fröhlich, gemerkt, …
- Man … Man geht … [Sperren: Ich] gehe dann halt viel viel labscher mit … äh … mit … ähm … mit einem Thema um. Also ich … Ich gl…
- Dann …
- Dann is es halt oberflächlicher. So.
- Die eigene Auseinandersetzung auch damit. Ne?
- Dann hab ich selbst eben nicht mehr den … äh … Anspruch, … ähm … etwas wirklich für mich selbst zu begründen. Oder zu … zu er… erkunden. So.
- Sondern bleib halt ziemlich schnell an … Also bleib an der Oberfläche halt hängen. Und … äh … denke nicht zu tief weiter drüber nach.
- [Sperren: Weil] ich ja nicht vor hab jetzt irgendwie was Tief… Sinniges … Gründiges zu machen.
- Sondern ich bin halt Hobbykünstler. So.
- [Schlucke.]
- Und das birkt dann wiederum halt die Gefahr, dass ich in noch 'ne größere Krise … äh … komme. Weil ich dann noch nicht einmal [Sperren: irgendetwas] hab, wo ich sozusagen sagen würde, … äh … Damit beschäftige ich mich jetzt wirklich.
- Ich glaub, das kann's auch gar nicht geben!
- Also ich mein, ich beschäftige mich jetzt ja nicht mit irgend nem Thema hier. Äh … Oder mit irgend ner Idee. Äh … Die … Die sich mein Kopf reingefressen hat. Weil ich mir gesagt hab, ich … ich will Künstler [Sperren: sein].
- Also muss ich das jetzt tun. So.
- Sondern …
- Das passiert ja einfach so. Das ist … Das ist … angelernt. Oder keine Ahnung was.
- Das [Sperren: steckt] halt in mir drinne.
- Ähm … Sich dann mit etwas näher zu befassen.
- [Sperren: Egal], auf welchem Niveau. Ich würd halt schon sagen: Ziemlich intensiv.
- Eigentlich.
- So.
- [Pause.]
- Ähm … Das kann ich ja durch nen Begriff wie Hobbykünstler gar nicht eigentlich ablegen. So.
- Das is dann einfach weiterhin da.
- Man kann sich halt … äh … lediglich … äh … damit … äh … Oder [Sperren: ich] kann, nicht man, … äh … diese … diese Erwartungshaltung … äh … von [Sperren: anderen] und von [Sperren: mir selber] … Dass das, was ich halt tue, … äh … anbelangt, … ähm … Davon kann ich mich halt … ähm … freistellen.
- [Pause.]
- Is jetzt die Frage. Is das gut?
- Is das nur … ähm … Pfff … Is das … Is das … ähm … Na. Wie heißt das?
- Ähm …
- [Klick.]
- [Sperren: Feige]?
- [Pause.]
- Kann's ja auch sein.
- Dass ich mich … äh … einem … einem Begriff nicht stellen … äh … äh … [Sperren: möchte].
- [Pause.]
- Fehlt mir vielleicht der Mut dazu?
- [Pause.]
- Das kann auch sein. Und … Dieses sozusagen nach unten stellen, also sich … äh … kleiner machen, als man ist. Ähm … Kann ja auch in diese Richtung ab… äh … abgehen. Ne? So.
- Ich will kein … Na ja … Ich will keine [Sperren: Haltung]. Vielleicht.
- Na ja.
- Ich [Sperren: will] ja!
- So.
- Das ist nicht das Problem!
- Aber ich seh sie halt nicht!
- [Pause.]
- Nicht nur bei mir! So. Ich sehe sie halt nicht!
- [Sperren: Wirklich!]
- So.
- Man kann alles irgendwie begründen. Und … äh … sich die schönsten Webseiten machen. Die am professionellsten aussehen. Und … Was weiß ich nicht alles. Nach Außen kannste der Große sein. Aber … Wenn du das nicht wirklich [Sperren: fühlst], glaube ich, …
- Da kracht dir irgendwann 'ne Welt zusammen. Würde ich sagen. Oder ich fühle mich dann zumindestens nicht … äh … nicht wohl.
- [Pause.]
- Ich … Wenn's jetzt andere können, dann is das okay.
- Geht ja hier jetzt nur um [Sperren: mich].
- [Sperren: Mich!]
- [Sperren: Mich!]
- [Pause.]
- Ähm … Sich jetzt Hobbykünstler zu nennen ist natürlich dann wieder sowas wie … äh … Pfff.
- Vielleicht kommt das wieder wie 'ne Arbeit halt rüber. Wie diese … äh … verhüllten Arbeiten.
- Dass plötzlich diese Sperrholzboxen halt natürlich als Arbeit wahrgenommen würden. Und nicht das, was eigentlich drinne ist.
- Und genauso … Na. Hobbykünstler.
- Friedrich Fröhlich.
- Hobbykünstler.
- Wird das sofort … Du bist Künstler!
- So. Ähm … Weil wer bezeichnet auf ner Visitenkarte Visitenkarte in der Öffentlichkeit, auf Vernissagen, …
- Keine Ahnung.
- Als Hobbykünstler?
- So.
- [Pause.]
- Das kann bloß 'ne Arbeit sein!
- Das kann bloß 'ne Auseinandersetzung mit halt … äh … der eigenen … äh … Nicht Person. Also Person auch.
- Aber mit dem eigenen … [Sperren: Beruf] … Mit der eigenen Berufung.
- [Sperren: Nee].
- Mit dem … Mit dem eigenen [Sperren: Tun].
- Mit dem eigenen Schaffen.
- Also mit dem [Sperren: Künstlerischen].
- Sein.
- [Pause.]
- So.
- Ähm … Und ich will jetzt … Also. Okay.
- Das ist natürlich auch nen Thema. So. Ein [Sperren: großes] Thema sicherlich.
- Was ist ein Künstler?
- Was ist Kunst?
- So.
- Ich meine, das ist ja … Ne? Wenn ich … äh … jetzt auf diesem Gebiet unterwegs bin … äh … Kann das natürlich 'ne riesen große Frage sein.
- Also dass ich nicht bloß die ganze Zeit … ähm … meine Sachen hinterfrage, sondern dass ich einfach [Sperren: diese] Frage, …
- [Sperren: Was ist denn Kunst?]
- [Sperren: Was ist ein Künstler!]
- Ähm …
- Ähm …
- Und dieses … äh … Dieses [Sperren: Scheitern Erfolg ] an der Beantwortung und auch … äh …
- Dieses ständige Hinterfragen!
- Bei Kunstwerken.
- Dass [Sperren: das] … Dass ich ja [Sperren: das] eigentlich auf… Vielleicht zu meiner Arbeit machen kann. So.
- Ich meine … Wer kennt sich denn da nicht besser aus, als der, der das macht!
- Ne?
- [Pause.]
- Mich würde jetzt halt … äh … Na ja. Irgendwie stören, wenn ich jetzt sone … sone Kenn… sone konzeptuelle Sache … mache.
- Dazu.
- Ich kann mir eben nicht vorstellen, oder …
- Performance Performance !
- Oder keine Ahnung was. Was alles mit Scheitern … Was … Wie man das halt … äh … zeigen kann. So.
- Ich mag's ja, wenn ich jetze so'n … mir so'n … mir so'n Überthema zu geben. Und das dann abzuarbeiten. Oder so. Und das ist …
- Weiß nicht. Ob das eben so 'ne … Ob das 'ne Aufgabe für jemanden … für nen Künstler sein kann?
- [Sperren: Sollte]. Auch wenn sich's sicherlich viele tun. Auch mit dem projektbezogenen Arbeiten. Und so.
- [Pause.]
- Ähm …
- [Sperren: Scheitern].
- Mit Geradenbildern umgesetzt.
- [Sperren: Scheitern].
- Erfolg.
- Geraden.
- Geraden!
- Ich weiß es nicht!
- Ich glaub, das kann ich gar nicht mir so … mir so aufzwängen. So'n Thema.
- Auch wenn das natürlich nen spannendes Thema ist. Oder Thema mich ja eigentlich eben … äh … extrem … ähm … beeinflusst.
- [Pause.]
- Und … Ich merke … Sehr sehr viele Gedanken dazu immer wieder mache.
- Immer wieder zu so'ner Sinnhinterfragung halt komme.
- So.
- Is es ein Thema, was ich umsetzen könnte? Ich beschäftige mich damit ziemlich viel.
- Das hindert mich daran andere Sachen immerhin zu machen. So.
- Und … Wenn ich dieses [Sperren: Hindern] sozusagen als [Sperren: Arbeit] … äh … Also in einer Arbeit umwandle. [Sperren: Ins] Arbeiten eben … Mich hinzusetzen. Nen Pinsel in die Hand zu nehmen. Und das dann auszudrücken.
- [Pause.]
- Tja.
- Is halt was ganz anderes. Jetze. Als was ich mir … Ich würd halt gerne schon irgendwie was … Was Bildnerisches. Oder was auch immer machen.
- Also etwas …
- Mit Motiv!
- Oder selbst wenn's was Abstraktes ist.
- Was man halt sich ansehen kann. Was man auch teilweise … ähm …
- [Pause.]
- [Sperren: Genie Genie ßen] kann.
- Also was halt 'ne Ästhetik hat. Was ja alles irgendwie hat. Aber halt etwas, was man sich auch gerne anschaut. So.
- Und gleichzeitig aber … ähm … auch sehr viel noch dahinter steckt. Ob das jetzt jeder … äh … mitbekommt. Oder nicht.
- Das ist was anderes!
- Aber dass … dass da halt noch sehr viel …
- Fragen!
- Drinne immer sind. Die offen bleiben. Vielleicht.
- Ich muss ja nicht alles beantworten.
- Das macht's ja dann erst …
- Das macht's ja langweilig. Wenn alles beantwortbar ist.
- Also dass dann noch [Sperren: mehr] dahinter steckt. Als [Sperren: nur] die Oberflächen.
- Nur … Nur das ästhetisch Schöne.
- [Pause.]
- Na ja. Dass halt … Also …
- [Pause.]
- Also schwierig halt. Diese beiden Sachen … Dieses ständige Hinterfragen … Wenn ich das nicht als Arbeit mir nehmen [Sperren: will].
- Gibt's ja bestimmt schon einige Künstler, die das gemacht haben.
- Ähm … Das Hinterfragen auch der eigenen Person. Oder so. Ähm …
- [Pause.]
- Okay.
- Das mache ich ja nun [Sperren: ständig]. Höchstwahrscheinlich.
- Mit den Selbstporträts Selbstbildnis .
- Oder: Was bin ich?
- So ungefähr. Was ich jetze ja auch viele Fragen … Was ja auch irgendwie in ist. In den Magazinen und so. Das … Das zu hinterleuchten.
- Ähm … Das Individuum … ähm … in den Vordergrund … äh … zu rücken.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Ja. Das bleibt am Ende irgendwie wieder so. Dieses [Sperren: Selbstporträt].
- [Pause.]
- Ich bin [Sperren: ich].
- Und das ist mein Selbstporträt.
- Punkt.
- [Lange Pause.]
- Ich glaub nicht, dass ich jeden Tag … äh … den [Sperren: Drang] hab, mich selbst darzustellen.
- Hab ich eigentlich gar nicht. Is halt … ähm … Ich mag's halt … ähm … Mich darzustellen.
- Mein Gesicht zu nehmen.
- Zu foto… fotografieren. Zu bearbeiten.
- Mhm.
- Die Änderungen über die Jahre hinweg zu sehen.
- Wie ich damals ausschaute. Was ich damals erlebt hab.
- Was ich heut …
- Was ja jeder Mensch irgendwie dann … äh … mit Erinnerung … So …
- Mache ich dann ja auch nichts anderes.
- Das [Sperren: Wesen] irgendwie darzustellen.
- Konflikte.
- [Sperren: Innere].
- [Pause.]
- Ich würd's halt … Der … Na ja. Ich will's halt eigentlich nicht als … ähm … Ich möchte daraus kein [Sperren: Thema] machen. So.
- Das … hat wieder sowas [Sperren: Zwanghaftes].
- Das …
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 15. Februar 2016
Standpunkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link verhüllt verhüllt Link Geradenbild Geradenbild Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Wie schaffe ich es mit möglichen Kaufinteressenten in Kontakt zu kommen? Die ja anfänglich bloß die Oberfläche … ähm … betrachtet haben. Und die für interessant, schön, … äh … befinden konnten. Die dann aber im weiteren Gespräch … äh … noch mehr wissen möchten.
- Über die Arbeit.
- Über die Bedeutung von Geraden.
- Ähm … Also wie schaffe ich es die … die zu erreichen, mit denen ich noch einmal intensiveren Kontakt hatte, …
- Okay. Ob das jetzt Kaufinteressenten sind oder nicht …
- Also die, die sozusagen [Sperren: mehr] wissen wollen. Und diskutieren wollen darüber.
- Das ist ja [Sperren: das], was mich selber … mir selber nützt.
- Mir bringt es eben nichts, zum … zum Beispiel beim Rundgang auszustellen und hundert Leute stehen davor und [Sperren: bewundern] das der Technik wegen!
- Ähm … Und gehen dann halt weiter. Machen vielleicht noch schnell nen Foto. Und stellen aufs Facebook Facebook .
- Und das war's dann vielleicht auch schon.
- Vielleicht auch ohne Namensangabe. Wie ich das jetzt oft gesehen hab, im Internet. Von anderen. Äh … Wo einfach nen Foto von den Arbeiten gemacht wurde, ohne zu überlegen von wem das ist und …
- Technik … Keine Ahnung was.
- So.
- Die … Die interessieren mich nicht. Die will ich auch gar nicht erreichen.
- Das bringt mir nichts.
- So.
- [Pause.]
- Also wie schaffe ich es die anderen, die kleinere Gruppe, … ähm … mit der ich dann wirklich in Kontakt … in Diskussion treten kann, … ähm … zu erreichen?
- [Pause.]
- Ähm …
- [Pause.]
- Also …
- [Pause.]
- Idee jetzt eben: Beim nächsten Rundgang wieder zu verhüllen. Das heißt: Viele Leute gehen wieder dran vorbei.
- Was in Ordnung ist!
- Keiner macht ein Foto!
- Hier haben ja drei, vier, fünf Leute von nen Foto gemacht. Aber bestimmt … Natürlich nur wegen der Oberflächenstrukturen.
- Ne?
- Wieder vom Holz.
- Ähm … Die haben ja nicht die eigentliche Arbeit gesehen.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Also dass ich da dann wieder verhülle!
- Niemand sieht's.
- Damit hab ich dann erstmal kein Problem.
- [Sperren: Aber] irgendwie muss ich es schaffen, dass … dass … Ja. Dass ein paar eben …
- Aber [Sperren: wie] sollen die darauf aufmerksam werden? Auf die …
- Auf [Sperren: das], was ich eigentlich mache, wenn ich es [Sperren: nicht] zeige?
- So.
- [Pause.]
- Da kann ich ja ganz ganz viel … ähm … äh … in meinem Arbeitsraum schaffen. Und wenn ich das dann aber nicht nach Außen zeige, kann's auch niemanden interessieren!
- So.
- Es [Sperren: muss] ja ein anfänglicher Reiz da sein.
- [Pause.]
- So.
- Und den verwehre ich ja bisher.
- So.
- Es ist natürlich auch so: Beim Rundgang, klar, mag so sein, 95 Prozent oder so, keine Ahnung was, werden halt … werden das halt als … als Wochenendausflug … äh … betrachten.
- Mit der Familie.
- Oder … Oder als Fun, Spaß, mit Alkohol Alkohol .
- Oder so.
- Aber es gibt ja eben doch ein paar, die … die … Ja. Die … Ja. Wie letztes Mal. Da waren dann ja zwei hier.
- Haben mit mir geredet.
- Die haben's ja auch bloß daher gesehen.
- So.
- Die kamen ja nicht ganz zufällig hier her!
- So.
- Die brauchten eben nen kleinen [Sperren: Anreiz]. Nen Reiz.
- Etwas [Sperren: sehen] mussten sie. Um halt überhaupt … ähm … Kontakt aufnehmen zu können.
- So.
- Wenn ich's jetzt natürlich wieder verhülle, was ich ja [Sperren: eigentlich] will, dann heißt es natürlich, dass kein Reiz stattfindet. Dass auch niemand kommen wird. Und darüber weiter reden möchte.
- So.
- Ähm … Also entweder ich … ähm … ich schaffe es diese Verhüllung zwar aufrecht zu erhalten [Sperren: und] gleichzeitig irgendwie … irgendwie dabei etwas … einen kleinen Wink zu geben, oder so, …
- Das ist aber wieder so inkonsequent!
- Oder aber eben ich nutze den Rundgang. Ihn also nicht als Partyding sehe. Halt wirklich zum Verhüllen.
- [Sperren: Punkt].
- Da wird nichts gezeigt!
- Ähm … Das interessiert mich nicht. So.
- Aber eben dann auf nen anderen Weg … ähm … ähm …
- Ja.
- Mit Interessierten … Mit Leuten, die … ähm … mehr darüber wissen wollen. Mit denen ich darüber reden kann.
- Zu finden.
- Außerhalb der Hochschule natürlich.
- Also … Dozenten, Klassentreffen und so gibt's ja …
- [Schlucke.]
- … gibt's ja genug, wo schon darüber geredet wurde.
- [Pause.]
- Nur ich verspüre auch gar kein Interesse, keinen Drang halt, … ähm … irgendeinen dieser kleinen …
- Wie heißen die?
- Off-Ausstellungen …
- Spaces.
- Oder so … Aufzusuchen. Und dort auszustellen.
- Pfff.
- Weiß ich nicht.
- Das ist halt nen anderes Publikum. Ich glaube, das ändert sich jetzt nicht. Das ist ja noch weniger verbunden mit …
- Ahhh!
- Ich weiß es auch nicht.
- [Pause.]
- So.
- Und … Internetseite?
- Na das ist ja noch mehr Publikum. Öffentlichkeit. Show. Inszenierung Inszenierung . Also … normalerweise eben.
- Ähm … Da will ich aber auf jeden Fall, [Sperren: wenn dann], verhüllt sein. Das ist ja nun [Sperren: das] Gebiet, Internet, wo … wo so viel getan wird und nicht ist. Da ist es ein Zeichen, zu verhüllen! Nicht zu zeigen.
- [Pause.]
- Aber eben auch bei so großen Partyangelegenheiten. Wie beim Rundgang. Wie ich's halt wahrgenommen hab.
- Ja.
- [Pause.]
- Also was gibt's denn dann als Alternative?
- Pfff.
- Zu diesen Veranstaltungsorten?
- Was gibt's da für eine Alternative?
- [Pause.]
- Wenn natürlich …
- Viele Leute gehen hin und eins, zwei Leute bleiben dann halt hängen.
- Um die geht's ja am Ende!
- Und … äh … Die sperre ich natürlich auch aus, wenn ich … äh … mich verweigere etwas zu zeigen.
- So.
- Ähm … Möchte ich also meine … meine … meine Grundhaltung aufgeben? Nur um diese eins, zwei zu erreichen? Und dafür aber allen anderen sozusagen die Möglichkeit zu eröffnen, … ähm … eben mal nen Foto zu knipsen? Keine Ahnung davon eigentlich zu haben und das für schön zu empfinden? Und dann halt weiterzugehen? Und das halt so nebenbei zu betrachten?
- Darauf hab ich eben eigentlich auch kene Lust.
- [Schlucke.]
- Wenn dann soll man halt … Man soll sich halt, wenn dann, ein bissel Zeit nehmen, darauf einzulassen. So.
- [Sperren: Das] wünsch ich mir dann eigentlich.
- [Pause.]
- Das sind jetzt keine Meisterwerke oder so höchstwahrscheinlich. Die jetzt immer und ewig in Erinnerung bleiben in den Köpfen. Aber dass man, [Sperren: wenn man schon] sich … ähm … zu so einen Ort begibt, sieht, dass man sich darauf richtig einlässt. Auf die einzelnen Arbeiten. Selbst wenn man dann, wenn da fünfzig ausgestellt sind, wenn man dann bloß drei, vier schafft. Oder so. Aber Hauptsache man hat die halt wirklich … ähm … man hat die wirklich [Sperren: betrachtet].
- Man hat sie wirklich [Sperren: gesehen].
- Und nicht bloß kurz wahrgenommen.
- [Schlucke.]
- Und am Ende, nachdem man da war, bleibt dann so nen komisches Rauschen übrig. So. Nichts hat man wirklich vielleicht wahrgenommen, oder … Und … Aber gang ganz viel gesehen. So.
- Oberflächlich!
- Das wäre jetzt höchstwahrscheinlich wieder so nen Übergang zu der Verhüllung.
- [Pause.]
- Wo man aber … aber die vordere Platte öffnen kann.
- Also dass der … Dass viele Besucher … ähm … daran vorbeigehen. Und [Sperren: einer], der es dann aber öffnet, der muss dafür ja schon mal davor stehen.
- Von weitem etwas sehen, konnte er davor nicht. Konnte davor nicht bereits … ähm … sozusagen drüberschweifen und da schon entschieden haben, ob er es jetzt genau gesehen hat oder nicht.
- Es [Sperren: nicht sehen] zu wollen oder einfach weiterzugehen, weil ihm der Weg jetzt zu lang ist. Sondern … Er [Sperren: muss] erst einmal davor stehen, um es öffnen zu können.
- [Pause.]
- Er öffnet jetze das Ding. Mit den Scharnieren am Rand.
- Keine Ahnung. Wie auch immer.
- [Schlucke.]
- Er öffnet es. Und in [Sperren: dem] Moment Moment erst … äh … nimmt er die Arbeit war. Er steht richtig davor. Er kann sich richtig darauf konzentrieren. Er hat halt 'ne Handlung gemacht. Ähm … Er hat Zeit … Arbeit investiert er in dem Moment. Er hat ja [Sperren: Kraft] aufgewendet. Ähm …
- Und [Sperren: jetzt] kommt sozusagen dieser Belohnungseffekt. Er [Sperren: sieht] jetzt etwas. So.
- Ich [Sperren: denke], dass er sich dann auf jeden Fall [Sperren: mehr] auf die Arbeit einlässt, als wäre die Arbeit jetzt einfach nur … hätte sie einfach nur offen gestanden.
- So.
- Und nachdem er sie betrachtet hat, müsste er sie halt wieder … ähm … Wieder die Klappe schließen.
- So.
- Sie wieder dem … dem … ähm … ähm … dem Raum überlassen, der dann halt nicht mehr sichtbar ist.
- Dieses … Diesen … Diesen [Sperren: inneren] Raum.
- So.
- Bis dann der nächste kommt und die Klappe wieder öffnet und sich darauf einlassen kann. [Sperren: Wenn] er möchte. Klar. Wenn's ihn überhaupt nicht interessiert, dann schließt er's halt wieder sofort. Klar. Aber die [Sperren: Möglichkeit] besteht jetze halt, sich intensiver damit auseinander zu setzen, als wenn die Arbeit halt … äh … immer offen steht. Und … äh … unter fünfzig Arbeiten eben … ähm … in ner Reihe aufgestellt ist.
- Das is so nen Aufmerksamkeitsding halt.
- [Pause.]
- Das ist also eine Verhüllung für die … für die, die … die … ähm …
- Nee! Ich sperre mich sozusagen gegen die, die … ähm … die just einfach mal durchziehen. Und … äh … die am Ende ein Rauschen halt haben wollen. Und … Fotos machen, die sie noch nicht einmal betiteln können. Weil sie noch nicht einmal wissen, von wem das ist. Das tritt im Internet halt …
- Wie heißt das?
- Instagram Instagram oder so. Da gibt's jetzt viele Fotos zu diesem Rundgang. Wo einfach überhaupt gar kein Name von dem Kunststudenten Kommilitone steht. Oder Titel. Oder was auch immer.
- Das ist einfach nur schnell nen Foto gemacht und weitergegangen.
- So.
- Und das für schön empfunden.
- Das ist eine Impression!
- So.
- Davon hat aber der Kunststudent eben überhaupt nichts. Also jetzt nicht wegen Aufmerksamkeit oder so. Sondern … Da wurde überhaupt nicht damit gearbeitet, oder … Da kann ja gar nicht weiter nachgeforscht werden.
- Was wollte er denn jetzt sagen? Oder hat er vielleicht noch andere Arbeiten? Die interessant sein könnten für mich?
- [Sperren: Geht ja gar nicht]. Wenn man, noch nicht einmal am Anfang, wo man das Foto macht, den Namen recherchiert.
- So.
- Das passierte aber recht häufig. Und [Sperren: die] interessieren mich einfach nicht.
- Die will ich [Sperren: ausblenden].
- Die … Ich will nicht bloß, dass sie … dass sie dran vorbeigehen, weil da vielleicht nen Desinteresse besteht. Ähm … Sondern ich will denen den Zugang einfach [Sperren: versperren].
- Die sollen gar nicht die Möglichkeit haben, nen zufälliges Foto … Oder ein Foto davon zu machen, ohne Namen das dann ins Internet zu stellen.
- Oder … Ja. So vorbeizurauschen sozusagen.
- Vielleicht sogar noch mit … äh … Alkohol in der Hand.
- So.
- Ich möchte [Sperren: wenn dann] nur die haben, …
- [Schlucke.]
- Oder 'ne Auswahl treffen und sagen: Ähm … äh … Derjenige, der es sehen will, der [Sperren: muss] halt erst selber einen Aufwand machen.
- Der [Sperren: muss] sich halt erst in die Position begeben, wo er sich konzentrieren kann. Auf diese eine Arbeit.
- [Sperren: So].
- Und wenn er sich dann nämlich wirklich auf diese eine Arbeit konzentriert, dann gibt es einen … dann ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass er … äh … nach dem Titel guckt. Nach dem Namen guckt. Vielleicht selbst weiter darüber nachdenkt, was das in ihm bewirkt. Und das nicht bloß oberflächlich betrachtet.
- So.
- Ich denke, da ist die Möglichkeit dann eben mehr gegeben.
- So.
- [Pause.]
- Jetzt wäre die Frage, wie … wie … ähm … wie ist der Kasten gestaltet!
- Gerade fällt mir sowas wie 'ne Glasrückwand oder so ein. Nur indem man halt an der Seite der verhüllten Arbeit … äh … an die Wand guckt. Wo dann der Glasspiegel angebracht ist, kann man dann …
- Nee. Das ist schon wieder zu viel!
- Also … Das ist gut, aber es ist … Du siehst dann immer nur [Sperren: indirekt] die Arbeit so.
- Das ist wieder was ganz anderes, als … ähm … als … äh … Thema. Das bewirkt was anderes.
- So.
- [Schlucke.]
- Na es muss schon irgendwie 'ne Handlung sein, die derjenige vollführen muss. Er muss erstmal davor stehen. Wie gesagt … Wenn's geöffnet ist, muss derjenige davorstehen, um überhaupt was sehen zu können.
- So.
- Jetzt geht's um das Öffnen.
- Ähm.
- Im digitalen Zeitalter würde man heute auf nen Touchscreen klicken. Einmal. Oder man würde auf nen Knopf drücken und irgendwas würde automatisch gehen.
- Gefällt mir nicht!
- Er muss also selber noch diese Handlung vollführen halt.
- Wie bei nem Vorhang. Gibt's bestimmt … Muss ich mal nachgucken … äh … nach Kunst oder so.
- Hat der das nicht vorgestern gesagt? Mit … Mit Arbeiten, die dann verhangen waren? Und um das sehen zu können, musste man halt den Vorhang öffnen? Und danach hat man den wieder geschlossen?
- Muss ich nochmal nachgucken, aus welchen Jahren das halt stammt.
- Diese Idee.
- Und was deren Hintergrund war!
- Das ist ganz interessant.
- Mit nem Vorhang geht das natürlich ganz gut.
- [Schlucke.]
- So.
- Aber nen Vorhang hat … macht's natürlich … ähm … hat eher so den Charakter von … ähm … Also nicht bloß vom Entdecken. Sondern das tut man ja auch, wenn man so 'ne Platte öffnet. Sondern auch schon von Weitem hat das schon so diesen Drang sozusagen höchstwahrscheinlich, das öffnen … zur Seite ziehen zu wollen.
- Ähm … Den will ich ja gar nicht mal so in den Vordergrund … äh … stellen.
- Diesen Drang!
- Dieses Bedürfnis!
