× Aufzeichnungen eines Kunststudenten. Dies ist die Niederschrift zu meinem Kunststudium an der HGB Leipzig.
Folgend einige Hinweise dazu:

(1) Ich möchte niemandem schaden. Ich möchte aber meine Studienzeit in all seinen Facetten festhalten. Dabei ist alles von Interesse, was mit dem Studium an der Hochschule, mit Kunst allgemein und mit meiner eigenen Arbeit im Speziellen zu tun hat.
(2) Fehlerhafte Informationen sind – ungewollt – Teil der Notizen. Sie sind meinem Wissensstand, der Konzentration in stundenlangen Sitzungen und schlecht lesbaren handschriftlichen Notizen geschuldet.
(3) Zitate sind nur hinterlegt, wenn ich mir sicher bin, dass es so gesagt wurde. Die Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen. Das ist nicht böswillig.
(4) Meine künstlerische Arbeit hat größtenteils die Suche und den Zweifel zum Thema. In Einzelgesprächen mit Professoren, Werkstattleitern und Dozenten nehme ich dessen Ansichten wahr und verarbeite diese später in den Notizen. Deshalb bin ich jetzt da, wo ich stehe. Wenn ich einen Hochschulangestellten also mit seiner Meinung darstelle, darf er sich freuen, Teil meiner künstlerischen Entwicklung zu sein.

Leipzig, den 13. Dezember 2016
Redigierte Fassung vom 25. Mai 2018


Klasse Bildende Kunst
HGB Leipzig

Basilika

(Künstlerdünnschiss)
(Künstlerdünnschiss)
Naumburger Dom und seine Stifter, © Jan Siegmeier
Naumburger Dom und seine Stifter, © Jan Siegmeier

