Diplom
Dienstag, 27. Februar 2018
[wv=A0-8]Werkstatt Plastisches Gestalten Link (mit Notizen der letzten Tage) verhüllt verhüllt Link Büste Büste aus verlorener Form geschlagen Link Kopf aus Silikonform Silikon gegossen, als Ausgangsform für Plastilinbüste / Tonbüsten zerdrückter Kopf gewässert für spätere Bearbeitung Link an zerdrücktem Gipsguss Gipsguss Details ausgearbeitet Link Kopf aus Plastilin weiter modelliert Diplom Ausstellung Link Gesehen auf instagram Instagram , User artspringboardDienstag, 20. Februar 2018
Diplom Ausstellung Link Gesehen auf Instagram Instagram , User hteucher Werkstatt Plastisches Gestalten Link neue Plastik aus Plastelin, Draht, Holz, Schrauben Link Verlorene Form Verlorene Form über Nacht in Wasser, damit Ton quillt Link an zwei Rundschlingen befestigt mit Hebekran aus Behälter gehoben Link bei Versuch zu öffnen eine Seite abgeplatzt, Ton händisch entfernt Link zwischendurch leicht zerdellten Tonkopf für weitere Verlorene Form vorbereitet Link Ton von Verlorener Form entfernt, gereinigt Link abgeplatzte Teile mit Gips aneinandergefügt, danach mit Ratschengurt für Schwenkvorgang stabilisert Link Verlorene Form für zerdellten Kopf hergestellt LinkFreitag, 16. Februar 2018
HGB Rundgang HGB Rundgang 2018 Link Diplom Ausstellung Link HGB Galerie Link Fernsehbeitrag Leipzig Fernsehen Fernsehen LVZ-Beitrag, Foto André Kempner Link Link Standpunkt Link Überlegung Atelier 1 Kostenfrage (aufs Jahr gerechnet nicht wenig) 2 Voraussetzungen: A mindestens 20 - 30 qm wegen plastischem Arbeiten B kann unrenoviert sein C muss wegen Geräten gut abgesichert werden können eventuell XY-Plotter Plotter , Drucker, Computer, Kameras, … D Luftfeuchtigkeit normal, beheizbar wegen Papierarbeiten / Büchern / Maschinen E Wasseranschluss wegen Gips / Ton F Atelier wird dreckig werden und dreckig bleiben, also keine normale Mietwohnung Gips / Ton auf Boden G Bei Plotter und Gipsarbeiten viel Lärm Werkstatt Plastisches Gestalten Link (mit Notizen von gestern) neue Plastik angefangen mit Bindedraht, Plastilin, HolzstückenMittwoch, 14. Februar 2018
Einzelgespräch Mark und Schellbach Link (Notizen vom 12.2.) Gespräch über Diplom-Prüfung, Ansichten der Kommission Kommission und Frage wegen eventuellem Meisterschülerstudium Standpunkt Link 1 verstehe eigene Arbeit eher als Versuch denn als angekommen / fertig (wie anscheinend von Kommission teilweise [für mich nicht nachvollziehbar] bemängelt) 2 viele unterschiedliche Techniken und Stile ausprobiert 3 seit ca. zwei Jahren neuer Weg im Plastischen mit Ton und Gips Vorstellung: 1 da ich trotz Diplom nicht das Gefühl habe, ein Handwerk Handwerk zu beherrschen, sehe ich mich nicht wirklich in der Lage, mit gutem Fundament Position zu beziehen 2 aktuell Grundkenntnisse Plastik in Werkstatt erlernt 3 mir fehlt noch mehr Studienzeit, um im Bereich der Plastik zu einer Arbeit zu gelangen, die mehr ist als nur ein Versuch / eine Studentenarbeit 4 neben Werkstatt Plastisches Gestalten auch Metallwerkstatt dafür wichtig (Grundkenntnisse Schweißen erlernen, um selbstständig Ständer und Grundgerüst für Plastiken bauen zu können) Verlangen: 1 handwerklich gefestigter werden und darüber zu einer eigenen Form finden 2 Unter Handwerk verstehe ich auch: genauer Sehen lernen (das, was meiner Meinung nach im Grundstudium bei Malerei / Bildhauerei Bildhauerei / … geschieht) 3 bisheriger Weg dabei ideal, da Studiengang / Klasse offen für viele Wege 4 Bildhauerei-Studium für mich zu eingeengt 5 möchte jederzeit Collagen, Zeichnungen, Computerarbeiten, … gleichzeitig bearbeiten (Offenheit in Wahl der Technik hat Vor- und Nachteile, aber kommt meinem Wesen am Nächsten) HGB Rundgang HGB Rundgang 2018 Link Diplom Ausstellung Link (Notizen vom 13.2.) Treff in Galerie zur Besprechung wegen Diplomanten-Ausstellung (Notizen vom 14.2.) Aufbau Ausstellung in Galerie neben geplottetem Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt auch kindliche Zeichnung Kinderzeichnung , einfaches Gesicht, Fotocollage, expressives GesichtMittwoch, 7. Februar 2018
Diplom Arbeit Link Raumansicht Abschlussprüfung 11:00 - 11:45 Raumansicht Raumansicht weitere Ansichten Link Link Link abgeänderte Schlussworte: "Was ich nach über fünf Jahren Studium sagen kann: Ich habe in dieser Zeit so viel über Kunst im Allgemeinen und über meine Arbeit im Speziellen erfahren, wie davor nicht - und vielleicht auch danach nie mehr. Ich hoffe, diese Arbeiten hier, die dabei nur einen Bruchteil der in der Studienzeit entstandenen Arbeiten darstellen, sind Zeugnis dafür. Ich bin FROH, dass mich die Fragerei der letzten Jahre verunsicherte. Nur so konnte ich meine Irrwege erkennen, andere Pfade einschlagen und mich zuletzt - auch wenn es etwas sehr pathetisch klingen mag - dem Sehen zuwenden. Ja, die Fragerei gehörte dazu! Nur lassen Sie mich bitte an meinem letzten Tag als Student Kommilitone ein Wort nicht mehr hören müssen: WARUM." neben Kommission Kommission ca. 40 Kommilitonen, Mitarbeiter, Auswärtige anwesend Schmutz in Waschbecken von einem Mitglied der Prüfungskommission als Teil meiner Arbeit gesehen, dabei einfach nur vergessen sauber zu machen Nach Abschlussprüfung Abbau, Werkstatt aufgeräumt, Müll entsorgt Friedrich Fröhlich, Diplom-Künstler Diplom-Künstler Note für Präsentation und Kolloquium: 2,0 (Gut) Friedrich Fröhlich, guter Künstler Friedrich Fröhlich, Durchschnitts-KünstlerSonntag, 4. Februar 2018
(mit Notizen von gestern) Diplom Arbeit Link Aufbau im Klassenraum Ganzkörperplastik Link Büste Büste mit Spiegel Spiegelbild weiter an Büste im Klassenraum gearbeitet Sonntag vor 19:00 wieder in Werkstatt bringen für Gespräch am Mittwoch: mein Grund ist [Sperren: Neugier] und [Sperren: Suche] nach einem wie auch immer gearteten Anfang einmal ist es ein einfaches grafisches Element, aus dem ganze Bilder entstehen ein anderes mal das Nichtsehen einer Arbeit dann ist es eine kindlich anmutende Zeichnung hier eine aus einem Tonklumpen modellierte Büste bei Frage, ob Büste und Plastik fertig: noch unzufrieden, werde sie weiter bearbeiten und vor Ende Semester abgießen Einleitung überarbeitet: "Der erste Gedanke, der Ihnen kam, als Sie den Raum betraten, wird wohl jener gewesen sein: Friedrich beschäftigt sich also mit dem Selbstbildnis Selbstbildnis ! Da möchte ich einwenden: Ja, Sie sehen mich - aber keine Selbstbildnisse im Sinne einer Auseinandersetzung mit der eigenen Person! Mein Gesicht ist nicht [Sperren: Thema], sondern [Sperren: Gegenstand] meiner Arbeit. Thema bedeutet, ich stellte mir die Aufgabe Selbstbildnisse zu malen, zu zeichnen, zu modellieren. Fänge danach dann an zu arbeiten und würde mit dem Ergebnis meine Position zum Thema bilden bzw. festigen. Dem ist nicht so. Ich betrachte mein Gesicht als Gegenstand. Es ist ein Gegenstand, an dem ich mich: Abarbeite. Um etwas darstellen zu können, braucht es ein Motiv. Für manch einen Künstler sind es Blumen, nackte Frauen und Stühle, die gemalt werden, um sich darüber zum Beispiel einer Technik oder einem Stil zu nähern. Oder einfach: Um dem Drang nach Tun zu befriedigen! Für mich ist es: Mein Gesicht. Ja! Hinter diesen Arbeiten mit den vielen Strichen, welche aus der Nähe betrachtet nichts als Striche sind, aber von weiter weg zu einem Motiv verschwimmen, verbirgt sich eine konzeptuelle Idee. - Allem Seienden muss ein unteilbares Irgendwas zu Grunde liegen! - Aber diese Idee: Ist, wenn ich heute selbst auf die Arbeiten schaue, eigentlich nicht wichtig! Ja! Bei dieser vereinfachten Ansicht eines Gesichtes verbirgt sich ein radikaler Gedanke. - Zurück zu den Wurzeln! - Aber auch der: Nicht mehr wichtig! Ja! Dieses Porträt hier ist entstanden, weil ich eine Bildidee hatte, für das ich so ein entstelltes Ding meiner Selbst brauchte. Aber auch hier: Der Grund - nicht wichtig! Die seit Grundstudium von Professorenseite gestellte Fragerei, wo alles mit [Sperren: warum, warum, warum] anfängt, hat in mir einen Absturz bewirkt. Ich wusste kurz vor dem Diplom gar nicht mehr, [Sperren: was] ich da eigentlich mache. Was ich eigentlich [Sperren: will]! Jetzt: Weiß ich es. Ich will nicht mehr, als das: Ausprobieren! Ich möchte spielen dürfen! Ich möchte sehen dürfen, was passiert, wenn ich einen Strich zeichne; Noch einen und noch einen. Ich möchte Farbpigmente in Kleister tränken, mit dem Zeigefinger in das kalte Gemisch tunken und auf Papier ein einfaches Gesicht malen! Ich möchte mich zurückziehen dürfen! Ich möchte diesem ständigen [Sperren: Warum] - wie hier bei dieser Arbeit - eine Sperrholzplatte entgegenhalten! Und wenn das [Sperren: Warum] verschwunden ist, möchte ich schauen, was noch entsteht, wenn ich meinen Kopf ausschalte und zusehe, was meine Hände machen. In den letzten Monaten habe ich bei mir einen Schaffensdrang gespürt, der entstand, als ich anfing, meine Arbeit nicht einem Thema zu unterwerfen und danach zu hinterfragen, sondern: [Sperren: anzusehen]. Die Oberfläche mit den Augen abzutasten und sie - im Falle dieser hier ausgestellten Büste - mit Händen zu formen. Diese neue Sicht auf die eigene Arbeit und auf die Arbeit der anderen, hat sich hier vollzogen: Im Keller der Hochschule. Da, wo ich viele Monate lang mit meinen Händen Tonklumpen an Tonklumpen pappte. Wo ich Gips mit Wasser mischte. Wo ich mit dem Klüppel Gips von Gips trennte. Wo ich mich im Spiegel selbst sah. Mich sah, wie ich mit einem simplen aber umso schwerer zu beherrschenden Mittel einen Kopf formte - Mit: Dem [Sperren: Sehen]. Ich bin [Sperren: froh], dass mich die Fragerei der letzten Jahre in eine Enge trieb. Nur so konnte ich das für mich Störende erkennen, mich davon losreißen und mich zuletzt - auch wenn es etwas sehr pathetisch klingen mag - dem Sehen zuwenden. Was ich nach über fünf Jahren Studium sagen kann: Ich habe in dieser Zeit so viel über Kunst im Allgemeinen und über meine Arbeit im Speziellen erfahren, wie davor nicht - und vielleicht auch danach nie mehr. Ich hoffe, diese Arbeiten hier sind Zeugnis dafür. Ja, auch die Fragerei gehörte dazu! Nur lassen Sie mich bitte an meinem letzten Tag als Student Kommilitone ein Wort nicht mehr hören müssen: [Sperren: warum]." Einzelgespräch Mark Link Friedrich Fröhlich, zufrieden (Notizen von übermorgen) Einleitung weiter überarbeitet nur eine Gipsbüste wird neben zwei Tonplastiken gezeigt Raum mit Kommilitone gestrichen, heute gereinigt aktuelle Raumansichten Link Link Link LinkFreitag, 2. Februar 2018
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Kunstkritik Link verhüllt verhüllt Link Büste Büste Link Geradenbild Geradenbild Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Wie gestern in einem Gespräch … Wie ich gestern in einem Gespräch mitbekam, sind in den Arbeiten …
- [Schlucken.]
- … viele Themen …
- [Klick.]
- Oder werden in den Arbeiten viele Themen behandelt, die ich gar nicht mit … ähm …bedacht habe.
- Das sind Sachen, die … sehr abstrakt sind. Also wo ich gedanklich gar nicht mitkommen kann.
- Ich bin da weniger Theoretiker.
- [Schlucken.]
- Und ich muss da sagen: Ähm … Was mich da getrieben hat, das war die [Sperren: Neugier].
- [Schlucken.]
- Die … ähm … Büste. Da mag viel mitschwingen. Sowas, na ja, wie die Büste über die Jahrhunderte … ähm … behandelt wurde. Was sie für die Gesellschaft bedeutet hat. Ähm … Welche Formen es davon gibt. Was das über das Selbst aussagt. Ähm … Über Inszenierung Inszenierung !
- Was weiß ich.
- Aber das sind alles so Sachen, die haben mich da überhaupt nicht … ähm … dazu bewegt, … ähm … diese Büste zu modellieren. Sondern das war tatsächlich die …
- Neugier!
- Zu … ähm … Verstehen zu wollen, wie der Kopf funktioniert. Oder wie [Sperren: ein] Kopf funktioniert.
- Das selbe eben beim Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt .
- Was ist … Was ist der Körper?
- Wie … Einfach mal selbst vermessen! Einfach mal selbst … ähm … modellieren, um zu sehen …
- [Schlucken.]
- Oder eben um zu verstehen, wie er … wie er funktioniert.
- Natürlich nur oberflächlich.
- Also … Ich taste mich da sozusagen langsam heran.
- Aber: Die [Sperren: Neugier] war's.
- Bei den Geradenbildern und bei den verhüllten Arbeiten habe ich tatsächlich mal einen anderen Ansatz gehabt. Also egal, um welche Arbeit es sich handelt: Es spielt immer eine Rolle … ähm …
- Ursprung Ursprung ist halt ein blödes Wort.
- Ähm … Zu einem [Sperren: Anfang] zu kommen. Oder zu gehen. Weil ich irgendwelche Fragen habe, die, wenn ich mittendrinne anfange, nicht beantwortet bekomme.
- Bei den Geradenbilder war es, dass ich das Gefühl hatte, … ähm … ich möchte nicht auf anderer Arbeit aufbauen. Ähm … Weil ich dann nicht verstehen kann, was meine eigene Arbeit ausdrücken kann.
- [Schlucken.]
- Und deshalb wollte ich eben zum … zu einem ganz einfachen Element. Mit dem ich sozusagen anfange.
- Spielerisch.
- Ähm … Voranzukommen.
- Also selbst etwas zu entwickeln. Von anfang an. Wo ich so sagen … Selbst nachvollziehen kann, wie es entstanden ist.
- So wie ich dazu gekommen bin.
- Und das war eben die Gerade. Davor der Punkt.
- Der Punkt, wie ich dann eben … äh … auch selbst in Texten geschrieben habe, für mich …
- Der ist tot! Und erst die Linie, oder die Gerade, die ist die erste Bewegung.
- Später habe ich dann von Kandinsky Wassily Kandinsky so etwas Ähnliches auch gelesen. Und … Ja. Das war sozusagen: Einfach gucken, … ähm … Beim Kleinsten sozusagen anfangen und schauen, … ähm … was sich daraus entwickelt.
- Bei den verhüllten Arbeiten ist es wieder etwas … etwas anderes der Grund gewesen.
- Da gibt es bestimmt auch viele Gedankengänge, … ähm … die ich alle nicht berücksichtige! Habe mich da … Oder das hat mich ja selbst beschäftigt, mit den religiösen Ansätzen der Verhüllung.
- [Schlucken.]
- Ähm … Dort war es eben die … ähm … der Zweifel Zweifel . So ein großes Wort. Sondern so ein …
- Na das Hinterfragen der eigenen Arbeit. Aber eben auch die der anderen. Die ich gesehen habe.
- Ob das … Na ja. Das war halt so meine Reaktion. Zum einen eben der Wunsch, etwas zeigen zu wollen.
- Der Mensch hat den Wunsch gesehen zu werden. Von anderen beachtet zu werden.
- Und gleichzeitig sich aber wieder zurückzunehmen. Ähm …
- Warum auch immer!
- Das kann ich jetzt ja auch viel drüber nachdenken. Ähm … Aber ich behaupte, selbst dort war es die [Sperren: Neugier] zu sehen, … ähm … was passiert, wenn ich eine Arbeit eben in eine Box reintue und ausstelle. So.
- Ich habe viel darüber geschrieben. Aber eigentlich: Neugier ist das zentrale Motiv.
- Und, neben der Neugier, so ein … so ein … so eine Anfangsidee.
- Es ist ja auch wieder zu so einem Anfang. Zu zeigen, nichts zu sehen. Oder eben nichts zu sehen erst einmal. Und daraus entwickelt sich vielleicht etwas.
- Wenn auch nur im Kopf!
- Also bei all den Arbeiten … ähm … gibt es eine Frage nach einem [Sperren: Anfang].
- Ob jetzt im … ähm … in der Technik. Wie bei der Plastik eben. Modellieren. Technik.
- Dann die Büste nehmen. Ähm …
- Wie beim grafischen Element der Linie. Woraus besteht ein Bild? Oder was wäre da der kleinste … oder die kleinste Einheit? Abgesehen vom Punkt.
- Oder eben so ein gedanklicher Anfang. Nichts sehen. Und aus dem Nichtsehen entstehen dann erst etwas.
- Und … ähm … Jetzt eben von dem Komplex abgesehen: Einfach [Sperren: pure Neugier].
- Auch bei den Fotocollagen. Schauen, was passiert denn jetzt, wenn ich ein Foto zerreise und neu zusammensetze?
- Einfach gucken, was passiert!
- Neugier halt!
- Und das ist vielleicht wichtig, dass ich das dann … na ja … bei dem Gespräch eben … ähm … Egal, was jetzt an Gedankengängen kommen. Die sind interessant. Das gefällt mir, was alles entstehen kann. An Zusammenhängen.
- Da hat ja jeder … Da hat ja jeder einen anderen Zugang zu. Das ist das Schöne daran. Auch wenn ich jetzt eben nur ein einfaches Motiv wie ein Selbstbild nehme. Und Techniken, die … die ziemlich leicht zu verstehen sind. Nachzuvollziehen sind. Eigentlich. Oder Stil, der sehr einfach nachzuvollziehen ist.
- Da gibt es halt viele unterschiedliche Ansätze, wie man da ran gehen kann.
- Meiner ist halt anscheinend das Interesse und irgendwie immer die Suche nach irgendwie einem Anfang.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 1. Februar 2018
Klasse Bildende Kunst Link Klassenraum mit Kommilitonen leer geräumt Diplom Arbeit Link Arbeiten für Diplom für morgen bereitgestellt (Notizen von morgen) erste Arbeiten gehangen, morgen Leiter besorgen (Notizen von übermorgen) Leiter besorgt, Freitag ab 13:00 wieder Gespräch im Klassenraum über Setzung der Arbeiten erste Setzung Setzung Büste Büste im Raum Link aktueller Zustand Büste noch nicht gehangene Arbeiten "Ich möchte mich mit nichts Geringerem beschäftigen als mit dem Kosmos Kosmos ." Link "Ich glaube, ich möchte von Zeitgenossen abgelehnt werden. Ich möchte kämpfen können dürfen!" Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link an Büste weiter modelliert Augen und Oberkörper (Notizen vom kommenden Tag) Büste wieder aufgerauht, Asymmetrien Asymmetrie eingebaut Ohren morgen neu aufsetzen (Notizen von übermorgen) mit Werkstattleiter Büste und Ganzkörperplastik in Klassenraum transportiert bis Sonntag zum Einzelgespräch im Raum aufgestellt lassen, danach wieder in Werkstatt (Notizen von heute) mit Kommilitone Kommilitone weiter an Beinen gearbeitet Körperstellung versucht eindeutiger umzusetzen Brust mit leichter Schräge, Hüfte, Beine einige Fehler nicht mehr korrigierbar, da Ton um Stahlstäbe schon zu hart, würde Lufträume erzeugen Friedrich Fröhlich, trotzdem zufriedenMontag, 29. Januar 2018
Diplom Arbeit Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link (mit Notizen der letzten Tage) nach Einzelgespräch: Oberkörper und Beine sind wie zwei Körper Körperhaltung unklar Standbein, leichte Schräge im Oberkörper, Beinrichtung: nicht zusammenhängend gedacht nächste Plastik vorher skizzieren, Richtungen und Position klären mit Modell Bein- und Fußbereich bearbeitet aktueller Stand Link Link Link Link aktueller Stand Ganzkörperplastik Diplom Arbeit Link alle Papierarbeiten gerahmt LinkFreitag, 19. Januar 2018
Werkstatt Plastisches Gestalten Link neuer Zwischenstand aktueller Zustand Link Vorderansicht rechte Seite Link linke Seite Werkstatt Holzwerkstatt Link (von gestern) HGB Rundgang HGB Rundgang 2018 Link Kasten für verhüllte Arbeit fertig gebaut in Schattenfugenrahmen befestigt, um 1 mm zu weit nach rechts für Diplom / Galerie Arbeit im Klassenraum aufbewahrt (noch ältere Notizen folgend) Diplom Arbeit Link Klasse Bildende Kunst Link E-Mail an Klasse wegen Klassenraumnutzung zum Diplom Hallo Klasse! Hier Friedrich. (Der, der immer so ruhig da sitzt.) Ich mache ja im Februar, kurz vorm Rundgang, mein Diplom. Meine Präsentation wird im Klassenraum stattfinden. Das heißt: Er müsste schon etwas früher als normalerweise ausgeräumt werden. Der Zeitplan: 31.1.: Raum 2.30 wird leer geräumt 1.2.: Raum wird gestrichen 2.2. - 6.2.: Arbeiten hängen 7.2.: Diplomprüfung im Klassenraum (danach Abbau der Arbeiten) Meine Bitte an alle, die noch Sachen im Raum haben: könntet ihr diese bis zum 31.1. (ein Mittwoch) herausnehmen. Sachen für den Rundgang können sicherlich wieder im Büro gelagert werden bzw. hinter der Wand. (Da dann halt nicht unbedingt Müll abladen.) Bei Fragen steht euch das Friedrich-Support-Büro unter frfr@hgb-leipzig.de zur Verfügung! Vielen Dank und einen Gruß von´ Fr²Mittwoch, 17. Januar 2018
Klasse Bildende Kunst Link Büste Büste und große Bilder umgestellt, da Kommilitonin Kommilitone für Tests Wände benötigt Diplom Arbeit Link Werkstatt Holzwerkstatt Link ab 9:30 Kasten für verhüllte Arbeit gebaut zweite Holzplatte 80 x 100 cm zugesägt Leisten auf 25 mm gehobelt, auf 45-Grad-Gehrung gesägt Holzplatten bei Leistenbreite um 5 mm verdünnt Leisten an Rückplatte geleimt morgen früh Vorderplatte befestigen und Seitenbereiche sauber angleichen Einzelgespräch Schellbach Link Arbeiten im Klassenraum gezeigt mit aufgestellter Ganzkörper-Plastik Blattarbeiten in rahmenlose Bilderhalter (morgen noch bestellen, direkt in HGB liefern lassen) keine Arbeitsblätter aus Werkstatt zeigen, nur solche, die ich selbst als Arbeit sehe zusätzlich Fotoausdruck Hinterkopf zeigen in Werkstatt mit ihm Büsten angesehen entweder nur Ganzkörperplastik zeigen, oder mit mehreren Ton-/Gipsbüsten in Tagen vor Diplom ausprobieren eventuell zu viel und unfertig naturalistische Büste könnte ständig mit mir verglichen werden, Ablenkung von Ausstellung wenn Ganzkörperplastik als einziges, dann im Raum konzentrierter Einleitungstext ihm in kommenden zwei Wochen vorlesen ca. 20 bis 25 Blattarbeiten nächste Woche rahmen und an Wand lehnen Werkstatt Plastisches Gestalten Link weiter an Ganzkörperplastik gearbeitet Kopf letztes Mal vergrößert, weiter modelliert Übergang Vorder- zu Rückseite an Taille schmaler Übergang Brust zu Arm überarbeitet, Arme modelliert mit zweitem Spiegel Spiegelbild Rücken bearbeitet morgen Beinstellung festlegen und an mir nachprüfen, ob wirklich stimmig weiterhin Hände modellieren Friedrich Fröhlich, nach 11 Stunden Arbeit müde, aber zufriedenMittwoch, 10. Januar 2018
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Skelett aus Anatomieraum für Ansicht von Brustkorb in Werkstatt Zustand von gestern Link Vorderansicht Link rechte Seite Link linke Seite Link Link neuer Zustand Vorderansicht mit Skelett Vorderansicht Link rechte Seite Link linke Seite Anatomieraum Link Muskelmann Muskelmann für Plastik fotografiert Rückansicht Muskelmann Seitenansicht Rücken / Gesäß Link Gesäß Link Link Rücken Link Beine Link Link Füße Link Link Link Seitenansicht Beine Link Arm und Brustkorb Link Kopf Link Hals Link Rücken Link Link Diplom Arbeit Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2018 Link mit Kommilitone Kommilitone große Arbeiten in Hochschule transportiert Arbeiten im KlassenraumDienstag, 2. Januar 2018
Werkstatt Plastisches Gestalten Link wenn nach fast zwei Wochen alle Tonplastiken zu trocken besprühen, mit gewässerten Stoff abdecken Diplom Arbeit Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2018 Link für Ausstellungsreader: Projekttitel und Werkangaben (Medium, Material, Technik, Maße, Jahr) Text zur ausgestellten Arbeit (maximal 1000 Zeichen inklusive Leerzeichen) Selbstgespräch vom 6.12. eingereicht, leicht abgeändert: "- Aufnahme Anfang. Entstanden im Bett. Nachts. - Das Bett. - Schlucken. - Im Bett ist der Ursprung Ursprung aller meiner Arbeiten. Hier habe ich nicht gezeichnet. Hier habe ich … ähm … keine Büsten modelliert. Hier war der ANFANG. Der Gedanke. Und der Gedanke ist um zwei Uhr nachts vor allem … ähm … eines: Radikal radikal . Er ist nicht weich geklopft. Wie bei Kommunikation. Wie bei Tageslicht. Er ist: Klar. In der Nacht, wenn es dunkel ist um einen herum, ist der Gedanke: Grundsätzlich. Der Gedanke wirkt bei Tagesanbruch … ähm … zu STARK. Zu gewagt. Weshalb ich froh bin, dass ich nachts den Gedanken festhalte. Tagsüber transkribiere und ihn damit in meinen Arbeitsraum bringe. - Schweres Einatmen. - Die Bilder hier sind nicht etwa … ähm … radikal! Grundsätzlich! Verstörend! Es sind Selbstbildnisse. Es ist der Körper. Es ist etwas ganz … mhm … alltägliches. - Schlucken. - Aber der Grund, warum ich sie überhaupt gemacht habe, auch wenn nicht auf den ersten Blick sichtbar, … ähm … ist der Gedanke. Der in der Nacht kam. Die Striche sind nicht zufällig Striche. Dieser einfache Kopf ist nicht zufällig so einfach. So primitiv. Die Büste Büste ist nicht einfach bloß … ähm … eine Büste! - Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei. - Hinter all diesen Arbeiten steht ein radikaler Gedanke. Er ist Ursprung. Entstanden im Bett. Nachts. - Aufnahme Ende. -" Buchprojekt Link Gespräche über Kunst weiter korrigiert 1 wenn nach "Und" ein "äh" -> dann "äh" wieder groß 2 wenn "Und … Und" -> dann zweites Und oder anderes Wort auch groß, als wäre es ein Satzanfang 3 hab' nicht hab 4 Anführungszeichen „“ durch \textit{} ersetzen! 5 hervorgehoben \so{} 6 kursiv \textit{} 7 Zahlen bis 12 ausschreibenDonnerstag, 28. Dezember 2017
o. T. Link Diplom Arbeit Link Selbst Link Kopf, Collage Collage auf A2-Pappe, 32 Papier genässt, auf Gesicht gelegt Kanten abgezeichnet und gerissen einzelne Papier mit Klebeband aneinander fixiert mit Transparentpapier Konturen abgezeichnet auf A3-Papier übertragen, doppelt ausgeschnitten mit Kohlestift Ohr, Mund und Augen ergänzt Standpunkt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Abends im Bett. Collage von vormittags angeschaut.]
- Haut Haut .
- Das Ding um einen herum.
- [Klick.]
- Haut.
- Die verbirgt.
- Trennschicht.
- [Klick.]
- Haut.
- Durch Muskeln, Knochen, Fett, Organe geformt.
- [Klick.]
- Durch Häutung losgelöst.
- Als eigenständig wahrgenommen.
- [Klick.]
- Neue Form.
- Offen gelegt.
- [Klick.]
- Haut.
- Bekommt Knicke.
- Wird fest.
- [Klick.]
- Der Kopf wird breit.
- Der Abstand Ohr - Nase - Ohr größer.
- [Klick.]
- Vorderansicht, Seitenansicht, Rückansicht wird eins.
- [Klick.]
- Innenleben wird ausgeblendet.
- [Klick.]
- Der Mensch kennt es nicht.
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 27. Dezember 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Geradenbild Geradenbild Link verhüllt verhüllt Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Am Arbeitstisch.]
- Die Ausgangsfrage … Oder der … Grund, warum ich … ähm …
- [Klick.]
- … etwas mache.
- [Schlucken.]
- Ist immer sehr … einfach.
- Bei den Geradenbildern … war es zum Beispiel ganz einfach die Suche nach … ähm … dem kleinsten Teilchen … ähm … in der Bildenden Kunst. Dem aber, bevor jetzt der Einwurf kommt, der Punkt sei es, … Dem aber eine Bewegung schon inne wohnt.
- Und das war die Gerade.
- So. Hab' ich dann ja auch viel drüber reflektiert. Das ist eigentlich der … Ob das jetzt … äh … äh … künstlerisch ist. Also ob es jetzt in der Kunst … ähm …
- [Schlucken.]
- … ein guter Grund ist, weiß ich nicht. Für mich war's es halt. Und so ist es eben auch bei den …
- … digitalen Collagen. Also diese Selbstbildnisse. Die so leicht verzerrt aussehen.
- Zerstückelt!
- Das sind … ähm … ganz einfach die Vorlagen für solche Geradenbilder.
- Also die Bildvorlagen.
- [Uhr tickt.]
- Nur da ich eben das Gesicht so entstellt habe … Das ist über einen längeren Prozess. Ähm … Wurden die Geraden am Ende von … von der Maschine … ähm … dahingesetzt, wo sie jetzt eben sind. Und … ähm … Das heißt, … ähm … die Fotografie, das Abbild der Wirklichkeit, wenn man es so will, muss sich sozusagen teilweise … äh … unglaublich … ähm … kaputt machen.
- Damit dann ein Geradenporträt entsteht! Ähm … Wo die Form …
- [Schlucken.]
- … ähm …
- [Klick.]
- … erkennbar … wird.
- Also aus … Also hätte ich jetzt nur ein Foto genommen, es der Maschine zum Umsetzen vorgelegt, dann wäre ein … ähm … ein Mischmasch, ein … ein … eigentlich fast schwarzes … langweiliges … ähm … ähm … Bild entstanden. Und durch diese extremen Veränderungen, sind sozusagen Geradenbilder entstanden. Die für sich … ähm … stehen.
- Können.
- [Klick.]
- Auch bei den … Bei den verhüllten Arbeiten ein ganz einfacher Grund. Ähm … Ich weiß, dass ich vor'm Studium damit schon angefangen hatte. Ich weiß aber auch, dass ich im Grundstudium … äh … äh … Verhülltes, zum Rundgang, schon ausgestellt hatte.
- Und da war das einfach wirklich dieses … mhm … Ich kam irgendwie nicht damit klar, dass so viele … äh … Kunststudenten Kommilitone existieren.
- Und damit war ja bloß Leipzig gemeint. Und ich weiß oder ich wusste, …
- [Tiefes Einatmen.]
- … in Deutschland gibt's noch mehr!
- In Deutschland gibt's noch mehr Künstler!
- In Europa gibt's noch viel mehr!
- Auf der Welt gibt's noch viel viel mehr!
- Und … Das auch nur im Augenblick. So gab's in der Vergangenheit noch mehr!
- Und in der Zukunft noch viel viel mehr!
- [Tiefes Einatmen.]
- [Uhr tickt.]
- Und das hat mich … ähm … unglaublich zurückgeworfen.
- Weil ich davor immer so, weiß ich nicht, so … so … dachte: Ich habe einen Weg, der … ähm …
- [Klick.]
- … der sein [Sperren: muss]. Der … ähm …, einfach gesagt, [Sperren: Bedeutung] hat. Und durch diese unglaubliche Masse an Künstlern, die etwas schaffen, und alle haben irgendwie eine eigene Begründung für irgendwas. Wurde ich halt zurückgeworfen.
- [Schlucken.]
- Bekam plötzlich mit: Das, was du machst, ist auch bloß eine kleine … Winzigkeit.
- So.
- Wie bei den Geradenbildern. Wo ich ja eigentlich etwas rudimentäres suche. Und gleichzeitig dann aber wieder mitbekomme: Erstens, vor einhundert Jahren haben die das doch auch schon gemacht. Und auch, wie Kandinsky Wassily Kandinsky eben, viel darüber philosophiert. Was ich noch nicht einmal tue.
- Äh … In diesem Ausmaß.
- [Uhr tickt.]
- Das es halt einfach etwas ist, was … was ich … Also was wieder … wieder der Künstler wiederholt.
- Selbst wenn … ähm … neue Techniken dazu kommen. Ähm … Selbst wenn … Also wie 3D-Drucker. Ähm … ähm … Digitale Arbeiten. Oder eben … ähm … ähm … besonders kleine Sachen, die auf der atomaren Ebene stattfinden. Oder so.
- Das sind … Das sind neue Techniken, neue … ähm … Die neue Arbeiten [Sperren: erlauben].
- Aber eigentlich … äh … sind sie nur auf dem ersten Blick neu. Und zwar die The… die Themen sind, denke ich mir, die alten geblieben.
- Wie der Mensch der alte geblieben ist.
- Nur die [Sperren: Umsetzung], die … die ist vielfältiger geworden.
- Und dann werden ja ältere Techniken … ähm … teilweise sozusagen belächelt. Ähm … Oder … äh … die Malerei wird für tot erklärt. Und so weiter. Das ist ja auch schon ewig her. Als der Satz kam.
- [Schlucken.]
- Also ich bin in irgendeinem großen … ähm … äh … Auf dem Rummelplatz.
- Eigentlich.
- So. Und damit musste ich klar kommen.
- Muss ich immer noch klar kommen!
- Und da war dieses … äh … verhüllen von … von meinen Arbeiten, die ich für besonders hielt, halt meine Reaktion.
- So eine Trotzreaktion! Irgendwie.
- Entweder ich zeig's euch gar nicht. Trotzdem sollt ihr [Sperren: sehen], dass ich [Sperren: das] gemacht habe. Das [Sperren: Große] gemacht habe.
- Inzwischen sehe ich zum Beispiel in diesen … äh … in diesem Verhüllen etwas ganz neues.
- Für mich ist das jetzt so ein: Da kann etwas wachsen. Da kann etwas gedeihen.
- Ähm … Für [Sperren: sich]. Ähm … Auch von mir sozusagen entfremdet.
- Und … äh … Kann prinzipiell sozusagen … daraus wieder etwas … Neues entstehen. Was ich selbst nicht … ähm … nicht kontrolliert habe.
- Das ist jetzt natürlich bloß ein Gedankenspiel.
- [Schlucken.]
- Aber das gefiel mir. Ganz gut.
- Also auch wieder recht einfach. Eigentlich.
- Sehr … einfach. Sehr … Sehr menschlich.
- Ein sehr menschlicher Grund eigentlich. Dieses verhüllen.
- Wie bei den Geradenbildern. Wie bei den digitalen Collagen. Und das selbe eben auch bei dem kindlichen Zeichnen. Oder dem [Sperren: Versuch], … ähm … wie ein Kind zu zeichnen.
- Kinder zu kopieren.
- Deren Zeichnungen.
- [Uhr tickt.]
- Das ist halt immer so ein … Zurück zum Anfang! Damit etwas Neues entsteht! Und gleichzeitig … ähm … zwischendurch immer wieder verhüllen. Weil ich mitbekomme, … ähm … das ist gar nicht möglich. Oder ist gar kein …
- Es sollte vielleicht gar kein [Sperren: Ziel] sein. Etwas [Sperren: Neues] zu schaffen.
- Wie gesagt, das sind … Eigentlich … sind ja die Themen immer die selben geblieben.
- [Sperren: Menschlich.]
- [Zieht Rotze hoch.]
- [Schlucken.]
- Nur die Technik hat sich geändert.
- [Sperren: Rasant.]
- Aber Selbstbildnisse, oder … ähm … gesellschaftliche Themen, Alltag, Politik, … Da hat sich ja nischt groß geändert.
- Das sind halt Meinungsäußerungen.
- Sozusagen.
- Das gibt's schon [Sperren: immer].
- [Klick.]
- [Uhr tickt.]
- Das ist jetzt vielleicht eine Erkenntnis. Dass es gar kein … ähm … höheres [Sperren: Ziel] gibt.
- [Pustet Luft aus.]
- So wie ich immer die Moderne, oder die Künstler dort, deren Manifeste Manifest , doch … [Sperren: bewundert] habe.
- Dieses [Sperren: Streben] nach etwas!
- Das [Sperren: Berufen] sein!
- Das [Sperren: Töten] und [Sperren: Neuschaffen]!
- Und …
- [Pustet Luft aus.]
- … dass das …
- [Uhr tickt.]
- … ein [Sperren: Irrglaube] ist.
- Vielleicht.
- Das habe ich im Studium jetzt mitbekommen.
- Bringt mich natürlich jetzt keinen Schritt weiter. Was auch immer weiter heißt. Wäre ja wieder mit einem Ziel verbunden.
- Es macht's vielleicht … gelassener?
- Die Gefahr … äh … da besteht bei mir, dass … äh … da nichts entsteht. Denn dieses Streben nach irgendetwas hat bei mir immer eine … äh … zu einem …
- … [Sperren: Drang] …
- … ähm … geführt.
- Etwas zu schaffen.
- Und zwar dann, würde ich jetzt sagen, schon exzessiv.
- Teilweise.
- Selbst wenn das auf einem Irrglauben beruhte!
- [Schlucken.]
- Es war trotzdem … ähm … Es ist viel dabei herausgekommen. Und ich habe viel dabei gelernt.
- Und ich habe jetzt viel zum Ansehen!
- [Uhr tickt.]
- Auch in Jahrzehnten. Vielleicht noch.
- Und … Und wenn dieser Drang nicht existiert, dann entsteht bei mir eben auch sehr sehr wenig.
- Das ist die [Sperren: einzige] Gefahr, die auf so einer Erkenntnis beruht, dass es ein Irrglaube ist. Also zu denken, …
- … es gäbe etwas Neues!
- Es gäbe ein Ziel in der Kunst.
- Es gäbe … Es gäbe Fortschritt!
- [Pause.]
- Das ist alles Oberfläche.
- Und eigentlich geht's ja dann darum, dahinter zu gucken.
- Und was dahinter ist, das ist das Alte.
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 23. Dezember 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Kunstkritik Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach dem Aufstehen. Kaffee trinken. Am Arbeitstisch.]
- Letztens kam ja … so eine … oder [Sperren: die] Frage. Warum … ähm … bei dem Bild, wo das Auge … so hervorsticht, in seiner Wirkung …
- Und ich wusste darauf keine Antwort.
- [Schlucken.]
- Ich habe mich um eine Antwort … ähm … gewunden!
- [Klick.]
- Das ist das selbe wie beim Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt . Wo ich genauso fragen würde oder könnte: Warum sehen meine Füße wie Socken aus? Warum habe ich … ähm … das eine Knie … ähm …
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- … mit starken Strichen hervorgehoben?
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Warum ist mein Oberkörper so leicht zur Seite geneigt? Und leicht aufgebläht?
- Ich bin selbst so einer, der gerne … nicht nur überinterpretiert, sondern … ähm … alles hinterfragt. Das habe ich aber auch in der Hochschule gelernt.
- [Schlucken.]
- Und ich merke jetzt, wie wichtig es eigentlich ist, Dinge einfach auch stehen zu lassen. Und das merke ich daran, dass ich bei meinen eigenen Arbeiten gar nicht ehrlich alles begründen [Sperren: kann]! Und es … Und ich schlussendlich auch nicht alles begründen [Sperren: möchte].
- [Klick.]
- Denn viele Begründungen, die gegeben werden, kommen mir so vor, als würden sie nur gegeben werden, [Sperren: weil] eine Begründung gebraucht wird.
- Der Mensch sucht eine Antwort.
- Er sucht eine Begründung für etwas, was er nicht versteht.
- Und da ist Kunst nun einmal ganz groß drinne. Dinge zu zeigen, die nicht alltäglich sind. Die Fragen aufwerfen. Und dieser Konflikt zwischen dem Menschlichen, dem alles … ähm … ähm … eine Antwort abzuverlangen, … und dem … und der künstlerischen Arbeit … ähm …, die geradezu … ähm … Offenheit fordert, der ist eigentlich … sehr schön!
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Und den sollte ich auch nicht überpinseln. Mit … ähm … einfachen Antworten.
- Ich hab's ja gemerkt bei den Gesprächen, die ich geführt habe. Mit … äh … nennen wir sie Alltagsmenschen. Die eben nicht in den Kunstkreisen drinne sind. Wie sie … ähm … versucht haben, Begründungen zu geben, … ähm … weil man vieles … äh … gar nicht ausdrücken [Sperren: kann]. Eben wenn so ein Wort kommt wie [Sperren: schön], wie [Sperren: interessant], wie [Sperren: spannend]. Das sind so Wörter, die sagen eigentlich …
- … gar nichts …
- … aus. Und sie werden dann eben gebraucht, wenn einem nichts mehr einfällt. Und man trotzdem aber … ähm …, ja, trotzdem etwas dazu sagen will. Oder muss.
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Wichtig ist dann aber eigentlich nur, dass es nicht zur reinen … ähm … Also dass man sich nicht darauf ausruht! Dass keine … Dass eigentlich gar keine Fragen gestellt werden können. Dass heißt, dass man nicht … äh … im Chaos Chaos versinkt. Ähm … Der kann sehr schön aussehen!
- [Schlucken.]
- Aber dass … äh … Dass es nicht zu einer [Sperren: Hülle] verkommt, die man nicht versteht, weil man sie nicht … begründen muss. Und deshalb nur Oberfläche fabriziert.
- Dass heißt, selbst in einer Arbeit, die … die ich selbst gemacht habe und die ich … die ich aber eben nicht … aufschlüsseln kann, …
- [Schlucken.]
- … sollte ich nicht das Gefühl haben, dass es … äh … äh … eine rein oberflächliche Arbeit ist. Sondern dass es … äh … dieses … Geheimnis ist ein starkes Wort. Ähm … Dass diese … Dass dieses Ungeklärte … ähm … Dass hinter dem Ungeklärtem vielleicht doch etwas ist. Und es nicht nur … äh … ähm … die Oberfläche einfach ist. Die … Die unge…
- Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.
- [Schlucken.]
- Es geht mir dann eigentlich darum, dass ich mich nicht darauf ausruhe. Ähm … Arbeiten zu machen, die Fragen aufwerfen und ich aber weiß: Die muss ich nicht beantworten!
- Also … ähm … arbeite ich einfach so, wie es gerade halt kommt.
- Sondern dass ich schon, während ich arbeite, das Gefühl habe, … ähm … auch wenn ich … ähm … nicht im Detail … ähm … Stellung beziehen kann, … Dass ich nicht einfach drüber hinweggepfuscht bin! Sondern diese Fragen, die auftauchen, die ich nicht beantworten kann, [Sperren: offen] bleiben.
- Weil ich selbst noch nicht … ähm … oder [Sperren: nie] … Weil ich selbst nie … ähm … alles verstehen werden kann, was ich selbst herstelle. Produziere.
- [Klick.]
- Ich sollte aber [Sperren: nie] in die Verlegenheit kommen, eine Begründung abzuliefern, weil eine gefragt ist.
- Dann lieber schweigen.
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 21. Dezember 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link einleitende Worte überarbeitet: "Der erste Gedanke, der Ihnen kam, als Sie den Raum betraten, wird wohl jener gewesen sein: Friedrich beschäftigt sich also immer noch mit dem Selbstbildnis Selbstbildnis ! Da möchte ich einwenden: Ja, Sie sehen mich - aber keine Selbstbildnisse! Mein Gesicht ist nicht THEMA, sondern GEGENSTAND meiner Arbeit. Das musste ich erst einmal selbst verstehen! Thema bedeutet, ich stellte mir die Aufgabe Selbstbildnisse zu malen, zu zeichnen, zu modellieren. Fänge danach dann an zu arbeiten und würde mit dem Ergebnis meine Position zum Thema festigen. Dem ist nicht so. Ich betrachte mein Gesicht als Gegenstand. Es ist ein Gegenstand, an dem ich mich: Abarbeite. Um etwas Darstellen zu können, braucht es ein Motiv. Für manch einen Künstler sind es Blumen, nackte Frauen und Stühle, die gemalt werden, um sich darüber zum Beispiel einer Technik oder einem Stil zu nähern. Oder einfach: Um dem Drang nach Tun zu befriedigen! Für mich ist es: Mein Gesicht. Ja! Hinter diesen Arbeiten mit den vielen Strichen, welche aus der Nähe betrachtet nichts als Striche sind, aber von weiter weg zu einem Motiv verschwimmen, verbirgt sich eine konzeptuelle Idee. - Allem Seienden muss ein unteilbares Irgendwas zu Grunde liegen! - Aber diese Idee: Ist eigentlich nicht wichtig! Ja! Bei dieser vereinfachten Ansicht eines Gesichtes verbirgt sich ein radikaler Gedanke. - Zurück zu den Wurzeln! - Aber auch der: Nicht so wichtig! Ja! Dieses Porträt hier ist entstanden, weil ich eine Bildidee hatte, für das ich so ein entstelltes Ding meiner Selbst brauchte. Aber auch hier: Nicht wirklich wichtig! Die seit Grundstudium von Professorenseite gestellte Fragerei, wo alles mit WARUM, WARUM, WARUM, anfängt, hat in mir einen Absturz bewirkt. Ich wusste kurz vor dem Diplom gar nicht mehr, WAS ich mache, WAS ich gemacht habe. Was ich WOLLTE! Was ich WILL! Jetzt: Weiß ich es. Ich will nicht mehr, als das: Ausprobieren! Ich möchte spielen dürfen! Ich möchte sehen dürfen, was passiert, wenn ich einen Strich zeichne; Noch einen und noch einen. Ich möchte Farbpigmente in Kleister tränken, mit dem Zeigefinger in das kalte Gemisch tunken und auf Papier ein einfaches Gesicht malen! Ich möchte mich zurückziehen dürfen! Ich möchte diesem ständigen WARUM - wie hier bei dieser Arbeit - eine Sperrholzplatte entgegenhalten! Und wenn das WARUM verschwunden ist, möchte ich schauen, was noch entsteht, wenn ich meinen Kopf ausschalte und sehe, was meine Hände zu formen vermögen. In den letzten Monaten habe ich bei mir einen Schaffensdrang gespürt, der entstand, als ich anfing, meine Arbeit nicht zu hinterfragen, sondern: ANZUSEHEN. Die Oberfläche mit den Augen abzutasten und sie - im Falle dieser hier ausgestellten Büsten - mit Händen zu formen. Diese neue Sicht auf die eigene Arbeit und auf die Arbeit der anderen, hat sich hier vollzogen: Im Keller der Hochschule. Da, wo ich viele Monate lang mit meinen Händen Tonklumpen an Tonklumpen pappte. Wo ich Gips mit Wasser mischte. Wo ich mit dem Klüppel Gips von Gips trennte. Wo ich mich im Spiegel Spiegelbild selbst sah. Mich sah, wie ich mit einem simplen aber umso schwerer zu beherrschenden Mittel einen Kopf formte - Mit: Dem SEHEN. Ich bin FROH, dass mich die Fragerei der letzten Jahre in eine Enge trieb. Nur so konnte ich das Unnötige erkennen, mich davon losreißen und mich zuletzt dem Sehen zuwenden. Was ich nach über fünf Jahren Studium sagen kann: Ich habe in dieser Zeit so viel über Kunst im Allgemeinen und über meine Arbeit im Speziellen erfahren, wie davor nicht - und vielleicht auch danach nie mehr. Ich hoffe, diese Arbeiten hier sind Zeugnis dafür. Ja, auch die Fragerei gehörte dazu! Nur lassen Sie mich bitte an meinem letzten Tag als Student Kommilitone ein Wort nicht mehr hören müssen: WARUM."Montag, 18. Dezember 2017
Standpunkt Link Büste Büste Link Selbst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Im Bett. 3 Uhr frühs.]
- Ich weiß, dass der … Versuch, abbilden zu wollen, … Also meinen Kopf. Dass das bisher bloß ein … Versuch … Dass ich es bloß als solches werten … sollte.
- [Schlucken.]
- Ich habe jetzt halt … anderthalb Jahre … schon daran gearbeitet. Und …
- [Klick.]
- … konnte mich …
- [Schlucken.]
- … langsam herantasten an … über … die Oberfläche. Wenn ich überlege, wie am Anfang meine … die ersten Versuche … ausschauten. Wo ich immer sofort überzeugt war von … wegen …
- [Schlucken.]
- Das [Sperren: bin] ich ja schon!
- Und dann einen Tag später wieder in die Werkstatt kam und mitbekam, dass ich das eben noch überhaupt nicht bin. Und … Dass ich immer nur ein bisschen an der Oberfläche gekratzt habe.
- [Zieht Rotze hoch. Schlucken.]
- Wenn ich eben heute … ähm … die Büste sehe, die entsteht, dann habe ich durchaus das Gefühl, dass … sich meine Wahrnehmung, …
- [Klick.]
- … was meinen eigenen Kopf betrifft, … ähm … um einiges …
- [Schlucken.]
- Also um einiges ausgeprägter ist.
- Ich sage aber, dass es dennoch, oder dass ich immer noch im … beim [Sperren: Versuch] bin. Weil … ich das Gefühl …
- [Katze Ramses schnurrt.]
- … es noch nicht wirklich verstanden zu haben, immer noch da ist.
- [Schlucken.]
- An dem Modell konnte ich jetzt halt … habe ich das erste Mal überhaupt in dieser Zeit … ähm … ja, [Sperren: Sehen] können, wie … wie das Auge … und die Haut Haut drüber und drunter … aussehen.
- [Schlucken.]
- Das war ja bisher meine größte … Baustelle. Über den Spiegel Spiegelbild … ähm … habe ich das nicht verstanden. Je näher ich mir da komme, desto flacher wird es irgendwie. Und … Ich begreife es einfach nicht. Und das war jetzt halt etwas ganz Neues. Auch drumherum zu gehen! Und … Ja.
- Das selbe jetzt auch bei den Ohren.
- [Schlucken.]
- Die eine Hälfte habe ich ja jetzt am Modell … ähm … vom Modell übernommen. Und das selbe auch … ähm … beim Rücken. Das ging auch nicht über meinem eigenen Körper.
- Also auch wenn ich das … Wenn ich denke, dass die … die aktuelle Büste, dass ich mit der schon sehr weit gekommen bin, … bin ich mir aber durchaus bewusst, dass es nicht … dass ich es noch nicht wirklich verstanden habe.
- Und trotzdem fühle ich mich schon so gefestigt, dass ich sagen würde, dass ich ruhig mal einen Kopf, also nur bis zum Hals, gar nicht weiter, nur ein ganz klein wenig Hals noch dazu, …
- [Schlucken.]
- … ähm … modellieren kann. Der … Der … ähm … Ja, wo ich … ähm … Wo ich erst einmal von einer abstrakten Form ausgehe. Und … ähm … versuche dann einzelne Bereiche auszumodellieren. Und es dadurch aber … gleichzeitig … ich aber das Gefühl habe, dass es trotzdem ein Porträt von [Sperren: mir] ist.
- [Schlucken.]
- Diesen … ähm … Versuch, den würde ich jetzt einfach mal machen.
- Und ich traue mir das jetzt auch bloß zu, weil ich jetzt eben … ähm … anderthalb Jahre … äh … in eine Richtung, in die andere Richtung, gegangen bin. Und versucht habe, wirklich das abzubilden, was … ähm … was [Sperren: ist]. Ähm … Mir ist es noch nicht geglückt. Da muss ich realistisch bleiben.
- Da bin ich noch nicht … ähm … gefestigt.
- Und trotzdem denke ich halt, dass ich jetzt einfach mal … ja … ähm …
- [Schlucken.]
- … in die andere Richtung auch gehen kann. Ohne das Gefühl zu haben … Das hatte ich ja am Anfang … Ähm … Deshalb wollte ich erst einmal das machen. Äh …
- Dass es beliebig wird.
- Büsten, die ich jetzt gesehen habe, auch in Potsdam, wirken auf dem ersten Blick … unglaublich [Sperren: einfach]. Als wäre … Pfff … Als könnte man binnen eins zwei Stunden so einen Kopf formen.
- Und das stimmt überhaupt nicht! Das ist … Selbst wenn … wenn so eine Büste … sehr abstrakt ist. Also die Form … ähm … Oder die Oberfläche …
- [Schlucken.]
- Ähm.
- Nicht nach Haut aussieht. Sondern wirklich nach … ähm … nach … der Arbeit. Also sehr … Überhaupt nicht realistisch. Ist es überhaupt nicht … Ist es … Also auch wenn es so aussieht, überhaupt nicht so einfach!
- Ähm … Die Plastik in sich stimmig zu machen.
- Dass ist etwas, was ich die letzten anderthalb Jahre verstanden habe.
- Das schaut sehr einfach aus. Aber dann wirklich so ein … ähm … eine Büste … ähm …
- [Schlucken.]
- … zu machen … Das sind zwei Welten!
- Wie ich jetzt eben auch beim Ganzkörper mitbekomme. Ähm … Ein Oberschenkel sieht … einfach aus.
- Aber [Sperren: ist] es dann eigentlich gar nicht.
- Sobald es ans Modellieren geht. Und ich denke jetzt, beim Kopf, … ähm … ist …
- [Klick.]
- … ist es … äh … schwierig, oder eine … eine … eine Hürde, oder eine … oder die Aufgabe … Ist es die Aufgabe, die kleinen … ähm … Bereiche, wie Mund, Auge, Nase, Ohren, … äh … stimmig zueinander zu setzen.
- Und das ist genauso schwer … äh … eben wie wenn ich … ähm … abstrakter arbeiten würde.
- [Schlucken.]
- Denn da sind die Beziehungen zu den einzelnen … äh … Körperteilen und Formen im Gesamten, auch wenn man drumherum läuft, mit Hinterkopf und so, … ähm … Dass ist dann das Entscheidende. Dass das stimmt.
- Und das geht eben nicht mal so schnell. Auch wenn es einfach ausschaut.
- Daran habe ich mich ja noch überhaupt nicht … ähm … herangewagt.
- An diese Aufgabe.
- Denn jetzt bei der aktuellen Büste ist es ja eher ein … ein Abmessen gewesen. Von meinem Kopf. Und das Übertragen davon. Aber noch gar nicht mal …
- Das ist es halt eben der nächste Schritt.
- Ähm … Aber noch gar nicht mal …
- [Schlucken.]
- Ich habe noch nicht einmal den [Sperren: Versuch] unternommen, … ähm … die … Ja … Den Kopf … ähm …
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- … unabhängig von … ähm … von … von … von …
- [Klick.]
- … den … realen Maßen … ähm … als eine Form zu begreifen.
- Wo die einzelnen Teile [Sperren: miteinander] … agieren.
- Nicht für sich stehen.
- Sondern miteinander spielen.
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 16. Dezember 2017
Diplom Arbeit Link Ganzkörper, Zeichnung gestern Papier ausgerollt, draufgelegt und Form gezeichnet danach einzelne Körperteile genau angeschaut und auf Papier übertragen Link Link bei Kopf Spiegel Spiegelbild auf Boden gelegt umsetzen Link noch einmal mit Pergamentpapier ausprobieren, 50 cm Breite anderes Bild nach Konturzeichnen schwarz ausgemalt Link Collage Collage Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link an Ganzkörper mit zwei Spiegeln weitergearbeitet Link Büste Büste mit Kopftuch Link LinkMontag, 11. Dezember 2017
Diplom Arbeit Link Einzelgespräch Mark Link Arbeit, gerahmt große Fotografie wieder ausgerollt und aufgehangen Hängung große Fotografie kleinere Arbeiten auf Tisch Modell Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link in Werkstatt aktueller Stand Büste Büste vorgestellt würde alle drei Büsten ausstellen eventuell auch Feldstaffelei mit Spiegel Spiegelbild Feldstaffelei mit Spiegel neue Büste in Ton gezeigt Büste seitlich Büste frontal noch nicht abgießen, bis Februar nass halten Bett noch einmal überdenken, da für mich eigentlich keine Arbeit es soll auch keine Performance Performance werden, wird es aber automatisch, wenn ich drinne liege Bett wäre als einziges Objekt nur für Diplom im Klassenraum deshalb doch nicht einplanen A4-Arbeiten mit rahmenlosen Bilderhaltern ausprobieren Werkstatt Metallwerkstatt Link zweimal Schattenfuge Stahl für 80 x 100 cm verhüllte Arbeiten sind Mitte Januar fertig 500 g Kaffee überreichtSonntag, 10. Dezember 2017
(mit Notizen der letzten Tage) Werkstatt Plastisches Gestalten Link weiter mit Kommilitone Kommilitone an Plastik und Büste Büste gearbeitet Augen und Oberkörper am Modell besser zu bearbeiten als mit Spiegel Spiegelbild nächste Woche Beine ausarbeiten Kopf im Unterschied zum restlichen Körper streng zentriert Diplom Arbeit Link schwarze Klammern für Papierarbeiten gekauft Modell im Klassenraum für Montag aufgebaut Montag großes Foto wieder ausrollen weitere Skizzenblätter gesammelt umsetzen Link später im AV-Labor digitalisieren Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link verhüllt verhüllt Link Anfänge der Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Im Bett.]
- Nach Februar werde ich mir … ein Jahr Zeit geben, das Studium zu … verarbeiten.
- Das klingt jetzt irgendwie ein bisschen komisch.
- Aber es ist halt doch anders, als … ähm … ein Studium …
- [Katze Ramses schreit.]
- … wo es eher darum geht, etwas zu … ler…
- [Katze schreit.]
- …nen. Denn hier war ja eher, dass ich überhaupt … äh … mitbekomme, was ich [Sperren: will].
- So. Und diese …
- [Katze schreit.]
- … ganzen … ähm …
- [Schlucken.]
- Gedanken, auch Zweifel Zweifel , zu der eigenen Person, zu den Arbeiten, auch zu den Arbeiten der anderen und zum Künstlertum überhaupt, … äh … oder offene Fragen, Bestätigung und so weiter …
- [Schlucken.]
- … das muss ich erst einmal sacken lassen.
- Denke ich mir.
- Da ist es ganz gut, erst einmal wieder Abstand zum … System zu bekommen.
- Und auch die … ähm … Ja! … Die ganzen Notizen, die ich gemacht habe, eigentlich noch einmal durchzugehen und das … ähm …
- Genau.
- [Schlucken.]
- Aktuell … ähm …
- [Kopfkratzgeräusche.]
- … habe ich so vor, im Februar, dass ich … ähm … neben den Notizen eben noch … ähm … gerne ohne großer … ähm … Gedankenkonstrukte …
- [Schlucken.]
- … an den Geradenbilder weiter arbeiten möchte.
- Dann aber kleiner. Also, dass ich mir einen Plotter Plotter für … 30 mal 20 Zentimeter maximal … ähm … anschaffe. Und … ähm …
- Das habe ich jetzt mal gesehen bei … bei … Dürer Albrecht Dürer ! Dass viele Arbeiten sehr sehr klein sind. Kupferstich. Stiche. Und sehr sehr detailreich. Und es auf einem sehr kleinen Format … ähm … viel zu entdecken gibt.
- Und gäbe.
- Und es gar nicht immer so groß sein muss. Wo ja heute eigentlich vieles, also was ich gesehen habe, auch in der Hochschule, [Sperren: groß] gemacht wird. Ob's jetzt Sinn macht oder nicht. Es ist so ein … Na ja … Es ist so ein Standardging. Irgendwie.
- Erst einmal groß machen!
- So. Und dabei müssen viele Arbeiten vielleicht gar nicht groß sein.
- [Schlucken.]
- Ich mache jetzt ja auch diese eine verhüllte Arbeit … ähm … viel zu groß. Mit 100 mal 80 Zentimetern.
- Ist jetzt zwar nicht riesig. Aber … ähm … es könnte bei einem Porträt eigentlich … 30 mal 20 sein.
- Zum Beispiel.
- Also viel kleiner!
- Ich würde dann aber eben nach dem Studium … äh … wieder … ähm … sozusagen zurückfahren. Und … äh … Dann gleichzeitig aber … ähm … sicherlich … äh … neue Felder entdecken. Und zwar: Detailreichtum!
- Dass ich also auch mit Stiften arbeite, wo ich … ähm … auf 0,3 Millimeter oder 0,5 Millimeter komme. Oder so. Ähm … Wo ich den Radiographen noch einmal ausprobiere.
- Jetzt.
- Und dadurch halt, was ich bisher halt bloß in groß machen konnte auch, wegen der Strichstärke, dass ich das jetzt in klein … ähm … probieren kann.
- [Schlucken.]
- Und kleine Arbeiten mache.
- [Klick.]
- Diese kindlichen Tagebuchzeichnungen fand ich … sehr … Na ja … Während ich gezeichnet habe, halt … Das war sehr gut! Vielleicht mache ich sowas halt noch mit anderen … Nicht so dieses platte Kindliche. Mit großen runden Gesichtern. Oder so. Sondern … Weiß ich nicht … Ähm … Einfach mit den Buntstiften arbeiten!
- So.
- Auch wieder auf kleinem Papier.
- [Klick.]
- Ich denke, die verhüllten Arbeiten, dieses Motiv, das ist ausgereizt. Solange ich … äh … nicht [Sperren: spüre], etwas verhüllen zu müssen. Das war bisher, ich denke, in zwei so Schüben. Wo ich extreme Zweifel hatte. Halt an den eigenen Arbeiten.
- Oder überheblich war! Also gedacht habe, … äh … es wären [Sperren: Meisterwerke], die ich tue. Und …
- [Schreit.]
- [Sperren: Ramses!]
- [Aufnahme Abbruch.]
- [Aufnahme wieder aufgenommen.]
- Also in meiner Vorstellung ist das ja noch irgendwie meine Zukunft. Die verhüllten Arbeiten. So. Zeigen, gesehen werden, aber nicht … ähm …
- Ne. Gesehen werden, aber nicht zeigen!
- Muss ich aber eben nicht, … ähm … solange ich nicht ausstelle, solange ich jetzt meine … ähm … mein Vorgehen nicht ändere und diesen Drang auch nicht habe, … Ähm … Wird da glaube ich nichts neues entstehen.
- Da werde ich jetzt eher diese kleinen Zeichnungen machen. Äh … Mit der Maschine arbeiten.
- Auch mit dem Computer arbeiten! Das macht ja auch … ähm … Ja … Da … Das liegt mir auch!
- Dabei entstehen ganz von selbst diese … ähm … ja … entstellten Porträts. Ob ich jetzt will oder nicht! Das ist … Diese Sammlung geht auch weiter.
- Dann werde ich vielleicht noch einmal nach Werkzeugausstattung suchen. Neben der … äh … Neben dem Plotter. Was ich da noch brauche. Und bei den Bilderrahmen werde ich mich dann sehr zurückhalten. Da habe ich ja jetzt ziemlich viele angeschafft. Auch für die Prüfung.
- [Schlucken.]
- Da bin ich gedeckt.
- [Schlucken.]
- Und ich glaube, ich werde auch vieles wegschmeißen.
- An Entwürfen, die jetzt aber nicht … ähm … Na ja, die jetzt nicht so diesen … Die jetzt nicht für sich selbst stehen können. Sondern wirklich einfach … [Sperren: unfertig] sind. Zum Beispiel. Davon habe ich ja auch viele. So. Die bringen mir, denke ich, auch in 20 Jahren nichts. So wenn ich sie mir angucke.
- Ich habe ja genug Entwürfe, die halt auch für sich stehen. Also die alleine schon wirken. Die kann ich ja behalten. Aber ich werde auch einiges … eben …
- [Katze meckert.]
- … wegschmeißen.
- [Schlucken.]
- Ein bisschen Angst habe ich schon davor, nach dem Studium … Nicht in ein Loch zu fallen! … Sondern … ähm … [Sperren: aufzuhören]. Also … Diese …
- Diese Gespräche. Nachts. Zum Beispiel. Diese Auseinandersetzung. Na mit meinen Themenfeldnern, die ich eben habe. Die hat's ja nur gegeben, [Sperren: weil] ich an der Hochschule war. [Sperren: Weil] ich die Werkstätten nutzen konnte. [Sperren: Weil] … äh … ich … äh …
- [Katze meckert.]
- … kommuniziert habe. Mit Kommilitonen. Gespräche mit Professoren hatte. Und das sind alles Sachen, die nach dem Studium, wie davor eben, wieder wegfallen. Ich weiß halt noch, wo ich in meiner Kammer war. Im Kämmerchen. In Berlin. Ähm … ähm … Mir mein Künstlersein sozusagen …
- [Schlucken.]
- … ähm … Na das war ein System, was halt für sich selbst existierte. Und wo ich halt immer … äh … mich selbst nach oben brachte. Nicht fallen [Sperren: konnte]. Weil ich … äh … nicht nach draußen ging. Und … äh … Immer Bestätigung durch mich selbst bekam. So. Gibt's dann auch wenig Kritik. Von außen. Was ja … Wo ich die letzten fünf Jahre gemerkt habe, dass es sehr wichtig eigentlich ist. Ähm … So diesen fremden Blick noch einmal darauf zu haben. Jetzt nicht … äh …, um zu sehen, wie kann ich etwas machen, … äh … damit es bei anderen ankommt. Sondern, wie … wie kommt denn das an, was ich … was ich … was ich … selbst darin sehe. Was ich da mache. Oder wie kommuniziere ich das. Ähm … Was ich tue.
- Oder wie verweigere ich mich dem! Also auch das ist ja eine Art von Kommunikation.
- [Schlucken.]
- Und das fällt jetzt, denke ich, danach wieder weg. Ich habe in der Zwischenzeit jetzt nicht … äh …, was so oft … äh … gefordert wird, oder … äh … angestrebt wird …
- Netzwerk!
- Ähm … Oder eben Ausstellungen. Irgendwo machen. In kleinen Galerien. Oder … Was weiß ich.
- Das ist eben nicht mein Ding! Das war's davor nicht. Das ist es nicht während des Studiums gewesen. Und das wird danach jetzt eben auch nicht passieren.
- So.
- [Katze meckert.]
- Was ich gut fand, waren eben die Rundgänge. Da … ähm … konnte ich sozusagen ohne den Verwaltungskram zu machen, ohne groß zu werben, ohne mich zu [Sperren: bewerben] … Das ist das nervige eben daran, finde ich. Ähm … Konnte ich etwas ausstellen. Das hatten automatisch viele gesehen.
- Ohne, dass … äh … dass es jetzt im Mittelpunkt gestanden hätte.
- Das fällt ja …
- [Katze meckert.]
- … eben auch weg. So.
- Also es wird … Ich werde Neues machen! Das ist gar keine Frage! Das sehe ich schon!
- [Nachbarn stehen vor Wohnungstür. Reden laut.]
- [Schlüssel wird im Schloss gedreht.]
- Ich weiß jetzt nicht, ob ich, gefühlt, fortschreiten werde.
- [Tür kracht zu.]
- Ob ich eher stehen bleibe.
- Oder ob ich es schaffe, auch in meinem eigenen System, abgekoppelten System, mir einen Arbeitsalltag … ähm …, wo ich sozusagen täglich ein paar Stunden nehme, bewusst nehme … ähm … arbeite.
- Ohne … Genau. Und dann halt sehe, was … was passiert. Ohne jetzt halt … ähm … das dann auszustellen. Aber halt weiter etwas mache. So. Weiter überlege. Das sind …
- Gerade auch dieses Überlegen! Dieses … ähm … Dieses Denken! Dieses Transkribieren! Das … Das [Sperren: ist] mein Ding. So. Und Damit das nicht wegfällt, muss ich mir jetzt wieder selbst Zeit vorgeben. Die von der Hochschule, mehr oder weniger, schon vorgegeben waren. Oder wenn man in so ein System eintritt, dann … dann fließt man sozusagen mit.
- Teilweise.
- So. Wenn man keinen Einspruch einlegt, dann passiert automatisch etwas. Man wird angesprochen. Oder man … man … Ich nutze die Möglichkeiten.
- Das muss ich mir dann jetzt selber aufbauen. So.
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 7. Dezember 2017
Standpunkt Link Gespräch mit mir Link Diplom Arbeit Link Geradenbild Geradenbild Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Früh, es ist noch dunkel. Überlegungen zur Maschine.]
- Über das Arbeiten mit der Maschine. Mit dem Plotter Plotter .
- [Schlucken.]
- Darüber habe ich … ähm … lange Monologe vor mir selbst gehalten.
- Denn dieser Prozess, dass ich … äh … dabei … eher … nur den Gedanken habe und die Vorarbeit mache und die …
- [Schlucken.]
- … eigentliche … oder die Zeit, in der dann das Bild entsteht, also Materie wird, …
- [Schlucken.]
- … ähm … nur daneben stehe.
- [Klick.]
- Da wird sozusagen der Gedanke …
- [Schlucken.]
- … nur noch, in Anführungszeichen, umgesetzt. Und es wird kein … Es wird keine menschliche …
- [Schlucken.]
- Kein Fehler mehr zugelassen. Und ein Fehler kann aber … etwas sehr …
- [Klick.]
- … gutes sein. Weil dadurch eben auch Sachen entstehen, die man …
- [Schlucken.]
- … nicht vorhersehen konnte.
- Diese Fotocollagen oder die Spiegelzeichnungen sind sogar, glaube ich, entstanden, weil ich … äh … zwischendurch … äh … wieder spüren wollte, wie es eigentlich ist, einen Stift in der Hand zu halten. Und … ähm … Im Augenblick …
- [Schlucken.]
- … der Bildentstehung Teil zu sein. Davon.
- Es hat halt zwei Seiten. Solche großen Arbeiten hätte ich … ähm … nur mit der Hand gar nicht machen können. Beziehungsweise das Handwerk Handwerk … müsste ich auch erst erlernen. Dafür.
- [Schlucken.]
- Und es sind Sachen entstanden, die ich eben nicht … äh … ähm … Also wo der Gedanke größer war als die Umsetzungskraft.
- [Schnell zu Ende gesprochen, da Symbol für Batteriestatus auf Rekorder blinkt.]
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 6. Dezember 2017
[wv=A12-35][wv=A19-2][wv=A35]Technologien des Plastischen Link Vortrag von Jan Großmann Jan Großmann Link Werkstatt mit gesäubert, Stühle aufgestellt Friedrich-Büsten haben zugesehen Diplom Arbeit Link gelieferte Rahmen ausgepackt, Arbeiten gerahmt Ich glaube, ich möchte von Zeitgenossen abgelehnt werden. Ich möchte kämpfen können dürfen! Ansichten Link Link Link Link Link Spiegelbild Spiegelbild , auf Folie mit Glas vor und hinter Folie Ganzkörper, Collage Collage Kindliches Selbstporträt Selbstbildnis Ganzkörper in Holz geritzt Link kurzes Gespräch mit Kommilitone Kommilitone über Thema und Gegenstand Standpunkt Link Gespräch mit mir Link Diplom Arbeit Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts. Überlegungen zum Bett.]
- Das Bett.
- [Schweres Einatmen.]
- Im Bett ist der Ursprung Ursprung . Aller meiner Arbeiten. Hier habe ich nicht … gezeichnet. Hier habe ich … keine Büsten modelliert. Hier war der [Sperren: Anfang]. Hier war der Gedanke.
- Der Ursprung sozusagen.
- Und der Gedanke ist um ein Uhr früh, zwei, drei Uhr nachts, vor allem eines: Radikal radikal .
- Er ist nicht … weich geklopft. Wie … bei Kommunikation. Wie … bei Sonnenschein. Sondern er ist: Klar.
- In der Nacht, wenn es dunkel ist um einen herum, ist der Gedanke …
- [Klick.]
- … eindeutig. Einstimmig.
- [Klick.]
- Einfach ausgesprochen.
- [Klick.]
- Grundsätzlich.
- [Klick.]
- Der Gedanke wirkt bei Tagesanbruch …
- [Klick.]
- [Klick.]
- … zu [Sperren: stark].
- [Klick.]
- Zu gewagt.
- [Klick.]
- Weshalb ich froh bin, dass ich nachts den Gedanken festhalte. Tagsüber transkribiere und ihn damit in …
- [Klick.]
- [Klick.]
- … meinen …
- [Klick.]
- … Arbeitsraum bringe.
- [Klick.]
- Die Bilder hier … sind, betrachte ich sie selbst, nicht etwa radikal! Grundsätzlich! Verstörend!
- Es sind … Selbstbildnisse. Es ist der Körper. Es ist etwas ganz … mhm … alltägliches.
- [Schlucken.]
- Aber die … der Grund, warum ich sie überhaupt gemacht habe, auch wenn er nicht auf den ersten Blick wahrnehmbar ist, oder auffällt, ist eben der Gedanke.
- Der in der Nacht kam.
- Die Striche, die Geradenbilder, sind nicht zufällig Geraden. Dieser einfache Kopf ist nicht zufällig so einfach. So primitiv. Die Büste Büste ist nicht einfach bloß eine Büste, sondern …
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- [Klick.]
- Oder die Holzkästen, die etwas verbergen, …
- [Klick.]
- … sind nicht nur Verpackungsmaterial. Sondern hinter all diesen Dingen steht etwas, was ich gar nicht einmal unbedingt … erläutern muss. Aber es ist halt wichtig zu wissen, dass der Gedanke der Ursprung war, für diese … Arbeiten. Die ohne dem nicht entstanden wären.
- [Klick.]
- Deshalb: Das Bett.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 5. Dezember 2017
[wv=A0-8]Werkstatt Plastisches Gestalten Link weiter an Plastik gearbeitet Ausarbeitung von gestern verworfen und neu aufgebaut aktueller Zustand Link Modell nicht auf gesamten Körper hin bearbeiten sondern nur einzelne Bereiche, wie Rücken, Knie, Arme Diplom Arbeit Link im Klassenraum 120 x 160 cm Porträt aufgehangen großes Selbstbildnis Selbstbildnis und Eck-Arbeit nach Einzelgespräch mit Mark noch einmal anders herum rollen Eck-Arbeit angebracht Link Werkstatt Holzwerkstatt Link morgen bei Alberti Holzplatte 100 x 80 cm abholen als Vorschau für Einzelgespräch nutzen im Januar dann verhüllte Arbeit herstellen, inklusive Rahmung von Metallwerkstatt bei Hausmeister Hausmeister wegen Hebebühne angefragt für 1.2. - 7.2 reserviert kann am Wochenende also arbeiten Standpunkt Link Gespräch mit mir Link verhüllt verhüllt Link Diplom Arbeit Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Abends. Am Schreibtisch. Rede zum verhüllten Selbstbildnis geprobt. Im Hintergrund erklingt Bach.]
- Ja! Das verhüllte Selbstbildnis über Eck hat natürlich etwas mit dem Schwarzen Quadrat zu tun.
- Ich bin da zwiegespalten. Was das Schwarze Quadrat Schwarze Quadrat angeht. Auf der einen Seite ist eben die gedankliche Ebene. Ähm … Die ich … Die mir auch in der Hochschule, in der Hochschulzeit, …
- [Schlucken.]
- … vermittelt wurde. Ähm … Es ist am Ende ein … Meisterwerk. Es … äh … wird hochgehalten. Es wird als Anfang gesehen. Und … Auf der anderen Seite habe ich das Schwarze Quadrat … [Sperren: gesehen].
- In der Schweiz.
- Und was soll ich sagen? Das war halt ein … eine Arbeit.
- Das heißt, wie bei der Mona Lisa Mona Lisa höchstwahrscheinlich. Oder was ja bei mir dann auch so war, als ich sie gesehen habe. Es gibt halt dieses gedankliche Konstrukt, in der Kunstgeschichte. W… W… Und es gibt die eigentliche Arbeit!
- Das selbe wie mit dem Pissoir Marcel Duchamp !
- In Paris und London gesehen. Hat in Realität eben … Oder … Kann den Erwartungen in Realität gar nicht … ähm … entsprechen.
- [Schlucken.]
- So wie es … So wie die Arbeit … ähm … in … in … in … in den Kursen behandelt wurde.
- [Klick.]
- Und: Ja. Bei dem Schwarzen Quadrat war das … ähm …
- [Schlucken.]
- … in Bezug zu, ich glaube der orthodoxen Kirche. Ähm … Bei einigen meiner Arbeiten habe ich so … Habe ich eine Verbindung … äh … eine religiöse Komponente … ähm … selbst entdeckt. Auch unter anderem nachträglich.
- Wie zum Beispiel bei dem Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt !
- Was für mich … äh … wie Adam … äh … ausschaut. Der, anstatt aus Lehm, aus den Geraden, aus dem Urelement, aus dem … ähm … geschaffen wird.
- Wie auch aber bei den verhüllten Arbeiten. Ähm … Was ja auch im Christentum Gott … ähm … eine große Bedeutung hat. Beziehungsweise im Katholizismus.
- [Zieht Rotze hoch.]
- Mehr als im … im … bei den Evangelen.
- Glaube ich zumindestens. Ich hab's zumindest eher bei den anderen halt entdeckt. Mit der Kreuzverhüllung und so.
- [Schlucken.]
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 3. Dezember 2017
Standpunkt Link Gespräch mit mir Link verhüllt verhüllt Link Diplom Arbeit Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Abends. Im Bett. Es liegt Schnee auf den Dächern gegenüber.]
- Ich kann gerade keine Arbeit verhüllen.
- Ich würde gerne eine … einen Kasten bauen. Aber ich … äh … spüre halt nicht, dass …
- [Lange Pause.]
- Dieser Kasten, diese Arbeit, die ich dann verhüllen … Wirklich … Also dass ich das jetzt wirklich machen [Sperren: will].
- Das wäre jetzt so etwas, wie … eine Art Auftrag.
- Aber es … ähm … Ich habe halt nicht den [Sperren: Drang], es wirklich zu tun!
- Auch wenn ich ihn gerne [Sperren: hätte].
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Das zeigt mir aber auch, dass … Egal, ob das jetzt eben das Verhüllen ist, oder … mit Buntstiften zu malen, zu zeichnen, oder … Geradenbilder zu machen, …
- [Schlucken.]
- Dass ich das selbst nicht als … ähm … bloßes Bild betrachte. Also als … ähm … ein ästhetisches Erzeugnis. Sondern … ähm … wirklich dahinter stehen muss. Dahinter … Gedanken …
- Ohne so einem Gedanken. So einem Drang, etwas … ähm … darzustellen, in Aktion zu treten, …
- [Schlucken.]
- … würden die Arbeiten rein oberflächlich bleiben.
- Und dieses Gefühl, dass das passieren wird, habe ich gerade.
- Und ich möchte aber keine Arbeit verhüllen, nur weil ich zum Beispiel jetzt für eine Ausstellung eine Arbeit verhüllt zeigen möchte.
- [Klick.]
- Sondern die Arbeit musste verhüllt werden [Sperren: wollte].
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Ich will nicht Kopist meiner eigenen Arbeit sein!
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 2. Dezember 2017
umsetzen Link gesammelte Skizzen- und Notizblätter mit Bezug zum Selbstporträt Selbstbildnis in AV-Labor einscannen Werkstatt Plastisches Gestalten Link (am Donnerstag) weiter mit Modell gearbeitet verhüllt verhüllt Link verhülltes Selbstporträt für Wandecke in Klassenraum verwahrt Diplom Arbeit Link Modell Link Link Ausstellung Von Pablo Picasso Pablo Picasso bis Robert Rauschenberg Robert Rauschenberg Link Kunstsammlungen Chemnitz Link Narcissus/ROCI USA 1990, © Robert Rauschenberg Foundation aus Serie "Wax Fire Works" experimentierte mit Reproduktions- und Transfertechniken arbeitete mit Siebdruck- und Galvanisiertechniken, mit Säuren und Pigmenten, heißem Wachs Außenwelt spiegelt sich auf glänzendem Edelstahl als Teil des Bildes "5 Socks", John Finneran, 2007, Öl auf Aluminiumblech Ohne Titel (Robert Smithson Robert Smithson ), 2002, Öl auf Leinwand, Wilhelm Sasnal Wilhelm Sasnal Robert Smithson (1938 - 1973, US-amerikanischer Maler und Land-Art LAND ART -Künstler) LinkMontag, 27. November 2017
Büste Büste Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link an Büste weitergearbeitet Werkstatt Metallwerkstatt Link Halterung aus Stahl für verhüllte Arbeit an Wandecke abgeholt umsetzen Link im Klassenraum aufhängen in Holzwerkstatt L-Holzleiste sägen und an Rückseite verhüllter Arbeit schrauben Diplom Arbeit Link 3 weitere Bilderrahmen mit doppeltem Museumsglas bestellt 120 x 160 cm Selbstbildnis Selbstbildnis auf Fotopapier drucken lassen (8,73 EUR)Sonntag, 26. November 2017
Standpunkt Link Kunstbegriff Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts. Im Bett. Sehr nah am Mikrofon.]
- Ich [Sperren: muss] Angst vorm Tod Sterben haben.
- [Klick.]
- Ich muss Angst vorm Tod haben.
- [Klick.]
- Damit ich den Versuch unternehme …
- [Klick.]
- Den Versuch unternehme …
- [Klick.]
- … mit ganzer Kraft …
- [Klick.]
- … zu …
- [Katze Ramses schreit laut auf.]
- [hörbares Atmen.]
- [Klick.]
- … zu … [Sperren: Wirken].
- [Katze jammert.]
- [Klick.]
- Alles andere wäre … [Sperren: billig].
- [Klick.]
- Wirken heißt nicht, so zu tun, als ob.
- Wirken heißt nicht, …
- [Klick.]
- … etwas zu tun, …
- [Klick.]
- … was [Sperren: ankommt].
- [Klick.]
- Wirken [Sperren: kann] heißen, mit einfachsten Mitteln - wie Kleister, Farbpigmente, Finger -, etwas zu zeichnen.
- [Klick.]
- Wirken heißt es dann aber nur, solange der Akt Akt des Zeichnens und das Ergebnis nicht für die [Sperren: Schau] existieren.
- [Klick.]
- Sondern nur für … [Sperren: mich].
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 21. November 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Diplom Arbeit Link Ausgaben: A bisher 1 Leerrahmen Nielsen mit Museumsglas, zweimal: 94 EUR 2 Museumsglas: 13 EUR 3 Versand: 5 EUR 4 Testdrucke AV-Labor: 58 EUR 5 Ständer: ca. 35 EUR B dazu 1 drei weitere Leerrahmen mit 2fach Museumsglas: 180 EUR 2 Versand: 5 EUR 3 Transport / Hilfe bei Hängung: ca. 50 EUR C insgesamt: 440 EUR D noch einplanen 1 ein großes Stoff-Banner: < 100 EUR 2 weitere AV-Ausdrucke: < 50 E insgesamt: < 590 EUR F maximal 800 EUR heißt: 210 EUR übrig Plan: A November 2017 1 Modell mit stehenden Wänden bauen 2 gefundene andere Selbstporträts Selbstbildnis ausdrucken 3 Modelle auch für bisher nicht gebrauchte Arbeiten bauen bei sehr kleinen Arbeiten nur Pappe in selber Größe, nummerieren 4 Stapel mit allen ausgedruckten Arbeiten, die ich verwenden würde 5 drei weitere Bilderrahmen für Spiegelbilder Spiegelbild bestellen 6 nächste Woche: Eckkonstruktion für verhüllte Arbeit in Metallwerkstatt abholen und in Klassenraum testweise installieren B Dezember 2017 1 Bett [?] C Januar 2018 1 alle Arbeiten in Hochschule transportieren, im Büro zwischenlagern 2 E-Mail Mitte Januar und zwei Erinnerungen an Klasse wegen Räumung Klassenraum bis Anfang Februar D Februar 2018 1 2.2. (Fr) Raum wird leergeräumt 2 3.2. (Sa) - 6.2. (Di) weißen und hängen 1 7.2. (Mi) oder 8.2 (Do) PräsentationSamstag, 18. November 2017
Diplom Arbeit Link Modell mit neuer Hängung Digitale Collage Collage eventuell als Banner umsetzen Link in Metallwerkstatt herstellen: 1 Abstandshalter mit Haken, wo Banner eingehangen werden kann, zwei Stück 2 verhüllte Arbeit an Wandecke, Halterung Werkstatt Plastisches Gestalten Link neue Büste Büste , 1 : 1 erstes Ergebnis Link letzter Gipsguss Gipsguss Link ProfilDonnerstag, 16. November 2017
Diplom Arbeit Link Einzelgespräch Mark Link (aus Erinnerung) Überlege … Überlege … Modell in Hochschule gebracht aufgebaut, mit Ausdrucken von anderen Aufbauen Einleitung vorgelesen, scheint okay zu sein Überlege … Gedanken zum Ursprung Ursprung vorgelesen Überlege … Überlege … außer große Fotografie liegen alle Formate fest 1 Fotografie eventuell auf 2 m ziehen, ohne Rahmen, mit Klammern für Testhängungen Druck auf günstigem Papier in AV-Labor drucken 2 weitere Arbeiten versuchen in Modell unterzubringen auch in Archivboxen nach Skizzen etc. suchen, abfotografieren und in 1 : 30 ausdrucken 3 kann alle Arbeiten in seinem Büro lagern 4 da Rundgang eine Woche später, kann ich mich in Ruhe auf Ausstellung vorbereiten davor E-Mail an Kommilitonen schicken, damit Raum leer danach Wände weiß streichen 5 Modell noch einmal mit stehenden Wänden bauen 6 wenn Installation mit Büsten und Ton-/Gipsresten einfach mit Folie als Grundfläche ausprobieren 7 große Arbeiten mit Auto Anfang Januar in Hochschule transportieren Überlege … Überlege … Überlege … nicht mit Texten erschlagen, sondern auch auf Fragen eingehen aber ehrlich, mit meiner normalen Sprache / meinen Gedankengängen antworten digitale Fotocollage = Vorlage für Geradenbilder Überlege …Mittwoch, 15. November 2017
Klasse Bildende Kunst Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Büste Büste freigeschlagen Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts. Im Bett.]
- Fünf Jahre lang war ich eigentlich auf einer … Dauersuche.
- Und … Die meißten dieser Arbeiten hier … in dem Raum … sind halt Abschnitte davon. Es sind Abschnitte, wo ich, in dem Moment Moment , wo ich so weit war, das Gefühl hatte, dass ich das jetzt … ja … bis zum Lebensende machen will.
- [Schlucken.]
- Das sind nicht bloß so … ähm … Nebenprodukte, oder … ähm … kurze Launen!
- [Pause.]
- Sondern das sind Abschnitte, wo ich merke, dass ich …
- [Schlucken.]
- … dass sie richtig Fuß haben.
- Und doch ging es ja immer weiter!
- Also … ähm … Irgendwann kam anscheinend doch wieder so ein … ein Gefühl von: Das … Das ist es noch nicht! Und dann ging es zum Nächsten. Wo ich dann dachte: Das ist es jetzt für immer!
- [Klick.]
- [Schlucken.]
- Wenn ich diesen Begriff Suche mit einbinde, dann … kann ich vielleicht doch einen guten …
- [Klick.]
- … Übergang zu solchen … ähm … Notizen machen.
- Wie zu diesen Geradenbildern!
- Ähm … Was ich da halt nicht geschafft … Oder was ich da eigentlich machen [Sperren: wollte]. Das ich einen [Sperren: Anfang] wollte. Und so weiter.
- Und so fort.
- Das Zitat finde ich … Diesen Gedanken finde ich halt …
- [Schlucken.]
- … sehr sehr … ähm … gut. Weil der diese ganze … ähm … diesen Abschnitt … äh … sehr gut präsentiert … Präsentieren kann. Und auch dann diesen Übergang zu diesen verhüllten Arbeiten!
- Zeigt das ja eben auch schon auf. Vielleicht macht es deshalb auch Sinn, dass … ähm … auch wirklich mit dem Suchen zu sagen.
- Ähm … Und da sind eben … Und da kommt ja dann eben auch wieder raus, … ähm … ohne, dass ich das groß dann erklären müsste, dass diese …
- [Schlucken.]
- … sogenannten Selbstbildnisse, also dieses Motiv, … das Ich, … wirklich … ja … eher als Gegenstand dann zu begreifen ist.
- Und nicht als das Ich an sich.
- Das finde ich jetzt sehr gut.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 10. November 2017
Diplom Arbeit Link Bettgestell und Büstenständer für Modell gebastelt Bett im Klassenraum, Modell Hängung Arbeiten, Bett, Büste Büste Link Bett TARVA, IKEA IKEA Link 60 EUR + 10 EUR Lattenrost + 30 EUR Matratze 10 cm = 100 EUR Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Vormittags. Standpunkt aufgenommen beim Betrachten von Modell mit Bett. Noch in Schlafkleidung.]
- Warum ich im Bett liege?
- Weil mir die großen Gedanken zu den Arbeiten …
- Und die Arbeiten [Sperren: sind] große Gedanken …
- Sie [Sperren: sind] radikal radikal .
- Sie [Sperren: sind] rudimentär.
- Sie gehen an den Anfang!
- Und diese Gedanken dazu … Die kommen bei mir immer im [Sperren: Bett]!
- Das heißt: Die Arbeiten sind eigentlich im Bett entstanden.
- Um zwei Uhr früh. Um vier Uhr früh. Mittags. Nachmittags!
- Egal wann: Großes entstand bei mir immer im [Sperren: Bett].
- Deshalb … bin ich auch [Sperren: jetzt] im Bett.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 9. November 2017
Büste Büste Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link weitergearbeitet Aktueller Zustand Büste Aktueller Zustand Büste, Profil Diplom Arbeit Link Standpunkt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [1 Uhr frühs. Im Bett. Kratzige Stimme.]
- Bei der Verteidigung …
- Oder wie heißt das?
- Ein … Bett aufstellen.
- Mitten im Raum.
- [Pause.]
- Mit Bettdecke!
- Kissen!
- [Schlucken.]
- Und ich bin drinne. Während ich … rede. Frage beantworte.
- Fragen beantworte.
- [Schlucken.]
- Denn im Bett kommen mir die ganzen Gedanken!
- [Lautes Einatmen.]
- Und … im Bett mir auch der Gedanke, ein Bett aufzustellen.
- In dem Raum.
- [Pause.]
- Und die ganzen Gedanken … auch die Rede. Klingt ja sehr … martialisch?
- Oder wie heißt das?
- Das sind halt dann … ähm … Wörter, die halt nur im Bett irgendwie wirken können.
- Ich liege nachts im Bett und mache mir da Gedanken.
- Über die Bilder!
- [Schlucken.]
- Ich liege … nachmittags im Bett. Mache mir Gedanken über die Bilder!
- Und liege auch frühs im Bett. Und mache mir noch Gedanken über die Bilder.
- [Schweres Einatmen.]
- Zeichne das dann auf, mit dem Aufnahmegerät.
- [Pause.]
- Irgendwie funktioniert da alles am besten. In Gedanken.
- Vielleicht bin ich so ein … Bettkünstler!
- Jetzt ist es ein Uhr fünfzig. Und ich mache mir seit einer halben Stunde Gedanken darüber.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 7. November 2017
Diplom Arbeit Link Arbeitem im Modell Link Link Link Link Link umsetzen Link ausdrucken für kommendes Einzelgespräch nach Gespräch mit Alexander: Ablauf planen 1 Text vom 1.11. 2 auf einzelne Arbeiten eingehen keine offenen Fragen stellen (Ich könnte jetzt …?), sondern durch Präsentation führen A Geradenporträt Geradenbild Notiz vom 12.1.2016 mit "In den Geradenbildern sehe ich den […]" "Schon hier wird ein Ansatz erkennbar: Suche nach Ursprung Ursprung ." Ursprungsgedanke, siehe Text vom 3.11. mit Kinderzeichnungen Kinderzeichnung / Höhlenmalerei Höhlenmalerei / Art Brut Art brut Kandinsky Wassily Kandinsky zitieren mit "Der Punkt ist das erste Resultat des ersten […]" Geradenbilder = ernsthaft in die Zeit der Moderne zurückgereist, ohne es anfänglich zu merken Drang, Antwort zu finden Übergang zu verhülltem Porträt B verhülltes Porträt verhüllte Arbeiten = ernsthafte Reaktion auf Erkenntnisse, die auf Sucherei folgte nicht nur gedanklicher Ausdruck, sondern ernsthaft gefühlt Übergang zu vereinfachtem Gesicht C vereinfachtes Gesicht kindliche Zeichnungen = ernsthaft neuen Ansatz gesucht und ernsthaft erkannt, wie ich durch bloßes Nachmachen meinen Weg nicht finden werden kann Motiv Selbstporträt Selbstbildnis wird selbsterklärend: Ich = Ausgangspunkt der ganzen Sucherei D deshalb: digitales Selbstporträt mit herausstechendem Auge für mich Ausdruck, wieder ungewollt, der ganzen jahrelangen Sucherei Büste Büste Link Elke: "Von der Seite bist Du es auf jeden Fall. Von vorne bis zur Nase auch. An den Augen stimmt aber irgendwas nicht. Es sieht gut aus, aber die Augen sind nicht Deine. Deine… schmaler..?? Ich weiß nicht."Sonntag, 5. November 2017
Diplom Arbeit Link (Notizen ausdrucken und Mark bei nächstem Einzelgespräch zeigen, ebenfalls Gespräch vom 3.11. und 1.11.) es gibt kein Überthema, aber bestimmte Themenfelder schwingen in Arbeiten mit Themenfelder durch Erlebtes / Alltag (unbewusst) eingeflossen A Beispiel christliche Prägung: Kirchenchor, Konfirmation, evangelisches Internat, Gottesdienste, Orgelmusik Arbeiten: Liegender Akt Akt (Jesus Jesus im Grab), Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt (Adam), Porträt im Flügeltürrahmen (Kreuzverhüllung, Scham Scham , Adam), Beine (Jesus) Tradition Künstler, Notiz vom 25.3.2016 Link, von Dürer Albrecht Dürer über Rembrandt Rembrandt van Rijn bis van Gogh Vincent van Gogh , Marc Quinn Marc Quinn mit "Self": Darstellung eigener Person als heroische Gestalt, als Jesus oder antike Antike christliche Märtyrer B Exkursionen / Studienreisen mit der Klasse (Hamburger Bahnhof, Adam und Eva Adam und Eva ) 1 Beine / Jesus Notizen vom 25.3.2016 Link "Das Leiden Friedrich Fröhlichs war groß von der Bitterkeit der Schmerzen und Schmach der Verspottung, aber überreich fruchtbar an Heil und Nutzen" (frei nach Jacobus de Voragine, "Von der Passion des Herrn", Legenda Aurea) Motiv in Anlehnung an Kreuzigung Jesu übereinandergeschlagene Füße, dünne, knochige Beine dicke Geraden als Stacheln, hart, weh tuend, durchschlagend Geraden mit Verweis auf Dornenkrone dritte Verspottung im Haus des Pilatus Soldaten setzen Jesus Dornenkranz auf und grüßen ihn: "Heil dir, König der Juden!" 2 von Geradenbilder zu verhüllten Arbeiten Notiz vom 12.1.2016 Link ganz unreligiöser Ansatz, bezieht sich auf Kunstgeschichte: "In den Geradenbildern […] sehe ich […] den verzweifelten Versuch etwas zu finden, was so rudimentär ist, dass es nicht mehr hinterfragt werden kann. Also etwas, was als Fundament bereitsteht, um darauf aufbauend Kunst zu machen, die nicht beliebig auswechselbar ist. Kunst, die unausweichlich gemacht werden muss. Leider erkenne ich immer mehr, dass das ein Gedanke der Moderne ist. Und die extremen Äußerungen ('Ich habe die Malerei getötet.' etc.) und Vorstellungen, was Kunst zu sein hat, haben sich nicht durchsetzen können. Die Kunst blühte auf. In alle Richtungen. Keiner schien recht gehabt zu haben! Und warum dies noch einmal wiederholen? Ich kann aus dem Scheitern Erfolg lernen. Und lernen heißt auch: darauf reagieren. Verhüllt verhüllt !" 3 Ganzkörperporträt / Adam A Notiz vom 10.8.2017 Link "Der Mythos Mythos von Adam und Eva", Albino Menozzi Albino Menozzi , Lindenau-Museum mit Art-brut Art brut -Arbeiten B Notiz vom 17.1.2017 Link Feigenblatt, Arbeit von Albrecht Dürer C Adam sucht Eva, RTL-Show Notiz vom 2.11.2016 Link D Adam und Eva, 1825/62, Kopien nach dem Genter Altar, um 1432, Hamburger Bahnhof E Geraden offenbaren zwar alles (Atom), verschleiern aber gleichzeitig (Scham) 3 Tonarbeit (wenn nicht Gips) selbst im Modellieren kann ich christliches Motiv erkennen Notiz vom 27.11.2015 Link Adam wurde aus Lehm / Ackerboden erschaffen danach Lebensatem Lebensatem eingehaucht Kandinsky Wassily Kandinsky im Buch "Punkt und Linie zu Fläche", 27.8.2015 Link "Der Punkt ist das erste Resultat des ersten Zusammenstoßes des Werkzeuges mit der materiellen Fläche, mit der Grundfläche." "Durch diesen ersten Zusammenstoß wird die Grundfläche befruchtet." 4 Liegender Akt A Notiz vom 2.11.2016 Link Der Leichnam Christi im Grabe, um 1521/22, Hans Holbein der Jüngere Hans Holbein der Jüngere B Triptychon Triptychon Notiz vom 9.12.2015 Link Triptychon seit Mittelalter in abendländischer Kunst als Altar- und Andachtsbild von zentraler Bedeutung 3-teiliges Bild mit betontem Mittelteil Mittelteil: "dem Dargestellten eine gewisse Form der Würde verleiht" verbunden mit Bedeutung, Spiritualität, Würde klassische Funktion (betonte Mitte, schmalere Seitenteile, ursprünglich religiös) tritt in Hintergrund 5 Selbstporträt Selbstbildnis allgemein A Notiz vom 29.4.2014 Link Cindy Sherman Cindy Sherman : Spannungsverhältnis zwischen zugeschriebener Rolle, dem "Blick der Anderen" und dem Selbst Selbstporträts / Frauenrollen mit Perücken, Schminke und Kleidung oder Hanna Wilke: Selbstporträts in unterschiedlichen Klischeeposen wie Cowgirl, Model, mit Lockenwicklern benutzen aber eher das Selbstbildnis, steht selbst nicht im Fokus [?] B Selbstporträt in Verbindung mit dem Tod Sterben Notiz vom 19.8.2014 Link "Selbstbildnis mit fiedelndem Tod", 1872, Arnold Böcklin Arnold Böcklin , Nationalgalerie BerlinSamstag, 4. November 2017
Diplom Arbeit Link Standpunkt Link Kunstkritik Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Gestern auf dem Bett.]
- Was sind denn das alles für Künstler?
- Was ist denn deren Verständnis …
- [Klick.]
- Ein Thema wird gegeben und sie arbeiten danach?
- [Pause.]
- Oder es wird kein Thema gegeben, sie schaffen sich ein Thema und arbeiten dann danach?
- Sie müssen es ständig begründen!
- Vor sich selbst, aber auch vor allem vor dem Publikum.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Das kann es doch gar nicht sein!
- Auch bei den ganzen Ausschreibungen!
- Oder bei dem Studienpreis Studienpreis .
- Wo immer noch ein Text dazugehört. Und ich denke mal, einige schreiben dann ziemlich ausführlich.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Schreiben zu der Frage "Warum?" alles auf.
- [Klick.]
- [Sperren: Was] ist das für ein Verständnis?
- [Pause.]
- Ich glaube, ich würde mich irgendwie … missbraucht fühlen!
- Also dass ich sozusagen Themen [Sperren: abarbeite]. Mit künstlerischen Mitteln.
- [Klick.]
- Da spricht doch die Arbeit gar nicht mehr … [Sperren: selbst]!
- [Pause.]
- Sie [Sperren: wird] missbraucht!
- [Pause.]
- Von einem Gedanken.
- [Pause.]
- Die Künstler, wenn ich das jetzt … so sehe ich das gerade, werden ja darauf [Sperren: getrimmt]!
- So zu arbeiten.
- Und das Publikum wird getrimmt, so zu [Sperren: Sehen]!
- [Pause.]
- Es [Sperren: verlangt] heutzutage ja schon nach einem Audioguide im Museum.
- Ich habe Leute im Museum gesehen, die … die haben die Arbeit, me… so sah es aus, nicht wirklich betrachtet. Sondern sie haben auf Play gedrückt und haben sich die Information zu der Arbeit angehört.
- [Schlucke.]
- Waren aber gar nicht wirklich beim Sehen. Sondern beim [Sperren: Hören].
- [Pause.]
- Das ist wie so eine … Schleife. Oder wie so ein … wie so eine Spirale! Egal, wer damit angefangen hat, so diese Idee von … von Kunst …, die begründet werden muss oder will. Danach folgten die anderen und das zwang Zwang gleichzeitig wieder andere … ähm … darauf zu reagieren.
- Mitzumachen!
- Und jetzt hat sich das so gedreht …
- Die Besucher wurden so getrimmt, dass … dass sie jetzt danach [Sperren: verlangen]. Und Nachschub gegeben werden [Sperren: muss]. Genau in dieser Form.
- [Pause.]
- [Klick.]
- Aber zu was für einer Kunst wird denn das dann?
- [Pause.]
- Oder was wäre jetzt das Gegenteil? Also wo würde ich sagen, das geht in eine Richtung, die halt … von diesem ganzen … Gedanken-[Sperren: Gedöns] …
- … Dieses ganze verkonzeptualisierte und immer wieder auch das mit der Gesellschaftskritik Gesellschaftskritik !
- Mit … mit der Politik … mit der politischen Kunst!
- [Pause.]
- Ich kann mir vorstellen, dass … ne … das ist halt in der Zeit jetzt so. Ich weiß gar nicht, wann das angefangen hat.
- [Schlucke.]
- [Klick.]
- Aber wenn ich jetzt ein Bild male, mit einem … Huhn drauf. Und reiche es irgendwo ein. Ohne einer Begründung. Dann hat das Huhn keinen [Sperren: Wert].
- Den bekommt es erst, oder die … die …
- [Klick.]
- … den Sinn bekommt dieses gemalte Huhn erst, wenn … ein [Sperren: Text] dazu steht.
- Und [Sperren: nur] durch den Text wird dann das Huhn prämiert.
- Aber das Huhn kann nicht alleine stehen!
- Dann wird sofort wahrscheinlich eine Absage verfasst.
- [Sperren: Oder] man muss das Huhn als Lebenskonzept haben. Als Thema …
- [Sperren: Thema. Thema!]
- … seiner Arbeiten.
- Muss das aber wieder vermarkten. Ansonsten wirkt es beliebig.
- [Pause.]
- Nicht … zeitbezogen.
- Und eben auch bei diesen ganzen Porträts, die ich jetzt von mir mache: [Sperren: Ich] selbst ja auch suche da ein Thema.
- Und das ist auch wieder eine Spirale!
- Ich weiß gar nicht einmal, ob [Sperren: Ich] danach gesucht habe. Aber andere suchen danach.
- Sofort die Frage: Warum?
- Dann suche ich danach. Vermittel etwas und daraufhin kommt dann halt das … das …
- Immer weiter … immer weiter!
- [Pause.]
- Also ich hoffe, ich halte es durch, bis zu dieser Präsentation, dass ich da stur bleibe.
- Und dieser Frage nicht nachgebe.
- Weil ich [Sperren: will] das eigentlich gar nicht. Das bin nicht ich!
- Das ist das [Sperren: Konzept], was vermittelt wird. Das so Arbeiten gezeigt werden müssen.
- Begründet werden müssen!
- Verteidigt werden müssen!
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 3. November 2017
Diplom Arbeit Link Frage nach dem WARUM Standpunkt Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Psychiatrie und Kunst Link Anfänge der Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Mittags, auf dem Bett.]
- Ja. Es gibt … eine Frage, die mich die letzten Jahre beschäftigt hat.
- Und zwar die Frage nach dem Ursprung Ursprung !
- Die sich, wie ich im Nachhinein sehe, sich eben auch in meinen Arbeiten widerspiegelt.
- [Pause.]
- Ich habe mir zum Beispiel … ähm … Ich habe mich mit Kinderzeichnungen auseinandergesetzt. Ich habe mit einem Kind gezeichnet. Ich habe das Kind … ein … eine riesen große Papierfläche … ähm … bemalen lassen.
- Ich habe mir in Ausstellungen … äh … von Künstlern Arbeiten angesehen, die der Stil einer Kinderzeichnung … ähm … innewohnt.
- Dann …
- Ein anderer Abschnitt: Ich habe mich mit psychisch Kranken beschäftigt. Ähm … Mit deren Zeichnungen und deren künstlerischer Arbeit.
- In Wien habe ich … äh … solche Künstler treffen dürfen. Ich durfte mit ihnen sprechen!
- Ich habe in … Lausanne … Schweiz … eine …
- [Schlucke.]
- … eine Sammlung von Art brut Art brut Arbeiten gesehen. Auch in anderen Städten.
- In Paris eine … eine Art Höhle! Als Kunstwerk.
- Was mich auch wieder zu etwas Anderem … ähm … führt: Und zwar zu … Höhlenmalereien!
- In China habe ich Felszeichnungen Felszeichnung gesehen. Gesehen heißt nicht bloß … äh … eben mal betrachtet. Sondern dann wirklich … äh … versucht zu verstehen.
- Ähm … Den … Den … Den Stil wahrnehmen!
- Das, was es ausdrücken … äh … tut, … ähm … er… erleben.
- [Pause.]
- Das sind drei Gebiete, die in den letzten Jahren bei mir … ähm … viel bewirkt haben.
- Und die sind … diese Bewegungen … Das sind drei, die … wo ich behaupte, dass die Frage [Sperren: Warum]? auf keinen Fall im Vordergrund steht.
- Die die etwas machen … in dem Moment Moment … egal ob … Ich denke … Höhlenmenschen, bei Kindern, bei psychisch Kranken: Sie machen es aus bestimmt irgendwelchen Gründen. [Sperren: Aber] vielleicht … ähm … ist es gar nicht mal so [Sperren: gut], … äh … zu … zu [Sperren: wissen], was jetzt der Grund ist.
- Alleine am Ende zählt das, was man [Sperren: sehen] kann.
- Und das ist … war für mich … ähm … beeindruckend.
- Auf allen drei Gebieten.
- [Pause.]
- Ich musste halt … [Sperren: lernen], dass, da ich auf der Suche nach etwas Ähnlichem für mich … ähm … war, … ähm … dass das gar nicht … ähm … [Sperren: möglich] ist!
- Sich [Sperren: bewusst] anzueignen.
- Also wie ein Kind zu zeichnen, heißt eben … äh … nicht, man [Sperren: ist] ein Kind. Und … äh … zeichnet … äh … wie ein Kind.
- Wie ein psychisch Kranker … äh … sich zu benehmen, heißt nicht, dass man … äh … dieselbe Qualität von Arbeit am Ende schafft.
- Ähm … Seine Hand in Farbpigmente zu tauchen und … ähm … einen Abdruck auf einer Leinwand zu hinterlassen, ist nicht das selbe, wie … ähm … Handabdrücke Handabdruck … [Sperren: tausend] Jahre alte … Handabdrücke zu sehen … äh … an … an … an Felsen!
- [Pause.]
- Ich [Sperren: durfte] also in diesem … äh … Verlauf der Zeit erfahren, dass das, was ich suche, nicht … ähm … [Sperren: bewusst] passieren kann. Und ich denke, dass das auch der Hintergrund ist, warum so eine Frage … [Sperren: Warum?] … ähm … mich extrem … annervt!
- Unglaublich annervt!
- Inzwischen.
- Weil [Sperren: das] ist dieses mit dem [Sperren: Warum]. Das ist der fatale Fehler, den ich … äh … gemacht habe. Und den ich bestimmt immer noch mache. Ähm … Und den Menschen … ähm … allgemein machen werden.
- Ähm … Anstatt einfach … ähm … etwas … ähm … zu akzeptieren!
- Hinzunehmen!
- Etwas … Und damit etwas zu schaffen, etwas zu machen, etwas zu modellieren, … äh … [Sperren: ohne] … ähm … es gleich wieder zu hinterfragen.
- Oder bereits davor eine Art Konzept gemacht zu haben.
- [Pause.]
- Ich denke, dass Arbeiten erst dann, … ähm … für mich zumindestens …, etwas gewinnen. Und zwar … blödes Wort schon wieder, was ich schon einmal …
- [Sperren: Authentizität].
- [Pause.]
- Also etwas, wo … wo man … wo ich spüre: [Sperren: Das] ist … Das [Sperren: kommt] wirklich aus jemandem heraus.
- Und ist nicht bloß, … äh … weil ein Gedanke dahinter … äh … steht … Weil ein Text dazu steht … ähm … Kommt es. Sondern es [Sperren: kommt] aus dem [Sperren: Bild] heraus.
- Und das suche ich.
- [Pause.]
- Ich habe mir auf drei Gebieten … ähm … von anderen, von Kindern, von psychisch Kranken, … äh … von den Höhlenmenschen, … äh … vieles angeguckt.
- Und merke, mich … mich drängt es in … in so eine Richtung.
- Nur ich kann es halt natürlich nicht … ähm … äh … bewusst steuern.
- Habe ich mitbekommen.
- Ich muss es auf mich zukommen lassen.
- Aber zukommen lassen heißt eben, dass ich auf jeden Fall mit einer Frage aufhören tue.
- [Pause.]
- [Sperren: Warum].
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 1. November 2017
Diplom Arbeit Link Einzelgespräch Mark Link 1 bedrucktes Papier wellt sich stark, ist durch tagelanges flaches Lagern nicht weggegangen 2 schaut dadurch an Wand scheiße aus 3 Frage, schon am Anfang: WARUM […]? WARUM W-A-R-U-M W.A.R.U.M. 4 5 ich WILL kein Thema damit ausdrücken, jedes Thema wäre falsch 6 es sind Arbeiten, die mit der Zeit, ohne eigener Aufgabenstellung, entstanden sind / sein könnten meinetwegen pure Spielerei LASST MICH MIT DEM W-A-R-U-M IN RUHE! 7 auch wenn Geradenbilder anfänglich einen GRUND hatten, möchte ich ihn nicht mehr sehen 8 visuelle Ergebnisse / Eindruck als einziges entscheidend 9 Selbstbildnis Selbstbildnis KEIN Thema, auch wenn eigenes Gesicht immer wieder auftaucht statt THEMA als Hauptwort GEGENSTAND möchte gerade Diplom einfach nur schnell abhaken können nach Gespräch fahrig an Büste Büste weitergearbeitet, abgebrochen Vorgehen: 1 erste Sätze für Einleitung formulieren, mit Wort "Gegenstand" oder so arbeiten ihm per E-Mail zuschicken NIE rechtfertigen, dann lieber abblocken auf Begriff Ausprobieren / Studienzeit / Wirkung testen / Drang eingehen 2 eher nur eine Arbeit je Werkgruppe ausstellen, dadurch unnötige Fragen vermeiden dadurch kommt Eindruck, dass nicht Technik, nicht die Linie, nicht Fotografie, nicht Büste, nicht kindliche Zeichnung Kinderzeichnung … wichtig sind, sondern das Machen an sich 3 als Ausprobieren verstehen, Gesicht dabei nur Gegenstand (irgendwas muss ich ja nehmen, also warum nicht so etwas Naheliegendes?) 4 wenn Fotografie mit Klammern: Klammern kleiner und eventuell schwarz (sollte sich abheben) 5 im Modell Arbeiten plazieren, bei Ausdrucken auch unterschiedliche Größen mit einer Arbeit anfangen, danach langsam aufbauen 6 wenn neue Ausdrucke, dann so drucken, dass sich Papier von oben nach unten wellt wenn Welle, dann Papier sollte sich unten nach vorne wellen (Hinweise von ihm, finde ich gut) nächste Woche neues Gespräch vereinbaren dann: Text vorlesen, Modell zeigen mit kleinen ausgedruckten Arbeiten verschiedene Positionen und Größen ausprobieren, abfotografieren, ausdrucken und beilegen Stimmung = miserabel Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Rede. Erste Version. Entstanden im Bett. Bereits dunkel. Bildschirmlicht erhellt den Raum. Zuvor niedergeschriebenen Text laut gelesen.]
- Der erste Gedanke, der Ihnen kam, als Sie den Raum betraten, wird wohl jener gewesen sein: Ah, Friedrich beschäftigt sich mit dem Selbstbildnis!
- Da möchte ich einwenden: Ja, Sie sehen mich - aber keine Selbstbildnisse! Mein Gesicht ist nicht [Sperren: Thema], sondern [Sperren: Gegenstand] meiner Arbeit.
- Thema bedeutet, ich hätte mir eine Frage gestellt, hätte danach angefangen zu arbeiten und am Ende wäre ich der selbst gestellten Fragerei mit dem Ergebnis auf die Spur gekommen. Dem ist nicht so.
- Ich betrachte mein Gesicht als Gegenstand. Es ist ein Gegenstand, an dem ich mich: Abarbeite.
- Um etwas Darstellen zu können, braucht es ein Motiv. Für manch einen Künstler waren und sind es Blumen, Frauen und Stühle, die gemalt werden und wurden, um sich darüber einer Technik, einem Stil, einer wagen Vorstellung zu nähern. Für mich ist es: Mein Gesicht.
- Ja! Hinter dieser Arbeit mit den vielen Strichen, welche aus der Nähe betrachtet nichts als Striche sind, aber von weiter weg zu einem Motiv verschwimmen, verbirgt sich eine "konzeptuelle" Idee. Aber die: Ist eigentlich nicht wichtig!
- Ja! Bei dieser kindlich vereinfachten Ansicht eines Gesichtes verbirgt sich ein "radikaler" Gedanke. Auch der: Nicht wichtig!
- Ja! Dieses Porträt hier ist entstanden, weil ich ein Ziel hatte, für das ich so ein entstelltes Bild meiner Selbst brauchte. Aber auch hier: Nicht wichtig!
- Den ganze [Sperren: Ballast] an Gedanken, was ich [Sperren: wie] und [Sperren: warum] ausdrücken möchte, möchte ich jetzt loswerden.
- Die seit Grundstudium auf mich einschlagende Fragerei, wo alles mit [Sperren: Warum, Warum, Warum], anfängt, hat in mir einen Absturz bewirkt. Ich wusste kurz vor dem Diplom gar nicht mehr, [Sperren: was] ich mache, [Sperren: was] ich gemacht habe, was ich [Sperren: wollte], was ich [Sperren: will].
- Jetzt: Weiß ich es.
- Ich will nicht mehr, als das: Ausprobieren!
- Ich möchte spielen dürfen!
- Ich möchte sehen dürfen, was passiert, wenn ich einen Strich zeichne; Noch einen und noch einen.
- Ich möchte Farbpigmente in Kleister tränken, mit dem Zeigefinger in das kalte Gemisch tunken und auf Papier ein einfaches Gesicht malen!
- Ich möchte mich zurückziehen dürfen! Ich möchte diesem ständigen [Sperren: Warum] eine Sperrholzplatte entgegenhalten dürfen!
- Und wenn ich das [Sperren: Warum] damit erschlagen habe, möchte ich schauen, was noch entsteht, wenn ich meinen Kopf ausschalte und sehe, was meine Hände zu formen vermögen.
- In den letzten Monaten habe ich bei mir einen Schaffensdrang gespürt, der entstand, als ich anfing, meine Arbeit nicht zu hinterfragen, sondern: [Sperren: Anzusehen]. Die Oberfläche mit den Augen abzutasten und sie - im Falle dieser Büste dort - mit Händen zu formen.
- Diese andere Sicht auf die eigene Arbeit und auf die der anderen, hat sich hier vollzogen: Im Keller der Hochschule. Da, wo ich viele Monate lang mit meinen Händen Tonklumpen an Tonklumpen pappte. Wo ich Gips mit Wasser mischte. Wo ich mit dem Klüppel Gips von Gips trennte.
- Wo ich mich im Spiegel Spiegelbild selbst sah. Mich sah, wie ich mit einem simplen aber umso schwerer zu beherrschenden Mittel einen Kopf formte - Mit: Dem [Sperren: Sehen].
- Ich bin [Sperren: froh], dass ich mit Fragen durchlöchert wurde, die mich immer weiter in eine Enge trieben. Nur so konnte ich meinen schon damals ausgeprägten Hang zu unnötigen Gedankenkonstrukten erkennen, mich davon losreißen und mich zuletzt dem Sehen zuwenden.
- Was ich nach über fünf Jahren Studium sagen kann: Ich habe in dieser Zeit so viel über Kunst im Allgemeinen und meine Arbeit im Speziellen erfahren, wie davor nicht - und vielleicht auch danach nie mehr.
- Ich hoffe, diese Arbeiten hier sind kleine Zeugen dafür.
- Ja, auch die Fragerei gehörte dazu! Nur lassen Sie mich bitte an meinem letzten Tag als Student Kommilitone ein Wort nicht mehr hören müssen: [Sperren: Warum].
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 31. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Selbst Link Büste Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Am Morgen.]
- Wie gestern ein Kommilitone Kommilitone sagte, … äh … ist … sollte ich, da ich immer verneine … ähm … und in so eine Abwehrhaltung gehe, … ähm … dass das Selbstbildnis Selbstbildnis bei mir kein Thema wäre, sollte ich eher vom Gegenstand reden.
- Und Gegenstand heißt, … äh … dass es nicht darum geht, … ähm … etwas zu analysieren, … ähm … denke ich jetzt mal. Äh … Eine … Etwas damit ausdrücken zu wollen. Das etwas beim Betrachter dort … ähm … in eine bestimmte Richtung führen sollte. Sondern Gegenstand heißt, … ähm … halt ein Objekt ist. Äh … Welches ich … äh … während meines Kunststudiums sozusagen verwende. Um etwas zu lernen.
- Das …
- [Pause.]
- So.
- [Aufnahme viel zu laut.]
- Ah. Irgendwas stimmt hier nicht.
- [Pause.]
- [Geräusche.]
- [Pause.]
- So.
- Der Grund, warum … ähm … ich das Selbstbildnis, … äh … den eigenen Kopf, … ähm … den eigenen Körper, als Gegenstand nehme, wäre bei mir jetzt: Für mich bin ich immer verfügbar. Äh … über den Spiegel Spiegelbild kann ich mich erfahren.
- Allerdings natürlich … ähm … eingeschränkt. Was zu neuen Problemen führt.
- Beziehungsweise zu neuen Herausforderungen!
- Einfach den eigenen Körper zu erfahren. An sich selbst. Wie er auch funktioniert.
- Ähm … Ich lerne dabei, dass … ähm … Loslassen vom … von der subjektiven eigenen Wahrnehmung. Äh … Meinem eigenen Körper gegenüber. Äh … Je nachdem, wie ich mich fühle, sieht mein Gesicht zum Beispiel, denke ich, anders aus.
- Hatten wir gestern auch besprochen.
- Ähm … Und davon aber loszulassen. Und wirklich die Form zu … sehen.
- Das ist … äh … Das lerne ich.
- Dabei.
- [Schlucken.]
- [Klick.]
- Und der Gegenstand Mensch besteht nun einmal … ähm … von … Wenn man jetzt die Form von Außen … äh … betrachtet, vor allem durch die Knochen. Durch die Muskeln. Und durch die oberste Schicht: Der Haut Haut .
- Bei der Nase und den Ohren ist das noch einmal etwas anderes.
- Aber so … Ganz allgemein jetzt gesagt.
- Und dass ich … äh … dann auch nicht, was ja mein … ein Gedanke war, … äh … ein …
- [Schlucken.]
- … Kopf modelliere anzufangen. Äh … Wo ich beim Schädel … äh … bei der Schädelform … anfange und dann halt langsam draufsetze. Ähm … Das wird dann nicht weniger zu einer Maske Maske .
- Oder kann nicht weniger zu einer Maske werden.
- Ähm … Sondern es geht wenn dann darum: Du hast eine Oberfläche. Und sollst aber halt verstehen, [Sperren: wie] sie zustande kommt. Und sie dann auch dementsprechend formen.
- Äh … Und ich denke, [Sperren: dadurch] vermeide ich eine … äh … maskenhafte … äh … Form.
- [Pause.]
- Indem ich es [Sperren: verstehe].
- Und dann natürlich auch … äh … umsetze.
- [Pause.]
- Ich könnte zum Beispiel jetzt einmal … Ich habe ja noch eine … eine ganz offen. Äh … Eine Form. Äh … Schon mit Schmetterlingen und so.
- Dass ich da … [Sperren: meine] Form nehme. Aber sie da etwas übertreibe. So um einfach die … die … ähm … die Muskeln und die Knochen, die halt hervorstechen bei mir, die Merkmale sind, … auch die Form der Nase … und so, dass ich die halt ein bisschen verstärke.
- Aber nicht [Sperren: zu sehr]. Sondern so, dass ich halt … äh … ähm … äh … [Sperren: sehe], was der … was den eigenen Kopf eigentlich ausmacht.
- Auch wenn es bloß ganz kleine Schattierungen am Ende sind. In bestimmten Lichtverhältnissen. Aber genau [Sperren: die] machen es dann ja aus.
- [Klick.]
- Am Mittwoch, ich denke mal, da sind die Silikon Silikon … äh …augen dann da.
- [Sperren: Ohren]!
- Da.
- Äh … Bachmann meinte jetzt halt noch … gestern …, dass … dass es eigentlich … äh … relativ egal irgendwie ist, welche Ohren man halt da ransetzt. Ähm … Das ist … Die Ohren sind halt nicht das Entscheidende, was Gesicht, einen Kopf ausmacht.
- Aber natürlich müssen es trotzdem Ohren sein, die dazu passen!
- Und … äh … Jetzt habe ich dann zwei Silikonohren, … ähm … abgeformt von irgendwelchen anderen Menschen. Die auch noch einmal unterschiedlich … äh … verlaufen. Und probiere da dann erst einmal … äh … etwas aus. Wie es überhaupt allgemein funktioniert.
- Ein Ohr.
- Äh … Welche … Welche Formen da drinne stecken.
- Und dann würde ich das halt … äh … äh … bei der Büste jetzt einmal … ähm … umsetzen.
- Vielleicht entweder … ähm … extra modellieren. Und [Sperren: dann] drauf setzen.
- Vielleicht sollte ich das einfach mal machen!
- Also nicht [Sperren: direkt] an der Büste arbeiten, sondern später draufsetzen.
- Und die … die Größenverhältnisse kann ich ja von der Nasenlänge wieder abhängig machen. Was ja irgendwie mein … mein Haupt… ähm …
- [Schlucken.]
- Mein … [Sperren: Lineal] bisher auch war.
- Die Nase!
- [Pause.]
- Die Nasenlänge!
- [Klick.]
- Weitere … äh … dann eben größere Felder sind … ähm … ist der Mund.
- Da brauche ich noch einmal eine Einführung.
- Und am Ende dann natürlich die Augen!
- Das wird das größte … ähm … Feld sein, wo ich mich noch kümmern werde.
- Dass ich aber nebenbei, neben dieser Büste, eben an der anderen arbeite und … ähm … versuche etwas übertrieben sozusagen die Merkmale meines Kopfes … ähm … meines Gesichtes … ähm … des Kopfes … ähm …
- [Schlucken.]
- … zu modellieren.
- [Klick.]
- [Pause.]
- Noch einmal, wie der Kommilitone sagte: Eben [Sperren: nicht] … ähm … immer das Thema in den Vordergrund schieben. Sondern den [Sperren: Gegenstand].
- [Klick.]
- Dann tauchen vielleicht so Fragen, wie … äh … Warum hast du … Und wieso diese Größe? Äh … ähm … Was soll das … ähm … darstellen? Was soll beim Betrachter …? Und so weiter … vielleicht dann weniger auf.
- [Pause.]
- Sondern dass dann wirklich die Konzentration eher auf der Form, auf den Gegenstand, … ähm … Abbild Kopf … Gesicht, … liegt.
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 30. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Kunstkritik Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Im Dunkeln. Aufnahme schlecht, zu laut.]
- Ich merke wie … ich selbst immer wieder in den …
- [Pause.]
- … Gedanken … dem Gedanken verfalle, …
- [Pause.]
- … als Kunststudent Kommilitone müsse man irgendwie … ähm … einen eigenen Stil, eine eigene Idee …
- [Schweres Atmen. Schlucken.]
- … ähm … entwickeln.
- [Pause.]
- Und das dann natürlich auch nach außen tragen. Und … als Wiedererkennung.
- Und … ich merke halt, dass …
- [Lautes Ausatmen.]
- das ein fataler Weg ist, überhaupt so ran zu gehen.
- Ich merke, dass das immer irgendwie so als Thema auf. Mal sehr vordergründig. In einem Kurs. Als Marke sich begreifen.
- Aber auch unterschwellig! So wenn … es halt darum ging, …
- [Lautes Einatmen. Schlucken.]
- [Pause.]
- Oder wie ich das bei … ähm … Na ja. Wie das bei den Malereistudenten zum Beispiel rüberkommt. Also … von außen. Was ich höre. Das … Das es am Ende halt darum geht, … äh … erkannt zu werden.
- [Pause.]
- Und dass man das lernt. Einen eigenen Stil zu entwickeln. In dieser Studienzeit.
- [Schlucken.]
- Ob das nun stimmt oder nicht, das … muss mir jetzt eigentlich egal sein. Sondern …
- [Schlucken.]
- Ich möchte halt nicht in so eine Schiene geraten, wo ich das Gefühl bekomme, … ähm … ein [Sperren: Produkt] herzustellen.
- [Pause.]
- Um, zum Beispiel, am Ende Geld zu verdienen.
- [Schlucken.]
- Das war dann auch der Grund, warum ich … äh … letztes Jahr mit den Geradenbildern … pausiert habe.
- Natürlich ist das … äh … ein gutes Gefühl, … ähm … zu sehen, wie … wie die eigene Arbeit ankommt. Von fremden Menschen, die ich nicht kenne. Die das dann auch kaufen! Für, wie ich finde, nicht wenig.
- [Schlucken.]
- Und gleichzeitig … äh … beschleicht mich dann halt immer das Gefühl, irgendwie, dass es … ähm … äh …
- Ne. Dass ich da in etwas hineinrutsche. Was ich eigentlich gar nicht möchte.
- [Schlucken.]
- Und ich denke auch, dass es … also … ich … Optima… Also … Ich …
- Es könnte ja sein, dass sich etwas eigenes entwickelt. Aber ich sollte das nicht als Ziel irgendwie sehen. Sondern es sollte etwas sein, was [Sperren: vielleicht] passiert. In zehn … zwanzig … dreißig … Jahren. Oder was vielleicht bloß ein Zwischenweg ist. Danach kommt wieder was anderes! Aber das ich mich nicht so darauf fixiere.
- Ich denke mal zwar, dass das eine Voraussetzung … äh … wäre, … äh … um … äh … mit Kunst gut Geld zu verdienen.
- [Schlucken.]
- Aber vielleicht gibt es ja noch … äh … den anderen Weg, … dass es passiert.
- [Pause.]
- Ohne dass man darüber nachdenkt.
- [Pause.]
- Deshalb bin ich jetzt sehr froh, dass ich … äh … seit eineinhalb Jahren halt … äh … langsam in diese Richtung gehe von: Ich. Fange. Von. Vorne. An.
- Jetzt nicht wie bei den Geradenbildern! Äh … die Idee … ähm … eines kleinsten … eines kleinsten Elements. Das ist schon wieder so sehr … na ja …
- [Schlucke.]
- Das ist wieder ein Konzept halt. Und … äh … in der Hoffnung, dass daraus etwas Neues entsteht.
- Und jetzt fange ich an …
- Oder nicht wie bei den kindlichen Zeichnungen! Wo es ja auch darum ging, … äh … andere nachzuäffen. Äh … In der Hoffnung, dass daraus etwas kommt, was ich … äh … ähm … wo ich mich wiedererkenne.
- So.
- Und jetzt … äh … beginne ich wieder, ohne es … ähm … gemerkt zu haben, von vorne an.
- [Schlucken.]
- Aber [Sperren: nicht] mit Ideen! Und Konzept! Und … äh … äh … mit Technik! Ähm … Sondern …
- [Pause.]
- … jetzt …
- [Pause.]
- … beginne ich anzufangen, … ähm … etwas erst einmal einfach nur zu … zu [Sperren: Sehen].
- Was ich ja schon … Wo ich mir ja schon einiges an Gedanken gemacht habe. Zum Sehen.
- Eben das Verstehen.
- Nicht bloß das Gucken!
- [Schlucke.]
- Und egal, was jetzt dabei herauskommt … Und ob das jetzt … ähm … wirklich … eine Büste Büste ist, … äh … die auch … äh … [Sperren: Gezeigt] werden kann. Also wo ich selbst das Gefühl habe, dass sie gezeigt werden sollte.
- Oder nicht.
- Das ist eigentlich total irrelevant! Das ist …
- [Pause.]
- Ich merke gerade: Ich [Sperren: lerne].
- Und das ist für mich jetzt gerade … wieder eine neue Erfahrung. Die ich davor, die letzten … was sind das dann … dreieinhalb Jahre … äh … gar nicht hatte.
- Also ich habe viel an Theorie … ähm … erfahren. Ich habe … ähm … viel gesehen. Von anderen auch. Habe auch viel gemacht.
- [Schlucke.]
- Aber … äh …
- [Pause.]
- So …
- [Pause.]
- Dass, was ich jetzt mache … dieses … ähm … überhaupt erst einmal Formen zu … Formen zu … zu [Sperren: begreifen].
- Ich weiß jetzt gar nicht einmal, wie ich das ausdrücken soll. Ich mache es jetzt ja nicht einmal … ähm … bewusst. Wie eben wieder … äh … Bücher durchlesen. Und ich … äh … ich zeichne ja nicht einmal. Also ich … mache jetzt keine … ähm … Ich zeichne jetzt keine … keine Menschen. Oder …
- [Schlucke.]
- Das ist jetzt halt so… sozusagen beiläufig. An der Büste. Über Spiegelbild Spiegelbild . Über … na ja … Eigentlich über Spiegelbild. Ähm … Was ja nicht verzerrt.
- Äh … Dabei die eigene Form begreife. Und mir es jetzt erst einmal bloß darum geht, sie … äh … umzusetzen.
- So mit etwas, was seit … ich weiß nicht … tausenden von Jahren oder so gemacht wird. Mit Ton. Das … Nicht zu brennen. Das ist jetzt auch total egal. Obs gebrannt wird oder obs dann gegossen wird. Oder wie auch immer!
- Ersteinmal einfach bloß dieses … bloß diese [Sperren: Form]. [Sperren: Machen].
- [Pause.]
- Undzwar ohne bereits daran auch zu denken … ähm …
- [Schlucken.]
- Was könnte sie ausdrücken?
- Das ist totaler Quatsch!
- Ähm … Wie kommt sie rüber?
- Das ist totaler Quatsch!
- Was für ein Material ist das?
- Das ist totaler Quatsch! Das lenkt alles nur ab!
- Das ist alles etwas, da bin ich noch gar nicht.
- [Pause.]
- Und darüber bin ich gerade [Sperren: froh]. Dass ich an so einem … äh … an … Dass ich es jetzt am Ende des Studiums sozusagen … ähm … selbst … erfahren … [Sperren: darf], …
- [Pause.]
- … einen ganz anderen Weg einzuschlagen.
- Ob das jetzt wirklich … äh … Ob mir das jetzt in zehn Jahren noch … ähm … in zwanzig, dreißig … etwas … ähm … äh … also etwas … Also ich daraus sozusagen … ähm … [Sperren: wachsen] konnte. Das weiß ich jetzt ja noch nicht.
- Aber jetzt, im Augenblick, … ähm … habe ich eben das Gefühl, dass es … äh … der richtigere Weg ist. Als dieses ganze verkonzeptualisierte … ähm … politische, gesellschaftskritische Bla.
- Und … ähm … [Sperren: ständig] darüber nachdenken: Was bedeutet das? Äh … Wie kommt das rüber? Und …
- [Pause.]
- Natürlich habe ich damit jetzt auch wieder eine Frage mehr. Und zwar: Wie … äh … bestreite ich das Diplom? Wenn ich gar nicht mehr … ähm … Also wie [Sperren: erkläre] ich es, wenn ich …
- Als Beispiel. Wenn die Büste jetzt wirklich was wird, also ich habe das Gefühl, sie ist gut.
- [Pause.]
- Wie …
- [Pause.]
- Wie erkläre ich es? Ohne dass es in die Richtung abtriftet … ähm … Nach der Frage: Äh … W… W… W… [Sperren: Was willst du?]
- Was soll wie … Was soll rüberkommen?
- Und was ist dein Thema?
- Diese Fragen möchte ich eigentlich … ähm … vermeiden. Dass sie gestellt werden.
- [Pause.]
- Denn um die kümmere ich mich ja jetzt gar nicht! Die blende ich … äh … gerade vollkommen aus!
- Und das ist wichtig!
- Nur ich weiß jetzt halt gar nicht, … äh … wie ich dann … ähm … da … da drauf reagiere! Denn es geht ja darum: Es werden Fragen gestellt. Ich … [Sperren: zeige] etwas. Und … ich [Sperren: sage] etwas dazu.
- [Schlucken.]
- Und wenn ich aber … ähm … mich eigentlich verweigere und auf dem normalen Weg … ähm … also auf den normalen Fragen, die gelernt sind und … äh … wo auch gelernt … äh … gelehrt wird, wie man als Student darauf antworten soll …
- [Schlucken.]
- Äh … Wie ich es halt sonst machen würde. Sollte.
- Oder was dann überhaupt kommen … kommen soll. Schweigen? Oder was?
- Also dass eigentlich gar keine Fragen mehr kommen können! Weil ich … äh … gar nicht beantworten möchte. Weil ich nicht weiß, was ich antworten soll.
- [Pause.]
- Ich weiß halt nicht, ob es für ein Diplom zu wenig ist, zu sagen: Ich … äh … Ich habe studiert, ich habe gelernt. Und … äh … diesen [Sperren: Prozess], den … den zeige ich jetzt. Ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Eigentlich.
- Zu einer [Sperren: Aussage]. Gekommen zu sein.
- [Schlucken.]
- Wenn das reicht, wäre das gut.
- [Pause.]
- Das muss ich noch einmal … Ich muss mir da noch einmal … ähm … diese Gedanken halt … äh … geordnet aufschreiben. Und … ja … mit Mark besprechen. Damit ich nicht in … ähm …
- [Pause.]
- Damit dieses … äh … diese Abschluss… äh …präsentation dann auch wirklich etwas ist, womit [Sperren: ich] selbst auch etwas … ähm … anfangen kann. Und das nicht bloß … ähm … Dass ich es nicht nur mache, weil es so gemacht werden sollte.
- Dann würde es aber auch etwas werden.
- Denke ich mir.
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 28. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts, 2 Uhr. Aufgewacht.]
- Jetzt würde ich glaube ich doch … eher … zum Beispiel den Festsaal nehmen.
- Denn Klassenraum ist um einiges nervenaufreibender. Mit den … ähm … Den erst einmal zu leeren! Und da danach dann gleich der Rundgang ist, … äh … wird es sehr sehr straff sein. Äh … mit …
- [Schlucke.]
- Ja. Vor allem mit dem Leeren. Von den anderen Sachen, die dann da immer drinne stehen. Und die halt auch schon für den Rundgang … ähm … gesammelt werden. Und … äh … die Möbel! Und so weiter.
- Und das Streichen!
- [Schlucke.]
- Das macht glaube ich dann eher … ähm … Juni … Juli Sinn. Aber ich habe jetzt im Februar halt den Termin. Und beim Festsaal, ich denke mal, da w… würde ich eine Wand reservieren.
- Oder einen Abschnitt.
- Da würde ich dann also nicht … ähm …
- [Schlucke.]
- [Stimme leise.]
- … so viel zeigen.
- [Pause.]
- Können.
- [Pause.]
- Wäre konzentrierter. Und mein erster Einfall ist dann halt, … äh … von jedem … äh … von jeder … ähm … Technik sozusagen ein … [Sperren: eine] Arbeit …
- Also ein Geradenbild Geradenbild . Das wäre jetzt als Beispiel die …
- [Schlucke.]
- … mit der Flügeltürrahmen.
- Ähm … Eine … ähm … Ein verzerrtes Porträt. Also die … äh … Vorlage für das Geradenbild.
- Ein großes. Sechzig mal achzig. Oder so.
- [Schlucke.]
- Was ich jetzt im AV-Labor gemacht habe.
- [Pause.]
- Dann … ähm … noch einer dieser Fotocollagen. Die kleiner ist.
- Und Folienspiegelbild!
- Äh … Kann ich zum Beispiel auch noch einmal groß … äh … drucken. Dann.
- Da gibts bestimmt noch eine andere … Richtung.
- [Gähne.]
- Also das von einem … Also … Das wären vier, fünf … Arbeiten. Die das dann halt konzentrieren. Und wo dann auch sicherlich … äh … nicht der Fokus eben … äh … so …
- [Schlucke.]
- … auf den Geradenbildern liegt. Dass dann da die Fragen zu gestellt werden würden. Sondern halt klar ist: Hier gehts um das … äh … Bild. Und um die Umsetzung. Und nicht um ein ganz bestimmtes … äh … ähm … um eine ganz bestimmte Technik.
- [Pause.]
- Was wieder mehr Fragen aufstellen würde.
- Achso! Und dann noch die Büste Büste natürlich.
- Da wäre dann ein Flurplatz eben nicht geeignet.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Weil die im Weg stehen würde.
- Also schon so ein Raum wäre jetzt … Festsaal.
- Und ist noch in der Hochschule. Also kein externer Raum.
- [Pause.]
- Finde ich jetzt irgendwie so gar noch [Sperren: besser].
- [Pause.]
- Also dass ich dann bei bei Einzelgespräch auch noch einmal eben die Arbeiten extra heraussuche, wo ich sagen würde: Wenn es eine kleinere Fläche ist, dann würde ich das konzentrieren. Auf die. So.
- Und zu der Büste: Ich habe jetzt halt … äh … Also ich arbeite dran.
- [Klick.]
- [Schlucke.]
- Nur kann es natürlich sein, dass ich … äh … dann im Februar das Gefühl habe: Ich schaffe es noch nicht.
- Weil es ist eine … eine Abschlussarbeit. Ähm.
- Ich schaffe es eben nicht so zu machen, wie sie eigentlich hätte für einen Studenten sein sollen. Zum Abschluss.
- Also dass es da noch Ecken und Kanten gibt, mit denen ich wirklich unzufrieden bin. Einfach.
- Es ist ja kein Wunder! Ich mache das jetzt noch nicht lange. Und … Aber … Sollte es so sein, könnte es sein, dass sie in letzter Minute doch noch rausfällt.
- Was ich jetzt nicht hoffe!
- Aber kann ja sein.
- [Schlucke.]
- Dass es einfach nicht … ähm … Dass sie einfach nicht so gut ist, dass ich sage: Sie … [Sperren: darf] … gezeigt werden.
- Dann wäre halt … tja … der leere Ständer vielleicht …
- Mit einem Zettel oder ohne Zettel.
- Weiß ich nicht.
- Ständer in der Höhe, wo normalerweise die Büste …
- [Lauter.]
- Also wird dann halt wieder so [Sperren: Medienkunst Medienkunst ]… äh …mäßig.
- Aber gut. Darauf würde ich mich dann halt einlassen.
- [Pause.]
- Aber Ziel ist eigentlich … mit der Büste.
- Und das heißt: Eben keine Flurarbeit.
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 27. Oktober 2017
Diplom Arbeit Link Werkstatt AV-Labor Link Porträts auf unterschiedlichen Papieren und in unterschiedlichen Größen ausgedruckt, geschnitten glänzend, seidenmatt, matt, Künstlerpapier kommende Woche Konsultation mit vereinbaren Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Abends. Im Bett.]
- Ich brauche unbedingt einen Plan, wo ich nun ausstellen werde.
- Im Februar.
- [Pause.]
- Damit komme ich irgendwie überhaupt nicht klar. Nicht zu wissen … ähm … was ich da alles dann noch organisieren muss. Und so.
- Vor allem, weil ich dann ja überhaupt nicht weiß, wie viel da reinpasst. Ähm … Wie ich das hängen kann. Und so.
- Es hat sich so angehört, als wäre der Klassenraum halt nicht wirklich verfügbar. Ich werde ihn aber noch einmal fragen. Weil das wäre mir eigentlich schon ziemlich wichtig, dass ich das weiß. Ansonsten bin ich mehr damit beschäftigt, … äh … über den Raum nachzudenken, als über die Arbeiten!
- Und mir gehts dabei jetzt noch nicht einmal um die … äh … Ausdrucke. Sondern vor allem um die Büste Büste . Das ich eigentlich damit die Zeit bis Februar nutzen möchte. Und da will ich mir einfach so gut wie keine Gedanken machen müssen. Über einen Raum. Über irgendwelche Gespräche, die ich führen muss.
- Oder … Dieses ganze Drumherum!
- [Pause.]
- Deshalb nächste Woche wieder … noch einmal … Einzelgespräch … ähm … nachfragen.
- [Schlucke.]
- Und … äh …
- [Katze Ramses miaut.]
- … einfach die Wahrscheinlichkeit, … äh … dass ich im Klassenraum kann und was es noch für andere Möglichkeiten gäbe …
- So, dass ich da einfach … ja … durchblicke.
- [Klick.]
- Komisch, dass die Batterie wieder hier leer sein soll.
- Die hab ich doch gerade erst gewechselt!
- Das waren [Sperren: Neue]!
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 26. Oktober 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link (recherchiert zu gestrigem Gespräch mit Bachmann) 1 ursprünglich differenzierte Bedeutung von Plastik und Skulptur A Plastik: entsteht durch Antragen von weichem Material, Modellieren Aufbau von innen nach außen Wort im 18. Jahrhundert aus der französischen Sprache entlehnt französisch "plastique": "formbar" lateinisch "plastica": "formende/geformte [Kunst]" griechisch Griechen "πλάστης", "plástēs": "Former" B Skulptur: entsteht durch subtraktives Verfahren (Abtragen, Ausstechen, Aushöhlen) lateinisch "sculpere": "schnitzen, meißeln" verwandt mit "scalpere": "ritzen, schneiden" 2 statt Wort wie "erschaffen", zu heroisch[?]: "modellieren" 3 Totenschädel Totenmaske mit Ausdruck mein Kopf Link Link 4 Büste Büste umgestellt, neue Lichtverhältnisse Bereiche überarbeiten: A Stirn steiler, schickt mir noch Handyfoto zum Vergleichen zu B Lippen höher C Kopfwender weniger stark D höchste Punkte: über Ohren und außen von Augen E Wangen füllen, zu mager F über Auge[?] Knochen weiter hervorheben, dafür außen an Augen zurücknehmen G Nacken fotografieren und Proportionen / Verhältnis zum Kopf für Büste übernehmen durch leichtes Drücken mit Holzstück formen weitergearbeitet Diplom Arbeit Link (E-Mail , heute gelesen) BUND BILDENDER KÜNSTLER LEIPZIG e.V. stellt Projektort 4D Link für Diplompräsentationen zur Verfügung Bewerbung mit Kurzportfolio und Konzept zum geplanten Vorhaben Festsaal, da Hochschulort, für mich schöner mache sonst selbst keine Ausstellungen wäre für mich große Last und viel Zeit, die ich lieber in Werkstatt verbringe optimal fände ich immer noch Klassenraum, auch wenn zeitliche Situation wegen Rundgang ungeklärt Diplom Theorie Link Reaktion MDR-Redaktion "Unser Budget ist sehr begrenzt. Für ca. 8 - 10 Hörspiel pro Jahr. Ihr Ansatz kommt dafür eher nicht in Betracht." mit Kontaktdaten wegen Radioadaption heute anschreibenMittwoch, 25. Oktober 2017
Standpunkt Link Büste Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts, 4 Uhr. Aufgewacht. Angst.]