- Weil das machen dann auch alle die alkoholisiert sind. Ähm … äh … Pfff … Die haben dann auch Spaß dabei, dieses Ding zur Seite zu ziehen.
- So.
- Dann machen's wieder alle!
- So.
- Dann haste damit gar nichts erreicht. Außer, dass sie davor stehen müssen, um die Arbeit sehen zu können.
- So.
- Das ist jetzt aber noch nicht weit genug!
- Also dieser Entdeckerdrang sozusagen, der darf noch nicht am Anfang … ähm … geweckt werden. Also von Weitem geweckt werden. Wie durch nen Vorhang. Wo ja automatisch sowas wie … nen Gefühl von "das kann man zur Seite schieben und das will ich jetzt auch machen … Und gehe deshalb dahin" …
- Sondern es muss am Anfang schon sich dem Blick verwehren. Ohne … Ohne dass man erkennt, offensichtlich erkennt, dass das etwas … dass es geöffnet werden kann.
- So.
- Also man soll da nicht hingehen des Öffnen wegen.
- So.
- Sondern … Ja. Nur wenn man davorsteht soll man erst mitbekommen: Man kann's auch öffnen!
- So.
- Und … äh … Und … Und … Ja.
- Um mehr etwas zu erfahren.
- Dann kommt ja auch nen Entdeckerdrang. Aber nicht eben schon am Anfang.
- Das ist schonmal gut.
- Kein Vorhang der zu viel … ähm … der zu viele … ähm … wieder anziehen würde. Einfach weil da ein Vorhang ist.
- So.
- Der zur Seite geschoben werden kann.
- Sondern schon bei der Platte bleiben!
- Nehmen wir mal die Holzplatte halt. Diesen Holzkasten. Platte davor. Scharniere halt so an der Seite, dass die nicht extrem auffallen. Aber die müssen natürlich da sein, damit's geöffnet werden kann.
- Als Beispiel jetze.
- So.
- In den Sechzigern hätten die jetzt wahrscheinlich sowas "Bitte öffnen!" … nen Schild "Bitte öffnen!" da gehabt. Ähm …
- Will ich nicht!
- Das … Das wäre mir halt zu platt.
- [Pause.]
- Nehmen wir statt so etwas … ähm … äh … nen Griff. Es wieder …
- Nee. Passt dann nicht wieder zu nem … zu nen Holzkasten. Wenn da … Der wäre jetzt ja nicht zugenagelt, die obere Fläche. Das geht ja dann … Das wäre dann wieder nur eine Inszenierung mit den Nägeln. Sondern man muss es ja sozusagen [Sperren: öffnen] können.
- Soll man den … Ist die ganze Konstruktion sozusagen abnehmbar und dahinter ist dann das Bild an der Wand befestigt? Also dass man wirklich die ganze Konstruktion, die den Blick sozusagen erst einmal verwehrt, abnehmen kann?
- Wäre ja auch noch 'ne Möglichkeit.
- Und nicht bloß da vorne irgendwie so nen Guckding.
- [Pause.]
- Aber wie macht man darauf aufmerksam, dass man die ganze … die ganze … ähm … [Sperren: Hülle] … ähm … abnehmen kann?
- [Pause.]
- Mhm.
- Über den Titel?
- Würde ich eigentlich auch nicht machen.
- Sagen wir mal …
- Na warte mal!
- Nen Titel könnte auch schon mal was sagen. Ne? Das wäre ja jetzt nicht Titel "Verhüllte Arbeit" oder so. Sondern …
- Wie der Professor das jetzt eigentlich sehen … gerne hätte gesehen … Würde es zum Beispiel, wäre da jetzt nen Selbstporträt Selbstbildnis dahinter, würde es halt "Selbstporträt" heißen. Im Titel.
- So.
- Sagen wir mal, der Titel, das Schildchen, ist so daneben. Dann … Dann … äh … Dann wird ja höchstwahrscheinlich schon mal nen bissel klarer werden: Da ist nen Selbstporträt. Das wird jetzt nicht der Kasten sein irgendwie!
- Da muss auch was dahinter sein, was man auch sehen kann!
- So.
- Ich wollt's ja nicht Selbstporträt bisher nennen. Weil niemand kann's sehen und ich will mich den Blick auch verwehren.
- So.
- Und … ähm … Okay. Titel kann man schon mal sagen "Selbstporträt" oder "Landschaft". Oder so.
- So.
- Und jetzt muss es aber eben noch diesen einen Moment geben, wo man sagt, … ähm … da muss man jetzt rangehen und es bewegen, damit man's jetzt sehen kann.
- So.
- Ähm … Am Intuitivsten wäre es natürlich, oder am eingänglichsten, ohne es groß erklären zu müssen, wäre es mit Scharnieren oder nem Knauf oder so.
- Mit nem [Sperren: Türknauf]. So.
- [Schlucke.]
- Das wäre natürlich auch 'ne Möglichkeit. Nicht mehr … Nicht so nen primitiver Holzkasten. Sondern so 'ne … 'ne …
- Wie nennt man das?
- Kartusche?
- Nee, wie heißen die?
- So nen kleiner schön gemachter Kasten halt!
- Mit 45-Grad-Schnitt und so. Und … ähm … Deckel kann man sozusagen zur Seite schieben. Oder zur Seite hin öffnen.
- So.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Das Ding ist natürlich, ich lege dann in die Verhüllung [Sperren: so] viel rein an … ähm … also an … an Tat, dass … dass die Arbeit, die da drinne ist, irgendwie als Teil … als Teil gesehen wird von [Sperren: dieser] … von [Sperren: dieser] Verhüllung. Von diesem ganzen drumherum!
- Und eigentlich ist ja dieses Drumherum nur für mich der … ähm … Hab ich ja nur gemacht, damit [Sperren: nur] Leute, die wirklich davor stehen und sich konzentrieren können, prinzipiell, dass sie sich sozusagen konzentrieren.
- So.
- Und dass nicht … Oder dass nicht die Verhüllung … Also sagen wir, es wäre so 'ne Verhüllung wie … Ich glaube, das war die … die …
- … der "Ursprung Ursprung der Welt". Oder so.
- Wenn da jetzt nen Vorhang ist, oder so, … Dahinter ist ja was Erotisches. Oder so. Und dieser Vorhang verhüllt das. Dann ist ja schon dieser Vorhang … äh … ist ja [Sperren: Teil] dieser Arbeit. Weil … Weil … Ja. Man [Sperren: lüftet] sozusagen etwas.
- Oder man guckt durch ein kleines Guckloch durch!
- Dann ist das durch dieses Guckloch gucken auch wieder Teil der Arbeit. Wenn dahinter … äh … diese Arbeit … also die Arbeit genau [Sperren: das] thematisiert.
- Also dass da irgendwas ist, was heimlich ist! Oder was man normalerweise nicht öffentlich zeigen darf. Oder so.
- Und bei [Sperren: mir] geht's ja jetzt darum: Ich zeig eigentlich ganz … Weiß nicht … Selbstporträts. Den Geradenkreis, wo ich gerade viel ausprobiere. Und so. Das sind jetzt ja nicht Arbeiten, die irgendwie … äh …
- [Schlucke.]
- … die … die verhüllt werden müssten, sollten, … ähm … weil … weil … weil das Motiv genau das bedarf!
- Also weil da [Sperren: Spannung] entsteht … äh … dabei!
- So zwischen … zwischen …
- Das ist geheim! Und nur [Sperren: ich] sehe es jetzt!
- Oder ich … Niemand kann halt sehen, wie ich es mir ansehe. So. Wenn's halt irgendwas … Pfff … Etwas ist, was man normalerweise nicht in der Öffentlichkeit sehen würde. Oder auch zeigen würde, dass man sich das anguckt.
- So.
- Ähm …
- Also in so 'ne dunkle Kammer so hinein.
- Das ist es ja eben nicht!
- So.
- Das sind [Sperren: ganz] normale Bilder, die für [Sperren: sich] wirken sollten. So. Also wo ich dann halt sagen würde, wenn's nen Interessenten geben sollte, der sich das gerne in sein Haus hängen würde, dann hängt der sich das ja auch gerne so in sein Haus. Also jetzt so … Oder er kann das natürlich dann auch mit dieser … mit dieser … ähm … mit dieser Vorrichtung machen! Dass er das zwar aufhängt, aber immer nur, wenn er das öffnet, sieht er das selber. Und konzentriert sich … Und kann sich einen Moment darauf konzentrieren. Und einen Stuhl davor hinstellen. Und … äh … die Arbeit sehen.
- [Schlucke.]
- Aber wichtig ist halt, dass diese … diese … diese Verhüllung, diese [Sperren: Form] der Verhüllung, eben nicht … ähm … zum … als [Sperren: Teil] der Arbeit gesehen wird, die [Sperren: drinne] ist.
- So.
- Dieses … Das ist [Sperren: wirklich] bloß die Vorrichtung dafür, dass die … äh … die … dass die Besucher … ähm … nicht einfach vorbeigehen, oder eben mal so sich das angucken. Und für sich als schön empfinden. Und das war's dann.
- So.
- Sondern sich wirklich konzentrieren [Sperren: können]. So die Möglichkeit gegeben wird. In dem ganzen Wusel, der da existiert.
- Darum geht's ja auch. Wenn da zwanzig, dreißig Leute in dem … in so nem Raum sind, in dem fünfzig Arbeiten oder so präsentiert werden, dann [Sperren: kannst] du dich nicht, also [Sperren: ich] zumindestens nicht, ohne dieses ganze Stimmengewirre und diese ganzen Reize, diese ganzen … äh … ganzen Farben, die auf einen niederprallen, … Sich [Sperren: da] zu konzentrieren auf [Sperren: eine] Arbeit ist sehr sehr schwer.
- Oder da stellt sich jemand vor einen! Und man hat dann die Sicht leicht versperrt.
- Und so weiter und so fort!
- Das ist … Darum geht's mir. Das wäre jetzt erstmal mein Thema. Dieses … Dass die Person sich darauf konzentrieren kann.
- So.
- Und … Das ist aber nicht … Dass es aber nicht als Teil der Arbeit gesehen wird. Der eigentlichen Arbeit.
- [Pause.]
- Das ist jetzt halt das nächste Problem! Wie [Sperren: schaffe] ich das?
- [Pause.]
- Wie geht das?
- [Pause.]
- Na okay. Darum kann ich mich ja jetzt gleich noch später drum kümmern.
- Erstmal geht's um diesen Akt Akt des Öffnens. [Sperren: Wie] könnte der aussehen?
- [Schlucke.]
- Mit nem Knauf.
- So.
- Normalerweise würden sich Leute höchstwahrscheinlich sagen: Hui, das ist ein Kunstwerk! Das darf man nur betrachten!
- Das muss ich jetzt erstmal außer … außer betracht lassen. So. Dieses … Ja. [Sperren: Darf man's] jetzt oder nicht?
- Das will ich ja gar nicht!
- Dieses … Dieses … äh … Dass der sich unwohl fühlt dabei.
- Das will ich nicht.
- Der soll wissen: Okay, das ist jetzt halt nen Ding, was man öffnen kann. Und Punkt. Da ist jetzt nicht die Frage, ob das schon die Kunst ist oder so.
- Das ist zum Öffnen da.
- So.
- [Pause.]
- Das wäre wichtig. Dass das rüberkommt. Ist die Frage, ob das ohne Hinweisschild geht oder so.
- Mhm.
- [Pause.]
- Komplizierte Variante wäre halt mit … mit Hinweisschild.
- Mhm.
- [Pause.]
- Sagen wir mal, das Problem haben wir jetzt auch schon gelöst.
- Gibt's gar keine Frage mehr!
- Er kann davor stehen, sich sagen … Kein unwohlgutes Gefühl … Er kann's halt öffnen. Und das ist dafür da. Punkt. So.
- [Pause.]
- Dann öffnet er es.
- [Pause.]
- Er öffnet es.
- Und sieht in [Sperren: dem Moment] die Arbeit, die drinne ist.
- Ist jetzt wieder die Frage wegen Ausleuchtung. Oder ist das dann so hell, dass es … Na ja … Müsste es dann halt so weit öffnen, dass es … Es soll sozusagen nicht dieses Gefühl von "Man guckt jetze durch nen Schlüsselloch durch" irgendwie … Und sieht da was geheimes. Sondern er kann's halt richtig richtig öffnen. So dass es richtig breit gefächert ist und er halt nochmal … äh … nen Meter nach hinten treten kann und sieht es dann immer noch.
- Oder sieht es dann noch sehr sehr gut. Darf dann sozusagen kein Blick … äh … weg.
- Und er muss dann natürlich, nachdem er es geöffnet hat, es auch wieder schließen.
- So.
- Auch wieder ohne Scheu.
- [Sperren: Weil's] ja Kunst sein könnte.
- Und zwar schließen, damit's dann andere wieder … ähm … öffnen können.
- Und das dann nicht die ganze Zeit offen ist. Dann hätte … Dann hätte … Dann wäre die Wirkung ja nicht mehr da.
- [Pause.]
- Vielleicht sollt ich erstmal, anstatt jetzt so … äh … als … ähm … für 'ne Idee für nen Ausstellungsraum betrachten, wie für den Rundgang, eher jetzt vorstellen, was ist, wenn jemand schon so eine Arbeit hat!
- Oder bei mir jetzt zum Beispiel. Wenn ich das bei mir aufhänge, so … so … Vielleicht sollt ich da mal so 'ne Testarbeit einfach machen. Mit ner guten Arbeit natürlich.
- So.
- Und nen guten Bilderrahmen.
- Dass ich das mal hier mache. Einfach ausprobieren, mit so nem … ähm … mit so ner kleinen Tür, zum öffnen.
- Nur, wenn das dann sozusagen nicht mehr als Deko verstanden wird, auch von mir selber, … Ist ja dann verschlossen! Also kann ich's nicht mehr als Deko verstehen. Sondern nur, wenn du dann davor stehst und diesen Kasten öffnest, … Und dich hinsetzt. Und es betrachtest. Ähm … [Sperren: Dann] nimmst du die Arbeit war und … und eins, zwei, drei Minuten später irgendwie, nachdem du's wieder genossen hast, schließt du die Arbeit wieder.
- So.
- Dann kannste wieder den Alltag machen. Oder was anderes.
- So.
- [Pause.]
- Die Arbeit wird dann also nie als … als …
- Die ist jetzt [Sperren: da], ich sehe sie ja [Sperren: ständig], wenn ich dran vorbeigehe …
- Man [Sperren: kann] sich nicht ständig daran … äh … daran … ähm … das nicht [Sperren: ständig] genie Genie ßen! Irgendwann flaut es halt ab.
- So.
- Das wird halt aufrechterhalten, ne? [Sperren: Nur] wenn man's sich bewusst macht … Also nur wenn man sich nen Moment Zeit nimmt und sich betrachtet, … Ja. Das macht's auf jeden Fall aus.
- Also dass ich das mal hier einfach ausprobiere.
- Mir 'ne Konstruktion hier überlege, wie es am besten … ähm …
- Ich denke mal, das wäre dann nicht mit …
- [Sperren: Na ja]! Das wäre dann die Frage. Soll der … Also … Soll die eigentliche Arbeit schön gerahmt sein mit Glas und so weiter? Ähm … Und da drinne sein? Also mit dem Rahmen? Oder soll der … soll die Verhüllung, diese … diese … dieser Kasten [Sperren: im] Rahmen sein und da [Sperren: drinne] ist dann nochmal die Arbeit?
- Oder … Oder soll das [Sperren: gesamte] Ding umschlossen sein von … von … von so nem Kasten?
- Ähm … Da fällt mir halt bloß erstmal ein … Wenn der Kasten halt alles umschließt, auch den Rahmen und so weiter und man sieht's halt nur, wenn man den öffnet, dann … äh … dann muss man sich halt überlege, wie sieht der Kasten aus, wenn der einfach nur so an der Wand hängt!
- Es soll jetzt natürlich nicht total [Sperren: hässlich] aussehen. Ne?
- Ja.
- Oder [Sperren: schäbig] oder so.
- Wenn man's sich an die Wand hängt, dann muss es ja bereits 'ne Eigenwirkung haben. 'Ne Gute.
- So.
- Das soll jetzt ja nicht unbedingt den Raum hässlicher machen!
- [Pause.]
- So.
- Ähm …
- [Pause.]
- Ich weiß … Das hat jetzt halt alles seine Vor- und Nachteile. Ne? Wenn bloß dieser Holzkasten da ist, dann geht … dann merkt man wirklich, … äh … die gesamte Arbeit inklusive der Rahmung so, das ist halt da drinne. Das … Das muss man dann erst mal erfahren können. So. Und wenn ich halt den Rahmen rausnehme und die Verhüllung … äh … auch schon rein, die man dann auch öffnen kann, dann ist es … ist es konzentriert. Auf die [Sperren: eigentliche] Arbeit.
- Ne?
- Dann wird ja nicht der Bilderrahmen verhüllt, sondern nur noch die eigentliche Arbeit.
- Dann ist es also konzentrierter!
- Dann geht's [Sperren: wirklich] darum, … ähm … die Arbeit zu sehen. Und es hat natürlich auch … äh … im Räumlichen jetzt betrachtet … Wenn ich in den Raum gehe, sieht es natürlich schon besser aus, wenn ein Holzkasten [Sperren: in] einer Struktur, also wie … im Bilderrahmen, im Schattenfugenrahmen, sich befindet. So. Dann hat's bereits so nen …
- [Schlucke.]
- Dann ist bereits von … äh … Dann ist sofort klar, das ist [Sperren: irgendwas] mit Kunst.
- So.
- Wenn's so gerahmt ist. Ne? Das sieht dann nicht so aus, als hätte da jemand was … ähm … hängen lassen und das wird irgendwann mal gelüftet. Sondern es wird schon so wahrgenommen als … als mögliche Arbeit.
- So.
- Und … Und … Es regt vielleicht noch mehr dazu an, es dann auch zu öffnen.
- Da ist noch … Diese Arbeit sehe ich noch nicht. Aber alles, was um die Arbeit herum ist, ist bereits sichtbar. Und es regt mich noch mehr an sozusagen den Kasten dann zu öffnen.
- [Pause.]
- Mir gefällt jetzt halt irgendwie [Sperren: beides].
- Dass da drinne das dann auch noch mit dem Rahmen ist. So richtig … richtig ordentlich.
- Mhm.
- Schwer.
- [Lange Pause.]
- Na gehen wir jetzt mal davon aus, dass der Schattenfugenrahmen außerhalb ist. Und eben der Holzkasten wird wie 'ne dicke Leinwand so da rein… ähm … da hinten dann befestigt. Okay.
- So.
- Schattenfugenrahmen dann höchstwahrscheinlich weiß.
- Also weißen.
- So.
- Holzkasten natura.
- Mit, sagen wir, entweder 'ne Flügeltür wäre jetzt möglich, … So … Also dass man … Das ist eigentlich noch besser, als es von der Seite so zu öffnen. Sondern … Ja. Du stehst dann davor und nimmst [Sperren: beide] Hände und öffnest sie halt zum [Sperren: Rand] hin.
- Also [Sperren: vom] Zentrum [Sperren: zum] Rand hin.
- Von [Sperren: beiden] Seiten.
- [Schlucke.]
- Das heißt, du lässt dich in dem Moment schon mehr darauf ein, dass im Zentrum jetzt etwas erscheint. Du öffnest es gleichzeitig. So. Das ist so nen …
- Das ist so 'ne Offenbarung dann höchstwahrscheinlich!
- So [Sperren: vor] mir lüftet sich etwas.
- Das ist was anderes, als wenn's halt so einmal von der Seite wie 'ne normale Tür geöffnet wird. So. Dann lugt so der linke Bereich bereits heraus. Und dann sieht man halt immer mehr, aber es ist halt so 'ne [Sperren: Richtung] vorgegeben. Und … äh … der Blick ist halt nicht vom Zentrum aus, sondern eben von links nach rechts.
- [Sperren: Dann] mag ich das jetzt natürlich mehr, wenn … wenn sich das Auge bereits im Zentrum konzentriert. Weil dort ja sozusagen das erste … die ersten … ähm … Sachen sichtbar werden. Wenn's 'ne Flügeltür ist und man öffnet sie so.
- Das ist jetzt auf jeden Fall 'ne Überlegung, das so zu machen. Mit einer Flügeltür.
- [Pause.]
- So.
- [Schlucke.]
- Ich meine, das mit den … Es müssen jetzt kene billigen Knöpfe sein oder so. Ähm … Woran man ziehen kann. Es ist ja bei Möbeln auch oft so, dass das … ähm … ähm … unten … ähm … so 'ne kleine …
- Wie nennt man das?
- Einkerbung.
- Also wo man halt … ähm … den Finger dahinter schieben kann. Und den zieht man dann nach vorne. Das ist dann ohne Knauf sondern sone … sone kleine Anhebung … Einhebung oder so. Ähm …
- Ja. Und damit kann man dann die ganze Tür nach vorne bewegen.
- Das ist jetzt halt 'ne Flügeltür. Ne?
- So.
- Musste halt linke und rechte Hand benutzen. Also jeweils nen Finger oder so.
- Ja.
- Und öffnest es dann halt so.
- Und das [Sperren: erste] was du siehst, das ist im Zentrum. Und dein Auge ist auch darauf gerichtet. Und nicht von links nach rechts, oder rechts nach links. Oder so. Von oben nach unten. Oder so.
- [Sperren: Nee]. [Sperren: Genau] im Zentrum. Punkt.
- Das ist gut.
- Das ist sehr sehr gut.
- So.
- [Pause.]
- Das Holz jetzt auch, Multiplex Birke, gefällt mir eigentlich. Und … ähm … dieser Griff oder was das dann ist, muss natürlich auch super gearbeitet sein. Dass es … Ja. Dass …
- Ja. Das soll sogar [Sperren: handwerklich] gut rüberkommen. Ne?
- Das … Das soll jetzt nicht billig sein. Das soll jetzt nicht schon künstlerisch sein oder irgendwie … Äh … Wie das jetzt in ist. Sondern das soll einfach handwerklich [Sperren: top] sein.
- [Sperren: Ohne] 'ne Frage zu stellen!
- Das wäre dann zum Beispiel auch … Ja … Dass ich … Dass ich mit 45 Grad arbeite. Und das jetzt nicht … Dass es gar nicht als Kasten mit Hohlraum wirken muss. Es ist wirklich … Es ist schon klar. Das ist das Handwerk Handwerk drumherum.
- So.
- Wie der Bilderrahmen! Der Schattenfugenrahmen! Der darf ja auch nicht weiter auffallen.
- So.
- Der muss einfach gut sein. Punkt.
- Der steht nicht im Zentrum.
- So wenig wie halt diese … ähm … diese … ja … diese … ja … diese …
- Ähm.
- … diese Holzplatte im Zentrum stehen sollte.
- Oder die Holzleisten, die am Rand sind.
- So.
- Das ist gut. Okay.
- [Pause.]
- Dann öffne ich das.
- Zu beiden Seiten eben hin.
- Und … äh … Ja, der Schattenfugenrahmen ist halt … ähm … Der ist jetzt nicht … Der ist jetzt nicht [Sperren: so] dick, dass … dass die Türen nicht weit geöffnet werden können. Sondern die Türen kannste wirklich dann …
- Was ist das dann?
- 90 … Um 180 Grad halt … äh … dreht … äh … aufziehen …
- Das heißt … äh … Die sind wirklich kompl… Die sind richtig … Die sind über den Rand des Schattenfugenrahmens so hinaus dann geöffnet.
- Vielleicht.
- Ich weiß jetzt nicht … ähm … Das ist jetzt wieder so 'ne Frage halt … ähm … wegen Farbe.
- Sollen die jetzt weiß lackiert sein? Innen?
- Also damit es nicht so auffällt?
- Damit der Blick jetzt nicht da so abwandert?
- Ähm … Muss ich gucken, wie das aussieht!
- Unten und oben sieht man ja eh noch den Schattenfugenrahmen. Ne? Wenn die … Wenn die …
- [Schlucke.]
- … Dinger nur zur Seite eben aufgehen.
- [Pause.]
- Weiß ich jetzt nicht.
- [Pause.]
- Oder eben Schattenfugenrahmen oder Bilderrahmen ist halt [Sperren: Teil] dieser … also ist [Sperren: in] dieser Verhüllung drinne. Ist jetzt natürlich auch noch 'ne Möglichkeit. Dann hab ich das Problem nicht mehr, … äh … dass … dass [Sperren: um] die Arbeit herum es etwas …
- Nicht wuschig.
- Aber so … So das Auge ablenken könnte. Ne?
- Sondern … Wenn … Wenn der Bilderrahmen halt komplett … äh … sichtbar ist, dann lenkt er diesen Blick nochmal so aufs Zentrum. Und es lenkt nichts ab.
- Wenn jetzt aber die Türen halt [Sperren: über] diesen Schattenfugenrahmen links und rechts [Sperren: hinausgehen], dann gibt's ja diesen Schattenfugenrahmen … ähm … als Begrenzung nur noch oben unten unten. Links und rechts ist es gar nicht mehr sichtbar.
- So.
- [Pause.]
- Oder vielleicht ist gerade [Sperren: das] gut! Dass … Dass es … Dass es nicht [Sperren: zu] gut aussieht. Denn dann schließt man das auch wieder. Weil … Weil das besser im geschlossenen Zustand … im Gesamten … aussieht. So.
- Von weitem.
- Dass man … Ja!
- Nee!
- Dass man das Gefühl hat, das ist jetzt nicht mehr … es sieht … es ist nicht mehr fertig. So. Es muss wieder [Sperren: ordentlich] gemacht werden.
- [Pause.]
- Also es ist jetzt [Sperren: Unordnung]. Man sieht halt nur noch die Hälfte des Schattenfugenrahmens. Und … äh … Wenn man jetze wieder weggeht und … äh … sein normales Geschäft jetzt macht, dann will man's wieder schließen. Weil ansonsten das unordentlich aussehen würde.
- So.
- Es würde nicht fertig aussehen.
- Nicht [Sperren: vollendet]!
- Vollendet ist es dann wieder, wenn's geschlossen ist.
- [Pause.]
- Eigentlich ist das gut!
- [Pause.]
- Jup.
- [Pause.]
- Eigentlich ist es gut.
- [Pause.]
- So.
- Okay. Gehen wir jetzt davon aus. Schattenfugenrahmen drumherum. Holzkasten drinne. Ähm … 'Ne … 'Ne Flügeltür. Also man kann se vom Zentrum … muss man beide Hände nehmen, sie öffnen. Ohne Knauf. Sondern unten gibt's halt … Oder … Pfff … Oder in der Mitte …
- Keine Ahnung.
- … gibt's halt so 'ne kleinen … ähm … Einkerbungen. Wo man halt die Finger … ähm … ähm … schieben kann und dann halt rausziehen kann. So wie bei modernen Möbeln oft.
- Wie ich's jetzt oft gesehen habe.
- Ähm … Oder bei Küchenzeilen. Wo häufig auch kene … kene Knäufe mehr gibt so.
- [Schlucke.]
- Okay. Das ha'm wir jetze.
- Wegen Farbe mach ich mir jetzt noch keine Gedanken.
- Vom Schattenfugenrahmen höchstwahrscheinlich weiß.
- Denn dieser … äh … Holzkasten hat ja auch bereits nen … Also wenn ich's jetzt naturbelassen, … ähm … Hat bereits 'ne Farbe.
- So.
- Oder weiß ich das auch?
- Wäre jetzt auch die Frage!
- Weiß lackieren?
- [Pause.]
- Nee.
- Nee.
- Nee nee.
- Ich glaub nicht.
- Ich weiß es jetzt noch nicht.
- Erstmal sagen wir mal: Ich lass das Holz.
- So.
- Schattenfugenrahmen aber weiß. Damit da nen kleiner Kontrast da ist. Das sieht dann auch gut aus. So handwerklich auch.
- Genau.
- So.
- Dann [Sperren: öffne] ich es.
- [Pause.]
- Aber ich sollte es lackieren!
- Zum saubermachen … Also zum schützen.
- Wenn man jetze mit den Händen immer rangeht … Dass man den Dreck wieder abbekommt.
- So.
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Dann hab ich's geöffnet.
- So.
- Die Türen kann man halt um 180 Grad öffnen.
- Ne?
- So richtig schön weit!
- So.
