× Aufzeichnungen eines Kunststudenten. Dies ist die Niederschrift zu meinem Kunststudium an der HGB Leipzig.
Folgend einige Hinweise dazu:

(1) Ich möchte niemandem schaden. Ich möchte aber meine Studienzeit in all seinen Facetten festhalten. Dabei ist alles von Interesse, was mit dem Studium an der Hochschule, mit Kunst allgemein und mit meiner eigenen Arbeit im Speziellen zu tun hat.
(2) Fehlerhafte Informationen sind – ungewollt – Teil der Notizen. Sie sind meinem Wissensstand, der Konzentration in stundenlangen Sitzungen und schlecht lesbaren handschriftlichen Notizen geschuldet.
(3) Zitate sind nur hinterlegt, wenn ich mir sicher bin, dass es so gesagt wurde. Die Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen. Das ist nicht böswillig.
(4) Meine künstlerische Arbeit hat größtenteils die Suche und den Zweifel zum Thema. In Einzelgesprächen mit Professoren, Werkstattleitern und Dozenten nehme ich dessen Ansichten wahr und verarbeite diese später in den Notizen. Deshalb bin ich jetzt da, wo ich stehe. Wenn ich einen Hochschulangestellten also mit seiner Meinung darstelle, darf er sich freuen, Teil meiner künstlerischen Entwicklung zu sein.

Leipzig, den 13. Dezember 2016
Redigierte Fassung vom 25. Mai 2018


Klasse Bildende Kunst
HGB Leipzig

Informel

Donnerstag, 21. Januar 2016

Standpunkt Link (von vorgestern) HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link
  • [Aufnahme Anfang.]
  • Die Verhüllt-Arbeiten, die sind eigentlich explizit für die Öffentlichkeit gemacht.
  • Also, dass sie … äh … fremde Leute sehen. Anders als bei den Geradenbildern. Oder überhaupt. Äh … Die Arbeiten, die ich sonst gemacht habe.
  • Die ja … Wo es mir immer schon gereicht hat, wenn [Sperren: ich] sie gesehen hab. Oder eins zwei drei andere Leute.
  • [Schlucke.]
  • Ähm … Und ich da gar nicht den Drang hatte, also habe, … ähm … sie auszustellen. Das brauche ich einfach nicht. Um sie zu schaffen. Da ist der Drang einfach nicht … ähm … äh … da, sie zu zeigen.
  • Das ich sehr gut finde. Dass sie nicht … ähm … Dass ich sie nicht gemacht habe, … ähm … um sie zu zeigen. Sondern halt eher gemacht habe, weil ich halt das Verlangen hatte, sie zu machen.
  • Selbstzweck. Oder so.
  • Und bei den Verhüllt-Arbeiten ist es nun aber anders. Die … ähm …
  • [Schlucke.]
  • Zum einen … ähm … brauche ich selber auch ein paar, die ich mir immer wieder angucken kann. Einfach um mich wieder dann sozusagen runter zu holen. Ähm … Von dieser … ähm … Von diesem Überzeugtsein, was man macht. Und dann wieder im Hinblick auf die … äh … auf die … äh … auf die große Zeit, die vor einem war. Die gerade ist und die in der Zukunft sein wird.
  • [Schlucke.]
  • Und wo man keine Rolle mehr spielen wird.
  • Also ich selber brauche das auch immer wieder so als … äh … [Sperren: Zeichen]. So wie andere ein Kreuz über der Tür brauchen. Oder so. Ähm … Sozusagen eine Glaubens… äh … Frage. Oder …
  • Na. Ein Statement halt so vor sich selber!
  • Und … ähm … Ich brauche selber ein paar. Aber eigentlich, wenn ich halt weiter verhülle, …
  • [Schlucke.]
  • … haben diese Verhüllungen kein … kein … ähm … kein [Sperren: Sinn] halt. Wenn ich jetze hier fünfzig Stück aufhängen bei mir würde. Denn ich will ja … äh … Oder ich hab ja diesen Drang zu arbeiten.