- Ich stehe vor so einem … Ständer. Und kann dort … jetzt …
- [Schlucke.]
- … Ton aufbringen.
- Und eine Skulptur machen.
- Ein Objekt machen.
- [Pause.]
- Und komme nicht weiter.
- [Schweres Atmen.]
- Ich könnte [Sperren: jede] Form … umsetzen. Ich könnte eine klobige Figur machen. Ich könnte eine eckige Figur machen. Eine große. Eine kleine! Eine total … unrealistische. Ein Objekt, wo man gar nichts mehr erkennt.
- [Sperren: Alles] könnte ich machen.
- [Pause.]
- Und ich merke, dass ich … [Sperren: null] … Dass ich überhaupt gar kein Interesse habe, [Sperren: irgendeine] Form zu setzen. Der ich keinerlei … ähm … [Sperren: Bedeutung] zumessen würde.
- [Pause.]
- [Sperren: Weil] ich den Weg dahin nicht gegangen bin.
- Zu dieser Form.
- Ich könnte mir jetzt alles mögliche ausdenken. Ich könnte irgendwelche Leute nachmachen. Irgendwelche Künstler. Irgendwelche Kubisten. Was auch immer!
- [Pause.]
- Das wäre eine Form, die ich von anderen [Sperren: klaue]. Und die …
- [Stimme wirkt weiter entfernt.]
- … nichts …
- [Stimme wird wieder lauter.]
- … gar nichts … mit meinem … mit [Sperren: mir] zu tun hat.
- [Schlucke.]
- Und auf der anderen Seite schaffe ich es anscheinend ja noch nicht einmal, eine vermeintlich realistische … ähm … Figur … also Kopf … eine Büste … von mir zu schaffen. [Sperren: Irgendwo] hat es da bei mir noch nicht klick gemacht. Wo ich sagen … äh … muss, eben, dass … Da [Sperren: stimmt] etwas noch nicht in der Form. Und das [Sperren: nervt] mich.
- Ich denke, aber nur, wenn ich so eine Form, so ein Porträt von mir geschaffen habe, dass ich dann langsam … vielleicht … äh … zu einer eigenen Form finde.
- [Rascheln.]
- Und bisher schaut es halt … also …
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Wie heute eben in der Werkstatt. Äh … Ich stehe dann da. Habe wieder die Möglichkeit … ähm … eine neue Figur zu machen. Und … ähm … merke, dass ich … dass sich bei mir ein richtiger Widerstand einsetzt. [Sperren: Irgendetwas] zu machen.
- Ich meine, ich könnte jetzt auch sagen, ich probiere einfach irgendetwas aus.
- Aber das ist dann so ein … so ein [Sperren: Ding], was halt wirklich … äh … was … was … was den [Sperren: Weg] nicht gegangen ist.
- Was aus dem [Sperren: Nichts] sozusagen … ähm … erschaffen wird. Und dem ich selbst eben keine Bedeutung geben kann.
- [Schlucke.]
- Mit Bedeutung meine ich jetzt nicht irgend so ein Konzept. Darum herum. So ein gedankliches Ding. Sondern einfach, während ich schaffe, dass Gefühl habe: Das [Sperren: muss] ich jetzt machen.
- Und auch danach dann, wenn es geschaffen ist, immer noch weiß: Das ist etwas, was ich schaffen [Sperren: musste].
- [Pause.]
- Und das fehlt.
- Und ich denke, das ist in Ordnung. Aber dann muss ich es wenigstens schaffen, eine Büste von mir herzusch… äh … herzustellen, wo ich merke, dass ich bestimmte …
- [Klick.]
- … Problemfelder, bestimmte … ähm … Baustellen … ähm …
- [Schlucke.]
- … geschafft habe zu meistern. Und das tue ich eben bisher noch nicht.
- Es kamen zwar einige Erkenntnisse. In den letzten zwei Monaten. Aber [Sperren: irgendetwas] stimmt da jetzt noch nicht. Und zwar so [Sperren: grundsätzlich].
- [Schlucke.]
- Und das stört mich. Weil ich heute schon wieder so weit war, die Büste zu zerstören.
- Ich habe es nicht gemacht. Sondern habe mich dann halt einem neuen … also einfach einem neuen Ständer … einem leeren Ständer … ähm … hergegeben. Habe da ein bisschen herumgekrakselt. Aber eben [Sperren: wissend], dass das jetzt … äh … nichtig ist. Nur damit ich jetzt die Büste, die ich so lange wieder aufgebaut habe, wieder nicht gleich zerstöre. Sondern … na ja … morgen … also heute …
- [Schlucke.]
- … werde ich halt … ähm … vielleicht gar nicht einmal … aktiv dran arbeiten. Sondern
- [Sperren: Schauen].
- Und, ich weiß nicht, überlegen, was … [Sperren: wo] ist der … große Fehler.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Ich möchte eine Form machen …
- [Schlucke.]
- … wo die Form … [Sperren: wachsen] … konnte.
- [Klick.]
- Alles andere …
- [Klick.]
- … wäre eine tote Figur.
- [Klick.]
- [Klick.]
- Eine Kopie.
- Ein Nachäffen!
- Ein beschränktes … Objekt.
- [Klick.]
- Und ich denke, dass der Ausgangspunkt, …
- [Pause.]
- … um zu dieser Form zu kommen, der [Sperren: Versuch] … zu mindestens der Versuch … steht … stehen sollte, die Natur, in dem Fall der menschliche Kopf … den menschlichen Kopf … zu [Sperren: Sehen].
- Und Sehen heißt [Sperren: Verstehen]. Und nicht nur Oberfläche … oberflächliche …
- [Klick.]
- … Oberfläche …
- [Klick.]
- … zu …
- [Sperren: Nein] … [Sperren: Unkontrolliert] … aus einer Masse eine Oberfläche zu formen. Die aber eben kein …
- [Sperren: Nein].
- Nur die …
- Das ist wie bei einer Maske Maske !
- Ich kann eine Maske kreieren und dahinter ist entweder nichts, weil sie an der Wand hängt. Oder jemand … etwas …, der sich dahinter verbirgt.
- [Schlucke.]
- Und ich muss es eben schaffen, keine [Sperren: Maske] zu kreieren, keine Maske zu schaffen.
- Die beliebige Formen annehmen kann. Die abstrakt sein darf. Sondern ich [Sperren: muss], damit ich … [Sperren: meinen] Kopf formen kann … Muss ich verstehen, wie dieser Kopf …
- [Pause.]
- … Wie die äußere Erscheinung … [Sperren: entsteht].
- [Pause.]
- [Sperren: Ansonsten. Bleibt. Sie. Tot.]
- [Lange Pause.]
- Die Büste.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 24. Oktober 2017
Büste Büste Link Werkstatt Metallwerkstatt Link Ständer abgeholt Werkstatt Plastisches Gestalten Link weitergearbeitet Diplom Theorie Link Nachricht an Redaktion MDR Kultur: "Guten Tag! Ich weiß nicht, an wen ich mich genau wegen meinem Anliegen wenden muss. Deshalb erhoffe ich mir, dass Sie mir dabei weiterhelfen können! Aktuell studiere ich an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Genauer: Bildende Kunst, Hauptstudium. Für mein Diplom habe ich mich der Frage gewidmet, wie die, die keine Künstler, keine Kuratoren, keine Galeristen sind und vielleicht ab und zu eine Ausstellung besuchen, über Kunst denken. Unter dem Titel "Was würde Großmutter dazu sagen? Gespräche über Kunst." ist eine 19-teilige Gesprächsreihe entstanden, in der ein Flugbegleiter (Christian), ein Büroangestellter (Alexander), eine Rentnerin (Großmutter) und ein Kunststudent Kommilitone (ich) der Frage nachgehen, was Kunst ist. Die mit den Beteiligten geführten Gespräche habe ich transkribiert und zu einem einzigen Gespräch zusammengeführt. Die Kapitel tragen Namen wie "greifbar", "schön", "hässlich", "interessant", "Spielerei", "besonders", "groß" oder "elitär elitär ". Mein Anliegen: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das entstandene Gespräch sehr gut als Grundlage für ein Hörspiel geeignet ist. Meine Frage an Sie: An wen muss ich mich dazu wenden? Es geht mir erst einmal nur darum, zu schauen, ob überhaupt Interesse und Gelegenheit besteht. Das Gespräch liegt bereits gedruckt vor, ich kann es also zur ersten Ansicht auch weiterreichen. Einen Gruß von Friedrich Fröhlich"Montag, 23. Oktober 2017
Standpunkt Link (auch am kommenden Dienstag Klasse vorstellen) 1 Ich weiß, was ich nicht will, als was ich will. 2 Was bisher zum intensiven Arbeiten führte: Modellieren. Ob Büsten in Ton oder Geradenbilder am Computer. Ton und Computerarbeit haben den selben Hintergrund: langsam zum Ergebnis kommen, ohne bereits am Anfang Aufbau kennen zu müssen. deshalb nicht: Arbeiten mit Holz oder Stein. Weg ist weg. 3 Zum Selbstbildnis Selbstbildnis : Sehe es als Ausgangspunkt, nicht als Thema. Möchte mich nicht mit dem Thema Selbstbildnis in der Kunst auseinandersetzen und die Hintergründe verstehen. Theorie lähmt! Einfach tun und schauen. Erinnert mich an Argument der Kubisten (mal gelesen): Motive wie Geige oder Blumen nur, damit Betrachter Zugang zur Arbeit findet. 4 Selbstbildnis auch, da ich als Motiv immer zur Verfügung stehe. 5 Aber auch, weil ich den Körper spannend finde. Mehr den männlichen als den weiblichen. Meinen am meisten. 6 Zur Oberflächenbearbeitung: Entweder die Oberfläche entsteht während der Arbeit oder wird am Ende draufgesetzt. Ersteres ist mein Ziel. Das andere ist nur Effekthascherei. Im Grunde tot. Diplom Arbeit Link Plan: AV-Labor, heute hingehen und Termin ausmachen (Test-Ausdrucke digitale Collagen). Fragen, ob ich im Dezember eventuell wieder Plotter Plotter nutzen darf, für Ganzkörperporträts auf A2 oder A3. Werkstatt Plastisches Gestalten Link Büste Büste Link weiter gearbeitet (Bilder von letztem Arbeitstag) Büste frontal Torso, erster Entwurf Link Totenschädel Totenmaske von Elke aufgebaut als Ausgangspunkt für neue Büste sehen nach Knochen die Muskeln modellieren, am Ende mein PorträtDonnerstag, 19. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Selbst Link Büste Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts, aufgewacht. Mit kratziger Stimme.]
- Ich weiß …
- [Pause.]
- … als Betrachter …
- [Pause.]
- … dieser Schau …
- [Klick.]
- Nein.
- [Klick.]
- Ich weiß, dass … ich selbst, wenn ich in eine Ausstellung gehe … ähm … das Thema jener in den Arbeiten versuche zu …
- [Pause.]
- Nein.
- [Klick.]
- [Pause.]
- [Klick.]
- Ich weiß …
- [Schlucke.]
- … dass …
- [Pause.]
- Ne.
- Ich weiß …
- [Pause.]
- [Klick.]
- [Sperren: Worum] geht's mir denn jetzt?
- [Pause.]
- Mir gehts darum, dass …
- [Pause.]
- Wenn ich … jetzt diese Arbeiten sehe …
- In dieser Gruppe.
- [Schlucke.]
- In dieser Ansammlung.
- Da sehe ich natürlich eines. Und zwar … äh … Köpfe. Körper. Ähm … Und eventuell noch … äh … Selbstporträts Selbstbildnis .
- Also ich sehe sozusagen … ähm … [Sperren: Ich] oder Selbstbildnisse. So als Überthema.
- [Schlucke.]
- Und ich weiß, dass die … äh … die dann da sind … und sich das angucken … das auch als Thema sehen werden. Und ich merke aber, dass … ich gar nicht dieses Thema Selbstbildnis … ähm … selbst …
- [Sperren: Ach] …
- Ich merke, dass mich dieses Thema Selbstbildnis … ähm … mich gar nicht …
- [Klick.]
- … [Sperren: interessiert].
- Und zwar in dem Sinne, dass ich [Sperren: über] das Selbstbildnis … Warum ein Künstler das macht … ähm … Wieso [Sperren: ich] das mache … ähm … Nachdenke.
- Nachdenken [Sperren: möchte].
- Ich merke, dass diese ganzen Selbstbildnisse … Dass ich mich eigentlich nur [Sperren: benutze].
- Um, das ist jetzt mein Eindruck selbst, …
- [Schlucke.]
- … etwas ausprobieren zu können. Als … genau.
- Also sei es jetzt … ähm … irgendein Stil, irgendeine … irgendeine Technik.
- [Sperren: Selbstbildnis] ist irgendwie … steht für mich so am Anfang. Wo ich das selbst noch gar nicht in Frage stelle. [Sperren: Warum] ich das jetzt als Motiv nehme.
- Ich [Sperren: könnte] also genauso gut ein … ein Stilleben Stillleben machen. Ich könnte jetzt ein Apfel nehmen. Und … äh … eine Vase. Und da irgendwie … dass was ich mache irgendwie … ähm … genauso umsetzen. Nur ich bin halt irgendwie … ähm …
- … [Sperren: begeistert] …
- … von … von dem eigenen Porträt. Also damit zu arbeiten. Das zu modellieren.
- [Schlucke.]
- Als eben von einem Stilleben. Oder von einer anderen Person. Aber das ist eben so meine Interessenlage.
- Anscheinend.
- [Pause.]
- Aber das Motiv jetzt … Das Motiv spielt bei mir … Also das ist … Das ist natürlich da. Und das sieht man! Das ist das [Sperren: Zentrale] eigentlich. Was rüber kommt.
- Und das ist auch das Bindeglied …
- [Gähne Anfang.]
- … zwischen …
- [Gähne Mitte.]
- … den Arbeiten.
- [Gähne Ende.]
- [Schlucke.]
- Aber es ist mir eigentlich gar nicht … ähm … äh … wichtig. Und ich habe jetzt eben die Befürchtung, dass in dieser Schau dann … das Selbstbildnis als Thema ganz groß ist. Und darüber die Fragen gestellt werden.
- Und ich muss es in den einleitenden Worten …
- [Schlucke.]
- … schaffen …
- [Pause.]
- Na ja. Dass vielleicht nicht an dieser Oberfläche gekratzt wird. Worüber ich mich eigentlich jetzt auch nicht weiter informieren möchte. So. Was … Was … Wie jetzt Künstler damit umgegangen sind. Ähm … Seit wann … ähm … Und so weiter. Also ich weiß es nicht. Das sind so diese ganzen theoretischen Sachen …
- [Schlucke.]
- Die kann ich jetzt auswendig lernen. Kann die dann vortragen. Aber das ist ja nicht Sinn davon.
- Ähm.
- [Schlucke.]
- Ich weiß ja noch nicht mal genau, [Sperren: was ich will].
- Eigentlich.
- Habe ich heute in der Werkstatt mitbekommen.
- Ich möchte aber eben eigentlich nicht an der Oberfläche kratzen.
- Ich [Sperren: tue] es.
- Das habe ich jetzt noch einmal an der Büste gemerkt. Ich habe in ganz kurzer … in ganz kurzer Zeit, die Oberfläche, die ganz glatt war, …
- Ähm …
- Zerkratzt.
- Zerfurcht.
- [Pause.]
- Es sah … am Ende spannender aus.
- Nur eben das Wort spannend sagt es eigentlich schon: Es … Das war so eine Oberflächenbearbeitung. Die … ähm … Das hat dann auch der Werkstattleiter da angemerkt. Das fand ich echt … ähm …
- [Schlucke.]
- … für mich eindrucksvoll. Ich habe die Oberfläche bearbeitet, die dann … äh … etwas ausdrückt. Und dieses Ausgedrückte ist aber nur [Sperren: aufgesetzt].
- [Sperren: Eigentlich] müsste die Oberfläche über [Sperren: Tage], über [Sperren: Wochen] … je nachdem, wie lange ich da jetzt daran arbeite … entstehen. Langsam.
- [Schlucke.]
- Durch halt das [Sperren: Modellieren]. Durch Benutzen von Werkzeug und so. Und [Sperren: nicht] innerhalb eines kurzen Augenblicks. Wo ich mir sage: Ich hätte jetzt aber gerne die Oberfläche so und so. Denn damit … äh …
- Die Oberfläche [Sperren: kann] dann etwas ausdrücken. Okay. Aber sie … vermag eben nicht das auszudrücken, … ähm … was … äh … was [Sperren: in] dieser Büste eigentlich drinne steckt.
- Also der ganze [Sperren: Arbeitsprozess].
- [Schlucke.]
- Den klammere ich sozsagen aus. Den [Sperren: verschleiere] ich sozusagen.
- Ich [Sperren: übertünche] ihn. Und ich [Sperren: lüge] eigentlich etwas vor!
- [Pause.]
- [Schlucke.]
- Das habe ich bei der jetzt auch gemacht. Das ist gut, dass ich das jetzt gemerkt habe! Ähm … Wie ich da ticke. Und dass das eigentlich nicht mein Ziel ist! Das zu tun.
- Ich bin jetzt halt wieder drauf reingefallen.
- [Pause.]
- Und ich will eben bei dieser Schau dann nicht … ähm … den selben Fehler machen.
- Dass ich an der Oberfläche … ähm … Ne. Dass ich die Oberfläche … mit dem selben Wort jetzt … [Sperren: spannend] mache.
- Ausdrucksvoll mache!
- [Schlucke.]
- Und … äh … das Auge dann eben daher auch hängen bleibt.
- Und gar nicht sieht, was ich eigentlich [Sperren: will]. Wo ich jetzt noch nicht einmal weiß, was ich will!
- [Pause.]
- Zumindest nicht an der Oberfläche bleiben.
- [Pause.]
- So bei dem Gespräch mit dem Professor jetzt … Das Foto von mir, was ich als Vorlage nehme, was ich … äh … hinhängen [Sperren: musste], um halt dann daneben modellieren zu können. Ich hab's zufälliger Weise dann über den Spiegel Spiegelbild gehangen. Ich hab's zufälliger Weise … äh … knicken müssen. Oben. Also das es als Haken fungiert. Das es am Spiegel hält.
- Was ihn dann so begeistert hat. Oder was ihm gefällt. Dass es angeschnitten ist. Der Kopf. Dadurch, dass ich das Papier knicke! Das war … Auf den Gedanken war ich … Ich [Sperren: finde] es ästhetisch. Auch ansprechend!
- Danach ist es mir zumindest aufgefallen.
- Aber …. es hatte überhaupt nichts … so gar nichts … Das ist für mich dieses … Ich hab's zwar nicht … ähm … diese Situation erfunden. Das ist ja passiert! Mit der Zeit. Dass ich das Papier geknickt habe. Aus den und den Gründen.
- Also es ist etwas natürlich Gewachsenes.
- Das ist … Das ist also … authentisch. Wenn ich es jetzt so will.
- Auch wieder ein blödes Wort!
- [Schlucke.]
- Ähm … aber es geht … Aber ich merke halt, dass da nichts drinne steckt, was mich … ähm … Na ja. Was ich zum [Sperren: Ausdruck] bringen würde.
- Das ist halt ein beiläufiges Werk. Wenn ich mal keine Idee habe, kann ich das ja auch so machen. Aber ich sehe da selber [Sperren: überhaupt nichts] drinne.
- Oder in dieser Konstellation. Oder mit den Versuchen, die auch noch auf den Ständern drauf waren. Oder auf den Tisch standen.
- Ähm … das als Installation zu begreifen … Das … Ich [Sperren: finde] es ästhetisch ansprechend.
- Blödes Wort.
- Aber es ist … Es geht in eine Richtung, in die ich überhaupt nicht will!
- Oder wenn in einem Papier eben … in einem …. ein Knick ist. Der vielleicht ungewollt ist. Der vielleicht vom Lagern kommt. Oder so. Und … Das [Sperren: kann] natürlich … äh … Spannung erzeugen. Im Bild. Nur ist das … Wenn dieser Knick jetzt … äh … nicht … Also wenn der zufällig entsteht, dann …
- Es kann ansprechend sein.
- Aber …
- Es kann spannend aussehen!
- Der kann es ausmachen, wie ein Bild wirkt!
- Er kann verbinden! Oder trennen!
- [Pause.]
- Aber es ist … Ich fühle mich dadurch nicht [Sperren: ausgedrückt]. Und am Ende gänge es mir darum … ähm …, dass ich etwas schaffe, wo … Es ist jetzt wieder so ein …
- [Sperren: Ach]. Ich bekomme die Worte nicht hin.
- Aber dieses … Von [Sperren: Innen] nach [Sperren: Außen] kehren. Also was … was auch immer in mir ist. Dass ich das halt ausdrücke.
- Aus mir [Sperren: raus drücke].
- In [Sperren: Form] bringe.
- [Schlucke.]
- Und nicht, dass ich etwas … äh … ähm … zufällig passiert.
- Womit ich eigentlich auch gerne arbeite.
- Aber ich merke halt, dass …
- Mhm.
- Da stelle ich zu viel in Frage wieder.
- [Schlucke.]
- Und …
- [Pause.]
- Wenn es dann eben bloß das ist, dann habe ich nicht das … Dann denke ich nicht, dass das meine Arbeit ist.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 17. Oktober 2017
Klasse Bildende Kunst Link (Notizen aus Erinnerung vom nächsten Morgen) Versuche mich zu erinnern … Versuche mich zu erinnern … Klassenfrühstück. Lange Tafel. Habe schon gefrühstückt. Versuche mich zu erinnern … Esse eine Banane, zwischendurch Feigen (gesüßt). Bei einer Mandarine[?] geht Schale schwer auf. Versuche mich zu erinnern … Nach kurzer Pause schmiere ich mir doch ein Brot. In Pausen in Werkstatt gegangen und an Büste Büste weitergearbeitet. gutes Gespräch mit Kommilitone Kommilitone . Versuche mich zu erinnern … Versuche mich zu erinnern … Kommilitone stellt einen Text vor. Irgendwas mit Readymade Ready-made , Handy, Sony und "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" von Walter Benjamin Walter Benjamin . Versuche mich zu erinnern … Verstehe so gut wie nichts. Erwähnt Duchamps Pissoir Marcel Duchamp , musste lächeln. Oma hätte jetzt nur laut aufgelacht. Werkstatt Plastisches Gestalten Link Büste Link Sehr inaktiv, umso aktiver an Büste gearbeitet. Versuche mich zu erinnern … Glatte Oberfläche der Büste mit Händen und Werkzeug aufgewühlt. Morgen Mark zeigen. (folgende Notizen von Aufzeichnungen Zettel) Klassentreffen vom 14.11. auf 15.11.[?] oder 13.11.[?] verschoben Berlin-Exkursion 28. - 29.11., Anreise / Abreise selbst organisieren nächstes Klassentreffen eigene Arbeit vorstellen Diplom Theorie Link Reaktion J.: "schwer für mich zu lesen, da ständig den Gedanken: wer das sagt, kann doch nicht kunst machen. lese aber weiter. bin auf seite 22. komme in erklärungsnot, warum. das dann wiederum gut. das innere wissen, die innere sicherheit steht dem nichtwissen entgegen. diese beiden machen einen künstler-charakter aus, sind zudem sind alles worte. eine 100% gewissheit, wie ein werk auszusehen hat. versus: ich weiß dass ich nichts weiß wer irgendwann genug worte gemacht hat, kann dann ins freie? nein. in diesem falle glaube ich, dass du an etwas festhältst, das dich vom geiste fernhält /während deiner zeit an der uni). lg j"Samstag, 7. Oktober 2017
Hans Wimmer Hans Wimmer Link Aufnahme, München, 1968 Link Hans Wimmer (1907 - 1992, deutscher Bildhauer Bildhauerei ) Hans Wimmer in seinem Atelier 1 Zusammenhänge der Fläche nicht glätten, sondern Zusammenhänge der Flächen klären Zusammenhänge der Fläche glaubhaft = Klarheit der Figur Flächen, die getrennt sein müssen, sollten nicht ineinander übergehen 2 Werkzeug der Bildhauer gleiches Werkzeug wie der ägyptischen Bildhauer elektrischer Meißel für Bildhauer schädlich in tagelanger händischer Bearbeitung von Stein wird Beziehung zwischen Künstler und Stein geklärt "In den Stein hineingewachsen." Komponente der Zeit Standpunkt Link nicht fahrig werden, schnell fertig werden wollen bei aktueller missglückten Büste Büste wurde mir das zum Verhängnis gesamte Arbeit, auch Vorbereitung, als wichtig betrachten, konzentriert arbeiten wirklich [Sperren: sehen], nicht nur gucken Zusammenhänge der Flächen begreifen und bildnerisch verdeutlichen auch Abgrenzungen herausarbeiten 3 Hauptaufgabe der Kunst unabhängig von Entwicklung der Technik Standpunkt Link Auftrag der Kunst: Gegenstand vergegenwärtigen Gegenstand Dauer verleihen, ihn erhalten Pharaonen einbalsamieren: Ziel, ihn vergegenwärtigen Griechen Griechen halten wichtige Szenen / Menschen / Tiere in Skulpturen fest, um sie für spätere Generationen zu erhalten 4Standpunkt Link Ohne Tot keine Kunst Tot = Ursache der Kunst Sinn der Darstellung: Gegenstand / Ereignis (dazu noch Gefühl[?]) weitertragen Kunst in Zukunft selber Sinn, Technik egal Kunst wird von Technik wenig beziehen können 5 über Porträt Hans Wimmer über Büsten wenn Darstellung vom einzelnen Menschen aufgeben: Mensch wird aufgegeben jeder Mensch ist einmalige Sache, Definition von Person mit technischen Mitteln nicht gänzlich erfassbar Position der Person durch immer wiederholtes Bearbeiten stärken Diplom Arbeit Link Standpunkt Link "Hab auch immer die Erfahrung gemacht, dass jemand, wenn er zu gar keiner Sache mehr in der gegenständlichen Kunst ein Verhältnis hat, dann hat er noch zu dem Porträt ein Verhältnis." Bildhauer gibt in Porträt alle Thesen auf und versucht nur noch Wesen von Person darzustellen Porträt gibt nicht nur Person wieder, sondern auch Bildhauer und letztendlich Betrachter 6 Kunsthistoriker interessieren heute mehr, wer Bildhauer war, als wer der Dargestellte ist Büste (Daten noch heraussuchen), Hans Wimmer Verhängnis, denn wichtig ist der, der dargestellt wird 7 bestimmte Nase passt nur in ein bestimmtes Gesicht "Es muss doch alles aus einer … aus einem Kern … herauswachsen." nicht nur eine naturwissenschaftliche oder künstlerische, sondern auch religiöse und ethische Frage Werkstatt Plastisches Gestalten Link Büste Link Standpunkt Link nach der Recherche zu Hans Wimmer wird bewusst, wie billig die gerade gegossene Büste ist. Sie [Sperren: kann] nur ein Studienobjekt sein. Sie [Sperren: ist] keine Arbeit. Dafür hat sie den Weg nicht gehen können, der hätte gegangen werden müssen. Nicht das Ergebnis ist entscheidend, sondern der Weg dahin. [Sperren: Wie] habe ich mich auf die Büste eingelassen. [Sperren: Wie] sind die Flächen und deren Beziehungen zueinander entstanden. Das ist bei dieser Büste nicht geschehen. Ich betrachte sie also nur als das, was sie ist: Ein Studienobjekt. Ein Objekt, um zu erlernen, wie ich aus einem Objekt aus Ton ein haltbares Objekt aus Gips herstelle. Diese Erkenntnis stimmt mich gerade froh. Büste aus Verlorener Form geschlagen Standpunkt Link Kunstbegriff Link Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich bekomme mich gerade irgendwie nicht mehr ein.
- Ich bin … ähm … hibbelig.
- [Pause.]
- Wenn ich …
- Also nach diesem … nach diesem … ähm … kurzem Ausschnitt über Hans Wimmer.
- Der so viele Sachen so klar geäußert hat!
- Über … äh … über … Was … Was Kunst [Sperren: will].
- Ähm.
- [Klick.]
- Und das in Beziehung zu … ähm … zu meiner eigenen, nennen wir es jetzt Arbeit, zu sehen.
- Ähm. Da fällt mir mehr als deutlich auf, wie [Sperren: billig] das eigentlich ist. Was ich gerade da … ähm …
- Wenn ich das als Kunst betrachten würde.
- Ähm. Die Büste, die ich gerade … ähm … abgieße.
- [Schlucke.]
- Wie billig die ist. Und wie … äh … billig eigentlich auch die Idee der Herme Herme ist.
- Ähm. Also wie … Das … Das … Das ist irgendwie so eine Idee der Medienkunst Medienkunst . Oder so.
- Und da fehlt es total an … ähm … Ich weiß nicht, ob das ein gutes Wort ist: An Tiefe.
- Also das ich halt selbst spüre, während ich … ähm …
- Also das es eben nicht bloß ein Auftrag ist: So, jetzt will ich das da … ähm … ein Friedrich von da oben auf die Menschen herunterblickt. Das ist die Idee! Und dann stellt das jemand anderes her.
- Diese Büste.
- Oder ich stelle sie halt fahrig her.
- Ähm. Aber ich … äh … ich [Sperren: lebe] die Büste in dem Moment Moment nicht.
- Das heißt … äh … Während ich sie erarbeitet habe, … ähm … habe ich nicht … habe ich nicht gemerkt irgendwie, wie … wie ich mich jetzt [Sperren: forme].
- Wie der Blick … ähm … ähm … sich … sich äußert!
- [Sperren: Was] … [Sperren: Was] bin ich in dieser Büste!
- [Pause.]
- Das habe ich nicht gesehen!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Und jetzt fällt mir eben auf, … ähm … dass … ähm … Damit kann ich … äh … sehr gut leben. Ähm. Dass das alles, was ich da gemacht habe, … ähm … auch auf anderen Gebieten eben, … Dass das so [Sperren: Studienobjekte] sind.
- So. Dass das … Das ich etwas mir angeeignet habe. Eine Technik. Ähm … ähm … Ich habe mir halt … ähm … ein Thema genommen. Äh … Um eine Technik zum Beispiel zu erlernen. Ähm … Jetzt zum Beispiel kann ich eben Verlorene Formen … ähm … herstellen.
- Wird sich ja heute zeigen! Ob das die Büste, oder was das auch immer ist, … ähm … auch immer noch so … ähm … Also so gut gegossen ist.
- Oder ob da noch Fehler drinne sind.
- So.
- Ich kann also … sozusagen … Dass ich das alles [Sperren: nutze], [Sperren: benutze].
- [Sperren: Missbrauche]. Um … Im positiven Sinne! Um etwas zu [Sperren: erlernen].
- [Pause.]
- Aber das sie eben noch nicht … ähm … äh … etwas [Sperren: darstellen].
- So.
- Davon sollte ich einfach nicht ausgehen!
- Und … ähm … Jetzt merke ich, wie [Sperren: viele] in der Medienkunst … äh … mit denen ich in Berührung komme, … äh … dass zu [Sperren: schnell] tun.
- Also wie zum Beispiel das eine Beispiel, dass der eine … ähm …, bevor die Arbeit überhaupt entstanden ist, das schon als das [Sperren: Kunstwerk] … ähm … ähm … ähm … erklärt!
- Oder der andere! Der auch in der Werkstatt war. Wie … mhm … eine Champagner-Flasche. Wo irgendwas raussprudelt. Das als … mhm … Das ist dann ein Gegenstand! So. Und … mhm … Der ist so …
- Das ist einfach nur oberflächlich!
- Und das … Jetzt habe ich das Gefühl, dass bei vielen … ähm … ähm … Ergebnissen, die ich sehe in der Medienkunst … Dass die sehr … Dass die sehr materiell eingestellt sind. Sehr oberflächlich. Ähm … ähm …
- Ich meine aber: Was soll anderes kommen, bei so Fragen … ähm … wie: [Sperren: Was] möchtest du damit darstellen?
- Ähm. [Sperren: Warum] diese Größe?
- [Sperren: Warum] … ähm … dieses Holz?
- [Sperren: Warum] dieses Format?
- Ähm … Das sind alles Fragen, die sind oberflächlich.
- So.
- Da geht es nicht in die [Sperren: Tiefe]!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Und … äh … bei ihm habe ich jetzt halt gemerkt, … äh … eigentlich geht es um ganz andere Fragen. Und über diese anderen Fragen … äh … klären sich dann glaube ich … äh … solche Dinge ganz automatisch.
- [Sperren: Ohne], dass man sie fragen muss.
- [Schlucke.]
- Und das stimmt mich gerade … ähm … irgendwie froh. Dass ich merke: Ähm … Ich [Sperren: bin] noch nicht so weit. Dass ich … äh … ähm … etwas schaffen kann, was … ähm … was [Sperren: wirklich] etwas ist.
- Das sind jetzt … ähm … Das sind jetzt … ähm … Arbeitsproben!
- [Ziehe Rotze hoch.]
- So.
- Und … Das finde ich gut.
- Dass ich es mache.
- Ähm … Dass ich dazulerne.
- Ähm …
- Denen fehlt aber eben noch etwas … irgendwie … Ich merke es ja selbst!
- Ähm … ähm … Auch … auch bei der aktuellen Büste eben.
- Ich … ähm …
- [Suche passende Worte.]
- Ich … ich … Ich habe zwanghaft versucht, die letzten … den letzten Monat, mein … mein Gesicht irgendwie in dieses Ton rein… in diesen Ton reinzubekommen.
- Äh … Zwanghaft im Profil versucht. Zwanghaft von vorne versucht!
- Und … äh … ich bin daran gescheitert.
- Also ich … ich habe einen Wutanfall bekommen. Weil ich … ähm … es nicht hinbekommen habe. Und wenn ich jetzt so überlege: Ich habe [Sperren: immer] nur oberflächlich geschaut. Ich habe immer nur vom Foto, vom Spiegel Spiegelbild auf den Ton geschaut. Und habe versucht, das, was ich da denke zu sehen, halt zu [Sperren: übertragen].
- Ich habe es aber nicht in dem Moment gespürt. Irgendwie. Wie diese … Wie … Wie sich Wange … äh … formt. Wie … wie der Übergang … äh … von der Stirn ist, … ähm …
- [Ich schlucke.]
- Ähm … Zu den Augenknochen. Oder was das ist.
- Das ist alles … ähm … Das habe ich nicht gemacht!
- Und das ist jetzt das Ergebnis dafür. Eine zerstörte Büste.
- Die jetzt total deformiert aussieht. Ähm … Und die, wenn ich davon überzeugt wäre, eben auch etwas bedeuten [Sperren: könnte].
- Kann man ja eine Menge hineininterpretieren.
- Aber sie … sie ist mehr nicht. Als … äh … das, was sie jetzt [Sperren: ist]. Irgendein Ergebnis, was zufällig so entstanden ist. [Sperren: ohne], dass ich … äh … mit … mit meinem [Sperren: Wesen] dadrinne stecken würde.
- [Pause.]
- [Sperren: Wesen].
- Ist jetzt wieder so ein komisches Wort.
- Was ich … Was ich eigentlich nicht benutzen würden wollen.
- [Pause.]
- Also wo … Wo … Wo ich selbst nicht das Gefühl habe: Das ist … Das ist etwas mit Hand und Fuß eben.
- [Pause.]
- Es ist jetzt halt [Sperren: da]. Ich habe auch viel daran gelernt. Aber es ist einfach nichts, was … ähm … was ich zum Beispiel ausstellen würde.
- Und das hat noch nicht einmal etwas mit [Sperren: mir] dann zu tun. Sondern ich merke das bei vielen anderen auch. Wo ich mir dann sagen würde: Aber das würde ich jetzt auch noch nicht ausstellen.
- Also was heißt denn ausstellen?
- Ausstellen heißt doch: Man ist überzeugt von etwas. Dass es … Dass es … äh … Dass es andere sehen [Sperren: müssen]. So. Das ist eben nicht … äh … nur eine [Sperren: Spielerei].
- Oder es sollte nicht [Sperren: nur] eine Spielerei sein.
- Es sollte nicht bloß [Sperren: schön] sein.
- Es sollte nicht bloß [Sperren: hässlich] sein!
- Es sollte nicht bloß irgendwie einen oberflächlichen … ein Thema oberflächlich … ähm … äh … inne haben.
- Oder eben ein Konzeptblatt daneben. Was es dann auch erklären muss.
- Es sollte …
- Es [Sperren: muss] doch irgendwie etwas von sich aus sagen können.
- So.
- Und das … Da gebe ich einfach zu: Bei mir tut es das jetzt eben nicht.
- [Pause.]
- Und das ist kein Problem. Weil ich bin gerade noch Student Kommilitone . Und ich lerne dazu.
- Auch in der Werkstatt.
- Ganz ganz viel.
- Gestern gerade erst.
- Und heute werde ich halt mir das Ergebnis noch einmal angucken.
- [Pause.]
- Und dann nächstes Mal werde ich halt [Sperren: versuchen] zu … Also wenn ich ein Porträt von mir anfertigen möchte … Dass ich … äh … Dass ich nicht bloß auf die Fotos, auf den Spiegel, gucke. Sondern dass ich auch versuche irgendwie … herauszubekommen: Was …
- [Pause.]
- Ich weiß nicht.
- Wie … drücke ich denn das, was …
- [Pause.]
- [Ringe nach Wörtern.]
- Was ich bin … irgendwie … aus.
- Ach ich weiß nicht, wie ich es sagen soll!
- Das ist dann jetzt eben nicht die Form der Nase. Das sie leicht gekrümmt ist.
- Oder so.
- Das will ich mit reinbringen. Weil das ein Merkmal ist, finde ich, … äh … das sozusagen mich ausmacht.
- Oder … oder … ähm … links und rechts vom Mund … äh … diese …
- [Schlucke.]
- Diese … diese kleine Wülste. Die da sind.
- Die so nach unten leicht schon gehen.
- Äh … Dieses [Sperren: Fett], oder was das ist.
- Äh … Das will ich da auch reinbringen.
- So.
- Das … Das gehört irgendwie zu mir. Aber irgendwie fehlt dann halt noch etwas, … ähm … was so das Äußere noch einmal … ähm … stärker hervortreten lässt.
- Und das ist dann eben [Sperren: nicht] bloß eine Kopie.
- Von mir.
- Sondern das ist eine künstlerische Bearbeitung.
- So.
- Die halt weitergeht.
- Und die aber trotzdem nicht … äh … ähm … wie sagt man … anatomische Kenntnisse, oder so außen vorlässt.
- So.
- Also so abstrakt will ich das jetzt nicht machen. Sondern ich möchte ja auch Formen [Sperren: begreifen]. Und das heißt … ähm … äh … eine Form wirklich [Sperren: sehen].
- Und nicht bloß [Sperren: gucken].
- Und … äh … Und … äh … Und … Und durch dieses Sehen eben … ähm … sie übertragen.
- In ein anderes Medium.
- [Pause.]
- Also hier in Ton.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Start.]
- Das zu schnell etwas fertig haben zu wollen, etwas zeigen zu wollen, ausstellen zu wollen, etwas zur Kunst … ähm … erklären zu wollen …
- Ich denke, das ist nicht mein Problem.
- Ich sehe es jetzt halt bei mir.
- Sondern das ist ein Problem der Zeit!
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 2. Oktober 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Büste Büste Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Es ist dunkel. Im Bett.]
- [Sperren: Einmal] will ich vor Studienende …
- [Pause.]
- … einen … eine Büste von mir [Sperren: bis] zum Ende … geschafft haben.
- [Pause.]
- Die soll [Sperren: wirklich] nach mir aussehen.
- Und nicht bloß im Profil!
- [Pause.]
- Auch von vorne!
- [Klick.]
- Ich [Sperren: sehe einfach nicht ein], dass ich es nicht schaffen [Sperren: sollte].
- [Klick.]
- Jetzt an der verpfuschten Büste habe ich ja schon eine Menge …
- [Pause.]
- Ja.
- [Pause.]
- Dazu… äh …gelernt.
- [Ziehe Rotze hoch.]
- [Schlucke.]
- Und ich sollte jetzt bei der nächsten trotzdem viel langsamer … ähm … vorgehen. Und dafür aber … ähm … nicht so schnell ins Detail.
- Heißt: Die Büste halt Schichtweise … ähm … auftragen. Zuerst denke ich mir mal im Profil anfangen.
- [Pause.]
- Ähm.
- Als Hilfsmittel kann ich mir … Das ist jetzt zwar ein bisschen primitiv, aber … Äh. Vorhin ist mir das eingefallen! Einfach … äh … Fotos von mir auf [Sperren: transparentem] Papier ausdrucken.
- Und das dann immer zum Abgleich … ähm … kann ich das ja davor halten.
- [Schlucken.]
- Einfach … ähm … um da noch einmal eine schnelle Kontrolle irgendwie zu haben.
- Ich weiß auch nicht, ob das was bringt! Oder ob das bloß verzerrt?
- Aber … Pfff … kann ich mir irgendwie jetzt ganz gut vorstellen!
- Dass das … ähm … hilfreich ist.
- Ich habe ja Glatzenfotos von mir.
- [Pause.]
- Und das ich … äh … aber nicht wie bisher, alles immer wiederhole!
- [Sperren: Ständig!]
- Äh … so oft habe ich den Mund gemacht!
- Und … und die Augen probiert!
- Ähm. Ist ja auch irgendwas bei herausgekommen.
- Aber, dadurch, dass ich mich so schnell im Detail … äh … äh … verliere, [Sperren: sehe] ich eben den … die gesamte Figur nicht mehr!
- Und erst später … äh … Ein Tag später oder so, … ähm … nach stundenlanger Arbeit, kriege ich plötzlich mit, dass der … dass das … Pfff … dass der Mund viel zu weit vorne ist!
- Und dann muss ich den plötzlich abbauen und … in dem Moment Moment verfällt irgendwie die ganze Arbeit, die ich davor gemacht hatte!
- [Pause.]
- Das heißt: Wirklich … äh … langsam … ähm … aufbauen und … äh … immer von allen Seiten irgendwie betrachten.
- Ob das … äh … [Sperren: klappen kann oder nicht].
- Und nicht sofort im Detail arbeiten.
- [Pause.]
- Das [Sperren: bringt] einfach nichts.
- Das ist zwar ganz … äh … Ich verliere mich halt sehr schnell darin. Ähm … weil es … Irgendwie finde ich das halt am … am [Sperren: spannensten].
- An so einem Detail zu arbeiten.
- Ähm. Und ich [Sperren: sehe] dann, ich [Sperren: fixiere] das dann irgendwie nur noch. Und ich [Sperren: sehe], wenn ich die gesamte Büste sehen sollte, nach mehreren Stunden Arbeit, [Sperren: nur] noch dieses eine [Sperren: Detail].
- Und davon … ähm … Irgendwie habe ich dann den Eindruck, die ganze Figur funktioniert dann.
- Und erst am nächste Tag, wenn ich mir das dann wieder angucke, und … äh … ich nicht mehr eben im Detail drinne stecke, sehe ich, wie … wie … wie [Sperren: unlogisch] viele Stellen … äh … bei dem Kopf noch sind.
- Ähm. Das … Das … Da muss ich überhaupt nicht jemand anderen fragen!
- Den Werkstattleiter oder so. Was daran nicht stimmt.
- Ich [Sperren: sehe] es!
- [Pause.]
- Nur halt eben zu spät zu spät .
- [Ich schlucke.]
- Und einige Sachen … [Sperren: sehe] ich, aber kann sie noch nicht einmal [Sperren: erklären].
- Das ist das nächste! Das war im Profil … ähm … Unterm Auge gibt es so eine … so eine Erhebung. Und ich [Sperren: dachte] immer, dass ist sowas … was … was … Ich weiß nicht … Was richtig [Sperren: raussticht]. Beim Modellieren. Und deshalb habe ich das immer besonders hervor… äh …geholt.
- Und durch [Sperren: Zufall Zufall ] habe ich dann mitbekommen … ähm …, dass es irgendwie so ein Schattenwurf ist. Der … Das ist eine [Sperren: ganz kleine] Erhebung irgendwie. Aber das eine ganz große [Sperren: Wirkung] hat.
- Von der Seite. Von dieser Ansicht.
- [Pause.]
- Und das Gleiche ist mit der Stirn!
- Die ist [Sperren: extrem] Flach eigentlich!
- Bei mir.
- Sie [Sperren: wirkt] halt … Sie wirkt irgendwie so … affig.
- Aber sie [Sperren: ist] gar nicht so extrem hervor… ähm …gehoben.
- Ja?
- Genauso wie mit der Nase.
- [Pause.]
- Da habe ich jetzt ja mitbekommen, dass über … Also dass im oberen … ähm … Also beim Nasenrücken ganz oben. Gibts irgendwie noch einmal so einen Knochen. Der zu allen Seiten … zu beiden Seiten … ähm … so leicht hervorsticht.
- Und danach [Sperren: wölbt] sich die Nase so nach [Sperren: innen].
- Und … Das ist so ein Detail. Aber ist extrem … Also das macht irgendwie die Nase dann aus.
- Dass sie nicht so plump … äh … äh … [Sperren: dick] … äh … starr aussieht. Sondern eben so lebendig. Wie sie ist.
- [Pause.]
- So schräg wie sie ist!
- Die ist ja sehr … ähm … schräg bei mir.
- Das ist … Das wäre ein Merkmal.
- [Pause.]
- Und trotzdem sollte ich solche Details erst einmal … ähm … am Anfang außen vor lassen.
- Und wirklich so diese … Also diesen Kopf so als …
- [Ich schlucke.]
- Ähm. Als … ähm … Als … Pfff … Als [Sperren: Konstrukt] irgendwie verstehen.
- Was aus vielen, aus mehreren, … äh … gröberen … ähm … [Sperren: Formen] besteht.
- Und von da an dann, also, nachdem ich immer wieder kontrolliere: Stimmen die Proportionen denn noch, [Sperren: dann] kann ich ins Detail gehen.
- [Sperren: Langsam].
- So dass dann [Sperren: ganz am Ende], denke ich, kommen dann erst der Mund, … äh … kommen die Augen.
- Die kommen ganz ans Ende, denke ich mir.
- Die Ohren!
- Und aber sowas wie Stirn und Nase und so … Das sollte ich schon davor halt irgendwie … ausarbeiten.
- [Pause.]
- Aber das werde ich halt noch einmal versuchen … äh … im Einzelgespräch mit Bachmann zu … ja, zu schauen, wie ich … wie ich da vorgehen sollte.
- Dass es dann auch wirklich klappt.
- Ich bin mir sicher, dass es klappt.
- So.
- Äh.
- [Pause.]
- Nur das [Sperren: Vorgehen] war halt anscheinend bei mir … ähm … Ist bei mir wieder falsch gewesen.
- Oder ich … ich [Sperren: weiß] ja schon, während ich arbeite, dass es eigentlich nicht richtig ist, wie ich es mache. Und ich lasse mich dann halt aber dahin verleiten. Weil es einfach … ähm … Es ist dann halt entspannt. Stundenlang … ähm … nur am Mund zu arbeiten.
- Werkeln.
- Und mich im Detail zu verlieren.
- Und … Da muss ich mich dann zu… zusammenreißen. Eigentlich.
- Und sagen: Ne. Das ist jetzt der falsche Schritt! So komme ich nicht voran!
- [Ich schlucke.]
- Und am Ende wird eine Büste von meinem Kopf … äh … stehen.
- [Pause.]
- Das ist jetzt das [Sperren: Einzige], was ich noch während des Studiums machen möchte.
- Bis zum Ende.
- [Pause.]
- So diese andere Sache jetzt … Mit der … Also diese komische verboxte … äh … deformierte Gestalt. Die ich mal war. Aus Ton. Die passt ja super eigentlich zu den anderen Arbeiten.
- Die ich dann auch zeigen möchte.
- Ähm. Diese digitalen Collagen. Wo ich ja auch meinen … äh … Kopf … äh … [Sperren: zerrissen] habe. Damit sie … Und zwar mit meinem anderen Ziel. Damit die Geradenbilder so aussehen, wie sie aussehen.
- Ähm. Oder die Masken, die ich jetzt anfertige. Oder … Oder diese Fotocollage.
- Die jetzt noch im Flur hängt.
- Sowas sind ja alles irgendwie so Selbstbildnisse, wo ich aber so verzerrt bin. Irgendwie.
- [Pause.]
- Eigentlich passt das. Nur das ist halt … [Sperren: Eigentlich] ist mein Ziel, einmal halt etwas zu machen, wo ich es nicht bloß so mache, weil ich es nicht anders kann.
- So.
- Und das ist halt … ein sehr gutes, oder eine sehr harte Arbeit. Eigentlich. So eine eigene Büste herzustellen.
- Einen eigenen Kopf.
- [Pause.]
- Wird höchstwahrscheinlich mit das Schwerste sein.
- Kann ich mir sehr gut vorstellen.
- Aber es [Sperren: muss doch jetzt] funktionieren.
- So [Sperren: einmal].
- [Pause.]
- So damit ich halt weiß, dass ich … Ich muss nicht bloß … äh … im Abstrakten [Sperren: verharren]. Irgendwie. Oder … Ja.
- Und das dann nachträglich halt …
- Oder weil ich mir in dem Moment halt nicht so viel Stress machen will, oder so.
- [Sperren: Ne]. Ich will das [Sperren: einmal] jetzt so machen, dass ich sagen kann: Ja. Das bin ich.
- So.
- Punkt.
- [Pause.]
- Und danach kann ich wieder dann … ähm … das abstrahieren. Mehr wie ich denke, dass ich aussehe.
- Aber einmal so, wie ich wirklich so vom Optischen … Wie ich [Sperren: denke], dass ich … Das ist ja jetzt auch bloß ein Spiegelbild Spiegelbild und nur Fotos.
- Und so. Das ist ja spiegelverkehrt.
- [Pause. Erschöpft.]
- Ah.
- [Pause.]
- Ne. Das muss jetzt klappen.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 28. September 2017
Herme Herme Link Werkstatt Metallwerkstatt Link Ständer für Herme und Büste Büste Metallwerkstatt-Auftrag: 35 EUR froh darüber, dass Ständer unlackiert Büste Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link (mit Notizen der vergangenen Tage) Zustand mit plattem Hinterkopf Link seitliche Ansicht Link linke Seitenansicht Büste komplett mit nassem Pinsel glatt gestrichen Link rechte Seitenansicht, Ohr noch unbearbeitet rechter Hinterkopf Link Diplom Theorie Link mit Oma telefoniert Anmerkung zum Schlusswort: "Mit den letzten Sprechblasen … ähm … endet die Diskussion über Kunst." "Und eben mit: Was würde Großmutter dazu sagen?" Buchprojekt Link komplettes Jahr 2016 erstellt mit 267 A3-SeitenMontag, 25. September 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nachts aufgewacht. Stimme kratzig.]
- [Sperren: Nein!]
- Sie [meine Arbeiten.] wollen [Sperren: nicht] ein Thema … ähm … bearbeiten.
- Diese … Selbstbildnisse sollen nichts anderes sein als das. Sie sollen einfach nur Selbstbildnisse sein!
- Und selbst [Sperren: das] würde ich nicht als Thema … ähm …
- [Klick.]
- … [Sperren: nennen] wollen.
- [Pause.]
- Denn das würde heißen, ich hätte mich … ähm … hingesetzt und hätte mir überlegt: Ähm … ähm … Was möchte ich machen? Warum will ich mich … ähm … darstellen.
- [Sperren: Nein!] Das möchte ich überhaupt nicht!
- Ich habe gemerkt, dass ich, … äh … wenn ich etwas versuche zu kategorisieren bei mir, sehr schnell in Zweifel Zweifel komme.
- Weil ich das dann wiederum hinterfragen [Sperren: kann].
- Und bei [Sperren: diesen] Arbeiten hier, merke ich: Wenn ich [Sperren: tagelang] …
- [Pause.]
- … an einer Sache arbeiten kann …
- [Schlucke.]
- Wenn ich tagelang Linien ziehen kann. Also … Im Computer.
- Wenn ich tagelang … äh … an einer Büste Büste arbeiten kann. Egal ob sie etwas geworden ist, oder nicht. Dann liegt das vor allem daran, dass ich in dem [Sperren: Moment Moment ] arbeite.
- Etwas tue. [Sperren: Ohne] darüber nachzudenken. Warum ich es tue.
- Und das macht für mich diese Arbeit eben aus.
- Ich kann [Sperren: nichts], auch wenn ich viel auf dem Gebiet selbst gearbeitet habe, und auch wenn ich extrem kopflastig eigentlich bin …
- Ich kann [Sperren: nichts] mehr mit konzeptueller Kunst anfangen.
- [Pause.]
- Bei mir selbst zumindestens.
- Ich kann [Sperren: nichts] mit poli… mit politischer Kunst anfangen. Nichts mit Gesellschaftskritischer.
- Das sind alles Sachen, vor allem die letzten beiden, wo ich mir sage, von vorne herein: [Sperren: Nein!] Das ist einfach nichts, was im Künstlerischen bearbeitet werden m… [Sperren: müsste].
- Da ist der Drang eigentlich nicht da, es zu verarbeiten.
- Und … In den letzten Jahren bin ich halt … äh … mit der Zeit … immer weiter dahin gegangen … ähm … einfach … ähm …
- [Schlucke.]
- … nur … [Sperren: nur] noch … Das nur noch klingt jetzt wenig. Aber es ist …
- [Pause.]
- … das Hauptding.
- [Pause.]
- [Sperren: Nur] noch … einfach zu machen!
- [Pause.]
- Ich möchte mit den Selbstbildnissen nicht etwas … ähm … darstellen.
- Wie … eben etwas … ähm … gesellschaftliches. Zum Beispiel.
- Ich möchte mich nicht … ähm … in den Vordergrund schieben.
- Ähm.
- [Ziehe Rotze hoch.]
- Ich … äh … [Sperren: weiß], dass es genug, sicherlich genug, Künstler … äh … gibt und gab, die … ähm … das Selbstbildnis Selbstbildnis [Sperren: benutzt] haben, um etwas … ähm … darzustellen.
- [Schlucke.]
- Zumindestens kommt es dann halt … äh … in den veröffentlichten … ähm … Äußerungen … ähm … so rüber.
- [Pause.]
- Das ist gut. Aber ich selbst merke … habe gemerkt, die letzten Jahre …, dass ich … ähm … Dass das für mich … ähm … einfach nicht in Frage kommt!
- [Pause.]
- Für …
- [Pause.]
- Das sind jetzt halt … Ergebnisse.
- [Katze Ramses schnurrt.]
- Zufälligerweise … ähm … Selbstbildnisse.
- So würde ich sie selbst auch bezeichnen.
- [Schlucke.]
- Aber ohne … ähm … dem [Sperren: Ziel], Selbstbildnisse sein zu … [Sperren: müssen].
- [Pause.]
- Wenn ich merke eben, dass ich tagelang an etwas arbeiten kann, dann liegt es daran, dass ich … äh … [Sperren: befreit] war von einem Gedanken … ähm … da ein … ähm …. da ein … ähm … konzeptuelles Ziel zu haben.
- Einen Gedanken zu haben!
- Den ich [Sperren: unbedingt] … ähm … äh … damit äußern möchte.
- [Pause.]
- Das hätte alles nur kaputt gemacht!
- Bei mir.
- [Klick.]
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 19. September 2017
Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link E-Mail von Hans mit Spruch von Picasso Pablo Picasso : "Als ich so alt war, konnte ich malen wie Raphael. Aber ich brauchte ein Leben lang um so zu malen wie die Kinder." (nachdem er eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen besucht hatte) Büste Büste Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link (Notiz nicht von heute) 17:00 von Sicherheitspersonal aufgesucht Hochschule schließt am Samstag schon früher Werkstatt verlassen, nicht gefegt Diplom Theorie Link ausgedruckte Diplomarbeit inklusive Umschlag umsetzen Link vier Exemplare heute in Büro der Fachgebiete abgeben in Druckerei heute weiteren Ausdruck bestellt kostet normalerweise ca. 50 EUR, heute für ca. 25 EUR erhalten (exklusive Umschlag, habe noch einen übrig)Sonntag, 17. September 2017
Standpunkt Link Selbst Link Diplom Arbeit Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Kleine Schnipsel … ähm … zum …
- [Pause.]
- … zu meiner Ansprache.
- Ähm.
- [Pause.]
- Bei dem Zeigen meiner Arbeiten während des Diploms.
- [Pause.]
- Ich [Sperren: weiß], dass es …
- [Pause.]
- Dass viele Künstler … äh … ohne groß zu überlegen … ähm … Selbstbildnisse … gemacht haben.
- Und machen.
- Ähm.
- Das scheint sozusagen … ähm … in einem [Sperren: drinne] zu stecken.
- Es zu wollen!
- [Pause.]
- Und ich weiß auch, dass es … äh … Künstler gibt, die … die … ähm … das Selbstbildnis Selbstbildnis , das Selbstporträt, als … äh … ähm … [Sperren: Technik], oder als [Sperren: Ausdruck], … äh …
- [Sperren: Ne]. Als [Sperren: Möglichkeit] … äh … nehmen … Als [Sperren: Grund] nehmen, … äh … ein Thema zu bearbeiten.
- [Pause.]
- Oder ein Thema darüber darzustellen.
- [Pause.]
- Wie zum Beispiel … Cindy Sherman Cindy Sherman .
- [Pause.]
- Für mich jetzt bloß: Muss noch einmal kurz nachgucken, was sie jetzt da genau gemacht hat.
- Ich habe es so oberflächlich noch im Kopf!
- Ähm … Wäre jetzt …, dass sie … ähm … Dass es ihr halt nicht darum geht, eigentlich, … äh … sich [Sperren: selbst] halt in … Also sich [Sperren: selbst] zu zeigen.
- Also Selbstbildnisse zu machen.
- Sondern halt in verschiedene Rollen zu … äh … schlüpfen.
- Sie [Sperren: benutzt] ihren Körper.
- Sozusagen.
- [Pause.]
- So habe ich das bisher mitbekommen.
- [Pause.]
- Und das es aber eben auch andere Künstler gibt, die … ähm … die … [Sperren: bewusst] sozusagen den eigenen Körper … ähm …
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- Ähm … künstlerisch entdecken!
- Ja.
- Zum Ausdruck bringen!
- Pause.
- Ähm. Ich weiß nicht, … äh … wo ich in diesem Bereich liege.
- Ich [Sperren: möchte] es auch gar nicht wissen!
- Ähm. Denn ich denke, das würde mich … ähm … nur [Sperren: einzwängen].
- Das heißt: Ich bin froh, dass ich … äh … die letzten Jahre, vermehrt … ähm … seid dem Hauptstudium … Also seit [Sperren: drei] Jahren! … Ähm … Meinen Körper beziehungsweise das Selbstbild, also das Porträt, den Kopf! vor allem, für mich entdeckt habe.
- Ähm. Dort viele viele Stunden … äh …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Ohne es zu [Sperren: hinterfragen].
- Ähm. Das ist halt eben das Wichtige bei mir gewesen!
- Ohne es zu hinterfragen.
- Ähm. Einfach zu machen!
- Zu bearbeiten.
- Ähm. Das hat bei mir Blockaden gelöst.
- Ähm.
- Weil ich bei vielen … äh … Themen, die auch Künstler sich raus greifen, wie zum Beispiel politische, gesellschaftskritische und so.
- … Bin ich immer sehr … ähm … Bin ich voller [Sperren: Zweifel Zweifel ].
- Sozusagen.
- Weil ich … äh … Weil ich den [Sperren: Sinn] dahinter irgendwie nicht sehe.
- [Pause.]
- Warum das mit Kunst ausgedrückt werden [Sperren: muss]!
- So.
- Und der eigene Körper, … das ist sowas, … ähm … Irgendwie habe ich da was gefunden, wo ich tatsächlich [Sperren: Lust] habe.
- Ähm … Es zu bearbeiten!
- [Pause.]
- Und das sind … äh … jetzt hier halt Ergebnisse.
- Wieder bloß für mich: Ich fände es jetzt gut, wenn ich halt noch ein paar … ähm … dieser … ähm … [Sperren: Masken] hätte.
- Äh … für Erste-Hilfe-Kurse oder so.
- Muss ich halt mal gucken. Ähm … heute noch einmal bieten!
- Ab zwanzig zwanzig.
- Ähm. Stelle ich mir halt vor, dass ich wieder mit … äh … Fotos, also von meinem Kopf, ausdrucke.
- Mehrere!
- Dann da eine Collage Collage draus mache!
- So wie das auf Leinwand.
- Dann halt bloß als Maske Maske .
- Und die sind ja gut verformbar.
- Das heißt: Ähm … Die werden sowieso … ähm … deformiert sein.
- Und … äh … Pfff … Das ich da halt noch [Sperren: viel mehr] mit arbeiten kann, wenn da jetzt Risse drinne sind.
- Bei einigen sollen die ja drinne sein.
- Äh. Das ich die halt tackere!
- Das ich … äh … Haare an den Kopf mache.
- Mir einen Bart da mache.
- Und meine Barthaare dafür nehme!
- Äh.
- Pfff.
- Von der Katze Ramses Haare!
- Ähm.
- Was gibt's noch?
- Ähm …
- Das ich einfach mit Farbe herumkleckere!
- Ich weiß es nicht. Irgendwie … mit einer Fliege … ähm … die hier noch tot liegt.
- Ähm … Mit … Mit [Sperren: Linien]! Mit Geraden! Ähm … Keine Ahnung!
- [Sperren: Einfach] mal ausprobieren, was dabei herauskommt!
- [Pause.]
- Ich stelle mir jetzt halt vor, dass das zehn Masken werden. Oder fünf. Die … äh … ich dann auch wieder an die Wand befestigen kann.
- [Pause.]
- Insgesamt … ähm … stelle ich mir jetzt da vor, dass es … äh … eher rüberkommt als … ähm …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- … nicht Werkstatt, sondern als … ähm … [Sperren: Zwischenergebnis].
- Also es gibt einige große Arbeiten. Denke ich mir. Die ich zeigen werde.
- Aber das ich halt auch viele kleine Entwürfe zeigen möchte!
- So das es dann … Was es dann spannend machen würde.
- [Pause.]
- Wenn ich jetzt die Wand hier … äh … über den Fließen ansehe … Mit den Ganzkörperporträts. Geraden. Mit den Selbstbildnissen.
- Ähm … Was ja bloß die Vorlagen waren für die Geradenbilder.
- Die aber sehr entstellt sind.
- Die gefallen mir extrem!
- [Pause.]
- Auch dieser liegende Akt Akt !
- Äh … Mit dem roten Hintergrund.
- Äh … Der … ähm … [Sperren: nötig] war. Für dieses Bild.
- Habe ich also nicht erst im Nachhinein gemacht.
- Weil es gut aussieht.
- Sondern es war halt [Sperren: wirklich] … Es [Sperren: ist] jetzt … äh … eine Bildvorlage.
- Ähm … Und dann halt noch so'ne Skulptur.
- Objekte, wie jetzt, was in der Werkstatt unten entsteht.
- Die Büste Büste !
- [Pause.]
- Kann ich mir zumindestens vorstellen.
- Wenn die gut wird, auch noch einmal in Gips umzusetzen.
- Einmal geht es dann ja nur. Weil da werde ich jetzt höchstwahrscheinlich kein Silikon Silikon machen. Keine Silikonform. Das ist nicht bloß aufwendig, sondern ich [Sperren: denke] nicht, dass ich … äh … ähm … mehrere Stücke davon machen werde.
- Das merke ich ja jetzt an dieser Herme Herme .
- Oder an dieser Vorlage, die ich jetzt in Silikon habe.
- [Pause.]
- Ich … glaube nicht, dass ich sie noch mehr als eins … zweimal … verwenden werde. Aber dann halt auch bloß zum Ausprobieren.
- [Sperren: Trotzdem] finde ich es halt gut, dass ich es gemacht habe!
- Dieser … Dieser ganze Prozess halt dahin. Das ist … ähm … Das ist Studium. So.
- Das ist super. [Sperren: Musste] jetzt so sein.
- [Pause.]
- Jetzt bin ich wieder …
- [Räuspere mich.]
- … abgewichen.
- Ähm.
- Abgekommen. Von meinem eigentlichen Gedanken. Wie ich die Einführung dort mache.
- Aber so ungefähr. Denke ich mir.
- [Pause.]
- [Sperren: Mir] geht's darum, dass es dann nicht zu sehr theoretisch dann wird. Auch. Also nicht so sehr auf die Technik … äh … geguckt wird.
- [Sperren: Warum] hast du jetzt hier Geraden verwendet?
- Und so.
- Das hat dann wieder mit dem Selbstbildnis … also mit DEM speziell jetzt … vielleicht gar nicht so wirklich was zu tun!
- Das würde bloß ablenken!
- Und das es auch nicht zu sehr in … Ja … Bei der Künstlerin … äh … Cindy Sherman, oder wie die heißt, … ähm … die hat das aus dem und dem bla bla bla Grund gemacht. Warum hast [Sperren: du] das so gemacht?
- Bla bla bla bla bla.
- So. Das wäre halt so dieses Hochschulding. Höchstwahrscheinlich.
- Ähm.
- [Pause.]
- Wo ich aber eben merke: Das interessiert mich gar nicht!
- So. Das ist gar nicht mein [Sperren: Anlass] jetzt gewesen!
- Ähm. Also irgendwas zu bearbeiten.
- Ich bin ja eben [Sperren: froh], dass ich da was gefunden habe, wo ich nichts bearbeiten [Sperren: will].
- Ähm … Wo es nicht so ver… verkonzeptualisiert ist!
- So was ich halt bei vielen Arbeiten da sehe und was ich … was ich … ähm … Wo ich echt den [Sperren: Sinn] nicht … äh … dahinter sehe.
- [Pause.]
- Das gefällt mir eben an denen. Die entstehen einfach.
- Ich habe natürlich irgendwie für mich … äh … meine Gedanken dazu gemacht.
- Straßenbahn fährt vorbei.
- Ich mache mir [Sperren: genug] Gedanken.
- Äh … Aber es ist nicht so, dass sie im [Sperren: Vordergrund] stehen. Oder geäußert werden müssten.
- Da zählt dann wirklich das, was der Betrachter [Sperren: sieht].
- Am Ende.
- Und das sind halt … Köpfe. Das sind halt Porträts. Selbstbildnisse.
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 13. September 2017
Diplom Arbeit Link Herme Herme Link Herme, erste Aufstellung im Klassenraum in Metallwerkstatt Ständer mit 2,5 m hohem Stab abgeholt in Werkstatt aufgestellt Link Link im Klassenraum Aufstellung getestet Link Link Link Link Link Link Link Link am Mittwoch nach 13:00 in Metallwerkstatt, Ständer wird hergestellt Diplom Theorie Link [Notizen von vorgestern] zur Druckerei gefahren Gesamtpreis über 330 EUR (10 Exemplare, farbig) umsetzen Link heute Daten in Druckerei abliefern -> Katzenstreu bestellen! [Notizen von heute] Titelblatt Diplomarbeit Link aktuelle Versionen Link LinkFreitag, 8. September 2017
Diplom Theorie Link in Druckerei Testdruck Theorie-Teil Fotos teilweise mit Streifenbildung Kosten für Druck Diplomarbeit Exemplare 1 - 4 für HGB: 24 * 4 = 96 EUR Hans, Elke, Oma: farbig (Gespräche), schwarzweiß (Theorie) = 20 EUR * 3 = 60 EUR (oder 72 EUR komplett farbig) Alexander, Christian: farbig (nur Gespräche) = 14 EUR Ich: farbig = 24 EUR = ca. 210 EUR, +- 20 = 190 - 250 EUR (nur, wenn Druckerei weniger für Farbdruck verlangt, da kein flächiger Farbauftrag, nur Schwarzweiß-Bilder) grau (40 Seiten) = 5 EUR farbig (40 Seiten) = 10 EUR (Mittelwert, da meist grau, beim Test heute verlangt) grau (80 Seiten) = 6 EUR farbig (80 Seiten) = 12 EUR (eigentlich über 30 EUR, aber weniger, da meist grau) + 2 EUR für Umschlag (farbig?)Montag, 4. September 2017
(mit Notizen der letzten Tage) Kunstgespräche in Buchform erster Versuch Link Link 12 x 19 cm, Hardcover mit Umschlag Buchprojekt "Aufzeichnungen" aktueller Zustand Link bei 150 Seiten je 2 Monate = 900 Seiten je Jahr (6 Bücher, letztes Buch nur ein Semester) oder ca. 450 Seiten je Semester (11 Bücher) = ca. 3000 - 5000 Seiten insgesamt aktueller Zustand Link (ohne Bilder, 2015 - 2017) Diplom Theorie Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Äußerungen von Picasso Pablo Picasso zur kindlichen Genialität Genie : 1 "Man braucht sehr lange, um jung zu werden." 2 "Im Gegensatz zur Musik gibt es in der Malerei keine Wunderkinder. Was man für frühreife Genialität hält, ist die Genialität der Kindheit. Sie verschwindet mit fortschreitendem Alter. Es kann sein, dass aus einem solchen Kind eines Tages ein wirklicher Maler wird, sogar ein großer Maler …" Kommentar Hans per E-Mail: "Vermutlich ist unsere Bildung größtenteils Verbildung. Wir werden pädagogisch 'gespurt', eingeengt. Und es ist mühsam, das später wieder rückgängig zu machen. Selbst ein Physiker hat geraten, alles Schulwissen zur Physik zu vergessen und wieder neu die Physik zu sehen." und: "Kinder erblicken zuerst den Mond, später erst die Sonne. Die ist einfach zu hell." allgemeine Änderungen in Diplomarbeit: 1 "Ich habe in Klammern noch etwas von pädagogischer Gängelung angefügt" Ich: Finde ich gut. Hab's drinne gelassen. 2 "Die Logik ist in der Behauptung 'So gesehen musste sie ins Individualistische, ja Elitäre abgleiten!' "nicht sofort klar! Spielst Du darauf an, dass die moderne Gesellschaft 'individualistisch' ist, anders ausgedrückt 'asozial'?" Ich: Asozial finde ich nicht richtig, klingt so negativ. Aber ja, natürlich ist die Art der Kunst auf die Gesellschaftsform zurückzuführen. Das ist nicht negativ, aber ich verstehe jetzt, warum es passieren musste. 3 "Eigentlich ist mit Kunstkreis 'Künstlerkreis' gemeint, oder? Vielleicht kann man auch vom 'im Dunstkreis der Kunst befindlich' schreiben." Ich: Unter Künstlerkreis verstehe ich eine Gruppierung, die sich um den Künstler scharrt. Aber ich meine eher ALLE, die irgendwas mit Kunst am Hut haben. Historiker, Kuratoren etc. Sind ja nicht immer direkt mit einem Künstler in Kontakt (sie vertreten ihn halt).Sonntag, 20. August 2017
(mit Notizen von dieser Woche) Werkstatt Plastisches Gestalten Link Herme Herme Link Einzelgespräch Bachmann Link (am Mittwoch) Vorgehen bis Diplom besprochen schlägt vor, dass ich noch einen Tonkopf modelliere bisherige Ergebnisse stark beeinflusst von Mitarbeiter kommenden Mittwoch Treff, Vorbereitung Schmetterlinge Schmetterling Gips in Silikonformen gegossen, verhindert weiteres Schrumpfen gleichzeitig zur Stabilisierung mit Binden und Holzwolle gearbeitet eventuell also noch als Büste Büste nutzbar nach letzter Ultraschalltherapiesitzung an Gipsbüsten weiterarbeiten davor schon mit Tonkopf anfangen (beansprucht rechten Arm nicht stark) Friedrich Fröhlich, zufrieden Diplom Theorie Link [gestern nach Kloster Lehnin gefahren um Korrekturen mit Elke durchzugehen] Anführungszeichen oder kursiv Link 1 Anführungszeichen führen etwas an wörtliche Rede = Hauptfunktion Gänsefüßchen soll Leser zeigen, dass normale Textebene verlassen / unterbrochen wird wo Erzählstimme nicht unterbrochen wird kein Gänsefüßchen einfügen 2 A konventionelles und B nicht konventionelles Auszeichnen zu A: Textgattung, wo einzelne Texte sich aufeinander beziehen wissenschaftliche und journalistische Texte, Hypertext Personennamen (Name anderer Forscher) immer in Kapitälchen gesetzt Beispiel \textsc{Albert Camus} zu B: einzelne Texte (wie Romane) beziehen sich nicht aufeinander Schönliteratur 3 kursiv setzen, was nicht zu erwarten ist 4 Ironie wird oft in Gänsefüßchen gesetzt aber Wesen der Ironie: Verstellung, nicht Auszeichnung mit Gänsefüßchen = Hohn aktueller Stand Link (Teil 1) Link (Teil 2)Sonntag, 13. August 2017
Diplom Theorie Link Korrekturen Hans Gespräche Link u. a. 1 mehr Kommas setzen 2 Hervorhebungen vereinheitlichen, Vorschlag Sperrsatz 3 bei Interjektionen fehlen Ausrufezeichen, Fragezeichen 4 zur Strukturierung auch " -- " verwenden 5 beim "Der Schrei": Krakatau-Vulkanausbruch (27.8.1883) erwähnen, Himmelsfärbung Link aufgrund Partikel in Atmosphäre kam es zu Lichtbrechungen auffallende rötliche Färbung im "Der Schrei" soll auf die nach Eruption veränderte Färbung des Himmels zurückzuführen Munch Edvard Munch , Tagebuch: "Plötzlich färbte sich der Himmel blutrot, die Wolken aus Blut und Flammen hingen über dem blau-schwarzen Fjord und der Stadt". Link 6 Jasmina Reza "Kunst" Link 7 zu viele "halt" Zwischenstand Link und Link umsetzen Link am 26.8. / 27.8. Treffen mit letzten Korrekturen in PotsdamDonnerstag, 10. August 2017
Art brut Art brut Link Ausstellung Bella Italia Link Lindenau-Museum Altenburg (Arbeiten aus Museum Haus Cajeth) Link Themen u. a.: Frauen, Tiger, Wölfe, Landschaft, Fassaden, Christus Jesus kaum oder gar keine Schulbildung, einfache Arbeiter oder galten als verrückt oft im hohen Alter angefangen zu malen mit Ruß oder Buntstiften, Öl- oder Acrylfarben auf Leinwand, Sperrholz, Papier oder Karton Kommen und Gehen, Öl auf Hartfaser, undatiert, Albino Menozzi Albino Menozzi Detail, sehr zart gemalter Augenbereich, Rest plump Link Albino Menozzi (1915 - 1999) Link in Kleinstadt Emilia Romagna als neuntes von zehn Kindern geboren wegen schlechter wirtschaftlicher Lage konnte er keine Arbeit finden mit 18 Jahren Straßenbau im Italienisch-Abessinischen Krieg von Engländern interniert bekam Malaria begann in Hospitälern an zu malen in Bildern erinnert er sich an dörfliches Leben in Kindheit Familie, Dorf, Arbeit in Obstgärten, Felder, Pferde, Wagen, Früchte, Markt "Er kehrte in seine Heimatstadt zurück, wo er als alter Mann in zwei armseligen Dachzimmern wohnte" Link Galline, Öl auf Hartfaser, undatiert, Albino Menozzi Der Mythos Mythos von Adam und Eva Adam und Eva , Öl auf Hartfaser, undatiert, Albino Menozzi "Visioni invernali", Öl auf Hartfaser, undatiert, Albino Menozzi Link "Unter Wölfen", Öl auf Hartfaser, undatiert, Albino Menozzi Link Francesca, Öl auf Hartfaser, undatiert, Albino Menozzi "Blumenstrauß", Öl auf Hartfaser, undatiert, Albino Menozzi Link Pellegrino Vignali Pellegrino Vignali (1905 - 1984) Link in Bergen des Apennin geboren, entstammt bäuerlicher Familie wurde u. a. Fuhrmann und Landarbeiter Analphabet mit 72 Jahren angefangen mit Bildhauerei Bildhauerei erkrankte, begann zu zeichnen (im Schulheft eines Enkels) Motive: Gesichter mit großen Augen, Pflanzen, Tiere, Mischformen, ornamentale Bilder in letzten Jahren Schaffensrausch Die schwarze Schlange, Öl auf Karton, undatiert, Pellegrino Vignali Enrico Benassi Enrico Benassi (1902 - 1978) entstammt Bauernfamilie nach Grundschule Feldarbeit mit 20 Jahren Heirat, Vater von 12 Kindern in Freizeit gezeichnet und musiziert u. a. Federsammler, Krankenwärter, Hausierer, Hühnerhändler, Schuster, Friseur, Fischer, Stoffe Geschäft Kunstmarkt in Geschäft nachts gemalt inspiriert von japanischen Landschaften, byzantinischen Mosaiken und ägyptisches Altertum "[…] inspirieren, weshalb er diese Zeit später seine ägyptische Periode nannte." mit ca. 67 Jahren erste Ausstellungen "Venedig", Tempera auf Karton, undatiert, Enrico Benassi Link Eintrag im Gästebuch: "Ich finde die Bilder toll und auch das alle die gemalt haben keine Künstler sind die studiert haben" (Luise W Stralsund 4.8.2017 10 Jahre) Link Dino Daolio Duren Dino Daolio Duren (1914 - 1983) Sohn eines Maurers, Schule unregelmäßig nach 2. Weltkrieg wieder arbeit auf dem Bau kaufte Boot, wurde Fischer auf dem Po erkrankte an Asthma begann zu zeichnen Motiv: Fluss "Il fiume Po" kaufte Farben und Pinsel, malte Fluss in unzähligen Varianten Il fiume Po (mehrere Arbeiten), 1977 - 1980, Öl/Lack auf Hartfaser/Malkarton, Dino Daolio Duren weitere Arbeit Link Il fiume Po (mehrere Arbeiten), 1977 - 1980, Öl/Lack auf Hartfaser/Malkarton, Dino Daolio Duren Giovanni Concettoni Giovanni Concettoni (1902 - 1987) Pferde vor dem gelben Haus, undatiert, Tempera auf Karton, Giovanni Concettoni zu Costante Pezzani Costante Pezzani : "Pezzani wusste um seinen Status als Künstler und malte sich selbst eine Art Firmenschild, auf dem in gewagter Orthografie zu lesen stand: HIER IM SPITAL LEBT DER NAIVE MALER COSTANTE PEZZANI." Link Griechin, undatiert, Öl auf Hartfaser, Albino Menozzi Diplom Theorie Link umsetzen Link ersetzen: Bild Laokoon Laokoongruppe -Gruppe mit Postkartenständer (Linenau-Museum Altenburg) Link Link Korrekturen Hans zu Teil 2 umsetzenDienstag, 1. August 2017
Diplom Theorie Link (letzter Tag Basel-Aufenthalt) in zwei Teile gespaltet Zwischenstand Link Art brut Art brut Link (handschriftliche Notizen von Lausanne) abgerissene Blätter kleine Blätter mit Faden verbunden Knitter, Risse Vor- und Rückseite bemalt Blätterteile draufgeklebt / Bereiche damit korrigiert oder erweitert viel Schrift Folie über Zeichnung und wieder bemalt Fingerabdrücke Blätter aus Notizheft gerissen (Löcher von Spiralbindung)Mittwoch, 26. Juli 2017
Diplom Theorie Link (auf der Fahrt nach Basel) umsetzen Link in Basel die kommenden Tage an Diplom-Arbeit arbeiten Ergebnis Christian, Alexander, Hans und Elke zum Korrigieren zeigen Hans Korrekturen Abschnitt Einzelauswertungen durchgegangen weitere gesehene Arbeiten gesammelt Themen: 1 Höhlenmalerei Höhlenmalerei (Le jardin d'hiver, 1968 - 1970, Jean Dubuffet Jean Dubuffet , gesehen in Paris, 17.7.2017 Link / Primordial Earth, Bio Portraet 5, Ile Stefi Ile Stefi , 3.9.2016, gesehen in Bukarest) Link 2 Ägyptische Kunst (L'automne, 1912, Mikhail F. Larionov (1881 - 1964), gesehen in Paris, 17.7.2017 Link) 3 Stühle (von Kosuth Joseph Kosuth und George Brecht George Brecht , gesehen in Paris Link) 4 Marke Künstler (Hans Krüsi Hans Krüsi , gesehen in Zürich, 15.7.2017 Link) 5 Bäume (from "Our Love is Like the Flowers, the Rain, the Sea and the Hours", 2002, Martin Boyce Martin Boyce , 2.5.2015, gesehen in Basel Link / "Die roten Pappeln", Emile Bernard Emile Bernard , 1888, Öl auf Leinwand, 98 x 70 cm, gesehen am 26.3.2015, Bremen Link) Zwischenstand Link Friedrich Fröhlich, zufrieden [folgend Notizen von morgen] Art brut Art brut Link umsetzen Link Jean Dubuffet Schriften lesen 1 Die Malerei in der Falle 2 Wider eine vergiftete Kultur 3 Briefe und kleinere literarische Texte 4 Die Authorität des Vorhandenen Diplom Theorie Link Zwischenstand LinkFreitag, 7. Juli 2017
Diplom Arbeit Link Einzelgespräch Mark Link A2-Grundriss Klassenraum mit Tram in Hochschule transportiert kleine Modelle von Arbeiten mitgebracht, Büste Büste auf Ständer aus Werkstatt hochgetragen nachträglich noch erste ausgetragene Büste (mit Schultern, glatt, mit Haaren) hochgebracht Genre Selbstbildnis Selbstbildnis u. a. Cindy Sherman Cindy Sherman Urs Lüthi Urs Lüthi Link Urs Lüthi mit Büste Link Selbstporträt aus Serie der großen Gefühle (3 Platten), Urs Lüthi, 1985 Link Standpunkt Link Selbst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach Einzelgespräch. Wieder zurück in der Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße .]
- Warum mache ich … äh … so viele Selbstbildnisse?
- [Pause.]
- [Klick.]
- Mhm.
- [Klick.]
- Und warum mit so vielen unterschiedlichen … äh … Mitteln. Also … Technik. Oder … ähm …
- Ja.
- [Klick.]
- Warum in Geraden umsetzen! Warum … äh … Fotocollage! Warum im kindlichen Stil?
- Warum verhüllt verhüllt !
- [Klick.]
- Geht es mir denn da wirklich … äh … um das Ich?
- Also um die Person Friedrich, die … ja … die dazustellen?
- Die unterschiedlichen Fassetten des …
- Mhm.
- [Klick.]
- Oder [Sperren: benutze] ich nicht eher meinen eigenen Körper, um … [Sperren: Dinge] auszuprobieren!
- Also … um … um … um …
- Ja! Um etwas zu [Sperren: machen]!
- Also ich habe den [Sperren: Drang] … ähm … etwas zu [Sperren: schaffen]. Und der Körper … der eigene Körper … ist irgendwie so das … äh … das … das … [Sperren: Mittel] dafür.
- [Klick.]
- [Schluckgeräusch.]
- Ich [Sperren: benutze] mich sozusagen!
- Als Objekt.
- [Sperren: Um] etwas … äh … schaffen zu können.
- [Pause.]
- In anderen Themen … so politische … oder gesellschaftskritische … oder was weiß ich! Die interessieren mich einfach gar nicht.
- Und dieses [Sperren: Selbst], dieser eigene Körper, der ist … äh …
- Ich meine, ich bin vierundzwanzig Stunden in ihm drinne. Am Tag.
- Und … ich [Sperren: sehe] mich immer wieder im Spiegel Spiegelbild . Früh, wenn ich mich wasche.
- Und ich … ich [Sperren: denke] über meinen Kopf.
- Ähm … Ich spüre meine [gereizte] Haut Haut in der [heißen] Sonne!
- Ähm … Das ist … Pfff …
- Ich weiß nicht.
- Der … der ist da! Und … ähm … [Sperren: Deshalb] nehme ich ihn!
- Als Thema.
- Aber nicht, weil ich … äh … unbedingt … ähm … der Welt zeigen möchte … ähm … Pfff … wie … Weiß ich nicht! Wie einzigartig ein Mensch ist. Oder so. Äh.
- Oder ich möchte nicht in … in [Sperren: Rollen] schlüpfen und … ähm …
- Ich möchte auch nicht … äh … den ganzen [Sperren: Kult] um Selfies … ähm … ähm … rezipieren!
- [Sperren: Ne!!] Ich … ähm … Der [Sperren: eigene] Körper … ähm … ist [Sperren: da]. [Sperren: Jedes Mal], wenn ich arbeite!
- Und [Sperren: deshalb] verwende ich ihn. Höchstwahrscheinlich.
- [Pause.]
- Natürlich kommt dann mit der Zeit auch … ähm … Also [Sperren: entdecke] ich eben neue Sachen darin.
- Eben gerade [Sperren: weil] ich nicht … äh … am Anfang schon mir gesagt habe: Was möchte ich jetzt eigentlich mit dem Selbstbildnis ausdrücken?
- [Pause.]
- In dem Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt … zum Beispiel … ähm … Diese … diese … diese Linien sind wirklich für mich … äh … entweder ein … äh … [Sperren: Urwald]. Äh … es kann auch die [Sperren: Ursuppe Adam und Eva ] sein.
- Es kann … ähm … das [Sperren: wallende Meer] sein.
- Und aus dem ich sozusagen hervortrete!
- Und genauso gut … äh … schnell wieder eben verschwinden kann.
- Indem diese [Sperren: Linien] sich wieder [Sperren: neu formieren].
- Ähm … Das [Sperren: Ich] wieder verschwindet.
- Es [Sperren: kommt] und es [Sperren: geht].
- So.
- Und das ist aber auch erst etwas, was halt … ähm … WÄHREND ich halt … an dem Bild gearbeitet habe … so entstanden ist.
- Auch dieser Gedanke dazu!
- [Pause.]
- Oder bei dem … äh … [Sperren: Flügeltürrahmen].
- Ähm. Dieser [Sperren: Blick]!
- Dieser [Sperren: scharfe] Blick!
- Äh … Nach hinten. Zurück! Ähm … Dem Betrachter entgegen … äh …, der sozusagen … ähm … sich [Sperren: erlaubt], in … ähm … äh … diese … diese … diese Flügeltüren zu öffnen.
- Diese [Sperren: Verhüllung] … ähm … äh … ähm … W… w… w… w…
- Diese [Sperren: Verhüllung] zu … zu …
- [Klick.]
- Na wie sagt man.
- Ähm.
- [Klick.]
- Diese [Sperren: Hülle] … ähm … zu entfernen. Und … ähm … Und … Und [Sperren: mich] anzustarren.
- So [Sperren: starre] ich dann eben zurück!
- [Klick.]
- [Pause.]
- Das sind eben Sachen, die [Sperren: dann] erst mit der Zeit entstehen.
- Aber der [Sperren: Grund], warum ich das Selbstbildnis nehme, ist halt einfach … ähm … w… w… w… w… Es ist [Sperren: da]!
- Und es … Es fasziniert mich halt irgendwie.
- Natürlich auch.
- So.
- Dieser … Dieser ganze … Dieser ganze … Dieser ganze [Sperren: Gedanken-Kosmos Kosmos ], der in einem drinne steckt!
- Ähm … äh … Diese ganze … Diese … Diese einzigartige [Sperren: Realität], die da entsteht!
- Ähm.
- [Pause.]
- Die … Puff! … wieder weg ist. Sobald das Leben vorbei ist.
- [Pause.]
- Aber ich kann es eben nicht so in [Sperren: Worte] ausdrücken.
- Das ist jetzt mein Thema und … äh … damit beschäftige ich mich.
- Das muss die Welt erfahren!
- [Sperren: Nein!] Das … Das [Sperren: passiert] einfach wie es passiert!
- [Atme laut Luft ein.]
- Und ich bin zufrieden damit!
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 6. Juli 2017
Diplom Prüfung Link Prüfung Reinhardt ab 16:15 im Klassenraum (Notizen nachträglich) [+] Arbeiten schauen trotz großem Raum nicht verloren aus zwei große Arbeiten und mehrere kleine gezeigte Arbeiten erzählen auch ohne Erklärung eine Geschichte [-] Erklärungen dazu haben für mich Arbeiten zerstört vorgelesener Text nicht lebendig, immer auf Blatt gestarrt zwei gezeigte Arbeiten wirkten nicht dazugehörig => sollte mich selber im Raum bewegen, Bewegung im Raum schaffen => im Februar schlechtere Lichtverhältnisse => wenn gleicher Typus, dann selbe Größe, wirkt aufgeräumter => sollte mich nicht verteidigen (warum ich das so gemacht habe und nicht anders) => Leistung nicht abschwächen durch "Eigentlich wollte ich …" => alle Arbeiten in Beziehung setzen, sollten zusammen eine Geschichte erzählen => technischen Hintergrund (Plotter Plotter , …) nicht wichtig für Arbeit, versuchen Diskussion zu vermeiden => Wahl der Linien ebenfalls => "Lasst es auf euch wirken!"Mittwoch, 28. Juni 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Gipsreste um Silikonrand entfernt Gipsrand mit Binden geglättet, damit beide Formen gut aufeinanderliegen weiterhin mit Tüchern nass gehalten schmale Streifen Binde geschnitten für Klebebereich nach Mittagspause mit Mitarbeiter Formen verbinden umsetzen Link (Vorbereitung für Einzelgespräch kommenden Dienstag) vorbereiten: A Modell von Arbeiten, wie Geradenbild Geradenbild , verhüllte Arbeit, Kinderzeichnung Kinderzeichnung B Soundinstallation vorbereiten 1 3 bis 5 Sprachnotizen 1 Stunde übereinanderlegen 2 Sprachnotizen langsam überlagern, plötzlicher Abbruch, leise Notiz, dann wieder lauter Klassenraum fast leer, wirkt riesig muss schauen, wie ich Raum mit wenigen Arbeiten gut fülle Ständer von Büste Büste geht, da hellgrau, auch schnell unter (zwischendurch Büro Studienangelegenheiten; wieder rausgeschickt, da keine Sprechstunde; Antrag für Diplom kommende Tage abgeben) neben Hauptarbeiten viele kleine Skizzen, Fotos etc. an Wand kleben? bis Dienstag sammeln und ausdrucken Werkstatt Plastisches Gestalten Link (nach Mittagspause) Gipsmilch auf Rand von Gipsformen gestrichen Teile aneinandergepresst, mit zwei Gurten befestigt in Rillen Gips gestrichen, wieder mit Binden verstärkt Kopfbereich geschwenkt 15 - 20 min härten lassen (folgende Notizen aus Erinnerung vom 29.6.) Formen getrennt, zu zweit Löcher im Randbereich mit Gipsmilch gefüllt unterschiedliche Höhen bei Randbereichen geebnet nächsten Mittwoch bringt mir Mitarbeiter weitere Gießmethode bei Friedrich Fröhlich, zufrieden Diplom Arbeit Link Arbeiten gesammelt und im Verhältnis 1 : 20 ausgedruckt Verhältnis 1 : 10 Link 70 x 210 cm = 7 x 21 cm (Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt ) 60 x 110 = 6 x 11 cm (Geradenbeine) 135 x 87 cm = 13,5 x 8,7 cm (Geradenporträt)Samstag, 24. Juni 2017
(gestern in Werkstatt Plastisches Gestalten zweite Hälfte Büste Büste hergestellt am kommenden Mittwoch mit Mitarbeiter Hälften zusammenfügen) Diplom Theorie Link Zusammenfassung geschrieben (erste Fassung Link) qualitative: Daten sind nicht-numerische, oft verschriftlichte oder in audiovisueller Form vorliegende Daten Pilotstudie: Studie, die u. a. Tauglichkeit einer These oder Zustimmung der Öffentlichkeit zu Thema durch Anwendung und Erprobung im Kleinen, nachgeht These: zeitgenössische zeitgenössisch Kunst kann oft nicht mehr verstanden werden und entfremdet sich damit seit der Moderne vom Menschen Botschaft ist Grundelement künstlerischer Werke Auswertung zeigt, dass unbeteiligte Personen, teilweise sehr differenzierte Meinung über Kunst haben anfangs sehr platte Aussagen (wie "Das ist doch keine Kunst!") "Natürlich ist eine abschließende Klärung, was Kunst sei, nicht möglich. Auch stellen die Sichtweisen meiner drei Gesprächspartner eben nur genau das da: drei von sieben Milliarden Sichtweisen." Standpunkt Link "Die Kunst ist das, was die Gesellschaftsform zulässt. Sie musste individualistisch werden! Sie musste elitär elitär werden!" Schlussworte: "Vielleicht kehrt sie ja irgendwann einmal wieder zu ihren Ursprüngen zurück. Dahin, wo die Botschaft - sei sie auch noch so geheimnisvoll, sie muss dem Betrachter in einer Form begegnen, die ihn abzuholen bereit ist - ein wichtiger Beweggrund ist. Einige Versuche gibt es ja bereits (siehe Art brut Art brut ). Letztendlich: Es gilt weiter auszukundschaften!" Korrektur von Hans eingefügtDienstag, 20. Juni 2017
Klasse Bildende Kunst Link (Notizenpapier aus Athen mit Skizzen von Kinderzeichnungen Kinderzeichnung aus Ausstellung im Konservatorium mitgebracht) (Notizen aus Erinnerung) Ich versuche mich zu erinnern … Ich versuche mich zu erinnern … 11 - 13 x Moment Moment abwesend Ich versuche mich zu erinnern … Arbeiten von documenta in Athen wurden gezeigt und besprochen abwesend Ich versuche mich zu erinnern … abwesend Ich versuche mich zu erinnern … vor Mittagspause Wagen aus Werkstatt in Klassenraum gebracht Büste Büste auf Wagen, zum Fahrstuhl defekt, wieder zurückgebracht morgen noch einmal versuchen abwesend Diplom Theorie Link Einzelgespräch Daniels Dieter Daniels Link (Treff in einem Café, trinke Holunderschorle) 1 bei Kapitel "Gespräche über Kunst" noch einbringen: kurzer Einleitungstext hinweisen, dass ich kategorisiert habe, mehrere Gespräche verbunden / vermischt habe auf Farben in Sprechblasen hinweisen keine Rasterauswertung, sondern Gespräche gefiltert, sortiert (ganz wichtig, wird dadurch zu eigenständiger Arbeit) 2 Kapitel "Erkenntnisse" ich würde es streichen, er findet es jedoch sehr gut und würde es drinnen lassen statt "Erkenntnisse" -> "subjektive Nachwirkungen" o. Ä. weiter transkribieren 3 Kapitel "Einleitung" zu "sollte doch auch wissen, was Kunst ist" seine Notiz "-> was heißt 'Wissen' in diesem Fall?" "A 'abgesichertes Wissen' (zum Beispiel per Definition oder Gesetz) B 'forschendes / suchendes Wissen' als Überwindung bzw. Überschreitung[?] von A)" heißt: mein Standpunkt, dass es eine Definition von Kunst gibt, etwas zurücknehmen nächsten Absatz etwas umschreiben, damit sich "verbannt" am Ende auf Ausstellungsbesucher bezieht (Zweifel Zweifel sind ja weiterhin bei Künstler vorhanden, nur beim Besucher kommen sie halt nicht an) zu "Es besteht eine Kluft zwischen …": statt Kluft => Dilemma und "meiner Meinung nach" einfügen Dilemma wegen Erwartungshaltung von Betrachtern, Künstler wüssten, was Kunst ist und hätten selbst keine Zweifel mehr, was das Gezeigte angeht noch anschauen: A Das Kunstfeld - Eine Studie über Akteure und Institutionen der zeitgenössischen Kunst Link B Ulf Wuggenig (Fragen an Ausstellungsbesucher) Link Exkursion Planung Link (für kleine Europa-Reise im Juli) Stationen: 1 Leipzig => Wien Fahrzeit 8:17 h - 8:21 h über Dresden und Prag oder Nürnberg Ausstellungen: A Galerie Gugging Link Link Atelier Link 20 km mit Fahrrad galerie gugging: Mo - Fr 10:00 - 18:00 museum gugging: Di - So 10:00 - 18:00 B Im Rausch des Schreibens. Von Musil bis Bachmann, Literaturmuseum, Wien Link 2 Wien => Königssee (50 min von Salzburg) / Salzburg Fahrzeit 3:24 h Ausstellungen: - 3 Salzburg => Zürich 5 h Fahrzeit 4 Zürich => Paris 5 h Fahrzeit 6 Paris => Calais (2 h) …Montag, 19. Juni 2017
Diplom Arbeit Link Einzelgespräch Mark Link (aus Erinnerung heraus geschrieben) im Klassenraum, ca. 2 Stunden gezeigt: Büste Büste , Holzkonstruktion mit Plakat, Plakat an Wand gelehnt, Modell inklusive Geradenporträt Geradenbild , Textsammlung Standpunkte sollte Plakate weglassen, nur Büste auf überlangem Bildhauerständer, Sound-Arbeit eventuell mit ein paar entstandenen Arbeiten (Geradenporträt, verhüllte Arbeit, kindliche Zeichnung Kinderzeichnung ) Standpunkt-Texte konkurieren mit Sound-Arbeit habe selber gefühlt keine Beziehung zu der Holzkonstruktion, nur gemacht für Diplom-Arbeit Sound-Arbeit aus mehreren Lautsprechern, raumfüllend, aber nicht einzeln, sondern eine Audiodatei mit überlagerten Sprachnotizen einzelne Sprachnotizen sollen nicht verstanden werden, immer nur kleine Abschnitte; Klangwolke umsetzen Link 1 h Klangwolke mit vorhandenen Sprachaufnahmen Link zwischendurch Ruhe, oder einzelne Sätze, mal lauter, dann leiser mit oder ohne Klavierbegleitung (oder mit Alle-meine-Endchen oder Weihnachtslied?) keine Arbeit für Diplom machen, sondern Arbeiten zeigen, die so oder so entstanden wären (Holzkonstruktion also weg) kurzen Text für Diplom vorbereiten ("Ich zeige einige während Studium entstandene Arbeiten mit Sprachnotizen, die …") brauche Arbeiten nach Studium auch nicht zu begründen; einfach sagen, dass ich das nicht tuen möchte sollte Fokus auf künstlerische Umsetzung / Arbeiten legen, nicht auf Gedanken dazu Herme Herme nicht ganz bis zur Deckenhöhe, aber trotzdem stark überhöht (Decke schaut nicht gut aus) umsetzen Link Ständer also im Juli / August in Metallwerkstatt herstellen Mark plant ein, dass ich Klassenraum im Februar nutzen möchte Friedrich Fröhlich, zufriedenSonntag, 18. Juni 2017
Diplom Theorie Link Gespräch zwischen anderen Link- … Look.
- [Nicht verständlich, 6:40.] Aber früher war es wirklich so. Die haben das so angemalt.
- So heißt das erst seit fünf Jahren.
- [Nicht verständlich.] … präsentiert.
- Ja genau. Die waren auch alle …
- Mhm.
- … lackiert. Aber … äh …
- [Pause.]
- [Sperren: Kunst]
- [Pause.]
- Wann fängt die Kunst an.
- [Pause.]
- Hast du eine Nachricht?
- Ne. Ich frage mich eben immer … Ne. Das ist dieser Auflade… Ich frage mich …
- Aber stopp. Ich glaube, man kann das auch nicht beherrschen.
- Wir können das auch wieder löschen.
- Ich … Ich finde, man kann das auch nicht beherrschen.
- [Nicht verständlich.]
- Wenn jemand … Wenn jemand … äh … Also ich muss zum Beispiel sagen … so … so … äh … dass das Filmschaffen von [Name nicht verständlich.] mit seinem Bildhaften, mit seinen … mit seinen Pausen … Die Leute [Sperren: sagen] etwas in einer stehenden Szene …
- Mhm.
- Und dann ist Pause. Dann läuft das Bild noch drei Sekunden. Und dann ist Schnitt. Dann passiert das nächste. Das sind [Sperren: alles] Bilder. Also der hat im Grunde so ein Stillstand Stillstand darin. Das finde ich total gut.
- Mhm.
- Weil es mit diesem schnell geschnittenen Pop-Cinema aus Amerika total bricht. Und da gibt es auch tolles Pop-Cinema aus … aus Amerika.
- Und was ist da Kunst für dich dran? Also … wo ist da … Also wo tritt … Ich fand das mit diesem in Kommunikation treten noch mal so spannend.
- Wie … wie … wie …
- Was … Wie würdest du das beschreiben? Was da …
- Es gab …
- … die Kunst dran ist.
- Es gab mal so einen Film, den ich total … den ich total [Sperren: gut] fand. Der hieß Sin City. Habt ihr den mal gesehen?
- Du hast mir glaube ich mal davon erzählt. Ich kann …
- Das war … äh … das … das … ist letztendlich ein … äh … äh … Das ist ein Anime. Aber kein … kein Computer-Anime. Sondern es ist tatsächlich Zeichentrick. Und das ist … schwarz, weiß und rot.
- Mhm.
- Und … äh … Und das war … und … äh … das war nur eine … Rezitiererei. Von irgendwelchen … äh … Brutalo-Comics. Und … äh … Aber hatte dadurch eine ganz große ästhetische Geschlossenheit geschaffen.
- Mhm.
- Und … äh … Und … Das fand ich ganz interessant. Aber es waren letztendlich nur bekannte Versatzstücke.
- [Pause.]
- Und … und deswegen bin ich da auch gar nicht so sicher. Ob ich das unbedingt als … Es ist eher ein Spiel. Ein Spiel mit Formen.
- [Pause.]
- Und … äh … Wenn ich jetzt so … so … so … sowas wie Autodesign denke … Die … äh … die haben … also ich finde in den letzten zwanzig Jahren gab's … gab's [Sperren: so] viele Fehltritte. Äh …
- Das stimmt.
- Und jetzt fahren auch herum … total erfolgreich der Ford Fiesta. Der sieht so …
- [Lautes Geräusch.]
- … sowas von [Sperren: kacke] aus.
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 17. Juni 2017
Diplom Theorie Link umsetzen Link für Einzelgespräch am Dienstag mit Daniels Dieter Daniels Zusammenfassung vorbereiten Struktur: 1 kurze Einleitung 2 Ziel 3 Methoden 4 Ergebnisse und Ausblick Übergänge fließend, ohne Unterüberschriften kompletten Text noch einmal durchlesen und Stichpunkte machen, diese dann in Zusammenfassung aufgreifen Ergebnis der Diskussionen betonen und was es für Zukunft bedeutet W-Fragen: Wer hat …? Was …? Wann …? Wie …? Warum …? Weshalb …? Wozu …? Fazit ist eine wertende Zusammenfassung des Geschriebenen, wird oftmals nach Einleitung zuerst gelesen keine neuen Gesichtspunkte einführen möglichst ohne Zitieren erwähnen, was ich in Auseinandersetzung mit Thema erfahren und daraus gelernt habe (eventuell kurz kritische Erkenntnisse mit einfügen?) welche Aspekte sind besonders interessant, warum und mit welchen Thesen bin ich einverstanden / nicht einverstanden verständliche Sprache, sachlich, gradlinig Einleitung und Schluss sollten Einheit bilden in Einleitung Fragestellung, in Zusammenfassung Beantwortung selbstkritisch sein, von übergeordneten Standpunkt aus schreiben offengebliebene Fragen benennen Diplom Arbeit Link Friedrich-Büste Büste und Standpunkt im Klassenraum aufgestellt vor einigen Tagen Büste in Klassenraum aufgestellt, später Holzkonstruktion, heute PlakateDonnerstag, 15. Juni 2017
Wissenschaft Link Mondgestein, 57 mg heute Mondgestein (57 mg) in Händen gehalten Mondgestein in linker Hand Friedrich Fröhlich, enttäuscht an der Größe liegt es nicht es schaut nur … zu eckig aus und so, als wäre es ein Betongemisch zurückgeschickt eigentlich aber unglaublich, ein Gestein in Händen liegen zu haben, welches von einem Himmelskörper stammt, der für mich unermesslich weit von der Erde entfernt im kalten "leeren" Raum vor sich hin existiert Diplom Arbeit Link Ständer demontiert und für heutigen Transport mit Straßenbahn Eisenbahnstraße vorbereitet Blätter gesammelt für Einzelgespräch Link LinkDienstag, 13. Juni 2017
Diplom Arbeit Link Papier auf MDF-Platte mit Tapetenkleister nach Trocknung doch ohne Luftblasen Ränder lediglich schlecht verarbeitet auch bei Sprühkleber und Fixierspray nach Trocknung kleine Papierwellen wieder weg bei Sprühkleber zukünftig Randbereiche besser bedecken (großes Bild in Notiz vom 12.6. von heute) zwei Holzleisten auf MDF-Platte Rückseite geleimt umsetzen Link fertigen Ständer mit Standpunkt in Hochschule für Einzelgespräch am Montag bringen Diplom Theorie Link Gespräch zwischen anderen Link- … Das ist eine Voraussetzung für alles, was darüber kommt.
- Aber K… Kunst … äh … Kunst muss doch auch etwas auf… auf… auslösen. Auf einer anderen Ebene. Sonst … äh …
- Ja. Mein Vater hat zum Beispiel diese ganzen Tüten[?] gemacht und hat gesagt: Er ist Kunsthandwerker. Er ist kein Künstler. Kann er nicht.
- Mhm.
- Und hat es dann auch so[?] betrieben. Da hat er seine Sachen perfekt gemacht. Da kann man halt eine Wand mit vollkacheln. Und …
- Mhm.
- Das ist gut über dem Ofen.
- Ja. Ja ja.
- Und dann hat er halt [nicht verständlich, 26:50.] verkachelt und … ähm …
- Mhm.
- Und damit war er zufrieden. Aber er setzt[?] sich … sah sich nie als Künstler. Ein Künstler macht was anderes. Ein Künstler ist ein bildender Künstler. Das […] ist halt Ideen. Oder er nimmt die Ideen auf und setzt die um.
- Ja und bricht auch in seiner Kommunikation die Erwartung. Weil …
- Ja.
- Er hat … er hat ja im Grunde etwas sehr traviertes wiederholt.
- Ja. Genau. Das …
- Und von daher … von daher kann ich das sehr gut nachvollziehen.
- Kunst kommt von Können … ist Blödsinn. Weil man kann vielleicht sagen …
- Na ja. Das war jetzt auch so ein bisschen … bisschen provokant. Weil Kunst kommt von Können ist ja so ein Spruch, der … der … äh … der auch von Leuten gemacht wird, die … äh … die zum Beispiel … äh … Alle mögliche moderne Kunst neben … neben … äh … das stellen, was von vor hundert Jahren als Kunst gesehen wurde.
- Mhm.
- Also sozusagen darstellende Kunst. Und Naturalismus. Äh. Schlachtendarstellungen. Oder sowas. Mit Details, die einfach in sich stimmig waren. Und … äh … und wenn du dann … äh … irgendwas siehst, von Paul Klee Paul Klee daneben … dann sagt man doch: Äh. Das eine schaut doch aus wie eine Kinderzeichnung Kinderzeichnung . Und das andere ist total detailliert. Da ist total viel drauf zu sehen! Das ist gut gemacht. Und wenn man dann sagt: Kunst kommt von können, dann sagt man natürlich …
- [Unterbricht, nicht gut verständlich, 1:30.] Paul Klee … Jetzt mal mal ein Schlachtenbild! Er hätte dir eins gemalt. Das kann er ja.
- Ja. Ja! Genau.
- Natürlich hätte er es gekonnt.
- Ja genau. Und das ist nämlich … Das ist nämlich die … die … das etwas weitere fassendes des … des ganzen. Weil … äh … man hat … oder das, was jemand [Sperren: kann], oder das … was die Kunst …, darf man nicht unbedingt an einem … einem [Sperren Teil] messen. Stell dir mal vor. Man nimmt irgendwie …
- Mhm.
- … irgendeine Skizze von … äh … äh … von … von … äh … hier … äh … wie heißt der … Picasso Pablo Picasso ! Oder … Dali Salvador Dalí . Und … äh … und sagt dann: Oh, die ist aber so scheiße. Das ist ein Vollidiot gewesen!
- [Jemand zieht Nase hoch.]
- Also wenn man irgendwas vollkommen durchschnittliches … was einer von denen gemacht hat … und sagt: So, daran bemessen wir jetzt die ganze Kunst.
- Mhm.
- Das geht natürlich auch nicht.
- Mhm.
- Ohne [Oder "oder?"] das ganze Können.
- Stimmt.
- [Pause.]
- Aber ich finde … ich finde Kunst … Kunst ist immer … immer dann Kunst, wenn die … wenn die auch … ein in der rezeptiven, oder in der … Wahrnehmung … äh … Wenn die einen mit … irgendetwas unerwartetem konfrontiert.
- [Pause.]
- Und … äh … und … und deswegen … und deswegen den … den … den kommunikativen Prozess gestaltet. Und … äh … und wenn du [Sperren: nur] etwas machst … Zum Beispiel. [Sperren: ich] haue jetzt eine Marmorsäule mit einem ionischen Kapitell, dann ist das keine Kunst! Dann ist das für mich [Sperren: nur] Handwerk Handwerk . Noch nicht einmal …
- Mhm.
- … Kunsthandwerk. Sondern es ist nur Handwerk. Wenn ich die …
- [Unterbricht, laut in Mikrofon:] Und ab wann tritt das für dich in Kommunikation?
- … wenn ich die noch einmal mache. Obwohl es zur Sparte der Kunst gehört.
- Mhm.
- Aber … wenn ich das ionische Kapitell … neu interpretiere und … und die Dimensionen ändere. Und ein neues Material anbaue[?] … Und … äh … und die Leute stehen davor: Was ist das? Was … hat der gemacht?
- Mhm.
- Dann … äh … Und damit anfange zu spielen. [Sperren: Dann] finde ich könnte ich das … würde ich das … bin ich eher bereit das in den Bereich Kunst einzuordnen. Als in den Bereich Handwerk. Und man kann … man könnte durchaus auch … äh … äh … harwinger[?] Fliesen-Style künstlerisch interpretieren.
- [Pause.]
- Wenn man allerdings … Wenn man allerdings … äh … das traditionell … [Sperren: wiederholt] … Und traditionelle Bilder auf traditionelle Art wieder produziert und …
- Mhm.
- … und vielleicht sogar … äh … seinen ganzen … Äh … der Tat[?, nicht verständlich 4:02] hat ja bestimmt auch geforscht, wie man es so macht, dass es gut aussieht. Und der hat ja bestimmt auch sich selber gebildet. Dieser Prozess des Experimentierens.
- Und dann war es Handwerk.
- Ja. Trotzdem ist er … wollte er [Sperren: genau] dahin kommen, wo die …
- Mhm.
- … Leute schon gewesen sind.
- Mhm.
- Mhm.
- Nicht?
- Stimmt.
- Und deswegen kann ich das auch gut … gut verstehen. Ich würde das … Wenn ich [Sperren: das] machen würde … und mir hätte es auch Spaß gemacht es zu machen …
- [Redet mit Bekannten gleichzeitig, deshalb teilweise unverständlich, 4:24.]
- Und es würde mir auch Spaß … das zu machen. Aber es ist … es ist … Handwerk. Ich würde es auch genau als das bezeichnen.
- [Zögernd:] Ja.
- [Pause.]
- Und … und ich muss auch sagen: Um im Handwerk [Sperren: gut] zu werden … äh … also man … man darf nicht sagen: Ja, ein Hauptschüler, der drei Jahre eine Ausbildung macht ist Handwerker. Das stimmt auch nicht.
- A…
- Weil es unter den Handwerkern auch … [Sperren: grauenhaft] schlechte gibt.
- [laut in Mikrofon] Ab wann tritt denn für dich jemand in Kommunikation? Also ein Künstler dann … Ab wann … äh … ist es für dich denn gegeben, dass du sagt, es ist wirklich Kunst.
- [Pause.]
- Ich nehme das hier übrigens gerade alles auf! Weil das Friedrichs Abschlussarbeit ist und er genau das … Ich frage euch danach dann, ob er das verwenden darf.
- [Sperren: Wie.] Du nimmst das gerade auf.
- Ja. Das ist … äh … seine Frage! Genau das, was ihr hier besprecht …
- Wie und dann zeichnest du das jetzt auf?
- Ja. Das können wir auch wieder löschen.
- [nicht verständlich, 5:20] … zwischen Kunst und …
- Können wir auch wieder löschen! Äh … ich wollte es nur sagen. Ich hätte es euch danach auch gesagt. Ich kann's auch so wieder löschen. Es ist genau Friedrichs Frage für seine Abschlussarbeit. Er interviewt immer Leute genau zu diesem Thema.
- [Nicht verständlich, irgendwas mit "Interviewer", 5:31.]
- Ja, er würde dich glaube ich auch mal gerne interviewen. Oder euch mal interviewen. Also Leute, die nichts mit Kunst so ganz … ähm … professionell zu tun haben. Sondern genau das. Und das befasst ihn in seiner Abschlussarbeit. Und ihn interessieren [Sperren: genau] diese Gespräche. Die wertet er aus.
- Mhm.
- Wir können das auch alles wieder löschen, aber es ist total …
- Nein … Nein …
- … cool, dass ihr das … gerade so macht. Weil …
- Weißt du … ich … ich habe ja auch so ein bisschen …
- … das ist genau das Thema.
- … sowas … äh … äh … Ich habe ja so einen ganz milden … so eine ganz milde Anarchie da drinne. Ich mag zum Beispiel gerne … so … so alte Möbel. Weil die … äh … weil die … auch mit der … äh … mit der Erwartung von Ikea IKEA und von … von was nicht allem brechen.
- [Lacht.]
- Und … äh …
- Das hast du schön gesagt!
- Und … äh … aber letztendlich ja … letztendlich ja nur mit was schon längst dagewesen [Unverständlich, 6:24.]. Und das war ja genau so eine Normalität wie Ikea. Und zwar … und dann … auch noch in besonders bürgerlichen Haushalten.
- Mhm.
- Oder … oder beim [Nicht verständlich, B. unterbricht, 6:32.]
- Mhm.
- Ja.
- Und … äh … genau das ist der nächste Schritt.
- [Nicht verständlich, 6:38.]
- Das heißt … Shabby Chic.
Montag, 12. Juni 2017
Diplom Arbeit Link im Baumarkt vier MDF-Platten auf A1 zusägen lassen bei erster Platte mit Tapetenkleister Papier angeklebt teilweise wieder abgegangen, mit Luftblasen, unsauberen Ecken bei zweiter und dritter Platte mit Sprühkleber Papier angeklebt bei dritter Platte Ränder nicht vollständig angeklebt ansonsten beste Variante Standpunkt Link Standpunkt mit Ölkreide und Bleistift umsetzen Link in Hochschule Papier auf fünf MDF-Platten ziehen lassen Fixierspray löst teilweise Papier von MDF-Platte wieder abFreitag, 9. Juni 2017
Diplom Arbeit Link umsetzen Link im Baumarkt für A1-Plakate (594 x 841 mm) Ständer bauen 2 x Leisten 2000 mm, 24 x 44 mm 2 x Leisten 700 mm (Füße) 4 x Leisten 546 mm (594 mm - 24 mm - 24 mm, hinter Plakat und / oder bei Füßen zur Stabilisierung) 2 x T-Verbinder 1 x Platte 594 x 841 mm (später zusägen lassen, da ich zu Fuß gehen muss) Gerüst gebaut Link 1 Querleiste fehlt noch Rückansicht Link umsetzen Link Ständer Vorderansicht Link Plakat Standpunkt 1 Link Plakat Standpunkt 2 (noch drehen) A4-Standpunkt auf A1 skalieren, auf A4-Blättern ausdrucken und mit Kleister auf Platte kleben Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten LinkDonnerstag, 8. Juni 2017
Diplom Arbeit Link im Baumarkt Rohr-Durchmesser entweder 35 mm, dann aber leicht gebogen Rundstab Kiefer (leicht) 35 mm Link, aber leicht verzogen Link oder etwas dicker, dann stabil (HT-Rohre [Hochtemperatur-beständiges Rohr], ca. 40 mm Durchmesser) 32 mm gefunden, 1500 mm für ca. 7 EUR inklusive Versand Link Materialstärke: 1,8 mm 12 EUR 3 x 1500 mm = 4500 mm Länge bestellt am 9.6., HGB als Lieferanschrift Holzlatte 2000 mm lang, 24 x 44 mm, 1,70 EUR Link Ansicht zwei Holzlatten parallel (oben dann A1-Platte) Ständer T-VerbinderMittwoch, 7. Juni 2017
Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Einguss / Ausgangslöcher Ton entfernt Ritz mit Hobel freigelegt Silikon Silikon bei Einguss/Ausgang mit Cutter abgeschnitten Ton-Schornsteine gebaut, Wasser eingegossen Link Link Stäbchen zwischen Silikon und Gips gesteckt, damit es locker wird bzw. wegen Luft untere Kante Form geglättet, damit später aufstellbar Wasser in Ritze gespritzt Ritze mit Keilen vergrößert Riss unten geflickt (gewässert, mit Pinsel erste Gipsschicht, danach mit Gitternetz belegt, 5 mm dick gegipst) mit Tonschlick Schmierseife Riss gepinselt weiter gewässert Link Link oben Schale abgetrennt Link Link Ton drinnen herausgenommen (weitere Arbeit siehe Notizen zur ersten Schale) Link Nase durch Gipsschale sichtbar Link Diplom Arbeit Link in Mittagspause: Notizen Vorbereitung im Baumarkt schauen: 1) Rohr 3,5 cm Durchmesser für Herme 2) Winkel o. Ä. für Verbindung Ständerleisten und Füße 3) Holzlatten 2 m lang 4) A0 oder A1 Platte 5) KAMPF-Blatt scannen und groß drucken / oder mit Kleister wie Plakat kleben 6) KOSMOS Kosmos -Text mit krakeliger Schrift 7) Weihnachtslied mit eigener Stimme aufnehmenDienstag, 6. Juni 2017
Diplom Theorie Link letztes Kapitel nach Telefonat mit Hans abändern meine Kritik an Arbeiten (von mir und anderen) und Überhöhung durch Wörter wie MALEREI (ohne handwerklicher Fähigkeiten) nicht in Diplom-Arbeit verhandeln im letzten Kapitel nur zusammenfassen, was bei Gesprächen herausgekommen ist jedoch aktuelle Erkenntnisse ausdrucken und Daniels Dieter Daniels bei Einzelgespräch geben, damit er sieht, was Gespräche bei mir bewirkten Schreiben Link (Notizen von Hans zum besseren Schreiben) 1 Wortwahl: immer besondere Wort, nicht das allgemeine, wählen Schwammworte: Faktor, Element, Moment Moment 2 Wortstellung: Sinnwort verlangt Stelle, die Redeton hat (also Anfang oder Schluß) im Vorfeld wenn es gefühlsbetont oder aufschlußgebend ist im Nachfeld, wenn es vorbereitet oder besonders unterstrichen werden soll Beispiel: "Obgleich er […], so hat er […] gewonnen." besser: "Obgleich er […]: gewonnen hat er […]." 3 in Überschriften zuerst Wesentliche: statt "Die geschichtliche Entwicklung des deutschen Schiffbaus" "Der deutsche Schiffbau und seine Entwicklung" 4 Satzbau Grundregel: Hauptgedanke erfordert Hauptsatz; nicht im Nebensatz einsetzen 5 Dass-Sätze: lassen sich teils durch Hauptsätze, teils durch weniger ungelenke Nebensätze ersetzen statt "Ich habe gestern erklärt, dass ich alle Verantwortung übernehme" "Ich habe gestern erklärt: Ich übernehme alle Verantwortung." 6 bei logischem Zusammenhang zweier Gedanke: statt "weil", "wenn" (Unterordnung) "denn" (Beiordnung) statt "Karl konnte nicht kommen, weil er zu arbeiten hatte." "Karl konnte nicht kommen, denn er hatte zu arbeiten." 7 kurze Sätze 8 logische Bindewörter nur einfügen, wenn für Leser sonst schwer verständlich: denn, zwar, aber, dass, nämlich 9 Doppelpunkt: hilft Bindewörter zu sparen "Würden nur die Juristen schachteln: das wäre zu ertragen." 10 in Verben oder Hauptwörtern schreiben: Charakterfrage Wir hoffen <=> Wir haben die Hoffnung beschließen <=> Beschlüsse fassen widersprechen <=> Widerspruch erheben "Die Hauptwörterei ist eine geistige Ermüdungserscheinung: die Menschen sehen die Welt nicht mehr in Bewegung, sondern in Erstarrung." 11 unnötige Beiwörter vermeiden, keine allgemeinen Hauptworte verwenden, die noch ein Adjektiv benötigen zusammengefrorene Verbindungen (schlecht): "Die brennende Frage", "die dunkle Ahnung", "der bittere Ernst" richtige Hauptwörter wählen unfähiger Arzt => Quacksalber unaufmerksamer Mensch => Schlafmütze weitschweifige Darlegung => Wortschwall unter uns langen endlose Wolken => unter uns lag ein Wolkenmeer 12 Adjektive nur: A wenn unerwartet, da überraschend und doch selbstverständlich wie "grobhaarige Dirne", "kurzgeschorene Sachlichkeit" im Gegensatz: "sanfter Eigensinn", "düsterer Triumph" B wenn sie nicht nur verzieren C sie differenzieren: "Fettes Fleisch dürfen Sie nicht essen" D sie Begriff schärferem Umriss geben: "Die (strenge, spielerische, gotische) Architektur des Schlosses ist erlesen." 13 statt Fürwort (wie derselbe, ersterer, letzterer, welcher) Sache noch einmal nennen, oder mit neuem Wort beschreiben 14 statt sein => sich befinden haben => über etwas verfügen können => sich in der Lage sehen von => seitens wegen => anlässlich einerseits - andererseits und / oder => bzw. 15 lebendiger Stil Fragen einflechten Ausrufe: "Gestern kam ein junger Mann zu mir, und richtig!, mit einem Manuskript." 16 abstrakte Begriffe vermeiden Schicksal => Glück und Unglück Einwohner => Männer und Frauen wuchs nichts => wuchs weder Baum noch Strauch noch Gras 17 Abstrakta auf -ung, -heit, -keit vermeiden 18 Klarheit nicht zwei Gedanken auf einmal denken auswählen: Darstellen heißt weglassen Gliedern: Gliederung am Beginn klar ankündigen am Schluss Aufsatz: Welche Frage hat Autor eigentlich beantworten wollen und wie hat er sie beantwortet? zwischendurch Zusammenfassungen geben kleine Schritte: kein Glied aus Kette der Schlussfolgerung darf fehlen 19 Einwände Leser erraten und rechtzeitig widerlegen 20 Zahlen übersetzen: statt "Indien ist 4684000 km² groß" => "Indien ist zehnmal so groß wie …" Studienreise Athen 2017 Link Aufzeichnungen aus Athen transkribiert und auf jeweiligen Tag verteiltFreitag, 2. Juni 2017
Studienreise Athen 2017 Link Cy Twombly Cy Twombly Link Museum of Cycladic Art Link Notizen Nr. 6, Museum of Cycladic Art richtig schöne kindliche Schrift "NIKE" "VENUS" mit Wachsstiften und dickem Bleistift rote Wachsstifte und schwaches Schwarz Dicker Bleistift für Schrift umsetzen Link selber mit rechter Hand schreiben Diplom Arbeit Link selbst ausprobieren mit Standpunkt, Text auf Plakatgröße A0/A1 Notizen Nr. 7, Schildkröte Schildkröte, über Weg gelaufen im National Garden Notizen Nr. 8 documenta-diary (am Samstag angesehen) Banu Cennetoğlu Link selbes Motiv wie auf ~frfr practice, 2016, digitale Farbfotografie Link Standpunkt Link- [Geraschel]
- Auch sehr guter Tag.
- [Klick]
- Viel Zeit alleine in der Wohnung gehabt.
- Kurz … für zwei Stunden in ein Museum gegangen.
- Und von Cy Twombly Arbeiten gesehen. In Verbindung mit … ähm … alten Skulpturen.
- Griechischen. Denke ich mal.
- Finde halt … diese Zeichnungen weiterhin … wirklich … richtig … gut.
- Und werde mal selbst jetzt probieren mit der RECHTEN Hand zu zeichnen.
- Und … äh … auch Schrift. Ähm. Zu machen.
- [Schluckgeräusch]
- Damit es noch mehr … oder überhaupt … sehr … sehr ungeschickt rüberkommt.
- Sehr …
- [Klick]
- Sehr …
- [Klick]
- So unvoreingenommen.
- Vielleicht könnte ich so dann auch die … äh … Standpunkte fürs Diplom … ähm … aufzeichnen.
- Also auf … ähm … diesen Ständern.
- Und dann großes Papier!
- Oder Leinwand!
- Und da dann halt mit sehr … ähm … einfacher, krakeliger, ehrlicher … äh … Schrift … ähm … sehr kindlicher Schrift, diese doch sehr … ähm … nicht primitiven … sehr … ähm … na ja. Schon platten … äh … Äußerungen, die ja aber trotzdem ehrlich sind.
- Die kamen ja wirklich aus mir heraus!
- Die habe ich ja wirklich aufgeschrieben.
- In dem Moment Moment auch wirklich ge…glaubt.
- Ähm. Vielleicht fände ich das so ganz gut. Zu transportieren.
- Das werde ich ausprobieren.
- Dann noch … ähm … heute sicherlich eine Stunde … äh … an dem total verstimmten Klavier gespielt.
- Hier.
- Ähm. Also eher Klänge erzeugt.
- Hat viel Spaß gemacht!
- Vor allem, weil ich … ähm … den Kasten auch aufgemacht habe.
- Oben.
- Und dann halt direkt auf den Saiten gezupft habe.
- Da kann man eine Menge mit machen!
- Und das sind halt Klänge dabei entstanden, die so … nicht entstanden wären, wenn ich auf einem Klavier gespielt hätte, was ordentlich wäre.
- Denn hier … ähm … wenn ich einen Ton anklingen lasse, dann werden teilweise … äh … drei … äh … Töne gespielt.
- Weil die Seiten einfach so verzogen sind!
- [Nase hochziehen]
- [Schlucken]
- [Klick]
- Leider keine Aufnahme davon gemacht. Aber egal.
- Heute auch kein gemeinsames Abendessen. Sondern nur zu zweit etwas zubereitet und gegessen.
- Über Rassismus … diskutiert.
- [Klick]
- [Klick]
- Zwei Glas Wein Alkohol getrunken.
- [Klick]
- Geschirr gewaschen.
- [Klick]
- Wäsche für morgen ebenfalls gewaschen.
- Und schon getrocknet.
- In der Sonne!
- [Klick]
- Ka plus zwei. Ha …
- [Klick]
- Null. Also keine Veränderung.
- [Klick]
- Guter Tag.
- [Stimmen im Hintergrund]
- [Aufnahme Ende]
Mittwoch, 24. Mai 2017
Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link damit Form teilen muss Riss sichtbar sein Link durch Hobeln versucht, später durch Hinzugabe von Wasser durch Einguss-Bereich und Entlüftungskanal Link bei Alberti Keile Hartholz abgeholt zwischen Formen gesteckt, obere Form neben untere gelegt (ohne mich, da Sehnenentzündung rechter Arm) Ton abgewaschen, aus Rillen entfernt Link Ton von Form abgenommen und Form gereinigt M … (nicht lesbar) gereinigt herausgenommenen Ton behalten, um später Masse Silikon herauszufinden Link mit Messer Kanten geglättet Schlösser eingearbeitet Link Schlösser in Ton eingearbeitet überstehende Folie auf unterer Form abgeschnitten (leicht Büste Büste beschädigt) später Löcher in Gips mit Ton füllen Mittagspause von unbekanntem Mann auf Fahrrad nach Kleingeld gefragt dadurch Gedankenstrang verloren umsetzen Link eine Gipsbüste horizontal zerstückeln und mit Drehung versehen (wie meine alten 360-Grad-Fotos) Ränder mit Tonschlick Schmierseife bestrichen Link Kanäle durch Studentin Kommilitone mit Papier gestopft Link danach mit Ton Schornsteine erweitert Link Schornsteine erweitert, mit Papier gefüllt Riss zwischen beiden Formen wieder mit Gips geschlossen Link Silikon durch Mitarbeiter angerührt mit Handschuhen und Rührer in Form gegossen, danach lange geschüttelt Link Verhältnis 5 : 100 (Komponente B : A) mathematische Berechnung nicht verstanden Friedrich Fröhlich, zufrieden Diplom Arbeit Link Ständer für Büste Link (Bachmann fragen) Durchmesser Innenrohr: maximal 3,5 cm umsetzen Link im Baumarkt nach Rohr mit 3,5 cm Durchmesser schauen E-Mail vom 19.4. mit Anhang Bild, Geradenporträt Geradenbild gerahmt LinkDienstag, 23. Mai 2017
Klasse Bildende Kunst Link (Notizen aus Erinnerung) Ich versuche mich zu erinnern … (kippe mir vom Klassentreffen übrigen lauwarmen Kaffee in Tasse) Ich versuche mich zu erinnern … Kommilitone Kommilitone hatte Fahrradunfall, rechter Arm tut weh Ich versuche mich zu erinnern … versehentlich verstanden, dass eigene Arbeiten mit Bezug zu Athen mitgebracht werden sollen verhüllende Kästen vorgestellt in Verbindung mit Athen-Fotos wird schnell getrennt, geht lange Zeit um Kästen findet Kasten mit Fotoausdruck auf Rahmen gut in Mittagspause gehe ich vorzeitig (englischsprachiger Film soll danach gezeigt werden) mein Körper wäre da, mein Kopf aber nicht Ich versuche mich zu erinnern … Texte über Schulden werden herumgereicht, einer laut vorgelesen lächele beim Lesen eines Textes Kommilitonin empfindet Verbergen als … arrogant (oder anderes Wort, fällt mir gerade nicht ein) ich erwähne, dass ich das von zeitgenössischer Kunst allgemein so halte und das meine Reaktion ist meisten Betrachter (nicht im Kunstsystem drinne) verstehen viele Arbeiten nicht Arbeiten / Objekte werden von Kuratoren etc. mit Thema überzogen, das nicht von sich aus ersichtlich wäre meine Haltung, zeitgenössische zeitgenössisch Kunst allgemein zu kritisieren (und als Quelle eigene Erfahrung nennen), wird beantwortet Ich versuche mich zu erinnern … Mir fällt nichts weiter ein. irgendwie ein guter Tag Mir fällt noch etwas ein. Was war es? Ich versuche mich zu erinnern … meine … meine … nein erwähne, dass ich mich nicht als Maler fühle, nur weil ich Acrylfarbe verwendet habe auch nicht als Objektkünstler Du bist doch aber Künstler! stelle das in Frage Ich versuche mich zu erinnern … Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Korrekturen von Hans (vergangene Tage erhalten und eingearbeitet) Einleitung Link Frage / Ziel Link Vorgehen LinkMittwoch, 17. Mai 2017
Standpunkt Link "Morgen Kinder wirds was geben" Link (im Kopf jedoch mit schrillen Kinderstimmen) Gespräch mit mir Link- [3 Uhr nachts aufgewacht]
- Ich kann nicht mehr schlafen.
- Bin TOTAL müde.
- [kurze Pause]
- Aber Gedanken dazu … halten mich wach.
- [Pause]
- Dazu sch… schwirrt ständig … das Weihnachtslied … Morgen wirds was geben … im Hintergrund in meinem Kopf herum.
- [Aufnahme Ende]
Mittwoch, 10. Mai 2017
Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Standpunkt Link 2 Uhr frühs aufgewacht, Gedanken zu gestrigem Klassentreffen (siehe Aufzeichnung; da mitten in Nacht sehr direkt) Standpunkt Link Klasse Bildende Kunst Link Kunstkritik Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Sperren: Unglaublich].
- Was so als [Sperren: Kunst] …
- [Klick.]
- Oder künstlerische Arbeit bezeichnet wird.
- [Pause.]
- Da schließe ich mich gerne mit ein.
- Aber wenn ich so'n … Bei der Klassen…
- Bei dem Klassentreffen sowas sehe: Leinwand, wo nen paar Farbkleckse sind …
- Soll nen Tier sein.
- Aus 'nem Magazin der Kopf ausgeschnitten wurde. Der schon mal fotografiert oder gezeichnet wurde.
- [Pause.]
- Das als besonders schön … Oder keine Ahnung was, angesehen wird.
- Auch vom Professor!
- Oder 'ne andere …
- … [Sperren: sogenannte] …
- … Malerei.
- Er dann als … ähm … Würde er sich als Maler sehen?
- … dann [Sperren: bejaht]!
- [Pause.]
- Oder eben die eine, die total einfach … gemalt hat. Weil sie halt vielleicht das erste Mal gemalt hat …
- Was ja auch … dann … gut aussehen kann! Aber das dann als … ähm … Zeichen dafür, dass jemand [Sperren: Maler] ist …
- Also dass man so einen Begriff nimmt …
- Irgendwie finde ich das gerade … [Sperren: hammer].
- Ich würde zum Beispiel bei mir auch nicht sagen, dass ich ein … weiß nicht … ein Zeichner bin. Oder so.
- Gerade wenn ich das dann auch … auf der Maschine mache. Ich habe einfach nicht das Gefühl, es zu zeichnen.
- Und auch nicht das Gefühl, es zu [Sperren: können].
- Und … ähm … Wenn ich zeichne, extrem viele ungeplante, unkontrollierte … ähm … na ja … Handbewegungen … Also die jetzt nicht … ähm … bewusst so gemacht sind, um zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen.
- Sondern es ist halt ziemlich ungekonnt.
- [Schlucke.]
- Und … Da hab ich halt selbst nicht das Gefühl bei mir, dass ich … ähm … ein Handwerk Handwerk beherrsche.
- Dass ich mich dann damit also Zeichner oder Maler mit nennen könnte.
- Wa…
- Überhaupt nicht.
- Das wäre mir zu einfach.
- Dann ist's lieber nicht sein …
- Und da finde ich's jetzt halt krass, was alles da durch geht!
- Ähm … Und wie gesagt, ich schließe mich damit ein!
- [Pause.]
- Oder letztens, wo jemand da halt einfach nen … Zettel von der … Putzkolonne, oder vom Hausmeister Hausmeister , der 'ne WC gesperrt hat, weil die kaputt ist, oder keine Ahnung …
- Das halt dort abnimmt und dann in den Klassenraum hängt und das wird dann, weiß nicht, zwanzig, dreißig Minuten lang … äh … diskutiert!
- Ähm … Und … Pfff … Na ja. Und in dem Moment Moment halt total hochgehoben.
- [Sperren: Das ist bloß ein Ausdruck! Der] …
- Weiß nicht.
- Es ist jetzt zumindestens tatsächlich kene Kunst!
- [Pause.]
- Das ist jetzt so'n Satz, den Christian gesagt hat.
- Okay. Das kann ich nicht sagen.
- Ich … ähm … Das ist halt nichts, was …
- Na ja. Das ist etwas, was mich daran [Sperren: zweifeln] lässt.
- An dem … An dem Gehalt.
- Das habe ich jetzt gestern nicht bei den … sogenannten Malereien gesehen. Und den Zeichnungen.
- [Pause.]
- [Sperren: Nee. Geht gar nicht.]
- [Pause.]
- Oder wenn dann so ein Dokumentarfilm gezeigt wird. In der Klasse [Sperren: Bildenden Kunst]. Das ist etwas … Also mir kam's jetzt so vor, als wäre es nur sowas. Pfff. Ich weß nicht, was daran jetze Kunststudium is.
- [Pause.]
- Ich muss mich da leider mit reinziehen. Also selbst drinne sehen. Auch mit der Büste Büste jetze.
- Das Holzding ist ja … ähm … Hat jetzt doch nicht so geklappt. Ich hab's ja immer weiter zurückgebaut.
- Da bin ich jetzt bei der Gipsbüste wieder. Die auch sehr gut aussieht. Finde ich. [Sperren: Aber] das ist halt nichts, … ähm … [Sperren: Bewusstes]. Also das ich weiß, warum sie jetze … ähm … gut ausschaut. Und dass ich … Und dass ich es [Sperren: verstanden] habe, wie das geht.
- Und dass ich selbst eben das Gefühl hab, es getan zu haben.
- Das war ja meine [Sperren: Erste] jetzt. Deshalb ist das jetze … ähm … sicherlich in Ordnung. Dass ich da so … etwas … ähm … unbewusst rangehe.
- [Schlucke.]
- Aber ich würd mich deshalb eben nicht als …
- Wie heißen diese Skulp…?
- Als Bildhauer Bildhauerei betrachten!
- [Pause.]
- [Sperren: Null].
- [Pause.]
- [Sperren: Null].
- [Pause.]
- Und das Selbe eben bei "Maler".
- Gestern.
- [Sperren: Null].
- "Zeichner": Null.
- Bei den anderen jetzt auch.
- Das ist teilweise … [Sperren: hingekritzelt]. Aber jetze halt so … Es sieht ja auch … äh … schön, oder spannend, interessant aus. Wenn ich jetzt so nen einfachen Begriff nehmen kann.
- [Pause.]
- Aber … Weiß ich nicht. Da ist nichts von …
- [Schlucke.]
- Mhm. Es wirkt sehr sehr [Sperren: zufällig]. Dass es so gekommen ist.
- Auch das ist in Ordnung! Es spricht ja nichts dagegen. Aber vielleicht fällt mir das auch nur ein, weil das im Klassentreffen dann eben in Massen verhandelt wird. Also hintereinander weg. Also sowas vorgestellt wird.
- Wie beliebig das … Also [Sperren: extremst] beliebig das ist!
- Ähm … Hier hat nen Kunststudent Kommilitone … ähm … mal Öl genommen und ein bissel herumgepinselt.
- [Schluckt.]
- Hat sich versucht [Sperren: Mühe] zu geben. Und das wird dann als [Sperren: Malerei] angesehen!
- [Pause.]
- Oder als eine gute Zeichnung oder so.
- Wozu gibt's denn dann die anderen Studiengänge? Malerei? Oder Bildhauerei?
- Wenn man bereits so einfach lax … ähm … ja … große … [Sperren: große] Kunst machen kann?
- So kommt's zumindestens rüber, wenn der Professor das so lobt.
- Das ist für mich gerade total unverständlich.
- [Pause.]
- Und das ist bei mir halt eben auch nicht anders!
- Ich bin jetzt ja froh, dass ich in der … ähm … Werkstatt Plastisches Gestalten bin. Weil ich da halt das erste Mal halt sowas mitbekomme, wo ich … ähm … ja … das Sehen lerne.
- Auch wenn ich jetzt noch wirklich da extrem Anfänger bin.
- [Schlucke.]
- Und das … äh … Studiengänge Bildhauerei gibt's jetzt nicht an der Hochschule. Aber die halt … äh … jahrelang … äh … sich da ausbilden lassen. Und sich dann da höchstwahrscheinlich tatsächlich mit auskennen.
- Da bin ich jetzt ja noch sehr … sehr sehr sehr … oberflächlich. Ähm …
- Und trotzdem ist das so das Einzige, wo ich jetzt sagen würde, da ist … ähm … da ist irgendwie was mit Gehalt!
- Was mir jetzt beigebracht wird.
- [Pause.]
- Und das hab ich zum Beispiel in der Klasse überhaupt nicht …
- Dieses Gefühl.
- [Aufnahme Ende.]
