Edvard Munch
Sonntag, 13. August 2017
Diplom Theorie Link Korrekturen Hans Gespräche Link u. a. 1 mehr Kommas setzen 2 Hervorhebungen vereinheitlichen, Vorschlag Sperrsatz 3 bei Interjektionen fehlen Ausrufezeichen, Fragezeichen 4 zur Strukturierung auch " -- " verwenden 5 beim "Der Schrei": Krakatau-Vulkanausbruch (27.8.1883) erwähnen, Himmelsfärbung Link aufgrund Partikel in Atmosphäre kam es zu Lichtbrechungen auffallende rötliche Färbung im "Der Schrei" soll auf die nach Eruption veränderte Färbung des Himmels zurückzuführen Munch Edvard Munch , Tagebuch: "Plötzlich färbte sich der Himmel blutrot, die Wolken aus Blut und Flammen hingen über dem blau-schwarzen Fjord und der Stadt". Link 6 Jasmina Reza "Kunst" Link 7 zu viele "halt" Zwischenstand Link und Link umsetzen Link am 26.8. / 27.8. Treffen mit letzten Korrekturen in PotsdamMittwoch, 26. April 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Herme Herme Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Fünf Uhr aufgewacht. Konnte nicht mehr einschlafen.]
- Zur Überlegung wie ich den Klassenraum zu meiner Diplom-Arbeit … ähm … füllen würde.
- Wie gehabt stelle ich mir die Herme vor.
- Bis zur Decke!
- Blickt herab auf die Betrachter.
- Ähm … Ein Geradenbild. Das Porträt!
- Allerdings geöffnet. Der Rahmen.
- Eine Kinderzeichnung!
- Vielleicht noch die ein oder andere Arbeit. Zwischendurch.
- Aber: Hauptsächlich [Sperren: Text].
- Und zwar … auf … Pappe.
- So einer die ziemlich dick ist.
- Also die … ähm … noch so Abstands … ähm … Leisten … dazwischen hat. Das sie halt nach vorne tritt.
- Die würde ich … ähm … unterschiedlich zuschneiden. Und darauf … ähm … handschriftlich meine Standpunkte raufschreiben. Das wären sozusagen eine Art von Sprechblasen.
- Über den gesamten Raum verteilt!
- [Sperren: Dazwischen] … A4-Ausdrucke.
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- Ebenfalls von meinen Notizen.
- Zu den Geradenbildern. Zu … den kindlichen Zeichnungen. Zu den verhüllten Arbeiten.
- Zu der Herme!
- Also sozusagen ein riesengroßer … ähm … ähm … Denk-, Wissen-, Meinung-, Zweifel Zweifel -… [Sperren: RAUM].
- Dann noch … ähm … die Gespräche mit anderen. Über Kunst! Wo ich ja sozusagen auf der Suche bin.
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Und zwar [Sperren: alle] Gespräche auf … ähm … Also … Auf … Ja. So rollenartig! Also das heißt: Entweder ganz viele A4-Blätter ausdrucken und nacheinander ankleben.
- Das sie dann … äh … ganz lange Bahnen ergeben!
- Oder halt wirklich gleich auf … ähm … auf einen langen … Papier … ausdrucken lassen. Im AV-Labor.
- Das wären … ähm … drei Bahnen.
- Unterschiedlich lang natürlich!
- Und dann noch … äh … einmal stündlich am Anfang würde ich gerne das … das … äh … die Aufnahme abspielen lassen. Über zwei Lautsprecher. Links und rechts von der … äh … großen … äh … Pappwand. Also links und rechts von der Herme sozusagen.
- Ähm.
- Und zwar die Aufnahme, wo … ich … äh … sch … meine Gedanken …
- [Krähe krächzt.]
- … aufgezeichnet habe. Hier. Und die ich dann überlapp … überlagert habe. Also wo sozusagen ein Stimmengewirr ist.
- Zwischendurch kommt auch mal … ähm … kommen auch mal ein paar Klavier … äh … Klänge! Bei heraus.
- Sozusagen.
- Ähm.
- Da [Sperren: wallt] sich was zusammen!
- Ähm.
- Genau.
- Dass das einmal die Stunde … Ich denke mal, das sind fünf Minuten gewesen. Da so abgespielt wird.
- Ja. So stelle ich mir das halt vor!
- [Pause.]
- Das setzt natürlich voraus, dass die Holzherme auch wirklich … fertig wird.
- Also dass sie wirklich … äh … so ist, wie ich es mir vorstelle.
- Da bin ich jetzt aber jetzt aber sehr gut drauf. Seit gestern. Wo ich mir das noch einmal angeguckt hatte.
- Das war nämlich gar nicht mal so verkehrt! Das mal mit Alkohol Alkohol zu versuchen!
- Die Nase ist zwar … ähm … zu klein geworden. Da muss ich … ähm … halt ein Stück Holz … ähm … neu dran befestigen. Dass dann also noch einmal bearbeiten.
- Die Nasenspitze ist zu kurz!
- Aber die Wangen finde ich jetzt zum Beispiel besser!
- Die sehen fleischiger aus.
- Ähm.
- Übergang von Nase zur Stirn … der stimmt noch nicht!
- Also der entspricht nicht meinem Pro… Profil.
- Die Stirn könnte halt zu … äh … schnell nach hinten gehen.
- Aber da kann ich halt die gesamte Figur noch nach hinten … äh … schieben.
- Da der Hals nämlich auch noch viel zu dick ist!
- Also das heißt, da ist noch genug … ähm … Material da.
- Hinterkopf könnte dann vielleicht ein bisschen kleiner sein.
- Aber das ist … ähm … Das ist jetzt noch … Das finde ich jetzt noch nicht wichtig. Vielleicht kann ich da auch noch einmal ein Holzstück dranmachen.
- Ähm.
- Ja.
- Augenpartien und so stimmen jetzt auch noch nicht.
- Das werde ich heute halt wieder anfangen … ähm … im Profil auszuarbeiten!
- Aber ruhig ein bisschen gröber!
- Nicht … äh … Nicht gleich wieder so fein werden. Das habe ich jetzt ja gelernt.
- Bei der letzten Sitzung!
- Und auch immer wieder von unten die Herme anschauen!
- Weil das ist ja im Endeffekt der Blick, der … äh … der der Betrachter dann … äh … den der Betrachter dann einnimmt.
- [Pause.]
- Das gute halt bei einer solchen Präsentationsform im Klassenraum, ist, dass … äh … ich mich nicht auf eine Arbeit … ähm … konzentriere. Und die dann auseinandergenommen wird.