Freitag, 18. Juli 2014

Friedrich Fröhlich, zweifelnd Standpunkt Link Ich kann noch nicht einmal sagen, ich würde mir eine berufliche Chance verbauen, sollte ich mit dem Kunststudium an der Hochschule vorzeitig aufhören. So oder so gibt es nicht viele Künstler, die von ihrer Kunst leben können. Würde ich vorzeitig aufhören, hätte ich mich lediglich der Möglichkeit beraubt, auf vorgestanztem Wege Unmengen an Wissen zu erlangen und kostenfreie Unterstützung beim Umsetzen von Ideen zu erhalten. So oder so werde ich mich nach Beendigung des Studiums fragen müssen, welchen beruflichen Weg ich nun einschlagen werde. Einmal halt mit fundierterem Wissen, als auf autodidaktischem Pfad erlangbar ist. Das sollte ich nutzen. Die drei Jahre Hauptstudium können selbst im schlimmsten Fall nur bedeuten, drei Jahre zu viel für Kunst investiert zu haben. Ob mit 29 oder 32 Lebensjahren in die Arbeitswelt eintauchen ist sicherlich einerlei. Vordiplom Vordiplom Link Durchschnitts-Künstler Standpunkt Link Wie heute erfahren, scheint die Gesamtnote für meine Vordiplom-Arbeit gerade einmal schlechtes Mittelmaß zu sein. Sehr schlechtes Mittelmaß. Andere Studenten im selben Studiengang wurden mit 1.0, mit 1.1, mit 1.2 usw. bewertet. Zwar bin ich mit der Note insofern zufrieden, weil ich schon seit einiger Zeit nicht mehr hinter der Arbeit stand. Und mit der Überlegung, was ich leisten könnte, wäre ich doch nur motivierter und würde einen Sinn hinter dem Ganzen erahnen, sehe ich - sofern ich mich jetzt endlich mehr für Kunst begeistern könnte - für die nächsten drei Jahre gut gewappnet. In jedem außerkünstlerischem Studiengang wäre mir ein Durchschnitt recht gewesen. Aber beim Kunststudium, wo es vorrangig um die Umsetzung eigener Ideen geht und nicht um auswendig lernen vorhandenen Wissens, scheint es mich doch auf persönlicher Ebene außerordentlich zu stören. "Der Durchschnittskünstler bringt Durchschnittliches hervor und nie sehr Schlechtes. Das anerkannte Genie Genie hingegen schafft entweder wahrhaft große Werke oder absoluten Schund." (Tolstoi) notiert Link Schriftzug "Durchschnittskünstler" mit Stempel "Du bist nicht allein!" (Künstlerdünnschiss Künstlerdünnschiss ) kuenstlerduennschiss-k.gif Kurs Spielwiese für Hard- und Softwareprojekte Link Funkuhrwerk auseinandergebaut mit 2 Spulen Lösungswege für mechanisches Problem erörtert Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link Ernst H. Gombrich Ernst H. Gombrich 12. Jahrhundert Normannen Link landen in England neue Feudalherren in England: Bischöfe und Adlige Macht durch Errichtung von Klöstern und Kathedralen Kathedrale demonstriert Name für Stil der Bauwerke: normannisch (England) und romanisch (übriges Europa) Kirche häufig einziger Steinbau in Dörfern ähnelten Form der Basiliken Basilika (Mittelschiff, Chor, 2 oder 4 Seitenschiffe) weiterhin Kirchen in Kreuzformen Unterschied: Basiliken trugen oft gerades Gebälk aus Holz (Feuergefahr) romanische und normannische Kirchen: Rundbogen auf wuchtigen Pfeilern Aufgabe: kirchliche Lehre ausdrücken Bildwerke in feierlicher Starre, gerade deshalb eindrucksvoll jede Einzelheit der Kirche: Zweck und Sinn Vergleich unterschiedlicher Kunstepochen (Völkerwanderungszeit mit Drachenskulpturen, Laokoon Laokoongruppe -Gruppe mit Schlangen und Kerzenleuchter von Gloucester Link) lateinische Inschriften erklären Sinn jeder Figur Malerei wurde zur Bilderschrift Kirchenfenster: von wirklichen Schattierungen und Farben in Darstellungen befreit "Weil sie nicht mehr an das Natürliche gebunden waren, konnten sie das Übernatürliche darstellen" notiert Link Zitat eventuell wichtig für mögliche Kosmos Kosmos -Arbeiten 13. Jahrhundert im Osten blieb Stil jahrtausendelang unverändert, im Abendland ständig Neues einfache Pfeiler genügten, um Gurte zu tragen Mauerwerk dazwischen nur Füllsel Link Grundgedanke gotischer Kathedralen: statt schwerer Steinwände große Glasflächen keine halbrunden Bogen, sondern zwei Kreissegmente andeinander gelehnt (Grundgedanke Spitzbogen) je nach Bedürfnissen flacher oder steiler gestaltbar kaum eine griechische Griechen Kathedrale oder Bischofskirche zur Vollendung gebracht (zu gewaltig im Ausmaß) durch Riesenmaße wirkt "unsere kleine Menschenwelt ganz winzig und nichtig" notiert Link für Kosmos-Arbeiten Größenunterschied Mensch versus Kirche nicht unwichtig; Kathedralen ansehen, wie Naumburger Dom Naumburger Dom buntes Glas statt kalt und abweisende Wände 1200 n. Chr. entstanden in Frankreich, England, Spanien und im Rheinland prächtige Kathedralen steinernen Gestalten sollte Leben eingehaucht werden Körpergerüst unter dem Gewand fühlbar gemacht (Konturen Arme und Hände durch Stoff sichtbar) Naumburger Dom und seine Stifter, © Jan Siegmeier Link stifter.jpg Stifter des Naumburger Doms: für Künstler nur Namen, denen er Leben spendete Künstler im 13. Jahrhundert wollten nicht mehr nur Vorbilder aus Musterbüchern abzeichnen Ausbildung und Erziehung des Künstlers: als Lehrling bei Meister angefangen; Anweisungen befolgt und unbedeutende Bildteile ausgeführt; Szenen aus Büchern kopiert und neu arrangiert Aussehen Abgebildeter unwichtig (Künstler gab König Krone und Zepter, Bischof Mütze und Krummstab und versah die Skulptur mit dem jeweiligen Namen) Frankreich im 13. Jahrhundert reichste und mächtigste Land Europas Universität von Paris = Mittelpunkt abendländisches Geistesleben