Samstag, 6. Mai 2017
Diplom Arbeit Link vergangene Tage für Diplom Arbeit Modell 1 : 10 hergestellt fünf Aufsteller, zwei mit Füßen, Ausdrucken von Standpunkten Modell 1 : 10 mit Aufstellern Standpunkte übereinandergelegt Link Link Modell von Kommilitone Kommilitone vom Klassenraum Modell Klassenraum von Kommilitone für sein Diplom Skizze Raumhöhe und Fensterfront Link Grundriss Klassenraum Link (Notiz von übermorgen) Sammlung Standpunkte ausgedruckt Link Diplom Theorie Link (mit Notizen von morgen) Zwischenstand Link eingefügt: Einleitung (zwei Seiten) Fragestellung und Zielsetzung (mit Unterpunkten Vorgehen und Gesprächsparnter eine Seite) Einzelauswertung Interviews (Themenkatalog und Zentrale Kategorien als Unterpunkte, insgesamt acht Seiten) Zwischenstand LinkFreitag, 5. Mai 2017
Standpunkt Link Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Pausen-Gespräche mit Christian eingefügt Themen #individualistisch und #elitär elitär eingefügt (folgende Notizen von gestern) Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Schlussworte eingefügt aktuell fehlende Bilder ergänzt nachher noch Readymade Ready-made (Duchamps Pissoir Marcel Duchamp und Feuerlöscher Feuerlöscher ) machen (nachmittags) Pissoir, Feuerlöscher und Papiereimer eingefügt neuer Zwischenstand Link E-Mail an Daniels Dieter Daniels geschrieben mit Anhang Zwischenstand umsetzen Link nachher Modellierzirkel und Papierrolle (1,40 x 20 m) kaufenMittwoch, 3. Mai 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Originalbüste Holzbüste, aktueller Zustand Druntersicht, schaut nicht gut aus Link Seitensicht, schaut nicht nach mir aus Link Ohne Nasenflügel Link insgesamt: habe das Holzstück immer weiter verkleinert aktueller Zustand: Kopf kleiner als Original kann eigentlich nichts mehr bearbeiten wenn Büste Büste ganz weit oben ist, dann erkennt man Fehler vielleicht nicht Büste aber ansonsten keine gute Studenten-Arbeit ab kommende Woche mit Mitarbeiter Silikonform Silikon aus Gipsbüste herstellen danach kann ich mehrere Büsten gießen und Dinge ausprobieren Diplom Arbeit Link weiterhin einmal mit ganz leichtem Material abgießen (Acrystal Basic Crystal) dann auf überlangen Ständer befestigen und für Einzelgespräch im Klassenraum aufstellen Silikon rund 30 EUR / kg = 120 - 200 EUR für Büste (mit freundlicher Unterstützung der FdK F. Fröhlich FdK F. Fröhlich finanziert) überlegen, was ich an aktueller Gipsbüste noch ändern möchte allgemein: zuerst Wasser, dann Gips reinstreuen bis es nicht mehr sinkt günstigen Gips wie Kommilitone Kommilitone verwenden: Supraduora Friedrich Fröhlich, ernüchtert Diplom Theorie Link Zwischenstand Link mit Titelseite und Inhaltsverzeichnis Titel Kapitel geändert in "Der Anfang", "Was ist Kunst?", "#greifbar", "#schön", "#hässlich", "#interessant", "#Spielerei", "#besonders", "#ausdrucksvoll", "#groß", "Expressionismus Expressionismus ", "Zeichnen wie ein Kind" und "Schlussworte" umsetzen Link morgen Schlussworte aller 3 Gespräche sammelnDienstag, 2. Mai 2017
Diplom Theorie Link Zwischenstand Link, PDF (erste Versuche automatisch Sprechblasen zu erzeugen) Link Link (abends) 1 Thema Kinderzeichnung Kinderzeichnung (unter Ausdruck) hauptsächlich mit Alexander und Oma mit Mondrian Piet Mondrian -Vergleich und die "Bei Oma zu Besuch"-Zeichnung zwischendurch Gespräch mit Christian (über kindliche Zeichnung in Galerie) Emma Emma als Beispiel bei Christian 2 Kriterium Größe mit Christian (kindliche Zeichnung groß) mit Alexander (schiere Größe bei Richter und Balloon Dog)Montag, 1. Mai 2017
Diplom Theorie Link Zwischenstand Link Aufteilung: 1 Einleitung mit Christian (Das kann ich auch!) mit Alexander (Abgrenzung Betrachter vom Kunstraum) mit Oma (oft nicht verständlich) 2 Was ist Kunst? vor allem mit Oma unbeantwortet am Ende 3 Kriterium greifbar mit Oma (Realismus) mit Alexander (Porno) 4 Kriterium schön vor allem mit Christian (Design-Objekt) zwischendurch mit Alexander (Koch) zwischendurch mit Oma (van Goghs Kornfeld) 5 Kriterium hässlich mit Oma ("Der Schrei") kurz mit Christian (Installation Akkuhammer) 6 Kriterium interessant mit Christian (Installation Ventilatoren) 7 Kriterium Spielerei mit Christian (Installation Ventilatoren) 8 Kriterium besonders mit Christian (es muss sich abheben) mit Oma (Technik bei van Gogh Vincent van Gogh , Geradenbilder) ganz kurz mit Alexander 9 Kriterium Stil als Ausdruck mit Oma ("Der Schrei") A Expressionismus Expressionismus mit Oma ("Der Schrei") Noch offen: Kriterium harmonisch, Kriterium bleibend, Kriterium Komposition, Kinderzeichnungen Kinderzeichnung , Readymade Ready-made (Duchamps Pissoir Marcel Duchamp , Feuerlöscher Feuerlöscher ), Münk. Münich. MunkSonntag, 30. April 2017
Diplom Theorie Link Zwischenstand Link versucht alle drei Gespräche miteinander zu verknüpfen einige Wörter entfernt bzw. hinzugefügt, damit Übergänge flüssig bei Gesagtem immer in Klammern Interviewpartner und Nummer Sprechblase angegeben später nachvollziehbar und ich sehe, was schon verwendet wurde 1 Einleitung fängt mit Fahrt nach Basel zu Christian an "Im Frühling dieses Jahres fuhr ich mit der Bahn nach Basel. Zu Christian, Flugbegleiter und gelegentlicher Museumsbesucher. Um in Galerien, auf der Straße und im Restaurant eines Kaufhauses etwas über seine Meinung zur Kunst zu erfahren." seine These: "Na Kunst sollte ja schon irgendwie was Besonderes sein. Oder?" Überleitung zu Alexander "Ende letzten Jahres, es ist kalt, aber kein Schnee weit und breit, machte ich mich mit dem Bus nach Potsdam auf, meiner Geburtsstadt. Dort traf ich Alexander. Alexander, eher der Büromensch, ganz selten in Museen anzutreffen, versuchte unlängs Gerhard Richter Gerhard Richter mit einem eigenen Rakelbild nachzueifern." Thema "Wer gehört zum Kunstbetrieb Kunstbetrieb ?" Übergang zu Oma "Omas häufigster Ausruf ist 'Mhm'. Deshalb passt das auch ganz gut in Alexanders Gespräch hinein. Oma war kurz vor Neujahr in einer Pension in der Nähe von Senftenberg untergekommen, was für mich eine Gelegenheit darstellte, sie über ihre Ansichten zur Kunst zu befragen." Thema "Zeitgenössische zeitgenössisch Kunst oft unverständlich" endet mit Beispiel Pissoir Marcel Duchamp -> Alexander fordert Greifbareres -> Oma realistische Bilder 2 Was ist Kunst? kurzes Gespräch mit Oma 3 Greifbare Kunst Realismus und Alexanders Erfahrung im Pompidou 4 Kriterium schön noch machen, mit Christian und Oma 5 Kriterium besonders noch machen 6 Readymade Ready-made noch machenFreitag, 28. April 2017
Diplom Theorie Link zu Gespräch mit Oma noch ägyptisches Bild anfügen Link weitere Gesprächsthemen bei Christian Meine Sicht: vieles nicht verständlich Individualismus als Begründung Eingeengte Interpretationsmöglichkeit Kunst ist elitär elitär Der normale Betrachter KANN es halt nicht verstehen Arbeit Ventis Spielerei, ohne Bedeutung, aber lustig Es passt in keine andere Kategorie, also ist es Kunst Funktion von Gegenstand umgedeutet Interessant, nicht schön Also ist es Kunst Feuerlöscher Feuerlöscher im Kunstraum Lustig als Argument dafür, dass man hinguckt Nothämmer im Kunstraum Handwerklich und besonders Es muss eine Bedeutung haben Überhöhte Preisvorstellung Beschreibungstexte zu Arbeiten Er gibt sich Mühe Größe, zeitgenössische zeitgenössisch Kunst, sagt nichts Feuerlöscher Kunst um der Kunst willen L’art pour l’art Ist das der richtige Feuerlöscher? Gespräch mit Aufsicht, nicht verständlich Mal "cool", mal "langweilig" Ab wann ist ein Feuerlöscher ein Feuerlöscher? Richtiger Künstler abgehängtes Regal Alter Mann zum Stuhl: Gehört das hier dazu? Essen-Frage Am Frühstückstisch Markt und Kunst Kunst sollte unabhängig vom Markt sein Big Business Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link nach Lauta zu Emma Emma mit Rolle Papier, dicken Stiften, Pinsel, Acrylfarbe gefahren Papier auf Tisch ausgerollt, 140 x 240 cm Link erste intuitive Aktion, nachdem ich Emma auf Papier gehoben habe Link auf Boden zuerst mit Buntstiften weitergezeichnet Link relativ schnell eine lange Linie von einer zur anderen Seite gezogen ebenfalls mit EMMA signiert mit Armen weit ausgeholt, kein eingeengtes Verhalten Emma malt umsetzen Link Papierrolle nach Lauta schicken, damit Emma weiter groß zeichnen kann Emma als Mark Rothko Archiv Friedrich Fröhlich in Lauta LinkDonnerstag, 27. April 2017
Diplom Arbeit Link Vorschau Standpunkt für Klassenraum weitere Beispiele für Ausdrucke Link mehrere solcher Holzkonstruktionen mit Ausdrucken (A2 oder A1?) gegen eine Wand lehnen eventuell mit mehreren Papieren je Konstruktion übereinander, können durch anheben angesehen werden (sind oben mit Nagel oder so an Platte befestigt) Vorschau Standpunkt, handgeschrieben Link Link Skizze Link links und rechts von Herme Herme /Büste Büste Lautsprecher übereinandergelagerte aufgezeichnete Gedanken werden abgespielt, siehe Link Beispiel geht über 50 min auf 10 min kürzen, einmal stündlich abspielen bei Diplom-Präsentation: wie lange darf ein Video sein? daran orientieren Idee mit überlangem Ständer (wie in Werkstatt) und Gipsbüste finde ich gerade besser als Herme Gipsbüste mit Silikon Silikon Negativ herstellen, dann mit sehr leichtem Material noch einmal abgießen würde mehr die Idee von Kunststudent Kommilitone wiedergeben (im Lernprozess) umsetzen Link in Metallwerkstatt[?] nachfragen, ob ich dort Konstruktion bauen kann Skizze Link Gespräche über Kunst: drei lange Papierbahnen, A4-Papier aneinandergeklebt gut zusammengefasst: "Was würde Oma dazu sagen?" Link über den Raum verteilen? Diplom Theorie Link Gesprächsthemen bei Christian Was ist Kunst? Kriterium Besonderheit / muss sich abheben Graffiti Graffiti Es hebt sich ab Wo fängt Ungewöhnliches an? Land Art LAND ART Kunst muss bleibend sein Voyager Golden Record Schönes Objekt ist keine Kunst Toteninsel Toteninsel von Böcklin Arnold Böcklin Besonders = Komposition und gegenständlich Interpretationsmöglichkeiten zu viele Gedankengänge Künstler und Betrachter sollten sich ähneln zu hoher Preis für Kunstwerk Über Kunst laufen Keine Kunst, oder doch? Mit Symbolkraft Nur was Besonderes, da im Kunstraum Mehr Kunst, weniger Kunst, Graubereich Kriterium, überhaupt zu fragen, ob es Kunst ist Definition eindeutig Je nach Galerie ist es Kunst oder Geldkunst Repräsentant des Marktes Rote Punkte furchtbar baumarktmäßig Absichtlich unsauber Kann ich selbst machen! Kunst ist, was der Markt als Kunst definiert Wenn ich das sehe, denke ich an meinen Keller verhüllte Arbeit Sinnloses = Kunst Alles was da hängt wird zur Kunst Kindliche Zeichnung Kinderzeichnung Besonders, da groß Sehr furchtbar, furchtbar und nicht so furchtbar Kindliche Zeichnung Intuitive Entscheidung Kinder würden nicht so groß zeichnen Beziehung Kunstmarkt Kunstmarkt Gesellschaft Baumarktästhetik In Kunst gehen Passt nicht in WohnungMittwoch, 26. April 2017
Standpunkt Link Diplom Arbeit Link Herme Herme Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Fünf Uhr aufgewacht. Konnte nicht mehr einschlafen.]
- Zur Überlegung wie ich den Klassenraum zu meiner Diplom-Arbeit … ähm … füllen würde.
- Wie gehabt stelle ich mir die Herme vor.
- Bis zur Decke!
- Blickt herab auf die Betrachter.
- Ähm … Ein Geradenbild. Das Porträt!
- Allerdings geöffnet. Der Rahmen.
- Eine Kinderzeichnung!
- Vielleicht noch die ein oder andere Arbeit. Zwischendurch.
- Aber: Hauptsächlich [Sperren: Text].
- Und zwar … auf … Pappe.
- So einer die ziemlich dick ist.
- Also die … ähm … noch so Abstands … ähm … Leisten … dazwischen hat. Das sie halt nach vorne tritt.
- Die würde ich … ähm … unterschiedlich zuschneiden. Und darauf … ähm … handschriftlich meine Standpunkte raufschreiben. Das wären sozusagen eine Art von Sprechblasen.
- Über den gesamten Raum verteilt!
- [Sperren: Dazwischen] … A4-Ausdrucke.
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- Ebenfalls von meinen Notizen.
- Zu den Geradenbildern. Zu … den kindlichen Zeichnungen. Zu den verhüllten Arbeiten.
- Zu der Herme!
- Also sozusagen ein riesengroßer … ähm … ähm … Denk-, Wissen-, Meinung-, Zweifel Zweifel -… [Sperren: RAUM].
- Dann noch … ähm … die Gespräche mit anderen. Über Kunst! Wo ich ja sozusagen auf der Suche bin.
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Und zwar [Sperren: alle] Gespräche auf … ähm … Also … Auf … Ja. So rollenartig! Also das heißt: Entweder ganz viele A4-Blätter ausdrucken und nacheinander ankleben.
- Das sie dann … äh … ganz lange Bahnen ergeben!
- Oder halt wirklich gleich auf … ähm … auf einen langen … Papier … ausdrucken lassen. Im AV-Labor.
- Das wären … ähm … drei Bahnen.
- Unterschiedlich lang natürlich!
- Und dann noch … äh … einmal stündlich am Anfang würde ich gerne das … das … äh … die Aufnahme abspielen lassen. Über zwei Lautsprecher. Links und rechts von der … äh … großen … äh … Pappwand. Also links und rechts von der Herme sozusagen.
- Ähm.
- Und zwar die Aufnahme, wo … ich … äh … sch … meine Gedanken …
- [Krähe krächzt.]
- … aufgezeichnet habe. Hier. Und die ich dann überlapp … überlagert habe. Also wo sozusagen ein Stimmengewirr ist.
- Zwischendurch kommt auch mal … ähm … kommen auch mal ein paar Klavier … äh … Klänge! Bei heraus.
- Sozusagen.
- Ähm.
- Da [Sperren: wallt] sich was zusammen!
- Ähm.
- Genau.
- Dass das einmal die Stunde … Ich denke mal, das sind fünf Minuten gewesen. Da so abgespielt wird.
- Ja. So stelle ich mir das halt vor!
- [Pause.]
- Das setzt natürlich voraus, dass die Holzherme auch wirklich … fertig wird.
- Also dass sie wirklich … äh … so ist, wie ich es mir vorstelle.
- Da bin ich jetzt aber jetzt aber sehr gut drauf. Seit gestern. Wo ich mir das noch einmal angeguckt hatte.
- Das war nämlich gar nicht mal so verkehrt! Das mal mit Alkohol Alkohol zu versuchen!
- Die Nase ist zwar … ähm … zu klein geworden. Da muss ich … ähm … halt ein Stück Holz … ähm … neu dran befestigen. Dass dann also noch einmal bearbeiten.
- Die Nasenspitze ist zu kurz!
- Aber die Wangen finde ich jetzt zum Beispiel besser!
- Die sehen fleischiger aus.
- Ähm.
- Übergang von Nase zur Stirn … der stimmt noch nicht!
- Also der entspricht nicht meinem Pro… Profil.
- Die Stirn könnte halt zu … äh … schnell nach hinten gehen.
- Aber da kann ich halt die gesamte Figur noch nach hinten … äh … schieben.
- Da der Hals nämlich auch noch viel zu dick ist!
- Also das heißt, da ist noch genug … ähm … Material da.
- Hinterkopf könnte dann vielleicht ein bisschen kleiner sein.
- Aber das ist … ähm … Das ist jetzt noch … Das finde ich jetzt noch nicht wichtig. Vielleicht kann ich da auch noch einmal ein Holzstück dranmachen.
- Ähm.
- Ja.
- Augenpartien und so stimmen jetzt auch noch nicht.
- Das werde ich heute halt wieder anfangen … ähm … im Profil auszuarbeiten!
- Aber ruhig ein bisschen gröber!
- Nicht … äh … Nicht gleich wieder so fein werden. Das habe ich jetzt ja gelernt.
- Bei der letzten Sitzung!
- Und auch immer wieder von unten die Herme anschauen!
- Weil das ist ja im Endeffekt der Blick, der … äh … der der Betrachter dann … äh … den der Betrachter dann einnimmt.
- [Pause.]
- Das gute halt bei einer solchen Präsentationsform im Klassenraum, ist, dass … äh … ich mich nicht auf eine Arbeit … ähm … konzentriere. Und die dann auseinandergenommen wird.
- Oder die ich selbst auseinandernehmen muss!
- Also wo dann eben solche … ähm … Fragen, die mich gerade wirklich nerven … Ähm … Was ist deine Intention Intention ? Ähm. Was willst du uns damit sagen?
- Warum diese Größe?
- Warum diese Farbe?
- Warum dieses Material?
- Bla bla bla!
- Ich denke, das fällt … das geht halt eher in den Hintergrund. Weil es dann halt wirklich bei dieser Präsentationsform, also mit den ganzen … äh … Gedanken … äh … ausgedruckt …
- Mit den … mit den Lautsprechern halt audio… Wie heißt das? Audiovisuell. Geäußert.
- Die Gespräche über Kunst auch einmal einfach … ähm … ausgerollt.
- Ähm.
- Da ist die Konzentration jetzt einfach nicht bei der Herme. Sondern auf das Gesamte.
- Ja!
- Was ich halt in den letzten fünf Jahren gemacht habe. Und das heißt, ich habe studiert.
- Das heißt, ich habe gelernt!
- Und es geht jetzt nicht um diese Herme. Sondern es geht um … äh …, dass die Herme halt Teil meines Studiums war. Dass ich mir dazu Gedanken gemacht hatte. Das ist dann ja auch da. Festgehalten.
- Ähm.
- Aber ich muss das eben nicht alles so … so …
- Glatt!
- … äh … durchdefinieren. Oder deklinieren. Oder wie das heißt.
- Sondern es [Sperren: darf] … es [Sperren: muss] … es [Sperren: darf] Stolpersteine … äh …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- … haben.
- [Pause.]
- Denn das ist es ja eben. Ich habe … Ich weiß noch nicht, was ich mache. Ich … äh … probiere halt ständig aus.
- Und ich denke, das kommt dann in dieser Form sehr sehr gut rüber. Und ich [Sperren: denke], da fühle ich mich auch extrem wohl.
- Das ist jetzt wie bei der … äh … Diplom-Arbeit! Wo ich eben nicht von fremden Leuten mir Bücher durch … äh … lese. Und … äh … daraus zitiere. Und mir zwanghaft sozusagen … ähm … da einen Text zu …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- … zusammen … äh … suche.
- Ähm. Auch wenn es vielleicht ein Thema wäre, was mich interessiert hätte. Sondern das ist jetzt aktuell bei der Diplom-Arbeit wirklich so … Die ist so, wie [Sperren: ich] gerade denke.
- Handel!
- Und wie auch andere, die ich kenne, denken und handeln.
- Also einfach deren Meinung dann noch einmal zusammengetragen.
- Meine Sicht darauf!
- Meine [Sperren: platte] Sicht. Auch manchmal.
- Ähm.
- Und dann … Zwischendurch halt eben auch mal … ähm … auf irgendwelche Kunsthistoriker oder andere Künstler halt … äh … verwiesen. Die da auch natürlich ihre Meinung zu hatten.
- [Pause.]
- Aber hauptsächlich eben es auch hier darum geht, zu zeigen, … So einen Denkprozess.
- Bei der Diplom-Arbeit wäre das halt … äh … Arbeitsprozesse.
- Und hier bei der Diplom-Theoriearbeit eben Denkprozesse!
- Was ist Kunst?
- Was ist meine Kunst!
- Warum ist das Kunst?
- Warum ist es keine.
- Ähm.
- Genau.
- [Pause.]
- Also wenn das so klappt wie bei der Diplom-Arbeit jetzt … bei der Praktischen … dann ist alles bestens.
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 24. April 2017
Diplom Theorie Link weiter Schwerpunkte Gespräche ausgearbeitet aktuell bei Alexander: Frage nach Definition von Kunst Bedeutung Betrachter für Kunstsystem Teilnehmer Kunstbetrieb Kunstbetrieb Meinung vom Ausstellungsbesucher, unverständliche Kunst Hobbykünstler Hobbykünstler voreingenommen, Kunst schon definiert? Kunst und Gesellschaft Bildungsauftrag Museum Öffentliche und private Museum Fürs Ausstellen bezahlen Gerhard Richter Gerhard Richter Künstler gestaltet Ausstellung mit Galerien Künstler bezahlen Ausstellen für die Biografie Geldverdienen mit Kunst Kunst als Geschäftsmodell Kunstmarkt Künstler und Alltagssorgen Beruf Künstler Verkaufskünstler Kritik an meine Interviewführung Sicht aus der Rechtswissenschaft Kunst im Grundgesetz Gesetzgeber kann Kunst nicht definieren Kunstfreiheit Ansichten Gesprächspartner hinterfragen Geschäftsmodell Kunst Handwerk Handwerk und Kunst Begabung und angelerntes Können komische Definition von Künstler Berufsbild Künstler, Eigenschaften Rechtswissenschaftler Ausgangspunkt Begabung oder Handwerk Schreiner, Koch, Künstler Koch wirklich Künstler? Intention Intention eines Kochs Koch und Kreativität Hässlich = Kunst Kunst im weiterem und engeren Sinne Metapher Trichter Kunst als Marke Geldverdienen als Ausgangspunkt Anfang und Ende von Kunst Beuys Joseph Beuys Fettecke Erfolg Erfolg nach Tod Sterben des Künstlers Kunstbegriff abhängig vom gesellschaftlichen Wandel Wann ein Markt vorhanden ist Tisch mit Aggregat (siehe Umzugskarton Freiburg) Kunst im öffentlichen Raum Aufschrei Bevölkerung, Banalität Steuergelder Markt als Spiegel Spiegelbild für Akzeptanz Kunst Kunst ist, wenn jemand sagt, es ist Kunst Kunst im weitesten Sinne Sicht des Künstlers und Betrachters auf ein Objekt Künstler muss überzeugt sein, Kunst zu machen Formen auch von Kindern umsetzbar, ohne Begabung und Handwerk Unterschied zu Kindern: Idee Kritik am Interview Schmähgedicht und Kunstfreiheit Satire / Gratwanderung Schmähgedicht = Kunst, da Gedichtsform? Nicht jeder, der denkt, Kunst zu machen, ist Künstler Unterschied öffentliches und privates Äußern Kunst durch Wiederholung Greifbare Kunst Duchamp Marcel Duchamp Pissoir Überraschungsmomente bei moderner Kunst Porno oder Kunst? Reaktion Besucher Porno = Kunst, da im Museum Pissoir im Kunstraum und in Bahnhofstoilette Wo beginnt und endet Kunst? Kunst braucht Markt, wird ausgestellt, bekommt Wert Markt = Interesse geweckt Gibt es Kunst ohne Markt? Gute Kunst Alltag im Kunstraum Kunst kaufen, da begrenzt, begehrt, teuer Kunst kaufen bei Stiftungen Art Basel Unterschiedliche Interessen von Künstler und Käufer Hohe Verkaufspreise kommen nicht bei Künstler an Ausstellungsvergütung Tee trinken Kunst, da ausgestellt, da öffentliches Interesse Kunst muss berühren Kunst akzeptieren, da ahnungslos Kleiner Kreis bestimmt was ausgestellt wird Und keiner geht hin! Neue Musik Neue Musik Neues (nicht verständlich) = Entwicklung Kunst von Gesellschaft akzeptiert: Stillstand Stillstand Neue Kunst in 100 Jahren anerkannt Gesetzgeber subventioniert neue Kunst Kunst als Kulturgut Gesetzgeber = Vertreter Volk Steuermittel für Kunst und Fußball Anforderungen von Unternehmen an Kunst Schamgefühl Muss Kunst dich berühren? Voraussetzungen, sich auf Kunst einlassen können Verweilen verändert Wahrnehmung Erst Infokärtchen lesen, dann Kunst sehen Alexander als Aufsichtsperson Kriterium Größe und Maltechnik Erster Eindruck, das Wie und Was White Painting Robert Rauschenberg Weiße Leinwand als Dekoration White Painting kaufen = Luxusproblem und Mut Genialität Genie Kunst, da Erster Kopie Hätte ich auch gekonnt! Natur im Kunstraum Kunst, da im Kunstraum Objekt in seiner Normalität = Kunst reale Schäbigkeit gemalt = genial Extrem weiter Kunstbegriff Alexanders Tipps für mich Geldwert Meine Zukunft als Künstler Künstler und Hartz 4 Günther Uecker Günther Uecker Auf den Zug aufspringen Erwartungshaltung bei Kunst (wie Mona Lisa Mona Lisa Hype) Materielle Ebene wichtig Über das Handwerk Zugang finden Tate London Jeff Koons Jeff Koons Erste Frage: Material Alltägliche in Kunst transformiert M. C. Escher M. C. Escher Jeff Koons und der Kunstmarkt Emotionalität kein Grund Große Skulpturen und große Gemälde Kunst = subjektiv Assoziationen aufgrund Größe Jeff Koons = Geschäftsmodell? Der Künstler arbeitet selber nicht mehr Idee ist entscheidend Neues wird abgelehnt, aber wichtig für Fortschreiten van Gogh Vincent van Gogh Alexanders Bilder von Richter und Rauschenberg Großes Bild von Richter Gerdie! Gerdie! Gerdie! Norbert Bisky Norbert Bisky Meisterschüler von Baselitz Georg Baselitz Richter-Fenster am Kölner Dom Materialität Materialität im Vordergrund Rakeltechnik Schaffen für Geschäftsidee Alleinstellungsmerkmal Geradenbilder als Marke Meine Angst vor Bekanntheit Geld verdienen, um sich zu verwirklichen Ideal: Kunst soll Künstler überleben Vergänglichkeit Vergänglichkeit in der Kunst aufhalten Angst / Zweifel Zweifel als Antrieb Hobbykünstler und deren Potential Einschränkung in Größe wegen fehlendem Atelier Künstler kopieren Muße faul Geld verdienen, um überhaupt Kunst schaffen zu können Alexanders Erfolgsmodell Nische suchen Geschäftsmann, kein Künstler Geldkunst Wirklich erst Geschäftsidee und dann Kunst? Alexanders Rat an Kunststudenten Kommilitone Optimal, wenn das, was ich mache, erfolgreich ist Ausdrücken, nicht Geld verdienen wollen Hochschule kann Erfolg garantieren Alexanders Theorie Kunst mißbrauchen Ich rege mich auf Meine Arbeiten Arbeit Herme Herme Alexander über Notizseite Arbeit Geradenbilder Geradenbild Geradenbild Beine und Jesus Jesus Meine neue Sicht auf eigenes Bild Unterschied Schaffender und Künstler Nische Geradenbilder Größe Geradenbild Verhüllen als Reaktion auf Geschäftsgedanken Geld verändert Kunstwerk Selbstverherrlichung und Zweifel bei Herme Kinderzeichnungen Kinderzeichnung Mein Antrieb: Zweifel Alexanders Angst Gesamtwerk Fröhlich Lebendig, da Geschäftsmodell verweigert Ich werde arm sterben Gefühl statt Geschäftsidee Größe und Herme verhüllte Arbeiten Ich bestrafe euch! Kinderzeichnungen Kinderzeichnung = Kunst? Einfachheit, Unbekümmertheit, Leben Im hohen Alter wieder kindlich Zeichnen zerstückelte Collagen = Zweifel Klassenausstellung HGB Rundgang HGB Rundgang mit Geradenporträt Schmach von Leipzig Zug fährt bald nach Leipzig abFreitag, 21. April 2017
Ausstellung Link Museum Barberini Museum Barberini, Potsdam Link über Munch Edvard Munch : mit expressiven, unwirklichen Farbigkeit beeindruckte er Malerkollegen der Brücke "Sie boten ihm 1906 […] die Mitgliedschaft an. Diese lehnte er jedoch ab, da er sich in seinem Individualismus beeinträchtigt fühlte." "Mein Muschel-Engel", Acryl auf Leinwand, 1986, Sam Francis Sam Francis (1923 - 1994) Link weiß grundierte Leinwand Teil der Arbeit Zentrum, traditionell Ort der Bedeutung und Raumtiefe, ungestaltet soll sich auf Seerosenbilder von Claude Monet Claude Monet beziehen Anfänge der Kunst Link Mein Muschel-Engel (Ausschnitt mit Handabdruck Handabdruck ), Acryl auf Leinwand, 1986, Sam Francis (1923 - 1994) mehrere Handabdrücke auf Bild entdeckt Abdrücke außerhalb Höhlenmalerei Höhlenmalerei / Felsbilder (eingraviert) wirken immer stark kindlich (durch Farbigkeit?) bei Höhlenbildern überhaupt nicht (eventuell durch Untergrund Stein / Natur?) gravierte Handabdrücke meiner Erinnerung nach auch etwas länglicher, nicht so fleischig Diplom Theorie Link gesammelte Gesprächsfetzen: "Diese Pointilismus-Bilder erinnern mich an Malen-nach-Zahlen. Werde ich mal ausprobieren!" "Ist das genial!" ("Mein Muschel-Engel", Sam Francis) "Schau, das mag Hasso Plattner sehr!" -> "Sage mal, betreibst du hier Personenkult?" -> "Ja?" zu Bild von Richter: "In den neueren Bildern ist der Rand beschmiert!" (im Gegensatz zu Arbeiten aus den 1980er) Besucherin: "Kann ja jeder!" ("Abstraktes Bild", Gerhard Richter Gerhard Richter , 1984) Link wenig später: "Das finde ich dann besser!" ("Erstes Sprießen", 1960/61, Öl auf Leinwand) Link "Dieses Hingeschmiere!" (Alexander zum selben Bild) Besucher im Ausstellungsraum: Link Link (mit Audioguide beschäftigt) Link Link Link Link Link (mit Fotografieren beschäftigt) Link Link Link Link (Massage) Vergleich Gemälde ("L'Inondation", 1873, Alfred Sisley) <-> realer Ort Link und Gemälde ("Le Havre", 1885, Eugène Boudin) <-> realer Ort Link Anfänge der Kunst Link Karneval, Öl und Sand auf Leinwand, Rufino Tamayo Rufino Tamayo malt in Fläche, nicht in illusionistischem Tiefenraum Sand lässt Farbe matt und stumpf wirken, erinnert so an Höhlenmalerei Herme Herme Link Jean d'Aire, Gips, ca. 1886, Auguste Rodin übergroße Hände und Füße Gipsausfertigungen dienten Bronzegießern als Vorlage Gesicht extrem fleischig, übertriebene Knochen, Augenhölen Link "Die Welle", Marmor, Auguste Rodin Link häufig in Marmorskulpturen Figuren nur unvollständig aus Stein herausgearbeitet betont auch Schöpferische des Bildhauers "Hier kämpfen sich die Figuren kräftezehrend aus dem Stein frei." Diplom Theorie Link (zum Gespräch mit Oma) Getreideschober, Schnee, Sonnenlicht, Öl auf Leinwand, 1891, Claude Monet bis ins 20. Jahrhundert schichteten Bauern abgeerntetes Getreide, für Winterzeit Monet bearbeitet Motiv Getreideschober in über 25 Gemälden weniger Motiv als Erfassung wechselnder Lichtverhältnisse stand im Vordergrund im Audioguide: "Das Sujet ist für mich von untergeordneter Bedeutung; ich will darstellen, was zwischen mir und dem Objekt lebt." "[Der Maler] musste sich […] von seinen Kollegen den Vorwurf anhören, er male nur Serien, um den Kunstmarkt Kunstmarkt zu bedienen. Tatsächlich verkauften sich die Serien auch sehr gut." "Aber nicht nur Monet und seine Galeristen verdienten an den Gemälden der Getreideschober, sondern auch so mancher cleverer Bauer: Denn mitunter kam es vor, dass die Getreideschober abgetragen werden sollten, während Monet sie noch malen wollte. Es kostete den Maler daher einiges, seine Motive zu erhalten." passend zu Gespräch mit Alexander: Hitlergruß beim "Jahrhundertschritt" Link Jahrhundertschritt, 1984/2006, Bronze, Wolfgang Mattheuer Wolfgang Mattheuer geschichtlicher Hintergrund: rechte Hand mit Hitlergruß, linke Hand zur Faust geballt (mit rotem Band als Zeichen für Arbeiterklasse) zwei Zeichen für zwei totalitäre Weltanschauungen (Faschismus Anti-Moderne und Kommunismus) "Zwei Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts, die mit ihrem totalen Anspruch auf den Menschen scheiterten, treffen aufeinander. Beide in einem Körper gefangen, woran dieser, durch den Riss in der Brust verdeutlicht, zu zerbersten droht. Dies versinnbildlicht den Kampf der Weltanschauungen in ihrer Gegensätzlichkeit und ihrer totalitären Parallele mit den körperlichen und seelischen Konsequenzen für den Menschen dieses Jahrhunderts."Donnerstag, 20. April 2017
Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link während Arbeit an Büste Büste Whisky Alkohol getrunken Verlaufsprotokoll Standpunkt Link 13:07: Ankunft in Werkstatt Mitarbeiter verlässt den Raum ich stelle die Whisky-Flasche auf den Arbeitstisch weiterhin Thermoskanne mit Kaffee (wasserverdünnt), Nudelsalat in Kunststoffschale, Gabel, Rekorder 13:09: Ich stehe vor der Holzbüste und vermerkte im Rekorder aktuellen Zustand 13:12: noch nüchtern 13:12: Es ist so weit. Ich öffne die Whiskyflasche und trinke einen Schluck Gemisch aus billigem und teurem Whisky, durch torfige Note nicht so scharf wie erwartet Warte auf Eintreten der Wirkung 13:14: hebe Handfräse, die vor der Büste auf dem Boden liegt, auf und lege sie auf den Arbeitstisch 13:19: Mit Zirkel Abstände Augen zu Nasenmitte, Breite Augen, Länge Nase gemessen reale Maße stimmen überhaupt nicht mit Holzbüste überein 13:20: Warte auf Wirkung vom Alkohol, in 5 Minuten wiederholen 13:25: keine Wirkung spürbar, 2 x Schluck Whisky 13:26: Spiegel Spiegelbild mit Nagel an Büste befestigt Anfang Arbeit 13:29: mir wird warm, leichtes Pochen im Kopf ich werde freier, schlage einfach einen großen Teil der Nase ab, da Breite nicht stimmt ohne Whisky hätte ich das nicht gemacht da Spiegel runterfällt schlage ich eine Schraube in die Büste 13:37: ich schwitze, ziehe den Pullover aus schlage freizügiger ganze Partien heraus hoffe, dass ich Büste nicht zerstöre, jedoch keine Hemmungsgefühle 13:43: Wirkung lässt wieder nach 13:44: 1 x Schluck Whisky plötzlich Hitzewallung 13:51: beim Schlagen Achselschweiß nach anfänglichem Abmessen nun sehr freies Arbeiten zur Abmessung verwende ich lediglich ungenauen Bleistiftstummel arbeite nach meinem Spiegelbild, nicht nach der Gipsbüste 13:52: 1 x kleiner Schluck Whisky, Flasche fast leer 13:59: weitere Schweißausbrüche Nase nun zu großen Teilen entfernt, muss nun insgesamt nach hinten hin arbeiten verlege wiederholt den Knüpfel, gehe suchend durch die Werkstatt 14:00: 1 x Schluck Whisky Lippen tuen leicht weh erneut Schweißausbruch Mitarbeiter kommt kurz in den Raum, stellt Holzleim für Befestigung linkes Ohr bereit verlässt wieder den Raum Augen folgen nicht mehr so schnell meinem Tun starker Schweiß, Geruch wahrnehmbar 14:10: 1 x Schluck Whisky wiederholt Suche nach Knüpfel, immer wieder verlegt 14:22: Bandsäge wird im Nebenraum vom Mitarbeiter gestartet Schweißgeruch Arbeiten empfinde ich als sehr befreiend sehr starke Konzentration auf Holzbüste Augen weiterhin schwerfällig Gedanke, dass ich Holzbüste eventuell bei freierem Arbeiten zerstöre, wird nebensächlich mir ist bewusst, dass expressives Arbeiten auch gutes Handwerk Handwerk vorausetzt, was bei mir noch fehlt 14:24: 1 x Schluck Whisky, in Flasche nur noch ein paar Tropfen Alkohol Augen sehr schwerfällig ruheloses Arbeiten (oder arbeiten?) folgt motiviert, ich will es besser machen sehr optimistisch, gleichzeitig mache ich jedoch jede bisher gelungene Form wieder zunichte sehe nicht das Ganze, nur noch Details dadurch wird Büste als Einheit zerstört 14:42: Wirkung Alkohol lässt nach Mitarbeiter im Raum Optimismus verschwindet langsam wieder 14:44: leicht taubes Gefühl, nicht mehr gut reaktionsfähig versuche angestreng Gesamtbild wiederherzustellen Klöpfel bei erneutem Arbeitsbeginn sofort gefunden, für mich bedeutet das nachlassende Wirkung vom Alkohol 15:03: versuche die letzten 15 Minuten alle intuitiv getroffenen Entscheidungen rückgängig zu machen Büste wird immer kleiner, Gesicht wirkt zerstückelt 15:04: überlege das Experiment abzubrechen Nudelsalat verdrücke ich gierig Mitarbeiter verlässt die Werkstatt teilweise arbeite ich ohne Klöpfel, schlage nur noch mit Beitel in Holz 15:42: interessanterweise wird mit Nachlass der alkoholischen Wirkung der Eindruck von der weiter bearbeiteten Büste besser zumindestens kann ich nicht behaupten, sie sähe schlechter aus als gestern Schweißausbrüche lassen nach kein Pochen in der Stirn mehr, Umgebung wieder vermehrt wahrgenommen 16:07: Abbruch letzter Rest Whisky verbleibt in Flasche warte nun auf Reaktion Werkstattleiter und Mitarbeiter ca. 16:30: mit dem Fahrrad nach Hause, doch etwas über Ergebnis ernüchtert Standpunkt Link Herme Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Zum aktuellen Zustand der Büste.
- [Pause.]
- Gesicht ist zweigeteilt. Die linke Seite ist noch unbearbeitet. Beziehungsweise noch mit sehr groben Schlägen.
- Rechte Seite … Da habe ich bereits mit der kleinen Fräse Fräse , oder wie man das nennt, gearbeitet.
- Ebenfalls Tränensäcke eingearbeitet. Allerdings … ähm … negiert.
- Das muss ich eigentlich nach Außen wölben!
- Und ich hab's nach innen gemacht.
- [Pause.]
- Die Nase ist ein … ein …
- Länglicher Klumpen!
- Der Mund sieht noch am Besten aus.
- Das rechte Auge … ist meiner Meinung nach zu klein geraten. Für die … ähm … Also in Proportion zu dem Kopf gesamt.
- Die … ähm … Augenhöhlen sind … ähm … zu [Zögernd:] groß.
- Rechts sind die Augen allerdings zu weit nach vorne. Das heißt, ich werd' den Kopf ein bisschen nach hinten verlagern.
- Also [Sperren: abtragen].
- Und … Der Übergang von der Nase zu den … Wangen ist zu …
- [Pause.]
- … rechtwinklig.
- Da muss ein weicher Übergang rein.
- Der … Oberkopf ist viel zu voluminös.
- Linkes Ohr ist abgeschlagen, von gestern. Wird heute vielleicht noch mit Mitarbeiter rangeleimt.
- Das rechte Ohr ist … äh … [Sperren: teilweise] bearbeitet.
- [Aufnahme Ende.]
Montag, 17. April 2017
Studienreise 中国 Link Diplom Theorie Link Gespräch mit Wei Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Im Museum of Contemporary Art, Yinchuan. Wir sehen uns [Kursiv: Salt Flats] von Mao Tongqiang Mao Tongqiang an.]
- Das ist jetzt bloß zum Testen, okay?
- Guten Tag.
- Nein Wei. Jetzt …
- Lass uns singen.
- So. [Lacht.]
- [Lacht.]
- Also wir stehen jetzt hier gerade … vor einem relativ großen Feld. Mit Sand. Traktorspuren. Und Salz drauf. Und irgendwelchen Steinen mit Geo-Daten. Wo man rumgehen kann. Mit Spiegelung. Damit das Feld höchstwahrscheinlich größer wirkt. Was hast du jetzt dazu noch einmal gesagt? Also du jetzt … Weil du hattest gerade gemeint … ähm … Für dich ist das jetzt ein Feld. Und kann das auch schon Kunst sein? So.
- Warum willkommst du nicht deine Gäste.
- [Pause.]
- Herzlich Willkommen.
- [Sperren: Mensch Wei.] Jetzt hör' doch mal auf. Ich will jetzt ernsthaft darüber reden.
- [Pause.]
- Was … Für mich ist das eigentlich ein normales Feld. Weil ich habe schon seit zwanzig Jahren hier gewachsen. Gewachsen? Aus… Aufgewachsen.
- Ja.
- Und … äh … Ich habe solche Felder als ein normal gehalten. Und … äh …
- [Pause.]
- Eigentlich … äh … in meiner Heimatstadt in … in Umgebung eigentlich … dass … Wegen diesem Salz … Felder … Das ist eigentlich sehr schwer für Pflanzen zu wachsen.
- [Sperren: Ach deshalb] ist hier Salz drauf. Auch. Vielleicht … Vielleicht. Ich … Ich … Das war jetzt meine nächste Frage. Warum haben die dann hier aber Salz drauf gestreut. Aber … du … du … du meinst, da ist Salz drauf …
- Wegen …
- … gewesen.
- Wegen dieser … äh … Wegen dieser … äh … Sand… äh … dieser Teil oder sowas.
- Okay.
- Bestand… Bestandteil. Oder so was. In dieser Sand. In dieser Felder. Das ganz schwer für die Pflanzen …
- Okay.
- … zu wachsen.
- Also hier ist … Also hier ist beim Sand der Bestandteil Salz … äh … höher als woanders.
- Deswegen kann man in … kann man in meiner Heimatstadt … äh … sehr häufig sehen, dass … äh … Felder … Sie haben viele …
- [Pause.]
- … Hälfte fertig … äh … Produkt Pflanze. Oder sowas. Direkt in unsere Felder …
- Okay.
- Gepflanzen.
- Okay.
- Nicht eine … Nicht so eine Sit [Fußnote: Samen?]. In … In … In …
- Okay.
- In Felder. Das reinzutun. Weil das sehr schwer zu wachsen.
- Okay.
- Deshalb ist hier Salz drauf. Ich hatte mich nämlich schon gefragt …
- Ich … Ich … Nicht SO viele Salz.
- Ne. Aber das … Bestandteil … zu … zu … zu viel Salz sozusagen. Und deshalb kann da eigentlich gar nichts wachsen.
- Genau.
- Okay. Und …
- Nicht gar nicht.
- Okay. Ne. Aber das zeigt ja das jetzt. Im Endeffekt. Hier. Ne?
- Mhm.
- Und deshalb hattest du jetzt gefragt, … ähm … Also warum das halt schon Kunst sein kann. Bei dir ist das ganz normal auf dem Feld. So. Dass das so aussieht. Also … Dass da nichts wachsen kann.
- Wir gehen jetzt durch ein Feld, was draußen auch ist. Eigentlich.
- [Zustimmend.] Aha.
- Was halt hier noch dazu ist, sind diese Steine. Ne? Mit diesen Koordinaten drauf. Da wissen wir jetzt aber überhaupt nicht … Oder was denkst du. Warum das …
- Ich … Ich glaube … Oder jede … Jede … Jede Felder bedeutet eine verschiedenes Länder. Vielleicht. Das hier ist … äh … in dieser … in dieser … Region.
- Na in diesen Quadrat …
- Oder sowas.
- Bei diesen Koordinaten. Das sind Koordinaten.
- Koordinaten. Das steht, dass … Vielleicht diese Felder mit dieser Koordinate steht für eine Lande. Da … Sie haben diese solche … solche Bestandteil das Felder. Und … äh … Anderes Felder besteht anderes Lander. Weil solche … Solche Lander gibt es nicht nur in meiner Heimatstadt.
- Okay.
- Sondern auch in verschiedenes Heimatstadt … äh … In verschiedenes Länder.
- Ja. Aber ganz ehrlich. Wenn man das SO einfach aufschlüsseln kann … Also ich hatte mich halt erst wirklich gefragt, warum das Salz hier drauf ist. Aber DU wusstest jetzt, dass das hier ganz ganz normal …
- Aus meinem Wissen. Ich weiß nicht, ob …
- Na ja. Aber das … Das ist ja logisch. Wir sind ja jetzt gerade in dieser Region. Oder? Und …
- Aha.
- Aber das … Das klingt für mich jetzt … zu logisch. Also zu … zu einfach. Weißt du? Wenn man … Wir gehen ja hier lang. Und die Koordinaten … Das kann ja alles sein. Aber was ist daran jetzt so, dass man sagen würde, das muss jetzt in einen speziellen Raum. Damit es noch einmal dem Besucher etwas verdeutlicht. Also warum muss das hier rein. Ist das jetzt eine Schule? Wo … Wo man lernt, wie die … ähm … äh … Dass in der Umgebung eigentlich nichts wachsen kann, wegen dem Salz? Oder was.
- Nein. Ich glaube, dass …
- Das wäre zu einfach.
- … das ist auch eine sehr traditionelle … Das Pflanzenweise. Oder sowas. Das ist so mit dieser … dieser … dieser Autos. Das … Dieser Spur. Das kann man auf dieser Land … Feld … diese Autospur sehen.
- Mhm.
- Das … Diese Traditionelle. Diese Pflanzenweise. Das in meinem Heimatland für diese so schwer. Ach … Ich weiß …
- [Sperren: Nein.] Du hast recht. In [Sperren: diesem] Feld sind diese … äh … Spuren von diesem Traktor. Komm mal mit.
- [Pause.]
- In [Sperren: dem] Feld … sind diese … äh … diese traditionellen höchstwahrscheinlich. Weißt du? Wo man … Wo man die kleinen … Gräben gemacht hat. Um da die Samen reinzumachen.
- Ach so. Oder das steht eine verschiedenes Prozess. Also die erste Prozess. Die zweite Prozess …
- Na ja. Ne. Ich würde jetzt eher sagen, … Das mit diesen Koordinaten. Dass das woanders ist als hier. Und hier … ähm … hat … hat man das halt noch so gemacht. Mit diesen … äh … mit dem Sähen. Ne?
- Aha.
- [Pause.]
- Okay. Aber die Frage ist jetzt halt trotzdem: Warum … Wenn man das so aufschlüsseln kann … Warum ist das jetzt hier in einem Museum. Warum ist das jetzt zeitgenössische zeitgenössisch Kunst!
- Ja.
- Wir können das genauso gut draußen sehen.
- [Pause.]
- Das … äh … Eigentlich für viele Leute, sie kennen nicht das … Sie finden … Sie hatten das ganz … als eine ganz normale Dinger. Und sie haben gar keine … Sie wollen gar keine Salz zu beobachten. Oder zu gucken. Wie das funktioniert. Jeder hat das … äh … als eine normale Dinger. Aber das eine … Für eine Künstlersperpektive, das … sie finden das … Das … Wenn niemand das … Wenn niemand … Dieses Feld werde be… beobachtet. Das … Das auch … Kann man …
- Also. Also … Also du meinst, … äh … die Kunst besteht eigentlich darin, dass die darauf aufmerksam machen. Dass es so ein …
- Ja. Ja!
- … Problem gibt.
- Ja!
- Und das man das normaler Weise gar nicht mehr wahrnehmen würde.
- Mhm.
- Und deshalb muss es in einem speziellen Raum sein. Damit die Leute wieder darüber nachdenken.
- Ja. Das auch … Aus meinem Wissen.
- Okay. Ne. Ne. Das verstehe ich jetzt auch. Nur … Das ist für mich dann so eine Art … [Sperren: Schule]. Also dass dir etwas beigebracht werden soll. Weißt du? Und … Ich weiß …
- Wie manches Tier. Sie sind …
- Ausgestorben, oder …?
- Ja. Ja.
- Aber das ist für mich jetzt noch nicht … ähm … mit … mit Kunst irgend… Was auch immer Kunst ist. Aber weißt du? Das ist dann im Endeffekt … Dir … Dir soll etwas beigebracht werden.
- Mhm.
- Aber das … Da fehlt ja noch irgendwie … Was geheimnisvolles. Oder … Oder … Oder etwas Ungeklärtes. Oder so.
- Mhm.
- Das verstehe ich jetzt noch nicht.
- [Pause.]
- Okay. Wir können ja mal weitergehen.
- Tschüß.
- Muss man auf [Kursiv: Done] drücken, oder hier?
- [Aufnahme Ende.]
- [Vor der Installation wird in einem Video gezeigt, wie der Künstler die Felder bearbeitet hat.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Mhm?
- Was ist?
- [Sperren: Nein!] Du hast jetzt genau das gesagt, was drinne ist. Und wir haben es im Video gesehen. So. Mehr … zeigt uns das Video erst einmal nicht. Wie es abgetragen wurde. Und ins Museum geschafft wurde. [Sperren: Hier] steht jetzt, in dem Text: [Kursiv: The spirit and sot however sprit and dispirs. Freedom is the only coordinate the heart can choose.]
- Sie wollen das übertrieben zu sagen. Dass … Wegen freedom. Hier. Das ist vielleicht deine drinneste Entscheidung. Ist auch so wie diese latidude und longtidude.
- [Sperren: Ja aber siehst] du denn dieses mit dem [Kursiv: Freedom is the only coordinate the … the … heart …]
- Das ist zu … zu … zu … zu in Gehirn Gehirn Dinger. Das kann man eigentlich durch diese Dinger nicht … das …
- Ja das meine ich ja. Also in dem Text jetzt steht etwas drinne, was wir gar nicht … ähm … sehen können. Oder was wir gar nicht … äh … wahrnehmen. Wenn wir in dem Raum drinne sind. Da … da nehmen wir halt einfach bloß auf: Das ist ein Feld. Bla bla bla. Aber dieses mit dem freedom und so weiter und so fort, dass … dass … Also ich habe das nicht gesehen. Hast du das gesehen?
- Ja. Ich meine, dass ist eine Künstlerswerk. Aber wir können das … Normale Menschen … können das nicht … äh … verstehen.
- Ja aber [Sperren: wir] sind doch die Besucher. Und für die Besucher wurde das ja gemacht. Diese ganze Aktion.
- Mhm.
- Und das wundert mich eben.
- Mhm.
- Aber gut, dass du das auch nicht wahrnimmst. Weil ich sehe das nämlich nicht.
- [Pause.]
- Das ist dann wieder diese Interpretation, die der Künstler hat. Oder der Kurator kuratieren hat. Oder so. Aber die bei dem Betrachter vielleicht überhaupt nicht ankommen. Außer das steht im Text drinne. Wie hier. Ich sehe es immer noch nicht.
- [Kursiv: Freedom is the coordinate.] Und hier: auch freedom.
- Koordinate?
- Ja.
- Das … Das Herz kann auswählen.
- Ja.
- Oh mein Gott Gott .
- [Aufnahme Ende.]
- [Vor einem Beschreibungstext zu einer anderen Arbeit.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Sag einfach, was du eben gesagt hast.
- Sie haben hier zu hochwertig geschrieben. Und so wie Menschen eine Literatur lesen. Und … äh … lest. Lest? Egal.
- Lesen.
- Lesen.
- Ich verstehe nämlich das Englische auch nicht. Weil da mir zu viele Begriffe oder zu … Das ist zu verschachtelt.
- [Pause.]
- [Sperren: Euh.]
- [Aufnahme Ende.]
- [Vor einer anderen Arbeit, die sehr einfach gemalt ist.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Das … äh … kann ich auch malen. Das ist so wie letztes Mal. Dass … ich habe bei dir eine … eine Gemälde gemalen. Das mit ganz einfach Linie. Mit ganz einfach diese Farbe aus … Dinger Stoff. Und … äh … Ja. Das … Ich glaube, dass kann jeder das machen. Aber vielleicht die Bedeutung hinter dieser Bilder kann man das nicht … äh … Jeder hat eine verschiedenes Gedanke.
- [Aufnahme Ende.]
- [Wegen unsichtbaren Grenzen, meine Gedanken dazu.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Das ging so weit, dass ich … äh … eine Aufsicht fragte: Äh … Can I sit down?
- Als ich einen Stuhl sah und ich nicht wusste, ob man sich da jetzt hinsetzen darf oder nicht.
- So, wie, dass es keine Abstandslinien oder so gibt. Dass man weiß, man darf nicht an die Arbeit ran.
- Zuerst sieht es nämlich frei aus. Als dürfe man sich hier ranbewegen. Und danach wird man dann noch von der Aufsicht gestoppt!
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 16. April 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Weißt du, was ich glaube? Wonach es aussieht?
- [Zieht Rotze hoch.] Na da sind aber Arbeiten drinne, die ich gemacht habe.
- Ja. Das mag ja sein.
- Gute Arbeiten!
- Aber hier … Sechsundsiebzig mal fünfzig.
- Das … Das ist ein Doppelporträt.
- Weißt du, was ich glaube?
- Von mir.
- [Pause.]
- Erst der Erfolg Erfolg . Dann … Dann … Von wegen … äh … ähm … Ich [Sperren: hasse] euch dafür, dass ihr …
- Aber die Geraden …
- … mir hier jetzt Erfolg zuschreibt.
- [Laut:] Das hab' ich nicht gesagt!
- Und … Pass auf … Pass auf …
- Ich bestrafe euch!
- Ich [Sperren: bestrafe] euch.
- [Sperren: Nein!]
- Ich bestrafe euch mit Verhüllung verhüllt .
- [Sperren: Nein!] Das stimmt nicht!
- Und weißt du? Wenn du jetzt die selbe Größe verhüllt hättest … Und zwar die Beingröße. Fünfzig mal einhundert. Dann hätte es … Wäre es vielleicht ehrlicher gewesen. [Sperren: Aber] … Du spielst mit uns. Und dann kommt auf einmal … Dreißig mal dreißig, verhüllt. [Sperren: Weil] … Weil du [Sperren: drohst] nur mit der Verhüllung. Und was kommt danach? Die [Sperren: vier] Meter! Ja? Das war sozusagen nur die … das … das … der … Zwischenschritt. Zwischen achtzig Zentimeter und vier Meter. Ja? Und … äh … Du … Du [Sperren: drohst] uns einfach nur mit der Verhüllung. Und deswegen …
- Die wird wiederkommen! Ich bin mir ganz ganz sicher.
- Und deswegen ist das einfach nicht ernst zu nehmen. Diese Verhüllung.
- [Sperren: Oh] … Aber [Sperren: sowas] von ist die ernst zu nehmen.
- Ja.
- [Sperren: Meine] Vorstellung, als ich das gemacht habe, die war: Bis zum Lebensende ich werde das machen.
- Ich weiß. Du hattest mir das auch mal erzählt und wolltest …
- Und bei den Geradenbildern auch! Und bei den Kinderzeichnungen Kinderzeichnung auch! Das sind immer … Während ich es mache …
- Okay. Gehen wir zum nächsten über! Oder hast du noch eine Frage dazu?
- [Lacht.] Nein, du kannst zum nächsten …
- [Pause.]
- Kinderzeichnungen
- Das sind die Kinder… kindlichen Zeichnungen. Die ich halt in den letzten Monaten gemacht habe. Du musst jetzt nicht alle durchgehen. Einfach … Das reicht ja. Da war ich bei Oma essen. Ähm … Da waren Fliegen. Da war ein Baum, den ich geschnitten habe.
- Pass auf. Ähm.
- Und … Aber … Warte mal … Aber … Nur damit du das … Das musst du jetzt immer im Zusammenhang mit den Geradenbildern, mit dem Erfolg, mit den verhüllten Arbeiten … Das komplett zurücknehmen … Und den Kinderzeichnungen, wo ich wieder versuche von vorne … naiv … anzufangen …
- Ja. Ja.
- Das ist so geil! Warte! Diese [Sperren: Abfolge]! Diese … Dieses … Aaah! Das gefällt mir! Tut mir leid! [Lacht.] Okay. Erzähle. Du machst das Interview.
- Was möchtest du denn wissen?
- Was ist dein Eindruck davon. Oder was … Was ist … äh … Was siehst du da. Ist das schon für dich Kunst? Oder ist das bloß Ge… Gekrakel. Ist das … Ist das kindisch? Ist das … Ist das ernst zu nehmen?
- [Pause.]
- Ähm.
- Ist das … Ist das bescheuert? Ist das … Ist das total klar, dass das kommen musste? Ähm … äh … Erkennst du den Weg?
- Ähm.
- [Pause.]
- Wenn es ausgestellt werden würde, dann würde ich ja nur diese Kinderzeichnungen sehen. Und nicht diese Entwicklung. Dort.
- Ja.
- Es … äh … Weil selten wird ein Ge… Gesamtwerk gezeigt. Das macht man eher posthum.
- Ja.
- Aber zu Lebzeiten ist das ja eher ungewöhnlich.
- Dann müsste man auch noch Text dazu schreiben.
- Äh.
- Was das mit dem zu tun hat. Das sieht man ja normalerweise nicht.
- Ähm. Wenn du …
- Das erkennst du jetzt, weil ich es dir sage.
- Kinderzeichnung = Kunst?
- Wenn du jetzt jemand Fremden fragen würdest: Ist das Kunst. Würde ich halt immer sagen: Ja mensch, … Kinderzeichnung, … äh … Naivität, … ähm … Einfachheit … äh … äh …
- Ja! Wieder zurück zum Leben! So und … Nicht so auftrumpfen hier.
- Einfachheit, Unbekümmertheit, Leben
- All die Stichworte würden einem einfallen. Und vor allen Dingen … äh … würden viele auch, vielleicht auch ich, denken: Äh … Nee. Ich nicht. Und das will ich auch begründen. Würden denken: Kann ich auch! Kann meine dreijährige Tochter sogar besser. Ja? Äh … Aber … äh … Eben genau diese Einfachheit, diese Unbekümmertheit, dieses … diese abstrakten Dinge im Leben. Die Kompliziertheit des Lebens können nur Kinder so vereinfacht darstellen. Und ich merke es an der Rechtswissenschaft. Das ist oft schwierig, diese komplexen großen Zusammenhänge … äh … mit kleinen Worten … äh … äh … einfach darzustellen. Deswegen haben wir auch populistische Menschen. Wie sie jetzt gerade in den USA …
- Mhm.
- Oder auch in Italien und so … Gerade … Oder auch in Frankreich … an die Macht kommen. Äh … Haben es momentan so einfach. Weil Menschen sich überfordert fühlen. Von …
- Mhm.
- … von der Schnelligkeit des Lebens. Und … Durch das … Durch die Medien … Durch das Internet wird das alles komplizierter. Ähm … Und … ähm … Ich bin kein … kein Zeichner. Ich kann weder gut zeichnen. Noch schlecht zeichnen.
- Ich kann auch nicht gut zeichnen. [Lacht.]
- Deshalb habe ich das …
- Ich kann [Sperren: gar nicht] zeichnen. So. Und … ähm … Ich beneide jeden … äh … Ja. Ich hatte das mal gemacht … ähm … Mit … Mit dem vier … Mit meinem vierjährigen Neffen. Ähm … Tiere zeichnen. Ja? Und … äh … Die … Die …
- Psychologie … Ja.
- … gehen so unbefangen ran. Die können besser … Er kann besser ein Ti… einen Esel zeichnen. Oder ein Huhn. Als ich! Weil ich viel zu kompliziert … Eine Kuh. Ja? Weil ich viel zu kompliziert denke. Und anderen Menschen geht das genauso.
- Mhm.
- Da … Da kommt dieser Perfektionismus durch. Ähm … Und wenn man sagt: Zeichne doch mal bitte kindisch. Wirklich kindisch. Und nimm auch Farben die Kinder verwenden.
- Mhm.
- Ja? Äh …
- Und das Blattformat. Und so weiter.
- Genau. Dann sieht es unecht aus. Weil ich komme nicht mehr in diese Schiene rein.
- Das …
- Und deswegen finde ich halt … Ist das auch eine Art von Kunst … ähm … Zum einen. Äh … Sieht man es ja auch bei Kinderbuchautoren. Eben genau so zu zeichnen, wie es Kinder auch …
- Das ist …
- … verstehen können.
- … schwer.
- Und es ist schwer.
- Also am Anfang ist es sehr sehr schwer. Wieder Sachen loszulassen.
- Ja.
- Ich habe sogar ein Video von mir, … äh … was ich aufgenommen habe. Wo ich gezeichnet habe. Und … äh … Wo ich halt aufnehme, … äh …
- Ja.
- … wie ich kindisch tue. So: [Mit hoher Stimme:] [Sperren: Naaa] … Dann mache ich [Sperren: Diiies]. Und so … Weißt du?
- Ja.
- Damit ich da wieder reinkomme.
- Und weißt du? Mich würde … Mich würden diese Zeichnungen, die ich hier sehe, würden mich extrem beeindrucken, wenn ich in eine Ausstellung gehe …
- [Sperren: Riesengroß] sehe!
- Nein nein!
- Ach so.
- Nein nein. Und ich weiß … Nein. Gar nicht. Gar nicht mal.
- [Lacht.] In meiner Vorstellung war die ganz groß.
- Im hohen Alter wieder kindlich Zeichnen
- Und ich weiß, der Künstler ist sechzig siebzig Jahre alt.
- [Sperren: Ach! Oh!] Ich will siebzig Jahre alt werden und [Sperren: dann] die kindlichen Zeichnungen … [Sperren: Danke!]
- Und dann …
- [Lacht.]
- Und dann …
- Das ist eine Geschäftsidee!
- Dann wäre ich wirklich beeindruckt.
- [Sperren: Oh geil!]
- Hier hat jemand, der … der gelebt hat …
- [Sperren: Ja!]
- Der sich entwickelt hat … Der sich …
- Wieder zum Ursprung Ursprung zurück.
- Der … Der auch so beeinflusst worden ist. Im Leben. Ja?
- Ja.
- Unsere Handschrift verändert sich zum Beispiel im Laufe …
- Ja.
- … des Lebens. Ja?
- Ähm.
- Oder wieder zur Einfachheit.
- Zum Beispiel … Weil ja heute viele mit dem Computer schreiben, haben … können sie gar nicht mehr schreiben.
- Ja. Ich kann nicht mehr richtig schreiben.
- Ja. Und man hat auch keine gute Schrift mehr … Und sowas. Ähm … äh … Umso mehr würde es mich beeindrucken, wenn ich weiß, dass der Künstler eben alt ist. Ne?
- Ich werde glaube ich gar nicht so alt.
- Dieses Alter erreicht hat.
- Ich werde … Mit achtzig … Ich [Sperren: verspreche] es dir … Ich werde mit achtzig noch … äh … noch einmal anfangen zumindestens ein paar kindliche Zeichnungen zu machen.
- [Pause.]
- Also diese Vorstellung … Weißt du? Als ganz alter Mann … Kurz vorm Sterbebrett wieder so kindlich zu zeichnen … Das kann zwar eine Angst ausdrücken. Jetzt. Aber es kann auch einfach wieder zurückgehen. So.
- Mhm.
- Und gleichzeitig wirst du ja Motive haben, als … als alter Mann, die ein Kind nicht hat. Ne? Du erlebst Sachen, die du dann festhältst. Oder so. Das machen ja Kinder auch nun einmal. Ihre Eindrücke und so. Du wirst sie [Sperren: anders] festhalten. Aber eben in einem sehr einfachen Stil.
- Ja.
- [Pause.]
- [Schauen sich ein weiteres Geradenbild Geradenbild an.]
- Und die ist halt bis zur Decke. Deshalb gucke ich da auch so runter. Ein bisschen.
- Mhm.
- [Pause.]
- zerstückelte Collagen = Zweifel Zweifel
- Das sind Collagen, die ich gemacht habe. Die haben alle … Weißt du … Auch diese … diese Collage Collage mit den Zerstückelungen. Das ist immer so dieses Zweifeln … so an … äh … äh … an dem Konzept Künstler. Weißt du … Was … Was bin ich da eigentlich jetzt. Und sich halt immer wieder so … äh … zu verformen halt.
- Ja.
- Hast du bei deinem HGB-Rundgang auch … äh … äh … ähm … ähm … Dinge anderer Studenten fotografiert? Das ich mir das mal angucken kann, was andere machen?
- Zweitausendvierzehn gab's halt ein HGB-Rundgang, da habe ich ein paar … Ja. Gehe mal auf "HGB-Rundgang".
- Hier oben. Ja. Weil mich würde mal interessieren, was andere machen.
- Klassenausstellung Rundgang mit Geradenporträt
- Ach so. Da gibt es ja die Klassenwebsite. Die könnte ich dir mal zeigen.
- Mhm.
- [Tippgeräusche.]
- Kannst du mal hochgehen? Die Auss… Nee nee … Da! Das.
- [Pause.]
- Ja.
- [Pause.]
- Und dann mal auf Ausstellungen.
- [Pause.]
- So und das war zum Beispiel die, wo das Geradenbild war. Über dem Waschbecken. So. Das sind die Arbeiten von den anderen. Da kannst du auch noch weiter gehen. Nächstes Bild. Und so.
- [Pause.]
- Da hängt meine! Über dem Waschbecken!
- [Pause.]
- Schmach von Leipzig
- Das war die [Sperren: Schmach!] [Lacht.]
- Was ist das hier hinten?
- Das ist eine große Arbeit … [Lacht.]
- Gefällt mir!
- Äh … Der Typ gefällt mir! [Sperren: Äh!] Das wieder streichen aus dem Ding [Fußnote: Aufnahmegerät] hier!
- Beides! Wahrscheinlich. [Lacht.]
- [Ganz leise:] Wir waren im selben Bett in Venedig.
- Aha.
- Das war der.
- Das ist … Was … Was verwendet er dafür für eine Technik?
- Das ist einer … Der würde dir gefallen. Weil der sucht nämlich auch nach neuen Formen. Glaube ich. Irgendwie. Und das hat das mit einem Feuerlöscher Feuerlöscher rangespritzt. Und so.
- Hat der auch einen Namen? Wie heißt der?
- Nee. Das sage ich nicht.
- Na sonst könnte ich mir den Namen googeln und …
- Nein!
- Vielleicht.
- Nein!
- Sogar schon Stücke von ihm sehen!
- Nein! Du sollst von [Sperren: mir] kaufen. Nicht von ihm. [Lacht.]
- [Lacht.]
- Nein, aber …
- Gefällt mir.
- Äh … Wir hatten … Warte mal! Wir hatten … ähm … äh … Ich habe da manchmal so Zitate hin … hingehangen. Von irgendwelchen Künstlern. Oder aus Büchern, wo es … wo es dann hieß, von vor hundert Jahren, … äh …
- Ja.
- Äh. Ich … Ich möchte von meinen Artgenossen abgelehnt werden. Und so weiter und so fort. Und wir hatten da ganz ganz kurz Kontakt so darüber, dass er auch irgendwie so auf der Suche nach …
- Durfte er sich aussuchen, wo … wo … wo er ausstellt?
- Das war ein ganz großes Konfliktding. Bei mir. Denn die großen Arbeiten … die brauchen den Platz. Und die werden dann natürlich … ähm … zuerst aufgehangen.
- Ja.
- An der Stelle, wo sie gut aussehen.
- Ja. Ich weiß.
- Und da … [Sperren: Meins] war so klein, dass es mit anderen kleinen erst in der russischen Hängung sein …
- Ja.
- … sein … äh … sein sollte. Und deshalb habe ich es ja auch rausgenommen, während die ganze Klasse drinne war. Und dann gab's eine große Auseinandersetzung.
- Ja.
- Dann wurde es halt über das Waschbecken gehangen.
- Das ist … Das ist übrigens … äh … äh … [Sperren: genial], dass er das so gewählt hat. Weil alle anderen Arbeiten sind mehr oder weniger schwarz weiß. Ja?
- Ja. Ach ja. Das ist auch noch seine. [Fußnote: Styropor-Skulptur.]
- Okay. Das nehme ich mal weg. So. Auf jeden Fall … Dieser Raum weiß. Schwarze Jalousien. Nur dieses Holz und so. Da fällt das natürlich auf. Wenn man sich vorgestellt hätte, hier hängt noch ein farbiges und hier …
- Nee. Das … Das gänge gar nicht. Nee nee.
- Und auch die Höhe. Finde ich, ist …
- Ja.
- … spannend. Weil … äh … Normalerweise … würde ich erwarten, dass solche großen Bilder auch höher gehängt werden.
- Wirklich?
- Äh … Ja.
- Ich dachte die werden noch tiefer gehangen.
- Äh … Also hier ist das halt das Clevere … Also noch tiefer ist schwierig. Weil … Weil dann können welche mit den Füßen dagegen stoßen.
- Okay.
- Und die große Kunst würde beschädigt werden. Äh … Also auch Gerhard Richter Gerhard Richter hängt höher als das hier. Äh … Und … äh … ähm …
- Unser Gerdi.
- Ähm … Der Vorteil ist natürlich, weil er das so flach gehängt hat, … äh … steht man direkt mittig.
- Ja.
- Vom Blick her.
- Das stimmt.
- Und dadurch wirkt es größer.
- Größer. Ja.
- Und deswegen ist das clever. Wie er es aufgehängt … Hätte er es auf sechzig oder auf einen Meter hoch gehängt, …
- Ja.
- … hätte es eine andere Wirkung gehabt. Und es hätte kleiner gewirkt.
- Das wirkt richtig klein, wenn du davor stehst. [Fußnote: Das Geradenbild über dem Waschbecken.]
- Richtig. Weil es ist zu hoch gehängt.
- Ja aber es ging nichts mehr anderes.
- Ja.
- Und … Und das war das Einzige, was noch der …
- Und das ist eben clever gemacht. Von ihm. Also er scheint vieles richtig zu machen.
- [Sperren: Das] war übrigens mein … äh … meine Kritik an … an dem ganzen Ding. Oder … Oder … Oder danach wusste ich: Beim nächsten HGB-Rundgang musst du was richtig Großes machen. Weil, wenn es groß ist …
- Ja.
- … dann muss es irgendwo aufgehangen werden, wo … wo es zentral ist. Alles andere sortiert sich dann danach.
- [Pause.]
- Die hat zum Beispiel eine extra Position da bekommen. [Sperren: Da] hätte mein Bild hängen sollen. Aber das passt dann nicht mit dem schwarzweißen … äh … Glocken da oben.
- Ja. Das war Moritz. Ne?
- Nein. Das hier.
- Ach so.
- Du musst hier nicht rumraten! [Lacht.]
- Nee. Ich dachte so … Ich frage einfach mal. [Lacht.]
- Ja.
- [Pause.]
- Und das ist hier Johannes? Oder was?
- Mensch, frag mich doch jetzt hier keine Namen ab! [Lacht.]
- [Lacht.]
- Die hängen da alle in der russischen Hängung. Rechts.
- Ja. Okay.
- Nee. Das heißt nicht russische Hängung. Sondern Petersburger Hängung Petersburger Hängung .
- Mhm.
- Mehr Bilder gibt's da nicht.
- Wer war denn das jetzt hier? Der das gemacht hat?
- Na …
- Mehr Bilder gibt's nicht? Also …
- Nee, anscheinend … Ich habe aber auf meiner Seite noch zwei drei Bilder …
- [Pause.]
- [Tippgeräusche.]
- Hier … Die letzten Einträge sind ja von Zweitausendsiebzehn. Wo ich mir schon einmal Gedanken mache, was ich ausstellen will. [Leiser:] So kindliche Zeichnungen.
- [Tippgeräusche.]
- Da ist vielleicht noch ein Bild.
- [Tippgeräusche.]
- Das bin ich. Das ist Simon.
- Und Simon hat das hier gemacht?
- Nein!
- Ach so. Warte mal. Das hier vorne. Das sieht interessant aus.
- Die hat auch dann … ähm … den Sächsischen Preis bekommen. Oder so. Was du vorhin gesagt hattest.
- Ja.
- Dass halt jedes Bundesland oder so halt solche Preise vergeben muss. Soundsoviel Geld für Kunst zur Verfügung hat.
- Ja.
- Ausgeben muss.
- Und … Was ist sein Werk?
- Von ihm?
- Mhm. Für das er den Preis bekommen hat?
- Nee. Nicht er. Das war eine sie.
- Ach so. Ist das eine Art Rosttechnik, die er dahinten verwendet hat?
- Eine was für eine Technik?
- Rost.
- Was ist das.
- Man kann … äh … Farben … äh …
- Nee. Der hat das mit Feuerlöscher …
- … mit … mit …
- … gemacht.
- … speziellen Chemikalien …
- Okay.
- … äh … rosten lassen.
- Okay.
- Und dann sieht das aus wie Rost.
- Okay. Nein. Der hat das … Feuerlöscher.
- Und eine total geniale Sache. Die ich mal … die du mal ausprobieren musst. Ähm … Zum Beispiel … Das hier zum Beispiel. Wäre viel cleverer gewesen, wenn er statt Gold …
- Ach du meinst hier vorne.
- Ähm.
- Das war eine sie!
- Ja. Auch … Nein nein. Ich meinte …
- Ach so.
- … schon diese … Rosttechnik. Ist speziell für Leinwände. Wo man … äh … die Farbe aufträgt, dann … ähm … irgendwelche Chemikalien und dann … ähm … chemische Prozesse entstehen.
- Ja.
- Und dann sieht das aus wie Rost.
- Ja.
- Äh … Und … Und ich hätte zum Beispiel … So einen, so was menschliches, sowas weiches, hätte ich metallisch dargestellt. Das ist ja hier dem Gold so …
- Ja.
- … nachempfunden. Allerdings … Gold ist zu billig, in dem Moment Moment . Ähm … Sondern …
- Du. Die Arbeit hat mich gar nicht so interessiert.
- Ich hätte … Ich hätte das ganze rostfarben gemacht. Ja?
- Ja.
- Weil es dann … ähm … Weil dieses metallische …
- [Pause.]
- Nee aber … Hast du noch eine?
- Nee. Ich glaube, das war's. Was ich da drauf habe.
- Okay. Okay okay okay.
- Das hier war aus einer Zeitung.
- Ja.
- Ich war in der Zeitung!
- Zug fährt bald nach Leipzig ab
- Okay. Neunzehn Uhr siebzehn. Wir müssen neunzehn Uhr fünfzig los …
- Boah. Krass. Ne?
- Das heißt, in dreißig Miiinuten.
- Gibt's denn noch ein Schlusswort hier eigentlich? Ich frage das jetzt …
- Ich weiß ja nicht, was … was du noch wissen möchtest.
- Na … Ich weiß jetzt, was du … ähm …
- Was du … Darf ich mal eben auf deinen Notizzettel …
- Ich muss auch noch einmal gucken.
- Was so alles …
- [Pause.]
- Ähm.
- [Blätterrascheln.]
- Es geht nicht darum, was der Interviewpartner denkt!
- [Lacht.] Es geht nicht darum, was der Interviewpartner denkt. Das bist [Sperren: du], oder?
- [Lacht.]
- [Lacht mit.]
- [Lacht lauter.] Jetzt weißt du meine eigentliche … [Lacht.] Ich wollte meine eigene Stimme hören. [Lacht.]
- [Blätterrascheln.]
- Kann ich das dann hier jetzt beenden?
- Äh … Ich weiß ja nicht, ob du noch eine Frage hast.
- Ach so. Na … Na weil … Wie kann man … Willst du … Nee. Keine Zusammenfassung. Wir haben das jetzt ja. Du musst das jetzt nicht mehr sagen.
- Die Schwierigkeit wird sein, aus den vielen Dingen …
- [Lacht.]
- … etwas zu machen!
- Ich bin jetzt Wochen beschäftigt damit.
- Das ist es.
- Na ich werde jetzt erst einmal ab … Na wie heißt das … Das hier abschreiben. Oder wie heißt das?
- Mhm. Das sind dann hier … Ja weiß ich nicht. Dreihundert Seiten …
- [Sperren: Dreihundert?]
- Das kannst du nicht …
- Aber Interviews machen doch ständig die Leute. Du.
- Aber das … Überlege mal. Wir haben jetzt hier vier Stunden gesessen. Und … äh …
- Mit Kanzlern würde doch auch vier Stunden geredet werden.
- Über … Ja. Aber das … Also das alles abzutippen … Ist zu viel. Das …
- Aha.
- Das kannst du voll …
- Aha.
- … vergessen.
- Ich mache kein Diplom.
- Ja. [Atmet tief ein.] Jaaa. Ich glaube … Ich glaube schon, … Gibt's hier auch eine Seite zwei? Wenn es eine Seite eins gibt? [Blättert.] Ähm …
- Hier oben.
- Ja. Ich glaube … Also alles das, was du aufgeschrieben hast … darüber haben wir auch gesprochen.
- Ja. Denke ich auch.
- Und zwar nicht in dieser Reihenfolge …
- Nee. Aber das waren ja … Ich wusste halt so …
- Aber …
- … was so …
- … das haben wir gemacht.
- [Pause.]
- Ist es okay, wenn ich … wenn ich diese mp3-Datei da auf meine Seite tue? Und ich würde deinen Namen aber noch vorher … äh … rausschneiden? Wo der auftaucht?
- [Pause.]
- Wenn du jetzt nicht genannt werden willst.
- [Pause.]
- Ich nenne dich Alexander. In der Diplomarbeit.
- [Lacht.] Ja. Äh …
- Das geht doch, oder?
- Kannst du …
- Alexander ist jetzt nicht … äh …
- Ja. Kannst du … Kannst du machen. Ja.
- Und die mp3-Da… Also da habe ich dich zweimal Alexander [Fußnote: Nachname aus Transkription entfernt] genannt. Jetzt dreimal!
- [Lacht.]
- [Lacht.] Das ich das halt einfach raus … also einfach rausschneide. Oder so. Ich weiß nicht?
- Äh … Ja. Das solltest du schon.
- Ich würde halt …
- Das solltest du schon.
- Okay.
- Weil … Weil wir ja teilweise …
- Genau.
- … über private Dinge …
- Genau. Genau.
- … gesprochen haben. Und deswegen sollte es schon so sein.
- Nur … Alexander … oder ein Synonym? Oder … Ist mir egal!
- Alexander.
- Da müsste ich jetzt aber immer deine …
- Alexander ist okay.
- Okay.
- Mhm.
- Ich meine … Dich kennst jetzt da niemand. Und so. Das ist …
- Mhm.
- Ich will es jetzt nicht auf meine Seite stellen, damit das andere unbedingt anhören. Sondern das ist halt … Weißt du? Dieser ganze Prozess, den siehst du da ja jetzt. Wie das da hin gekommen ist. So mit der Herme Herme und so. Das gehört einfach irgendwie mit dazu.
- [Pause.]
- Der eine, der das nicht wollte, mit dem hatte ich halt eine kurze Auseinandersetzung. Seine … Seine Notizen sind jetzt verhüllt. Auf der Seite. Die sind geschwärzt.
- Ach so. Du hast schon einmal so ein Interview gefügt, oder was.
- Nee … ähm … Einer hat mir seine Meinung gesagt. Und der fand das dann halt nicht gut, dass ich die … ähm … da raufgetan habe.
- Mhm.
- [Pause.]
- Warte mal ganz kurz.
- [Pause.]
- [Tippgeräusche]
- Was war da oben, wo Alexander stand?
- Na Alexander besuchen. Heute. In Potsdam.
- Ach so.
- Das ist … äh … eine Notiz, … ähm … wo sich zwei Mitarbeiter … ähm … unterhalten.
- Ach das. Ja. Darüber … Das hattest du schon gesagt.
- Und das ist die … äh … diese Notiz von dem Typen.
- Mhm.
- Der nicht …
- Mhm.
- … erscheinen will. Was ich nicht verstehe. Weil er bloß … ähm … mit Sebastian da markiert ist. Und nicht mit seinem vollen Namen. Und so. Aber okay.
- Okay. Dann können wir das Interview beenden!
- Okay.
- [Klickgeräusche.]
- Um neunzehn Uhr einundzwanzig.
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 14. April 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link- Na lass uns mal hier … Am Eingang ist glaube ich ein Richtiger.
- [Blätterrascheln.]
- [Schrittgeräusche.]
- Ich frage mal gleich!
- Na das ist eine richtige.
- Woher willst du das wissen?
- Das sieht man doch.
- Ist das der richtige Feuerlöscher Feuerlöscher ?
- [Laut, zur Aufsicht gewandt:] Ist das der richtige Feuerlöscher?
- [Aufsichtsperson kommt näher.]
- [Nicht verständlich, evtl. "Das müsste der richtige sein".]
- Okay. [Lacht.]
- Gespräch mit Aufsicht, nicht verständlich
- [Nicht verständlich.]
- Na ja. Das heißt ja nichts. Da muss ja auch nichts drinne sein!
- [Lacht.]
- Das ist schon der richtige.
- Okay.
- [Nicht verständlich.]
- Okay.
- [Nicht verständlich.]
- Mhm?
- [Nicht verständlich.]
- Ach so!
- [Nicht verständlich.] Original. [Nicht verständlich.]
- Ja.
- [Nicht verständlich.]
- Okay.
- [Nicht verständlich.]
- Der ist aber nicht geöffnet.
- [Nicht verständlich.]
- Okay.
- [Nicht verständlich.]
- Okay.
- [Nicht verständlich.]
- Mhm.
- [Nicht verständlich.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Können Sie noch einmal dieses Hammerdings hier anmachen?
- Kann ich noch einmal anmachen.
- Okay!
- [Nicht verständlich.]
- Nee. [Nicht verständlich.]
- [Nicht verständlich.]
- [Laute Geräusche. Hammer und Bohrer schlagen gegen Styropor. Geräusch wie bei Kreide an Tafel.]
- [Nach einer Weile.] Reichts?
- Ja.
- Danke.
- [Lautes Leerlaufgeräusch vom Bohrer.]
- [Nicht verständlich.]
- Ja.
- [Nicht verständlich.]
- Mhm.
- [Pause.]
- [Nicht verständlich.]
- Mhm.
- [Nicht verständlich.] Eine Stunde lang. Dann gings nicht mehr. [Nicht verständlich, irgendwas mit Chef und Künstler.]
- Mhm.
- [Nicht verständlich, irgendwas mit Schrauben.]
- Okay.
- Jetzt geht's aber wieder. [Nicht verständlich.] Ich war ja im Museum. Fünfzehn Jahre. [Nicht verständlich.] Hausmeister Hausmeister .
- Mhm.
- [Nicht verständlich.]
- Mhm.
- Hilft da keiner. Ich bin kein Fachmann. Normale Aushilfe.
- Mhm.
- [Nicht verständlich.]
- Werden die Objekte vom Baumarkt … äh … gesponsert?
- Weiß ich auch nicht. [Nicht verständlich.]
- Okay.
- [Nicht verständlich.]
- Mhm.
- [Nicht verständlich, irgendwas mit "Sieben Stunden am Tag. Das schaffe ich nicht mehr"]
- Mhm.
- Mhm.
- [Nicht verständlich, irgendwas mit Krankheiten, "Fertig. Aus. Ende." und "Rentner"]
- Mhm.
- [Nicht verständlich.]
- Mhm.
- [Nicht verständlich, irgendwas mit Aufsicht und "Aber Museum, da kann ich …"]
- Mhm.
- [Nicht verständlich.]
- Mhm.
- [Zu anderer Person gewandt: "Tschüß!"]
- [Aufnahme unterbrochen. Aufsichtsperson geht.]
- [Wieder alleine, stehen im Flur und schauen einen Katalog an.]
- Aber das ist ja nicht von ihm.
- Doch. Der hat … Das ist ein Brunnen. Der aber leer war. Mit ohne Wasser. Und der hat so eine Pappe darunter gelegt und die Pappe hat er davor mit Acrylfarbe oder so vollgemacht. Mit zwei. Mit blauer und mit roter oder so. Und durch die Sonnen … äh … Reflexion hat es dann halt solche Farbspiele auf der Fläche gegeben.
- [Pause.]
- Hier … [Zeigt auf andere Abbildung.] … siehst du ja die Pappe mit dem …
- Mhm. Ja.
- [Seufzt.] Das war von der Schmach von Athen.
- Temporäre Installation im öffentlichen Raum.
- Aber das klingt gleich wieder so hoch.
- [Pause.]
- Mal cool, mal langweilig
- Das finde ich richtig cool hier. [Zeigt auf andere Arbeit.]
- Ist das ein richtiges Regal?
- Nee. Das sind … Das ist halt ein Brett mit … mit … äh … Also reingesägt. Und du kannst im Endeffekt diese kleinen Bretter da reinschieben. Und das … Und das ist aber dieses selbe Prinzip, dass auf der einen Seite …
- Und das liegt so am Boden.
- Nee. Das war jetzt an der Wand.
- Also schon wie ein Regal.
- [Blättergeräusch.]
- Ich meine … Das sieht ja schön aus. Ja?
- Das hier finde ich schön … zum Beispiel schön.
- Das hat sogar einen Funktionswert.
- Nee. Überhaupt nicht! Hallo? Da tust du nichts rein.
- Das [Sperren: könntest] du aber.
- Nö. Das finde ich wirklich so richtig … also direkt ansprechend.
- [Leise:] Das Licht in deinen Augen.
- [Blattgeräusch.]
- Das hat auch was.
- Nur langweilig!
- Ab wann ist ein Feuerlöscher ein Feuerlöscher?
- Na es geht ja gerade darum, … ähm … Ab wann ist ein Feuerlöscher ein Feuerlöscher. Und wo siehst du den Unterschied zwischen einer Installation und zwischen einem …
- [Unterbricht. Unverständlich.]
- Na hier siehst du es ja jetzt. Aber denkst du, er funktioniert wirklich?
- Natürlich!
- Woher willst du das wissen? Nur weil der so aussieht?
- Der funktioniert. Das steht nämlich nicht mit einer Nummer im … Dings.
- Interessant. Für dich ist also alles Kunst, was mit einer Nummer belegt ist!
- [Lacht.] Ja! Zumindestens in der Galerie oder Ausstellung.
- [Pause.]
- Der [Fußnote: Anderer Feuerlöscher.] ist offensichtlich zerstört. [Von weiter weg.] Der ist kaputt. Und der andere ist … Aber gut. Interessant ist ja nur, dass er das Thema aufgreift. Das man in eine Galerie denkt … geht. Und sich erst einmal wundert: Ist das jetzt wirklich ein Feuerlöscher? Oder nicht?
- Der erste. Meine ich.
- Ja. Aber auch, dass er das auch als Thema nimmt.
- Nee. Du fragst dich eher, wenn du rausgehst: Ist der erste Feuerlöscher wirklich ein richtiger, oder …
- Ich frage mich das nicht!
- Ich hab' mich das jetzt gefragt.
- [Pause.]
- Hier ist auch so etwas. Nur mit Mixern.
- Richtiger Künstler
- Krass. Das wird mal ein richtiger Künstler.
- Also für dich ist das ein richtiger Künstler?
- Mir gefällt dieses … Spielerische. Einfach … ähm … Diese Formen, die dabei entstehen. Mit Techniken sowas machen.
- Staubsauger.
- [Blätterrascheln.]
- Die Kataloge sind … Also das, was er gemacht hat, sind schon interessant.
- Was heißt interessant?
- [Pause.]
- Da bleibe ich stehen und gucke zu. In dem Sinne.
- Ja. Das fand ich eben auch. Egal ob das jetzt dieser Hammer ist. Dieser Staubsauger. Oder so. Da finde ich das zum Beispiel … Okay. Das ist ein Objekt, da gehst du einmal rum und gehst dann weiter. Prinzipiell. Aber bei den … ähm … Bei diesen … ähm … Wie heißen die Dinger? Die sich im Wind drehen?
- Na Ventilatoren!
- Die Ventilatoren. Das ist halt ein Spiel. Da kannst du ziemlich lange einfach zugucken. So. Das sind halt so … so viele Begegnungen die da statt finden. Zwischen denen. Und zufällige Sachen. Für dich zumindestens. Oder hier, mit dem Ding, wo die sich gegenseitig da winden [Fußnote: Hammerbohrer.] …
- Ja. Also eigentlich … [Nicht verständlich.] … Der eine … Nur das andere, aber …
- Na das weißt du ja nicht.
- [Nicht verständlich.]
- Nein. Das stimmt nicht! Äh. Dieser Hammer hat ja eine Schwere. Und dadurch bewegt er den … bewegt er diesen Akkuschrauber ja auch an … äh … äh … In eine andere Richtung.
- Ja. Aber er tut es ja nur … Eigentlich bewegt sich ja nur der Akkuschrauber.
- Das weißt du am Ende nicht mehr.
- Ja du weißt … Aber du weißt es ja. Weil da ist der Motor.
- Woher willst du wissen, wo der Akkuschrauber aufhört? Wo hört der Akkuschrauber auf?
- [Pause.]
- [Sperren: Ist] nicht eigentlich … äh … Wenn … Wenn du dieses Akkuding … da rein tust … wird da nicht dieser Hammer zum Teil dieser Maschine?
- Nein.
- [Sperren: Doch!]
- Das ist halt verbunden worden.
- [Pause.]
- Also das Styropor würde ich mir noch einmal überlegen.
- Aber das ist übrigens auch noch ein Aspekt. Der interessant ist.
- Das findest du gut?
- Dass du Styropor hast. Und eigentlich geht es ja darum, dass du zugucken sollst, wie der Akkuschrauber und der Hammer hier … was machen. Ne? Aber damit verändern sie ja auch … da … ihre Spielwiese. Quasi. Denn die schlagen ja trotzdem rein.
- Na dann finde ich … Hätte er da was anderes als Styropor nehmen müssen. Etwas, was sich …
- Vielleicht ist das ja auch der Zweck!
- [Pause.]
- Was.
- Nicht nur, dass es darum geht, sondern die machen dann ja trotzdem noch etwas.
- Na die machen [Sperren: Bilder] eigentlich. Ne?
- Aber sie machen etwas, was ja nicht bezweckt war.
- Na ja. Doch. Das war bezweckt. Ich meine, es ist schon klar, wenn der Styropor verwendet, das wird damit ein bisschen … angekratzt.
- Interessant [Sperren: hier] … um wieder das Wort zu benützen … ist ja, dass da weniger …
- Nein [Sperren: hier] ist ganz ganz [Sperren: viel]!
- Da ist ganz viel.
- Auf einer sehr … Ja. Interessant!
- Also es gibt schon ein gewisses Muster. Und es macht was mit den Dingen.
- Ich glaube nicht, dass es ein Muster gibt.
- Och. Du siehst doch, dass da was passiert ist!
- Ja aber wenn du es lange genug durchlaufen würdest, ich glaube, dann würde es an allen Stellen, außer an den Ecken halt, …
- Es schlägt trotzdem …
- … dagegen schlagen.
- … rein. Es [Sperren: schlägt]. Und [Sperren: wehrt] sich. Und [Sperren: macht] was mit dem, wo es eigentlich bloß drinne sein sollte.
- [Pause.]
- Och. Du solltest Kurator kuratieren werden!
- [Lacht.]
- [Pause.]
- Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
- [Pause.]
- abgehängtes Regal
- Wir haben uns das hier noch nicht angeguckt! Aber das ist zum Beispiel … Ja … Das sieht man auch im Keller. Wo man was abdeckt mit einer Plane.
- Also krass. Du stehst echt so auf so spielerische Sachen, die dich … ähm … ähm … Na wie heißt das … audiovisuell total … äh … fordern.
- Ja! Aber das eben nicht. Das fordert mich nicht hier.
- [Pause.]
- Ich habe keine Ahnung.
- Du weißt es nicht. [Lacht.] Weil es dich nicht fordert.
- Es ist … auf jeden Fall einfacher. Das ist jetzt nichts kritisches. Aber es ist halt einfacher … ähm … Leute zu begeistern für etwas, wenn es sich halt bewegt. Oder wenn … Wenn da irgendwas ist, was da …
- Ja aber das ist doch …
- … in Aktion ist. [Sperren: Nein]. Ich meine jetzt eben das halt. So diese … Maschinen, die sich bewegen. Das ist wie bei diesem Tin … Tinguely Jean Tinguely -Museum. Wo wir eigentlich hinwollten, auch. Da bewegt sich ja auch ganz viel. Bei den Maschinen.
- Guck mal hier. Das …
- Na das fordert dich intellektuell halt eher.
- Nee. Das ist Alltag. Du gehst in deinen Keller. Du hast da Koffer stehen.
- Du hast die Koffer aber nicht mit so einer Plane abgedeckt.
- Na doch.
- Aber nicht von allen Seiten!
- Ja aber in dem Fall …
- Und die … Und die Koffer sind normalerweise nicht so akkurat hingestellt. Also das hat ja so einen … wieder sowas ästhetisches an sich. Oder nicht?
- Na ja.
- [Pause.]
- Da gehst du einfach vorbei! Da rennst du gleich zum nächsten Feuerlöscher! Wenn du das siehst! [Lacht.]
- Ich muss den Feuerlöscher hier noch einmal fotografieren.
- [[Sperren: Knips.]]
- Na dann weißt du doch aber nicht mehr … Na gut, der ist farblich schon ganz anders.
- Wir wissen noch nicht, ob er doch ein Kunstobjekt ist.
- Das ist kein Kunstobjekt!
- Das kannst du nicht wissen! Tue … tue mal genau die selben Feuerlöscher daneben. Noch einmal. Wo würdest du dann sagen ist die Kunst und wo ist der reale Feuerlöscher, der eine Funktion haben soll?
- Der ist der … [Nicht verständlich.]
- Auch wenn der [Sperren: selbe] noch einmal daneben ist? Selbe Gestaltung.
- Na dann sind das halt zwei! Ich meine, die Nothammer, die wir gesehen haben, die funktionieren ja auch alle.
- Also wenn [Sperren: hier] ein Feuer ausbricht, dann nehme ich den, der so leicht gedetscht ist. Und sterbe dabei.
- [Pause.]
- Ich renne einfach raus.
- [Verlassen den Ausstellungsraum.]
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Anfang.]
- [In Freiburg.]
- Alter Mann zum Stuhl: Gehört das hier dazu?
- Kannst du mir noch einmal den Satz sagen, den … den er [Fußnote: Der Aufpasser.] gesagt hat, dass ein Opa ihm gesagt hat, als er den Stuhl gesehen hat, … drinne, in der Ausstellung …
- Das weiß ich nicht. Was hat er denn gesagt.
- Ist das Kunst oder irgendwie sowas.
- Gehört das hier dazu!
- Genau!
- [Auto fährt vorbei.]
- Das ist ja mein Paradebeispiel. Wieder dafür. Als … Als irgendein Stuhl halt in dem Raum ist …
- Aber er meinte … Hier, der Aufsehern meinte ja: Manche sind ja schon verrückt, dass sie überhaupt solche Fragen stellen! [Lacht.]
- Was mich wiederum wundert. Wenn man die Objekte drinne gesehen hat.
- Ist hier nicht der S-Bahnhof?
- [Pause.]
- Das ist wieder eine entscheidendere Frage!
- [Lachen.]
- Essen-Frage
- Wollen wir jetzt essen gehen?
- Aber lass uns …
- Die noch entscheidendere Frage …
- … nicht zum Bahnhof fahren? Und gucken, wann …
- Und dann essen gehen.
- … der zurückfährt. Und dann entscheiden.
- Aber wir können doch auch mit der Straßenbahn Eisenbahnstraße fahren.
- Oder mit der S-Bahn!
- [Krähe krächzt.]
- Du willst mit der S-Bahn, weil es inklusive ist.
- Genau. Ausnutzung des Tickets.
- [Pause.]
- Wird das dann auch in die Arbeit geschrieben? [Lacht.]
- [Laut:] [Sperren: Jawohl!] [Lacht.]
- Ich schweige.
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Anfang.]
- Am Frühstückstsich
- [Kurzes Gespräch beim Frühstückessen in einer Baseler Wohnung.]
- Ich will jetzt in Ruhe frühstücken!
- Ja. Ich habe doch gar nicht angemacht! Also was hast du gerade gesagt? [Lacht.]
- Ich bin nicht blind!
- [Lacht.] Was hast du gesagt?
- Ich habe gesagt, du solltest dich näher … Ich empfehle. Du machst dir Gedanken …
- [Geschirrgeklapper.]
- Markt und Kunst
- … dazu: Kunst in Abhängigkeit von Kunstmarkt Kunstmarkt .
- Verstehe ich nicht.
- Denn ich finde, bei dir ist Kunst …
- [Geräusche vom Bröttchenaufschneiden.]
- … Markt und Kunst … Das ist quasi eins.
- Das stimmt doch überhaupt nicht. Das hab' …
- Das ist mein Empfinden.
- Aber wie kommst du denn darauf. Ich … Mir gefällt's ja eben nicht. Dieses Gefühl, etwas zu schaffen, was dann im Wohnzimmer am Ende landet. Was ja im Endeffekt über den Kunstmarkt funktioniert. Also über Galerien oder so.
- Na du hast aber immer die Kategorie … Wo kann etwas sein? Was kauft wer?
- [Besteckt fällt auf Tisch.]
- Das habe ich von Alexander gelernt.
- Und das ist ja der Markt.
- Ja. Ich weiß.
- Da geht's immer um Geld.
- Aber das interessiert mich eigentlich gar nicht.
- Kunst sollte unabhängig vom Markt sein
- Aber ist Kunst nicht unabhängig davon?
- Ja! Darum … Um das geht es mir ja eigentlich. Nur das Problem ist halt, dass, wenn du … Wenn du nach dem Kunststudium da wirklich weitermachen willst und dann dich … äh … wirklich darum kümmern möchtest, dann [Sperren: musst] du über das Geld nachdenken. Da kommst du gar nicht umhin. Du musst irgendwie da … Du musst … Oder du machst was anderes.
- Aber wenn es jetzt um den Kunstbegriff geht … Da finde ich, sollte es unabhängig voneinander sein.
- Ja. Aber dann will ich bitte schön auch, wenn … wenn … wenn ich da was gefunden habe, dass dann auch so umsetzen. Und nicht ständig hier … mir überlegen, wie kann ich damit jetzt noch Geld verdienen.
- Ja aber du hast ja jetzt schon immer die Überlegung …
- Ja. Blöderweise! Aber das lernt man auch da … während des Studiums.
- [Geschirrgeklapper.]
- Also studiert ihr da im Grunde BWL.
- Nein! Nein, nein, nein, nein. Das ist … Das ist … ja nun an der Hochschule überhaupt nicht so. Aber es wird halt manchmal so an… …gedeutet. So. Ja … Und … Und … Und … äh … Wie würdest du das jetzt rahmen, damit es jemand kauft? Oder wieviel willst du dafür …
- Siehst du.
- Das sind halt so kleine Gedanken.
- Und selbst die letzte Ausstellung, wo ihr …
- Na ja. Das war ja komplett damit verbunden. Klar.
- Na das hieß sogar so. Oder?
- [Mit vollem Mund.] Natürlich. Hundert Euro Ausstellung.
- [Pause.]
- Big Business
- Big Business.
- Und wer hat "Big Business" da gemacht?
- [Mit hoher Stimme. Ganz laut:] [Sperren: Friiiedrich!]
- [Pause.]
- Und wie hat er das geschafft?
- Mit [Sperren: ehrlichen] Verkäufen!
- [Geschirrgeklapper.]
- [Essgeräusche.]
- Als Spende.
- [Pause.]
- Was ist denn?
- Kannst du das jetzt wieder ausschalten. Ich möchte in Ruhe frühstücken. Ich sage jetzt auch nichts mehr über Kunst.
- [Sperren: Püh!]
- [Geschirrgeklapper.]
- [Lautes Geräusch im Hintergrund.]
- Das war die Katze Ramses .
- Die ist einmal runtergerannt und als sie mich gesehen hat wieder hoch. [Lacht.]
- Welche?
- Die kleine.
- [Lacht.] Oh. Ich glaube, sie mag dich nicht mehr.
- [Mit vollem Mund.] Wieso? Mhm?
- [Lacht.]
- [Messergeräusche auf Keramik.]
- [Aufnahme Ende.]
Donnerstag, 13. April 2017
Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link weiter an Holzbüste gearbeitet Diplom Theorie Link Einzelgespräch Daniels Dieter Daniels Link im 10. Semester Theorie-Arbeit fertigstellen im 11. Semester Praxis Daniels findet im roten Hinweis-Fenster auf Notizseite noch ungewollte Rechtschreibfehler auf Arthur Danto verwiesen Arthur Danto Link Arthur Danto (1924 - 2013, US-amerikanischer Philosoph und Kunstkritiker) Link Link Link Vertreter analytische Philosophie Themen Ästhetik, Kunsttheorie, Philosophie der Geschichte, Philosophie des Geistes, Handlungstheorie und Mystik Einflüsse von Hegel, Nietzsche Friedrich Nietzsche , Sartre und Wittgenstein Ludwig Wittgenstein ab 1945 Studium der Malerei und Geschichte, Ziel: Künstler werden Ausgangspunkt Kunsttheorie ist Frage: Was macht ein Objekt zum Kunstwerk? für Beantwortung Begriff Artworld (Kunstwelt) verwendet Kunstwelt als "losen Verbund von Personen", die in einen "Diskurs der Gründe" eintreten, der "den Status von Kunst auf Dinge überträgt" Kunstwerk erlangt erst Zutritt zur Kunstwelt durch kunsttheoretische Interpretation "Kunst ist eine Sache, deren Existenz von Theorien abhängig ist" These ausgelöst durch Ausstellungsbesuch, Andy Warhols Brillo Boxes Warhol Andy Warhol zeigte, dass ein Gegenstand einmal Kunstwerk und einmal Gebrauchsgegenstand sein kann aus E-Mail von Daniels: "Dantos Ausgangspunkt ist die 'fast schon lächerliche Nichtanwendbarkeit philosophischer Definitionen von Kunst auf die Kunst selbst', die 'von den wenigen, die die Nichtanwendbarkeit als ein Problem wahrgenommen haben, auf die Nichtdefinierbarkeit der Kunst zurückgeführt wurde' (Arthur C. Danto, Die Verklärung des Gewöhnlichen, Frankfurt a. M. 1984, S. 12)" Dantos Definition Link zum Einleitungstext: am Anfang verweisen auf persönliche Gespräche, nicht repräsentativ auf Auswertungsfragen eingehen (Muster, …), siehe Notizen 10.4. Link am Anfang meine E-Mail vom 15.11.2016 mit einbringen für mich: nach Kategorisieren Verlauf skizzieren, auch anhand Überschneidungen aktuell machen: 1 bis Ende April zu Ende transkribieren (Christian, Alexander, Wei) 2 Gespräche noch einmal komplett durchgehen, Bilder ergänzen, Kategorisieren, Stichpunkte anfügen (April, Mai) 3 Mai / Juni: Gespräche vergleichen, Überschneidungen finden, Verlauf festlegen im Juni Daniels kontaktieren, erste Ergebnisse zeigen Diplom Arbeit Link eventuell (auch nach telefonischem Gespräch mit Alexander heute) auch in Praxis-Arbeit mit einbringen (neben überhoher Herme, Arbeiten, Standpunkte) umsetzen Link Hans fragen, ob Latex für gestalterische Umsetzung geeignet (Sprechblasen wie auf Notizseite) Friedrich Fröhlich, zufriedenMontag, 10. April 2017
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Holzstapel in anderen Raum verlegt Holzbock von Bachmann erhalten, für Bearbeitung Holzbüste altes Holzstück abschrauben, bei meiner Büste Büste Loch bohren und genauso befestigen eventuell Gipssack in Bock-Konstruktion legen, wegen Wackeln Mittwoch und Donnerstag für Werkstatt freihalten Diplom Theorie Link Christian zur Interviewauswertung meine Gespräche von Sozial- und Kulturforscher dem Bereich der interpretativ-verstehenden bzw. qualitativen Methoden zugeordnet qualitative Interviews mit Untertypen, wie narratives Interview oder problemzentriertes Interview Methoden für Auswertung: Kodierung, Typisierung und Interpretation Kodieren: Text aufbrechen, verstehen, Kategorien vergeben nachträglich in neue Ordnung bringen Interviewtext wird in Kodier-Text übersetzt, verkürzt, verallgemeinert verschiedene Ansätze: offenes, thematisches und theoretisches Kodieren Beispiel offenes Kodieren: Textteilen werden Verallgemeinerungen zugeordnet Fragen: Was wird gesprochen? Welche Personen sind beteiligt? Wie wird über Dinge gesprochen? Welche Aspekte werden (nicht) genannt? Wann? Wie lange? Wo? Kontext der Situation, des Phänomens, über das gesprochen wird. Warum? Wozu? Welche Beweggründe und Zwecke werden angegeben oder lassen sich vermuten? Womit? Welche Strategien werden eingesetzt? Verallgemeinerungen werden in weiteren Schritten immer weiter verallgemeinert es wird nach Muster in Daten gesucht Gespräch mit Christian Link- Nichts! [Lacht.] Aber da gucke ich schon wieder lieber hin als auf den Wagen.
- [Pause.]
- Sagen … Sagen tut es mir jetzt nichts. Nicht viel.
- Eigentlich soll sowas doch auch gar nichts sagen. Warum muss das immer etwas ausdrücken?
- Es muss eine Bedeutung haben
- Na ich es schon wichtig, dass es auch eine Bedeutung hat.
- Aber … Wenn … Wenn … Wenn … Wenn da eine Spielerei mit dem Hammer und dem Ding ist, dann ist das für mich ohne Aussage. Es muss nichts politisches sein. Gesellschaftskritisches. Es kann doch einfach mal ein Hammer sein! Der sich da bewegt.
- Aber das lässt sich weiter denken. Der Hammer. Und das Ding. Weil dort siehst du, wie er eigentlich bewegt … die Bohrmaschine den Hammer. Aber manchmal gibt der Hammer der Bohrmaschine eben auch diese Bewegung. Es ist immer so … Wie wenn man zwei Leute aneinanderfesselt. Und die … die versuchen voneinander wegzukommen.
- Nö. Soviel … Nö. Soviel würde ich da überhaupt nicht hineininterpretieren.
- Aber …
- Für mich ist es halt ein … schönes Spiel.
- Also es gibt … Man kann sich darüber Gedanken machen. Oder es ist einfach schön, dem zuzugucken.
- Du guckst als Mensch eben zu, weil … weil es etwas ist, was sich bewegt. Menschen gucken [Sperren: immer] gerne zu, wenn sich etwas bewegt.
- Ja.
- [Pause.]
- [Räuspert sich.] Nummer sechs.
- [Blätterrascheln.]
- Transportwagen Nummer eins. Rollwagen. Seilbinde, Kletterseil. Zwölf Kartons. Tausendsechshundert.
- Überhöhte Preisvorstellung
- Was? Was sind denn das für Preise?
- [Pause.]
- Jetzt aber im Ernst!
- Das darfst du mich nicht fragen. Ich bin nicht der Künstler. Na ja. Es hat schon was. Also als es gemacht wurde, war es sicher cool zu sehen. Schade, dass man kein Video davon sieht.
- Wieso. Der macht das dann hier fest, oder was. Automatisch.
- Na ja. Erst aufgebaut. Dann die Platte drüber. Das Seil miteinander verbunden und wenn du den Motor bedienst, dann wird es halt so gequetscht.
- Also selbst die stabilen Kartons gehen da sozusagen kaputt.
- Na ja. Stabil … Relativ.
- [Pause.]
- Und dann hat der gestoppt und es hierher geschoben.
- Na ja. Er wird es hier aufgebaut haben.
- [Pause.]
- Aber denkst du, es hat jetzt eine Bedeutung? Dieses …
- Nö.
- Aber mit diesem Zuquetschen? Und dann …
- [Pause.]
- Na ja. Das ist …
- [Pause.]
- Gut. Da gucke ich hin. Weil es mich erst einmal interessiert, wie es funktioniert. Wie kommt das so. Aber … Bedeutung hat das nicht.
- [Pause.]
- Es ist nicht gesellschaftskritisch. Oder …
- Das gleiche wäre ja zum Beispiel nicht passiert, wenn die ganzen Dinger voll gewesen wären. Mit Büchern. Oder so. Dann hätte der das ja nicht quetschen können. Sind halt leere Kartons! Aber wer stapelt schon so leere Kartons?
- [Pause.]
- Damit ist es natürlich wieder … aus dem Alltag eigentlich gerissen.
- Na wir müssten uns da mal die Beschreibungen durchlesen. Vielleicht hat das ja irgendeinen gesellschaftskritischen …
- Es gibt doch keine Beschreibung. So wirklich.
- [Pause.]
- Doch! Hier! Die Arbeit Transportwagen Null Eins zeigt ebenfalls eine Eigenentwicklung des Künstlers.
- Was heißt Eigenentwicklung des Künstlers?
- Na was selber Gemachtes! Offensichtlich mit Utensilien aus dem Baumarkt konstruiert, um auf möglichst geringer Fläche maximale Last transportieren zu können, transportiert das Objekt einen Zustand des Fragilen. Ein wenig zu lange den roten Knopf, der über …
- [Blätterrascheln.]
- … dimensionierten Seilwände gedrückt, wird die Erfindung zum sicheren Transport von Kisten zur Schrottpresse. Mit der Tendenz zum Kippen.
- [Pause.]
- Wie mit einem Fotoapparat festgehalten, zeigt das Kunstwerk ein Kippen von etwas Nützlichem zu etwas Dysfunktionalem. Ein ähnliches Moment Moment interessiert Mün… [Nicht verständlich.] auch bei seinen Feuerlöschern. Na ja. Da geht's schon um das Nächste. Also du siehst hier schon was ganz anderes, wenn du die Beschreibung natürlich dazu …
- Beschreibungstexte zu Arbeiten
- Nee. Die Beschreibung habe ich jetzt gar nicht verstanden. Da wurden Wörter … äh … Substantive mit Ung-Endungen, mit Genetiven, mit … mit dem Moment … Moment wird ziemlich oft in der Kunst und gerne verwendet.
- Ja aber das ist ja immer bei diesen Beschreibungstexten so. Die wirken ja immer ein bisschen …
- Hast du da jetzt was verstanden?
- [Sperren: Natürlich] habe ich das verstanden.
- Jetzt erkläre es mir bitte noch einmal.
- [Blätterrascheln.]
- Okay.
- Das wurde jetzt mit richtig viel Bedeutung aufgeladen. Das ist dir schon bewusst, oder?
- [Lacht.] Etwas Nützliches. Das ist ja diese Konstruktion an sich. Also du hast etwas, womit du etwas verschieben kannst. Dann die Kisten. Mit denen du was transportieren kannst. Und ein Halteseil, damit es nicht umkippelt. Und hier im Text steht: Aber das Ganze überspannt … Also dieses Seil zu sehr gespannt … macht das Seil … Also das etwas Nützliche … zu etwas … äh … was das ganze … ähm … verändert. Nämlich negativ verändert. Nämlich zu einer Schrottpresse macht. So steht es im Text.
- [Sperren: Ja. Aber was] ist … Also wie kommst du darauf?!
- Ich nicht! Das steht da!
- [Pause.]
- Aber würdest du als Besucher darauf kommen? Das [Sperren: so] extrem aufzuladen? Für mich war das jetzt halt … äh … Kartons übereinandergestapelt, die mit irgend so einer Presse …
- Na das haben wir ja vorher gesagt. Das war ja das interessante. Als wir das vorher nicht gelesen hatten, sondern erst … Also was ich zum Beispiel erst darin gesehen hatte, beschrieben … und … Aber das ist eben eine Interpretation, wie das der … Erschaffer dieses Dingens …
- Nee. Ich glaube noch nicht einmal, dass der Erschaffer so … so … so … tief und so weit denkt. Das ist dann bloß der Kurator kuratieren . Der so viel hinein interpretieren tut. Damit es für die Ausstellung relevant ist. Das es ausgestellt werden [Sperren: muss].
- Da wäre ja das interessante, ihn zu fragen.
- Das mache ich dann.
- Sehr gut.
- [Pause.]
- Also woher die Texte rühren. Ne? Ob die sich das selbst ausgedacht haben. Oder ein Kurator.
- Mhm.
- [Pause.]
- Hier hast du wieder so eine Wand. Wo du gesagt hattest, bei dem anderen, das ist eine Duschwand. [Fußnote: Arbeit in Galerie in Basel.]
- Na ja. Das ist aber ein bisschen anders. Ne? Das erinnert eher an …
- Das ist noch nicht so groß.
- Und das kleine …
- Na das ist doch das … [Nicht verständlich.]
- Wir haben jetzt hier Nummer fünf.
- [Blätterrascheln.]
- Hausteil drei.
- [Stimmen aus dem Hintergrund werden lauter. Wir sind ruhig.]
- [Pause.]
- Er gibt sich Mühe.
- Er gibt sich zumindestens Mühe!
- Mühe mit was.
- Na ja. So ein Objekt überhaupt aufzustellen.
- Ach. Wie ehrenvoll! Hätte er es nicht gemacht …
- Na mach' das mal! Ach. Das ist Styropor, oder?
- Ja. Das ist … Üton, Holzputzplastik. Glas.
- Nee. Das ist Stein! Kein Styropor.
- Üton! Na siehst du das nicht? Dann ist das da drüben aber auch kein …
- Dann wird es auch sowas sein. Genau.
- Sicher. Wie leichter Stein.
- [Pause.]
- Ja aber das ist doch zum Beispiel keine Grundlage. Bloß weil sich jemand Mühe gibt. Das macht man in der ersten Klasse! Zu sagen: Ja, er hat sich Mühe gegeben. Deshalb geben wir ihm eine gute Note. Aber hier … [Sperren: Pfff].
- Na ja. Jetzt … Jetzt frage ich mich …
- Wir sind hier bei den Erwachsenen!
- Nein, jetzt frage ich mich aber zum Beispiel: Das ist doch eine große Variante von den kleinen, die wir da gesehen haben.
- Ist es nicht.
- Sind die kleinen jetzt die Entwürfe?
- Hier sehen wir einen Teil von einer …
- Von einem Haus.
- Von einem Haus.
- Also von einem oberen Bereich. Weil hier unten ist ja diese Dachplatte.
- Na die könnte aber auch eine Kellertreppe abdecken.
- [Pause.]
- Na aber sage jetzt mal was dazu. Wie das … Also immer in … in dem Feld … äh … Was du als … ähm … Was du auch gestern gesagt hast. Was Kunst für dich sein sollte.
- Das es etwas Besonderes ist?
- Was ja auch ziemlich einfach daher kommt. Es soll was Besonderes sein. So.
- Ja. Aber was sehen wir hier. Wir sehen hier quasi, wie schon in der Beschreibung, … einen Teil von einem Haus.
- Es geht nicht darum, was du siehst!
- Das [Sperren: Besondere] hier wäre ja, dass man ja normalerweise nicht einen Ausschnitt von einem Haus mal so sieht.
- Ja.
- [Stimmen werden lauter.]
- [Pause.]
- [Sperren: Punkt].
- Du hast jetzt nicht wirklich irgendwas zu sagen dazu. Oder?
- Nee, weil … Es … Ich …
- Mir fällt gerade auch nichts ein.
- Größe, zeitgenössische zeitgenössisch Kunst, sagt nichts
- Die [Sperren: Größe] beeindruckt natürlich. Dass jemand sowas großes dann macht. Aber es ist nicht [Sperren: schön]. Es ist nichts … wo man lange verweilen möchte. Also nichts, wo ich lange verweilen möchte. Mit meinen Augen.
- Es ist zeitgenössische Kunst.
- Es ist so …
- [Blätterrascheln.]
- Sagt nichts.
- Es … Na gestern haben wir auch Bilder gesehen, ne? So. Das ist ja noch einmal was anderes. Da geht man von vorne herein darauf … äh … aus. So das hängt man sich … Das kann man sich hinhängen. Im Wohnzimmer oder so. Und das sind jetzt hier aber eher Objekte, die man sich nicht irgendwie hinhängen würde. Höchstwahrscheinlich.
- Ja.
- Oder hinstellen würde. Das sind dann …
- [Pause.]
- Ach, ich weiß auch nicht.
- Feuerlöscher Feuerlöscher
- Hier haben wir noch einen Feuerlöscher!
- [Lacht.] Du sollst uns jetzt nicht hier durch die Ausstellung dirigieren! Sondern …
- [Lacht.]
- Offensichtlich …
- Nein. Mit mir ganz allgemein darüber reden!
- … nicht mehr benutzbar [Fußnote: Der Feuerlöscher.].
- Lass uns noch einmal etwas über den Hammer … ähm … ähm …
- Nummer sechszehn. Feuerlöscher Null Null Eins. Da denke ich, wenn ich es sehe … Es ist gut, dir zu erklären, wie dein eigener Feuerlöscher funktioniert. Weil der … Der hat ja das selbe Prinzip. [Lacht.] Also du siehst da das Pulver. Was man immer mal auflockern sollte. [Zu sich selbst gewandt:] Und wo kommt der Druck her? Na das sehe ich jetzt nicht.
- Na die Flasche gibt's ja nicht mehr.
- Irgendwo müsste ja die Druckflasche noch sein.
- [Pause.]
- Es ist ein … Es ist ein interessantes Objekt. Dadurch, dass es durchlöchert ist. Und es hat halt nicht …
- Ich denke …
- … mehr die Funktion eines Feuerlöschers. Anders als bei diesen Ventilatoren. Die sind ja noch voll funktionsfähig. Bloß anders hin gehangen. Hier wurde der Feuerlöscher an sich schon … schon verfremdet. Also der ist für sich schon ein Kunstobjekt.
- Ich denke nur, es hat bestimmt Spaß gemacht. Da die Löcher reinzubohren. Und immer zu bohren. Bohren, bohren, bohren. Bis da halt bestimmte Stücke herausbrechen. Und so. Also das war bestimmt lustig!
- [Pause.]
- Kunst um der Kunst willen L’art pour l’art
- Ich kann es bloß noch einmal sagen: Mir gefällt es ja, wenn jemand … ähm … etwas macht, weil er auch Spaß daran hat. Oder vielleicht nur des Spaßes wegen. Also der Lust wegen es zu tun. Und jetzt nicht darüber … äh … nachdenkt … äh … Er … Er möchte jetzt in der Gesellschaft etwas bewegen. Oder die politischen Situationen kritisieren. Oder so. Weißt du?
- Mhm.
- Das gefällt mir! Nur trotzdem muss ich dann halt fragen … ähm … Was hat das dann in einem Ausstellungskontext zu tun. Weißt du? Was ist jetzt der Unterschied zwischen dem, was du tust. Oder einem Kind oder so.
- Mhm.
- [Männerstimme. Aufsicht kommt näher und fragt den Kunststudenten Kommilitone etwas zu dem Bohrerhammer.]
- Das war mal aus zwischendurch, ja. Anderer 1: [Nicht verständlich.]
- Okay. Anderer 1: [Nicht verständlich.]
- Okay. Anderer 1: [Nicht verständlich.]
- [Lacht.]
- [Lacht.] Anderer 1: [Nicht verständlich.]
- Ja.
- [Mann verschwindet.]
- [Pause.]
- Gehen wir mal zu dem Feuerlöscher? Gibt es überhaupt einen richtigen Feuerlöscher?
- [Lacht.]
- [Lacht.]
Freitag, 7. April 2017
Standpunkt Link verhüllt verhüllt Link Höhlenmalerei Höhlenmalerei Link Primitive Kunst Primitive Kunst Link Diplom Theorie Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Die Arbeit soll sich bei der … ähm … Verhüllung halt nicht … äh … [Sperren: beweisen] … müssen. Verhüllte Arbeit, verschiedene Materialien, 23 x 31,7, 31 Link
- Das heißt … Ich … Es kann zum einen natürlich … ähm … Angst sein. Nicht … ähm … Nicht … äh … nicht erkannt zu sein. Nicht anerkannt zu werden.
- Auf der anderen Seite kann es aber auch einfach der … die … ähm … zeigen, dass man … [Sperren: darüber] steht.
- [Pause.]
- Dass es eben nicht darauf ankommt, gesehen zu werden. Auch nicht bei Kunst. Zwangsweise.
- Sondern, dass sie auch einfach für sich … leben kann.
- [Klick.]
- Und gleichzeitig steckt natürlich in einer Veröffentlichung … äh … immer wieder dieser Drang halt, gesehen zu werden.
- Dieser Zwiespalt eben, den ich auch schon vor zwei Jahren oder so aufgeschrieben hatte.
- Den hole ich dann noch einmal raus.
- [Sperren: Drang] des Veröffentlichens. Das Gesehen-werden.
- Und gleichzeitig das Sich-zurück-nehmen.
- [Sperren: Weil] ich weiß …
- [Pause.]
- … wie unbedeutend … Das ist nicht negativ gesehen … Wie unbedeutend die Arbeit eigentlich ist.
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- [Klick.]
- Sollte ich irgendwann einmal eine … das … das Gefühl haben, eine Arbeit zu schaffen, egal mit welcher Technik …
- [Pause.]
- … , dass diese Arbeit … ähm … gesehen werden [Sperren: muss], … das sie etwas hat, was andere unbedingt erleben müssen. Sehen müssen. Und das sollte eben nicht oberflächlich bloß sein. Also das es eine Show ist.
- Ähm.
- Sondern das es wirklich ein …
- [Pause.]
- Dass da etwas geäußert wird, was halt …
- … essentiell …
- ist.
- So.
- Was das auch immer heißen mag. Ich glaube, das gibt es nicht. Wenn ich jetzt halt aktuell darüber nachdenke.
- Aber sagen wir, es gibt so etwas. Dann spricht auch nichts dagegen, das zu veröffentlichen.
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- [Pause.]
- [Schluckgeräusch.]
- Das würde allerdings natürlich heißen, dass, von dieser … ich weiß nicht, ob man das so sagt, … individualistischen Kunst … Also der Kunst, die halt von einem Individuum gemacht wird … Die halt … äh … Technik eines Individuums trägt. Die die … äh … Gedanken eines Individuums inne haben. Und die auch … so verschlüsselt ist. Dass sie … ähm … [Sperren: nur] durch Erläuterung dem Publikum halt kundgetan werden kann.
- Durch Sprache. Zum Beispiel.
- Durch Schrift.
- Weil sie sonst nicht verständlich wäre.
- Von sich aus.
- [Pause.]
- Also ich würde dann von [Sperren: dieser] Art der Kunst abrücken. [Sperren: Müssen]. Höchstwahrscheinlich.
- Ansonsten hätte sie eben wieder keine … ähm … Nichts, was … ähm … andere Menschen … ähm …
- [Pause.]
- … sofort …
- … für sich selbst …
- … daraus ziehen können.
- [Klick.]
- [Pause.]
- [Klick.]
- [Pause.]
- Also ich denke, … w… w… w… Selbst [Sperren: wenn] es noch … Auch wenn das sehr primitiv ist … Aber wenn ich … so etwas wie bei den Höhlenmalereien schaffen … tue. Und zwar etwas [Sperren: Ehrliches].
- Was [Sperren: jetzt] in der Zeit die Höhlenmalerei [Sperren: wäre]. Also nicht, dass ich nur … ähm … aus Katalogen oder in Höhlen, wo ich vielleicht bald hinfahre, oder in China, im Helan-Gebirge, … ähm … die Felszeichnungen Felszeichnung … Wenn ich das nicht bloß [Sperren: abzeichne].
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Oder [Sperren: nachäffe].
- So wie bei den kindlichen Zeichnungen.
- Wo ich ja immer noch den Stil … äh … [Sperren: bewusst] kopiere.
- Also wenn ich etwas schaffe, was … äh … zeitgenössische zeitgenössisch Höhlenmalerei … ist.
- [Pause.]
- Wo ich mich wirklich im Hier und Jetzt ausdrücke. Das haben nämlich die Höhlenmenschen damals auch gemacht. Die haben ja nicht … äh … nachgeäfft. Sondern die haben halt ihren aktuellen Standpunkt dargelegt.
- [Pause.]
- Ihre aktuellen Wünsche, Hoffnungen, oder … ähm … Träume, … ähm … Erlebnisse.
- Ähm.
- Erkenntnisse …
- Wenn ich [Sperren: das] schaffe, dann würde ich das zum Beispiel … [Sperren: denke] ich mir … wirklich veröffentlichen.
- Egal wie primitiv das am Ende aussieht. Oder … Also wie einfach.
- Es [Sperren: muss] einfach sein. Denke ich.
- Es kann [Sperren: nichts] … äh …
- Auch die Technik denke ich mir, muss … einfach nachvollziehbar sein.
- [Pause.]
- Zeitgenössisch heißt jetzt bei der Technik natürlich … Es kann neben Papier, was schon … äh … länger genutzt wird, … ähm … auch mit Maschine zu tun haben. Oder mit Computer.
- Ähm.
- Mit Internet!
- Warum nicht? Das ist zeitgenössisch.
- Wird zwar nicht … äh … lange überdauern, wie bei den Höhlenmalereien.
- Aber das ist der aktuelle … Das ist die aktuelle Technik.
- Das ist [Sperren: das], womit man etwas ausdrücken kann. Heutzutage.
- Das war halt früher nicht so.
- Aber ich möchte jetzt nicht bloß auf Wände zeichnen. Ähm. Weil sie das damals gemacht haben. Das war ja auch bereits ein Fortschritt. Wenn man das so sieht. Die haben … Oder die haben zumindestens Höhlen entdeckt und haben dort gelebt und gearbeitet.
- [Pause.]
- Das war aber der damaligen … äh … Zeit geschuldet. Also dem damaligen … ähm … Fortschritt.
- Heute sind wir halt weiter. Heute gibt es andere Möglichkeiten sich auszudrücken. Deshalb spricht eigentlich auch nichts dagegen, sich damit auszudrücken.
- Das wäre zeitgenössisch.
- In der Technik.
- [Pause.]
- Dann ist halt noch die Frage … ähm … Gibt es …
- [Pause.]
- Gibt es ein Thema, was … ich …
- [Sperren: Nein]. Anders. Ich würde denken, dass es aber bei dem Thema, also [Sperren: was] ich ausdrücke, es [Sperren: nicht] zeitgenössisch sein darf.
- Denn das ist wieder bloß eine … kann man so sagen … Mode?
- [Pause.]
- [Vogelgezwitscher.]
- Was kurz aufkommt.
- Was dann wieder weggeht.
- Ähm. Was im Nirvana verschwindet.
- [Vogelgezwitscher.]
- Sondern das muss etwas sein, jetzt kommt wieder dieses Wort, essentiell … Also was den Menschen … [Sperren: bewegt].
- Den Menschen bewegt, denke ich mir, dass, was ihn seid hundert … tausend … zehntausend … vierzigtausend Jahren bewegt.
- Oder bewegen [Sperren: kann].
- [Straßenlärm.]
- [Pause.]
- [Sperren: Gleichzeitig] …
- Also bewegen. So. Was bewegt einen Menschen?
- Seit … äh … Seit … jeher.
- Ganz primitiv, ganz einfach: Hunger.
- Also Essen.
- [Pause.]
- [Schluckgeräusche.]
- Hunger. Essen. Jagen. Am Anfang. Heute ist es … äh … der Supermarkt.
- Einkaufen gehen.
- Den Tag allgemein verbringen.
- Eine … Die Gesellschaft bewegt den Menschen.
- [Pause.]
- Das Nachdenken bewegt den Menschen.
- Das [Sperren: Erfinden] bewegt ihn.
- [Pause.]
- Wie damals … So auch heute.
- [Vogelgezwitscher.]
- Sich [Sperren: bewegen].
- [Vogelgezwitscher.]
- Über Sinn nach…
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- …denken.
- [Pause.]
- Manchmal einfacher mit Religion begründet. Manchmal komplexer.
- Aber deshalb nicht unbedingt … ähm … [Sperren: wahrer] … Oder nicht … ähm … nicht … ähm … [Sperren: beruhigender].
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Solche Dinge halt.
- [Pause.]
- Die schon immer Menschen bewegt haben.
- Die vom ganz einfachen gehen. Also vom: Ich habe hunger. Halt zu dem … ähm … sich Essen beschaffen. Entweder jagen oder … ähm …
- [Pause.]
- … Pflanzen sammeln.
- Oder jetzt eben in den Supermarkt reingehen.
- Dass das auch etwas Rudimentäres ist.
- Und … äh … So kann ich mir genauso gut vorstellen, wäre jetzt eine zeitgenössische Höhlenmalerei, … ähm … wenn ich … äh … meinen Alltag …
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- … äh … darstelle.
- Dass ich in den Supermarkt reingehe. Dass ich dort für eins neunzig … äh … keine Ahnung … mir Käsescheiben hole.
- [Krähe krächzt.]
- Oder Fleisch.
- Was keinen Bezug mehr zum Tier hat.
- [Schluckgeräusche.]
- Keinen sichtbaren … äh … Bezug.
- [Pause.]
- Das sind natürlich dann alles Sachen, die … Jetzt kommen wir glaube ich zum …
- [Vogelgezwitscher.]
- … zum Motiv.
- Die [Sperren: verständlich] sind. Für andere. Für die Betrachter.
- [Vogelgezwitscher.]
- Das heißt, es wäre keine …
- [Krähe krächzt.]
- … Kunst … Künst …, die sehr abstrakt ist.
- Denn abstrakt heißt, dass es weniger verständlich wird.
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Es heißt, es müsste irgendwie was gegenständliches haben.
- Wenn es jetzt …
- [Krähe krächzt.]
- … um den Supermarkt geht. Ähm. Muss erkennbar sein, dass es der Supermarkt ist. Dass es … Das hat nichts mit zeitgenössisch zu tun, sondern das ist halt … ähm …
- Ein Mensch im Alltag muss erkennen können, … äh … wo Aldi anfängt. Wo es aufhört, wo REWE kommt. Äh. Wo die Straßenbahn … äh … gerade langfährt.
- So.
- Das ist nicht alles abstrakt. Sondern das ist gegenständlich.
- [Pause.]
- Da findet sich der Mensch zu recht.
- Das heißt: Es muss gegenständlich sein.
- [Sperren: Zumindestens] … äh … das … das … Hauptverlangen muss es sein.
- [Pause.]
- Und mit gegenständlich meine ich jetzt nicht, dass es … ähm … ähm … perfekt … äh … eine dreidimensionale Form … äh … ähm … äh … hat. Ob das jetzt eine Zeichnung, ein Gemälde oder eine Skulptur ist. Oder so. Von Menschen, die in den Supermarkt gehen.
- Sondern … Jetzt wieder die Parallele zu den Höhlenmenschen … Ähm … Es muss eine Form sein, die verständlich ist.
- Und auch eine Strich … ein Strichmännchen ist verständlich.
- Komischer Weise.
- Es ist … es [Sperren: ist] ja abstrakt. Es ist abstrahiert.
- Der Mensch ist abstrahiert.
- Aber man versteht es … es trotzdem!
- [Pause.]
- Komischer Weise.
- Finde ich jetzt.
- [Pause.]
- Es wurde vereinfacht.
- [Pause.]
- Oder ein Tier erkennt man auch in diesen … äh … Höhlenzeichnungen.
- [Schluckgeräusch.]
- [Pause.]
- Das heißt, dieses … dieses … dieses Motiv [Sperren: darf] einfach gezeichnet sein.
- Darf reduziert sein.
- Es muss halt so reduziert sein, dass es … äh … ähm … verständlich ist. Immer noch.
- [Pause.]
- [Sperren: Und] … auch noch wichtig … denke ich mir … Es muss … ähm …, wieder ein Wort, worüber ich jetzt viel nachdenken müsste, … [Sperren: ehrlich] … reduziert sein.
- [Pause.]
- Bei den Höhlenmenschen denke ich mir, … die [Sperren: haben] so gezeichnet, weil sie damals halt so zeichnen konnten.
- So wie bei Kindern. Die zeichnen halt so, wie sie zeichnen tun.
- Oder darüber nachzudenken. Warum sie das jetzt machen. Es passiert halt einfach. Das ist halt im Lernprozess … irgendwie so verankert, dass man von … dass man irgendwann darauf kommt, dass halt der Mensch … äh … zwei Beine hat. Einen Oberkörper hat. Ähm … ähm …
- Zwei Arme. Die man vielleicht auch noch biegen kann.
- Einen Kopf!
- Und so weiter und so fort.
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Das [Sperren: passiert] einfach mit der Zeit. Dass man das hinzufügt.
- [Pause.]
- Ab einem gewissen Moment Moment passiert das aber nicht mehr von alleine!
- Habe ich so den Eindruck.
- Sondern dann sind plötzlich andere Menschen daran beteiligt. An der eigenen Entwicklung.
- Das heißt, die … der Kindergarten. Die Schulzeit. Ähm.
- Der Kunstunterricht. Oder jetzt halt … äh … äh … die Kunsthochschule.
- [Schluckgeräusch.]
- Da bekommt man Input von anderen. Und ändert darauf hin seine Arbeit.
- [Pause.]
- Jetzt wäre halt interessant, … ähm …
- [Vogelgezwitscher. Rabe krächzt.]
- … etwas …
- [Pause.]
- … darzustellen, … In der Form, wie ich es machen würde …
- [Pause.]
- In einer ehrlichen Form. Ohne halt … von [Sperren: Außen] zu viel hineingetan zu haben.
- Also. Was [Sperren: Mühe] macht.
- [Sperren: Mühe] würde bei mir zum Beispiel bedeuten … äh … Menschen … äh … realistisch … äh … zu zeichnen.
- In den Akt Akt … Also … Kursen … Das fand ich langweilig! Ich konnte das vielleicht einmal machen oder so. Danach konnte ich einfach nicht mehr. Und wollte nicht mehr. Das hat mich einfach überhaupt nicht interessiert.
- [Pause.]
- Das heißt, dass wäre etwas, wo … wo ich dann sagen muss: Nein, mir geht es nicht darum, etwas … jemanden … ähm … realistisch … äh … zu zeichnen.
- Sondern ich muss halt die Form finden, wo ich das Gefühl habe, sie kommt aus [Sperren: mir] heraus. Und wird mir nicht von außen vorgegeben.
- Von außen vorgegeben sind mir jetzt eben auch dieses kindliche Zeichnen!
- Wo ich ja gucke, wie machen das Kinder. Und ich äffe das nach!
- Von Außen vorgegeben sind mir jetzt auch die Höhlenzeichnungen.
- Von Außen vorgegeben aber eben auch das, was ich an der Hochschule sehe.
- [Pause.]
- Interessanterweise haben Kinder … haben für mich Höhlenmenschen … haben für mich psychiatrisch … äh … äh … Kranke … ähm … äh … eine Form, die von … [Sperren: ihnen] selbst … kommt. Ohne dass sie groß darüber nachdenken.
- [Sperren: Das] sind … [Sperren: Das] ist die Form, die ich eigentlich selbst für mich suche.
- [Pause.]
- Jetzt ist dann halt die Frage: Bringt es etwas sie nachzumachen? Und dann zu etwas Eigenem zu kommen?
- Oder müsste ich nicht von mir aus … jetzt schon … eigentlich … äh … auch das hinter mir lassen und … äh … schauen, was … Was passiert, wenn ich den Stift in der Hand habe.
- Wo … Wo liegt da mein … mein Drang. Wenn ich einen … Wenn ich einen Menschen vor mir sehe. Ähm …
- Wie würde ich ihn zeichnen. Ohne, dass ich … äh … zu viele Gedanken da hineinlege. Dass ich zuviel über eine Komposition, die mir ja nicht inne wohnt, … ähm … hineinlege.
- [Pause.]
- Vielleicht sollte ich so rangehen.
- Dann kommt keine kindliche Zeichnung Kinderzeichnung bei heraus. Also wo man sagen würde: Das kommt vom Kind. Jetzt von der Form her. Von dem Aufbau her. Und so weiter.
- Ähm …
- Das ich keinen psychiatrisch Kranken … ähm … nachmachen tue.
- Das ich aber auch eben keine … ähm … nicht primitive Form verwende, weil ich mir sage: So hat das angefangen. Und so sollte ich jetzt weitermachen. Sondern … zeitgenössisch und auf mich bezogen. Wäre es halt, dass ich … äh … das benutze, was [Sperren: heute] mir zur Verfügung steht. Und was ich auch nutze schon.
- Ohne groß darüber nachzudenken.
- Und das ist zum Beispiel heute … Bei vielen ist es … das Handy. Smartphone. Bei mir wäre es jetzt immer noch ein Notebook.
- Zum Beispiel.
- Das benutze ich ja sehr sehr viel.
- [Vogelgezwitscher.]
- Das heißt, es spräche vieles dafür, das als … auch als … ähm … als Technik, als Grundlage dafür zu nehmen.
- Und nicht jetzt irgendwie gerolltes Papier. Weil ich das interessant finde. Weil es die Chinesen verwendet haben.
- Pergament. Oder … bei den Ägyptern. Und so.
- Egal wie interessant ich das finde. Aber es ist halt nicht das, was aus MIR … äh … aus meinem Alltag … ähm … herauskommt.
- Sondern das ist etwas, wo ich in einen Künstlerbedarfsladen gehen muss. Wo ich suchen muss. Wo ich Geld dafür bezahle. Ehe ich es habe.
- Es muss etwas sein, was … [Sperren: da ist].
- [Pause.]
- So oder so.
- [Autogeräusche.]
- Das ich das nutze.
- [Vogelgezwitscher.]
- [Klick.]
- [Pause.]
- Ich denke, langsam komme ich … diesem … Wort "ehrlich" einen Schritt wieder näher.
- [Pause.]
- Ich werde mir jetzt noch Gedanken machen, was … oder aufschreiben eher … was denn Untergründe, also Papier, Notebook, also digital, ähm … Leinwand. Was denn von [Sperren: mir] jetzt … ähm …
- Ehrlich ist halt … ist ein blöder Begriff. Was halt … Was ich halt verwenden sollte. Weil es … Weil ich es eh schon verwende. Weil es da ist. Und weil … Ohne mir groß Gedanken darüber zu machen.
- [Straßenbahn fährt vorbei.]
- Und neben dem Untergrund wäre halt die Technik. Was ist denn da … Was ist denn da … Was schon da ist, ohne mir groß Gedanken zu machen. Jetzt.
- Wäre jetzt, wenn ich … eine Maschine außen vorlasse … wären das meine Hände.
- Mit den handhabe ich jeden Tag! Es passiert ständig etwas. Und ich … Und ich greife mit meinen Händen. Ich ziehe mit meinen … äh … Händen!
- Die Finger bewege ich ständig!
- Das heißt: Die Hände sind … ja … etwas, was ich auch wie die Urmenschen … be… benutze.
- [Pause.]
- Und als Erweiterung wäre das halt eine Tastatur.
- Eine Maus.
- Die ich aber heute eben zeitgenössisch … ähm … benutzen tue.
- Das heißt, dass ich da einfach so eine Auflistung mache von … von … von Untergründen. Techniken. Von … von Themen! Die mich jetzt etwas angehen.
- Und gleichzeitig aber auch mir aufschreiben, dass ich … ähm … einem anderen hinterher hinken möchte. Also einem Kind. Einem Kranken. Einem Höhlenmenschen.
- Ähm …
- Sondern das ich versuche … eben …, dass zu finden, was aus mir selbst eigentlich den Drang hat, herauszukommen.
- An Thema. An Technik.
- [Aufnahme Ende.]
Mittwoch, 5. April 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Friseurin Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Nach Gedächtnis aufgeschrieben.]
- [Jacke abgelegt. Vor Spiegel Spiegelbild hingesetzt.]
- [Friseurin streift Kittel über mich.]
- Waschen?
- Nein nein.
- Wie möchtest du es haben?
- Ganz kurz. An den Seiten. Oben etwas länger.
- Was heißt kurz?
- Sechs Millimeter?
- Sechs Millimeter.
- [Sie fängt an zu schneiden.]
- Gerade Mittagspause?
- Nein nein. Ich bin Student Kommilitone .
- Also immer Pause.
- [Lächelt.]
- Was studierst du?
- Kunst. An der HGB. Kennen Sie die?
- Nein. Kunst …
- Ich schreibe gerade meine Abschlussarbeit über Kunst.
- Darüber kann man viel schreiben?
- Es gibt ganze Bücher voll!
- Wirklich? Aha.
- [Pause.]
- Kunst … Kunst ist für mich, wenn ein Konditormeister eine Torte herstellt.
- Das ist schon Kunst? Eher Handwerk Handwerk , oder?
- Ja. Kunst eben. Das kann ich selber nicht!
- Oder dieses da! [Zeigt auf Plakat mit frisiertem Frauengesicht.]
- Das Plakat?
- Nein. Die Frisur!
- Das ist schon Kunst? Für mich ist es Handwerk.
- Nein. Kunst!
- Bei Kunst müsste noch … irgendwas interpretiert werden können. Irgendeine Frage sein. Ein Gefühl transportiert werden. Oder so. Halt etwas, was mehr als bloßes Handwerk ist.
- Aha.
- Nein.
- Das ist Kunst.
- [Pause.]
- Graffiti Graffiti kann schön sein.
- Außer die Hauswand gehört einem selber.
- Es gibt richtig schöne Graffiti. Wo ich sagen würde: Das ist Kunst.
- Kennen Sie Pissoirs? Die Toiletten-Dinger? Das ist große Kunst!
- Aha. Alles kann Kunst sein?
- Prinzipiell ja.
- Aha. Wirklich? Alles?
- Ja! Es muss nur Menschen geben, die das so bezeichnen.
- Aha.
- [Schneidet weiter. Schaut immer wieder über den Spiegel in meine Augen. Zweifelnd.]
- Dieser Hundertwasser … Den verstehe ich nicht.
- Wie kommen Sie darauf? Der mit den Häuserfassaden?
- Ja. Oder die Bilder. Die verstehe ich nicht. Das ist halt … gezeichnet. Wie bei Kindern.
- Das ist interessant. Bin ich gerade dabei. Ich studiere Kunst im zehnten Semester und versuche wie ein Kind zu zeichnen.
- Aha. Für mich ist das Gekrakel.
- Mein Sohn kann nicht zeichnen. Er ist richtig gut im Fußball. Aber er kann nicht zeichnen.
- Jede Zeichnung von Kindern hat was. Denke ich.
- Ne. Nicht bei ihm. Er hat eine sechs in Kunst bekommen.
- Eine sechs? Das geht?
- Ja!
- Das ist aber Unterricht. Das gefällt mir auch nicht. Da wird einem gesagt, welchen Stil man nehmen oder welches Motiv man malen soll. Das ist nicht schön. Die müssten freier arbeiten können. Sich ausdrücken können!
- Na ja. Einige malen aber einfach nicht gut.
- Oder singen!
- Die können das halt nicht.
- Sprachlich äußern ist auch Ausdruck.
- Na ja.
- Macht acht Euro neunzig.
- Zehn.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 4. April 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Am nächsten Tag. In Freiburg. Ausstellungsbesuch.]
- [Anfang vom Gespräch nicht aufgezeichnet.]
- Arbeit Ventis
- … finde ich lustig.
- Sag noch einmal was.
- [Klappergeräusche im Hintergrund.]
- Das finde ich lustig.
- [Betrachten die Arbeit "Ventis", 2017, Evgenij Gottfried Evgenij Gottfried .] Ventis, 2017, Ventilatoren, Bewegungsmelder, Verteilersteckdosen, Verlängerungskabel, Evgenij Gottfried
- [Pause.]
- Man hat hier diese Ventilatoren. Die sind halt einfach nicht in der Funktion, wie sie eigentlich wäre. Aufgehängt. Die bewegen sich. Knallen manchmal gegeneinander.
- [Pause.]
- Wie würdest ihr denn in der Kunst das nennen? Eine Installation?
- Ja.
- [Pause.]
- Spielerei, ohne Bedeutung, aber lustig
- Aber … Bedeutung hat das nicht.
- Na das ist eine Choreographie. Ne?
- [Nicht verständlich, 0:40.] Aber … Es ist einfach was … ein Alltagsgegenstand. Anders … [Sperren: Pfff] … angeordnet.
- Na und dadurch ist es dann ja … passt es nicht mehr in einen andere Kategorie als Kunst. Eigentlich. Es ist kein Design. Weil es ja in dem Moment Moment nicht schön aussieht. Es ist kein Alltags… also es ist kein Gegenstand, den man benutzen so würde.
- Ja.
- Sondern das sind halt jetzt so Objekte, die … äh … für sich selbst … in ihrem Rahmen halt … [Sperren: spielen].
- [Klappergeräusche.]
- [Sperren: Jaaa]. Das ist ja schon wieder was reingedeutetes.
- Ja aber sie spielen doch im Endeffekt.
- Sie spielen ja nicht von sich aus. Sondern jemand hat sie so gemacht, dass sie so [Sperren: wirken], als würden sie spielen.
- Nö. Sie spielen ja mit sich selbst, weil sie Luft erzeugen.
- Aber sie spielen doch nicht. Spielen kann kein Objekt. Du siehst einfach Dinge, die schweben halt im Raum, weil die nun einmal sowas wie einen Propeller haben. Der sie schwingen lässt. Jemand hat sie so angeordnet. Deshalb wirkt das so. Das ist ja schon eine Interpretation, dass es spielt.
- [Pause.]
- Aber wie ich eben schon sagte: Ich finde es halt lustig.
- [Klappergeräusch.]
- [Pause.]
- Was wir gestern hatten … Das hat natürlich schon was Besonderes. Und hebt sich ab von dem, was man sonst sieht.
- Was [Sperren: du] siehst. Sowas haben glaube ich ganz viele in der Kunst hier gemacht.
- [Sperren: Jaaa]. Aber was man nicht im Alltag sieht. Meine ich.
- Du siehst es vielleicht weniger in einer Ausstellungsgalerie. Ne? Wobei du das hier ja auch kaufen kannst.
- Ja?
- Ja. Stand auf der Preisliste drauf. [Sperren: Du] hast den Zettel!
- Nö. Ich habe den kleinen. Den anderen hast du. Irgendwo. Vielleicht. Und der da … [Zeigt auf einen Ventilator.] … Das ist auf jeden Fall der Friedrich. [Lacht.] Der rattert durch die Gegend.
- [Mit hoher Stimme:] Ihr könnt mich mal!
- Genau so!
- Nummer fünfzehn.
- [Blätterrascheln.]
- Evgenij Gottfried.
- Von Evgenij ist das auch? Oh mein Gott Gott . Da hat er ja alle Werke, die wir uns angucken.
- Ventilatoren. Bewegungsmelder. Verteilersteckdosen. Verlängerungskabel. Preis auf Anfrage.
- Das erste [Fußnote: Eine andere Arbeit.] hatten wir ja jetzt auch schon von ihm gesehen.
- Fragste ihn mal, was das …
- Hammer. Hammerhammer. Das hatten wir gesehen. Nee. Das ist zweimal …
- [Betrachten die Arbeit "Hammerhammer", 2017, Evgenij Gottfried.] Hammerhammer, 2017, Evgenij Gottfried
- Das ist Nummer drei.
- Akkuhammer.
- Akkuhammer. Akkuhammer. Hammer. Schrauben.
- [Betrachten die Arbeit "Akkuhammer", 2017, Evgenij Gottfried.] Akkuhammer, 2017, Evgenij Gottfried
- Aber was sollst du denn … Was kriegst du für achthundert?
- Na … Das ganze Ding. Mit dem …
- Mit dem Styropor. Und wo soll ich das hintun?
- In deinen Keller. Und wenn du nicht mehr kannst, dann … Ich meine. Das schaute lustig aus. Das mit dem Hammer.
- Na wir gehen da noch einmal hin. Noch einmal angucken.
- Okay. Was haben wir denn da in der Ecke.
- Warte doch mal.
- [Aufnahme unterbrochen.]
- Was?
- Es passt in keine andere Kategorie, also ist es Kunst
- Es geht um die Frage, was Kunst ist.
- Na was sagst du denn jetzt, wenn du das so siehst. Ist das … Also … Was ist daran jetzt für dich Kunst. Oder …
- Wie du schon sagtest … Natürlich ist das … Es passt in keine andere Kategorie als … Also nennt man es … Kunst.
- [Pause.]
- Künstlich. Gemachtes.
- [Pause.]
- Ja. Es ist eben eine Verdrehung von … von der Normalwelt.
- [Pause.]
- Ist das für dich gute Kunst?
- Was heißt das.
- Wir wissen ja noch nicht einmal, was Kunst ist. Also … Wenn du das schon in irgendeine Kategorie reinstopfst … Wir haben ja gestern eher so … gehangene Sachen gesehen.
- Na ja. Ich … Also … Ästhetisch gesehen ist es jetzt nicht … nicht wirklich schön.
- Aber beim Hammer schon!
- Aber es ist interessant.
- Beim Hammer war es aber auch ästhetisch schön.
- Ja. Aber … Aber das hier ist halt schon was interessantes. Bewegung. Aber das Objekt an sich … Ne? Da hängen hier diese Kabel herum.
- Na das gehört ja dazu.
- Das bewegt sich so. Und so ein Ventilator an sich ist ja auch kein schönes Objekt.
- [Pause.]
- [Sperren: Schön] wäre zum Beispiel, wenn … wenn da jetzt was drum gebaut unten wäre.
- Dann machst du wieder zu viel rein. Das [Sperren: muss] so einfach bleiben. Wie beim dem Hammerding. Es [Sperren: darf] einfach bloß ein Akkuschrauber und Hammer sein. Mehr nicht.
- Aber wer sagt, dass es so sein muss?
- Funktion von Gegenstand umgedeutet
- [Sperren: Nein]. Aber so konzentriert es sich doch auf die … eigentliche Funktion von Ventilatoren. Die aber halt … äh … anders gebraucht sind.
- Das ist aber nicht die Funktion von Ventilatoren.
- Die Funktion vom Ventilator ist: Luft zu erzeugen.
- Ja aber … Um …
- So.
- … zu kühlen!
- Genau. Und die kühlen ja auch im Endeffekt. Aber die kühlen sich gegenseitig. Weil der Luftstrom, der geht ja …
- Nee …
- Die sollen einen nicht kühlen. Sondern der Luftstrom, der soll einen frisch machen. So. Die machen sich sozusagen gegenseitig frisch.