- Die stehen ja nicht mehr hervor. Die … Die … äh … nehmen nicht mehr [Sperren: Licht] weg. So. Die sind wirklich dann … Das Licht kann also wirklich von den Seiten dann draufkommen. Ohne irgendwelcher störender Schatten.
- Was ja auch ganz wichtig …
- [Pause.]
- So.
- Dann stehe ich davor.
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Und [Sperren: jetzt] wäre es natürlich am besten …
- Das ist jetzt die Frage!
- So nen normaler Bilderrahmen mit Glas. Das Glas ist … ist ja oft schon so 'ne Barriere.
- Es spiegelt sich vielleicht. Je nachdem, was es für nen Glas ist.
- Also man spiegelt sich bereits. Das lenkt ja wieder ab, ne?
- Man kann nicht ganz nah rangehen. Ähm …
- Ob ich das dann [Sperren: ohne] Glas mache … Ich meine, das Bild ist ja an sich erstmal 365 Tage geschützt. Ne? In so nem Raum drinne.
- Ist auch mit guter Belüftung, ne?
- So. Es gibt jetzt nischt … Also von Feuchtigkeit oder so. Was sich ansammeln könnte. Das ist ja auch positiv.
- Ähm … Ja. Aber es müsste halt gut befestigt sein und so.
- Und … ähm … Das Glas … Also man öffnet es …
- Ne? Das wäre jetzt der Unterschied. Wenn man es öffnet, … äh … diese Flügeltüren, dann öffnet man gleichzeitig … dann öffnet man [Sperren: alle] Barrieren!
- Zu der … Zu der [Sperren: Kunst]. Zu der Arbeit, die drinne ist.
- So.
- Also es gibt [Sperren: nichts] mehr zwischen einem und der Arbeit.
- [Sperren: Das] hat eigentlich auch was!
- Ja.
- Es gibt [Sperren: nichts] mehr zwischen einem und dieser Kunst. Man kann … Man kann richtig reintauchen.
- Wenn die Kunst in nem Bilderrahmen drinne ist, wie normalerweise, dann gibt's halt diese Barriere. Also dieser Zwischenbereich halt.
- Das [Sperren: Glas].
- Was halt die Luft vor und die Luft danach … ähm … [Sperren: abtrennt].
- Das sozusagen den Betrachter auf der [Sperren: einen] Seite lässt und die Kunst ist auf der [Sperren: anderen] Seite. Man kann [Sperren: nie] eins werden.
- So.
- Wenn man das jetzt mal so sieht.
- Wenn man das so ausdrücken will.
- [Pause.]
- Genau.
- Und wenn's da gar kein Glas mehr gibt und du öffnest es dann, dann kannste richtig reintauchen.
- Es gibt [Sperren: keine] störenden Effekte oder so.
- [Sperren: Du bist drinne].
- Punkt.
- Das ist sehr sehr gut!
- Ja.
- [Pause.]
- Auch wenn's 'ne Zeichnung oder so ist. Die ist ja dann geschützt normalerweise. So.
- [Schlucke.]
- Man darf halt nicht niesen in dem Moment!
- [Pause.]
- Dann … Dann … Das ist nicht gut.
- Das …
- Jetzt wieder die Überlegung halt, wenn's jetzt in ner Ausstellung ist, ne? Kannste nicht davon ausgehen, dass niemand davor gähnt. Und dann seine Partikel da hinterlässt.
- Da muss ich nochmal gucken!
- So.
- Aber im Privaten … ähm … Auf jeden Fall so [Sperren: rein lassen]. So. Einfach nur [Sperren: rein] die Arbeit. Ohne … Ohne … Ohne [Sperren: Schicht] davor.
- Man kann sie direkt erleben!
- Das ist gut.
- [Pause.]
- Das ist sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Ist halt jetzt auch nochmal die Frage, wie der … wie der gestaltet ist.
- Ähm … Hab ich den schwarz gefärbt? Oder … ähm … Nochmal mit so nem Karton ausgelegt? Wie er … Wie das normalerweise bei … ähm … Rahmen gemacht wird. Wo eine Einlegetiefe existiert. Also wo …
- Na wie heißt das?
- Na ja. Doch. Ähm … Wo halt richtig Luft im Rahmen drinne ist, wird ja dann auch die Rückwand und werden die Seiten mit nem Karton kaschiert. So.
- Glaube ich.
- Mache ich das dann auch?
- Oder ist das auch bloß das Holz?
- Oder lackiere ich das? Also matt natürlich.
- Schwarz? Weiß?
- Keine Ahnung!
- Weiß ich jetzt nicht.
- Das … Das ist ja auch nochmal was. Was ich … Was ich austüfteln kann.
- Genau. So.
- [Pause.]
- Man hat's dann geöffnet. Man sieht's. Man kann sich darauf einlassen.
- Und da das dann ja unordentlich ausschaut, wenn man wieder wegtritt, …
- Wenn man davor steht, dann lässt man sich ja auf die Arbeit ein. Dann sieht man eh nicht die [Sperren: Unordnung] drumherum.
- So.
- Also dass der Schattenfugenrahmen nicht mehr richtig sichtbar ist. Und dass die Dinger da halt … die Flügeltüren so da rübergehen.
- Das sieht man glaube ich in dem Moment gar nicht mal.
- Das nimmt man gar nicht wahr!
- Da kann man [Sperren: ganz ganz] nah rangehen und, wenn das jetzt nen Geradenbild ist, jeden Strich verfolgen und … ähm …
- Ja.
- Du siehst jede [Sperren: Welle], die in der Arbeit drinne ist.
- Das ist sehr sehr gut.
- Du kannst das Motiv … Du kannst auch ein bissel weiter wegtreten und das Motiv dann nochmal richtig sehen.
- Das ist sehr sehr gut.
- Und dann …
- Und dann …
- Da dann aber normalerweise wieder Unordnung herrschen würde, wenn du das jetze so offen lässt, … Das sieht halt … Da ist was geöffnet, was eigentlich zu muss.
- So.
- Der Schattenfugenrahmen ist nicht komplett sichtbar. Das sieht [Sperren: unfertig] aus.
- So.
- Außerdem … Wegen Staub und so … Will man das dann ja auch wieder schützen!
- Also das ist auch nen guter Grund, ne? Also wenn … wenn's jetzt jemand gekauft hat. Oder wenn ich's jetzt hier habe. Zum Beispiel. Dann will ich's ja schützen und so.
- Schützen heißt, dass ich es, nachdem ich es betrachtet habe, auch wieder schließe.
- Anders als beim Bilderrahmen mit dem Glas. Da ist es [Sperren: immer] geschützt. Ob ich davor stehe oder nicht. Das macht's dann halt wieder … so … so nebenbei. So [Sperren: beiläufig] mal nachgucken. Ohne … Ohne sich Gedanken machen zu müssen. Ähm … ähm … ähm … W… W… Wi…
- Ist die Arbeit dadurch beschädigt, wenn sie die ganze Zeit so offen da liegt?
- Na ja. Okay. UV-Licht spielt dann sicherlich auch noch 'ne Rolle. Das wäre dann auch kein Problem.
- Auch interessant. Ich schütze es sozusagen auch vor … vor dem [Sperren: Sonnenlicht]. Die sind ja ein bissel anfällig. So oder so. Wird irgendwann passieren.
- Ich glaube …
- [Schlucke.]
- … es gibt halt Glas, was das abblocken kann. Aber ich glaube auch nicht alles. So.
- Wird ja auch immer gesagt. Dass man die nicht in … äh … so hängen soll, dass die Sonne immer raufkommt.
- So.
- Sondern … Genau. So.
- Das wäre jetzt auch nicht das Problem.
- Dann …
- Man hat sich's angeguckt.
- Man durfte es wieder entdecken. Erfahren!
- [Pause.]
- Man konnte sich darauf einlassen. Und [Sperren: dann] nimmt man wieder beide Hände, die Finger, und schließt von [Sperren: beiden] Seiten wieder den Kasten zu.
- Und das Bild wird zum Zentrum hin immer kleiner. Der Blick bleibt ja dann im Zentrum. So. Der wandert ja nicht von links nach rechts oder von rechts nach links. Sondern von [Sperren: beiden] Seiten schließt sich das ja. Der Blick kann sozusagen im Zentrum bleiben.
- Das heißt, man … man nutzt … Das ist wie beim … beim Sonnenuntergang. Vielleicht. Man nimmt noch so den [Sperren: letzten] Moment …
- Man kann noch den letzten Moment wahrnehmen, wo die Sonne … ähm … sichtbar ist. Wo noch 'ne Rötung …
- Nee!
- Nicht die Rötung! Also nicht die Nachwirkung! Sondern die [Sperren: Sonne].
- Dieser Kreis an sich.
- Wo noch ein bissel was über dem Meer hinausguckt.
- So.
- Dieses [Sperren: letzte] Aufglitzern.
- Aufblitzen!
- Das ist ja dann auch … Wenn du das mit den Flügeltüren schließt, du kriegst noch im Zentrum so dieses [Sperren: letzte] bisschen … äh … was von der Arbeit erfahrbar ist, ab.
- Dann macht's [Sperren: Klick].
- Höchstwahrscheinlich.
- Und der Kasten ist geschlossen.
- [Pause.]
- Da ist's halt wieder vorbei und man kann sich wieder um andere Sachen kümmern.
- So.
- Die Arbeit ist [Sperren: bis] zum nächsten Besuch, bis zum [Sperren: intensiven] Besuch, zumindestens intensiver als normalerweise, als wenn es immer offen stehen würde, halt wieder für sich. Ja.
- Ist sozusagen in Ruhe gelassen.
- Das finde ich sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Ob das jetzt für Ausstellungen ist oder nicht … Das ist jetzt erstmal egal. Es geht jetzt erstmal darum, es einmal umzusetzen.
- Für [Sperren: mich].
- Richtig ordentlich.
- Also … Wegen dem 45-Grad schneiden müsste ich halt dann eben doch auf Alberti warten. Jetzt sind … äh … Semesterferien.
- Sind die schon?
- Muss ich mal nachgucken.
- [Pause.]
- Vielleicht sind sie auch nicht. Dann hätte ich jetzt die Möglichkeit …
- Ich muss da mal … Ich muss ja eh nochmal in die HGB.
- Diese Verhüllung abmachen. In den Klassenraum stellen. Von dem Flur.
- Dann schaue ich mal, ob der vielleicht da ist.
- [Pause.]
- Also dass ich [Sperren: einmal] so nen … Wie ich ihn mir vorgestellt habe …
- Mache.
- Mit den Flügeltüren.
- [Schlucke.]
- Und wirklich handwerklich so, dass es da nichts zu bemängeln gibt. So.
- Auch vor mir selber natürlich.
- Aber ich glaube, das ist da kein Problem. Der hat ja glaube ich auch … Da kann man ja auch die Bilderrahmen machen. Die müssen ja immer gut aussehen. Der hat das Werkzeug dafür.
- Das ist sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Und wie ich jetzt den [Sperren: Innenraum] ausstatte, ne?
- Ob ich das jetzt schwarz lackiere oder so …
- Nee. Das ist … Erstmal geht's um den Kasten. Den vor sich zu haben.
- 'Ne Arbeit einfach mal reinzuhängen. So. Und in dem Moment entscheidet sich ja dann … ähm …
- Auch der Schattenfugenrahmen. Will ich den weiß haben? Soll ich den weiß färben? Will ich das Holz noch behandeln? Oder den Innenraum noch schwärzen?
- Keine Ahnung!
- Da gibt's ja …
- Oder mit Stoff verlegen.
- Keine Ahnung!
- So.
- Das … Das ergibt sich dann alles, wenn ich davor stehe und diesen Akt halt vollführe. Mit dem Öffnen. Ähm … Mit dem Ansehen und mit dem … äh … Schließen und so.
- Was … Was … Was halt … Wie's halt am Besten ist.
- Das wird sich dann ergeben!
- [Pause.]
- Die … Die Möglichkeiten hab ich dann ja auch, das umzusetzen in dem Moment.
- So.
- Das ist natürlich … Das greift jetzt natürlich … [Sperren: Diese] Art der Verhüllung …
- Also wo man sie öffnen kann, wo man sich drauf einlassen kann, auf die Arbeit.
- … greift wieder was anderes auf. Ne?
- Also dass es jetzt nicht mehr diese … meine Generalkritik …
- Mache ich ja gerne. Also null oder eins.
- Äh … An Gegenwartskunst Gegenwartskunst . Die ich eigentlich selber eigentlich nicht verstehe.
- Eigentlich [Sperren: nie]. Wenn ohne Titel oder so.
- Wenn das wirklich Gegenwartskunst ist. Ne? Also was jetzt …
- [Schlucke.]
- Wo nischt gegenständlich ist.
- Das will ich jetzt ja auch wieder ausklammern. Wo ich … Wo ich … Wo ich nen Reiz habe. Womit ich was anfangen kann. Will ich jetzt auch ausklammern.
- Sondern wo irgend nen Gegenstand auf dem Boden liegt, der … der im Alltag … Mit dem ich eigentlich überhaupt nichts anfangen kann. Also dass ist für mich dieser Gegenstand und der regt in mir nichts.
- So.
- Um [Sperren: das] geht's mir halt. Das ganze Zeug, … ähm … mit dem ich selber nichts anfangen kann … Dass ich das halt auch in der Verhüllung irgendwie ausdrücken kann.
- Wenn's so 'ne radikale Verhüllung ist, ne?
- Also ein komplettes [Sperren: Ablehnen] des [Sperren: Gesehenwerdens].
- So.
- Das ist natürlich nen anderes Thema, ne? Als eben bei dem dann doch wieder öffnen können und schließen können.
- So.
- Hat zwar auch Überthema "Verhüllung", so.
- Ob man es jetzt auch [Sperren: Enthüllung], oder [Sperren: Verhüllung] …
- Aber … ähm … Na ja. Die … Die Idee, komplette Abschottung, … Auch vor mir selber, ne? Wenn ich's jetzt nicht mehr öffne. Zum Beispiel bei … der Arbeit, die im Klassenraum hängt. Die öffne ich ja nicht nochmal.
- So.
- Oder eben … Die [Sperren: Möglichkeit] geben, es zu öffnen.
- Ob jetze im … im … im öffentlichen Bereich, oder ob's da noch geschlossen ist. Mit Vorhängeschloss oder so.
- Oder wie auch immer. Wo man also merkt: Da kann niemand ran. So.
- Und dann erst im Privaten, oder wenn's jemand gekauft hat … Dass er dann die Möglichkeit hat, es zu sehen. Und alle anderen haben halt nur diesen Holzkasten vor sich gehabt.
- Hat ja auch was!
- Von der Idee her.
- So.
- Privileg sozusagen.
- Schürt natürlich bei denen, die's nicht sehen, nen kleines … kleines Hassgefühl. Keine Ahnung.
- So nen … Nee. Nicht Hass. Sondern …
- Nicht beleidigt. Sondern …
- [Sperren: Neidisch].
- Neid, genau.
- So.
- Ich darf's nicht sehen. Und dieser Arschkünstler …
- So.
- Aber auch für mich selber halt. Wenn ich's hier einmal ausprobiere … Dass ich das hier in meinem Raum halt … dann … dann aufbaue. An die Wand … äh … hänge und dann halt selber mal gucke, was das bei mir dann bewirkt.
- Und … ähm … Vielleicht dann auch mal einfach in den Klassenraum hängen.
- Dann halt geschlossen.
- Und schauen, wie … wie das intuitiv aufgenommen wird.
- Ne?
- Ohne Erklärung oder so.
- Ob dieser [Sperren: Drang] besteht, es zu öffnen. Wenn ich das halt irgendwie so zusperre, … äh … dass man's nicht öffnen kann. Was es bewirkt in einem. So.
- Dieser [Sperren: Drang] es öffnen zu wollen, es aber nicht zu können.
- Und dann nochmal mit dem Verweis, wenn es jetzt im … äh … in einem Raum … in einem Rahmen ist, wo es jetzt nicht … äh … so massenhaft Leute vorbei schlendern oder vorbeiziehen, …
- Nach Reizen [Sperren: hungern]!
- Wo ich nicht mitmachen will.
- [Schlucke.]
- Oder … ähm … Ja. Genau. Was das dann halt bewirkt.
- So.
- Wenn man das weiß, als Hintergrund.
- [Schlucke.]
- Na dann lass mich das mal ausprobieren!
- Nebenbei kann ich natürlich immer noch diese … ähm … diese [Sperren: Totalverweigerung] umsetzen.
- Die gefällt mir immer noch!
- Es muss … Es ist jetzt ja wieder so nen [Sperren: Dilemma] zwischen … ähm …
- Ich möchte … Also ich [Sperren: will] natürlich … ähm …
- Mhm …
- Ich will natürlich nicht bloß selber … Also …
- Pfff.
- [Sperren: Na ja!] Bei dem Hintergrund … Wenn's jetzt jemand kaufen soll. Oder so.
- [Sperren: Niemand] wird's kaufen, wenn da … wenn da nicht … äh … wenn er nicht die Arbeit …
- [Sperren: Außer] er sieht jetzt in der [Sperren: Verhüllung] die Arbeit. Das wäre natürlich auch wieder die Frage, ne?
- Ist natürlich auch wieder für mich … äh … äh … viel interessanter eigentlich. Wenn jetzt [Sperren: andere], auch wenn ich's nicht tue, in der [Sperren: Verhüllung] die Arbeit sehen. Und [Sperren: das] halt so gut finden und es kaufen.
- Dann muss ich gar nichts zeigen.
- Dann ist's wirklich … Dann kann ich für mich bleiben. Und kann … äh … Ja. Kann [Sperren: frei] agieren. Ohne immer in Gedanken zu sein, wie könnten die [Sperren: anderen] das wahrnehmen.
- Dann geht's wirklich nur noch um [Sperren: meinen] … [Sperren: Das], was ich ausdrücken will, drücke ich aus und niemand wird es jemals in …
- Ja. Mich [Sperren: interessiert] es dann vielleicht auch gar nicht!
- So.
- Wie das andere wahrnehmen tun.
- Da wäre es dann natürlich am besten, wenn das so ist, dann … dass die … die [Sperren: Verhüllung] … Das Thema der Verhüllung … ähm … Dieses [Sperren: Sperren] … äh … kaufen.
- [Sperren: Deshalb] und nicht wegen der Arbeit [Sperren: drinne].
- Die sie dann halt für sich selber im Privaten sehen können … äh … Oder so.
- [Pause.]
- Ich meine, ne? Es ist jetzt kein Problem [Sperren: beide] Stränge zu machen. Wie ich halt vorhatte auch … äh … zu überlegen, Arbeiten zu machen, denen ich einen Titel wie "Selbstporträt" oder "Landschaft in Blau" gebe, wenn das Bild da drinne ist, was verhüllt ist, …
- Das macht ja wieder was ganz anderes auf!
- So.
- Das ist … ähm … Also es ist [Sperren: echt] krass, was man so mit Verhüllung, … äh … je nachdem … Was kleinste Änderungen be… be… Greifen ganz andere Themen auf.
- So.
- Und … Es spricht ja nichts dagegen, das zu machen.
- Ich meine, ich lebe ja noch nen bissel.
- Und ich … äh … glaube halt auch nicht, dass ich diese radikale Verhüllung für immer und ewig …
- [Räuspere mich.]
- … äh … machen werde. Auch wenn ich's jetzt natürlich [Sperren: dachte]. Als ich sie gemacht habe!
- Das … Das finde ich aber eben auch wichtig.
- In dem Moment nicht projektbezogen denken, sondern … sondern davon [Sperren: überzeugt] sein, das ist es jetzt, was ich machen will.
- Und Punkt.
- So.
- Ohne Zeit und Raum.
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 12. Februar 2016
Standpunkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link verhüllt verhüllt Link Geradenbild Geradenbild Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich fühle mich tatsächlich so, als würde ich gar nicht am … an der Ausstellung teilnehmen.
- [Klick.]
- Und daran merke ich auch, dass ich in der Verhüllung [Sperren: wirklich] nicht … keine Arbeit sehe.
- Sondern die ist eben nur eine Verhüllung von der Arbeit, um die es mir eigentlich geht!
- Die ich ja eigentlich hätte gezeigt!
- Weil ich von [Sperren: ihr] eben persönlich überzeugt bin.
- [Pause.]
- Und dennoch finde ich's gut, … ähm … das selber auch mitzuerleben. Und auch zu merken, dass es halt eine … ähm … eine Stimmungsschwankung gibt, sobald man eigentlich innerlich im Modus des … ähm … des Gesehenwerdens ist.
- Also wenn man eine Ausstellung mitmacht, … ähm … wird man ja normalerweise gesehen. Und das bedeutet gleichzeitig, dass man auch irgendwie auf … auf [Sperren: Reaktion] … äh … wartet. Oder zumindestens die … äh … Leute beobachtet, wie sie halt die eigene Arbeit wahrnehmen.
- Und ich beobachte die Leute.
- Ich hab ja auch Aufsicht!
- Aber sie können eben nicht [Sperren: zeigen], was sie von der Arbeit denken. Äh … Sie können lediglich vor dieser Sperrholzplatte stehen.
- Und … Und die merken das gar nicht!
- Weil … Ich selber halt hab da halt so nen inneres Reißen. In mir. Und das ist aber eben auch gut, mitzubekommen. Äh … zu spüren. Ähm … Weil das ist anscheinend eine menschliche … ähm … Regung.
- Oder ein menschliches Bedürfnis.
- Was ich eben jetzt … äh … nicht befriedige!
- Und … Ja. Ich muss jetzt halt schauen, … ähm … wie ich damit umgehe. Ob ich es … äh … dennoch schaffe, … äh … das weiter durchzusetzen.
- Wenn ich ausstelle … Mache ich jetzt ja normalerweise nicht so wirklich oft, außer jetzt halt zum Rundgang immer. Also ob ich das durchhalte. Und mich dabei dann aber auch [Sperren: gut] fühle. Ähm … Ja. Das locker nehme.
- Wobei hier jetzt wieder die Frage ist, wenn ich das locker nehme und … äh … irgendwann stellt sich halt höchstwahrscheinlich so eine Art Desinteresse ein, wenn man ausstellt. Und dann … äh … hat man [Sperren: gar keinen] Bezug mehr … ähm … zu diesen Ausstellungen, die man mitmacht.
- Und das, glaube ich, ist [Sperren: nicht] gut. Es sollte schon noch 'ne innere Regung sozusagen stattfinden. Ob sie jetzt positiv oder negativ ist … Beziehungsweise ich … äh … hätte es glaube ich schon gerne, wenn die Verhüllung, also das, was sichtbar ist, eben doch zu einer Reaktion führt.
- Ich kann halt nicht davon ausgehen, dass es zumindestens wie das, was beim Rundgang stattfindet, … äh … Nennen wir es normales Publikum, unterwegs ist … Denn das hab ich jetzt eben auch gemerkt, bei der Aufsicht, … ähm …
- Das hat jetzt nichts mit meiner Arbeit zu tun! Sondern ganz [Sperren: allgemein].
- Ähm … Die Besucher … ähm … reagieren halt auf … äh … Na ja! Auf das, was sie sehen.
- Auf Reize!
- Ähm … Aber auf sehr sehr oberflächliche, auf sehr sehr einfache … ähm … Dinge.
- Also sobald etwas halt … ähm … kleinteiliger ist, gehen sie nun einmal näher ran. Und … Und schauen vielleicht dann ein paar Sekunden länger drauf. Ähm … Weil es mehr zu entdecken gibt.
- Ähm … Als bei großflächigen Arbeiten!
- Die man bereits von Weitem … äh … erkennt, … ähm … ähm … was man erkennen [Sperren: kann].
- Und dann … ähm … beachten sie es auch nicht weiter. Also zum Beispiel diese eine halbe blaue Scheibe. Oder so. Da weiß man bereits von Weitem, das ändert sich höchstwahrscheinlich nicht, wenn ich jetzt näher rangehe!
- Also geht man nicht näher ran!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Ähm … Es ist jetzt aber keins von beidem wirklich [Sperren: besser]. Finde ich. Ob's jetzt 'ne kleinteilige Arbeit ist, oder eben eine großflächige, einfache Arbeit.
- Ähm … [Sperren: Weil] diese Verweildauer hat da noch [Sperren: nichts] damit zu tun, ob sich … äh … derjenige wirklich auseinandersetzt mit dieser Arbeit.
- Denn [Sperren: das] kam jetzt auch wiederum … ähm … so vor, als ich die Leute dabei beobachtet habe, dass sie … äh … lediglich die [Sperren: Oberfläche] begutachten. Vielleicht für [Sperren: interessant] befinden. Ähm … Die entdecken. Wenn's … äh … eine etwas aufwendigere Oberfläche ist. Aber sie gehen deshalb ja noch lange nicht in die [Sperren: Tiefe]!
- Also eigentlich in dieses Gebiet hinein, … ähm … was der Künstler, der Kunststudent Kommilitone , … ähm … Also [Sperren: warum] er sie eigentlich gemacht hat.
- Ähm … Er wollte ja höchstwahrscheinlich etwas ausdrücken. Oder … Ja. Seine [Sperren: Meinung] zu irgendwas sagen.
- [Schlucke.]
- Und … äh … Ich bin mir sicher, dass das eben eigentlich … ähm … nicht rüberkommt.
- Zumindestens bei … ähm … diesen Besuchern, zu so einem Rundgang.
- Das sind dann [Sperren: Familien], oder … äh … Pfff … Andere Jugendliche. Oder vielleicht welche, die erst in die Hochschule kommen wollen. Und so. Und … Ja. Ähm … Ich weiß nicht!
- Mir kam's halt nicht so vor, als hätten sich die Leute in diesem Moment Moment [Sperren: wirklich] mit einer Arbeit befasst. Sondern bloß an der Oberfläche … äh … gekratzt.
- [Pause.]
- Und das ist ja überhaupt nicht negativ!
- Ähm … Ich denke, das ist ganz [Sperren: normal]!
- Ähm …
- Ist ja auch Teil meines Problems … äh … mit … meines Problems mit Gegenwartskunst Gegenwartskunst . Irgendwie. Ähm … Dass ich selber, … ähm … wenn ich davor stehe, vor fremden Arbeiten, oft meist überhaupt nichts damit anfangen kann!
- Beziehungsweise gar keine Regung in mir geschieht.
- Weil das so … Nicht abstrakt! Sondern so … so … ähm … Mhm. So ohne eigenem [Sperren: Ausdruck] ist. Den ich … Den ich … ähm … Den ich halt irgendwie spüren kann. Oder so.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- 'Ne halbe blaue Scheibe, Metallscheibe, oder was auch immer das ist, ist für mich in dem Moment halt 'ne halbe blaue Metallscheibe!
- Und mehr nicht!
- Sie [Sperren: bedeutet] in dem Moment nicht mehr.
- Äh … Das heißt, die Arbeiten, wie sie auch da jetzt gezeigt wurden, die [Sperren: funktionieren] halt meistens nicht!
- Äh … Nur durch's Betrachten. Sondern sie [Sperren: müssten] eigentlich eben noch einen längeren [Sperren: Text] … ähm … haben.
- Der Künstler müsste höchstwahrscheinlich ständig anwesend sein!
- Immer mit erklären müssen, was er damit meinte, oder was er sich da vorstellte.
- [Pause.]
- Ähm … Und das wiederum finde ich auch nicht gut.
- Also … Jetzt meine aktuelle Ansicht eben.
- So eine Arbeit, also bildende Kunst, also etwas Bildnerisches, dass das eigentlich … ähm … für [Sperren: sich] schon etwas … ähm … [Sperren: wirken] sollte.
- Und keinen Begleittext … Oder vielleicht noch nicht einmal einen Titel benötigen sollte!
- [Pause.]
- Und sobald ich das aber fordere, zumindestens für mich selber, … ähm … merke ich halt, dass … äh … Mhm. Es können … Für mich können es halt die anderen Arbeiten nicht. Und … Na ja … Okay.
- Das ist jetzt mein Problem. Und da hab ich jetzt ja mit dieser Verhüllung reagiert!