  • Ich brauche bloß ein paar Hinweise immer wieder darauf. Um … ähm … Um mich wieder … ähm … Um wieder runter zu kommen.
  • Das heißt, … ähm … diese fünfzig … äh … Stück, … äh … wenn die da sind, die … die sind da, um … ja … um ein Statement … Also um meine Ansicht über … äh … Kunst …
  • Über, meinetwegen, … über zeitgenössische zeitgenössisch Kunst …
  • Ich lebe ja nun einmal [Sperren: jetzt].
  • Deshalb reagiere ich darauf.
  • Ähm … In die Welt zu transportieren.
  • So.
  • Und das Lustige ist halt, … äh … ich … äh … ähm … Die Arbeiten, wo ich gar keinen Drang habe, sie zu zeigen, … ähm … zeige ich zwar, aber sie können halt eben nicht gesehen werden.
  • Deshalb ist da … äh … gar kein Widerspruch erst einmal.
  • Und … ähm … Ich hab aber gleichzeitig diesen Drang halt, diese Verhüllung … ähm … zu zeigen. Die ja für mich erst einmal … äh … keine Arbeit an sich darstellt.
  • Also keine … Also kein [Sperren: Kunstwerk]. Äh … In dem Sinne.
  • Auch wenn es dann natürlich dazu kommen wird!
  • Das weiß ich jetzt schon.
  • Auch … äh … Je mehr ich darüber halt nachdenke. Und … äh … Je mehr ich die Nägel, die ich benutze, … oder die Holzplatten halt mit … ähm … auflade. Mit … ähm … Gedanken.
  • [Schlucke.]
  • Ähm … Aber ich kann sozusagen die Kunst, die ich eigentlich nicht zeigen will … ähm … die zeige ich nicht. Also die kann nicht gesehen werden. Aber … Ich zeige sie. Und … ähm … die Verhüllung, die explizit … äh … zum Teil, zum größten Teil halt für halt andere gemacht ist.
  • Also ich … Die … Die war ja dann nicht bloß vor mir selber zu verhüllen. Sondern eben auch vor anderen. So.
  • Und … Das bekomme ich halt nur hin, wenn ich die Arbeiten auch nach außen transportiere.
  • So.
  • Der Rundgang HGB ist jetzt halt nur …
  • [Schlucke.]
  • … ein kleiner Klacks. Das ist klar.
  • Ähm … Ich muss jetzt halt lediglich, wenn ich mir jetzt überlege, das … ähm … auszustellen, … ähm … Denn es macht jetzt eben keinen Sinn fünfzig Verhüllungen zu machen und die stapeln nicht dann bei mir. So.
  • Daran … ähm … blühe ich ja sozusagen selber auch nicht mehr auf.
  • [Schlucke.]
  • Ähm … Ja … Wie ich sie nach … nach … Wie ich sie rausbekomme. So.
  • [Pause.]
  • Was mich dann erst … Also was ich dann erst einmal überlegen muss, so oder so: Was will ich damit … ähm … eigentlich sagen.
  • Also das ist eine sehr konzeptuelle Arbeit. Das ist klar. Das ist jetze nicht … ähm … nicht eben … Also bei den Geradenbildern steht ja auch ein … ähm … eine große Idee dahinter. Aber die eigentlichen Arbeiten, also wenn das jetze Porträts sind oder so, die sind halt eher so sinnlich. Also du nimmst sie halt war. Du siehst sie. Du kannst damit was anfangen. Und kannst dich da so reinbegeben. Ohne jetzt … ähm … alles erklärt zu wissen.
  • Die … Die funktionieren da glaube ich … Wenn da ein Motiv drauf ist, für sich selbst. Ohne Erklärung. Denke ich mir.
  • Jetzt … äh … Ja.
  • [Schlucke.]