- Nee. Hier geht's doch darum, dass sie sich durch den Luftstrom, der erzeugt wird, bewegen.
- [Sperren: Ja!]
- Aber sie kommen halt nicht so weit.
- [Ein Ventilator bewegt sich stark.]
- [Sperren: Dusssch!] [Lacht.]
- Und der eine, der bewegt sich halt ein bisschen schneller. Guck mal die anderen.
- Der andere ist ein Autist. Nee. Links in der Ecke! Der gar nichts macht.
- Na der macht da so sein Ding. [Lacht.]
- [Lacht.] [Mit hoher Stimme:] Hach! Ihr könnt mich mal!
- [Pause.]
- Interessant, nicht schön
- Also sagen wir es so. Ich finde es interessant. Aber nicht schön.
- Aber was bedeutet das jetzt für die Kunst?
- Na ja …
- [Sperren: Was] heißt [Sperren: interessant]. Das ist ein Scheißwort.
- Wieso.
- [Sperren: Interessant].
- Na ich gucke gerne zu. Also ich bleibe hier auch gerne fünf Minuten länger stehen. Das meine ich mit interessant.
- Danach bist du erkältet.
- Nee. [Sperren: Du!]
- Dann hat es ja eine Wirkung auf dich.
- Weil da die ganzen Bakterien herumgewirbelt werden.
- Oh mein Gott!
- [Klappergeräusche.]
- [Pause.]
- [Schlag gegen die Wand.]
- [Lacht.]
- Na die heizen sich gegenseitig auf. Ne?
- Die gehen ja richtig aufeinander los. Ne?
- [Pause.]
- [[Sperren: Bumm.]]
- Na das ist halt … Selbst der autistische.
- Der bewegt sich jetzt nicht. Guckt zu.
- [Klappergeräusche.]
- Jetzt fällt der von der Decke. [Lacht.] Die Frage ist ja auch: Will er, dass es [Sperren: genau] so angeordnet ist?
- Na hat er ja gemacht.
- Hat der das vorher irgendwo getestet?
- Na ich glaube, dass ist auch zufällig irgendwie.
- [Pause.]
- Jetzt ist wieder Ruhe. Na ja. Das ist halt … Das ist auch interessant. Zu sehen, was sich hier so für eine Dynamik entwickeln kann. Und das kann man ja vorher nicht so planen. Das hier dann in einem bestimmten Moment … hier viel Bewegung herrscht. Oder eben kaum.
- Ja aber was sagt dir das denn jetzt.
- Es sagt nicht viel! Du siehst einfach ein Objekt in einem anderen … [Sperren: Kontext]. Und …
- Mein Lieblingswort!
- Und … Es passiert was. Hier passiert halt was. Es ist halt nicht langweilig. So wie man auf Wasser guckt. Was durch den Bach plätschert.
- [Pause.]
- Ich würde es als schöne Spielerei betrachten.
- Es ist [Sperren: nicht] schön. Aber es ist eine …
- Na doch!
- … Spielerei.
- Aber was heißt Spielerei?
- Eine interessante Spielerei.
- [Stöhnt.] Aber was … Aber was … Ab wann wird aus einer Spielerei … was … was … was als Kunst bezeichnet werden würde?
- Na ja. Da du gesagt hast … Das ist in dem Fall …
- Das ist ein Kunstraum.
- Also ist es Kunst
- Das hattest du ja schon gesagt. Hier ist der Ausschluss. Es hat keine wirkliche Funktion. Und so weiter. Also ist es Kunst.
- Dann kann es auch eine Spielerei sein. Einfach. Wenn ein Kind irgendwas macht … äh … , dann … dann wird das auch als Spielerei angesehen. Nicht als Kunst.
- Mhm. Okay. Kunst kann Spielerei sein. Muss es aber nicht.
- Ich … Mir gefällt es ja, wenn es als Spiel selbst wahrgenommen wird. Und wenn der Künstler das halt so als … ausschlaggebenden Punkt hatte.
- Wichtig ist nur, nicht zu sagen, dass das Zeug hier [Sperren: spielt].
- Für unsere Augen spielt es.
- Aber ja nicht freiwillig. Und es sind ja Objekte.
- Was heißt freiwillig.
- [Sperren: Spielen] kann doch nur ein [Sperren: Mensch].
- Sagst du. Und Affen?
- Oder menschenähnliche Wesen.
- [Sperren: Katzen]?
- [Lacht.] Säugetiere!
- Warte mal. Was gibt's denn noch. Schlangen oder so?
- Die spielen bestimmt nicht.
- [Pause.]
- Na gehen wir weiter.
- Zum Feuerlöscher Feuerlöscher ? Feuerlöscher 003, 2015, 2 Feuerlöscher, Lack, Florian Münchow Florian Münchow
- [Schaut nach Informationen auf dem Zettel.]
- Nee, ich habe schon geguckt. Vierzehn.
- [Pause.]
- Feuerlöscher im Kunstraum
- Feuerlöscher.
- Wenn es [Sperren: hier] mal brennt!
- Vor allem war weiter vorne doch noch einer.
- Der war aber echt!
- Zweimal Feuerlöscher.
- [Tür knallt.]
- Das finde ich halt … Also ich weiß nicht, was es hier ist. Aber … Ne? Das ist doch immer dieses … Ne? … Hauptding. Wenn man in eine Galerie kommt, in eine zeitgenössische zeitgenössisch , und da ist ein Feuerlöscher. Weil da nun einmal einer sein muss. Da kommt dann auch immer wieder der Kommentar, von mir selbst: [Mit hoher Stimme:] Hach! Das ist jetzt Kunst! So. Weil das halt in einer Galerie steht, wird der Feuerlöscher nicht gleich als Feuerlöscher wahrgenommen. Sondern kann genauso gut ein Kunstobjekt sein.
- Hier ist der aber verändert.
- Ja. Hier greift er es ja aber auf. Da hast du das Feuersymbol. Hier hast du die Feuerlöscher.
- Die sind aber ineinander geschweißt.
- Gibt's die vielleicht so?
- Nee.
- Sicher?
- Eigentlich sind die ja einzeln so. Mit Nebenflasche und Hauptbehälter.
- Der hat sich hier so viel Mühe gegeben.
- [Pause.]
- Aber warum hat er das gemacht! [Sperren: Das] ist ja die Frage.
- [Blätterrascheln.]
- Das hier zum Beispiel. Das finde ich … Spittel.
- Was heißt Spittel?
- Na ja. Blödsinn eher. Das ist doch jetzt … Was soll denn das einem sagen?!
- Na ja. Das ist jetzt bei den Ventilatoren nicht anders.
- Das ist lustig!
- Das ist lustig, okay.
- [Lacht.] Und das hier … Da bleibt man doch nicht stehen. Und will sich das für immer und ewig angucken.
- Na ja. Aber bei den Ventilatoren bist du halt …
- [Nicht verständlich.]
- Nein. Bei den Ventilatoren da ist halt eine Aktion. Du bist halt ein Mensch, der reagiert auf … ähm … auf Bewegung.
- Ja. Und da passiert [Sperren: hier] ja gar nichts. Das ist noch nicht einmal schön.
- [Pause.]
- Das ist …
- Du kannst da nicht mehr drinne sehen?
- Nö.
- Ich auch nicht. Aber ich frage.
- Ich sehe da nicht viel.
- Aber reicht das nicht? Einfach bloß zwei Feuerlöscher, die ineinander geschweißt sind? Warum muss das jetzt mehr sein?
- Ja aber warum … Warum zum Beispiel … Warum sollte das jetzt jemand für die größte Kunst der Welt halten?
- Warum sollte jemand sich die Ventilatoren angucken, wie sie sich gegenseitig Wind geben?
- [Von weiter weg.] Weil es lustig ist.
- Lustig als Argument dafür, dass man hinguckt
- Aber lustig ist … kann doch nicht bloß das einzige Argument für … das ist jetzt Kunst … sein.
- Das ist ja nicht die Argumentation dafür, dass es Kunst ist. Sondern dass du hinguckst.
- Also sind wir jetzt in der Ausstellung nicht, weil es Kunst ist, sondern weil man da hingucken kann.
- Ja.
- Was ganz einfaches eigentlich.
- Das ist doch für den Alltagsmenschen wichtig. Findet er es schön oder nicht. Würde er es sich in sein eigenes … Wohnzimmer hängen …
- Würdest du die Ventilatoren …
- … oder nicht.
- … in dein Wohnzimmer hängen? [Lacht.]
- Na das würde mir auf die Nerven gehen. Außerdem hätte ich überall … [Lacht.] … blaue Flecken.
- [Lacht.]
- Es gibt dafür ja schon die Katze Ramses .
- Na die fände es …
- Die fände es …
- … lustig!
- … lustig!
- [Lachen.]
- Die würde sogar sagen … [Mit hoher Stimme:] Hach! Das ist Kunst!
- [Pause.]
- Okay.
- Hier hast du ganz viele. Nothammer 1+3+3, 2015, 7 Nothämmer mit Halterung, Florian Münchow
- Ah okay. Wir wären fast vorbeigegangen.
- [Pause.]
- Nothämmer im Kunstraum
- Nächstes Objekt. Nummer dreizehn. Sieben Nothämmer mit Halterung.
- [Pause.]
- Schön. Ne?
- [Pause.]
- Nummer sieben … Also der unterste … ist ein bisschen auf den Schuss.
- [Pause.]
- Also auch hier wieder: Wir haben einen Gegenstand, wie wir ihn sonst im Bus oder so finden. In einem anderen Kontext. Und gleich sieben Mal.
- [Pause.]
- Doch … Das hat jetzt was Ästhetisches.
- Das ist doch nicht ästhetisch.
- Finde ich.
- Der eine ist doch ganz woanders.
- Na ja. Das macht … Komposition nennt man dann das.
- Das Objekt an sich ist ja kein schönes.
- Findest du nicht?
- Es ist rot. Hat was … äh …
- Diese Verchromung?
- … metallisches.
- Ja.
- [Pause.]
- Etwas, was es schützt. Aber …
- [Pause.]
- Schön ist das nicht.
- [Pause.]
- Dann haben wir hier … Transportwagen 001, 2015, Rollwagen, Seilwinde, Kletterseil, 12 Kartons, Florian Münchow
- [Blätterrascheln.]
- Das sieht man ja alltäglich irgendwo. Wo halt Müll gelagert wird. [Lacht.]
- Das ist jetzt ein Objekt.
- Okay. Guckt man da hin?
- Wir anscheinend jetzt ja.
- Ich meine … Sowas siehst du in ähnlicher Form immer wieder an den Straßen.
- Mit so einer roten Schnur zugemacht?
- Wieso … Aber wenn da irgendwo halt … alte Kleider herumliegen. Oder Müll.
- Ja aber das sieht jetzt hier ja nicht … ähm … müllig aus.
- Na ja. Da ist was Zerknäueltes auf einer Platte. Festgehalten mit einem Spanngurt.
- [Pause.]
- Und?
- [Pause.]
- [Auto fährt vorbei.]
- Ich frage m
- Was bringt das jetzt.
- Willst du jetzt mit so einer Grundsatzdiskussion hier kommen.
- Nein nein.
- [Pause.]
- Handwerklich und besonders
- [Sperren: Das] ist doch schon wieder was anderes. Das ist … Oh. Sieben, acht, neun, zehn. Elf …
- [Betrachten die Arbeit "Daheim", Julien Fettkötter.] Daheim, Julien Fettkötter
- Styrophor, farbig. Mit kleinen Objekten.
- Haus fünf bis neun.
- [Blätterrascheln.]
- [Pause.]
- Das mit dem Holz finde ich glaube ich am … Nee … Hier mit dem Steinchen. Wobei. Das lenkt wieder zu sehr ab. Dann lieber so etwas.
- Da haben wir …
- [Pause.]
- Das ist … ist PVC. Beton.
- [Blätterrascheln.]
- Ich finde, das lenkt zu sehr ab. Lieber sowas hier.
- Ja gut. Das ist ja für jedes anders.
- Nee, dann das gelbe Steinchen. Das ist für Schwule!
- [Pause.]
- Da ist zumindestens handwerklich was da. Ne? Das gibt es bestimmt nicht so im … Baumarkt. Oder?
- Genau. Da ist was genommen worden …
- Das ist jetzt kein Readymade Ready-made .
- Stein … Und dann wurde noch was verändert.
- Das ist kein Stein. Das ist Styropor.
- Oder Styropor. Das steht da ja. Styropor.
- Da wurde nichts verändert. Da wurde eine ganze Fassade drauf ge… …staltet.
- Also da hat wieder schon jemand etwas Besonderes geschaffen.
- [Pause.]
- Halt … verschiedene … Häuser. Hauseingänge.
- [Blätterrascheln.]
- Für verschiedene Funktionen. Ladeneingang. Eines, was man eher am Bahnhof sieht. Ein Haus …
- Aber was sagt dir das jetzt?
Montag, 3. April 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link- [Aufnahme Anfang.]
- [Beim Essen in einem Kaufhaus auf der Dachterrasse.]
- [Straßengeräusche. Laute Sirenen.]
- Meine Sicht: vieles nicht verständlich
- Christian hat mich ja vorhin gefragt, … [Räuspert sich.] … was ich daraus … äh … lerne oder ziehe. Aus dem Gespräch, was wir hatten. Richtig?
- [Geschirrklapper.]
- Stimmt.
- Okay. Und beim Fahrrad fahren fiel mir jetzt ein, dass es mir tatsächlich etwas gebracht hat.
- [Lacht leise.]
- Und zwar ging ich bisher immer davon aus, das war meine Annahme, dass … ähm … dass der normale Besucher, also wie ein Christian oder wie ein Alexander, die halt lediglich mal kurz in den Kunstraum …
- … Oder …
- … schauen …
- … die Oma.
- Oder die Oma.
- Dass die einfach kene … keine … keine Ahnung haben und total primitiv halt rangehen. Wie mit Sätzen: Das kann ich ja auch! Oder … ähm … Ach, das … das … ähm … äh … Oder ganz schnell begeistert sind. Nur weil es groß ist. Nur weil es schräg ist. Oder nur weil es eben … ähm … bunt ist. [Zieht Rotze hoch.]
- [Eine Frau lacht im Hintergrund.]
- Und aber eigentlich das Meiste überhaupt nicht … ähm … äh … verstehen können.
- Individualismus als Begründung
- So. Und … äh … Jetzt habe ich aber mitbekommen, … ähm … dass die [Sperren: Kunst] einfach eine ganz andere geworden ist. Also diese zeitgenössische zeitgenössisch Kunst zumindestens. Wenn ich mir betrachte … äh … in den Kirchen die Gemälde, die ja auch heute als Kunst angesehen werden. Ähm … Die waren ja für die Masse gemacht! Also das heißt, die haben eine Geschichte erzählt. Und die Masse, die nicht lesen konnte, die sollte denen sozusagen etwas zeigen.
- [Geschirrgeklapper.]
- Die sollte die Gläubigen halt … äh … zu… zusammen halten. In dem Kirchenraum. So. Und das verstehen die ja alle. Das heißt, da haben die nicht gefragt: Hä? Was soll das denn? Und so.
- [Kinderstimme.]
- Sondern es war halt leicht verständliche Kost. [Sperren: Heute] leben wir aber in einer anderen Gesellschaft. Zumindestens hier. Und zwar ist sie sehr sehr individualistisch. Das heißt, wenn wir eine Arbeit sehen, wie jetzt in der Galerie, … äh … mit den Baumarkt… ähm … äh …strukturen. Ähm. Dann sehen wir halt eine Arbeit von [Sperren: einem] Künstler. Äh … Und der hat [Sperren: nicht] unbedingt … äh … die … äh … die Symbolik genommen, oder Gedanken gehabt, die jetzt alle … äh … gleich haben. Sondern … Sondern die kommen halt aus einer ganz ganz eigenen … äh … Welt heraus.
- [Geschirrgeklapper.]
- Sicherlich natürlich … äh … bestückt mit … äh … der Umgebung in der er lebt. Das beeinflusst einen ja immer.
- [Pause.]
- Als Beispiel hatten wir vorhin halt das mit dem Arnold Böcklin Arnold Böcklin . Ähm. Die … Die Toteninsel Toteninsel . Wo du noch so gesagt hattest, das verstehst du. Das …
- [Pause.]
- Was hast du da gesagt? Bei … Bei der Toteninsel?
- Ja.
- Das … Das ist für dich Kunst oder …
- Eingeengte Interpretationsmöglichkeit
- Und die Interpretationsmöglichkeiten sind halt eingeengt.
- Genau. Darum ging es. Weil nämlich bei der Toteninsel werden halt Symbole verwendet, die auch zur damaligen Zeit, denke ich mir zumindestens, verstanden wurden. Zum Beispiel welche … ähm … äh … welche Art vom Baum benutzt wird. Was … Was … äh … Was das Wasser bedeutet. Was der Übergang … äh … be… äh … bedeutet. Ähm. Das verstehen halt auch noch sehr sehr viele Menschen. So. Weil das … Weil das sehr … Weiß nicht. Weil das … Weil das Zeichen sind, die halt … äh … die man lernt. Mit der Zeit. So … So wie wir eben lernen … ähm … äh … Was ist ein Baum. Was ist ein Strauch. Oder was ist eine Blume. So etwas definieren zu können. Eben. Und … äh … Bei der zeitgenössischen Kunst ist es halt anscheinend häufig so, dass es eben nicht … äh … mehr … Oder nicht mehr Symbole … äh … ähm … be… benutzt werden, die alle dann gleich verstehen sollen. Sondern sie kommen halt aus einer eigenen … äh … Welt. Aus einer Künstlerwelt. Und die verstehen halt nicht alle. Und das ist überhaupt nicht negativ! Das dachte ich ja immer erst. Es [Sperren: gibt] halt bloß dann ein paar, die das verstehen oder die sich damit auseinander setzen. Die lange Texte dazu lesen. Die Künstlergespräche führen. Und die dann Einblick in diese … äh … Welt erhalten. Aber das heißt halt nicht, dass das … ähm … ähm … Dass, wenn jetzt jemand sagt: Äh, das verstehe ich nicht … Und was ist daran Kunst? Und so. Dass das jetzt … ähm … schlecht ist. Dass er das sagt. Das [Sperren: passiert] halt einfach, wenn man … wenn man etwas macht, was … was … äh … Wie bei … Eben nicht wie bei Verkehrszeichen oder so. Was halt nicht allgemeingültig ist. Und gleichzeitig ist das, was ja bei Christian … der hat das etwas anders empfunden … Aber wo ich halt sagen würde: Genau das macht es eben jetzt aus! Du tauchst halt, indem du in so eine Ausstellung gehst, in eine [Sperren: ganz] bestimmte Künstlerwelt ein. Und … äh … Und kannst dich in dem Moment Moment … äh … mit deinen [Sperren: eigenen] Gedanken natürlich auch, damit auseinandersetzen. Und das ist nicht so, würde ich jetzt direkt so sagen, langweilig. Wie wenn du in eine Gemäldegalerie gehst. Wo du nur Landschaften siehst. Oder so. Und aus der Romantik. Ähm … Ein bisschen verklärt vielleicht. Mit einem Mond. Ähm. Mit Sonnenuntergang. Und so. Ähm. Das gefällt mir auch und würde ich mir auch gerne aufhängen. Aber es ist halt eine ganz andere … Oder man setzt sich ganz anders damit auseinander.
- [Pause.]
- Also ich finde es überhaupt nicht negativ, dass … ähm … nicht mehr negativ, dass ich … äh … dass sich Alltagsmenschen, nennen wir sie jetzt mal so, … [Räuspert sich.] … eher immer abwertend, … ähm … was ich jetzt zumindestens mitbekomme habe, dazu äußern. Das ist halt einfach so. Das ist in… individualistisch und … äh … da kommt das halt vor. Dass das die meisten eben nicht verstehen. Wenn man sich nicht damit auseinandersetzt. Auf der anderen Seite finde ich es natürlich nicht schön … äh … , dass dann so ein kleiner Kreis um die Künstler entsteht. Ähm … Ein [Sperren: Insider-Kreis]. Sozusagen. Und die wollen sich im Endeffekt auch ein bisschen abheben. So. Die verstehen etwas, was andere nicht verstehen. Äh … Die geben viel Geld … äh … dafür aus … ähm.
- Kunst ist elitär elitär
- Das ist elitär!
- Das ist elitär. So. Das … Das ist halt … Das ist die negative Seite von …
- [Pause.]
- … [Sperren: Individualismus]!
- Ja!
- [Pause.]
- Entsteht dadurch vielleicht sowas … sowas elitäres, was eben nicht alle verstehen und … äh …
- Ja aber das ist ja auch … ähm … mit Geld verbunden. Monitär. E… Elite.
- Ja aber elitär heißt doch immer, es ist eine Auswahl!
- Ja. Das ist eine …
- … eine kleine Gruppierung, …
- Ich verstehe Elite …
- … die sich …
- ja immer so: Da stellt sich jemand über andere.
- [Sperren: Genau!] Genau. Aber das kannst du doch nur, wenn … wenn eben Kunst … Kunst gemacht wird … äh … , die eben [Sperren: nicht] von allen verstanden wird. Und in dem Moment, wenn du Geld hast und dich mit dem Galeristen triffst und ihm sagst, du hast Interesse daran, und der redet mit dir, … .
- Ja.
- … verstehst du plötzlich Sachen, die andere nicht verstehen. Und du fühlst dich … halt gleich besser. Und dann kaufst du das halt. Das … Das ist jetzt natürlich jetzt nicht … , dass der Künstler das deshalb gemacht hat. Aber … da kannst du vielleicht elitär mit Kunst verbinden. Mit der heutigen zeitgenössischen Kunst.
- Ja.
- Das ist … Das ist … Das ist … vielleicht das, was es noch [Sperren: verstärkt]. Weißt du? Diese Strömung.
- [Pause.]
- Was davor jetzt nicht unbedingt, würde ich sagen, … äh … äh … ist. Wenn du kirchliche Arbeiten oder sozialistische ansiehst. Oder … [Sperren: Höhlenmalerei Höhlenmalerei ]. Oder so. Das … Das hat nichts elitäres an sich. Das sollten die Massen verstehen. Und deshalb kann … konn… können … können sich jetzt Menschen, die Geld haben, nicht damit … äh … abgrenzen. Und sozusagen zeigen: Schaut her Leute, ich habe jetzt dieses Gemälde bei … bei mir … äh … von der Ma… Madonna. Oder so. Das ist uninteressant. Eher. Außer das ist halt ein ganz berühmtes. Sondern wenn du heute sagst: Hier, du hast einen komischen … äh … blauen … blauen … äh … ne blaue Farb… Farbfläche … und das ist von diesem … äh … Klein. Mit dem Kalvin Klein Blau. Oder wie das heißt. Ähm. Dann setzt du dich ab. Die meisten verstehen es nicht.
- Ja.
- Aber du verstehst es und … äh … Und du verstehst es, weil du … weil du sozusagen Kunstkenner kennst. Die dir das beigebracht haben. Und … Du hast viel Geld dafür ausgegeben.
- [Straßengeräusche.]
- [Pause.]
- Der normale Betrachter kann es halt nicht verstehen
- Also es gibt … ähm … äh … Dass der normale Mensch eben … äh … [Sperren: Na ja] … Der Alltagsmensch … Also der jetzt nicht im Kunstraum … äh … drinne ist … Das sehe ich gar nicht mehr negativ. Dass er es gar nicht verstehen [Sperren: kann]. So. Was halt noch die Frage ist: Ist dieses mit dem elitären, mit … äh … dass sich da Leute sozusagen abgrenzen wollen, von der Menge, in dem … Na ja. Okay? Mal gucken.
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 31. März 2017
Studienreise 中国 Link Diplom Theorie Link Aufnahme von heute früh Standpunkt Link Höhlenmalerei Höhlenmalerei Link Primitive Kunst Primitive Kunst Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Ich denke ich suche das …
- [Pause.]
- Oder nein. Ich suche …
- [Pause.]
- Nein. Ich [Sperren: möchte] …
- [Pause.]
- … aus dem Grund etwas machen, etwas zeichnen, etwas aufnehmen, so wie ich mir vorstelle, dass das der Grund war, warum die Höhlenmenschen …
- [Straßenbahngeräusche.]
- … oder jetzt in China die im Helan-Gebirge, die dort gelebt haben, diese Felszeichnungen Felszeichnung gemacht haben.
- [Pause.]
- Ich denke, das ist ein sehr … Ich weiß nicht, ob man das so sagt: Uriger Grund. Ähm … Einerseits wird da vielleicht etwas Religiöses dahinter gewesen sein. Oft. Aber ich denke auch einfach nur … Alltagsgeschichten. Oder Erlebnisse mit … ähm … Begegnungen mit … ähm … Tieren. Mit anderen Menschen. Dann halt ausgedrückt in … in Köpfen.
- [Pause.]
- Oder bei Tieren auch … äh … in kleinen Erzählungen. Oder eben im Helan-Gebirge, als ich gesehen habe, was ich jetzt denke, dass es das war, ähm … Wie ein Mensch einen anderen Menschen getötet hat. Ich weiß nicht, ob's stimmt. Aber es wirkte jetzt so. Als ich mir das angeguckt hab. Ich fand diese Zeichnung, diese Felszeichnung, fand ich sehr sehr gut.
- Und dann …
- [Pause.]
- Was ich ebenfalls urig finde, was keine Geschichte erzählt in dem Sinne, sind wirklich die Handabdrücke Handabdruck .
- [Pause.]
- Auch ebenfalls dort gesehen.
- Und ich weiß, dass es in Spanien, in den … in … in einer Höhle auch viele Handabdrücke geben soll. Auf andere Art dann natürlich. Im Helan-Gebirge waren die halt eingraviert. Wie man das auch immer bezeichnet. Eingeschlagen. In den Stein.
- [Pause.]
- Und sie zeugen halt nicht bloß davon, dass Menschen existiert haben, sondern sie zeugen vor allem davon, dass ein Individuum da war. Und diese Hand ist ja immer irgendwie, denke ich, so ein Ausdruck von … Ich weiß nicht. Ich stelle mir vor: Ähm … Ich war hier. [Sperren: Ich bin hier gewesen].
- Es ist sowas wie so ein Gruß. Wie so ein … Handheben. Wenn man sich, … äh … weiß nicht, trifft.
- Die Hand ist das … Irgendwie … Was … ähm … Mit dem man einer anderen Person begegnen kann. Mit der man aktiv wird. Und wenn ich mir jetzt vorstelle eben, dass so ein Handabdruck von vor tausend, zweitausend, dreitausend Jahren dort … äh … existiert. [Sperren: Immer noch.] Den eine Person hinterlassen hat. Dann ist das … [Sperren: Hammer].
- Und genau so etwas suche ich. Für mich selbst. Eben der … der Grund … den Grund, warum die Menschen damals … ähm … etwas gemacht haben.
- Und [Sperren: nicht], wie ich es jetzt halt erlebe … oder was ich zumindestens [Sperren: denke], dass es so ist. Ähm … Dass vieles in … äh … in der Kunst gemacht wird … ähm … Ich weiß nicht. Um ausgestellt zu werden. Um [Sperren: gesehen] zu werden. Ähm …
- [Straßenbahngeräusche.]
- Um Geld zu verdienen. Ähm … Um … vor anderen Leuten halt … ähm … gut dazustehen. Und sich auch ein … Na ja. Sich besser zu stellen. Ich weiß es nicht, was der Grund jetzt ist. Aber mir kommt es häufig so vor, als würden halt Sachen gemacht werden … ähm …, die … ähm … die … [Sperren: auffallen] sollen.
- [Pause.]
- Sei es in der [Sperren: Größe]. Sei es in der Farbigkeit. In der … In der Technik. In …
- [Schluckgeräusch.]
- Also in der Machart.
- Oder in dem [Sperren: Gehabe]. Des Künstlers. Wie er sich halt vor anderen gibt. Diese Inszenierung Inszenierung .
- Das ist mir alles so … Ich weiß nicht. Ich glaube, das erfüllt mich nicht.
- [Motorradgeräusche.]
- Und ich erlebe es ja eben auch bei den Geradenbildern. Wo ich mich jetzt wieder … äh … langsam frage: Warum mache ich sie. So. Was …
- [Pause.]
- Warum bin ich stundenlang … ähm … dabei, … äh … die Motive zu entwickeln. Und warum … ähm … bin ich dann auch stundenlang dabei, … ähm … sie … ähm … mit dem Plotter Plotter umzusetzen. Und [Sperren: warum] stelle ich sie aus? Und genau das … Nein.
- Mir fallen [Sperren: zwei] Sachen ein, die …
- [Pause.]
- … wo ich denke, dass sie … dass ich mit denen bereits … äh … bei den … zum Beispiel Höhlenmenschen … angekommen bin. Und zwar bei dem sehr urigen Grund.
- Das ist zum einen die Notizseite.
- [Pause.]
- [Sperren: Und] das sind die Gespräche über Kunst. Die ich transkribiere. Beide haben gemeinsam, dass ich … äh … [Sperren: nicht] das Gefühl habe, mich zu verstellen.
- Bei der Notizseite meine ganzen Gedanken, die ich … äh … zu den eigenen Arbeiten auch habe. Auch meine Standpunkte, die ich da ver… äh … veröffentliche.
- [Autogeräusche.]
- Im Endeffekt der [Sperren: Welt]. Auch wenn ich das auch nicht deshalb mache. Aber die ich dort halt noch einmal sozusagen in [Sperren: Stein] haue.
- Ähm … Die kommen … Die kommen in der Wortwahl … Die kommen in … ähm … in ihrer ganzen manchmal vielleicht totalen Primitivität und [Sperren: Blödheit] … ähm … kommen sie wirklich aus [Sperren: mir].
- [Beim Transkribieren schreit ein Mann auf der Straße herum.]
- [Sirenen im Hintergrund.]
- Ähm … Ich habe da keinen … keine Bücher mir davor durchgelesen. Habe mir Wörter herausgeschrieben, die ich verwenden sollte. Ähm … Das sind einfach … Das sind die Gedanken, die mir halt [Sperren: kommen].
- [Pause.]
- Und auch wie ich … Also dass ich … Also in welchen Ausstellungen ich war. Was ich erlebt habe. In welchen Kursen und so. Das sind [Sperren: alles] wirklich Sachen, die … die ich erlebt habe. Die ich gesehen habe. Und … ähm … ich überhöhe da meiner Meinung nach [Sperren: nichts].
- [Straßenbahngeräusche.]
- Und das … Damit … Mit diesen Notizen, mit diesen Tagebucheinträgen, habe ich für [Sperren: mich] schon etwas gefunden, was halt extrem, ein scheiß Wort, [Sperren: authentisch] ist.
- Ähm … Ebenfalls ein blödes Wort: Äh … [Sperren: ehrlich] … sind.
- Wo ich auch selbst eben nicht das Gefühle habe, dass ich … äh … nur etwas … äh … schauspielere. So [Sperren: tue] als ob.
- [Straßenbahngeräusche.]
- [Pause.]
- Äh … Um … Zum Beispiel … Als Grund vor anderen zu Gefallen. Oder Geld zu verdienen. Ähm … Oder oder oder.
- [Pause.]
- Und das [Sperren: Selbe] ist mir eben bei den Gesprächen über Kunst mit anderen aufgefallen. Und zwar [Sperren: nicht] mit … äh … bei Gesprächen eben mit … äh … Leuten, die auch in den Kunst … im Kunstsystem drinne sind. Sondern wirklich mit Bekannten … ähm … und mit [Schluckgeräusch.] Verwandten.
- [Pause.]
- Ähm … Mit denen ich … [Sperren: einfach] reden kann. Ohne so zu tun, als ob … ich etwas wüsste, was sie nicht wüssten und was ich unbedingt mitteilen muss.
- [Pause.]
- Und ich erlebe es ja jetzt beim Transkribieren eben, dass dieses … [Sperren: Übersetzen], von der Sprache in die Schrift, diese … diese [Sperren: Intensität] noch einmal steigert.
- Also bei der Sprache gibt es ja viele … äh … Lücken. Oder Überschneidungen. Und … Also wenn zwei reden, jetzt. Und wenn … Sobald ich das halt niederschreibe … äh … wird das halt … ähm … äh … wird jedes [Sperren: Wort] … wichtig.
- Es fällt nichts aus. Jedes Wort hat dann … äh … ist … ist genau da halt wichtig. Dass es da war. Und jede Lücke, jede Pause, die ich dokumentiere, hat dann ebenfalls eine Wichtigkeit.
- [Pause.]
- Und …
- [Pause.]
- … mir [Sperren: gefällt] dann wiederum, dass ich es nicht erst geschrieben … also dass ich es nicht bloß niedergeschrieben hab. Weil das heißt, es könnte auch sein, dass ich mir davor Gedanken gemacht habe, [Sperren: wie] schreibe ich es. Wie bei den Notizen eben. Ähm … Auch wenn ich da jetzt sagen würde, dass es eigentlich nicht der Fall war.
- [Pause.]
- [Sperren: Sondern] dadurch, dass es eben erst ein gesprochenes Wort war und … äh … bei Sprache ich nicht viel Zeit habe, oder … äh … davor drüber nachzudenken, wie sage ich es jetzt. Sondern es kommt einfach [Sperren: raus]. Gerade im … Gefecht. Also während eines Gespräches.
- Anders als jetzt. Bei dieser Aufnahme zum Beispiel. Wo ich eben schon manchmal merke, wie ich überlege, wie ich den Satz jetzt … ähm … konstruieren sollte. Welche Wörter ich verwenden sollte.
- Beim [Sperren: Gespräch] eben ist es nicht so. Da fließt das eine in das andere. Und … äh … man [Sperren: kann] gar nicht mehr drüber nachdenken, wie sage ich es jetzt. Man [Sperren: sagt] es einfach so, wie es … wie man es bereits [Sperren: kann]. Wie man es sagen [Sperren: tut].
- [Pause.]
- Eh schon sagen tut.
- Und sei es noch so einfach. Seien es Wörter, die … die … ähm … die … [Sperren: blöd] sind. Wenn man sich überlegt, dass es … äh … vor einem Publikum gesagt werden würde. Oder so.
- Ähm … Es [Sperren: kommt], wie es [Sperren: kommt].
- Das ist dieses, ebenfalls wie bei den Notizen, dieses [Sperren: Ehrliche]. Dieses [Sperren: Authentische]. Und das noch einmal halt dann niedergeschrieben.
- [Pause.]
- [Sperren: Wow.]
- [Pause.]
- Da finde ich wirklich, dass da … [Sperren: Das] ist das, was ich …
- [Straßenbahngeräusche.]
- … bisher bei mir gut finde. Diese beiden Sachen.
- Bei den anderen kommen mir immer wieder Zweifel Zweifel auf. Weil da die Begründung, warum ich etwas mache, eben … ähm … sehr … sehr [Sperren: platt] sind.
- Und ich [Sperren: denke] eben, dass … bei den Urmenschen, bei den Höhlenzeichnungen, bei Stein… äh … Zeichnungen und so …
- [Pause.]
- … ebenfalls dieses … dieses [Sperren: Einfache], dieses [Sperren: nur ausdrücken], was man … äh … was man [Sperren: sieht]. Was man … äh … [Sperren: denkt]. Was … äh … ähm … was man sich für eine Welt kreiert hat. Dass [Sperren: das] da noch im Vordergrund steht.
- [Pause.]
- Und nicht dieses … ähm … Ich denke eben … Also die haben ja nicht diese … diese Zeichnungen … äh … da gemacht, behaupte ich jetzt, um … um anderen zu gefallen. Um halt ein Wow!-Effekt zu haben. Um … äh … um … um die Technik beweisen zu können. Was man alles drauf hat.
- [Pause.]
- Ich glaube, das ist wirklich … Auch mit den Händen! Komme ich wieder zurück. Die Hände sind halt wirklich ein Ausdruck von … [Sperren: Ich war hier]. Und [Sperren: das] … ähm … [Sperren: war ich]. Und nicht: So sollte ich rüber kommen. Oder: Das wollten andere von mir sehen.
- [Pause.]
- Mit [Sperren: allen] Fehlern. Mit allen [Sperren: Dummheiten], die man äußert. Und mit allen … äh … falschen … ähm … [Sperren: Linien], die man zeichnet. Vielleicht. Auch als Kind. Äh … Wie man einen Menschen eigentlich nicht zeichnen würde. Oder wo Professor … ein Lehrer … sagen würde: Das ist falsch! Die Perspektive ist falsch! Ähm … Das ist zu klein! Das ist zu groß! Ähm … Hier stimmt die Farbe nicht!
- Und man [Sperren: sieht] auch den Fehler. Ne?
- Wenn man das nicht … äh … wirklich gelernt hat. Über Jahre hinweg. Man zeichnet eben nun einmal so. Dann [Sperren: gibt] es Fehler. Und dieses [Sperren: Sehen], … dass man das auch [Sperren: wahrnimmt]. Das sind [Sperren: Fehler], die sind zwar nicht gewollt, aber sie sind [Sperren: da]. Und deshalb [Sperren: ist] gerade diese Zeichnung so … extrem authentisch. Also … aus dem Leben heraus.
- [Pause.]
- [Sperren: Das] suche ich noch.
- [Pause.]
- Ich denke, deshalb auch diese kindlichen Zeichnungen. Wo ich ja bisher immer eher … äh … jemanden nachahme. Und zwar das Kind.
- [Pause.]
- Aber ich denke … In diese Richtung würde ich gehen wollen.
- Und ich schaffe es halt gerade bisher [Sperren: nur] … also [Sperren: gut] eben … nur mit den … Aufzeichnungen. Mit dem Tagebuch. Äh. Und mit den …
- [Straßenbahngeräusch.]
- … Gesprächen über Kunst. Mit … äh … anderen Menschen.
- [Pause.]
- Wo ich in dem Moment Moment was ich sage, sage. Und was ich transkribiere. Und das Wort steht dann fest.
- [Pause.]
- Und wird nicht bearbeitet.
- [Lange Pause.]
- Das suche ich glaube ich jetzt noch.
- [Pause.]
- In der bildenden Kunst.
- [Pause.]
- Für mich.
- [Aufnahme Ende.]
Sonntag, 19. März 2017
Studienreise 中国 Link Ausstellung Studentenarbeiten Link Central Academy of Fine Arts, Peking (Übersetzung nachträglich, eventuell fehlerhaft) Central Academy of Fine Arts, Peking Link Link Männerkörper (mit Studenten im Kurs bearbeitet), Jiabo Sun Jiabo Sun , 2012 Ke Cheng (Personenname = Titel Arbeit), Gips, 1996, Wang Wei Männerkörper (Übung), 2015, Harz gefärbt, Wen Xu Wen Xu Werkstatt Plastisches Gestalten Link Konstruktion mit Stahlgeflecht für Ganzkörper-Skulpturen aus Ton Link Männerkörper (mit Studenten im Kurs bearbeitet), 1999, Jiabo Sun Jiabo Sun Link Großer Bart, 2011, Lammhaut und Harz, Zhanfeng Wang weitere Ansicht Link Junges Porträt, 2009, Gips und künstliche Haare, Die Cao Die Cao weitere Ansicht Link Ich heute in Beijing, 2016, Holz, Peng Song verhüllt verhüllt Link Tür im Ausstellungsraum Link Diplom Theorie Link Wandinstallation Sprechblasen und Bilder Link für mögliche Darstellung Theorie-Arbeit Papier auf leicht schneidbare Platten geklebt teilweise mit dickerer Platte hervorgehoben Link "Gebäude nacheinander gebaut", 1962, Hua Li Link Enstehung Druck-Arbeit in vier Schritten Abend, Shuang Zheng, 1962, Holz einfarbig Künstlerviertel Dashanzi Link Peking Link van Gogh Vincent van Gogh in Fäden Link Link (Daten nicht gemerkt) Link Link Link Link Link Frau sitzend (Daten nicht gemerkt) LinkDonnerstag, 16. März 2017
Diplom Theorie Link (mit Notizen von vorgestern) Gestaltung Gespräche über Kunst überarbeitet maximal drei Spalten, größere Schrift Kommentare für alle Gespräche weiter überarbeiten Sprechblasen später noch teilen, wenn zwei Themen hintereinander umsetzen Link Idee für Theorie-Arbeit: auf halbtransparentem Papier drucken, Sprechblasen farbig oder wie Internetseite mit farbigem Hintergrund, Zitate von was.ist.artou.de dafür auf halbtransparentem Papier Gespräch mit Christian Link- Ein Hinweis. Im Kunstmarkt Kunstmarkt wäre das die zweitteuerste Arbeit, die wir hier in dieser …
- Ich würde sie sofort kaufen.
- … Ausstellung sehen.
- Die ist echt cool.
- [Laut aber neutral:] Fünfunddreißigtausend Franken.
- Was wäre das in Euro?
- Das sind etwaaa … Mhm … Na ja … Dreißigtausend und ein bisschen mehr.
- Entschuldige mal. Also. Nur mal so. Daran siehst du doch …
- Das heißt "Der Traum von Panama".
- Ja, das habe ich gerade gelesen.
- Das ist doch echt krass, dass …
- Neunzehnhundertsiebenundsiebzig.
- Das ist doch eine kindliche Zeichnung Kinderzeichnung . So vom Stil her.
- Ja.
- Aber übergroß. Und daran siehst du doch … Also ich weiß jetzt nicht, ob der Preis real ist und … Und ich kenne sie jetzt nicht. Aber das … Das hat dieses Kindliche. Dieses Ursprüngliche. Wie bei den Höhlenmalereien. Dass das die Menschen vielleicht immer noch extrem fasziniert. Und … Und deshalb stelle ich mir auch vor, wenn eine kindliche Zeichnung übergroß … für so teuer angekauft wird … angekauft werden würde …, dann kannst du auch eine verhüllte Arbeit extrem teuer verkaufen. Was man nicht mehr sieht.
- Beziehung Kunstmarkt Gesellschaft
- Ja aber was ist denn die Kunst? Dann geht's ja wieder um den Markt.
- Wo. Bei der Verhüllung verhüllt oder hier?
- Na bei beiden.
- Bei der kindlichen …
- Du argumentierst ja mit Geld.
- [Sperren: Nein]. Ich würde jetzt so …
- Weil wir reden ja jetzt nicht darüber, was der Kunstmarkt ist.
- Na ja. Aber er spiegelt … Aber der Kunstmarkt spiegelt ja schon so die Gesellschaft … ähm … oder die Beziehung der Gesellschaft zur Kunst irgendwie. Oder nicht der Gesellschaft, aber einer … einer höheren Schicht. Die sich … Die sich's leisten …
- So viel Geld …
- … kann.
- … hat und nicht weiß, was sie tun soll.
- [Pause.]
- Weil Gold ist schon gekauft. [Lacht kurz auf.] Das ist übrigens die teuerste Arbeit die wir hier sehen.
- [Betrachten das Bild "Ort - Weiss Schwarz Weiss Schwarz", 1977, Imi Knoebel Imi Knoebel .] Ort - Weiss Schwarz Weiss Schwarz, 2009, Acryl / Aluminium, 302 x 156 x 125 cm, Imi Knoebel
- [Blätterrascheln.]
- Ähm. Für zweihundertsechzigtausend Franken.
- Wie heißt die?
- [Blätterrascheln.]
- Mhm. Knoebel.
- Nee. Die Arbeit!
- Ach so. Die heißt Ort - Weiss Schwarz …
- [[Sperren: Knips.]]
- … Weiss Schwarz.
- Komisch. Die finde ich gar nicht mal so …
- Acryl. Aluminium.
- Entschuldige mal. Das sind … ähm … ein fünftel Million!
- [Pause.]
- Ja.
- [Pause.]
- Baumarktästhetik
- Nee, sorry. Dann finde ich die kindliche Zeichnung … Würde ich nehmen.
- Das … Das ist doch einfach … Da würde ich sagen: Das ist [Sperren: krank].
- Das ist wie die verhüllte Arbeit. Wenn … Wenn die für dreißigtausend Euro verkauft werden würde.
- [Männliche Stimme im Hintergrund.]
- Das ist doch … Das hat überhaupt …
- [Blätterrascheln]
- … nichts mehr mit Kunst zu tun.
- [Sperren: Warte mal]. Das ist aber das [Sperren: selbe] Material. [Sperren: Wirklich] das selbe Material. Wie da die … diese Leisten. Von dem, was du noch so schön fandest. Cool fandest.
- Ja aber das ist ja nicht mal schön.
- Weil das dir zu einfach ist? Zu quadratisch? Zu praktisch? Quadratisch. Praktisch. Gut. Ritter Sport.
- Zu baumarktmäßig? Das ist wieder interessant. Es sind alles Baumarktartikel. Aber zu diesen Objekten, die auch diese Baumarktästhetik in … in sich haben. Von der Form her. Also … Also das sie rechteckig sind. Und so ordentlich sind. Die gefallen dir nicht. Aber wenn's dann schräg wird …
- Na ich hab's mir noch nicht einmal richtig angeguckt. Aber wenn ich's von der Perspektive …
- [Lachen.]
- … sehe, finde ich's halt furchtbar!
- Das sind die Vorurteile! Deshalb gehen wir jetzt mal hin.
- [Pause.]
- [Von weiter weg:] Na willst du das [Fußnote: Infoblatt] eigentlich aufheben?
- Ja ja. Ich nehm's mit.
- [Pause.]
- [Schrittgeräusche einer Frau.]
- In Kunst gehen
- Ob man reingehen darf? Ja?
- [Sperren: Nein].
- Hallo. Da sind Fußabdrücke.
- [Schrittgeräusche einer Frau.]
- Vielleicht gehören sie ja dazu! [Lacht.]
- Das ist wieder eine interessante Frage. Wenn … Wenn man so etwas sieht … ähm … ähm … Kann man das Begehen oder nicht.
- [Pause.]
- [Sperren: Doch]. Man darf es begehen. Sonst wäre …
- Aber warum willst du da jetzt unbedingt rein. Denkst du, du wirst transformiert?
- [Sperren: Nein]. Aber das ist so etwas wie … wie bei der Grenze vorne. Die wir überschritten haben. Die fandest du als etwas Besonderes. Weil … Weil du ja in dem Moment Moment über … über die Arbeit gelaufen bist und [Sperren: mit] der Arbeit … verschwommen bist.
- Da kann man ja fast sagen: Ein Fahrstuhl ist schöner!
- [Geräusche aus anderem Raum.]
- Jetzt bin ich in der Arbeit.
- Na toll. Und wie ist das Gefühl?
- [Pause.]
- Geh' mal rein! Ich glaube, daran fühlst …
- Na ja. Ich bin jetzt schon negativ eingestellt.
- [Pause.]
- Nein aber du bist doch in … in einem extra Raum.
- [Sperren: Nö].
- Mensch. Das ist so, als würdest du in ein Öl-Gemälde hineintauchen.
- Das ist so, wie wenn ich in die Dusche hineingehe.
- [Pause.]
- [Stimme gedämpft:] Das könnte eine gute Dusche sein. [Lacht.] [Sperren: Dassssssss] …
- [Pause.]
- [Sperren: Das] ist Spittel. Das ist Blödsinn.
- [Pause.]
- [Schrittgeräusche.]
- Also jetze bin ich unsicher. Ich würde zum einen gerne die kindliche Zeichnung kaufen. Aber ich würde sogar das nehmen. Weil die ist mir wieder zu … gegenständlich. Also zu sehr … ähm …
- [Unterbricht mich. Unverständlich.]
- [Sperren: Warte mal. Warte mal.] Diese kindliche Zeichnung ist zu sehr auf das [Sperren: Sehen], auf das [Sperren: Schöne] … Weißt du? Also du hängst es dir gerne über den Sofa. Sozusagen.
- Ja!
- Passt nicht in Wohnung
- Das krit… Das sehe ich jetzt wieder ein bisschen kritisch. Ich würde sie zwar eigentlich gerne nehmen, aber gleichzeitig finde ich dann so etwas, was … was … was … was … was irgendwie sehr abweisend ist … Das würdest du nicht in deine Wohnung … äh … rein tun. Das ist zu groß. Das ist zu sperrig. Und es sieht eigentlich nicht schön aus. Von der Ästhetik … Von draußen her. Weil es eine Baumarktästhetik ist.
- Aber das ist ja vielleicht das Gute. Weil für mich, als Alltagsmensch, ist das keine Kunst. Weil es … Es passt nicht!
- Deshalb würde ich es ja wieder …
- Für den Kunstmarkt und für Händler ist es vielleicht was Besonderes. Weil's nicht passt. Weil's der normale Mensch nicht akzeptiert.
- Interessant ist, dass wir morgen ja nach Freiburg fahren und mein Kommilitone Kommilitone … die … die … Da geht die Ausstellung auch um Baumarktästhetik. Deshalb nehme ich dieses Wort jetzt ständig in den Mund! Weil ich das neu gelernt habe! Mit der Ästhetik und Baumarkt! [Fängt an zu lachen.]
- Wir lachen alle!
- [Lachen.]
- [Pause.]
- [Von weiter weg.] Das ist halt cool. Ich meine, das kann man sich hinhängen.
- [Sperren: Das] findest du cool? Das ist auch Plattware!
- [Sperren: Ja]. Aber das ist …
- Ja sag'! Ich will jetzt die …
- Na das macht …
- … Begründung.
- … den Raum fröhlich. Wenn …
- [[Sperren: Knips.]]
- … man sich das zu Hause aufhängt.
- [Pause.]
- Dir geht's jetze darum, dass es den Raum aufhellt. Und nicht um die Arbeit an sich.
- Nö.
- [Pause.]
- Ich bin jetzt echt …
- Ich meine da ist ja sogar noch mehr drinne. Wenn man hingeht hat man …
- Wir waren schon wieder nicht nah dran!
- [Beide stehen vor der Arbeit.]
- Wo denn?
- Na ist das nicht ein Foto da im Hintergrund?
- Ach das sind mehrere Schichten?
- Ja. Ich meine, das hat irgendwas …
- Das ist doch Wachs irgendwie.
- [Sperren: Das] … Hier muss man ja sogar sagen … Also ich … ähm …
- [Sperren: Man].
- [Lächelt.] Das ist cool gemacht!
- [Pause.]
- Wir müssen Batterien einkaufen.
- [Pause.]
- Nach der Ausstellung.
- Was braucht das für Batterien?
- Nee. Ich öffne das jetzt nicht!
- [Lachen.]
- Ich hab' sowas zu Hause. Wir fahren dann noch einmal schnell zu mir.
- Nee. Wir können zu … zu Mikro. Oder wie die heißen. Einfach schnell hin!
- Ah. Wir gehen dann ja sowieso was essen. Im Kaufhaus! [Sperren: Jetzt geht's wieder um das Essen!] [Lacht.]
- Ich bin wirklich hin und hergerissen. Ich würd's gerne selbst …
- Das ist jetzt aber dein Problem!
- [Sperren: Warte mal]. Ja. Aber wir reden doch jetzt darüber. Ich würde gerne so kindlich zeichnen.
- Ich finde das aber cool.
- Ich würde gerne so kindlich zeichnen. Auf der anderen Seite sehe ich das eben jetzt mit dem Sofa hier …
- Das hat nichts mit der Fragestellung zu tun.
- Welche denn.
- Na ja. Was ist Kunst. Das ist ja jetzt dein Ding.
- Na aber wir reden ja über [Sperren: mich]. [Sperren: Hier geht's nur um mich. Eigentlich!] [Lacht.] [Sperren: Deshalb fahre ich nach Basel!]
- Guck mal! Das ist doch cool!
- [Betrachten ein Bild.] (Zur Arbeit keine Informationen gefunden.)
- Das finde ich jetzt wieder … Aber das ist wieder zu sehr …
- Das ist wie der Teppich. Aber das ist cool.
- Nee. Das verstehe ich nicht. Das ist so Sechziger.
- Das … Da … Da kribbelt's sogar bei mir.
- [Sperren: Warum].
- Na weil ich das gut finde. Ich weiß nicht warum.
- Also dann finde ich aber diese schräge … Die du noch … Mit dem roten Punkt … Die finde ich jetzt besser.
- Na nachdem ich das gesehen habe, kribbelt's sogar mehr als bei dem! [Lacht.]
- Jetzt entscheide dich mal!
- [Lachen.]
- Aber das finde ich cool. Das würde ich mitnehmen und …
- [Sperren: Hä?]
- … mir hinhängen.
- Das ist klein. Das wird an die Wand gehangen.
- Das ist gut gemacht. Es hat Farbe. Und es ist irgendwie … Da kann man sich eher drinne verlieren und so.
- Es ist aber auch handwerklich nicht gerade … ähm … also glatt gemacht. Man sieht halt die Pinselstriche.
- Nee. Das ist gut!
- Was er ja will!
- Das ist halt nicht so billig gemacht wie bei diesem komischen Chaos Chaos -Ding.
- [Ausruf des Erstaunens.] Evgenij Evgenij Gottfried [Fußnote: Kommilitone.] hat das [Fußnote: Die Idee.] hier her! Der war ganz stolz darauf. Ähm … ähm … äh … Dass er das so schräg … ähm … ähm … gemacht … (Zur Arbeit keine Informationen gefunden.)
- Das ist ein Detail.
- Das zeig' ich ihm. Na das ist wichtig! Der war vielleicht hier!
- Der war bestimmt nicht hier.
- [[Sperren: Knips.]]
- [Pause.]
- Wollen wir doch mal was dazu lesen.
- [Blätterrascheln.]
- Nee. Die sind hier nicht. Ach doch. Ach das ist von der Galerie dann hier. Deren Showroom. Das hat nichts mit da vorne. Mit der Ausstellung zu tun.
- Ja aber das ist da. Das ist da.
- [Blätterrascheln.]
- Das gibt's nicht!
- Das ist … Das ist von einem Kind gemacht. Bestimmt!
- [Lachen.]
- Wieso ist das nicht hier.
- Das was du besonders gut findest gibt's nicht.
- Das gibt's gar nicht!
- [Blätterrascheln.]
- [Pause.]
- Nee. Das ist von einer anderen Ausstellung.
- [Schritte von Aufsichtsperson, weit entfernt.]
- Schade.
- [Schritte von Aufsichtsperson, näher.]
- [Blätterrascheln.]
- [Schritte von Aufsichtsperson, ganz nah.]
- [Männerstimme: Grüße Sie!]
- Hallo.
- Guten Tag.
- [Blätterrascheln.]
- [Ganz leise:] Schade. Nicht.
- Na okay. Jetzt fragst du mich.
- Die Frage jetzt … Warte. Nee nee nee. Ich frage. Die Frage ist ja, warum bewirkt das bei mir …
- Das wundert mich.
- … gar nichts.
- Mich wundert's, dass es bei dir was bewirkt.
- Warum.
- Ich … Ich hab' nur verstanden, dass das … mit dem roten Punkt … was bei dir bewirkt. Einfach wegen der Größe. Weil's schräg ist. Weil's … Weil's … Weil's etwas räumliches ist. Nicht Plattware sozusagen ist.
- Ja. Das ist ja eher eine Plastik. Hier ist es ja eher ein Bild.
- Das ist auch eine … Das ist ein Halbding. Weil es ist ja eben kein einfaches Bild. Sondern es hat ja mehrere Schichten.
- Ja aber …
- Das ist doch Wachs drüber. Oder irgend so etwas. Du siehst die Pinselstriche und so. Hier sind mehrere …
- [Pause.]
- [Müde:] Hach. Ich finde das so Siebziger!
- Ja!
- Das ist bestimmt auch hier … Das ist zweitausend … Nee, wann ist das? Das hier ist von … Nee. Zweitausendsechzehn. Krass. Das ist so "bauhaus Bauhaus ". Du. Das sind die Konstruktivisten Konstruktivismus . Oder … Oder wie die …
- Das mag ich ja zum Beispiel nicht.
- [Betrachten das Bild "OGVDS-GW (enlarged) #2", 2016, Andrew Bick.] OGVDS-GW (enlarged) #2, 2016, Acrylic, oil paint, pencil, watercolour and wax on linen on wood, 135 x 100 x 4 cm, Andrew Bick
- … hießen.
- Na hier gefallen mir die Linien.
- [Lacht.] Weil du ein Linienmensch bist!
- [Pause.]
- [[Sperren: Knips.]]
- [Eine Tür fällt ins Schloss.]
- [Lacht.]
- Sollen wir dann gehen?
- Ja. Batterie aufladen.
- Komm!
- [Aufnahme Ende.]
- [Aufnahme Anfang.]
- [Vor der Galerie. Straßengeräusche.]
- Was hast du gerade gefragt?
- Ich habe gefragt: Bringt dir das was? Hast du das Gefühl, du gewinnst hier Erkenntnisse?
- [Pause.]
- Ich überlege.
- [Motorrad fährt vorbei.]
- Also die Arbeiten an sich nicht. Außer dass ich jetzt halt wieder eine Idee habe, wegen kindlicher Zeichnung. Also groß machen.
- Also für dich selber, was du machen könntest.
- Ja ja. Okay. Aber das habe ich ja immer, wenn ich in eine Ausstellung gehe. Aber warte mal.
- [Schlüsselrascheln.]
- Ich überlege gerade. Also was du gesagt hast, über unsere Diskussion.
- Ja.
- [Pause.]
- Na ja. Sie bestärkt mich vor allem darin, auch schon bei Alexander, dass es eigentlich am Ende nur darauf ankommt, dass ihr fasziniert von etwas seid. Von der Oberfläche. Das heißt entweder es muss groß sein. Es muss schräg sein. Es muss halt für dich etwas Besonderes sein.
- Obwohl die Leinwand nicht groß ist. [Fußnote: Eine Arbeit in Galerie.]
- Das wundert mich eben noch. Und die Arbeiten gibt's in dem Katalog gar nicht. [Lacht.]
- Die gibt's gar nicht. Die sind nicht da! Nee, aber die fand ich halt … Die haben mich auch angesprochen. Sofort. Die haben sogar etwas bewirkt.
- [Reißverschluss-Geräusch.]
- Na ja, das war gar nichts.
- Das sag' ich jetzt nicht nur, um anti zu sein. Komm wir fahren jetzt zum [Sperren: Essen].
- Was wollen wir denn essen.
- Wir gehen zu Mikro.
- Nee! Ich will aber mich irgendwie wo hinsetzen.
- Ja ja. Na wir gehen …
- Nee, im Mikro kaufen wir jetzt bloß die …
- Da kann man …
- … Batterien.
- … schön auf dem … Wir gehen in ein Kaufhaus.
- Ach so. Da wo man sich oben auf die Terrasse setzt?
- Ja.
- [Glockengebimmel.]
- Ich habe hunger.
- [Lacht.]
- Willst du noch was sagen?
- Nee. Aber das wird doch nicht aufgezeichnet!
- [Sperren: Natürlich!]
- Schreibst du das dann auch auf?
- [Fröhlich:] Ja!
- Dass du hunger hast? [Lacht.]
- [Sperren: Weil] … Als … Als ich … Als … Als ich bei Oma war, in der Pension, da kam dann plötzlich Elke rein. Johanna kam rein. Und dann haben die sich über Lidl unterhalten. Über …
- [Lacht.]
- Über irgendwelche Pillen, die Oma … äh … bekommen sollte von Johanna. Und … äh … Und … Und über Pullover, die ich von Olaf bekommen könnte. Hatte Elke mich gefragt.
- [Kinderstimmen.]
- Das wurde [Sperren: alles] mit aufgezeichnet. Und [Sperren: das] … Und das finde ich aber gerade das Gute! Weil wir haben zwar über Kunst geredet, aber eigentlich ist das … kommt dann der Alltag wieder rein. Weißt du? So ganz normale primitive Fragen. Und so.
- Na gut. In so einer Galerie kommt jetzt nicht der Alltag …
- Na wir haben jetzt über Essen geredet.
- Ja aber wir sind ja draußen. Am Fahrrad.
- Und haben drinne angefangen über Essen zu reden.
- [Sperren: Natürlich!] Weil das eine wichtige Sache ist!
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 14. März 2017
Diplom Theorie Link notiert Link (nachts aufgewacht, Gedanken aufgeschrieben) Überlegungen zum Stil je Person eine Textfarbe Gespräche vermischen, je nach Themengebiet zusammenbringen 1 zwischendurch Zitate von anderen aus Sammlung Link in Comic Sans oder Courier New, immer mit "Was ist für Sie Kunst?" vorangestellt u. a. Karl Schönenberg, 2010: "kunst finde ich cool" Marielle Brune, 2008: "Kunst ist, wenn man in den Flur scheißt, Salzstangen hinein steckt und sagt der Igel wohnt jetzt hier!" Robert Hailwax, 2011: "Picasso Pablo Picasso hat eine Definition für Kunst gefunden, als er auf die 'Frage was ist Kunst' antwortete: 'SCHAU AUF DEN PREIS'." "Wer das liest ist doof.", 2008 "Kunst ist, was gefällt." Ulf Spuhl, 2008: "Das Innerste nach außen stülpen …" Penismann, 2011: "deine Mama ist Kunst" Helena Frei, 2011: "ALLES, ohne wenn und aber." Michael Malina, 2010: "Kunst ist, wenn Seele dahinter ist." manfred von der alm, 2011: "ficken scheisen ja gibs mir bitch // ficken scheisen ja gibs mir bitch // ficken scheisen ja gibs mir bitch // ficken scheisen ja gibs mir bitch […]" Chaywa Walter, 2009: "viel bla - bla um Scheinbar so wichtig Ding - wenn einem da nicht der Himmel auf den Kopf fällt" Peniskopf, 2011: "Johannes ist Gay" Manuel Abraham, 2008: "Zuweilen erzeugt sie in uns ein AH oder OH, oft ein HÄH? und manchmal ein AHA!" Gottfried Renz, 2011: "Die Lösung steht in diesem Buch: Was ist KUNST? - Eine Definition von Gottfried Renz, 92 Seiten mit Tabellen. ISBN 978-3-8391-7183-7" Link Link Link Link Petr Puff, 2012: "deine Mudda" Rudolph Klappermann, 2010: "kunst ist doof" Peter Kraus, 2008: "Ein Fragezeichen" hansi langton, 2011: "deine mutter stinkt ihr schweine habt kenny getötet etz werde ich mioch rechen" "schwammkopf spongebob schwammkopf spongebob schwammkopf spongebob schwammkopf […]" 2008: "Ein schönes Bild" asime-sunke, 2013: "weis ich nicht" Pablo Picasso, 2010: "Kunst ist doof." Hatice Ünsal, 2010: "Ich bin Kunst" Peter Norton, 2008: "ist unheimlich teuer :-)" Ina Dick, 2008: "Etwas schönes! mhhh …" atakan.atalay, 2010: "malen zeichnen" Franz S., 2010: "Kunst ist schön." Anneli, 2012: "Kunst ist was zu Kunst erklärt wurde" 2 ICH Ick oder Iche statt Ich Ne statt Nein Weißte statt Weißt du bissle statt bisschen Warte mal! [lacht] [grinst] [lächelt] 3 ALEXANDER [?] 4 OMA [?] 5 CHRISTIAN mit KNIPS!, wenn ich Foto mit Handykamera von besprochener Arbeit mache [flüstert] zwischendurch Essen auf Terasse von Kaufhaus (wo genau, was war das? + Cola), Selbstgespräch über Erkenntnis Telefonat Frau im Hintergrund Gehgeräusche, auf Sofa setzen 6 zwischendurch Arbeiten, die in Ausstellungen gesehen, einsetzen (mit Bild und Tageslink) wie: 6.3.2016, Tate Modern, London: Fountain, Marcel Duchamp Marcel Duchamp Link oder ohne Zeitangabe, nur Ort (zieht sich dann durch gesamten Text, Ortswechsel, aber selbes Themengebiet als roten Faden) Gespräch mit Christian Link- Mit den Fluchtwegen-Schildern oder den … [Aufnahme nicht verständlich.]
- [Lacht.]
- … Feuer … [Aufnahme nicht verständlich.]
- [Pause.]
- Das ist ja richtig groß hier.
- [Pause.]
- Na okay. Wir können doch schon einmal festhalten … Diese Ausstellung, egal ob wir jetzt einen Text gelesen haben oder nicht, geht es um einen Künstler der mit … ähm … irgendwas mit dem Baumarkt macht. Also mit Materialien, die du da kaufen kannst. Mit Baumarkt-Ästhetik. Mit … ähm … Lager-Ästhetik. Mit … ähm … Lacken. Und das der das dann halt … ähm verarbeitet. Aber so, dass du es eigentlich nicht nutzen würdest. Also wie dieses kleine Regal, was wir eben gesehen haben. Anders bei dem [Zeigt auf die Arbeit.], würde ich sagen. Außer die Kisten, die sind geschlossen. Die kannst du nicht öffnen. Das ist eine verhüllte Arbeit eigentlich!
- [Betrachten das Bild "Transition", 2017, Ricardo Alcaide Ricardo Alcaide .] Transition, 2017, industrial metal shelve and plywood, Ricardo Alcaide
- verhüllte Arbeit
- Ja. Das ist eine verhüllte Arbeit.
- Scheiße. [Lacht.] Verbrennen!
- [[Sperren: Knips.]]
- [Pause.]
- Na gut. Und … Ein Merkmal ist noch: Es ist wirklich alles … Es hat irgendwas …
- [Betrachten das Bild "New Concrete (over colours)", 2016, Ricardo Alcaide.] New Concrete (over colours), 2016, industrial lacquer paint on mdf panel and concrete, 39 x 30 x 5 cm each, Ricardo Alcaide
- [Sperren: Hammer]. Sind das verhüllte Arbeiten hier? Oder ist das … Nee. Das ist eine Betonfläche, die davorgemacht wurde.
- Sinnloses = Kunst
- Das hat etwas …
- [Pause.]
- … sinnloses.
- Was heißt das?
- Na … Hat keine richtige Funktion.
- [[Sperren: Knips.]]
- Das ist vielleicht auch eine Definition von Kunst. Ein Merkmal.
- Na doch. Es … Wenn … Wenn du es siehst, hat's ja eine Funktion. Du siehst es. Also ist es zum [Sperren: Sehen] gemacht.
- Ja aber würde ich das wirklich wahrnehmen? Also ist es nicht nur, um den Raum zu verschönern? Aber eigentlich … Wenn's nicht da wäre, wäre es auch nicht …
- [Sperren: Entschuldigung]. Wir gehen gerade durch die Galerie und [Sperren: sehen] die Arbeiten. Das heißt, wir betrachten sie …
- Nein. Ich meine, dass ich es nicht zu Hause hinhängen würde.
- Nein. Es geht jetzt darum: Wir sehen sie jetzt ja hier. Das heißt, wir gucken uns die an. In dem Moment Moment hat's eine Funktion. Sie füllt unseren Tag. Wir gehen hier hin. Wir gucken sie uns an. Wir reden darüber.
- Alles was da hängt wird zur Kunst
- Da könnte man ja alles hier her hängen.
- [Pause.]
- Das ist wie mit der Kinderzeichnung Kinderzeichnung von Emma Emma . Die hing doch dann auch in der Klasse. Und alle … Mehrere Leute haben sich das angeguckt.
- Wenn [Sperren: das] die Definition von Kunst ist, dann … Pfff. Bitte.
- Das macht's zumindestens …
- Machen wir doch, was wir wollen!
- Es macht's zumindestens leich…
- Es macht's zumindestens leichter, wenn …
- Katzen! [Lacht.]
- Es macht's zumindestens leichter, wenn etwas im … im definierten Kunstraum steht. Weißt du? Dann würdest du per … per se sagen: Okay. Das gehört zum …
- Das finde ich cool!
- [Betrachten das Bild "Kartoffelbild 8", 2011, Imi Knoebel Imi Knoebel .] Kartoffelbild 8, 2011, Acryl / Aluminium, 248,3 x 251 x 9 cm, Imi Knoebel
- [Schritte]
- Jetzt lass mal mich … [Erblickt eine andere Arbeit, unterbricht sich selbst.] Das ist cool!
- Kindliche Zeichnung
- [Betrachten das Bild "Der Traum von Panama", 1977, Marianne Eigenheer Marianne Eigenheer .] Der Traum von Panama, 1977, Pencil and pastel chalk on paper, 300 x 150 cm, Marianne Eigenheer (* 1945)
- Weil es kinderähnlich ist?
- [Sperren: Ja!] Sorry, aber das finde ich wirklich …
- … cool.
- … gut. Jetzt kommen wir zu den interessanten. [Lacht.]
- Wir sagen also, alles was wir gerade gesehen haben, war nicht so interessant.
- [[Sperren: Knips.]]
- Und das findest du jetzt cool.
- Mhm.
- Was siehst du da?
- [[Sperren: Knips.]]
- Oder wa… Warum ist es für dich jetzt cool? Oder was heißt cool für dich. Ist es gut? Ist es schlecht? Ist es … Ist es hipp? Ist es …
- Das finde ich gut.
- [Sperren: Was] heißt gut? Das ist wieder so ein Wort, was …
- Na. Ich habe es gesehen und hab' gesagt: Das ist gut! [Lacht.]
- Aber was löst es in dich … in dir aus? Warum … Warum denkst du das in dem Moment.
- Na. Das hat diesen … großen roten Punkt. Und … ähm … breiten Linien.
- Der große rote Punkt heißt bloß, dass es schon gekauft wurde.
- [Lachen.]
- Es hat sich selber gekauft! Und dann hat es diese weiße Fläche. Okay. Ich würde die weiße Fläche anders machen. Aber …
- Okay. Ich würde jetzt mal …
- Das hat jetzt etwas. Das nimmt mich ein.
- Okay. Und weißt du warum?
- Warum?
- Wir überlegen jetzt mal. Bleib' doch mal hier stehen!
- Ich bleibe. Kann ich mich dahin setzen?
- Nein! Ja okay. Lass uns hier hinsetzen. Dafür ist es ja da.
- Vielleicht auch nicht! [Lacht.]
- Also. Zu den Arbeiten da vorne. Die im Endeffekt … ähm … auf einem … also … Farbe auf einer Fläche darstellt. Also ganz normale typische Bilder. Da hast du noch gesagt: Nee, nicht wirklich. Wenn du dir das hier anblickst, dann plötzlich schon. Das heißt: Es kann auch hängen für dich. Aber hier ist halt nicht bloß diese weiße Fläche da vorne, sondern das ist eine … eine Skulptur. Im Endeffekt. Weil das mehrere Ebenen hat. Ne? Weil du rumgehen kannst. Es ist plastisch.
- Und es hat was Besonderes.
- Du meinst von der Form?
- Besonders, da groß
- Schon … Nein nein. Schon durch die Größe.
- Da vorne waren aber auch große Bilder.
- Ja, aber die … Die haben mich nicht eingenommen. [Sperren: Das] hat was Besonderes. Weil es groß ist. Es hat mehrere Ebenen. Das ist … Das spricht mich einfach auch an!
- Und es ist kein Designobjekt. Ne?
- Nö.
- Das würde noch viel einfacher aussehen. Glaube ich. Das sieht jetzt schon …
- Das hat ein bisschen … Das hat auch irgendwas verworrenes, nicht gleichmäßiges.
- [Sperren: Aber] es sind weiterhin Baumarkt… ähm …
- Ja.
- …artikel. Also das ist das [Sperren: selbe] Material wie vorne. Nur das es anders kombiniert wurde.
- Ja.
- [Mann telefoniert im Hintergrund.]
- Ja. Ich … Ich weiß jetzt auch nicht, ob das unbedingt Kunst ist.
- Also ich würd's mir schon in meine Loft reinhängen!
- [Sperren: Ich] sage einfach: Das spricht mich hier an. Und damit … Wenn jetzt jemand mir sagt: Okay. Das … Das ist das größte Kunstwerk der ganzen Welt, dann könnte ich mich eher damit anfreunden, dass es [Sperren: das] ist, als die Sachen, die wir davor gesehen haben.
- Bloß weil die minimalistischer waren? Und für dich einfacher nachzuvollziehen, wie man sie herstellt? Weil du ja da gesagt hattest, als Begründung: Ja! Das kann ich auch! Im Endeffekt.
- Ich erinnere an das Regal Chaos Chaos . Oder nicht Regal. Aber dieses … [Blättert durch die Liste.] Diese …
- Du musst mich nicht daran erinnern. Wir waren gerade da! [Lacht.] Diese Regenbogendinger.
- Es war furchtbar gemacht! Du siehst Bleistiftgekritzel. Die Farben sind nicht …
- Okay. Wir gehen jetzt hier ran!
- Die Farben sind nicht kom…
- Komm her! Ich muss das hier [Fußnote: Das Aufnahmegerät.] vor dich halten! [Lacht.] Wir sehen bestimmt Bleistiftgekritzel. Wir sehen zumindestens: Unsauber gearbeitet. So. Was ich gut finde. Hier … äh … Hier siehst du Pinselspuren. Die halt nicht in diese Fläche rein … also in diese Linienstruktur reinpassen.
- [Von weiter weg.] Ja. Aber irgendwie kann ich damit leben. Weil es irgendwie auch eine Struktur hat. [Kommt näher.] Das andere war einfach: Ich muss jetzt schnell was zimmern. Und ich hänge es dann wohin.
- Aber das kann doch auch schnell gezimmert sein.
- Sehr furchtbar, furchtbar und nicht so furchtbar
- Ja, vielleicht. Aber … Es ist halt … nicht so furchtbar.
- [Lacht laut auf.] Bei dir gibt's bloß [Sperren: sehr] furchtbar, furchtbar und nicht so furchtbar.
- [Lachen.]
- Ja!
- [Pause.]
- Wenn man sich überlegt … Vorne dieses Dreieck. Dieses kleine. Das hätte ich noch so als … Designobjekt gesehen. [Sperren: Nur] was dagegen sprach, waren die Löcher.
- [Lacht kurz auf.]
- Das schaute eben nicht mehr … ähm … nicht mehr sehr sehr sauber aus.
- Mhm.
- Bei … Bei dem, was du jetzt nicht mehr so furchtbar findest …
- [Lacht.]
- Das hat zum Beispiel … Es hat zwar was von Design. Aber es ist nicht mehr so zum schön anschauen. Sondern das ist halt ne Plastik. Irgendwie. Die … Die verwirrt eher. Ne?
- Ja.
- Aber jetzt nicht negativ, schlimm ist. Sondern …
- [Pause.]
- Aber die kann ich mir halt auch in der Wohnung vorstellen. Deshalb ist es eigentlich wieder keine …
- Warum gefällt dir das. [Zeigt auf die kindliche Arbeit.]
- Kindliche Zeichnung
- Na weil das so kindlich … ähm … wieder so mit einfachen … ähm … Stiften gemacht ist. Die du auch wieder überall bekommst. Und das ist groß. Was ein Kind nicht machen würde. Ne? Also sondern …
- Also ist das was Besonderes.
- Das besondere … D… D… Das hab' ich mir auch schon überlegt. [Sperren: Wenn] ich kindliche … kindlich zeichnen sollte, sollte ich eigentlich überdimensioniert zeichnen. Das heißt, ich benutze die Ästhetik von Kindern. Aber gleichzeitig … äh … nehme ich das, was ich jetzt neu habe, und zwar die Größe … Ich bin ja größer geworden … Ich habe ein anderes Verhältnis zu … zu der Blattgröße … Was die als A4 zum Beispiel sehen, ist für mich ein A2 Blatt. Oder A1 Blatt.
- Also du siehst schon, dass das Kriterium Besonderheit, etwas Besonderes zu sein, zu machen, ein Merkmal von Kunst ist.
- [Sperren: Genau]. Wenn … Aber es reicht ja schon, wenn ich kindlich [Sperren: zeichne]. Dann ist es ja etwas Besonderes. Ich kopiere zwar eigentlich bloß. Aber es ist etwas Besonderes, weil ich es eben nicht als Kind mache. Sondern als erwachsener Mensch. Der eigentlich … ähm … viel viel mehr … ähm … schon Technik drauf hätte. Aber sich wieder zurückwerfen lässt in so eine kindliche Struktur.
- Mhm.
- Das … Das reicht schon als etwas Besonderes. Aber das heißt noch lange nicht, dass es der Betrachter auch als etwas Besonderes ansieht. Weil für die ist es vielleicht bloß eine kindliche Zeichnung. Oder eine Kinderzeichnung. Also von einem Kind.
- Ja.
- Die würden es vielleicht gar nicht mal … äh … erkennen. Weißt du? Aber es ist etwas Besonderes. Für … [Sperren: Okay]. Es gibt dann zwei Sachen. Es kann etwas Besonderes sein im Schaffensprozess. Also was bloß der Künstler sieht. So wie wenn du kindlich zeichnest. Oder es kann etwas Besonderes sein, wenn der Besucher das siehst und halt sagt: Oh. Das hängt jetzt ganz schräg oder so. Es ist halt etwas Besonderes! [Sperren: Muss] aber eigentlich nichts besonderes sein. Weil der Künstler sich irgendwie bloß einer Ästhetik bedient hat, die andere auch nehmen.
- Aha.
- [Pause.]
- Meine Sprechblasen werden wieder ein bissle länger.
- [Pause.]
- Na das ist ja schon in Ordnung. Du beschäftigst dich ja auch mehr mit dem Thema.
- Was ich halt hier jetze …
- Also für mich … Darf ich das noch einmal erwähnen? … ist ja Kunst, wenn es jetzt um die …
- [Spricht ins Mikrofon.] Er unterbricht mich jetzt in meinem Monolog!
- … Frage geht …
- [Pause.]
- Intuitive Entscheidung
- Es ist ja auch eine intuitive Entscheidung. Es ist ja … quasi in mir angelegt. Wie wenn du sagst: Entscheidung - Ist das ein Baum oder kein Baum. Das … Das ist ja eigentlich auch wie eine intuitive Sache. Bloß das wir da viel mehr Erfahrung damit haben. Das das ein bisschen eindeutiger ist. Aber wenn ich jetzt hier gefragt werde, dann ist das auch eine Intuition. [Sperren: Und] die Intuition basiert ja bei mir darauf: Finde ich etwas [Sperren: schön]? Etwas [Sperren: Schönes] spricht mich an. Würde ich es mir hinhängen? Dann würde ich es für mich wählen. Und ich wähle ja nur etwas, was ich auch als … schön empfinde. Oder … was … was mir in irgendeiner Form etwas [Sperren: bedeutet]. Und wenn das … [Sperren: das] da reinpasst … in diese … in diese Findung … Also wenn … dass ich mich intuitiv äußern kann, dann lehne ich es halt schon eher ab.
- [Blätterrascheln.]
- Würdest du dir diese kindliche Zeichnung, die ich jetzt mal so betiteln würde, … äh … hinhängen?
- [Pause.]
- [Sperren: Pfff]. Also ich würde sie mir nicht kaufen und hinhängen. Wenn sie mir jemand geben würde, würde ich sie mir schon hinhängen. Nehmen wir mal an … ähm … Was weiß ich … Irgendein Kind, was ich kenne, macht das jetzt für mich.
- Kinder würden nicht so groß zeichnen
- [Sperren: Ein Kind würde nie so groß] …
- [Lacht.]
- … [Sperren: arbeiten].
- [Sperren: Na ja!] Wenn man dem die Möglichkeit gibt? Welche Eltern geben …
- Nein!
- … dem Kind schon so ein großes Stück Papier?
- Ein Kind kann gar nicht … äh … ähm … mit dem … mit dem Körper … mit seinen … mit … mit dem Armumfang …
- Du legst es doch auf den Boden! Und das Kind kann drauf herumlaufen.
- Ja aber es entstehen doch keine großen Kreise. Es werden immer kleine Kreise. Weil der Armumfang einfach zu …
- Hast du …
- … klein ist.
- Hast du schon einmal Kinder gesehen, wenn sie auf der Straße mit Kreide malen?
- Hab ich einmal gesehen. Bis der Bus vorbeikam!
- [Lachen.]
- Auf dem Fußweg! Oder wo sie malen können. Ja da malen sie auch größer.
- [Sperren: Wirklich?]
- [Sperren: Natürlich!]
- Ich dachte immer, die haben ein kleines Blickfeld.
- Du gibst … Du gibst denen die Möglichkeit, dass sie sowas machen können.
- Okay. Dann werde ich Emma jetzt so ein großes Blatt geben. Ey cool! Ich geb ihr mal wirklich ein großes Blatt! Ich nehme eine riesen große Rolle mit!
- Und legst sie auf den Boden.
- Und leg' es auf die … auf den Boden und …
- Sie kann machen was sie will.
- … große Stifte. Und … Und sie darf da rübergehen und einfach mal groß zeichnen.
- Mach das mal!
- [Sperren: Das] ist eine gute Idee.
- Und ich glaube, das ist nämlich schon ein Punkt. Sie bekommt immer diese A4-Blätter. Dann sollen sie mal machen.
- Ich dachte ja eher immer, … ähm … äh … ähm … Ich meine, ein kleines Kind hat nun einmal einen kleineren … kleines Sichtfeld vielleicht.
- Sie kann doch mit dem Stift … [Sperren: Puuuuh!] … das ganze Bild abgehen.
- Die Frage ist, ob es das macht. Oder ob es sich verkriecht in … äh … in eine Ecke. Weil es sich da wohl fühlt.
- Das hängt bestimmt auch wieder vom Kind ab. Die einen werden das machen. Die anderen nicht. Warum weiß ich jetzt ja nicht.
- Aber das ist jetzt interessant. Weil das wäre für mich jetzt eigentlich ein Alleinstellungsmerkmal von einem älteren Menschen gewesen. Das er groß arbeiten kann. Im Gegensatz zu einem Kind. Aber wenn jetze hier Emma plötzlich auch ganz groß machen würde, dann können wir uns jetzt fragen: Hat's [Fußnote: Die Arbeit in der Galerie.] vielleicht ein Kind gemacht?
- [Lacht.]
- Wenn … Wenn wir das hier vor uns sehen.
- Wollen wir mal …
- Wie heißt denn die Arbeit?
- [Pause.]
- [Blätterrascheln.]
- Was mir bei der übrigens gefällt, ist, dass die extrem im Gegensatz zu allen anderen ist. Ne?
- [Blätterrascheln.]
- Ja.
- Vielleicht gehört sie hier gar nicht dazu.
- Sie hebt sich damit ab. Das war ja auch schon ein … Das ist übrigens auch, was ich heute schon sagte.
- Hebt sich zu den anderen Arbeiten ab.
- Sie hebt sich ab.
- Sie gehört gar nicht dazu! Das ist eine ganz andere Arbeit hier.
- Ich finde die hier gar nicht.
- Ich gucke mal eben vorne.
- Aber vielleicht liegt … [Verschwindet im Hintergrund.]
- [Pause.]
- Marianne Eigenheer.
- [Mann redet laut im Hintergrund.]
- [[Sperren: Knips.]]
- [Pause.]
- [[Sperren: Knips.]]
- [Pause.]
- [[Sperren: Knips.]]
Montag, 13. März 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link- Rote Punkte
- Da sind hier irgendwo die roten Punkte.
- Genau.
- Na wenn hier rote … rote Punkte sind, dann sind die weg.
- Es [Sperren: gibt] keine Punkte.
- [Lacht.]
- Es gibt nicht einmal Titel.
- Das ist ein Kriterium. Ob da ein roter Punkt ist oder nicht.
- Nein! Da geht es ja nur darum … Wurde es gekauft. Aber da geht's einfach um den Kunstmarkt Kunstmarkt .
- Selbst … Selbst dann sagt es noch lange nicht, dass es jetzt gute Kunst ist. Das heißt bloß, dass jemand sich dafür interessiert. Und es halt bei sich hinhängen will. Überm Sofa. Zum Beispiel. Das … Das wäre ich jetzt zum Beispiel. Der sich Gedanken macht. Passt das in meine Wohnung oder nicht. Aber das heißt halt nicht, dass es gute Kunst ist. Sondern lediglich, dass es ein schönes Wohnaccessoir ist. Und womit man noch ein wenig angeben kann. Vielleicht.
- [Laute Stimmen im Hintergrund.]
- Die werden ja lauter! Jetzt [Sperren: müssen wir auch lauter werden]! [Lacht.] Also?
- [Pause.]
- Na gehen wir mal weiter.
- Wieso. Wir können noch zum Café.
- Na ich will jetzt noch nach hinten!
- Na okay. Wir gehen noch nach hinten.
- Na warte mal. Ich will erst einmal hier durch.
- [Frauenstimme im Hintergrund: Ja.]
- furchtbar baumarktmäßig
- Furchtbar!
- [Betrachten das Bild "Rainbow of Chaos Chaos Nr. 2", 2016, Ricardo Alcaide Ricardo Alcaide .] Rainbow of Chaos Nr. 2, 2016, industrial lacquer paint on mdf panel and cardboard, Ricardo Alcaide
- Nein! Ich finde … Du … Du siehst bei allen eine … glatte Oberfläche. Schonmal. Das heißt, dass … Das ist etwas Verbindendes. Von … Von den Arbeiten.
- Als ich klein war, hab' ich so kleine Schiffe versucht zu bauen. Mit mehreren Hölzern, die ich übereinander genagelt …
- Das sieht so baumarktmäßig aus. Das stimmt.
- Für mich waren das auch Schiffe. Wenn ich sie heute sehen würde wären es keine Schiffe.
- Nein. Ich dachte, du willst jetzt darauf anspielen, dass das halt … ähm … ähm … einzelne … Holzteile sind, die vielleicht nicht ganz zusammenpassen. Die dann zusammenmontiert wurden …
- Nicht passend!
- … Eine Komposition gemacht wurde. Na ja. Auch ein bissle halt mit der Farbe und so. Aber das ist ja alles aus Absicht gemacht. Behaupte ich jetzt mal.
- Mhm. Wenn [Sperren: ich] das irgendwo finden würde … Ja? Ich würde das wegschmeißen!
- [Pause.]
- Ist das nicht eine Schrift hier?
- [Pause.]
- Du?
- Mhm?
- Ist das eine Schrift?
- Wo ist die Schrift.
- [[Sperren: Knips.]]
- Der macht manchmal hier Fotos zwischendurch.
- [[Sperren: Knips.]]
- Na hier, diese Zeichen. "Ha". "Es". Kenne ich nicht. Das kenne ich auch nicht. Das erinnert mich an die Konstellationen-Bilder. Nur dass das hier cool aussieht.
- Das ist Zufall Zufall .
- Und warum ist es Zufall? Weil es eine sehr einfache … äh … äh …
- Hier steht Reinbow of Keios.
- Warte mal! Und warum ist es Zufall, Wei [Fußnote: Chinesischer Bekannter.]? Äh … Christian? [Grinst.] Weil es eine sehr einfache …
- In einer Gruppe mit dem Chinesen!
- [Lachen.]
- Weil das sehr einfache Formen sind. Und sehr einfaches Material. Was sich halt bei vielen Künstlern, die damit arbeiten, immer irgendwie überschneiden wird. Weißt du?
- [Pause.]
- Auf Chaos [Fußnote: Titel der Arbeit "Rainbow of Chaos N2"]. Und Chaos wäre für mich … wären für mich jetzt diese einzelnen Bretter. Die halt nicht speziell dafür gemacht vielleicht wurden.
- Aber jetzt wirst du ja gelenkt. Weil du den Titel gelesen hast.
- Das ist noch die nächste Frage. Was hättest du gesehen ohne dem Titel.
- Na ich habe mich ja jetzt eher auf einzelne Sachen konzentriert. Ich habe eher gedacht: Pfff. [Sperren: Furchtbar].
- Und was denkst du jetzt, wenn du den Titel siehst?
- Es wird nicht besser.
- Wie heißt das? Rainbow of … Chaos.
- Nummer 2!
- Okay.
- Es wird nicht besser.
- [Pause.]
- Also hier ist ja der Punkt … Wenn ich dieses Chaos machen würde, würde ich es sogar noch schöner machen.
- Ich find's aber gerade cool. Diese ganzen kleinen Zeichnungen. Hier drauf. Mit dem … Wo muss genau was sein und so. Das zeigt ja eher, dass das eben ein … geführter Chaos ist. Also dass das nicht … ähm … bloß zufällig so ist. Sondern der hat halt markiert, wo das sein soll. Und danach hat er es dann festgemacht. Rainbow of Chaos Nr. 2 (Ausschnitt), 2016, Ricardo Alcaide
- Absichtlich unsauber
- Na ja. Man könnte auch sagen, er hat unsauber gearbeitet.
- [Sperren: Nein]. Das hat er eben nicht. Oder er hat das erst nachträglich gemacht. Das kann natürlich sein.
- Ich gucke mal hier …
- Er hat erst unsauber gearbeitet und dann …
- Ja aber das ist doch Absicht! Du sollst ja die Spuren sehen, die derjenige da gemacht hat. Das macht's doch …
- Warum soll ich das.
- Na ansonsten wäre es wirklich nur noch ein Designobjekt. Was halt schön aussieht. Und so hat es noch eine Geschichte. Und die Geschichte, die ist hier in dem Moment Moment auf diesem Ding drauf. Geschrieben.
- Das hat doch nichts besonderes!
- Hast du das schon einmal gesehen?
- [Pause.]
- Nö.
- Dann ist es ja was Besonderes.
- [Sarkastisch.] Ach ja? Alles was ich noch nicht gesehen habe, ist was Besonderes.
- Für dich ja!
- [Sperren: Nö.]
- Für dich doch! Oder warum ist das für dich nichts besonderes.
- Kann ich selbst machen!
- Weil ich das selber … genau so produzieren könnte.
- Die Toteninsel Toteninsel kannst du auch machen. Du brauchst halt …
- Nee. Die kann ich nicht machen.
- … nur ein bisschen Übung.
- Da … Da fehlt mir auch …
- Handwerk Handwerk .
- … Handwerk.
- Aber das hatten wir doch schon.
- Aber da fehlt mir natürlich auch …
- Der Blick!
- … die Idee.
- Die Komposition!
- Und der Wille. Aber hier … Ich meine … Da kann ich mich hinstellen und kann es einfach zimmern. Wenn mir langweilig ist. Und quasi so ein bisschen 'rum malen.
- Bloß deines hängt nicht in der Galerie.
- Ja das ist ja der Punkt! Aber wie kommst du dahin?
- Also ich würde jetzt hier zum Beispiel so …
- Und …
- Ich würde jetzt hier zum Beispiel so kleine Figürchen, die ich so finde, irgendwie noch so trapieren. Wie ein kleines Regal.
- Wo du das jetzt wieder sagst … Das hängt nicht in der Galerie. Mein … Nicht-Gemachtes.
- Kunst ist, was der Markt als Kunst definiert
- [Lacht.]
- Dann merkt man ja wieder: Vielleicht geht es ja sehr … um den [Sperren: Markt]. Für dich ist Kunst, …
- [[Sperren: Knips.]]
- … was der Markt als Kunst definiert. Hier sagt der Markt: Das ist Kunst! Wir können dafür Achtzehntausendfünfhundert Franken verlangen. Aber das ist doch …
- Aber verlangen heißt ja nicht, dass man es bekommt.
- Okay. Natürlich kann man jetzt sagen: Was der Markt als Kunst definiert … Das ist die Kunst.
- Na das finde ich eigentlich irrelevant. Was der Markt sagt.
- Ja aber darüber hast du doch gerade darauf angespielt.
- [Sperren: Nein!] Ich … Was der Markt sagt … Das sagt ja nicht, dass es gute Kunst ist. Das heißt lediglich, dass es reiche Leute gibt, die dafür viel Geld ausgeben. Weil sie gehört haben, dass das gute Kunst sein soll. Es kann ja auch … äh … gute Kunst sein, die nicht gekauft wird. Weil's einfach noch niemand mitbekommen hat.
- Was ist denn gut und schlecht. Also an Kunst.
- Na das wäre jetzt ja wieder eine individuelle Entscheidung. Die [Sperren: du] fällen musst.
- Ja aber ich … Ich dachte, es geht erst einmal um die Frage: Ist das überhaupt Kunst für mich, oder nicht.
- Na du hast gesagt, es ist für dich irgendwie etwas, was du selbst machen kannst.
- [Spricht wieder leiser:] Das ist ja für mich nichts. Keine.
- Auch in Verbindung mit diesem großen hier? Wo du noch …
- Das ist sehr interessant! Dieses Ding.
- [Pause.]
- Gehen wir weiter?
- Ja, bitte.
- Gab's nicht in dem Kunstmuseum dieses eine …
- Hier denke ich noch …
- … das mit den Regalen? Weißt du noch, was ich meine?
- Nein.
- Wo … Wo wir mit der Frau waren. Und danach im Café.
- In dem Schaulager?
- Nee. In diesem Kunstmuseum.
- Mit der Sabine!
- Genau. Und wo dann Regale so herumstanden. Und … ähm … Abgebrannt glaube ich. Leicht. Ne?
- Das weiß ich nicht mehr.
- Okay.
- Wenn ich das sehe, denke ich an meinen Keller
- Wenn ich [Sperren: das] sehe, denke ich an meinen Keller.
- Hast du da [Sperren: so] kleine Regale?
- Nee. Nicht ganz so kleine. Aber ein bisschen größer. Aber auch ein bisschen hoch.
- Aber das ist ja eben kein Regal mehr. Mit der Funktion eines Regals.
- Wieso nicht.
- Kannst du da was reintun?
- Da wurde doch was reingetan.
- Es ist etwas, was du … äh … reintun würdest, um es zu lagern und dann später wieder zu nutzen?
- Vielleicht.
- Was war [Sperren: das] jetzt für eine Antwort! [Lacht.]
- Na ja. Guck mal. Du kannst doch die Platten da rausnehmen.
- Nee. Kannst du gar nicht mal. Weil die Platte höher ist als das Regal.
- Aber das. Ich hab' ja auch nur gesagt, es erinnert mich an … meinen Keller.
- Na das ist doch gut. Das heißt, es gibt eine Verbindung zwischen dir und zwischen dieser Arbeit.
- [Spricht leise:] Ja aber es ist … [Sperren: Pfff] …
Samstag, 11. März 2017
Anatomisches Museum Link (zur Ausstellung von gestern, aus Ausstellungs-Katalog) Kunst- und Wunderkammern Kunstkammer im 16. und 17. Jahrhundert von Adeligen, Kirchenmännern, Kaufleuten, Ärzten, Apothekern Wunderwerk göttlicher Schöpfung sollte gezeigt werden Museum von Arzt Ole Worm, Kopenhagen Link Ole Worm (1588 - 1654, Arzt) zeigt aber auch Endlichkeit des Seins Memento mori - Gedenke deines Endes im Barock weit verbreitetes Appell oft Präparate eindrucksvoll präsentiert wie klagende und musizierende Kinderskelette Präparatearrangement mit klagenden Kinderskeletten, Konkrementen und Gefäßausgüssen, von Anatom Frederik Ruysch Anatomisches Theater: römischem Kollosseum nachempfunden Anaton steht in der Mitte, seziert und demonstriert Leichnam den Studenten mit Ziel Körper in all seinen Formen und Funktionen zu ergründen neben Studenten auch Laien, wie Würdenträger und interessierte Bürger Anatom stellt Leib des Menschen als Wunderwerk Gottes vor Muskelmann, Mitte 19. Jahrhundert, Jacques-Eugène Caudron Jacques-Eugène Caudron (1818 - 1865, Bildhauer Bildhauerei ), Skulpturensammlung Dresden Link Muskelmänner beliebte anatomische Studienobjekte in Künstlerstudios in Früher Neuzeit (16. - 17. Jahrhundert) Gesichtsschädel mit aufmodellierten anatomischen Strukturen in Wachs, A & P Seifert, Berlin, 19. Jahrhundert, Wachs-Trockenpräparat Rechter Unterarm mit Wachsinjektion der Arterien, 1898, kombiniertes Trocken-Injektionspräparat, Inventar Inventar -Nr. ANA2006/511 Ziel Pathologen: vom toten Körper auf Krankheitsprozesse im Lebenden zurückschließen Gesichtsurne aus Liebenthal bei Marienburg in Westpreußen, 1871 Rudolf Virchow publizierte über Mützenurnen[?] Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link- Schönes Objekt ist keine Kunst
- [Aufnahme Anfang.]
- [In der Galerie.]
- Wieso hast du gerade gestöhnt, als du das Bild gesehen hast?
- [Flüsternd:] Das ist keine Kunst. Das ist ein schönes Objekt. Wie … Ein schönes Design-Objekt!
- [Macht ein Foto von der Arbeit.]
- [[Sperren: Knips.]]
- [Betrachten das Bild "Critical", 2015, industrial lacquer on mdf panel, Ricardo Alcaide Ricardo Alcaide .] Critical, 2015, industrial lacquer on mdf panel, Ricardo Alcaide
- Kunst ist das nicht.
- Das hängt jetzt aber in einer Kunstgalerie.
- Na ja. Aber deswegen ist es ja nicht Kunst.
- Für mich schon.
- Was ist für dich daran jetzt so besonders?
- Warum ist es ein Design-Objekt?
- Na ja. Weil es schön ist. Also ich würde mir das hinhängen.
- [Sperren: Echt?]
- [Kleinlaut:] Vielleicht.
- [Lachen.]
- Ich denke … Gerade durch diese Löcher wird es dann wieder zu etwas, was ein Designer sich nicht hängen würde. Weil die ja eher …
- Nö. Die zeigen ja vielleicht, dass es früher mal was anderes war.
- Ach so?
- Und … äh … vorher eine andere Funktion hatte.
- Die hat er nicht erst nachträglich reingemacht? Das dachte ich gerade.
- Na ja. Das weiß man jetzt ja nicht.
- Na du kannst schon recht haben.
- Na aber … Schau. Das ist einfach ein … Dreieck mit … ähm … ein paar Linien. Gefärbt. Fast wie eine Straßenkarte.
- [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
- Aber nichts besonderes.
- Na doch. Würdest du denn sowas machen?
- [Pause.]
- Nö. Aber ich [Sperren: könnte].
- Dann ist es doch aber …
- [Lachen.]
- Das Graffiti Graffiti draußen kannst du auch machen.
- Ja. Das ist ja der Punkt. Aber da hab' ich gesagt: Da ist ja das Besondere, dass man ja schon in die Illegalität geht. Das [Zeigt auf das Bild.] hat für mich nichts besonderes.
- Dann zeig' mir mal was Besonderes!
- Na wir müssen gucken.
- [Pause. Rascheln. Beide gehen durch den Raum.]
- Das mit den Löchern war aber aus Absicht.
- [Fremde Person in Galerie hustet.]
- Sagst [Sperren: du].
- [Sperren: Weil] hier jetzt auch Löcher drinne sind.
- Was ist das denn überhaupt.
- Red' mal lauter! Ich höre dich nicht!
- [Pause.]
- Na ja. Es schaut fast aus wie so eine Fließenwand.
- [Geraschel. Mikrofon reibt an Jacke.]
- Mit Fugen.
- Vor allem nicht grundiert! Oder? Sonst würde das nicht hier abplatzen.
- Na das ist doch gewollt!
- Also kein Design, sondern Kunst!
- Mhm. Ich weiß nicht.
- Und ich sehe mich drinne. Das ist gut.
- Na ja. Siehst du aber … Das ist so …
- [Zieht die Nase hoch.]
- Toteninsel Toteninsel von Böcklin Arnold Böcklin
- Für mich ist Kunst eher das, was man zu … Die Toteninsel!
- Warum das?
- Vom Böcklin. Toteninsel, 1880, Arnold Böcklin, Kunstmuseum Basel
- Das finde ich besonders.
- Warum.
- Besonders = Komposition und gegenständlich
- Na die Komposition.
- Hier hast du auch eine!
- Ja aber da ist es gegenständlich. Was man dort sieht. Und hier nicht.
- Das ist eine Mauer. Das [Sperren: ist] gegenständlich.
- Der Böcklin hat sich Gedanken gemacht!
- [Zeigt auf das Bild.] Der nicht?
- Nö.
- Das ist doch auch nicht wahllos.
- Interpretationsmöglichkeiten zu viele
- Na ja. Pfff. Das ist ziemlich frei hier … Die Interpretation, die da jeder reinstecken kann. Während die Toteninsel, die hat … die hat schon … gibt eher was vor. Schränkt eher ein. Das hier ist wahllos. Jeder kann da was Eigenes hinein interpretieren.
- Aber bei der Toteninsel hat die Gesellschaft im Endeffekt jener Zeit vorgegeben, was die Symbole bedeuten. Und das wurde dann in das Bild hineingetan.
- Ja!
- Das ist doch eigentlich langweilig! Das ist was Gewöhnliches! Hier [Deutet auf das Bild.] würde ich sagen, ist zum Beispiel eine … eine Sprache, die du nicht sofort verstehst. Also die sozusagen von jemanden gemacht wurde …
- Es gibt keine. Weil jeder … Derjenige, der das macht versteht was darunter. Vielleicht. Aber jeder, der sich es anguckt, hat ja seine eigene Sicht.
- Das ist doch super!
- Ja aber …
- Bei der Toteninsel wird im Endeffekt alles vorgekaut. Was … Was die Bäume bedeuten. Was dieser … äh … Was dieser … dieser Weg für eine Geschichte hat … Vom Festland zur Insel.
- Ja!
- Das ist Geschichte!
- Es ist gefasst. Eingefasst! Und in der … Ich meine, du weißt es sicherlich … Es gibt ja diese verschiedenen Versionen. Alle sind ein bisschen anders. Weil das Ding an sich gibt es ja nicht.
- Welches Ding?
- Diese Insel. Es gibt halt …
- [Sperren: Doch]. Es gibt ein Vorbild.
- Na aber das ist da so ein Friedhof. Der hat ja …
- Wo denn?
- Na bei Venedig!
- Ach so. [Lacht.] Das wusste ich gerade nicht.
- [Lacht ebenfalls.] Der … Der hat … Der hat ja … Der hat ja keinen Berg.
- Warst du da?
- Ja, ich war schon da.
- [Sperren: Auf] der Insel.
- Ja.
- Wie kommt man da drauf?
- Mit dem … Mit diesen Booten.
- [Lacht.] Das ist ein Touri-Ding. Oder was?
- Na eben nicht. Aber wir wollten einen Ruhepol, als wir da waren.
- Und da sind bloß Gräber.
- Ja.
- Und das hat auch der als Vorbild …
- Gedankengänge Künstler und Betrachter sollten sich ähneln
- Na ja, das war eines der Punkte. Aber warum hat er die anderen Elemente reingemacht … Das weiß ich nicht. Ich will nur damit sagen … ähm … Er hat ja auch was zusammengestellt. Aber etwas Eingeschränktes. Wo die … Wo die Gedanken von allen, die sich das angucken, ja ähnlich sind, in eine ähnliche Richtung gehen. Hier [Zeigt auf Arbeit.] … Das ist … Pfff … Je nachdem, wie meine Gefühlslage ist und mit welchem Hintergrund ich hier her komme, sehe ich da was anderes.
- Und ist das jetzt komisch? Für dich? Oder was?
- [Pause.]
- Ja! Das ist für mich halt … Das ist [Sperren: zu] frei. [Sperren: Zu] offen. Hier brauchst du wieder einen Erklärungstext.
- Nö. Du siehst doch ein Muster! Das reicht doch als …
- Das ist die Kom…
- Komposition!
- Das ich da eine Komposition habe?
- Und das ist ein Spiegelbild Spiegelbild . Du siehst dich selbst. Diese Reflexion.
- Ach. Ist das gewollt?
- [Sperren: Natürlich] ist das gewollt.
- Wieso.
- Na sonst kann der ja … Der hat ja das Material extra ausgesucht.
- Na ja, aber …
- Das ist ja Klavierlack. Oder sowas.
- Warum hat er dann keinen Spiegel drangebaut.
- Für mich wäre da jetzt ein Spiegel drinne.
- [Geräusche. Mikrofon reibt an Kleidung.]
- [Beide gehen weiter.]
- [[Sperren: Knips.]]
- [Betrachten das Bild "System", 2016, Ricardo Alcaide.] System, 2016, industrial lacquer paint on mdf panel and cardboard, 140 x 170 cm, Ricardo Alcaide
- [Pause.]
- [[Sperren: Knips.]]
- [Sie stehen vor der nächsten Arbeit.]
- Ich traue mich nicht rüber. Was ist denn das?
- zu hoher Preis für Kunstwerk
- [Blättergeraschel.]
- Das ist der Preis für die Arbeit.
- [Flüsternd:] [Sperren: Unglaublich!]
- [Pause.]
- [Noch leiser, damit die Aufsicht nichts hört.] Achtzehntausendfünfhundert Franken.
- Die haben hier auch acht Prozent Steuer?
- Mhm. Für irgendwelchen Mist.
- [Pause.]
- Du brauchst noch einen Kaffee! Lass uns das mal durchgehen! [Blättert durch das Werkverzeichnis Werkverzeichnis .]
- Nimm das mal mit.
- Ich nehme es nachher mit.
- Nee. Wir können das gleich durchgehen.
- Über Kunst laufen
- Wer geht zuerst rüber? Ich will keine Alarmanlage hören.
- Hier gibt's doch keine Alarmanlage.
- Okay. Ich gehe einfach.
- [Schrittgeräusche über Ziegel.]
- Jetzt bist du über [Sperren: Kunst] gelaufen.
- Das hat aber was cooles.
- Warum?
- Keine Kunst, oder doch? Mit Symbolkraft
- Das ist auch keine Kunst. Aber es hat was symbolisches. Du gehst in einen Raum und du siehst das auf dem Boden …
- Ja, jetzt fühle ich mich irgendwie auf der anderen Seite.
- Mhm. Das teilt etwas. Aber es hat eher was … Pfff …
- Na du bist ja nicht drauf geblieben.
- Na ja … Vielleicht ist das doch Kunst. Es macht … Es ist halt was Besonderes. Es macht was mit dir.
- Was denn?
- Es ist wie eine Grenze.
- [Pause.]
- Symbolisch.
- [Geräusche beim Blättern durch die Liste.]
- [Schaut aus dem Fenster.] Funktioniert die Tankstelle noch?
- Ja.
- [Blattgeräusche.]
- [Lautes Telefonklingeln.]
- [Aus dem Hintergrund: Hallo!]
- Das sind fünfzig Steine. Und sie sind … ähm … alle wie unterschrieben.
- [[Sperren: Knips.]]
- [Betrachten das Bild "Unsettled", 2017, Ricardo Alcaide.] Unsettled, 2017, 50 numbered and signed bricks, Ricardo Alcaide
- Was sind sie?
- Unterschrieben. Nummeriert und unterschrieben.
- Dadrunter.
- Wo das ist …
- Okay. Na das ist ja dann für den Kunstmarkt Kunstmarkt .
- Na ich meine … Die Wirkung ist halt cool. Es teilt. Du machst dir Gedanken. Kann ich da jetzt rüber? Oder nicht?
- Es ist halt was anderes als jetzt ein Bild, was an der Wand hängt. Weil das halt so … so normal ist.
- Es hebt sich halt damit ab.
- Meine ich ja.
- Damit hat es was besonderes.
- Aber wenn du bloß das jetzt in dem Raum hättest … wäre das vielleicht wieder zu wenig.
- Nur was besonderes, da im Kunstraum
- Wenn du vielleicht nicht … Vielleicht wirkt es nur in dem Kontext. Ob es in einer Galerie … oder ob es in einem Museum wäre. Wenn es einfach irgendwo ist …
- Wenns irgendwo draußen in der Stadt wäre, wäre es vielleicht irgendwie lahm.
- Du würdest halt nicht automatisch drüber laufen.
- Es wäre halt einfach ein architektonisches … ähm …
- Manche würden es einfach nicht sehen. Aber das stimmt. Die Wirkung wäre anders. Aber [Sperren: hier] … in dem Kontext … hat es aber eine bestimmte Wirkung auf dich.
- Na das ist wieder so ein schwammiges …
- Du fühlst dich wirklich erst auf der einen, dann auf der anderen Seite. Das hat da ja was trennendes. Eigentlich symbolisiert es mehr oder weniger das, was auch Grenzen sind.
- Aber diese Gedanken kommen dir dann ja nur, [Sperren: weil] es in einer Kunstgalerie ist. Und nicht, wenn es draußen ist. Da sind wir über die Straße gelaufen, da hast du dir kein Zeichen genau angeguckt. Könnte das irgendwie eine Grenze sein? Oder so.
- Ja. Außer es stünde ein Schild, was mir sagt: Hier!
- Wenn du hier jetzt aber in der Galerie nen Zebrastreifen rein machen würdest, dann wäre dieser Zebrastreifen in dem Moment Moment auch etwas, worüber du mehr nachdenken würdest. Über Übergang. Über Grenze. Äh … Vorfahrt. Keine Ahnung was.
- Bleiben wir mal bei dem Kriterium für [Sperren: mich]. Ne? Hier geht es ja um [Sperren: meine] …
- [Sperren: Nee]. Das ist ein [Sperren: Gespräch]. Wir diskutieren beide zusammen. Ich will meine Stimme auch hören!
- Äh … Die ist wieder öfters zu hören als meine.
- Wir sehen es an den Sprechblasen.
- Das besondere … Und egal was du jetzt … Das besondere kann natürlich auch in einem bestimmten Kontext erst etwas Besonderes sein. Aber es ist ja trotzdem etwas Besonderes.
- Auch in der Galerie ist es [Fußnote: Die Ziegel-Arbeit.] was Besonderes.
- Ja.
- Anders als das Bild.
- Mehr Kunst, weniger Kunst, Graubereich
- [Sperren: Das] ist mehr als Kunst … Als das Bild.
- Was ist [Sperren: mehr als Kunst]?
- Na das macht es mehr zur Kunst. Entschuldigung.
- Wieso. Was ist denn [Sperren: mehr] und was ist [Sperren: weniger] Kunst.
- [Pause.]
- Na ja. Vielleicht …
- Was ist denn Kunst.
- [Flüstert:] Das weiß ich nicht.
- Wieso nimmst du dann so ein Wort in den … in den Mund.
- [Aus dem Hintergrund, die Aufsicht telefoniert: [Sperren: Ich hab' zwar] …]
- Ich glaube, für mich gibt es schon so eine Abstufung. Wo ich sagen würde … Das ist jetzt nicht schwarz und weiß. Es gibt für mich ja keine klare Definition. Deswegen kann ich nicht sagen: Das ist auf jeden Fall Kunst. Okay. Das kann ich sagen. Dann würde ich sagen: Mhm … Das vielleicht. Wie das Graffiti da! Das ist … Das ist so ein Graubereich. Es gibt Dinge, wo ich eindeutig sagen würde: [Sperren: Nein].
- Aber will der Graffiti-Typ der Gesellschaft etwas mitteilen? Oder bloß eine Marke hinterlassen. Wie ein Hund.
- Das wissen wir jetzt ja auch nicht.
- Na ich weiß es gerade bei Graffiti allgemein nicht. Ob das … Also warum die das machen.
- Dort war es ja eher ein Text als Geschmiere.
- Ist … Ist ein [Sperren: Täg]. Das nennt man [Sperren: Täg]. Die hinterlassen ihre Signatur Künstlersignatur .
- Es gibt … So ein richtiges Graffiti ist ja schon eher ein bildliches Ding.
- [Pause.]
- Denke ich.
- Na ja, aber die Frage ist, warum die das …
- [Lautest Telefonklingeln.]
- … machen. Ist es im Endeffekt das selbe, wie wenn ein Künstler in einer Galerie ausstellt? Er dann sozusagen Zeichen hinterlässt? Was aber [Sperren: sehr] temporär ist. Weil es ja auch bloß eins zwei Monate …
- [lautes Telefonklingeln]
- … da sein wird. Was [Sperren: du] wieder … Wo du vorhin gesagt hattest … Das sollte beständig sein. Oder so …? Das ist es hier ja aber nicht! Das ist es hier ja aber nicht! Diese einzelnen Dinger sind [Sperren: nur] in [Sperren: diesem] Raum in [Sperren: dieser] Länge genau [Sperren: jetzt] so. Und die werden nie wieder genau so ausgestellt werden. Das heißt, sie sind nicht beständig.
- Aber sie sind immer fünfzig … Und nicht einfach …
- Das weißt du nicht. Die sind jetzt hier fünfzig. Weil die vielleicht genau hingepasst haben. Und die Zahl fünfzig …
- Hier steht aber fünfzig.
- Ja weil das fünfzig Dinger sind.
- Fünfzig.
- Man bezahlt für fünfzig oder für eins?
- Na für das Ding!
- Zeig mal. Das glaube ich nicht.
- [Blätterrascheln]
- [Sperren: Mensch.]
- Hier ist es.
- "Price upon request."
- [Stimme der Aufsicht ins Telefon: Und dann habe ich noch …]
- Ich glaube aber nicht, dass die Zahl fünfzig jetzt so wichtig ist.
- Und es ist ja genau abgemessen.
- [Sperren: Ja weil] … Die geben [Sperren: immer] die Daten davon an. Ähm … äh … Wie groß ist die eigentliche Arbeit. Das heißt nicht, dass das gewollt ist.
- Also stellst du das jetzt in Frage oder was? [Lacht.]
- Weil [Sperren: du] das nicht in Frage stellst!
- [Lachen.]
- [Pause.]
- Kriterium, überhaupt zu fragen, ob es Kunst ist
- Ist das auch ein Kriterium?
- Was?
- Das ich es in Frage stellen kann.
- Nee. Das du überhaupt auf den Gedanken kommst, es in Frage zu stellen, ist das Kunst oder nicht. Da draußen in der Landschaft bist … Da stellst du [Sperren: nichts] in Frage. Da sagst du nicht: Ist das ein Baum? Ist das kein Baum? Hier fragst du halt …
- Weil es halt eindeutig definiert ist. Das ist etwas …
- Definition eindeutig
- [Sperren: Wer] definiert das eindeutig.
- Das es ein Baum ist oder nicht.
- Das es ein Baum ist oder kein Baum.
- Die Biologen werden dafür schon eine eindeutige Definition gefunden haben.
- Aber wir selbst haben in unserem Kopf abgelegt, ab wann ist ein Baum ungefähr ein Baum. Ab wann ist es ein Strauch. Ab wann ist es eine … Blume.
- Ja.
- [Frau im Hintergrund ins Telefon: Okay.]
- Da gibt's aber auch Grenzbereiche.
- Okay. Hier ist es natürlich schwieriger. Weil, wie wir ja alle wissen, … Deswegen bist du ja auch so unsicher und machst überhaupt so eine Befragung, mhm … Es gibt keine eindeutige Definition. Deswegen kannst du nicht einfach sagen, für d
- Ja das ist … Das ist das jetzt. Das ist jetzt Kunst. Und das ist das nicht.
- Es ist aber in einer Kunstgalerie. Deshalb ist es für mich automatisch Kunst. Ob das jetzt gute oder schlechte …
- Für mich nicht.
- [Sperren: Nein!] Da würde ich zum Beispiel unterscheiden zwischen … Ist das gute …
- [Frau im Hintergrund: Mache ich.]
- … oder keine gute Kunst. Aber es [Sperren: ist] Kunst. Weil es in einer Galerie ausgehangen wird. Und so definiert wurde. Von anderen. Dann ist es ja per se … Dann [Sperren: ist] es Kunst. Wenn jemand sagt, es ist Kunst, dann ist es für ihn Kunst. Zumindestens wenn es einer sagt, ist es Kunst.
- Das [Sperren: könnte] dann Kunst sein.
- Es geht nur darum, was [Sperren: du] darin siehst. Gute Kunst oder nicht so …
- Je nach Galerie ist es Kunst oder Geldkunst
- Nein nein nein. Das entscheidende ist ja, wenn es in einer Galerie ist … [Sperren: Galerie] repräsentiert das … den Kunstmarkt.
- Das stimmt nicht.
- Für mich.
- Es kommt auf die Galerie drauf an.
- Da sehe ich hier [Fußnote: In der Liste.] [Sperren: Geld].
- Das stimmt.
- Also ist das hier eine …
- Es gibt aber auch Kunstvereine, die haben ihre Räume.
- Das ist aber was anderes. Das ist dann ein Raum, ein Ausstellungsraum.
- So wie hier!
- Hier ist das aber eine Galerie. Hier geht es darum zu verkaufen.
- Das kaufen Leute?
- [Pause.]
- Repräsentant des Marktes
- Ja. Hier geht es doch um … Und deswegen ist das wie die Art Basel. [Flüsternd:] Das ist eine Repräsentation des Marktes.
- Aber das ist extrem dort. Finde ich.
- So. Und für die geht es ja um eine andere Frage. Die können natürlich festlegen: Wir stellen das aus. Und können sagen: Für uns ist das hier Kunst. Und vielleicht auch für Leute, die hier einfach denken: Okay, alles was in der Kunstgalerie ist, muss Kunst sein.
- Der Raum muss bezahlt werden! Der Strom! Der Künstler muss bezahlt werden! Viele müssen ja denken es ist Kunst und kaufen es für diese tausenden von … von Franken.
- Ja aber warum … Es muss keine Kunst sein. Es kann ja auch ein Designobjekt sein.
- Aber niemand gibt für ein Designobjekt soviel Geld aus. Das ist ein [Sperren: Unikat]. Das ist vielleicht noch einmal ein Unterschied zu einem Designobjekt. Wo ich sagen würde, es ist meistens eine Auflage.
- Das ist ja die nächste Frage. Wir wissen ja überhaupt nicht, ob überhaupt jemand was nimmt. Was passiert denn mit den ganzen Objekten …
Dienstag, 7. März 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link- Was ist Kunst?
- [Aufnahme Anfang.]
- [Lachen.]
- [Straßengeräusche.]
- Ach so. Das Aufnahmegerät macht schon. Okay. [Lacht.] Also ich fange jetzt mal so an, wie ich's bei den anderen gemacht habe. Ich wollte dir erst einmal sagen, warum ich das mache. Und zwar möchte ich herausfinden: Was ist eigentlich Kunst für die Leute, die nicht … äh … in … die nicht in … in den Kunstkreisen drinne sind. Also in Museen. In Galerien. Die selbst keine Künstler sind. Sondern die ab und zu mal eine Ausstellung besuchen und sich dann da halt … [Sperren: herablassend] … äh … drüber unterhalten.
- [Glockengeläut.]
- Und du bist so einer.
- Ich bin herablassend willst du damit sagen.
- [Lacht.] Wenn wir zeitgenössische zeitgenössisch Kunst sehen: ja.
- Okay.
- Und deshalb werden wir heute auch in Galerien zeitgenössische Kunst sehen und … äh … Wir werden halt gucken, im Gegenzug zu morgen zum Beispiel … Nee. Morgen auch. Eigentlich wollten wir ja in das Kunstmuseum.
- Kriterium Besonderheit / muss sich abheben
- Aber warum sagst du, dass das herablassend ist?
- Na wenn … Na wenn so ein Spruch kommt wie … [Fährt mit hoher Stimme fort:] Das kann ich ja auch! Oder …
- Na das ist eben ein Kriterium für mich. Ist das dann schon herablassend?
- Dass man es selbst auch kann. Und dass …
- Ja.
- … das von denen ausgestellt wird und von dir aber nicht?
- Na Kunst sollte ja schon irgendwie was Besonderes sein. Oder?
- Was heißt "besonders"?
- Na ja. Was … Was ich eben nicht kann. Was ich nicht mal eben so an meinem Küchentisch produzieren kann.
- [Auto fährt vorbei.]
- Dann meinst du handwerklich.
- Ja.
- Etwas Besonderes.
- Es muss schon … Es muss … Es muss sich [Sperren: abheben].
- Aber du hast doch vorhin noch gesagt … ähm … ähm … Das wäre doch dann nur Handwerk Handwerk .
- Aber das wurde ja nicht aufgezeichnet!
- [Sperren: Jetzt] haben wir es aber hier aufgenommen!
- [Lachen.]
- Was hab' ich noch einmal gesagt?
- Irgendwas mit Handwerk!
- [Sperren: Ah]. Wir wissen es also gar nicht! Das ist gut.
- [Pause.]
- Das war wegen dem Mann im Keller.
- [Pause.]
- Hä?
- Na wegen dem Mann im Keller!
- [Lachen.]
- In der Uni. Der da der einzige Künstler ist! [Fußnote: Meint einen Mitarbeiter der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig.]
- Ach so! Okay. [Lacht.]
- Okay. Aber herablassend … Das ist ja schon wertend.
- Wir haben jetzt noch keine Kunst gesehen. Deshalb können wir gerade noch nicht so richtig reden. Lass uns doch dann erst einmal in die Galerie gehen …
- Graffiti Graffiti
- Na [Sperren: das] da könnte doch vielleicht Kunst sein! [Zeigt auf Graffiti.]
- [Sperren: Was.]
- Das ist etwas, das hebt sich ab.
- [Sperren: Was] denn?
- Na das Graffiti!
- Welches Graffiti?!
- [Lachen.]
- Na die Schmiererei!
- [Betrachten das Graffiti an einer Hauswand.] Graffiti an Hauswand, in Basel gefunden
- [Pause.]
- Einige sehen das ja heutzutage als Kunst an.
- Na ja. Warum ist das keine Kunst. Das hebt sich ab. Das … Das … Die Fassade wurde dadurch verändert.
- Aber verstehst du das?
- Natürlich nicht!
- Und kannst du das nicht auch?
- Ich sehe da jetzt auch keinen großen Sinn drinne. Und ich könnte es wahrscheinlich auch. Aber …
- Also ist es für dich keine Kunst!
- Da ist schon der Punkt: Würde ich das machen? Wahrscheinlich nicht.
- Weil du Angst hast.
- Es hebt sich ab
- Ja. Aber das ist schon einmal gegen die Konvention. Gegen das Gewöhnliche. Damit …
- Heute nicht mehr.
- Damit hebt sich's ab.
- Heute aber nicht mehr.
- Aber es hebt sich ab.
- Ja.
- Du gehst nicht einfach an eine Wand. Die machen das ja auch nicht tagsüber.
- 'tschuldigung. Der mit dem Hund geht gerade einfach vorbei. Ohne es zu betrachten. Für den ist das einfach bloß … ähm … Müll.
- Ja, aber gehen wir von der Perspektive aus …
- [Sperren: Dieser Mann auch!]
- Derjenige, der das gemacht hat.
- Der macht ein Foto davon. Heimlich.
- Derjenige, der das gemacht hat, für den war das schon … Der hat sich Gedanken gemacht. Okay. Der hat sich ja nicht gedacht, er malt das jetzt da dran.
- Er hat auch nicht die Höhe berechnet. Und nicht wie das in der Umgebung …
- Ja!
- … wirkt. Sondern …
- Er hat sich Gedanken gemacht. Er hat gedacht: Okay, ich warte bis es dunkel ist und nicht so viele Leute auf den Straßen … Weil das ist ja … Man macht das halt nicht. Ne? Man kann dafür ja auch bestraft werden. Aber … Ich mache da etwas. Und ich verändere etwas Bestehendes. Und jetzt hebt sich das ab. Weil die Fassade ist nicht mehr so normal.
- Ich glaube sowas nennt man [Kursiv: Street Art Kunst].
- Ja, aber das ist halt … Das hat etwas … [Sperren: Besonderes].
- Es ist aber nicht im Kunstraum.
- Vielleicht können wir da für mich ein Merkmal von Kunst sehen. Dass es sich … äh … abhebt. Von dem Gewöhnlichen.
- Ist das nicht langweilig, wenn das ein Kriterium davon ist? Dass es sich abhebt?
- Nur eins.
- Meinst du mit Abheben … Abheben von … von … von … der natürlichen … äh … Alltagsumgebung? Also wo Sachen geschaffen werden … Eine Straße, damit man da lang geht. Von Ort A zu B kommt … Sondern dass es etwas ist, was dort halt nicht sein müsste …
- Ich meine halt eher, dass es halt etwas Ungewöhnliches ist.
- Was heißt denn "ungewöhnlich".
- Etwas … [Sperren: Anderes]. Ich meine … Ich meine jetzt ja nicht nur, was ich im Straßenraum sehe. Sondern auch, was irgendwo an einer Wand hängt.
- Wo fängt Ungewöhnliches an?
- Der Baum sieht ja aber auch schön anders aus.
- Ja. Vielleicht ist der ja auch Kunst.
- Und diese … Diese Architektur ja eigentlich auch.
- Na Architektur kann ja auch Kunst sein.
- Ja aber dann ist das jetzt ein Kriterium, was nichts mit Kunst zu tun hat.
- [Pause.]
- Das es anders ist. Was normalerweise nicht da ist.
- Sagt [Sperren: wer]. Aber ging es nicht um die Frage, was für [Sperren: mich] Kunst ist?
- Ja aber doch nicht bloß. Oder? Es muss ja noch was anderes sein.
- Ähm … Muss ich jetzt auch … äh .. aus der Sicht der Anderen denken?
- [Autogeräusche.]
- Land Art LAND ART
- Es gibt doch aber glaube ich Künstler, die machen etwas, was sich eben … äh … äh … einschmiegt in die Landschaft. Was eben [Sperren: nicht] auffällt. Also zum Beispiel bei [Kursiv: Land Art] oder so. Die … Die arbeiten mit dem Sand. Das dann wieder später von irgendeiner Flut oder so überflutet wird. Das ist ja sozusagen nichts, was jetzt etwas … ähm … auffälliges wäre.
- Ja das ist für mich auch keine Kunst. Das bleibt ja nicht. Also Kunst sollte auch schon etwas sein, was einen gewissen bleibenden Charakter hat.
- Kunst muss bleibend sein
- Jetzt sind wir beim Bleibenden. Wie lange soll denn das bleiben, damit es bei dir Kunst ist?
- Na das weiß ich nicht. Aber so … Was ich in den Sand male und was sofort wieder weg ist … Das ist so … Okay. Ich habe was in den Sand gemalt. Macht der dann noch ein Foto?
- Am Ende malt der [Fußnote: Graffiti-Künstler] aber auch bloß was in den Sand. Und das hält halt ein paar Jahre. Dann wird's aber überstrichen.
- [Zustimmend.] Ja.
- Und was in der Galerie hängt ist nach fünfzig Jahren vielleicht überhaupt nicht mehr … äh … bekannt. Weil der tot ist und die Galerie auch weg.
- Ja.
- [Autogeräusche.]
- Und was ist dann daran bleibend?
- Na eben nicht.
- Na ja!
- Aber bleibend im Sinne von … Es soll jetzt nicht bloß zehn Sekunden da sein.
- Na [Sperren: das] ist wieder so eine … eine … so 'ne freie … ähm … Wahl an … an Zeiteinheit.
- Ja.
- Was ist bleibend und was ist kurzfristig da.
- Ja.
- Für mich wäre bleibend, wenn es … wenn es tausende von Jahren bestehen bleibt. Zum Beispiel. [Sperren: Für mich] ist es eigentlich bleibend, wenn … äh … wenn es über die Erd… Erdendauer existiert. Also noch ein paar Milliarden Jahre.
- Geht das?
- Voyager Golden Record
- Geht. Na wenn du irgendwas in den Kosmos Kosmos reinschießt.
- Okay.
- Das war ja mal meine Idee!
- [Autogeräusche.]
- Na haben die nicht sowieso irgendeine Kiste in den Weltall geschickt?
- Na das war diese Voyager. Das war keine Kiste. Das war eine Schallplatte. Mit Stimmen drauf, von Menschen. Mit Natur … ähm … Mit Zeichnungen. Damit irgendwelche Aliens dann irgendwann mal wissen, dass wir hier auf der Erde Leben haben. Und uns überfallen können!
- Aber das bleibt dann auch für immer.
- Aber das sieht ja jetzt niemand. Wir gehen mal davon aus, dass es keine anderen gibt, die das jemals sehen werden. Das heißt, es ist auch bloß etwas, was für die Menschheit gemacht wurde. Damit wir das [Sperren: Gefühl] haben, wir hätten etwas getan.
- Mhm.
- Für … Für die Ewigkeit.
- [Pause.]
- Gehen wir jetzt in die Galerie?
- Genau.
- [Straßenbahngeräusche.]
- [Aufnahme Ende.]
Freitag, 3. März 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link Ausstellung GANG 3 Link Kunsthaus L6, Freiburg Link Link (Gespräch transkribieren in kommenden Tagen) 1 für Diplom-Arbeit: Spruch von altem Mann über den Stuhl 2 Aufsichtsperson: sind erste zwei Besucher an diesem Tagen 3 zur Vernissage Vernissage viele, aber mit Alkohol Alkohol ich: da wird Kunst doch gleich viel schöner 4 redet ausgiebig über seine Rente, seine Schmerzen, über seinen kleinen Aufsichtsraum nebenan auf Badisch[?] ich verstehe fast nichts, nicke aber immer wieder, er wiederholt sich nach einer Weile 5 Feuerlöscher Feuerlöscher als Thema aufgegriffen ich sehe erst beim Verlassen den eigentlichen Feuerlöscher Frage zweifelnd: Ist der jetzt echt und wenn ja: eine künstlerische Arbeit? u. a. mit Arbeiten von Evgenij Evgenij Gottfried Baumarkt als Inspirationsquelle für Künstler, Untersuchungsgegenstand von Gesellschaft "Evgenij Gottfried überlässt den Maschinen ihre Autonomie und erzeugt eine elektrokinetische Choreografie, Julien Fettkötter behauptet sich mit einem Selbstbau-Überwachungsturm und Florian Münchow Florian Münchow stellt die deutsche Gründlichkeit mit absurden Bauzeichnungen auf eine ästhetische Probe." "Seine Installation mit Ventilatoren erweckt ebenfalls Maschinen zum Leben. Von der Decke hängend mittels Kabel zu einem organischen Ganzen verwachsen, bilden sich verschiedene Charakterzüge der einzelnen Ventilatoren aus. Sofort ist man geneigt, jedem Ventilator eigene Eigenschaften zuzuschreiben, die ein Machtgefüge innerhalb einer Gruppe darstellen: Wenige breiten sich aus, verdrängen andere, einige stehen im Abseits, ausgeschlossen - und dennoch ist jeder einzelne über die Bewegungsmelder fremdgesteuert durch die jeweils Anderen." Link Link Feuerlöscher 003, 2015, 2 Feuerlöscher, Lack, Florian Münchow Feuerlöscher 001, 2015, Feuerlöscher, gebohrt, Lack, Florian Münchow Feuerlöscher, Künstler unbekannt "Die bearbeiteten Feuerlöscher in Korrespondenz mit dem hauseigenen steigert deren destabilisierende Wirkung sowie deren charakterlichen Eigenschaften." [?] Nothammer 1+3+3, 2015, 7 Nothämmer mit Halterung, Florian Münchow Transportwagen 001, 2015, Rollwagen, Seilwinde, Kletterseil, 12 Kartons, Florian Münchow Hausteil 3, 2017, Ytong, Holz, Putz, Plastik, Glas, Julien Fettkötter o. T., u. a. 2 Umzugskartons, Künstler unbekannt Hammerhammer, 2017, Evgenij Gottfried LinkDonnerstag, 2. März 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link Ausstellung Ricardo Alcaide Ricardo Alcaide Link von Bartha, Basel Link NOTIZEN SPÄTER VERVOLLSTÄNDIGEN, HANDYFOTOS NEHMEN Critical, 2015, Ricardo Alcaide, Lack auf MDF Installations-Ansicht, Ricardo Alcaide, 2017 Rainbow of Chaos Chaos Nr. 2, 2016, Ricardo Alcaide, Farbe auf MDF auf Karton((?))Dienstag, 28. Februar 2017
Studienreise 中国 Link notiert Link Museen in China (Reise vom 17.3. - 28.3.) 1 上海市 (Shànghǎi Shì / Shanghai) A 莫干山路50号 (Künstlerviertel M50, 50 Moganshan Road) Link Gelände ehemaliger Textilfabrik zahlreiche Künstler, angezogen von billigen Mieten viele Kunstgalerien und Ateliers B 龙美术馆 (Pinyin Lóng Měishùguǎn / Long Museum) Link zeitgenössische zeitgenössisch chinesische Kunst und moderne chinesische Kunst Fotografieren verboten Öffnungszeiten: DI - SO 10:00 - 17:30, letzter Einlass 17:00 Adresse: LONG MUSEUM, No.210, Lane 2255, Luoshan Road, Pudong District, Shanghai C 上海博物馆 (Shanghai-Museum) Link Überblick über chinesische Kunst und Kultur, 130.000 Artefakte u. a. Bronze-Stücke, Keramiken, Münzen, Gemälde und Kalligraphien Link Öffnungszeiten: MO - SO 9:00 - 17:00, letzter Eintritt 16:00, kostenfrei Bamboo, Orchid and Rock, Tusche auf Papier, Qing (1644 - 1911), Zheng Xie, Shanghai-Museum Link "Head of Kashyapa", Tang (AD 618 - 907), Holz Link D 中华艺术宫 (Zhōnghuá Yìshù Gōng / China Art Museum) Link chinesische Kunst seit Ende 19. Jahrhundert Öffnungzeiten: DI - SO 10:00 - 18:00 oder 09:00 - 17:00 [?] E 上海当代艺术馆 (MOCA Shanghai, People's Park, 231 Nanjing Xi Lu) Öffnungzeiten: SO - DI 10:00 - 18:00, FR - SA 9:00 - 19:00 Chinesische und internationale zeitgenössische Kunst F 上海外滩美术馆 (Shànghǎi Wàitān MěishùguǎnRockbund Art Museum / Rockbund Art Museum) Öffnungzeiten: DI - SO 10:00 - 18:00 aktuell Song Dong Song Dong Link Link Song Dong (* 1966 in Peking, Vertreter chinesischer Konzeptkunst Konzeptkunst ) Arbeit basiert auf biografischen Erlebnissen thematisiert, wie kulturelle und geschichtliche Ereignisse und politische, wirtschaftliche Umstände auf individuelles Leben auswirken Diplom Theorie Link E-Mail an Christian: "Wegen Gespräche über Kunst: Wir teilen das in drei kürzere Abschnitte ein. 1 Schweizer Berge (Kunstmuseum Basel, am Donnerstag): Bogen von Romantik zum Expressionismus Expressionismus (noch gegenständlich) 2 Kunsthaus L6 (Freiburg, Freitag): Kunststudenten Kommilitone Kunst 3 Tinguely Jean Tinguely (Samstag vormittags): Künstler mit Zeichnungen, Skulpturen, Gedanken vorgestellt Wir könnten jeweils maximal eine Stunde über das Gesehene und deine Gedanken dazu reden. Das sind drei ganz unterschiedliche Kunstdinger. Da können wir gut vergleichen! In Freiburg vielleicht direkt in Ausstellung, ansonsten im Cafe oder bei euch."Samstag, 25. Februar 2017
Geradenbild Geradenbild Link (mit Notizen von Freitag) Blumen gekauft Versuche in Geraden umzuwandeln zwischendurch händisch versucht da oft Wert 0 und 255 nicht erreicht Graustufenbereich mit map begrenzt Link Winkel in x-Richtung durch map jeweils etwas erhöht Link Kontrast (Länge und Anzahl) erhöht Link einfache Konstruktion, einige Geraden stark verlängert Link längere Geraden zufällig Link Vorlage letzter Stand Link Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Ja.
- Das sind ja auch Dornen. Das passt total.
- Genau. Aber irgendwie ist das auch mit den Nägeln. Dann vielleicht auch die Füße.
- Und die Muskel … äh … Muskelstränge dort.
- Dieses Schlacksige.
- Genau.
- Genau. Dieses Gezerrte.
- Ja.
- Dieses … äh … Und dadurch, dass es hier abgeschnitten ist … Es sieht auch so ein bisschen … Es sieht gar nicht wie liegend aus. Es sieht wie hängend aus.
- Es sollte ja hängend sein.
- Ja. Und … äh … ähm … Ich denke ja, dass … äh … dass das hier, wenn du jetzt zu mir kommst …
- Ich hab' mir das vorgestellt in der Kirche. Kirchentag oder so.
- Nische Geradenbilder
- Dafür gibt's eine Nische. Damit kann man Geschäft Kunstmarkt machen. Plus: Du [Sperren: kannst] das. Das ist … Da steckt auch mehr drinne. Und deswegen Erfolg Erfolg . Und deswegen …
- [Sperren: Liebster Alexander.]
- [Lacht.]
- Du … Das ist super. Du zeigst mir gerade dieses zweite Bild hier. Was du gemacht hast. Geschäft … Dann diese Kunst oder Muse Muse . Und so weiter. Ist das nicht perfekt? Das ich dieses Bild gemacht habe …
- Umgekehrt.
- … nach … Umgekehrt. Ich hatte zuerst …
- Zuuufall.
- Ich wollte … Ich hatte …
- Zuuufall.
- Ich hatte den Drang es zu machen. Ohne mir auch bloß einen Gedanken über Geschäft, über …
- Zuuufall.
- [Sperren: Nein]. Warte doch mal! Und ist das nicht wunderschön, wenn man etwas schafft und danach mitbekommt: Ach, das kann ich jetzt ja auch noch verkaufen. Weil es anderen auch … Das ist … Dis … Dis … Dis wollte ich! Und … Und … Und …
- Mhm.
- Daran siehst du … Du siehst im [Sperren: Nachhinein] etwas, was man kaufen kann. Aber du kannst dir sicher sein, ich hatte mir im vorhinein keine Gedanken darum gemacht. Deshalb ist es für mich … äh … äh … Kann … Ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kunst ist, für mich … also gute Kunst … höher, als wenn ich anders herum rangegangen wäre. Da wäre vielleicht …
- Ja.
- … was langweiliges herausgekommen.
- Ja.
- Wo ich mir vorher gesagt habe: Menschen würden das kaufen. Aus dem und dem Grund. Weil ich einen Markencheck gemacht habe. Oder so.
- Ja.
- Aber das konnte nur rauskommen, weil ich mir eben [Sperren: keine] Gedanken über die Menschen gemacht habe.
- Ja. Ja. Und ich würde das Bild auch gar nicht Beine nennen. Weil …
- Nee. Das …
- Weil … äh …
- Das war jetzt halt … hab' ich das Beine genannt?
- Beine. Und … äh … Tinte auf Papier. Okay.
- Ach so.
- Aber Beine. Dreißig.
- Nee. Nee nee nee. Das war nicht der Titel.
- Stell dir vor, der Titel wäre wirklich …
- Ohne Titel. [Grinst.]
- Der Titel wäre …
- O Punkt T Punkt.
- … wirklich … äh … "Gekreuzigt".
- Nee, das muss noch nicht einmal sein. Man sieht's. Es muss nicht Jesus Jesus sein. Es muss nicht gekreuzigt sein. Weißt du? Das sind Sachen, die man sieht. Das musst du im Titel nicht noch einmal erklären.
- Aber … Gekreuzigt wäre noch krasser.
- Gekreuzigt?
- [Leise:] Ja.
- Gekreuzt. Nee.
- Nein. Gekreuzigt. Damit man auf Jesus kommt.
- Aber du … Du kommst automatisch auf Jesus. Du siehst ihn da.
- Du ja anscheinend nicht.
- [Sperren: Doch]! Ich hab' ihn doch gesehen! Aber ich brauche den Titel nicht dazu.
- Wo hast du ihn gesehen.
- Na in der Arbeit! Hallo? Deshalb hab' ich's doch gemacht! Ich setze mich mit Jesus gleich.
- Dann … Wirklich?
- Das ist zu Ostern entstanden. Da habe ich Musik gehört. Da habe ich … äh … äh … Da habe ich glaube ich ein Bild von ihm gesehen. Da war ich so fasziniert von …
- [Sperren: Achso]. Ich dachte, du warst gerade überrascht, dass meine Asso…
- [Sperren: Nein!]
- …ziation gewesen ist …
- Nein! Und ich war so … Ich … Ich … Warte mal … Ich hab' … Ich … Ich hab' so eine Statue von Jesus gesehen.
- Ja.
- Und der gekreuzigt war. Und ich fand das so … Dieses … Dieses Leidende … Dieses Aufopfernde … Und worauf dieses ganze Christentum Gott irgendwie fußt … Dass eine Person dieses Leid … Dieses … Diese Qual von allen übernommen hat. Sich dafür geopfert hat. Und ich hab' … ich hab' mich da [Sperren: so] drinne wiedergesehen! Irgendwie. Egal ob du das jetzt glaubst oder nicht. Und wollte das unbedingt umsetzen.
- Das mit den Füßen war also Absicht, ja?
- Und das war zu Ostern. Natürlich war das Absicht. Ich … Ich meine … Ich … äh … Ich musste mich sogar im Liegen fotografieren und musste dann die Füße dann halt noch einmal … äh … äh … äh … übereinander tun, damit das genau so ausschaut. Ich habe mir Bilder angeschaut. Wie …
- Aha.
- Wie … äh … Wie das gekreuzigt überhaupt aussieht und so.
- Dann … Respekt.
- [Pause.]
- Respekt.
- Deshalb finde ich eben den Titel "Gekreuzigt" … Muss gar nicht sein. Man sieht's. Ich hab's gesehen. Du hast es ja auch gesehen. Sofort. Wenn man diesen Hintergrund hat.
- Größe Geradenbild
- Gut. Und das hätte ich gerne in groß. Fünfzig mal Einhundert ist mir zu klein.
- [Nuschelt. Nicht verständlich, 3:16:30.]
- Ich hätte das gerne … äh … Zwei Meter hätte ich es schon gerne.
- Und schon sind wir aus dem ersten schönen Modell bei deinem zweiten.
- Ja.
- Wo jetzt die Geschäftsidee kommt und dann wird das Bild gemacht.
- Ja.
- Und schon ist [Sperren: Schluss].
- Also wenn du mal einen … einen … jemanden suchst, der das erfolgreich vermarkten kann, dann … dann mach' es nicht selbst.
- Nächstes Bild bitte!
- Gut.
- Genau.
- Verhüllen als Reaktion auf Geschäftsgedanken
- So. Das Verhüllen war die Reaktion darauf. Jetzt weißt du ja, warum ich es gemacht habe.
- Ja. Weiß ich.
- Weil genau solche Leute wie du plötzlich kamen und ich … ich mich da in eine Richtung gedrängelt habe. Und …
- Ja.
- … und [Sperren: nicht] wollte, dass ich jetzt nur noch etwas schaffe, …
- Ja.
- … weil es … ähm … weil es gekauft werden würde.
- Ja.
- Das war [Sperren: echt] mein Problem.
- Ja.
- Und das hing dann halt …
- Du willst …
- … in der HGB.
- Du willst … Du hast ein Problem damit erfolgreich zu sein.
- [Sperren: Ja]. Aber weil ich denke, dadurch zerstöre ich das, was ich als gute Kunst bezeichnen würde. In mir drinne.
- Unbegründet.
- Für mich ist es [Sperren: total] begründet. Weil ich …
- Ja.
- Geld verändert Kunstwerk
- Weil ich … Weil ich … Weil ich … ähm … Gefühlt … Ich … ähm … Ich glaube, wenn es so weit kommt, sobald ich damit Geld verdiene, werde ich anders malen, anders zeichnen, als ich es aktuell tue. Und damit lasse ich mich sozusagen beeinflussen vom Geld. Und das möchte ich irgendwie einfach nicht.
- Das … Also ich glaube, Gerhard Richter Gerhard Richter hat das auch gesehen, was du gerade beschrieben hast.
- Das wollte ich vorhin schon fragen.
- Diese Angst … äh …
- Genau.
- Ich …
- Ich denke, das hat jeder, der Erfolg hat. Du.
- Ich kann mich an ein Interview erinnern, was er aktuell macht.
- Ja.
- Und seine aktuelle Kunst hat [Sperren: gar nichts] mit … ähm … Öl zu tun. Hat [Sperren: nichts] mit Leinwänden zu tun. Hat nichts mit Malerei zu tun.
- War das mit Glas? Den großen schwarzen Glasflächen?
- Nee. Ja. Ja! Es hat mit Glas zu tun. Aber nicht schwarz.
- Oder diese schrägen, die dann so …
- Ja.
- Okay.
- Und es hat auch nichts mit Rakeltechnik zu tun.
- Ja. Ich weiß.
- Ich glaube … äh … Da sagt er auch, … äh … äh … dass er sich vielleicht verbrannt oder benutzt fühlt.
- Und [Sperren: ich] fühle mich schon benutzt, [Sperren: bevor] ich überhaupt bekannt geworden bin! [Lacht.]
- Aber … Aber … Was er macht … Er zieht sich nicht zurück. Und verhüllt verhüllt seine. Ja? Und tut jetzt so, als ob er etwas schafft, was andere nicht sehen dürfen. Sondern er wendet sich einfach einem anderen …
- [Lacht weiter.]
- … experimentellen Feld zu. Er sucht was Neues. Und [Sperren: da] …
- [Lacht weiter.]
- … hast du ein Problem. Gut, du machst gerade das mit dieser … mit dieser … äh … äh … mit dieser …
- Kinderzeichnung Kinderzeichnung .
- Nein nein.
- [Lacht.] Das kommt als nächstes!
- Du machst gerade das mit diesen Skulpturen.
- Ja.
- Aber ich weiß …
- Mit der Herme Herme .
- … nicht, ob du dazu gezwungen wurdest, oder ob das jetzt ein neues experimentelles Feld für dich ist.
- Selbstverherrlichung und Zweifel Zweifel bei Herme
- Die [Sperren: Herme] ist doch genau das, was du gerade sagst. Ich, der vier Meter hoch an … an … an der Decke ist. Diese Selbstverherrlichung und gleichzeitig dieser Zweifel.
- Hast du dir das …
- Man wurde hochgehoben von diesem Publikum.
- Ja.
- Und zweifelt daran! Will man das überhaupt? Und man guckt zweifelnd …
- Hast du dir das neue Thema selbst gesucht? Oder …
- Ja.