- Es war ja [Sperren: Teil] dieser Verhüllung. Also dieses … ähm … Verlangen, das … äh … eben [Sperren: nicht] zu zeigen. Ähm … Weil ich mich sozusagen irgendwie dagegen sperren wollte. Ähm … Oder für mich auch ein [Sperren: Zeichen] setzen wollte. Und [Sperren: mir] sagen wollte, … ähm …
- Wenn ich die [Sperren: anderen] nicht verstehe, … ähm …
- Vielleicht [Sperren: verstehen] die ja ganz ganz viele! Das kann ja auch sein.
- Aber [Sperren: ich] halt selber nicht!
- [Pause.]
- Äh … Wenn ich sie also nicht verstehe, dann … äh … sollte ich ja vielleicht nicht selber … äh … in dem selben Topf mitschwimmen.
- Also [Sperren: auch] arbeiten machen, die halt nur mit Hintergrundwissen erfahrbar sind. Ähm … Oder … ähm …
- Nicht erfahrbar. Sondern …
- Erfahrbar sind sie ja so oder so!
- Aber … äh … die beim Betrachter halt … ähm … mehr auslösen können, als das, was sie halt nur [Sperren: zeigen] können.
- [Pause.]
- So.
- [Sperren: Das] ist ja der Grund gewesen, warum ich sie dann … ähm … verhüllt habe.
- Vor mir selber!
- Ich fühle mich jetzt nicht befriedigt!
- Äh … Weil ich halt [Sperren: weiß], das ist eine Ausstellung, an der ich teilnehme, aber es [Sperren: sieht] halt niemand, was ich gemacht habe.
- Und … ähm … [Sperren: weshalb] ja die Leute bei mir nur vorbeigehen!
- So.
- [Pause.]
- [Sperren: Gleichzeitig] aber eben [Sperren: gefällt] es mir wieder extrem! Dass ich das … Dass ich das gemacht hab. Weil ich vom letzten Rundgang eben noch weiß, wie es ist, wenn ich etwas zeige, … ähm …
- Das waren ja diese Geradenbilder. Die wurden sehr sehr gut aufgenommen. Also da standen dann viele davor. Die sind ganz nah rangegangen.
- Einer hat dem anderen erklärt, wie ich's gemacht haben muss!
- Ähm … Dann gab's mehrere … also Leute, die mich angesprochen haben. Die das wiederentdeckt haben. Vom Klassenraum zum Flur hin.
- Ähm … Zwei waren dann halt in meiner … also hier in dem … dem Arbeitsraum. Haben sich noch mehr Arbeiten angeschaut.
- Einer hat's dann gekauft!
- Ähm … Eine Arbeit, die ich da ausgestellt hatte.
- [Pause.]
- Also es gab sehr sehr viel [Sperren: Zuspruch].
- Das war aber … Wie ich es danach dann halt eher wahrgenommen habe … Das war halt so nen [Sperren: oberflächlicher] Zuspruch.
- Also sozusagen weil die [Sperren: Technik] … äh … interessant war. Weil die … ähm … Weil der Stil … äh … interessant war. Spannend war.
- Nur aus Geraden halt irgendwelche Motive zu machen.
- Und … Das ist ja auch etwas, was, Technik und Stil, an der Oberfläche kratzt.
- Und … äh … Darauf sind halt die Leute drauf angesprungen.
- Würde ich ja auch machen!
- Ist ja nichts unnormales!
- Ähm … Und gleichzeitig hab ich aber eben danach gemerkt: Eigentlich ist es nicht das, was mich [Sperren: befriedigen] tut.
- Das ist zwar [Sperren: schön], Lob zu bekommen. Oder so.
- Aber er geht halt nicht … [Sperren: tiefer]. Also ich kann halt nicht damit weiterarbeiten. Ähm … Er bleibt halt an der Oberfläche. Und ich nehme ihn auf.
- Es ist okay! Aber er ändert jetzt nichts in mir. Oder … Oder er bewegt mich jetzt nicht zu … zu [Sperren: mehr] machen. Oder zu etwas [Sperren: Anderes] machen.
- Zu [Sperren: mehr] drüber nachdenken.
- Und so.
- Und dabei eben auch noch die [Sperren: Gefahr], die ich dann ja auch gemerkt hatte, dass es sein kann, dass ich dann …
- Das kam mir manchmal so! Dieser Gedanke!
- Dass, wenn ich das jetzt so und so mache, oder wenn ich das Motiv nehme, dann kommt das halt noch einmal [Sperren: besser] an. Bei … äh … Bei dem Betrachter.
- Weil es [Sperren: spannender] ist. Oder … ähm … Eben wie bei Marios Marios Porträt. Mit den Augen zu. Und der Mund leicht lächelnd. Nach oben gezogen. Und so.
- Träumend!
- Das kommt gut an. Ähm … Ist aber … Das ist so …
- [Sperren: Effekthascherei!]
- Oder zu sehr auf … auf dieses primitive … ähm … Pfff … Runtergerechnet. Wie bei Babys. Mit den großen Augen. Ähm … Oder Katzenbilder im Internet!
- Wo man sofort drauf rein fällt. Weil da irgendwas in einem angesprochen wird.
- Lustig!
- Niedlich!
- Klein!
- Und ich fand schon, in dem einen Porträt mit Marios, war [Sperren: das] eben Auslöser dafür, dass halt so viele davor halt stehen blieben. Und einige Anfragen da auch kamen. Und …
- [Sperren: Ich möchte aber eigentlich nicht] … äh … ähm … Anfragen bekommen, oder Zuspruch bekommen, … ähm … [Sperren: nur weil die Oberfläche] …
- Spannend!
- Interessant!
- Neu!
- Ähm … [Sperren: Anders ist].
- Pfff.
- Das kommt mir dann so vor wie Design. Oder wie halt etwas Anderes, was man halt der Aufmerksamkeit wegen vielleicht macht. Oder bei Produkten eben, ne? Auffallen auf dem Markt. Wegen Mitbewerbern und so.
- Ähm … Und … Pfff. Dafür müsste ich jetzt keine Kunst machen!
- Also nicht auf diesem Gebiet unterwegs sein. Da gibt's nu wirklich genug andere Gebiete, wo man … wo es um das Auffallen geht. Ähm … Um Konsumenten, die man halt begeistern will.
- Die man an sich [Sperren: binden] möchte. Und so.
- Und diese Ebene würde ich aber, wenn's geht, wenn das überhaupt machbar ist, oder überhaupt vorgesehen ist, …
- Vorgesehen ist falsch. Aber wenn es in der Kunst halt anders gehen kann … Ähm … Möchte ich diese Ebene verlassen. Und möchte sozusagen [Sperren: tiefer] blicken.
- Wo es [Sperren: nicht] mehr um die Oberfläche geht. Sondern wo eben die Gedanken, die … die Regungen etc. zählen, die halt beim Künstler davor da waren. Und die halt vielleicht auch beim Betrachter ausgelöst werden.
- Denn [Sperren: das] ist etwas, was eben dann [Sperren: nicht] nur Design ist.
- Oder schön!
- Interessant!
- Spaßig!
- Lustig!
- [Schlucke.]
- Ein … äh … Augen… Ein Augenmerk. So.
- [Pause.]
- Nun. Und deshalb fand ich's jetzt eben auch gut, dass ich … äh … mich dazu durchgerungen habe bei diesem Rundgang, auch wenn da Geradenbilder darunter sind, sie eben nicht … ähm … sehen zu lassen.
- Was es jetzt in mir auf der anderen Seite wiederum ausgelöst hat, diese Beliebigkeit, diese Gleichgültigkeit gegenüber dieser Ausstellung …
- Und dieses Unzufrieden sein eigentlich, wenn ich merke, dass die Leute dran vorbeigehen, [Sperren: obwohl] ich ja weiß, da ist etwas dahinter, was … äh … was eigentlich … Na ja. Was [Sperren: eigentlich], für mich zumindestens, ansprechend … Oder was halt [Sperren: mehr], [Sperren: besser] ist, als die Verhüllung. Ähm …
- Na ja. Dieses Dilemma halt zwischen [Sperren: Zeigen] und [Sperren: nicht gesehen werden].
- [Pause.]
- Das habe ich jetzt erlebt.
- Wo ich die ganze Zeit drüber geredet habe.
- Wo ich … ähm … die ganze Zeit überzeugt von war, dass es [Sperren: richtig] ist. Ähm … Bekomme ich jetzt mit: Ich [Sperren: glaube] zwar, dass es noch richtig ist, das gemacht zu haben. Und ich das [Sperren: eigentlich] auch weiter so machen will. Wenn ich was ausstellen sollte. Aber ich erlebe jetzt halt auch die Kehrseite davon. Ne? Dass es nicht bloß … ähm … mir etwas bringt, oder mir halt hilft, weiterzukommen. Also dass das [Sperren: drinne], wie ich es genannt habe, nicht bloß blüht, quillt und die Verhüllung sprengt irgendwann.
- Sondern dass ich in dem Moment, wo ich's eben verhüllt habe und die Betrachter sehen nichts außer diese Sperrholzplatten, … ähm … damit unzufrieden bin.
- In diesem [Sperren: Moment]! So. Jetzt nicht … äh … nicht weitergedacht. Sondern wirklich in dem Moment, wo ich die … äh … Leute dabei beobachte. Oder wo ich halt mitbekomme, … äh … was ich halt alles für die Arbeit gemacht habe, die ich dann ja selber auch nicht mehr [Sperren: spüre].
- Irgendwann wird's ja eh … ähm …
- [Schlucke.]
- … auch in meinem Kopf nicht mehr drinne sein, was da jetzt genau drinne war. Wie es ausschaute.
- Das verschwindet ja auch!
- So.
- [Pause.]
- Also der [Sperren: Moment] sozusagen, [Sperren: wo] es ausgestellt wird, wo ich [Sperren: sehe], wie die Leute reagieren, den finde ich nicht gut.
- Der … äh … Der lässt mich unzufrieden zurück.
- Was alles ganz logisch ist!
- Das ist gar keine Frage!
- Ist halt …
- Aber damit bin ich halt in dem Moment unzufrieden.
- [Sperren: Aber] in Gedanken … äh … davor, im Handeln davor [Sperren: und] im Denken und Handeln [Sperren: danach] … Also wie [Sperren: jetzt] zum Beispiel. Wenn ich darüber nachdenke. Da merke ich eben, dass es wieder [Sperren: richtig] ist. Da fühle ich mich wieder gut damit.
- [Pause.]
- Was ja jetzt … ähm … jetzt nicht eingetreten ist, was ja aber hätte sein können, die Leute wider Erwarten doch länger vor dieser Holz… vor dem Holzkasten stehen bleiben. Und ihn sich vielleicht auch von der Seite anschauen, näher anschauen.
- Ein paar haben's ja auch gemacht!
- Das waren aber nur zwei, drei, vier, sechs Sekunden. Mehr nicht.
- Ähm … Also wider erwarten hätten die das jetzt vermehrt gemacht, oder hätten dann davor gestanden, wie letztes Jahr eben bei den Geradenbildern, …
- Wirklich schon in [Sperren: Grüppchen]!
- Und … Und haben dann, als ich einem dann was erklärt habe dazu, mitgelauscht!
- Und so.
- Ähm … Also [Sperren: wäre] das passiert, obwohl man eben nichts sieht, wäre ich natürlich [Sperren: mehr] von dieser Verhüllung … äh … in dem Moment auch überzeugt. Also hätte da nicht diese Zweifel Zweifel , die ich jetzt hatte, als ich Aufsicht hatte.
- Ähm … Ich weiß aber gar nicht mal, ob das so [Sperren: gut] ist. Zumindestens in diesem Moment jetzt. In dieser Zeit. Wo ich gerade erst damit angefangen habe, das auszustellen.
- Ähm … Weil vielleicht hätte mich das dann auch wieder zu überzeugt. Zu sehr überzeugt. Dass … Oder es hätte mich vielleicht auch selber dazu gebracht, dass ich in der Verhüllung immer mehr, oder überwiegend die eigentliche Arbeit gesehen hätte. Und nicht mehr das, was eigentlich drinne ist.
- Und [Sperren: das] ist nämlich jetzt geblieben!
- Durch diese … äh … Durch dieses Gefühl, dass … dass ich eigentlich nichts gezeigt habe.
- Nee! Durch diese Unzufriedenheit!
- Die ist ja [Sperren: da].
- So.
- Das ist ja ein Gefühl.
- Unzufrieden sein damit.
- Und das sagt mir, dass ich [Sperren: wirklich], auch gefühlsmäßig, in diesem Holzkasten [Sperren: nicht] die Arbeit sehe. Nicht die Kunst. Sondern die ist für mich [Sperren: drinne]!
- So.
- Und deshalb bin ich unzufrieden.
- Hätte ja eben auch sein können, dass ich … äh … in dieser Verhüllung plötzlich … äh … die Arbeit sehe.
- Wie ja die Besucher höchstwahrscheinlich auch.
- Ich meine, die können ja nichts anderes sehen. Für die [Sperren: ist] das die Kunst, das Kunstwerk.
- Ähm … Also [Sperren: hätte] ich das da drinne gesehen, dann wäre ich ja auch davon überzeugt gewesen. Und hätte mich gut gefühlt.
- So. Weil ich dann etwas gezeigt hätte, was ich wirklich … äh … Was ich gemacht habe. Wovon ich über… Was ich gut finde! Was genau so sein sollte!
- Was für mich die Arbeit ist! So.
- Und … Ja. Und ich fühle mich dabei aber nicht gut. Das heißt, dass ich darin tatsächlich nicht die Arbeit.
- Es ist sowas wie nen Bilderrahmen für mich.
- Würde ich jetzt mal sagen.
- Der Bilderrahmen gehört zwar … Der umrahmt zwar eine Arbeit. Oder ein Passepartout. Sie umgeben eine Arbeit. Aber du bist ja … Aber ich bin ja nicht zufrieden damit, wenn ich jetzt nur den Bilderrahmen sehe. Oder das Passepartout. Oder das Glas davor.
- Oder die Nägel!
- [Sperren: Nein]. Die eigentliche Arbeit ist immer noch da drinne. Um [Sperren: die] geht es am Ende immer noch.
- In [Sperren: der] will ich etwas ausdrücken.
- So.
- Und zwar will ich auch in der Verhüllung etwas ausdrücken, aber das ist halt auch für mich selber etwas sehr Oberflächliches.
- Okay, ich hab da nen sehr großes Gedankenkonstrukt dahinter. Okay. Aber ich … äh … lebe halt … Ich lebe nicht [Sperren: mit] dieser Verhüllung.
- So. Die hab ich halt … Ich hab halt etwas über… drübergestülpt, über die eigentliche Arbeit.
- [Pause.]
- Das finde ich gut!
- Das ist [Sperren: das], was ich wollte.
- Das ist [Sperren: das], was ich genau richtig finde.
- Und ich finde es gut, dass ich darin nicht die eigentliche Arbeit inzwischen sehe.
- Das wird [Sperren: irgendwann], wenn ich's weitermache, passieren. Das wird dann das Problem sein. Oder neue Fragen aufwerfen. Wenn dann plötzlich nur noch über die Verhüllung gesprochen wird.
- [Pause.]
- Wenn ich irgendwann dann mal dazu kommen sollte, nur die dann zu signieren, dann mache ich sie wirklich zur Arbeit.
- Und … Aber okay. Darum geht's jetzt ja noch überhaupt nicht. Sie ist jetzt ja noch nicht signiert. Maximal, das bleibt jetzt offen, ist die innere Arbeit signiert.
- Die Kunst!
- Aber eben nicht der Holzkasten.
- [Pause.]
- Ich kann ja vielleicht noch ganz kurz …
- Ich find's … Ich find's nicht überraschend … Und ich find's auch nicht … ähm … Ich find's eigentlich nicht schade. Eigentlich [Sperren: nicht] schade, dass die … äh … Besucher relativ, meistens, schnell vorbei waren. Also die Arbeit übersehen haben. Vielleicht kurz gestreift haben. Mit dem Auge.
- Es gibt ja nicht wirklich viel zu sehen!
- Außer die Holzstruktur.
- Eins, zwei, drei, vier sind ja auch nah rangegangen und haben sich die angeschaut. Aber was bringt das denen? 'Ne … 'Ne Sperrholzplatte sich anzugucken!
- Ne?
- Also sie haben ja in dem Moment höchstwahrscheinlich gedacht, dass das jetzt die Arbeit ist. Und sind deshalb näher rangegangen.
- Aber [Sperren: eigentlich] ist ja genau dieses nur mit dem Blick streifen, mitbekommen, was es ist, dann weitergehen, nicht weiter beachten, … Ist ja eigentlich genau das, was es ist! Es ist eine [Sperren: Sperrholzplatte].
- Etwas, was nicht weiter beachtet werden sollte.
- So.
- Die halt jetze in … Dadurch, dass sie in einem Kunstkontext gezeigt wurde, in dem Klassenraum, auch noch mit Bilderrahmen …
- Das macht's dann natürlich auch noch einmal aus.
- Dass es gehangen hat. Neben anderen, [Sperren: sichtbaren], Arbeiten.
- So.
- Und nur [Sperren: deshalb] wurde sie überhaupt mit den … äh … mit den Augen gestreift. Und vielleicht blieb dann mal jemand ein paar Sekunden davor hängen oder so.
- [Pause.]
- Hab's ja vor ein paar Jahren mitbekommen. Vor zwei war das glaube ich. Oder drei Jahren. Wo ich so einen Holzkasten [Sperren: ohne] Rahmen am Gebäude draußen befestigt hatte. Natürlich wurde der [Sperren: nicht] wahrgenommen. Also zumindestens als ich es … äh … beobachtet hatte. Ich meine, [Sperren: was] soll man da sagen?
- Es ist halt irgendein Kasten, der irgendwo hängt. Oder liegt. Steht. Drangelehnt ist. Ähm … Darin sieht erst einmal niemand irgendeine Arbeit.
- Kunst!
- Was ich ja eigentlich wollte. Deshalb darf ich mich gar nicht beschweren.
- Das geht überhaupt nicht. Über das Verhalten der Besucher. Zumindestens bei meiner Arbeit.
- [Sperren: Hätte] ich jetze … [Sperren: Hätt] ich jetzt Geradenbilder gezeigt. Oder was auch immer. Wo ich jetzt dahinter stehe. Und die Leute wären dann genauso vorbeigegangen, oder hätten nur eins, zwei Sekunden dahin geguckt und wären dann weitergegangen, …
- Keine Regung wäre gekommen. Oder so.
- [Sperren: Das] hätte mich dann wohl [Sperren: nachträglich] frustriert.
- Weil ich dann ja von etwas überzeugt war, was dann aber von allen anderen irgendwie nicht als … nicht … nichts ausgelöst hat. Und … Das kann eben bei dieser Verhüllung jetzt nicht passieren. Eigentlich.
- Das ist … Mir ist bewusst: Sie haben keine Regung dabei.
- Und ich hätte auch keine.
- Das kann ich also nachvollziehen!
- [Schlucke.]
- Da spricht überhaupt nichts dagegen. Gegen dieses ganze was nicht passiert ist. So.
- Das [Sperren: einzige], was halt etwas auslösen [Sperren: können], das war der Titel der Arbeit. Der war jetzt aber nicht direkt neben der Arbeit vermerkt. Sondern eben auf diesem Blatt.
- "Verhüllte Arbeit".
- Ähm.
- Denn das, was gezeigt wurde, also die Verhüllung, schaute jetzt, oder schaut nicht automatisch so aus, als wäre das ein Hohlkasten, wo was drinne ist. Also wo man was vermuten könnte, ne?
- Unten im Flur geht's schon eher in diese Richtung. Da verwende ich zum Beispiel Nägel.
- Das heißt, man merkt, da ist ein Kasten … ein Kasten der zugenagelt wurde. Da gibt es einen Hohlraum. Und da ist auch bloß dieser Kasten. Und nicht noch ein Bilderrahmen drumherum. Also der Kasten wird sozusagen nicht zur Kunst erhoben, indem noch einmal nen Bilderrahmen drumherum ist. Äh … Sondern das ist wirklich nur der Kasten, der … der da hängt. So.
- Ähm … Das heißt, bei dem kann ich mir schon eher vorstellen, dass Leute, die dran vorbeigehen sich sagen: Ah, da wird noch was drunter sein.
- Ist jetzt halt oben nicht so gewesen. War jetzt auch so beabsichtigt. Dass das sehr sehr … äh … clean sozusagen ist.
- Ähm … Aber eben das einzige, was eben eine Regung hätte hervorholen können, war eben der Titel.
- "Verhüllte Arbeit".
- Denn dadurch wird eben erst deutlich: Da ist scheinbar noch etwas dahinter. So.
- Ich denke jetzt aber mal, die meisten werden jetzt aber … Viele hatten ja auch gar keine Blätter in der Hand.
- Das waren [Sperren: zwei] Leute, die das hatten. Und die sich da ein bissel durchgelesen hatten. Durch diese ganzen Arbeiten.
- Zu zwei anderen Arbeiten von Kommilitonen hatten sie dann ja auch nen Kommentar irgendwie dann abgegeben.
- Ähm … Aber okay. Der Titel hätte noch was bewirken können.
- [Pause.]
- Sagen wir mal: Der Titel hätte genau daneben gestanden. Wie es ja bei Arbeiten häufig so ist. So bei Ausstellungen.
- Titel. Name. Technik und so weiter.
- Ähm … Ich glaube, dann wäre mehr passiert.
- Ja?
- Doch!
- Dann wäre mehr passiert.
- Wäre [Sperren: mir] auf jeden Fall … Wäre auf jeden Fall bei [Sperren: mir] mehr passiert. Hätte ich das jetzt gesehen.
- [Schlucke.]
- Und wäre ich jetzt noch mit zwei, drei anderen durch die Ausstellung gegangen, wäre glaube ich noch mehr eine Diskussion, ein mehr darüber nachdenken, darüber reden, gewesen.
- So.
- War jetzt ja aber nicht so. Die Voraussetzungen waren jetzt halt nicht so gegeben.
- Ähm … Was mich …
- Ich überlege gerade, es könnte ja auch genauso gut sein, … Ich weiß jetzt nicht … Also dieser Holzkasten ganz ohne Nägel ist jetzt wurscht.
- Aber dass jetzt in der Arbeit das richtig rüberkommt … Da ist 'ne Arbeit drinne! So. Also … Ich weiß nicht. Bei den Verpackungen steht ja oft: Das ist fragil.
- Vorsicht Glas!
- Oder … ähm … verpackt am!
- Und dann das Datum.
- Verpackt und versendet am …
- Ähm … Also irgendwie so nen Hinweis, so nen richtig platter direkter Hinweis: Leute, das ist die Verpackung und dahinter ist etwas.
- Also wie bei Paketen.
- Is jetzt nur ein Gedanke. Dann brauchste nämlich auch keinen Titel und zusätzliche Angaben.
- Das ist dann egal! Ob die neben der Arbeit stehen.
- Wäre dann überhaupt nicht mehr notwendig.
- Oder ob sie auf dem Infoblatt stehen oder so.
- Dann wäre sozusagen dieses, was diese … diese Box ist, wäre dann ganz klar und eindeutig gesagt. Man wüsste sofort halt: Darum geht's eigentlich nicht.
- So.
- Es geht um das, was drinne ist. Was man nicht sehen kann, durch diese Box.
- [Sperren: Indirekt] geht's also schon um sie.
- So.
- Das wäre jetzt halt noch 'ne Überlegung. Ob ich vielleicht mal in diese Richtung etwas ausprobiere.
- Also mit … Weiß nicht!
- Mit nem Stempel arbeiten!
- [Schlucke.]
- Ich weiß nicht. Irgendwelche Zeichen, die verdeutlichen, es wäre zu öffnen.
- Oder da ist etwas drinne.
- Ich weiß es jetzt nicht. Muss ich gucken.
- Wäre also 'ne Möglichkeit, das noch einmal direkter zu äußern.
- So.
- Damit halt ein Arbeiten in den Köpfen der Betrachter überhaupt stattfinden kann. Also wie jetzt.
- Was soll da arbeiten?
- Frag ich mich selber. Da kann nichts arbeiten wirklich!
- Du kannst bloß die Oberfläche sehen. Kannst seitlich schauen. Siehst Holz. Ja. Das war's
- Weitergehen!
- Was gut ist!
- So.
- Nur …
- Am besten wäre es natürlich, sie würden sofort weitergehen.
- Also kurz gucken, dann weitergehen. Aber gleichzeitig drüber nachdenken.
- Oder ein … einen Wink bekommen haben. Und ganz kurz kommt so ein: Aha!
- So.
- Das wäre natürlich auch das beste. Die müssen jetzt nicht ewig stehen bleiben.
- Ich würd's auch nicht vielleicht. Aber dass so ein … Ah, okay. Das ist es.
- Weitergehen!
- [Pause.]
- Weil [Sperren: jetzt] bei der im Klassenraum würde ich weitergehen, ohne dass irgendetwas … irgendetwas in mir regen würde.
- Also mir würde es nicht anders gehen!
- Ist wieder jetze nen sehr guter Übergang, zu dem Gedanken, der … Was … Was … Was löst Gegenwartskunst überhaupt aus?
- Ich weiß jetzt nicht, ob Kunst von vor zwanzig Jahren noch was bei mir ausgelöst hätte. Oder aus den sechzigern. Oder so.
- Aber ich leb jetzt nun einmal hier. Und ich mache Gegenwartskunst.
- [Sperren: Automatisch]!
- Ähm … Wenn's Kunst ist.
- Sagen wir mal, es ist welche.
- Ähm … Sie löst nichts aus. In mir. Die meiste. Die meiste.
- Oder alle?
- Ich weiß nicht. Muss ich noch einmal drüber nachdenken.
- Und genau das macht jetzt meine Arbeit.
- Oder die Verhüllung, ne? Also die Verhüllung … Und zwar … Ich glaub, das ist das erste Mal, dass … dass der, der etwas geschaffen hat, in dem, was er geschaffen hat, und was er dann auch nicht mehr sieht, jetze wie bei Verhüllung, dass er damit auch nichts mehr anfangen kann!
- Also mit der Verhüllung.
- Also mit der Verpackung. Was ist das? Warum?
- Oder so.
- So die Fragen kommen jetzt bei mir genauso gut auf.
- Wie beim Betrachter.
- Und normalerweise ist es ja so, dass bei den eigenen Arbeiten, diese Fragen gar nicht aufkommen.
- Ich meine, man hat seinen eigenen Kosmos Kosmos . Man hat sein riesen großes Gespinne drumherum … äh … Man weiß, was Sache ist. Man weiß, was man dabei gedacht hat.
- Was man gefühlt hat.
- Ähm … Wie man dran gearbeitet hat. Da … Bei der eigenen Arbeit ist da glaube ich gar keine Frage offen.
- So.
- [Sperren: Immer] bloß bei den anderen.
- Und ich hab's jetzt in dem Moment halt geschafft, dass ich mir diese Frage bei mir selber jetzt eben auch stelle.
- Und zwar jetzt nicht bloß, weil ich sie mir stellen [Sperren: will]. Sondern weil ich … Emotional bin ich jetzt total flach. Abgeflacht.
- Also da kann ich … ähm … Da bin ich jetzt überhaupt nicht beeindruckt oder so.
- Auch 'ne interessante Erfahrung!
- Selbst etwas gemacht zu haben. Eigentlich von dem Innenleben überzeugt zu sein. Aber wenn man's sich anguckt, es einem überhaupt nichts mehr sagt.
- [Pause.]
- Das sollte es sein!