- Oder die ich selbst auseinandernehmen muss!
- Also wo dann eben solche … ähm … Fragen, die mich gerade wirklich nerven … Ähm … Was ist deine Intention Intention ? Ähm. Was willst du uns damit sagen?
- Warum diese Größe?
- Warum diese Farbe?
- Warum dieses Material?
- Bla bla bla!
- Ich denke, das fällt … das geht halt eher in den Hintergrund. Weil es dann halt wirklich bei dieser Präsentationsform, also mit den ganzen … äh … Gedanken … äh … ausgedruckt …
- Mit den … mit den Lautsprechern halt audio… Wie heißt das? Audiovisuell. Geäußert.
- Die Gespräche über Kunst auch einmal einfach … ähm … ausgerollt.
- Ähm.
- Da ist die Konzentration jetzt einfach nicht bei der Herme. Sondern auf das Gesamte.
- Ja!
- Was ich halt in den letzten fünf Jahren gemacht habe. Und das heißt, ich habe studiert.
- Das heißt, ich habe gelernt!
- Und es geht jetzt nicht um diese Herme. Sondern es geht um … äh …, dass die Herme halt Teil meines Studiums war. Dass ich mir dazu Gedanken gemacht hatte. Das ist dann ja auch da. Festgehalten.
- Ähm.
- Aber ich muss das eben nicht alles so … so …
- Glatt!
- … äh … durchdefinieren. Oder deklinieren. Oder wie das heißt.
- Sondern es [Sperren: darf] … es [Sperren: muss] … es [Sperren: darf] Stolpersteine … äh …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- … haben.
- [Pause.]
- Denn das ist es ja eben. Ich habe … Ich weiß noch nicht, was ich mache. Ich … äh … probiere halt ständig aus.
- Und ich denke, das kommt dann in dieser Form sehr sehr gut rüber. Und ich [Sperren: denke], da fühle ich mich auch extrem wohl.
- Das ist jetzt wie bei der … äh … Diplom-Arbeit! Wo ich eben nicht von fremden Leuten mir Bücher durch … äh … lese. Und … äh … daraus zitiere. Und mir zwanghaft sozusagen … ähm … da einen Text zu …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- … zusammen … äh … suche.
- Ähm. Auch wenn es vielleicht ein Thema wäre, was mich interessiert hätte. Sondern das ist jetzt aktuell bei der Diplom-Arbeit wirklich so … Die ist so, wie [Sperren: ich] gerade denke.
- Handel!
- Und wie auch andere, die ich kenne, denken und handeln.
- Also einfach deren Meinung dann noch einmal zusammengetragen.
- Meine Sicht darauf!
- Meine [Sperren: platte] Sicht. Auch manchmal.
- Ähm.
- Und dann … Zwischendurch halt eben auch mal … ähm … auf irgendwelche Kunsthistoriker oder andere Künstler halt … äh … verwiesen. Die da auch natürlich ihre Meinung zu hatten.
- [Pause.]
- Aber hauptsächlich eben es auch hier darum geht, zu zeigen, … So einen Denkprozess.
- Bei der Diplom-Arbeit wäre das halt … äh … Arbeitsprozesse.
- Und hier bei der Diplom-Theoriearbeit eben Denkprozesse!
- Was ist Kunst?
- Was ist meine Kunst!
- Warum ist das Kunst?
- Warum ist es keine.
- Ähm.
- Genau.
- [Pause.]
- Also wenn das so klappt wie bei der Diplom-Arbeit jetzt … bei der Praktischen … dann ist alles bestens.
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 21. April 2017
Ausstellung Link Museum Barberini Museum Barberini, Potsdam Link über Munch Edvard Munch : mit expressiven, unwirklichen Farbigkeit beeindruckte er Malerkollegen der Brücke "Sie boten ihm 1906 […] die Mitgliedschaft an. Diese lehnte er jedoch ab, da er sich in seinem Individualismus beeinträchtigt fühlte." "Mein Muschel-Engel", Acryl auf Leinwand, 1986, Sam Francis Sam Francis (1923 - 1994) Link weiß grundierte Leinwand Teil der Arbeit Zentrum, traditionell Ort der Bedeutung und Raumtiefe, ungestaltet soll sich auf Seerosenbilder von Claude Monet Claude Monet beziehen Anfänge der Kunst Link Mein Muschel-Engel (Ausschnitt mit Handabdruck Handabdruck ), Acryl auf Leinwand, 1986, Sam Francis (1923 - 1994) mehrere Handabdrücke auf Bild entdeckt Abdrücke außerhalb Höhlenmalerei Höhlenmalerei / Felsbilder (eingraviert) wirken immer stark kindlich (durch Farbigkeit?) bei Höhlenbildern überhaupt nicht (eventuell durch Untergrund Stein / Natur?) gravierte Handabdrücke meiner Erinnerung nach auch etwas länglicher, nicht so fleischig Diplom Theorie Link gesammelte Gesprächsfetzen: "Diese Pointilismus-Bilder erinnern mich an Malen-nach-Zahlen. Werde ich mal ausprobieren!" "Ist das genial!" ("Mein Muschel-Engel", Sam Francis) "Schau, das mag Hasso Plattner sehr!" -> "Sage mal, betreibst du hier Personenkult?" -> "Ja?" zu Bild von Richter: "In den neueren Bildern ist der Rand beschmiert!" (im Gegensatz zu Arbeiten aus den 1980er) Besucherin: "Kann ja jeder!" ("Abstraktes Bild", Gerhard Richter Gerhard Richter , 1984) Link wenig später: "Das finde ich dann besser!" ("Erstes Sprießen", 1960/61, Öl auf Leinwand) Link "Dieses Hingeschmiere!" (Alexander zum selben Bild) Besucher im Ausstellungsraum: Link Link (mit Audioguide beschäftigt) Link Link Link Link Link (mit Fotografieren beschäftigt) Link Link Link Link (Massage) Vergleich Gemälde ("L'Inondation", 1873, Alfred Sisley) <-> realer Ort Link und Gemälde ("Le Havre", 1885, Eugène Boudin) <-> realer Ort Link Anfänge der Kunst Link Karneval, Öl und Sand auf Leinwand, Rufino Tamayo Rufino Tamayo malt in Fläche, nicht in illusionistischem Tiefenraum Sand lässt Farbe matt und stumpf wirken, erinnert so an Höhlenmalerei Herme Herme Link Jean d'Aire, Gips, ca. 1886, Auguste Rodin übergroße Hände und