- … musstest du es dir suchen.
- Nein.
- Weil es von dir verlangt wurde.
- Nein. Das … Das … Das ist die [Sperren: ganze] Zeit mein Thema. Das Zweifeln. Was mache ich da. Und warum mache ich das. Und möchte ich das für das Publikum machen.
- Okay.
- Deshalb waren die Geradenbilder, wo ich von Anfang an erst einmal gehen wollte.
- Ja.
- Dann kamen die verhüllten Sachen, weil ich …
- Ja.
- Kinderzeichnungen
- … ich Zweifel hatte, … äh … ähm … jetzt geht's nur noch ums Geld. Und dann kamen wir zu den Kinderzeichnungen. Wo ich wieder zum Ursprung Ursprung der Kreativität irgendwie zurück wollte.
- Ja.
- Wo ich mir sagte: Das kann's jetzt auch nicht gewesen sein.
- Ja.
- Mein Antrieb: Zweifel
- Das ist [Sperren: alles] Zweifel. Als Überthema. Deshalb wollte ich eigentlich meine Diplomarbeit über Zweifel schreiben. Da gab's auch schon jemanden, der das gemacht hat. Aber ich denke aber … Weißt du? Deshalb … Deshalb frage ich [Sperren: euch] ja. Jetzt.
- Weißt du …
- Euch. Weil … Weil … Weil ich natürlich hoffe, durch eure Ansichten die ihr habt, … äh … dass es mir auch was Neues bringt. Weißt du? Wo ich einen Anschlusspunkt oder so finde.
- Weißt du, wovor ich Angst habe?
- [Lacht.] Dass ich keine Rente bekomme? Das kann sein.
- Nein nein.
- Solltest du aber.
- Alexanders Angst
- Ich hab' … Ich hab' in Teilen … Angst … vor … vor deiner Größe. Vor deiner Genialität Genie . Und … Ich will dich gar nicht loben!
- [Lacht.] Tust du aber!
- Ähm … Weil das, was du mir gerade zeigst und das, was du gerade beschrieben hast, das sieht wie eine Gesamtshow … wie ein Lebenswerk aus.
- Das fiel mir auch auf.
- Und das macht man erst in der Retroperspektive. Wo man im Nachhinein erkennt, dass … äh … Wie so ein roter Faden sich durchzieht.
- Ja.
- Bei Gerhard Richter zum Beispiel finde ich die … die Brüche zu stark. Weil er zu stark mit unterschiedlichen Materialien arbeitet. Und weil … äh … Auch bei Baselitz Georg Baselitz . Das sich das nicht wie so ein roter Faden durch durch durch die Kunst zieht.
- Weil die vielleicht das Geschäft … ähm … doch mehr im Vordergrund haben. Bei mir ist es eben die persönliche Ebene, die nun einmal rein menschlich ist.
- Du bist noch viel zu jung! Du bist zu jung für diese Retroperspektive. Weißt du? Äh … Du … Also … Es … Es … Es klingt ja fast schon so, als würde man posthum, wenn du mal nicht mehr da bist, … äh … nicht nur ein Werk …
- Ja.
- … zum Werk erklärt wird, sondern … das große Ganze!
- Ja.
- Gesamtwerk Fröhlich
- Diese Gesamtshow. Das Gesamtwerk.
- Na ich sehe eigentlich nur das Aktuelle als Werk.
- Und davor habe ich gerade so ein bisschen Angst. Vielleicht auch unheimlichen Respekt. Und … ähm … Ich habe dich mal erlebt, wie du Orgel spielen kannst. Wie du Klavier spielen kannst. Und war davon …
- Das macht auch Spaß.
- … extrem begeistert.
- Das macht Spaß!
- So habe ich dich kennengelernt. Danach habe ich gesehen, wie … wie du programmierst. Dass du dir das selbst beigebracht hast. Da habe ich halt auch gemerkt, dass du … dass in dir unheimlich viel Potential steckt. Und wenn ich jetzt auch noch [Sperren: das] mir angucke … Das ist gar nicht so … Ich wäre so der Mensch … äh … Ein Projekt und dann das nächste. Und dann ist abgeschaltet. Und so.
- Das ist diese Variante sag ich dir.
- Mag ja sein. Und das, was du mir gerade zeigst … Das macht mir Angst.
- Lebendig, da Geschäftsmodell verweigert
- Aber ist das nicht gerade das total lebendig Spannende? Weißt du … Hätte ich dir jetzt nur Sachen ge… gezeigt, wo eine Geschäftsidee war und und dann sagst du deine Meinung dazu … Aber ist nicht gerade der [Sperren: Weg] … Wie wir gerade darüber geredet haben … Ist das nicht einzigartig? Was bloß [Sperren: so] funktionieren kann?
- Nein.
- Indem man [Sperren: nicht] ein Geschäft …
- Nein.
- … machen will? Sondern eben sein … sein … sein … sein [Sperren: Inneres] nach [Sperren: Außen] …
- Nein.
- … kehren möchte. Doch. Ich finde …
- Ich werde arm sterben Sterben
- Wenn … Wenn du so weiter machst wie bisher … und soviel Angst hast vor … vor Bekanntheit …
- Ja.
- Vor Erfolg.
- Ja.
- Wirst du genau diesen Erfolg nicht zu Lebzeiten erleben.
- Und [Sperren: trotzdem] entsteht ganz viel bei mir. Das ist das [Sperren: Schönste].
- Das mag sein.
- Ich dachte, ich wäre geblockt.
- Aber du musst …
- Weißt du?
- Aber du wirst [Sperren: nie] dieses Feedback haben, was dir dann vielleicht erst nach deinem Tode …
- Das ist mir egal.
- … dann zukommt.
- Gefühl statt Geschäftsidee
- Dann muss ich ehrlich sagen: Das ist mir egal. Dann … Weißt du? Aber weißt du … Weißt du, warum es mir jetzt noch egal ist? Weil ich [Sperren: während] ich [Sperren: das] schaffe, die verhüllten Arbeiten, die Kinderzeichnungen und die Geradenbilder … Weil ich da jetzt halt richtig drinne stecke gerade. Und das ist ein [Sperren: Gefühl]. Das kannst du mit einer Geschäftsidee [Sperren: nicht] aufwiegeln. Da geht's dann ums Geld. Da geht's um einen monet Claude Monet ären Erfolg. Um Begeisterung schaffen beim Publikum. [Sperren: Hier] merke ich wirklich, da passiert was in mir [Sperren: drinne]. Weißt du? Und das kriege ich [Sperren: nicht] durch Geld. Und das gefällt mir so. Das … Das will ich nicht missen.
- [Pause.]
- [Zeigt auf ein Bild.] Das ist ein schönes Bild. Das hängt jetzt auch bei mir. Ich werde das jetzt auch wieder zum Plotter Plotter gehen … Ich habe nächste Woche jetzt einen Termin. Da kann ich dann …
- Weißt du …
- Da mache ich dann wieder Geradenbilder.
- Weißt du, was ich sagen würde? Dass du mit deinen verhüllten Bildern kokettiert … kokettiert hast.
- Was heißt denn das?
- Das ist mir jetzt gerade aufgefallen.
- Ich will nicht schon wieder im Duden nachgucken.
- Schlag' noch mal nach.
- Nee, bitte! Sag's mir ganz kurz.
- Größe und Herme
- Ähm. Pass auf. Und zwar … Ich mag ja Größe. Und ich habe gerade mal geg… Du hast mir erzählt von den … äh … äh … von den Skulpturen … Oder an der Skulptur, an der du gerade arbeitest.
- Ja. Vier Meter hoch.
- Vier Meter hoch.
- [Sperren: Bis] zur Decke muss es sein.
- Groß … Groß. Groß!
- Ja. Bis zur Decke.
- Auch deine Beine … Selbst wenn sie mir nicht groß genug sind …
- Die sind aber Original.
- Ja, aber hundert Zentimeter. Und jetzt pass auf.
- Das ist Zufall Zufall , dass das die erste Arbeit [Fußnote: Die auf der Website zu sehen ist.] ist, aber da gibt's ja noch mehr. Die sind größer.
- Okay. Das, was ich sehe, ist halt nur … Verhüllte Arbeit, dreiundzwanzig …
- Dreiundzwanzig. Ja.
- Mal dreiunddreißig Zentimeter. Warum denn …
- verhüllte Arbeiten
- [Sperren: Oh], das ist … Du bringst mich gerade auf eine Idee!
- Warum denn nicht drei mal zwei Meter verhüllt?
- Nein nein nein! Du bringst mich gerade auf eine Idee. Ich wollte tatsächlich mal das so groß machen. Aber wie [Sperren: du] das gerade sagst. Die Verhüllung klein. Einfach nur kleine zarte Verhüllungen. Nicht so bombastisch und riesig. Und aufwühlend. [Sperren: Nein!] Einfach nur zurücknehmend. Weißt du? Sich zurücknehmen. Nicht so … Nicht so auf … Die sind nämlich größer.
- Sechzig mal achtzig ist immer noch kleiner als die Beine und … [Schaut auf die Website.] Größer wird's leider nicht.
- Nein.
Dienstag, 7. Februar 2017
[wv=A1-9]Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Ja, ich wollte es dir aber noch einmal … noch einmal sagen. Weil es mir wichtig ist. Stell dir vor, da ist jemand, der mit Nägeln … Seine Muse Muse hat er mit Nägeln gefunden. Übrigens … Uecker Günther Uecker fand das irgendwie auch ganz toll, Nägel in Vagina, Nägel am Auge, Nägel in der Nase. Ja? Also er … er hat da so eine gewisse Affinität zum Nageln. Ja? Ähm … Stell dir vor, die Muse, die … die … die … die … derjenige für sich gefunden hat, sind halt Nägel und er … Und da sage ich ihm jetzt: Toll. Nimm dieses Thema auf und suche diese Nische. Suche das Geschäftsmodell Kunstmarkt .
- Das finde ich schön!
- Hör' zu!
- Von [Sperren: da] nach [Sperren: da]. Aber [Sperren: nicht] von [Sperren: da] nach [Sperren: da]!
- Pass auf. Und … ähm … äh … Dann mag das vielleicht sehr … sehr schwierig sein. Vom Nagel in die Geschäftsidee zu kommen. Weil vielleicht der Nagel gerade nicht … äh … äh … zeitgemäß ist.
- [Sperren: Wenn] er es aber ist, dann hat er [Sperren: Glück]. Und dann ist es Erfolg Erfolg . Dann müsste er sich …
- Und genau …
- … nicht anpassen.
- Genau das will ich dir gerade zeigen.
- Und ich glaube, das konnte [Sperren: er].
- Deswegen wollte ich dir ja gerade zeigen, warum es umgekehrt eben auch erfolgreicher ist. So zu denken.
- [Zeigt auf ein Bilder von Uecker.] So meinst du. Hier? So das Zweite?
- Äh … Das hier. Ja.
- [Sperren: Das ist erfolgreicher]. Das ist mir [Sperren: kla'har]. Das musst du mir doch nicht beweisen.
- Ach so, ich dachte, …
- Das [Sperren: weiß] ich.
- … ich muss es dir beweisen.
- [Sperren: Nein!]
- Ach so.
- Kunst mißbrauchen
- Das [Sperren: weiß] ich. Aber ich komme mit dem [Sperren: Gedanken] nicht klar.
- Ja aber das ist ja …
- Das ich die Kunst mißbrauche, …
- Ja.
- … um Geld zu machen. Es müsste genau anders herum sein. Kunst [Sperren: machen] und …
- Ja.
- … zufälliger Weise kann man damit dann auch noch Geld verdienen.
- Ja aber …
- Das ist mein Ideal.
- Das musst du ja nicht mir sagen. Sondern deinem Psychologen.
- Wieso Psychologen. Ich komme damit ja super klar. Ich verstehe bloß deine … äh … Ich verstehe nicht, wie du aus Kunst, was etwas sehr … sehr subjektives, sehr … sehr Emotionales eigentlich ist, versuchst, ein Geschäftsmodell zu machen. Etwas, wie … wie ein Bäcker. Wie … äh … ein Kiosk-Besitzer. Oder was auch immer. Damit du stellst das auf eine Stufe.
- Na ja, weil …
- Als wäre sozusagen …
- Na ja, ich glaube, dass der Künstler von etwas [Sperren: leben] muss.
- Das stimmt. Aber er kann auf sehr … sehr niedrigem Niveau prinzipiell leben. Wenn er sich sagt, das stört ihn nicht. Ähm … Hauptsache er kann halt etwas machen, wo …
- Okay.
- … mit er sich ausdrücken kann.
- Dann ist er aber beschränkt in seiner Kunst. Stell dir vor … Pass … Stell dir vor, du findest deine Muse in großen Flugzeugen. In …
- Ich hoffe nicht.
- … jeglicher Form. Du wirst dir diese Kunst niemals leisten können.
- Ja.
- Äh … Und du wirst deine Ideen …
- Ja.
- Das was du hast! Wirst du … Also kommst … Du schaffst dir selber [Sperren: Grenzen]. Du schaffst dir eine Decke, durch die du nicht durchkommst.
- [Sperren: Beide] … [Sperren: Beide] Vorschläge, die du machst, haben ihre Vor- und Nachteile. Hier sehe ich den [Sperren: riesengroßen] Nachteil, dass Kunst wirklich bloß ein Nebenprodukt ist. Was zufälliger Weise da sein muss, damit man ein Geschäft hat. Hier gibt es den Nachteil, dass es sein kann, dass du begrenzt bist. Weil du das Geld dann einfach nicht hast. Wenn du ständig bloß deine Kunst siehst und dann das Geschäft.
- Genau diese …
- Das sehe ich doch auch! Aber trotzdem finde ich diesen Weg viel sympathischer als den.
- Und genau diesen Dissens … Da …
- [Schrill:] Was?
- … kannst du … Das kannst du ja im Duden nachschlagen. Und genau diesen Dissens kannst du dann in deiner …
- Das ist Herabwürdigung.
- [Lacht.] … Kannst du dann in deiner Master …
- [Sperren: Diplomarbeit.]
- … Diplomarbeit … äh … zeigen. Und … äh … ähm … Auch ableiten. Also entwickeln.
- Ich rege mich auf
- Ich habe echt seit Wochen nicht mehr solche komischen … [Sperren: wirklich] … Das ist ernst gemeint. Wo ich am liebsten so … so rum krallen …
- Aber deswegen …
- … würde.
- Aber ich glaube, dass wusstest du vorher. Bevor du das Interview gemacht hast.
- [Sperren: ja aber] ich wusste nicht, dass das mich so aufregt. Dass du mir das noch einmal so erklärst. Aber es ist [Sperren: schön], dass ich dich jetzt … einen klaren Blick daraufhin habe.
- Ja.
- Das ist gut.
- Echt.
- Aber ich wollte noch ganz … ganz kurz jetzt zu meinen Arbeiten. Damit …
- Ja.
- … du darüber …
- Wie ist denn die Seite?
- [Sperren: Drei] Sachen will ich dir zeigen.
- Ja. Wo …
- Meine Arbeiten
- Na gib mal Friedrich Fröhlich bei Google Google ein.
- Ja.
- Ich bin ja inzwischen online.
- [Tippgeräusche.]
- Das … Das krasse wird, wenn ich jetzt mit dir so ein Gespräch führe und ich überlege mir mit Oma auch so etwas zu führen … Es geht am Ende nicht nur, also nicht wirklich, um die Frage, was ist Kunst eigentlich, sondern es geht ganz allgemein darum, wie … ähm … Kunst … Was ist … Was … und Wo und Wie. So. Weißt du? Irgendwie … Was ist deine Welt … Dein Blick auf die Kunst allgemein.
- Also … Mein Tipp. Mhm … Wenn du Interviews führen willst, musst du … müssen es geführte Interviews sein. Es müssten … Es müssen Strukturen …
- Aber es ist doch viel schöner, wenn das so … Du wolltest doch keine Struktur drinne haben. Vorhin. Du hast dich unter Druck gefühlt. Oder so. Als … Als ich meine Liste hatte!
- Ich kann bloß sagen … Also, um eine gewisse Auswertbarkeit, Vergleichbarkeit, herzustellen, musst du natürlich bestimmte Fragen immer wieder identisch stellen. Und musst dann schauen, wie die Antworten aussehen.
- Das mache ich ja auch.
- Wenn du … Okay. Super.
- A… Aber ich baue es auf deinem Interview übrigens auf. Ich gucke mir an, welche … welche Fragen haben sich da ergeben …
- Dann fühle ich mich geschmeichelt.
- Wie hast du drauf geantwortet. Na ja und dann werde ich dann natürlich Oma auch so … äh … Was hältst du eigentlich … und so … Natürlich.
- Ja.
- So. Ich mag's eher, wenn wir das so langsam raus…
- Ja.
- …finden, als ich da so ein Katalog aufführe. Geh mal auf den Link da rauf.
- [Pause.]
- So. Es sind drei … Also. Worum es mir jetzt geht: Dass du dir die drei Arbeitsgruppen … äh … anschaust. Drei Beispiele halt davon. Und mir halt sagst, … äh … was … was denkst du darüber. Ohne, dass ich jetzt mehr darüber halt gesagt habe. Ist das für dich gute Kunst. Ist das …
- Wo muss ich denn jetzt hin klicken?
- Ich wollte erst einmal reden. [Lacht.] Warte mal. Es ist erst einmal eine wunderschöne Seite. Wir müssen aber escapen, weil die ewig lang ist.
- [Pause.]
- Jetzt bricht der gerade … Ach ja, hier habe ich übrigens einen Jahreskalender eingeführt.
- Ja aber das wolltest du mir ja nicht zeigen.
- [Sperren: Ja] … Ich wollte Begeisterung zeigen! So. Und zwar sind es diese drei Werkgruppen. Einmal die verhüllten Arbeiten.
- Ja.
- Die Geradenbilder.
- Ja.
- Und Kinderzeichnungen Kinderzeichnung .
- Aber als ich das geöffnet habe, hab' ich was von Gipstechnik gesehen. Und mich interessiert das Gips viel stärker, als diese anderen langweiligen Themen.
- Nein, aber da gehen wir gleich hin. Gips war übrigens mit der Herme Herme . Ja?
- Also darf ich das mal sehen?
- Ja, ich zeig's dir.
- [Pause.]
- Arbeit Herme
- Das ist übrigens der aktuelle Kopf.
- Ach. Das hat doch schon einmal was haptisches. Siehst du, dadurch würdest du schon … alleine dadurch würdest du schon meine Aufmerksamkeit … Und auch schon durch das Material Gips … Bekommst du schon meine Aufmerk…
- Äh … Das ist erst einmal Ton.
- …samkeit.
- Davon mal abgesehen.
- Aber das ist … äh … schon einmal sehr … individuell Individualität .
- Also das ist jetzt … Du musst es dann natürlich von hinten sehen. Jetzt das ist der aktuelle Zustand. So war's mal. So hab' ich mich dann da positioniert. Mich selbst liebend … verliebt … [Nicht verständlich, 3:06:25.] So war's noch vom Anfang. Ganz am Anfang. Hier sind die ganzen Hermen dann. Hier Gips … äh … Abdruck vom Kopf. Wollte ich da machen.
- Aber wer ist das?
- Friedrich.
- Wirklich?
- Ja. Und so hat's angefangen. Also es hat mit den Gipsdingern angefangen.
- Ja.
- Und hier wie ich mir die Herme im Klassenraum dann …
- Ja.
- … vorstelle. Und ein paar Vorbilder habe ich …
- Ja. Ja. Und wo ist jetzt das Ergebnis? Das aktuelle?
- Na das aktuelle ist erst einmal der Kopf. Und der Kopf wird dann halt auf einen ganz … ganz großen Sockel gestellt.
- Ja. Nee. Ich möchte mal das sehen, was jetzt aktuell ist. Ist das jetzt das Aktuelle?
- Ja, genau.
- [Tippgeräusche.]
- Ja. Es sieht ziemlich cool aus.
- Das wird aber noch abgeschnitten. Weil eine Herme ist normalerweise so, …
- Ja.
- … dass die Arme dann halt nicht da sind.
- Und wenn du das hier noch mit Bronze überziehst, hat das auch noch einen materiellen Wert. Weil du hast … Du verwechselst immer … ähm … ähm …
- Ich denke Bronz…
- [Nicht verständlich, 3:07:18.] … mit Material. Also … Oder … Oder … ähm … Du verwechselst … Oder …
- Nee. Herme. Nee. Hermen werden oft in Marmor gemacht. Das …
- Ja.
- … hat natürlich einen Grund. Weil die Hermen zeigen halt oft berühmte Persönlichkeiten.
- Ja.
- Oder welche, die halt … So Gelehrte und so.
- Ja.
- Und … Und Marmor ist teuer. Und …
- Ja.
- … ein großer Marmorblock ist noch teurer. Und deshalb machen wir das in Marmor.
- Alexander über Notizseite
- Übrigens gefällt mir die Programmierung, also hier an der Stelle, … die … die … ähm …
- Seite.
- … die Seite nicht. Diese Gliederung. Weil sie.
- Gefällt mir total!
- Dieses kleine blaue auf grau.
- Ja! Das ist total kreativ!
- Nee.
- Das ist so richtig [Sperren: hip]!
- Total unübersichtlich.
- Aber das gefällt mir gerade. Das wollte … Ich wollte eben …
- Ähm.
- … nicht so einen professionellen Geschäftsmodellidee haben.
- Und das es hier auch so … wenn ich es wegziehe. Und …
- [Sperren: Ja!] Das ist gut!
- So dass ich das hier überlagern würde …
- Das wollte ich!
- Das gefällt mir gerade nicht.
- Ich wollte kein Geld damit verdienen.
- Da gab's schon einmal andere Seiten, die besser ausgesehen haben.
- [Sperren: Die] gefällt mir richtig richtig gut. Glaub's mir.
- Ich kenne das ja auch schon von anderen Seiten.
- Ja.
- So.
- So.
- Jetzt soll …
- Das wollte ich dir gar nicht zeigen.
- Zeig' mir die drei Sachen, damit ich jetzt darüber …
- Arbeit Geradenbilder
- Also ich zeige dir erst einmal die Geradenbilder.
- [Pause.]
- Ja. Mache mal gleich drei Links auf. Geraden … Damit ich …
- Aber guck noch nicht hin, okay?
- Nein, nein.
- Guck … Guck jetzt weg.
- [Pause.]
- Okay.
- [Pause.]
- Okay. Ich soll jetzt also …
- Da kannst du hier jetzt durch … äh … fahren.
- Ich … Ich fange mit den Geradenbildern …
- Genau.
- … an. Ja?
- Gehe einfach bloß … Das sind bloß zwei drei Sachen, die ich dir jetzt …
- Ja.
- … vorstelle.
- [Pause.]
- Du kannst dich wieder hinsetzen.
- [Lacht.] Ich bin jetzt aufgeregt!
- [Lacht.]
- Jemand betrachtet meine Werke!
- [Pause.]
- Ich glaube, das war's schon, oder? Da gibt's noch eins. Das ist jetzt das falsche Beispiel sozusagen. Aber … Einfach mal das jetzt. Wobei, da ist schon die Verhüllung verhüllt drinne. Nimm mal lieber das.
- Geradenbild Geradenbild Beine und Jesus Jesus
- Weißt du, warum mir das gefällt?
- Na das ist gut. Dann haben wir doch schon mal was. [Sperren: Ach nee.] Jetzt hab' ich dir ausgerechnet die Werkgruppe gezeigt, wo du gleich wieder eine Geschäftsidee … äh … Modelldings hier hast.
- Nein. Und zwar … Und zwar … Die erste Assoziation, die ich hatte ist Jesus.
- Ja. Zu Ostern.
- Und zwar der gekreuzigte Jesus. Äh … äh … Wie hier durch den Fuß so genagelt …
- Ja.
- Äh … Und das Spannende ist: Normalerweise sieht man Jesus immer von vorn. Auf das Kreuz. Noch nicht einmal oben …
- Ganz oben.
- Aber … Aber auch, wie er dort so auf dem Kreuz …
- Ja.
- … hängt. Da hat ja auch immer diese diese … äh … Wenn du vorne bei mir … äh … schaust … äh … Im Flur hängt so ein Jesus.
- Ja.
- Wir gehen mal ganz kurz gucken. Ich zeige dir das mal. Ganz kurz, was ich meine. Damit du es auch verstehst. Ähm.
- [Gehen mit dem Aufnahmegerät in den Flur.]
- Man hat hier diese gekreuzten Füße.
- Ja.
- Und man kennt diese Bilder immer nur von vorne. Und als ich das Bild gesehen hab, dachte ich, dass ist genau die selbe Stellung, nur von hinten.
- Okay.
- Siehst du das?
- Ich finde die jetzt langweilig. Die sieht ziemlich … Also das sieht nicht sehr leidend aus. Das sieht einfach nur hinge…
- Ja aber was ich …
- …stellt aus.
- … halt und … äh … äh … Das finde ich zum Beispiel …
- Meine neue Sicht auf eigenes Bild
- Du hast das von [Sperren: hinten] gesehen? Das hab' ich gar nicht gesehen.
- Ja und das ist zum Beispiel auch etwas, womit der Künstler rechnen muss.
- Das hat [Sperren: niemand] gesehen.
- Ja, das ist vielleicht doch etwas, was der Künstler … womit der Künstler rechnen muss … Dass hinterher [Sperren: mehr] geseh…
- [Sperren: Huch!] Jetzt sehe ich das gerade auch!
- …en wird.
- Das ist dieses Bein, was hinten ist!
- Ja!
- Und das ist vorne!
- Ja! Ja!
- [Sperren: Wow!] Das funktioniert auch!
- Ja! Und … Und das ist … Und das ist etwas, was wirklich …
- So transparent.
- … Kunst ist. Weil jeder kennt diese Figur.
- Ja.
- Jeder weiß, wie diese Beine gekreuzt aussehen … Die Füße gekreuzt aussehen. Und jetzt wird auf einmal etwas von … von einer anderen Perspektive gezeigt.
- Ja.
- Nämlich von hinten.
- Das hast bisher nur [Sperren: du] gesehen.
- Ja, das habe ich gesehen. Aber das war meine Assoziation. Und … Und ich finde auch, dass muss sich ein Künstler gefallen lassen. Weil …
- Dagegen habe ich doch gar nichts.
- … du bist immer so … so von wegen: [Sperren: Ich] hab' mir darüber Gedanken gemacht.
- [Sperren: Ja]. hab' ich auch.
- [Sperren: Ich] wusste, warum ich es mache. Und daraus erwächst Kunst. Daraus erwächst etwas Besonderes. Und das derjenige, der sich das aber anschaut, vielleicht eine ganz andere Assoziation hat. Und das vielleicht die andere Assoziation auch deswegen … [Sperren: eher] als Kunst und als etwas Besonderes wahrgenommen wird, als das, was der [Sperren: Künstler] sich selber … oder der Schaffende sich selber vorgestellt hat.
- Das war ja vorhin dieses Ding. Dass du immer die Materialität Materialität bei den Arbeiten siehst und das dir das …
- Und man kann …
- … gefällt, aber gar nicht weißt, was der Künstler selber …
- Und ich …
- Deshalb ist das auch okay.
- Ich bin mal … Ich fand das gerade ganz toll, was ich gesagt habe. Und zwar: Ich finde …
- Selbstverliebt!
- Unterschied Schaffender und Künstler
- Äh … Ich finde den Begriff und zwar der [Sperren: Schaffende] … viel schöner, als der [Sperren: Künstler]. [Sperren: Weil] der [Sperren: Schaffende] wird erst dann zum Künstler, wenn nämlich die Außenstehenden ihn dazu machen.
- Nee. Das gefällt mir nicht.
- Und das gefällt mir [Sperren: viel] besser.
- [Sperren: Nee.]
- Das gefällt mir viel besser.
- Ich will ja in meiner kleinen Kammer sein können, …
- Und das …
- … ohne gesehen zu werden. Und trotzdem …
- Und das …
- … das Gefühl zu haben …
- … möchte ich auch, dass das [Sperren: drinne] [Fußnote: In den Notizen auf dem HGB-Server] steht. Dass ich nämlich sage, …
- Wird gelöscht!
- … dass … dass Kunst erst zu …
- Gelöscht.
- … Kunst gemacht wird. Während das andere nur der Schaffende ist, der etwas schafft. Äh … Und … ähm …
- Hä. Der Schaffende braucht aber kein Publikum. Das meinst du jetzt.
- Genau. Genau.
- Dann bin ich ein Schaffender.
- [Sperren: Ja!] Und kein Künstler. Und ich finde das viel treffender. Und passender, als …
- [Sperren: Dann bin ich jetzt] Friedrich Fröhlich, Schaffender. So.
- … als … äh … Und das ist überhaupt nicht abwertend!
- [Sperren: Nein nein nein nein nein!] Aber du unterscheidest jetzt halt zwischen Kunst, … äh … die gesehen wird. Und Kunst, die … äh … die nur die Person sieht, die das macht.
- Ja. Und da sind wir doch bei deinen Verhüllten. Wo keiner …
- Das ist ja jetzt die nächste … nächste Gruppe.
- Ja. Wo man es nicht wahrnehmen konnte. Wo man gar nicht einschätzen konnte … Ist das jetzt Kunst, …
- Das ist schön. Ja.
- … oder kann das weg.
- Ja.
- Ja. Äh Und … Und … Ich … Also …
- Lass uns erst einmal das hier …
- Gut. Zu diesem Bild.
- Genau. Mit den Geraden.
- Äh. Diese Geraden. Weil vielleicht ist auch diese Assoziation dabei, weil wir vorhin von diesen Nagelbildern gesprochen haben …
- [Sperren: Ja.]
- Das ist auch ein Nagelbild.
- Oder bei Jesus. Das mit der Krone. Ne?
Montag, 6. Februar 2017
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Künstlersignatur Künstlersignatur Link Arbeiten im Klassenraum signiert Signatur: Friedrich Fröhlich F nur nach rechts horizontale Striche etwas krakelig geschrieben auf verhüllter Arbeit Rückseite Holzkasten auf Selbstbildnis Selbstbildnis auf Transparentfolie ebenfalls Rückseite Holzkasten Geradenbild Geradenbild mit 1 / 5 Auflage (5 / 5 ist Künstler-Exemplar) andere Geradenbilder zum Nachhängen in Büro gebracht Hausmeister Hausmeister gesprochen wegen Bohren im Flur und Abhängen der Infotafeln Tafeln werden heute abmontiert wenn am Donnerstag noch eine hängt neben meiner Wand, ihn fragen, ob er sie auch noch abmachen kann Herme Herme Link kurz mit Bachmann wegen Fräsen gesprochen da Probleme mit Daten dauert Start Fräse Fräse noch mit Alberti wegen maximale Dicke Holz bei Dickenfräse gesprochen maximal 20 cm, bei 17 cm also kein Problem Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Es … Ich wollte ausprobieren, ob ich das, was ich bei Gerhard Richter Gerhard Richter gesehen und beobachtet habe, ob ich das nachmachen kann. Und … äh … weil Ölfarbe so teuer ist …
- Ach so, damit du das mal kennen lernst. [Eventuell falsch übersetzt, 2:41:40.]
- … und mir die Werkstatt, das Atelier, fehlt.
- Okay.
- Wollte ich es erst einmal in klein ausprobieren. Um es dann ins Große zu übersetzen.
- Das war ja auch dann deine Idee, dass ich bei eBay solche Sachen vertickere, groß mache. Und dort verkaufe. Teuer. Ne? Irgendwann hattest du mir das mal gesagt.
- Ich … Ich hab' zu dir gesagt, dass … äh … dass man … äh … mit … äh … äh … äh … Kunstkopien relativ leicht Geld verdienen …
- Mhm.
- Künstler kopieren
- … kann. Indem man einfach Künstler kopiert. Kunstarbeiten kopiert.
- Dann bin ich ja selbst keiner mehr!
- Äh … Und diese verkauft.
- Dann bin ich kein Künstler mehr.
- Auf diesen Zug von Gerhard Richter, also diese Rakeltechnik, sind ja schon viele aufgesprungen. Man findet da auch Videos auf YouTube YouTube , [Sperren: wie] das gemacht wird.
- Hast du mir gezeigt. Ja.
- Äh … Und diese Menschen bekommen teilweise vi… viel … teilweise tausend, zweitausend Euro für ein Bild.
- Mhm.
- Sie haben weder die Technik selbst erschaffen. Äh … ähm …
- Das war's schon.
- Äh … Sie hatten auch diese Idee … diese Begabung nicht. Äh … Sie sind eben auf diesen … auf dieses Geschäftsmodell Kunstmarkt , was es … Im nachhinein hat's sich eben als Geschäftsmodell auch gezeigt. Oder es hat gezeigt, dass es geeignet ist für … um … um Werte anzulegen. Es hat materiellen Wert. Äh … Es beinhaltet einen Geldwert. Das haben sie gesehen und kopieren es jetzt erfolgreich. Und verdienen … äh … damit … Geld.
- Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass der Künstler … ähm … von sich aus sagt, das ist ein Geschäftsmodell für ihn. Das kann ich mir nicht vorstellen.
- Nein! Nein. Aber es hat sich als Geschäftsmodell …
- [Sperren: Erwiesen. Ja!]
- Als geeignet erwiesen.
- Aber wenn [Sperren: du] ihn jetzt fragen würdest: Äh … ähm … Sehen Sie das selber als Geschäftsmodell. Denkst du, er antwortet mit "Ja"?
- Inzwischen wird Gerhard Richter sagen: Ja.
- Das ist ein Handwerk Handwerk .
- Weil andere …
- Sozusagen.
- Weil andere, die es ihm nachmachen, haben es ja bewiesen. Dass man alleine mit der Kopie seiner Arbeiten Geld verdienen kann.
- Ja aber das heißt ja nicht, dass er seine eigenen Arbeiten als Geschäftsmodell betrachtet. Als Geld sozusagen. Dinge, mit denen man ein Geschäft macht. So.
- Na ja …
- [Sperren: Kann] ja immer noch sein, dass es ihm um etwas anderes geht!
- Das [Sperren: eine] ist … Das [Sperren: eine] ist das des abstrakten Geschäftsmodells. Das andere ist, ob er es als Geschäftsmodell [Sperren: betreibt]. Gerhard Richter wird vielleicht sagen: Äh … Ja, abstrakt dürfte es geeignet sein, weil man kann mit meinen … Wenn ich jetzt sagen will, ich brauche morgen nen … nen Porsche. Dann … äh … werde ich mich zwei Wochen jetzt hinstellen. Werde dieses Bild machen. Und kann mir davon einen Porsche leisten.
- So denkst [Sperren: du] denken [Sperren: die]!
- Ähm … Nein. Würde … Ich glaube, so würde er sagen.
- Okay.
- Muße faul
- Das heißt also, es ist abstrakt geeignet als Geschäftsmodell. Wenn er ein Porsche braucht, macht er ein Bild. Er tauscht das Bild gegen einen Porsche. Materieller Wert gegen Materieller Wert. Und er hat's. Wenn … Allerdings wird er mir sofort sagen: Aber ich brauche es ja gar nicht. Ich bin ja gar nicht drauf angewiesen. Das heißt, ich werde nur [Sperren: dann] ein Bild malen, wenn mir danach ist. Wenn meine Muße da ist. Wenn mein Innerstes der Meinung ist: Du musst jetzt noch einmal so ein Rakelbild machen. [Sperren: Dann] werde ich das machen. Klar. Er hat inzwischen, weil er halt finanziell frei ist, andere Möglichkeiten. Wenn er achtzehn gewesen wäre … Wenn er jetzt achtzehn gewesen wäre … ähm … und er muss überlegen, wie kauft er nächste Woche die Ölfarbe ein. Ich … Ich glaube, ein son Bild kostet vier … fünftausend Euro. Nur an Ölkosten.
- Mhm.
- Geld verdienen, um überhaupt Kunst schaffen zu können
- Nur an Farbe. Ja? Das heißt also: Wie will er sich denn das nächste Bild leisten? Er muss also erst einmal eins machen. Damit er das Geld für das nächste Bild hat. Ähm … Da würde er als Achtzehnjähriger sagen: Ja, logisch. Ich werde jetzt eins machen. Kaufe für viertausend Euro Farbe. Verkaufe das Bild für Fünfzehntausend. Habe dann wieder Viertausend für eine Farbe und von dem Gewinn kann ich mir mein Brötchen Sonntags kaufen.
- [Pause.]
- Ich habe eine kleine Hoffnung. [Lacht.] Gerade gespürt. [Lacht.] Dass da doch noch mehr dahinter schlummert. Weil du nämlich gerade gesagt hattest, … ähm … bräuchte er das Geld jetzt nicht, um sich das Auto leisten zu können, … äh … ähm … dann muss immer noch eins sein. Und zwar: Eine Muße. Oder … Oder … Oder das Verlangen halt, das jetzt herzustellen. Ne?
- Ja.
- So. Und das ist ja komplett frei von Geld. Von Geschäft. Von Kunstmarkt. Dieses Verlangen etwas … Also dieses … diese Muße. Äh … Sich die Zeit zu nehmen und etwas zu schaffen. Vielleicht Freude beim Schaffensprozess zu haben.
- Mhm.
- Ich [Sperren: denke] nämlich, dass er gar nicht, während er es schafft, gar nicht an einen Porsche oder so denkt. Ich glaube, der … diejenigen, die das groß machen, die … die … die … die … die … die denken in dem Moment Moment bloß an das, was sie gerade machen.
- Ja. Okay.
- Und … Das war mir aber ganz wichtig! Dass das … Dass eben die Kunst [Sperren: nicht] das … ein Geschäftsmodell ist. Sondern hinter … hinter dem Schaffen von Kunst steckt eben vielleicht doch etwas anderes.
- Ja.
- Als dieses Geschäft. Sondern etwas ganz menschlich … ähm … Würdevolleres. Weißt du?
- Mhm.
- Nicht … Nicht so konsumorientiert. Irgendwie.
- Ja.
- Das kam gerade raus! Das fand ich schön!
- Ja.
- Oder … Oder bin ich da total falsch gerade auf dem Dampf…? Aber du hast es mit der Muße gesagt. Und das war [Sperren: komplett] anderer … Ansatz … Das sieht so aus, als wäre das Geschäftsmodell lediglich … äh … ähm … was [Sperren: danach] kommt. Dann. Das ist ja in Ordnung. Wenn …
- Ja.
- So. Aber das [Sperren: davor]. Die Kreativität. Diese Muße. Und so. Dass [Sperren: das] immer noch da sein muss. Und das hat nichts mit Geld zu tun.
- Alexanders Erfolgsmodell
- Okay. [Räuspert sich.] Ich habe hier mal ein ganz einfaches … äh … ähm … ähm … ein ganz einfaches … ähm … Erfolgsmodell aufgeschrieben. Was ich … äh … jedem Kunststudenten Kommilitone mit auf dem Weg geben möchte. Ja?
- [Pause.]
- Man hat [Sperren: drei] Möglichkeiten.
- [Ins Mikrofon gesprochen:] Er meint [Sperren: mich] damit.
- [Lautes Rascheln.]
- Also. Was hab' ich gemacht. Ich habe einmal ein Quadrat gezeichnet. Da hab' ich Muße reingeschrieben. Dadrunter hab' ich ein Dreieck gezeichnet und habe Geschäft geschrieben. Und darunter habe ich … äh … Das Viereck mit Muße [Sperren: plus] das Dreieck Geschäft [Sperren: ist gleich] Erfolg Erfolg . Und wenn …
- Das sieht aus wie das Bauhaus Bauhaus -Logo.
- Und wenn du mich fragst, … äh … sollte ich mein zukünftiges … äh … äh … Dasein … ähm … damit verbringen, nur noch Dinge zu machen, zu denen ich Muße habe, würde ich auf jeden Fall sagen: Nein. Weil … äh … Du pokerst damit. Das ist wie russisches Roulette. Entweder du verarmst, oder du hast Glück und wirst damit erfolg…
- Das machen aber die meisten Künstler, ne?
- …reich.
- Und deshalb sind die meisten Künstler arm.
- Ja. Und deswegen hab' ich's durchgestrichen und hab' gesagt, es wäre [Sperren: nicht] der Tipp, den ich dir oder den ich allen anderen Kunststudenten geben würde, wenn …
- [Laut:] Mein Herz blutet!
- … ihr die Schule verlässt. Das weiß ich. [Sperren: Du] glaubst nämlich auf genau [Sperren: dieses] Feld setzen zu müssen. Das Zweite …
- Das ist so wie so ein Traum. Weißt du?
- Das Zweite ist das Dreieck Geschäft. Also halt Geschäftsmodell.
- [Gießt Tee in seine Tasse.]
- Niesche suchen
- Suche dir eine Nische. Mache Kunst für diese Nische. Mache Kunst im Sinne von Geschäft.
- [Stöhnt.]
- Verdiene damit Geld. Werde ganz schnell reich. [Sperren: will] ich gar nicht! Du versuchst es mir manchmal zu [Sperren: unterstellen]!
- Das wird 'rausgestrichen.
- Das [Sperren: will] ich überhaupt nicht.
- Das wird 'rausgestrichen! Gecuttet!
- Was ich aber möchte, ist, … ähm … Vielleicht hab' ich's sogar falsch aufgezeichnet. Was ich aber möchte, ist: [Sperren: suche] dir eine Nische. Suche dir ein Geschäftsmodell. Verbinde es mit deiner Muße. Also bring' das in Einklang. Und du wirst erfolgreich sein. Du wirst eine [Sperren: Garantie] haben. Weil es halt eine Nische ist. Weil es halt ein Geschäftsmodell ist. Du wirst erfolgreich im geldlichen Sinne sein. Weil … Du wirst [Sperren: nie] mehr Probleme haben zu überlegen, wie finanziere ich meine nächste Ausstellung. Wie finanziere ich … äh … meine nächste Leinwand. Ähm … Und du wirst auch deine Muße brauchen, … ähm … um dich zu motivieren. Um dieses Selbstverständnis weiter zu entwickeln. Ähm … Um auch eine Begründung für dein … für deine Kunst zu haben. Aber kombiniere es und du wirst erfolgreich sein.
- So. Nur ganz kurz zusammenfassen. Damit ich es richtig verstanden habe. Bitte berichtige mich. Bei dir klingt es jetzt so, als ginge es nicht darum, … ähm … etwas zu Schaffen, [Sperren: weil] man es gut zu Geld machen kann. Also dass das nicht im Vordergrund steht. Ein Geschäft … Also weißt du … Och, ich will jetzt ein Geschäft haben, also mache ich Kunst. So. Sondern du sagst es jetzt so, … ähm … ähm … man sollte bereits … ähm … etwas schaffen, … äh … was einem liegt, wo man … man sich ausdrücken kann. Was sein Material ist. Und wenn das [Sperren: gleichzeitig] noch bei den Leuten gut ankommt, dann mach' daraus, aus dem, was du eh schon gerne machst, ein Geschäft. Aber [Sperren: nicht], dass man etwas schafft, [Sperren: weil] es im Geschäft gut läuft. Hab' ich das richtig verstanden? Was ja sehr sehr gut ist.
- [Pause.]
- Nee.
- Also okay. Dann ist das …
- [Nicht verständlich, 2:49:45.]
- Weil du hast es genau umgekehrt gemacht.
- [Lacht.]
- Ich hatte … Ich hatte …
- [Lacht.] Ich hätte es jetzt gut gefunden!
- Also … Also es ist übrigens ganz clever. Und zwar … äh … ist das glaube ich immer etwas, was man wissenschaftlich untersuchen könnte. Nämlich …
- Mit Dreieck und Quadrat!
- … nämlich … ähm … Folgendes. Ich habe erst gezeichnet … ähm … Nimm deine Muße …
- [Ungläubig, leise:] Das Geschäft?
- Das, was du gut kannst.
- Ja?
- Und versuche auf dem Feld, was du gut kannst, … äh … ein … ein … ein … eine Nische zu suchen. Und dann wirst du erfolgreich sein.
- Aber so hab' ich das doch gerade gesagt. Oder?
- Ich glaube aber … Ja, das hast du gerade auch gesagt. [Sperren: Ich habe aber etwas anderes behauptet. Meine Theorie ist: Mache es umgekehrt. Näml…
- Ähm … Suche dir [Sperren: erst einmal] eine Nische. [Lacht laut auf.]
- Gucke, ob du …
- [Lacht immer noch.]
- … Geld verdienen [Sperren: könntest].
- [Lacht weiter.] [Sperren: Nein!]
- [Sperren: Plus] … ähm … Schaue, ob du überhaupt die Begabung und das [Sperren: Können] dafür hast. Und dann wirst du erfolgreich sein.
- Geschäftsmann, kein Künstler
- Dann bin ich aber [Sperren: kein Künstler]! [Sperren: Echt nicht!]
- Was?
- [Sperren: Dann] … Dann bin ich ein Saleman. Ein Businessman.
- Aber das ist meine Empfehlung an die Kunststudenten. Um erfolgreich zu sein.
- [Sperren: Ja], aber dann ist es keine Kunst!
- Das ist sozusagen …
- Geldkunst
- Dann ist es keine Kunst, die rauskommt! Sondern das ist Geldkunst!
- Okay.
- Die rauskommt.
- Und zwar ist das, was ich hier gerade gemacht habe, …
- Ich will … Ich mache mich hier gerade … [Nicht verständlich, 2:51:00.]
- Und zwar ist das, was ich gerade gemacht habe, dein Businessplan.
- Ich bin hier wirklich … [Lacht.]
- Dafür möchte ich auch Geld hier haben, ne? Für diese Beratung.
- [Lacht.] Das wird gescannt.
- Ich … Ich hab' hier … Du kannst das gerne fotografieren.
- Ich nehme das mit.
- Und zwar habe ich … ähm … habe ich hier gerade ein … ein … äh … äh … [Sperren: Businessplan] aufgestellt. Äh … Für … Für Kunst…
- [Lacht laut auf.]
- …studenten.
- Ich will das gar nicht hören jetzt!
- [Sperren: Wie] man Erfolg hat.
- [Pause.]
- Ich will dir ein Beispiel geben. Und zwar Folgendes …
- Wirklich erst Geschäftsidee und dann Kunst?
- [Sperren: Warte mal! Warte mal!] Ganz ganz kurz. Ich will doch jetzt … [Sperren: Ja] … Das ist jetzt deine Idee von wie man erfolgreich werden kann. Erst die Geschäftsidee haben und dann Kunst machen, die darauf basiert. Und dass man dann damit Geld verdienen kann. Gut so.
- [Pause.]
- Denkst du [Sperren: wirklich], dass diese großen Werke, also außer bei dem jetzt … Jeff Koons Jeff Koons , da kann ich mir das sogar vorstellen … Aber das jetzt bei Gerhard Richter oder so, dass die [Sperren: wirklich] entstanden sind, weil er eine Geschäftsidee hatte und danach dann die Kunst gemacht hat?
- [Atmet tief ein.]
- Weil er Geld verdienen wollte? Ich [Sperren: kann's] mir … Warte mal. Ich [Sperren: kanns's] mir nicht … Ich will's noch einmal sagen: Ich kann's mir nicht vorstellen.
- Ja.
- Aber bei niemandem. Kann ich mir das vorstellen.
- Dann musst du natürlich Gerhard Richter fragen. Aber Folgendes. Ähm … Ich frage mich, [Sperren: wie] kann ich mir jeden Monat … äh … Öl und Leinwände und Werkstatt im Wert von vier … fünftausend Euro monatlich leisten, wenn ich nicht etwas verkaufe. Also das geht auch mit Hartz 4 nicht.
- Ja.
- Mit sechshundert Euro.
- Dann müssen wir da ganz ganz langsam rangehen. Warte mal ganz kurz. Dann gehen wir jetzt davon aus: Er hat kleiner angefangen. So. Die … Die konnten sich vielleicht … Wir wissen es jetzt nicht. Aber die konnten sich verkaufen. Er hat ein bisschen mehr Geld bekommen. Also konnte er sich größere Leinwände kaufen.
- Er ist sozusagen mit den Schritten größer geworden.
- Ja. Ja.
- Und jetzt kann's natürlich sein, dass sich das Verhältnis umdreht. Ne? Also das … Das zuerst sozusagen die Muße, diese … äh … äh … Diese Tatkraft, Kunst machen zu wollen, dabei war. Äh … äh … ähm … So und dann kam: Oh, das kann sich ja auch gut verkaufen! Und das am Ende, wo es dann immer größer wurde, ging plötzlich das Geschäft [Sperren: über] diese Muse Muse rüber. Dass also sozusagen das Geschäft plötzlich … äh … über der Kunst stand. Auch wenn die Kunst am Anfang immer noch … ähm … ohne Geschäft eigentlich funktionierte. So kann ich es mir noch vorstellen. Bei denen, die ganz ganz viel Geld damit verdienen. Dass am Anfang aber immer noch sozusagen nicht das Geschäft stand, sondern …
- Ja. Ja.
- [Sperren: Außer] bei dem Koons. Nimm den echt raus.
- Ja. Ja. Man … Man … Man kann … Man kann natürlich bestimmte Fragen wirklich nur an an an den Ausnahmen erst einmal sichtbar machen. Ja? Wenn ich jetzt sage: Ich will das jetzt nachmachen. Das ist auch manchmal etwas …
- Ja.
- Bestimmte Dinge sind einfach schwierig nachzumachen. Weil sie viel Geld kosten.
- [Sperren: Der hat] es nur gemacht, [Sperren: weil] es Aufmerksamkeit …
- Ja.
- … ist. Weil es Geld …
- Ja.
- Das ist mir klar!
- Nur mal angenommen, jemand sagt: Das ist eine Nische. Das wollen Leute auch in ihrem Vorgarten …
- Das ist eine Nische. Ja.
- … haben. Mal angenommen. Ja?
- Das kann bloß er oder Leute, die sich damit schon auskennen.
- Da muss man natürlich [Sperren: Geld] haben, um sowas auch erst einmal … Also ich meine, man muss erst einmal zwanzig von diesen Exponaten schaffen, bis man auch zufrieden ist. Bevor man gemerkt hat, das ist die Technik.
- Ja. Klar.
- Das ist die Farbe. So mache ich's haltbar. Ja? So kann ich es transportieren. Ähm … Aber woher soll ich denn das Geld nehmen, …
- Ja.
- … wenn ich nicht irgendeine Einnahmequelle …
- Ja.
- … habe?
- Dann hat er aber natürlich ein besseres Geschäftsmodell als dieser Gerhard Richter. Weil ich meine, am Ende haste dann ein Rakel und hast Ölfarben. Wenn du das willst. Du brauchst bloß Zeit, …
- Ja.
- … viel Muse da reinzu…
- Ja. Ja.
- …stecken. Aber … Du gehst schon wieder …
- Alexanders Rat an Kunststudenten
- Aber das muss man doch … Das muss man doch den Kunststudenten [Sperren: sagen]! Leute, ihr … ihr müsst euch überlegen: Wie könnt ihr im nächsten Monat … äh … eure Farbe bezahlen!
- [Ins Mikrofon:] Hört bitte alle nicht zu!
- Das könnt ihr nicht mit … Das könnt ihr nicht mit Hartz 4 bezahlen.
- [Lacht.] Machen aber ganz viele!
- Äh … Ja. Und deswegen sind sie ja auch … dümpeln sie vor sich hin!
- [Sperren: Nein]! Viele verdienen mit anderem ihr Geld und machen dann halt … äh … frei Kunst. Ohne … Weil … Weil sie vielleicht [Sperren: wollen], dass ihre Kunst nicht [Sperren: befleckt] wird von diesem Gedanken, … äh … äh … das Geld steht am Ende im Vordergrund. Bei dem, was sie schaffen. Das [Sperren: wollen] viele glaube ich gar nicht. Also ich will's zumindestens nicht. Da würde ich mich schlecht fühlen. Du kannst dir das gar nicht vorstellen! Weil … Ich … Ich glaube, viele wollen das nicht als Geschäftsidee wahrhaben. Du redest jetzt natürlich davon. Das ist dann Erfolg für dich. Und so weiter und so fort. Aber ich glaube, das wollen viele gar nicht.
- [Möchte unterbrechen.]
- [Sperren: Das Schönste ist doch] … Das Optimalste wäre, wenn ich es nicht [Sperren: will] …
- Dann …
- Optimal, wenn das, was ich mache, erfolgreich ist
- [Sperren: Nein nein nein nein!] Wenn ich es nicht will. Nicht tue. Und wirklich nur das mache, was ich mache. Und [Sperren: dann] das plötzlich gesehen wird. Erfolgreich wird. Und ich wirklich dann für mich halt weiterhin das machen kann, was ich will. Und das würde erfolgreich. Dann habe ich doch das auch geschafft. Aber ich habe nicht das Businessmodell dadrüber gelegt. Von Anfang an. [Sperren: Das] wäre mir wichtig.
- [Pause.]
- Das ist ein Spagat …
- [Sperren: Dann] …
- … am Ende.
- Dann haben wir … Dann haben wir aber auch diese Definition, dass es eigentlich kein … kein … [Sperren: Künstler] im berufstechnischen Sinne gibt. Also … Künstler ist kein Berufsbegriff. Weil … ähm …
- Ist es auch nicht. Aber Berufskünstler.
- Weil dann haben wir zum Beispiel doch den Maurer. Den wir heute schon einmal hatten. Der eben sein Geld mit Mauern verdient. Und das Geld, was am Monatsende übrig bleibt, das verwendet er eben in, meinetwegen, Kunst. Rakeltechnik. Oder hier diese Luftballons. Äh … Und hat sich da dann auch irgendwann einen Namen damit gemacht. Dann ist er Maurer [Sperren: und] Künstler zugleich.
- Mhm.
- So. Und dann kommt man aber auch in diese Sphäre, wo eben das doch manchmal eben gesagt wird: Du machst in deiner Freizeit … Du arbeitest bei uns in der Firma und in der Freizeit fotografierst du. Also da … da liegt das immer so nah, das so abzutun. So als semiprofessionell.
- Mhm.
- Ähm … Hobbymäßig. Das … Das ist doch niemand, der Berufsfotograf ist. Oder der den ganzen Tag fotografiert. Ähm … Das ist so diese … diese Einstellung. Oft. Das man sagt: Künstler ist man entweder zu hundert Prozent oder gar nicht. So. Und wenn du aber sagst, dass hundertprozentige Künstler es gar nicht gibt, weil die müssen eben acht Stunden am Tag bei Kaufland an der Kasse sitzen und irgendwelche Fleischsachen über die Kassentheke ziehen, damit sie am Abend noch eins zwei Stündchen Zeit haben, um … Weil sie sonst das Geld nicht hätten für …
- Das ist jetzt deine [Sperren: extreme] Vorstellung davon.
- Ja.
- Ich meine, jetzt schau mich doch mal an. Ich bin Programmierer und verdiene mit wenigen Stunden genug Geld, damit ich mir den Rest des Tages eigentlich mit dem, was ich würde wollen …
- Du bist in gewisser Weise auch privilegiert. Ne? Also gucke dir doch mal deine Kommilitonen … Schau dich mal in deiner Klasse um. Und sage mir, womit die anderen in deiner Klasse tagsüber Geld verdienen, damit sie anschließend … äh … äh … Kunst machen können. Und dann wirst du nicht viele finden, die so leicht so schnell Geld verdienen. Ne? Ähm … äh … Ich glaube, es ist einfach [Sperren: naiv] zu denken, ich studiere da vier fünf Jahre und … äh … bin dann auf dem Markt und … äh … äh … äh … Nur weil ich mich Künstler nennen darf, so quasi durch Urkunde Urkunde , [Sperren: bin] ich auch ein Künstler.
- Nee. Du kannst dich ja auch Künstler nennen, ohne einen Beruf …
- Das ist mir zu … zu kurz gedacht. Ne? Und … Und es ist wirklich … Also ich wollte dir einfach mal …
- [Sperren: Ich wollte dir] aber, bevor du … Ich wollte dir sagen … Ich will dir bloß sagen, dass mein Eindruck von der Hochschule ist, wo ich jetzt Kunst studiere, der ist, dass die gar nicht das [Sperren: Ziel] haben, dass du am Ende auf dem Kunstmarkt bist.
- Ja.
- [Sperren: Warte] mal kurz.
- Das glaube ich auch.
- Da gäbe es dann mehr Kurse, wo es ums Geld verd…
- Ja.
- …ienen, um Marke Ich und so weiter … Da gab's einen ganz kleinen Kurs und so weiter.
- Ja.
- [Sperren: Sondern da] … Das finde ich aber so sympathisch.
- Nein.
- Ausdrücken, nicht Geld verdienen wollen
- [Sperren: Warte doch mal!] Das finde ich aber eben so symp… sympathisch. Weil da geht's wirklich eher darum, was willst [Sperren: du] eigentlich. Was willst du eigentlich ausdrücken? Worum geht es dir? Und das es nicht darum geht, was die [Sperren: Anderen] in dir gerne hätten wollen. Wofür sie viel Geld ausgeben wollen. Das würde mich [Sperren: total] nerven!
- Das hat natürlich auch eine juristische Komponente. Stell dir vor, sie müssten garantieren, dass sie nach dieser Ausbildung … äh … qualifizierte Künstler auf dem Markt bringen. Die dann Geld verdienen können. Ja?
- Das könn… Das kann aber keiner. Ein Jurastudium kann das auch nicht …
- Ja aber da gibt's …
- … leisten.
- … Statistiken, dass halt eine gewisse … Auch bei den BWL'ern … Eine bestimmte Prozentzahl von diesen Menschen werden irgendwann einmal in diesen ganz klassischen …
- Ja.
- … Klischee Klischee -Berufen arbeiten. Als Richter, …
- Ja.
- … als Staatsanwalt, als … äh … ähm … ähm … Rechtsanwalt. Oder als Firmenanwalt. Und werden damit ihr Auskommen haben. Ein [Sperren: gutes] Auskommen.
- Ja.
- Hochschule kann Erfolg garantieren
- Das kann diese Hochschule, je besser sie ist, kann sie das teilweise sogar [Sperren: garantieren]. Das macht Harvard zum Beispiel. Ja?
- Ja.
- Oder Princeton. Die können garantieren, dass sechzig Prozent der Abgänger erfolgreich sein …
- Ja.
- … werden.
- Vielleicht [Sperren: will] das aber gar nicht … eine Kunsthochschule gar nicht. Vielleicht hat sie im Hintergrund gar nicht dieses [Sperren: Geldliche].
- Sie kann es nicht [Sperren: leisten].
- Sie [Sperren: will] es vielleicht gar nicht! Das ist [Sperren: mein] Blick.
- Sie kann das niemals garantieren.
- Okay. Du … Du denkst, sie kann es nicht leisten, nicht garantieren. Und ich sage: Sie will es vielleicht gar nicht. Dann haben wir jetzt aber zwei unterschiedliche …
- Das ist einfach nur ein cleverer Schachzug, …
- … Ansichten.
- … es nicht zu wollen. Weil sie es nicht kann.
- Du … Du siehst mich als Ausrede. Also das ich das als Ausrede verwende. Ich sehe das als ehrliche Antwort. [Sperren: Warum] muss die Kunst automatisch etwas mit Geld zu tun haben. Oder Geldverdienen haben wollen.
- Ja.
- Das [Sperren: muss] … das …
- Ja.
- Das [Sperren: sollte] sie doch gar nicht.
- Ich …
- [Sperren: Weil] … [Sperren: Warte mal, warte mal!] Dann wären wir doch wieder bei dem Punkt, … äh … wo ich meinte … äh … ähm … würde … Also entsteht nicht erst … Also wenn Kunst abgelehnt wird. Und später dann erst berühmt wird, oder so. Oder … Oder wenn du etwas ganz Neues schaffst, was von den Leuten eben noch nicht verstanden wird. Dann kann es trotzdem … äh … der [Sperren: Start] von etwas ganz Neuem gewesen sein, worauf ganz ganz viel anderes danach fußen wird. Aber dieses Neue wäre doch nie entstanden, wenn du wirklich auf ner Marketingschule gewesen wärest. Namens Kunststudium. Wo du halt eigentlich bloß lernst, wie schaffst du es, in dem Kunstmarkt … äh … viel Geld zu verdienen.
- Das ist ja nur eine [Sperren: Annahme] von dir.
- Ja. Von dir war das aber auch eine Annahme. Ich weiß zwar nicht was … [Lacht.] Aber … [Sperren: Jetzt] werde ich hier wild! [Sperren: So!]
- [Lacht.] Äh …
- Wir machen …
- Das Schöne ist doch, … äh … dass du mich nicht überzeugen musst. Von deiner Ansicht. Sondern du wolltest mich interviewen, wie [Sperren: ich] bestimmte …
- [Unterbricht laut:] [Sperren: Ich esse weiterhin Gummibärchen. Pärchen.] [Lacht.]
- Alexanders Theorie
- Ja. Pass auf. Ich wollte dir meine Theorie …
- [Lautes Rascheln.]
- … noch einmal erklären, warum ich …
- [Rascheln wird lauter.]
- … warum ich nicht Quadrat …
- [Lacht.]
- … plus Dreieck, sondern Dreieck plus Quadrat …
- Das hab' ich schon verstanden. Aber es stört mich richtig.
Sonntag, 5. Februar 2017
Künstlersignatur Künstlersignatur Link voll ausgeschrieben, abgekürzter Vor- und / oder Nachname, Anfangsbuchstabe (Monogramm), figürliches oder symbolisches Zeichen Link seit Antike Antike bekannt, Vasenmaler Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger Link Verbreitung Künstlersignatur seit Renaissance Renaissance mit veränderter Rolle Künstler Picasso Pablo Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis Selbstbildnis , 1906 Picasso, nur Nachname mit Unterstrich, wirkt sehr selbstsicher gegenüber Vor- und Nachnamen bei mir: Fröhlich Dürer Albrecht Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502 Signatur passt gut zu Grafiken bei mir: FR, doppelt leicht nebeneinander, steht für FR-iedrich FR-öhlich vielleicht anfangen mit Friedrich Fröhlich, zu F. Fröhlich, zu Fröhlich davor keine Signatur: unsichere Phase, eigene künstlerische Arbeit in Frage gestellt nach Fröhlich eventuell wieder keine Signatur: Vergänglichkeit Vergänglichkeit akzeptiert, stehe über persönlichem Ruhm, Markierung würde zu verhüllten Arbeiten passen Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR Link Archiv Sammlerstempel / Künstlersignaturen / Monogramme Link Standpunkt Link schon vor Jahren viel zu viel signiert, wahllos versuchen das rückgängig zu machen, übermalen, überzeichnen, ausschneiden auch wenn Verhüllung verhüllt selber nicht das Kunstwerk: eventuell auf Rückseite signieren, stellvertretend für nicht sichtbare Arbeit Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Mhm.
- Und genauso gab's auch Momente, wo er Farbe drüber gezogen hat und ich dachte: Na ja … äh … Auf Rot hätte ich jetzt nicht Gelb drübergezogen. Sieht ein bisschen kacke aus. Äh … Und er selber hat dann auch alles hingeworfen und hat gesagt: Heute ist nicht mein Tag! Also das hat mich beeindruckt.
- Mhm.
- Ähm … Also … ähm … Er … äh … Er gibt schon mehr hinein. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich glaube nicht, dass er in dem Moment Moment , als er das gemacht hat, … Ach so. Du hattest … Du wolltest ja wissen, ob er sich Gedanken über die Größe gemacht hat. Ich …
- Nee. Größe nicht.
- Also. Na, du sagtest …
- Ob es ihm vordergründig [Sperren: um] die Größe, um die Materialität Materialität , oder ob da noch irgendeine andere Intention Intention bei ihm …
- Also ich glaube …
- … war. Will er was verarbeiten? Oder keine Ahnung was.
- Ja. Also …
- Ich kenne ihn jetzt nicht so.
- Ähm … Ich glaube, dadurch, dass er so viel experimentiert, auch mit unterschiedlichen Sachen … Er hat ja noch eine Zeit lang fotografiert.
- Ja.
- Also ganz weit weg von der Malerei. Er sucht halt seinen Weg. Und den sucht er glaube ich heute noch.
- Als Millionär.
- Äh … ähm … Und … äh … Ich glaube, dass er eben in dieser Form genau das gefunden hat, was er in dem Moment finden wollte. Oder wo nach er gesucht hat.
- Mhm.
- Äh … Wo ich mir aber fast sicher bin, ist, dass … dass er auch diese Größe gewollt hat. Ähm … Weil er vielleicht gemerkt hat, dass … äh … äh … dass … äh … die selbe Technik in klein passt nicht zu ihm. Wirkt nicht zu ihm. Ist nicht das Ergebnis, was er haben möchte. Ähm … Und da bin ich mir fast sicher, dass er … [Sperren: Ja], er hat nach der Größe gesucht.
- Schaffen für Geschäftsidee
- Er hat aber da … Also … Hat er dabei schon an eine Geschäftsidee gedacht? Oder so ans Geld verdienen? Deshalb die Größe? Oder denkst du, er hat die Größe gemacht, um mehr Ausdruck reinzubekommen. Was er … Wo er denkt, mehr reinstecken zu können.
- Also ich glaube, da muss man ganz doll differenzieren. In dem Moment, wo er das gemacht hat, wollte er sich wahrscheinlich selbst verwirklichen. Und wollte … wollte zeigen … äh … welche Befähigung, welche Begabung er hat. Ja? Was er besser vielleicht machen kann als andere.
- Mhm.
- Alleinstellungsmerkmal
- Vielleicht hat er auch nach einem Alleinstellungsmerkmal gesucht.
- Das ist schon wieder Marke. Das ist schon wieder Geschäft Kunstmarkt .
- Ich … Ich … Ich weiß es nicht. Ob er sich genau diese Gedanken gemacht hat. Aber ich könnte es mir vorstellen. Wenn [Sperren: ich] es machen würde, würde ich so kopfmäßig rangehen. Deswegen bin ich vielleicht auch kein Künstler.
- Krankenkassen-Mensch!
- Auch kein Krankenkassen-Mensch! Äh … Was aber im Nachhinein sich herausgestellt hat - und das ist das Coole daran -, dass nämlich das, was er geschafft hat, ein Geschäftsmodell ist und auch marktfähig ist. Und das schaffen nur wenige Künstler, die sich Künstler [Sperren: nennen]. Nämlich genau das. Das schaffen [Sperren: so] wenige. Und er gehört dazu. Und er hat's geschafft. Äh … Und das [Sperren: beweißt] mir, dass, wenn jemand etwas macht, nur des Machens wegen, aber dieses Ding wird [Sperren: nie] einen materiellen Wert bekommen. Dieses Ding wird nie eine Marktfähigkeit bekommen. Dieses Ding wird sich nie zum Geschäftsmodell entwickeln. Dann wird das [Sperren: niemals] diese Aufmerksamkeit erregen. Da bin ich mir [Sperren: ganz ganz ganz] sicher.
- Hat aber nichts damit zu tun … äh …Also was du unter Kunst verstehst, das ist lediglich geschäfts…
- Das sind unterschiedliche Dinge. Also …
- Okay.
- Was ich unter Kunst fasse und … äh … was Kunst wird …
- Aber Geld kommt [Sperren: viel] bei dir vor. So. Geschäftsidee hast du ja als Grundlage, als Ausgangspunkt gesehen. So. Das ist …
- Geschäftsmodell.
- Geschäftsmodell. Kunst als Geschäftsmodell. Genau.
- Kunst ist …
- Ist …
- … Geschäft.
- … Geschäftsmodell.
- Wie hab' ich's gesagt?
- Na [Sperren: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.]
- Genau. Kunst ist auch … ist Geschäftsmodell. Genau.
- Mhm.
- Mhm.
- [Pause.]
- Warte mal ganz kurz.
- [Sperren: Denn wenn] …
- [Sperren: Ich finde] …
- … [Sperren: kein] Geschäftsmodell wäre …
- Ja.
- Wenn der Künstler nicht den Anspruch hätte, damit Geld …
- Ja.
- … verdienen zu wollen, verdienen zu müssen, … ähm … würde es irgendwann [Sperren: nicht] in den teuren Galerien, in den …
- Ja.
- … teuren Museen hängen.
- Ja.
- Es würde [Sperren: nicht] von Sammlern gesammelt werden und es würde nicht hinter Tresorräumen verschwinden. Es würde [Sperren: nicht] in … äh … Räumen hängen, die hochklimatisiert, hochgesichert sind. Ähm … ähm … Ja. Punkt.
- Geradenbilder als Marke
- Ich … äh … hatte halt … Also ich hab' mir darüber auch schon Gedanken … äh … gemacht. Was wäre, wenn ich jetzt … ähm … äh … plötzlich bekannt werde. Mit den Geradenbildern. Eben so. Und hab' mir dann die selbe Frage bei Leuten gestellt, die eben schon bekannt, berühmt, mit irgendeinen …
- In [Sperren: diesen] sehe ich übrigens ein Geschäftsmodell.
- Ich weiß! Ich weiß! Das hast du mir stän… ständig gesagt.
- Ja.
- Ähm … Das …
- Ich sehe auch einen Marktwert darin.
- [Sperren: Ja], ich weiß. Aber das … Ich fühle mich extrem unwohl, wenn ich das … wenn ich darüber nachdenke, dass das zu einer Marke wird. Und ich am Ende, glaube ich, … äh … nur noch etwas schaffe … ähm … weil es eine Geschäftsmodell … weil ich es als Geschäftsmodell betrachte. Und nicht, weil ich damit etwas ausdrücken oder etwas … etwas aus mir rausholen möchte. Was … Was raus wollte. Warum … Wo ich halte [Sperren: denke], dass Kunst etwas sein sollte, was … was irgendwie aus dem Künstler heraus [Sperren: will]. So. Und nicht etwas, was … was … was die da draußen [Sperren: wollen]. Weißt du? Nicht … Nicht extrinsisch. Sondern intrinsich. Sollte die Motivation, [Sperren: denke ich], sein. Das wäre mein Ideal. So. Und wovon du aber immer redest, ist schon extrinsich. Also es kommt von Außen. So. Die Bestätigung kommt. Also macht man noch mehr. Noch größer vielleicht. Äh … Noch mehr Bestätigung kommt. Man kann damit Geld verdienen. Das ist ein Geschäftsmodell. So. Ähm … Ich …
- [Pause.]
- Denkst du jetzt aber wirklich … Ich meine, ich stehe dem halt kritisch gegenüber. Denkst du denn jetzt wirklich, dass … dass die Künstler, oder die Kunst, die nicht … ähm … nicht groß, nicht bekannt und nicht viel Geld kostet, dass die deshalb weniger … äh … Kunst ist? In dem [Sperren: Trichter] weiter in …
- Okay.
- … In deiner [Sperren: Trichter-Idee] ja nicht so weit vor kommen. Wie …
- Meine Angst vor Bekanntheit
- Ja. Also um es mal ganz … ganz [Sperren: hart] … äh … zu formulieren: Äh … Es tut mir Leid, dass du Angst hast, bekannt zu werden.
- Das ist mein Minderwertigkeitskomplex.
- Das … äh … Mal so ganz hart formuliert. Die Frage, die du gerade gestellt hast: Ähm … Jeder kann sich selbst im Leben verwirklichen. Ja? Und … Und … Und wenn sich da jemand selbst verwirklichen will, in dem er Bildchen malt, … äh … Tonschälchen bastelt, …
- [Sperren: Ach schön!] Das will ich auch!
- … Klangmelodien … äh … schafft.
- So hobbymäßig meine ich! Einfach.
- Ähm … ähm … Oder kleine Häkeldeckchen …
- [Sperren: Ja!
- … macht. Oder … ähm … für den Dackel kleine Söckchen strickt. Äh … Also jeder kann sich selbst verwirklichen im Leben. [Sperren: Aber] … äh … Soll sich doch bitte nicht als [Sperren: Künstler] bezeichnen.
- Also die Sachen würdest du nicht gleich in ein Museum reinstecken. Sondern das soll halt jeder für sich selber sozusagen abmachen.
- Das ist … Das ist eigentlich ganz toll, dass … äh … äh … dass, wenn man etwas macht, was ihm … was ihn befriedigt …
- Ja.
- Geld verdienen, um sich zu verwirklichen
- Was ihn glücklich macht. Äh … Das hat man … Das wird zunehmend seltener. Ja? Im Leben. Weil manche haben das Gefühl, sie müssten arbeiten gehen, … äh … um … äh … Geld zu verdienen. Und … äh … Sie verlieren so schnell aus dem Blick, dass das Geld eigentlich ja nur dazu dienen soll, um zu [Sperren: leben]. Nämlich um sich seine Träume zu verwirklichen. Ähm … ähm … Und wenn es jemanden gibt, der sagt, ich mache etwas, was mich glücklich macht, das macht mich aus, aber ich muss damit kein Geld verdienen. Ich bleibe mein Leben lang arm. Dann ist das schön. Aber …
- Das kann trotzdem große Kunst sein. Oder nicht?
- Äh.
- [Sperren: Nachträglich]. Meinetwegen.
- Es kann …
- Nach dem Tod Sterben .
- … in seinen Augen große Kunst …
- Ja.
- Ähm … Dadurch, dass es vielleicht den größeren Markt nicht zugänglich wird, … äh … wird man nicht aufmerksam darauf. Und … ähm … Es wird sich auch kein Sammlerwert [Sperren: bilden]. Ähm … Ob es nach dem Tod …
- Na ja, das ist eigentlich uninteressant.
- … dazu führt … Das weiß man nicht. Und vor allen Dingen: Der … Der … Derjenige, der das geschaffen hat, wird's nicht mehr erfahren.
- [Pause.]
- Was ich … ähm … Ich lese gerade ein Buch. Äh … ähm … Von … ähm … Sol… Zola. Das Werk.
- Mhm.
- Und auch in anderen Büchern … Ich habe jetzt ein paar Bücher gelesen über Künstler, wie sie über … über Kunst denken. Und das sind so manchmal … äh … Erzählungen. Wo erzählt wird von einem Künstler, von einem Maler und wie er lebt und … und …
- Ja.
- Ideal: Kunst soll Künstler überleben
- … und woran er zweifelt. Und so weiter. Und bei dem jetze … ähm … kommt für mich zum Beispiel raus, was ich sehr sehr mag … Das ist halt so ein Ideal, dass … äh … dass der Künstler etwas schafft … ähm … was ihn überleben soll. Das … Das ist irgendwie so der Drang, etwas Bleibendes zu schaffen. Und das alles … ähm … eigentlich ziemlich schnell vergeht. Der Körper vergeht. Die Gedanken gehen weg. Aber wenn du halt eine Statue machst … Das war noch von einem anderen Buch, was ich gelesen habe. Ich suche das noch raus. Ähm … äh … Das überlebt in einem Kloster. Da ging's um eine Marienstatue. Glaube ich. Das überlebt sein eigenes kleines irdisches Leben. Er kann sich sozusagen … äh … froh darüber sein, er hat etwas geschaffen, was die Welt überdauert. So. Das ist halt so … so eine Idee von: Kunst wäre etwas Höheres. Etwas, was viel weiter reicht als ein menschliches Leben kann. Und wenn du halt von den Häkelsachen redest oder so, dann ist das halt etwas, was tatsächlich bloß in diesem einen Menschenleben etwas bedeutet. Wenn wir aber über große Skulpturen, also in Kirchen oder so, reden, dann ist das ja schon etwas, was geschaffen wird, was den Menschen überdauern soll. Die Generation. Und ich denke, genauso ist das auch bei solchen Werken, die dann groß gekauft werden. Irgendwie. Die werden ja nicht gekauft, spekulativ halt, dass sie … ähm … wenn der Künstler tot ist, plötzlich auch nichts mehr wert sind. Sondern die werden ja maximal in ihrem Wert netterweise steigen. So. Ähm … Also, dass das eine Motivation für einen Künstler ist … ähm … etwas zu schaffen. [Sperren: Nicht] wegen des Geldes jetze. Was es [Sperren: jetzt] gibt. Sondern … Sondern wegen dem, dass es sein Leben … sein kurzes kleines irdisches Leben, überdauern wird. Kannst du das nachvollziehen? Als Idee? Ich hatte es jetzt halt bloß in einer Erzählung gehört und …
- Mhm.
- … war [Sperren: begeistert] davon. So dieses … Dieser [Sperren: Drang] halt … äh … ähm … dieses kleine Leben zu … zu … [Sperren: Wobei], in diesem … [Sperren: Nee] … Das war von Hermann Hesse. Narziss und Goldmund. Da … ähm … Der hat dann aber eingesehen, … ähm … dass auch diese Statuen irgendwann einmal … ähm … verschwinden werden. Und so weiter. Also, dass auch das vorbeigehen wird.
- Ich kann es … Ich kann es nachvollziehen.
- Wäre das für dich ein Grund, eine Motivation für einen Künstler, was zu machen? Außerhalb des Geldes?
- Das mag auch … Das mag auch ein Baustein, durchaus, sein. Als … Als Antrieb. Als Motivationshilfe. Aber das ist mir zu eindimensional. Das ist mir zu … Das ist mir zu flach gedacht. Weil …
- Ich denke [Sperren: nur] flach.
- Ähm … ähm … Auf der einen Seite zeigt es halt so ein bisschen Selbstzweifel auf … ähm …
- Aber [Sperren: sowas] von. Natürlich!
- Wer bin ich. Was bin ich. Was macht mich aus.
- Ja. Und was mach' ich für ein Zeug da eigentlich?!
- Was hinterlasse ich. Welchen Fußstapfen.
- [Sperren: Ja]!
- Und wenn man schaut, wie viele Milliarden … Wieviele Menschen leben eigentlich …
- Ja.
- … auf diesem Planeten?
- Siebenirgendwasmilliarden.
- Siebennochwasmilliarden. Äh … äh …
- [Sperren: Aktuell]. Es haben aber schon viel mehr gelebt. Ne?
- Und … Und … äh … Und wie schlimm wäre es, wenn jeder das Gefühl haben muss, er müsse was hinterlassen! Auf diesem …
- Ja.
- … Planeten. Ja?
- Dann wäre die Umwelt kaputt.
- Vergänglichkeit in der Kunst aufhalten
- Und … äh … Vor allen Dingen auch diese [Sperren: Angst] vor Vergänglichkeit.
- Ja.
- Die wir Menschen ja auch haben. Also auch die … die Angst … ähm … unsere Jugend zu verlieren. Ja?
- Die steckt … Das … Das steckt übrigens in vielen Skulpturen und so weiter drinne. Wenn du dich als Junger fotografierst, …
- Natürlich.
- … oder ein Objekt machst … Du … Da konservierst du die Jugend. Auch wenn sie tot ist.
- Natürlich.
- Aber du willst ein Bild festhalten. So.
- Ähm.
- Von damals.
- Angst/Zweifel Zweifel als Antrieb
- Aber das als Antrieb zu nehmen. Diese [Sperren: Angst] als Antrieb zu nehmen, dass mag ein Baustein sein …
- Zweifel.
- Das mag auch … Ja, oder auch Zweifel … Mag auch in gewissen Situationen helfen. Aber … ähm … Ich würde es niemals … äh … als Alleinstellungsmerkmal nehmen. Weil es gibt so viele andere Dinge die … die auch mich überdauern. Also sei es darum, dass ich ein Kind zeuge. Das wird mich überdauern. Ähm … Sei es, dass ich ein Haus baue. Das wird mich überdauern. Sei es, dass ich einen Wald anpflanze. Auch dieser wird mich um hunderte von Jahren überdauern. Ähm … äh … Also dieses … ähm … Ja auch die Ägypter. Die hatten ja schon die Pharaonen. Die hatten ja wahrscheinlich auch schon dieses Verständnis, dass die Zeit, die danach kommt … Ja? … Dieses Überdauern und so … Ist mir zu einfach. Aber ich kann's nachvollziehen. Ja.
- Ja. Das führt auch gerade in eine falsche Richtung. Weil ich gerade merke, das kriegst du als Ausstellungsbesucher nie mit. Wenn du so ein Bild siehst. Oder hier so … [Nicht verständlich, 2:38:30.]
- Das ist ja auch eine subjektive Einstellung. Des Künstlers.
- Na ja, aber der schafft das ja. Und du siehst das, was er geschaffen hat. Und wenn du nicht das siehst, warum er das geschaffen hat, …
- Na gut. Der nächste sagt halt: Äh … Ich wurde in der Schule immer gehänselt und will jetzt beweisen, dass ich erfolgreicher bin als alle anderen. Aber das ist eben so eine … so ein subjektiver Ansporn. Den … Den … Den man nicht sehen kann. Ne?
- Aber dir geht es jetze wieder um den Erfolg Erfolg . Den hast du jetzt wieder reingebracht.
- [Räuspert sich.] Na ja. Wenn …
- Mir ging … Mir ging es um [Sperren: Zweifel]. [Lacht.]
- Ja aber ganz ehrlich. Wenn [Sperren: Kunst] wirklich den Künstler überdauert, …
- Ja.
- … dann hat das doch was mit Erfolg zu tun.
- [Sperren: Aber] …
- Denn wieviel Kunst wird [Sperren: geschaffen], was gerade den Künstler [Sperren: nicht] überdauert.
- Im Keller mindestens schon.
- Hobbykünstler Hobbykünstler und deren Potential
- Also … Und vor allen Dingen … Ich habe jetzt … äh … äh … äh … ähm … Ach ja genau! Ähm … Bei uns auf Arbeit war so ein Fotowettbewerb ausgerufen. Und auch [Sperren: Fotos] können Kunst sein. Ähm … Und da hatte er … äh … äh … geschrieben, dass er von [Sperren: tausend] Bildern, die er gemacht hat, [Sperren: eins] hat er jetzt gefunden, was so passt, was er jetzt auch zeigen will. Und womit er sich auch für diesen Wettbewerb beworben hat.
- Das war aber ein Mitarbeiter bei dir. Also der …
- Äh …
- … eigentlich kein Künstler ist.
- Genau. Aber sehr sehr professionell. Und … äh … Das waren alles Mitarbeiter, die sich für diesen Fotowettbewerb … äh … beworben haben.
- Okay.
- Und ich war [Sperren: begeistert], wie … wieviele … äh … was für [Sperren: Potential] in den Mitarbeitern steckt. Also was die vielleicht als Hobby machen, wo ich sagen kann: Ey, ihr braucht das gar nicht als Hobby machen. Ihr könnt damit Geld verdienen. Ihr könnt professionell … ähm … Kalender gestalten. Ihr könnt damit Fotoleinwände machen. Ihr könnt … so [Sperren: tolle] Sachen mit dem machen, was ihr da … äh … in eurem Hobby … äh … Freizeit macht.
- [Sperren: Du] siehst es wieder als Geschäftsmodell. Da haben wir's gerade wieder.
- Ähm … Ihr könnt damit …
- [Sperren: Das ist okay]. Ich wollte es nur noch einmal …
- … Geld verdienen. Ja.
- Ja.
- Das hab' ich gedacht in dem …
- Okay.
- … Moment. Das hab' ich gedacht.
- Aber Geld verdienen ist ja nicht gleich Kunst.
- Aber sie verdienen ihr Geld mit anderen Dingen. Aber genau … Genau … Das wäre das nämlich auch. Wenn man so ein Bild sieht, was den ersten Platz im Fotowettbewerb gemacht hat. Äh … Und dann jetzt in eine Dauerausstellung geht. Äh … Bei den einzelnen Regionalstellen der … der Rentenversicherung. Äh … Oder vielleicht auch im öffentlichen Raum ausgestellt wird … Muss man schon sich die Frage gefallen lassen: Ist das nicht auch ein Künstler? Ja? Ist das nicht auch Kunst, was er dort geschaffen hat.
- Hast du aber nicht vorhin gesagt, oder ich hab' das gesagt, wenn es bloß einmalig ist oder so, dann … Dan muss etwas wiederholt werden. Da muss …
- Also jemand, der [Sperren: tausend] Fotos macht um ein Gutes zu finden, …
- … und nur [Sperren: einmal] auszustellen.
- … ist nicht … ist nicht der, der … äh … äh … der … der das nur einmal macht. Sondern er zeigt halt eine Wiederholungsabsicht. Und er wird weiter fotografieren. Er wird sich bei weiteren Wettbewerben beteiligen. Er wird weiterhin hoffen, dass seine Kunst … seine Art … sein Schaffen … gezeigt wird. Und damit … äh … gehört er schon einmal mit in diesen Trichter, … äh … Kunst zu machen.
- Einschränkung in Größe wegen fehlendem Atelier
- Geschäftsmodell. [Lacht.] 'tschuldigung. Ähm … Dein kleines Bild. Warum hast du das gemacht?
Donnerstag, 2. Februar 2017
[wv=A10-1]Kunstbegriff Link Anfänge der Kunst Link bei Höhlenmalereien aus ausklingender Altsteinzeit findet Trennung statt (zwischen magischer und mitteilender Kunstrichtung) in Südfrankreich und Nordspanien mit religiös-zauberischem Gehalt haben optisch-ästhetische Seite betont an ostspanischen Felswänden wollten eher etwas mitteilen zeigt zwei Möglichkeiten der Kunstbetätigung, mit Eigenarten bestimmter Völker weniger ein Fortschritt zu erkennen, als ein nebeneinander starker Kunstreiz geht von Behandlung Toter aus in mexikanischer Kultur wurde Asche des Toten oder Gebeine mit verarbeitet daraus sind Kunstgebilde, Figuren, Statuen entstanden Unzahl an Ritualen entstanden in Mexiko u. a. kleine Holzstatuen von Totem geschnitzt, verbrannt und beerdigt Schnitzwerk und Puppen u. a. als Ornamente verwendet Figuren sind oft Mischwesen behandeln Vorstellung von Mythen oder Auffassungen von Beziehung Mensch zu Tier weiterhin soziologische Anlässe als Auslöser für Kunstbetätigung wie Erntefeste, Siegesfeiern, Huldigungen von Häuptlingen, Fürsten und Königen Verehrung persönlicher Macht und Einfluss lebender und toter Herscher gehört zu stärksten Anreizen für Schaffen von Kunst soziologische Faktoren in höheren Gesellschaften mehr entwickelt als bei niedrigeren Gesellschaften, wo Zauberische größerer Einfluss hat daran knüpft Ästhetisierung des Schaffens an hat erst in Hochkulturen zur Verselbstständigung der Kunst als Leistung geführt nicht bewusst dazu entschlossen, eher durch Reize geweckt, ausgebildet, befördert Frage, ob das, was wir Kunst nennen, für Naturvölker auch Kunst ist frühere Ansicht, Kunst wäre aus dem Spiel hervorgegangen heute eher Zauberei als Auslöser für Kunst angesehen für Naturvölker war Kunst kein Spiel oder Zauberei Zauberei wird etwas bezeichnet, was im nachhinein als nicht logisch[?] bezeichnet wird im Moment Moment des Schaffens ist es etwas Verständliches Begriffe wie Familie, Geld, Religion, Staat etc. müssen immer im Verhältnis zum Kultur- und Wirtschaftsleben einer Personengruppe gesehen werden Begriff Kunsthorizont und Kunstspähre Kunstspähre Kunsthorizont: Ergebnis aus Zusammenwirken technischer Bedingtheit als Ergebnis aus Möglichkeiten der Kunstgestaltung in einer technischen Fortschrittsstufe zu betrachten Kunstspähre: konkrete Kunstgestaltung tritt als Ergebnis von Wechselbeziehungen in Erscheinung entscheidend bei Kunstspähre ist historisch einmalige individuelle Gestaltung traditionelle Techniken immer von geographischen Umweltbedingungen abhängig (weiter ab S. 259) Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Kann sein. Ja. Ist so. Ja.
- Und er hatte dann aber bestimmt eben [Sperren: kein] Geschäftsmodell Kunstmarkt dahinter. Und er hatte … Weißt du, was du da so gesagt hattest …
- Wovon hat er denn gelebt?
- Ähm … Der hat von seinem Bruder, glaube ich, gelebt, der ihm immer wieder Geld gegeben hatte. Theo van Gogh Vincent van Gogh , Öl auf Pappe, 1887, Vincent van Gogh
- Und das ist das, was ich gesagt hatte. Wenn …
- Und er hat zurückgezogen dann gelebt. Das ist aber kein Geschäftsmodell. Da kann ich Hartz 4 auch als Geschäftsmodell …
- Ja, wenn jemand keine … Wenn jemand keine anderen Geldquellen hat …
- Ja.
- Ja? Dann ist er gezwungen mit dem was er schafft, mit seinen Händen schafft, …
- Mhm.
- … auch Geld zu verdienen. Seinen Unterhalt zu verdienen.
- Dann kommt er aber in eine Zwickmühle. Dann will er zum einen hochwertig … also Kunst schaffen, die sozusagen …
- Der muss das in Einklang bringen. Ja. Genau.
- Das kann man gar nicht, glaube ich. Du bist dann da immer im… im… im…
- Ich glaube, man kann es wohl. Er konnte es.
- Ich kann es nicht.
- Aber Jeff Koons Jeff Koons konnte es.
- Der hat aber das als Thema, glaube ich, genommen.
- Das mag ja sein. Aber …
- Und wenn du das als Thema nimmst, dann verarbeitest du das so.
- Er hat … Das passt in unsere Zeit rein.
- Ich meine, Richter hat das am Ende ja auch gemacht.
- [Lacht.] Weil er eben … Weil es vielleicht doch ein Stück weit Berechnung ist. Also … Auch der Markt ist berechenbar. Kunst = Kapital Kapital , Joseph Beuys Joseph Beuys , 1979
- [Pause.]
- Alexanders Bilder von Richter und Rauschenberg Robert Rauschenberg
- Wollen wir kurz Gerhard Richter Gerhard Richter noch nehmen?
- Ähm … Wir können über [Sperren: mein] Bild sprechen.
- Na das meine ich. Genau das … White Painting von Rauschenberg, Bild in seiner Wohnung
- Du möchtest ja da auch ein Foto von machen.
- Du hast ja hier zwei … zwei Sachen. Du hast ein White Painting von …
- Ja. Gerhard Richter Bild in seiner Wohnung
- … von … von … von [Versucht den Namen vom Künstler Englisch auszusprechen.] Rouschenbörg. Und du hast ein … ein … ein … Wie heißen die Bilder von dem? Äh … Diese großen … Haben die irgendeinen Übertitel? Rakelbilder oder so?
- Nein, es ist auf jeden Fall eine Rakeltechnik.
- Rakeltechnik von Gerhard Richter. YouTube YouTube -Video über Rakeltechnik, Marc Ballhaus
- Genau.
- Zwei Originale hast du hier. Aber … Na ja, man sieht ja den Unterschied …
- [Lacht.]
- … anscheinend nicht. Außer das jetzt die Größe ein bisschen unterschiedlich ist. Vielleicht.
- Vielleicht.
- Du hast ja mal Gerhard Richter gesehen.
- Ja.
- So. Da war so ein großes Bild. Oder?
- Ja.
- Was … Was … So in deiner Erinnerung … Was hat das bei dir so ausgelöst. Oder … Oder warum … Oder was steckte dahinter. Was war dein Zugang.
- Das Kuriose war, das war auch in einer … einer … äh … äh … in der Tate Gallery in … in London …
- Mhm.
- War das. Ähm …
- Großer Streit mit Christian. Christian zusammengesetzt, Collage Collage auf Papier, W 10-1
- [Sperren: Und] … äh … Auch wieder die [Sperren: schiere] Größe. Also anders. Ich muss sagen, ich kannte Gerhard Richter vorher gar nicht. Ich wollte in dieses Museum. Dieses Museum hat halt eine Dauerausstellung und … äh … eine … äh … Ausstellung … ähm … für bestimmte … Also …
- Ja.
- … Themenausstellungen.
- Ja.
- So. Und … ähm … Ich bin mit meiner Karte … äh … für die Dauerausstellung [Sperren: nicht] in seine Ausstellung reingekommen. [Sperren: obwohl] es im selben Haus war.
- Mhm.
- Großes Bild von Richter
- Sondern ich bin nur … äh … in den Vorraum gekommen, wo … äh … seine Kunst auf Postkarten und Plakaten und … äh … seine gedruckten Bücher … äh … ähm … Und im Foyer hing [Sperren: ein] einziges Bild.
- Mhm.
- Von ihm. Abgesperrt.
- Mhm.
- Äh … äh … ähm … Mit einer Kordel.
- Mhm.
- Und die Leute haben gekauft [Sperren: wie verrückt]! Und die Plakate, die waren auch relativ teuer, glaube ich. Zwanzig, dreißig Euro. Eins. Und das war mäßig klein, muss ich mal sagen. Ähm … Also … äh … äh … Diese Farbdrucke, … äh … die haben überhaupt nicht so gewirkt wie das Original. Und ich hab' mich gefragt: Mensch Leute, warum gebt ihr soviel Geld für etwas aus, was gar nicht wirkt?
- Mhm.
- Und ich stand vor diesem [Sperren: riesigen] Bild. Äh … An dem übrigens viele vorbei gelaufen sind. Ich konnte es nicht verstehen. Weil es war wie so ein Kassenbereich … äh … gestaltet. Und ich war so beeindruckt. Von der [Sperren: Größe]. Und dass man Farbe über die Leinwand geschoben hat. Und das war … äh … Wie Drei-De hat sich das angefühlt. Weil diese vielen vielen Farbschichten haben halt … äh … so Höhen und Tiefen abgebildet. Ähm … Dass man das so [Sperren: sehen] konnte. Das war [Sperren: fassbar]. Gerhard Richter beim Arbeiten, Ausschnitt Film, 2011
- Mhm.
- Ähm … äh … Und … Und diese Kombination … Diese Farbigkeit … Diese Größe … äh … Dann noch, dass es Öl ist. Also ich mag einfach Öl unheimlich gerne. Ich würde Ölfarbe [Sperren: immer] Acrylfarbe vorziehen. Äh … ähm. Oder auch … ähm … Buntstiften. Oder was auch immer. Ähm … äh … Und ich war so begeistert, dass ich, als ich nach Hause, ich hab' mir seinen Namen gemerkt. Als ich nach Hause bin, dass ich mehr über ihn erfahren wollte.
- Gerdie! Gerdie! Gerdie!
- [Laut:] [Sperren: Gerdi! Gerdi! Gerdi!] Autogrammkarte Autogrammkarte #508, Friedrich Fröhlich
- Und ich bin in die … äh … Bibliothek gegangen, um mir dort eine DVD über ihn auszuleihen.
- Da gab's … Also da … Du meinst aber nicht die letzte Dokumentation. Die hatte ich dann nämlich auch gesehen. Wo er in seinem Atelier ist, in dem neuen großen schönen …
- [Sperren: Nee]. Nee nee.
- Wo er dann geplant hat, die Ausstellung.
- Ja. Nee nee. Ähm … Spannend war, das ist ja jetzt schon ein paar Jahre her, … äh … ich hab' geguckt, wer sind seine … äh … äh … Kunstschüler. Weil … äh … er ist ja auch [Sperren: Meister]. Und hat, ich weiß nicht, wie man das nennt, glaube Meisterschüler oder sowas …
- Könnt' icke och noch werden!
- Und ich hab' sofort … ähm … im Internet nach den ihren Arbeiten gesucht. Weil ich wollte schauen, …
- Ja.
- … inwiefern [Sperren: seine] Technik sich in [Sperren: ihrer] Kunst wiederspiegelt.
- Gab's da was?
- Norbert Bisky Norbert Bisky
- Ähm … äh … Nicht wirklich. Aber wo ich es gefunden habe, war … äh … äh … von … ähm … von Norbert Bisky. Norbert Bisky in Ausstellung, 2013, © Christian Zimmermann
- Mhm.
- Er war ja auch … äh … Meisterschüler von Baselitz Georg Baselitz , glaube ich. Und der hat …
- [Sperren: HGB Leipzig].
- Und der hat … äh … Auch Japaner sind dabei. Und da gibt's welche, die eigenartiger Weise ähnliches machen wie … äh … Norbert Bisky.
- Du kannst jetzt aber nicht sagen, ob das … Sondern es kann ja sein, dass sie gleichzeitig damit angefangen haben. Das passiert in der Kunstgeschichte auch manchmal, dass sie …
- Sie waren zur selben Zeit …
- … gleichzeitig …
- … glaube ich sogar Meisterschüler bei … bei Baselitz waren.
- Okay.
- Meisterschüler von Baselitz
- Äh … Und … äh … Dann hab' ich geschaut, ob Baselitz diese spezielle Technik hat. Und habe sie auch nicht wiedergefunden. Und war aber trotzdem beeindruckt, dass scheinbar zwei Musterschüler … äh …
- Meisterschüler.
- … so … oder Meisterschüler … äh … in die ähnliche Richtung gegangen sind. Das hat mich total fasziniert. Ähm … Und das hab' ich bei Gerhard Richter auch gesucht. Ähm … Und ich muss auch sagen, dass ich dann auch … äh … gesehen … äh … geguckt habe, was Gerhard Richter aktuell macht. Äh … Zum Beispiel diese kleinen … äh … farbigen Quadrate, die da aneinandergesetzt sind und sowas … Und ich …
- Richter-Fenster am Kölner Dom
- Pixel.
- … muss sagen … Mhm?
- Pixel. Die in dem Dom … Richter-Fenster im Südquerhaus (Ausschnitt), Kölner Dom, © Raimond Spekking
- Pixel. Ja genau.
- … auch sind.
- Und ich muss sagen, dass mir … dass mich das weniger berührt hat. Dass … äh … Dass … Dass ich dachte: Okay. Mach was du willst. Aber wenn du mir einen Gefallen tun willst, mach' weiterhin die Rakeltechnik. Bis an dein Lebensende. Mehr musst du nicht mehr machen. Damit begeisterst du mich.
- [Pause.]
- Okay. Ganz kurz. Wieder Technik, das Material, die Größe war wieder irgendwie ein … Das finde ich schön! Dass wir sozusagen …
- Das ist mein Zugang, ja.
- Materialität Materialität im Vordergrund
- Na, das ist doch schön! Wir haben jetzt … [Nicht verständlich, 2:22:05.] … Jetzt frage ich dich, … äh … dass hat jetzt zwar nichts mehr mit dir zu tun, aber, was denkst du darüber? Ähm … Denkst du, dass der Künstler, der das schafft, wie Richter auch, die [Sperren: Materialität] im Vordergrund sieht? So wie du das jetzt als Besucher siehst? Oder … Oder kannst du dir vorstellen, der Katalog ist so dick, weil da noch irgendwie tausend andere … äh … Gedankengänge drinne stehen. Die du als Besucher aber nie mitbekommst. Außer du ließt dir das extra durch. Und denkst du, dass das wichtig ist, das zu wissen, wenn du einen ganz anderen Zugang zu seiner Kunst gefunden hast?
- Was war jetzt … Was ist jetzt die Frage?
- [Sperren: Das klang so schön!] Mit Kommas und so!
- [Lacht.]
- Die [Sperren: Frage] war: Denkst du, dass der Künstler, wie jetzt Gerhard Richter, … ähm … diese Rakelbilder auch [Sperren: nur] macht - jetzt nicht negativ gesehen - nur macht, weil sie so groß, so schön …
- Um damit Geld zu verdienen?
- Nein nein! Weil sie so groß, so schön aussehen. Und mehrere Schichten haben. Und das ist ja spannend so mit dem Material zu arbeiten. Oder kannst du dir vorstellen, wie bei dem Uecker Günther Uecker … Da kannst du mir gleich noch einmal sagen, was du gehört hast … äh … ähm … Ob es da noch eine andere Intention Intention gab. Also eine etwas … äh … etwas … etwas [Sperren: ausdrücken]. Weil bei Uecker weiß ich, das war irgendwie nach dem Krieg oder so. Der hatte irgendwas erlebt und … Oder sowas. Und … Und … Oder bei Beuys. Das mit dem Fett und … und … äh … mit dem … äh … äh … und mit dem Filz. Wo er da mal selbst irgendwie Soldat war und es kalt war und er musste sich … Weißt du? Da gibt's ja so Geschichten darüber.
- Ja.
- Denkst du, das gibt es bei solchen Bildern auch? Interessiert dich das überhaupt? Oder … Oder reicht dir dein eigener Zugang?
- Rakeltechnik
- Also ich … Aus den Videos von … von Gerhard Richter weiß ich, dass er lange gesucht hat. Äh … Nach einer Technik, … äh … die … mit der er sich anfreunden kann. Und, dass er sich immer noch auf der Suche befindet. Also er experimentiert viel.
- Ja. Aber … Aber was sucht der da.
- Äh.
- Was!
- Ähm.
- Das weiß ich jetzt nicht.
- Genau … ähm … Ich weiß, dass er … ähm … - gerade bei den Rakelbildern - … dass er sie auch als sehr körperlich empfindet. Er muss da auf eine Leiter steigen.
- Mhm.
- Er … äh … zieht, was sehr profan aussieht, zieht Farbe über die Leinwand. Äh … Man muss erst einmal darauf kommen, nicht mehr traditionell den Pinsel zu nehmen, sondern auf einmal … ähm … eine Schiene zu nehmen, die man bestreicht und ganz glatt über … über eine Leinwand zieht. Das ist etwas Untypisches. Ja? Also … ähm … Also ich weiß, dass es Spachteltechnik gibt.
- Mhm.
- Aber Rakeltechnik ist für mich mehr als einfach nur Spachteltechnik. Ähm …
- Es gibt aber auch andere Beispiele, wo Künstler anders … nicht mit dem Pinsel, sondern dass die dann die Farbe geschmissen haben. Oder es gibt …
- Ja. Aber er hat das eben … Also ich … Also gerade Spachtel. Spachtel sind für mich immer ein bisschen kleiner. Ja?
- Mhm.
- Also maximal so dreißig Zentimeter.
- Aus dem Baumarkt meinst du jetzt. LUX Spachtel rostfrei, 5,79 EUR, Obi
- Ja so Baumarktspachtel sind mir bekannt. Aber er schafft ja … hat ja ein neues Werkzeug geschaffen, was so groß wie seine Leinwand ist. Also teilweise über drei Meter.
- Das ist doch bloß eine Leiste. Oder nicht?
- Ja, aber das muss man erst einmal schaffen! Diesen Sprung vom Pinsel hin zum Spachtel. Die Spachteltechnik gab's ja schon.
- Ja.
- Aber von der Spachteltas… äh … Spachteltechnik [Sperren: weg], hin zu dieser drei Meter langen Schiene, die dann auch mit Öl zu bestreichen. Öl hat ja … Öl ist ja ein ganz fantastisches Werkstoff an dieser Stelle. Weil es sich so leicht verarbeiten lässt. Und … Und so langsam trocknet. Ja?
- Mhm.
- Also nicht jedes Material ist geeignet für diese Technik.
- Acrylfarbe würde zu schnell trocknen drauf.
- Ja. Und natürlich auch, man muss gucken, wie schnell die Farben durchtrocknen. Ja? Also damit man dann das selbe Ergebnis produziert. Und da hat er auch, glaube ich, ganz lange experimentiert. Das heißt, er hat eigentlich auch für mich vielleicht ein neues Handwerkszeug in dem Moment gefunden. Und … äh … hat dann gemerkt: Das passt zu mir. Dann … In dem Video konnte ich beobachten, dass er nicht jeden Tag das selbe macht. Sondern es kommt auf seine Verfassung an. Und … äh … Wenn er da jetzt eine Farbe drübergezogen hat, nimmt er sich die Zeit. Er nimmt sich die Ruhe. Er sucht den Abstand. Und überlegt: Gefällt ihm das. Passt das zu ihm. So. Und da gab's dann auch Sachen, wo ich dachte: Ja, jetzt ist das Bild fertig. Und er hat aber für sich festgehalten: Das ist nicht fertig. Und am Ende sah das Bild ganz anders aus.
Montag, 23. Januar 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- [Pause.]
- Allerdings leider erst dann. [Hustet.]
- Also das heißt, du willst dir davor keine Sachen durchlesen oder … ähm …
- Nein, so generell würde ich es nicht sagen. Ich würd's nicht ausschließen.
- Ja klar, aber …
- Aber …
- … dich interessiert danach eher, dass … wenn … wenn … wenn du über das Handwerk Handwerk einen Zugang gefunden hast.
- Tate London
- Also ich kann dir noch ein zweites Beispiel geben. Ich war mal in Paris. Auch wieder in dem … Oder war das in London? Da war eine Ausstellung …
- Du brauchst echt eine Jahreskarte!
- [Lachen.]
- Ich … Ich glaube, es war in London. Und zwar …
- [Sperren: Tate]. Meinst du.
- Äh … Ich weiß nicht, ob es … ähm … in der … [Sperren: Ja], es kann sein, dass ich sogar … dass es in der Tate-Galerie …
- Da war ich … [Direkt in das Mikrofon:] … dieses Jahr übrigens. Tate Modern
- Pass auf.
- Ein [Sperren: großer] Streit mit Christian.
- Jedes Kind … äh … Jedes Kind hat schon einmal ein Luftballon … äh … ähm … zu einem Tier gebastelt bekommen.
- Okay.
- Und … äh … Dort war eine Ausstellung …
- [Sperren: Kenne ich doch].
- … mit großen …
- Jeff Koons Jeff Koons
- Das ist Jeff Koons.
- Jeff Koons. Ich vermute auch, dass das Jeff Koons ist. Ja.
- [Tippgeräusche.]
- Dann war der andere [Fußnote: Der die Pillendöschen-Arbeiten gemacht hat.] aber jemand anderes!
- [Lachen.]
- Aber okay. Den kenne … Das ist super. Okay.
- Das ganze war dann eben halt … äh …
- Mach auf. Mensch. Ich will das noch einmal sehen!
- Ja. Ganz kurz. Ähm … Also … Also übergroße Figuren.
- Ja. Ja. Und ganz grell.
- Immer glänzend.
- Ja.
- Äh … grelle Farben.
- Ja.
- Erste Frage: Material
- Aber die selben Figuren. So und … äh … Es hatte meine Aufmerksamkeit erregt, weil ich hatte … äh … äh … ähm … Also es hat mich in dem Moment Moment erst einmal interessiert, weil ich dachte: Mit welchem Material hat er gearbeitet.
- Super. Okay.
- Es war so krass.
- Was war das denn. Stahl oder so. Ne? Blech oder so? Was …
- Nee.
- … aufgeblasen wird? Und dann …
- Ich kann es dir jetzt gar nicht mal genau sagen. Ähm … Aber es muss leichter sein. Als … ähm … Als …
- Meine ich ja. Das ist eine ganz dünne Schicht halt. Die dann ausgedehnt …
- Ja.
- … wird durch … durch Luft reinpressen. Balloon Dog, Jeff Koons, 1994 - 2000
- Was interessiert mich ein als Luftballon … äh … geknoteter Hund. Ja?
- Ja.
- Das interessiert mich überhaupt nicht. Und würde ich vielleicht auch nicht soviel Künstlerisches darin … äh … erkennen. Ja?
- Was meinst du mit künstlerisch? Warum ist ein Hund, der größer gemacht ist im Ballon, künstlerischer als ein kleiner?
- Mhm.
- Weil es künstlicherer, ungewöhnlicher ausschaut? Weil man es nicht auf der Straße begegnen würde?
- Alltägliche in Kunst transformiert
- Vielleicht wieder, weil das eine ist das Alltägliche.
- Genau. Was manche sich auch auf der Straße … Ja.
- Ähm … Wie das Urinal alltäglich ist. Oder eben der geknotete Hund auf einer Geburtstagsparty … Wie das alltäglich ist. Und das andere ist wieder dieses bewusste Gestalten. Dieses bewusste Schaffen von etwas Großem. Ähm … Vielleicht mit einem besonderen Material. Ähm … Anleitung Ballon-Hund knoten, Wolf Weidner, YouTube YouTube
- Okay.
- Mhm … Der Spiegel Spiegelbild des Alltäglichen. Auf einmal auch wieder in so einen Raum gebracht. Gazing Ball (Farnese Hercules), 2013, Jeff Koons Gazing Ball (Spranger Hercules, Deianira and Centaur Nessus), 2015, Jeff Koons
- Ein bisschen widersprechen tust du dich aber trotzdem. Weil du beim Urinal nämlich gesagt hast, da würde es dir sogar gefallen, vielleicht, wenn da der Alltag mit drinne sein würde. Urin. Oder selbst wenn es bloß gemalt ist. Bei dem Luftballon sagst du jetzt, dir reicht die normale Größe nicht aus. Sondern du brauchst ein ganz übergroßes Ding.
- Nein. Vielleicht auch wenn es kleiner wäre. Nein, nein. Das wollte ich damit nicht sagen. Ich sage nur: Das eine ist das Alltägliche. Und ich sehe in dem Alltäglichen weniger das Künstlerische. Weniger …
- Ja.
- … den Aspekt Kunst.
- Ja.
- Ähm … Wenn jetzt aber jemand bewusst das Ganze aus dem Alltag herausnimmt, …
- Ja.
- M. C. Escher M. C. Escher
- … in einem anderen Raum zeigt. Vielleicht in einer anderen Größe. Vielleicht in einer anderen Materialität Materialität . Vielleicht in einem anderen Kontext. Dann gewinnt auch [Sperren: das] für mich eine andere Bedeutung. Mhm … Zum Beispiel … ähm … Dieser Wasserhahn gezeichnet. Äh … ähm … Wo Wasser läuft. Aber kein Zugangsrohr vorhanden ist. Jeder kennt ja irgendwie dieses Bild …
- Von Maigret?
- Äh … Also es gibt die …
- Von René Magritte René Magritte ?
- Es gibt sogar diese Installation dazu.
- Okay.
- Und es gibt auch Bilder dazu. Ja?
- Sind das die grafischen Bilder? Sind das Grafische? Dann ist das von … ähm …
- Das kann ich nicht … Das weiß ich nicht. Also … Also auf jeden Fall einmal gezeichnet. Der Wasserhahn, wo Wasser läuft, aber kein Zugang ist. Ähm … Und das andere eben die Installation. Wo man sich fragt: Wieso läuft da permanent Wasser, obwohl ich gar nicht sehe, wo das Wasser herkommt. Also die Leitung …
- Hast du da noch mehr Informationen. Oder gar nicht, jetze?
- Nee. Das sind einfach nur Dinge, die …
- … Dir noch einfallen.
- So. Wen sollte ich jetzt finden?
- [Sperren: Escher] wäre mir jetzt noch eingefallen. Der doch mit so optischen Täuschungen gearbeitet hat. Und wo dann …
- Möglich. Ja. Aber wen sollte ich jetzt googeln? Mit den Knot-Tieren?
- Ähm … Jeff Koons.
- Jeff … Ich glaube, das war Jeff Koons.
- Jeff Koons und der Kunstmarkt Kunstmarkt
- Das ist nämlich der, der im Kunstmarkt … Der hat als Thema glaube ich dieses Geldding. Weißt du?
- Ja.
- [Beide, gleichzeitig:]
- Jeff Koons.
- Jeff Koons.
- Koons.
- Genau.
- Mit Doppel-O.
- Genau. [Sperren: Genau]. Das ist der. [Sperren: Genau] das ist der.
- Aber …
- Diese Ausstellung …
- Du siehst doch schon an seinem Grinsen: Das ist … Das ist ein Saleman.
- Ja.
- So jemand, der da wirklich … ähm …
- Und was da wirklich ganz geil ist: [Sperren: Das] habe ich selber gesehen. Hier.
- Na öffne mal.
- Michael Jackson mit dem … äh … Komplett in Gold. Mit dem Affen. Michael Jackson and Bubbles, Keramik, 1988, Jeff Koons
- Wo hast du das gesehen?
- Äh … Ich glaube, das war in …
- [Sieht etwas auf der gerade besuchten Website.] Da war ich. In der Beyeler Foundation.
- Ähm … Das war …
- Da hatte ich auch einen Streit mit Christian gehabt.
- Das war, glaube ich, auch in Paris.
- [Pause.]
- Aber weißt du …
- Aus Keramik.
- … jetzt noch, was du da … Also du erinnerst dich jetzt daran. Das heißt, es hat schon einmal eine interessante … also für dich eine Materialität oder so gehabt, die das im Gedächtnis liegen blieben ließ. Ne?
- Also das … Das war einfach so verrückt. Dass man sich [Sperren: immer] wieder daran … äh … erinnert. Dass man das schon einmal gesehen hat. Ja.
- Emotionalität kein Grund
- Aber du gehst jetzt wieder halt von dem … äh … Erinnern aufgrund der … des Handwerks, der Materialität, … ähm … aus. Und nicht … ähm … aufgrund etwas, was es in dir bewegt hat. Weißt du? Was … Was es ausgelöst hat.
- Na ja. Das ich mich überhaupt daran erinnere, dass … dass ist natürlich ein Zusammenspiel aus vielen Dingen.
- Ja. Ja, ja. Aber das wäre aber trotzdem auch bei den anderen Sachen … Bei Uecker Günther Uecker und so. Gab es etwas, was in dir drinne war? Also was es ausgelöst … Also was … was etwas auslöste bei dir? Hast du Tränen bekommen? Hast du ein …
- Nein.
- … Zittern bekommen? Oder so?
- Gar nicht. Also als ich das Bild gesehen hab', hatte ich null Emotionalität. Null.
- Okay.
- Äh … äh … Dass das jetzt aus Keramik ist, das hat mich damals auch wenig interessiert. Weil ich fand's zu kitschig.
- Okay.
- Äh … Ich habe jetzt gerade gelesen, dass es Keramik ist.
- Also. Gefühl … Emotionen … wäre für dich jetzt nicht etwas, was … was ein Faktor wäre für: Das ist gute Kunst. Oder so?
- Ähm.
- Weil, dann würdest du ja nicht gute Kunst sehen.
- In dem Moment ist es nichts, was mich wirklich … ähm … was ich mir noch ein zweites Mal hätte angucken wollen.
- Aber du hast dich daran erinnert. Das heißt, da … Sein Marketing hat funktioniert. Anscheinend.
- Ich erinnere mich an vieles in meinem Leben.
- [Lachen.]
- Na ja. Aber jetzt im Gespräch … äh … erwähnst du ja …
- Ja.
- … ein paar Sachen, die dir einfallen.
- Also das ist mir gerade eingefallen, weil … weil wir ja Jeff Koons geöffnet haben. Und weil's über Google Google , … äh … über die Bildgalerie, … war ja sofort verknüpft.
- Ja.
- Ne?
- Dann geh' aber noch einmal zu … äh … zu … zu diesem Knotendings.
- Ach hier. Schau mal.
- Dem Ballonding.
- Das ist auch …
- Ja. Das war der Selbe. Genau.
- Das hängt zusammen, ja.
- Aber dann geh' jetzt noch einmal zu diesem Knotending.
- Ja.
- Weil das finde ich jetzt halt interessant. Du hast einen [Sperren: so] offenen Kunstbegriff. Den [Sperren: ich] gar nicht habe. Den viele gerne hätten würden wollen. Mach mal groß. Irgendwie.
- Ah. Es geht leider nicht größer.
- Ach so. Na doch. Du kannst doch rannzoomen. Es geht nur darum, dass wir ein großes Bild haben. Da haben wir eines. Okay. Ähm … Du hast es gesehen. Ne?
- Ja.
- So ungefähr.
- Live. Genau.
- Ähm … Du hast gesagt, die Materialität hat dich an… angesprungen. Deshalb …
- Ja.
- … fandest du es gut.
- Also hier … Was hier natürlich auch wieder ist …
- Spiegelung.
- Große Skulpturen und große Gemälde
- Ich glaube, man … ähm … man kann mich scheinbar sehr schnell locken. Alleine mit Größe.
- Mhm. Und Farbe.
- Das … Das ist … Farbe weniger. Sondern … Mit [Sperren: Größe] kann man sich … kann man mich locken. [Sperren: Große] Leinwände. Gerhard Richter Gerhard Richter . Bin ich sofort da.
- Der … Der fährt bestimmt mal …
- Großes …
- … ein Audi oder so.
- [Lacht.] Großes … äh … äh … Hier eben auch [Fußnote: Suchergebnis von Google]. Ähm …
- Aber ist das [Sperren: wirklich] … Ist das wirklich ein schönes … ähm … ein schöner Zugang zu Kunst? Wenn du sagst, … ähm … die … die Größe kann mich locken? Das Material kann mich locken? Das Handwerk kann mich locken? Kann das das Einzige sein? Was halt gute Kunst für … Also was Kunst machen sollte?
- Ich habe nie …
- Also handwerklich kann man ja ganz ganz viel machen.
- Ich habe nie gesagt, dass … dass … äh … äh … äh … ähm … dass … dass … der Zugang, den ich habe zu diesen Gegenständen, zu diesen Werken, dass ich daraus auch ableite, was gut und was schlecht ist. Also das kleine Gegenstände jetzt [Sperren: nie] gute Kunst sein können. Weil sie einfach diese Größe nicht haben.
- Mhm.
- Das … das kann ich nicht … Das stimmt auch nicht.
- Nee.
- Kunst = subjektiv
- Das würde ich [Sperren: nie] ableiten.
- Das hab' ich jetzt auch gar nicht so extrem gemeint.
- Ja … Und … ähm … Was ist gute und was ist schlechte Kunst.
- Ja.
- Also das liegt ja wirklich … äh … äh …
- Das ist jetzt subjektiv.
- … im Auge des Betrachters.
- Ich meine, schon was …
- Das ist extrem subjektiv.
- … [Sperren: Kunst] ist, ist subjektiv. Aber … Aber … Aber …
- Aber ist es mir gefällig, oder … Was nicht. Ne?
- Genau. Aber da man das ja nicht klären kann, sagt man …
- Ja.
- … äh … fragt man glaube ich eher: Was ist denn gute Kunst. So. Und da kann man dann halt … Nee. Bei guter Kunst, da kannst du wieder objektiver rangehen. Deshalb fragen nämlich Kunsthistoriker und so weiter nach [Sperren: guter] Kunst. Ich habe Bücher davon. Da geht's dann nämlich darum, wie die aufschlüsseln, warum ist das jetzt gute Kunst. Also technisch und so weiter und so fort. Weißt du? Was … Was macht das Bild …
- Mhm.
- … besonders gegenüber anderen Sachen. So. Das lese ich mir …
- Mhm.
- … auch noch einmal durch. Das ist ja ein gutes Ding. Ähm … Dich würde ich deshalb eher nicht fragen, was gute Kunst ist, sondern was dich halt berührt. Darum geht's ja. Was … [Sperren: Na] … Oder berührt … Dich berührt's halt vom Material her. Das ist doch auch okay. Oder?
- Mhm. Das Material selber berührt mich nicht.
- [Sperren: Nee]. Aber die Größe. So.
- Ähm.
- Und die Größe ist doch etwas … ist … ist … das Objekt.
- Assoziationen aufgrund Größe
- Das … Das … Das ruft bei mir auf jeden Fall genau Assoziationen hervor. Gefühle hervor. Aufgrund der schieren Größe. Genau.
- Okay.
- Immer dieses Übermächte. Dieses … äh … nicht Alltägliche. Äh … äh … Dieses … ähm … Ja, wie mit Lupe auf etwas heraufschauen. Ja?
- Ja.
- Also normalerweise wären das ja nur ganz kleine … äh … äh … Knotentiere. Und auf einmal sind sie größer als ich selbst. Also auf einmal ändert sich auch der Spiegel. Man stelle sich mal vor, es wird … äh … in der Größe eine Ameise abgebildet.
- Mhm.
- Da ist das Größenverhältnis aber umgekehrt. Ich bin geschrumpft. Die Ameise ist … äh … vergrößert.
- Mhm.
- Äh … Und auf einmal sehe ich ihre Werkzeuge, dieses Tieres, auf einmal extrem bedrohlich.
- Mhm.
- Obwohl ich … Umgekehrt war ich für sie bedrohlich.
- Mhm.
- Ähm … Und jetzt ist auf einmal … ähm … verkehrte Welt. Und … äh … Alleine das schon macht mich neugierig. Ähm … Weil es … Weil es in mir Emotionen, Gefühle weckt. Die ich vorher nicht hatte. Ja.
- Jeff Koons = Geschäftsmodell?
- Bei dem Jeff Koons, glaube ich, vereinen sich einige Sachen. Die bei dir immer zu Tage kommen. Und zwar einmal: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.
- Mhm.
- Ist bei dem so.
- Ja.
- So wie ich den mitbekommen habe.
- Ja. Er kleidet sich auch so. Ne?
- Das meine ich ja. Wie … Wie ein …
- Er kleidet sich …
- … Salesman. Und … Und … Und es geht wirklich um Geld.
- … sehr erfolgreich.
- Ja.
- Und … äh … Ja.
- Ähm … Ausgangspunkt für Künstler hast du Begabung oder … äh … oder Können, Handwerk genannt. Ist bei ihm … Also [Sperren: Handwerk] …
- [Sperren: Das muss man erst einmal können!]
- Der Künstler arbeitet selber nicht mehr
- Nein nein nein. Stopp. Er selber macht das nicht. Das sind alles Auftragsdinger. Der hat glaube ich seine ganze Gilde oder wie das heißt …
- Das wusste ich gar nicht.
- … um sich herum.
- Das wusste ich nicht.
- Das macht der wirklich nicht selbst.
- Idee ist entscheidend
- Aber es reicht ja die Idee. Das reicht ja schon aus.
- [Sperren: Das] wäre jetzt das Nächste gewesen. Gehört zu dir Handwerk auch …
- Ja.
- … die Idee dazu?
- Natürlich.
- Oder ne Begabung. Oder …
- Begabung. Können. Und ich habe nie Handwerk gesagt. Ich habe … Ich hab' gesagt: Begabung und Können. Und das [Sperren: Können] ist ein Handwerk. So. Aber er zum Beispiel [Sperren: kann] gute Ideen entwickeln. Er hat vielleicht etwas gesehen, was sich umsetzen lässt. Vielleicht hat er sogar gegengecheckt, ob das marktfähig ist.
- Na da kommst du zu: Kunst ist gleich Geschäftsmodell. Das ist dein Ding.
- [Pause.]
- Der stört mich übrigens. Ich glaube, den stören aber viele.
- [Lacht.]
- Aber … Aber er treibt es auf die Spitze! Das ist wieder cool. Weißt du? Der … Der … Der …
- Mich hat er begeistert.
- [Sperren: Ja]. Aber er treibt's auf die Spitze. Deshalb finde ich's wieder gut.
- Ja.
- Also er spielt, glaube ich, genau damit sozusagen …
- Mhm.
- Wie … Wie macht man ein Image auf.
- Mhm.
- Und wie verdient man damit Millionen.
- Ja.
- Und … Und … Und am Ende gibt's doch einen Spiegel. Also Leute kaufen sowas für Millionen oder so und … äh … Da kann man sich dann schon fragen: Hallo, was ist das für ein System? Er macht zwar mit. Und er nutzt es aus. Aber gleichzeitig fragt … werden dann solche Fragen da gestellt.
- Ja.
- So.
- Ja.
- [Pause.]
- Also er macht's nicht selber. Das weiß ich. Er hat aber die Idee. Okay. Aber das ist übrigens … Übrigens ist das auch bei bei … diesem Pissoir Marcel Duchamp so.
- Ja.
- Am Ende hat er es ja nicht selbst gemacht. Er hat lediglich seine … seine Signatur Künstlersignatur gegeben. Und er hatte die Idee dazu, das auszustellen. Oder in einem Salon sozusagen … äh … ähm … einzureichen. Es wurde übrigens abgelehnt. Am Anfang. Von denen. Das war Neunzehnhundertundachtzehn. Oder was da stand. Ne?
- Mhm.
- So. Und wurde erst …
- Neunzehnhundertsiebzehn.
- Neunzehnhundertsiebzehn. Und wurde erst nachträglich, nachdem er … äh … äh … bekannter wurde … Der hatte mehrere solcher Ready-mades Ready-made gemacht. Also auch so Objekte, die aus dem Alltag sind. Und hat die in den Kunstraum reingestellt.
- Ja.
- Ähm … Und wurde erst nachträglich dann, nach dem Krieg eigentlich, … äh … äh … äh … wieder rausgeholt. Weil er bereits viele viele Jahre davor das macht hatte, was die nach dem Krieg gemacht hatten. Und zwar Objekte, die aus dem Alltag kommen, kommen halt in den Kunstraum.
- Das hatte ich vorhin auch versucht zu erklären. Dass halt der Kunstbegriff dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist.
- Neues wird abgelehnt, aber wichtig für Fortschreiten
- [Sperren: Gleichzeitig] … Jetzt sind wir aber bei einer spannenden Sache! Auch wegen der neuen Musik vorhin. So, … ähm … ähm … wo wir … ich jetzt auch nicht verstehe, warum wird die … äh … gefördert und gespielt, wenn's ganz ganz wenige sich nur angucken. Die Säle manchmal leer sind.
- Ja.
- [Sperren: Das] sind doch genau die Sachen, die eigentlich am [Sperren: Ende] … äh … ähm … [Sperren: Inputs] sind für [Sperren: Neues]. Nur [Sperren: dadurch] kann Neues entstehen! Das heißt … ähm … dieses … dieses Zeug hier, … das gab's schon! Aber er hat's noch einmal gemacht. Und er hat wirklich etwas Neues kreiert. Bei dem wurde es jetzt sofort … ähm … akzeptiert. Anscheinend. Aber bei … Aber … Aber … Aber bei diesem Pissoir war's am Anfang abgelehnt worden. Das hat doch … äh … Das hat die Kunstwelt danach verändert.
- [Pause.]
- Hat es.
- Mhm.
- Van Gogh Vincent van Gogh
- [Sperren: Und] … Oder nimm … äh … [Sperren: Wähähähä] … [Nicht verständlich.] … Van Gogh nicht. [Sperren: Doch]. Van Gogh. Der wurde abgelehnt mit seinem Zeug, was er damals gemacht hat. Der war arm. Und hat …
- Ja.
- … sich zurückgezogen. Und [Sperren: danach] war das erst was.
- Ja.
- Das heißt, es wurde Neues geschaffen, was [Sperren: damals] noch abgelehnt wurde, aber später dann halt [Sperren: riesengroße] Kunst war. So.
Samstag, 21. Januar 2017
[wv=A20]Rahmung Link Kosten Rahmung Link 1 A4-Format, ohne Distanzleiste: 20 EUR 2 A4-Format, Distanzleiste: 31 EUR 3 Sonderformat (A4-Format + 1 cm oder ähnliches dazu, damit Papierarbeit komplett sichtbar), Distanzleiste: 46 EUR 4 Sonderformat (A2-Format + 1 cm oder ähnliches dazu), Distanzleiste: 96 EUR umsetzen Link Rahmenhersteller fragen, ob sie Papiermuster für Leisten und Rückkarton zuschicken können (Reinweiß, Naturweiß, Altweiß) HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link beide rahmenlose Bilderhalter verwerten, danach A2-Arbeiten mit Klammern befestigen ebenfalls bei Ganzkörper-Collage Collage , danach weitere Collage mit Klammern und Tonpapier dahinter befestigen Preis nach Rundgang für A2-Arbeiten nicht mehr 100 EUR sondern 400 EUR (Unikat bzw. Auflage 1 + 1 K. E., mit Distanz-Rahmung 500 EUR) Link umsetzen Link doch nur ein A2-Selbstporträt Selbstbildnis ausstellen, dafür Auflage 5 + 1 K. E.? dann würde der Gesamtpreis immerhin an ein Unikat herankommen heute Vorlage erstellen und kommenden Freitag / Samstag umsetzen Vorschau Selbstporträt 2017-01-21 14-28-47, eventuell Auflage 5 + 1 K. E. Vorschau Selbstporträt 2017-01-21 15-01-01, eventuell Auflage 5 + 1 K. E. Preis nach Rundgang für A4-Bildvorlagen Link (mit Distanz-Rahmung, Auflage 5 + 1 K. E.): 250 EUR Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma heute beendet umsetzen Link zum Gespräch noch alle besprochenen Arbeiten raussuchen von Gespräch mit Alexander bleibt noch 1:40 h zu transkribieren bei 5 min = 1 min Gespräch: 500 min transkribieren = 8 1/3 h (4 Tage mit je 2 h transkribieren) Gespräch mit Oma Link- Hier hätte ich jetzt …
- Und auch nicht bei diesem Schezan oder …
- Ja.
- … wie der hieß da.
- Ja.
- Nicht?
- Also das Ding ist, was ich bei den Beispielen, die ich immer zeige …
- Mhm.
- Technik wird Künstler zugeschrieben
- Die haben halt alle irgendwie einen Stil oder eine Technik, die denen irgendwie zugeschrieben wird.
- Mhm.
- Also bei Picasso Pablo Picasso das mit den Frauen, die jetzt zum Beispiel … Wo man alles …
- Ja.
- … noch sehen kann. Aus unterschiedlichen Perspektiven. Und man weiß sofort: Das ist doch glaube ich Picasso.
- Ja.
- Wenn man ihn sieht. So. Und das … Und … Und … Und … Und dir gefallen halt Bilder irgendwie, wo … die keinen besonderen Stil haben. Keine besondere Technik. Sondern …
- Ja. Genau.
- Dargestelltes wichtiger als Stil
- … die halt etwas zeigen und … und die weniger einen Hinweis auf den Künstler geben als auf eine Szene. Auf … Als auf ein geschichtliches …
- Ja.
- … äh … Ereignis. Sozusagen.
- Ja.
- Das ist ja wie bei den ägyptischen Dinger.
- Künstler uninteressant
- Ja. Der Künstler interessiert mich …
- Ja.
- … da tatsächlich nicht.
- Ja, okay.
- Sondern das Bild. Eben.
- Das ist ja wie bei den ägyptischen Bildern.
- Ja.
- Ich meine, da interessiert dich dann auch das Bild, der Inhalt. Nicht, wer das gemacht …
- Mhm.
- … hat. Jetzt. Unbedingt.
- Ne. Ich glaube, das weiß man auch gar nicht.
- Ja, ne. Ja genau. Na weil das in dem Moment Moment wahrscheinlich unwichtig ist.
- Ja.
- Also dir geht's nicht darum, da jemanden ausfindig zu machen.
- Ja.
- Das Besondere da herauszukehren.
- Nee, ich glaube, die Künstler kennt man nicht mehr.
- Nee. Das waren halt Handwerker, ne? Damals.
- Ja. Das könnte so sein. [Räuspert sich.]
- Kunststudenten Kommilitone sollen eigenen Stil entwickeln
- Also heutigen Künstler oder Kunststudenten, die, hab' ich das Gefühl, … den … den … denen wird halt beigebracht, einen [Sperren: eigenen] Stil … eine [Sperren: eigene] Technik zu …
- Mhm.
- … entwickeln. Ein [Sperren: eigenes] Inhaltsding. Also das …
- Ja.
- … nach außen hin … Das ist wie eine Marke. Dass die nach außen hin wissen …
- Mhm.
- Du hast das gemacht.
- Ja.
- Und das kann jetzt gut oder negativ sein. Ähm … Aber das heißt natürlich, dass immer wieder irgendwelche Sachen reinkommen, die du jetzt zum Beispiel dann nicht verstehst. Weil die …
- Mhm.
- … zu besonders sind. Sozusagen. Wieder nicht …
- Mhm.
- … nicht allgemeingültig. Ne?
- Und so … Die eben nur so Farbkleckse … [Sperren: ohne] Bild. Also jetzt meine ich auch noch nicht einmal dieses Symmetrische oder …
- Mhm.
- … Geometrische. Äh … Was man ja auch oft sieht. Also das sagt mir dann eben auch nichts.
- Mhm.
- [Pause.]
- [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- Mein Geradenporträt Geradenbild
- Dann kommen wir zu dem Bild. Den Rahmen jetzt mal nicht beachten.
- [Lacht.]
- Nur das Bild.
- Ja. Na das war ja hier die besondere Technik. Ähm …
- Das Geradenbild.
- Mit den Geraden.
- Das Selbstporträt.
- Gestaunt
- Strichen. Und … äh … Da habe ich ja eben gestaunt, dass man daraus solche tollen Bilder eben machen kann.
- Aber du sollst jetzt nicht bewerten, weil [Sperren: ich] das gemacht hab'. Sondern wirklich …
- Ne.
- … weil… weil [Sperren: das] ist im Endeffekt aus Linien entstanden.
- Ja nur aus Linien.
- Mit denen du prinzipiell erst einmal gar nichts anfangen könntest.
- Ne. Genau.
- Weil da die Technik wieder im Vordergrund …
- Ja.
- … steht. Oder der Stil.
- Und manche Sachen …
- Ja.
- … davon, die sagen mir wahrscheinlich auch nichts. Aber … ähm … Viele Linien ergeben eben tatsächlich ein [Sperren: Bild].
- Mhm.
- Und das ist das Interessante dabei. Sogar richtige Augen. Richtiger Blick. Und …
- Mhm.
- van Gogh Vincent van Gogh versus Ich
- … richtiger Ausdruck!
- Bei van Gogh war das aber auch so.
- Was dabei herauskommt.
- Van Gogh hat viele … viele Striche genommen und hat daraus Selbstbildnisse geformt. Oder halt Landschaften. Ne?
- Mhm.
- So. Das ist das Selbe, nur halt jetzt nicht Malerei.
- Ne. Das würde ich auch nicht als Malerei bezeichnen.
- Das ist Grafik eben. Ja.
- Oder ich weiß nicht, als was …
- Zeichnung.
- … ich das bezeichnen …
- Zeichnung.
- … äh … äh… Eine Zeichnung würde … würde … Das hat nichts mit Rembrandt Rembrandt van Rijn oder … Irgendwie kann man das ja nicht vergleichen.
- Mhm.
- Ähm … Das ist eine völlig andere Technik eben. Kein Gemälde.
- Mhm.
- Sondern … ähm … ja … Was Mathematisches. Oder … Oder …
- Nee, muss ja noch nicht einmal sein.
- Oder … Oder … Oder so dann eben. Nicht? [Räuspert sich.]
- Aber was ist jetzt … Also kannst du damit jetzt mehr anfangen als mit einem Bild von … von … ähm … von van Gogh?
- Ja.
- Wo wir das auch mit den Linien gesehen haben? Wo du gesagt hast …
- Ja.
- Getreide = Linien
- … bloß dieses … dieser … dieses Getreidefeld unten … Damit kannst du was anfangen!
- Ja.
- Weil so Getreide für dich aussieht. Weil, der arbeitet mit Strichen.
- Mhm.
- Farbigen.
- Ja.
- Malerei. Das ist jetzt aber egal. Ob Malerei für mich. Oder so was.
- Ja.
- Sondern …
- Ja im Moment kann ich mit dem Bild ja noch mehr anfangen als mit den Strichen von …
- [Sperren: Warum]! Das sind Striche.
- Ja ja. Von van Gogh.
- Weil es ein Bildnis ist? Eine … Eine Person? Die dargestellt ist? Nee, eigentlich nicht. Weil Picasso hat ja auch eine Frau dargestellt.
- Ja. Mit der kann ich nun wieder nichts anfangen. [Lacht.] Ja.
- Picasso / van Gogh versus Ich
- Okay. Bei Picasso haben wir … Er hat die Form … äh … äh … ähm … sehr verzerrt. Oder?
- Ja.
- So. Bei van Gogh… Der hat die Form vereinfacht. Indem er halt … äh … äh … statt ganz kleine Minipunkte, die man ja nicht sieht …
- Mhm.
- … halt … äh … ähm … lange … dicke Linien genommen …
- Mhm.
- … hat. Und trotzdem waren halt die Bilder natürlich … ähm … gemalt. Also … ähm … äh … nicht … nicht kopiert. Von der Natur. Sondern …
- Ja. Ja.
- … neu gemacht. So.
- Ja.
- Hier, bei diesem Geradenbild, steckt ja ein Foto dahinter. Also wirklich ein Abbild …
- Mhm.
- … von mir.
- Mhm.
- Und das wurde bloß in Geraden umgewandelt. Das sieht also sehr fotorealistisch aus, wenn du es von Weitem …
- Ja.
- … betrachtest. Ne?
- Jaja. Also wie gesagt. Ich würde das nicht mit anderen Bildern vergleichen wollen. Weil es …
- Na [Sperren: musst] du aber.
- … total andere Technik ist. Und … Und … Das ist eben … Das bewundere ich eben. Dass dabei ein [Sperren: Bild] herauskommt.
- Ja.
- Nur Geraden!
- Ja. Aber weiter spricht dich das jetzt nicht an? Irgendwie. Außer, dass die Technik sich sehr hervorhebt.
- [Pause.]
- [Sperren: Muss] es nicht.
- Na ja. Das Bild hier schon. Aber … Aber da waren so einige dabei, die hätten mich nicht angesprochen. Eben.
- Mhm.
- Lebendiges Bild durch Blick, Mund, Wangen
- Und das Bild … Ja das ist … ist lebendig. Das ist … ja … ja … anatomisch richtig. Oder was weiß ich.
- Warum lebendig.
- Ja, weiß ich nicht. Der Blick. Äh … äh … Die Mundhaltung. Und dann sieht man hier von den Wangen wie so ein bisschen von der Muskulatur. Oder so.
- Mhm.
- Also …
- Bewegung
- Warum siehst du [Sperren: hier] … Also ich [Sperren: möchte] das! Ich [Sperren: möchte] Bewegung mit den Linien darstellen!
- Ja.
- Darum ging es mir.
- Ach so.
- Warum … Warum erkennst du hier die Bewegung …
- Ja.
- Aber warum siehst du die bei van Gogh nicht. Bei seiner … bei … bei … seinem Landschaftsbild. Wo ja auch sozusagen die Linien die …
- Ja. Da sehe ich in dem Getreidefeld …
- Ja.
- … eine Bewegung. Wo der Wind da so … so drüber geht. Und das andere … Tja.
- [Pause.]
- Na ja. Es ist nicht natürlich. Aber wie gesagt. Ich möchte diese Bilder [Sperren: nicht] mit den anderen vergleichen. Weil das so eine total andere Technik ist.
- Na ja. Aber wenn's dir bloß um die Technik geht …
- Das ist ja kein Gemälde! Kein Gemälde.
- Das ist eine Zeichnung.
- Oder Zeichnung.
- Ne. Das ist eine Zeichnung.
- Ach das nennt sich auch Zeichnung.
- Das ist eine Zeichnung. Natürlich.
- Mhm.
- Da ist er ja mit einem Stift sozusagen die Linien nachgegangen.
- Mhm. Aha.
- Kinderzeichnungen Kinderzeichnung
- Dann nehmen wir … äh … eine Zeichnung.
- Mhm.
- Da wo ich bei dir war.
- Ja. Mit … Was Emma Emma gemalt hatte. Oder?
- Ne. Was [Sperren: ich] gemalt habe.
- Ach als … Ja.
- Jetzt habe ich's ja geschafft, dass du denkst, das ist von einem Kind!
- [Lacht.] Ja.
- Zeichnung "Bei Oma zu Besuch"
- Heißt "Bei Oma zu Besuch".
- Mhm.
- Das hast du ja auch. Ich habe dir da ja nen …
- Ja stimmt. Das hast du gemalt. Mit dem Besen hier. Ja.
- Was ist da bei dir … Was schwirrt da durch den Kopf?
- Mhm.
- Schön ist es nicht?
- [Räuspert sich.]
- Proportional … ähm … so harmonisch auch nicht. Höchstwahrscheinlich.
- Nee, also ich würde sagen … Das eben als Kinderzeichnung ansehen. Und das Kind sieht eben schon allerlei. Das sieht da einen Kopf. Einen Besen. Ne dicke fette Oma. Oder was das da sein soll. [Lacht.] Ja. Oder so. [Räuspert sich.] Aber es ist eine Kinderzeichnung. Und dann sind da … Was weiß ich. Fliegen. Oder …
- Mhm.
- Oder Bienen. Oder irgend sowas.
- Mhm.
- Da noch!
- Fliegen. Ja.
- Ja.
- Wenn du das jetzt aber mal so vergleichst. Eben mit mit den realistischen … also den realistischen Malereien. So.
- Ja.
- Zugang zu kindlichen Zeichnungen
- Du kannst mit denen natürlich mehr anfangen.
- Ja.
- Das weiß ich jetzt. So.
- Ja.
- Aber hast du hier einen Zugang, [Sperren: weil] es kindlich aussieht? Weil es ja sozusagen aus einem … dem normalen Menschen sozusagen herauskommt, wenn er noch klein ist. Darum … Darum ging's mir ja im Endeffekt.
- Ja.
- Etwas zu machen, was jeden Menschen etwas angeht.
- Ja.
- Weil jeder Mensch das als Kind gemacht hat. Wenn er Stifte und ein Papier bekommen hat. So. Also, dass du auch einen Zugang dazu findest. Ne? Und das nicht fremd bleibt.
- Also. Nee. Da finde ich schon einen Zugang. Und du müsstest jetzt eben Emmas Zeichnungen sehen. Die jetzt richtige Köpfe malt. Mit Augen. Und Mund. Und so.
- Mhm.
- Also. [Räuspert sich.]
- [Geht die kindlichen Arbeiten durch.] Nur mal durchblättern … Nee, ich gucke jetzt erst einmal.
- [Lacht leise.] Dann aber alles deine Gemälde. [Lacht.]
- Ja.
- Ja.
- Das sieht nicht kindlich aus. Das auch nicht. Das vielleicht noch hier.
- Fahrrad.
- Mhm.
- Mhm.
- Aber einen wirklichen Zugang hast du …
- Sonne in kindlicher Zeichnung und bei Mondrian Piet Mondrian
- Im Hintergrund eine Sonne.
- Ja.
- Na ja …
- [Sperren: Wieso] siehst du [Sperren: hier] die Sonne, aber bei Mondrian nicht!
- Bei wo?
- Beim … Bei Mondrian! Wo wir uns das Waldbild angesehen haben. Wo der große gelbe Fleck oben rechts war. Wo ich dann noch sagte, das könnte die Sonne oder Mond sein. Und du hast es erst …
- Ach so diese Waldlandschaft. Ja.
- Ja.
- Nee. Weiß ich nicht. Warum ich den nicht gesehen hab'.
- Na, da war ja ein riesengroßer gelber Fleck.
- Aha. Na gut. Dann hab' ich's nicht kapiert.
- [Pause.]
- Ja.
- Na kann das vielleicht sein, dass du hier die Symbole der Kinder sozusagen in diesem Bild … ähm … ähm … Was du gelernt hast sozusagen, dass Kinder so zeichnen. Und was es dann sein könnte. Sozusagen … Hier direkt damit verknüpfen kannst. Und nicht erst …
- Wahrscheinlich.
- … in eine fremde … äh … So ganz neu denken musst?
- Äh … Ja. Sicherlich ist das, was ein Kind sich vorstellt. Die Sonne ist ja groß.
- Es war heiß vielleicht. Deshalb ist die Sonne groß. Ne?
- Mhm. Gut. Da im Wald hab' ich sie nicht erkannt. Und so eine [Sperren: richtig] schöne Landschaft … äh … Hast du da irgendwie ein Beispiel? [Räuspert sich.]
- Na, ich nehme mal ein Beispiel von einem …
- [Tippgeräusche.]
- klassischen Maler.
- [Tippgeräusche.]
- Bild vom Hobbykünstler Hobbykünstler interessant
- Ach dieser einzelne Baum. Der ist auch schön. Ja.
- Wo? Hier?
- Der hier.
- Hier. Äh … Das ist von einem Hobbykünstler. Glaube ich.
- [Betrachten das Bild "Sommerbaum", Edmont Kies, 2006, Öl auf Leinwand.] Sommerbaum, Edmont Kies, 2006, Öl auf Leinwand
- Mhm.
- Ah … Da gucken wir uns das an.
- Na, muss nicht sein.
- Doch, doch. Deshalb gucken wir uns das jetzt an.
- [Lacht.] [Räuspert sich.]
- Es geht ja nicht darum, …
- Ich meine, ich hätte das …
- … die riesengroße Kunst … Sondern …
- … schon einmal gesehen. Ja.
- Hier steht … äh … Landschaft von Edmund Kies. Kenn… Kenne ich jetzt nicht. Wird irgendein Künstler sein, der jetzt halt aktuell lebt. Oder Künst… Oder Hobbykünstler. Oder so.
- Ich weiß gar nicht, ob das eine Akazie ist. Ich glaube nicht.
- Was … Was kommt dir da. Was … Was unterscheidet das?
- [Lacht.] Also der Baum hat eine schöne Form. Hat verschiedene … ja … Stämme. Äh … Man erkennt aber keine Einzelheiten. Keine Blätter. Während die Wiese von der Entfernung … Die empfindet man … ja … als ganz real. Mit Strichen, von Gräsern oder …
- Mhm.
- Oder … oder so.
- Also wieder die Striche sind die Gräser sozusagen.
- Ja.
- Übersetzen.
- Ja. Und der Kontrast von diesen Zweigen und dem Schatten von dem Baum. Und dazwischen …
- Mhm.
- … etwas Helleres. Das … Das ist schon einmal sehr schön. [Räuspert sich.]
- Und es ist harmonisch das Bild. Ne?
- Der Himmel … Ja. Der Himmel und Baum … Das würde ich als harmonisch ansehen.
- Nö. Ich auch. Ja. Ich würde es als langweilig ansehen.
- Na gut. Dann ist alles, was langweilig ist, für mich harmonisch.
- Ne. Das würde ich …
- [Lacht.]
- Ne ne. Die anderen Bilder fand ich ja auch gut. Die wir am Anfang … Aber das ist für mich …
- Ja.
- … halt ein … Weiß nicht. Was man … Was du dir vielleicht über das Sofa …
- Mhm.
- … oder in den Flur irgendwo hinhängst. Also … Es soll halt schön aussehen. Ohne, dass man drüber nachdenken muss. Oder?