  • So. Und … ähm … Bei diesen Verhüllungs-Arbeiten. Die sind … Die … Das … Das ist ein Konzept eher. Das ist keine … Wie ich sie sehe … Nicht die Kunst. Die eigentliche. Das ist ein [Sperren: Konzept]. Und … Ich muss es jetzt halt schaffen, für mich jetzt dieses Konzept auf einen Punkt zu bringen.
  • Also ich habe jetzt ja noch mehrere Sachen da hinein … ähm … hinein … ähm … gemischt. Also wie es halt anfing. Mit der übertriebenen Selbstinszenierung Inszenierung , die ich halt loswerden wollte.
  • Und dann halt aber, wie ich, das fand ich dann ja noch interessanter, selbst geschafft hatte, aus der persönlichen … äh … Krise, dem persönlichen Problem, auf das … äh … auf eine Kritik der Gegenwartskunst Gegenwartskunst zu kommen.
  • Also das diese persönliche Krise jetzt natürlich nicht nur in meinen vier Wänden existiert. Oder da entstanden ist. Sondern sie ist halt in Verbindung mit dem da draußen entstanden. Und das da Draußen ist nun einmal die zeitgenössischen Kunst.
  • So. Was ich halt sehen kann. Was andere machen.
  • Damit habe ich ja schon einmal eine Brücke geschlagen zu … zu den da draußen. Also zur Kunst da draußen.
  • [Schlucke.]
  • Muss es jetzt halt nur schaffe, das … ähm … ähm … na ja, ganz kurz und knapp halt … ähm … für mich selber und auch für andere dann halt … ähm … darzulegen.
  • Egel, wie … äh … wie ich das jetze … ähm … Das ist ja ein riesen großer Batzen, eigentlich. Dann noch einmal richtig ausführlich aufschreibe und mir darüber Gedanken mache.
  • Aber dass ich es halt schaffe, … ähm … dieses ganze riesengroße Ding halt ganz kurz zu erklären. Auch wenn da noch Fragen offen bleiben.
  • Oder so.
  • So. Und wenn ich das halt habe. Also … Das auf den Punkt gebracht habe, kann ich prinzipiell das auch nach Außen tragen. Also neben dem Rundgang, wo ich jetzt ja für mich selbst dann verantwortlich bin, wenn ich da 'ne … ähm … Fläche miete, was für mich ganz praktisch ist. Da muss ich niemandem etwas erklären. Sozusagen.
  • Ähm … Bei einer Ausstellungsbeteiligung, wenn das jetzt sowas wäre, müsste ich dann halt … ähm … sowas einreichen. So ein Konzept.
  • Und …
  • [Schlucke.]
  • Und … halt auch mit der … ähm … mit der Idee, warum ich es genau so verhüllt hab. Da gibt's ja … Da hab ich ja inzwischen auch unterschiedliche Arten. Mit Rahmen. Ohne.
  • Schattenfugenrahmen. Komplett … ähm … verhüllt.
  • Mit … äh … ja … Glas dazwischen. Und so weiter.
  • Also … Hat ja alles irgendwie eine andere … 'ne andere … ähm … nen anderen Themenschwerpunkt.
  • Oder auch mit dem Titel zum Beispiel. Mit der Technikangabe. Wo ich jetzt ja noch dieses Problem habe … ähm … Mir überlegen zu wollen, zu müssen, … äh … gebe ich an, dass da ein Porträt drinne ist?
  • Ähm … Ist das schon zu viel? Geht das von meiner eigentlichen Idee weg?
  • Geb ich wenigstens an, … äh … dass es da Fotografie drinne ist? Oder ist das auch schon zu viel?
  • Obwohl Fotografie ja erst einmal nichts … noch nicht halt … ähm … mein eigenes Thema wiedergibt. Es ist halt nur eine Technik.
  • So.