Füße Gipsausfertigungen dienten Bronzegießern als Vorlage Gesicht extrem fleischig, übertriebene Knochen, Augenhölen Link "Die Welle", Marmor, Auguste Rodin Link häufig in Marmorskulpturen Figuren nur unvollständig aus Stein herausgearbeitet betont auch Schöpferische des Bildhauers "Hier kämpfen sich die Figuren kräftezehrend aus dem Stein frei." Diplom Theorie Link (zum Gespräch mit Oma) Getreideschober, Schnee, Sonnenlicht, Öl auf Leinwand, 1891, Claude Monet bis ins 20. Jahrhundert schichteten Bauern abgeerntetes Getreide, für Winterzeit Monet bearbeitet Motiv Getreideschober in über 25 Gemälden weniger Motiv als Erfassung wechselnder Lichtverhältnisse stand im Vordergrund im Audioguide: "Das Sujet ist für mich von untergeordneter Bedeutung; ich will darstellen, was zwischen mir und dem Objekt lebt." "[Der Maler] musste sich […] von seinen Kollegen den Vorwurf anhören, er male nur Serien, um den Kunstmarkt Kunstmarkt zu bedienen. Tatsächlich verkauften sich die Serien auch sehr gut." "Aber nicht nur Monet und seine Galeristen verdienten an den Gemälden der Getreideschober, sondern auch so mancher cleverer Bauer: Denn mitunter kam es vor, dass die Getreideschober abgetragen werden sollten, während Monet sie noch malen wollte. Es kostete den Maler daher einiges, seine Motive zu erhalten." passend zu Gespräch mit Alexander: Hitlergruß beim "Jahrhundertschritt" Link Jahrhundertschritt, 1984/2006, Bronze, Wolfgang Mattheuer Wolfgang Mattheuer geschichtlicher Hintergrund: rechte Hand mit Hitlergruß, linke Hand zur Faust geballt (mit rotem Band als Zeichen für Arbeiterklasse) zwei Zeichen für zwei totalitäre Weltanschauungen (Faschismus Anti-Moderne und Kommunismus) "Zwei Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts, die mit ihrem totalen Anspruch auf den Menschen scheiterten, treffen aufeinander. Beide in einem Körper gefangen, woran dieser, durch den Riss in der Brust verdeutlicht, zu zerbersten droht. Dies versinnbildlicht den Kampf der Weltanschauungen in ihrer Gegensätzlichkeit und ihrer totalitären Parallele mit den körperlichen und seelischen Konsequenzen für den Menschen dieses Jahrhunderts."Sonntag, 1. Januar 2016
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt , neuer Entwurf mögliche Hängung zwei Arbeiten im Erdgeschoss mit 3 mm dickem schwarzen Klebeband (anstatt Schnur) dann ohne Hängung Fotoabzüge umsetzen Link im Klassenraum zuvor ausprobieren Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Von Arnold Lyongrün. Die Quelle.
- [Betrachten das Bild "Die Quelle", Arnold Lyongrün, 1911, Öl auf Leinwand.] "Die Quelle", Arnold Lyongrün, 1911, Öl auf Leinwand
- Lyongrün kenne ich gar nicht.
- Ich kenn's auch nicht. Ich gucke dann einfach noch einmal nach, was das … So.
- Kannst du ein bisschen näher kommen?
- Das ist eigentlich ein schlechtes Bild. Von der Qualität her.
- Also … Das ist schon einmal nicht scharf dargestellt.
- Na das ist ja jetzt die Abbildung.
- Ja.
- [Pause.]
- Da muss ich passen, was das sein soll. Also das könnten … Wie … Pappeln sein. Und was … Was ist das? Wasser?
- Na das … Na ja. Das ist hier Wasser. Das ist ein …
- Man sieht die …
- … Wasserfall.
- Ach ja! die Spiegelung. Sieht man da.
- Genau. Das ist … die Landschaft halt und Pappeln.
- Ja, mit dieser Landschaft kann ich jetzt nichts …
- Ja, nee, dann …
- … anfangen.
- "Die Ährenleserinnen" und Harmonie
- … nehmen wir ein anderes Bild. Ne, wir nehmen mal ein anderes Bild. Das ist, finde ich jetzt, auch nicht so gut. So. Warte mal.
- [Tippgeräusche.]
- [Schluckt.]
- Da haben wir doch jetzt viele. Das können wir hier mal nehmen.
- Wie ist das mit den alten … Ach hier. Das hatte ich … Das hatten wir zu Hause.
- Ja, das kenne ich gerade auch.
- [Freut sich.]
- So mal gucken hier. Das ist genau …
- Die Ährenle…
- Die Ährenle…
- …serinnen.
- [Betrachten das Bild "Die Ährenleserinnen", Jean-François Millet Jean-François Millet , 1857, Öl auf Leinwand.] Die Ährenleserinnen, Jean-François Millet, 1857, Öl auf Leinwand
- …serinnen. Genau. Das war im Buch auch gerade drinne, was ich eigentlich …
- Ja und das …
- … mitbringen wollte.
- … hatten wir auch zu Hause mal eine ganze Zeit lang hängen.
- Ich gucke dann noch einmal nach, was …
- Ja.
- … das, woher das …
- Ich weiß jetzt nicht, von wem …
- Das ist … das ist egal. Es geht ja erst einmal darum, was du da …
- Ja. Ja. Also gut. Ich kenne das von früher. Das empfinde ich als … ja … sehr schön. Harmonisch. Man guckt in die Weite. Im Vordergrund drei Frauen, die arbeiten. Ein Dorf ist zu sehen. [Räuspert sich.] Und … Sind das hier Heuhaufen?
- Ja.
- Oder Bäume?
- Ne. Heuhaufen.
- Aja. Und hier ist dann ein Heuwagen. Ja, also das würde ich als…
- [Pause.]
- Als …
- Schön?
- Na ja …
- Harmonisch.
- Harmonisch empfinden. Auf jeden Fall.
- Aber denkst du auch, dass es in Realität so ausschaute? Oder nur auf dem Bild jetzt? Weil du vorhin davon sprachst, die Natur kopieren oder auf Leinwand …
- Ja.
- … bringen.
- Also ich meine, die haben die richtige Stellung. Wie die die Ähren lesen. Die schneiden sie ja nicht ab. Da ist der Mäher schon drüber gegangen und …
- Mhm.
- … die lesen die.
- Mhm.
- Und das glaube ich schon, dass die das der Natur abgesehen haben.