- Ja. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich mir jetzt überhaupt noch ein Bild hinhängen würde. [Lacht.]
- Na du hast ja ganz viele Bilder. Ja.
- Harmonische und schöne Kunst
- Ja. Also für mich ist es harmonisch.
- Mhm.
- Ja.
- Aber du würdest halt sagen, das ist schöne … schöne Kunst.
- Joa.
- Okay.
- Joa.
- [Pause.]
- Und wie nennt sich das hier?
- Na "Baum in Landschaft" oder so. Ich werde dann noch einmal nachgucken. Ich hab's ja jetzt abgespeichert.
- Mhm.
- "Sommerbaum" heißt das.
- [Räuspert sich.] Na gut, der Maler ist mir gar kein …
- Nee, das ist gar nischt. Also das ist jetzt nichts, der irgendwie …
- Ja.
- … groß sein wird.
- Na ja, ich …
- Aber darum geht's ja nicht.
- … hab' da so auf deiner Liste …
- Es geht um das Bild jetzt. Ne?
- Mhm. [Räuspert sich.]
- Ähm … Wollen wir noch mehr danach gucken, oder ich zeig' dir einfach noch mal …
- Na eins vielleicht noch.
- Okay.
- Dann müssen wir glaube ich uns da mal wieder raus begeben.
- [Pause.]
- Caspar David Friedrich Caspar David Friedrich
- Wir können noch einmal von … ähm … Na wie heißt der … Der Mönch am … Der Mönch am Meer. Von Caspar David Friedrich. Der sagt dir doch was, oder?
- Der sagt mir was. Aber … ähm … [Hustet.]
- Das war dieser Romantiker. Glaube ich.
- Ja.
- Hier hast du eine Landschaft.
- Barock. Nee nee, Rokoko oder … Barock oder irgend sowas.
- So. Das ist ein gutes Bild.
- [Ganz laut und erfreut:] [Sperren: Ja]. Das ist das Bekannte!
- Ja.
- [Immer noch erfreut:] [Sperren: Ja]. Das ist Caspar David Friedrich?
- Genau. Weil da jetzt auch die Frage nach der Schönheit …
- [Sperren: Ja].
- … mir stellte.
- Ausgesprochen schön
- Das empfinde ich als ausgesprochen schön.
- Auch wenn es ein bisschen …
- Harmonisch. Gestellt vielleicht. Aber das ist … ist sehr harmonisch.
- Aber findest du das schön vom Bildinhalt, oder…
- Ja.
- Aber es sieht ein bisschen düster … trüst… dü… äh …
- Die vertrockneten Äste da.
- Ja.
- Das sieht sehr schön aus. Realistisch. Unten ist der Baum noch grün. Ja. Oben ist er am Vertrocknen. Dann das Gebirge im Hintergrund. Dann da so eine … ein bisschen Wasser. Also das … Das würde ich als sehr harmonisch ansehen. [Räuspert sich.]
- Mhm.
- Was steht da noch so da? Von dem Caspar David Friedrich? Wo gehört der hin? Ist das ein …
- Na der …
- … Romantiker, oder …
- Romantiker. Ja. Denke ich mal.
- Oder …
- Oder … Wie heißen die, die…
- … Roko… Roko… Rokoko.
- Ne ne.
- Und Barock gibt's dann nach Caspar David Friedrich. Was steht denn da …
- Frühromantik.
- Frühromantik.
- Also Romantik.
- Ja.
- Gefühlige Ausdruckskunst
- Ne. Das sollst du dir gar nicht durchlesen.
- [Pause.]
- Gefühlte Ausdruckskunst. Ne?
- [Sperren: Gefühlige] …
- Gefühlige Ausdruckskunst.
- Ja. Ja. Joa.
- Das war halt wieder so realistisch. Du konntest was sehen. Das war der Natur nachgeahmt.
- Ja.
- Ob's die jetzt wirklich gab, darum geht's nicht. Sondern es ist … Nur in dem …
- Ja.
- … Bild kommt es so rüber, als wäre es …
- Ja.
- … natürlich. Sozusagen.
- Ja.
- Okay.
- Konservativ
- Also ich bin da ganz … konservativ. [Lacht leise.] Wahrscheinlich. [Räuspert sich.]
- verhüllte Arbeiten
- Dann müssen wir die Verhüllte gar nicht durchgehen.
- Mhm?
- Dann müssen wir die verhüllte Arbeit gar nicht durchgehen.
- [Lacht laut.] Ne!
- Okay. Weil du da ja gar nichts mehr siehst.
- Ne. Da kann ich auch nichts mit anfangen.
- Na, vielleicht ist dahinter ne Landschaft drinne.
- Ja, du hast ja gesagt … Du warst ehrlich. Du hast da ein Bild auch … äh … reingetan.
- Ja, was ich sehr gut fand.
- Na ja. Aber wenn's keiner sieht? Da hat ja keiner was davon.
- Na ja, aber wieso. Dann kannst du dir was realistisches vorstellen. Jemand anderes kann sich einen Picasso vorstellen. Weil er eher darauf steht.
- Aber da würde ich dann sagen, … Würde ich das Bild ja ganz gerne sehen wollen, was da hinter ist.
- Aber so gut ist das Bild gar nicht. Das heißt, es ist doch [Sperren: besser], es ist in deiner Fantasie drinne. Da hat's mehr …
- Öh. Ja. Also ich meine, da brauche ich mir ja nie was angucken. Also da würde ich schon sagen, wenn da ein Bild drinne ist, dann würde ich das gerne sehen wollen.
- Ich wollte halt [Sperren: allen] Leuten gefallen.
- [Lacht.] Ja. Gut.
- [Pause.]
- Ja. Aber du hast ja jetzt was reingemalt. Nicht?
- Na ja, das sag' ich nicht.
- Doch. Du hast dann auch gesagt, ein dreiteiliges hast du. Und wo du …
- Ach so, ein Triptychon Triptychon .
- Auf jeder Seite dann auch … Oder …
- Ja. Oder was ich jetzt machen will.
- Ein Triptychon. Mhm.
- Wenn man es öffnet. Das … Genau.
- Ja. [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- Na okay. Wir haben dann ja schon abgearbeitet, was für dich Kunst ist. Oder?
- [Lacht.] Ja, ich denke schon. Nicht? Ja.
- Ich hab's aber halt noch nicht …
- Was ist für [Sperren: dich] Kunst?
- Was ist für [Sperren: dich] Kunst? Was … äh … Für dich ist das also … Was … Was … Was bezeichnest du als Kunst?
- Na ich bin halt so im Zwiespalt. Weil ich es eben nicht weiß und weil ich … ähm … weil halt jeder eine andere Ansicht hat.
- Na ja. Gut.
- Und ich verstehe halt deine Begründung, warum du das als schön empfindest.
- Als harmonisch.
- Als harmonisch. Natürlich und so.
- Ja.
- Und ich meine, Picasso wollte nicht harmonisch sein, bestimmt. Der wollte ja sozusagen verzerren. Und dass es schräg aussieht.
- Und auffallen.
- Und die Leute da hinschauen.
- Ja. Ja wie gesagt. Man kann ihn als … als lustig oder kreativ bezeichnen. Aber nicht als schön.
- Okay.
- Also für [Sperren: mich] eben. Ja?
- Alles kann Kunst sein
- Mhm. Na für mich kann blöderweise jetzt alles Kunst sein. Es muss bloß jemand sagen und es muss jemand glauben.
- [Lacht.]
- Na ja, ist ja so!
- Na ja gut. Ja.
- Ich glaube, ich hab' dir das mit dem Pissoir Marcel Duchamp gezeigt. Würde ich das jetzt nicht …
- Mhm.
- … aus dem Kunstunterricht kennen … So … Dann wäre das für mich irgendwie eine Verarsche. Dass da jemand ein Pissoir …
- Mhm.
- … reinstellt und sagt …
- Ja.
- Das ist Kunst! Weil er eine Unterschrift noch rein gibt. So.
- Gut. Das ist für mich also auch keine Kunst.
- Ja?
- Nein.
- Und ich hab' halt mein …
- Das ist für mich [Sperren: schrecklich]. Fast. Muss ich sagen.
- Ja?
- Ein Pissoir. Ja.
- Ich hab' halt auch mein Problem mit … mit halt den Arbeiten … Oder einigen Arbeiten von den Kommilitonen. Ne? Wenn ich Abfalleimer sage, wo Papier reingeschmissen wird.
- Ja.
- Sowas.
- Ja.
- Das ist …
- Also da finde ich die Putzfrauen sehr realistisch. Dann.
- Ja, das fand ich auch gut. Ja.
- [Lacht.] Ja. [Räuspert sich.]
- Aber das Interessante ist halt …
- Ist da jemand? Oder nicht.
- Ja.
- Ich glaube, wir müssen dann mal …
- Ja gleich.
- … wieder.
- Ich finde …
- Ja.
- … das … das Interessante ist halt: Selbst an der Hochschule gibt es halt irgendwie so zwei Richtungen. Einmal …
- Mhm.
- … ähm … ähm … äh … die, die halt eher das … also die Natur sozusagen nachahmen. Oder … oder … oder sie … ähm … Also wenn es jetzt um Porträt geht, dass man das Porträt …
- Mhm.
- … so malt oder so … äh … den Kopf formt … also in Ton, …
- Ja.
- … dass der halt … äh … realistisch wirkt.
- Ja.
- Und … äh … etwas darstellt. Sowas, was du jetzt auch bei diesen … ähm …
- Emmas zerknautschter Zettel
- Gib mal diesen zerknautschten Zettel. Da hat … Dann war sie wütend… Nee, also das geht nicht mehr. Da hatte sie nämlich was gemalt. Und zum ersten Mal eben ein Gesicht.
- [Papierrascheln.]
- Mit … Mit … äh … ja richtig mit Augen und mit lachendem Mund. Also … äh … Vielleicht hat sie noch draußen irgendwelche Bilder.
- Wieso hast du das aufgehoben?
- Ich wollte es aufheben.
- Na jetzt hast du es ja.
- Ne. Und sie … Sie hat's dann auf einmal zerknautscht. Als sie bei mir drinne war.
- Na kann ich's mitnehmen? Dann mache ich's wieder glatt. Und schick's dir dann wieder zu.
- Ne. Dann kannst du es behalten. Als Kinderzeichnung.
- Okay.
- Oder … Oder so.
- Ja.
- Ich wollte es nämlich [Sperren: dir] zeigen. Und darum hab' ich mich sehr geärgert, als da … da Emma … Die kriegt dann immer so Anfälle. [Lacht.] Aber hier dein … deine Karte… Wo hab' ich denn die. Die muss ich draußen auf dem Tisch noch gelassen haben. Da wo … äh … jetzt Johanna zuletzt saß.
- Mhm.
- Irgendwo. Denn hier ist es nicht drinne. Die müsste ja größer sein.
- Na ist egal.
- Na gucken wir da noch einmal auf dem Tisch.
- [Pause.]
- Und dann würde ich sagen, wir … Jetzt gucken wir mal raus.
- Ja.
- Ja. Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt geholfen habe? Und …
- Omas Grenzen
- Na ich kenne jetzt deine Grenzen. Ich kann sie noch nicht so ganz … ähm … Ich verstehe jetzt noch nicht …
- Mhm.
- … so ganz, wie du halt ägyptische Kunst, die ja auch sehr abstrahiert und sehr …
- Ja.
- … verzerrt ist, weil die Körper so gar nicht existieren, …
- Alltagsgespräche
- [Eine dritte Person betritt das Zimmer.]
- Wollt ihr hierbleiben? Oder mit essen? Ihr könnt auch nachher essen.
- Nein, wir essen mit. Ja.
- Ja?
- Ja.
- Wenn's okay ist.
- Jetzt muss ich noch einmal fragen … Diese After Eight …
- Hab' ich dir gerade mitgebracht.
- Ach so. Ja.
- [Eine vierte Person betritt das Zimmer.]
- Hat Friedrich irgendwie Interesse an …
- Ja.
- Friedrich …
- Und hast du die Rechnung?
- Können wir später machen, Oma.
- Ja.
- Müssen wir jetzt nicht machen.
- Und ich wollte an sich drei große haben. Aber …
- Drei große gab's nicht.
- Gab's nicht. Also im Lidl gibt's nur … Nicht Aftereight. Sondern After … Mind. Ne Ne.
- Ich hab' dir …
- Schoko!
- … deine Tabletten mitgebracht. Die Schwestern haben sie mir "geklaut".
- Dankeschön. Da bin ich aber froh.
- Ähm… Hat Friedrich … Hast du Interesse an Hemden? An Pullovern und so?
- Ich glaube nicht.
- Du glaubst nicht. Weil Olaf … Der hat aussortiert. Ja.
- Oh. [Versucht aufzustehen.]
- Na gut. Macht wie ihr wollt.
- [Stöhnt.] Ja, ich meine, wenn du das da mitnehmen willst … Also … Aber vielleicht hat sie ja irgendwie noch eine andere Zeichnung da.
- [Aufnahme Ende.]
Dienstag, 17. Januar 2017
Diplom Theorie Link Einzelgespräch Daniels Dieter Daniels Link Gespräch mit Oma und Alexander kurz vorgestellt methodisches Konzept verfassen darin Frage "Warum diese Herangehensweise?" nachgehen mein Interesse an dieser Form erläutern warum welche Gesprächspartner (nur Bekannte / Verwandte, keine Fremden) Was soll bei dieser Stichprobe an Erkenntnis herauskommen (für mich, für andere)? aktuelle eigene Meinung über Kunst aufschreiben (soll ich sofort machen, da später noch stärker von Gesprächspartnern beeinflusst) Entwicklung eigener Meinung Formen von gesprächsbasierten Untersuchungen ansehen, wie Platon Platon Dialoge "Diskursanalyse" Link "Der eigene Aufbruch", Susan Baumgartl Methodik ansehen 1970er Jahre Fragestellung sehr aktuell u. a. Leute über Duchamp Marcel Duchamp befragt (leider nur auf französisch) Unterschriften für Vorträge / Hausarbeiten erhalten HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Collage Collage Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt mit aus Kalender gerissenem Papier als Feigenblatt, gerahmt, in Klassenraum testweise aufgehangen kurz mit Kommilitone Kommilitone über Scham Scham geredet nimmt selbst nicht an Klassenausstellung teil Feigenblatt Link (Notizen von morgen) Link in bildender Kunst zum Verbergen der Geschlechtsteile nackter Personen diente (Altes Testament) Überwindung Schamgefühl Adam und Eva Adam und Eva , 1504, Kupferstich, Albrecht Dürer Albrecht Dürer Link siehe auch "Adam und Eva", 1825 / 1862, Kopien nach dem Genter Altar, um 1432 Link, 2.11.2016 Link teilweise bei Restauration antiker Statuen und Bildern nachträglich hinzugefügt Adam sucht Eva (entblößt), 2015, RTL Link Link RTL-Adam mit ungewolltem Scham-Gefühl (Ausschnitt), 2015, RTL Link Feigenblatt dient als Verbergen von moralisch angreifbarer Eigenschaft Gegenstand Feigenblatt als Ablenkungsmanöver, "einen Deckmantel umhängen" Redewendung "Kein (Feigen)blatt vor den Mund nehmen" Adam (Jan Jaroszek) und Eva (Sarah Sophia Meyer), Schauspiel Stuttgart, 2012 Link Website friedrichfroehlich.de Link weiter überarbeitet Schriftarten Courier New und Arial zwei Gespräche in Navigation, Studium-Link Newsletter-Formular neben Strichzeichnungen und Geradenbilder auch FORM - FARBE und Schwarze Fläche Statt "Zeichnungen" "Tagebuch" für kindliche Zeichnungen u. a. verhüllte Arbeiten mit Übersichtseite Ramses Ramses -Porträt mit MouseOver-Friedrich eingefügtSonntag, 15. Januar 2017
Werkstatt Holzwerkstatt Link (da ich Namen von Maschinen in Holzwerkstatt ständig verwechsel) Abrichthobel bzw. Abrichte: Maschine, mit der man Holzseite eben macht Link Dickenhobel: Maschine, mit der man gegenüber liegende Fläche parallel und auf eine einstellbare Dicke hin bearbeitet Link Hobeln: Bearbeitungsverfahren mit definierter Schneide Schleifen: Verfahren mit undefinierter Schneide Flachdübelfräse: schmale Schlitze in Holz, siehe 12.1. Link Flachdübel bzw. Lamello: verbindet die beiden Bauteile miteinander Link Bezeichnung Holzteile: Block oder Stücke von Balken je nach Breite-Dickenverhältnis auch als Leiste bezeichnen Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Ja. Das andere sind ja seine …
- Findest du den Blick realistisch?
- … Jünger. Der guckt ja … Der guckt nach oben …
- Mit riesengroßen Augen.
- Realistisch / Unrealistisch / Betont
- … in den Himmel. Also das ist nicht unrealistisch. Äh … Wenn man nach oben guckt, …
- [Hustet.]
- … könnte man diesen Augenaufschlag so haben.
- Mir kommt es aber so vor als … als hätte El Greco El Greco das … äh … stärker gemacht, …
- Ja. Ja.
- … damit du als Betrachter noch mehr diese … äh …
- … diese Augen anguckst.
- … diese … Genau. Genau.
- In die Richtung. Himmelsrichtung.
- Genau. Für mich ist es eben nicht realistisch. Ich glaube … Also meine Augen die wären kleiner, würde ich so nach oben gucken.
- Ja. Na vor allem … Die Augen nicht. Der Lied…
- …schatten.
- …schatten.
- Der ist extrem.
- Der ist [Sperren: zu] betont. Das stimmt.
- Genau. Aber damit du das als Betrachter eben noch verstärkt wahrnimmst.
- Es ist fast, als ob er eine Brille auf hätte.
- Mhm.
- Noch eine starke gerandete Brille eben. Nicht? Ja.
- Und ich meine … Komm. Auch die Hände sind viel zu groß. Die sind ja insgesamt größer als sein ganzer Kopf.
- Ja und zu fraulich.
- Ja.
- Äh … Sind gar keine kräftigen Männerhände. Würde ich sagen.
- Ja.
- Dann eben nicht? Die erscheinen sehr groß.
- Und das …
- Das stimmt.
- Und das ist viel zu dick. Sein Arm. Ne? Der ist ja wieder fast so dick wie sein gesamtes Gesicht. Wenn du das jetzt mal so über…
- Ach so. Ja.
- …trägst.
- Ja.
- Aber … Was sagt dir das? Das … Das … Das … Das heißt ja, dass es eben nicht um dieses … äh … dieses realistische … dieses Kopieren von der Natur … äh …
- Mhm.
- [Pause.]
- Für mich ist das wieder so symbolisch aufge…
- Ja.
- …baut.
- Also das Symbolische ist dabei.
- Aber richtig stark! Ne?
- Mhm.
- Also es ist ja Jesus Jesus . Ich meine, das ist ein Bild …
- Mhm.
- [Pause.]
- Symphatische Bilder
- Aber das Bild ist mir nicht unsympathisch … [Beginnt zu lachen.] Muss ich sagen.
- Das ist aber interessant. Das ist von Fünfzehnhundertnochwas.
- Ja.
- Das ist ja uralt. So.
- Ich brauche die Jahreszahl jetzt gar nicht unbedingt wissen.
- Na ja, ich weiß nicht. Hätte ich das jetzt nicht gesagt … äh … Vielleicht hättest du dann doch angemerkt: Die Hände sind viel zu groß. Und so.
- Na ja. Das weißt du von hier aus noch gar nicht einmal. Ich weiß nicht.
- Na doch. Das sieht man schon. Das ist ja riesig fett hier. Also wenn ich meine Hände so halten würde … Hier … Die gehen ja fast weg … In meinem ganzen Gesicht.
- Mhm.
- Die verschwinden ja. Hier sind die ja doch doppelt so lang.
- Das könnte sein. Ja. Also. Die Proportion, die weiß ich dann nicht so.
- Das hier ist ja noch einmal interessant. Warte mal.
- [Räuspert sich.] Aber das sind eben so frauliche Hände. Würde ich sagen.
- Ja.
- Und da guckt ein Bein … Unterschenkel oder irgendwas …
- Ne. Das ist ein Arm. Von jemand anderem. Und der zieht an dieser Kette hier.
- Ach so.
- Hier ist so eine Kette.
- Ach ja. Da ist eine Kette.
- Und hier greift er rein.
- Ja.
- Ich weiß jetzt nicht, was genau der da macht. Das ist … Ich denke mal, das ist der Moment Moment , wo die Soldaten Jesus halt … äh … zum …
- … gefangen nehmen.
- … Kreuz bringen. Oder zum Kreuz bringen und das ganze Volk ist dahinter …
- Mhm.
- Und will ihn gekreuzigt sehen.
- [Räuspert sich.] Warte mal.
- Oder wo das Volk gefragt wird, vom König: Ähm … äh … äh … Wollt ihr, dass er gekreuzigt wird? Und das Volk, das ist halt … äh … ähm … aufgebracht. Und sagt dann: Ja.
- Aber mit der Kette … Da habe ich doch gar nichts in Erinnerung.
- Ich … Ich doch auch nicht. Jetzt. Aber irgendwas wird es heißen.
- Mhm.
- Sonst hätte der das jetzt nicht gemacht.
- Da ist eine Frau. Mit Zopf.
- Na das wird die Maria sein. Ne?
- Ja. Vielleicht. Die Maria Magdalena. Und das ist die Mutter. Wahrscheinlich.
- Ach so.
- Die auch Maria heißt. [Räuspert sich.]
- Und der macht hier schon einmal Schrauben in Holz höchstwahrscheinlich rein. Oder?
- [Pause.]
- Das ist doch ein Holzstück hier.
- Ja. Könnte sein.
- Entweder er schraubt rein oder … Ich weiß jetzt auch nicht.
- Ja. Ist das schon ein Stück vom Kreuz?
- Ja. Ja genau. Das denke ich jetzt halt auch.
- Ich weiß es nicht.
- Wenn der da jetzt zum Kreuz gebracht wird.
- Ist da was im Hintergrund vom Kreuz zu sehen? Ne. Nicht?
- Na wir gucken mal im Titel.
- [Pause.]
- El Greco und Werkstatt. Entkleidung Christi.
- Aha. Ach darum zieht er an dem Gürtel. Oder … Oder …
- Ja.
- Oder am Dings.
- Da hing der dann nackig am …
- Mhm.
- … Kreuz.
- [Pause.]
- Aber es ist jetzt nicht so ein extremes Beispiel. Das stimmt. Dann … Was hattest du für einen Namen genannt? Von einem alten … Künstler? Ne. Gerade eben!
- Rembrandt Rembrandt van Rijn
- Cranach. Oder … Oder …
- Ja. Cranach der Ältere.
- Oder Rembrandt. Oder … Irgend so einen…
- Na dann nehmen wir mal Rembrandt.
- [Tippgeräusche.]
- [Räuspert sich.]
- [Tippgeräusche.]
- [Pause.]
- Das sind ja alles Porträts.
- Da. Jetzt kommt. Ja. Porträts.
- Sehr viele Porträts.
- [Pause.]
- Da ist jemand im Vorraum [Fußnote: Vom Pensionszimmer.]. [Lacht.]
- [Pause.]
- Nachtwache.
- Mhm.
- Die Nachtwache. Sechzehnhundertzweiundvierzig.
- [Nicht verständlich, 15:48.]
- Ich öffne es mal kurz.
- Ja. Da kann ich … Da erkenne gar nichts. Weiß man da einen Hintergrund?
- Warum?
- Äh … Ne. Was das darstellt eben?
- Ich empfinde mehr bei Rembrandt als bei Picasso Pablo Picasso
- Na okay. Darum geht's jetzt ja gar nicht. Es geht ja darum, was du damit … ähm … anfangen kannst, wenn du es siehst.
- Mhm.
- Wenn du das jetzt im Museum siehst … Was … Was … äh … würde … Ist es so wie bei Picasso? So ein Frauenbild, wo du …
- Nee. Nee. Das ist hier anders. Das ist ansprechender. Oder da empfinde ich mehr als bei Picasso. [Räuspert sich.]
- Warum empfindest du hier mehr?
- Weiß ich nicht warum. Da sind … Da ist … Ja … Das ist natürlich dargestellt. In der Tracht. Oder was weiß ich. Von dem Jahrhundert. Da stimmen die Proportionen.
- Das würde ich gar nicht mal sagen. Die Männer dahinten sind ja fast so groß wie …
- Ja.
- … hier vorne.
- Mhm. Na ja gut. Also sagen wir mal. Ich habe jetzt die beiden hier vorne …
- Ja.
- … mir angesehen. [Räuspert sich.] Ja. Die vordere Reihe, die ist ungefähr wie die hintere Reihe … Ja. Die können aber auch irgendwo drauf stehen.
- Mhm.
- Auf einer Stufe oder was weiß ich. [Räuspert sich.]
- Aber hier … äh … ähm … ist es für mich nicht … äh … realistisch. Weil hier wird ja die Personengruppe im Vordergrund durch Licht …
- Ja.
- … hervorgehoben.
- Ja.
- Sie wird ja verstärkter dargestellt als die im Hintergrund.
- Ja.
- Die sind ja blasser.
- Mhm.
- So. Das ist also kein … kein Abbild der Realität. Sondern schon so, dass du als … äh … Betrachter … Wie bei den Leserinnen … Wie bei den Weinleserinnen … Halt darauf guckst.
- Ja.
- Weil die im Zentrum stehen. Weil die angeleuchtet …
- Ja.
- … sind.
- Realistisch / Unrealistisch
- Ja. Ist okay. Aber die Szene ist trotzdem irgendwie realistisch dargestellt. Im Gegensatz zu …
- Mhm.
- … Picassos Figur … Oder was weiß ich.
- Mhm.
- [Räuspert sich.] Also das würde ich insgesamt als, ja, das klingt wieder primitiv, als schön oder angenehm empfinden.
- Das ist auch glaube ich ein riesen großes Bild. Also …
- Ja. Steht hier … Die Maße … [Unverständlich, 18:00.]
- Fast vier Meter.
- Oho.
- Also drei mal vier Meter.
- Ja. Ja. Mensch. Ja. Das ist ja groß. [Räuspert sich.]
- Na wir müssen uns das jetzt gar nicht hier durchlesen.
- Mhm.
- Weil, es geht ja eher darum, wenn du es siehst …
- Ne. Ich gucke …
- … was dann … was dann bei dir …
- Mhm. Ja. Die Stelle ist erleuchtet. Das ist richtig. Ja. [Räuspert sich.] Und das heißt ja auch Nachtwache.
- Ja.
- Und die anderen stehen in der Nacht.
- Rembrandt versus Picasso / Mondrian Piet Mondrian
- Ich verstehe noch nicht so ganz, warum du bei Picasso oder bei Mondrian oder … Also wenn das so ein Landschaftsbild ist, wie wir bei dem Buch jetzt gesehen haben … Warum bei dir da so so ein Schild vorgeht. Und bei so einem Bild, wo halt auch so Figuren dargestellt sind, also einfach weil's realistisch ist und du sofort … das in deine …
- Ja. Also Picasso geht nicht in mich ein. Also … Also da ist gar nichts da. Ich weiß, wie schief ich da liege. [Lacht.]
- Nö. Wieso.
- Doch. Total schief.
- Werden ja vielleicht viele denken.
- Ich weiß ja, wie wertvoll der ist. Aber … Mich spricht der nicht an.
- Es geht ja nicht ums Geldliche. Das ist jetzt ja lediglich der Marktdings.
- Na ja, ich meine …
- Das es da viele haben wollen. Weil sie denken, dass das …
- Aber das ist ja irgendwo ein Hinweis auf … auf … auf die …
- … auf die Zeit.
- … den Inhalt, die Zeit. Oder ja … Auf das Wertvolle der Malerei. Oder so. Und das kann ich eben nicht nachempfinden, bei Picasso.
Donnerstag, 12. Januar 2017
Diplom Theorie Link mit Daniels Dieter Daniels für Dienstag Termin vereinbart umsetzen Link Text Einleitung und aktueller Stand Gespräche über Kunst mit Alexander und Oma vorstellen Unterschriften für Vortrag Gerry Schum Gerry Schum und Hausarbeiten Readymade Ready-made und Narzissmus Narzissmus einsammeln umsetzen Link Meyer-Krahmer E-Mail schreiben wegen Unterschrift Vortrag Dieter Roth Dieter Roth / Rölli für Solaris Werkstatt Holzwerkstatt Link jeweils drei Holzbalken miteinander verleimt jeweils zwei Blöcke Link von gestern miteinander verleimt Oberfläche von Kleberesten befreit Link damit Holzblöcke beim Leimen nicht verrutschen … ((?)) mit (NAME VERGESSEN) kleine Einkerbungen auf beiden Blöcken erzeugt, Holzstück reingelegt[?] gegenüberliegende Seiten geleimt Link und wieder mit Schraubzwingen aneinander gedrückt nächste Woche die Schulterblöcke machenFreitag, 6. Januar 2017
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Büro der Galerie Daten zu den Arbeiten im Erdgeschoss per E-Mail zugeschickt mit Halbe Rahmen telefoniert, muss mit 10 kg rechnen Verpackung nicht sehr viel größer als Rahmen, also noch händisch transportabel Rahmen 70 x 210 cm bestellt kommenden Freitag und Samstag neues Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt machen E-Mail an Kati, da telefonisch nicht erreicht wegen Schlüsselübergabe, für heutige Arbeit im AV-Labor Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- [Nach dem Essen. Erste Sätze nicht aufgezeichnet.]
- … Wo ich nichts mit anfangen kann eben. [Räuspert sich.]
- Genau. Das hier?
- Na gut.
- Das ist so ein ähnliches Bild. Das ist auch von diesem Piet Mondrian Piet Mondrian .
- [Betrachten das Bild "Komposition mit Rot, Schwarz, Gelb, Blau und Grau", Piet Mondrian, 1921, Öl auf Leinwand.] Komposition mit Rot, Schwarz, Gelb, Blau und Grau, Piet Mondrian, 1921, Öl auf Leinwand
- Kunstrichtung Mondrian
- Und was ist das für ein … [Nicht verständlich, 0:11.]?
- Das ist eine Kunstrichtung gewesen.
- Mhm. Mooondriaaan…
- Mondrian ist der Künstlername.
- …stil.
- Das ist die … Das ist die Kunstrichtung.
- Mhm.
- Und da taucht er unter anderem halt mit diesen Arbeiten auf. Und er hat halt ziemlich viel so diese …
- Ja.
- … geometrischen … geometrischen und Farb…
- Kein Bild / Bild
- Ja. Ja mit diesem Geometrischen … War ja eben gar nicht schlecht, nicht? Aber … [Räuspert sich.] Es ist eben kein Bild.
- Mhm. Also nichts, wo du etwas erkennst halt.
- Geht's dir darum?
- [Pause.]
- Doch ich erkenne schon was. Aber …
- Aber … Aber was erkennst du.
- Ach. Na ja. Ein Muster.
- Okay.
- Ein Muster. [Sperren: Kein] Bild.
- Okay.
- Ja?
- Und der hatte aber anfänglich auch … äh … solche Sachen gemalt.
- Ja.
- Und davor hatte der glaube ich sogar realistisch gemalt. Ich weiß jetzt nicht genau.
- Da erkenne ich … Da erkenne ich schon eher was drauf. Aber das ist nicht sehr realistisch.
- Ne. Aber erinnert wieder so an van Gogh Vincent van Gogh . Ne?
- Mhm.
- Also auch mit Linien …
- Ja.
- … und Strichen.
- Ja. Hast du das hier geknickt?
- Ja gerade eben.
- [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- Ja. Etwas anders dann eben auch, ne?
- Ist aber auch ein Bild. Für dich. Oder nicht?
- Doch. Das … Das ist ein Bild. Aber ich kann nicht viel mit anfangen.
- Weil du es nicht harmonisch findest, oder …?
- [Räuspert sich.]
- Ich will bloß verstehen, warum du damit nichts anfangen kannst.
- Mhm. Ja das will ich ja selber verstehen. [Lacht.]
- Was erkennst du denn. Also was …
- Also ich erkenne … Ich erkenne eigentlich nur ein paar Bäume.
- Okay.
- Äh … Fußboden. Und dahinter scheint aber wahrscheinlich noch mehr zu sein. Was ich …
- Das erkenne ich jetzt auch nicht.
- … Was ich jetzt visuell einfach mit meinen Augen oder Brille nicht erk…
- Das könnte die Sonne oder Mond sein. Ne?
- Was ich da nicht so erkenne.
- Hier … äh … Der Titel ist [Sperren: Wald].
- Ja gut. Einen Wald würde ich …
- Ja.
- Würde ich noch akzeptieren. Ja. Aber manches eben … Wie gesagt … Sehe … Sehe ich sowieso nicht mehr so richtig.
- Mhm.
- [Räuspert sich.]
- Na ich wollte dir das jetzt nur mal zeigen. Das … äh …
- Mhm. Mhm. Kann ich zuschlagen?
- Ägyptische Kunst
- Ja, genau. Was mich ja jetzt interessiert hatte, war, dass du zu den ägyptischen Sachen, was wir jetzt hier sehen, …
- Ja.
- … gesagt hast, dass du das … ähm … als … ich weiß nicht … als Kunst … als … als … ähm …
- Na ja gut. Eben alte ägyptische …
- Alte ägyptische …
- … Kunst.
- Aber trotzdem akzeptierte … Gut akzeptieren kannst. Du. Also du es sozusagen …
- Ja.
- … spannend findest. Oder dir anguckst. Oder …
- Ja. Ja. Und das sind ja alles hier Götter. Die dargestellt sind. Und das ist das Lebenszeichen.
- Mhm.
- [Geräusche. Bild wird auf Tisch hin und her bewegt.]
- Das ist eine Waage. Ja aber ich kann nicht mehr sagen, was das für … für Götter hier … hier sind.
- Aber warte mal. Das ist doch interessant. Also hier deut… hier versuchst du gerade zu deuten. Oder mir zu sagen, was das ist. Dass das ein Gott Gott ist und so weiter.
- Ja.
- Obwohl du das als … als Betrachter, der sich überhaupt nicht mit ägyptischer Kunst auskennt, gar nicht nicht sehen würdest. Für den ist das halt nur irgendwie eine Figur, die irgendwas komisches auf … auf dem Kopf trägt. Was so aussieht wie ein Tierkopf.
- Ja.
- So.
- Ja, aber das ist eine Gottheit.
- [Sperren: Genau]. Aber das sagst du. Weil du das Wissen darüber hast.
- Ja.
- Wissen macht Kunst zu Kunst
- So. Jetzt … Und jetzt ist ja die Frage … ähm … bei zeitgenössicher Kunst … Wie jetze bei diesem Pissoir Marcel Duchamp oder so …
- Mhm.
- Da hast du das Wissen nicht darüber. Was das jetze … Was … Warum dieses Pissoir jetzt ausgestellt wird. Und was das sozusagen aussagen soll. Und deshalb verstehst du es nicht. Und … Und siehst es nicht als Kunst an. Irgendwie.
- Ja.
- Und hier aber … Weißt … Weißt du, was ich meine? Also hier hast du sozusagen ne Hintergrundinformation, die du mir jetzt ja sozusagen …
- Ja.
- … sagst.
- Mhm.
- Und ich glaube, deshalb kannst du dieses Bild nachvollziehen.
- Na ja, nachvollziehen ist wieder zu viel gesagt.
- Ne. Aber …
- Weil ich es ja nicht genau weiß, was das für ein … äh … Gott … äh … dazu weiß ich zu wenig. Und das …
- Aber du guckst es dir zumindestens an und …
- Ja. Ein Ägypter, … äh … der … Oder soll das eine Frau sein? Das weiß ich jetzt nicht.
- Eine Frau denke ich mal.
- Ja. Ja gut. Also ich … Dazu habe ich wieder zu wenig Hintergrund …
- Aber mit der Waage, mit der Gerechtigkeit höchstwahrscheinlich …
- Ja.
- In die Waagschale legen.
- Das gibt's ja bei uns auch.
- Oder … Oder mit der Seele.
- [Räuspert sich.]
- Vielleicht. Das ist die Seele. Und das ist so ein Gegenstand zum … So ein Gegengewicht. Leben. Tod Sterben vielleicht. Keine Ahnung.
- Also ich meine jetzt, das sind ja die Hieroglyphen.
- Ja.
- Wenn ich die übersetzen könnte, dann wüssten wir halt mehr. [Lacht.]
- Symbolismus Symbolismus
- Aber das strotzt ja auch vor … Symbolismus. Ne?
- Ja.
- So. Und … Und das ist ja bei … bei … bei vielen Kunstwerken, die du nicht verstehst, die jetzt …
- Mhm.
- … gemacht werden, vor hundert Jahren vielleicht. Oder vor fünfzig Jahren, auch der Fall! Aber … Aber man versteht es halt nicht, wenn man kein Hintergrundwissen hast … hat. So.
- Ja. Das … Das ist aber auch viel eine Gefühlssache bei mir. Muss ich sagen.
- [Pause.]
- Also die haben alle diese Lebenszeichen da in der Hand. Es blendet hier gerade so. [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- Hier. Das ist … Ach. König oder Gottheit. Ne. [Räuspert sich.] Das könnte … König sein, Oberägypten. Oder Unterägypten. Äh … Mit dieser Patsche. Und mit diesem …
- Mhm.
- … Zeichen. Die sie manchmal auch über Kreuz halten. Und das sind wahrscheinlich seine Frauen. Und Kinder. Oder so. Also das ist sicherlich irgendein ägyptischer König.
- Mhm.
- Die haben diese … ja … Krone oder Doppelkrone.
- Pharao.
- Pha… äh … gut. Pharao. Auf ägyptisch. Pharao. [Räuspert sich.]
- Und kannst du jetzt noch einmal dieses Gesamtbild dir einfach so angucken? Weil darum geht's ja jetzt. Dass du … Dass du … Also hier bei … bei … bei … bei …
- Mhm.
- … van Gogh und so hast du gesagt, das ist nicht schön. Das ist nicht har… Das ist nicht harmonisch. Oder so. Für dich. Außer dieses Feld. Ähm … Weißt du? Als Begründung dafür, …
- Mhm.
- … dass du es nicht … ähm … nicht … ähm … damit nicht soviel anfangen kannst.
- [Zögernd:] Ja.
- Und was ist jetzt hier zum Beispiel, was du bei den naturalistischen Bildern gesehen hast … Als harmonisch … Als schön …
- Mhm.
- Was … Warum guckst du dir das gerne an. Oder warum warst du … äh … in Ägypten und hast dich dafür interessiert. Für diese ganzen … äh …
- Tja.
- … Zeichen. Für die Malerei.
- Weil diese Kunst eben noch viel viel älter ist als die europäische Kunst.
- Okay. Also hatte das eher … so ein …
- Wissensdurst
- … wissenschaftlichen … äh …
- Wissen… Wissensdurst. So.
- Ja. Also …
- Was die vor tausenden von Jahren mal gedacht haben. Und wie sie das dargestellt haben. Oder … wie deren Leben …
- Genau.
- … war.
- Sagen wir mal … Ich habe das dann mehr wissenschaftlich gesehen.
- Okay.
- Gefühlsmäßig kann … Weiß ich jetzt auch nicht. Dazu weiß ich auch zu wenig, wer diese Gottheiten eben sind.
- Mhm. Nee, aber das ist ja gut, dass du es nicht weißt.
- Ja.
- Dadurch betrachtest du ja eher das Bild. Als …
- Mhm.
- Als den Inhalt. So wie du ja auch diese … äh … diese zeitgenössischen …
- Ja.
- … Arbeiten … Eher das Bild betrachtest als den Inhalt zu … zu wissen.
- Mhm. Und das sind die … Wie heißen die … Die Kartuschen oder was. Wo eben auch die Namen drauf stehen.
- Mhm.
- Also wo diese … Das sind vier … vier Kinder. Aber es sind ja nur drei Kartuschen. Das wird für den König sein. Also … Gut. Also ich … Ich kann's nicht sagen. [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- Picasso Pablo Picasso und ägyptische Kunst
- Ich finde es halt wirklich interessant, dass Picasso … dieses … äh … Frauen…
- Ja.
- …bild, wo ja auch … Selbst wenn …
- Ja.
- … es ein bisschen mehr ver… verschoben war und so … War aber auch aus mehreren Perspektiven gemacht. Und für dich …
- Ja.
- … war das einfach nicht mehr … ähm …
- Ne.
- … Das ist …
- Ne.
- … einfach nichts.
- Ich weiß nicht wieso.
- Ja, aber das ist ja das … Weil hier sag' … Hier … Hier … Hier sagst du jetzt ja nicht: Hä, die Beine sind jetzt so komisch gestellt. Das geht gar nicht mit dem Oberkörper überein. Und warum hat der jetzt eine Maske Maske auf? Ich meine, wenn jetzt Picasso da jemanden mit einer Maske darstellt, dann …
- Mhm.
- … verstehst… Also dann kannst du es nicht nachvollziehen. Und hier nimmst du es einfach als gegeben hin. Weil es was Historisches ist.
- Ja.
- Was vor tausenden von Jahren mal gemacht wurde.
- Ja.
- Und hier betrachtest du das wissenschaftlich. Eher.
- Ja.
- Also die Bildinformation willst du sozusagen …
- Ja. So könnte man es …
- Also kann man das gar nicht mal vergleichen.
- Nee, man kann's nicht mit europäischer Kunst …
- Okay.
- … vergleichen eben.
- Aber die europäische Kunst, die … die … äh … Die verwischt ja vor hundert … vor zweihundert Jahren ungefähr eben mit afrikanischer, mit japanischer … Also die wird ja …
- Mhm.
- … [Sperren: globaler]. Da kommen ja ganz andere Einflüsse plötzlich.
- Und so ganz alte Künstler. Hast du die da auch da? Was weiß ich. Wie Cranach. Oder … Oder … Oder Rembrandt Rembrandt van Rijn .
- Können wir uns auch angucken. Ja.
- Oder sowas. [Räuspert sich.]
- El Greco El Greco
- Ich hab' einen alten. Ähm … Warte mal. El Greco heißt der.
- Kreko.
- El Greco. Grieche.
- Ach. El Greco. Aha.
- Und ich finde, dass der … Warte mal. Ich tippe das mal hier ein …
- [Tippgeräusche.]
- Der hat … Fünfzehnhunderteinundvierzig ist der geboren.
- Mhm.
- Also sehr sehr alt schon.
- Mhm.
- Eigentlich in einer Zeit, wo die ja …
- [Räuspert sich.]
- Wo die … Das war ja diese christliche Kunst da glaube ich damals. Ne?
- Fünfzehnhundert. Ja.
- Also wo solche … Wo solche Bilder halt … ähm …
- Mhm.
- … so üblich …
- Mhm.
- … waren. Und …
- Heilige Lukas.
- El Greco und Moderne Kunst
- Er zeichnet … Also er malt aber ganz ganz anders. Und zwar finde ich, malt der so, wie heute … ähm … Oder wie … wie damals … äh … zu van Goghs Zeiten oder so vielleicht irgendwelche Leute gemalt hätten. So. Das ist ja…
- [Tippgeräusche.]
- Also jetzt nur mal angucken. Vom Stil her.
- [Tippgeräusche.]
- Das ist ja nicht realistisch. Oder?
- Bildanalyse Entkleidung Christi, El Greco
- Mhm. Aber fast.
- Aber …
- Oder zum Teil. Ja.
- Aber übertrieben. Die Farben. Sehr kantig.
- Äh … Ja. Gut. Da ist der Rote Mittelpunkt. Und die anderen Farben fallen eben nicht so auf. Das sind wahrscheinlich nicht die Hauptfi… äh … Hauptfiguren. Soll das Jesus Jesus sein?
- Ich denke mal. Ja.
- [Räuspert sich.]
- Ja ja. Klar.
Mittwoch, 4. Januar 2017
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link umsetzen Link 10:30 - 13:30 im Büro der Galerie Flächen im Erdgeschoss für Rundgang reservieren beide Flächen von 2015 reserviert umsetzen Link E-Mail an HGB-Galerie mit Daten zu Arbeiten, damit sie in Rundgang-Aushang erscheinen Herme Herme Link Einzelgespräch Bachmann Link Holz muss noch besäumt werden (Borke muss ab) ca. 9 cm dicke Bretter Mo oder Di zu Alberti, vielleicht ab 13:00 (ab 10:00 Montag Transport Holz mit Bachmann) Gummiklüpfel bestellen, eventuell umtauschen Natura-Gips verwenden, bzw. Bachmann gibt mir noch Gips am Freitag Büste Büste weiter glätten, Löcher füllen vor Fräsen: Nasenlöcher, Ohren, Augenbereich schließen Aufteilung: 1 Schultern komplett ab (zwei Teile) 2 Rest an Mitte teilen (zwei Teile) 3 Ohren ab, später hinzufügen) 5 - 8 mm auf allen Seiten zusätzlich drauflassen Maße am Freitag abnehmen Einzelgespräch Alberti Link am Montag mit Holz vorbeikommen wir arbeiten ohne festen Terminen, zwischendurch Leimen wird über einige Tage gehen Einzelgespräch Ohme Link Blender Vertex = Eckpunkt Vertex löschen: EditModus -> Vertex-Ansicht Strg + Umschalt + Alt + M = zeigt alle Problemstellen an im Vertex-Modus: Alt+rechte Maustaste = versucht Kante weiterzugehen danach mit F Fläche schließen Lineal: Measurett auswählen zwei Vertex anklicken und "Segment" auswählen zeigt Abstand an N: öffnet numerischen Toolkasten T: Tools Meter-Einheit als Zentimeter nutzen, später umrechnen Werkstatt AV-Labor Link zwischendurch Kati wegen Schlüssel AV-Labor für Wochenend-Arbeiten angefragt am 6.1. abends plotten bis 15:00 anrufen bzw. in ihrem Büro vorbeikommen und Schlüssel abholen 13.1. und 14.1. Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt , mit neuen Tuschestiften 20.1. und 21.1. auch noch möglich Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Ägyptische Kunst versus Picasso Pablo Picasso
- Ich stelle mal dem ägyptischen Bild jetze von Picasso was … äh … entgegen hier.
- [Räuspert sich.]
- Wir nehmen jetzt … Ich hab' jetzt mal …
- Ja ne. Das kannste … Das kann man nicht …
- [Sperren: Doch]. Das kann man.
- Also …
- Denn ich … Also, was ich gelernt habe, ist, dass viele Künstler damals um diese Zeit halt …
- Mhm.
- Japanische Zeichnungen und Afrikanische Kunst
- … von … äh … äh … von japanischen Zeichnungen viel übernommen haben. Und von Afrikanern viel übernommen haben.. Also auch diese Masken und so weiter.
- Mhm.
- Die … Die haben die sozusagen als Vorbild teilweise genommen für ihre eigene Arbeit. Als Ins…
- Die Japaner
- …piration. Na diese Zeichnungen. Diese … äh … Tuschezeichnungen.
- Mhm.
- Weil … Weil da war das Besondere, dass … Was wir ja auf diesem Feld gesehen hatten, mit diesen Leserinnen … Oder wie das heißt …
- Ja. Ja. Ährenleserinnen.
- Genau. Wo ich gesagt hatte, … äh … ganz links und ganz rechts … äh … ähm … ist die Landschaft ganz … äh … also flach. Äh … da ist nichts …
- Abgeschnitten.
- … abgeschnitten. Da ist kein …
- Mhm.
- … Haus oder sowas abgeschnitten. Und keine Weinleserin. Die abgeschnitten ist. So.
- Mhm.
- Äh … Also das ist ganz … ganz harmonisch. Im Mittelpunkt. Und an der Seite …
- Ja.
- … geht es langsam raus. Und bei den japanischen … äh … Zeichnungen, die … die haben zum Beispiel vieles angeschnitten einfach.
- Mhm.
- Am Rand. Und das war was ganz …
- Da habe ich noch keine gesehen.
- Ne ne.
- Ich weiß nicht.
- Und das war aber was ganz Komisches für diese europäische Wahrnehmung. Dass überhaupt in einem Bild am … äh … Rand etwas angeschnitten werden kann.
- Ach so.
- Das passt einfach nicht rein. Und viele Künstler damals eben … Zu dieser Umbruchszeit … Die haben sich das aber als Vorbild genommen. Und haben plötzlich selbst Sachen angeschnitten.
- Hast du da nachher mal ein Beispiel?
- Ja. Ich …
- Lass uns erst einmal den Picass…
- Ja okay.
- Picasso.
- Da gibt's dann zum Beispiel nen Bild, was … Aus dem Buch … Wo halt … äh … ähm … äh … Mädchen tanzen. Und …
- [Betrachten das Bild "Vor dem Auftreten", Edgar Degas Edgar Degas , 1879, Pastell auf Papier.] Vor dem Auftreten, 1879, Pastell auf Papier, Edgar Degas, aus "Die Geschichte der Kunst" von E.H. Gombrich Ernst H. Gombrich , Notiz vom 15.4.2016
- Ja.
- … äh … Und … Und dieser Künstler um diese Zeit hat halt die Mädchen angeschnitten. Ganz … Ganz komisch. Am Bein.
- Ach so.
- Am … Am Kopf. Und … Und das ist eben nicht mehr dieses harmonische. Was du auch meinst, ne?
- Ja.
- So. Sondern … Aber … Aber die haben … Die haben es nicht erfunden. Sondern die haben's halt von …
- [Nicht verständlich, 1:04:45.]
- … vor hunderten von Jahren … äh … äh … in anderen Gegenden, wo das bereits ganz … ganz normal war, haben die das übernommen.
- Mhm.
- Für [Sperren: uns] war das komisch. Und was du jetze über … über Ägypten gesagt hattest …
- Ja.
- Da gibt das … Da war das halt normal, dass das im Endeffekt so gemacht wurde. Und in … Die europäische Sicht … Hier klappt das halt nicht so.
- Mhm.
- Und … Und … Und die Künstler aus Europa haben aber genau [Sperren: die] als Vorbild genommen. Für ihre eigenen Arbeiten dann.
- Aha.
- Also die haben das übernommen.
- Auch Ägyptische? Na ja. Lass mal den Picasso hier … [Lacht.]
- Genau. Ich zeig dir den jetzt halt.
- Ja.
- Komische Bilder von Picasso
- Weil … Weil du das mit dieser Frontalsicht oder …
- Ja.
- … das mit der Seitensicht da …
- Ja.
- … gesagt hattest.
- Ja. Ja. Also ich weiß, wie berühmt der Picasso ist. Und dass der unerschwinglich ist. Und … ähm … Ja. Der hat aber … äh … die Natur, würde ich sagen, total verunglimpft. Verhonepipelt! Ah. Manchmal hat er ja ne Brust auf die Stirn gemacht. Und das Auge auf die Brust. Oder was …
- Mhm.
- Entartete Kunst Anti-Moderne
- … weiß ich. Also … Mhm … Das ist für [Sperren: mich] total entartet. Adolf …
- Okay.
- Ich lese … Ich lese zur Zeit … äh … Mein Kampf.
- Ja.
- Und ich weiß nicht, ob Adolf Hitler Adolf Hitler sich mit Picasso beschäftigt hat.
- Ich denke mal.
- Ich könnte mir vorstellen, er hätte dazu gesagt, das ist entartete Kunst. Und da muss ich dem Hitler Recht geben.
- Was heißt denn entartet jetze. Ich hab' mich da jetzt noch gar nicht so richtig informiert.
- Also … äh …
- Was steht denn da im Buch.
- Ich empfinde entartete Kunst, wie das … Das ist eben …
- Mhm.
- … überhaupt gar keine Natur mehr.
- Was heißt denn entartet. Ent… Also außerhalb der … Ent. Artet.
- Mhm.
- So als Wort. Meine ich jetzt.
- Äh … Na ja. Du hast eine Art. Mensch.
- Okay.
- Ja. Wo die Augen hier im Gesicht …
- Ah … Okay.
- … sind und nicht auf der Brust.
- Okay.
- Die Brust nicht auf der Stirn ist.
- Okay.
- Oder [Räuspert sich.] das ist …
- Oder die Nase nicht seitlich gezeigt wird.
- Ja.
- Die Augen nach vorne … äh … gerichtet sind.
- Ja.
- Oder irgendwie.
- Also das ist … Ja. Also das würde ich als entartete Kunst bezeichnen.
- Mhm.
- Und … Und richtig hässlich. Ich weiß, dass ich jetzt in ein ganz schlimmes Fettnäppchen trete.
- Ne. Nein. Wieso …
- [Lacht.]
- Du hast es ja schon einmal erwähnt. Und ich finde es ja gut. Ich meine, deshalb rede ich ja mit dir darüber.
- Ja.
- Da spricht ja jetzt nichts dagegen … äh … so … so ein Wort zu nehmen. Ich denke mal du … du hättest den jetzt … äh … außer Landes geschafft. Als du …
- Ne. Ich hätte … Ich weiß, wie teuer der ist. Und dass sich das gar keiner oder nur wenige leisten können.
- Ja.
- Ich weiß es. Aber trotzdem ist es für mich … Ja … Entartete Kunst!
- Ja.
- Eben. Nicht?
- Ja ich finde aber … Ich find's spannend, dass …
- Lustig und kreativ, aber nicht schön
- Na gut. Man kann es als lustig empfinden.
- Ja.
- Oder interessant. Oder kreativ.
- Ja.
- Ja?
- Okay.
- Aber … äh … Nicht als schön.
- Okay.
- Also lustig, kreativ, … äh … Was weiß ich. In der Richtung.
- Mhm.
- Aber … äh … nicht … Nicht schön. Das ist aber nicht hässlich!
- Okay. Aber … Aber kannst du dir denn auch vorstellen, dass so ein Bildnis einer Frau … äh … ähm … etwas ausdrücken sollte, wie bei van Gogh Vincent van Gogh ? Dass er … Dass er … Dass er diese Wellen und diese Striche genommen hat. Oder bei dem Schrei. Wo der das auch in dieser Wellenform …
- Na, der hat sich bestimmt irgendwas vorgestellt. Der Picasso … Aber … Man kommt nicht so richtig dahinter.
- Mhm.
- Was er sich vorgestellt hat.
- Okay.
- Wir sehen … [Zeigt auf den Bildschirm.] … die ägyptische Malerei hier.
- Ja.
- Die ist von der Seite gemacht. Und da war ja auch diese … äh … äh … dieses Ding. Die wollten Füße zum Beispiel nicht von vorne zeigen. Weil man von vorne …
- Ja.
- … die Füße nicht so erkennt, wie seitlich.
- Ja.
- Wir erkennen hier ja richtig Füße.
- Ja genau.
- Das selbe ist mit dem …
- Gesicht.
- … Gesicht halt.
- Kopf.
- Du siehst die Nase richtig. Die Augen sind ja häufig nach vorne. Wie …
- Ja.
- … wir hier sehen.
- Ja der Körper ist von vorne.
- Genau. Und … Und … Und das Auge eben. Ne?
- Ja.
- Weil wir natürlich das Auge von vorne viel viel schneller sehen. Und so weiter.
- Ja.
- Und im Endeffekt genau das selbe hat doch Picasso hier gemacht. Er hat die Augen von vorne gemacht. Die Seite hat er von der … äh … äh … Die Nase hat er von der Seite gemacht, …
- [Betrachten das Bild "Portrait de Marie-Thérèse", Pablo Picasso, 1937, Öl auf Leinwand.] Portrait de Marie-Thérèse, Pablo Picasso, 1937, Öl auf Leinwand
- Ja aber nicht nur einerlei! Während … äh … an den ägyptischen Bildern nur einerlei zu sehen ist. Also das … Der seitliche Kopf.
- Ja.
- Und … äh … der frontale … äh …
- Brust. Genau.
- … Körper. Und während Picasso hat alles versucht.
- Aber er hat's ja auch aus mehreren Perspektiven gemacht. Ne? Also so wie bei den Ägyptern. Die haben sich ja auch nicht an eine Perspektive gehalten. Sondern haben immer die gemacht, die für die …
- Ja aber …
- … am ausdrucksstärksten war.
- Ja aber hier sind mehrere Varianten.
- Ja, hier hat er noch mehr reingemischt.
- Ja.
- Er hat ja die Ägypter nicht bloß …
- Ja.
- … ko… kopiert. Sondern er hat dann halt … ähm … äh … auch die beiden Augen … äh … schräger gemacht.
- Ach du meinst, der hat sich da … die Ägypter … als Vorbild …
- Ich denke, er hat die als Vorbild sich genommen. Was ich gesagt hatte. Dass die auch die afrikanischen …
- Das weiß ich aber nicht.
- … Masken … Doch doch. Die hatten zumindestens diese …
- Ja.
- … afrikanischen Masken und so. Als Vorbilder.
- Mhm.
- Die haben diese … Von Japan diese Sachen. Wo ich gesagt hatte. Äh … Die … Die haben davon mitbekommen, weil es gab so Kolonialgeschäfte. In Europa. Da waren diese … äh … äh … diese Zeichnungen als … als Verpackung vorhanden. Und die haben …
- Ja.
- … diese Verpackungen dann … diese Zeichnungen gesammelt. Und haben sich davon inspirieren lassen.
- Also falls du so 'ne japanische Abbildung hast, können wir …
- Ja.
- … uns die ja nachher mal an …
- Ja.
- … gucken. Nicht?
- Picasso ist für mich hässlich
- Ja also wie gesagt. Der Picasso ist für mich hässlich. [Lacht.] Und ich weiß, in was für ein Fettnäpfchen ich da trete.
- Also Picasso ist für dich hässlich. Aber diese ägyptische Kunst, die auch mit dieser Perspektive … mit den unterschiedlichen …
- Ja.
- … Perspektiven arbeiten, die ist für dich …
- Ja.
- … wiederum …
- Die ist [Sperren: anders]. Das ist eine andere Perspektive.
- Na das sind andere Perspektiven. Aber das ist ja auch nicht diese realistische, wie man …
- Nein.
- … eine Figur sehen würde.
- Nicht realistisch. Aber … Anders als der Picasso. Also das sind … Immerhin ist der Körper, der … ja … von vorne gezeigt wird. Während die Köpfe von der Seite und die Füße auch von der Seite …
- Mhm.
- … gezeigt werden …
- Mhm.
- Ist der Körper von vorne. Das ist das Charakteristische eigentlich von diesen ägyptischen …
- Na und die Augen. Die finde ich halt immer ziemlich krass.
- Ja.
- Wenn die so nach vorne stechen.
- Und … äh … bei Picasso … Ja? Die hat da wenigstens noch eine Brust an der richtigen Stelle. Und was weiß ich.
- Was heißt denn an der richtigen Stelle? Das stimmt ja eben gar nicht. Die Brust ist da, wo [Sperren: wir] sie am besten sehen können. Als … Wir können jetzt nicht 'ranzoomen. Aber …
- Ja.
- Die ist ja dort … Die ist ja im Profil sozusagen.
- Ja.
- Damit wir sie als Betrachter richtig erkennen können. Das heißt aber nicht, dass sie anatomisch an der korrekten Stelle ist.
- Ja. Aber fast, würde ich sagen. Während es bei Picasso gar nicht ist.
- Das stimmt. Da sind die total an der falschen Stelle. Wo …
- Das ist … Ja! Und auch die Fingernägel. Das ist alles … Also wie gesagt … Sehr unrealistisch. Und …
- Wir können später dann noch einmal darüber …
- Ja.
- … kurz reden.
- Ja. Das ist gut. Fritzchen. Gehen wir erst einmal.
- Ja.
- Wollen wir die anderen nicht so … Wenn ich hoch komme, sonst bleibe ich halt hier. [Lacht.] Uuuh!
- [Pause.]
- Ahhh!
Dienstag, 3. Januar 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link transkribiert zwischen 11:40 und 13:00 (dazwischen Wäsche aufgehangen) 42:00 - 55:00 = 13 min 1 min in 5 min transkribiert- Das sehe ich überhaupt nicht.
- Neunzehnhundertsiebzehn.
- Mhm.
- Unbekannter Künstler versus berühmter Künstler
- Der hat halt … Also … Was ich noch weiß, ist, dass er … ähm … ähm … Es ging um eine Ausstellung. Und um eine Einreichung. Damals.
- Mhm.
- Und er hat diese Arbeit halt eingereicht.
- Mhm.
- Er war selbst irgendwie Teil von der Kom… äh … Kom… äh … Kommission Kommission oder so. Und wollte aber nicht, dass diese Arbeit mit ihm in Verbindung gebracht wird. Und hat deshalb einen ganz anderen Namen genommen.
- Syn…
- Synonym.
- Mhm.
- So ein Künstlername.
- Mhm.
- Niemand wusste, dass es von ihm ist. Und es wurde dort abgelehnt. So.
- Mhm.
- Und er hat irgendwie glaube ich auch damit gearbeitet … Was ist, wenn da jemand, … äh … den niemand kennt, sozusagen, so ein Pissoir Marcel Duchamp ein…
- Ja.
- … äh … einreicht. Ist das dann Kunst? Und wenn's ein Bekannter gemacht hätte: Vielleicht wäre es dann mehr akzeptiert worden. Oder so.
- Kunst im weitesten Sinne
- Also ich meine, Kunst … als Kunst kann man es im weitesten Sinne vielleicht … äh … begreifen.
- Was heißt Kunst im weitesten Sinne?
- Na ja. Da kann man ja alles nehmen. Nachttöpfe oder … Oder Pissoire! Oder …
- Wurde auch schon gemacht.
- Oder … Oder was … Was weiß ich. [Räuspert sich.] Wenn die dann so dargestellt werden. Aber … äh… Ich empfinde nichts Schönes dabei.
- Das passiert ja aber häufig. Ne? Heute wird ja alles … kann alles prinzipiell Kunst sein.
- [Räuspert sich.] Gut. Mhm.
- Also ich … Also das ist ja mein Problem. Zum Beispiel … Dass, wenn ich etwas … ähm … auf den Tisch stelle …
- Ja.
- Und ich bin Kunststudent Kommilitone . Sagen wir mal, ich bin Künstler. Ich tue etwas auf den Tisch.
- Ja.
- Dann wird es prinzipiell schon einmal eher als Kunst wahrgenommen, dass ich was auf den Tisch stelle und was ich da …
- Mhm.
- … raufstelle, als wenn's … als wenn du das zum Beispiel machst.
- Ja.
- Äh … Und ich kann mich dann gar nicht dav… davon befreien. Dass es keine Kunst sei! Weil, wenn … Sobald du Künstler bist, …
- Mhm.
- … wird das, was du machst, irgendwie mit zu deinem künstlerischen Schaffen dazu gezählt.
- Also, wenn du dir einen Blumenstrauß auf den Tisch stellst, dann ist schon die Vase mit Blumenstrauß Kunst.
- Das könnte eine Kunstper…performance Performance sein. Dieser Moment Moment dieses …
- Ja.
- … Hinstellens könnte man bei mir als Performance sehen. Wenn du es machst, ist es vielleicht, weil du eine schöne Vase auf dem Tisch haben willst, mit … mit …
- Ja. Also mit Vasen und Blumen ist das noch anders. Aber nicht hier mit … Klos.
- Klos.
- [Lacht.] [Räuspert sich.]
- Also das ist jetzt ein Extrembeispiel. So. Aber es gibt ja viele, die heute …
- [Lacht.]
- … Sachen aus dem Alltag nehmen. Tische, Stühle und so weiter. Und die kommen halt in den Kunstraum.
- Mhm.
- Abfalleimer im Klassenraum
- Ich hab' halt noch dieses eine Beispiel, dass ein Kommilitone von mir halt ein … äh … äh … ähm … einen Abfalleimer in die Ausstellung reingebracht hatte, wo …
- Ja.
- … wo … äh … wo er Papier reingeknüllt hatte.
- Ja.
- Und … ähm … Und das wurde dann des nachts von … von der Putzkolonne ge…
- [Lacht laut.]
- …leert. Und eine neue … ähm … eine neue Plastiktüte rüber…
- Ja. Ja.
- …gestülpt. So.
- Ja. So wie er hier … [Zeigt auf einen Mülleimer.]
- Genau.
- … steht.
- Genau so schaute der im Endeffekt aus.
- Ja.
- Also die Putzkolonne hat es nicht als Kunst wahrgenommen.
- Ja.
- Sondern als Mülleimer, der voll war.
- Ja. Das kann ich verstehen!
- Das kann ich auch … äh … auch …
- [Lacht.]
- … verstehen. Aber halt …
- Oder nachvollziehen.
- Genau. Aber im Kunst… also im Kunstsystem, wenn es das abgeschlossene System ist, könnte das eben prinzipiell Kunst sein. Man muss es dann bloß erklären …
- Mhm.
- … [Sperren: können]. Warum das Kunst ist.
- Ja. Gut. Ist für mich dann keine mehr.
- Ja.
- Da bin ich sehr altmodisch. Wahrscheinlich.
- Aber was heißt, es ist für dich keine mehr? Wie machst du das aus? Also warum … Warum ist das … kann das … keine mehr sein?
- Na ja. Also ich muss was … was Angenehmes empfinden. Oder … Ne. Ne. Muss nicht immer …
- Vorhin hast du ja gesagt, es muss nicht …
- Ich muss etwas empfinden können
- Es muss nicht immer angenehm sein. Nein. Also ich muss aber etwas bei empfinden. Und … Und bei Pissoires empfinde ich also wirklich nichts.
- Na du bist kein Mann!
- [Lacht.] Ja! Genau.
- Okay.
- Gut. Das könnte ich sicherlich manchmal gebrauchen. Oder wenn ich ein Mann wäre. Aber … [Räuspert sich.]
- Es ist ja immerhin ein Gegenstand aus dem Alltag. Ne?
- Ja.
- Also nicht so abstrakt, wie bei Mondrian Piet Mondrian . Wo du nur noch irgendeine …
- Ja.
- … äh … Komposition hattest. Womit ich …
- Ja.
- … auch nichts mehr mir bildlich vorstellen …
- Ja.
- … kann.
- Mhm.
- Aber hier kann ich mir noch etwas aus dem …
- Gut. Man kann sich was …
- … Alltag vorstellen.
- Ja. Gut.
- Aber klar. Es ist halt jetze nicht irgendwie, dass …
- Ja.
- … es in einem etwas bewegt. Oder … Bei mir nicht.
- Also ich würde mich im Museum nicht vor ein Pissoir stellen.
- Okay.
- [Lacht laut.]
- Das stand da aber.
- [Lacht immer noch.]
- Es stand da aber.
- [Räuspert sich.] Auch wenn ich ein Mann wäre, würde ich das nicht tun. [Lacht.]
- Ich wollte noch einmal ganz kurz hier gucken. [Schaut in seine Notizen.]
- Oma. Steht …
- Genau.
- … da.
- Omas Kunsterfahrung
- Nein. Ich wollte dich noch fragen, äh, wo du in deinem Leben mit Kunst in Berührung ge… äh … gekommen bist. Wir reden ja gerade über … Nee! Jetzt nicht durchlesen! Wir reden ja über Arbeiten, die wir jetze durchgehen. Gerade.
- Ja.
- Aber was ist denn deine … Hast du das auf Reisen in Ägypten oder so … Was … Was hast du da gesehen. Und …
- Na ja. Also früher hab' ich schon mal … ja … Museen besucht. Das … Und ja. Und auf meinen Reisen, wenn ich jetzt an Griechenland Griechen denke, diese fantastischen Plastiken. Äh … ja. Das waren aber keine …
- [Tippt etwas ein.]
- … Gemälde. Sondern eben diese wunderschönen Körper. Die da geformt sind.
- Loakoon-Gruppe
- Laokoon Laokoongruppe . Hast du die …
- Ja. die Laokoon-Gruppe.
- Die haben wir hier zum Beispiel.
- [Betrachten eine Marmorkopie der Laokoon-Gruppe.] Marmorkopie der Laokoon-Gruppe, Vatikanische Museen
- Ja.
- Die hab' ich als Gipsabguss gesehen bloß.
- Ja. Ich auch. Wahrscheinlich. Und …
- Aber der … da … da … da … da steht ja der Abguss vom Original in Rom Römer . Ne? Und von dem haben die anderen die Abgüsse dann …
- Ja.
- … gemacht.
- Ich hab' einen in Odessa gesehen. Da gibt es ja eine Nachbildung.
- Wo ist Odessa? In Griechenland?
- Nee, das ist in Russland. Am Schwarzen …
- Okay.
- … Meer.
- Aber das wird dann… Aber das wird dann …
- Also am westlichen Schwarzen …
- Ja.
- … Meer.
- Okay.
- Hab' ich das gesehen. Ich weiß nicht. Ich glaube noch in irgendeiner Ausstellung. Oder was weiß ich.
- Mhm.
- Oder so.
- Na der wurde ja ziemlich häufig ab… abge…
- Ja.
- … abgegossen. Also …
- Ja.
- … kopiert.
- Also das ist für mich, ja, einfach harmonisch! Und schön.
- Und ist auch ne Geschichte, ne?
- Dresdner Knabe
- Es muss auch … Es muss auch nicht die … die Gruppe nur sein. Auch die … Was weiß ich … Wenn du ein Apollon Apollon oder irgendwas da hast. Diese schönen Körper, die die Griechen eben …
- Ja.
- … da dargestellt haben. Oder die Athena. Oder … Oder so. [Räuspert sich.]
- [Pause.]
- [Tippgeräusche.]
- Da können wir auch mal gucken. Ich glaube, der ist aus der Zeit.
- Da ist er doch schon.
- [Betrachten die Skulptur "Dresdner Knabe", römische Kopie nach Bronzewerk des Polyklet oder seiner Schule, gegen 430 v. Chr.] Dresdner Knabe, römische Kopie nach Bronzewerk des Polyklet oder seiner Schule, gegen 430 v. Chr.
- Dresdner Knabe. Römische Kopie der frühen Kaiserzeit. Nach einem Bronzewerk des Polykled. Oder seiner Schule gegen 400 v. Chr.
- Ja das ist … könnte aber der Apoll sein. Nicht? Oder?
- Ich gucke noch einmal nach. Ja. Na hier wird's bloß als Knabe bezeichnet. So.
- Ach so. Mhm.
- [Tippgeräusche.]
- Na ja gut. Sowas Ähnliches gibt's dann auch. Aber das … Das hat mir sehr gefallen. Das …
- Also …
- … war in Griechenland. In Ägypten … Das kann man gar nicht mit Europa dann … äh … wieder vergleichen. Die haben eine ganz andere … äh … Kunst…
- [Tippgeräusche.]
- …vorstellung. Oder Auffassung. Aber auch eigentlich zum Teil sehr schön.
- Skulpturen: Wirklichkeit oder Harmonie
- Jetzt ist es aber interessant.
- Ja.
- Weil jetze haben wir uns ja griechische Skulpturen angeguckt.
- Ja.
- Und die sind ja … natur… äh … naturalistisch. Würde ich jetzt mal sagen.
- Ja.
- So. So. Obwohl es ja noch nicht einmal stimmt. Ich weiß inzwischen, dass die Proportionsverhältnisse …
- Ja.
- … von Zeit zu Zeit immer wieder unterschiedlich waren.
- Ja.
- Da ging's also nicht darum, wirklich die Wirklichkeit …
- Ja.
- … so darzustellen. Sondern halt ein harmonisches …
- Ja.
- … Verhältnis zu finden. Egal …
- Na ja. Aber die haben schon … anatomisch da nachgebildet. Also ich meine die Arme, die sie jetzt abgeschlagen haben, die müssen bis zum Untersch… bis zum Oberschenkel …
- Ja.
- … so drei viertel Oberschenkel reichen. Die existieren hier aber nicht mehr. Also das ist schon eigentlich … Auch der Brustkorb. Das ist …
- Es sieht für uns…
- … anatomisch sehr … Ja! … Reell.
- Ja.
- Würde ich sagen. Für mich eben.
- Ja.
- [Räuspert sich.]
- [Tippgeräusche.]
- Aber da können wir uns noch einmal die Laokoon-Gruppe anschauen.
- Ja.
- Denn da bin ich mir jetzt zum Beispiel nicht mehr so ganz sicher, ob sie so … ähm … ob man sich so pos… hinstellen kann.
- Na ja. Das weiß ich auch nicht.
- Ja.
- Das kann ich auch nicht sagen.
- Na ja aber das ist dann halt die Frage.
- Ja.
- Wollten die die Reali… also das realistisch darstellen, …
- Mhm.
- … oder … oder vielleicht doch eben so, dass es für uns so aussieht als ob … Aber eigentlich ist es gar nicht machbar.
- Also das soll ja der Vater mit seinen Söhnen sein … äh … Ja, die kämpfen da um ihr Leben. Die Schlange bringt sie wohl alle um. Dann.
- Mhm.
- Nicht?
- Weil er irgendwie … ähm … ähm … War das Troja?
- Ist bestraft …
- Weil er die warnen wollte. Na der wollte die warnen. Äh … äh … Dass sie mit dem …
- Ach so.
- … Trojanischen Pferd da gleich reinkommen und das wollte aber die eine Göttin nicht. Irgendwie. Und die hat dann halt die Schlange da geschickt und die sollte ihn dann … ähm … als …
- Ach so.
- … als … Was ist er? Kein Prophet. Sondern … ähm …
- Wie …
- Na er war ein … ähm …
- Also die Trojaner wollte er warnen?
- Genau.
- Vor was?
- Na vor dem Trojanischen Pferd.
- [Pause.]
- Ach so.
- Was so …
- Ach so. Ja. Da waren dann ja die Griechen … äh … drinne. In diesem Holzpferd.
- Genau. Genau. Und … äh … das wollte die eine Göttin halt … äh … verhindern.
- Die Athene.
- Ich denke mal. Ja.
- Mhm.
- Und deshalb hat … äh … hat sie ihn halt und seine Söhne dann töten lassen. So. Das ist halt diese … diese …
- Ja.
- … Szene jetzt. Die winden sich halt noch so …
- Ja.
- Und versuchen dem Tod Sterben zu …
- Ja.
- … entkommen.
- Ja. Also ich meine, die … die Söhne sind vielleicht auch zu erwachsen dargestellt. Wenn man das will. Aber insgesamt ist das also … Ja! … Eine schöne … Für [Sperren: mich] eine schöne Komposition.
- Was mir gerade auffällt … Es ist harmonisch. Es ist schön.
- Ja.
- Aber …
- Aber?
- Größenverhältnisse bei Laokoon-Gruppe
- Sind die Söhne nicht viel zu klein?
- [Pause.]
- Im Verhältnis zu dem … äh … zu dem Vater? Der ist ja fast doppelt so groß.
- Äh … Ja. Also die die Proportionen von den Kindern … Die stimmen nicht.
- Ja. Aber es sieht halt im gesamten …
- Ja.
- … eben gut aus. Oder?
- Sieht gut aus.
- Aber das meine ich eben.
- [Unverständlich, 51:55.]
- Es geht vielleicht gar nicht darum, drei Personen in … äh …
- Ja.
- … in der selben Größe darzustellen. Wie sie eigentlich wären. Sondern halt in eine Spannung aufzu…
- Ja gut.
- … aufzubauen.
- Die Kinder könnten schon ein bisschen kleiner sein. Aber … Da hast du recht. Die Kinderköpfe sind [Sperren: fast] genauso groß wie von Erwachsenen. Die Körper sind eben anders …
- Ja.
- … proportioniert. Dann eben. Nicht?
- [Pause.]
- Also hier … Das war doch bei dieser christlichen Kunst … äh … immer so. Dass… dass … dass Personen, die wichtiger waren, größer dargestellt wur…
- J…
- …den.
- …a.
- Als andere.
- Ja. Könnte sein.
- So könnte ich mir das hier jetzt auch vorstellen.
- Ja.
- Weil er hat ja im Endeffekt die …
- Ja.
- Er war die Hauptperson in diesem Spiel.
- Mhm.
- Und die Söhne waren halt noch dabei. Und der Blick sollte aber auf ihn am Ende …
- Mhm.
- … gehen. So.
- Ja.
- Als … Als …
- Aber wir waren gerade bei der ägyptischen Kunst.
- Ja.
- Wir haben jetze Beispiele, die halt nat… natürlich aussehen. Was ja deine …
- Ja. Ja.
- Was vorhin deine erste Antwort war.
- [Unterbricht.] Das ist Griechisch. Von wem ist die eigentlich gemacht?
- Muss ich mal gucken. Ich glaube, da gibt's keinen Künstler. Direkt. Sondern …
- Laokoon-Gruppe.
- Warte mal. Nee, nee, warte mal. Ich gucke.
- Von Plinius Plinius der Ältere dem Älteren …
- Ne.
- … besonders gelobt.
- Genau. Warte mal ganz kurz.
- [Pause.]
- Hier.
- [Murmelt. Unverständlich, 53:00.]
- Ne. Wiedergefunden. Also ich glaube, der … Die … Die haben da gar keinen …
- Es existiert keiner..
- … Künstler. Ne. Das Original gibt's eh nicht mehr.
- Ach so.
- In … In Rom steht nur noch der … äh … Abguss vom Original.
- Ja.
- So. Und von dem Abguss haben die … sind diese ganzen …
- Überall … Ja.
- … Abgüsse. Oder es ist kein Abguss. Es ist eine Marmor-Kopie. Glaube ich. Ist das da.
- Ja. Gut.
- Also da gibt's jetzt hier gar keinen … gar keinen … ähm …
- Im Auftrag.
- Ja.
- Ja. Nee, gut. Dann muss ich's auch nicht wissen.
- Na ich gucke trotzdem noch einmal nach. Das interessiert mich.
- Also ich … Das vergesse ich dann ja eh. [Lacht.]
- Ägyptische Kunst
- [Am Bildschirm erscheint wieder das Pissoir.]
- Jetze vom …
- Das blöde … [Lacht laut.]
- … Pissoir weg und von dem auch weggesehen. Aber von dem. So. Du hattest … Wir hatten jetzt die griechischen …
- Ja.
- [Am Bildschirm erscheint ein naturalistisches Bild.]
- … Statuen. Wir haben jetzt diese Abbilder. Und das ist halt etwas, was wir wiedererkennen.
- Ja.
- Was aus der Natur kopiert sein könnte.
- Ja.
- Und was dann auf dem Bild oder als Statue halt wieder …
- Ja. Ja.
- … gegeben wird.
- Und das ist in der ägyptischen Kunst ganz anders.
- Ganz anders. Aber trotzdem hattest du mir vorhin so das Gefühl gegeben, als wäre die ägyptische Kunst eben doch für dich etwas …
- Ja.
- … [Sperren: Schönes]. Feines. Was du jetzt ja aber sozusagen dem … äh … dem van Gogh Vincent van Gogh , der ja auch abstrakter gewesen ist, …
- Ja.
- … ein bisschen abgesprochen hattest. Dass du das nicht schön …
- Ja.
- … findest. Aber … Wir gucken uns jetzt mal hier … und du kannst derweilen reden.
- So ganz … krass … mit nicht schön …
- [Tippgeräusche.]
- Was … ähm … Wie heißt denn der eine große … äh … ähm … Pha…
- Ramses Ramses .
- Ramses.
- Ramses der Zweite.
- [Tippgeräusche.]
- [Pause.]
- Malerei gucken wir uns vielleicht mal an. Ne? Das ist ein Bild.
- [Tippgeräusche.]
- Na das ist jetze …
- Ramses der Zweite. Ja. Der ist ja mumifiziert. Und auch Tuta… an…
- Den meine ich.
- …amon.
- Wie schreibt man den?
- Tut… Tutenschamon.
- …schamon-Grab. Okay.
- Das war aber … ja … ein Kindpharao. Der war nur achtzehn Jahre. Und …
- Das ist diese Büste Büste von … Aber … äh… Ich mag …
- Der ist eigentlich …
- … die Abbildungen eigentlich eher.
- … der ist eigentlich nur bekannt geworden durch sein Grab.
- Ja.
- Das eben noch nicht ausgeraubt war. Während alle anderen Gräber von diesen Mumien ja ausgeraubt waren.
- Dann nehmen wir einfach mal das Erste hier. Als Beispiel.
- [Betrachten ein Bild aus der Grabkammer der Nefertari.] Grabkammer der Nefertari, Gattin des Ramses II., Szene: Der Gott Gott Re-Harakleti und Amentit, die Göttin des Okzidents, um 1298 - 1235 v. Chr.
- [Räuspert sich.]
- Grabkammer der Nefertari
- Maler der Grabkammer der Nefertari: Grabkammer der Nefer…
- Nefertari.
- …tari.
- Ja.
- Gattin des Ramses des Zweiten. Szene Der Gott Sowieso …
- Die Göttin …
- … und die Göttin und so weiter.
- Ja.
- Ich speichere es mir jetzt erst einmal. Und wir gucken uns das mal an.
- [Tippgeräusche.]
- So.
- Ja.
- Warum ist das für dich … Was du eben gesagt hattest. Ähm. Schön. Ägyptische Kunst allgemein.
- Schön, auch wenn anders als europäische Kunst
- Mhm. Ist die schön?
- Findest du es schön? Oder …
- [Pause.]
- Na ja. Äh … Die ist mit der europäischen Kunst überhaupt nicht zu vergleichen. Die haben ja eine andere … eine ganz andere Darstellungs- und Malweise. Da sieht man die Gestalten eigentlich nur seitlich.
- Frauen werden immer etwas kleiner dargestellt. Als die Männer.
- Das war wie bei der …
- Ja.
- … christlichen. Wo ich gesagt hatte …
- Ja.
- Wobei. Hier ist die glaube ich gleich groß. Ne? Das war auch bei der einen Frau von … äh … von dem einen …
- Ja.
- … Pharao. Die auch immer gleich groß … äh … gezeigt wurde. Irgendwie. Ich weiß jetzt nicht genau.
- Ach. Von dem Amun. Von dem …
- Irgendwas mit Sonne war das. Glaube ich.
- Ja. Ja, der … Der Sonnenanbeter.
- Da gibt's in Berlin so eine … ähm …
- Ach. Mensch. Wie heißt der. Amun …
- Ich hab's im Buch gerade noch …
- Ja.
- … gelesen. Vorhin. Ich weiß gerade auch nicht. Ja.
- Ja. Na ja. Bloß … ähm … Der ist ja auch nicht als Mensch dargestellt, sondern als ein … ein Gott. Dieser Viervogel…
- Mhm.
- …gott. Weiß ich jetzt nicht. Welcher das war. Und dann hat der noch … Ja … Ein Sonnen… Sonnenring mit einer Schlange oder was …
- [Sperren: Ja hier]! Das ist ja eine Schlange. Ne?
- Ja. Also ich weiß aber nicht, welchem Gott der nachgebildet ist.
- Mhm.
- Das müsste aber in der Beschreibung bestimmt stehen.
- Gucken wir mal eben. Das war … hier oben. Der Gott Re-Harakleti und Amentit, die Göttin … ne. Also das …
- [Leise:] Der Ochsi…
- Das ist aber nicht der Sonnengott. Ne?
- Mhm. Ne. Wie heißt denn der Pharao. Der ganz junge Pharao, der plötzlich eine … die monotheistische Weltreligion da kreiert hat. Ach. Ähm. Wie… Wie heißt die ägyptische … äh … Königin, die …
- [Tippgeräusche.]
- … die immer als schöne Nofretete Nofretete dargestellt wird. Das war die Frau von dem. Ah… Aman… Am… Der hat sich dann umbenannt.
- Ich gucke das mal nach. Das ist … Das sind jetzt ja bloß so Wissens… … äh … …details.
- Nofretete, nicht so schön wie dargestellt
- Na ja, aber wenn du Nofretete nachguckst, diese …
- Okay.
- … schönste Frau. Wo man überall in jedem Museum diese Büste sieht. Die aber in Wirklichkeit gar nicht so schön gewesen sein soll. Wie … Wie sie immer hier beschrieben wird.
- Ja, die ist in Berlin gewesen jetze.
- [Betrachten ein Abbild der Büste der Nofretete.] Büste der Nofretete, Berlin, Ägyptisches Museum
- Ja. Ja. Und der Mann. Wie heißt der? Amum… Ach. [Sperren: Mensch]. Bin ich blöd.
- [Tippgeräusche.]
- Mann.
- [Lacht.]
- Ehemann.
- [Sperren: Echnaton Echnaton ].
- [Sperren: Echnaton]. Ach. Ja.
- Okay. Da gucken wir mal nach …
- Ja.
- Echnaton.
- Und der war an sich … Der wurde immer sehr hässlich dargestellt. Mit diesem großen Mund und so. Ja also, man kann die nicht vergleichen. Die ägyptische …
- Das meine ich …
- Ja.
- … hier. Ich mache das mal groß.
- Vergl…
- Das. Das meinte ich eigentlich. Da.
- [Betrachten ein Abbild von einem Relief, auf dem Echnaton, Nofretete und drei ihrer Kinder dargestellt sind.] Hausaltar, um 1345 v. Chr.
- Vergleichen mit der Europäischen Kunst.
- Und das …
- Und da spricht die ägyptische Kunst einen doch irgendwie an.
- So. Das hatte ich gesehen. In Berlin halt hier.
- Und ich … Das hab' ich … hab' ich das nicht an der Wand hängen? Bei mir zu Hause? Die Beiden? Ne. Das ist etwas anders.
- Ägyptische Kunst und van Gogh
- Interessant ist jetzt bei dem … Das ist ja gar nicht dieses ägyptische, was wir gerade gesehen hatten. Was so seitlich und ganz streng ist und so, ne?
- Mhm.
- Sondern hier sind ja schon so … so rundere Formen drinne. Ne?
- Ja.
- Das ist zwar noch seitlich.
- Ja. Und die Kinder werden eben immer so unproportioniert und klein dargestellt.
- Mhm.
- Ja.
- Aber warum würdest du denn sagen, dass das jetze für dich … äh … noch Kunst ist und wenn's jetzt aber nen … äh … nen van Gogh ein bissle schräg malt so, dann ist es für dich halt nicht mehr nachvollziehbar.
- Na gar nicht mehr nachvollziehbar … äh … kann ich nicht sagen. Aber … Ja. Ich weiß es nicht. Es gefällt mir einfach nicht. Es ist … Es fehlt die richtige Harmonie. Die ist ja hier auch nicht. Das ist ja hier ganz anders.
- Aber was … Was ist denn nun das hier. Wo du sagst, … ähm … das ist für dich trotzdem schö… sympathisch … Wie nennt man das.
- Hast du ein farbliches?
- Von dem jetzt?
- Na ja. So …
- Vom ägyptischen?
- Ja. Denn das gefällt mir grad auch nicht so. [Lacht.]
- Das gefiel mir.
- [Tippgeräusche.]
- Aber ich hab' jetzt nicht von dem glaube ich jetzt etwas. Wenn ich danach jetzt suche, sehen wir halt diese Bilder, die wir alle …
- Ja.
- … kennen.
- Und die Nofretete? Die hast du aber dann mal. Nicht?
- [Tippgeräusche.]
- Ich weiß nicht. Kam die in Bildern vor?
- Ja. Jetzt kommt sie schon. Ja.
- Na ja. Das ist aber immer diese Büste, die dargestellt wird.
- Ja. Das ist das Bekannte eben.
- Ja.
- Ja. Und so schön … Und so schön soll sie in Wirklichkeit eben gar nicht gewesen sein! Wie sie da immer dargestellt wird. Und beschrieben wird. Als die schönste Frau.
- Das sollen Landvermesser sein. Stand da gerade.
- Aha.
- Ich gucke da noch einmal nach, was das genau ist. Das wäre jetze so ein Bild, was du eigentlich meinst, ne? Also so ein ägyptisches?
- Ja.
- Oder was ja auch bloß ganz zeilenartig ist. Wo ganz viele solcher …
- Ja. Vielleicht übernimmt man da auch einfach … ähm … ja … Urteile oder Empfindungen von anderen. Aber … ähm …
- Na komischer Weise zählst du das ja sozusagen, ich denke mal, mit zur schönen Kunst. Oder so. Weil es so alt ist schon. Und sozusagen …
- Ja wahrscheinlich.
- … schon in die Geschichte eingegangen ist. Oder?
- Ja wahrscheinlich. Weil man von Ägypten gar nichts anderes erwartet. Also wenn ich jetzt nur europäische Maler hätte …
- Ja.
- Die würde ich anders vergleichen, als wenn so ein ägyptisches Bild dazwischen ist. Wo auch die Diener und alles dann immer klein und die … die Kinder zu klein dargestellt …
- Mhm.
- Elke betritt das Zimmer
- [Es klopft an der Tür.]
- … werden. Das ist total unrealistisch, ne? [Laut:] Herein! Hallo?
- Hallo? Essen ist…
- Ach Hallo.
- … fertig.
- Ja. [Lacht.] Elke.
- Ihr interviewt gerade?
- Ja.
- Ja. Ja. Also ich wünsche ein frohes Fest.
- Ja ich dir auch. Frohe Weihnachten. Ne?
- Ja. [Lacht.]
- Ich wollte sagen, das Essen ist angerichtet.
- Ach so.
- Es ist angerichtet. Hallo Friedrich.
- Ja ist gut.
- Frohe Weihnachten, ja? [Lacht.]
- Dann unterbrechen wir.
- Wir nehmen gerade auf.
- Oh Gott.
- [Lacht.]
- Das ist mir peinlich. Na ja gut. Also …
- Wir kommen dann, nich'? Wir unterbrechen. Für Essen tuen wir [Sperren: alles]. [Lacht.]
- Tür zumachen?
- Wie?
- Soll ich Tür zumachen?
- Öh. Ich denke, dass wir ruhig dann auch rüber gehen. Dann. Nicht? Wir können ja nachher noch einmal.
- Ja aber noch fünf Minuten.
- Ja. Na okay. Ja.
Montag, 2. Januar 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Also ich denke, wir müssen uns das jetzt nicht direkt durchlesen.
- Ja.
- Zu ihrer Zeit nicht anerkannt
- Aber … Aber was …
- [Unterbricht.]
- … ich gehört habe, ist, bei van Gogh Vincent van Gogh und so, dass das halt Maler damals waren, die schon darum kämpfen mussten, anerkannt zu werden.
- Ja.
- Also er ist ja glaube ich zu seiner Zeit gar nicht anerkannt …
- Ja.
- … gewesen. Er hatte einen Bruder, der ihn finanziert hatte. Und der war dann irgendwie …
- Ja. Mhm.
- Lebte zurückgezogen. Erst nachdem er gestorben war, haben …
- Ja. Mhm.
- … dann irgendwie die Menschen plötzlich alle erkannt, was … was sein Werk für die Kunst …
- Ja.
- … so bedeutet.
- Gut. Also er ist zu seiner Zeit nicht anerkannt worden.
- Genau.
- Ja.
- Ähm … Ich lese gerade auch ein Buch.
- Mhm.
- Französischer Salon
- Da geht's um den französischen Salon. Ähm … Den offiziellen. Und zwar, wo Werke gezeigt wurden, die auch … äh … ähm … von der Öffentlichkeit … ähm …
- [Hustet.]
- … getragen wurden. Da waren halt natur… Vor allem naturalistische Bilder. Porträts. Und so weiter …
- Mhm.
- … dargestellt. Und dann soll es damals noch diesen … diesen … äh … äh … ähm … den Salon der Abgelehnten gegeben haben.
- Mhm.
- Und da waren zum Beispiel eben solche Werke von …
- Ja.
- Leuten, die damals in der Öffentlichkeit …
- Also so wie ich es …
- … noch ausgelacht wurden.
- Wie ich es heute noch empfinde.
- Genau.
- So sind sie zu ihrer Leb… zu ihren Lebzeiten empfunden …
- Genau.
- … worden.
- Ich hab' da auch … äh … äh … Aussprüche …
- Mhm.
- … äh … rausgeschrieben, wie die in der Presse halt auseinander gerissen wurden.
- Ja.
- Also … Also wie die sich darüber lustig gemacht haben, wie die gemalt haben.
- Ja.
- Was für Themen und … äh … Also die haben es damals eben auch nicht verstehen wollen.
- Mhm. Ja.
- So. Und das war halt ne Minderheit, die das sozusagen für sich, glaube ich, als …
- Mhm.
- Neue Wege in der Kunst
- … als … ähm… also als Ziel irgendwie hatte. Die vorhatten die Malerei zu verändern. Und das war mit ihrer eigenen Sicht dann. Also das war damals eben auch schon ein Pro… Problem. Was …
- Ja. Also ist der auch zu seiner Zeit nicht anerkannt worden. Wie ich ihn jetzt empfinde. Obwohl ich nicht sagen kann, das ist nun durchweg hässlich. Oder … Oder ganz schlecht. Oder so. So empfinde ich es noch nicht.
- Mhm.
- Also etwas Toleranz ist dann wahrscheinlich schon dabei. Aber eben … Ja, nicht so richtig.
- Mhm.
- [Lacht.]
- Toleranz
- Aber kann die Toleranz auch daher rühren, dass du noch überhaupt etwas erkennst? Also du erkennst ja noch Landschaft. Ne?
- Ja. Das mag sein. Ich kann noch etwas damit anfangen.
- Genau.
- Ja. Da hast du Recht. Ja.
- Dann nehmen wir jetzt mal ein Bild, womit du vielleicht gar nichts mehr anfangen kannst.
- [Lacht.]
- [Tippgeräusche.]
- [Räuspert sich.]
- Piet Mondrian Piet Mondrian
- Wir müssen jetzt nicht gleich ein ganz Extremes nehmen. Sondern wir nehmen erst einmal von Piet Mondrian …
- [Hustet.]
- Nehmen wir einfach mal gleich das Erste. Es geht jetzt nicht darum, wer das ist. Ähm …
- Ja.
- Und warum er das gemacht hat.
- Mhm.
- Sondern bloß, was du siehst und …
- Was ich dabei empfinde. Eben.
- Ja. Genau. Genau. Kom… Das heißt "Komposition mit Rot, Gelb, Blau und Schwarz". Von 1920.
- Also Farbkompo…
- Genau.
- …sition.
- So. Der hat ganz viele solcher Bilder gemacht.
- Mhm.
- Was passiert gerade bei dir. Wenn du das siehst.
- Bild versus Farbkomposition
- Also das würde ich erst einmal nicht als ein Bild empfinden. Sondern … Ja! Eine Farbkomposition.
- Was ist für dich ein Bild?
- Ja … Wie eine Landschaft. Oder wie …
- Okay.
- … eine … äh … Bild … na … Menschendarstellungen. Oder die…
- Okay.
- …se Arbeitenden da … Was du da gezeigt hast.
- Mhm.
- Oder die … äh … Ährenleserinnen. Sowas ist für mich ein Bild. Und das ist … ja … kein Bild. Aber eine Farbkomposition. Wobei, ja, Orange, Gelb und Schwarz dominieren. Weiß … Weiß ist da noch dabei.
- Mhm.
- Da ist ein Ton drinne. Ja?
- Ich denke mal. So ein Grau.
- Ja. Bläulich. Also die Farben gefallen mir. [Räuspert sich.]
- Würdest du es als Design ansehen? Also als Wohndekoration? Weiß nicht. Wäre mir jetzt einge…
- Ne.
- …fallen.
- Ja. Man könnte es an die Wand machen. Oder … Oder … Oder was weiß ich. Als Tapete.
- Ja.
- Aber selbst das würde ich nicht als Tapete nehmen.
- Okay. Weil es ein bisschen zu extrem ist.
- Es ist … zu krass. Da wären die Farben zu krass wieder.
- Ja.
- Mondrian und Bettwäsche
- Aber ich hätte jetzt zum Beispiel diese … [Fasst Bettwäsche an.] Das sind ja auch sozusagen Muster.
- Ja.
- Auf dem … Auf dem Bett.
- Ja. Ja. [Räuspert sich.]
- Erke… Passiert da überhaupt irgendwas bei dir? Oder ist das jetzt einfach nur eine Farbkombination. Und das war's jetzt sozusagen. Wenn du es im Museum sehen würdest und …
- Also ich glaub', es passiert innerlich da nichts.
- Gar nichts.
- Oder …
- Na bei mir … Bei mir passiert auch nichts!
- [Lacht.]
- Anscheinend passiert da bei Leuten was. Und … ähm … ich kann's auch nicht ganz nachvollziehen.
- Mhm.
- Äh … Ich mein', ich hab' mich jetzt über ihn informiert schon. Und so. Und … Und … Aber es ist halt wieder nicht … Wenn man das Bild alleine sieht … So … Das ist … ähm …
- Blau und Gelb sind ja Ergänzungsfarben. Soviel weiß ich noch.
- Mhm. Da …
- kein Empfinden beim Betrachten
- Aber es passiert ja … Innerlich … äh … ist da kein Empfinden richtig da.
- Ja.
- Die Farben sind nicht unangenehm. Es ist eine schöne Farb…
- Mhm.
- …kom… …komposition. Aber nicht für eine Tapete. Oder für eine Tischdecke. Oder … Oder so.
- Mhm.
- Also … [Räuspert sich.] Eine Spielerei.
- Mhm.
- Oder weiß nicht, wie ich es nennen soll.
- Mhm.
- [Räuspert sich.]
- Spielerei
- Würdest du es auch als Spielerei ansehen, wenn … ähm … wenn du weißt, dass er das sein Leben lang zum Beispiel gemacht hat? Also … Oder was bezeichnest du als Spielerei. Was man eben mal macht und aus Jux? Oder …
- Also ein Leben lang kann man es ja nicht mehr als Spielerei ansehen. Tja. Da empfindet der Maler wahrscheinlich was. Oder …
- Er will was zeigen. Oder so.
- Ja. Was … Was … Was aber nicht bei jedem ankommt.
- Mhm. Na so ein … Diese Muster werden ja heute … äh … ähm … äh … sozusagen missbraucht, indem sie auf Tassen gedruckt werden.
- Ja.
- Was weiß ich. Weil's halt einfach schön ausschaut. Irgendwie. Und man sich das irgendwie gut hinstellen kann.
- Ja.
- Bauhaus Bauhaus
- So. Das ist glaube ich vom Bauhaus …
- Na ja.
- … mit den … ne? Mit den …
- Mit Bauhaus da hab' … bin ich auch so ein bisschen verquer eigentlich.
- Ja. Aber die haben ja eben mit diesen …
- Ja.
- … Farb… Farbkompositionen… Ne? Und …
- Mhm.
- … äh … Und … äh … Wie Farben miteinander spielen. Die Formen. Rechtecke. Äh … Kreise! Und so weiter.
- Ja.
- Das ist jetzt für dich also schon ein Extrembeispiel. Wo du sagen würdest, damit kannst du eigentlich nichts mehr anfangen. Und das wäre für dich jetzt …
- Also das passt. Ja. Ich denke … Ja. Es ist … nicht hässlich! Aber ich empfinde dabei ja eigentlich nichts. Also ich würde es nicht als Bild bezeichnen.
- Ja. Als Farbkomp…
- Für mich … ja … würde ich es nicht als Bild bezeichnen.
- Okay.
- [Räuspert sich.]
- Du hattest auch schon am Anfang das gesagt mit … Kunst ist für dich … ähm … das, wenn etwas auf eine Leinwand mit Farbe oder so … geführt wird.
- Ja.
- Nur mal ganz kurz. Das ist ja Leinwand. Höchstwahrscheinlich. Und Farbe.
- Ja. Das muss noch nicht einmal Farbe sein. Es genügt auch … Was weiß ich. Wie eine Bleistiftzeichnung. Grau. Ohne Farben.
- Ja.
- Das kann für mich auch schon schön sein.
- Okay. Also alle möglichen … äh … äh …
- Ja ich bin mit … Als ich Kind war, bin ich mit meinem Vater stundenlang durch Dresden gefahren. Nur durch Trümmer. Eine Trümmerlandschaft. Also wenn man die darstellt … Das ist … äh … ja nichts Schönes. Aber wenn man die auf eine Leinwand bringen könnte, könnte das sehr ansprechend sein. So ein Bild.
- Mhm.
- Gute Kunst heißt nicht unbedingt schön
- Also man kann auch Negatives darstellen.
- Okay.
- Und das kann einem was bedeuten.
- Okay. Also würdest du es dann nicht als hässlich sehen oder so.
- Ja.
- Sondern es ist … Es hat …
- Es ist auch realistisch.
- Es ist nicht schön. Aber es …
- Es ist realistisch. Es ist traurig. Eigentlich.
- Ja.
- So eine Landschaft zu sehen. Äh … So wie man jetzt Aleppo dargestellt hat. So sah Dresden eben aus. Nach den englischen oder amerikanischen Bombenangriffen eben.
- Mhm.
- [Räuspert sich.]
- Du warst jetzt trotzdem noch bei diesen künstlerischen Mitteln. Äh …
- Ja.
- Jetze nicht bloß Leinwand. Papier. Kohle. Stift.
- Ja.
- Äh … Alles Mögliche. Kann … Kannst du dir vorstellen, dass es auch … was [Sperren: ganz] anderes sein könnte. Was in der Kunst heute als Kunst angesehen wird. Und … ähm … Was gar nicht in deinem Weltbild …
- Ja, das müsste ich dann eben sehen. Ne?
- Okay. Ich …
- [Lacht.]
- Dann zeig' ich dir 'mal …
- Ja. Ja.
- … etwas.
- Das weiß ich. Theoretisch …
- Pissoir Marcel Duchamp von Duchamp
- Es ist auch schon sehr alt. Es war auch schon, bevor du über … Also …
- Pissoir? [Lacht.]
- Ja. Pissoir. Das hab' ich auch schon dem anderen gezeigt. Der hieß … Duschomp. Der Künstler. Es ist … Es ist …
- Ach so.
- … von …
- Tatsächlich. Ein Pissoir!
- [Lacht.]
- Genau. So und das hatte der aber schon Neunzehnhundertsiebzehn …
- Ja.
- … ähm … ausstellen [Sperren: wollen].
- Ja. Aha.
- Also es ist schon sehr sehr alt. Aber auf das berufen sich nach dem Zweiten Weltkrieg ganz viele Künstler. Oder die haben da wieder angeknüpft. Wo er das damals gemacht …
- Ja.
- … hat. Er war damals überhaupt nicht akzeptiert damit. Der hatte dann auch zwischenzeitlich, glaube ich, aufgehört. Und erst dann später halt damit wieder angefangen.
- Ja.
- Wo dann die Welt dann irgendwie bereit …
- Also …
- … dafür war.
- Also die … äh … Thematik ist … äh … also schon für mich einfach nicht schön. Es könnte interessant … könnte man vielleicht das Wort interessant benutzen. Aber es ist … keine schöne Thematik. Also ich muss nicht verschiedene Pissoirs mir angucken. Also das … Ja. Das wäre also nichts für mich.
- [Lacht.]
- Mhm. Kannst du dir vorstellen, warum er das ins Museum bringen wollte? Und es ist ja jetzt im Museum ausgestellt.
- Er wollte aus der Reihe wahrscheinlich tanzen. Mal ganz was anderes. Mal eine ganz andere Idee. Weil das so kaum einer macht. Und weil es wahrscheinlich kaum von jemanden als schön empfunden wird. Ich weiß es nicht.
- Na ich glaube …
- Und …
- Na ich hab's ja auch gesehen. Ich würde es auch nicht als schön empfinden. Aber es war halt … ähm … Ich kenne jetzt die Geschichte dazu. Sozusagen.
- Ja.
- Ähm … Ansonsten hätte ich es auch bloß als Pissoir gesehen, was …
- [Lacht.]
- … da irgendjemand hin getan hat und halt 'ne Unterschrift gegeben hat. Ne? Der hat anders unterschrieben. Der heißt ja gar nicht so hier. Äh … R … Matt.
Sonntag, 1. Januar 2016
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt , neuer Entwurf mögliche Hängung zwei Arbeiten im Erdgeschoss mit 3 mm dickem schwarzen Klebeband (anstatt Schnur) dann ohne Hängung Fotoabzüge umsetzen Link im Klassenraum zuvor ausprobieren Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Von Arnold Lyongrün. Die Quelle.
- [Betrachten das Bild "Die Quelle", Arnold Lyongrün, 1911, Öl auf Leinwand.] "Die Quelle", Arnold Lyongrün, 1911, Öl auf Leinwand
- Lyongrün kenne ich gar nicht.
- Ich kenn's auch nicht. Ich gucke dann einfach noch einmal nach, was das … So.
- Kannst du ein bisschen näher kommen?
- Das ist eigentlich ein schlechtes Bild. Von der Qualität her.
- Also … Das ist schon einmal nicht scharf dargestellt.
- Na das ist ja jetzt die Abbildung.
- Ja.
- [Pause.]
- Da muss ich passen, was das sein soll. Also das könnten … Wie … Pappeln sein. Und was … Was ist das? Wasser?
- Na das … Na ja. Das ist hier Wasser. Das ist ein …
- Man sieht die …
- … Wasserfall.
- Ach ja! die Spiegelung. Sieht man da.
- Genau. Das ist … die Landschaft halt und Pappeln.
- Ja, mit dieser Landschaft kann ich jetzt nichts …
- Ja, nee, dann …
- … anfangen.
- "Die Ährenleserinnen" und Harmonie
- … nehmen wir ein anderes Bild. Ne, wir nehmen mal ein anderes Bild. Das ist, finde ich jetzt, auch nicht so gut. So. Warte mal.
- [Tippgeräusche.]
- [Schluckt.]
- Da haben wir doch jetzt viele. Das können wir hier mal nehmen.
- Wie ist das mit den alten … Ach hier. Das hatte ich … Das hatten wir zu Hause.
- Ja, das kenne ich gerade auch.
- [Freut sich.]
- So mal gucken hier. Das ist genau …
- Die Ährenle…
- Die Ährenle…
- …serinnen.
- [Betrachten das Bild "Die Ährenleserinnen", Jean-François Millet Jean-François Millet , 1857, Öl auf Leinwand.] Die Ährenleserinnen, Jean-François Millet, 1857, Öl auf Leinwand
- …serinnen. Genau. Das war im Buch auch gerade drinne, was ich eigentlich …
- Ja und das …
- … mitbringen wollte.
- … hatten wir auch zu Hause mal eine ganze Zeit lang hängen.
- Ich gucke dann noch einmal nach, was …
- Ja.
- … das, woher das …
- Ich weiß jetzt nicht, von wem …
- Das ist … das ist egal. Es geht ja erst einmal darum, was du da …
- Ja. Ja. Also gut. Ich kenne das von früher. Das empfinde ich als … ja … sehr schön. Harmonisch. Man guckt in die Weite. Im Vordergrund drei Frauen, die arbeiten. Ein Dorf ist zu sehen. [Räuspert sich.] Und … Sind das hier Heuhaufen?
- Ja.
- Oder Bäume?
- Ne. Heuhaufen.
- Aja. Und hier ist dann ein Heuwagen. Ja, also das würde ich als…
- [Pause.]
- Als …
- Schön?
- Na ja …
- Harmonisch.
- Harmonisch empfinden. Auf jeden Fall.
- Aber denkst du auch, dass es in Realität so ausschaute? Oder nur auf dem Bild jetzt? Weil du vorhin davon sprachst, die Natur kopieren oder auf Leinwand …
- Ja.
- … bringen.
- Also ich meine, die haben die richtige Stellung. Wie die die Ähren lesen. Die schneiden sie ja nicht ab. Da ist der Mäher schon drüber gegangen und …
- Mhm.
- … die lesen die.
- Mhm.
- Und das glaube ich schon, dass die das der Natur abgesehen haben.
- Aber auch jetzt diese Stellung von den Personen, dass sie …
- Ja.
- …. so symmetrisch zur Seite … Und die so leicht bückend …
- Ja.
- … nach vorne.
- Ja. Das ist … finde ich realistisch. Die ist noch nicht ganz unten, hat aber ihre Schürze um, wo dann die Ähren eingesammelt werden. Und die sind eben gerade beim Bücken.
- Mhm.
- Also das empfinde ich schon als realistisch.
- Komposition in naturalistischer Malerei
- Mir fällt jetzt gerade bloß auf … Das sähe halt hier vielleicht komisch aus, wenn hier jetzt noch irgendwie ein Haus anfangen würde. Hier hinten.
- Ja.
- Und das aber zur Hälfte abgeschnitten wäre. Also wenn du jetzt ein Foto hier von gemacht hättest …
- Ja?
- … von der Situation. Wäre … äh … Wäre das hier vielleicht nicht ganz frei gewesen. Hier, am Anfang.
- Ja.
- Und hier wäre das nicht in den Bäumen verlaufen. Sondern die Häuser wären hier vielleicht noch an der Ecke gewesen. Ich kann mir aber vorstellen, dass der Maler das eben nicht harmonisch fand. Dass das Bild dann irgendwie so …
- Mhm.
- … zerrissen… so … cut … aussieht.
- Also du meinst …
- Und er wollte …
- … in der Wirklichkeit …
- … irgendwie …
- … noch mehr vielleicht drauf …
- Ich kann's mir vorstellen.
- … war. Er hat's gerafft.
- Ich kann's … Auch gerade, dass diese drei Personen so richtig schön …
- Ja.
- … im Zentrum sind.
- Ja.
- Und … Und ihr Blick ja von der rechten Seite in den Mittelpunkt geht. Und die ja sozusagen auch dort arbeiten, wo sie hinblicken.
- Ja. Ja. Also das … Das ist schon schön. Die … Die Arbeiterin [Räuspert sich.] oder Ährenleserinnen, die sind im Mittelpunkt. Und das andere ist Beiwerk. Aber angenehmes Beiwerk.
- Ja.
- Ergänzendes Beiwerk.
- Und wo hing das?
- Das hing bei uns immer. Das Bild habe ich ewig. Weiß nicht …
- Also in klein. Fotografie?
- … wo es abgeblieben ist. Ne. Das muss eine Fotografie gewesen sein.
- Ja. Und wer hatte das angeschafft?
- Meine Mutter. Oder so.
- Okay.
- Weiß nicht, wo das abgeblieben ist. [Räuspert sich.] Also das … Und wo hin gehört das? In den Realismus?
- Ja ja. Oder Naturalismus. Ich gucke dann noch einmal nach.
- Ja.
- Ich speichere mir das einfach ab und dann …
- Mhm.
- Sag' dir dann auch noch einmal, was das ist.
- Marke van Gogh Vincent van Gogh
- Ja. Ich meine, da sieht man schon den Unterschied. Also … äh …
- Zu van Gogh.
- Die Darstellung der … der Landschaft und … und die Frauen, die da arbeiten. Und hier ist das so ein … Abweichen von der Natur.
- Ich kann mir aber vorstellen, dass man im Nachhinein dieses Bild von van Gogh eher …
- Mhm.
- … einem van Gogh zusprechen kann.
- Ja.
- Wegen dem … Wegen der Technik. Wegen dem Stil, was er gemacht hat. Ne?
- Ja.
- Also dieses Bild, das kann für mich jetzt jeder x-beliebige Maler damals ge… gewesen sein.
- Wer ist es denn nun?
- Das weiß ich jetzt ja noch gar nicht mal. Ich gucke da noch einmal nach.
- Ja.
- Aber wir sehen es ja jetzt nicht an … an dem Gemälde. Ne?
- Nee. Also das würde ich nie für ein van Gogh halten eben.
- Ja aber … du könntest mir jetzt auch noch nicht einmal sagen, das könnte der und der sein. Weil so eine Abbildung, die … die ist ja sehr …
- Mhm.
- … sehr … ähm … schwammig. Also der Natur nachgebildet und …
- Ja, das könnte jeder gemacht haben.
- Genau! Na ja, jeder der's kann. Ne?
- Ja gut.
- Das muss man auch sagen. Aber das hat halt keinen …
- [Lacht.] [Sperren: Jeder], der ein Künstler ist.
- Genau. Aber das hat halt kein … keinen eigenen Stil.
- Ja.
- Eigener Charakter in Kunstwerk
- Also keinen eigenen Charakter, wo du sagen würdest, …
- Gut.
- … das würde ich dem zuschreiben.
- Ja.
- Und bei dem …
- Das muss es für mich aber auch nicht haben.
- … van Gogh …
- Bei einem Bild. Das muss …
- Ja.
- … keinen eigenen Charakter haben. Denke ich mal.
- Ja. Na das krasse ist ja aber, viele Künstler streben ja sowas an. Sich …
- Ja.
- Äh … Die sagen zwar nicht, sie wollen eine Marke aufbauen. Aber schon so ihre eigene Vorstellung und ihre eigene Technik …
- Also wenn ich das jetzt im Museum sehen würde … Ich weiß nicht, vor welchem Bild ich länger stehen würde. Wahrscheinlich vor diesen Ährenleserinnen.
- Mhm. Ich finde hier halt auch … Es ist eine Geschichte noch. Ne?
- Ja.
- Also du kannst da viel viel mehr so entdecken. Wohin die Blicke gehen. Was sie machen. Was im Hintergrund passiert.
- Jean-Baptiste Camille Corot Jean-Baptiste Camille Corot
- Und wie kriegst du jetzt raus, wer das war? Monet Claude Monet ? Oder so.
- Das willst du jetzt unbedingt wissen?!
- Ja.
- Okay. Dann warte.
- Monet ist das nicht. Ne?
- Ne ne. Wir gucken erst einmal hier, ob das …
- [Pause.]
- Wir machen's anders. Warte mal.
- [Tippgeräusche.]
- Wir tun das Bild mal in die Google Google Bildersuche.
- [Tippgeräusche.]
- Und das ziehen wir hier rein. Mal gucken, was jetzt hier passiert.
- Jetzt sehe ich's gar nicht.
- Ne, das wird noch geladen.
- [Räuspert sich.] Ach so.
- Hier haben wir ihn. Ich spreche ihn jetzt falsch aus. Schin Baptis Kamil Korot.
- Das hab' ich nie gewusst wahrscheinlich. Wie der heißt. Der …
- War ein französischer Landschaftsmaler.
- Ja.
- Passt jetzt ja zu dem Motiv.
- Ja. Der Schule von Barbizon. Also gut. Den … Den Namen habe ich wahrscheinlich nie gewusst.
- Ja. Aber ihr hattet trotzdem ein Bild halt von dem.
- Ja. Und wie hieß der? Jan Baptis Nochmal Kamil Koro.
- Koro. Okay.
- Na denke ich mal. [Räuspert sich.] Wenn der Franzose ist.
- [Tippgeräusche.]
- Okay. Das ist jetzt eine ganze Werkliste.
- Von dem Ko…
- Genau.
- …ro.
- Mal sehn, was der noch so gemacht hat.
- Mhm.
- Also ein Landschaftsmaler.
- Ja.
- Und solche Bilder würdest du dir halt höchstwahrscheinlich … länger angucken, oder …
- Ja, auf jeden Fall. Würde ich … Würde ich denken.
- Aber was sagt dir so ein Bild jetze. Also du siehst ein … Ich denke mal, du siehst … Du denkst jetzt ein Abbild der Natur sozusagen zu sehen. Was er jetzt gesehen hat, hat er noch einmal auf Leinwand getan und das…
- [Betrachten das Bild "Die Brücke Die Brücke von Nantes", Jean-Baptiste Camille Corot, zwischen 1868 und 1870, Öl auf Leinwand.] Die Brücke von Mantes, Jean-Baptiste Camille Corot, zwischen 1868 und 1870, Öl auf Leinwand
- Naturalistisches Bild entspricht nicht Realität
- Ja. Ob das nun wirklich ganz natur… äh …ell ist und der Natur nachgemacht ist, oder ob da ein Bogen mehr oder weniger ist … Was weiß ich. Die Brücke …
- Ja?
- … anders.
- Oder hier auch ein Baum dazwischen fehlt.
- Ja. Oder … Oder so. Also das interessiert dann eigentlich nicht so. Es ist einfach realistisch eben. Nicht? Oder schön. Der … Der hat wahrscheinlich auch nicht dagestanden. Der auf seinem Boot.
- Mhm.
- Oder so.
- Nicht die ganze Zeit, als es gemalt wurde.
- Das hat der bestimmt auch dazu gemacht. Nehme ich an.
- Ja.
- Aber die Art … äh … des Bildes eben.
- Ich speichere mir das Bild mal ab.
- [Tippgeräusche.]
- Jetzt ist die Frage halt … ähm … Also ich weiß jetzt halt, was für Bilder …
- … ich mag.
- … dir gefallen.
- Ja.
- Und was du … Ich weiß nicht. Du hattest am Anfang gesagt, was du als Kunst empfindest.
- J… J… Ja.
- Aber würdest du jetzt dem anderen die Kunst absprechen?
- [Sperren: Nein].
- Dass das nicht die gute Kunst ist. Oder …
- Äh … Nein. Kunst würde ich auch nicht beim Schrei oder … oder bei … äh … dem van Gogh absprechen. Aber es ist … andersartig. Also …
- [Pause.]
- Also dem … Den empfinde ich irgendwie, ja, etwas … Ja, ich hab' das Wort krank vorhin benutzt.
- kranker van Gogh und Munch Edvard Munch
- Der war glaube ich. Na der hat sich doch ein Ohr abge… äh … ähm … abgemacht.
- Ja und …
- Und ist dann auch irgendwann irgendwo gestorben.
- Und hat wahrscheinlich Suizid da gemacht.
- Ja.
- Aber. Diese Malweise. Die ist eben für mich … Ja, entspricht nicht einem gesun… Ich weiß nicht, wie ich da drauf komme. Wieso ich darauf komme. Der Schrei ist wieder anders.
- Der hatte dann aber, glaube ich, auch so … Bei dem Schrei bestimmt auch so Probleme. Psychisch.
- Was war denn das für einer.
- Ich gehe noch einmal darauf.
- Wie hieß der?
- Dieser Norweger.
- Ach so.
- Edward Munk.
- Ja.
- Ich ruf's gerade auf.
- Mhm.
- Symbolismus Symbolismus
- War hier … Norwegischer Maler und Grafiker des Symbolismus. Also … Und Sym…
- Mhm.
- …bolismus heißt ja, die wollten mit dem Bild etwas …
- Ja. Symbolisch darstellen.
- … darstellen.
- Nicht realistisch.
- Der Schrei ist ja sowas.
- Ja.
- Genau.
- [Tippgeräusche.]
- Expressionistische Richtung in der Malerei der Moderne. Eines epochemachenden Neuschöpfers. Heute sind seine Eigenart und sein Status auch im übrigen Europa und in der Welt anerkannt. Ja wie ist der zu seiner Zeit gesehen worden.
- [Tippgeräusche.]
- Wir gucken mal hier. Erfolg Erfolg und Krisen.
- Ach so. Steht dann auch immer.
- Gibt's.
- Ja.
Samstag, 31. Dezember 2016
Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Nun nicht mehr die … Der Realismus! Das war ja das, was du noch meinst, mit die Landschaft und die Natur darstellen.
- Mhm.
- Porträts und so weiter. Und die haben sich ja dagegen aufgelehnt. Gegen … äh … gegen …
- Ja.
- … das, was der Kaiser halt als … als …
- … als schön empfunden hat.
- Genau.
- Idealvorstellung im realistischen Porträt
- Ja. Ja. Ja gut. In die Porträts … Da ist bestimmt auch viel, ja!, Idealvorstellungen noch mit rein geflossen. Ob die immer so ausgesehen haben, … äh …
- Mhm.
- … das bezweifel ich auch. Eben.
- Also dass sie schöner gemacht wurden?
- Ja. Sicherlich ist da so ein bisschen …
- Eitelkeit.
- … nachgeholfen worden. Denke ich mal. Nich'?
- Ja. Also du findest das Bild jetzt nicht schön. Aber kannst du dir vorstellen …
- Also hässlich wäre auch wieder …
- Ja.
- Ne. Hässlich …
- Das meinst du auch gar nicht. Das ist ja nicht negativ hässlich!
- Ne. Hässlich ist das … Doch, hässlich ist schon was Negatives. Aber das ist …
- Das meinst du glaube ich nicht.
- Nein. Es ist nicht hässlich.
- Ja.
- Aber auch nicht ganz harmonisch.
- Harmonisch. Was heißt …
- Und es ist …
- … harmonisch für dich?
- Ausgeglichen.
- Okay.
- Äh … Ja jetzt fehlen mir all die Eigenschaftswörter.
- Ne. Du …
- Die man dazu braucht.
- … kannst das ja umschreiben. Es geht ja darum, wie du …
- Mhm.
- … das …
- Disharmonie = wirklichkeitsfremd
- Etwas wirklichkeitsfremd ist es auf jeden Fall. Ja. Ähm … Vielleicht kannst du mir ja mal so ein ganz … Was Harmonisches … Du weißt bestimmt, was ich …
- Ich kann dir ganz was Disharmonisches zeigen. Alles was heute gemacht wird!
- Ja.
- Ich …
- Ja.
- Wir rufen mal sowas auf.
- Irgendwas, was man … Was allgemein jeder Laie, oder jeder …
- Genau.
- Doofe! Jeder …
- Kunstauffassung Realismus
- Wir geben mal "Kunst Realismus". So.
- Ja.
- Das ist nämlich jetzt dieser.
- Also ich trete bestimmt in alle Fettnäpfchen, die …
- Ich mache das auch!
- … es gibt.
- Ich auch!
- Ich weiß das.
- Ich auch! Ne. Ich doch auch!
- Ja.
- Ich spreche halt mit dir, weil ich's selbst …
- Ja.
- … das erfahren möchte. Ich wollte nur mal ganz ganz kurz zu diesem Bild … Vom Schrei …
- Ja. Mhm.
- Kannst du dir … Also wenn du … Wenn du sagst, "Der Schrei" ist gut abgebildet. Also du siehst, dass die …
- Ja, das …
- … Frau schreit.
- … Thema ist gut getroffen.
- Genau. Äh … ähm.
- Es ist künstlerisch vielleicht gut.
- Das Bild schreit
- Ja. Aber sagst du, es ist gut getroffen, wenn du nur diesen Ausschnitt hier siehst. [Deckt mit der Hand alles außer schreiende Person ab.] Und sie schreit. Also wo du bloß die Person siehst. Oder sagst du, sie schreit, wenn du das gesamte Bild siehst?
- Also … Weil du die Überschrift genannt hast, oder den Bildtitel genannt hast, würde ich das ganze Bild schon, ja!, mit akzeptieren.
- Als "Der Schrei".
- Als "Der Schrei".
- Mhm.
- Natürlich, … äh …
- Das sehe ich auch so.
- … die Umgebung ist Zusatz. Und die Frau ist das Eigentliche, ja!, die … die … die wofür es ja eigentlich den Titel gegeben hat.
- Ja. Aber … Aber … Die Form, die die Frau hier einnimmt, diese geschwungene Form, …
- Ja. Ja.
- Das wird doch irgendwie in die Natur, so sehe ich das jetzt, hier mit übertragen.
- Ja.
- Das heißt, die diese …
- Die Linienführung.
- Genau.
- Ja gut. Man müsste auf viel mehr achten. Auf Linienführung.
- Ja.
- Und so. Ja. Das mache ich natürlich am Anfang als Laie nicht.
- Ne.
- Aber wenn ich darauf aufmerksam gemacht werde, dann sehe ich diese Linienführung schon.
- Und Farben?
- [Pause.]
- Was fällt dir denn farblich auf?
- Ja. Die sind … Ja, wie … wie würde man das nennen? Widerstreitend! Äh …
- Sehr kontrast…
- Sehr kontrastreich.
- Sehr hart.
- Von … Von diesem braunrot zu blaugrün. Oder so.
- Ja.
- Ähm … Ja. Das passt aber zum Thema. Würde ich sagen.
- Genau.
- Nicht?
- Also …
- Ja.
- Das wollte ich bloß fragen.
- Ja.
- Ob du diesen Schrei nur bei der Person siehst, ne?
- Ja.
- Oder ob du ihn eventuell auch im Gesamtbild wieder entdecken kannst.
- Ja also ich würde das im gesamten Bild doch schon sehen.
- Mhm.
- Die Person in der Hauptsache. Aber das ganze Bild ist …
- Mhm.
- … entspricht dem Thema.
- Kannst du dir vorstellen, dass, … äh … ähm … wenn … wenn … wenn du eher realistische … ähm … Abbildungen magst, also damit etwas anfangen kannst, die als schön empfindest … Wenn dort es einen Maler gegeben hätte, der einen Schrei darstellen möchte. Kannst du dir vorstellen, dass du genauso … ähm … äh … diesen Schrei spüren kannst wie bei diesem Bild? Wo der gesamte Schrei, ja!, in den Farben, in der Komposition, in dieser geschwungenen Technik und so 'rüberkommt?
- Da müsste ich das Bild sehen.
- Okay.
- Das weiß ich so nicht.
- Da müssten wir mal gucken. Vielleicht finden …
- Mhm.
- … noch irgendwas.
- Münk Munk Munk
- Und von wem ist das jetzt?
- Von Münk. Münich.
- Munk. Mhm.
- Ich kann den Namen nicht richtig aussprechen. Wir können ja …
- Einfach Munk.
- Munk!
- Ja. Wo steht … Ach. Munk!
- Munk. Edward Munk.
- Münich!
- Munk. Münk! Das ist ein … Was steht hier … Norwegischer Maler.
- Aha. Munsch. Munsch eigentlich! 1893. Mhm.
- Das soll ein expressionistisches Meisterwerk sein.
- Mhm.
- Expressionismus Expressionismus
- Expressionistisch. Sagt dir das was? Als Latein…
- Ja. Nicht realistisch. Sondern expressionistisch. Ach. Ja … Wie wird es denn hier übersetzt?
- Ja.
- Also nicht … nicht wirklichkeitsgetreu, würde ich sagen. Oder? Moment Moment . Lateinisch expressio: Ausdruck.
- Na, lies laut vor!
- [Liest vor:] Ihre Anfänge und Vorläufer finden sich im ausgehenden 19. Jahrhundert. Wie der Impressionismus Impressionismus , der Symbolismus Symbolismus und der Fau…
- Fau…
- …vismus, … Damit kann ich nichts anfangen. … ist der Expressionismus eine Bewegung gegen die Tendenzen des Naturalismus.
- Und ich glaube, du … dir … Du bist im Naturalismus.
- Das wird so sein.
- Ja.
- [Räuspert sich.] Ja. Im Expressionismus überwiegt die expressive Ebene gegenüber der ästhetischen, appellativen und sachlichen Ebene. Der Künstler möchte sein Erlebnis für den Betrachter darstellen.
- Das reicht. Glaube ich. Als …
- Ja, ja.
- Was du halt, diesen Naturalismus, glaub' ich …
- Ja.
- … als schön empfindest, versucht hier der Künstler eben davon wegzukommen. Und seinen …
- Ja.
- … seine eigene subjektive Sicht …
- Ja und Empfindung da …
- … rein zu bringen. Genau.
- … rein zu kriegen.
- Und ich finde, das ist in diesem Schrei …
- Ja.
- … sehr gut gelungen. Ne?
- Ja.
- Und ich denke genauso in diesem van Gogh Vincent van Gogh Bild eben.
- Ja.
- Dass die Natur nicht mehr realistisch dargestellt ist, sondern … sondern eher die Bewegung, seine Empfindung darüber …
- Ja.
- … mit reingebracht hat.
- Und hast du auch realistische Bilder?
- Ja.
- [Lacht.]
- Realismus als Kunst. Kannst ja noch einmal diesen kurzen Abschnitt hier …
- Ja. Realismus von lateinisch realis, die Sache betreffend, res, Sache, Ding, bezeichnet in der Kunstgeschichte eine Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa einsetzende neue Kunstauffassung, die sich gegen Darstellungen des Klassizismus und der Romantik wandte.
- [Pause.]
- Klassizismus. Ja. Da habe ich die griechischen klassischen schönen Körper da in Erinnerung!
- Mhm.
- Und … Ja.
- Hier als Thema vielleicht … Sie propagiert Alltäglichkeit und Sachlichkeit. Ne? Also die haben …
- Ja.
- Alltag in der Kunst
- … den Alltag … Hier haben wir von Gustav Korbet "Die Steineklopfer".
- [Betrachten das Bild "Die Steineklopfer" (zerstört), Gustave Courbet Gustave Courbet , 1849, Öl auf Leinwand.] "Die Steineklopfer" (zerstört), Gustave Courbet, 1849, Öl auf Leinwand
- Ja.
- Als Beispiel. Also die haben den Alltag von den Menschen …
- Ja.
- … sozusagen mit reinbringen wollen.
- Mhm.
- Und ich glaube, das war noch nicht einmal ein Thema von den … äh … von den … äh … Königen, Kaisern oder den Herrschern. Die wollten …
- Ja.
- … eher die schöne Landschaft, schöne … äh … äh …
- Und sich selber!
- … Selbstdarstellungen und so.
- Mhm.
- Und das waren eben auch schon …
- Mhm.
- … wieder Leute, die irgendwie plötzlich ein ganz anderes Thema mit ansprechen …
- Mhm.
- … wollten. Das wird als … als … als zweite Revolution oder so bezeichnet. In einem Buch.
- Ja. Also die arbeitende Bevölkerung und, na ja, die … die … die künstlerisch interessierte Bevölkerung der Unterschicht.
- Wir gucken uns mal den Naturalismus an. Weil ich glaube, das war das, was du eher als …
- [Pause.]
- Ist eine Strömung von circa 1850 bis 1900 …
- Ist aber als Epochenbegriff in der Bildenden Kunst weniger scharf als in der Literatur. Neben dem Naturalismus als Epochenbegriff, als Entsprechung zum Naturalismus in der Literatur, spricht man auch allgemeiner von Naturalismus als einer Darstellungsweise, unabhängig von Zeit und weltanschaulichem Hintergrund. Wenn es um die Absichten geht, die mit einer solchen Darstellungsweise verfolgt werden, spricht man oft eher von Realismus.
- Da waren wir gerade. Ne?
- [Räuspert sich.]
- Wir können uns einfach mal ein Bild angucken. Wir gucken uns mal das hier direkt an.
- Mhm.
Freitag, 30. Dezember 2016
Geradenbild Geradenbild Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link einen rahmenlosen Bilderhalter (53 EUR) bestellt Werkstatt AV-Labor Link Selbstporträt Selbstbildnis 2016-12-29 21-23-29 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 kleinen Stromschlag bekommen, als ich Zeichenmaschine mit Finger berührte Selbstporträt 2016-12-30 10-48-01 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 Arbeitszeit: 12:05 - ABBRUCH anfänglich wurden keine Striche gezeichnet, Stift wurde nur hin und her bewegt Maschine neu gestartet 12:15 - 12:32 (17 min) Selbstporträt 2016-12-29 18-45-21 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 Stift von davor weiter benutzt 12:33 - 12:50 (17 min) Stiftewechsel nach 1/2 Zeit Selbstporträt 2016-12-29 18-47-10 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 12:52 - 13:09 (17 min) Selbstporträt 2016-12-29 21-23-29 Link 13:12 - 13:30 (18 min) Selbstporträt 2016-12-29 18-47-48 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 13:34 - 13:56 (ca., da abwesend) Selbstporträt 2016-12-29 21-27-40 (mz), Tusche auf Papier, 42 x 59,7 cm, 31 14:00 - 14:48 (ca., da abwesend) Geschwindigkeit auf 52 cm/s erhöht EMAIL an RAHMENBESTELLER SCHICKEN: "Können die mir noch einen RAHMENLOSEN Rahmen mitbringen? Ich möchte nicht zweimal Versand bezahlen. Überweise das Geld dann auch sofort." (für mich: dann habe ich gleich den Rahmen, den ich verwenden würde, wenn ich fünf Stück im Klassenraum gleichzeitig zeigen würde) wegen Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt genaue Maße noch einmal abgenommen Motiv: 66 x 202 cm Papierformat: 70 x 210 cm (dann auch ohne störendem Strich) Vorschau 18 mm Rahmen Link (nur Innenbereich) Vorschau 13 mm Rahmen Link (nur Innenbereich) FÜR MICH: BEIDE VORSCHAUEN AUSDRUCKEN!!!!! UND VERGLEICHEN!!!! DANACH DANN BESTELLEN!!! bei 18 mm eventuell mehr Raumtiefe, da seitlicher weißer Papierrand schmaler als Rahmen Motiv ist nicht ganz so schwarz wie Rahmen Modul 4 Prüfung Link Arbeiten weiter gesammelt und in Dokument abgelegt aktueller Stand Link Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Zweifel Zweifel an eigenen Arbeiten
- [Aufnahme Anfang.]
- [Mikrofon erst nach Beginn des Gesprächs angeschaltet.]
- Ähm …
- Diplomarbeit.
- Genau. Theorie.
- [Pause.]
- Ähm … Also mir geht's darum, weil ich selbst immer an meinen eigenen Arbeiten so zweifel, was die Bedeutung davon ist. Ob es sinnvoll ist das auszudrücken und warum es unbedingt andere Leute sehen sollen.
- Mhm.
- Ausstellungsbesucher
- Warum ja ganz viele Künstler eben Ausstellungen machen. Ähm … Und weil ich da selbst diesen Zweifel habe, … äh … versuche ich jetzt halt irgendwie eine Antwort … äh … von den Leuten, die solche Ausstellungen besuchen … Und das sind ja meistens …
- Mhm.
- Oder die eben nichts mit Kunst zu tun haben, sondern…
- Ja.
- … maximal halt Bilder sich ansehen.
- Mhm.
- Und das sind ja die meisten Leute eben. Also es gibt ja … Es gibt …
- Ja.
- Teilnehmer Kunstsystem
- … im Endeffekt ein Kunstsystem, …
- Mhm.
- … in dem halt aktiv Leute teilnehmen. Das sind die Künstler. Das sind die Kunststudenten Kommilitone , die das ja noch lernen. Das sind die … ähm … Museumsdirektoren und die Kuratoren, die solche Ausstellungen dann machen.
- Mhm.
- Und die kennen sich ja alle in diesem Gebiet aus. Und die reden alle groß rum halt, was es alles sein soll und was der Betrachter davon haben soll. Und so. Und am Ende…
- Da wird viel hineininterpretiert.
- Genau. Und am Ende ist es dann der Besucher, der … äh … äh … entweder etwas damit anfangen kann oder nichts damit anfangen kann.
- Ja.
- Unverständnis bei Besuchern
- Und mir kommt's so vor, als … äh … könnten viele oftmals mit so was gar nichts anfangen. Außer man liest sich halt Texte durch. Die Biografien und so weiter.
- Mhm.
- Aber die eigentliche Arbeit, um die es geht …
- Mhm.
- Dass da große Fragezeichen sind. Oder so Antworten …
- Na ja. Als Laie würde man sich dann ein Bild ansehen und das vielleicht zum Ausdruck bringen, was man da empfindet. Gerade. Ohne zu wissen … von dem Künstler etwas zu wissen. Oder so. Oder was meinst du?
- Stuhl als Kunstobjekt
- Na das ist eben die Frage. Also wenn ich in eine zeitgenössische zeitgenössisch Ausstellung gehe, wo jetzt zum Beispiel dieser [Zeigt auf einen Stuhl.] Stuhl ausgestellt ist. Einfach so. Sagen wir es mal so.
- Mhm.
- Und … ähm … Und ich sehe diesen Stuhl, aber kann damit irgendwie nichts anfangen. Also es bewegt in mir nichts. So.
- Mhm.
- Für mich ist es ein Alltagsgegenstand. In dem Moment Moment . Und aber ein Kurator kuratieren oder der Künstler, die haben ein riesen großes Ding in ihrer inneren Welt draus gemacht. So. Und das kommt beim Betrachter aber nicht an. Und entweder du liest dir dann einen langen Text durch.
- Mhm.
- Was der Künstler damit sagen will.
- Mhm.
- Oder es passiert bei dir nichts.
- Mhm.
- Und ich finde aber … Solche Arbeiten, wo nichts von sich aus passiert, beim Menschen, sind eigentlich … ähm … weiß nicht … Dann … Dann haben die einem eigentlich erst einmal nichts zu sagen. Sondern der Künstler hätte es …
- Ne. Na ja.
- … gerne.
- Beim Betrachter muss sich etwas regen
- Was heißt, es passiert nichts. Also ich muss ja nicht über jeden Künstler etwas wissen. Aber trotzdem kann ja, wenn ich ein Bild betrachte, etwas in mir passieren. Also ich kann …
- Ja?
- Empfinden ausdrücken. Oder … Oder … Was weiß ich. Kritik. Oder was es so ist.
- Das gehen wir gleich noch einmal durch. Wir sehen uns da ein paar Beispiele jetzt gleich …
- Ja.
- … an. Und du sagst halt, was dir spontan, genau!, dabei einfällt.
- Mhm.
- Ob das für dich jetze schon zur Kunst zählt. Und warum es jetzt zum Beispiel …
- Definition Kunst
- Ja aber. Mit dieser Definition Kunst.
- Ja.
- Das hätte ich schon ganz gerne definiert. Also ich würde als Laie das so empfinden, … äh … dass man meinetwegen Dinge aus der … äh … Natur, oder aus der Wirklichkeit, auf Papier oder Leinwand bannt.
- Mhm.
- Also das … bringt. Wie auch immer.
- Mhm.
- Das wäre für mich, ja!, Kunst. Von der Natur auf Papier zu bringen. Und wie würdest du das definieren? Kunst. Das Wort. Oder …
- Also das was man in der Natur sieht …
- Ja.
- Was …
- Oder Wirklichkeit.
- Oder … Oder … äh … Abbildung von Dörfern oder so, wo man so den Alltag zeigt. Oder so. Sowas meinst du jetze?
- Nee, ich meine, dass man den Alltag …
- Ja.
- … direkt dann darstellt.
- Okay.
- Also Natur …
- Okay.
- … sieht. Oder Wirklichkeit sieht und das dann … äh … auf die Leinwand bringt.
- Okay.
- Oder auf's Papier bringt.
- Und das wäre für dich jetzt Kunst?
- Das würde ich denken. Das ist Kunst. Oder? Oder was ist das wirklich?
- Na ich … Ich hab' da gar keine Antwort! Ähm … Ich … ähm …
- Na eigentlich müsstest du eine haben!
- Ne.
- Als Kunststudent.
- Mit Definition schwer tun, da es einzwängt
- Ja, aber ich zweifel ja die ganze Zeit. Deshalb hab' ich ja keine. Und ich hab' auch das Gefühl, dass niemand in diesem … dort an der Hochschule halt … einem … äh … sozusagen … äh … seine eigene Ansicht darüber sagen möchte. Weil das dann ja immer einzwängt. Und …
- Ja.
- … dann kommt jemand anderes und sagt: "Aber warum zwängst du das ein?" Also warum sagst du jetze, bei dir hört sozusagen Kunst dabei auf, … ähm … wenn es nicht mehr … äh … die Natur … äh … äh … auf Leinwand … äh … darstellt. Und den Alltag und …
- Mhm.
- … das was man draußen sieht dann …
- Ja und die Leinwand.
- Wie bei einem Foto, ne?
- Ja, genau.
- Malerei als Vorläufer von Fotografie
- Du siehst etwas und machst ein Knips und …
- Aber in früheren Jahrhunderten gab's ja keine …
- Ja.
- … noch nicht die Fotografie. Also hat man das versucht auf Papier oder …
- Das stimmt.
- … Leinwand oder so…
- Ja.
- … zu bringen. Denke ich mal.
- Das … Das … Das hab' ich ja auch so gelesen, dass damals das der Grund war, warum eben Maler … ähm … auch … äh … Die hatten ja auch Aufträge, ne?
- Ja.
- Und sollten dann von irgendwelchen Herrschaften …
- Ja eben.
- … oder so … ähm … Porträts und …
- Ja.
- Krise der Malerei
- … so machen. Und Landschaften abbilden und so. Die kamen dann halt in die Krise, als es dann Fotografie gab.
- Ja.
- Weil die ja in einer Sinnkrise waren. Und warum …
- Und warum. ..
- … malen wir überhaupt noch …
- Ja.
- … die Natur. Kopieren sie, wenn…
- Mhm.
- … es ganz andere Gerätschaften gibt, die …
- Mhm.
- … die das viel besser können. Und so.
- Die das noch genauer machen. Ja.
- Und ich glaube aber, das ist die Zeit, wo eben ein Wandel da stattfand.
- Mhm.
- Und zwar, dass die dann nicht mehr versucht haben, oder die Idee nicht mehr war, die Natur zu kopieren. Sondern … Sondern die subjektive Wahrnehmung …
- Mhm.
- … von dem, was man sieht, hineinzubringen.
- Mhm.
- Weil, das kann ja Fotografie in dem Moment erst einmal nicht.
- Ja.
- Landschaft
- So. Also wenn du eine Landschaft siehst …
- Ja.
- … äh …
- Was empfinde ich dabei. Das ist das Subjektive …
- Genau.
- … eben.
- Van Gogh Vincent van Gogh .
- Genau. Wir können ja zum Beispiel … Da fällt mir jetzt halt van Gogh ein. Einfach als … Ich hab' jetzt noch nicht nachgeguckt, aber …
- Ja.
- Wir können ja "van Gogh Landschaft" eingeben.
- Ja.
- Bei dem und bei anderen Künstlern von damals ist halt das Gute … Die haben ja Motive …
- Ja.
- … genommen, die die Betrachter immer noch …
- Mhm.
- … verstehen.
- Ja.
- So.
- Mhm.
- Und das ist ja bei heutiger Kunst oft nicht mehr so.
- Mhm.
- Das da.
- [Pause.]
- Nehmen wir mal das da. Da gibt's auch was. Da müsste ich dann mal nachgucken … äh … wie das genau heißt. So. Du hattest jetzt gesagt, … äh … die Natur sozusagen kopieren. Also auf Leinwand bringen.
- [Betrachten das Bild "Weizenfeld mit Zypressen", Vincent van Gogh, 1889, Öl auf Leinwand.] Weizenfeld mit Zypressen, Vincent van Gogh, 1889, Öl auf Leinwand
- Ja.
- Wir haben hier eine Leinwand. Höchstwahrscheinlich. Und Farben. So wie du …
- Ja. Mhm.
- … es dir vorstellst.
- Mhm.
- [Pause.]
- Ja.
- Gehört das für dich noch dazu? Als … Weil das ist ja nicht mehr realistisch. Ne?
- Unterschied realistische und subjektive (krank?) Malerei
- Also das ist für mich nicht mehr realistisch. Äh … Es ist aber noch eine Landschaft zu erkennen. Die aber irgendwie für mich mehr merkwürdig, ja, fast ein bisschen krank, vorkommt.
- Warum krank?
- Weiß ich nicht. Weil man so die Wolken nicht sieht. Oder auch nicht die … die Strichführung. Oder …
- Du meinst diese Wellenform.
- Ja. Ja.
- Wir können ja mal etwas näher 'ran gehen. So.
- [Räuspert sich.] Ich muss die Brille erst einmal putzen.
- Ich kann's noch näher ranzoomen.
- Ja. Ne. Lass jetzt erst einmal das so.
- Mhm.
- Das ist ja schon ein Stückchen … Ja, also dieses Kornfeld. Oder so. Das könnte man direkt noch, ja, so empfinden. Und sehen. In der Wirklichkeit. Wie da der Wind so …
- Mhm.
- abartig als Beschreibung
- … bisschen drüber fegt, während die Bäume und der Hintergrund schon etwas abartig sind.
- Mhm. Das sieht man hier halt ganz gut. Bei den … Was sind das? Pappeln oder so.
- Ja. Nee. Äh … Warte mal. Wie heißen die? Äh … Lebensbäume. Oder so.
- Okay.
- Ich weiß nicht, ob's Pappeln … Wenn's ein Laubbaum ist, dann könnte es eine Pappel sein.
- Mhm.
- Von der Form her.
- Weil die bestehen ja auch aus den Strichen. Wie halt dieser … dieses Feld.
- Ja.
- Unten. Aber sie haben ja noch insgesamt so 'ne … äh … so 'ne Form. Ne? So 'ne …
- Ein Strich kann naturalistisch oder abstrakt sein
- Ja, aber die Striche sind ja echt. Irgendwie. Oder empfinde ich noch als echt. Äh … Diese Kornähren.
- Weil die in Wirklichkeit …
- Also weil das so … Ja. Das könnte so noch Wirklichkeit sein.
- Mhm. Das hier dann zum Beispiel nicht mehr. Das sind diese Linien …
- Und ja. Und das empfinde ich als … Geht's noch ein kleines bisschen größer?
- Na es kommt drauf an, wohin du hinzoomen willst.
- Ja. Ja gut. Gut. Gut. Gut. Ja. Ne. Das ist jetzt etwas unscharf.
- Na das ist alles jetzt unscharf.
- Ja. Weil's zu groß ist. Ja.
- Eine Vergrößerung.
- Ja.
- Die Berge, die sind …
- Ja.
- Ne?
- Ne. Also das ist dann schon … nicht mehr so Natur.
- Aber ich denke mal, das … das ist eben diese …
- Insgesamt ist es …
- Ja genau.
- … ist es … ja schon noch … Es ist eine Naturnachbildung. Die aber, ja, nicht ganz natürlich ist.
- Natur kopieren versus empfinden
- Warum denkst du aber, hat er das nicht nur kopiert.
- [Räuspert sich.] Na ja. Er empfindet das vielleicht anders als ich es empfinden …
- Okay.
- … würde.
- Das wäre dann eben dieses Subjektive. Ne?
- Subjektive eben.
- Wo ich gesagt hatte, das mit der Fotografie kam auf und vielleicht …
- Ja.
- … gab's …
- Ja.
- … ja dann … Ich weiß es nicht ganz genau.
- Ja.
- Aber warum soll man nur noch etwas kopieren. Geht's nicht eher darum, wie man die Natur wahrnimmt?
- Das Empfinden.
- Genau! Und ich denke, genau das war, glaube ich, auch mit sein Thema. Ich hatte vorhin mal kurz was drüber …
- Ja.