  • Das Thema wäre das Porträt. Zum Beispiel. Das würde ich dann ja noch nicht verraten. Aber schon einmal die Technik. Und … Das ist halt die Frage. Ist das schon wieder ein Zuviel? Oder ist das ein Mittelweg zwischen … ähm … noch nicht wirklich Verraten, was ich … ähm … was ich verhülle? Und halt dem, dass halt der Betrachter trotzdem … ähm …
  • [Schlucke.]
  • … davor stehen bleibt und halt … ähm … ja … leicht gebannt ist. Also zumindestens sich da mit identifizieren kann. Also sich etwas vorstellen kann. Und nicht sofort weitergeht, weil er … weil es komplett 'ne Sperre ist.
  • Diese … äh … äh … Diese Spanplattenbox.
  • Da muss ich halt noch überlege. Das ist klar. Das mache ich ja jetze eh wegen dem Rundgang noch einmal.
  • Da geht's ja jetze … Das ist ja jetzt das Thema mit dem Professor.
  • Genau.
  • Also … ähm … ähm … Die verhüllten Arbeiten sind eigentlich für das da Draußen gemacht.
  • Zum [Sperren: zeigen].
  • Möchten ausgestellt werden!
  • [Sperren: Sollen] ausgestellt werden!
  • Anders als bei allen anderen, die ich bisher gemacht hab, ist dass das Ziel davon.
  • Eigentlich.
  • [Aufnahme Ende.]
Siebdruckplatte für Ohme im Klassenraum hinterlegt, einen Bilderrahmen "liegender Akt Akt " abgeholt Geradenbild Geradenbild Link Glasscheibe zwischen Plotterzeichnung und Foliendruck kein Problem, Bildtiefe +- 0,5 mm in Ordnung Werkstatt AV-Labor Link 1 einmal Selbstporträt Selbstbildnis mit rot, grün und blauer Farbe leichte Drehung grüner und blauer Farbe (um -0,5° und -1°) Standpunkt Link Mit der Verdreifachung der Geraden und der leichten Drehung möchte ich die Bewegung, die der Geraden theoretisch inne liegt, auch materiellen Ausdruck verleihen. Ob mir das gelingt, wird das Ergebnis zeigen. Ergebnis mit RGB: unzufrieden, da überfüllt und zu verwaschen bei zweitem Plott Zentrum im Auge, nur rot (0°) und blau (-1°) 2 Selbstporträt einmal in rot und blau, leichte Drehung, Auge im Zentrum Kunstkritik Link Relevanz der Kunst Link "Die Frage nach der Relevanz" Link Soll Kunst den Wissenschaften assistieren oder sind künstlerische Denk- und Wahrnehmungsanregungen eigene Wissensformen? Plato: das Schöne, das Wahre und das Gute umreißen unzertrennliche Trias schön <=> gut <=> wahr schön = angenehm? gut = wertvoll? wahr = das Richtige? heute neuer Überbegriff: Relevanz Tendenz gegenwärtiger Künste: "Artistic Research" prüft Erkenntnisleistung und Wissenschaftsfähigkeit der Künste Können sich durch künstlerische Denk- und Wahrnehmungsanregungen eigene Wissensformen entwickeln? Kunst dabei nicht als Zuarbeiter der Wissenschaft gesehen nicht Kunstwerk sondern die Recherche beansprucht dabei Relevanz [?] Deutscher Kulturrat Link Kunst spiegelt gesellschaftliche Debatten wieder bietet Reibungsflächen zur Auseinandersetzung mit Wirklichkeit Kunst = Ausdruck menschlichen Daseins Diskurse der Gesellschaft in Kunst sichtbar Den meisten Künstlern wird das doch total egal sein, oder? Förderung sei keine Subvention sondern Investition "Systemrelevante Kunst" Link Kunst an sich ("bei aller subjektiven Wertschätzung") unbedeutend Kunst kann aber aufmerksam machen, Missstände aufdecken, zum Denken anregen Schafft es die Kunst des 21. Jahrhundert auch, über die Unverbindlichkeit des rein Formalen, Strukturierten und Informellen hinauszuwachsen und wieder Stellung zu beziehen?