- Aber auch jetzt diese Stellung von den Personen, dass sie …
- Ja.
- …. so symmetrisch zur Seite … Und die so leicht bückend …
- Ja.
- … nach vorne.
- Ja. Das ist … finde ich realistisch. Die ist noch nicht ganz unten, hat aber ihre Schürze um, wo dann die Ähren eingesammelt werden. Und die sind eben gerade beim Bücken.
- Mhm.
- Also das empfinde ich schon als realistisch.
- Komposition in naturalistischer Malerei
- Mir fällt jetzt gerade bloß auf … Das sähe halt hier vielleicht komisch aus, wenn hier jetzt noch irgendwie ein Haus anfangen würde. Hier hinten.
- Ja.
- Und das aber zur Hälfte abgeschnitten wäre. Also wenn du jetzt ein Foto hier von gemacht hättest …
- Ja?
- … von der Situation. Wäre … äh … Wäre das hier vielleicht nicht ganz frei gewesen. Hier, am Anfang.
- Ja.
- Und hier wäre das nicht in den Bäumen verlaufen. Sondern die Häuser wären hier vielleicht noch an der Ecke gewesen. Ich kann mir aber vorstellen, dass der Maler das eben nicht harmonisch fand. Dass das Bild dann irgendwie so …
- Mhm.
- … zerrissen… so … cut … aussieht.
- Also du meinst …
- Und er wollte …
- … in der Wirklichkeit …
- … irgendwie …
- … noch mehr vielleicht drauf …
- Ich kann's mir vorstellen.
- … war. Er hat's gerafft.
- Ich kann's … Auch gerade, dass diese drei Personen so richtig schön …
- Ja.
- … im Zentrum sind.
- Ja.
- Und … Und ihr Blick ja von der rechten Seite in den Mittelpunkt geht. Und die ja sozusagen auch dort arbeiten, wo sie hinblicken.
- Ja. Ja. Also das … Das ist schon schön. Die … Die Arbeiterin [Räuspert sich.] oder Ährenleserinnen, die sind im Mittelpunkt. Und das andere ist Beiwerk. Aber angenehmes Beiwerk.
- Ja.
- Ergänzendes Beiwerk.
- Und wo hing das?
- Das hing bei uns immer. Das Bild habe ich ewig. Weiß nicht …
- Also in klein. Fotografie?
- … wo es abgeblieben ist. Ne. Das muss eine Fotografie gewesen sein.
- Ja. Und wer hatte das angeschafft?
- Meine Mutter. Oder so.
- Okay.
- Weiß nicht, wo das abgeblieben ist. [Räuspert sich.] Also das … Und wo hin gehört das? In den Realismus?
- Ja ja. Oder Naturalismus. Ich gucke dann noch einmal nach.
- Ja.
- Ich speichere mir das einfach ab und dann …
- Mhm.
- Sag' dir dann auch noch einmal, was das ist.
- Marke van Gogh Vincent van Gogh
- Ja. Ich meine, da sieht man schon den Unterschied. Also … äh …
- Zu van Gogh.
- Die Darstellung der … der Landschaft und … und die Frauen, die da arbeiten. Und hier ist das so ein … Abweichen von der Natur.
- Ich kann mir aber vorstellen, dass man im Nachhinein dieses Bild von van Gogh eher …
- Mhm.
- … einem van Gogh zusprechen kann.
- Ja.
- Wegen dem … Wegen der Technik. Wegen dem Stil, was er gemacht hat. Ne?
- Ja.
- Also dieses Bild, das kann für mich jetzt jeder x-beliebige Maler damals ge… gewesen sein.
- Wer ist es denn nun?
- Das weiß ich jetzt ja noch gar nicht mal. Ich gucke da noch einmal nach.
- Ja.
- Aber wir sehen es ja jetzt nicht an … an dem Gemälde. Ne?
- Nee. Also das würde ich nie für ein van Gogh halten eben.
- Ja aber … du könntest mir jetzt auch noch nicht einmal sagen, das könnte der und der sein. Weil so eine Abbildung, die … die ist ja sehr …
- Mhm.
- … sehr … ähm … schwammig. Also der Natur nachgebildet und …
- Ja, das könnte jeder gemacht haben.
- Genau! Na ja, jeder der's kann. Ne?
- Ja gut.
- Das muss man auch sagen. Aber das hat halt keinen …
- [Lacht.] [Sperren: Jeder], der ein Künstler ist.
- Genau. Aber das hat halt kein … keinen eigenen Stil.
- Ja.
- Eigener Charakter in Kunstwerk
- Also keinen eigenen Charakter, wo du sagen würdest, …
- Gut.
- … das würde ich dem zuschreiben.
- Ja.
- Und bei dem …
- Das muss es für mich aber auch nicht haben.
- … van Gogh …
- Bei einem Bild. Das muss …
- Ja.
- … keinen eigenen Charakter haben. Denke ich mal.
- Ja. Na das krasse ist ja aber, viele Künstler streben ja sowas an. Sich …
- Ja.
- Äh … Die sagen zwar nicht, sie wollen eine Marke aufbauen. Aber schon so ihre eigene Vorstellung und ihre eigene Technik …
- Also wenn ich das jetzt im Museum sehen würde … Ich weiß nicht, vor welchem Bild ich länger stehen würde. Wahrscheinlich vor diesen Ährenleserinnen.
- Mhm. Ich finde hier halt auch … Es ist eine Geschichte noch. Ne?
- Ja.
- Also du kannst da viel viel mehr so entdecken. Wohin die Blicke gehen. Was sie machen. Was im Hintergrund passiert.
- Jean-Baptiste Camille Corot Jean-Baptiste Camille Corot
- Und wie kriegst du jetzt raus, wer das war? Monet Claude Monet ? Oder so.
- Das willst du jetzt unbedingt wissen?!
- Ja.
- Okay. Dann warte.
- Monet ist das nicht. Ne?
- Ne ne. Wir gucken erst einmal hier, ob das …
- [Pause.]
- Wir machen's anders. Warte mal.
- [Tippgeräusche.]
- Wir tun das Bild mal in die Google Google Bildersuche.
- [Tippgeräusche.]
- Und das ziehen wir hier rein. Mal gucken, was jetzt hier passiert.
- Jetzt sehe ich's gar nicht.
- Ne, das wird noch geladen.
- [Räuspert sich.] Ach so.
- Hier haben wir ihn. Ich spreche ihn jetzt falsch aus. Schin Baptis Kamil Korot.