- … gelesen. Halt. So dieses …
- Mhm.
- Diese Wahrnehmung von der Natur und …
- Ja.
- Und diese Bewegung, die da drinnen ist.
- Ja.
- Er ist ja dadurch bekannt geworden. Ne? Durch diese Bilder, wo er halt …
- Und diese Strichführung.
- … mit dieser Strichführung gearbeitet …
- Ja.
- … hat. Und so.
- Schön und nicht schön
- Ja. Aber wie gesagt. Das empfinde ich dann schon nicht mehr so schön. Während das Kornfeld für mich sehr schön ist. Oder sehr echt erscheint.
- Sag' mal schön. Du sagst jetzt schön. Also was … Was ist für dich schön?
- Also … ähm … Na ja. Man kann bei einem Bild von vorne herein ganz negative Empfindungen haben.
- Mhm.
- Es gibt ja nicht nur schöne, harmonische Bilder, sondern auch ganz … ja … hässliche. Oder die einem Angst einjagen. Oder … Oder …
- Mhm.
- Oder solche Bilder. Dann eben. Nich? Und dazu gehört das aber nun nicht!
- Der Schrei
- Ich tippe mal eben "Der Schrei" ein. Kennst du denke ich mal.
- Nein. Das ist auch von van Gogh?
- Ne ne ne. Ich muss auch gleich noch einmal gucken, wie der … wie der genau heißt.
- [Pause.]
- Von … ähm … Eduard Munk. Munk.
- Ach Munk.
- Ist ein ganz bekanntes.
- Na ja gut. Also den Namen hab' ich schon einmal gehört.
- Das ist von 1893, dieses Bild. Ich mach's mal groß.
- [Betrachten das Bild "Der Schrei", Edvard Munch Edvard Munch , 1893, Tempera auf Pappe.] Der Schrei, Edvard Munch, 1893, Tempera auf Pappe
- Ja.
- Das ist ja jetzt ein riesen Bild. Also du hast gerade von schön … äh … geredet. Du erkennst die Landschaft noch.
- Ja.
- Schön, da echt
- Für dich wäre es aber eher … also ist das Feld schön, weil es …
- Ja.
- … noch die …
- Das ist für mich noch echt.
- Genau. Wie es in echt ist. Deshalb …
- Ja.
- … findest du das halt schön.
- Mhm.
- Aber das ist halt schon zu … zu abstrahiert für dich.
- Ja. Mhm.
- Die Form ist halt … Gibt nicht … Also das Objekt wird nicht mehr so dargestellt, wie es eigentlich …
- Ja.
- … ist. Sondern ist ja schon abgewandelt.
- harmonische / disharmonische Bilder
- Also es ist schon noch harmonisch.
- Ja.
- Mit einem Stich … Disharmonie! [Lacht.] Drinne. Sagen wir's mal so.
- Ja.
- Ja.
- Auch mit den Farben.
- Ja.
- Ist ja ziemlich … äh … grell.
- Ja die Farben gehen fast noch.
- Ja. So das wäre jetzt halt … Wenn du sagst …
- Ja.
- Ist es für dich schön? Hässlich? Oder sag' mal was dazu. Zum Schrei.
- [Pause.]
- Zu dem Bild.
- Der ist … Dieses Bild ist also für mich gar nicht mehr harmonisch.
- [Pause.]
- Gar nicht schön.
- Wie leitest du das ab?
- [Pustet Luft aus.]
- Also das Gegenteil … Hässlich. Oder …
- Hässliche Bilder
- Hässlich ist wieder zu viel gesagt. Äh … Das Thema ist aber getroffen, würde ich sagen, wenn das "Der Schrei" heißt. Man sieht die Frau, ja!, schreien. Den Mund weit auf. Und die Arme hoch gehoben. Aber es ist für mich … Also … Tja… Nicht mehr so richtig harmonisch.
- Also du würdest es dir jetzt nicht unbedingt an…
- Ich würde es …
- …schauen im Museum? So länger davor stehen.
- Generationenfrage
- Ja. Also ich könnte mir vorstellen, dass meine Generation vor, ja!, sehr harmonischen Bildern ein bisschen länger ausharrt als vor disharmonischen Bildern eben.
- Was bist du denn für eine Generation? Welches Jahr?
- Jahrgang 31. Uralt.
- Okay. Aber das ist ja von 1890. '93. Oder so.
- Ja.
- Das ist ja noch älter. Also da gab's ja bereits viele solcher Bilder. Und van Gogh hatte …
- Ja.
- … glaube ich auch in dem Zeitraum gelebt.
- Ja.
- Auflehnung gegen den Realismus
- Es gab ja ganz viele Künstler, die genau …
- Mhm.
- … in dieser Zeit herumexperimentiert haben.
- Ja.
Dienstag, 27. Dezember 2016
(gestern) Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link Vorbereitung Gespräch mit Oma Standpunkt Link Meine Frage als Kunststudent Kommilitone : Was ist eigentlich Kunst für die, die nicht aktiver Teil im Kunstbetrieb Kunstbetrieb sind? […] Und natürlich der Künstler, der vielleicht irgendeinen Gedanke oder ein Gefühl hat, den/das er in die Welt tragen möchte. Mich selbst stört, dass ich oftmals erst Zugang zu zeitgenössischen Arbeiten erhalte, wenn ich mir einen Text dazu durchgelesen habe. Und vielleicht die Biografie des Künstlers kenne. Die Arbeiten erschließen sich aber nicht von selbst. Deshalb sind mir selber Bilder angenehm, wo ich etwas aus meinem eigenen Leben wiedererkenne. Wo ich einen Anknüpfungspunkt sehe, über den ich tiefer in die Arbeit eintauchen kann. Frage: Müssen sich Arbeiten immer erschließen? Sind offene Fragen nicht spannend? Aber es sind nur Fragen gut, die nicht die Arbeit in Zweifel Zweifel ziehen ("Was'n daran Kunst?", "Was soll mir das jetzt sagen?"), sondern die das Gesehene versuchen zu ergründen. Wo der Entdeckerdrang aktiviert wird. an Oma: 1 Fragen, wo sie in ihrem Leben mit Kunst in Berührung kam. Auf Reisen? War sie in Museen? 2 Welche Arbeiten haben es ihr vor allem angetan? Wo sind ihre Grenzen? Ab wann findet sie keinen Zugang mehr? 3 Was muss ein Kunstwerk haben, um für sie ein Kunstwerk zu sein? Farbe, Leinwand, Bilderrahmen, Fett, Pissoir Marcel Duchamp , …? 4 Künstler: Was ist für sie ein Künstler? Wie stellt sie sich seinen Beruf vor? 5 Meine eigenen Arbeiten: Geradenbilder, vor allem kindliche Zeichnungen zeigen (da, wo sie auch drauf ist). Ist das für sie Kunst, nur kreativ? Oder …? zu "Die Nachtwache" Die Nachtwache, 1642 Link, Rembrandt van Rijn Rembrandt van Rijn Gruppenbildnis von Schützengilde im Familienalbum von Hauptmann Frans Banning Cocq Link trägt Bild Titel: "Der Hauptmann gibt seinem Leutnant den Auftrag, die Bürgerwehr marschieren zu lassen" im Vordergrund Hauptmann und Leutnant zwei erleuchtete Figuren beherrschen Bildaufbau: Mädchen und Leutnant El Greco El Greco Link Entkleidung Christi, 165 x 99 cm, Öl auf Leinwand, 1590 - 1595, El Greco und Werkstatt El Greco Maler griechischer Herkunft, Maler des spanischen Manierismus Manierismus und Renaissance Renaissance Link Themen hauptsächlich religiös und Porträts Malerei entwickelte sich vom Naturalismus weg hin zu Individualstil Individualstil entgegengesetzt Entwicklung Malerei in Spanien, davon unabhängig um 1900 von Schriftstellern, Kunstkritik und Avantgarde Avantgarde neu entdeckt von Künstlern der Moderne (besonders Expressionismus Expressionismus ) als Bezugspunkt gesehen und rezipiert Künstler selbst im Zentrum seines Schaffens, damals revolutionär bei Zeitgenossen entweder bewundert oder abgelehnt suchte nach neuen Ausdrucksformen u. a. bewundert von Picasso Pablo Picasso Das Begräbnis von Casagemas, Öl auf Leinwand, 1901, Pablo Picasso Das Begräbnis von Casagemas (aus der Blauen Periode) verwies auf "Das Begräbnis des Grafen Orgaz" Link (was genau?) Yo El Greco ("Ich El Greco"), Zeichnung, Ausschnitt, ca. 1900, Pablo Picasso Link Vergleich Porträt von Jorge Manuel Theotocopoulos, 1600 - 1605, El Greco und Porträt eines Malers, nach El Greco, 1950, Pablo Picasso Link Les Demoiselles d'Avignon, 1907, Pablo Picasso Link in Rosa Periode griff er in "Les Demoiselles d'Avignon" Motive aus "Die Öffnung des fünften Siegels" Link auf Pieta, 1850, Eugène Delacroix Link Pieta von Delacroix an Komposition Link angelehnt diese wiederum von van Gogh Vincent van Gogh aufgegriffen Link Duchamp setzte sich mit "Porträt (Dulcinee)" und "Le Printemps (Jeune homme et jeune fille dans le printemps)" Link, 1911, mit El Greco auseinander Der Schrei Link Der Schrei, Edvard Munch Edvard Munch , 1893, Tempera auf Pappe Link vier Variationen als Gemälde und mehrere Lithographien bekannt Pastellversion 1895 Link von (wahrscheinlich) Arthur von Franquet Link in Auftrag gegeben gehören zu Serie Lebensfries Link Thema Liebe, Angst und Tod Sterben erster Titel von Munch: "Schrei der Natur" auf graphischer Fassung schrieb er: "Ich fühlte das große Geschrei durch die Natur" neben Hauptfigur wild bewegte Formen und Farben von Wasser und Himmel wird häufig als erstes expressionistisches Bild bezeichnet zu Jean-Baptiste Camille Corot Jean-Baptiste Camille Corot Link (1796 - 1875, französischer Landschaftsmaler) in Arbeiten freie aber straffe[?] Komposition und gedämpfte Farbigkeit Die Brücke Die Brücke von Mantes, zwischen 1868 und 1870, Jean-Baptiste Camille Corot LinkSamstag, 24. Dezember 2016
Geradenbild Geradenbild Link am Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt weiter gearbeitet HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Vorschau Ganzkörperporträt 2016-12-24 12-59-29 schwarze Bereiche eingefügt, werden mit Punkten gefüllt wirkt fragmentarisch neues Motivformat: 68 x 220 cm Papierformat: 70 x 222 cm (weißer Bereich wird etwas größer) mit Rahmen Link Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Du hast ja … Ich stelle mir die ganze Zeit vor, dass ich nach dem Interview eine ganz große Ausstellung mache.
- [Lacht.]
- Extrem weiter Kunstbegriff
- Ich finde … Das hab' ich selbst noch nicht einmal … Du hast einen extrem weiten Kunstbegriff. Und ich ging eigentlich davon aus, dass deiner ziemlich eingeschränkt ist.
- Mhm.
- Weil du halt immer von Markt und … ähm … und Geld verdienen und so …
- Ja.
- Du hast ja auch als Hauptgrund dieses mit dem … ähm … Geschäftsmodell Kunstmarkt …
- Ja.
- … und so. Das klingt halt sehr nach … sehr … ähm … sehr … einer sehr durchdachten Struktur. So. Und jetzt wirkt das so, als würdest du alles eigentlich, … äh … was im Kunstraum ist, … ähm … Was ja auch so glaube ich von vielen gesehen wird. Inzwischen. Es kann alles Kunst sein. Es muss halt im Kunstraum sein. Es muss definiert sein als Kunst. Und dann ist es Kunst. Du kannst sogar was [Sperren: damit] anfangen. Mit den Bäumen. Mit dem Pissoir Marcel Duchamp , was dann dreckig ist oder gemalt dreckig ist oder so.
- Ja.
- Das finde ich gerade krass. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Dass du wirklich in so einen Raum gehst und sagst: Oh, das ist geile Kunst! Ich hab' mir jetzt die ganze Zeit vorgestellt … Wie bei Oma: Hä, das soll Kunst sein? Das kann ich auch! Was du vorhin gesagt hast, als Beispiel.
- Mhm.
- Da hast du doch irgendwas gesagt mit … äh … ähm … Wenn's nur weiß ist oder so … Das kann ich ja auch. So.
- Ja. Die Genialität Genie , die da drinne steckt, dieses … ähm … ja …
- Du musst der Erste sein. Damit's genial ist.
- Das ist … ist …
- Und meinst du …
- Ja es muss etwas Besonderes sein. Es muss etwas … mhm …
- Dann klingt das jetzt wieder nach Markt halt. Ne? So … äh … [Nicht verständlich, 1:52:15.]
- Alexanders Tipps für mich
- Ich würde auch viel stärker differenzieren. Wir haben uns ja schon oft darüber unterhalten … ähm … Oder ich versuche dir immer Tips zu geben, was … was … was du machen [Sperren: solltest]. Und … äh …
- Da liegt der Telefonhörer immer daneben!
- [Lachen.]
- In den seltensten Fällen, oder fast gar nicht, richtest du dich danach. Weil …
- Ich sträube mich dann.
- Ähm … Weil … ähm … Ich würde … Ich … ähm … Wenn du mich fragst, würde ich dir natürlich sagen, … äh … suche dir eine Kunstrichtung, mit der du Geld verdienen kannst. Mit der du deinen Lebensunterhalt verdienen kannst. Das war immer meine Grundaussage. Zu der ich auch stehe.
- [Laut:] [Sperren: Endlich] hab' ich di… [Nicht verständlich, 1:52:45.]
- Äh … äh … [Nicht verständlich.]
- [Ruft zufrieden:] [Sperren: Interview Schluss!]
- Geldwert
- Ich will natürlich, dass du … ähm … äh … dass du in … mit dem was du gelernt hast, dass du das natürlich auch anwendest. Und … äh … Nicht nur … ähm … nicht nur überhaupt etwas schaffst, sondern dass du auch etwas schaffst, was einen [Sperren: Geldwert] hat.
- Du … Okay. Aber du …
- Geld verdienen kannst.
- Aber … Aber trotzdem würdest du nicht sagen, dass … äh … Kunst nur, wenn es Geld bringt, … äh … gut …
- [Sperren: Nie] und nimmer.
- Weil du das mit den Bäumen und so gesagt hast.
- Nein.
- [Sprechen durcheinander.]
- Aber … Aber … Aber du empfiehlst sozusagen, … ähm … man sollte schon … äh … ähm … sich vorstellen, dass, wenn man Kunst macht, dass man's auch an den Mann bringt. Also damit Geld verdienen kann.
- Das … Das wäre mein … Betriebswirtschaftlich gesehen wäre das die cleverste … äh … ähm … äh … Man sagt ja immer, der cleverste Businessplan, den ein angehender Künstler mitbringen sollte: Nämlich er schaut sich erst einmal den Markt an. Er … ähm … guckt sich an, was … was machbar ist. Welche Konkurrenz auf dem Markt vorhanden ist. Sucht sich eine Nische. Und verdient mit dieser Nische Geld.
- Also wenn so …
- So.
- Dann will ich kein Künstler sein!
- Also ich gebe zu, dass es eingeschränkt ist. Aber ich will noch ein Beispiel geben. [Räuspert sich.] Es würde mir Leid tun …
- [Sperren: Jeff Koons Jeff Koons !] Jeff Koons, © Chris Fanning
- Ich …
- [Sperren: Meintest du!]
- Kann sein.
- Mit dem erregiertem Penis. Jetzt hab' ich's.
- Kann sein.
- Jetzt redest du weiter.
- Meine Zukunft als Künstler
- Ähm … Also es würde mir Leid tuen, wenn … wenn du nach dem Studium … äh … anfängst … ähm … äh … ähm … ähm … gebrauchte Fließen zu zerschlagen … ähm … und … ähm … äh … versuchst das ganze dann halt in irgendeine Form zu etwas Neuem zusammenzufügen. Und es keinen interessiert. Du also weder Ausstellungen findest, oder weder Räume findest, die bereit sind, das zu zeigen. Äh … Du niemanden findest, der sich dafür ernsthaft interessiert. Und du vor allen Dingen jeden Monat zum Sozialamt gehen musst, um dir halt deinen Lebensunterhalt zu verdi… zu bekommen. Nicht zu verdienen, sondern …
- Mhm.
- … zu bekommen.
- Zu verdienen kann man das auch nennen.
- Und … äh … Ähm. Na gut. Äh … äh … Sozialhilfe abzuholen hat nichts mit Verdienen zu tun.
- Nee nee nee.
- Sondern man bekommt es ohne Gegenleistung.
- Künstler und Hartz 4
- Beim letzten Klassentreffen ging es um die HGB-Rundgang-Ausstellung.
- Ja.
- Und da war dann Hartz 4 ein großes Thema. Dass viele nach dem Studium am Ende …
- Ja.
- … da landen werden. Und, dass es einige Künstler gibt, die Harz 4 als Geschäfts… äh … Ding, also als … als … als Arbeitsstelle sozusagen sehen.
- Ja. Ja.
- Dass der Staat sozusagen …
- Der Arbeitgeber ist sozusagen der Staat. Und deswegen …
- Genau.
- … kann man sich frei bewegen. Und das würde ich nie… niemandem wünschen. Dir als recht nicht.
- Einige machen's ja freiwillig. Die nehmen es nicht negativ.
- Günther Uecker Günther Uecker
- Sondern wenn du die Wahl hast, würde ich sagen, … ähm … Heute morgen habe ich bei N24 oder NTV war das … äh … so einen Künstler gesehen, der hat Holzbrett… Genau. Er hat ganz viele Nägel raufgehauen … raufgeschlagen. Ähm … Krumm und schief und so. Ähm … Und … äh … scheint … äh … Mit Kuba war das irgendwas. Und scheint damit sehr erfolgreich zu …
- Waren das große Bretter. Oder …
- … sein. Nein es sah eher wie eine Leinwand aus. Aber es war quadratisch. Weiß. So vom vom Gefühl her zwei Zentimeter …
- Uecker.
- … Tiefe.
- Uecker heißt der.
- Wie?
- Uecker! Günther Uecker, © Lothar Wolleh
- [Sperren: Ja, genau.]
- Okay.
- Ja, der war das.
- Das ist schön. Weil ich von dem nämlich nen alten Fernseher, "TV Fernsehen " heißt das, gesehen habe. Wo er … Der hat ganz viel mit Nägel gemacht und …
- Genau.
- … hat in der Nachkriegszeit damit angefangen. Günther Uecker, © dpa
- Genau.
- Dies … Der war übrigens auch ein Thema.
- Genau. Das ist ein Thema, was ihn anscheinend schon ein Leben lang begleitet. Also er hat Nägel mit …
- Ruf' … Ruf' … Ruf' den auf!
- Ist jetzt egal.
- [Sperren: Nein]. Das ist ein Superding! Weil du den gesehen hast und …
- Affinität … Zu Nägeln …
- Okay. Und was … Sag' jetzt alles, was du darüber … Was … Was … Was passierte dabei bei dir. Als du das gehört hattest. Und … ähm …
- Also, pass auf. Ich hab' nur ganz kurz … ähm … äh … ähm …
- [Zeigt ein Bild von Günther Uecker.]
- Genau der ist das. Ich hab' auch gar nicht alle seine Werke gesehen. Sondern …
- Das war jetzt im Fernsehen. Nicht im Radio.
- Genau. N24 wie gesagt. Oder NTV war das heute.
- Okay.
- Ähm … Und ich hab' auch nur … äh … ein paar Minuten reingeschaut.
- Okay.
- Auf den Zug aufspringen
- Ähm … äh … Aber sowas hab' ich gesehen. Er hat so … so Schriften gemacht und hat anschließend … äh … äh … Unterschiedliche Religionen … Meinte er … Und hat das dann so mit Nägel behauen. Nein. Und er hat das für sich zu seinem Thema gemacht. Ich wollte nur sagen … ähm: Wenn du die Wahl hast zwischen Scherben, die sich … die vielleicht keinen Marktwert oder die du nicht zu einem Marktwert entwickeln kannst und … äh … diesen genagelten Sachen, … äh … äh … wo du vielleicht auf den Zug aufspringen kannst. Oder wo du das Gefühl hast, damit kannst du dein Lebensunterhalt verdienen … Würde ich [Sperren: immer] sagen: Nimm die Nägel!
- [Pause.]
- Das will ich sagen.
- Ich behaupte aber, dass der Uecker keine Nägel genommen hat, weil er sich sagte, Nägel lassen sich besser verkaufen als Scherben. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Das macht ein Geschäftstyp, der Geld verdienen will. Aber kein [Sperren: Künstler]. Ein Künstler … Für [Sperren: mich] hat ein Künstler …
- Ja.
- … äh … äh … im Kopf ein … ein Gefühl … Irgendwas, was er äußern will. Und dann nimmt er das, was … was … was er Äußern will, am besten darstellen kann. Da geht's ihm nicht darum, … ähm … wofür gibt's am meisten Geld. [Sperren: aber] das ist jetzt interessant. Äh … Du hast es dir angeguckt. Ne? Diese Dokumentation. Wie lange lief sie so ungefähr?
- Nein.
- Oder einen Ausschnitt …
- Ich hatte nur einen Ausschnitt davon …
- Okay.
- … gesehen. Also ich glaube, das war eine Stunde. Und ich hab' davon fünf Minuten …
- Okay.
- … gesehen.
- Okay. Aber du hast dir das fünf Minuten angesehen. So.
- Ja.
- Hast du das aus Interesse, als Langeweile oder hast du dir dann eine Frage gestellt, wie … was … Wie hat er argumentiert? Oder … Worum ging's da gerade? Was [Sperren: dich] dann zu fünf Minuten hingucken verleitet hat. Was Nägel mit Kunst zu tun hat.
- [Langgezogenes:] Mhm. Ich hab' den … die Vorschau gesehen. Diesen Trailer dazu.
- Mhm.
- Und … äh … Da wurde nur kurz über ihn … wurde kurz gesagt, was man … was man dann gleich sehen wird. Unter anderem wollte man auch Einblicke in seine Werkstatt und Einblicke in sein … sein [Sperren: Schaffen] wollte man … [Sperren: Das] hat mich interessiert. Ich wollte sehen, … äh … ähm … es war eher technischer … warum es mich interessiert hat.
- Mhm.
- Ich wollte sehen, wie ist seine Arbeitsumgebung. Wie ist … Was … Was inspiriert ihn. Ähm … Was … ähm … Wie macht er seine Kunst. Das hat mich interessiert. Und … äh … er selbst …
- Nicht [Sperren: warum] er das macht, sozusagen.
- Äh … Nee, das gar nicht mal … äh … Aber er selber hat es … Er wurde dann auch gefragt, … äh … was er dabei empfindet, wenn er diesen Nagel …
- Ja.
- … einschlägt. Und … äh … Da hat er das dann so beschrieben, … äh … dass er mit seiner [Sperren: gesamte] Körperlichkeit … Und das sah auch sehr anstrengend aus. Und er muss auch ganz schnell schlagen, sagt er. Damit er sich nicht zu doll konzentriert. Äh … Damit er den Nagel nicht so wie man es normalerweise macht, ganz akurat reinhaut. Sondern … Er muss richtig raufkloppen, auch wenn er mal daneben haut Haut . Und so. Erst dann entsteht [Sperren: in] der Arbeit eine gewisse Dynamik. Ähm … Die man dem Bild hinterher ansieht. Es heißt … Also das bedeutet: Es ist nicht geplant, was er macht. Äh … äh …
- Mhm.
- Da ist auch so ein Zufalls… ähm …
- Es bleibt spannungsgeladen. Es ist nicht so ganz geometrisch exakt.
- … äh … Und das hat mich interessiert. Also und das hat's dann auch wieder interessant gemacht. Und … äh … Wenn man natürlich dieses Wissen hat und später mal vor einem Werk von ihm steht, würde ich danach suchen. Dass ich genau das, was er beschrieben hat, dann auch wiederfinde. In dem Bild.
- Erwartungshaltung bei Kunst (wie Mona Lisa Mona Lisa Hype)
- Es ist interessant. Weil ich jetzt eben in München diese eine Arbeit gesehen hatte. Von ihm. Und ich hab' mir … Das war halt in … in Kunst … Medientheorie … Kurs … ging's um ihn. Und ich fand's halt spannend, was er gemacht hat. Und dann hab' ich das Original gesehen.
- Ja.
- Für mich war das eine Konsole mit Nägeln drinne.
- Mhm.
- Ich hab' da kene … Ich hab' da einfach … Auf … Auf den Abbildungen, wenn ich im Internet den Text durchlese, hat das eine riesen große Bedeutung bekommen.
- Ja.
- Am Ende war's wie bei der Mona Lisa. Höchstwahrscheinlich. Man steht davor. Und es ist halt irgendwas … Wo man [Sperren: soviel] gehört hat. Und am Ende …
- Ja.
- … ist es etwas … [Sperren: Pfff].
- [Pause.]
- Es war nichts mehr! Ich weiß nicht, wie es dir jetzt ergehen würde. Würdest du davor stehen. Weil, wenn man so eine Dokumentation vielleicht noch mit Hintergrundmusik oder so … Weißt du? Dann wirst du ziemlich schnell eingelullt und …
- Mhm.
- … und tauchst in eine fremde Welt ein. In die du aber nicht eintauchst, wenn du in einer Ausstellung bist, die ganz clean ist. Und du siehst da bloß ein Objekt. Einen Fernseher mit Nägeln drinne.
- Ja.
- Materielle Ebene wichtig
- So. Aber … Aber was ich jetzt interessant fand, bei dir - das hast du vorhin auch schon angedeutet, jetzt berichtige mich, wenn ich wieder falsch liege -, dass du … dass dich die materielle Ebene sehr anspricht. Du guckst nach dem Bilderrahmen. Du guckst [Sperren: wie] ein Bild gemacht wurde. Welche Schichten es vielleicht gibt. Wie der Aufbau ist. Äh … ähm … Dass du aber nicht nach dem [Sperren: Warum], oder … oder etwas … etwas … ähm … gefühlsmäßiges darin … äh … ähm … suchst. Sondern du guckst dir das ganze … ähm …
- Das Handwerkliche, nicht …
- … das Handwerkliche an.
- Das Handwerkliche. Nicht das Materielle.
- Genau. Das Handwerkliche. Aber das kann man schon so sagen?
- Ja.
- Das ist so deine Sicht auf … äh … auf Arbeit … Da gibt es etwas, was dich anspricht. Dann gibt's ja auch wieder einen Kreis zu deinem Ausgangspunkt, …
- Ich glaube …
- … wo du Begabung und Handwerk Handwerk nennst.
- Genau. Ich hab' das … ähm … noch nie so bei mir beobachtet.
- Du hast schon einen richtigen Kosmos Kosmos kreiert. Das kriege ich jetzt erst raus hier.
- [Lachen.]
- Ähm … Ich hab' das selber noch nicht so reflektiert bei mir. Aber … ähm … Ich gebe zu, wenn etwas besonders handwerklich gut gemacht ist oder wenn … ähm … überhaupt etwas, was mich fasziniert, ein Handwerk dahinter steht, dann bin ich bereit, mich länger damit zu beschäftigen.
- Ist das nicht [Sperren: geil], dass wir das jetzt so rausbekommen haben?
- Das ist cool. Ja.
- Ja.
- Über das Handwerk Zugang finden
- Aber dann … Dann gebe ich sozusagen dem Werk auch die Chance mir mehr von sich und dem Künstler zu erzählen.
Sonntag, 11. Dezember 2016
Diplom Theorie Link Gespräch Oma Ende Dezember telefonisch festgehalten Gespräch mit Alexander Link- Der erste zu sein, der nur eine weiße Fläche präsentiert, …
- Ja.
- Kunst, da Erster
- … darauf musst du auch erst einmal kommen.
- Nee. Nachdem es … [Nicht verständlich, 1:40:22.]
- Davor kam noch niemand darauf.
- Vor Jahren kam schon jemand darauf, schwarze Bilder zu machen oder einfach nur ein Bild mit einem schwarzen Fleck zu machen.
- Es gibt ein schwarzes Quadrat von Malewitsch Kasimir Malewitsch .
- Ja. Und … ähm …
- Das hab' ich auch gesehen. In Basel.
- Der Schritt halt von … von einem minimalistischen Bild … Von einem schwarzen Fleck oder von einem Quadrat. Oder sogar … Es gibt auch komplett schwarze Bilder. Gibt's auch! Der … [Sperren: hin] zu einem komplett weißen, komplett grünen …
- Das ist schon älter das Bild. Der ist schon tot.
- … oder gelbes … Ja, also der Schritt dahin finde ich, ist nicht so weit. Und da fehlt es mir auch ein Stück weit an … an … ähm …
- Zugang.
- … Nee. An … äh …
- Oder …
- Ich hab' … Ich geh' ja immer davon aus, dass er begabt sein muss. So. Gut. Äh … äh … Begabung ist nicht immer äußerlich sichtbar. Sondern auch manchmal sind's einfach nur die [Sperren: Idee] zu haben. Dafür braucht es manchmal auch schon … äh … äh … einer gewissen [Sperren: Begabung]. Ja?
- Es ist ein … Ich frag' dich: Ist es nicht eine Idee?
- Kopie
- Es ist eine Kopie in meinen Augen.
- Aber von wem?
- Von anderen, … äh … die als Künstler anerkannt sind, die das ganze schon in …
- Der ist ja anerkannt.
- … in … in schwarz gemacht haben. Oder einfach nur in weiß. Mit einem einzelnen Punkt drauf. Äh …
- Gut, dann gehen wir jetzt mal davon aus, er ist der Erste. Oder irgendeiner wird der erste gewesen sein, der bloß ein weißes Bild gezeigt hat. So. Was sagst du zu dem? Es ist dann keine Kopie mehr, sondern er ist der Erste. [Sperren: Findest] du es besser … Hast du dann Zugang dazu? Oder würdest du es …
- Nein.
- Auch nicht.
- Für mich ist es schwierig. Für mich ist es …
- Okay.
- … schwierig, … ähm … eben das unter … äh … äh … unter [Sperren: meinen] Begriff von Kunst … äh … zu … zu subsumieren.
- Du musst also hap… Du musst also etwas [Sperren: sehen] können. Etwas wahrnehmen können und damit arbeiten können. Auto… Also in deinem … Das etwas passiert mit dir. Ne? Hab' ich dich so verstanden.
- Mhm. Also es muss mich in irgendeiner Form ansprechen.
- Okay.
- Aber auch weiße Bilder oder schwarze …
- … könnte einen ansprechen.
- … könnten mich ansprechen.
- Okay.
- Hätte ich auch gekonnt!
- Das will ich gar nicht ausschließen. Äh … Aber das man gleich im zweiten Moment Moment denkt: Boah, hätt' ich auch gekonnt. Oder was ist jetzt das besondere daran. Äh … Ich … Ich … Dadurch, dass es nicht das erste [Sperren: ist], hat man natürlich immer den Vergleich. Es [Sperren: gibt] ja schon diese schwarzen Bilder. Ja?
- Du musst mir jetzt aber den Namen nennen. Sonst kann ich das nicht nachvollziehen.
- Das ist …
- Also Rauschenberg Robert Rauschenberg sagt mir jetzt was, aber …
- Ich weiß, ich ka… Ich weiß es nicht. Ich stecke …
- Okay.
- … zu wenig drinne im … [Nicht verständlich, 1:42:32.]
- Also Mal… Also Malewitsch hat ein schwarzes und ein weißes Quadrat Schwarze Quadrat auch gemacht. Aber die waren …
- Ja.
- … jetzt trotzdem nicht vollflächig. Sondern da war noch ein Abstand zum Rand. Und das war kein richtiges Quadrat, sondern ein bissle schräg.
- Nein. Also ich glaube, …
- Wo alles …
- … es gibt komplett schwarze … Wir können ja mal googeln.
- [Sperren: Nein. Nein. Nein.] Das müssen wir gar nicht.
- Was …
- Da gucke ich auch noch einmal selber. Ich will halt nur noch …
- Ja.
- … wissen, ob der jetzt einer der ersten war, der erste, oder … Weil [Sperren: dir] geht's jetzt um eine Kopie. Darum geht's mir noch nicht einmal. Es geht mir darum, wenn man nichts sieht.
- Mhm.
- So. Ist das …
- Ist schwierig.
- Ist ein extrem …
- Ja.
- Das ist genauso wie ein Pissoir Marcel Duchamp . Extrem eigentlich. Ne? Sowas.
- Ja. Ja ja.
- [Sperren: Aber] es wird halt ausgestellt. Ne?
- Ja. Also ich find' …
- Und du siehst es als Besucher.
- Natur im Kunstraum
- … find' … Also ich … Ich … Ich hab' vielleicht auch kein … ähm … In Potsdam findet gerade eine Ausstellung statt. Ich bin nur mit der Straßenbahn Eisenbahnstraße dran vorbeigefahren. Und … ähm … Das ist … ähm … äh … in der Schiffbauergasse. Und da ist … äh … ein … ein Ausstellungsraum. Der ist von unten bis oben verglast. Und wenn man mit der Straßenbahn vorbei fährt, sieht man das. Da sind auf einmal [Sperren: Baumstämme]! Ganz viele Baumstelle … Baumstämme. Äh … äh … In der Höhe von vier - Ach was sage ich! - … äh … äh … sieben, acht Meter. Aufgestellt. Bestimmt …
- Mhm.
- … so … so … so fünfzehn oder zwanzig am Stück. Und … äh …
- Das ist der Kunstverein oder Kunstraum in Potsdam. Glaube ich.
- Kunstraum ist das glaube ich. Ja. So und … ähm … Es passt dort hin, weil dort so eine große Galerie ist.
- Ja.
- Weil der Raum auch diese Höhe hat. Und man kommt sich wahrscheinlich wie in einem Wald vor.
- Mhm.
- Und das … äh … diese [Sperren: Urbanität], diese Natürlichkeit in die Stadt geholt, ist schon 'ne … äh … äh … ist schon ein cooles Projekt. Muss ich sagen. So und … äh … Ich kapiere Wälder vor der Tür, vor der Nase …
- Mhm.
- … ähm … Da würde ich wahrscheinlich nicht das selbe empfinden. Als wenn ich … äh … äh … Man muss auch wissen, … ähm … die Schiffbauergasse ist umgeben von extrem heftigen Autoverkehr. Also man …
- Mhm.
- … spürt richtig die Infrastruktur. Die pul… Das Pulsieren der Stadt. Diese vielen Autos. Ähm … Und dann kommt man in diesen hohen, in diesen … äh … Raum rein. Wo diese Ruhe da ist. Wo es wahrscheinlich, hoffe ich mal, nach Holz riecht.
- Mhm.
- Man kann's vielleicht sogar anfassen. Man kann es [Sperren: spühren]. Äh … Und empfindet auf einmal diese Natürlichkeit als etwas Besonderes. Es wird einem …
- [Hustet.]
- … vor Augen geführt. Und ich kann mir vorstellen, dass diese Installation als Kunst gesehen wird.
- Also auch von dir jetze.
- Auch von mir. Ja.
- Obwohl es bloß …
- Ähm.
- … Bäume sind, die reingetragen wurde, oder …
- [Sperren: Genau].
- … wo man künstlerisch handwerklich noch nicht einmal begabt sein muss, weil's jemand anderes gemacht hat.
- Aber er hat eben in dem Moment …
- Eine Begabung muss er auch nicht haben.
- Ja aber er hat vielleicht etwas [Sperren: gesehen], … ähm …
- Ja.
- … was er … ähm … Vielleicht diese Natürlichkeit, diesen Wald, den viele Städte gar nicht mehr haben, …
- Ja.
- … zurückzuholen, in einen anderen Raum. Es wäre was anderes, als wenn dieser Ausstellung … wenn da jetzt eine Serie mit Bildern hängen würde. Zwanzig Bilder in weiß. [Räuspert sich.] [Sperren: Weiß] ich nicht, ob ich da son schönes Gefühl bekommen würde und sagen würde: Das ist eine tolle … äh … Ausstellung, hat mich …
- Mhm.
- … [Sperren: tief] berührt. Wird mich begleiten. Hat mich zum Nachdenken angeregt. Äh … Aber dahin zukommen, mit diesen Bäumen … so. Das fand ich schon … schon cool.
- Sone Bäume stehen auch manchmal in so Läden rum. Die genauso hoch sind und so. Also das ist [Sperren: in]. Sowas … ähm … zu machen.
- Ich glaube …
- Kunst, da im Kunstraum
- Da wäre jetzt aber wieder die [Sperren: Frage], was ist jetzte daran …
- Warum.
- … Kunst. Nur weil's im Kunstraum ist? Und weil du das da ge… gesehen hast? Oder ist es auch … Oder warum ist das da bei den Läden, wo Geld gemacht wird, nur Dekoration. Um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Was ist da für dich der Unterschied. Der Baum ist der Selbe.
- Ja es ist schon die …
- Der hat an sich nichts mit Kunst zu tun, …
- Gerade …
- … außer das es ein Kunstraum ist.
- … ähm … Ja, ich glaube gerade bei [Sperren: Installationen] ist das immer auch die Art und Weise, wo, wie, zu welcher Zeit etwas gezeigt wird. Ja? Also wenn ich dort jetzt zwanzig Neonleuchten aufgehängt habe, mhm, fragt man sich auch, was soll diese Installation. Was soll die mir …
- Gibt's auch.
- … sagen.
- Okay.
- Ähm.
- Im Kunstraum würde es auffallen. Man würde sich Fragen stellen. Aber in der Stadt an sich würde so eine Neon…
- Und das [Sperren: tolle] … Jetzt haben wir auch wieder diesen Kreis …
- …röhre nicht auffallen.
- … geschlossen zu diesem Pissoir. Was ich mir angucken sollte.
- Mhm.
- Ja? Gehe ich in die S-Bahn …
- Das stimmt.
- … Toilette. Da hängt genau dieses Pissoir.
- Ja.
- Nicht das Selbe, ja? Wird … äh … Befindet sich in Benutzung … äh … Findet nicht meine Aufmerksamkeit. Ich werde da keine … keine halbe Stunde davor stehen und …
- Mhm.
- … bedächtig mir das anschauen,… Während dessen, wenn es in dem Kunstraum ausgestellt wird, mhm …
- [Sperren: Krass]. Du … Dann ist das jetzt, dann … dann hängt es noch nicht einmal vom [Sperren: Künstler] ab. Noch nicht einmal vom Kunstwerk an sich. Sondern plötzlich nur noch um den Ort, wo es ausgestellt wird.
- Vielleicht ist das sogar …
- hab' ich so den Eindruck.
- … so. Vielleicht ist das sogar so.
- Das ist die einzige Sache, die man festhalten vielleicht kann. Dann ist es eher Kunst, wenn …
- Ja.
- … es im Kunstraum ist, als wenn es in der Natur vorkommt.
- Vor allem: Es wird einem Markt zugänglich gemacht.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Das ist … Pfff.
- [Pause.]
- [Atmet aus.] Aber kannst … Aber bei den Bäumen hast du jetzt schon eine Begründung abgegeben. Von … Du kannst dir vorstellen, dass es dir gefällt, oder …
- Ich kann dir sagen …
- … es berührt dich.
- Ich bin da dran vorbeigegangen und hab' es vielleicht fünf Sekunden gesehen. Weil es ging schnell.
- Ja.
- Und hab' gesagt: Ich will hingehen. Ich will's mir angucken.
- Warum hast du es noch nicht gemacht?
- Weil es erst … ähm … [Räuspert sich.] … Heute haben wir Samstag.
- [Pause.]
- Gestern war ich beim Friseur. [Sperren: Weil's] gestern erst gewesen ist.
- [Lachen.]
- [Sperren: Du] brauchst [Sperren: zehn] Minuten, um zu wissen, dass es [Sperren: gestern] …
- Genau.
- [Lachen.]
- [Sperren: Gestern ist es erst gewesen.] Okay. Da hätten wir heute hingehen können.
- Gestern ist es …
- Mensch, da hätten wir ja [Sperren: echt] heute hingehen können. Ich meine es ist ein echt gutes Beispiel jetze.
- … gewesen. Ja.
- [Pause.]
- Das ist der Grund, warum ich noch nicht da … Ja.
- Also bei den Bäumen hast du jetzt schon gesagt, warum du denkst, dass … äh … dir das … dass du Zugang dazu findest. Weil es halt etwas ist, inmitten in der Stadt. Bäume aus der Natur herausge… äh …nommen, in den Kunstraum aufgestellt ist. Da kann man halt den Geruch wahrnehmen. Und so weiter.
- Ja.
- Objekt in seiner Normalität = Kunst
- Ähm … Beim Pissoir hättest du jetzt gesagt, du würdest anders daran gehen, wäre es jetzt wie bei der Natur. Wie bei den Bäume halt … In seinem Zustand, in dem es normalerweise ist. Und zwar …
- Ja.
- … benutzt. Oder total stinkend nach … äh … Putzmittel …
- Das würde mich …
- … oder so.
- … stärker reizen. Ja.
- Okay. Das wäre … Das wäre jetzt eine Parallele. Das ist es hier jetzt halt nicht. Das ist ein …
- Mhm.
- … Objekt, was auf dem Sockel steht und was … ähm …
- Aber weißt du, was das [Sperren: Tolle] ist …
- [Nicht verständlich, 1:48:32.]
- Mhm. Mein Lebensalltag ist so clean. So …
- Mhm.
- … sauber. So organisiert.
- Mhm.
- So strukturiert. Und dann nehme ich mir an meinem Samstag Zeit, oder meinen Sonntag Nachmittag, …
- [Nicht verständlich, 1:48:43.]
- … gehe in eine Ausstellung …
- [In das Mikrofon gesprochen:] Er geht [Sperren: nicht] in eine Ausstellung.
- … und sehe auf einmal … die [Sperren: Schmutzigkeit]. Die … [Sperren: Extremheit]. Ähm … Die …
- Welche Schmutzigkeit?! Wo …
- … äh … des [Sperren: Lebens].
- Wo?! Draußen? Oder …
- [Sperren: Nein]. Wenn ich jetzt in eine Ausstellung gehe, in der … ähm … ein Pissoir oder eine Toilette, …
- Ja.
- … ein Fußwaschbecken, … [Räuspert sich.] … schmutzig, zerkratzt, kaputt …
- Ja.
- … auf einmal ausgestellt wird. Mit …
- Ja.
- Mit … Mit … Mit Haftungen … mhm … Also Anhaftungen. Äh … Das ist ja etwas, was … Ich muss es nicht berühren. Ich muss es nicht benutzen. Ich … Ich schau's mir nur an. Mir wird also die [Sperren: Schmutzigkeit] des Lebens noch einmal so vor Augen geführt. Das will ich sagen. Ja?
- Aber du … Das ist jetzt ein Beispiel aus der Fantasie, ne?
- Natürlich aus der Fantasie.
- Okay.
- Weil ich kenne so eine Ausstellung nicht.
- Na aber wir stellen uns jetzt mal vor, es gibt so eine …
- Ja.
- Okay.
- Aber ich weiß, dass es zum Beispiel auch Fotografien gibt. Da hat sich jemand … äh … Der fotografiert Exkremente und …
- Mhm.
- … stellt die aus.
- [Pause.]
- Ich habe nicht das Verlangen … äh … äh … in eine Toilette zu gehen und der, der vorher dort war und seine Hinterlassenschaft dagelassen hat, mir das jetzt anzuschauen und zu begutachten. Das ist mir einfach zu widerlich.
- Aber wenn das Pissoir ausgestellt wird und da sind noch Urin und so …
- Ähm … [Sperren: Ja gut]. Ich gehe nicht davon aus, dass das noch riecht. Also das … Das ist mir schon wieder [Sperren: zu] …
- [Sperren: Aber das wäre jetzt] etwas Realistisches. Ich meine, das ist wie bei den Bäumen. Die riechen ja auch noch. Aber dir gefällt der Baumgeruch.
- Das stimmt.
- Das wäre jetzt aber eine Parallele jetzt.
- So … So [Sperren: krass] hätte ich es jetzt nicht gewollt. Klar, den Uringestank … Das man das jetzt so erkennt und so … Das ist in Ordnung. Ja?
- [Sperren: Hättest … Hättest] du aber damit einen Zugang? Selbst wenn dieses Urin … äh … bloß [Sperren: gemalt] wäre? Das sieht auch aus wie Urin, aber du weißt, der Maler hat es bloß hingepinselt. Die Ähnlichkeit …
- reale Schäbigkeit gemalt = genial
- Das ist ja [Sperren: noch] genialer.
- Das wäre jetzt die …
- Denn da hat es jetzt natürlich wieder so eine Stufe, wo sich jemand Gedanken ge…
- Ja.
- …macht hat … mhm … Wo er vielleicht auch jetzt ein [Sperren: könnten] anwendet. Nämlich …
- Ja.
- … er sagt, ich will ja gar nicht … Ich will etwas [Sperren: zeigen].
- Ja.
- Aber es soll nicht allzu natürlich sein. Sondern etwas Künstliches. Etwas …
- Es soll natürlich aussehen, aber künstlich geschaffen …
- Ich schaffe eine Kunstform …
- Okay.
- … von der Realität. Und das ist natürlich wieder [Sperren: genial]. Muss ich sagen. Also das wäre zum Beispiel eine coole Idee.
Samstag, 10. Dezember 2016
Geradenbild Geradenbild Link Werkstatt AV-Labor Link einfache Variante (mit einer Krümmung) Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Vorschau Geradenporträt mit Krümmung, für Tuschezeichnung im Format 42 x 59,4 cm Link andere Versionen Link Link oder mit 60 x 80 cm Rahmung, schwarz, mit Passepartout für HGB-Rundgang mit Aluminium-Rahmen, schwarz, rund 47 EUR + 3 EUR Materialkosten, 1/2 h Arbeitszeit, Auflage 10 Stück + 1 Künstler-Exemplar (K. E.) nicht zuschneiden, Papierformat fertig im Block kaufen Abstand zum Rand durch Plotter Plotter festgelegt Signatur Künstlersignatur , Auflage und Titel händisch mit Bleistift Linien auf zu plottenden Bereich begrenzen, so sind Ende dünn und wirken nicht abgeschnitten Vorschau Porträt, simuliert mit Tuschestift Link fast unbearbeitete Fotografie genommen Ganzkörper mit mehreren Kurven Link 17 cm dickes rauhes Klebeband um Tuschestift Porträt, Tusche auf Papier, Plotterzeichnung, 31 1. Plott: 11:35 - 12:00 = 30 min insgesamt ein Stift bei 67 x 39 cm Fläche 2. Plott: 12:00 - 12:20 = 20 min danach Pinselspitze nicht mehr wirklich brauchbar bei zweitem Blatt Tusche nicht mehr so stark zweites Blatt noch einmal kleiner umsetzen, mit dickeren Linien auf 25 x 30 cm zwei Porträts nebeneinander geplottet kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31 kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31 12:48 - 13:00 = 12 min / 2 = 6 min + 5 min Bleistift Kreuz an Ecken geplottet danach mit Schneidemaschine auf 25 x 30 cm geschnitten zwischendurch unter große Schneidematte mit anderen Blättern gelegt, zum glätten umsetzen Link nächstes Mal verschiedene Grade von Genauigkeit ausprobieren Kurven stärker und schwächer (näher an Gerade) mit mehr Kontrast 2 x Daumennagellänge Alkohol Whisky Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Äh … äh …
- Haben wir nun schon beantwortet.
- [Lachen.]
- Und zwar … Und zwar, das habe ich noch nie gehabt … äh … ähm … Ich war ein zweites Mal im Museum Pompidou und … ähm …
- Du kriegst bald eine Jahreskarte.
- Voraussetzungen, sich auf Kunst einlassen können
- Da … Da war das so, dass … äh … äh … wir zu zweit da waren. Aber … ähm … Der andere der wollte sich ein anderes Mu… äh … eine andere Ausstellung zuerst anschauen. Mich hatte allerdings diese Dauerausstellung interessiert. Ähm … Und ich war alleine unterwegs. Und ich stand vor einem riesen großen Gemälde. Vielleicht sechs Meter in der Höhe, vier Meter breit. Oder so. Es war riesig gezeichnet. Ähm … Und … äh … Ich war einfach nur erschlagen, als ich davor stand. Und war auch schon dabei, daran vorbei zu laufen. Und dachte aber, ich will das ganze mal auf mich wirken lassen. Und … äh … Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein Holzstuhl.
- Mhm.
- Ich hab' mich auf diesen Stuhl gesetzt und hab' fast eine Stunde vor diesem Bild gesessen.
- Mhm.
- Und hab' das auf mich wirken lassen.
- Also im Normalfall wärst du daran vorbeigegangen. Aber da hast du dir dann einmal vorgenommen: Jetzt bleibe ich mal stehen und gucke mal.
- Weil ich eben die Zeit hatte in diesem Moment Moment .
- Okay.
- Weil ich wusste, dass … äh … äh … äh … ähm … der andere länger in der anderen Ausstellung ist. Und ich wollte … Wahrscheinlich war mir in dem Moment auch danach, mich einfach setzen zu wollen.
- Das ist interessant. Weil daran merkst du dann, dass … äh … dieses berühren, das kann man nicht einfach so antworten: "Das muss mich berühren". Sondern dann ist eben wieder dieser Faktor, man muss sich erst einmal Zeit nehmen. Vielleicht manchmal, um berührt …
- Genau.
- … zu werden. Und das machen ja die meisten … Das können ja die meisten zeitlich gar nicht machen. Weil sie eine Familie um sich herum haben.
- Genau.
- Dann hetzen sie eher durch. Ne? Und können sich darauf nicht einlassen. Okay. Also man kann sich berühren lassen von vielem. Schafft es aber in dem Moment vielleicht nicht. Auch in der Situation …
- Genau. Das tolle war auf jeden Fall, dass ich … äh …
- Beschreib' mal die Arbeit. Damit ich die vielleicht … ähm … finden kann.
- Ähm … Ich weiß gar nicht, ob du die … ob sie sich finden lässt. Ich kann auch gar nicht mehr …
- War's Malerei? Oder Zeichnung?
- Es war Malerei. Und vielleicht ist das auch sehr bezeichnend, dass man sich … Obwohl, das ist jetzt schon drei Jahre …
- Das … Das ist doch okay.
- … her. Oder so. Dass man sich … ähm … gar nicht mehr so arg daran …
- Das ist egal, ob du dich an den Künstlernamen erinnern kannst.
- … erinnern kann. Ähm … Es war auf jeden Fall Malerei. Es war eher dunkel gehalten. Mit dunklen Farben. Brauntönen. Ja? Mit Erdtönen gezeichnet. Ähm … Aber ich kann dir gar nicht mal genau sagen, was ich sogar darauf … Was ich gesehen habe.
- Mhm.
- Verweilen verändert Wahrnehmung
- Was es darstellen sollte. Ähm … Auf jeden Fall kann … Auf jeden Fall weiß ich aber noch, emotional hat's mich ziemlich berührt. Weil … ähm …. es hat … Je länger ich davor gesessen hab', hat es sich verändert. In meiner Wahrnehmung.
- Okay.
- Erst Infokärtchen lesen, dann Kunst sehen
- Und … ähm … Was … Was viel [Sperren: schöner] gewesen ist, ist, dass ich … äh … parallel natürlich auch die Menschen beobachten konnte, die … die dort hingekommen sind. Also welche, die kurz davor standen. Welche, die vorbei gelaufen sind. Welche, die kurz … äh … halt gemacht haben und erst, bevor sie das Bild so richtig wahrgenommen haben, erst einmal gelesen haben, wie … wie ist der Titel, wie ist der …
- Das nächste große Thema.
- … Name. Andere, die erst einmal … äh … ähm … sich das angeschaut haben und anschließend nachlesen wollten, … äh …
- Wie hast du das gemacht?
- Ja es ist … Ich weiß es nicht. Wie es in dem Moment war. Ich kann's dir nicht sagen. Äh … Für mich war das aber … ähm … an dem Tag … Ich kann's dir nicht sagen, warum. Aber mich hat als erstes die Rahmung interessiert.
- Okay.
- Und zwar ich wollte wissen, … äh … äh … Also es war … ähm … äh … Es war … Es war ein Holzrahmen. Es war zwar draußen rumgesetzt. Da waren noch einmal zehn Zentimeter Platz.
- Ein Schattenfugenrahmen ist das.
- Ja genau, ein Schattenfugenrahmen.
- Leinwand …
- Und mich hatte interessiert, ob die Leinwand halt an der Seite bemalt gewesen ist. Oder ob … Manche Künstler machen halt einen weißen oder schwarzen Rahmen. Und …
- Na was … Was war es? Na bei Gerhard Richter Gerhard Richter …
- Hier so ein schwarzer Rahmen. Ne? Und andere lassen halt son … son farbigen …
- [Sperren: Für die Gesellschaft], für die große Produktion, damit's verkauft wird, wird normalerweise das Bild drumherum gemacht. Weil das die meisten heute hässlich finden, wenn dann … äh … nichts ist. Oder so.
- Ja. Ähm … Genau.
- Es muss … drei de aussehen.
- Mich hatte das damals so interessiert. Und … äh … ähm … äh … Man hat gesehen, dass er halt nicht absichtlich um die Leinwand herum gemalt hat. Sondern man konnte halt so … äh … äh … die Farbreste erkennen. Am … Am Rand.
- Okay.
- So. Also er hat auch die Farbreste nicht überstrichen. Mit …
- Okay.
- … weiß oder schwarz. Und er hat auch nicht um den Rand gemalt.
- Okay.
- Sondern es waren einfach die [Sperren: Reste]. Und das fand ich …
- Okay.
- … ganz spannend.
- Aber das heißt, er hat sozusagen schon auf der Leinwand gemalt. Viele machen das glaube ich so, dass sie die Leinwand einfach irgendwo hinlegen und danach dann erst bespannen.
- J…
- Es war also schon bespannt. Wenn du das jetzt so sagst.
- Genau. Genau. Genau.
- Okay. Weil … Es ist ja nicht negativ … Es ist ja nicht negativ, wenn's …
- Ja.
- … am Rand bereits bemalt ist. Das heißt ja lediglich, dass er später dann erst aufgezogen …
- Ja.
- … wurde.
- Ja genau. Kann so sein. Weiß ich nicht. Ähm … ähm … Das weiß ich nicht. Aber was … Was halt auch viel schöner dabei gewesen ist, war …
- Warte mal … Ich schaue … Ich hoffe, ich hab's nicht gelöscht [Fußnote: Die aktuelle Aufzeichnung]. [Lacht. Schaut auf den Rekorder.]
- Alexander als Aufsichtsperson
- … ist, dass die, … äh … dass man halt die Menschen beobachten konnte, die … äh … daran vorbei gelaufen sind. Ähm … Und wie … was die empfunden haben. Es gab auch welche, die … die mehrere Minuten davor gestanden haben. Und was das [Sperren: ganz] tolle war: auf einmal kamen Japaner auf mich zu und wollten mich zu dem Bild befragen. Weil … Die hatten mich dort sitzen sehen und dachte, ich gehöre mit zur Ausstellung. Und ich passe auf dieses Bild auf. Oder ich gebe [Sperren: Auskünfte] zu dieser Ausstellung.
- Okay.
- Und … äh … Hab' mir in dem Moment so total … Und das war nicht … Ist nicht nur einmal passiert. Sondern mehrmals. Ähm … Und das hat mich so reingezogen auf einmal. Und ich … äh … war dann auch ganz froh, dass … äh …
- Du hast aber nichts dann gesagt, oder darüber gesagt.
- Na, ich hab' halt gesagt, dass ich selber nur …
- Wäre witzig gewesen, hättest du da irgendwas …
- [Beide lachen. Nicht verständlich, 1:32:30.]
- Hätt' ich machen können. Aber ich dachte dann in dem Moment: Die armen Kunststudenten Kommilitone , die da … äh … ihre paar Euro damit verdienen, dann halt diese … diese Kunst anderen erklären zu müssen. Die dann auch immer parat stehen. Ja?
- Dir war's dann aber anscheinend in dem Moment nicht wiss… äh … äh … nicht wichtig zu wissen, wie bei den Japanern jetze … äh … was da dargestellt ist. Wie und warum, oder so. Oder?
- Nein, also ich hab' …
- [Sperren: Aber] … Aber … Aber du sahst jetzt so lange dort, weil du die anderen Leute beobachtet hast, weil du den Schattenfugenrahmen …
- Genau.
- … interessant fandest.
- Genau.
- Aber das Bild hast du betrachtet, sozusagen.
- Natürlich. Das war ja der ausschlaggebende Punkt, warum ich …
- Und was …
- … da überhaupt geblieben bin.
- Und was hat dich da berührt? Du hast das gesagt mit der Zeit kam das erst. Ne? Am Anfang wärst du dran vorbei gegangen, aber als du dich dann hin gesessen hast, dir die Zeit gelassen hast, dann …
- Kriterium Größe und Maltechnik
- Also [Sperren: Warum] ich eigentlich stehen geblieben bin, war die Größe. Die schiere …
- Okay.
- … Größe. Die mich in dem Moment beeindruckt hat.
- Das würde ich jetzt wieder kritisch …
- Und …
- … sehen.
- … mich hat die Maltechnik …
- Die ist aber wichtig.
- … interessiert. Die Maltechnik hat mich interessiert. Also … äh … Ich hab' schon geschaut, ob ich erkennen kann, … äh … in wie vielen Schichten gezeichnet worden ist. Gemalt worden ist.
- Also ging's dir ums Handwerk Handwerk .
- Und … äh … [Sperren: Das] war glaube ich [Stockt.] … Das Gefühl dieses … äh … dieses … äh … übergroßen Bildes.
- Ja.
- Anschließend halt auch dieses Interesse an dem Handwerklichen.
- Ja.
- Nämlich wie ist der Rahmen … äh … äh … Wie ist das ver…
- Ja.
- …arbeitet. Äh … äh … Sieht man die Pinselführung. Auf diesem großen …
- Ja.
- … Bild. Ähm … Mit welchen Pinseln überhaupt hat er …
- Mhm.
- … gearbeitet. Ja? Und je näher man … Das hab' ich übrigens auch bei anderen beobachten können, dass sie [Sperren: Ganz] nah bis fünf Zentimeter mit der Nase …
- Mhm.
- … an das Bild herangegangen sind. Wo es dann ja gar nicht mehr … äh … darum … um das große Ganze ging, sondern …
- Mhm.
- … wo man gucken wollte … ähm … welche Farbpigmente kann man erkennen. Oder welche …
- Mhm.
- … Pinselführung kann man erkennen. Und so. Äh … da gab's viele, die …
- Das … Das ist auch spannend. Das mach' ich ja auch.
- … da rangegangen sind. Genau. Äh.
- Um das halt selbst zu verstehen, wie so ein Bild aufgebaut ist. Und … Und aus was es besteht. Und so.
- [Sperren: Genau]. Genau.
- Und welche Striche man sieht. Ob man Skizzen …
- Erster Eindruck, das Wie und Was
- Und da zeigt es ja wieder, dass in den Momenten eben … äh … Kunst auch viel mit Handwerk zu tun hat.
- [Sperren: Aber] ja … Das wirkt jetzt eher so, als wäre das Interesse eher an dem … ähm … an dem Materiellen.
- Nicht an dem Was, sondern dem Wie.
- Ja.
- Ja.
- So.
- Mag sein, dass man, also wenn man einmal …
- [Sperren: Ist ja nicht schlimm], aber …
- Ich glaub' … Ich glaub', das ist die nächste Stufe. Also die erste Stufe ist eben das Was. Ähm … Wenn man sich mit Kunst erstmalig beschäftigt, will man erst einmal gucken, was wird mir denn gezeigt. Ähm … Welche Wirkung hat's auf mich. Und je … Je öfter …
- [Es läutet an der Wohnungstür.]
- … man sich mit … … beschäftigt … Ich muss mal eben an die Tür. [Steht auf. Redet weiter.] Je öfters man sich mit Kunst beschäftigt, schaut man dann irgendwie nach dem Wie. Ne? [Wird leiser.] Also wie … wie ist … [Wird noch leiser.] … es gemacht.
- [Aufnahme unterbrochen.]
- Okay. Noch einmal ganz ganz kurz jetzt zu dem … Ich weiß jetzt gar nicht, wo wir geendet haben eigentlich.
- Ja umso besser. Dadurch kannst du jetzt wieder strukturiert …
- Neu anfan… [Sperren: Jetzt frag' ich wieder die ersten Fragen und du antwortest ganz anders.] Als hätt' ich zwei Alexanders besucht.
- Ähm …
- White Painting Robert Rauschenberg
- Drei Sachen würde ich glaube ich noch machen. Einmal ganz kurz auf das White Painting bei dir im Raum zu sprechen kommen.
- Mhm.
- Einmal auf dein … äh … Gerhard Richter Bild …
- Mhm.
- … im Raum. Und einmal noch kurz zu [Sperren: meinen] Arbeiten kommen. Wie [Sperren: du] das eigentlich siehst. Was du siehst und … Ne?
- Okay.
- Das ist glaube ich ganz spannend.
- Ja.
- [Pause.]
- Ähm … Die … White Painting wird ganz kurz werden. Ich hab' dir ja schon erklärt. Ich hab' da jetzt in München eins gesehen halt. Das ist genauso weiß. Das ist aber glaube ich bemalt weiß. Die Leinwand sieht aber am Ende genauso aus. So. Ist ein riesen großes Bild. Wie das. Nur doppelt … ähm … Das hat zwei Leinwände nebeneinander. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Du siehst also nur weiß. So wie hier.
- [Pause.]
- So.
- [Pause.]
- Wenn du jetzt diese weiße Leinwand noch einmal weiß malen würdest, dann würde sie identisch sein. Vom Technischen, vom Handwerk her. Ja?
- [Pause.]
- Wo würdest du … Was würdest du jetzt denken? Was würdest du … ähm … Was wäre für dich der Unterschied. Warum ist das Kunst. Vielleicht sagst du ja selber, das ist für dich auch Kunst. Wenn du es machst. Oder denkst du jetzt schon, wenn [Sperren: ich] sage, das ist ein White Painting, das ist Kunst, oder … Gute Kunst sagen wir eher mal. Na, das ist ja schon wieder was ganz anderes …
- Also. Mhm. Bevor es zu technisch wieder wird. Mal was ganz allgemeines. Bei mir hängt das jetzt drei Jahre, glaube ich. Oder vier Jahre. Ähm … In weiß, weil … weil ich es halt mit Ölfarben bemalen möchte und zwar … ähm … mit zehn oder zwölf Lagen. Möchte ich zeichnen. Also will … will ich malen. Mit Farben überziehen. Und Ölfarben kostet auf dieser Größe natürlich auch. Das viel größere Problem ist: Ich brauche eine Werkstatt. Ich brauche einen Raum, wo es durchtrocknen kann. Damit's halt keine Risse bildet. Mhm. Hab' ich nicht. Kann ich nur … ähm … unterm Dachgeschoss machen. Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt. Ähm … Also ich … Wahrscheinlich wird es immer weiß bleiben.
- Das war auch die Begründung vom dem Rauschenberger. Es ist halt …
- [Lachen.]
- … weiß geblieben, weil er …
- Ich weiß halt, dass es … ähm … Bilder gibt, die total schwarz sind.
- Ja.
- Ich weiß auch, dass es Bilder gibt, die [Räuspert sich.] weiß sind. Übrigens Gerhard Richter hat auch …
- Weiß i…
- … schon … ähm … diese … diese Technik, die er anwendet. Und hat am Ende einfach weiß drüber gezogen.
- Ja.
- Wo man denkt: Hallo. Warum nimmst du denn vorher Grün, Rot, Blau. Wenn du es dann am Ende eh mit Weiß wieder überziehst.
- Na ja, wenn man die Farbe sieht, dann …
- Mhm. Na ja, hat man glaube ich gar nicht. Also er hat eine sone Serie gemacht, … ähm … die am Ende wie Schnee aussehen. Mhm. Man hat Schattierungen sehen können. Aber eher so … schwarz gräulich.
- Okay.
- Weil … Weil er nämlich, als er angefangen hat diese Bilder [Räuspert sich.] zu machen, … Weil er sich nicht … Wußte er gar nicht, wohin es führt. Das war ein Prozess. Und am Ende wollte er halt … ähm … so … sone Serie schaffen mit … mit … ähm … Schneelandschaften, oder was das dann auch immer darstellen soll. Also … ähm … äh … Ich weiß halt, dass es schwarz und weiß gibt. Ähm … Das Interessante ist, die, die hier herkommen, und die gucken auf diese Wand, denen erkläre ich dann auch immer, dass ich da irgendwann mal etwas draus machen will. Aber [Sperren: fast] alle Reaktionen waren immer: Weiß sieht viel cooler aus. Ich würde es weiß lassen. Und das …
- Weiße Leinwand als Dekoration
- Warum, von der Dekoration her, oder …?
- Ich weiß nicht was der Grund ist. Äh … Weil die Wand ist ja auch weiß. Also wenn ich's jetzt abhänge, …
- Das ist schon ein Unterschied. Das sieht tot aus. Jetzt sieht's lebendig, ne?
- Ja also … Das war wirklich [Sperren: ungelogen]. Ich möchte sagen, fast jeder, der das bisher hier so hängen hat sehen, …
- [Sperren: Ich hab's nicht gesagt].
- … und dem ich das beschrieben habe, der hat gesagt, er würde es weiß lassen. Äh … äh … Es sieht einfach cool aus. Ja?
- Okay.
- Wahrscheinlich auch etwas, was man nicht erwartet. Ja? Ähm … Hat ja … Im Vergleich zur Wand ist es ja schon überproportional groß. Und man erwartet es einfach nicht, dass jemand Geld in die Hand nimmt … Und das [Sperren: hat] Geld gekostet. Diese Größe …
- Mhm.
- White Painting kaufen = Luxusproblem und Mut
- … in der Qualität. Man erwartet nicht, dass jemand Geld in die Hand nimmt und etwas Weißes sich an die Wand macht. Ähm … Und das ist vielleicht auch etwas, … äh … was dann auch vielleicht ein Luxusproblem, oder auf einmal auch wieder ein … mhm … materielles Problem ist. Kaufe ich jetzt Kunst, weiße Bilder, …
- Mhm.
- … für sehr sehr sehr viel Geld …
- Ja.
- … und hänge mir das an die Wand. Das muss man sich auch leisten können!
- Mhm.
- Ähm … Und … äh … Mut gehört vielleicht auch dazu. Ähm … Und von daher mag es durchaus Menschen geben, die darin Kunst sehen. Ich …
- Wir wissen jetzt beide nicht, was dieser Rauschenberg damit machen wollte.
- Ja.
- Ich hab' mich auch noch nicht informiert. Ich weiß, dass es im Museum hängt und das es deshalb als Kunst angesehen wird. So. Und das ist …
- Ja.
- … ein Museum, ein privates, wo man Eintritt bezahlen muss. Das heißt, die Kuratoren werden sich da schon sagen, dass das ein berühmtes Bild ist. Nicht weil der Gesetzgeber sagt, man muss ein Kunstwerk in … in den Räumen haben von …
- Ja. [Leiser:] Ja.
- … Rauschenberg.
- Und … ähm …
- Aber es geht ja eher um [Sperren: deinen] Zugang. Ne? Also was … Was … Was … Wenn du jetzt sowas weißes siehst, … ähm … kannst du da schon etwas empfinden? Also nachvollziehen, warum das Kunst …
- [Sperren: Nein]. Nein.
- … sein soll?
- Genialität Genie
- Nein. Für mich … äh … äh … fehlt es in dem Moment halt … ähm … an der [Sperren: Genialität]. Also an dem … diesen … ähm … an, dass da etwas … das da jemand etwas geschaffen hat, was ich zum Beispiel nicht kann. Oder auf das ich nicht gekommen wäre.
Freitag, 9. Dezember 2016
Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Ja.
- Aber es geht ja darum, dass in … äh … In der Kunst ist ja … Da ist ja Bewegung ein ganz ganz wichtiger Faktor. Also das sich etwas verändert. Etwas bewegt. Nur dann entsteht etwas Neues.
- Ja.
- Neues (nicht verständlich) = Entwicklung
- Und wenn man jetzt bloß noch Beethoven Ludwig van Beethoven hören würde, oder nur noch … nur noch Richters hängen haben würde, oder so … Wo es schon ganz viele gibt, die das auch nicht verstehen würden. Wo du ja ganz anderer Ansicht bist. Dir gefällt's ja zumindestens. Egal warum.
- Ja.
- So. Das gar nichts vorangehen …
- Ja.
- … würde. Wenn man auf dem Stand bleibt, was die Gesellschaft … [Unterbricht sich selber.] [Sperren: Aber das] … Da meinte ich das eben, dass am [Sperren: Ende] eine ganz ganz kleine Gruppe bestimmt, was ausgestellt wird. Zum Beispiel die Kuratoren. Weil die treiben dann etwas voran, was …
- Aber …
- Kunst von Gesellschaft akzeptiert: Stillstand Stillstand
- … die [Sperren: Gesellschaft] von sich aus [Sperren: Niemals] gesehen hätte.
- Macht es aber nicht zur Kunst.
- [Pause.]
- Das ist meine Ansicht.
- Okay. Macht es … Für dich macht es zur Kunst, wenn die Gesellschaft das akzeptiert. Als Kunst.
- Ja.
- Und was ist die Gesellschaft? Hundert Prozent? Fünfzig Prozent? Einundfünfzig?
- N… N… Nein. Das würde ich gar nicht einschränken. Ähm … Ich …
- [Sperren: Wenn] überhaupt … [Nicht verständlich, 1:19:00.]
- … hab' ja. Also zum Beispiel das Beispiel, was du gebracht hast. Mit dem Musiker. Das mag ja momentan eine Musikform sein, die … äh … nicht verstanden wird.
- Ja.
- Neue Kunst in 100 Jahren anerkannt
- Ähm … In hundert Jahren ist das vielleicht anders. So. Und … äh … Da wird man vielleicht sagen: Mein Gott Gott ! Warum haben sie … Warum sind die Leute damals nicht live hingegangen und die Künstler live gehört? Ja?
- Ja.
- Warum haben sie nicht den da Vinci damals gekauft. Ja? Weil man es eben zu der Zeit nicht als Kunst gesehen hat. Ja?
- [Kleinlaut:] Da Vinci war aber schon damals bekannt.
- Nimm ein anderes Beispiel. Ja? Also ich meine, es gibt Musiker, oder es gibt Maler, die eben posthum erst … äh … äh …
- Ja.
- … berühmt geworden sind. Ähm …
- [Sperren: Aber] trotzdem wird jetzt bei Neuer Musik, wenn's in einem Kon… Konzertsaal aufgeführt wird, wird es von dem Staat, vom dem Förderer, wird's ja als Kunst angesehen. Ansonsten würde es da nicht aufgeführt werden.
- Gesetzgeber subventioniert neue Kunst
- Leider gar nicht. Leider gar nicht. Und zwar … ähm … Es gibt Gesetze. In Deutschland. Die die öffentliche Hand verpflichten einen bestimmten Anteil eben an … an … ähm … Geld dafür, staatliches Geld, dafür zu verwenden, eben … ähm …, ja, [Sperren: Kunst] zu fördern …
- Ja.
- Oder … Oder … Pff … Menschen mit ihrem brotlosen Erwerb … ähm … einen Erwerb zuzuführen.
- Das ist Bundesland … ähm … äh … Dings. In Sachsen gibt's nämlich auch so ein … äh … äh … so ein …
- Also zum Beispiel wurde …
- … ein paar Werke von sächsischen Künstlern …
- Es gibt zum Beispiel ein Gesetz, … ähm … äh … das bei jedem Behördenneubau …
- Ja.
- … eine gewisse Prozentzahl des … des … des Wertes des Gebäudes …
- Ja.
- … in Kunst investiert werden [Sperren: muss].
- Okay.
- So. Und … äh … ähm … Natürlich können sich die Behörden keinen teuren Gerhard Richter Gerhard Richter leisten. Für ein paar Millionen. Um das im Foyer aufzuhängen. Sondern sie müssen sich … ähm … umschauen. Und das machen sie dann. Manchmal lassen sie sich von den Architekten beraten. Oder gucken halt …
- Mhm.
- … im örtlichen Umkreis, ob da eine Künstlerin oder ein Künstler ist, … ähm … ähm … und geben denen halt Geld in die Hand.
- Das ist also nicht aus freiwilligem Antrieb, sondern weil es ein Gesetz gibt, was sowas …
- Das glaube ich. Ja.
- [Pause.]
- Das glaube ich.
- Ähm … Warum denkst du, hat der Gesetzgeber, weil du auch auf so einer Ebene bist, … ähm … das festgelegt? Das Kunst im öffentlichen Raum sein muss. Es gibt ja auch viele Statuen draußen. Die so finanziert sind.
- Mhm. Äh … Weil er es fördern möchte. Und … Und …
- Warum …
- … den Förderzweck kann er sich selbst aussuchen. Da ist er frei. Der Gesetzgeber. Also er kann frei entscheiden, was er subventioniert. Er kann frei entscheiden, … ähm … welche Vergünstigung er gibt …
- [Hustet.]
- Und er kann auch frei entscheiden, ob er bestimmte Berufsgruppen fördern möchte.
- Okay.
- Ähm.
- Kunst als Kulturgut
- Aber was ist seine Begründung da… dafür? Jetze?
- Ich … Ja das ist natürlich … ähm … äh … Gott sei Dank auch der Entwicklung in Europa geschuldet. Dass wir eben für Kultur im größeren … im … Also wo …
- Ja.
- … ganz viel drunter fällt, … äh … dass man sagt, … ähm … zu einer gesunden Gesellschaft gehört auch … ähm … ein gewisser Anteil an Kultur.
- Mhm.
- Und wir sind bereit … äh … auf unserer Zivilisat… Zivilisationsstufe halt Geld zu [Sperren: investieren]. In Kultur. Ähm … Und … äh … Deswegen haben wir sogar ein Kulturministerium.
- Mhm.
- Oder einen Kulturbeauftragten vielmehr.
- Das ist ja auch schön. Ich meine …
- Gesetzgeber = Vertreter Volk
- Das bräuchte man nicht, aber das ist halt … äh … äh … Das zeigt halt … ähm … das Wertebewusstsein. Also was uns … ähm … [Sperren: wichtig] erscheint.
- Was [Sperren: uns] wichtig erscheint? Oder was dem Gesetzgeber wichtig erscheint.
- Der Gesetzgeber ist der Vertreter des Volkes. Er ist vom Volk gewählt und …
- Aber [Sperren: du] hast doch gerade eben als Beispiel genannt, dass … dass eine Behörde so und so viel Prozent irgendwie da in Kunst investieren muss. Dann hat's doch nicht das … die Bevölkerung sozusagen gesagt: Oh wir wollen in diesem Gebäude ein schönes Ding haben. Sondern der Gesetzgeber. Der Gesetzgeber. Wenn das die Bevölkerung nicht versteht, warum da Kunst sein … äh … äh … sein sollte, warum da so viel Geld investiert wird, dann … äh … repräsentiert doch der Staat in der Regel nicht das Volk.
- Nein. Also wenn … wenn … äh … der einzelne Wähler nicht mit der Gesetzgebung einverstanden ist, muss er das bei der nächsten Wahl entsprechend artikulieren. Ähm … Sodass dann jemand anderes gewählt wird, der dann eben dieses Gesetz wieder abschafft. Und dann würde es auch keine Kunst im öffentlichen Raum mehr geben. Also keine Steuermittel werden mehr dafür zur Verfügung gestellt.
- Steuermittel für Kunst und Fußball
- Da müsste man ziemlich viel streichen. Noch Fußballspiele oder so …
- Ja. So ist das eben in der Demokratie und …
- Ja.
- … äh … äh … und keiner Autokratie. Oder was auch immer. Ähm … äh … ähm … Es ist zumindest vom Volk akzeptiert, dass ein gewisser Anteil von ihren steuerlichen Mitteln für diese Dinge zur Verfügung gestellt werden.
- Okay. Da hattest du aber schon gesagt, es ist eben nicht automatisch Kunst, nur weil's irgendwo ausgestellt wird oder so. A… Al… Also gerade mit der Begründung war das … Ne?
- Na ja. Da sind wir auch wieder bei dem großen [Sperren: Trichter]. Also oben passt das wahrscheinlich rein. Als Kunst.
- Ja.
- Im engeren Sinne. Je nachdem wie weit man geht …
- Wo ein Markt sozusagen dann auch da ist. Und die Besucher das betrachten …
- Ähm … Genau. Es gab sicherlich eine Zeit, da … da fand man das ganz toll, irgendwelche Fließen zu bemalen. Und große Wände zu zeigen.
- Ja.
- Äh … Heute würde man … äh … kein großen Konzern mehr davon überzeugen können, … äh … sein Foyer mit bemalten … äh … Fließen auszugestalten, weil …
- Kommt auf den Künstler drauf an.
- Nee. Weil ich glaube, die Kunstform ist nicht mehr so … so …
- Okay.
- … zeitgemäß. Ja?
- Anforderungen von Unternehmen an Kunst
- Die ist nicht transportabel. Man kann's nicht …
- [Sperren: Und ja]. Ein schöner Grund! Also da sieht man ja auch wieder, … ähm … welche Anforderung dann an Kunst gestellt wird. Sie soll transportabel sein. Sie soll Menschen anstell… äh … ansprechen. Sie soll zum … vielleicht zum Gebäude passen. Vielleicht sogar zur Kultur des Unternehmens passen. Da sieht man mal, wie die … wie … wie … wie … wie breit gefächert das ist.
- Transportabel hab' ich jetzt aber nur gesagt in dem Hinblick, dass ich denke, es sollte transportabel sein, damit man es wieder veräußern [Sperren: Könnte]. Teurere. Als wenn's im Bau selbst drinne steckt.
- Ja.
- Dann wird's schwieriger.
- Für denjenigen, der das dann installieren lässt, ist das … äh … natürlich ein ganz maßgebliches Kriterium. Klar.
- [Pause.]
- Klar.
- [Pause.]
- Mhm.
- Schamgefühl
- Was diese Scham Scham in der Ausstellung … Aber okay. Das hatte ich ja jetzt … Das warst ja nicht selbst du. Ich würde gerne noch einmal über dieses Bild sprechen.
- Das war nicht [Sperren: ich] …
- Nee. Du hattest doch gesagt …
- … in der Ausstellung.
- Du hattest doch gesagt, dass du andere betrachtet hattest. Irgendwie. Und dann irgendwas mit Scham. Oder so. Das … Das so ein Schamgefühl trotzdem war. In dem Raum. Wenn ein großer erigierter Penis dargestellt wird. Oder so.
- Ach es ist schon so, dass ich … Ich hab' andere beobachtet und … ähm … äh … äh … das, was man selbst macht, da … äh … äh … geht man ja davon aus, dass das andere auch genauso sehen. Also ich hab' schon auch gedacht, …
- Ja.
- … äh … was ist, wenn ich beobachtet werde und … äh …
- Ja.
- … wenn ich da natürlich vor einem Bild gestanden habe, wo jetzt nur ein Penis zu sehen ist, hab' ich mich schon gefragt, wie lange kannst du jetzt vor diesem Bild stehen bleiben. Ohne dass jetzt andere glauben, … ähm … Ist der schwul? Weil der sich ein männliches Glied …
- Ja.
- … anschaut? Ich … Das hat mich auch beeinflusst. In dem Moment Moment . Sodass ich dann auch, … ähm … Ich war noch mit anderen Freunden dort … ähm … Sodass ich mich dann natürlich auch wieder schnell abgewendet hab' und mir andere Dinge angeschaut habe.
- [Sperren: Das ist doch super]. Da … Da haben diese Kunstwerke richtig bei dir was bewirkt. Was Negatives in dem Moment, weil du dich vielleicht nicht wohl dabei fühlst und früher weggehen wolltest. Aber es hat was [Sperren: bewirkt].
- Das war was ganz Spannendes. Wir haben hinterher darüber geredet. Wir haben darüber geschmunzelt. Wir haben darüber gelacht. Was sich …
- Man …
- … alles zeigen lässt. Es war auf jeden Fall sehr kommunikativ. Das Ganze.
- Okay.
- Übrigens …
- Muss Kunst dich berühren?
- Na das ist doch [Sperren: schön], wenn … wenn solche Arbeiten einen dann eben doch berühren. Egal in was für einer Art und Weise. Das wäre jetzt eben dann meine Frage dann. Wenn du in einem Museum bist … ähm … [Sperren: Ich] kenne es bei mir so. Ich laufe bei den meisten Dingern einfach vorbei. Die sagen mir einfach nichts. Die berühren mich nicht. So. Äh … Egal was für ein Künstler das ist oder so. Und … äh … Wie ist denn das bei dir, wenn du in einem Museum bist.
- Pfff. Na ich hab' eine ganz tolle Anekdote. Und zwar …
- [Sperren: Warte mal]. [Sperren: Muss] Kunst dich berühren?
- Ja.
- Muss es. Okay.
Donnerstag, 8. Dezember 2016
Werkstatt Plastisches Gestalten Link Ausstellung Link MdbK, Leipzig Thema Kopf, mit Leiter Gemäldesammlung MdbK Beethoven Ludwig van Beethoven , Markus Lüpertz Markus Lüpertz , enthüllt 2015 vor dem MdbK Link Aufschrei unter Bilderhauern verursacht Lüpertz: "Aber die Skulptur ist nicht provokant gemeint, obwohl sie provoziert hat. Ich will immer nur das Beste. Ich will, dass man mich liebt, dass man von mir begeistert ist, und deswegen bin ich immer überrascht, dass Leute das ablehnen" Rückseite Thron, Beethoven, 1902, farbiges Gestein und Bronze mit Glas-, Metall-, Elfenbein- und Edelsteineinlagen, Max Klinger Max Klinger siehe auch Notiz vom 9.8.2014 Link nackt, unbekleidetes Genie Genie entrückt, wie Zeus, blind, taub Materialmix für Klinger typisch verletzlich, einsamer, aber kraftvoller Gott Gott Klinger wurde, wie Lüpertz heute, in seiner Zeit scharf für Beethoven-Statue kritisiert als Kunstgewerbler, als effekthascherisch empfunden Lüpertz bezieht sich auch auf die damalige Kritik erzählerische Plastik Thron mit Erzählungen gefüllt Gegensatz Antike Antike und Christentum dargestellt Gegensatz christliche Moral und Sinnlichkeit der Antike Die neue Salome, 1893 bekommt Kopf von Johannes dem Täufer christliche Moral wird durch Salome bestraft sie als verkörperte Sinnlichkeit Kopf am Pariser Modell heraus entstanden, stark verfremdet verfremdet durch kolorierte Bernstein-Augen wie bei antiken Skulpturen Haare und Gesicht farbig gefasst Polyphonie Alleinstellungsmerkmal Klinger experimentierte mit Farbe bei Skulpturen Zweck Farbigkeit: 1 dramatisches, lebhaftes, expressives, Verlebendigung 2 Verfremdung gegenüber der Wirklichkeit Farbigkeit nur partiell eingesetzt, fokussiert Ende 19. Jahrhundert ging es nicht mehr darum, Natur zu kopieren bis Ende 19. Jahrhundert gingen Menschen davon aus, dass antike Skulpturen weiß gewesen wären Herme Herme Link umsetzen Link eigene Herme vielleicht doch nicht naturalistisch umsetzen Materialien unbedingt noch austesten eventuell mit alten Studium-Notizen, kleistern, einige Zettel schauen raus mit Stiften, Farbe, Pinsel, Computermaus, … neben Holzbüste also gleichzeitig mit Silikon Silikon noch weitere Varianten ausprobieren Diplom Theorie Link Museumsführer über mögliche LVZ-Artikel, wo Lüpertz-Arbeiten aus Sicht der Anderen betrachtet werden: "Es werden sich wieder Leute empören, wenn …" Kassandra, 1895 farbig Link Link und farblos Link Haar-Thematik: Wie gehe ich mit Haar um? eigene Form sitzt auf Kopf auf Übergangsfrage Haarpracht als Linsensuppe (Bachmann) Link Herme Link Weibliche Idealbüste, Arthur Volkmann Arthur Volkmann farbig, naturalistisch, nicht mehr partiell genutzt menschliche Höhe fast Herme, da Sockel dazugehört groteske Brust, abgeschnitten (Bachmann) Die Verdammnis, um 1725, Balthasar Permoser siehe auch Notiz vom 16.8.2014 Link vom Ausdruck sehr expressiv Rauch, Flammen direkt übergehend zum Porträt Thema Seele im Höllenfeuer, katholische Sicht nicht ganz ausgearbeitete Formen, wie Augen Übergang Augapfel und Partie darunter skizzenhaft, wie "versteinerte Zeichnung" (Bachmann) dynamisch durch besondere Standfläche Übertreibung, übergroßer Mund, flatternde Zunge übertriebener dicker Muskel (wie heißt der am Hals noch einmal?) Frisur nur angedeutet Zähne zu weit vorne Link arbeitet mit unfertigen und glatten Bereichen wirkt dadurch spannender glänzende Malerei war damals besser verkäuflich, übertrug sich auch auf Plastik Kleiner Mann mit weißem Hemd und schwarzer Hose, 2011, Stephan Balkenhol Stephan Balkenhol wieder farbig gearbeitet Link vieles übertrieben, auch Gesamtgröße durch starke Verkleinerung abgezielt auf über-individuelles Herme Link Figur und Sockel aus 1 Stück Holz Link wird dadurch zu einer Art Herme (für mich) Spuren des Arbeitsprozesses gut sichtbar Körper aus Flächen aufgebaut wie bei Lüpertz, da beugt sich die Fläche zusätzlich aus Tropenholz Abachi, kurzfaserig, geschnitzt Madonna mit Kind, 14. Jahrhundert für privaten Gebrauch hergestellt Alabaster-Figur (Gipsart, weicher als Marmor) sehr zurückhaltend Kind greift nach Apfel Link Kind ernst dargestellt, als Zeichen dafür, dass es bald für Menschheit sterben Sterben wird in sich gekehrt aus Pisaner-Schule[?] Lippen bleiben waagerecht Gewand Bewegungslinien leiten zum Hauptmotiv hin Link Kniender König aus einer Anbetungsgruppe, Michel Erhart entkernt, damit Holz nicht reißt damals Bilderflut in Kirchen vergleichbar mit heutiger medialer Bilderflut Kopf = Formulierung von Blick Link damals als hyperrealistisch wahrgenommen Augen bei Klinger aus Glas: für sich sein, nicht nur nach außen gelebt, Zurücknahme des Blicks "Bad Mummy", 2005, Birgit Dieker Link antike Drehung Bildnisbüste Johann Wolfgang von Goethe Johann Wolfgang von Goethe , 1821, Christian Daniel Rauch zwischen klassisch und Realismus Altersbüste von Goethe farblos Nase und Ohren wachsen bis zum Tod Stirn hervorgehoben Stirn als über Verstand gewölbt betrachtet Ganymed Ganymed , den Adler tränkend, Bertel Thorvaldsen Bertel Thorvaldsen Link Link (Magen knurrt, Bonbon gegessen) E-Mail an Bachmann Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Ich bin mir nur unsicher. Weil … Ich hab' jetzt ja nichts dazu gesagt. Du weißt ja auch glaube ich nichts …
- Nein. Nein.
- … und so.
- Nein. Nein nein.
- Sagen wir jetzt aber mal, es ist jetzt wie bei Gerhard … Gerdi … ähm … Das ist ein Objekt von einem Typen halt, was heute hoch gehandelt wird. Wo es eine Edition von gibt. Wo man sich …
- Mhm.
- … drum streitet, dass … äh … dass man da was abbekommt.
- [Zögernd:] Ja.
- Kunst kaufen, da begrenzt, begehrt, teuer
- Ich glaube, da würdest du doch in so 'ne … So wie jeder Mensch … Es ist begrenzt, es ist begehrt. Es wird immer teurer. Und dann … Und dann würdest du … "Ach na ja, aber vielleicht nehme ich das jetzt doch. Mir gefällt es zwar nicht so. Aber es scheint ja einen Wert zu haben. [Sperren: Wie] bei … Jetzt kommen wir zu Gerhard Richter Gerhard Richter … Wie bei diesem großen Leinwandbild. Da, wo ja viele Nachahmer auch bei YouTube YouTube und so weiter gibt. Die genau das …
- Ja.
- … machen. Nur halt hat er es halt geschafft, sich einen …
- Folgendes …
- … Markt da aufzubauen.
- Folgendes. Ähm … Mit dem Einkommen, was [Sperren: ich] habe, würde ich es mir nicht kaufen.
- Okay.
- Ähm … Wenn ich in der finanziellen Situation sein sollte, dass ich mir schon Gedanken machen muss, … äh … wie … wie kann ich … wie werthaltig kann ich mein Geld anlegen.
- Aaah. Okay. Da wollen wir aber nicht weiter …
- Nee, ich will nur ganz kurz sagen …
- Okay.
- Viele Stiftungen haben dieses Problem.
- Ja.
- Kunst kaufen bei Stiftungen
- Sie müssen halt … äh … die Inflation auszugleichen.
- Ja.
- Und wenn die Inflation vielleicht hoch ist, fünf oder zehn Prozent, müssen sie das Familienvermögen, damit es nicht kleiner wird, in irgendeiner Form anlegen. Und irgendwann ist es auch einmal begrenzt mit Immobilien oder …
- Ja.
- … Autos. Also gerade Oldtimer. Sondern Kunst ist ja was ganz interessantes. So. Und wenn jetzt natürlich der Galerist auf mich zukommt und mich darauf …
- Ja.
- … aufmerksam macht, dass genau dieses Pissoir Marcel Duchamp in den letzten Jahren eine Steigerung von vierzig Pro…
- Ja.
- …zent … äh … gehabt hat, würde ich im Familienvorstand schon überlegen, ob sich nicht doch diese Investition lohnen …
- Obwohl …
- Obwohl es mich gar nicht interessiert.
- Okay.
- Sondern einfach nur, weil es … äh … äh … 'ne Geldanlage ist.
- Da gehen jetzt aber bitte wieder von deinem aktuellen Zustand aus. Denn das ist jetzt wieder so eine Fantasie.
- Ja genau. Deswegen, weil …
- [Unterbricht, nicht verständlich, 1:09.]
- … weil ich nicht in dieser Situation bin.
- Ja.
- Mein Geld anlegen zu müssen.
- Anlegen ist eh nen scheiß Thema für mich.
- Ähm.
- [Lacht.] Aber da sind wir ja zum Glück … Aber da müsste ich …
- Das ist für viele Menschen ein ganz ganz wichtiges Thema.
- Das ist aber krass, oder?
- Wie man Werte [Sperren: schützt]. Und zwar davor schützt, dass sie an Wert verlieren.
- Ja.
- Und … äh … nicht … nicht … äh …
- Das ist …
- Es sagen ja gerade die Milliardäre, oder Millionäre, …
- Ja.
- … dass es nicht einfacher wird, je mehr Geld man hat.
- Ja.
- Sondern je schwieriger wird es.
- Art Basel
- Ja. Ich glaub' das ist ein riesen großes Mißverhältnis. Oder … Oder Mißverständnis. Äh … äh … Bei dem Kunstmarkt Kunstmarkt . Ich war jetzt bei der Art Basel. Wo ja …
- Ja.
- … viel Kunst gekauft wird. Zu sehr sehr … äh … hohen Preisen.
- Ja.
- Ähm … Dass man denken tut: Ähm … es wird nicht gekauft, weil es richtig gut ist. Sondern es wird gekauft, um eben eine Anlage …
- Ja.
- … äh … äh … Um eine Sicherheit zu haben. Und … Und da geht man von einem steigenden Preis aus. Das sind also zwei ganz unterschiedliche Sachen. Ne? Auf der einen Seite ist der Künstler für mich. Und der Künstler denkt, auch wenn du jetzt anders denkst, erst einmal nicht ans Geld. Per se.
- Mhm.
- Unterschiedliche Interessen von Künstler und Käufer
- Sondern er will halt etwas schaffen, was irgendeine … für ihn eine Bedeutung, etwas Wichtiges ist. Und so weiter.
- Mhm.
- Und der Käufer denkt aber häufig, höchstwahrscheinlich in so einem hohen Segment, an eine Wertsteigerung. An Geld also.
- Ja.
- [Sperren: Und … Und] da sind halt zwei Systeme, zwischen denen halt sozusagen die Galerie … äh … äh … so … äh … das verknüpfen muss. Oder [Sperren: will]. Weil sie ja auch Geld verdienen will. So. Das sind … Das ist ein ganz ganz interessantes Ding. Aber da geht's jetzt wieder bei dir nicht drum. Weil du das nicht bist.
- Ja aber … Das Spannende, was du gerade erzählst … Genau. Das hat ja … Genau … äh … äh … Im letzten oder vorletzten Jahr wurde … äh … äh … das teuerste Werk von … äh … äh … Gerhard Richter glaube ich für vierzig Millionen bei Sotheby's versteigert.
- Anonym.
- Äh … äh … Wie auch immer.
- Ja.
- Auf jeden Fall …
- Ich weiß das nicht.
- Hohe Verkaufspreise kommen nicht bei Künstler an
- … wurde hinterher Gerhard Richter gefragt, … äh … äh … äh … Für ein Bild … Ich weiß nicht, ob für vierzig Millionen, aber …
- Ja, er versteht's glaube ich auch nicht.
- Und … ähm … ähm … Was er dazu … Was er davon hält und vor allem wie viel er davon am Ende denn nun abbekommen hat.
- Ja. Nichts.
- Und da musste er erst einmal … äh … Genau! Äh … Er musste erst einmal klarstellen, dass er dieses Bild schon vor [Sperren: Jahren] oder Jahrzehnten oder so …
- Ja.
- … fertig gestellt hat und verkauft hat.
- Ja.
- Ähm … Und … ähm … Weiß ich nicht. Zwölftausend Euro dafür bekommen hat. Und … äh … Das ist für ihn natürlich auch sicherlich nicht ganz so einfach zu beachten. Das er halt für sein [Sperren: Können] … äh … ein … eine [Sperren: marginale] Summe bekommen hat.
- [Lautstark:] [Sperren: Ja aber er hat's doch damals verkauft.] Er hätte ja auch warten können. Aber dann wäre es niemals soviel Wert gewesen.
- Wahrscheinlich.
- Weil er es nicht auf den Markt geschmissen hat.
- Wahrscheinlich. Wahrscheinlich.
- Ausstellungsvergütung
- Und [Sperren: zweitens] wollte ich jetzt nur mal andeuten: Ähm … Es wird ja ständig von irgendwelchen Künstler, … ähm … Vertretern oder so, BBK oder so, …
- Ja.
- … halt immer wieder gefordert, dass halt der Künstler auch bei Ausstellungen und bei zukünftigen Verkäufen wieder beteiligt werden soll.
- [Von weiter weg.] Ja.
- So. [Sperren: Es wurde noch nicht umgesetzt]. Aber da du es gerade sagtest … Ne? Man verkauft vor zwanzig Jahren ein Bild und sieht jetzt, dass es eine Million Wert hat und kriegt nichts davon. Das wollten die schon einmal genau aus dem Grund ändern. Weil der Künstler sozusagen auch zukünftig mit … mit seinem Werk sozusagen weiterhin dann … äh … ähm … wenn's steigt, auch was davon haben sollte. Aber da kann man ja Verträge abschließen. Ne? Ich glaub', das ist nicht das Problem. Der Künstler kann einen Vertrag abschließen, wenn das Ding auch wieder verkauft wird, für eine höhere Summe oder so. Dann krieg' ich halt so und so viel Prozent. Das geht glaube ich.
- Keine Ahnung.
- Ich weiß es nicht. Aber Verträge kann man ja immer machen.
- Das weiß ich nicht.
- Ob das jetzt so umgesetzt wird, weiß ich nicht. Aber okay, wir schweifen wieder ab.
- Ja.
- Wir sind bei Gerhard Richter jetzt angekommen.
- Tee trinken
- Du wolltest deinen Tee trinken.
- Ja.
- [Tassenklirren.]
- Also.
- Gerhard. Oh je. Gerhard Richter. Gerdie.
- [Tassenklirren. Tee wird eingegossen.]
- Aber … Okay. Warte mal. Ich will nur mal. Was ich jetzt daraus gehört habe, bei diesem [Sperren: Pissoir] … ähm … Wenn's im Museum steht, dann siehst du das automatisch als Kunst an. Weil es halt schon im Museum steht. Ob du es als gute Kunst ansiehst, ist was anderes. Du würdest es dir sogar kaufen, wenn du genug Geld hast. Auch wenn du nicht findest, dass es gute Kunst ist. Oder dich überhaupt nicht anspricht.
- Ich finde … Du strengst … Du strengst …
- [Sperren: Nein. Ich versuche das …]
- … was ich sage oft immer zu stark ein.
- [Sperren: Nein! Aber das hast du doch gesagt!]
- Kunst, da ausgestellt, da öffentliches Interesse
- Ich habe nicht gesagt, [Sperren: weil] es im Museum steht … äh … äh … wird es automatisch zur Kunst. Sondern … ähm … äh … Dazu gehört ja noch mehr. Also das ist sozusagen … ähm … mhm … ähm … Dazu gehören ja eben auch die Leute, die bereit sind Eintritt zu bezahlen. Da gehören ja auch die Leute, die davor stehen und sich das anschauen. Dazu gehören ja auch … äh … [Sperren: die], die … äh … äh … ähm … äh … Kunst beschreiben. Also auch die Kunstkritiker. Ähm … Die das dann natürlich auch noch einmal bewerten, ob …
- Mhm.
- … das denn überhaupt … äh … äh … ähm … hätte da ausgestellt werden dürfen. Ähm … Also das ist ja dieses große Zusammenspiel. Ja?
- Worauf der Besucher aber gar keinen Einfluss hat. Er …
- Na ja.
- Der sieht am Ende nur das Ergebnis, wofür er Geld gesehen hat. Punkt.
- Ge… Genau. Ja. Aber nur weil es jetzt dort hängt, … äh … ist es auch noch nicht Kunst. Nein nein. Also das wäre mir zu …
- Das sagst du jetzt.
- In [Sperren: meinen] Augen wäre das noch zu …
- Okay.
- … wenig. Weil es würde ja bedeuten, ich könnte mir einen Museumsraum anmieten, … äh … und könnte da … äh … äh …
- [Sperren: Du hast das Beispiel] schon vorhin genannt!
- … und könnte dort … [Sperren: Ja genau]. Und schütte da ein Kilo Kartoffeln rein.
- Ja.
- Und sprüh' den dann rosafarben an. Und in dem Moment Moment … äh … äh … ist es zu Kunst geworden.
- [Sperren: Deshalb] wollte ich das nämlich unterscheiden. Zwischen … Zwischen einem Ort, wo man sich einmieten kann, wo man Geld bezahlt, [Sperren: damit] man ausstellen darf. Und einem Museum, oder einem Ort, wo du [Sperren: angefragt] wirst. Von dem Museum. Wollen Sie nicht bei uns ausstellen? Wir finden, das ist ausstellungswürdig. Das ist ein ganz anderer Ansatz. Einmal wird es als Kunst gesehen. Deshalb darf es da ausgestellt werden. Und einmal bezahlst du Geld, damit es ausgestellt wird.
- [Möchte unterbrechen.]
- [Sperren: Nee, aber das] ist das, was du jetzt meintest. Oder? Oder was du vorhin …
- Lassen wir das mal so stehen.
- [Pause.]
- Na ja, aber so hab' ich dich jetzt verstanden.
- Mhm. Ja. Das ist mir … manche Sachen sind mir zu … zu eng definiert. Zu eng beschrieben.
- Na ich versuche ja irgendwie, auch … ähm … das zu verstehen, was du sagst.
- Kunst muss berühren
- Ich glaube Kunst ist … Am [Sperren: Ende] …
- [Pause.]
- … ist es ja oft etwas extrem Emotionales. Also etwas, was mich berühren muss. Ähm … Und … Man fragt sich natürlich, warum kann mich ein beschmutztes Urinal berühren? Das ist ja eher eklig.
- Na dann berührt's dich ja.
- Sollte man … äh … Aber … mhm … Dieser Kontext. Diese Umgebung. Mit Technik angestrahlt. Klimatisierter Raum. Flyer. Plakate. Öffnungszeiten. Eintritt. Ähm … In der Zeitung wird darüber geschrieben.
- Mhm.
- Ähm … Menschen nehmen ihre Zeit und … äh … Um sich das anzusehen.
- Mhm.
- [Sperren: Das] alles zeigt doch, dass es dann vielleicht in der Gesellschaft, in der großen Gruppe, als Kunst akzeptiert wird.
- Da widerspreche ich dir.
- Und … [Sperren: Ja], das ist ja nur meine Ansicht.
- Ja. Aber ich will's auch gleich erläutern.
- Und … ähm … Und dann fällt es mir natürlich [Sperren: einfacher], als …
- Warum?
- … jemand, der vielleicht gar keine Ahnung von … Oder der keine Ahnung von …
- Ja.
- … Kunst hat. Weil ich mich professionell nicht damit …
- Ja.
- … beschäftige. Weil ich auch nicht einschätzen muss, was für ein Wert steckt dahinter.
- Ja.
- Finanzieller Wert. Ja?
- Ja.
- Kunst akzeptieren, da ahnungslos
- Ähm … Fällt mir dann natürlich auch einfacher, das als Kunst zu [Sperren: akzeptieren].
- Ja. Okay.
- Ähm … Also es hilft mir. Würde ich sagen.
- Kleiner Kreis bestimmt was ausgestellt wird
- Gut.
- [Pause.]
- Ich stimme dir [Sperren: fast] zu. Nur mal ein ganz kleiner Hinweis. Äh … Wenn eine Ausstellung gemacht wird, eben. Dann steckt da nicht die Gesellschaft dahinter. Die die Mei… Also die da vertreten ist in ihrer Meinung. Sondern ein [Sperren: ganz ganz ganz] kleiner Kreis. Der eine ganz ganz bestimmte Kunstmeinung hat.
- Ja.
- Kuratoren. Und … äh … Die sich untereinander, Netzwerk, …
- Ja.
- … und was weiß ich, kennen.
- Ja.
- Weil du hattest gerade irgendwie das … die Gesellschaft mit reingebracht. Denn die [Sperren: Gesellschaft], der Ausstellungsbesucher. Der ist doch am Ende nur noch der, der [Sperren: das] sieht, was andere …
- [Will unterbrechen.]
- … gemacht haben.
- Nein. Ich bleibe sogar dabei.
- Bei was denn jetzt?
- Und keiner geht hin!
- Ist ein schönes Beispiel. Und zwar … Mhm … Stell dir vor, ein großes Museum. Moderne Kunst. Ähm … Ausstellung. Unbekannter Künstler. Ebend dieses Urinal, was man hier eben sieht. 1917. Irgendwie beschrieben. Äh … Und jetzt passiert Folgendes: …
- [Pause.]
- Kein Mensch geht hin. Kein Mensch …
- Warum?
- … interessiert sich dafür.
- Okay.
- Nur die Kuratoren. Oder der Kurator kuratieren . Der Künstler. Also ein ganz enger Kreis. Glauben eben, dass … dass es das wert gewesen ist zu zeigen. Weil sie glauben eben, dass das hochwertige Kunst ist. Ähm …
- [Grinst.] Das ist interessant, weil …
- Und ich bin der Meinung, wenn … wenn … äh … niemand darüber berichtet, wenn es niemand zeigt, wenn niemand … wenn noch nicht einmal jemand [Sperren: hingeht], obwohl er hingehen [Sperren: könnte], ist das vielleicht ein Indiz dafür, dass es eben in dem Moment von der Gesellschaft nicht als Kunst angesehen und akzeptiert wird. Und damit auch keinen [Sperren: Markt] hat.
- Neue Musik Neue Musik
- [Grinst weiter.] [Sperren: Das ist geil!] Ich hatte genau deine Ansicht nämlich bei einem Komponisten, den ich in Berlin getroffen hatte. Der macht Neue Musik.
- Ja.
- So schräge Töne. Und so.
- Ja.
- [Sperren: Mir] gefällt das. Ich kann das stundenlang hören.
- Ja.
- So. Aber … ähm … Was mein Eindruck da bei Neuer Musik eben ist, ist, dass die Konzertsäle im Normalfall, wenn es auch kleine Aufführungen sind, relativ leer sind.
- Ja. Ja.
- Ganz wenige Leute gehen hin, weil sie sich nicht emotional da gebunden fühlen. Oder was weiß ich. Das ist halt nicht so gesellschafts…
- Mhm.
- …dingsbums. Und … ähm … Und er meinte dann aber, … ähm … als Begründung, warum der Staat das trotzdem halt unterstützt … Und zwar richtig krass. Ne? Also die Eintrittskarten und so weiter … Wieviel der … der Steuerzahler, also die Gesellschaft, am Ende dafür bezahlt. Äh … Die Begründung dafür war dann halt, … ähm … ähm … ansonsten würde ja nur noch Beethoven oder Mozart oder so gespielt werden. Weil das ja eben die Leute schön finden. Da würden sie jederzeit reingehen. So.
Mittwoch, 7. Dezember 2016
Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Dozent Dozent rät, 1:5 oder 1:10 Modell von Herme herzustellen Mit Ton oder Knete und Karton als Sockel aktueller Zustand Link Link Holzstück von Bachmann für Schnitztest erhalten 5 h durchgearbeitet Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Ja.
- Ähm … Wenn ich es richtig verstanden habe, würdest du sagen … ähm … Dieses Gedicht, was an Frau Merkel geschickt wird … ähm … wo sie angemacht wird, oder so, … ähm … würde bei einem Handwerker, der das jetzt schreibt, der kein Künstler im eigentlichen Si… der kein Künstler ist, so normalerweise, … Wird das als … Was? Beleidigung oder so …?
- Wahrscheinlich ja.
- Als Tatbestand der Beleidigung. Genau so. Wenn … Wenn jetzt aber ein berühmter Künstler das macht … Ein Dichter, der da schon No… No… No… No… Nobelpreis oder so bekommen hat … Und der macht das … Würde das dann immer noch … Oder würdest du dann sagen, dass hängt eben von der Person ab, die das macht. Das kann ganz gleich aus sehen. Das Gedicht.
- Sowohl als auch. Er hat vieles gemacht, was andere vielleicht nicht getan hätten. Er hat das ganze nicht einfach nur Gedicht genannt, sondern er hat es absichtlich Schmähgedicht genannt.
- Wer?
- Der … Derjenige … Ich weiß nicht. Wie heißt denn der Moderator, der das dann gemacht hat?
- Okay. Wir kennen ihn jetzt.
- Ja. [Lacht.]
- Das heißt Schmähgedicht?
- Ja genau. Er hat's … Er hat von vorne herein gesagt … äh … Er hat ein Schmähgedicht geschrieben.
- Aber hat er sich damit nicht gleich selbst …
- Und er hat es glaube ich auch öffentlich [Sperren: vorgetragen]. Und zwar vor einem Millionenpublikum.
- Okay.
- Und das ist natürlich schon einmal etwas Anderes. Und er ist auch bekannt dafür, dass er … äh … ähm … s… sehr hart …
- Ja.
- … mit …
- Ja.
- Unterschied öffentliches und privates Äußern
- … anderen Menschen umgeht. Und … Und ins Rampenlicht … Ins Rampenlicht … Oder in das Licht rückt. Ja? Das ist natürlich etwas Anderes, als wenn jetzt der … der Handwerker, der sich über Frau Merkel geärgert hat, über ihre meinetwegen Steuerpolitik, oder [Lauter:] ihre Asylpolitik …
- Mhm.
- … ähm … sich zu Hause hinsetzt, sie in einem Gedicht, in einem Reim … [Nicht verständlich, 53:36.] beschimpft, …
- Mhm.
- … das ganze in einen Briefumschlag steckt und an sie persönlich adressiert. Ja? Also der … Die Wirkung dieses … dieses Handelns ist ja etwas ganz Anderes.
- Kunst durch Wiederholung
- Darf ich jetzt noch einmal ganz kurz dazu eine Frage stellen? Wenn der Handwerker jetzt, fünf Mal so ein Gedicht schreibt und an sie schickt … Würdest du das dann eher schon als Kunst betrachten? Weil er es ja wiederholt tut, was du vorhin gesagt hattest? Oder … Weil dann ist es nicht mehr so … so 'ne … so 'ne plötzliche Handlung, die man einmal macht. So. Sondern es wird es ja eben doch schon … ähm … etwas Dauerndes.
- Ich …
- Oder ab wann würdest du denn sagen, wäre das Kunst? Wenn er das zwanzig, dreißig Mal macht? Wenn er das öffentlich macht? Wieso ist das dann bloß Kunst, wenn er das öffentlich macht und nicht direkt an Frau Merkel …?
- [Pause.]
- Zum Beispiel. Nur mal ein ganz kurzer Hinweis. Es gab mal so eine Kunstaktion von irgendwelchen … kleineren Kü… Kü… also Künstlern und Hobbykünstlern. Das wurde im Internet gestartet, wo … wo irgendwas mit der Politik von Frau Merkel kritisiert wurde. Und Frau Merkel sollten halt ganz viele Kunstwerke geschickt werden. Von den Künstlern halt. Das heißt, die Künstler haben halt etwas gemalt, haben das eingepackt und ans Bundes… Was ist das? Bundes… Wo wohnt die? Bundes…? Website "Kunststimmen gegen Armut" ("Diese Seite ist zur Zeit leider nicht erreichbar", 7.12.2016)
- Bundeskanzlerin. Also Bundeskanzleramt.
- … Ans Bundesamt … Bundeskanzleramt geschickt.
- Ja.
- So. Und dann haben die eine Bestätigung dafür bekommen. Es ist angekommen. Ob sie die jemals gesehen hat, wissen wir nicht. Aber es ist sozusagen etwas, was nie öffentlich wurde, sondern was entweder im Lager jetze ist … oder sonst wo.
- Ja.
- [Wird laut.] Weil [Sperren: du] gesagt hattest, der Handwerker … ähm … Bei dem siehst du das …
- [Versucht zu unterbrechen.]
- … nicht als Kunst an. Aber warum …
- [Versucht erneut zu unterbrechen.]
- … ist das dann jetze, auch wenn's im Geheimen ist, nicht im Öffentlichen, von Künstlern, die sich Künstler [Sperren: schimpfen] … Nee, die sagen, sie [Sperren: wären] Künstler. Warum ist das dann gleich Kunst. Nur weil sie sagen, sie sind Künstler?
- Also ich … Ich würde gerne von diesen beleidigenden Gedichten weg gehen. Weil … Weil das für mich auch nicht so greifbar ist. Genauso gibt's ja auch Kunstaktionen, da … da haben mal Linke-Abgeordnete im Bundestag … äh … glaube ich … äh … äh … ähm … Papierrollen oder so auf die Abgeordneten geworfen. Oder irgendwas, was …
- Ja.
- … was da gemacht worden ist. Und sie … Jonathan Meese Jonathan Meese zeigt während Theateraufführung in Mannheim den Hitlergruß, © Uli Deck
- Nur der Hitlergruß oder so wurde oft schon auch als Kunst …
- Äh … Ja, genau. Sie haben es eben als Kunstaktion verstanden und waren der Meinung, das ist auch von der Kunstfreiheit gedeckt. Aber … äh … Immer … Immer wenn es um so'n schäbiges Verhalten geht, tue ich mich schwer damit, das abzugrenzen. Was ist zulässig und was ist …
- Es ist ein riskantes Verhalten. Schäbig … Das … äh … sagst du jetzt ja wieder. Installation mit 1250 Gartenzwergen, Ottmar Hörl Ottmar Hörl
- Ja das stimmt. Das ist eine Wertung, die ich da schon mit drin hatte. Aber ich will eigentlich … Vielleicht hab' ich sie deswegen mit reingenommen, weil es mir auch so schwer fällt, an dieser Stelle die Grenze zu ziehen.
- Okay.
- Greifbare Kunst
- Ähm … Und … ähm … Für mich ist es viel greifbarer, wenn wir eben über … über … über … ähm … weiß ich nicht … äh … Tontöpfe sprechen. Sediment Sampling, 2014, Karin Lehmann
- Darüber wollte ich gerade mit dir reden. Das wir mal eher dahin kommen …
- [Redet während dessen weiter. Nicht verständlich, 56:07.] Das ist einfach etwas Anderes.
- Ja okay.
- Das ist greifbarer.
- Genau. Also das wir nicht an so Extremen bleiben, die gar nichts mit dir zu tun haben. Sondern mir geht's ja eher darum zu wissen, was ist eigentlich dein Zugang zur Kunst. Und das hat nichts mit … äh … einem Hitlergruß oder irgendwelchem Papier, was da runter fällt, oder …
- Genau.
- Duchamp Marcel Duchamp Pissoir
- So. Ich will dir trotzdem mal ein Bild zeigen. Tipp mal bitte bei Google Google …
- Ja.
- Duchamp … De. Uh.
- Ich gehe jetzt erst einmal zu Google.
- Okay.
- Ach so ich glaub' ich bin sogar automatisch …
- … auf Google.
- … auf Google drinne. Also was soll ich eingeben?
- Duchamp. De. Uh. Ce. Ha.
- [Pause.]
- Ah. Em. Pe. Pissuar.
- [Tippgeräusche.]
- [Sperren: Pe.] [Sperren: Ie.] Irgendwas. Dann zeigt er's schon an. Glaube ich. Replik von Duchamps Fountain, Musée Maillol, Paris, © Micha L. Rieser
- [Pause.]
- So. Jetzt gehst'e mal zu Google Bilder oder öffnest das erste Bild einfach.
- [Pause.]
- Einfach das erste Bild öffnen.
- [Tippgeräusche.]
- Und groß machen. Genau.
- [Pause.]
- So. Gehen wir davon aus, du bist in einem Museum und siehst genau das jetze.
- [Pause.]
- Du weißt nichts über ihn. Du weißt nicht, wann es gemacht wurde. Du weißt nicht, welcher Künstler das ist. Und …
- [Pause.]
- Was ist dein … Was …
- Mhm.
- Was passiert bei dir?
- Also zum Beispiel. Das Spannende … Also das erste, was erst einmal ist: Ich sehe hier … äh … ein gut abgelichtetes, professionell aufgenommenes … äh … äh … äh … Toilettenbecken. In dem Fall.
- [Sperren: Nicht] das Abbild. Sondern … Es geht um das Objekt jetzt. Es geht mir nur …
- Ähm.
- … um das Objekt.
- [Pause.]
- Okay. Ich wollte nur …
- Jaja.
- Weil derjenige … Die anderen sehen ja nicht, …
- Okay.
- … was ich sehe.
- Okay.
- Äh … ähm …
- Na ich erwähne das schon noch.
- Das Spannende ist … ähm … äh … Wo mir das gezeigt wird, …
- Im Internet.
- Und zwar … Nein nein nein nein.
- Ach so.
- Überraschungsmomente bei moderner Kunst
- Und zwar … äh … Würde ich jetzt in eine moderne Ausstellung gehen, …
- Ja.
- … ähm … Da wird man mit allerlei Dingen überrascht.
- Ja.
- Ja. Also ich meine, da gibt's dann auch … äh … ähm … Weiß ich nicht! Eine Schüssel mit ausgespucktes Kaugummis.
- Hast du das gesehen? Oder ist das ein Beispiel, ein fiktives?
- Ähm. Ich … Als ich im Museum Pompidou war … äh … da gab's auch moderne Kunst. Teilweise. Und zwar sind dort … war dort eine Ausstellung … ähm … äh … im siebziger Jahre Stil gemacht. Äh … Sehr plüschig. Und poppig. Und …
- Mhm.
- Porno oder Kunst?
- Und man hat … äh … ähm … Sexualakte gesehen. Also man hat halt einen erigierten Schwanz gesehen. Der dann halt in eine Vagina [Sperren: eindringt]. Äh … Und bevor man in diesen Raum reingegangen ist, war halt, … war nicht nur eine Warnung, dass Minderjährige keinen Zutritt haben, sondern es war auch … äh … ähm … ein Einlasser, einer der davor stand, ein Museumswärter, der eben darauf aufgepasst hat, dass keine Kinder Einblick in diesen Raum nehmen. Ausstellungsansicht, Jeff Koons, Museum Pompidou, 2015, © Thomas Clement
- Mhm.
- Und … ähm … äh … Das … Das hatte mich überrascht. Das in dieser Größe dort zu sehen. Und auch in dieser Öffentlichkeit. Und … äh … Das Menschen … ähm … ähm … mehrere Minuten verharren davor und … und sich das ganze auf sich wirken lassen. [Sperren: Weil] ich hab' das eigentlich jeden morgen, wenn ich auf irgendeine Pornoseite gehe. Und ich hab' die selben Bilder.
- Okay.
- So.
- Ich anonymisiere dich.
- [Lachen.]
- So. Und … äh … Wenn ich morgens im Bett liege und mir einen runterhole und ich sehe da so ein Bild, würde ich überhaupt nicht auf die Idee kommen, dass das … Kunst sein [Sperren: könnte]. Äh … Wenn man allerdings in so ein Museum geht und dann ist da so eine abgestellte … ab… so eine abgeschlossene Fläche und dann wird das sicherlich auch im … in einer ganz bestimmten Art und Weise dargestellt. Und ich glaube, der Künstler, der das da war, der … der hat sich sogar selbst fotografiert. Wie er mit …
- Mhm.
- … seiner Frau, diese Handlung vornimmt.
- Mhm.
- Ähm … Und ist damit auch bekannt geworden.
- [Pause.]
- [Sperren: Mhm.]
- [Pause.]
- Glaube ich sehr teuer. Wird als Kunst angesehen. Hat mich in dem Moment Moment überrascht. Man beobachtet andere auch dabei. Und …
- [Sperren: Wie] heißt der denn noch mal? Ich hab' jetzt das Bild … Das war so ein poppiges Ding, wo er halt liegt und mit seiner Frau …
- Genau.
- Sind wir im Kunstunterricht durchgegangen. Der macht jetzt so Pillendöschen und so weiter. Das ist … Der … Der … Der ist sehr provokativ und der hat sich auch gerne selbst erigiert … Infinity, 2001, Damien Hirst Damien Hirst
- Genau. Genau.
- [Sperren: Mensch.] Wie heißt der denn.
- Ich finde es ja jetzt …
- Ich weiß es jetzt nicht.
- … ganz toll. Das [Sperren: ich] etwas gesehen habe, was ihr im [Sperren: Kunstmus…] äh … was ihr im [Sperren: Kunststudium] …
- Unterricht. Und: angucken.
- Finde ich gerade ganz krass. Äh … Also das hab' ich halt in Paris gesehen.
- Ja.
- Reaktion Besucher
- Im Museum. Und … äh … äh … Das Schöne war in dem Moment auch, die anderen Menschen dabei zu beobachten. Wie sie sich dabei fühlen. Und … äh … manche sind … Die Scham Scham die dabei entsteht! Und … äh … äh … vielleicht … ähm … auch selber überrascht, wie man darauf reagiert. Äh … äh … ähm … So etwas in dieser Öffentlichkeit so dargestellt zu bekommen.
- [Sperren: Stopp.] Bevor wir da jetzt weiter machen. Ich hab's mir aufgeschrieben.
- Ja.
- Du wolltest noch ein Beispiel nennen, was … was … was … was … was als zeitgenössische zeitgenössisch Kunst zählt und wo ein Stuhl ausgestellt ist. Oder keine Ahnung was. Was jetze dem ähnelt …
- Ja. Nein.
- … als Objekt.
- Ich wollte das als Überleitung bringen. Weil es … äh … Hätte ich dieses Bild, was dort im Museum gesehen hätte, morgens auf dem Laptop gesehen, um mir da einen runterzuholen, …
- Ja.
- … hätt' ich es niemals als Kunst verstanden.
- Interessant.
- Porno = Kunst, da im Museum
- Aber alleine deswegen, [Sperren: weil] es dort ausgestellt wurde … Alleine deswegen, weil es eine gewisse Größe gehabt hatte. Alleine deswegen, weil es scheinbar einen gewissen Wert hat … Weil es halt … [Sperren: weil] es dort ausgestellt ist.
- Okay.
- Weil Menschen sich Zeit nehmen. Und auch Geld in die Hand nehmen. Um sich das angucken zu können, ist es ja zu etwas Besonderem geworden.
- [Unterbricht, nicht verständlich, 1:01.]
- Vielleicht auch zu Kunst. So.
- Pissoir im Kunstraum und in Bahnhofstoilette
- [Sperren: Dann stell dir jetzt vor], dass dieses Pissoir auf einem Sockel steht …
- Und [Sperren: genau] …
- … und mit Glas verdeckt ist.
- Und [Sperren: genau] das würde ich hier übertragen.
- In Basel ist das gewesen.
- Wenn ich …
- Glaube ich.
- … am Griebnitzsee in die Bahnhofstoiletten gehe, …
- Ja.
- … ähm … mache ich meinen Reizverschluss auf und pinkel da rein. Und … äh … Es ist für mich ein Gebrauchsgegenstand. Und … äh … ähm … Er ist halt auch in einer gewissen … [Pause.]
- Den treffe ich halt nur in einer gewissen Örtlichkeit. Wenn ich jetzt allerdings auch wieder ins Museum gehe und auf einmal ist das auf einem Sockel … Erhöht. Beleuchtet. Mit Glas drumherum. Ist es auf einmal ein anderer Ort.
- Ja okay.
- Ein Ort wie ich es nicht erwarten würde.
- Okay.
- Und … äh … ähm … Wenn dann auch noch mehrere Menschen um mich herum stehen und sich fragen: …
- Ja.
- Warum wird das hier gezeigt?
- Ja.
- Welche Bedeutung hat das? Was hat sich derjenige dabei gedacht, dass er es ausstellt? Dann würde ich es vielleicht auch als Kunst sehen.
- Du verstehst es dann also als Kunst, wenn's im Museum … äh … äh … ist. Als Beispiel. Und wenn andere darüber reden. Oder wenn's überhaupt durchgelassen wurde als Kunst. Dann sagst du: Okay, andere betiteln das als Kunst, also muss es Kunst sein.
- Äh … Und genau …
- Das fände ich jetzt ein bisschen langweilig.
- Wo beginnt und endet Kunst?
- Nein. Nein. Genau das habe ich aber schon vorhin versucht ein bisschen deutlich zu machen. Äh … Oft ist es nicht einfach … äh … äh … zu beschreiben, wann Kunst beginnt, wann sie endet.
- Ja.
- Und …
- [Sperren: Wir sind ja schon] im Museum drinne.
- Genau.
- Kunst braucht Markt, wird ausgestellt, bekommt Wert
- Also es wurde schon mal irgendwie als Kunst gesehen.
- Ich hatte gesagt, am Anfang auch, dass … äh … Kunst einen gewissen Markt hat. Und auch einen gewissen Markt braucht. Damit halt … äh … Oder das Kunst ja auch den … dem Wandel und der gesellschaftlichen … dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist. Und in dem Moment, wo es aber öffentlich ausgestellt wird, wo viele Menschen hingehen, unterwirft er sich genau diesen Gesetzen. Auf einmal wird mir bewusst, dass es vielleicht einen gewissen Wert hat. Weil es auf einmal marktfähig wird. Weil es am Markt auf einmal gezeigt wird.
- Dann hab' ich dich vielleicht mißverstanden. Wenn du jetzt nur "Markt" sagst, verstehe ich jetzt tatsächlich … Dann gibt's einen Markt. Interesse ist ja auch ein Markt.
- Nein.
- Meinst du Geldmarkt?
- Du hast … Nein. Nein. Du siehst das nur im finanziellen Sinne.
- Na, weil ich das so die ganze Zeit verstanden hatte. Du meinst mit Markt … äh … äh … ähm … äh … den Geldmarkt. Wo es Geld … Wo man Geld für bekommt. Bei deinem Trichter ja auch. Es muss Geld einbringen. So kam ziemlich schnell … [Nicht verständlich, 1:03.] Aber wenn … Aber wenn du jetzt bloß [Sperren: Markt] sagst, dann verstehe ich das jetzt tatsächlich so: Es gibt sozusagen ein Interesse und … äh … und das ist ja auch ein Markt. Ne? Da wird ja sozusagen eine Personengruppe angesprochen. So meinst du das eigentlich?
- Also …
- In dem Fall jetze.
- Markt = Interesse geweckt
- Also. Marktfähig heißt, dass es Interessengruppen gibt.
- Okay. Aber das hat noch nichts mit Geld zu tun.
- Nein.
- Denn so hab' ich dich nämlich verstanden.
- Das wäre dann wieder im engeren Sinne. Markt im engeren Sinne. Nämlich in einem finanziellem Sinne.
- [Sperren: Ah. Und … Und …] Und dein Trichter fing dieser ganz weite Dings nicht mit Geldmarkt an, sondern mit …
- Richtig.
- … Markt.
- Ja. Genau. Weil …
- Das ist wichtig. Weil ich hatte dann nämlich schon wieder …
- Nein. Ich hatte ja auch gesagt: …
- Das hatte mich zu sehr eingezwängt.
- Derjenige, der nebenbei irgendwas …
- Ja.
- … häkelt und das dann auf dem Markt verkauft, …
- Okay.
- … muss ja irgendwie die Produktionskosten wieder hereinbekommen.
- Okay.
- Das heißt, … äh … ähm. Das ist ja nicht jetzt dieses … äh … ähm … [Sperren: Ja].
- Gibt es Kunst ohne Markt?
- Okay. Ähm … Da wollen wir gar nicht näher eingehen, weil dann jetzt eigentlich meine Frage wäre: Was wäre denn jetzt mit mir als Künstler, der etwas schafft und niemandem zeigt? Es gibt keinen Markt deshalb. Und trotzdem sage ich, das ist Kunst.
- Ja.
- Weißt du? Dann würdest du das ja ausklammern, wenn du es bereits in deinem Trichter ganz ganz vorne ausgeklammert hast. Darauf wollte ich jetzt aber gar nicht weiter eingehen. Mir geht's jetzt noch einmal um dieses eine Pissoir. Wie du das siehst.
- Ja.
- Mir ging's jetzt nicht darum, es ist im Museum … Da sagst du dann: Das muss Kunst sein. Es gibt ja einen Markt dafür. Es geht darum, …
- Okay.
- Gute Kunst
- … was empfindest du denn dabei. Würdest du das als, sagen wir mal … Gute Kunst ist zwar … Es ist halt jetzt eben … Wir definieren nicht mehr Kunst, sondern was für dich gute Kunst ist. So. Sagen wir mal, es ist Kunst. Weil es im Museum steht. Ist es jetzt für dich aber gute Kunst? Beachte noch: Es gibt eine Signatur Künstlersignatur . Macht es diese Signatur zum Kunstwerk? Deshalb stehts da? Oder würde da auch ein ganz normales Pissoir auf dem Sockel stehen können ohne Signatur?
- Folgendes. Ich würde es mir nicht in die Wohnung stellen.
- Okay.
- Ich würd' auch kein Geld dafür bezahlen wollen, um es zu erwerben.
- Okay. Das kostet. Das ist eine Edition, was du da übrigens siehst.
- Alltag im Kunstraum
- Es würde mich aber reizen, in eine Ausstellung mit Freunden zu gehen und dort Ausstellungsge… Gegenstände zu … mir anzuschauen, die … ähm … die vollkommen aus dem Kontext gerissen sind. Die vielleicht sogar schmuddelig, eklig, ähm … anrüchig, uriniert, beschmiert sind.
- Na das hier ist ja nun ganz sauber.
- Einfach … Ja … Aber … Ich sage nur …
- Okay.
- Einfach, weil es …
- Aus dem Alltag.
- … mich aus dem Alltag herausreißt und … äh … in dem Moment vielleicht auch … Eine ganz spannende … ähm … Beziehung wird auf einmal an den Tag hergestellt. So etwas, was für mich ansonsten … Ja, ansonsten ist es ja alltäglich. Man geht auf eine beschmutzte Bahnhofstoilette, ärgert sich darüber …
- Ja.
- Aber das auf einmal in einem so cleanen …
- Kunstraum.
- … Ausstellungsraum zu sehen. Wo hunderte von Menschen dran vorbeilaufen. Gut gekleidet!
- Ja.
- Äh … Oft aus dem Bildungsbürgertum!
- Ja.
- Ähm … Das macht's ja gerade so … so spannend.
- Das ist … Das ist … Das … Das … Das ist jetzt interessant. Weil … ähm … Die Unterscheidung hatte ich selber noch gar nicht so. Für mich war schon … Ein Pissoir … ähm … im Museum stehen zu haben, war halt … ähm … was … ähm … Außergewöhnliches. Damals zumindestens auch so. Und [Sperren: du] unterscheidest jetzt aber zwischen einem Pissoir das sauber ist, das signiert ist, der im Museum steht. Und einem Pissoir der im Museum steht und uriniert dreckig ist. Wie er normalerweise nach einem Tag vielleicht ausschaut. Wenn er nicht gereinigt wurde.
- Nein. Ich …
- Aber erst in dem Moment, wo … wo … wo … wo er ja benutzt wurde … Oder er sieht benutzt aus. Sagen wir es mal so. Wenn's ein Künstler gemacht hat, der kann's ja auch gemalt haben. So. Äh … ähm … Dann wird der Besucher ja wieder in seinen Alltag hineingerissen. Aus diesem Kunstraum hinaus.
- Ja.
- Wenn der jetzt so sauber ist, dann erinnert man sich zwar daran. Das gibt's in meinem Alltag. Aber man keine Emotionen wirklich dazu. Ne? Das ist erst mit dem Geruch und mit dem Aussehen und so …
- Ja.
- … kommt der Ekel.
- Also ich hab' gesagt, dass es für mich dann spannend wäre, mir solch eine Ausstellung anzuschauen.
- Gibt's vielleicht. Muss ich mal gucken.
- Nur diese sauberen, cleanen … äh … ähm … WCs …
- Mhm.
- Würde mich nicht reizen.
- Okay.
- Und wäre für mich nicht spannend. Würde ich übrigens auch keinen Eintritt für bezahlen wollen.
Dienstag, 6. Dezember 2016
Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link weiter transkribiert Gespräch in Sprechblasenform Abbildungen hinzugefügt- Jemand, der sich … äh … äh … äh … ausdauernd und wiederholend … äh … mit Rechtswissenschaft beschäftigt.
- Was ist denn Rechtswissenschaft? Jetzt hast du schon wieder Rechtswissenschaftler mit Rechtswissenschaft …
- Das ist … Mhm. [Pause.]
- Ja. Die … Die … Die Definition und die Anwendung von Recht.
- Okay. Das … Deshalb kommst du sozusagen … äh … Deshalb hast du das erwähnt, Kunst steht bereits im Grundgesetz und so drinne. Aber wird da noch nicht definiert, sondern das ist dann halt das … Das macht ihr dann. Sozusagen. Wenn's nen Fall gibt, ne? So hab' ich's jetzt verstanden.
- So ganz … Aber nur bezogen auf unser Rechtsgebiet.
- Ja ja, ich hab' …
- Man muss Kunst nicht …
- Okay.
- … äh … unbedingt aus der rechtlichen … äh … ähm … Also nicht nur … Also nicht nur rechtlich … Also warum sollte ich denn Kunst rechtlich betrachten?
- Nee, aber … Du bist eher einer, der das könnte. Vom Recht her.
- Ja.
- Weil du das gelernt hast.
- So möchte ich denken.
- Du redest ja auch darüber. Du hast das ja mit dem Gesetz gesagt. Da steht zwar Kunst drinne, aber es wird nicht gleich definiert. Das liegt ja daran, dass du dich damit beschäftigst.
- Das ist sozusagen mein Geschäftsmodell Kunstmarkt .
- Okay. Genau. Okay.
- [Lacht.]
- Na ja, das ist ja gut zu wissen.
- Ja.
- Ausgangspunkt Begabung oder Handwerk Handwerk
- Ausgangspunkt … Ich will's gerne mal gerade selbst durchgehen. Ausgangspunkt für den Künstler ist entweder Begabung oder Handwerk.
- [Stille.]
- Gut. Ähm … Kann man vielleicht … ähm … Aber allgemein auf alle Sachen irgendwie … ähm …
- [Stille.]
- Na ja. Nee. Ich weiß jetzt auch nicht. Be… Begabung. Na was heißt Begabung? Ein Schreiner. Muss der nicht auch eine Begabung dafür haben? Irgendwie?
- Schreiner, Koch, Künstler
- Ja. Deshalb …
- Oder ein Koch.
- Ist der Koch nicht auch deshalb Künstler?
- Oder so.
- [Wiederholt:] Oder ist der Koch deswegen nicht auch Künstler?
- Na die wollen sich glaube ich als Künstler gerne aufspielen. Ne? Wenn die da ihre kleinen Werke …
- Nicht aufspielen. Das klingt schon wieder so negativ.
- [Sperren: Natürlich!] Ich bin da so!
- Derjenige, der … äh … der ganz zarte Kreationen, neue Dinge schafft …
- Ja.
- … und so … Da würde man auch von der Kunstform des Kochens sprechen. Warum denn nicht?
- Okay. Ähm … Bei dem … Bei dem Koch als Beispiel jetzt. Du würdest aber sagen, dis ist doch nur ein guter Koch, … ähm … äh … wenn es schmeckt und gut aussieht.
- [Stille.]
- So. Oder?
- N… n… nein. Also ich würde den Koch vom Künstler dann abgrenzen, wenn … äh … äh … was Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist. Also wenn er sich selber eher als Koch sieht, dann ist er Koch. Wenn er natürlich … äh … sich stärker als Künstler betrachtet, dann ist er Künstler. Also ich … ich …
- Koch wirklich Künstler?
- [Sperren: Ja, aber.] Aber würdest du jetzt einen Koch Künstler nennen, wenn er dir einen Teller präsentiert mit einem schauderhaft ausschauenden … äh … äh … Nudel-Bolognese-Dingsdabumsda? Was auch schrecklich schmeckt! Würdest du ihm dann sagen: Du … Sie sind aber kein Kochkünstler? So? Sondern Sie sind halt jemand, der das nicht hinbekommt …
- Nein. Das ist eine Frage, wie … wie … wie du … Also die Frage, die du eigentlich stellst, ist, wie definiere ich Kunst. Nämlich gibt es gute und gibt es schlechte Kunst.
- Intention Intention eines Kochs
- [Entrüstet:] [Sperren: Nein! Nein nein nein nein!] [Schnell gesprochen:] Nein nein nein nein. [Sperren: Du] hast gerade den Koch mit reingebracht. Oder ich hab' davor was anderes reingebracht. Die Frage ist doch aber beim Koch: Ein Koch gibt es, … äh … weil es Menschen gibt, die halt Hunger haben. Die gerne etwas essen wollen, was vielleicht noch schön aussieht. Je nach Restaurant.
- Ja, aber es … äh … Kunst beinhaltet doch, was ich gesagt habe. Eine Begabung, oder etwas … etwas besonders gut zu können. So.
- Ein Koch kann etwas besonders gut. Okay.
- Wenn ich jetzt einen Teller serviert bekomme, wo einfach alles nur hingepackt ist. Lieblos.
- Ja?
- Äh … ähm … Geschmacklich auf keinem Niveau …
- Ja?
- Äh … Dann … Dann … Dann fällt das ja schon gar nicht mehr unter den Begriff der Kunst. Wenn allerdings etwas … etwas Neuartiges kommt. Dass er da mit bestimmten Gasen experimentiert hat. Tiefgefrorene Früchte … äh … äh … ähm … Farbig, mit Wildkräutern und … äh … Dann entsprechendes Ambiente und das … äh … ähm … wiederholt macht. Dann würde man ihn wahrscheinlich schon als Künstler bezeichnen.
- Koch und Kreativität
- Ich würde ihn dann … Ich würde das Wort Kreativität dann benutzen. Koch und kreativ sein.
- [Pause.]
- Es ist die Frage, was …
- Hässlich = Kunst
- [Unterbricht:] [Sperren: Kunst]. Ist Kunst nicht kreativ?
- Du … Na du gehst jetzt ja von deinem Begriff aus … Also was für dich Begabung oder Handwerk … Da hast du recht. Wenn … Wenn du jetzt so argumentierst. Dann ist natürlich der Koch … äh … Der … Der hat ein Handwerk gelernt und gleichzeitig irgendeine Begabung. Etwas schön aufzutellern. Geschmacklich. Und so weiter. Äh … Weißt ja was. Ich hätte jetzt aber eingeworfen … äh … Für mich wäre es einfacher zu sagen: Wenn etwas hässlich schmeckt und etwas hässlich aussieht, dass das Kunst ist. Als wenn etwas schön aussieht. Weil wenn etwas schön aussieht und du kaufst es dann, dann wirkt es … Dann wird es ganz schnell zu einem Produkt. Und ist für mich nicht mehr Kunst. In dem Moment Moment . Sondern es ist ein Kunstprodukt. Was man kaufen kann. Und ich würde eben unterscheiden zwischen Kunst und zwischen … äh … Kunst, die man macht, um um gekauft zu werden. Damit man Geld verdient. Wovon du ja ausgehst. Der Ausgangspunkt … äh … Nicht Ausgangspunkt. Sondern, dass Kunst ein Geschäftsmodell ist.
- Das ist deine Definition von Kunst. Ja.
- [Sperren: Ja]. Aber das ist jetzt mein Problem. Eben. Ich … äh … ähm … Ich versuche dich zu verstehen. Und ich verstehe dich auch. Weil du es davor gesagt hast mit Können und mit Handwerk oder Begabung. Und das du jetzt eben sagst, ein Koch ist für dich dann sozusagen … äh … Künstler. So. Wo ich halt anderer Meinung bin. Weil das ist für mich halt … ähm … äh … das Geschäftsding. Dieses Modell. Geld zu verdienen. Mit Kunst. Gehört bei mir in Kunst gar nicht rein. Eigentlich. Aber wie lösen wir das? Ich will's ja gar nicht lösen! Ich will es ja eigentlich verstehen.
- Kunst im weiterem und engeren Sinne
- Ja. Ja. Die Wissenschaft in der ich arbeite, … die … ähm … arbeitet dann zum Beispiel auch mit Begriffen wie Kunst im weiteren Sinne. Kunst im engeren Sinne. Äh … Kunst auf bestimmte … ähm … bestimmte … Bereiche beschränkt.
- Kannst du das mal erläutern. Was du damit …
- Na ja. Zum Beispiel … ähm … Kunst im weiteren Sinne ist … äh … vielleicht alles das, … äh … was ein Mensch … ähm … schafft. Ähm … Mit … ähm … entweder einer gewissen [Sperren: Begabung] oder mit einem gewissen [Sperren: Können]. Und … äh … Aber das macht ihn vielleicht … ähm … im weiteren Sinne zu einen Künstler.
- Was heißt [Sperren: weiter]? Also wo die Definition noch ganz offen ist?
- [Sperren: Genau.] Wie so einen Trichter muss man sich das …
- Metapher Trichter
- Okay.
- … vorstellen. Ja? Oben fällt erst einmal alles rein. Also auch die Hausfrau, die zu Hause hundert Topflappen … äh … äh … knüpft … Topflappen, Anu Tuominen
- Okay.
- … und auf dem Markt verkauft. Würde sich vielleicht als Künstlerin bezeichnen. Weil sie macht Kleinkunst. Ja? Oder die Töpferin macht … äh … und … und ganz mies aussehende Tassen herstellt. Ähm … Und auch schlecht glasiert. Ähm … Würde sich vielleicht als Künstlerin bezeichnen. Weil sie etwas mit ihren eigenen Händen schafft.
- Mhm.
- Mit ihrer eigenen Kreativität.
- Mhm.
- Aber beides hat halt bei ihr … mhm … mhm … ihre Grenzen. Ja?
- Mhm.
- Merkt sie vielleicht auch daran, dass sie … ähm … dass keiner Interesse an ihrer Kunst …
- Ja.
- … Kunst findet. Ähm …
- Also dass es niemand kaufen will.
- Äh … Dass es … Ja. Und keiner geschenkt haben will. Wie auch immer. Also man interessiert sich einfach nicht für das, was sie tut. Und wenn sie … Und wenn ich jetzt den Trichter immer enger fasse. Immer enger fasse. Und sage … äh … Was ist denn, was bleibt am Ende als Kunst im [Sperren: engeren] Sinne übrig … äh … Da komm… Da nähere ich mich vielleicht eher deinem Begriff. Ähm … äh … Da ist dann wirklich derjenige, … äh … äh … wo der Künstler im Vordergrund steht. Wo sein … Wo … ähm … sein Schaffen im Vordergrund steht. Wo … ähm … seine Wiedererkennbarkeit im Vordergrund steht. Äh …
- Kunst als Marke
- Das ist [Sperren: Marke] für mich. Das hat für mich dann wieder nichts mit Kunst direkt zu tun.
- Das weiß ich nicht. Also ich glaube, … äh … äh … selbst wenn …
- [Unterbricht:] Wenn du jetzt so …
- Ja aber ich glaube, dass jeder … äh … ähm … jeder Museumsbesucher, also der irgendwie zweimal im Jahr ein Museum besucht, der erkennt bestimmte Pinselstriche oder Führung wieder. Und ich würde auch immer wieder einen Richter erkennen. Einfach in seiner Arbeit. Ähm … Also warum soll ich das denn so als negatives abgrenzen …
- [Unterbricht:] [Sperren: Ich habs doch gar nicht neg… Aber … Aber …] Aber da fiel mir der Begriff Marke ein!
- Ja!
- Weil es da genau darum geht, etwas zu schaffen, was man wiedererkennt. Wie beim HGB Rundgang HGB Rundgang , wo die Leute, die unten im Flur waren, ein Geradenbild Geradenbild gesehen haben. Im Klassenraum: "Das hab' ich doch schon gesehen!". Das ist eine Marke. Am Ende. Hat aber nichts direkt mit Kunst zu tun. Sondern das ist halt eine Möglichkeit sozusagen sich selbst zu definieren in einem riesengroßen Gebiet, wo tausend Leute unterwegs sind. Aber ganz kurz noch einmal. Bevor du auf den inneren Kreis eingehst. Hausfrau, Lena Zehringer, 2015
- Geldverdienen als Ausgangspunkt
- [Pause.]
- So. Du hast angefangen mit dem Trichter. Ganz oben. Äh. Wo auch jede Hausfrau und so weiter reingehört. Und du hast aber gleich irgendwie das mit dem Verkaufen im Hintergrund gehabt. Ähm … Also es gehört sozusagen ganz ganz als Basis irgendwie … Dieses Verkaufen. hab' ich dich richtig verstanden? Also ich will es jetzt nicht vorwerfen. Ich will jetzt erst einmal wissen, ob du das meintest. [Sperren: Warte mal.] Weil, [Sperren: wenn] du das meinst, dass dieses Geldverdienen, also die Geschäftsidee … Ne?… Äh … Wenn das mit Ausgangspunkt ist … Was siehst du denn dann bei all den Künstlern, die Kunst machen, die … die vielleicht ausgestellt werden in irgendwelchen Offspaces, aber die nie gekauft werden. Oder das sind Arbeiten, die gar nicht gekauft werden können. Weil sie so abstrakt sind, so … so … ähm … so leicht. So luftig. Sozusagen nur in dem Moment existieren. Und wo die trotzdem noch sagen würden: Ich bin Künstler!
- Anfang und Ende von Kunst
- Das Problem ist halt … Es ist schwierig halt zu … zu … Der Begriff ist so schwer zu fassen. Wo beginnt Kunst und wo endet Kunst.
- [Sperren: Aber] du hast einen Trichter gemacht!
- Äh … Genau. Dieser Trichter ist halt … ähm … Weil er sehr bildhaft ist. Das ist halt eine sehr schön … schön … schöne Metapher. Ja? Äh … äh …
- Du hast aber bereits angefangen mit …
- Beuys Joseph Beuys Fettecke
- Zum Beispiel Beuys. Diese Fettecke. Ja? Fettecke, 1982 / 1989, Joseph Beuys
- Ja.
- Also. Ähm … Da würde man vielleicht auch sagen: Das ist etwas, … äh … Das hast du zwar selbst geschaffen und … ähm … äh … vielleicht erkennt man dich auch wieder, weil du hast auch andere Dinge geschaffen, die irgendwie mit Fett zu tun haben.
- Na hat er ja auch gemacht.
- Ja. Ähm … Äh … Äh … Aber … äh … äh … Es gibt vielleicht kein Interesse. Oder es gibt vielleicht keinen Markt. So. Und das ist halt ganz interessant …
- Den gab's aber.
- Erfolg Erfolg nach Tod Sterben des Künstlers
- Äh … Später ist der erst dazugekommen. Also es gibt ja auch viele Künstler, … äh … die zeitlebens … äh … eben nicht … ähm … äh … äh … Wo ihre Fähigkeiten nicht gesehen worden sind. Sondern erst nach ihrem Tod. Posthum. Haben sie halt … äh … äh … ähm … Haben sie halt Erfolg erlangt.
- Weil sie gesehen wurden, aber abgelehnt wurden?
- Zum Beispiel.
- Also wie van Gogh Vincent van Gogh als Klassiker-Beispiel. Selbstporträt Selbstbildnis mit verbundenem Ohr und Pfeife, 1889, Vincent van Gogh
- Kunstbegriff abhängig vom gesellschaftlichen Wandel
- Das zeigt zum Beispiel ganz klassisch, dass der Kunstbegriff dem … dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist. Also …
- Genau.