Chemiearbeiter am Schaltpult, 1968, Willi Sitte
Chemiearbeiter am Schaltpult, 1968, Willi Sitte
Expressive Landschaft, 1947, Willi Baumeister
Expressive Landschaft, 1947, Willi Baumeister
Stahlplastik, 1951, Hans Uhlmann, © VG-Bild Kunst
Stahlplastik, 1951, Hans Uhlmann, © VG-Bild Kunst

Donnerstag, 26. November 2015

Kunstgeschichte Link Vorlesung Deutsche Kunst im 20. Jahrhundert Link ab 1951 Formalismusstreit als Abgrenzung der DDR DDR absolute Unterordnung der Kunst zur Politik gefordert Hermann Bachmann (1922 - 1995, deutscher Maler) bekam Konflikt mit offizieller Kunstdoktrin der DDR (Formalismus-Vorwürfe), Übersiedlung nach Westberlin 1953 Adolf Menzel (1815 - 1905, deutscher Maler, Zeichner und Illustrator im Realismus) als Wegbereiter der sozialistischen Kunst gezählt Sozialistische Kunst Rückbezug aufs späte 19. Jahrhundert (wie zu NS-Zeiten) vorsichtige Abstraktion in Bezug auf anerkannte Künstler des Westen (wie Picasso Pablo Picasso ) erlaubt Chemiearbeiter am Schaltpult, 1968, Willi Sitte Willi Sitte Link Link sitte-k.jpg leicht futuristisch Futurismus , kubistisch Arbeiterporträts in Malerei und Skulptur mit Kaiserabbild verglichen (statt Kaiser: Arbeiter mit Untersicht) Bemühung um "neue Kunst" im Nachkriegsdeutschland moralischer Neuanfang gefordert Expressive Landschaft, 1947, Willi Baumeister Link Link baumeister-k.jpg Buch "Das Unbekannte in der Kunst" Link Künstler kann unbegreifliches Mysterium der Natur und der menschlichen Existenz sichtbar machen durch: nicht äußere Erscheinung nachahmen, sondern das Wesentliche von Naturprozessen und menschlicher Welterfahrung Zen 49: sieben deutsche Künstler, 1949 in München zusammengeschlossen Link Informell Informel = formlose Kunst Kunst der USA tritt in Westdeutschland in Mittelpunkt Hans Hoffmann bereits 1932 nach NY, unvoreingenommener Umgang mit Farbe gelehrt weitere Lehrer in NY: u. a. Max Ernst Max Ernst , Mondrian Piet Mondrian Freisetzung von Kreativität gelehrt (Max Ernst) große Leinwände / Wandmalerei: Betrachter auf sich selbst zurückwerfen "Kunst der Freiheit" im Westen offiziell gefördert Action-Painting als spontane nicht vernunftbetonte Äußerung: Pollock Jackson Pollock Bewegungslinie in Raum: Hans Uhlmann Link Link Stahlplastik, 1951, Hans Uhlmann, © VG-Bild Kunst Link Link uhlmann-k.jpg Heinz Mack: Mitbegründer ZERO Künstlergruppe ZERO Link insgesamt nach Zweiten Weltkrieg: Neue Freiheit gefordert stark von Amerika beeinflusst Künstler wollten sich absetzen (individuell Individualität sein), Kreativität freisetzen (siehe Ernst) Kurs Mensch-Maschinen-Verhältnisse Link beliebte Äußerung: "heroischer Moment Moment " Turing Überprüfung von intelligentem Bewusstsein Können Maschinen denken? denken: was es ist, lässt Turing aus Können sich Maschinen als Menschen ausgeben? ihm nicht Äußeres wichtig, sondern Denkfähigkeit/Bewusstsein "künstliche Dummheit": Maschinen extra länger rechnen lassen, falsche Antworten geben lassen, um menschlichen Eindruck zu hinterlassen (gedanklich abwesend) "Sage mal: Kennen wir uns?"