- Das hab' ich nie gewusst wahrscheinlich. Wie der heißt. Der …
- War ein französischer Landschaftsmaler.
- Ja.
- Passt jetzt ja zu dem Motiv.
- Ja. Der Schule von Barbizon. Also gut. Den … Den Namen habe ich wahrscheinlich nie gewusst.
- Ja. Aber ihr hattet trotzdem ein Bild halt von dem.
- Ja. Und wie hieß der? Jan Baptis Nochmal Kamil Koro.
- Koro. Okay.
- Na denke ich mal. [Räuspert sich.] Wenn der Franzose ist.
- [Tippgeräusche.]
- Okay. Das ist jetzt eine ganze Werkliste.
- Von dem Ko…
- Genau.
- …ro.
- Mal sehn, was der noch so gemacht hat.
- Mhm.
- Also ein Landschaftsmaler.
- Ja.
- Und solche Bilder würdest du dir halt höchstwahrscheinlich … länger angucken, oder …
- Ja, auf jeden Fall. Würde ich … Würde ich denken.
- Aber was sagt dir so ein Bild jetze. Also du siehst ein … Ich denke mal, du siehst … Du denkst jetzt ein Abbild der Natur sozusagen zu sehen. Was er jetzt gesehen hat, hat er noch einmal auf Leinwand getan und das…
- [Betrachten das Bild "Die Brücke Die Brücke von Nantes", Jean-Baptiste Camille Corot, zwischen 1868 und 1870, Öl auf Leinwand.] Die Brücke von Mantes, Jean-Baptiste Camille Corot, zwischen 1868 und 1870, Öl auf Leinwand
- Naturalistisches Bild entspricht nicht Realität
- Ja. Ob das nun wirklich ganz natur… äh …ell ist und der Natur nachgemacht ist, oder ob da ein Bogen mehr oder weniger ist … Was weiß ich. Die Brücke …
- Ja?
- … anders.
- Oder hier auch ein Baum dazwischen fehlt.
- Ja. Oder … Oder so. Also das interessiert dann eigentlich nicht so. Es ist einfach realistisch eben. Nicht? Oder schön. Der … Der hat wahrscheinlich auch nicht dagestanden. Der auf seinem Boot.
- Mhm.
- Oder so.
- Nicht die ganze Zeit, als es gemalt wurde.
- Das hat der bestimmt auch dazu gemacht. Nehme ich an.
- Ja.
- Aber die Art … äh … des Bildes eben.
- Ich speichere mir das Bild mal ab.
- [Tippgeräusche.]
- Jetzt ist die Frage halt … ähm … Also ich weiß jetzt halt, was für Bilder …
- … ich mag.
- … dir gefallen.
- Ja.
- Und was du … Ich weiß nicht. Du hattest am Anfang gesagt, was du als Kunst empfindest.
- J… J… Ja.
- Aber würdest du jetzt dem anderen die Kunst absprechen?
- [Sperren: Nein].
- Dass das nicht die gute Kunst ist. Oder …
- Äh … Nein. Kunst würde ich auch nicht beim Schrei oder … oder bei … äh … dem van Gogh absprechen. Aber es ist … andersartig. Also …
- [Pause.]
- Also dem … Den empfinde ich irgendwie, ja, etwas … Ja, ich hab' das Wort krank vorhin benutzt.
- kranker van Gogh und Munch Edvard Munch
- Der war glaube ich. Na der hat sich doch ein Ohr abge… äh … ähm … abgemacht.
- Ja und …
- Und ist dann auch irgendwann irgendwo gestorben.
- Und hat wahrscheinlich Suizid da gemacht.
- Ja.
- Aber. Diese Malweise. Die ist eben für mich … Ja, entspricht nicht einem gesun… Ich weiß nicht, wie ich da drauf komme. Wieso ich darauf komme. Der Schrei ist wieder anders.
- Der hatte dann aber, glaube ich, auch so … Bei dem Schrei bestimmt auch so Probleme. Psychisch.
- Was war denn das für einer.
- Ich gehe noch einmal darauf.
- Wie hieß der?
- Dieser Norweger.
- Ach so.
- Edward Munk.
- Ja.
- Ich ruf's gerade auf.
- Mhm.
- Symbolismus Symbolismus
- War hier … Norwegischer Maler und Grafiker des Symbolismus. Also … Und Sym…
- Mhm.
- …bolismus heißt ja, die wollten mit dem Bild etwas …
- Ja. Symbolisch darstellen.
- … darstellen.
- Nicht realistisch.
- Der Schrei ist ja sowas.
- Ja.
- Genau.
- [Tippgeräusche.]
- Expressionistische Richtung in der Malerei der Moderne. Eines epochemachenden Neuschöpfers. Heute sind seine Eigenart und sein Status auch im übrigen Europa und in der Welt anerkannt. Ja wie ist der zu seiner Zeit gesehen worden.
- [Tippgeräusche.]
- Wir gucken mal hier. Erfolg Erfolg und Krisen.
- Ach so. Steht dann auch immer.
- Gibt's.
- Ja.
Freitag, 30. Dezember 2016
Geradenbild Geradenbild Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link einen rahmenlosen Bilderhalter (53 EUR) bestellt Werkstatt AV-Labor Link Selbstporträt Selbstbildnis 2016-12-29 21-23-29 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 kleinen Stromschlag bekommen, als ich Zeichenmaschine mit Finger berührte Selbstporträt 2016-12-30 10-48-01 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 Arbeitszeit: 12:05 - ABBRUCH anfänglich wurden keine Striche gezeichnet, Stift wurde nur hin und her bewegt Maschine neu gestartet 12:15 - 12:32 (17 min) Selbstporträt 2016-12-29 18-45-21 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 Stift von davor weiter benutzt 12:33 - 12:50 (17 min) Stiftewechsel nach 1/2 Zeit Selbstporträt 2016-12-29 18-47-10 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 12:52 - 13:09 (17 min) Selbstporträt 2016-12-29 21-23-29 Link 13:12 - 13:30 (18 min) Selbstporträt 2016-12-29 18-47-48 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 13:34 - 13:56 (ca., da abwesend) Selbstporträt 2016-12-29 21-27-40 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 14:00 - 14:48 (ca., da abwesend) Geschwindigkeit auf 52 cm/s erhöht EMAIL an RAHMENBESTELLER SCHICKEN: "Können die mir noch einen RAHMENLOSEN Rahmen mitbringen? Ich möchte nicht zweimal Versand bezahlen. Überweise das Geld dann auch sofort." (für mich: dann habe ich gleich den Rahmen, den ich verwenden würde, wenn ich fünf Stück im Klassenraum gleichzeitig zeigen würde) wegen Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt genaue Maße noch einmal abgenommen Motiv: 66 x 202 cm Papierformat: 70 x 210 cm (dann auch ohne störendem Strich) Vorschau 18 mm Rahmen Link (nur Innenbereich) Vorschau 13 mm Rahmen Link (nur Innenbereich) FÜR MICH: BEIDE VORSCHAUEN AUSDRUCKEN!!!!! UND VERGLEICHEN!!!! DANACH DANN BESTELLEN!!! bei 18 mm eventuell mehr Raumtiefe, da seitlicher weißer Papierrand schmaler als Rahmen Motiv ist nicht ganz so schwarz wie Rahmen Modul 4 Prüfung Link Arbeiten weiter gesammelt und in Dokument abgelegt aktueller Stand Link Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Zweifel Zweifel an eigenen Arbeiten
- [Aufnahme Anfang.]