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 10. Februar 2016
HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link Flurarbeit mit Abstandsholz befestigt schaut insgesamt etwas schräg aus (ist eigentlich gerade, wird aber durch leicht schräge Plakate gekippt) eventuell aber sogar gut / verhüllte Arbeiten sind ja eine Einschnitt in den gängigen Ausstellungsbetrieb Klasse Bildende Kunst Link Einzelgespräch Mark Link ich soll ein Werkverzeichnis Werkverzeichnis erstellen Überlegung Betitelung / Angaben verhüllter Arbeit Ergebnisse: 1 "Friedrich Fröhlich / Verhülltes Selbstporträt Selbstbildnis / 2015/2016" 2 "Friedrich Fröhlich / Selbstporträt / 2016" (nur innere Arbeit erwähnt, aber mit Möglichkeit Holzkasten als Selbstporträt zu sehen) 3 "Friedrich Fröhlich / Selbstporträt (verhüllt verhüllt ) / 2015 (2016)" (Angaben für äußere und innere Arbeit) 4 "Friedrich Fröhlich / Selbstporträt / 2015/2016" 5 "Friedrich Fröhlich / verhülltes Selbstporträt / 2016" 6 "Friedrich Fröhlich / (verhülltes Selbstporträt, 2016)" (als Arbeitstitel verstanden) 7 "Friedrich Fröhlich / (verhülltes Selbstporträt) / 2016" 8 "Friedrich Fröhlich / Verhüllte Zeichnung / 2016" (warum muss "Zeichnung" betont werden?) letztendlich: 9 "Friedrich Fröhlich / Verhüllte Arbeit / 2016" Materialangaben: "verschiedene Materialien, 60 x 80 cm" störend: Kommilitone Kommilitone hat nachträglich seine riesige Arbeit ins Zentrum einer ganzen Wand gerückt, wodurch meine kleinere verhüllte Arbeit wie ein Anhängsel wirkt ich musste daraufhin meine Arbeit weiter zur Ecke hin verschieben / missgelaunt Frage: Warum wird materiell großen Arbeiten mehr Raum zugebilligt als kleineren Arbeiten, die aber - um wirken zu können - vielleicht viel Freiraum um sich herum bräuchten? Ergebnis: einfach selber riesige Arbeit machen, kann ja nicht mehr abgeschnitten oder in die Ecke platziert werdenMontag, 11. Januar 2016
Standpunkt Link (von gestern) verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Heute sollte ich mir mal überlegen, was ich in den Verhülltarbeiten … ähm … als Kritik zur zeitgenössischen Kunst sehen kann.
- [Sperren: Könnte].
- Das heißt, dass ich das von der persönlichen Ebene runterhole.
- Mit der Selbstinszenierung Inszenierung !
- Die ich aufgeben wollte. Mit der extremen.
- Und dass ich es halt schaffe, … Weil ich [Sperren: sehe] es ja auch irgendwie drinne, dass die Inszenierung … ähm … Die ist ja ein Teil des … ähm … des Künstlerdaseins.
- Und …
- [Räuspere mich.]
- Die Inszenierung ist Teil … ähm … des [Sperren: Marktes].
- Also man [Sperren: muss] sich inszenieren.
- Und damit ist es sozusagen auch gleichzeitig Thema. Ähm … Ja.
- Der zeitgenössischen Kunst.
- Für mich!
- Und … Da mich das ja immer fasziniert. Ich es richtig gut finde, wenn ich vor hundert Jahren halt Künstler … ähm … mir durchsehe, die halt …
- Jetzt ist es Franz Marc Franz Marc zum Beispiel. Der halt eine [Sperren: Idee] hatte, … äh … von dem, was Kunst … ähm … können [Sperren: soll].
- [Pause.]
- Die haben das ziemlich … äh … politisiert!
- Glaube ich.
- Wenn man das so sagen kann.
- Ähm … Aber mich fasziniert daran, dass die da … ähm … dass die die Kunst zum Gegenstand auch ihrer Arbeit gemacht haben.
- Also dass es was ausdrücken sollte. Entweder in der … ähm … in der realen Welt wieder. Oder dass die … Oder dass die Arbeit die Kunst selber bearbeitet hat.
- Und hier in dem Fall, mit dem Verhüllten, … ähm … wäre das ja, wenn ich das als Kritik sehe, …
- Und ich habe ja so den Drang dazu, … ähm … äh … in dieser … äh … Postmoderne Postmoderne , mit der ich jetzt nicht mehr so viel anfangen kann, …
- Oder die Ideen, die die hatten!
- Oder immer noch haben. Ich weiß es jetzt nicht. Ob wir noch in der Postmoderne sind?
- Ob zeitgenössische zeitgenössisch Kunst schon wieder was anderes ist?
- Das habe ich irgendwie nicht raus bekommen!
- [Ziehe Luft ein.]
- Aber dass … Dass ich halt mehr mit der [Sperren: Moderne] anfangen kann, mit den Ideen, mit der Vorstellung, was Kunst …
- [Sperren: Soll].
- Wohin Kunst …
- [Sperren: Gehen] sollte.
- Die waren halt ein bissel … Na. Radikal radikal .
- Oder die waren halt sehr … Die hatten halt eine [Sperren: Sicht]. Die dachten, es gäbe was Objektives. Und … ähm … wollten das halt rausholen.
- Und [Sperren: heute] sind wir halt in diesem … ähm …
- [Sperren: Jeder macht das, was er will].
- Das ist heute sehr subjektiv. Und … Also [Sperren: extrem].
- Subjektiv.
- Eigentlich.
- Ähm … Ich verstehe so gut wie gar nichts mehr. Was ich … Wenn … Wenn ich mir jetzt keine Texte dazu durchlese.
- Das ist halt sehr … Also.
- Ich stelle es halt komplett in Frage.
- Eigentlich.
- Und dass ich diese … ähm … Also meine … ähm … Meine Kritikpunkte noch einmal jetze aufliste.
- Was ich jetze auch aktuell halt nicht verstehe.
- Bei der zeitgenössischen Kunst.
- Ähm … Was ich an Postmoderne nicht mag. Und so.
- Ähm … Und [Sperren: gleichzeitig] … ähm … Dass ich auch [Sperren: verstehe], dass die Moderne abgelöst werden [Sperren: musste].
- Also die Ideen. Ähm … Ich sehe es ja genauso!
- Eigentlich.
- Es gibt nichts Objektives. Es ist … ähm … Es ist alles [Sperren: konstruiert].
- Und je nachdem, von wo man das halt aus betrachtet, ergibt das einen Sinn.
- Oder eben keinen Sinn.
- So.
- Deshalb ist es eigentlich genau …
- Ja.
- Wiederum meine Zeit! Jetze. In der ich lebe.
- Das ist … äh … Das ist gut so. Eigentlich müsste ich … äh … sozusagen genau auf der [Sperren: Welle] sein.
- Auch mit diesen … äh … mit dieser Idee, dass … dass einem nichts aufgezwungen wird.
- Dass einem nicht jemand sagt, was Kunst ist!
- [Sperren: Ich] will es ja für [Sperren: mich] selbst entscheiden können.
- Und so.
- Und gleichzeitig kritisiere das halt. Diese komplette [Sperren: Offenheit].
- Und so.
- Na ja. Okay. Dass ich das jetzt halt noch einmal alles sammle und dann halt im Hinblick auf die verhüllten Arbeiten durchgehe.
- Ich denke halt, eben, dass … ähm … dass … dass … dass das dann nicht bloß später reingedacht ist.
- In die verhüllten Arbeiten.
- Sondern, dass das eben schon …
- Wie gesagt: Mit der Inszenierung und so weiter war immer schon Teil dieser Arbeit.
- Nur, dass ich das halt bisher im Privaten gedacht habe.
- Also was [Sperren: mich] angeht. Aber dass ich das halt genauso gut … ähm …
- … [Sperren: ausweiten] …
- … kann.
- Also von mir weggehen kann. Und halt von oben gucken kann.
- Was … Was bedeutet das für das gesamte System?
- Wenn das heute so ist?
- [Pause.]
- Und … ähm … Und …
- [Sperren: Warum verhülle ich] …
- … dann halt?
- Ich glaube, das ist sehr gut. Mache ich heute.
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 7. Januar 2016
Standpunkt Link verhüllt verhüllt Link Geradenbild Geradenbild Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Das ist jetzt der Versuch, die Geradenbilder und die Verhülltarbeiten in so wenig Sätzen wie möglich auf den Punkt zu bringen.
- Ich fange mal mit den Geradenbildern an!
- [Pause.]
- Vor anderthalb Jahren fing ich an darüber nachzudenken, woraus oder was eigentlich …
- Nein!
- Anders angefangen: Vor anderthalb Jahren fing ich an mir darüber Gedanken zu machen, woraus eigentlich Bilder bestehen.
- [Schlucke.]
- Falsch!
- Noch einmal von vorne, ohne "vor anderthalb Jahren".
- Bevor ich mit den Geraden angefangen hatte, war ich ziemlich unzufrieden was ich schuf. Ich hab das immer gleich wieder in Frage gestellt. Ähm … Und dann kam mir halt der Gedanke: Ich muss es schaffen, … ähm … auf den Grund zu gehen.
- Also [Sperren: das] mir anzugucken, … ähm … was halt … ähm … aus dem alles besteht in der Kunst.
- Um von dort aus dann, also vom Nullpunkt würde ich inzwischen sagen, nachdem ich das von Malewitsch Kasimir Malewitsch gehört hatte, … Vom Nullpunkt ausgehend dann halt etwas … äh … Neues zu schaffen beziehungsweise das zu finden, womit ich mich auseinandersetzen möchte.
- Der Gedanke war dabei, wenn ich immer nur auf dem aufbaue, was bereits andere … ähm …
- [Schlucke.]
- … entwickelt haben, …
- Und das sind auch schon so Sachen, wie wenn ich … ähm …
- Ich überlege gerade.
- Wenn ich jetzt die Leinwand nehme, … äh … das Motiv … äh … nehme wie die Vase. Also das Stillleben Stillleben oder Porträts oder so. Ähm … Dann schleppe ich, wenn ich das verwende, nen riesen großen Batzen an … an Wissen und an bereits Getanen mit mir herum.
- Das heißt, … ähm … in Gedanken bin ich nie wirklich an dem Punkt gewesen, wo ich sagen würde: Ähm … Ich habe das von Anfang an aufgebaut.
- Für mich strukturiert. Also dass ich das verstehe!
- Und das ich das sozusagen nachvollziehen kann, wie ich dazu kam.
- Und [Sperren: denke], dass ich dadurch eben … ähm … viel mehr die Freiheit habe, in eine Richtung zu gehen, oder eine Richtung einzuschlagen, die selbst … die mich persönlich so anspricht, …
- Na ja. Das stimmt jetzt auch nicht so ganz!
- Ich mach trotzdem mal weiter.
- Deshalb fing ich also an darüber nachzudenken: Was ist das kleinste Element in der Kunst?
- Also in dem Fall jetzt in der Bildenden Kunst.
- Da hab ich in Gedanken halt mir die Malerei vorgestellt. Zeichnungen, … ähm … Fotografie, … ähm … Also alles Bildnerische. Also weniger Skulpturen.
- Das ist was ganz anderes!
- Oder Installation!
- Ähm … Und … Ja. Da bin ich natürlich zu dem Schluss gekommen: Das ist der [Sperren: Punkt].
- Das ist das kleinste Element, was man … ähm … Den idealen Punkt, den kann man … Der hat ja keine Ausdehnung. Aber eben das kleinste Element wäre jetzt nen Punkt zu zeichnen. Also mit dem Stift jetzt einmal draufzugehen. Oder mit dem Pinsel … ähm …
- Das wäre dann nen größerer Punkt.
- Aber immer noch halt ist es eigentlich nen Punkt!
- Und … ähm … Bin von dem Punkt dann aber ziemlich schnell wieder abgekommen, weil bei der Überlegung, ich würde jetzt mit dem Punkt nur arbeiten, … ähm … wären die Bilder ziemlich … äh …
- Nicht statisch!
- Aber sehr … Mhm. Mir kam's sehr langweilig vor.
- Ich hab mir dann noch einmal diese Pointilismus-Werke angeschaut. Vor hundert Jahren war das, glaube ich. Oder vor über hundert Jahren. Und … Auch da, selbst wenn da schon mit Farbe gearbeitet wurde und so, … Das dann aber immer nur in Punktform. Das wirkte für mich irgendwie sehr … sehr trocken.
- So.
- Und das war der Grund für mich zu sagen: Der Punkt, der kann's nicht gewesen sein!
- Und hab dann halt zwei Punkte miteinander verbunden.
- Und … Das war halt der Moment Moment , wo die Gerade zum Vorschein kam.
- Und die Gerade hatte da schon etwas bei mir bewirkt! Und zwar, dass ich sehen konnte, dass da Bewegung drinne ist.
- Und zwar indem ich zwei Punkte verbinde, die für sich tot sind, entsteht eine Gerade. Und die Gerade hat halt 'ne Richtung.
- Selbst wenn … äh … das eine Gerade ist, die … die auf der Grundlinie stattfindet! Also die nicht steigend ist, die nicht … äh … vertikal ist, sondern horizontal!
- Selbst [Sperren: die] hat eine Bewegung!
- Das ist halt eine sehr, hab ich dann so für mich … äh … genannt, passive Bewegung. Es ist ein passiver Stillstand Stillstand . Also eine Gerade, die sich nicht nach [Sperren: vorne] bewegt.
- Eine Gerade, die sich nicht [Sperren: wehrt]!
- Aber es ist eine Gerade, die ja trotzdem … ähm …
- [Schlucke.]
- … Bewegung hat.
- Auch wenn sie passiv ist!
- Auch wenn sie stillsteht!
- So.
- Und so hab ich dann halt die vier Grundformen für mich … ähm … erarbeitet.
- [Pause.]
- Ich überlege gerade, ob das jetzt noch …
- Ja, ist eigentlich noch nachvollziehbar.
- Also ich hab jetzt halt noch nicht so ganz … ähm … den ersten Satz, wie ich zu der … wie ich zu dem Punkt, also zu dem kleinsten … zu der kleinsten Einheit gekommen bin, … Das hab ich jetzt noch nicht ganz überlegt.
- Nochmal!
- Ich fange noch einmal an.
- [Pause.]
- Egal mit was ich anfange, ob es nun Zeichnung war, ob es nun Installation war, oder Konzeptkunst Konzeptkunst , oder was auch immer, … ähm … hab ich halt ziemlich schnell mitbekommen, dass nicht bloß die Themen, die sind ja nun einmal [Sperren: menschlich] und damit … ähm … schon seit Jahrtausenden gegeben eigentlich, …
- Also die Hauptthemen.
- Ähm … Dass aber so die Arbeiten vom Stil her, von der Technik her, … äh … immer schon … oder es sie irgendwann immer schon gegeben hat.
- Vor allem fiel mir halt auf, dass es in den sechziger Jahren … ähm …
- Wo es ja drunter und drüber ging!
- Ähm … Dass da schon vieles gemacht wurde, mit dem ich mich gerade auch beschäftigt hatte.
- Und das hat mich halt sehr [Sperren: angenervt]!
- Ähm … Weil ich da immer irgendwie das Gefühl hatte, … ähm … ich schaffe es halt nicht … äh … meinen eigenen Weg zu gehen, sondern baue halt immer auf [Sperren: Altem] auf.
- Und indem ich darauf aber aufbaue, schaffe ich nie diesen großen Sprung, wo ich dann mir sagen kann und wo ich dann das Gefühl habe und wo ich diesen Antrieb eben dann erst spüre, dass es [Sperren: das] ist, was [Sperren: ich] machen will.
- Also nicht bloß nachmachen!
- Auch wenn's unbeabsichtigt ist! Vieles kannte ich ja noch nicht. Erst im Nachhinein wurden mir dann so ein paar Verweise gegeben … Guck dir mal den und den an!
- Und so weiter.
- Ähm … Aber eben … ähm … wo ich halt in dem Moment das Gefühl habe, … ähm … das hab ich für mich aufgebaut.
- Und da ist halt dieser Gedanke da, solange ich Dinge, Materialien, verwende, Techniken verwende, vielleicht auch Themen verwende, …
- Wobei ich meine … Thema ist … wird menschlich bleiben!
- War so und wird so sein!
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Solange ich das halt nicht aufgebe, das was bereits … äh … gemacht wurde.
- Die Technik!
- Äh … Solange werde ich halt immer hinterherhinken.
- [Pause.]
- Kam mir so vor.
- Ich hab ja bis dahin schon genug ausprobiert. Und war halt unzufrieden.
- So.
- [Pause.]
- Und deshalb wollte ich halt … äh … vom [Sperren: Anfang] wieder anfangen.
- Zumindestens vom Anfang, den ich für mich als … äh … Anfang ansehe. Um von dort dann halt etwas Eigenes, Neues, kreieren zu können.
- Jetzt [Sperren: nicht] um aufzufallen, oder um … äh … Pfff …
- Um in die Kunstgeschichte einzugehen.
- Sondern [Sperren: wirklich] nur um selbst das Gefühl zu haben: Das, was ich mache, …
- Na ja! Diesen Drang halt, etwas zu schaffen!
- So.
- Den hab ich halt nicht, wenn ich die ganze Zeit mitbekomme: Gab's schon!
- Äh … So ungefähr war das auch schon da! Die haben halt 'ne andere Technik verwendet, aber eigentlich ist's das Selbe.
- Und so weiter und so fort.
- Ähm … Genau.
- Und …
- Jetzt hab ich's wieder nicht in einem Satz …!
- [Pause.]
- Nochmal.
- [Pause.]
- Am Anfang war die Unzufriedenheit. Nämlich das ich, … äh … egal, was ich machte, immer mitbekam, dass das schon mal zum Beispiel in den sechziger Jahren gemacht wurde.
- [Pause.]
- Na ja. Ich will die Sechziger jetzt nicht hervorheben.
- Und will ich das auf Leid jetzt aufbauen, meine Begründung?
- [Pause.]
- Das Leid. Es war Leid!
- Es war zumindestens eine Unzufriedenheit.
- Na doch. Das muss ich dann ja schon sagen.
- Nochmal!
- [Pause.]
- Egal was ich machte, auf dem künstlerischen Gebiet, …
- [Pause.]
- Nochmal!
- [Pause.]
- Egal was ich … Egal mit welchem Thema ich mich beschäftigt hatte, …
- [Pause.]
- Nochmal.
- [Pause.]
- Egal mit welchem Thema ich arbeitete, … Und welche Arbeit …
- [Sperren: Nein]. Noch einmal!
- [Pause.]
- Egal welche Arbeit ich schuf, kam ich sehr schnell in eine Sinnfrage.
- Nein.
- Aber Sinn ist trotzdem das richtige Wort. Darum ging's mir dann ja. Dass ich das immer sofort hinterfrage, wenn ich etwas gemacht habe.
- [Sperren: Warum].
- [Sperren: Was] ist daran jetzt für mich wichtig? Oder ja … Was ist das Bedeutende?
- Und sowas.
- Also schon irgendwie mit dem Sinn arbeiten.
- Nochmal.
- [Pause.]
- Erst einmal möchte ich sagen, wie ich überhaupt zu der Geraden kam. Es fing an damit, egal was ich machte, ich es immer relativ schnell wieder in Frage stellte.
- [Sperren: Das] klingt gut!
- [Pause.]
- Also noch einmal jetzt.
- [Pause.]
- Zum Anfang möchte ich sagen, wie ich überhaupt zu den Geraden kam. Das fing an, indem ich alles, was ich eigentlich kreierte, schuf, relativ schnell in Frage stellte.
- Das heißt, ich hab's dann vor mir gesehen und … ähm … der Drang war dann weg, es zu machen. Ich hab's dann ja schon fertig gehabt. Und …
- [Sperren: Nein]. Jetzt nicht schon wieder ausschweifen!
- [Pause.]
- Also nu noch einmal von Anfang an.
- [Pause.]
- Bevor ich jetzt über die Gerade spreche, möchte ich halt über die Bedingungen …
- [Sperren: Nein]!
- [Pause.]
- Einfach … Ganz einfach anfangen.
- [Pause.]
- Bevor ich mich mit der Geraden beschäftigte, schuf ich immer Arbeiten, mit denen ich aber relativ schnell unzufrieden war. Beziehungsweise die ich sehr schnell wieder in Frage stellte.
- Also den [Sperren: Sinn]. Warum hab ich sie gemacht.
- Und diese Hinterfragung, nach der Bedeutung, der Wichtigkeit dieser einen Arbeit, …
- [Sperren: Nee. Nochmal!]
- [Pause.]
- Bevor ich mit den Geraden angefangen habe, …
- [Sperren: Nein]. Nochmal.
- [Pause.]
- Bevor ich mit den Geraden anfing, hatte ich halt ziemlich viele Sachen ausprobiert. Und immer war dann, nachdem ich das Ergebnis gesehen hatte, so eine Unzufriedenheit in mir drinne. Das war so 'ne … ähm … Die Sinnfrage kam auf.
- [Sperren: Warum] bearbeite ich jetzt dieses Thema?
- [Sperren: W… Was] bringt das mir?
- Ähm … Das wird … Pfff … Das ist eben nicht weiter wichtig.
- [Pause.]
- Klingt wieder scheiße!
- [Pause.]
- Nochmal.
- [Pause.]
- Bevor ich mit den Geraden anfing zu arbeiten, hab ich halt auf unterschiedlichen Gebieten Dinge geschaffen, ob das jetzt Zeichnungen sind, Fotografien, … äh … kleine Skulpturen oder so, … ähm … hab ich die halt ziemlich schnell immer in Frage gestellt. Also ich hab den Sinn dahinter bezweifelt.
- [Sperren: Warum] zeichne ich jetzt einen Baum?
- [Sperren: Warum] … äh … tue ich ein Licht in Beton … Also gieß ich da rein?
- Pfff.
- [Sperren: Nee]. Noch einmal von Anfang.
- [Pause.]
- Bevor …
- Bevor ist ein gutes Wort.
- So.
- Damit fange ich ja an.
- Bevor ich …
- Nee. Noch einmal.
- Bevor ich …
- Nee.
- Oder ich fang einfach gleich damit an, … ähm … zu sagen, dass ich … dass ich die … ähm … Gerade benutze, am Anfang benutzen wollte, um …
- [Sperren: Nein].
- Ich sollte so anfangen, dass ich … ähm … den Gedanken hatte, dass ich nur etwas schaffen kann, was mir selber wichtig ist, … äh … Etwas, wo ich nicht sofort wieder bezweifel, … Dass mir wichtig ist, für mich, indem ich alles, was ich bis dato gelernt hatte, …
- Nicht gelernt, aber das, was ich bisher gemacht hatte, …
- … dass ich so nicht weitermachen darf.
- Also dass ich nicht …
- Nee. Noch einmal.
- [Pause.]
- Mit den Geraden fing ich an.
- [Sperren: Nein]. Noch einmal.
- [Pause.]
- Die Geraden waren für mich ein …
- Nee.
- Der erste Gedanke, den ich hatte, war …
- Nein.
- Ich ging mit der Idee, dass ich nur etwas schaffen kann, was ich nicht mehr in Zweifel Zweifel …
- Nein.
- Nochmal.
- Bevor ich mit den Geraden angefangen hab zu arbeiten, hatte ich halt sehr viele Themen bearbeitet. Sehr viele Techniken benutzt. Und durch diese Vielfalt höchstwahrscheinlich hab ich … äh … ziemlich schnell alles immer wieder in Frage gestellt.
- Also [Sperren: warum] ist es jetzt wichtig, dass ich ausgerechnet das mache?
- Warum ist es wichtig, dass ich … äh … dass ich die Katze Ramses zeichne?
- Oder dass ich nen Selbstbildnis Selbstbildnis von mir mache?
- Ähm … Warum verwende ich überhaupt … äh … Stifte?
- Oder Motive?
- Ähm … Nee.
- Scheiße.
- Nochmal.
- [Pause.]
- [Sperren: Eigentlich] möchte ich ja nur sagen, wie es dazu kam, dass ich die Gerade reinbrachte. In meine Arbeit. Warum diese das Hauptmotiv wurde meiner Arbeit.
- Dass ich das Gefühl hatte, solange ich Motive verwende, solange ich Techniken verwende, solange ich …
- Na ja. Technik, bei der Gerade … Is jetzt auch nicht die Technik … Das ist jetzt das [Sperren: Motiv] zum einen.
- Doch. Das ist [Sperren: Gegenstand] der Arbeit.
- Also das ist das Motiv. Und gleichzeitig ist es …
- Ist das die Technik?
- Nee. Das ist das Motiv.
- Und das Material?
- Das Motiv und Thema?
- Das Thema ist das Motiv!
- [Pause.]
- Das Motiv ist das Thema.
- Also das Motiv der Geraden ist das Thema. Und das Motiv, das man dann von weiter weg sieht, wenn's nen Porträt ist, …
- Was ist das dann?
- Mhm.
- [Pause.]
- Nochmal.
- [Pause.]
- Also am Anfang war 'ne Krise.
- So kann ich anfangen!
- Am Anfang war eine Krise. Und die kam daher, dass, egal was ich machte, ich es immer relativ schnell in Frage stellte.
- [Sperren: Warum] ist es wichtig, dass ich ausgerechnet das mache?
- Genau.
- Ohne "ähm" und ohne "genau".
- Nochmal, deshalb.
- [Pause.]
- Am Anfang war eine Krise. Nämlich die Sinnkrise.
- Immer wenn ich 'ne Arbeit vollendet hatte, hab ich sie dann gleich wieder in Frage gestellt.
- [Sperren: Warum] nehme ich diese Technik?
- [Sperren: Warum] hab ich dieses Thema?
- Ähm … Was hat das für eine Bedeutung?
- Warum sollte das wichtig sein?
- Und so weiter und so fort.
- Also ganz große Fragen sozusagen, auf die ich dann auch keine richtige Antwort hatte.
- Und um endlich damit Schluss zu machen, mit dem ganzen Hinterfragen, hatte ich mir halt gesagt: Es muss doch möglich sein, … Oder ich [Sperren: muss] von ganz von vorne anfangen, damit ich nicht mehr etwas hinterfragen kann.
- Weil wenn ich von ganz von vorne anfange und davor gibt es nichts, …
- Also … Ne? Was es auch immer davor geben könnte. Oder eigentlich gibt.
- So. Davor gibt es aber nichts, was ich noch wirklich hinterfragen kann, weil ich's vom Kleinsten auf sozusagen aufgebaut habe. Ähm …
- [Sperren: Kann] es zu so einer Sinnkrise nicht mehr kommen.
- Damit hab ich angefangen, darüber nachzudenken, was ist denn jetzt das kleinste Element.
- So.
- Damit ich jetzt nicht gleich wieder irgendwas in Frage stellen kann.
- Wenn ich jetzt mit nem … mit ner Kugel gearbeitet hätte, dann hätte ich mich halt … 'Ne Kugel [Sperren: ist] nicht das kleinste Element. Das ist schon nen richtiges Objekt. Oder gezeichnet hat's bereits eine Oberfläche. Es hat bereits Glanz und so weiter und so fort.
- Also es musste etwas sein, das so klein ist, dass es nicht mehr kleiner geht.
- So.
- Und das ist der [Sperren: Punkt].
- [Pause.]
- Es gibt nicht den perfekten Punkt. Also den ich jetzt … Also den [Sperren: gedanklich] perfekten Punkt. Das wäre der, der keine Ausdehnung hat. Und keine Ausdehnung heißt aber, wir könnten den bei uns gar nicht sehen, wenn er keine … keine zweidimensionale …
- Ja.
- Nicht zweidimensional wäre. Sondern eindimensional.
- Das heißt, es geht nicht um den gedanklich ideelen Punkt, sondern es geht um den in der [Sperren: Kunst]. Und in der Kunst heißt es halt: Mit einer Oberfläche arbeiten, auf die man etwas drauf tut.
- Also … Es gibt ja nun auch sicherlich andere Arbeiten, die man nicht mehr sieht. Die nur noch im Gedanken existieren. Oder oder oder …
- Aber im [Sperren: Normalfall].
- So.
- Ich hab mir halt die Malerei, die Fotografie, die Zeichnung und so weiter angeguckt. Jetzt nicht Skulpturen und so. Installationen auch nicht. Sondern das ist halt eher auf dem Papierbereich.
- Also Bildende Kunst.
- So.
- Was das … Ich weiß jetzt nicht, ob man das so genau ab…
- So.
- Und da war's eben der Punkt.
- Und ob ich jetzt in der Malerei mit dem Pinsel einen Punkt mache, der halt ein bisschen größer ist, aber eigentlich ist es ein Punkt, oder halt mit dem Stift einen kleinen Punkt, der auch nicht … äh … ohne Ausdehnung ist, aber der halt schonmal kleiner ist, …
- Das ist alles die kleinste Einheit in dem jeweiligen … äh … in der jeweiligen Technik.
- Mit dem jeweiligen Material.
- Hilfsmittel.
- Also wie Pinsel, Bleistiftmine, oder oder oder.
- [Schlucke.]
- Und wenn ich mir aber überlegt habe, dass ich jetzt nur noch mit dem Punkt arbeiten soll, wäre ich halt schon ziemlich schnell an meine Grenze gekommen.