Buchladen Ecart, Genf, 1982
Buchladen Ecart, Genf, 1982

Donnerstag, 23. April 2015

o. T. Link Holz mit Abstandsleiste weiß grundiert (für Garn-Tests verschiedene Farben) temporär Garn mittels Klebestreifen an Seitenseite Abstandsleiste befestigen später mit transparentem Kleber auf Oberseite Abstandsleiste dauerhaft befestigen Bibliothek Link (in der Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße bearbeitet) arbeiteten nach Armleders Verständnis in einem "totally non-artistic context" (ausgeübte Kontinuität und Disziplin Voraussetzung für künstlerisches Schaffen) Ähnlichkeit der Gruppen zu Fluxus Fluxus : Wunsch nach Kollektiv trotz unterschiedlichste Techniken der einzelnen Mitglieder Groupe Ecart mit Freunden Claude Rychner, Patrick Luccini gegründet 1973 umfasste sie eine Galerie, eine Edition[?] und eine Druckerei 1975 Buchladen eröffnet, mit Verkauf eigener Produktionen, Zeitschriften, Katalogen, Multiples Multiples und Schallplatten "écart", französisch, für Abstand, Schere, Spanne (Differenz) "écarts", französisch, für Abweichungen, Abwege ("Ausschweifungen von der Normalität des Alltäglichen") veranstaltete Konzerte, Festivals für Groupe Ecart wurde es zur gängigen Praxis, eigene oder fremde Ideen aufzugreifen und wiederzuverwerten Buchladen Ecart, Genf, 1982 Link buchladen-ecart-k.jpg 1960er: Minimal Art Minimal Art , Konzeptkunst Konzeptkunst , Fluxus und Antiform Antiform setzten sich durch "Frage, ob es grundsätzlich noch möglich sei, Kunst zu machen, wurde heftig diskutiert" Inhalte und Begriffe der etablierten bürgerlichen Kunst wollten nicht kritiklos übernommen werden Bedeutung des Individuums in der Gruppe marginalisiert und zu Gunsten des Kollektivs aufgegeben: Ausstellung "3x(2x1)" 1977 in Luzerner Apropos Galerie indem "die drei Künstler der Groupe Ecart […] den Versuch unternehmen, dreimal dieselbe Ausstellung zu machen; so könnte die Ausstellung von John Armleder John Armleder ebenso gut die von Patrick Lucchini und Claude Rychner […] gemacht sein." französische Künstlergruppe BMPT: wollte Kunst an einen Endpunkt führen, lehnte Existenzberechtigung Malerei ab, da zur reinen Geste, zum Formalismus verkommen Ausstellung BMPT in Galerie J., 1967: individuelle Rollen sollten vertauscht werden jeder Künstler setzte seine Signatur Künstlersignatur unter Abrieten eines anderen Kollegen (Projekt scheiterte bald, da Strategie der Selbstaufgabe und Kritik an künstlerischer Autorenschaft einige teilnehmende Künstler "schmerzte" und austraten) Armleder John Michael Armleder löste sich um 1980 von Groupe Ecart, begann sich auf eigene Karriere zu konzentrieren beschränkte sich auf geometrische Formen als Motivwahl Interesse an Konstruktivisten Konstruktivismus und Suprematisten Suprematismus (historische Avantgardisten) wie El Lissitzky El Lissitzky (1890 - 1941), Kasimir Malewitsch Kasimir Malewitsch (1878 - 1935) und Alexander Rodschenko (1891 - 1956), Marcel Duchamp Marcel Duchamp und Francis Picabia (1878 - 1953) "[die einen] fundamentalen Beitrag für die Kunst dieses Jahrhunderts geleistet haben" Zufallssysteme der Fluxus-Zeit, Hang zur Intervention sowie Ablehnung von Identifikationen und einer speziellen Botschaft: bis heute von unveränderter Bedeutung für Armleder 1980er: Orientierung an Bildern von Barnett Newman Barnett Newman , "dot-paintings" und "pour-paintings" von Larry Poons, Jackson Pollock Jackson Pollock , dem Informel Informel , der OP-Art OP-Art