- [Mikrofon erst nach Beginn des Gesprächs angeschaltet.]
- Ähm …
- Diplomarbeit.
- Genau. Theorie.
- [Pause.]
- Ähm … Also mir geht's darum, weil ich selbst immer an meinen eigenen Arbeiten so zweifel, was die Bedeutung davon ist. Ob es sinnvoll ist das auszudrücken und warum es unbedingt andere Leute sehen sollen.
- Mhm.
- Ausstellungsbesucher
- Warum ja ganz viele Künstler eben Ausstellungen machen. Ähm … Und weil ich da selbst diesen Zweifel habe, … äh … versuche ich jetzt halt irgendwie eine Antwort … äh … von den Leuten, die solche Ausstellungen besuchen … Und das sind ja meistens …
- Mhm.
- Oder die eben nichts mit Kunst zu tun haben, sondern…
- Ja.
- … maximal halt Bilder sich ansehen.
- Mhm.
- Und das sind ja die meisten Leute eben. Also es gibt ja … Es gibt …
- Ja.
- Teilnehmer Kunstsystem
- … im Endeffekt ein Kunstsystem, …
- Mhm.
- … in dem halt aktiv Leute teilnehmen. Das sind die Künstler. Das sind die Kunststudenten Kommilitone , die das ja noch lernen. Das sind die … ähm … Museumsdirektoren und die Kuratoren, die solche Ausstellungen dann machen.
- Mhm.
- Und die kennen sich ja alle in diesem Gebiet aus. Und die reden alle groß rum halt, was es alles sein soll und was der Betrachter davon haben soll. Und so. Und am Ende…
- Da wird viel hineininterpretiert.
- Genau. Und am Ende ist es dann der Besucher, der … äh … äh … entweder etwas damit anfangen kann oder nichts damit anfangen kann.
- Ja.
- Unverständnis bei Besuchern
- Und mir kommt's so vor, als … äh … könnten viele oftmals mit so was gar nichts anfangen. Außer man liest sich halt Texte durch. Die Biografien und so weiter.
- Mhm.
- Aber die eigentliche Arbeit, um die es geht …
- Mhm.
- Dass da große Fragezeichen sind. Oder so Antworten …
- Na ja. Als Laie würde man sich dann ein Bild ansehen und das vielleicht zum Ausdruck bringen, was man da empfindet. Gerade. Ohne zu wissen … von dem Künstler etwas zu wissen. Oder so. Oder was meinst du?
- Stuhl als Kunstobjekt
- Na das ist eben die Frage. Also wenn ich in eine zeitgenössische zeitgenössisch Ausstellung gehe, wo jetzt zum Beispiel dieser [Zeigt auf einen Stuhl.] Stuhl ausgestellt ist. Einfach so. Sagen wir es mal so.
- Mhm.
- Und … ähm … Und ich sehe diesen Stuhl, aber kann damit irgendwie nichts anfangen. Also es bewegt in mir nichts. So.
- Mhm.
- Für mich ist es ein Alltagsgegenstand. In dem Moment Moment . Und aber ein Kurator kuratieren oder der Künstler, die haben ein riesen großes Ding in ihrer inneren Welt draus gemacht. So. Und das kommt beim Betrachter aber nicht an. Und entweder du liest dir dann einen langen Text durch.
- Mhm.
- Was der Künstler damit sagen will.
- Mhm.
- Oder es passiert bei dir nichts.
- Mhm.
- Und ich finde aber … Solche Arbeiten, wo nichts von sich aus passiert, beim Menschen, sind eigentlich … ähm … weiß nicht … Dann … Dann haben die einem eigentlich erst einmal nichts zu sagen. Sondern der Künstler hätte es …
- Ne. Na ja.
- … gerne.
- Beim Betrachter muss sich etwas regen
- Was heißt, es passiert nichts. Also ich muss ja nicht über jeden Künstler etwas wissen. Aber trotzdem kann ja, wenn ich ein Bild betrachte, etwas in mir passieren. Also ich kann …
- Ja?
- Empfinden ausdrücken. Oder … Oder … Was weiß ich. Kritik. Oder was es so ist.
- Das gehen wir gleich noch einmal durch. Wir sehen uns da ein paar Beispiele jetzt gleich …
- Ja.
- … an. Und du sagst halt, was dir spontan, genau!, dabei einfällt.
- Mhm.
- Ob das für dich jetze schon zur Kunst zählt. Und warum es jetzt zum Beispiel …
- Definition Kunst
- Ja aber. Mit dieser Definition Kunst.
- Ja.
- Das hätte ich schon ganz gerne definiert. Also ich würde als Laie das so empfinden, … äh … dass man meinetwegen Dinge aus der … äh … Natur, oder aus der Wirklichkeit, auf Papier oder Leinwand bannt.
- Mhm.
- Also das … bringt. Wie auch immer.
- Mhm.
- Das wäre für mich, ja!, Kunst. Von der Natur auf Papier zu bringen. Und wie würdest du das definieren? Kunst. Das Wort. Oder …
- Also das was man in der Natur sieht …
- Ja.
- Was …
- Oder Wirklichkeit.
- Oder … Oder … äh … Abbildung von Dörfern oder so, wo man so den Alltag zeigt. Oder so. Sowas meinst du jetze?
- Nee, ich meine, dass man den Alltag …
- Ja.
- … direkt dann darstellt.
- Okay.
- Also Natur …
- Okay.
- … sieht. Oder Wirklichkeit sieht und das dann … äh … auf die Leinwand bringt.
- Okay.
- Oder auf's Papier bringt.