- Beziehungsweise ich hatte das Gefühl, … Ich hatte mir dann auch mal diese … äh … Pointilismus-Arbeiten, pointilistischen Arbeiten, angeschaut. Ähm … Von vor über hundert Jahren.
- Und die, fand ich, waren immer sehr sehr statisch.
- Ähm … Das heißt, der Punkt, den hab ich dann eigentlich sehr schnell als tot … Für tot empfunden.
- [Sperren: Zufälligerweise] hab ich dann auch später …
- Das war Kandinsky Wassily Kandinsky .
- Äh … Teile aus einem Buch bei ihm gelesen, … ähm … wo er auch darüber redete, …
- Glaube ich jetzt zumindestens.
- … dass der Punkt tot ist.
- So.
- Er war bestimmt dann auch nicht der Einzige, aber ich fand's dann halt lustig, dass genau dieser Gedanke …
- Der Punkt, eigentlich das kleinste Element, der ist von sich aus erst einmal tot.
- So.
- Und … ähm … Deshalb … äh … musste ich sozusagen … Damit's nicht tot bleibt, muss Bewegung rein.
- Und Bewegung heißt, … ähm … wenn ich nur Punkte zur Verfügung habe, ich muss zum Beispiel zwei Punkte, das ist die kleinste Möglichkeit davon, nehmen und sie verbinden.
- So.
- Ob sie jetzt nur gedanklich verbunden wurde, oder durch einen Strich, sie müssen verbunden werden.
- Und sie werden sogar schon [Sperren: gedanklich] verbunden, wenn ich bloß zwei Punkte auf einer Fläche habe.
- Im Kopf, in unserem Gehirn Gehirn , werden sie verbunden.
- So.
- Und diese Verbindung: Das ist die Bewegung.
- Und um die ging's mir dann eigentlich. Hab ich dann gemerkt. Denn …
- Es ist dann … Es ist … Es ist sozusagen die kleinste Einheit, … äh … die nicht tot ist.
- Tot ist der Punkt!
- Aber die Gerade, die Linie, die Verbindung zwischen zwei Punkten: Das ist die [Sperren: Bewegung].
- So.
- Und damit hab ich eben die Gerade, als kleinstmögliche Einheit, … äh … angesehen. Für mich. Die halt in der Kunst … ähm … benutzt werden kann. Um halt alles zu schaffen, was darauf basieren tut.
- So.
- [Pause.]
- Für mich.
- Ich hätte ja auch beim Punkt stehen bleiben können. Aber ich … ähm … Mir fehlte halt noch diese Bewegung! Dieser … Dieser … ähm … Diese Stimmung von … Da passiert etwas!
- So.
- Und das hab ich halt beim Punkt nicht gespürt. Deshalb bin ich zur Linie weitergegangen.
- Zur [Sperren: Geraden].
- Zur speziellen Form der Linie, also der Geraden.
- Und die Gerade hab ich halt auch wieder verwendet … Ich hab jetzt keine krummen Linien oder so gezeichnet, weil ich mir halt zuerst gesagt hab: Es geht mir um den kleinstmöglichen Nenner.
- Oder wie das heißt.
- Und das ist halt in dem Moment die Gerade!
- Wenn ich gerade von einem Punkt zum anderen Punkt zeichne.
- So.
- [Sperren: Ohne] gleich wieder was in Frage stellen zu müssen.
- Das ist [Sperren: ganz ganz] einfach.
- [Pause.]
- Jetzt hab ich das hier schon wieder so in tausend Sätzen gesagt.
- Nochmal …
- Ach …
- Überlege, wie ich das ganz kurz fassen kann!
- [Pause.]
- Ich kann's nicht kurz fassen. Mir fällt das gar nicht auf … ein, wie ich damit anfangen kann.
- Ich könnt's nicht in drei, vier, fünf Sätzen sagen. Das ist fiel zu … Das könnte ich selber … Das wäre so ein Hingehopser von einem zum anderen.
- Ganz schnell. Ohne …
- Das geht gar nicht!
- Nee!
- Also okay. Ich glaub ich bin jetzt dahinter gekommen: Ich kann nicht sagen, wie ich zur Geraden gekommen bin in eins, zwei Sätzen. Das ist ein krasser Prozess. Also das sind viele Gedanken! Und die kann ich nicht so einfach zusammenbinden.
- Und sie werden dadurch nicht logischer eben.
- Oder nachvollziehbarer.
- Ich weiß noch nicht einmal, ob das jetzt nachvollziehbar ist, was ich im Langen sage. Aber es ist für [Sperren: mich] nachvollziehbar.
- So.
- Aber [Sperren: kurz] krieg ich's nicht hin. Da ist es für mich nicht mehr … ähm … Da baut das eine auf dem anderen nicht mehr wirklich auf. Da kann ich wieder zuviel selber in Frage stellen.
- Oder tauchen zu viele Fragen wieder auf.
- [Sperren: Warum] bleibe ich nicht beim Punkt?
- Und so weiter und so fort. Das muss ich dann ja alles erklären.
- So.
- Das gehört halt dazu.
- Okay. Dann sag ich jetzt halt nicht mehr, wie ich zu der Geraden kam. Da komme ich nicht weiter.
- [Pause.]
- So. Jetzt geht's nur darum: Warum verwendest du die Gerade als [Sperren: Motiv].
- Zum Beispiel. Das kann ich ja … Auch wenn da schon wieder Hintergrundwissen sein müsste, … Aber ich versuch's mal.
- So.
- [Pause.]
- Ich hab für mich die Gerade als kleinstmögliche Einheit ausgemacht, die halt … ne? … mit der man halt [Sperren: alles], was in der Kunst dargestellt wird, prinzipiell darstellen könnte.
- Und ich hab die Gerade genommen und nicht den Punkt, …
- Eigentlich ist ja der Punkt die kleinste Einheit, nicht die Gerade.
- Weil die Gerade eine Bewegung in sich hat. Und der Punkt eben nicht.
- Und die Bewegung ist aber, finde ich, sehr sehr wichtig! Nicht bloß in der Kunst, sondern auch eben in unserer realen Welt. Ohne Bewegung gäbe es [Sperren: nichts].
- Selbst in einem … äh … Tisch ist Bewegung!
- Selbst in einem Stein ist Bewegung!
- Auch wenn es nach Außen sehr sehr … ähm … fest wirkt.
- [Pause.]
- Jetzt hab ich ja wieder was zum Hintergrund gesagt.
- [Pause.]
- Also die Gerade ist das kleinste Element, was ich selber nicht mehr in Frage … in Frage stellen würde.
- Was ich sehr gerne tue!
- Ähm … Davor war der Punkt. Aber der Punkt hat für mich keine Bewegung. Und Bewegung ist aber wichtig. In der Kunst und in unserer realen Welt natürlich auch.
- [Sperren: Alles] um uns herum ist eigentlich in Bewegung.
- Selbst der Stein! In ihm drinne ist [Sperren: alles] in Bewegung.
- Auch wenn wir es nicht sehen.
- [Pause.]
- Also [Sperren: Bewegung] ist … [Sperren: Bewegung] ist zentrales Thema.
- Eigentlich.
- Also wie ich dazu kam, dass ich die Gerade verwendet habe.
- Verwenden wollte.
- [Sperren: Und] die Idee, dass ich … ähm … es nur mit der Gerade schaffe, durch Verbindung … Also mehrere Geraden verbinden … Dass ich es dadurch schaffe, [Sperren: alles], was es gibt, darzustellen.
- [Pause.]
- Und so kam es halt …
- Na ja. Jetzt labere ich wieder rum über die … ähm …
- Na doch! Aber das ist wichtig! Das würde ich gerne noch sagen eben!
- Die [Sperren: Eigenschaften] einer Geraden. Was sie sein kann, auf einer Ebene. Nämlich dass sie … äh … meiner Meinung nach drei, vier unterschiedliche … ähm … ähm … vier unterschiedliche … ähm … Richtungen eingehen kann. Sie kann horizontal, vertikal, steigend, fallend sein.
- Höchstwahrscheinlich je nachdem, in welchem Kulturkreis man sich befindet.
- Was es für mich bedeutet …
- Die horizontale ist für mich der … ähm … passive Stillstand.
- Die vertikale Gerade ist der aktive Stillstand.
- Und steigend ist eben steigend. Und fallend eben fallend.
- [Pause.]
- Und dass das die vier … äh … vier Grundpfeiler sind, aus … die eine Gerade einnehmen kann.
- [Schlucke.]
- Nee. Grund… Grundpositionen, die die Gerade einnehmen kann.
- Und dann geht es natürlich noch um die Länge!
- Und ganz wichtig dann: Dass sie nicht bloß alleine dasteht, sondern dass sie eben immer in Verbindung erst mit anderen Geraden …
- [Sperren: Nicht] bloß Bewegung! Das kann schon eine einzelne!
- Sondern dass sie in Verbindung mit anderen Geraden [Sperren: alles] was es gibt, … äh … eigentlich darstellen kann. Produzieren kann. Auf ganz ganz viele unterschiedliche Arten und Weisen.
- Und dass es möglich ist, nur indem man die Geraden vielleicht ein bissel verschiebt, oder den Winkel ein bisschen ändert, aus einer fallenden eine steigende macht, oder so … Sich das Motiv gleich ändert.
- [Pause.]
- Jetze … Jetze geht's zu tief rein.
- [Pause.]
- [Sperren: Warum] hab ich die Gerade genommen. Und das …
- Pfff.
- Ich weiß gar nicht einmal, ob das dann so wichtig ist, wenn ich mich selber frage, … ähm … das aufzuschlüsseln in …
- Was es für unterschiedliche Geradenformen gibt. Was die Eigenschaften einer Geraden auf einer Fläche sein können. Und so. Das ist … Es ist zwar [Sperren: wichtig], weil es ist der Hintergrund. Da hab ich's ja sozusagen auf den kleinstmöglichen Nenner gebracht.
- Also ich hab sozusagen aufgeschlüsselt, was es … äh … alles sein [Sperren: kann].
- Äh … Was das Grundelement ist. Das ist ganz wichtig. Dann kann ich es selber nicht mehr in Frage stellen.
- Aber jetzt ist halt die Frage: Ist es das, was ich als Betrachter … äh … so einer Arbeit, wissen muss?
- So.
- [Schlucke.]
- Also fange ich eigentlich eher mit der Frage an, … ähm …
- Warum verwende ich Geraden für so ein Selbstbildnis?
- Für ein Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt ?
- Für ein … äh … Für eine Körperstudie?
- [Pause.]
- Da müsste ich jetzt aber wieder die Parallele zum Realen … äh … ziehen. Dass alles in Bewegung ist und … ähm … und … ähm … und wir halt aus ganz vielen kleinen Teilchen bestehen. Und das … ähm … [Sperren: verdeutlicht] das halt. Und … ähm … Ach.
- Wäre ich eine Sekunde später auf die Erde gekommen, oder was auch immer, …
- Wäre jetzt dies und jenes passiert.
- Also ziemlich viel mit … Zufall Zufall spielt ja wieder 'ne Rolle.
- Dann sehe ich wieder anders aus.
- Oder ich würde anders denken!
- Oder ich würde anders handeln.
- Ich hätte nen anderes Leben geführt. [Sperren: Nur] weil ich einmal die Tür 'ne Minute später aufgemacht hätte. Oder so.
- [Sperren: Alles] was darauf folgt, ist sozusagen ganz neu und … ähm … ist … Es können [Sperren: unendlich] viele [Sperren: unterschiedliche] Möglichkeiten im Zukünftigen passieren. [Sperren: Nur] weil ich eine einzige Sache … äh … jetzt gemacht habe.
- Oder eben nicht gemacht habe.
- Die ich sonst gemacht hätte.
- Oder eben nicht gemacht hätte!
- So.
- Und das ist … Das ist … Das es total schwammig ist, oder sehr sehr unsicher, … äh … überhaupt nicht … kein stabiles Verhältnis sozusagen da ist. [Sperren: Nichts] sozusagen … äh … automatisch folgt.
- Sondern dass [Sperren: alles] auf unendlich vielen [Sperren: kleinsten] Entscheidungen … ähm … basiert.
- Und ich finde, das zeigen eben auch die Ganzkörperporträts.
- Also die Körperstudien.
- Ähm …
- Ich kann eine Gerade ein bisschen anders setzen. Das [Sperren: Gesamtbild] wird sich nicht ändern.
- Mach ich es aber mit ein paar Geraden, is irgendwann das Bild gar nicht mehr erkennbar. Also es … Ist der Körper nicht mehr erkennbar. Oder ganz anders … äh … erfahrbar.
- Plötzlich wird er plastischer!
- Äh … Einmal hat er eher eine … eine … eine sehr schlanke Form. Eine sehr dicke Form. Er wirkt kleiner, schmaler. Keine Ahnung was. Ähm …
- Oder man erkennt eben nichts mehr, weil die Geraden … ähm … die Winkel sich so dermaßen geändert haben, dass … dass das Ich, als das, was ich als Ich bezeichne, nicht mehr …
- [Schlucke.]
- … nicht mehr erkennbar ist.
- So.
- Und …
- Ich kann das aber eben nicht die ganze Zeit immer so aus… äh … so ausführlich machen! Das geht doch nicht.
- [Pause.]
- Vielleicht kann ich das gar nicht so. Es geht nicht auf einen Punkt zu bringen. Es ist zwar das kleinste, für mich das kleinste Element, zum nutzen. Aber … Das dann, die ganzen Gedanken, die dahinter sind, auf einen Punkt zu bringen … Das geht gar nicht.
- [Pause.]
- Da spielt so krass viel mit rein. Und ich interpretiere da ja auch selbst dann so viel zusätzlich hinein. Was ich … Wenn ich sowas sehe. Wie den liegenden Akt Akt jetzt oder so. Ähm …
- Zwischen [Sperren: Tod Sterben ] und [Sperren: Leben] diese kleinsten Unterschiede.
- [Schlucke.]
- Was es dann aber eben doch aus macht! Dass es [Sperren: große] Unterschiede sind. Aber die bloß ganz ganz kleine Änderungen bloß … äh … inne haben.
- Nee. Ich kann das nicht auf den Punkt bringen. Tut mir leid!
- [Pause.]
- Ich krieg das jetzt auch nicht hin mit den Verhülltarbeiten. Auf einen Punkt zu kriegen. Ich müsste jetzt halt wieder anfangen, wie das anfingt.
- Mit ner Krise!
- Okay. Die steht anscheinend immer ganz am Anfang.
- [Pause.]
- Aber was die verhüllte Arbeit, wenn ich jetzt davor stehe, für mich aussagt. Was … ähm … Was mein Thema damit ist. Was ich damit zeigen …
- [Sperren: Mensch]. Das könnte jetzt wieder [Sperren: alles] sein. Das ist für mich auch irgendwie 'ne Kritik an der … äh … äh … Gegenwartskunst Gegenwartskunst . Also an der Postmoderne Postmoderne , in der wir glaube ich noch stecken.
- Wo die ja eigentlich immer die Moderne kritisiert hat! Aber anscheinend, so wie ich's gelesen hab, auch wenn ich's nicht mitbekomme, … Kein Student Kommilitone kritisiert jetzt irgendwie aus der Vergangenheit jetzt wirklich. Sondern jeder macht jetzt das, was er halt machen will.
- Das kritisiere ich ja!
- Irgendwie.
- Aber gleichzeitig ist es ja gut, diese Freiheit zu haben.
- Aber …
- [Schlucke.]
- Ich kann doch jetzt nicht wieder dieses ganze …
- Also es gibt [Sperren: unendlich] viele Möglichkeiten wieder, wie ich das selber sehe. Und das ist alles … äh … Das ist alles wahr! Also …
- Das sind jetzt keine Begründungen, die mir jetzt mal eben so auffall… einfallen. Und dann verwende ich das halt. Weil ich sonst nicht wüsste, wie ich das sagen soll. Sondern das sind halt alles Begründungen, die ich mir … äh … schon lange … äh … die mir schon lange im Kopf herumschwirren. Und die ich auch sehr sehr … Die ich in der Arbeit auch wiederfinde. Die ich damit ja auch transportieren will. Aber es gibt halt so [Sperren: viele] Möglichkeiten. Und diese vielen Möglichkeiten, die sehe ich auch immer wieder.
- Ich hab's nicht auf einen Punkt gekriegt.
- Obwohl es 'ne sehr sehr minimalistische, nach außen hin zumindestens, Arbeit ist. Drinnen ist sie ja nicht minimalistisch.
- Da gibt's ja noch 'ne eigene Arbeit.
- [Pause.]
- Also ich weiß nicht, ob ich außerhalb der Klasse, oder … ähm … außer bei den Einzelgesprächen mit dem Professor oder so, jemals auf den Punkt kriegen kann. Das … Das kann ich mir gerade gar nicht vorstellen.
- Das macht's jetzt nicht schlimm! Das ist … Das ist in Ordnung. Nur gleichzeitig frag ich mich halt, … ähm …
- [Sperren: Ich], der ja immer die anderen Arbeiten … ähm … in Frage stellt, wenn ich es … ähm … wenn es mir so beliebig vorkommt, irgendwie.
- Warum gerade [Sperren: dieses] Material verwendet wurde?
- Und so weiter und so fort.
- Wie beim letzten … äh … Rundgang. Bei der Klassenausstellung.
- [Sperren: Genau so] kann ich … müsste ich jetzt damit leben, dass andere bei meiner Arbeit eben tun. Weil ich es eben auch nicht … Ich könnte alles irgendwie …
- Ich [Sperren: kann] alles irgendwie begründen. Ich hab das ja für mich aufgebaut. Aber das heißt nicht, dass das erstens auch immer logisch ist. Ich meine, ich bin jetzt ein Mensch. Ich bin auf dem Kunstgebiet unterwegs. Warum muss da alles logisch sein.
- Das wäre dann ja auch langweilig!
- Warum muss es 'ne Wissenschaft sein?
- Das ist ja der [Sperren: Unterschied] dazu eigentlich. Hier hat man [Sperren: Freiheit]. Hier kann man … ähm … etwas intuitiver machen. Trotzdem natürlich wäre es ganz gut, … ähm … gerade bei sowas sehr sehr abstrakten, den Betrachter nicht so einfach im Nirgendwo zu lassen.
- Wenn er halt selber nichts mehr erkennt.
- Das ist ja das [Sperren: Gute] bei den Geraden!
- Eigentlich.
- Bei den Ganzkörperporträts sehe ich ja jetzt … Man [Sperren: erkennt] etwas. Man kann etwas studieren. Als Betrachter.
- Man kann nah rangehen.
- Man kann weit weggehen!
- Man sieht das … äh … Man sieht das Motiv.
- Man kann nah rangehen: Man sieht das einzelne Element.
- Nämlich die Gerade.
- So.
- Und damit kann man dann selber arbeiten. Man kann die Technik … ähm … ergründen. Also man kann … ähm … die Ritze im Papier ergründen. Da gibt's so viel zu sehen!
- Und bei den Verhülltarbeiten gibt's ja nun fast gar nischt mehr zu sehen. Außer den Holzkasten. Den ich so oder so bearbeitet habe.
- [Schlucke.]
- Aber er … Aber klar. Er soll sich ja dem Außen entziehen.
- Das war ja die Idee dahinter. Dass die eigentliche Arbeit verhüllt ist. Sie nicht mehr sichtbar ist. Deshalb ist es vielleicht gar nicht mal so schlecht, dass … dass der Betrachter da ein bissel zweifelnd davor steht.
- Oder so.
- Also wie ich es ja auch tun würde, höchstwahrscheinlich.
- [Pause.]
- Eigentlich ist die Verhülltarbeit eine Kritik an der Gegenwartskunst. Für mich.
- Diese Beliebigkeit!
- Alles kann gemacht werden!
- Alles wird gemacht!
- Alles wird begründet!
- Irgendwie geht es ja immer!
- Jeder macht so sein Senf. Aber es ist …
- Alle … Alle Techniken, die möglich sind, werden …
- [Sperren: Alles] wird verwendet.
- So.
- Und da ist dann aber die Frage: Wo kann man überhaupt noch Kunst … ähm … Kunst … ähm … Also wo gibt es einen Stand, wo es heißt: Ähm … ähm … Das kann man jetzt der Kunst zuordnen. Und ist jetzt nicht schon irgendwie Alltag.
- Oder 'ne Wissenschaft.
- Oder so.
- Also [Sperren: was ist kunstspezifisch]?
- [Pause.]
- Das … Das sehe ich halt nicht mehr wirklich.
- [Schlucke.]
- Bei vielen.
- Ich weiß nicht. Bei [Sperren: allen].
- Auch bei mir eben.
- So.
- [Pause.]
- Na ja. Jetzt wollte ich mit eins, zwei Sätzen alles erklären und jetzt bin ich hier schon wieder so ausgeartet.
- Und hab kein Ergebnis gefunden!
- Okay. Dann muss ich mal den Professor fragen, im nächsten Einzelgespräch, wie ich es schaffe, alle meine Gedanken auf den Punkt zu bringen.
- Dass sie verständlich … Selbst wenn da noch Fragen offen sind … Aber verständlich erst einmal rüberkommen könnten.
- [Pause.]
- Ne?
- Vielleicht ist das meine nächste Aufgabe dafür.
- [Pause.]
- Denn würde ich jetzt gefragt werden, oder beim Rundgang, ich würde wieder ausschweifen.
- Soviel will der Betrachter bestimmt gar nicht hören. Oder [Sperren: kann] gar nicht soviel hören.
- [Sperren: Will] er gar nicht.
- [Schlucke.]
- Die Zeit hat er vielleicht gar nicht.
- Nur weil [Sperren: ich] so begeistert davon bin, heißt es nicht, dass es andere auch sein müssen.
- [Pause.]
- Oder [Sperren: muss] man das überhaupt begründen?
- Kann man nicht sagen: Dazu äußere ich mich nicht so allgemein. Dann lass uns mal treffen! Im Atelier. Und das besprechen.
- Darüber [Sperren: reden]. Nicht besprechen.
- Darüber [Sperren: diskutieren].
- So!
- So eher.
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 1. Januar 2015
(mit Notizen der letzten vier Tage) Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich werde jetzt nochmal versuchen, meine Gedanken zu den verhüllten Arbeiten zu verschriftlichen. Und hier auch nochmal kurz … ähm … gedanklich wiederzugeben.
- [Pause.]
- Das wird immer wieder ergänzt.
- Höchstwahrscheinlich.
- So. Zum [Sperren: Ursprung Ursprung ]. Für mich selber noch einmal. Es hatte ja angefangen … Tja. Müsste ich halt nochmal recherchieren. Vor ein paar Jahren?
- Eins, zwei, drei Jahren.
- Ähm … Wo ich irgendwie … ja … in einer Schaffenskrise war.
- [Pause.]
- Und halt mit … merkte …
- [Sperren: Nee]. Das war eben anders!
- Das war ja das …
- [Sperren: Okay]. Es hatte glaube ich eher [Sperren: so] angefangen, dass ich sehr [Sperren: überzeugt] von einigen meiner Arbeiten war.
- Also wenn ich in meinem stillen Kämmerchen sozusagen bin und die ganze Zeit was produziere, niemand kann's kritisieren, weil ich's nicht nach außen zeige, … Also nur [Sperren: ich] sehe es.
- Nur [Sperren: ich] bewerte es!
- [Schlucke.]
- Und das fällt natürlich dann … Also nicht natürlich. Es fällt manchmal ziemlich deutlich aus. Und zwar, dass es sehr sehr sehr sehr sehr sehr gut ist.
- [Pause.]
- Ob ich dabei nun Alkohol Alkohol getrunken hatte oder nicht, das weiß ich jetzt nicht mehr!
- So. Und … Wenn ich dann so überzeugt von etwas bin, das gefällt mir ja. Das schüttet irgendwelche … ähm … äh … Sachen in meinem … äh … Körper aus. Ähm …
- [Schlucke.]
- Merke ich dann aber Stunden oder Tage später, das, was ich mir zusammengereimt habe, oder das, was ich so gelobt habe, was ich so gut fand, …
- Das finde ich zwar gut. Aber es ist am [Sperren: Ende] eine Arbeit unter … so …
- Jetzt kommt halt eine mögliche Begründung.
- Unter [Sperren: Millionen] von Künstlern.
- Die [Sperren: heute] leben.
- Die gelebt haben.
- Die noch kommen werden!
- Also [Sperren: extrem] viele Künstler, die [Sperren: extrem] viel produzieren!
- Extrem viele Themen haben! Ähm … Extrem viele Meinungen vertreten. Ähm … Vorstellungen von dem, was [Sperren: Kunst] sei.
- Was gute Kunst sei und was keine gute Kunst sei!
- So. Und dass das halt nur eine einzige Position ist und ich war halt von meiner einzigen Position überzeugt.
- So.
- Und dass mich das halt, in dem Moment Moment , wo ich darüber nachdenke, wieder … mich wieder auf den Boden zurückbringt.
- [Pause.]
- Also ich mir wieder sagen kann oder [Sperren: muss], … ähm … [Sperren: Stopp]! Ähm … Ich war zwar überzeugt, …
- Ich [Sperren: bin] zwar überzeugt, …
- Aber gleichzeitig weiß ich halt, es ist … ähm … nichts, was die Welt jetzt revolutionieren wird.
- [Sperren: So]!
- Wenn das jetzt nen Ziel gewesen wäre. Davon.
- [Schlucke.]
- Ähm …
- Das ist halt ein möglicher Ansatz. Ich [Sperren: glaube], so hat das angefangen. Es kann aber auch genauso gut sein, dass ich mir … dass ich eben in einer kleinen … äh … Schaffenskrise war. Beziehungsweise das halt hinterfragt hatte.
- [Sperren: Warum mache ich das?]
- [Sperren: Warum mache ich das?]
- [Sperren: Warum mache ich das?]
- Ähm … Hat doch eh kein Sinn!
- Und dass ich das deshalb dann verhüllt habe, weil … [Sperren: Genau]! Das ist ja meine aktuelle Idee jetzt auch noch, … ähm … [Sperren: Weil] ich diesen Schaffensdrang habe. Also etwas kreieren [Sperren: möchte].
- [Sperren: Obwohl] ich gleichzeitig weiß, das ist jetzt nicht weiter … ähm … wichtig.
- [Pause.]
- Was auch immer "wichtig" bedeutet.
- Aber so gefühlt halt wichtig.
- Also dieser [Sperren: Drang] ist da. Das wird halt höchstwahrscheinlich irgendwas evolutionäres sein. Ansonsten wäre ja gar nichts … ähm … Also wäre der Mensch nicht das, was er heute ist.
- [Sperren: Hätte] er irgendeinen Schaffensdrang nicht, etwas aufzubauen, ein Haus zu bauen, Tiere zu … zu sammeln, … ähm … Nutzen daraus zu ziehen, zu handeln, und so weiter und so fort … Also das ganze Handeln und Tun. Ähm … Das ist ja irgendwie nen Drang in uns drinne. Und … ähm … Der ist halt biologisch jetzt so. Das muss ich akzeptieren!
- Das [Sperren: will] ich akzeptieren!
- Das [Sperren: mag] ich ja!
- Ich mag ja dieses Gefühl, wenn ich etwas mache, wenn ich etwas schaffe und ich sehe halt dahinter einen Sinn. Oder fühle mich halt in dem Moment, während ich tätig bin, sehr lebendig.
- So.
- Ähm …
- Und diese … diese … diese …
- [Sperren: Diskrepanz] nennt man das, höchstwahrscheinlich.
- Zwischen … ähm … diesem [Sperren: Verlangen], etwas zu tun und [Sperren: gleichzeitig] diesem Wissen, auf der gedanklichen Ebene eben, … äh … Das ist aber nicht … Also dass ich es halt mache, weil es diesen [Sperren: Trieb] gibt. Aber es macht's nicht unbedingt sinnvoll. Also auf einer … einer höheren Ebene.
- Es mag zwar sinnvoll jetze im aktuellen Geschehen sein. Weiß ich nicht, wenn man's wirtschaftlich sieht. Man kann's verkaufen, man bekommt Geld dafür. Man kann sich die Wohnung leisten.
- Essen leisten!
- Und so weiter.