Density (organisiertes Rauschen)
Density (organisiertes Rauschen)
TV-Décoll/age no. 1, 1958 - 1963, Wolf Vostell
TV-Décoll/age no. 1, 1958 - 1963, Wolf Vostell
Lee Friedlander mit laufenden Geräte in menschenleeren Räumen
Lee Friedlander mit laufenden Geräte in menschenleeren Räumen

Montag, 1. Dezember 2014

TV Fernsehen Interventionen Link Kurs Televisionen in Kunst, Technik und Ökonomie Link Weltmacht Fernsehen 1960er meinungsbildende Macht, über Print und Radio hinweg 1960er pro Familie rund 5 h Fernsehen ab 1957 zunehmend in Farbe (in Deutschland bis 1963 nur 1 Kanal in schwarzweiß / Abendstunden) Differenz zwischen USA und Europa weiterhin gültig USA: mit privatwirtschaftlichem / kommerziellen Boom (öffentliche Stationen marginal) Europa: Staat als Träger für Podcast-Medien gesehen TV vom Standpunkt Kunst: "hoffnungsloses Medium" kaum Phasen der Offenheit und kreativen Suchen Manifest Manifest der Futuristen Futurismus : "La Radia", 1933 Link "Radio-Televesiva", Vorstellung von Massenevents (siehe Fernsehstuben) Lucio Fontana Lucio Fontana mit "Das Manifest des Movimento Spaziale im Fernsehen", 1952 Link Umberto Eco Umberto Eco "Das offene Kunstwerk" Link Karl Otto Götz (1914, Hauptvertreter abstrakter Kunst und Informels in Deutschland und Lyriker des Surrealismus Surrealismus ) Link Density (organisiertes Rauschen) Link density.jpg etwas Ähnliches wie das Fernsehbild wollte er analog herstellen (handgemachte Computeranimation) TV-Décoll/age no. 1, 1958 - 1963, Wolf Vostell Wolf Vostell Link tv-decoll.jpg Malerei mit "live" TV-Bild Spiel mit Präsenz des Mediums / keine Beeinflussung von Fernsehbild Tom Wesselmann Tom Wesselmann , Teil des Interieurs Propeller Paintings, ca. 1964/65, Lawrence Weiner Link Testbild (eigentlich zum kalibrieren der Bildschirmoberfläche gedacht) Autovision, 1962 - 1964, Karl Gerstner Link Lee Friedlander mit laufenden Geräte in menschenleeren Räumen Link friedlander.jpg Verarbeitung von TV Material am Beispiel Kennedy Dennis Hopper mit "Kennedy Suite", 1963, No 1 - 8 Link Bruce Conner mit "Television Assassination" Link Andy Warhol Andy Warhol mit "Flash - November 22, 1963", 1968" Link
Statistisch-metrischer Versuch 4 : 2 : 2 : 1, Karl Otto Götz
"Statistisch-metrischer Versuch 4 : 2 : 2 : 1", Karl Otto Götz
Horber Madonna, wohl 1400 - 1410, Stiftskirche Heilig Kreuz
Horber Madonna, wohl 1400 - 1410, Stiftskirche Heilig Kreuz
Sphère - trames, François Morellet, Skulpturengarten Museum Abteiberg
"Sphère - trames", François Morellet, Skulpturengarten Museum Abteiberg

Donnerstag, 4. Juli 2013