- Und das wäre für dich jetzt Kunst?
- Das würde ich denken. Das ist Kunst. Oder? Oder was ist das wirklich?
- Na ich … Ich hab' da gar keine Antwort! Ähm … Ich … ähm …
- Na eigentlich müsstest du eine haben!
- Ne.
- Als Kunststudent.
- Mit Definition schwer tun, da es einzwängt
- Ja, aber ich zweifel ja die ganze Zeit. Deshalb hab' ich ja keine. Und ich hab' auch das Gefühl, dass niemand in diesem … dort an der Hochschule halt … einem … äh … sozusagen … äh … seine eigene Ansicht darüber sagen möchte. Weil das dann ja immer einzwängt. Und …
- Ja.
- … dann kommt jemand anderes und sagt: "Aber warum zwängst du das ein?" Also warum sagst du jetze, bei dir hört sozusagen Kunst dabei auf, … ähm … wenn es nicht mehr … äh … die Natur … äh … äh … auf Leinwand … äh … darstellt. Und den Alltag und …
- Mhm.
- … das was man draußen sieht dann …
- Ja und die Leinwand.
- Wie bei einem Foto, ne?
- Ja, genau.
- Malerei als Vorläufer von Fotografie
- Du siehst etwas und machst ein Knips und …
- Aber in früheren Jahrhunderten gab's ja keine …
- Ja.
- … noch nicht die Fotografie. Also hat man das versucht auf Papier oder …
- Das stimmt.
- … Leinwand oder so…
- Ja.
- … zu bringen. Denke ich mal.
- Das … Das … Das hab' ich ja auch so gelesen, dass damals das der Grund war, warum eben Maler … ähm … auch … äh … Die hatten ja auch Aufträge, ne?
- Ja.
- Und sollten dann von irgendwelchen Herrschaften …
- Ja eben.
- … oder so … ähm … Porträts und …
- Ja.
- Krise der Malerei
- … so machen. Und Landschaften abbilden und so. Die kamen dann halt in die Krise, als es dann Fotografie gab.
- Ja.
- Weil die ja in einer Sinnkrise waren. Und warum …
- Und warum. ..
- … malen wir überhaupt noch …
- Ja.
- … die Natur. Kopieren sie, wenn…
- Mhm.
- … es ganz andere Gerätschaften gibt, die …
- Mhm.
- … die das viel besser können. Und so.
- Die das noch genauer machen. Ja.
- Und ich glaube aber, das ist die Zeit, wo eben ein Wandel da stattfand.
- Mhm.
- Und zwar, dass die dann nicht mehr versucht haben, oder die Idee nicht mehr war, die Natur zu kopieren. Sondern … Sondern die subjektive Wahrnehmung …
- Mhm.
- … von dem, was man sieht, hineinzubringen.
- Mhm.
- Weil, das kann ja Fotografie in dem Moment erst einmal nicht.
- Ja.
- Landschaft
- So. Also wenn du eine Landschaft siehst …
- Ja.
- … äh …
- Was empfinde ich dabei. Das ist das Subjektive …
- Genau.
- … eben.
- Van Gogh Vincent van Gogh .
- Genau. Wir können ja zum Beispiel … Da fällt mir jetzt halt van Gogh ein. Einfach als … Ich hab' jetzt noch nicht nachgeguckt, aber …
- Ja.
- Wir können ja "van Gogh Landschaft" eingeben.
- Ja.
- Bei dem und bei anderen Künstlern von damals ist halt das Gute … Die haben ja Motive …
- Ja.
- … genommen, die die Betrachter immer noch …
- Mhm.
- … verstehen.
- Ja.
- So.
- Mhm.
- Und das ist ja bei heutiger Kunst oft nicht mehr so.
- Mhm.
- Das da.
- [Pause.]
- Nehmen wir mal das da. Da gibt's auch was. Da müsste ich dann mal nachgucken … äh … wie das genau heißt. So. Du hattest jetzt gesagt, … äh … die Natur sozusagen kopieren. Also auf Leinwand bringen.
- [Betrachten das Bild "Weizenfeld mit Zypressen", Vincent van Gogh, 1889, Öl auf Leinwand.] Weizenfeld mit Zypressen, Vincent van Gogh, 1889, Öl auf Leinwand
- Ja.
- Wir haben hier eine Leinwand. Höchstwahrscheinlich. Und Farben. So wie du …
- Ja. Mhm.
- … es dir vorstellst.
- Mhm.
- [Pause.]
- Ja.
- Gehört das für dich noch dazu? Als … Weil das ist ja nicht mehr realistisch. Ne?
- Unterschied realistische und subjektive (krank?) Malerei
- Also das ist für mich nicht mehr realistisch. Äh … Es ist aber noch eine Landschaft zu erkennen. Die aber irgendwie für mich mehr merkwürdig, ja, fast ein bisschen krank, vorkommt.
- Warum krank?
- Weiß ich nicht. Weil man so die Wolken nicht sieht. Oder auch nicht die … die Strichführung. Oder …
- Du meinst diese Wellenform.
- Ja. Ja.
- Wir können ja mal etwas näher 'ran gehen. So.
- [Räuspert sich.] Ich muss die Brille erst einmal putzen.
- Ich kann's noch näher ranzoomen.
- Ja. Ne. Lass jetzt erst einmal das so.
- Mhm.
- Das ist ja schon ein Stückchen … Ja, also dieses Kornfeld. Oder so. Das könnte man direkt noch, ja, so empfinden. Und sehen. In der Wirklichkeit. Wie da der Wind so …
- Mhm.
- abartig als Beschreibung
- … bisschen drüber fegt, während die Bäume und der Hintergrund schon etwas abartig sind.
- Mhm. Das sieht man hier halt ganz gut. Bei den … Was sind das? Pappeln oder so.
- Ja. Nee. Äh … Warte mal. Wie heißen die? Äh … Lebensbäume. Oder so.
- Okay.
- Ich weiß nicht, ob's Pappeln … Wenn's ein Laubbaum ist, dann könnte es eine Pappel sein.
- Mhm.
- Von der Form her.
- Weil die bestehen ja auch aus den Strichen. Wie halt dieser … dieses Feld.
- Ja.
- Unten. Aber sie haben ja noch insgesamt so 'ne … äh … so 'ne Form. Ne? So 'ne …
- Ein Strich kann naturalistisch oder abstrakt sein
- Ja, aber die Striche sind ja echt. Irgendwie. Oder empfinde ich noch als echt. Äh … Diese Kornähren.