- Ähm … Oder man sieht es auch noch einmal auf ner anderen und sagt: Man bekommt halt Lob dafür, Kritik dafür, kann ausstellen, wird gesehen. Und das spricht wieder andere Dinge in einem auf positiver … ähm … auf positiver Weise an. Man kann auch sagen, man kann … ähm … seine eigene Meinung kund tun. Nach außen.
- Ähm … Einfach bloß dem Trieb halt, etwas schaffen zu wollen, Ausdruck zu verleihen.
- So.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Also es ist halt … Genau.
- [Sperren: Deshalb] diese Verhüllung.
- Ich [Sperren: hab] den Drang. Ich will den ja nicht unterbinden. Ich möchte es jetzt nicht … Ja, ich möchte es mir ja nicht verbieten. Dann geht's mir ja nicht gut. Dann fühle ich mich eingezwängt.
- Dann kommt mir das Leben sofort total sinnlos vor.
- Sondern ich lass dem halt freien Lauf!
- Tue es einfach. Ähm … Weiß aber im Hinterkopf immer schon, … ähm … Gehe sozusagen sachte ran. Oder wenn das Ergebnis da ist, du kannst dich freuen. Oder ich tu's dann automatisch.
- Bin begeistert davon!
- Siehe darin nen riesen großes Ding! Will das ein [Sperren: Leben] lang machen.
- Ähm … Weiß … Oder sollte mir dann aber immer gleichzeitig sagen, dass es …
- [Sperren: Nimm dich wieder zurück].
- So.
- Das haste jetzt kreiert. Aber es ist …
- Na ja, wie soll ich das sagen?
- Es ist ja für das [Sperren: eine] Leben jetzt gut. Wenn ich so denke. Und wenn ich auch danach handel.
- Aber wenn ich mir … Jetze weg von der Erde gehe. Von … Vom Weltall Kosmos die Erde aus betrachtet … Wir sind ja ein Teil davon, aber jetze sozusagen wegfliege.
- Immer weiter weg.
- Die Erde wird immer kleiner kleiner kleiner kleiner.
- Irgendwann ist sie gar nicht mehr zu sehen.
- Und … Um … Um einen herum ist halt nur noch …
- [Sperren: Leere].
- Sterne. Vereinzelt.
- Galaxien sieht man vielleicht ganz ganz weit weg.
- Oder man kommt irgendwann, nach Jahren, Billion keine Ahnung was Jahren, irgendwann mal, in ner neuen Galaxie an. Und …
- [Schlucke.]
- Eher Millionen werden es sein. Oder Tausende. Kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass das so weit weg ist!
- [Sperren: Zumindestens] ist es nen riesen großer Raum. In dem riesen großen Raum gibt es einen winzigen … nen … Ja! Schon einen … [Sperren: Punkt].
- Wenn man's im großen sieht ist es nur ein Punkt.
- Für uns ist es eine [Sperren: Kugel].
- Aber … Wenn man's von ganz ganz weit weg sieht, ist es nur noch nen Punkt. Und auf diesem Punkt grassieren halt extrem viele Gedanken.
- Extrem viel passiert dort. An … An … ähm … Da schaffen Menschen mit ihren Händen etwas. Sie denken! Sie sprechen!
- Sie führen Kriege.
- Sie haben Frieden!
- Da passiert so viel.
- [Schlucke.]
- Und sobald man aber von der Erde, denke ich mir, weggeht und sich von ihr abkapselt, ist das irgendwie … Weiß ich nicht …
- Wo ich mir auch schonmal 'ne kleine Arbeit ausgedacht hatte …
- Ist das sowas wie ein [Sperren: Theater]. Also eine Aufführung. Ein Schauspiel.
- So.
- Vorhang kann man halt zumachen. Dann spielt's sich dahinter meinetwegen weiter ab, aber es ist halt … ähm … Es hat halt nicht mehr die Bedeutung, die wir dem selbst beimessen würden … Tun. Solange wir Teil davon sind.
- So.
- Und …
- Diesen Drang halt etwas von oben, oder etwas weiter weg zu sehen, hab ich halt irgendwie. Das relativiert die eigene Arbeit. Das eigene Handeln.
- [Sperren: Aber] eben auch das Tun der anderen.
- Also … Ich kritisiere mich dann nicht bloß selber. Oder stufe mich selber herab. Sondern für mich ist … Also ich sehe dann [Sperren: alles], was die Menschen machen, eben gelassener.
- Oder verstehe halt nicht, wenn sie sich über [Sperren: irgendwas] groß aufregen.
- Oder so.
- Ähm … Wenn man einfach mal nen Schritt sozusagen zurücknimmt und das mal von einer neutraleren Sicht aus betrachtet, …
- [Schlucke.]
- So.
- Und diesen Gedanken, sich zurücknehmen oder einen Schritt zurück zu gehen und … ähm … sich selber zu betrachten, das Handeln zu sehen, … ähm … der steckt halt in der verhüllten Arbeit mit drinne.
- [Pause.]
- Ich hab den Drang. Ich mache es. Wie schon gesagt.
- Ähm … Jetzt kommt aber der nächste Schritt: Ich [Sperren: verhülle] es.
- Das heißt: Ich … ähm … Ich zeige vor mir selber, … ähm … dass ich verstanden habe, dass das, was ich gemacht habe, eben jetzt nicht … ähm … die Welt sehen muss. Dass es die Welt nicht sehen muss.
- Wie vieles … Oder vieles …
- [Sperren: Alles] muss die Welt nicht sehen!
- So.
- Darum geht's gar nicht mal. Sondern ich kann für mich selbst dann sagen: Ich muss jetzt nicht auch noch sozusagen rumbrüllen.
- So.
- Auch wenn ich natürlich das Verlangen danach habe. Wie gesagt. Das … Das steckt in uns irgendwie anscheinend drinne. Oder in den meisten Menschen.
- [Sperren: Die] haben überlebt!
- So.
- Andere, die das nicht hatten, damals, als es die soziale Gesellschaft noch nicht gab, … Na ja … Die sind verhungert oder so. Heute gibt's da ja Hilfsmittel von der Regierung, also vom Staat. Von … Von … Von Gruppierungen und so. Die dann die Leute noch unterstützen.
- Das ist auch okay.
- Gut so!
- Das ist unser Menschenbild halt. Also das gehört dazu.
- So.
- Also ich nehme mich sozusagen wieder zurück. Und gebe damit natürlich wieder nen Statement. Nach draußen. Also … ähm … Ich sage sozusagen, dass ich … ähm … dass das, was ich mache … ähm …
- [Schlucke.]
- … die Welt nicht unbedingt sehen muss. Ich hab den Drang, deshalb mache ich's. Deshalb muss sie es aber nicht sehen.
- Und ich hab natürlich den Drang es zu … Eigentlich zu zeigen. Also nach [Sperren: draußen] zu gehen und es zu präsentieren. Nämlich um Feedback zu bekommen. Um … Um mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen. Ähm …
- Meinungen auszutauschen. Und so weiter.
- Und … ähm … Das kann ich zwar dann immer noch haben. Zwar dann nicht über die eigentliche Arbeit, die ja verhüllt ist. Aber über die Verhüllung an sich. So.
- Ich kann sozusagen zum … zu dem Thema, was über allem steht, über mir oder über der Arbeit, … Über [Sperren: dieses] Thema kann ich dann reden.
- So.
- Also über das Sich-Zurücknehmen. Und … ähm … ähm … Nicht für so wichtig erachten, wie man sich im Alltag höchstwahrscheinlich selber sieht. Ähm …
- [Pause.]
- Also ich weiß jetzt halt nicht mehr ganz genau, was der [Sperren: Ursprung] dieser Idee war. Ob er halt aus ner Krise hervorkam. Oder halt … Ja. Aus … Daraus, dass ich … ähm … 'ne Schaffenskrise hatte. Oder ob ich … äh … wirklich schon diesen Gedanken hatte, weil ich … Also ich hab den Drang etwas zu tun. Aber ich verhülle es, um zu zeigen, dass dieser Drang zwar in mir drinne steckt, aber … ähm … ich dem sozusagen Herr werde. Sein möchte.
- So. Das weiß ich jetzt nicht genau.
- Aber vielleicht geht's jetzt auch gar nicht mehr darum. Sondern es geht jetzt darum: Warum verhülle ich sie [Sperren: jetzt] noch.
- So.
- Und da spielt eben der Gedanke, der letzte, der letztgenannte, eben 'ne sehr große … ähm … Rolle.
- [Schlucke.]
- Ähm … Und das ist mir jetzt halt eben auch … Ja. Ich hab jetzt eben auch über nen Jahr an diesen Geraden gearbeitet. Davor hatte ich ja auch schonmal … ähm … nen paar Wochen oder Monate oder so … mit Geraden gearbeitet. Da noch sehr sehr viel mit Zufall Zufall gearbeitet. So Geradenwolken kreiert. So Verläufe und so weiter.
- Ähm … Und … In Basel bin ich dann halt vor über einem Jahr wieder darauf gekommen.
- Ich weiß jetzt auch nicht, was der Grund war.
- Es waren Raben oder so!
- Dass ich … ähm … die Raben halt … Das Wesen der Raben darstellen wollte. Wie sie fliegen. Animation vielleicht machen. Oder oder oder. Und da kam ich ja vor über nem Jahr drauf. Und hab seitdem an den Geraden gearbeitet. Und bin halt immer weiter … ähm … zum [Sperren: Ursprung] gegangen.
- Also nicht mehr … ähm … von … von einem Motiv ausgehen. Das war so dieser Anfangsgedanke dabei, ne?
- Raben zu … in Geradenform … ähm … darzustellen.
- Oder dann ging's ja weiter mit Totenschädel Totenmaske . Und … ähm … Selbstbildnis Selbstbildnis . Katzen. Katzenbildnissen. Und so weiter. Ähm … äh … in Geraden umzuwandeln.
- Und jetzt ging es halt … Das war halt vor zwei Monaten oder so. Also noch relativ … äh … kurz. Ging ich halt immer weiter … ähm … auf den [Sperren: Grund] der [Sperren: Sache].
- Würd ich jetzt mal so sagen.
- Also … ähm … Nicht die Gerade benutzen, um etwas darzustellen. Sondern die Gerade an [Sperren: sich] betrachten.
- Also [Sperren: was] ist die Gerade? Und das, was sie ist, darzustellen.
- Oder das, was sie sein kann, darzustellen.
- Also [Sperren: weg] vom … weg vom Fremden. Hin zum Eigenen. Also: Was [Sperren: ist] … Was ist die Gerade?
- So.
- Und da sind ja dann unter anderem die Konstellationen entstanden.
- Ähm … Ob jetzt in Schlauchform, ob jetzt eben auf Leinwand gemalt, oder auf Holz, oder gezeichnet, oder oder oder. Ob jetzt Computeranimation, kleine Filmchen und so. Wo ja im Mittelpunkt … ähm … eben die Gerade … Aber schon in Verbindung mit ein paar anderen.
- Wo ich sozusagen schaue, … ähm … was bewirkt es, wenn eine Gerade, die … ähm … horizontal auf einer … einer Fläche ist. Also für uns horizontal ist. Was ist, wenn sie auf eine vertikale trifft?
- Was passiert mit den beiden?
- Wo ist die Spannung zwischen denen?
- Ähm … Welche beeinflusst die andere mehr?
- Also wird eine aktiver? Also die passiv Liegende?
- Oder wird die, die steht, die Aktive, die vertikale, … Wird die halt ruhiger dadurch?
- So.
- Und … Ja. Ich bin sozusagen zum Grund, was halt … Zum Grund vorgestoßen. Was halt die Gerade an sich ist. Und was sie in Verbindung mit anderen ist, vor allem. Ähm … Was das bewirkt, wenn … ähm … mehrere aufeinander treffen. So.
- Und da bin ich so tief reingegangen, dass ich mir mit ner anderen … ähm … mit nem anderen Hintergrund jetze …
- Nee. Dass ich in Zweifel Zweifel gekommen bin.
- Was … Was hab ich jetzt davon, wenn ich jetze zum Grund vorgestoßen bin? Oder weiter zum Grund vorstoße? Ich hab bestimmt noch nicht das Letzte gefunden davon. Es gibt bestimmt noch viele Gedanken und viele Sachen umzusetzen, wo man nur [Sperren: eine] Gerade zeigt. Und irgendwie das Wesen präsentieren kann. Zeigen kann.
- [Pause.]
- Ähm … Aber da ich jetzt … Jetzt war ich halt wieder in vielen Ausstellungen und so. Und … ähm … Hab halt wieder Kunst aus den Sechzigern gesehen. Aus den Zwanzigern, Dreißigern und so. Am Anfang halt das mit dem … mit dem Malewitsch Kasimir Malewitsch .
- Das Schwarze Quadrat Schwarze Quadrat !
- Der von null anfangen wollte. Etwas Neues kreieren wollte, schaffen wollte!
- Und … ähm … Aber auch Mondrian Piet Mondrian zum Beispiel. Ähm … Der dann mit der Zeit zum … zu den einfachen … zu der Form, zu der Linke, zu der Farbe gekommen ist. Am Ende.
- Und … Aber auch in den Sechzigern. Wo ich halt mitbekommen habe, wie viel die auch [Sperren: neu] erfunden haben. Nicht entdeckt, eben erfunden haben. Was … Also was die alles in die Kunst hineingebracht haben! Was für Ideen! An Vorstellungen!
- Was es davor einfach noch nicht gab.
- So.
- Das war halt immer wieder was Neues. Das waren halt immer wieder neue Techniken und so. Das ist halt natürlich extrem spannend!
- Wenn man da vieles ausprobieren kann.
- So.
- Und … ähm …
- [Schlucke.]
- Wir leben jetzt halt in einer Zeit, wo ich denke, dass es das halt eben nicht mehr geben kann.
- Ich hab's zumindestens noch nicht gefunden jetze.
- Also es … Ich hab selber den Drang nicht. Höchstwahrscheinlich weil es einfach nicht die Zeit ist, wo … ähm … wo es … wo so ein Drang aufkommt, etwas … äh … Neues zu schaffen.
- Oder der Sache auf den Grund zu gehen!
- Sondern heute ist halt alles … Ja. Sehr subjektiv!
- Ja!
- Jeder denkt sich halt sein eigenes Ding.
- Und … ähm … handelt danach.
- Oder macht danach halt Kunst.
- Und dadurch ist die Kunst halt extrem … ähm … Also hundert Prozent vielschichtig. Es gibt keine Strömung. Keine Richtung.
- Es gibt kleine Gruppen! Kollektive!
- Oder so. Aber die meisten Künstler arbeiten jetzt eher alleine. Die reden jetzt zwar mit anderen vielleicht. Aber jeder hat halt so sein [Sperren: Thema]. Seine [Sperren: Technik]. Und das verfolgt der halt irgendwie.
- Und will damit halt [Sperren: irgendwas] darstellen.
- So.
- Und … ähm … Das ist jetzt halt der Hintergrund. Warum ich das in Frage gestellt habe. Diesen Drang, den ich bisher halt noch verspürt hatte, … ähm … dieser Geraden auf den Grund zu gehen, …
- Nicht der Geraden. Sondern halt dem … Dem … Was eigentlich … Was Malerei, was Zeichnung …
- Was Kunst zu Grunde liegt!
- So.
- Was ist so das kleinste Teilchen?
- So wie jetzt parallel halt, Parallele gezogen zu unserer Welt: Was ist das kleinste Teilchen?
- Nen Atom?
- Quarks!
- Strings!
- Oder irgendetwas Anderes.
- [Sperren: Was gibt es da].
- Sozusagen.
- So.
- Und … ähm … Diesen Gedanken aber von [Sperren: null] anzufangen, … Eben. Den hatten die schon vor hundert Jahren!
- Zum Teil. Der kam auch immer später wieder auf.
- Es ist sozusagen nichts, was jetzt sozusagen … Ich bin zwar grundsätzlich …
- Radikal radikal !
- Blödes Wort.
- Aber ich bin … Ich hab halt versucht, etwas auf den Grund zu gehen. Aber gleichzeitig weiß ich halt die ganze Zeit, … ähm … das ist jetzt nichts, was wirklich mich voranbringen wird. Ich werde dadurch nicht irgendwas [Sperren: Neues] schaffen. Etwas für [Sperren: mich] schaffen können.
- Ähm … Das ist der falsche Weg!
- So.
- Weil diesen Weg sind sie schon vor [Sperren: hundert] Jahren gegangen. Und sie sind … Haben da bereits Ergebnisse geschaffen. Und danach ging es aber irgendwie anders weiter.
- So.
- Ist jetzt ja nicht bloß das Schwarze Quadrat … äh … nach der Ausstellung in …
- Wo war das?
- Russland.
- … übrig geblieben. Sondern es kamen dann halt noch ganz viele andere Kunstströmungen und so.
- [Pause.]
- Was ja auch okay ist!
- So.
- Soll ja keine Diktatur …
- Soll ja keine [Sperren: Kunst-Diktatur] werden!
- So.
- Wo einer sagt, was … ähm … stimmt und alle anderen müssen folgen.
- Aber man kann doch für sich selber festlegen, … ähm … ähm … ähm … welchen … welchen Ideen will man folgen.
- So.
- Oder hat man überhaupt welche?
- Hat man 'ne Vorstellung von der Kunst?
- Was es sein [Sperren: sollte]?
- Und dem kann man dann ja folgen.
- So.
- Ob das jetzt stimmt und ob das auch andere machen, das ist glaube ich irrelevant.
- Also das ist halt sehr sehr subjektiv. Solange man aber selbst überzeugt ist, davon, ist doch alles perfekt. Dann hat man nen Schaffensdrang. Und man … Man hat eine Idee und man … ähm … Dann hält man das ja lange durch.
- Etwas zu machen. Wenn man halt selber dahinter steht.
- So.
- Gut.
- Das auch immer mal wieder hinterfragen!
- Okay.
- Aber im allgemeinen eben doch dahintersteht.
- [Pause.]
- Ja. Und jetzt war bei mir eben das Problem: Ich weiß nicht mehr, ob ich hinter dieser Idee … ähm … stehen kann, etwas für mich zu finden, indem ich zuerst auf den Grund … zum Grund hin tauche. Und zwar zu einem Urelement. Was für mich die Gerade ist.
- Dass davor der Punkt war, das ist klar.
- Ähm … Der ist aber für mich erstmal tot. Und erst wenn man [Sperren: zwei] Punkte miteinander verbindet entsteht [Sperren: Bewegung]. Wenn die Gerade auf dem Papier oder sonstwo gezeigt wird. Das ist der [Sperren: erste] … Das ist der … Ja. Das ist das erste Leben, was kreiert wird.
- Das [Sperren: Leben].
- So.
- Selbst … ähm … 'ne horizontale Gerade, 'ne passive, … ähm … nen passiver Moment, ist ja … hat trotzdem 'ne Bewegung drinne. Ist halt eine, die nicht … Die ist halt passiv. So. Die still liegt. Aber da [Sperren: könnte] noch etwas mehr sein.
- Oder man kann das Papier drehen!
- In dem Moment wird's 'ne radikale … Also genau das Gegenteil von ner passiven! Es wird 'ne aktive Bewegung.
- Nun gut.
- Kam ich halt jetzt wieder drauf … Zu ner Sinnfrage. Warum ich das mache. Oder ob das überhaupt Sinn macht, das so anzugehen, um etwas für mich selbst zu finden.
- Ich denke aber, es war [Sperren: genau] richtig, diesen Weg zu gehen. Weil ich eben … Das ist jetzt halt dieser andere Teil. Das war jetzt der Kunst wegen, ne?
- Kunst untersuchen. Oder die Materialien, die Techniken, untersuchen. Und da eben die Kunst selber zum Thema zu machen.
- Und der andere Weg wäre ja, die … ähm … etwas von außerhalb der Kunst zu nehmen. Und das zum Thema zu machen. In der Kunst.
- Wie jetzt politische … politische Situationen oder so. Also politische Kunst. Äh … Zu machen, wo man halt seine Meinung zu etwas, was die Menschen halt irgendwie gerade interessiert halt auszudrücken. Damit zu arbeiten.
- Ja. Und mit den anderen da halt in Kontakt zu kommen.
- Das ist halt … Das ist aber irgendwie überhaupt nicht mein Ding!
- Das interessiert mich gar nicht!
- Da merke ich, dass ich persönlich eben dadrüber stehe. Und überhaupt nicht den Drang habe, anderen meine Meinung, meine politische, aufzudrängen. Oder überhaupt zu äußern.
- So.
- [Schlucke.]
- Ähm …
- [Pause.]
- So.
- Und deshalb war das halt gut, dass ich das mit den Geraden jetzt probiert habe. Dass ich halt … Ich werd das jetzt höchstwahrscheinlich auch weiter jetzt machen.
- Auch jetzt rein vom Motiv her … Mich selbst zu nehmen. Ich meine, Künstler machen das ja gerne.
- Haben es immer gerne gemacht.
- Zumindestens vor einhundert, zweihundert Jahren.
- Dreihundert. Keine Ahnung.
- Sich halt selbst mit ins Bild zu bringen und … Dagegen spricht ja auch gar nichts. Das will ich auch weiterhin machen.
- Ähm … Entsteht ja gerade viel. Auch außerhalb des Plotters.
- Ähm … Und trotzdem war das halt so nen Moment, wo ich halt merkte, … ähm … es ist Zeit, … äh … das, wovon ich jetzt [Sperren: total] überzeugt war, und zwar von den Geradenbildern, von der [Sperren: Idee] der Geraden, … ähm … Dass sie das ist, was alles ausmacht. Dass sie …
- Das, was die Welt zusammenhält!
- Das wäre jetzt wieder so nen Gleichnis. So nen … Zu unserer realen Welt.
- [Pause.]
- Was das auch immer ist.
- [Schlucke.]
- Ich war halt [Sperren: so] überzeugt davon. Und komme jetzt langsam an einen Punkt, wo ich wieder leicht darüber stehen kann. Und merke: Es ist … Ich [Sperren: dachte] es wäre radikal.
- Es wäre revolutionär!
- Es wäre grundsätzlich!
- [Sperren: Aber] eigentlich … ähm … Das war's in dem Moment auch für mich.
- Aber [Sperren: eigentlich] ist es jetzt … Es ist [Sperren: eine] Möglichkeit etwas zu bearbeiten.
- [Sperren: Eine] … [Sperren: Ein] Thema, was man haben kann.
- Unter [Sperren: Milliarden] von anderen. Unendlich viele Themen.
- So.
- Also ich hab's jetzt sozusagen … Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich es wieder relativiere. Was ich tue. Das hemmt natürlich erstmal den Schaffensdrang. Weil ich schaffe etwas, wenn ich … wenn ich das Gefühl habe, etwas … ähm … etwas …
- Noch nicht einmal anderen zu zeigen! Sondern mir selber zu verdeutlichen. So.
- Das wird dadurch gehemmt. Erstmal. Aber ich glaube, das ist jetzt nicht das Problem. Es geht ja immer irgendwie weiter.
- Und indem ich das jetzt aber wieder relativiere, oder relativiert habe, zum Teil zumindestens, … Ich bin jetzt noch in so ner Übergangsphase. Ich weiß noch nicht, in welche Richtung es jetzt geht.
- [Schlucke.]
- Ähm … Ja. Tauchte eben der Gedanke der [Sperren: Verhüllung] wieder auf.
- So.
- Dass ich … äh … Ich hatte den [Sperren: Drang] es zu tun, aber jetze merke ich, es ist eben doch nicht … Es ist nicht [Sperren: das] wichtige. Es ist nicht [Sperren: das], was andere sehen [Sperren: müssen].
- Es ist noch nicht einmal das, was [Sperren: ich] sehen muss.
- Und … Noch etwas Zweites. Ich war halt überzeugt davon, dass es richtig gut ist. und … Ich meine ich hab dann auch von anderen … ähm … Lob und so weiter bekommen. Ähm …
- Einer dieser Collagen hat jemand gekauft!
- Egal wie viel das jetzt … Das war bestimmt nicht viel Geld. Aber es war … Jemand hat sozusagen Geld dafür ausgegeben. Hat sozusagen sein … Hat damit gezeigt, auch mit Worten, aber eben auch mit Geld, … ähm … ähm …
- Das bedeutet heutzutage ja doch mehr!
- Ähm … Geld. Also wenn man etwas kauft, dann sagt man dem anderen eben doch: Es ist einem [Sperren: so] wichtig. Sonst würde man das Geld nicht ausgeben. Wenn man jetzt nicht unbedingt Millionär ist.
- Oder Milliardär!
- So.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Also indem mich halt andere da bestärkt haben … Ich hab mich selber auch bestärkt indem, was ich da mache. Mit den Geraden. Ist es halt extrem …
- [Sperren: Aufgebläht].
- Ähm … Ich mag das Gefühl!
- Ähm … Gleichzeitig kann ich jetzt aber … ähm … einen Schritt zurückgehen. Also das von oben betrachten. Und … ähm … sage mir: Es ist die Zeit gekommen, diese Arbeiten vor Blicken anderer und vor meinen eigenen zu verhüllen.
- [Pause.]
- Deshalb macht es jetzt wieder Sinn, Holzkästen …
- Größe und so weiter halt vom Material abhängig … Von der Arbeit abhängig, die ich verhüllen möchte.
- … zu verhüllen.
- Also in Holzkästen reinzutun. Zuzutackern. Zu nageln. Zu kleben.
- So.
- Das ist die Zeit jetzt wieder dafür gekommen.
- Obwohl ich in der Verhüllung nicht die eigene Arbeit sehen wollte …
- Na ja, was man als Kunst bezeichnen würde … Ich mag den Begriff nicht.
- Aber als Arbeit … ähm … Bin ich ja, zumindestens jetzt am Anfang, immer der Meinung, dass … Die eigentliche Arbeit ist ja in der Box drinne.
- Die eigentliche Arbeit sieht aber niemand. Deshalb wird in dem Moment, wo ich das ausstelle, die Box, wird die Box zur Arbeit.
- Wird die Box zur Kunst.
- Wird die Verhüllung zur Kunst!
- Und um die eigentliche Arbeit, um die eigentliche Kunst, geht es gar nicht mehr.
- So.
- Das kann ich unterstützen, diesen Gedanken, indem ich zum Beispiel diese Holzbox auch signiere. Egal wo.
- Von hinten!
- Von vorne!
- Keine Ahnung was.
- Ähm … Oder aber ich kann halt … ähm … mich ein bisschen zurücknehmen. Es zwar seinem … äh … Lauf lassen. Ähm … Aber es nicht weiter unterstützen. Vom Gedanken her.
- So.
- Der kommt höchstwahrscheinlich automatisch auf, beim Betrachter.
- [Pause.]
- Die Frage kam ja dann auch schon mehrmals!
- Aber ist dann nicht die Verhüllung die eigentliche Arbeit? Die Kunst?
- So.
- Ähm … Ich denke aber, es ist gut, es nicht zu signieren.
- Diese Holzbox.
- So.
- Auch wenn ich jetzt natürlich … Das ist jetzt … Ich hoffe, ich hab jetzt gerade meinen … Ich bin jetzt nicht zu wirr hier durchgegangen.
- Weil wenn ich das mir jetzt nochmal anhöre, will ich ja weiterkommen damit.
- Ähm …
- [Lange Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Vor ein paar Jahren, wo ich damit angefangen habe, hatte ich eine ganz einfache Holzbox konstruiert. So.
- Davon hab ich ja noch mehrere. Also es ist …
- Pappeldecke, Holzleisten und zugetackert.
- Geklebt und … ähm … die letzte Platte dann zugetackert.
- Es ist nicht bloß 'ne einfache Konstruktion. Und das ist ja okay. Ich mach's ja jetzt genau so wieder. Ähm … Aber es sieht halt [Sperren: extrem billig] aus. Diese Box.
- Was den … ähm … Was die Idee unterstützt, dass die Box keinen Wert haben sollte.
- Nicht … ähm … materiell und ästhetisch.
- Ähm … Aber es … ähm … Irgendwie befriedigt es mich eben doch nicht, wenn ich so eine billige Box sehe. Ob's nun gerahmt ist oder ich mir irgendwo hinstelle. Es ist halt wirklich … Es ist … Das ist nen [Sperren: lustloses] Ablegen. Ähm …
- So, als hätte das halt keinen Wert.
- Als hätte die Verhüllung keinen Wert.
- So mal eben schnell machen, ohne darauf zu achten, wie es jetzt aussieht. Ähm …
- [Schlucke.]