Der Altar des Zeus aus Pergamon, zwischen 164 und 156 v. Chr., © Staatliche Museen Berlin
Der Altar des Zeus aus Pergamon, zwischen 164 und 156 v. Chr., © Staatliche Museen Berlin
Kopf Buddhas, 4. - 5. Jahrhundert n. Chr., gefunden in Hadda
Kopf Buddhas, 4. - 5. Jahrhundert n. Chr., gefunden in Hadda
frühchr. Basilika, S. Apollinare in Classe, Pavenna, um 530 n. Chr.
frühchr. Basilika, S. Apollinare in Classe, Pavenna, um 530 n. Chr.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link Ernst H. Gombrich Ernst H. Gombrich Kunst im 4. Jahrhundert v. Chr. nicht mehr nur religiöser oder politischer Zweck Schönheit und formale Eigenschaften hervorgehoben Wetteifer zwischen Schulen Baukunst: mehrere Stile nebeneinander Säulen ionischer Tempel: weniger streng und wuchtig Praxiteles (Bilderhauer griechische Griechen Antike Antike ) Link reale Körper <> symmetrisch schöne und regelmäßige Statuen Natur wurde idealisiert menschliches Individuum sollte/konnte damit nicht dargestellt werden (spezielle Form der Nase, Stirnrunzeln, Ausdruck) Mienen ohne Ausdruck bestimmter Gefühle Generation nach Praxiteles: Ausdruck eingeführt (Beispiel Alexander der Große Alexander der Große Link) hellenistische Kunst Link neue und ungewohnte Anforderungen an Künstler korinthischer Stil Link Der Altar des Zeus aus Pergamon, zwischen 164 und 156 v. Chr., © Staatliche Museen Berlin Link pergamon.jpg Altar des Zeus aus Pergamon: dramatische Wirkung Relief nicht flach, mit fast frei stehenden Figuren Bewegtheit, Spannung, Leidenschaft wiedergeben (siehe Laokoon Laokoongruppe -Gruppe) reiche Leute finden an, Kunst zu sammeln, berühmte Werke kopieren zu lassen Schriftsteller schrieben über Kunst, Biographien zu Künstlern erschienen, Sammlung von Anekdoten wichtigstes Thema zur Zeit des Phidias Link und Praxiteles (500 v. Chr.): der Mensch Idyll darstellen (Hirten und Herden, ländliche Heiligtümer, freundliche Villen) Bilder jedoch nicht sehr realistisch (Gesetze der Perspektive und ihre Anwendung fehlten noch) entfernte Gegenstände klein, nahe oder wichtigere Gegenstände groß mit zunehmender Entfernung langsame Größenveränderung: im Altertum unbekannt 1. - 5. Jahrhundert n. Chr. wichtigstes Element der römischen Architektur: Bogen Methoden des Wölbungsbau, Beispiel Pantheon (Tempel aller Götter) Aufgabe von Römern an Künstler: Darstellung Siege und über Feldzüge erzählen / Kriegsberichterstattung Trajansäule Trajanssäule Link wichtig war nicht mehr Schönheit, Harmonie und dramatischer Ausdruck hellenistische und römische Römer Kunst verdrängte nach Christus Jesus Kunst der alten orientalischen Königreiche Kopf Buddhas, 4. - 5. Jahrhundert n. Chr., gefunden in Hadda Link Link buddha.jpg Inder: durch griechische und römische Kunst inspiriert, eigenen Erlöser (Buddha) darzustellen Judentum: lernte Darstellung der heiligen Geschichte zur Belehrung der Gläubigen je natürlicher Bilder wirkten: Verstoß gegen Bilderverbot Bilderverbot virtuoser Effekt / dramatische Szenen (um ihrer selbst willen) nicht mehr wichtig Kunst = Dienerin der Mahnung göttlicher Macht und Gnade Forderung nach Klarheit und Einfachheit 5. - 13. Jahrhundert n. Chr. Christentum Gott durch Kaiser Konstantin anerkannt (311 n. Chr.) Verhältnis Kirche Kunst musste neu durchdacht werden Tempel: kleine Zelle mit Standbild eines Gottes (Opfer und Prozessionen fanden im Freien statt) Kirche: Platz für Gemeinde benötigt frühchr. Basilika, S. Apollinare in Classe, Pavenna, um 530 n. Chr. Link basilika.jpg Versammlungsräume / lang gestreckte Säle als Vorbild (Markt- und Gerichtsräume) halbkreisartiges Podium für Vorsitzende der Versammlung oder für Richter Nische/Apsis genutzt als Hochaltar Hauptsaal in Mitte für Versammlung Gemeinde (Mittelschiff) in Kirchen: keine Statuen (siehe 5. Buch Mose, 27,15) Streit um Darstellung/Nichtdarstellung in Kirchen einige sahen in Malerei Mittel zum Zweck (Gemeinde wird an Lehre erinnert) Darstellung so einfach wie möglich gehalten, nicht vom frommen Zweck abgelenkt keine naturgetreuen/realistischen Szenen Gestalten in strikter Vorderansicht (ägyptische Ideen kommen wieder zum Vorschein) Bilderstürmer/Ikonoklasten gewannen im 7. Jahrhundert n. Chr. an Bedeutung Link in Ostkirche wurde jedwede religiöse Kunst verboten Bildverehrung erst wieder nach 1. Jahrhundert n. Chr.