- Es gibt Zeiten, in denen …. äh …, wo man das nicht als Kunst verstehen würde.
- Ja.
- Und es mag andere Jahrhunderte geben, wo man das wiederum ganz anders sieht.
- Genau. Und jetzt … Jetzt sind wir aber im Hier und Jetzt. Und jetzt redest [Sperren: du].
- Wann ein Markt vorhanden ist
- Genau. Und … äh … Ich sage, dass zum Beispiel die … äh … Wiederverkaufbarkeit oder das Materielle … der materielle Wert eines Kunstwerkes … eines Kunststücks … äh … sich eben auch messen lassen kann in Geld. Also wenn … Wenn ein Markt da ist. Für diese Kunst. Dann wird auch … Dann … äh … sieht man in dem Stück schneller Kunst … ähm … Und ist vielleicht auch … Und der Wert steigt auch schneller, …
- Mhm.
- … als wenn dieser Markt nicht da wäre. Und deswegen ist eben … äh … äh … Keiner würde sich … ähm … eine Fettecke in seine Wohnung [Sperren: wünschen].
- Ja.
- Gleichwohl … ähm … hat man es in Museen … äh … zeigen [Sperren: wollen]. Diese Art von Kunst. Äh … Und … äh … Der Bundestag war ja bereit, für öffentliche Kunst ja sehr viel Geld auszugeben. Ich erinnere mich an diesen Tisch. Mit diesen zwei Stahlkugeln. Tisch mit Aggregat, Joseph Beuys
- Mhm.
- Tisch mit Aggregat (siehe Umzugskarton Freiburg)
- Also wo jeder denkt: Ähm … Hat man das dort stehen gelassen? Beim Umzug? Welche Bedeutung hat das ganze? Ja? Äh …
- Wo war das? Im Bundes…
- Im Bundestag.
- Steht das immer noch da?
- Kunst im öffentlichen Raum
- Äh … Also ich kann mich erinnern, dass, als Frau Merkel damals glaube ich Bundeskanzlerin geworden ist, hatte man überlegt … Oder Woltar Ries … Rita Süß … Rita Süssmuth war das glaube ich. Die damalige Bundestagspräsidentin. Dass man Geld ausgegeben hat für öffentliche Kunst. Oder für Kunst im öffentlichen Raum. Soviel mehr …
- Mhm.
- Ähm … Und damals hatte man dann eben diesen Tisch mit den zwei Stahlkugeln gekauft. Äh … ob's den heute dort noch gibt, das weiß ich nicht.
- Wir können noch einmal recherchieren.
- Aufschrei Bevölkerung, Banalität
- Ja. Aber für mich … Damals habe ich schon in der Zeitung gelesen … Dieser Aufschrei, warum gibt man soviel Geld für etwas aus, für sowas Banales aus. Ja? Und so. Äh … Natürlich wird jetzt die eine Seite sagen: Ja, der Künstler hat sich dabei was gedacht! Und da kann man ganz viel hineininterpretieren und so! Und die andere Seite sagt: Ja [Sperren: toll]. Das ist halt Holz und Stahl. Ähm …
- Genau um diese Seite geht's mir. Jetzt übrigens. Jetzt verstehst du das.
- Und … ähm …
- Steuergelder
- Und zwar das ist die Seite, die … die das Volk repräsentiert. In den Pressemitteilungen. Wo dann halt hinterfragt wird, warum wird dafür so viel Geld … Steuergeld … ausgegeben. Weißt du?
- Markt als Spiegel Spiegelbild für Akzeptanz Kunst
- Ich … Als … Um das noch einmal zu sagen: Ich glaube halt, dass der Markt ein sehr guter Spiegel dessen sein kann … äh … was gesellschaftlich als Kunst akzeptiert wird.
- [Unterbricht:] Er ist aber noch nicht im Trichter automatisch oben. Sondern er könnte sozusagen ein … ein … nicht Indiz … sondern ein … ein … doch, ein Indiz dafür sein, dass es sich um Kunst handelt.
- Kunst ist, wenn jemand sagt, es ist Kunst
- Erst einmal ist es oben drinne. Weil jeder der sagt: Das ist Kunst, … Das kann ich ihm ja erst einmal nicht absprechen. Also wenn er das mit einer gewissen … ähm … Ja doch! Vielleicht will ich … will ich oben den Trichter gar nicht so eng machen. Ähm. Und gar nicht davon sprechen, er braucht eine bestimmte Begabung und ein bestimmtes Können. Vielleicht [Sperren: glaubt] er ja diese Begabung oder das Können zu haben. Äh … äh …
- Ja.
- Es entspricht aber nicht meinem … äh … Kunstverständnis. Oder meiner Ästhetik. So. Und … Aber nur weil er der Meinung ist, … äh … das wäre schon Kunst, gehört er erst einmal oben in den Trichter mit rein.
- Also machst du es dann ganz offen. Sozusagen.
- Genau. Kunst im weiteren …
- Das finde ich gut.
- … äh … Kunst im weiteren Sinne.
- Kunst im weitesten Sinne
- Im [Sperren: weitesten] Sinne. Sozusagen.
- Sogar im [Sperren: weitesten].
- Sobald eine Person sagt, … äh … das ist Kunst, dann ist es eigentlich Kunst. Egal ob man es jetzt begründen kann oder nicht. Aber er hat halt das Wort mit dem Objekt verbunden.
- Na ja. Moment. Nein nein. Ich nehme da schon eine Einschränkung vor. Und zwar nicht nur deswegen, weil er sagt, er behauptet, es sei Kunst. Das reicht mir nicht aus. Sondern ich … Er glaubt, dass er eine gewisse Begabung und Können hat. Das ist für mich schon [Sperren: rudimentär]. Diese Begabung oder das Können. Denn … äh … Es kann nicht sein … Ich halte jetzt hier eine Cola-Flasche hoch. Ich mache das jetzt gerade mal! [Hebt eine Cola-Flasche hoch.] Und sage: Genau diese Cola-Dose und genau dass die Cola jetzt zu einem drittel nur noch gefüllt ist, dass macht's jetzt zu einem … zu Kunst. Ja?
- Ja.
- Leider vergängliche Kunst. Aber vielleicht ist das … ähm … Genau. Es ist ein Moment. Eine Momentaufnahme.
- [Sperren: Warte mal.] Das sagst du jetzt als jemand, der Künstler ist oder als jemand, der …
- Nein. Ich will nur gerade sagen: Äh … Das reicht für mich nicht aus. Ja? Nur weil ich das jetzt als Kunst bezeichne. Diesen Moment. Ähm … Macht's das nicht zur Kunst. Und gehört auch nicht in diesen Trichter rein.
- Sicht des Künstlers und Betrachters auf ein Objekt
- Darf ich dich da ganz ganz kurz unterbrechen? Bitte.
- Okay. Mach's.
- Redest du jetzt als Alexander, oder redest du als jemand, der Künstler ist. Und diese Flasche hoch hält. Und … Also normalerweise Kunst macht und jetze … … Weil das ist ein [Sperren: ganz] großer Unterschied.
- Nein nein nein nein. Also im … Ich rede jetzt als Privatperson.
- Als Alexander.
- Genau. Weil ich will abgrenzen. Nicht, weil jemand - egal was er ist - sagt, das ist Kunst, wird es zu Kunst.
- [Sperren: Auch …] Auch wenn ein Künstler das sagt?
- Auch wenn ein Künstler das sagt.
- Auch wenn du das zwanzigmal wiederholst. Ist es dann nicht eine Kunst-Performance Performance ?
- Künstler muss überzeugt sein, Kunst zu machen
- Nein. Da muss man sich wieder überlegen, … äh … äh … ob in dem, was er macht, nicht doch ein Stück … [Sperren: Nein nein.] Halt. Die Abgrenzung, die ich vornehmen wollte, war eine andere. Und zwar habe ich gesagt: Der Künstler, oder derjenige der das hoch hält, muss auch selber davon überzeugt sein, dass er das mit einer gewissen Begabung oder einem gewissen Können macht. So. Und wenn du mir sagst, ein Künstler macht zwanzigmal einen … schwarzen Strich … 55/005, 1955, Kohle, Norbert Kricke, gezeigt im Kunstverein Potsdam
- Ja.
- … aufs Blatt Papier. Und stellt das dann in einer Sammlung aus.
- Ja.
- Reicht es mir nicht, dass er sagt: "Das ist Kunst". Dann landet er noch nicht in dem Trichter. Sondern er landet nur dann drinne, wenn er auch [Sperren: glaubt], dass er das mit einer gewissen Begabung oder einem gewissen Können gemacht hat.
- Formen auch von Kindern umsetzbar, ohne Begabung und Handwerk
- Aber ein Strich kann schon ein Baby machen. Da brauche ich keine Begabung und kein Können.
- [Pause.]
- Ein [Sperren: Können]. Er braucht eine Hand. Er braucht … Er muss einen Stift halten können. Ist das für dich schon ein Handwerk?
- Also ich gebe zu … Ich gebe zu, diesen Aspekt, den ich da mit reinnehme … in diesen weiten Trichter, ja? Äh … Ist etwas, was man objektiv nicht wahrnehmen kann. Sondern was nur derjenige, in seiner subjektiven Wahrnehmung selbst entscheiden kann. Nämlich … Mache ich das, weil ich mir darüber Gedanken gemacht habe?
- Mhm.
- Mache ich das, weil ich mich vielleicht sogar abgrenze von anderen? Weil die … ähm … nicht auf die Idee gekommen sind. Das ist einfach [Sperren: genial]. Zum Beispiel sich auf den Moskauer … Moskauer Platz stellen und nackt auszuziehen. Oder wie es andere machen halt: Ich stelle mich auf einen großen Platz und lass hundert andere Menschen nackt ausziehen. Und mache ein Foto davon, ja? Fixierung, Performance, Roter Platz, Moskau, 2013, Pjotr Pavlenski
- [Pause.]
- Unterschied zu Kindern: Idee
- Äh … Also die Idee, die dahinter steckt, macht's dann wieder zu dem Begriff. Er sagt, es [Sperren: ist] Kunst. Er hat sich auch … Er glaubt auch, dass es selbst Kunst ist. Weil er das mit einer gewissen Nachhaltigkeit macht. Weil er sich Gedanken …
- Mhm.
- … darüber gemacht hat. Weil er glaubt, andere wären nicht auf diese Idee gekommen. Damit landet er erst einmal per se in diesen weiten Trichter. Ob er dann am [Sperren: Ende] immer noch als Kunst definiert wird … das ist dann … ist dann ein Prozess. Das ist ja ganz schwierig, was am Ende übrig bleibt.
- Okay. Ganz ganz kurz noch.
- Ganz ganz kurz. Schmähgedicht.
- Kritik am Interview
- Du redest die ganze Zeit!
- Ja deswegen werde ja auch [Sperren: ich] interviewt!
- [Ganz laut:] [Sperren: Ja aber ich will ja Zwischenfragen stellen!] Ansonsten vergesse ich das nämlich.
- Schmähgedicht und Kunstfreiheit
- Deswegen … Zum Beispiel auch dieses Schmähgedicht. Schmähgedicht, Jan Böhmermann (Schwärzungen von WELT), © DW
- Äh … äh … Derjenige, der das geschrieben hat, hat … war der Meinung, … äh … er … äh … dieses Schmähgedicht, das was er gemacht hat, untersteht dem Kunstbegriff. Und der Kunstfreiheit. Ja?
- Ja.
- Ähm … Und … äh … Rechtsanwälte mussten sich … Und Richter mussten sich dann damit beschäftigen, ob er unten am Ende, wo der Trichter am Ende rauskommt, oder wo das Gesetz ansetzt vielmehr, ob es denn auch wirklich dem … äh … äh … Kunstbegriff im Sinne des Gesetzes unterstellt.
- Mhm.
- Äh. Und nur weil jemand ein Gedicht schreibt und da irgendwie … äh … frech jemand … ähm … vorwirft, mit Ziegen zu ficken … äh … äh … Das reicht für mich nicht aus! Also das ist ja …
- Was ist dabei rausgekommen?
- Ähm. Also …
- Ich hab's nicht mitbekommen.
- Ich … Ich hab's auch nicht bis zum Ende verfolgt. Aber zumindestens wurde er glaube ich freigesprochen. Ähm …
- Aus einem anderen Grund. Weil …
- Nein. Die Gerichte haben es unter der Kunstfreiheit …
- Okay.
- … der noch zulässigen Form … Also … Es war eine Gratwanderung. Aber sie haben es noch darunter …
- Satire / Gratwanderung
- Gut. Aber eine Gratwanderung ist ja schon einmal was, was die … Na, wie heißen die, die das machen? … Ähm … Na wie … Was ist der denn? Nen … ähm … Der die Leute auf die Schippe nimmt. Und so. Das ist doch eine Gratwanderung. Zwischen … Ach Mensch, wie heißen die denn? Weißt … Weißt du …
- Satire?
- [Sperren: Satire!]
- Ja.
- Das ist doch eine Gratwanderung. Also das ist doch klar. Da wird dann die große Frage gestellt: Ist es noch Kunst oder eben nicht. Aber das ist doch dann gut! Also … Ich meine, er wandert dann ja genau dort, wo solche Fragen eben aufkommen. Die jetzt bei dem Leinwand-Bild …
- Ja.
- … nicht aufkommen.
- Genau. Und jetzt muss er sich abgrenzen. Der nächste stellt sich hin und schreibt auch ein freches Gedicht. An die Bundeskanzlerin.
- Mhm.
- Ja? Und ist jetzt …
- Passiert bestimmt oft.
- … der Meinung, … ähm … auch [Sperren: ich] falle jetzt unter diesen Kunstbegriff. Das [Sperren: muss] aber nicht so sein. Weil …
- Schmähgedicht = Kunst, da Gedichtsform?
- [Unterbricht:] Obwohl es in Gedichtform ist? Also sozusagen Handwerk ist?
- Ja, aber ich glaube, in dem Moment hat auch mehr eine Rolle gespielt … Und zwar, dass er eine Person im … äh … im … in der öffentlichen Wahrnehmung ist. Er ist Moderator. Er ist im Fernsehen Fernsehen aktiv. Äh … Das ist was ganz anderes, als wenn's eben … äh … der … der Bauarbeiter zu Hause verfasst und an die Bundesregierung ein Gedicht schickt … äh … Wo er halt die Bundeskanzlerin beschimpft. Ja? Also das kann sehr wohl …
- [Unterbricht:] Aber ein Gedicht ist es.
- Nicht jeder, der denkt, Kunst zu machen, ist Künstler
- Aber ein Gedicht. Aber da kann man sehr wohl dazu kommen, dass das eben einfach nur noch den Tatbestand der Beleidigung erfüllt. Äh … Aber nicht mehr unter dem Begriff der Kunstfreiheit fällt. Also diese … Diese … Diese Differenzierungen … Die sind so … so … so klein. Also so … Ja wie soll ich sagen? Ähm … Man muss halt gucken. Nicht … Nicht jeder, der von sich behauptet, Kunst zu machen, oder Künstler zu sein, fällt für mich in diesen Trichter rein.
- Okay. Darf ich ganz ganz kurz da jetzt erst einmal fragen. Bevor ich zu meiner eigentlichen Frage komme.
Montag, 5. Dezember 2016
Werkstatt Plastisches Gestalten Link wegen Schnitzholz, eventuell Linde mit Bachmann zum EVG Holzhandwerk, FSG Furnier und Schnittholz (Borsdorf) und Leipziger Kisten- und Leistenfabrik mit Auto gefahren Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link weiter transkribiert- Also zumindestens wenn nicht öffentlich finanziert, ne? Also diese Einschränkung würde ich nie vornehmen …
- Doch.
- Was bei Museen ist.
- Aber sowas von.
- Ähm … Nee. Ich würde diese Einschränkung nicht machen, dass sie immer öffentlich finanziert ist. Das Zugänglich machen von Kunst. Das würde ich nicht.
- Öffentliche und private Museum
- Aber es wird doch andere Kunst anders gezeigt in einem öffentlichen Museum als in einem privaten. Da sind doch die Mittel ganz andere. Zum Beispiel.
- Aber wo sollen da die Unterschiede sein?
- Na zum Beispiel meckern, so viel ich weiß, die öffentlichen Museen ständig rum, dass sie nicht so viel Geld haben, um die Millionenbeträge für irgendwelche Kunstwerke, die eigentlich relevant sind, im Kunstbereich, … äh … äh … zu bekommen. In ihr Archiv mit aufzunehmen. Weil es ganz viele Privatsammler gibt, oder Privatmuseen, die das halt aufbringen können. Das Geld. Weil die nun einmal große … äh … äh … Gelder dahinter haben. Und das Museum ist eben nicht.
- Ich weiß …
- Ich meine jetzt nur. So als Beispiel.
- Fürs Ausstellen bezahlen
- Also ich weiß es nicht. Ich weiß es nur vom Museum Pompidou in Paris, dass man … äh … äh … das man erst einmal Geld zahlen muss, um überhaupt dort ausstellen zu dürfen. Centre Georges-Pompidou, Paris
- Wasn das für ein Museum?
- Ja. Also das ist ein großes Nationalmuseum in Frankreich.
- Wie, da musst du dafür bezahlen, dass du was ausstellen darfst?
- Ja, natürlich.
- Damit du die Räume nutzen darfst?
- Damit ich die Räume nutzen darf.
- Ah, dir geht's jetzt um die Räume, nicht um die Kunst, die gezeigt wird.
- Na … Na es ist halt so, dass … äh … ähm … Es gibt halt … ähm … einmal diese … diese Dauerausstellungen, auf verschiedenen Etagen, auf verschiedenen Ebenen. Und … äh … Diese … äh … Das sind … Weiß ich nicht … Vielleicht sind's manchmal Leihgaben von einem anderen Museum …
- [Zustimmend.] Mhm.
- Ähm … Aber … äh … Das muss dann entsprechend auch versichert werden. Aber derjenige, der die Leihgabe gibt, bekommt oft kein Geld dafür, dass er das dort ausstellt. Sondern das Museum muss halt dafür gucken, dass es hochversichert ist und … äh … und dass es halt … äh … an Wert nicht verliert.
- Aber man muss dafür doch nichts bezahlen, dass eine Arbeit ausgestellt wird.
- Gerhard Richter Gerhard Richter
- Also … äh … also bei den Dauerausstellungen: Nein. Ähm … Aber es gibt halt diese … diese Wechselausstellungen. Also Gerhard Richter war ja auch mal in Paris. Und … ähm … Für diese Wechselausstellungen muss der Künstler richtig Geld in die Hand nehmen, damit sie ihre Kunst dort überhaupt zeigen können. Ausstellung Panorama, Gerhard Richter, im Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
- Hat Richter dafür was bezahlen müssen?
- Ich gehe ganz stark davon aus. Und er … Und … äh … Die refinanzieren natürlich diese Kosten auch dadurch, dass die dann Plakate und Postkarten verkaufen. Und natürlich auch, dass sie vielleicht Werke verkaufen oder dass ihr Name wieder bekannter wird. Oder berühmter wird. Oder wie auch immer.
- Also … Bei Gerhard Richter weißt du, dass er da ausgestellt hat?
- Genau.
- Okay, dann gehe ich … Ich recherchiere das noch mal … Dann gehe ich jetzt davon aus, dass Gerhard Richter gar nichts organisiert hat. Er ist ein bekannter Mann. Das heißt, dass irgendjemand … äh … äh …, der ihn sehr sehr gut findet, der viel Geld hat, ihn halt ausstellen wollte. Und die dann halt gesagt haben: Okay, … äh … das machen wir da. Oder das Museum ist selber auf ihn zugegangen und … Wir würden gerne ein großes Ding … Aber … ähm … äh … Die müssen da halt arbeiten. Die haben nicht persönlich mit Gerhard Richter geredet. Da bin ich mir ganz sicher. [Sperren: Der] hat es gar nicht nötig, irgendwo …
- Also das glaube ich ist anders …
- … auszustellen.
- Weil es gibt ja ne Dokumentation über Gerhard Richter. Gerhard Richter - Painting, 2011
- Die hab' ich auch gesehen!
- Und auf DVD jetzt noch. Und … äh … Da sieht man, dass … äh … sein … Er hat wie so ein kleines Büro, wo sie Anrufe entgegen nehmen und so. Und die organisieren zum Beispiel die Ausstellungen von Gerhard Richter selbst!
- Mhm.
- Gar nicht die Museen. Sondern dann … Die fliegen dann in alle Welt. In Tokio war das zum Beispiel vor zwei Jahren. Und … äh … Seine Mitarbeiter sagen dann vor Ort … äh … wo die hingehängt werden. Äh … Wie sie verpackt werden.
- [Sperren: Das] ist aber was anderes!
- An welche …
- Künstler gestaltet Ausstellung mit
- Es geht doch jetzt … Ja aber warte mal! Dir ging's doch jetzt darum, dass der Künstler dafür bezahlen muss, dass er da ausstellen darf. Was [Sperren: du] jetzt gesagt hast … Das hab' ich ja auch gesehen, mit den Grundrissen und so. Wo die dann … Modell der Ausstellung Panorama, Gerhard Richter
- Ja, genau.
- Das find' ich doch super, dass das der Künstler oder … oder ein kleiner Stab halt selbst macht. Weil die kennen sich da aus, die woll'n 'ne Wirkung …
- [Zustimmend.] Ja, ja.
- … für die einzelnen Arbeiten. Dies … Dies ist doch super!
- Aber gut, dass kannst musst du recherchieren. Ja.
- Ich guck noch einmal!
- [Nicht verständlich, 15:15.]
- Sag' noch mal den Namen von diesem Museum.
- Pompa … Pompidou, glaube ich. Pom … mhm … Museum … Nationalmuseum. Es wird nur Pompidou abgekürzt. Oder so.
- Paris, ja?
- Genau. [Sperren: Ähm …]
- Da gucke ich dann nach, wegen …
- Galerien
- Zum Beispiel ist ja dann auch schwierig, wenn man dann zwischen Galerien und Museen abgrenzt. Und in den Galerien musst du [Sperren: immer] Geld zahlen, damit du deine Kunst dort ausstellen darfst.
- [Wissend:] Nein.
- [Pause.]
- Nee. Galerien funktionieren ganz ganz anders. Im Normalfall. Es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel in New York fällt mir eine ein, wo du als Künstler Geld bezahlen sollst, dafür, dass du in New York in dieser Galerie und so … Das ist dann aber lediglich, damit du in deine Biografie … äh … reinschreiben … äh … kannst, du hast in New York mal ausgestellt. aus dem Werbefilm, Agora Gallery, New York
- [Von weiter weg:] Also ich zum Beispiel bekomme immer Post von einer Galerie. [Stimme wird lauter:] Und zwar Schultz Contemporary. Und wenn ich dort als Künstler ausstellen [Sperren: wöllte], müsste ich Geld dafür bezahlen, …
- [Laut ins Mikrofon:] [Sperren: Ja].
- … dass ich diese Ausstellungsräume benutzen darf.
- Lass uns mal auf die Internetseite gehen. Du suchst … Ach, du hast schon. Genau mach' mal da. Aber das … Das sind Ausnahmegalerien. Die gibt's auch und da geht's halt um eine Geschäftsidee. Ne? Die müssen halt ihr Geld verdienen und normalerweise gehen aber Galerien … Wir können ja ganz kurz darüber reden … Galerien gehen ja normalerweise so ran, dass sie … ähm … äh … Künstler … ähm … in Vertrag sozusagen haben. Also die kommunizieren richtig mit ihnen. Die haben nen Vertrauensverhältnis. Und … äh … Und das die Galerie alles managt. Äh … äh … äh … Die Räume … äh … bezahlt. Und Vernissagen und so weiter macht. Und am Ende dann für den Verkauf Provision bekommen. Was ziemlich hoch ist. Ich glaube fünfzig, sechzig, siebzig Prozent. Oder so. Da müsst ich noch einmal gucken, wie die normalen Preise sind. Das heißt, der Künstler bezahlt [Sperren: nicht] dafür, dass er da ausstellen darf. Sondern er muss natürlich dann indirekt dann … äh … ähm … die Galerie mit bezahlen. Aber die muss nun einmal auch überleben, ne? Das ist deren Prinzip. Aber der Gal… der Künstler geht das Risiko nicht ein. Was du jetzt sagst. Am Anfang bezahlt er bereits tausend Euro um da einmal ausstellen zu dürfen. Galerie Michael Schultz, Berlin
- [Leise:] Ja. Okay, …
- [Sperren: Das ist normalerweise] eben nicht so, aber …
- … ich will mich da jetzt auch nicht so festlegen.
- [Sperren: Nein nein!]
- Ich meine doch nur, dass es sowas gibt.
- Künstler bezahlen
- [Sperren: Na] ich kenn' … ich kenn' das ja eben … in New York. Da war aber meine Hauptkritik im Kopf gleich automatisch: Das machen die Künstler oder die [Sperren: Hobbykünstler Hobbykünstler ] dann halt [Sperren: nur], um in ihrer Biografie drinnestehen zu haben, … sie haben mal in New York ausgestellt. Ne Ausstellung gehabt.
- Und warum soll es umgekehrt nicht auch so sein, dass … ähm … dass ein New Yorker Künstler in Berlin … in einer Berliner Galerie gerne ausstellen möchte und deshalb dafür Geld in die Hand nimmt? Warum soll es nur einseitig funktionieren?
- [Sperren: Ich denke], es ist … ähm …
- [Pause.]
- Es geht doch darum, [Sperren: warum] wird jemand [Sperren: wo] ausgestellt. Und ist es nicht viel … ähm … viel bedeutender, auch für den Künstler selber, wenn er eine Einladung bekommt? Weil er halt zu irgendwelchen … äh … Themen oder so … ähm … ne Werkgruppe hat oder so. Und … Und nen Galerist hat ihn halt entdeckt. Auf irgendeiner Vernissage Vernissage oder so. Und … Und … Und die Galerie dann halt auf [Sperren: ihn] zutritt und sagt: Äh … ähm … Wir würden dich gerne ausstellen, weil das Punkt so und so passt. Das ist doch für den Künstler viel viel sympathischer, weil er dann halt nicht … äh … ähm … Geld in die Hand nehmen muss. Und gleichzeitig er weiß, dass andere Leute seine Kunst sehen [Sperren: wollen]. Ausstellen wollen.
- Ja.
- [Zeige auf Website.] Dieses Prinzip ist ja anscheinend ein anderes hier.
- [Pause.]
- [Leise.] Ich mag es übrigens nicht. Dieses Prinzip. Da gibt's jetzt einige. Ja …
- [Lange Pause.]
- Ausstellen für die Biografie
- [Sperren: Ich mein.] Einfaches Beispiel, was jetzt noch nicht aber direkt große [Sperren: Kunst] ist, wäre jetzt die Ausstellung vom Grundkurs gewesen. Also von der Hochschule. Ne? Da sind wir auch in die Spinnerei Spinnerei gegangen und haben uns eine große Halle gemietet. So. Und die kostet dann auch nen paar tausend Euro. Dreitausend oder so. STANDBY, Ausstellung im 2. Studienjahr, Halle 14
- Ja.
- Und die mussten halt die Studenten aufbringen.
- Ja. Klar!
- Ja, aber da ging um eine Ausstellung von einem Semester. So. Das würd' ich … Da hat man halt einen Raum gesucht. Natürlich sollte der dann gut wirken. Ne? So vom Namen her. Und so. Spinnerei und so weiter. Und das hat ja … Das hab' ich dir glaube ich schon erzählt, ein Kommilitone Kommilitone eben gleich genutzt. Auf seiner Website, die schwarz mit großem Namen und so weiter ist, … äh … äh … da hinzuschreiben, … ähm … äh … Ausstellung in der Spinnerei Leipzig. So. Aber nicht angegeben, dass das halt ne Grundstudium-Ausstellung war. So von der Hochschule. Screenshot, Ausstellung STANDBY, Website Martin Wühler
- Mhm.
- Was … Weil [Sperren: er] wollte … Deshalb meine ich eben, ich glaube, viele machen das, um in ihre Biografie etwas … etwas reinzuschreiben, was gut wirkt. Aber darum geht's mir jetze nicht. Ich denke dir jetze auch nicht. Das ist jetzt ein Geschäftsmodell Kunstmarkt , was wir durchgehen.
- Ja. Ja ja. Okay dann …
- Aber was stand denn da, was steht denn da jetzt vom Konzept her?
- Ähm. Man findet leider gar nichts. Also man …
- Na dann guck' ich da im Internet noch einmal nach.
- Kontaktmöglichkeit und … äh … Nur wo sie beschreiben … ähm … wie sie …
- Ich guck da noch einmal nach!
- Was sie für Ausstellungen organisieren. Aber leider nichts von wegen … ähm … "Sie möchten bei uns ausstellen, bitte melden Sie sich". Das steht da leider gar nicht.
- Ich guck' mal nach. Ich meine, irgendwo wird das stehen. In einer Pressemitteilung oder so.
- [Zustimmend.] Mhm.
- Das ist kein Problem. Das interessiert mich jetzt auch.
- [Pause.]
- Genau, mach' das!
- [Sperren: Aber das sind] … Aber das sind jetzt Sachen, die außerhalb eigentlich … äh … äh … der … Wir gehen ja gerade durch, was gibt's für Geschäftsideen …
- Aber stell' mal deine …
- Geldverdienen mit Kunst
- … [Sperren: Was bei dir aber wieder ganz … Echt … Warte mal …] Was bei dir aber wieder mal sehr sehr interessant ist … Weil ich hatte dir ja schon geschrieben, du bist eben der, der bei mir so rüber kommt: Bei allen Gesprächen … Dir geht's am Ende um das [Sperren: Geld]. Um das Verdienen mit Kunst. Wir hatten das jetzt mit dem Zoo halt. "Mach doch mal die und die Motive! Das sieht doch schön aus! Und da gibt's bestimmt dann Käufer, weil es halt … äh … äh … etwas Neues ist". Und keine Ahnung was. Ich stimme dir ja zu. Aber dir geht's da immer um das Geld verdienen. Wie bei Gerhard Richter. Und so. "Mach doch mal nen großes Bild ihm nach! Und verkauf's bei eBay!". Und so weiter und so fort. Aber das [Sperren: passt] ja. Deshalb … Deshalb [Sperren: kommst] du gerade darauf! Das ist echt interessant! Du schleust mich immer wieder in dieses Verkaufsding rein! Aber darüber reden wir noch. Weil das ist ja dein Zugang. Irgendwie da. Äh … Dahin. Denke ich mir jetzt mal.
- Kunst als Geschäftsmodell
- Also [Sperren: Kunst] … Ja … Kunst ist ein Geschäftsmodell. Das glaube ich. Ja.
- Kunst ist ein Geschäftsmodell?
- Ja.
- Für … Für … Für wen? Für den Künstler oder für die, die drumherum sind?
- Sowohl als auch.
- [Pause.]
- Ist das jetzt nen Vorwurf, den du [Sperren: allen] Künstlern …?
- Das ist [Sperren: gar kein] Vorwurf.
- Na ja, für mich klingt das so. Geschäftsmodell?
- Nein. Nein. Ist ja nicht negativ.
- Gut, aber …
- Sonst wär's vielleicht, wenn's jetzt negativ gemeint wäre.
- [Sperren: Ich] …
- Aber …
- [Sperren: Ich] stelle mir vor … [Sperren: Ich stelle] … Nein … [Sperren: ich stelle] mir vor, dass viele Künstler … äh … äh … dir einen in die Fresse schlagen würden, weil …
- Das glaube ich nicht.
- [Sperren: Doch]. Weil sie halt … äh … äh … Kunst eben außerhalb des … des Geldverdienens sehen. Außerhalb dieser … äh … äh … dieses Kapitalismusding. Sondern … äh … ganz ganz andere [Sperren: Ideale] eigentlich haben. [Sperren: Warum] sie Kunst machen.
- Künstler und Alltagssorgen
- Wie … Wie will denn der Künstler seine Brötchen Sonntags auf dem Tisch haben?
- [Sehr laut:] [Sperren: Mensch! Das ist doch eine ganz andere Frage!] Das … Das … Du [Sperren: fragst] jetze wieder, [Sperren: wie] … wie … Er muss ne Wohnung bezahlen. Und so weiter und so fort.
- Ja.
- Das sehe ich doch ein!
- Sein … Seine Werkstatt.
- Das heißt doch aber noch lange nicht, dass die [Sperren: Intention Intention ], Kunst zu machen, automatisch ist, man muss Geld verdienen. Und davon bist du jetze ausgegangen.
- Beruf Künstler
- [Festlegend:] Es ist eine Art Beruf.
- [Pause.]
- Was is ein Beruf?
- Es ist eine Art Beruf. Den jeder ausübt.
- Wenn du jetze steuerrechtlich ran gehst … äh … Wie das im Internet dann auf … äh … auf … äh … Ich hab' mich da auch mal …
- Steuerlich würde …
- … eingelesen.
- Steuerlich würde man von der Einkunftsart sprechen.
- Ja.
- Das stimmt. Aber … äh … Das meine ich gar nicht. Sondern … äh … äh …
- Na ja, es gibt ne Künstlerdefinition bei Wikipedia und da geht's halt darum, … äh … äh … Du bist Berufskünstler, wenn du … also wenn du soundso viel Geld damit verdienst und dein Leben finanzieren kannst.
- Nur er muss doch … Er muss doch … Er muss doch von irgendwas leben können.
- Gut.
- So. Und … äh … Wenn er jetzt … äh … ähm … nicht vermögend ist oder aus anderen Quellen schöpfen [Sperren: könnte] … Wenn die ihm nicht zur Verfügung stehen, …
- Mhm.
- Verkaufskünstler
- … dann muss er sich Gedanken machen … äh … ähm …. Zu welchem Zeitpunkt er halt sein … seine Kunst veräußert. Und in dem Moment Moment , wo er anfängt diese Kunst nur [Sperren: deshalb] zu veräußern, um sein Lebensunterhalt damit zu bestreiten, ist das in meinen Augen automatisch für ihn auch ein Geschäftsmodell. Weil … Er betreibt ein Geschäft!
- In meinen Augen ist das dann keine …
- [Unterbricht.] Er kauft …
- Ja, aber in meinen Augen …
- [Unterbricht:] … Farbe.
- Ja.
- Macht daraus etwas und verkauft das ganze.
- Ja. In meinen Augen ist das dann nicht mehr … äh … die Kunst, die Künstler normalerweise anstreben. Es gibt Verkaufskünstler. Davon gibt's ganz viele.
- Kritik an meine Interviewführung
- [Sperren: Ja aber] die Frage ist doch, …
- Die machen … [Nicht verständlich.]
- [Nicht verständlich, 23:25.] … Im Rahmen des Interviews von [Sperren: deiner] Ansicht, wie definiere ich Kunst …
- [Sperren: Na ja, es sollte …]
- … überzeugen möchtest, oder …
- [Sperren: Okay.]
- Du dich dafür interessierst …
- [Sperren: Hallo!]
- [Nicht verständlich.]
- Mich [Sperren: interessiert] natürlich deine … Aber ich hab' … Natürlich möchte ich trotzdem Fragen stellen können, damit [Sperren: du] dann dann noch näher darauf eingehen kannst. Also dass du dann nicht auf einer oberflächlichen Beantwortung stehen bleibst. Und dann glaubst, du das bis zum Lebensende!
- Ja.
- Sondern du sollst ja selbst hinterfragen können. Vielleicht … Ich will dir ja nur sagen, dass ich anderer Meinung bin. So.
- Das ist auch gut so.
- Das wissen wir ja.
- Das wäre ja schlimm und …
- [Unterbricht.] [Sperren: Okay], dann gehen wir auf deine noch einmal ein! Dann … Bevor ich … Ich soll jetzt ja gar nicht meine sagen, sondern ich glaube deine Meinung …
- Sicht aus der Rechtswissenschaft
- Nur ganz kurz. Also ich … äh … Ich arbeite ja … äh … in der Rechtswissenschaft.
- Ja.
- So.
- Irgendwas mit Krankenkasse!
- [Sperren: Nein nein! Gar nicht!]
- [Beide lachen.]
- Gar nichts mit Krankenkasse. Überhaupt nicht. Sondern …
- [Sperren: Rausstreichen diesen Satz. Darf der Professor nie hören!]
- … mit Steuerrecht. So. Und nun pass mal auf. Und zwar … äh … Rechtswissenschaftler müssen Kunst … äh … im rechtlichen Sinne definieren.
- [Knappes:] Ja.
- Und zwar … äh … Sie müssen überlegen, wie ordnen sie Kunst … Unter welcher Einkunftsarten … [Nicht verständlich, 24:25.] … sie Kunst. Sie müssen … äh … über das Urheberrecht entscheiden. Dann … äh … müssen sie über Kunstfreiheit … Zum Beispiel dieses … äh … ähm … äh … dieses Gedicht, was ja über den türkischen Präsidenten … Dieses Schmähgedicht … Also sie müssen Abgrenzung schaffen, was ist Kunstfreiheit. Das heißt, also gerade Rechtswissenschaftler beschäftigen sich - ich persönlich jetzt nicht - aber die beschäftigen sich aus rechtlicher Sicht sehr … äh … stark mit dem Kunstbegriff. Und … äh … Da ist es nur gut, dass es viele Rechtsmeinungen darüber gibt, was Kunst ist. Was Kunst darf. Und was Kunst … äh … äh … für eine Bedeutung hat. Ähm … Aber das ist vielleicht … äh … äh …
- Aber das sind doch …
- … aus einem speziellen Rechtsgebiet heraus Fragen.
- Das sind dann am Ende … Um Gesetze machen zu können. Um das sozusagen in eine Form reinzupacken.
- Nein nein. Gar nicht. Weil … äh … ähm …
- Aha.
- Kunst im Grundgesetz
- Der Begriff Kunst, der kommt in verschiedenen Gesetzen schon vor. Er ist also schon geschrieben. Der Gesetzgeber hat …
- Eigentlich krass. Ne?
- … diesen Begriff Kunst … äh … als Substantiv halt in die Gesetzgebung …
- Hat er das dann auch definiert? Also mit der Kunst meine ich?
- Der Gesetzgeber definiert solche Begriffe in Gesetzen sehr sehr selten. Sondern das ist dann … äh … Aufgabe derjenigen, die das Recht anwenden.
- Warum macht der das nicht? Ich meine … Wenn der ein Gesetz schreibt, sollte er doch dann auch sagen, wie ein Philosoph halt, was versteht man unter dem und dem Wort.
- Ja vielleicht weil …
- Gesetzgeber kann Kunst nicht definieren
- Weil er es nicht kann!
- Weil Gesetze immer auf eine Vielzahl von Sachverhalten angewendet werden müssen. Und zwar nicht nur von dem Standpunkt aus, wo das Gesetz geschaffen wurde. Sondern das Gesetz soll ja auch beständig sein. Über zehn, zwanzig, vielleicht hundert Jahre. Soll das ja bestehen. Und vielleicht ändert sich in der Gesellschaft auch der Kunstbegriff im Laufe der hundert Jahre.
- Das wollte ich gerade … Ja.
- Kunstfreiheit
- Und auch der Begriff der Kunstfreiheit ändert sich. Und deswegen ist der Gesetzgeber natürlich gut beraten … äh … da nicht voreingenommen bestimmte Begriffe zu eng zu definieren. Weil er sie dann später unter den Gesetzestexte nicht mehr subsumieren kann. Äh … Aber was ich nur sagen wollte, ist, … äh … es ist [Sperren: gut], wenn es immer mehrere Ansichten über etwas gibt, was was Kunst sein kann. Ja? Also zum einen ist es geeignet für ein Streitgespräch. Für eine Diskussion. Und … äh … ähm … zum anderen … ähm … ist … sind solche Begrifflichkeiten wertegeprägt. Und zeit… Sie sind nicht zeitlos. Ja? Sondern sie verändern sich mit der Zeit.
- Na das ist ja wichtig. Genau.
- Genau. Und deshalb finde ich es gut, wenn du eine andere Ansicht hast. Aber ich glaube, du möchtest ja gerade [Sperren: meine] Ansicht …
- Ansichten Gesprächspartner hinterfragen
- [Unterbricht.] Ich möchte natürlich deine Ansicht hören.
- … heraushören.
- Aber ich möchte sie hinterfragen. In Frage stellen.
- Das kannst du machen, bitte.
- Geschäftsmodell Kunst
- Also. Warte mal. Nur um es zusammenzufassen. Du sagst, dass … äh … ähm … dass der Ausgangspunkt für Künstler, warum sie Kunst machen, hauptsächlich eben darin liegt … äh … den Lebensunterhalt zu verdienen.
- Nee, das glaube ich gar nicht.
- Aber hast du das nicht gesagt?
- Nein. Ich habe nur gesagt, dass Kunst für mich ein Geschäftsmodell ist. Aber ich hab' nicht gesagt, dass … äh … äh … dass … äh … Ausgangspunkt, warum jemand Kunst macht, … äh … äh … eben das … ähm … äh … äh … Geld verdienen ist. Weil das ist … Man sagt ja nicht oft … nicht … nicht oft genug, dass Kunst eine brotlose Kunst, also ein brotloses Unterfangen, ist.
- Ja.
- Nein. Ich glaube … ähm … [Räuspert sich.] Ausgangspunkt, warum jemand sich entscheidet … ähm … etwas zu schaffen, mit Gedanken, mit seinen Händen, mit seiner Sprache, wie auch immer, ist, dass er entweder glaubt eine Begabung zu haben, oder dass er, … äh … was gelernt hat, was er jetzt … äh … anwenden will.
- Handwerk Handwerk und Kunst
- Handwerklich, genau.
- Handwerklich. Genau. Also sogar vielleicht schon Handwerk. Also zum Beispiel kommt mir jetzt in den Kopf, … ähm … jemand der mit einer Motorsäge Holzstämme zu Figuren verarbeitet. Das ist entweder eine Begabung oder er hat es gelernt. Es ist ein Können. Es ist ein Handwerk. Und … äh … anschließend … ähm … verkauft er diese … diese Figuren. Diese Holzfiguren auf Märkten. Und … äh … gerade in den USA, wo ja fast alles nur Holzhäuser sind, … ähm …
- Mhm.
- … da wird viel mit Holzkunst am Bau auch gearbeitet. Und da sind diese Menschen nicht unbedingt gefragte Handwerker, sondern auch gefragte Künstler! Und … ähm … ähm …
- Eine ganz schwieriges Gebiet. Zwischen Handwerk und Kunst zu unterscheiden.
- Äh … Genau. Ich …
- Kunsthandwerk. Was ist …
- Genau. Ich würde es mir auch nicht trauen. Diese Unterscheidung. Wo endet Handwerk … äh … und wo beginnt Kunst. Oder umgekehrt. Ist Handwerk …
- Ja.
- … nicht Kunst oder ist Kunst nicht Handwerk? Äh … Diese … Dieses mag ich nicht beantworten können.
- [Sperren: Nur ganz kurz.] Ich denke, dass in Kunst Handwerk drinne steckt, aber nicht bloß Handwerk ist.
- [Pause.]
- Dann wäre es Kunsthandwerk.
- Das ist eben eine …
- [Unterbricht:] Da steckt eben halt was drinne, was auch … Also … ähm …
- [Unverständlich, da beide gleichzeitig reden.]
- [Sperren: Ja warte … Warte mal!]
- Begabung und angelerntes Können
- … niemand Kunst macht, weil er glaubt eine …
- … Begabung …
- … Begabung zu haben.
- [Sperren: Was … Was …] Was verstehst du unter einer Begabung?
- Mhm. [Überlegt.] Ich bin begeistert von Menschen, die … ähm … ein musikalisches Gehör haben und wenn sie sich ans Klavier setzen können und innerhalb einer halben Stunde ein Lied schreiben können.
- Was'n ein musikalisches Gehör?
- Ähm … Also es gibt Menschen, die … äh … äh … Töne hören und sofort auf einem Instrument umsetzen können.
- Kann man das nicht lernen?
- Ähm … Das weiß ich nicht. Ob man das in [Sperren: der] Perfektion erlernen kann.
- Perfektion weiß ich nicht. Aber mein Orgellehrer hat zum Beispiel versucht … ähm … mir das zu lehren.
- [Unterbricht.] Das meine ich.
- Welche Akkorde er spielt. Das ich höre und sage.
- Dass es vielleicht gut wird, aber vielleicht nicht so gut, als wenn man schon diese Begabung mitbringt. Also das man aus dem Lied schon heraushört … äh … welche Instrumente … äh … werden verwendet, … äh … welche Harmonien, … ähm … welche Noten, … ähm … welcher Takt …
- Das lernt man mit der Zeit.
- Äh.
- Das lernt man mit der Zeit.
- Ich glaube aber, dass es eben … Ja, das sage ich ja! Ich will das auch gar nicht … Ich … Ich … Ich will das … Ich will die Begabung und das Können gar nicht zu stark von einander abgrenzen. Ich sage nur: Entweder man hat die Begabung und macht deswegen etwas. In seinem Leben. Oder man hat das Können, weil man es eben gelernt hat. Weil man es vielleicht studiert hat.
- Okay.
- Und … ähm … Weil man's ganz oft gemacht hat.
- Okay. Also Begabung, meinst du, ist etwas, was halt bereits in einem drinne steckt. Ob man wollte oder nicht. In den Genen oder keine Ahnung was. Äh … Oder ein perfektes Gehör oder … Nee, etwas … [Sperren: Etwas] …
- [Unterbricht.]
- Etwas, was man nicht als außergewöhnlich sagen würde, weil die meisten es nicht haben. Und die andere Möglichkeit von [Nicht verständlich, 30:20.] wäre halt … äh … das Handwerk. Meinst du jetze?
- Genau. Das Lernen. Das Wiederholen.
- Okay.
- Das Festigen.
- Ich denk', das ist aber beides miteinander verbunden. Weil Begabung …
- Das eine schließt das andere nicht aus.
- Genau. Weil … Wenn ich mir jetzt vorstelle, einem Musikstudent wurde … wurde bestimmt am Anfang gesagt "Oh du bist begabt" und dann lernt der aber immer mehr und so weiter. Also das … Das … äh … Das bildet sich ja dann …
- Ja.
- … zusammen. Sozusagen.
- Ja.
- Zu einem großen Ding.
- Ja.
- Das ist sozusagen für dich der Ausgangspunkt für Künstler. Ich überlege gerade, was … [Sperren: Ich will … Warte mal!]
- komische Definition von Künstler
- Künstler … Künstler ist ja … ähm … [kleine Pause] Ähm … [kleine Pause] Äh … [kleine Pause] Künstler sind vielleicht die, die Kunst machen. Die Kunst schaffen. [Überzeugt:] Das sind Künstler!
- Na das war jetzt ne … Jetzt hast du Künstler und Kunst in einem Satz als Definition gebracht.
- Genau.
- Kunst ist das, was Künstler machen.
- Genau.
- Das ist jetzt wieder so … Das kannste in die Mülltonne treten.
- Das weiß ich nicht. Das weiß ich nicht.
- [Sperren: Na Mensch. Wenn du …] Wenn du etwas begründest … Kunst mit Künstler … Künstler kommt von Kunst … Dann hast du doch jetzt … Ja, wie heißt denn das jetzt? Dafür gibt's so'n Wort.
- Ja aber gut. Das ist doch das selbe wie … äh … äh … der Maurer ist … Maurer, weil er mauert!
- [Sperren: Na dis … Genau das meine ich eben!]
- Ja.
- Das ist ein Selbst…
- Der mauert, also ist er …
- [Sperren: Da gibt's …]
- … Maurer.
- Da gibt's nen Begriff für.
- Der Kunst schafft, ist Künstler.
- [Sperren: Ja.] Aber damit hast du überhaupt nichts definiert. Damit hast du alles in der Luft. Weil ein Maurer mauert.
- Wer Musik macht ist Musiker.
- Nö. Ich bin … Ich musiziere, bin aber kein Musiker.
- Berufsbild Künstler, Eigenschaften
- Das ist interessant, was du gerade sagst. Weil … ähm … Nur das jemand mauert, oder das jemand Musik macht, oder das jemand Kunst macht, macht ihn noch nicht zu diesen … Berufsbild oder dieser Bezeichnung. Er ist Musiker, Maurer oder Künstler. Sondern: Es muss … ähm … ne gewisse Stetigkeit haben. Es muss eine gewisse Wiederholung haben. Es muss eine gewisse Professionalisierung mit sich bringen.
- Das wäre meine nächste Frage gewesen. Also … Also du setzt … äh …, du setzt Be… Nee. Du setzt das Wort Musiker oder das Wort Künstler nicht automatisch … ähm … mit … ähm … mit Beruf gleich. Also. [Sperren: Weißt du.] Weil du nämlich gerade gesagt hast, … ähm … ähm … er muss es stetig machen. Er muss halt … Er muss es wiederholen. Die Gedanken. Immer wieder. Also fortführen. So.
- Es kommt drauf an, wie man …
- Oder?
- Nein. Es kommt darauf an, wie man jetzt Beruf … Vielleicht steckt auch Berufung drinne. Vielleicht steckt da auch sowas drinnen wie Begabung …
- Mhm.
- Also ob man Beruf jetzt immer so als Einkunftsquelle … Als ob man diesen Begriff schon vordefiniert im Kopf hat …
- [Unterbricht:] Rechtlich ja.
- Und … äh … [Sperren: Ja.] Aber …
- Bei Wikipedia.
- Vielleicht müssen wir ja gar nicht rechtlich … äh … äh … ähm …
- Du bist doch aber nen Krankenkassentyp.
- Ich bin gar kein Krankenkassen …
- [Lautes Lachen.]
- Kraaaankenkassentyp!
- Äh … ähm.
- [In das Mikrofon gesprochen:] Streichen.
- Also ich bin Rechtswissenschaftler. Wenn du einen Begriff suchst.
- Rechtswissenschaftler
- Was heißt Rechtswissenschaftler. Was isn da … Definiere das mal ganz kurz. In einem Satz. Was das heißt. Rechtswissenschaftler zu sein.
Samstag, 3. Dezember 2016
Diplom Theorie Link Interview mit Alexander, nach Potsdam gefahren (Notizen von morgen) transkribiert von 9:36 bis 10:54 12 Minuten Gespräch <-> 78 Minuten Bearbeitung = 1 Minute <-> 7 Minuten Gespräch mit Alexander Link- Einleitung
- [Aufnahme Anfang.]
- Ich mach' mal das Radio aus, ja?
- [Keine Radiogeräusche mehr.]
- Bitte hinzusetzen!
- [Lacht.]
- Na ja, es geht jetzt bloß darum, dass man es hört. Weil wenn du jetzt da stehst, dann hört man das nicht so gut. Ich kann auch immer das Diktiergerät mitnehmen und vor deinen Mund halten.
- [Pause.]
- Bitte antworten. Sofort antworten!
- Bin gespannt.
- Erst mal, wir machen das ganz locker. Ich werde jetzt nicht irgendwie detaillierte Fragen sofort aufwerfen, sondern wir werden uns langsam rantasten und einfach so reden, wie wir das immer machen. Ganz normal. Und du hörst mal bitte auf in der Zeitung rum … [Sperren: Hallo] … Wir machen ein Interview!
- Du hast gerade gesagt ganz norm…
- [Sperren: Nein] … Gib das her!
- Wenn wir uns unterhalten, dann haben wir das auch gemacht.
- Nein, das hast du nie gemacht. Du hast immer in meine Augen hineingeblickt. In meine rehbraunen Augen. So.
- [Geräusche. Lachen.]
- Okay also. Wir haben doch darüber telefoniert. Und ich wollte dir noch ganz kurz sagen, worum es mir eigentlich geht. Okay?
- [Zustimmend.] Mhm.
- Frage nach Definition von Kunst
- Mir geht's darum … ähm … aufzuzeichnen, wie halt Leute, die nichts mit Kunst eigentlich zu tun haben, also die nicht im Kunstbetrieb Kunstbetrieb sind, die keine Künstler sind, die keine Galeristen oder Kuratoren oder so … Wie die halt … Oder was sie über Kunst denken. Und was sie für Kunst halten oder für gute Kunst halten. Okay?
- Ähm. Nenn' die Grenze noch einmal ab. Du sagtest "Die mit Kunst nichts zu tun haben". Aber wir umgeben uns ja mit Kunst.
- [Beide reden durcheinander.]
- Bedeutung Betrachter für Kunstsystem
- Die nicht in die Kunstkreisen drinne sind. Sagen wir es so. Die nicht im System eine Rolle spielen.
- Aber der … Aber die Konsumenten spielen ja die größte Rolle in …
- Du bist … Das ist eine gute Frage … Aber du bist maximal ein Ausstellungsbesucher, der Kunst betrachtet. Tourists II, 1988, Duane Hanson Duane Hanson
- Also bin ich ja Teil der Kunstszene.
- Dem würde ich jetzt mal widersprechen. Du bist lediglich ein Konsument Konsum . Der konsumiert. Der vielleicht privat seine Meinung äußert. Der im Kunstbetrieb aber nicht irgendwas ändern würde oder dort eine Diskussion anstacheln würde.
- Aber das … Bist du dir sicher, dass du diese Abgrenzung an der Stelle schon vornehmen willst? [Sperren: Weil] … ähm … Weil du dann ja sozusagen schon Kunst vordefinierst.
- Mach' ich doch gar nicht.
- Warum bin ich nicht auch Künstler?
- Das können wir gleich erörtern.
- Ja.
- Nee, warum [Sperren: du denkst], dass du es bist. Wenn … Wenn … Wenn dem so wäre …
- Ja genau. Dann würdest du ja das Interview nicht mit mir führen, wenn ich nicht selbst zum Kreis dazuzählen würde.
- Ja okay. Dann sag' ich dir, wohin … was meine Intention Intention ist. Ich bin jetzt Kunststudent Kommilitone . Das heißt, ich bin an einer Hochschule, wo andere Kunststudenten sind, wo Professoren sind, wo sich irgendwelche Kuratoren treffen. Wir gehen auch in Ausstellungen von der Klasse aus. Wir haben auch Exkursionen und so weiter gemacht. Das heißt, wenn dort eine Frage auftaucht, was ist eigentlich Kunst in irgendeinem großen … [Nicht verständlich, 3:20.] oder so, dann wird das halt gleich … äh … äh … ähm … Na wie heißt das? … äh … Kunst … so ein bisschen wissenschaftlich betrachtet. Oder wo dann halt gesagt wird, der Künstler hat in dem Jahr diese Frage gestellt … Kunsthistoriker haben darüber diskutiert und so weiter … Und dann wird es aber so theoretisch und hat eigentlich gar nichts mehr damit zu tun, worum es mir eigentlich geht! Und zwar um den Besucher, der sich die Kunst ja angucken soll am Ende. Nicht der Kurator kuratieren soll es sich angucken, nicht der Professor. Also nicht generell. Sondern ein ganz Normaler in der Gesellschaft … der irgendeine andere Tätigkeit nachgeht.
- Okay, dann können wir uns vielleicht darauf verständigen, dass du die Interviews mit denjenigen führen willst, die nicht Kunst studieren.
- Nein! Die nicht im Kunstbetrieb … äh … aktiv drinne sind. Dann lass uns es so machen. Die im Kunstbetrieb nicht aktiv drinne sind. Du bist es zum Beispiel nicht.
- Teilnehmer Kunstbetrieb
- Aber was heißt im Kunstbetrieb nicht aktiv?
- Aktiv heißt, dass du den Kunstbetrieb mitgestaltest. Dass du sozusagen … ähm … nicht bloß eine private Meinung hast, sondern … Dass du deine Meinung dort auch äußerst … In diesem Kunstraum.
- Also die die Kunst … Ich gehöre … Also … Du grenzt die ab, die nicht … äh … Kunst schaffen.
- Genau.
- Die nicht aktiv Kunst schaffen.
- Du kannst Besucher sein von einer Ausstellung. Aber solange … [Sperren: Nee], es geht noch nicht einmal um Kunst schaffen, sondern … Ein Kurator schafft jetzt auch keine Kunst, sondern der organisiert das ganze drumherum. Der sagt, was er von der und der Arbeit hält. Wie die mit dem im Verhältnis und so weiter stehst. Und gestaltet dann die Ausstellung. Es geht mir wirklich um die, die nicht im Kunstbetrieb etwas aktiv mitgestalten. Und das bist du zum Beispiel. Das ist Oma zum Beispiel. Das ist Christian zum Beispiel. Das sind meine Eltern, die auch in Ausstellungen vielleicht gehen, aber eben mehr nicht tun. Weil … Warte mal ganz kurz. Das will ich eben noch sagen. Weil … ähm … Mein Gedanke ist eigentlich, dass Kunst ja eigentlich für die Menschen gemacht wird.
- [Pause.]
- So.
- [Pause.]
- Meinung vom Ausstellungsbesucher, unverständliche Kunst
- Und jeder Mensch redet ja darüber. Also jeder hat dann seine Meinung. "Hä? Das finde ich oll!" "Das finde ich interessant!" Weißt du? Sowas. Das kommt ja immer im Museum. Gleichzeitig hab' ich aber das Gefühl, dass viele Ausstellungen … äh … die Arbeiten vieler zeitgenössischer Ausstellungen so komplex, so kompliziert … so … minimalistisch … Wie jetzt dieses Beispiel von diesem Bild, wo ich gesagt hab, da gibt's den Künstler Rauschenberg Robert Rauschenberg , der hat nur weiße Leinwände irgendwann mal gemacht und die hängen jetzt im Museum. Da war ich jetzt halt in München in einer. Da hängen so große Leinwände. Zwei. So. Und das ist ganz große Kunst. Die wird teuer gehandelt … Glaube ich. Und die … Und die bedeutet was. Aber wenn du jetzt als Ausstellungsbesucher, der nicht Kunst studiert hat, der kein Kurator und so ist, der davor steht, behaupte ich, kannst du damit erstmal gar nichts anfangen.
- Hobbykünstler Hobbykünstler
- Ja aber woher weißt du denn, dass ich nicht … äh … Musik mache? Oder woher weißt du, dass ich keine Gedichte schreibe?
- [Unterbricht.] [Sperren: Das möchte ich] jetzt eben mit dir … äh … äh … Das möchte ich jetzt aus dir herausbekommen.
- Na dann würde ich doch auch zum Kunstkreis zählen.
- Das kommt darauf an, für wen du die Gedichte machst. Es gibt ja Hobbymaler oder Hobbydichter, die das dann machen und halt als Postkarte zu Weihnachten irgendwie der Familie schicken. Oder so.
- Zum Beispiel.
- Die … Aber das ist dann wieder ne Privatsache. Es gibt ganz ganz viele Hobbykünstler, die das sozusagen …
- [Nicht verständlich, 6:12.]
- … privat machen. Die Spaß daran haben. Aber die nicht reflektieren tun.
- Wenn … Wenn ich jetzt … äh … ähm … ähm … Topflappen häkeln würde, die ich jetzt als Kunst empfinden würde …
- Ja.
- … und auf dem Wochenmarkt zu Weihnachten verkaufen würde …
- [Zustimmend.] Mhm.
- Dann würdest du mich allerdings der Kunstszene dazuzählen. Zum Kunstbetrieb.
- Ja. Jetzt haben wir das Problem, Kunst zu definieren. Was für dich Kunst ist …
- Ja genau. [Nicht verständlich, 6:34.]
- Ich [Sperren: hab's] doch gar nicht abgegrenzt! [Sperren: Ich hab' lediglich gesagt]: Mir geht es darum, die nicht aktiv im Kunstbetrieb sind. Oder willst du mir jetzt sagen du bist aktiv am Kunstbetrieb beteiligt?
- Ja wenn ich Topflappen häkel …
- Machst du Topflappen?
- [Lacht.] Ja, in der Tat, ich mach' es nicht.
- [Sperren: Okay]. Dann haben wir doch die Frage schon geklärt. Und wenn du jetzt aber sagen würdest … Wenn du jetzt sagen würdest, du machst Topflappen und betrachtest die als Kunst und verkaufst die als …
- Ja.
- … Kunst, …
- Ja.
- … dann würden wir jetzt darüber reden, warum denkst du denn, sind Topflappen Kunst. Auch wenn normalerweise Topflappen eher als Handwerk Handwerk angesehen werden. Weil sie halt einen Nutzen haben. Weißt du. Dass man sie benutzt. Du machst sie im Endeffekt auch nur für den Verkauf.
- [Zustimmend.] Mhm.
- Du stellst sie ja nicht …
- Okay. Okay. Ich lasse mich darauf ein und dann schauen wir mal … äh … wohin … äh … das führt.
- [Pause.]
- Was ist das? Hast du das [Fußnote: Das Gespräch.] aufgenommen?
- Nein. Das ist mein Handy! [Nicht verständlich.] Ich hab' eine WhatsApp-Nachricht … bekommen.
- Ja und? [Sperren: Hallo!] Ach so, du kannst aber mal dein Notebook … ähm … herholen. Damit wir immer gleich zugreifen können …
- Mhm.
- Das stellen wir einfach mal hier hin, dann haben wir …
- [Computergeräusche. Geraschel. Pause.]
- Also du weißt jetzt, was … ähm … was mich interessiert. Und warum es mich interessiert, was deine Meinung ist. Ne? Warum ich jetzt dieses Gespräch mit dir führen würde.
- Äh … Ja.
- Du bist [Sperren: nicht] aktiv im Kunstraum drinne und …
- Deswegen nur so hab' ich nachgefragt, weil … ähm … ähm … äh … weil man natürlich auch in Interviews suggestiv vorgehen kann. Das heißt also …
- voreingenommen, Kunst schon definiert?
- Was heißt denn das?
- Suggestiv ist … ähm … Also wenn du sozusagen vorher schon ne eigene Definition von Kunst hast …
- [Unterbricht.] Ja hab' ich.
- Du hast ja gesagt, du führst … mit den Anderen führe ich ein Interview. Damit grenzt du dich von den anderen ja schon einmal ab. Und damit hast du für dich auch schon eine Definition geschaffen …
- [Unterbricht.] [Sperren: Vom Kunstbetrieb. Vom aktiven!]
- [Nicht verständlich.]
- Aber nicht von Kunst!
- Das wollte ich jetzt nur sa…
- Ich hab' doch jetzt nicht Kunst definiert. Ich hab' nur gesagt: Wenn du nicht etwas tust, was in diesem Betrieb …
- [Pause.]
- Ja.
- Dann gehörst du für mich zu der Gesellschaft, zu der großen Masse, die erstmal nichts … [Sperren: direkt] damit zu tun hat. Außer das sie vielleicht mal in eine Ausstellung reingeht.
- [Zustimmend.] Ja. Ja.
- [Pause.]
- Kunst und Gesellschaft
- Und warum ich das eben mache, ist, weil ich … ähm … weil ich es selber interessant finde, dass nur ein paar Prozent der Gesellschaft Kunst ausübt. Kunst macht …
- [Pause.]
- [Ist abgelenkt.]
- [Sperren: Hallo!]
- Ich höre dir zu! Ich bin bei dir!
- Und das irgendwie aber so rüberkommt, als wäre die Kunst etwas, was die Gesellschaft etwas angehen sollte und was die Gesellschaft … was in die Gesellschaft integriert werden sollte.
- Ja.
- Bildungsauftrag Museum
- Deshalb gibt's ja Museen und so weiter. Damit die Masse an Mensch da halt reingeht. Die Werke betrachtet und eigentlich darüber diskutiert. und halt erregt ist oder so. Und wieder in den Alltag reingeht und … äh … etwas [Sperren: Kultur] mitnimmt.
- Glaub' ich zwar nicht, aber …
- [Unterbricht. Nicht verständlich, 9:28.] Na bei Museen denke ich das schon. Das ist ein Bildungsauftrag da. Oder? Bei Museen. Bei Galerien jetzt nicht. Die haben den Verkauf. Aber die sind ja trotzdem offen. Du kannst da reingehen. Aber ein Museum ist dafür da, die Bevölkerung … der Bevölkerung Kunst zu zeigen. Zu bilden, was dieses Bildende Kunst Ding anbelangt … Oder nicht?
- Sicherlich wird … ist das ein Raum, wo Kunst zugänglich gemacht wird. Das mag sein.
- Wo viel [Sperren: Geld] reingesteckt wird, damit Kunst zugänglich wird. Und das Geld wird ja am Ende von der Gesellschaft bezahlt.
- [Pause.]
- Nicht zwingend, aber …
- Ich gehe jetzt von Museen aus, die staatlich oder von der Stadt oder so …
- Na ja. Wir haben ja in Potsdam ganz neu … Hasso … also Hasso Plattner hat das neue Barberini mitfinanziert und zeigt dort seine private Sammlung. Also er hat die Sammlung angelegt zu Zeiten, wo er gar nicht im Kopf hatte, dass er diese Sammlung mal anderen zugänglich machen möchte. Außer sich selbst oder seinem Freundes- oder Familienkreis. Und … mhm … Ist jetzt im Alter angelangt, wo er das Gefühlt hat, er muss das … [Sperren: Was] mache ich mit den Werken, die ich in meinem Leben angesammelt habe?
- [Lautes Geräusch.] Museum Barberini, Potsdam
- Und er hat sich entschieden, er möchte das, was er angesammelt hat, ner breiten Öffentlichkeit … Er hat auch keine Kinder, an die er es vielleicht vererben könnte. Und er will jetzt das, … äh … was er gesammelt hat, anderen zugänglich machen. Deshalb hat er sich zum Beispiel privat engagiert und hat jetzt … äh … mitgeholfen dieses Museum zu bauen … Das Barberini aufzubauen. Ähm … Und zeigt dort seine private Kunst. Also überhaupt nicht durch öffentliche Mittel kofinanziert sondern komplett privat. Äh … Und zwar nicht aus dem Gedanken heraus, nen Bildungsauftrag wahrnehmen zu wollen und auch nicht aus dem Gedanken heraus, … äh … ähm … mhm … Vielleicht nicht [Sperren: zwingend] aus dem Gedanken heraus, … äh … anderen diese Kunst zugänglich zu machen, sondern viel eher … äh … äh … äh … selbst getrieben … Was passiert mit der Sammlung nach meinem Tod Sterben . Keiner ist mehr da. Will ich, dass sie versteigert wird? Will ich, dass diese Sammlung, die ich angelegt habe, wieder aufgelöst wird und sich auf der Welt verteilt? Also vielleicht hat er ganz andere Gründe, warum er …
- Na weißt du, was er …
- [Reden durcheinander.]
- In der [Sperren: Pressemitteilung] stellen die jetzt bestimmt sowas … äh … äh … ähm … Die Menschheit soll es erfahren, soll Teil daran haben. Es geht hier um Kunst und weiß ich nicht … ähm … So. Aber es ist immer was egoistisches am … ähm … Ende. Ne?
Freitag, 2. Dezember 2016
verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link aktueller Zustand Link Link Link zu ungenau, deshalb im bis nächsten Treff an Holzteilen genaue Formen anzeichnen danach in Holzwerkstatt neu zusägen, zur Not etwas kleiner umsetzen Link gebogene Platte, bei Alberti herstellen, für großes Selbstporträt Selbstbildnis , nach innen gekehrt Link Herme Herme Link für Herme mögliches Material in Holzwerkstatt gefunden Link mit Gehrung Link Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Abstände zwischen Augen, Ohren, Nase, Mund, Kinn, Stirn etc. mit Metallstab neu gemessen und Büste Büste korrigiert Link Link Ohren abgesägt, neu positioniert Link aktueller Zustand Büste Hinterkopf eventuell zu schmal, Dozent Dozent am Mittwoch fragen Link Ohren kommende Woche neu anfertigen, Rücken, Brust ebenfalls (mit Reinhart besprochen): Nasenflügel, Kinn etwas mehr runden, Augen (noch zu zeichnerisch) Das Werk Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2015 Link da meine Arbeit in Petersburger Hängung Petersburger Hängung zum Rundgang 2015 unterging: "Das war der übliche Galopp der ersten Stunde, alle suchten sich, rannten, um sich zu sehen, brachen in endlose Beschuldigungen aus, in lautes Toben: es hing zu hoch, das Licht fiel schlecht die Nachbarschaft tötete die Wirkung, man werde sein Bild abhängen und wieder mitnehmen." meine Reaktion auf Bewunderung der Geradenbilder 2015, endete 2016 in der Verhüllung: "Der Haß, den er gegen dieses erste Meisterwerk hegte, mit dem man sein ganzes mit Arbeit angefülltes Leben erdrückte, hatte ihn dazu getrieben, den symmetrisch entgegengesetzten Vorwurf zu wählen." Diplom Theorie Link "Er fand in diesem 'Frühstück' sein Bild 'Im Freien' wieder, aber um wie viel gemildert, gemogelt, verdorben, von einer oberflächlichen Eleganz, die mit unendlicher Geschicklichkeit für die Befriedigung der niedrigen Instinkte des Publikums zurechtgemacht war." "Hinter sich hörte er, wie eine heisere Stimme harte Silben zermalmte: das war ein Engländer in kariertem Jackett, der einer tief in einen Reisestaubmantel eingemummten gelben Frau das Gemetzel erklärte." "[…] um dann rasch wieder ihre Sätze zurückzunehmen, sobald sie die Signatur Künstlersignatur entziffert hatten, was schließlich bewirkte, daß sie vorsichtiger wurden, einen krummen Rücken machten, sich mit verstohlenem Blick des Namens vergewisserten, bevor sie sich äußerten." "'Er ist denn das Schein …?' Aber er richtete sich rasch wieder auf, ganz erschrocken, weil er den Namen eines seiner Freunde gelesen hatte […]. In der Hoffnung, daß man ihn nicht gehört habe, schrie er: 'Prächtig! - Eine Eins, nicht wahr, meine Herren?'" HGB Rundgang 2017 Link umsetzen Link im Flur nur Flügeltürrahmen mit Selbstporträt, geöffnet, aufhängen drumherum viele Schnüre an Wand mit Nägeln straff hängen Fotoabzüge mit Geraden mit Klammern befestigen, siehe Link Frage: Wie Schnüre straff spannen? mit Simon Website für sein Kunstprojekt weiter bearbeiten (Termin abgesagt)Dienstag, 29. November 2016
Klasse Bildende Kunst Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Diskussion Kiosk in Klassenraum Bezug zu Griechenland Griechen -Exkursion Dieter Roth Dieter Roth Bar, siehe Eintrag vom 22.3.2015 Link Mark: "Und was willst du uns damit jetzt sagen?" Diskussion über Harz 4 bei Künstlern 100-Euro-Ausstellung mehrere Kunstwerke je Student Kommilitone in Klassenraum aufhängen Preis je Bild 100 EUR eventuell nach Verkauf Fläche neu füllen umsetzen Link neue Geradenbilder dafür plotten, in einfachen Rahmen Kati nicht angetroffen, später wegen Plotter Plotter -Test anfragen Diplom Theorie Link Aussage, 5 % der Gesellschaft kommt mit Kunst in Berührung obwohl Museen für Gesellschaft offen sind und Kunst Ausdruck der Menschen ist Mark Terkessidis Link [Darstellungsfehler nach dem 13.12. Link beseitigt, notiert am 10.1.2017] bisher nichts dazu gefunden umsetzen Link zwei Schattenfugenrahmen und einen großen Papierblock kaufen umsetzen Link Plakatwand umsetzen, siehe Jacques Villegle Jacques Villegle , Rue Jacob, 5.12.1961 Link mit eigenen Motiven, immer wieder überkleben Kritzeleien, Skizzen, mit unterschiedlichen Stiften nachträglich teilweise aufreißen Ausstellung The Present Order Link GfzK Link Sammlung der Galerie Geradenbild Geradenbild Link Computerunterstützte Grafik, Strichätzung, Handdruck, 1984 / 1985, Horst Bartnig Horst Bartnig erinnert an Konstellationen, 256 Möglichkeiten Link Link Ich, 1974, Litographie, Raimer Jochims Raimer Jochims Link Link Link Link Auflage, Titel, Signatur Künstlersignatur Link LinkSamstag, 26. November 2016
Ausstellung Postwar Link "Kunst zwischen Pazifik und Atlantik", Haus der Kunst, München Link Link Link Haus der Kunst, München ersten 20 Jahre nach Krieg als globales Phänomen untersucht wie Künstler auf Traumata von Holocaust, Hiroshima und Nagasaki reagierten wie politische Blöcke die Künste instrumentalisierten Gegensatz von Sozialistischem Realismus und Abstraktion Liquidierung des Ghettos / Blauer Chauffeur, 1948, Andrzei Wroblewski Link, © Courtesy of Andrzej Wróblewski Foundation Leinwand, beide Seiten bemalt Rückseite mit Holzkreuz vor Bild Feuer, Tafel 2 der Hiroshima-Tafeln, Iri&Toshi Masuki, © Haus der Kunst Tusche auf Japan-Papier (mit Bleistift-Umrandungen und Kohlestift?) Scherbenkopf, Bronze auf Steinsockel, Eduardo Paolozzi Link Link White Painting Robert Rauschenberg , 1951, 2 Leinwände, Rauschenberg Link, © Robert Rauschenberg Foundation Die Meerhungfrau und der Pirat, Giuseppe Pinot-Gallizio Giuseppe Pinot-Gallizio Link Link Mischtechnik auf Leinwandrolle umsetzen Link Rollenkonstruktion für Notizenrolle / Rauminstallation merken Diplom Theorie Link "Schaut so wie mein Waschmaschinen-Schlauch aus" über Eva Hesse, o. T., 1965[?] TV Fernsehen , Uecker Günther Uecker , 1963 Link Jacques Villegle Jacques Villegle , Rue Jacob, 5.12.1961 Plakatabrisse auf Leinwand Link Link Umsturz, 1965, A. R. Penck A. R. Penck Öl auf Leinwand, primitive Form, Pinselstrich = Motiv Thadeusz Kantor, Signez s'il vous plat!, 1965[?] zwei Leinwände, eine weiß grundiert dadrauf gekritzelte Notizen, kleine Zeichnungen, unterschiedliche Stifte Diplom Theorie Link "Das finde ich langweilig.", "Schaut aus wie aus dem Haushalt." über Beuys Joseph Beuys Fluxusobjekt, 1962 Link Komposition auf weißem Hintergrund, späte 1950er, Öl auf Leinwand, Yevgeny Mikhuov-Voitenko[?] Schwarze Eckfläche, 1961, Acryl auf geformter Leinwand, Enrico Castellani Enrico Castellani , Link in Anlehnung an Malewitsch Kasimir Malewitsch Schwarzes Quadrat? Bilderbuch, Roth Dieter Roth , 1957 verhüllt verhüllt Link umsetzen Link Flügeltürrahmen mit Fotografie vom geschlossenen Flügeltürrahmen Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Exodus n°1, 1951, Gouache und Wachsmalkreide auf braunem Kraftpapier, befestigt auf Papier, Karel Appel Karel Appel , © Haus der Kunst Diplom Theorie Link "Du kannst das auch malen!"Mittwoch, 23. November 2016
Das Werk Link "[…] sie war bewegt über diese Arbeitswut, diese unbedingte Hingabe eines ganzen Seins: War das nicht rührend? Steckte darin nicht etwas sehr Gutes?" Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link "[…] Er wies auf das winzige Gemälde, vor dem er in Gedanken versunken war, ein ganz kindliches Gemälde, so daß ein Bengel von vier Jahren es hätte malen können, ein kleines Haus am Rande eines kleinen Weges mit einem kleinen Baum daneben, das Ganze schief hingesetzt und mit schwarzen Strichen umzogen, und nicht einmal der Korkenzieher aus Rauch, der aus dem Dach kam, war vergessen worden." Diplom Theorie Link "Bloß fand er es erzdumm, so was auszustellen. War es nicht blöd, an den Verstand des Publikums zu glauben? Was sollte diese nackte Frau und dieser angezogene Herr? Was bedeuteten die beiden kleinen Ringerinnen im Hintergrund?" Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Friedrich Fröhlich, Kunststudent Kommilitone fast sieben Stunden durchgearbeitet Porträt aktueller Zustand, von vorne rechtes Ohr seitliche Ansichten Link Link von unten, Hermen-Ansicht Diplom Theorie Link verhüllt verhüllt Link umsetzen Link anstatt in Holzwerkstatt herstellen fertige Schattenfugenrahmen kaufen einen Rahmen teilen, als Flügeltüren nutzen Zwischenbereich mit Platte 10 mm füllen diese Flügeltürrahmen müssen dann farbig angestrichen werden Außenseite mit Fotoposter bekleben sollte sehr stabil sein nur noch Scharnierbereiche selbst anfertigen eventuell im unteren Bereich der Flügeltüren kleine schiefe Kante sägen, zum einfacheren öffnen auf Flügeltürrahmen ganzflächig kleben: "Ich bin ein schüchterner Kunststudent!" "Ich weiß nicht, ob ich will, dass Sie sehen, was ich gemacht habe!" "Ich weiß nicht, ob ich will, dass Sie sehen, wie gut ich bin!" "Ich weiß nicht, ob ich will, dass Sie sehen, was für schöne Kunst ich mache!"Montag, 21. November 2016
verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link angerufen, heute ab 13:00 arbeiten Lehre mit Alberti bauen Termin kommenden Donnerstag ausgemacht Flügeltürrahmen weiß grundiert, testweise kindliche Zeichnungen reingelegt umsetzen Link morgen A3-Pappe farbig anstreichen, beidseitig vier Farben, danach Kinderzeichnungen Kinderzeichnung drauflegen und Wirkung analysieren Tests nicht wegschmeißen, für Einzelgespräch mit Mark aufheben weiterhin Pappe teilen und mit großen ausgedruckten Fotos (schwarzweiß oder farbig) bekleben als Test für mögliche Flügeltürrahmen, wo Außenseite mit Papier beklebt schauen, welche Arbeiten in Rahmen befestigen Motiv außen und Motiv drinnen umsetzen Link Notizen letzter Tage vervollständigen bei Bildmusik-Kurs nur Material von Kommilitonen bearbeiten Kurs morgen selber nicht aufsuchen Diplom Theorie Link vom 22.11., Antwort Alexander auf Gespräch-Anfrage: "Möchtest du vorab Fragen schicken, damit man sich gedanklich darauf vorbereitet oder sollen es eher spontane Antworten sein?"Donnerstag, 17. November 2016
Diplom Theorie Link in Textdatei Quellen/Arbeiten sammeln, im Text mit [Z …] kennzeichnen in Einleitung, mit Thema Zweifel Zweifel : "Der Zweifel nagt an mir. Was mache ich hier eigentlich? Ist das wirklich schon Kunst? Oder doch nur 'Künstler-Dünnschiss Künstlerdünnschiss '[Z5], impulsivem Handeln geschuldet? Was ist Kunst? Albert Camus Albert Camus fasst den Zweifel von Künstlern in 'Der Künstler und seine Zeit'[Z4] gut zusammen und trennt ihn sogleich. In früherer Zeit betraf der Zweifel das eigene Talent. Michelangelo Michelangelo Buonarroti hat bestimmt gezweifelt. Aber nicht am Motiv, sondern daran, ob er wirklich das Genie Genie ist, welches es schafft das Thema so umzusetzen, dass es unbestritten gut ist. Zweifel heutiger Künstler betrifft die Notwendigkeit ihrer Kunst, also die Existenz an sich. Ben Vautier Ben Vautier hat das in den 1960er Jahren für mich gut zum Ausdruck gebracht[Z6]. Er signierte wild um sich, alles was ihm unter die Augen kam wurde zur Kunst erklärt. Nur noch die Signatur Künstlersignatur macht aus Nicht-Kunst Kunst. Wie ein gewöhnliches Pissoir Marcel Duchamp , von Duchamp Jahrzehnte davor[Z7] schon in den Stand eines Kunstwerks erhoben. Der elitärer Charakter von Kunst wird hinterfragt, ist aber daran nicht verreckt. Duchamp hat das nicht geschafft. Vautier ebenso wenig. Der Künstler feiert sich, ungebrochen[Z8]. Und weiß doch keine Antwort auf die Frage, was heute eigentlich noch Kunst von Nicht-Kunst unterscheidet. Und das nagt eben an mir. Ich will doch etwas schaffen, was Sinn hat. Wo ist die unumstößliche Aufgabe, die angegangen werden will? Professoren, Dozenten, Kunststudenten Kommilitone machen gerne einen weiten Bogen um diese Frage. Es geht nicht um 'Warum ist das eigentlich Kunst' sondern um 'Warum ist der rote Fleck rot und der weiße Bilderrahmen weiß'. Ich lebe zwischen zwei Welten. Der Kunstwelt und der Menschenwelt. Die Kunstwelt will keine Antwort geben. Die Menschenwelt aber, die hat eine. Immer. Bei 'Schön!' fängt es an, mit 'Interessant!' wird fortgeführt und bei 'Das kann ich ja auch!' endet es. Ich denke, dass der Bezug zeitgenössischer Kunst zum Alltagsmenschen abhanden gekommen ist. Kein Wunder, dass die Putzkolonne bei einer Klassenpräsentation in der Hochschule den - von einem Kommilitonen zur Kunst erklärten - Papiereimer des nachts lehrte und eine frische Abfalltüte drüber stülpte[Z9]. Deshalb will ich da ansetzen, wo Kunst eigentlich ankommen sollte: bei dem Menschen. Auch dem, der keine fünf dicken Wälzer über zeitgenössische zeitgenössisch Kunst gelesen hat und bei jeder Kunstinstallation zuerst den Katalog zu Rate ziehen muss, um ihm ein 'Ach so ist das gemeint!' zu entlocken. Mit der Frage 'Was ist eigentlich für dich Kunst?', einem Aufnahmegerät, heißem Kaffee und genug Deodorant mache ich mich auf den Weg. Zu Oma." Als Titel oder Einleitung für Kapitel Oma: "Goldrahmen voller Düsternis lösten einander ab, steife und schwarze Sachen, im Atelier gemalte Akte vergilbten im Kellerlicht, der ganze klassische Plunder, die Geschichte, das Genre, die Landschaft, allesamt tief in die gleiche Wagenschmiere der Konvention getaucht." oder "Eine gleichförmige Mittelmäßigkeit schwitzten die Werke aus, die schlammige Dreckigkeit des Tons, die kennzeichnend war für diese Werke in der guten Haltung einer blutarmen und degenerierten Kunst." Claude mit Künstlerfreunden - allesamt Zurückgewiesene - streifen durch den amtlichen Salon[Z3]Mittwoch, 16. November 2016
Diplom Theorie Link in Einleitung Daniels Dieter Daniels mit reinbringen (E-Mail vom 15.11.) Kunstbegriff Link "Ich würde nur vor der Frage der Definition von Kunst warnen - das ist ein komplexes und widersprüchliches Gebiet, für ein HGB Diplom nicht geeignet!" "Am Anfang der Recherche ploppt im E-Mail-Postfach eine Warnung auf. Der Professor schreibt. … Seine E-Mail endet immerhin mit 'bin gespannt!'." "Vor dem Kunststudium an der Hochschule war klar: Natürlich, ich bin Künstler! Ein verkanntes Genie Genie ! Ein Unentdeckter! Die Sorte von Künstler, die im Kämmerlein tüftelt, nie gesehen wird, sterben Sterben muss, bevor sie entdeckt wird. Im Studium fiel ich tief. Verdammt tief. Ich war nicht nur kein verkanntes Genie, ich war einer von vielen. Eine riesige Masse an Studenten mit unendlich vielen Ansichten. Erst mit Ende des Grundstudiums begann ich mich zu fangen. Jetzt war ich halt nur noch eins: ein Kunststudent Kommilitone mit vielen Fragen." "Doch schauen wir nun, was …" "Oma ist aufgeregt. Immerhin geht es hier um ihr Kunstverständnis. Kenner oder Kunstbanause! Ich beruhige und schiebe den Kecksteller in ihre Richtung." "Ich mache mich auf den Weg zu Alexander. Vor Jahren als Steuerberater unterwegs, heute irgendwas mit Krankenkasse. Sein Motto: Mach doch mal sowas wie der [Gerhard] Richter! Mir schien es bei bisherigen Gesprächen so, als wäre für ihn Kunst nur das, was Geld bringt. Schließlich muss die Wohnungsmiete bezahlt werden. Kunst ist sowas wie Handwerk Handwerk . Mit einem kreativen i-Pünktchen. Mehr nicht. Ich drücke auf die Klingel. Es summt, ich drücke. An der Wohnungstür erwartet mich Alexander." weitere Zitate "Der Künstler lebt vom Einfall, die Ratte vom Abfall und der Schlüsseldienst vom Zufall Zufall ." Erhard Horst Bellermann (* 1937, deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker) [Z2] [Bellermann, Dümmer for One, BoD 2003] "Kunst ist oftmals nur kodierte und zur Schau gestellte Frustration" Gerald Dunkl (* 1959, österreichischer Psychologe und Aphoristiker) [Z2] "Staphi über Newcomer: 'Sein künstlerisches Schaffen sprudelt nur so aus den finanziellen Quellen seines Vaters …'" Elmar Kupke (* 1942, deutscher Aphoristiker und Stadtphilosoph) [Z2] [Kupke, Der Stadtphilosoph 1, 1985] "L'art pour l'art ist längst abgelöst durch la science pour la science." Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer (* 1940, Professor für Interkulturelle Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) [Z2] [Kohlmayer, Die Schnake, Ausgaben 15+16] "Modern Art ist, so zu handeln, daß man hoch gehandelt wird." "In jedem Menschen steckt ein Künstler - aber wehe, wenn er rauskommt." Klaus Klages (* 1938, deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger) [Z2] "Irgendwann im Leben hat jeder Mensch die Vorstellung Künstler zu sein. Ein Glück, daß die meisten ihre 'Werke' gut versteckt halten." K. Michael Mühlfeld, Bonn [Z2] "An meinen Bildern müßt ihr nicht schnüffeln, die Farben sind giftig." Rembrandt Rembrandt van Rijn [Z2] "Sobald Kunst bloß gefällt wird es Zeit, daß sie fällt." Peter Rudl (* 1966, deutscher Aphoristiker) [Z2] "Die meisten Gemälde verdienen es nicht, aufgehängt zu werden, wohl aber ihre Maler." Unbekannt [Z2] "Gemalte Blumen duften nicht." Deutsches Sprichwort [Z2] "Was wäre denn der Künstler, wenn ihn gleich jeder Narr verstünde?" Adalbert Stifter (1805 - 1868, österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler) [Z2] "Zu jeder Kunst gehören zwei: einer, der sie macht und einer, der sie braucht." Ernst Barlach (1870 - 1938, deutscher expressionistischer Maler, Graphiker, Dichter und Dramatiker) [Z2] "Es gibt keine 'Gegenstände' und keine 'Farbe' in der Kunst, sondern nur 'Ausdruck'." Franz Marc Franz Marc "Politische Kunst vergewaltigt den Betrachter." Alfred Selacher (* 1945, schweizerischer Lebenskünstler) [Z2] "Dem Kunstbanausen bleibt doch immer noch der Teufel an der Wand." Peter E. Schumacher (1941 - 2013, Aphorismensammler und Publizist) [Z2] "Schöne Rahmen haben manch unbedeutendes Bild gerettet." Pavel Kosorin (* 1964, tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker) [Z2] "Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht." Adalbert Stifter (1805 - 1868, österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler) [Z2] [Stifter, Der Nachsommer. Eine Erzählung, 1857] "Kunst ist Plagiat oder revolutionär." Paul Gauguin Paul Gauguin [Z2] "Ich wollte die Natur kopieren, aber ich konnte es nicht. Ich war jedoch mit mir zufrieden, als ich entdeckte, daß man die Sonne nicht wiedergeben kann, sondern daß man sie mit etwas anderem darstellen muß … mit der Farbe." Claude Monet Claude Monet [Z2] "Hätte Gott Gott keine Frauenbrüste gemacht, wäre ich vielleicht nie Maler geworden." Auguste Renoir [Z2] "Schlechte Maler beklagen den Mangel an guten Modellen." Pavel Kosorin (* 1964, tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker) [Z2] "Abstrakte Kunst wird immer beliebter, weil sie der inneren Wirklichkeit des Betrachters nahe kommt." Erhard Blanck (* 1942, deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler) [Z2] "Gehn wir in die Galerie, Bilderrätsel lösen!" Manfred Hinrich (1926 - 2015, deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller) [Z2] "Es muß an der Unsterblichkeit der Künstler liegen, weshalb man sie zu Lebzeiten so schlecht bezahlt." Martin Gerhard Reisenberg (* 1949, Diplom-Bibliothekar und Autor) [Z2] "Die wahre Erkenntnis mancher moderner Kunst ist diese, daß man nicht erkennen kann, welche Erkenntnisse der Künstler kannte." Willy Meurer (* 1934, deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist) [Z2] "Ich bin immer noch der Meinung, daß Kunst von Können herkommt; käme es von Wollen, hieße sie Wulst." Max Liebermann Max Liebermann [Z2] "Kunst ist ziemlich nutzlos. Ein exaktes Spiegelbild Spiegelbild des Lebens." Wolfgang Mocker (1954 - 2009, deutscher Journalist und Autor) [Z2] "Nicht die Dadaisten Dadaismus , Nonkonformisten etc. gefährden die Kunst, die größte Auszehrung bereiten ihr die Realisten." Martin Gerhard Reisenberg (* 1949, Diplom-Bibliothekar und Autor) [Z2] "Kunst ist der jämmerliche Versuch, die Schönheit der Natur nachzuahmen." Benjamin Stramke (* 1984) [Z2] "Der Sinn der Kunst ist nicht, Übereinstimmung hervorzurufen, sondern zu erschüttern." Walter Hasenclever (1890 - 1940, deutscher expressionistischer Lyriker und Dramatiker) [Z2] "Kunst fängt nie bei Null an." Uli Löchner deutscher Aphoristiker [Z2] "Künstler ist einer, der aus einer Lösung ein Rätsel machen kann." Karl Kraus (1874 - 1936, österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker) [Z2] [Kraus, Nachts, 1924] "Schlechte Kunst ist immer autobiographisch." Peter Rudl (* 1966, deutscher Aphoristiker) [Z2] "Kunst ist ein Kräutlein, nicht für alle Leutlein." Deutsches Sprichwort [Z2]Dienstag, 15. November 2016
Diplom Theorie Link Zitate in Erzählung einpflegen aktuell aus Link [Z1] und Link [Z2] später sortieren nach Themengebiet danach Quellen ansehen "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar." Paul Klee Paul Klee [Z1] [1972: Paul Klee und das Bauhaus Bauhaus , S. 26, Verlag DuMont] "Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen." Johann Wolfgang von Goethe Johann Wolfgang von Goethe [Z1] [1837: Poetische und prosaische Werke: In zwei Bänden, Band 2, S. 631, Verlag Cotta] "Wenn ich wüsste, was Kunst ist, würde ich es für mich behalten." Pablo Picasso Pablo Picasso [Z1] [1999: Transformationen des Stillebens in der nachkubistischen Malerei Pablo Picassos, ISBN 9783825837686, S. 235, LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster] "Ich male die Nasen absichtlich schief, damit die Leute gezwungen sind, sie anzusehen." Pablo Picasso [Z1] [Quelle?] "Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können." Pablo Picasso [Z1] [1993: Das große Handbuch der Zitate, ISBN 9783570016091, S. 543, Verlag Bertelsmann Lexikon Inst.] "Wenn etwas Abstoßendes modern wird, ist es sofort anziehend." Pablo Picasso [Z1] [1974: Die Treffende Pointe, ISBN 9783722561127, S. 8, Ott Verlag] "Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben." Pablo Picasso [Z1] [2005: Erfolg Erfolg : Zitate, ISBN 9783833421761, S. 67, Verlag BoD] "Ich kann nichts dafür, dass meine Bilder sich nicht verkaufen lassen. Aber es wird die Zeit kommen, da die Menschen erkennen, dass sie mehr wert sind als das Geld für die Farbe." Vincent van Gogh Vincent van Gogh [Z1] [2003: Vincent van Gogh - Das Verhältnis zwischen künstlerischer Qualität und wirtschaftlichem Erfolg, ISBN 9783638225632, GRIN Verlag] "Ich mache mir immer wieder Vorwürfe, dass meine Malerei nicht wert ist, was sie kostet." Vincent van Gogh [Z1] [Quelle?] "Kunst hat mit Geschmack nichts zu tun." Max Ernst Max Ernst [Z1] [1979: Max Ernst, seltene frühe Graphik: Ausstellung Leopold-Hoesch-Museum Düren 4. Februar - 4. März 1979, S. 9, Verlag Leopold-Hoesch-Museum] "Wenn ein Film Erfolg hat, ist er ein Geschäft Kunstmarkt . Wenn er keinen Erfolg hat, ist er Kunst." Carlo Ponti [Z1] [2003: Teste deine Allgemeinbildung, ISBN 9783899949797, S. 31, Verlag Schlütersche 1974: Die treffende Pointe, ISBN 9783722561127, S. 79, Ott Verlag] "Aus dem Leide schöpft die Kunst die erhabensten Eingebungen." Michelangelo Buonarroti Michelangelo Buonarroti [Z1] [2008: Die schönsten Lebensweisheiten, ISBN 9783938264188, S. 128, Garant Verlag] "An den modernen Gemälden ist nur noch eins verständlich: die Signatur Künstlersignatur ." Ephraim Kishon [Z1] [1997: Harenberg Lexikon der Sprichwörter & Zitate, ISBN 9783611006111, S. 430, Verlag Harenberg 1974: Die treffende Pointe, ISBN 9783722561127, S. 114, Ott Verlag] "Ein Künstler, der seine rebellische Haltung und Spontanität verliert, ist tot." Madonna [Z1] [2005: Lebensweisheiten berühmter Popmusiker, ISBN 3899940512, S. 131, Humboldt Verlag 1996: Februar-Ausgabe der Cosmopolitan] "Geniale Menschen beginnen große Werke, fleißige Menschen vollenden sie." Leonardo da Vinci Leonardo da Vinci [Z1] [2008: Zitate im Management, ISBN 9783709302101, S. 48, Linde Verlag Wien 2005: Zehnkampf-Power für Manager, ISBN 9783409142670, S. 151, Gabler Verlag] "Ziel der Kunst ist, einfach eine Stimmung zu erzeugen." Oscar Wilde Oscar Wilde [Z2] "Die Kunst ist der natürliche Feind der Normalität." Peter Rudl (* 1966, deutscher Aphoristiker) [Z2] "Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol. Wer unter die Oberfläche dringt, tut es auf eigene Gefahr. Wer dem Symbol nachgeht, tut es auf eigene Gefahr. In Wahrheit spiegelt die Kunst den Betrachter und nicht das Leben." Oscar Wilde [Z2] [Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray), 1890. Übersetzt von Hedwig Lachmann und Gustav Landauer] "Kunst: Verzierung dieser Welt." Unbekannt, oft Wilhelm Busch Wilhelm Busch zugeschrieben [Z2] "Oft trifft man wen, der Bilder malt, viel seltener wen, der sie bezahlt." Wilhelm Busch [Z2] [Aphorismen, Reime und Sinnsprüche. Sprikker] "Der Künstler soll nicht ein Gelehrter, wohl aber ein Gebildeter sein. Durch mangelhafte Bildung der Künstler leidet die Kunst mehr, als durch irgend etwas anderes. Sie wird dadurch aus der höheren Sphäre der Einsicht zurückgedrängt und handwerksmäßig." Heinrich Wilhelm Josias Thiersch [Z2] "Jede Kunst schließt ein Handwerk Handwerk in sich ein; das Handwerk der Kunst nenne ich den Teil derselben, der gelehrt und gelernt werden kann; wo das Handwerk aufhört, da beginnt erst die eigentliche Kunst." Otto Ludwig (1813 - 1865, deutscher Erzähler und Dramatiker) [Z2] "Es ist nicht die Aufgabe der Kunst, die Natur zu kopieren, sondern sie auszudrücken!" Honoré de Balzac [Z2] [Balzac, Das unbekannte Meisterwerk (Le chef-d’oeuvre inconnu), 1831] "Die Mutter der nützlichen Künste ist die Not, die der schönen der Überfluss." Arthur Schopenhauer Arthur Schopenhauer [Z2] [Quelle: Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, 1819 (mehrfach ergänzt, seit 1844 in zwei Bänden). Zweiter Band. Ergänzungen zum dritten Buch. Kapitel 34. Über das innere Wesen der Kunst] "Die Kunst verhält sich zur Natur, wie der Wein zur Traube." Franz Grillparzer (1791 - 1872, Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter) [Z2] "Je weiter die Menschheit kommen würde, desto wissenschaftlicher die Kunst wird." Gustave Flaubert (1821 - 1880, französischer Erzähler und Novellist) [Z2] "Armut ist aller Künste Stiefmutter." Deutsches Sprichwort [Z2] "Zwei Personen stecken in einem Maler - der Poet und der Handwerker." Émile Zola (1840 - 1902, französischer Romanschriftsteller des Naturalismus) [Z2] "Der Endzweck der Wissenschaft ist die Wahrheit, der Endzweck der Künste ist Vergnügen." Gotthold Ephraim Lessing [Z2] ["Laokoon Laokoongruppe oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie", 1766] "Die Kunst geht nach Brot." Gotthold Ephraim Lessing "Nicht jeder, der den Pinsel in die Hand nimmt und Farben verquistet, ist ein Maler." Gotthold Ephraim Lessing "Die Leute lieben an der Kunst am meisten das Banale und längst Bekannte, das, woran sie gewöhnt sind." Anton Pawlowitsch Tschechow (1860 - 1904, russischer Meister der impressionistischen Erzählung und Dramatiker) [Z2] "Die Kunst ist keine Dienerin der Menge." August Graf von Platen Hallermund (1796 - 1835, deutscher Dramatiker, Theaterschriftsteller und Lyriker) [Z2] "Niemand auf der Welt bekommt soviel dummes Zeug zu hören wie die Bilder in einem Museum." Jules und Edmond Huot de Goncourt (französischer Sozialromanciers, Kunstsammler, Kunst- und Kulturhistoriker) "Die Kunst gehört dem Volk." Wladimir Iljitsch Lenin "Diese unglückselige Meinung, daß die Kunst sich erfülle in der Nachbildung, sei es nun der idealisierten oder möglichst getreuen Wiederholung, der Außenwelt, wird immer wieder wach." Rainer Maria Rilke [Z2] "Ich spiele jetzt die Rolle eine Kunstmäzens und lasse mir vom lieben Gott Gott täglich schöne Werke vormalen." Ludwig Thoma (1867 - 1921, deutscher Erzähler, Dramatiker und Lyriker) [Z2] "Kunst: nicht ein Spiegel Spiegelbild , den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie gestaltet." Karl Marx "Wer Kühe schlecht malen kann, sollte sie melken." Wilhelm Leibl (1813 - 1900, deutscher Maler des Realismus) [Z2] "Nur was aus dem Leben kommt, ist Kunst, die wieder aufs Leben wirkt." Stefan George (1868 - 1933, deutscher Dichter) [Z2] "In einem religiösen Volk erzeugt die Kunst Heiligtümer, in einem militärischen Trophäen, in einem kaufmännischen Handelsobjekte." Johann Heinrich Füssli (1741 - 1825, schweizerischer Maler und Dichter) [Z2] "Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht. Sonst werden seine Bilder den Spanischen Wänden gleichen, hinter denen man nur Kranke und Tote erwartet." Caspar David Friedrich Caspar David Friedrich [Z2] "Die Formen der Natur sind nur ein Wörterbuch, in dem der Künstler nachschlägt, um seine eigenen Vorstellungen zu verstärken." Ferdinand Victor Eugène Delacroix (1798 - 1863, französischer Maler der Romantik und Grafiker) [Z2] "Manche Muse Muse kommt mit Küssen, manche Muse kommt mit Nüssen." Manfred Hinrich (1926 - 2015, deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller) [Z2] "So manches Bildwerk heutzutage ist nichts, als eine offene Frage." Erich Limpach (1899 - 1965, deutscher Dichter, Schriftsteller und Aphoristiker) [Z2]Samstag, 29. Oktober 2016
Diplom Theorie Link statt Zweifel Zweifel als Thema: Kunstbegriff der Anderen "Andere" sind Personen, die nichts mit Kunstbetrieb Kunstbetrieb zu schaffen haben Standpunkt Link mir scheint es, als würden Kunststudenten Kommilitone und Professoren gar nicht mehr Kunst eingrenzen wollen alles kann und wird zur Kunst erklärt (ich mache das selber ja auch, siehe Kinderzeichnungen Kinderzeichnung , A4-Notizblätter) meiner Erfahrung nach verstehen viele Externe Kunst nicht / nicht mehr Künstler selber hinterfragen es aber auch nicht, Drang oder Kritik als Schaffensgrund reicht selber habe ich Kunst auch noch nicht definiert wird als selbstverständlich wahrgenommen, nur Externe stellen es in Frage mit "Das kann ich ja auch!" fängt es an bei "schön" oder "interessant" hört es auf Bezug zum Menschen/Leben oftmals verloren gegangen als abgehobenes System (passend die Friedrich-Herme Herme ), unerklärbar, unsinnig wahrgenommen Thema als Erzählung (wie in Bibliothek auch gesehen) mit Interviews bearbeiten Interview mit Familienangehörigen, wie Oma (hört beim Realismus auf), Elke (auf "Du kannst sehr gut zeichnen!" eingehen), Hans (besucht viele Ausstellungen, Meinung "Einfach machen!"), Johanna, Emma Emma (noch ohne Meinung) Christians Sicht wäre noch interessant + Katharina + Manuel + Sebastian also eher nicht auf Familie begrenzen, eher Bekanntenkreis (die nichts mit Kunst im Alltag zu tun haben) aufzeichnen, danach transkribieren zwischendurch Kunstkritiker / Künstler / … zitieren Erzählung mit Fahrt nach Eisenach, Gespräch mit Oma bei Kaffee und Kuchen anfangen zu Christian nach Basel fahren, mit ihm in Museen darüber reden improvisieren, aber zumindestens Hauptfragen / roten Faden festlegen Kapitel nach Themen aufbauen, am Ende jeweils mit Erkenntnissen Interviews nur als Grundlage verwenden, dann neu ordnen, in Zusammenhänge bringen, Erzählung daraus machen heiter, locker schreiben u. a. wenn einer meint, ich sei Künstler, einfach einen Strich auf Papier zeichnen ("Ist das dann schon Kunst?") Protagonisten am Anfang vorstellen mit einem "Was ist für dich Kunst?"-Zitat unlösbare Frage wird am Ende nicht gelöst, aber Meinung Kunstunbeteiligter finden endlich im System Gehör meine Sicht auf Kunstbegriff wird dadurch sicherlich offener, ungezwungenerDonnerstag, 27. Oktober 2016
Zweifel Zweifel Link Das Werk Link aus "Das Werk", Émile Zola "[Der Titel 'Im Freien'] braucht auch gar nichts zu sagen … Frauen und ein Mann ruhen in einem Wald im Sonnenschein. Genügt das denn nicht? Das reicht doch für ein Meisterwerk." "Zum Donnerwetter, das ist immer noch zu schwarz! Ich habe diesen verdammten [Eugène?] Delacroix Link im Auge. Und das, sieh mal an, diese Hand da, das ist [Gustave?] Courbet Link … Ach, wir werden alle die romantische Sauce nicht mehr los. In unserer Jugend haben wir zuviel darin herumgepatscht und haben uns dabei bis zum Kinn beschmiert. Wir brauchten eine gründliche Wäsche." Eugène Delacroix: gilt als Wegbereiter Impressionismus Impressionismus , wird aber der Spätromantik zugeordnet Gustave Courbet Gustave Courbet : französischer Maler des Realismus, u. a. "Der Ursprung der Welt Ursprung " zum Zweifel am Können (nicht am Schaffen an sich): "Zweifel hatten sich in seine Freude über eine gute Sitzung eingeschlichen und ihn untröstlich gemacht: war es richtig von ihm gewesen, der Samtjacke eine solche Leuchtkraft zu geben? Würde er den strahlenden Farbton wiederfinden, den er für seine nackte Gestalt haben wollte?" Diplom Theorie Link Bibliothek Link 2 weitere Theoriearbeiten angesehen 1 Therese Giemza: "Der zweifelhafte Sinn. Über die Ambivalenz des Zweifelns" Gestaltung inklusive Titelseite / Buchrücken selbst übernehmen Inhaltsangabe mit Titeln wie "Quelle Misère" oder "Der glückliche Sisyphos" als Untertitel dazu dann "Einleitung", "Problem und Fragestellung", "Etymologische Annäherung", "Anthropologische Voraussetzung", "Zweifel und Melancholie" Kapitel 7 mit "Zweifelhaftes Verhalten? Überlegungen zu einer möglichen Haltung zum Zweifel" in "Grübeln", "Verhaltenspsychologische Modelle", "Therapeutische Ansätze", "Aus philosophischer Sicht" unterteilt Resümee mit "Der glückliche Sisyphos" betitelt S. 4 - 34 = 30 Seiten Text nur Vorderseiten bedruckt, gutes Papier, Blocksatz, Fußnoten wie bei Latex üblich Kapiteltitel-Aufbau: Nummer//Titel//Untertitel (kleiner geschrieben) bei mehreren Zitaten aus einer Quelle: "Ebd., S. 1f." oder "Vgl. …" allgemeine Quellenangabe: Vorname Nachname: (kursiv)Titel Aufsatz(/kursiv) In: (kursiv)Titel Buch/Magazin(/kursiv). Hg. von Herausgeber, Ort, Jahr, S. 1 - 2 in Literaturverzeichnis alle Quellen angegeben, wie: Autor: Titel. Verlag, Ort, Jahr letzte Seite: "Ich versichere, dass ich die Diplomarbeit ohne fremde Hilfe selbstständig verfasst und nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. […] Unterschrift, Name, Datum" 2 "Nichts los." mit Autorangabe "Ein Text von heide nord" mit großem Umschlag (größer als A3), wie bei meinen gesammelten Skizzen / Standpunkten beinhaltet zwei geklammerte Broschüren erste Broschüre: Text zweite Broschüre: Anhang ("Zusatz") schön natürliches Papier, nicht zu aufgesetzt, schöne Umschlaggestaltung mit Gedicht gestartet Thema Ironie letzter Satz Einleitung: "Der Sinn dieser Arbeit besteht darin Ihnen und nicht zuletzt mir selbst, Einblick in den vielfältigen Kosmos Kosmos eines Schaffensprozesses zu gewährleisten. Die Ironie ist Teil meiner praktischen Arbeit und deshalb auch Gegenstand des theoretischen Teils geworden." danach folgt eine Art Tagebuch, kompletter Text mit Dialogen, … Informationen sind also in Erzählung eingepflegt In Zusatz fünf Seiten für normalen Aufsatz über Ironie verwendet fünf Seiten mit Abbildungen insgesamt 38 Seiten reiner Text (sehr kleine Schrift, also bestimmt eigentlich 70 Seiten) in Erzählung Zitate und Werkverweise eingefügt, nummeriert, teilweise fettMontag, 24. Oktober 2016
Geradenbild Geradenbild Link um kontrollierter Ergebnisse zu erzielen, Schritt für Schritt dokumentiert Versuch durch Rauschentfernung flächiger zu werden fehlgeschlagen zukünftig am Anfang mit kurzen Geraden arbeiten, um Details besser ausarbeiten zu können ohne Bearbeitung, nur Andeutungen erkennbar Link Link Rauschen reduziert Link Link Linienlänge verkürzt Link Kontrast erhöht Link Link Ränder entfernt, Kontrast weiter erhöht, Haare entfernt Link Link Bereiche weiter bearbeitet Link Link weiter bearbeitet, Pupillen zum Betrachter hin verschoben Link Link allgemein Kontrast erhöht Link Link weiter bearbeitet, Haare entfernt Link Link Linienlänge, Dicke, Häufigkeit verändert Link Link 260 statt 220 Grad Link Link Menge Linien erhöht für weniger weiße Bereiche Link Link Schulter-Brustbereich bearbeitet, Ränder entfernt, Porträt zentriert Link Link Entwurf für Selbstporträt Selbstbildnis , A4-A3, für Flügeltürrahmen, 30 Hals weiter bearbeitet, Kinn Link Link letzte Bildvorlage für Geradenbild Haare weiter bearbeitet, allgemein Link Link Gesamtzeit ca. 80 Minuten Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Prosa zu kindlicher Zeichnung vom 30.8.2016 Link, Janine Schneider erhalten am 14.10. Psychiatrie und Kunst Link Antwort Mark auf Frage, warum er Bilder psychisch Kranker sammelt: "sammeln kann man das nicht nennen. ich habe vor ca. 15 jahren in gugging - dort gab es im 'haus der künstler' auch eine verkaufsgalerie - einige arbeiten von damaligen und ehemaligen insassen gekauft (u. a. von tschirtner, garber, reisenbauer, hauser, walla), weil mir das projekt und die arbeiten einfach gut gefallen haben." Link Diplom Link Modulprüfung Hauptstudium noch im 9. Semester machen, 10. Semester für Theoriearbeit und 11. Semester für ArbeitFreitag, 21. Oktober 2016
(Notizen von heute und gestern) Kunstkritik Link Der Künstler und seine Zeit Link "Der Künstler und seine Zeit", Albert Camus Albert Camus , 1958 selbst Schweigen hat gefährlichen Sinn Stimmenthaltung selbst als Entscheidung angesehen, wird bestraft oder gelobt für Künstler keine freiwillige Verpflichtung mehr Märtyrer Jesus : nähren sich von Tröstungen der Ewigkeit Löwen: nähren sich von blutigem historischen Fleisch Künstler nur Zuschauer sang zum Vergnügen, für sich selber oder um zum Beispiel Märtyrer zu ermutigen Kunst verliert durch Verpflichtung an Beteiligung Unbeschwertheit und "jene göttliche Freiheit, die Mozarts Musik atmet" heute schaffen = gefährlich schaffen jede Veröffentlichung eine Tat Frage: Wie kann man inmitten der Schergen so vieler Ideologien die Freiheit der Schöpfung erhalten? Kunst wird nicht einfach nur von Staatsgewalten bedroht Kampf findet im Inneren des Künstlers statt Kunsthass (in der Gesellschaft) wird von Künstlern selber genährt Zweifel Zweifel Link Zweifel der Künstler früherer Zeiten betrafen eigenes Talent Zweifel heutiger Künstler betreffen Notwendigkeit ihrer Kunst, also Existenz an sich viele Gründe für Infragestellung der Kunst durch Künstler selber zeitgenössische zeitgenössisch Künstler könnten Eindruck haben, zu lügen oder ins Blaue hinein zu sprechen (wenn Geschichte nicht berücksichtigt wird) heutige Zeit (also bei Veröffentlichung Camus Prosa) durch Einbruch der Massen gekennzeichnet Masse an erbärmlichen Lebensbedingungen fließt in Bewusstsein der Gesellschaft ein man weiß um Probleme, kann sie nicht mehr leugnen insgesamt: "freie Schaffen wird entmutigt, indem es in seinem Kern angegriffen wird, nämlich im Glauben des Schöpfers an sich selber" oft schämt sich Künstler seiner selbst und seinen Vorrechten Frage, die Künstler sich selber stellen: "Ist Kunst ein verlogener Luxus?" Kunst muss Luxus sein, wenn sie sich harten Realität verschließt allerdings wird sie zum belanglosen Zeitvertreib, wenn sie sich Forderungen der Gesellschaft anpasst wenn Künstler Gesellschaft ablehnt und sich abkapselt: drückt Kunst Ablehnung aus aus Ablehnung wird Spaß oder Formtüftelei Camus geht auf Zeichen (statt Gold findet Handel mit Zahlen statt) als der Gesellschaft grundlegende Eigenschaft ein diese Gesellschaft hat eine Moral starrer Grundsätze zu ihrer Religion gewählt Gesellschaft verlangte von Kunst eine Übung ohne großer Bedeutung, eine Zerstreuung Gesellschaft begnügte sich mit nichtssagender Kunst Oscar Wilde Oscar Wilde : ihr größtes Laster sei die Oberflächlichkeit Kunstfabrikanten (Camus Wort für Künstler) haben sich mit Verantwortungslosigkeit abgefunden L’art pour l’art L’art pour l’art : Forderung nach Verantwortungslosigkeit als Zeitvertreib "eines einsamen Künstlers" Weiterentwicklung ist Salonkunst oder rein formale Kunst schließlich siedelt sich Kunst außerhalb Gesellschaft an schneidet sich von Gesellschaft ab je mehr sich Kunst spezialisiert, desto mehr wird es nötig, sie wieder volkstümlicher zu machen Beispiel: Millionen Menschen haben Gefühl große Künstler unserer Zeit zu kennen, weil sie in Zeitung darüber gelesen haben verhüllt verhüllt Link "Die größte Berühmtheit besteht heute darin, Bewunderung oder Abscheu zu erregen, ohne gelesen worden zu sein" berühmte Künstler sollten wissen, dass nicht sie berühmt sind nur ein anderer unter ihren Namen, der "ihm schließlich entgleitet und vielleicht eines Tages den wahren Künstler in ihm umbringen wird" Literatur der Auflehnung aus Französischer Revolution entstanden stellte offizielle Werte in Frage aber: aufrechterhaltende und verknöcherte Ablehnung ist hohl geworden erstarrt in Vorurteil: Künstler nur groß, wenn er sich im Gegensatz zu Gesellschaft seiner Zeit befände deshalb viele Künstler schlechtes Gewissen, weil "sie es nicht sind, und verlangen, gleichzeitig beklatscht und ausgepfiffen zu werden" zeitgenössische Künstler lehnt alles ab selbst Tradition seiner Kunst bis er denkt seine eigenen Regeln schaffen zu können, hält sich schließlich für Gott Gott wird so - fern der Gesellschaft - aber nur abstrakte oder formale Werke hervorbringen können Bibliothek Link Diplom Theorie Link in Bibliothek zwei Diplomarbeiten durchgesehen 1 Benjamin Kunath über Zickzack Phantom A Titelseite (Titel, Autor, Zeichnung) B erste Seite mit "Diplomarbeit / Titel" "Vorgelegt von Name" "Betreuer: Name", "Klassenleiter: Name" "Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig" Datum C Inhaltsverzeichnis mit Einleitung Formale Beschreibung Erste Auswertung (über Funde) Persönlicher Bezug Vergleich mit Graffiti Graffiti -Tags (anderes Phänomen) Analyse Zeichen in zeitlichem Verlauf / Ort Hypothesen Auswertung Zeichnungen Technik (Stifte) Verknüpfung zu Zeichen und Schrift Künstler, die damit arbeiten (hier Hanne Darboven) Resümee Literaturverzeichnis (hier sehr kurz, da viel eigene Gedanken) Abbildungen (sehr viele, da Grundlage für Text) D zusammenfassend: sympathisch, da eher eigene Recherche und Meinung gezeigt, als Kunstbücher zitiert Arbeit dürfte sich ohne große Mühe selbst erstellen leicht zu lesen, da ohne wissenschaftlicher Begriffe, einfache Sätze 2 Eva Beatrice Förster über Mutter-Kind-Performances A Einleitung mit persönlichem Bezug zum Thema B Theoretischer Teil Künstler-Beispiele mit Arbeiten und Zitaten C Praktischer Teil eigene Arbeit vorgestellt 3 für mich Frage: Was will/kann ich? [+] eigene Arbeit mit einbeziehen auch Nicht-Kunst vorstellen / Alltag (wie Geraden in der Natur, verhüllte Gegenstände) Hypothesen / Theorien aufstellen meine Meinung / Gedankengänge aufschreiben eigene Tagebucheinträge / Standpunkte zitieren (zum Thema Zweifel, verhüllt, Kinderzeichnungen Kinderzeichnung , Geradenbilder möglich) kurzer Exkurs zu anderen Künstlern / Arbeiten / Zitate (nur nebenbei einpflegen) philosophischer Ansatz (wenn dann aber oberflächlich und immer nur in Bezug auf eigene Arbeiten, Erfahrungen, Nicht-Kunst) Text einfach schreiben, nicht verwissenschaftlichen Arbeit müsste größtenteils einfach entstehen, ohne Zwang Zwang , mit richtigem Interesse (Motivation) [-] nur über fremde Arbeiten reden viele wissenschaftliche Bücher durchlesen und zitieren (wäre ja nur Wiederholen von bereits vorhandenem Gedankengut / Wissen) Philosophie und Kunsttheorie im Vordergrund 4 Vorstellung weiteres Vorgehen 9. Semester (10.2016-2.2017): Mark fragen, ob am Ende schon Modulprüfung ablegen, dann so weit alles fertig Vorbereitung Theoriearbeit 10. Semester (2.2017-10.2017): Theoriearbeit schreiben 11. Semester (10.2017-2.2018): Diplom im Februar 2018 Standpunkt Link Ich verliere nichts, wenn ich noch ein Semester hinten dranhänge. Der Titel Diplom-Künstler Diplom-Künstler wird mir nach dem Studium so oder so nicht weiterhelfen. Er ist lediglich witzig und ich möchte ihn auf Visitenkarten Visitenkarte schreiben. Würde ich schon im 10. Semester mein Diplom machen, hätte ich nichts gewonnen. Ich würde ja weiterhin Aufträge bearbeiten wie bisher und hätte weiterhin viel freie Zeit. So wie es bei Mark rüberkam, sieht er kein Problem darin, was mein Diplom anbelangt. Ich zweifel zwar immer, ob ich überhaupt etwas Gutes zeigen kann, er anscheinend nicht. Schaffen werde ich es also so oder so. Wichtig ist lediglich, dass ich auch noch im 11. Semester, also kurz vorm Diplom, noch künstlerisch arbeite und innerlich nicht die Kunst schon aufgegeben habe. Der Drang etwas zu Schaffen muss weiterhin da sein. In den letzten fünf Jahren sind mir aber immer wieder Dinge eingefallen, ich glaube nicht, dass es mit der Kunst plötzlich vorbei sein wird. Und selbst wenn: Ich bräuchte keinen Abschluss. Alleine die Zeit an der Hochschule hat mich weitergebracht. Das 9., 10. und 11. Semester nutze ich nun vermehrt für Werkstattkurse. Stelle Flügeltürrahmen bei Alberti her und schaffe Friedrich-Büsten. Lerne etwas über Abgusstechniken, über Materialien allgemein. All das müsste ich ohne Studium teuer bezahlen. Auch kann ich die Zeit über noch den Plotter Plotter für kleinere Geradenbilder nutzen. Im Endeffekt gibt es dann nur noch einen festen Termin alle zwei Wochen: Die Klassentreffen. Alle anderen Kurse und Werkstatttermine kann ich so belegen, wie es mir nützt. Geldlich wird es bei elf oder zwölf Semestern auch kein Problem geben. am Dienstag ausleihen: D1853 ("Der zweifältige Sinn: Über die Ambivalenz des Zweifelns"), D1507 ("Nichts los") haben wohl einen eher theoretischen Ansatz, deshalb durchgehen danach entscheiden, welche Richtung ich einschlagen möchteMittwoch, 19. Oktober 2016
Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Fotos von meinem Kopf ausgedruckt mitgebracht Aktueller Zustand Fotos Oberkörper Übergang zu Sockel entfernt, reale Körperform umsetzen Selbstwahrnehmung über Spiegel Spiegelbild ganz anders als Dozent Dozent mich sieht viel schmaleres Gesicht, ohne starken Gesichtszügen lediglich Nase speziell (leicht gekrümmt, Huckel) am Ende Nase, Wangen, Kinn und Ohren etwas übertreiben Zwischenzustand Link näher an meinem Gesicht als heutiger Endzustand letztendlich für heute aufgegeben, da immer nur weiter verschlimmbessere weitere Fotos von Vorder- und Rückansicht ausdrucken (mit Glatze, für Fotocollagen gedacht) und nächsten Mittwoch mitbringen verhüllte Skulptur in Werkstatt Link Diplom Theorie Link Zweifel Zweifel Link "Bedenken, schwankende Ungewissheit, ob jemandem, jemandes Äußerung zu glauben ist, ob ein Vorgehen, eine Handlung richtig und gut ist, ob etwas gelingen kann o. Ä." Link u. a. quälender Zweifel, begründete Zweifel, unbegründete Zweifel, bei jemandem regt sich der Zweifel Wort Skepsis: "[durch] kritische Zweifel, Bedenken, Misstrauen [bestimmtes Verhalten]; Zurückhaltung" weitere Begriffe: Bedenken, Einwand, Misstrauen, Reserve, Skrupel, Vorbehalt, Zurückhaltung, Hin-und-her-Schwanken, innerer Widerstreit, Unentschiedenheit, Ungewissheit, Unklarheit Unsicherheit, Zerrissenheit, Zögern, Fragezeichen, Aber, Bedenken, Befürchtung, Unglaube, Argwohn "Die Zweifel des Malers", Michael Krebber Link "Genie Genie voller Selbstzweifel", Michelangelo Michelangelo Buonarroti Link "Der Begriff Dada Dadaismus (ismus) steht im Sinne der Künstler für totalen Zweifel an allem, absoluten Individualismus und die Zerstörung von gefestigten Idealen und Normen." Link statt es philosophisch komplex durchzukauen (was ich nicht kann), nur wenige Seiten für Begriff, Geschichte, Kunst und Leben, Philosophen verwenden danach auf Künstler eingehen, Kunstrichtung (wie Dadaismus), auf künstlerische Arbeiten, auf eigene Texte (vielleicht als Zitate einfügen) Julia Benz (Berliner Künstlerin) Link wegen Dokumentarfilm zum Thema Künstler und Zweifel E-Mail geschrieben Antwort: "Hallo, vielleicht meinen Sie dies: https://vimeo.com/87268755 Link Viele Grüße, Julia Benz"Dienstag, 18. Oktober 2016
Klasse Bildende Kunst Link Besprechung aktuelle Arbeiten "momentum Moment " 1x "Moment" 3 + 13 (alleine 1 Kommilitonin Kommilitone in ihrer Vorstellung) + 3 + 1 + 2 = 22 x Kommilitonin mit gefundene Objekten in Tüte, an Wand befestigt in Verbindung mit Fotografie und Film "Groß und auf den Sockel hilft immer!" (Aussage Kommilitone) viele Arbeiten zu sehr gesellschaftskritisch Textarbeiten, handgeschrieben auf A4 Thema Arbeit, Zaun als Objekt, Stadtentwicklung, Begegnung Flüchtlinge und Einwohner … für mich sehr unkünstlerisch, teilweise für mich nur Sozialarbeit und erzieherisch Wo ist da die Kunst? Vorstellung meiner Arbeiten Kinderzeichnungen Kinderzeichnung Zeichnungen von Emma Emma Flügeltürrahmen für A4-Blätter kleine Fotocollage (zwei ausgerissene Blätter meines Gesichtes übereinandergelegt und mit Klebestreifen befestigt) Künstler-Herme Herme : Helmut schlägt Überdenkung Titel vor Standpunkt Link erster Abschnitte Standpunkte aus Semesterferien vorgelesen Zweifel Zweifel Link Thema Zweifel am künstlerischen Schaffen und Künstler-sein vorgelesene Passagen hätten laut Helmut auch vor hundert Jahren geschrieben werden können fühle mich deshalb bestärkt, auch wenn Ideen der Moderne gescheitert Zweifel am eigenen Schaffen und Kunst um der Kunst willen L’art pour l’art weiterhin für mich starker Motor politische und gesellschaftskritische Kunst lehne ich ferner ab, Kunst wird missbraucht solange Zweifel den Schaffensdrang nicht verdrängt: so weiter machen Lesehinweis Kommilitonin: Émile Zola "Das Werk" Roman beschreibt Pariser Künstlerszene und Entstehen des Impressionismus Impressionismus morgen oder übermorgen in Antiquariat abholen Diplom Theorie Link Bibliothek Link für morgen Theorie-Arbeiten von Windeler, Blumstock, Kunath und Förster zur Einsicht vorbestelltDonnerstag, 13. Oktober 2016
Einzelgespräch Daniels Dieter Daniels Link Diplom Theorie Link wenn mit 10. Semester abschließen spätestens am 30.4.2017 Theorie-Arbeit anmelden entweder Theorie und Praxis gleichzeitig oder nacheinander bearbeiten Relation Praxis <-> Theorie / unterschiedliche Themen empfohlen: jetzt anfangen, egal wann ich Diplom letztendlich mache mögliche Themen für Theorie-Arbeit skizzieren und ihm per E-Mail zuschicken am Beispiel von "Art brut Art brut ": Normalität / Differenz / Übergang besprechen, danach künstlerische Arbeiten zeigen oder einzelne Künstler (wie Duchamp Marcel Duchamp ) als Thema, mit Arbeiten vorstellen Theorie-Arbeiten in Bibliothek durchsehen: 1 "Archiv-Essenzen", Kai Hendrik Windeler (nicht gefunden) 2 "Erinnerung mit Familienfotos", Irma Blumstock (nicht gefunden) 3 "Mutter-Kind -Performances bei Courtney Kessel, Maria Adela Diaz und Else Twin Gabriel", Beatrice Förster (nicht so gut, aber passt zu Kinderzeichnungen Kinderzeichnung ) 4 "Das Zickzack Phantom - Wiederholung in der Zeichnung", Benjamin Kunath 1. Schritt: andere Diplom-Arbeiten durchsehen (Bibliothek), Aufbau analysieren, Übersicht über Qualität und Umfang 2. Schritt: eigene Themen finden, möglichen Aufbau skizzieren, danach Daniels zuschicken und besprechen bis 15.11. (1 Monat Zeit) beide Schritte machen Narzissmus Narzissmus und Kunst Link Hausarbeit durchgegangen Anamorphose ("die Umformung" und "Die Gestalt, Form", seit 1657 Bilder bezeichnet, die u. a. nur unter bestimmten Blickwinkel bzw. mittels speziellem Spiegel Spiegelbild erkennbar sind) Link Bezieht sich Dalí direkt auf Ovids Metamorphosen? Metamorphose: Wandlung von etwas Mythos Mythos Linie auf Linie, Wettstreit zwischen Malern (bisher nichts gefunden, Daniels möchte selber noch einmal nachschauen) gesammelte Narzissmus-Bilder ihm zuschicken Hausarbeit-Ausdruck wieder in sein Fach legen Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Hermen-Kopf abgedeckt / verhüllt verhüllt zu spät zu spät bei Alberti, morgen vormittags vorbeigehenDonnerstag, 15. September 2016
Standpunkt Link Standpunkt handschriftlich niedergeschrieben (zwei Sätze fehlen ungewollt), 10 A4-Blätter, 31 Muss mich nun ein paar Tage von der Kunst erholen. Neben der eigenen Arbeit, die nicht vorankommt, bin ich wieder von der Fülle an Künstlern und Ausgedrücktem überfordert. Die von mir gelesenen Kunstbücher betrachten ja vor allem die westliche Kunst. Wie groß ist aber die Welt! Wie viele Künstler gibt es noch, die in anderen Ländern dieser Erde Erwähnung finden! Und wie viele, die Schaffen und nicht beachtet werden! Wieviele haben eine Mission, ein Verlangen etwas auszudrücken … Kann man Kunst ohne Mission schaffen? Bleibe ich beim Hinterfragen von Kunst? Ist das mein Antrieb fürs Schaffen? Mein Zweifel Zweifel an Bedeutung in der Kunst und am Leben an sich ständig neu ausgedrückt in Selbstporträts Selbstbildnis , in denen ich mich meiner Existenz bestätigt sehen möchte? Diplom Arbeit Link umsetzen Link alle Standpunkte handschriftlich auf Papier bringen und an Wand kleben A4-Blätter aneinander kleben je nach Größe des Textes erweitern oder Standpunkte in Normalgröße schreiben, einscannen und unterschiedlich vergrößern dadurch auch je nach Format richtig fette Schrift wirkt distanzierter und gleichzeitig gefestigter als Originalpapier eventuell mit "ja/nein"-Karte, siehe 14.1.2015 davor Friedrich-Herme Herme , bis zur Decke Standpunkt Link Zweifel Link Den Zweifel am eigenen künstlerischen Schaffen, an der Kunst allgemein und am Leben an sich zum Ausdruck zu bringen, stärkt mich. Vielleicht ist tatsächlich der Zweifel mein Thema. Kunstbegriff Link "Die Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert", Uwe M. Schneede Tendenzen der Kunst Ende 20. Jahrhundert nach Primitivismus früher Avantgarde Avantgarde , Utopien der 1920er, Erkundungen in den 1960er Tendenz erkennbar oder kolossale Unübersichtlichkeit? 1 modusübergreifend 1990er: viele Künstler arbeiten uneingeschränkt und intensiv auf allen Sektoren bis 1950er Gattungen noch medial und nach Fertigkeiten klar getrennt Gattungen und mit ihnen die Kategorien hatten sich verzahnt Malerei blieb immer noch präsent 1990er keine Grenzen mehr, auch nicht zu Musik, Poesie, Jugendkultur, Architektur, Design, Mode modusübergreifend gilt auch für Kulturen Impulse aus ursprünglichen Kulturen in westliche Kunst hineingebracht aber keine Globalisierung im Sinne internationaler und kulturübergreifender Einheitlichkeit 2 Benutzbarkeit Künstler entwarfen Wohnwagen, Museumsshops, Museumssäle, richteten Ausstellungen ein nicht als Nebentätigkeit gesehen, sondern als Kunst Partizipation am Beispiel von Gonzalez-Torres Felix Gonzalez-Torres (Partizipation am Schmerz) manifestiert Manifest : Künstler und Betrachter gehören ein- und derselben Welt an weit entrückt dagegen Bohème, Extravaganz, Vereinzelung und Außenseitertum der frühen Avantgarden und ihrer Nachahmer (gerade die gefallen mir aber!) 3 Durchdringung des Alltags Prozeß von A Darstellung von Aspekten äußerer und innerer Wirklichkeiten, über B Ding und Material in den 1960er, zur C künstlerischen Durchdringung des Alltags in den 1990er ästhetische Distanz auf ein Minimum geschrumpft (bei allen Tendenzen: immer aber mit vielen Künstler-Ausnahmen) 4 Entfremdeter Körper Body Art entdeckte Körper selbst als Aktionsfeld und Material Weg über A Picasso Pablo Picasso mit Zerstörbarkeit des Körpers und B Bacon mit menschlicher Körper als Fleisch wie anderes Fleisch in 1990er wurden Haar und Haut Haut , Blut und Körper unmittelbar Werkmaterialien Marc Quinn Marc Quinn als Beispiel Bedürfnis nach Ermittlung der Rolle des Körpers am Ende distanziert betrachtet, durchgehend fremd gewordene Körper Schlussworte: 20. Jahrhundert begann mit radikalen Vorstößen der Avantgarden als Eliten der Kunst endete mit grenzenloser Ausdehnung des Künstlerischen (bisher allgemeinste Definition von Kunst): "ästhetischer Deuter der Welt mit je subjektiver Moral"Sonntag, 4. September 2016
Ausstellung Mittelalterliche und moderne Sammlung rumänischer Kunst Link Muzeul Național de Artă al Rom Römer âniei, Bukarest Link Muzeul Național de Artă al României, Bukarest mittelalterliche und moderne Sammlungen rumänischer Kunst, internationale Kunstsammlung (100 Leu für Fotoerlaubnis verlangt) Francesco Squarcione (1397 - 1468) Link "Virgin and child", sehr altes verbrauchtes Marien[?]-Gesicht Luca Signorelli (ca. 1441 - 1523) "Scenes from the Life of Saint Athanasius […]" umsetzen Link sehr langes Bild, erzählt Geschichte, für Kinderzeichnungen Kinderzeichnung merken Adorrnirea Flicoarei, "The Domition of the Virgin", Hochrelief, Figuren richtig ausgearbeitet, 1 Stück Holz? Rastignirea (The Crucification), Tempera pe lemu Bild gekrümmt, dadurch Jesus Jesus als Mittelpunkt plastisch in Vordergrund gerückt umsetzen Link gekrümmte Oberfläche für Geradenbild Geradenbild ausprobieren The Adoratio of the Shepherds, El Greco El Greco Link Link The Martyrdom of St. Maurice and the Ten Thousand Thebans, El Greco Originea artei picturii (The Origin of Painting), Matias de Arteaga (ca. 1633 - 1703) Link (siehe auch Link) Aegidius Sadeler (ca. 1570 - 1629), "Hall in the Hradcay Palace" Link untere Bilderrahmen-Leiste mit Schräge inklusive Raumlinien Flowers bouquet, Jan Brueghel the Elder Link Pieter Brueghel the Younger, The Four Seasons Link (ab hier Notizen nicht weiter bearbeitet) Paul Signoc Gate (Saint-Tropaz), 96 High Throne oldavia, Holz Ion Negulia (1812 - 1851), Biserica din Campulung, 1837, nicht zu Ende gemalt, Vorskizze sichtbar C. D. Rosenthal (1820 - 1851), Vanitas, 1848 Gheorghe Ioand, "Interior de atelier" Theodor Amian, In atelierul artistului, dupa 1883 Aman "Primcl atelier al pictorului, Paris 1852 Merica Ramniceanu, Portret de femeie, 1930 - 1937, wie Picasso Pablo Picasso Warum in orthodoxer Kirche Porträts oft nur mit gemalten Gesicht, Rest mit Silber[?] verhüllt verhüllt ? Ausstellung Link Muzeul Național de Artă Contemporană, Bukarest Link Muzeul Național de Artă Contemporană, Bukarest Diplom Arbeit Link im Klassenraum 1 Wand mit vielen A4-Ausdrucken Standpunkte und Lautsprecher mit Aufnahmen Gedanken 2 Wand mit zwei bis drei Geradenbildern, Kinderzeichnungen, verhüllten Arbeiten 3 lange Papierrolle mit frfr-Notizen mitten im Raum, hängt von Decke Notizen vom Diplomtag und kurz davor: täglich erweitern, Klebeband und Schere liegen lassen umsetzen Link Schnur-Idee (mit Fotoabzügen von Geradenbildern) im Klassenraum testweise umsetzenFreitag, 8. Juli 2016
mit Christian im Park am Gleisdreieck, Berlin, Buntstift Buntstift auf Papier, 21 x 29,7 cm, 31 Klasse Bildende Kunst Link Diplom Link 1 1/2 bis ein Jahr vor Diplom bereits mögliche Themen für Arbeit und Text mit Mark und Theorie-Professor besprechen ein Jahr vor Diplom dieses anmelden Diplomprüfungen immer Februar und Juli ab Juli 2016 sammeln, ab Februar 2017 bearbeiten: im Februar 2018 Diplom (11. Semester) ab Februar 2017 sammeln, ab Juli 2017 bearbeiten: im Juli 2018 Diplom (12. Semester) aktuell: 8. Semester umsetzen Link bis Oktober (noch drei Monate) Hausarbeit Narzissmus Narzissmus fertig machen, dann im Zeitplan 9. Semester: 1.10.2016-31.3.2017 10. Semester: 1.4.2017-30.9.2017 bis inklusive 12. Semester: keine zusätzlichen Gebühren da kommunikative Probleme mit Mark und Schellbach: schon Februar 2018 anvisieren? HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Ideensammlung umsetzen Link als Vorbereitung fürs Diplom verstehen Hängung ausprobieren, alle meine Themen anreißen, danach überlegen, welches passend für Diplom unten die zwei Flurflächen wieder nutzen alte Fotos von Flurflächen heraussuchen, ausdrucken und Ideen skizzieren mit Geradenbildern, Kinderzeichnung Kinderzeichnung , verhüllter Arbeit als kleine Spielwiese verstehen mit großen gerahmten Arbeiten wie "gekreuzte Beine" und / oder "liegender Akt Akt " und / oder "Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt " (noch plotten, ca. 50 x 150 cm, eventuell in Flügeltürrahmen montieren, mit Klavierscharnier umsetzen) ansonsten kleine Ausdrucke (wenn die geklaut werden: nicht schlimm) wie Geradenraben, einzeln ausgedruckt und aufgehangen oder von Decke hängen lassen Fotoabzüge 10 x 15 cm, eventuell auch gerahmt, mit Abstandsleisten eventuell mit langer Geraden an Wand tapeziert, besteht aus allen Notizen zu Geraden von ~frfr eventuell halbverhüllte Fotoabzüge (abdeckender Kasten leicht versetzt an Wand montieren) für Klassenpräsentation: eventuell kleine Kinderzeichnung, durch Paravent (Holz mit Klavierscharnieren) verdeckt E-Mail von Kommilitonin Kommilitone : "Für mich ging es dabei eher um […] das Narrativ Narration , was durch Kunst im Flur und Fest im Klassenraum entsteht."Freitag, 27. Mai 2016
Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Kinderzeichnung, 1992((?)), Kater Felix lebte noch Diplom Arbeit Link Standpunkt Link Als Diplom-Arbeit vielleicht eine meiner (richtigen) Kinderzeichnung gerahmt ausstellen. Rahmung = wird von mir zur Kunst erklärt (mit Notizen von gestern) Tagesplan Link 1 09:00 - 11:00 Aufträge 2 11:30 - 13:00 Narzissmus Narzissmus -Recherche 3 13:30 - 16:00 Ausstellung (wenn's nicht regnet) Cutter, Filzstifte Buntstift kaufen Standpunkt Link "[…]s Arbeiten nehmen ihren Ausgangspunkt in der Beobachtung von öffentlichen und städtischen Räumen." "In […] untersucht […] die menschlichen Bewusstseinsebenen zwischen Realität und Fiktion." "In der Serie […] nähert sich […] auf behutsame Weise jenem besonders fragilen Moment Moment des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsensein." Narzissmus und Kunst Link weiter bearbeitet Ausstellung SEHT, da ist DER MENSCH! Link Halle 12, Leipziger Baumwollspinnerei Spinnerei Link Link Blick auf menschliche Existenz zentrales Thema für Künstler The End, Augenliedtätowierung, 1970/16.05.1981, Schwarzweißfotografie, Fine art print, Timm Ulrichs Link "Leigabe des Künstlers"? (Foto auf Leinwand, ohne Schutz?) Ulrichs bezeichnet seinen Körper als "Rohstoff" seiner Kunst Themen Ulrichs: Fragilität und Gefährdung, Tod Sterben und Auslöschung der menschlichen Existenz weitere Beispiele: "Zielscheibe auf Körper", 1974 und "Straßenpflaster aus Schädeldecken", 1978 Sometimes, 2002, 5-Kanal-Videoinstallation, Bjørn Melhus Bjørn Melhus Link "Leigabe des Künstlers"? (Bildschirme und Beamer?) vier ähnliche Charaktere versammeln sich um auf Boden aufgestellten Monitoren Fragen an imaginäres Gegenüber angesichts einer abstrakten Bedrohung[?] "Wo ist die Welt, it's all right? … Es ist unmöglich - das Einzige, was ich kenne, ist Jesus Jesus Christus … und die Hölle, die nicht? … es ist unmöglich … niemals … Jesus Christus, we are in trouble - sometimes …" en face, Kurfürstenstraße Berlin, 2013/14, Haare auf Museumskarton, Ursula Neugebauer Link Gesichter von Frauen, die auf Straßenstrich als Prostituierte arbeiten Ausgangspunkt Bleistiftskizzen Material ihrer Haare = besondere Präsenz, "Aura, ähnlich einer Reliquie" Gedenkkultur: "Haarbilder" umsetzen Link Ecke Klassenraum (eingezogene Wand und fünf Meter von Wand daneben) als Ausstellungsort nutzen inklusive Bodenbereich davor abgegrenzt durch saubere Wand, Boden und Klebeband als Boden und Wandbegrenzung Idee: alle 14 Tage neue Ausstellung konzentriert auf einen Studenten oder Thema, wo mehrere dran arbeiten wollen erst einmal nur mit interner PräsentationDienstag, 19. Januar 2016
(mit Notizen von morgen) HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link Siebdruckplatte 55 x 75 cm für Fräse Fräse vorbereitet mit Ohme Programm-Code besprochen / Fehler behoben zwei Ganzkörperporträts (für Plotterdruck und Druck auf Folie) geplottet morgen zwei weitere plotten und Körperstudie (1 m lang bzw. längste Variante bei 42 cm breitem Papier) und Siebdruckplatte bei Ohme abliefern kurzes Gespräch mit Bachmann geführt er schlägt zweischichtige Kunststoffplatten vor (vordere Schicht = weiß, hintere = schwarz, dadurch gute Ergebnisse möglich) informiert mich, sobald Testplatten bestellt und angekommen sind Kunstkritik Link Vorlesung Relevanz der Kunst / Kunst der Relevanz Link (Mitschnitt durchgearbeitet, mit persönlichen Ansichten Beteiligter) Link "postsouveräne Moderne" wirkt nicht auf etwas, sondern befindet sich innerhalb von Dingen, Verhältnissen, Relationen und Interaktion diese prägen, strukturieren und machen die Postmoderne Postmoderne aus Freiheit ist Teil der Postmoderne / wird von ihr vorausgesetzt radikal radikal Link Radikal zu sein bedeutet Terror Kritik an etwas ermöglicht ein bisschen anders zu sein, aber immer noch mitten im "Spiel der Kräfte", also nicht außerhalb Wie kann eine zeitgenössisch zeitgenössisch künstlerische Praxis aussehen, die sich gesellschaftlicher Verantwortung entzieht? Teilnehmer will keinen "Leitfaden" für relevante Kunst vorstellen (wäre sehr angreifbar gewesen) möchte Frage in Bestandteile auflösen, keine Antwort liefern Kunst aus materialistischer Perspektive[?] im gesellschaftlichem Kontext: Tendenzen politischer Haltung als Spuren in Kunst wiederzufinden (auch ohne Intention Intention des Künstlers) Aufteilung künstlerischer Praxis in gut und schlecht zu einfach gedacht Für wen oder was macht man Kunst? Wer darf über Relevanz meiner Kunst urteilen? Gegen wen richtet man sich mit seiner Position? Teilnehmer findet es schwer, über relevante Strömungen / Praxen zu sprechen Adorno Theodor W. Adorno : Kampf zwischen Befürwortern und Gegnern / Kunstwerken und "entkunsteten Dingen" verhüllt verhüllt Link notiert Link statt "Dilemma" Wort "Kampf" verwenden: "innerer Kampf zwischen (allzu menschlichem) Verlangen nach gehört zu werden und gleichzeitiger Infragestellung der eigenen (aber auch aller) künstlerischer Relevanz" Relevanz eigener künstlerischer Arbeiten bei Studenten: laut Meinung nicht geändert Themen haben sich nicht geändert (Fragen nach Selbstorganisation, nach Arbeitsbegriff, Politizität des kulturellen Schaffens, nach Kreativität) lediglich Konditionen, unter denen das stattfinden kann, haben sich geändert Kunstausbildung und Kunst sollen seit Bologna Effizienzkriterien gehorchen Selbstverantwortung steigt (Selbstorganisation und Administration, Verantwortung für gesellschaftliche Rolle etc.) wie kann dieses System für Unvorhersehbarkeit / neue Rollen / neue Aufgaben geöffnet werden? Hochschule = Unmöglichkeitsraum, wo angenommene Regeln außer Kraft gesetzt und neu geordnet werden können notiert Link insgesamt: überladen mit Fachbegriffen und Wörtern, die etwas eigentlich einfaches kompliziert machen meistens gar nichts verstanden, da mit für mich Neuwortbildungen überschüttet Standpunkt Link Diplom Arbeit Link verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Gerade musste ich grinsen, bei der Vorstellung, dass ich … äh … auch beim Diplom dann … äh … lediglich verhüllte Arbeiten zeige.
- Und über etwas spreche, was niemand sehen kann!
- Also dass ich mich selbst dort dann dem Zeigen verwehre.
- [Kratze mich am Hinterkopf.]
- [Klick.]
- Jetzt überlege ich halt gerade: Geht das denn?
- Ähm … Diese Prüfung zu machen. Wo es ja um die eigene künstlerische Arbeit geht. Ähm … Ohne, dass halt … die Professoren, die … äh … Prüfer, dann etwas sehen können?
- Worüber sie reden könnten?
- Weil sie können ja noch nicht einmal … äh … dann über meine Arbeit reden. Oder ich kann nichts wirklich darüber erzählen!
- Oder mit denen das diskutieren! Weil's einfach …
- [Schlucke.]
- … nicht sichtbar ist.
- [Pause.]
- Dann könnte also lediglich die Verhüllung sozusagen … ähm … Thema dieser … Diplomarbeit sein.
- Was ich gar nicht einmal so schön fände! Vielleicht. Sondern, dass eigentlich zur Diplomarbeit schon … äh … das, was ich halt eigentlich behandeln, gehört.
- Sagen wir jetzt zum Beispiel die Geradenbilder.
- Und dass ich das aber eben nicht zeige. Sondern eben dann: [Sperren: verhülle].
- Aber dass die Verhüllung eigentlich gar nicht … ähm … die Arbeit ist, die ich da vorstellen will.
- [Schlucke.]
- Vielleicht dass dann im Endeffekt während dieser Runde … äh …, dann natürlich von deren Seite aus, gesagt wird, dass … äh … über meine eigentliche Arbeit nicht geredet werden kann. Da können sie gar nichts machen.
- Sie können auch nichts benoten. Oder wie das dann abgeht. Sondern dass wir halt überschwenken müssen zu dem, was sie sehen.
- Und zwar: [Sperren: nichts].
- Beziehungsweise … Die Holzkästen.
- Zum Beispiel.
- [Pause.]
- Wenn ich mich dann dem verweigere, darüber etwas zu sagen, …
- Besteht man dann das Diplom oder nicht?
- [Klick.]
- Die Vorstellung ist zumindestens … witzig!
- [Aufnahme Ende.]