- Und dann ablegen.
- So.
- Das kommt zwar dem [Sperren: Ursprungsgedanken] am nächsten.
- Am nächsten.
- Ähm … Sie eben so zu gestalten, dass man merkt … Oder sich sagt: Das ist doch nicht die Kunst!
- Nein! Die steckt ja drinne!
- Aber jetzt bin ich irgendwie, seit eins, zwei, drei Wochen, auf diesem … Jetzt finde ich inzwischen die Verhüllung richtig spannend.
- Und was man … [Sperren: Wie] man verhüllen kann!
- Diese eine jetze, diese eine Verhüllung, wo ich 'ne Arbeit verhüllt habe, das ist ja auch wieder 'ne Holzbox. Jetzt aber mit nem besseren Deckel.
- Also er sieht einfach optisch besser aus. Das ist jetzt nicht Pappel. Rau und … ähm … Ist ja sehr anfällig und sehr hell. Sondern das ist jetzt, glaube ich, Birke.
- Muss ich nochmal nachgucken dann.
- Sieht auch von der Maserung, Holzmaserung, wie das auch immer heißt, tausend mal besser aus.
- Auch jetzt mit den Nägeln!
- Äh … Wirkt das nochmal so … [Sperren: bewusster]. Also … Nicht nur bewusster, sondern halt … ähm … Ich lasse mich halt auf den Moment des Verhüllens ein. Und mach das nicht mal eben so ganz schnell.
- So wie bei dem Tackern! Obwohl das bestimmt genauso lange dauert. Bei dem Tackern achte ich ja auch darauf, dass der Abstand … äh … zwischen diesen einzelnen Löchern … äh … stimmt.
- Das messe ich ja auch nach.
- Oder … So per Auge.
- Es dauert also auch!
- Aber es sieht am Ende halt viel viel beiläufiger aus.
- So.
- Und … Diesen einen Kasten hab ich jetzt ja hier in den Bilderrahmen reingetan. Das sieht schonmal sehr sehr gut aus. Das hebt sich ja leicht nach vorne. Und auch nach hinten so raus.
- Also nach vorne hebt es sich halt von der Höhe raus. Und nach hinten … äh … geht es über den Bereich, wo eigentlich … äh … schon die … schon … schon der Rückkarton wäre, geht das da noch weiter hinaus. Diese … Dieser Holzkasten. Und das sieht super aus!
- Da will ich auf jeden Fall auch weitermachen damit.
- Ähm …
- Das hat jetzt nämlich für sich schon etwas. Das ist jetzt nicht, dass ich es jetzt einfach im Regal verstauben tue. Sondern es ist jetzt auch ein … Ich stelle es gerne aus. Weil es so schon für mich zumindestens wirkt. Auch mit den kleinen … ähm … ähm … Mit dem kleinen Abstand!
- Das ist glaube ich nur nen Millimeter.
- Oder so.
- Zu der … äh … Zu den Bilderleisten. Das heißt, da gibt's so 'ne leichte Vertiefung. So. Das macht's noch viel viel plastischer.
- Das sieht perfekt aus!
- Wenn ich [Sperren: so] rangehe und das jetzt schon [Sperren: lobe], diese Verhüllung, was ich da gemacht habe, …
- Dann müsste ich [Sperren: die] eigentlich schon wieder verhüllen!
- Und zwar: [Sperren: ganz billig].
- [Pause.]
- Das wäre dann der nächste Gedanke: Wann kommt es so weit, dass ich selbst die Verhüllung wieder verhüllen muss? Weil ich von der Verhüllung so überzeugt bin?
- Irgendwann wäre dann nen riesen großer … ähm … Holzkasten da, der aus hunderten … äh … Kästen besteht. Die halt immer größer werden, weil sie immer wieder verhüllt werden mussten.
- [Pause.]
- Interessanter, spannender, lustiger Gedanke.
- [Sperren: Muss] ich bestimmt bald aufgreifen, wenn ich so weitermache.
- [Schlucke.]
- Zumindestens hab ich halt gemerkt: Es gibt viele Möglichkeiten etwas zu verhüllen. 'Ne Arbeit zu verhüllen. Ähm …
- Qualitative Unterschiede gibt's da und natürlich auch so 'ne … so 'ne … ähm … na …
- Verhüllung ist ja nicht gleich Verhüllung!
- Sondern … ähm … Es erzeugt beim Betrachter und bei mir auch etwas. Also es …
- Verstecke ich etwas? Ähm … ähm … Klebe ich etwas zu, was man wieder aufreizen könnte?
- Wie jetzt … Oder beim Briefumschlag. Den kann ich ja auch zukleben. Etwas rein tun. Aber du kannst den halt relativ schnell wieder öffnen.
- Verschraube ich es?
- Nagel ich es?
- Was ja schon wieder schwerer ist zu öffnen.
- Ähm … Aber ich nagel etwas, um sozusagen diesen Gedanken, [Sperren: dass] es geöffnet werden [Sperren: könnte], [Sperren: würde] ich die Box … also würde ich da mit ner Zange rangehen … Den lasse ich da ja weiter bestehen.
- Und beim Schrauben geht's noch zu schnell. Beim Nagel find ich das jetzt ganz optimal. Zwischen … ähm … zu … zu distanziert verhüllen.
- Also dass da eigentlich gar nicht mehr an eine Möglichkeit des Öffnens gedacht wird.
- Und dem zu … zu schnellem … äh … äh … ähm … Gedanken des Enthüllens.
- [Schlucke.]
- Ist das halt nen ganz guter Mittelweg. Finde ich.
- Gerade.
- Jetzt.
- Nun gut. Und jetzt will ich das nochmal mit nem … mit nem … nem Schattenfugenrahmen ausprobieren. Also wo man ja normalerweise Leinwände reintun.
- [Pause.]
- [Sperren: Jetzt] muss ich mal überlegen. Wäre das dann beim Schattenfugenrahmen, wenn ich … wenn ich 'ne Papierarbeit, Fotografie oder Zeichnung oder so, … äh … verhüllt habe und dann diese Verhüllung [Sperren: in] einen Rahmen reingetan habe, … Das passt ja noch. In nen Rahmen kommt ja normalerweise irgendwie so nen 2d-Objekt rein.
- Müsste dann nicht bei nem Schattenfugenrahmen … Die werden ja nun mal eher für … Kenne ich jetzt zumindestens so … Für Leinwände benutzt … ähm …
- Müsste ich da jetzt in die Verhüllung, in diesen Holzkasten, jetzt auch irgendwie 'ne Leinwand-Arbeit reintun?
- Das ist jetzt … Ist jetzt wieder 'ne sehr sehr interessante Frage!
- Also wie weit gehe ich sozusagen!
- Na ja. [Sperren: Müsste] ich eigentlich. Sonst müsste ich diese äußere Form, mit dem Schattenfugenrahmen, jetzt nicht nehmen.
- Ich muss es jetzt zwar nicht definitiv so sagen: Ja, da ist jetzt 'ne Leinwand drinne!
- Sondern es ist … äh … Da … Die Arbeit, die verhüllt ist, … ähm … Dazu würde ich halt einen, wenn ich sie nicht verhüllt hätte, einen Schattenfugenrahmen nehmen.
- Das ist sehr wichtig!
- Okay.
- Weil dann kann ich nämlich den Schattenfugenrahmen, den ich habe, gar nicht nehmen. Weil ich gar nicht jetzt nen Leinwandbild in diesem Format habe.
- Das müsste größer sein!
- Das müsste … Da muss ich mir nen Schattenfugenrahmen 60 mal 60 zum Beispiel hohlen. Damit da 50 mal 50 Zentimeter Leinwand reinpasst.
- Das sollte ich dann auf jeden Fall machen!
- Also nicht so nen Schnellschussding hier. Mit … äh … eben mal irgend 'ne Papierarbeit in Schattenfugenrahmen … Holzkasten … reintun.
- [Pause.]
- Ich hab ja einige Konstellationen auf Leinwand.
- Oder die eine Verhüllung …
- [Sperren: Hui!]
- Das darf ich jetzt gar nicht erzählen hier!
- Nicht bloß [Sperren: ich] höre es an, sondern höchstwahrscheinlich auch mein Publikum!
- [Pause.]
- Wenn's dann eins irgendwann mal geben sollte.
- Wenn ich die Aufnahmen hier dann nicht längst gelöscht habe.
- [Pause.]
- Nun gut.
- Das mit den Schattenfugenrahmen …
- [Schlucke.]
- Guter Gedanke.
- Überdenke ich nochmal, [Sperren: was] rein muss. Was rein sollte.
- Muss ja nicht! Kann ja auch nen Papier rein tun. Muss aber schon dahinter stehen. Was es heißt, einen Schattenfugenrahmen zu nehmen. Soll ja nicht bloß ästhetisch gut aussehen.
- Ähm …
- Noch was anderes ist jetzt … ähm … Das setze ich jetzt gleich morgen um. 'Ne sehr gute Papierarbeit …
- Die ich zumindestens als sehr gut empfinde.
- [Schlucke.]
- [Sperren: Wirklich] gut.
- Also für mich.
- Die ich auf jeden Fall normalerweise normal rahmen würde wollen. Und aufhängen würde wollen. [Sperren: Die] werde ich höchstwahrscheinlich verhüllen. Eine andere Arbeit, wo ich das auch schon machen wollte, da kam mir schon nen bissel nen …
- Nicht [Sperren: Schmerzgefühl].
- Aber so nen: Will ich das wirklich machen?
- Weil …
- Ich die Arbeit selber so mag!
- Und wenn ich sie jetzt verhülle, dann kann ich sie ja selber nicht mehr sehen!
- [Schlucke.]
- Ähm …
- Das tut, was auch immer wehtun bedeutet, … Das tut schon irgendwie nen bissel weh. Sowas dann wegzuschließen. Auch wenn es natürlich nicht verbrannt ist!
- Das heißt, ich könnte es wieder rausholen. Aber die … die … die Idee ist ja schon, dass es dann [Sperren: ewig] und [Sperren: immer] … ähm … Solange die Welt existiert … verhüllt bleibt.
- Es [Sperren: nie] wieder herausgeholt wird.
- Ein Motiv, ein Gedanke, dargestellt ist, der [Sperren: nie] wieder gesehen wird.
- [Sperren: Obwohl] er eigentlich da ist!
- Das ist ja der Hintergedanke.
- Und deshalb [Sperren: schmerzt] es halt bei einigen.
- Aber das ist doch gut! Nur das sind dann glaube ich die verhüllten Arbeiten, oder die Verhüllungen, die meiner Idee am nächsten kommen. Und zwar von dem, von dem ich überzeugt bin, obwohl ich mir der Nicht-Bedeutung durchaus bewusst bin, … Wenn man das so sagt.
- Gerade [Sperren: die] zu verhüllen!
- So.
- Um wieder zurückzukommen.
- Wieder … ähm … Mich zurückzunehmen. So.
- Mich nicht zu wichtig zu nehmen.
- [Schlucke.]
- Zumindestens kam mir dieser Schmerzgedanke bei einer Arbeit, die ich jetzt verhüllen wollte. Und aber jetzt eben auch bei dieser doppelten Arbeit. Also der Arbeit, die auf zwei Papieren drauf ist.
- So.
- Sie ist dann weg.
- Damit muss ich dann jetzt noch arbeiten.
- Ähm … Wie sich das anfüllt. Etwas zu verschließen und es kommt nicht mehr hervor.
- Gerade hab ich mir aber Gedanken gemacht zu: Wie mache ich die Verhüllung bei [Sperren: zwei] Papieren?
- Die zusammengehören.
- 'Ne Doppelarbeit also. Oder wie man das bezeichnet.
- Und da find ich den Gedanken ganz gut … Ich würde sie ja normalerweise nebeneinander zeigen. Ob das jetzt Zeichnungen, Fotografie oder sonstwas ist. Solange sie eben zusammengehören, würde ich sie zusammenzeigen. Also nebeneinander, übereinander, wie auch immer. In dem Fall wäre das nebeneinander.
- Das eine Motiv gehört links, das andere gehört rechts hin, im Normalen. Wenn man das so sehen würde.
- Und dass ich diesen … diese … ähm … diese Anordnung eben auch in der Verhüllung nach Außen immer noch sichtbar mache.
- Man sieht die Arbeit zwar nicht, aber es hat nen Grund, warum die zwei Holzboxen genau so angeordnet sind. So nebeneinander angeordnet sind.
- Da wird sozusagen klar: Das ist 'ne zweiteilige Arbeit.
- So.
- Aber trotzdem lässt sie natürlich immer noch offen, was da drauf ist.
- Was ist es für'n Material?
- Was für 'ne Technik?
- Thema und so weiter!
- Das ist alles … Hab ich ja nicht … ähm … ähm … offengelegt.
- So.
- Und anstatt jetzt zwei Holzboxen, die man irgendwie markieren müsste, dass sie zusammengehören, halt nebeneinander an der Wand zu befestigen, …
- Befestigen ist ja auch nochmal 'ne Frage!
- An der Wand befestigen?
- Oder einfach auf dem Boden hinlegen?
- Anlehnen an die Wand?
- Oder oder oder oder!
- Stapeln!
- Und so weiter.
- Okay.
- Aber sagen wir jetzt, ich würde sie an die Wand … ähm … befestigen. Ähm … Dann … In meiner Vorstellung würd ich sie halt gerne nebeneinander haben. Und zwar, dass ich sie mit einem …
- Jetzt hab ich den Namen schon wieder vergessen!
- Ahhh!
- Flügelscharnier.
- Also was auch bei Flügel … ähm … bei … bei Flügeln halt ist. Damit man das aufklappen kann. Und wieder zuklappen kann. Den Deckel.
- Das sind diese langen Bronze … Keine Ahnung.
- Metall… äh … Teile. Wo halt auf beiden Seiten … auf beiden Holzelementen das festgeschraubt wird. Und dann kann man's halt auf und zu klappen.
- So.
- Und dass ich diese beiden Holzkisten aneinander … so aneinander befestige, dass man sie aufklappen kann. Das heißt, dass sie dann nebeneinander sind. Es gibt 'ne linke … äh … Holzkiste.
- Und 'ne rechte!
- Und die kann man dann halt an der Wand befestigen.
- Und man kann sie dann halt …
- Ja! Zum Transportieren … Oder um das überhaupt zu lagern … Zusammenklappen.
- Also man weiß immer: Sie gehören zusammen.
- [Pause.]
- Und da kam mir heute halt wieder dieser Gedanke: [Sperren: Was] ist bei dem Triptychon Triptychon ?
- Das ist ja 'ne dreigeteilte Arbeit.
- So.
- Da gehört jedes Teil auch zusammen. Ähm … Bei dieser Arbeit, die ich jetzt hier habe, bei diesem liegenden Akt Akt , … ähm … gibt es einen Mittelteil, der ist in dem Fall nicht doppelt so groß, wie die Seitenteile. Das heißt wie bei nem … ähm … Altar.
- Damals glaube ich üblich, dass man …
- Ja, man konnte sie auch zuklappen.
- Es gab 'ne Außenseite mit Bild und … äh … diesen Innenbereich. Der immer bloß zu bestimmten Tagen oder so geöffnet wurde.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Aber eben auch wie bei anderen Triptychons hat es jetzt nicht mehr diesen … ähm … das Ziel gehabt, dass man es auf und zuklappen kann. Aber so dieser … diese Idee, dass man … oder diese Dreiteilung an sich und die Bedeutung, die man der beimisst, … ähm … die erhält man ja auch weiterhin. Egal ob man das jetzt zuklappen kann oder nicht.
- So.
- Und bei der Verhüllung hatte ich ja schon den Gedanken, dass ich … dass ich die Verhüllung so gestalte, dass man es zuklappen kann. Also dass es … ähm … 'ne mittlere Box gibt. Die doppelt so lang ist … äh … wie die Seitenboxen.
- Dass man die Seitenboxen halt von beiden Seiten mit so nem Scharnier halt … ähm … darein … äh … darüber klappen kann.
- Und dass man das halt wieder an der Wand befestigen kann.
- Im Zu-Modus.
- Und im offenen Modus!
- Und dann ist sofort klar, das ist ein Triptychon. Das ist nicht bloß 'ne zweigeteilte Arbeit, oder 'ne dreigeteilte Arbeit, sondern es ist 'ne besondere Art der Dreiteilung.
- Und zwar … Ja. Das ist halt wie bei nem Altar. Irgendwie … Irgendwie etwas Würdevolleres.
- So.
- Ähm … Bei der Arbeit ist es jetzt aber eben so, dass das mittlere Teil jetzt nicht doppelt so groß … lang ist. Das heißt, da wäre jetzt die Frage: Kann oder möchte ich jetzt die Holzbox, die den mittleren Teil verhüllt, … ähm … größer machen, als eben das Papier eigentlich ist?
- Als die Arbeit eigentlich lang ist?
- Das heißt, da gibt es in der Box nen großen Freiraum. Aber nach außen hin … äh … nimmt das ja niemand wahr!
- Und … ähm … Das ist jetzt ja die Frage. Was möchte ich eher? Dass die Box die Größe der Arbeit wiedergibt?
- Wie ja bisher! Da sind die Boxen so groß … Also etwas größer, wegen den Holzleisten und so. Und wegen nem kleinen Sicherheitsabstand zum Rand. Ähm … Also dass sie so ungefähr so groß ist wie die Arbeit?
- [Sperren: Oder] kann ich das auch … ähm … kann ich diese Bedingung, oder Festlegung, die ich mir ja selber nur gegeben habe, auch aufgeben? Und mir halt sagen: Die Box muss so groß sein, soll so groß sein, wie sie [Sperren: muss]?
- Wie sie genau … ähm … hier … ähm … Wie es sein … Also man sieht man [Sperren: Ende] ja nur die Holzboxen. Und dann geht's darum, was bewirken die Holzboxen beim Betrachter.
- Und wenn jetzt die Holzbox nun einmal größer sein muss, damit so dieser Gedanke, den ich … äh … den ich … ähm … ja schon irgendwie vermitteln möchte, auch wenn ich ihn nicht ausdrücke, …
- Also dass es nen Triptychon ist.
- Dass man das zusammenklappen kann. Und so weiter!
- Ähm … Ja. Dann muss die Box eben größer sein!
- So. Als die Arbeit drinne eigentlich ist.
- [Pause.]
- Jetzt muss ich mir halt noch überlegen, wie ich damit umgehe. Weil das … Es wird halt immer [Sperren: vielfältiger]. Je mehr … ähm … Je mehr … ähm … unterschiedliche Arbeiten ich da rein bringen möchte. Wenn das jetzt immer nur Einzelarbeiten wären, als einfach bloß Papiere, die ich dann …
- Das geht ganz schnell!
- Ähm … Sobald … Wenn jetzt aber noch irgendwelche Skulpturen oder so reinkommen würden, dann müsste ich mir ja wieder Gedanken machen, wie mache ich das.
- Dass es halt … ähm … Dass man weiß, wie es steht.
- Oder [Sperren: muss] es da 'ne bestimmte … ähm … nen bestimmten Aufbau geben?
- Oder 'ne bestimmte Größe?
- Oder was auch immer.
- Keine Ahnung.
- Okay. So ein Gedanke kam jetzt eben bei dem Triptychon.
- [Schlucke.]
- Also ich fänd's geil, wenn man das zuklappen kann. Vielleicht sollte ich das dann einfach mal ausprobieren.
- Jetzt aber noch nicht mit dem Triptychon. Weil's ja jetzt noch ausgestellt wird. Im Februar.
- Ähm … [Sperren: Einmal] wenigstens zeigen.
- Und [Sperren: dann] verhüllen!
- [Pause.]
- Es ist noch nicht radikal dadurch. Aber … Okay. Ich bin noch Student Kommilitone !
- Ich darf das!
- Ich darf überhaupt [Sperren: alles]!
- Ich darf's auch wieder enthüllen. Wenn ich's irgendwann will!
- [Pause.]
- Ich [Sperren: muss] auch nicht immer ent… äh … verhüllen. Solange ich aber das Gefühl halt habe, das ist halt … ähm … jetzt das Richtige es zu tun, dann mache ich es natürlich.
- So.
- Aber ich kann das mit den Scharnieren auf jeden Fall schonmal bei dieser zweigeteilten Arbeit ausprobieren. Die ich jetzt niemanden zeigen werde.
- [Pause.]
- Die ist jetzt abgeschlossen. Ich finde sie sehr gut.
- Ähm …
- Haben auch schon nen paar Leute gesehen.
- Ähm …
- Die Arbeiten. Also die doppelte Arbeit. Aber sie ist … Es ist eigentlich genau die richtige Arbeit zum verhüllen.
- Die finde ich [Sperren: so] gut, die [Sperren: muss] verhüllt werden!
- [Pause.]
- Das ist sozusagen sowas wie … wie …
- Wie heißt das?
- Prädikat?
- Nee!
- Wie nen …
- Na!
- Mensch, wie heißt das?
- Prädikat …, Prä…
- Na ich glaub schon. Wie nen … Wie nen …
- Na ja. Wie auch immer!
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Schattenfugenrahmen also nochmal überlegen welche Größe. Oder sollte ich da nen Leinwandbild reintun?
- Und halt dieses doppelte Bild mit dem Scharnier … Das mache ich dann halt morgen.
- So.
- Jetzt muss ich nochmal überlegen, … ähm … ganz allgemein, zu dieser Verhüllung, wenn ich das hier schon so zusammenfassen möchte …
- Ich bin … Ich hab den Ursprung jetzt also … ähm … nochmal … bin dem nochmal nachgegangen. Was er gewesen sein kann. Muss ich in den Notizen nochmal nachkramen, ob das jetzt wirklich so war, oder ob ich es mir jetzt im Nachhinein nur eingebildet habe.
- Gibt's jetzt mehrere Möglichkeiten!
- Ähm …
- Dann … äh … Ja. Die Gedanken … [Sperren: Warum] ich eben etwas verhüllen [Sperren: möchte]. Und zwar [Sperren: jetzt] noch verhüllen möchte. Egal wie der Ursprungsgedanke war. Warum ich es [Sperren: jetzt] tue.
- [Pause.]
- [Sperren: Was] ich verhüllen möchte.
- Hab ich eigentlich geklärt. Und zwar nicht jeden Mist, sondern wovon ich selbst überzeugt bin. Zumindestens bei diesem … ähm … diesen Verhüllungsaktionen wäre das jetzt halt Teil der Arbeit.
- [Sperren: Das] zu verhüllen, wovon ich selbst überzeugt bin.
- [Sperren: Sehr] überzeugt bin.
- [Sperren: Zu] überzeugt bin!
- [Pause.]
- Was noch ungeklärt ist, ist noch das mit den … ähm … Wie zeigt man eine verhüllte Arbeit?
- Jetzt gehe ich ja immer noch davon aus, dass ich das … dass das ganz normal an der Wand wie nen Bild hängt.
- Wobei ich das ja vor zwei, drei Jahren …
- Zwei Jahren!
- Grundstudium … ähm …
- 'Ne verhüllte Arbeit auch schon hinge… äh … hinge… ähm … Nicht hingelegt. Sondern an die Wand gelehnt habe.
- Im Raum.
- Und als dann andere Kunststudenten kamen und sich die Arbeiten von unserer Klasse ansehen wollten, und jeder halt seine Arbeit kurz umreißen sollte, … ähm … war halt …
- Da war für [Sperren: mich] das Lustige, dass … ähm … dass halt … ähm … sich die anderen Studierenden [Sperren: vor] meine Arbeit einfach hingesetzt haben!
- Also die war sozusagen in deren Rücken!
- Die haben die halt nicht als [Sperren: Arbeit] wahrgenommen!
- [Sperren: Genau] das, was ich wollte. Es ist etwas da, … ähm … aber niemand nimmt es als Kunst war.
- [Sperren: Genau].
- [Sperren: Das] war ja nochmal nen ganz großer Gedanke damals. Dass ich … Dass ich es schaffe, mich zu zeigen, und gleichzeitig nicht wirklich … nicht wirklich gesehen werde.
- Dass es nicht als [Sperren: Kunst] gesehen wird. Dass also nicht [Sperren: ich] gesehen werde. Dass es halt irgendwie … Na ja. Da ist halt noch irgendwie was verpackt. Und … ähm … Da achtet ja niemand drauf dann. Oder hat den Drang, es unbedingt zu öffnen.
- Da ist halt noch etwas unfertig.
- [Sperren: So] wollte ich das eigentlich haben. Und das hat sich dann ja in dem Moment damals … ähm … sehr sehr gut … ähm … gezeigt. Dass es funktioniert.
- [Pause.]
- Diese Idee, die verfällt natürlich, sobald ich Verhüllungen jetzt noch rahme, in Schattenfugenrahmen reintue, oder als … oder … oder halt aneinander befestige. Damit man sie aufklappen kann. Oder so.
- Da muss ich halt jetzt wieder gucken. Was … ähm … Also ausprobieren erstmal. Was … ähm …
- [Sperren: Was] ist mir wichtig daran.
- [Sperren: Soll] sie unerkannt bleiben? Wie ich's am Anfang wollte? Oder kann man auch sehen, dass es was mit Kunst zu tun hat und … ähm … Dass man sich dann Gedanken macht über die Verhüllung.
- So.
- [Sperren: Möchte] ich so weit gehen?
- Oder möchte ich es halt … Ja …
- Radikal ist jetzt falsch.
- Nen anderen Weg gehen! Und halt … ähm … sagen, man soll es nicht mal als Kunst wahrnehmen.
- Obwohl's … Obwohl da halt eigentlich eine drinne ist.
- [Pause.]
- So. Okay. Die Befestigung bin ich jetzt auch noch nicht nachgegangen.
- Ähm … Der bin ich noch nicht nachgegangen.
- Material … okay. Arbeite ich jetzt halt mit Holz. Kann auch irgendwann mal was anderes sein.
- Holz war jetzt am Anfang auf jeden Fall das mit der Verpackung. Wird halt … ähm … So wird halt Kunst auch verpackt. Also mit Spanplatten. Oder MDF. Oder HDF. Oder was auch immer.
- Um sie halt zu transportieren so. Das war ja mein damaliger Grund, warum ich das mit dem Holz gemacht hab. Und nicht mit Briefumschlägen oder so.
- Ähm …
- [Pause.]
- Was ist noch ungeklärt?
- Was muss ich noch sagen zu den Verhüllungen?
- [Pause.]
- Also ich hab jetzt auf jeden Fall noch nicht … ähm … nen Text geschrieben, oder mir noch nicht zurecht gelegt, wie ich das jetzt zum Beispiel bei ner Vorstellung vor der Klasse … ähm … zeigen würde.
- Ich glaube, da stottere ich dann eher wieder rum!
- Aber ich möchte jetzt auch noch nicht nen Text dazu schreiben. Das ist noch zu früh! Ich bin ja noch dabei!
- Auch wenn das jetzt schon wieder sehr sehr lange geht. Ähm … Es erstmal zu [Sperren: finden], was ich da will.
- So.
- Da kann ich noch nicht irgendwie was in [Sperren: Stein] meißeln.
- Ich muss es halt so schaffen, wenn ich es präsentiere, dass da keine Fragen, die ich nicht haben [Sperren: möchte] auftauchen.
- So.
- Keine [Sperren: bohrenden] Fragen. Die halt wieder … Die mich bloß wieder in die nächste Krise höchstwahrscheinlich führen.
- Sensibel!
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Was gab's denn da jetzt noch?
- Irgendwas war mir noch eingefallen jetzt.
- [Pause.]
- Okay. Das jetzt mit der Musik in so Boxen … Das … Das ist ein ganz anderes Thema.
- Das … ähm … Das möchte ich erstmal nicht angehen.
- [Pause.]
- Mit in Beton gießen … Etwas, was man draußen dann nicht mehr sieht, fand ich auch gut!
- Hab ich ja schon mit ner Glühbirne umgesetzt.
- Stromkabel hängt halt raus.
- Is aber wieder nen ganz ganz anderes Thema.
- Hat nicht wirklich mit der Verhüllung von etwas zu tun.
- Also schon!
- Aber eben nicht … ähm … Es ist kein persönliches … ähm … Thema. Persönliches Statement. So. Da geht's um was [Sperren: ganz ganz] anderes.
- [Pause.]
- Genau. Dann mach ich morgen einfach erstmal weiter.
- [Aufnahme Ende.]