- Weil die in Wirklichkeit …
- Also weil das so … Ja. Das könnte so noch Wirklichkeit sein.
- Mhm. Das hier dann zum Beispiel nicht mehr. Das sind diese Linien …
- Und ja. Und das empfinde ich als … Geht's noch ein kleines bisschen größer?
- Na es kommt drauf an, wohin du hinzoomen willst.
- Ja. Ja gut. Gut. Gut. Gut. Ja. Ne. Das ist jetzt etwas unscharf.
- Na das ist alles jetzt unscharf.
- Ja. Weil's zu groß ist. Ja.
- Eine Vergrößerung.
- Ja.
- Die Berge, die sind …
- Ja.
- Ne?
- Ne. Also das ist dann schon … nicht mehr so Natur.
- Aber ich denke mal, das … das ist eben diese …
- Insgesamt ist es …
- Ja genau.
- … ist es … ja schon noch … Es ist eine Naturnachbildung. Die aber, ja, nicht ganz natürlich ist.
- Natur kopieren versus empfinden
- Warum denkst du aber, hat er das nicht nur kopiert.
- [Räuspert sich.] Na ja. Er empfindet das vielleicht anders als ich es empfinden …
- Okay.
- … würde.
- Das wäre dann eben dieses Subjektive. Ne?
- Subjektive eben.
- Wo ich gesagt hatte, das mit der Fotografie kam auf und vielleicht …
- Ja.
- … gab's …
- Ja.
- … ja dann … Ich weiß es nicht ganz genau.
- Ja.
- Aber warum soll man nur noch etwas kopieren. Geht's nicht eher darum, wie man die Natur wahrnimmt?
- Das Empfinden.
- Genau! Und ich denke, genau das war, glaube ich, auch mit sein Thema. Ich hatte vorhin mal kurz was drüber …
- Ja.
- … gelesen. Halt. So dieses …
- Mhm.
- Diese Wahrnehmung von der Natur und …
- Ja.
- Und diese Bewegung, die da drinnen ist.
- Ja.
- Er ist ja dadurch bekannt geworden. Ne? Durch diese Bilder, wo er halt …
- Und diese Strichführung.
- … mit dieser Strichführung gearbeitet …
- Ja.
- … hat. Und so.
- Schön und nicht schön
- Ja. Aber wie gesagt. Das empfinde ich dann schon nicht mehr so schön. Während das Kornfeld für mich sehr schön ist. Oder sehr echt erscheint.
- Sag' mal schön. Du sagst jetzt schön. Also was … Was ist für dich schön?
- Also … ähm … Na ja. Man kann bei einem Bild von vorne herein ganz negative Empfindungen haben.
- Mhm.
- Es gibt ja nicht nur schöne, harmonische Bilder, sondern auch ganz … ja … hässliche. Oder die einem Angst einjagen. Oder … Oder …
- Mhm.
- Oder solche Bilder. Dann eben. Nich? Und dazu gehört das aber nun nicht!
- Der Schrei
- Ich tippe mal eben "Der Schrei" ein. Kennst du denke ich mal.
- Nein. Das ist auch von van Gogh?
- Ne ne ne. Ich muss auch gleich noch einmal gucken, wie der … wie der genau heißt.
- [Pause.]
- Von … ähm … Eduard Munk. Munk.
- Ach Munk.
- Ist ein ganz bekanntes.
- Na ja gut. Also den Namen hab' ich schon einmal gehört.
- Das ist von 1893, dieses Bild. Ich mach's mal groß.
- [Betrachten das Bild "Der Schrei", Edvard Munch Edvard Munch , 1893, Tempera auf Pappe.] Der Schrei, Edvard Munch, 1893, Tempera auf Pappe
- Ja.
- Das ist ja jetzt ein riesen Bild. Also du hast gerade von schön … äh … geredet. Du erkennst die Landschaft noch.
- Ja.
- Schön, da echt
- Für dich wäre es aber eher … also ist das Feld schön, weil es …
- Ja.
- … noch die …
- Das ist für mich noch echt.
- Genau. Wie es in echt ist. Deshalb …
- Ja.
- … findest du das halt schön.
- Mhm.
- Aber das ist halt schon zu … zu abstrahiert für dich.
- Ja. Mhm.
- Die Form ist halt … Gibt nicht … Also das Objekt wird nicht mehr so dargestellt, wie es eigentlich …
- Ja.
- … ist. Sondern ist ja schon abgewandelt.
- harmonische / disharmonische Bilder
- Also es ist schon noch harmonisch.
- Ja.
- Mit einem Stich … Disharmonie! [Lacht.] Drinne. Sagen wir's mal so.
- Ja.
- Ja.
- Auch mit den Farben.
- Ja.
- Ist ja ziemlich … äh … grell.
- Ja die Farben gehen fast noch.
- Ja. So das wäre jetzt halt … Wenn du sagst …
- Ja.
- Ist es für dich schön? Hässlich? Oder sag' mal was dazu. Zum Schrei.
- [Pause.]
- Zu dem Bild.
- Der ist … Dieses Bild ist also für mich gar nicht mehr harmonisch.
- [Pause.]
- Gar nicht schön.
- Wie leitest du das ab?
- [Pustet Luft aus.]
- Also das Gegenteil … Hässlich. Oder …
- Hässliche Bilder
- Hässlich ist wieder zu viel gesagt. Äh … Das Thema ist aber getroffen, würde ich sagen, wenn das "Der Schrei" heißt. Man sieht die Frau, ja!, schreien. Den Mund weit auf. Und die Arme hoch gehoben. Aber es ist für mich … Also … Tja… Nicht mehr so richtig harmonisch.
- Also du würdest es dir jetzt nicht unbedingt an…
- Ich würde es …
- …schauen im Museum? So länger davor stehen.
- Generationenfrage
- Ja. Also ich könnte mir vorstellen, dass meine Generation vor, ja!, sehr harmonischen Bildern ein bisschen länger ausharrt als vor disharmonischen Bildern eben.
- Was bist du denn für eine Generation? Welches Jahr?
- Jahrgang 31. Uralt.
- Okay. Aber das ist ja von 1890. '93. Oder so.
- Ja.
- Das ist ja noch älter. Also da gab's ja bereits viele solcher Bilder. Und van Gogh hatte …
- Ja.
- … glaube ich auch in dem Zeitraum gelebt.
- Ja.
- Auflehnung gegen den Realismus
- Es gab ja ganz viele Künstler, die genau …
- Mhm.
- … in dieser Zeit herumexperimentiert haben.
- Ja.