Kunstlehre Link Bibliothek Link Buch "Kunst als Konzept" Vorstellung 3 Künstler unterschiedlicher Herkunft (Frankreich, Deutschland, Polen) François Morellet François Morellet (Malerei, Lichtkunst, Kinetische Kunst kinetische Kunst , Bildhauerei Bildhauerei und Kupferstich) Zufall Zufall = Kompositionspartner Link Link "Statistisch-metrischer Versuch 4 : 2 : 2 : 1", Karl Otto Götz goetz.jpg Karl Otto Götz (abstrakte Kunst und Informell Informel ) Link R. Winiarski, polnischer Künstler Spiel mit schwarzen/grauen/weißen Quadraten homogene Erscheinung trotz Schwankungen in der Dichte Vergleich zwischen nationalistischer Kunst und Kunst des Stalinismus Stalinismus : viele methodische Gemeinsamkeiten trotz unterschiedlicher Absichten Horber Madonna, wohl 1400 - 1410, Stiftskirche Heilig Kreuz madonna.jpg Spätgotik Gotik -Beispiel: "Schöne Madonnen", um 1400 von entweder einem reisenden Künstler oder vielen Künstlern geschaffen (ist unbekannt) West / Ost: gleiche Methoden / gemeinsame Tradition als Hintergrund minimale mathematische Methoden bedeutet unweigerliche Ähnlichkeiten starker Austausch zwischen Künstlern in West und Ost keine wesentlich geografisch bedingten Unterschiede mehr (dennoch spezifische Merkmale wie US-amerikanische oder italienische Kunst) russische Konstruktivisten Konstruktivismus : Zurückdrängung der Subjektivität in der Produktion und objektive Strukturierung der Kunst, wie Alexander Michailowitsch Rodtschenko Alexander Michailowitsch Rodtschenko Link Theo van Doesburg (niederländischer Maler, Schriftsteller, Architekt, Bildhauer, Typografi und Kunsttheoretiker) Art Concret Art Concret (Künstlergruppe, gegründet 1929): "die Kunst ist universell" Max Bill Max Bill : "sie erstrebt das universelle und pflegt dennoch das einmalige" Link Hans Arp Hans Arp (Vertreter des Dadaismus Dadaismus und Surrealismus Surrealismus ): "[gefordert ist eine Kunst, die] völlig frei ist von Anspielungen auf die Formwelt der sichtbaren Erscheinungen" Art Concret: "keine Anlehnung an die Natur, weder Sinnlichkeit noch Sentimentalität" Bill: "in ihrer letzten konsequenz der reine ausdruck von harmonischen maß und gesetz" bevorzugt: das Quadrat informelle Malerei (nicht-geometrische, gegenstandslose Kunst) Link "Sphère - trames", François Morellet, Skulpturengarten Museum Abteiberg morellet.jpg François Morellet: gegen Willkür der informellen Malerei seit 1952 seine Arbeiten in 5 mathematische Systemgruppen eingeteilt 1 Aneinanderreihung 2 Überlagerung 3 Zufall 4 Interferenz 5 Fragmentierung Erfindung zwischen Linien, Flächen, Körpern, Kurven mit "Goldenem Schnitt": Natale Sapone Link Siegfried Ehrenfeld Ausgangsform: Quadrat, Nagelbilder ab 1974 "systematische Konfiguration" Position der Nägel anders als bei Uecker Günther Uecker genau berechnet Leuchtwirkung der Nägel räumliche und flächenhafte Lumineszenzen genagelte Kreuzwegbilder: Interesse seitens der Kirche geweckt Almir Mavignier, Erfinder im Bereich der wahrnehmungsbezogenen "Op Art" (Stilrichtung in den 1960er Jahren, Vorstellung von Bewegung, Flimmereffekte und optische Täuschungen) Link Zahlensequenzen in Kreuzformen, diagonalen, horizontalen Reihen, Gruppen, Pyramiden, Quadraten, Dreiecken usw. (weiter ab S. 96)