Materialität
Dienstag, 7. Februar 2017
[wv=A1-9]Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Ja, ich wollte es dir aber noch einmal … noch einmal sagen. Weil es mir wichtig ist. Stell dir vor, da ist jemand, der mit Nägeln … Seine Muse Muse hat er mit Nägeln gefunden. Übrigens … Uecker Günther Uecker fand das irgendwie auch ganz toll, Nägel in Vagina, Nägel am Auge, Nägel in der Nase. Ja? Also er … er hat da so eine gewisse Affinität zum Nageln. Ja? Ähm … Stell dir vor, die Muse, die … die … die … die … derjenige für sich gefunden hat, sind halt Nägel und er … Und da sage ich ihm jetzt: Toll. Nimm dieses Thema auf und suche diese Nische. Suche das Geschäftsmodell Kunstmarkt .
- Das finde ich schön!
- Hör' zu!
- Von [Sperren: da] nach [Sperren: da]. Aber [Sperren: nicht] von [Sperren: da] nach [Sperren: da]!
- Pass auf. Und … ähm … äh … Dann mag das vielleicht sehr … sehr schwierig sein. Vom Nagel in die Geschäftsidee zu kommen. Weil vielleicht der Nagel gerade nicht … äh … äh … zeitgemäß ist.
- [Sperren: Wenn] er es aber ist, dann hat er [Sperren: Glück]. Und dann ist es Erfolg Erfolg . Dann müsste er sich …
- Und genau …
- … nicht anpassen.
- Genau das will ich dir gerade zeigen.
- Und ich glaube, das konnte [Sperren: er].
- Deswegen wollte ich dir ja gerade zeigen, warum es umgekehrt eben auch erfolgreicher ist. So zu denken.
- [Zeigt auf ein Bilder von Uecker.] So meinst du. Hier? So das Zweite?
- Äh … Das hier. Ja.
- [Sperren: Das ist erfolgreicher]. Das ist mir [Sperren: kla'har]. Das musst du mir doch nicht beweisen.
- Ach so, ich dachte, …
- Das [Sperren: weiß] ich.
- … ich muss es dir beweisen.
- [Sperren: Nein!]
- Ach so.
- Kunst mißbrauchen
- Das [Sperren: weiß] ich. Aber ich komme mit dem [Sperren: Gedanken] nicht klar.
- Ja aber das ist ja …
- Das ich die Kunst mißbrauche, …
- Ja.
- … um Geld zu machen. Es müsste genau anders herum sein. Kunst [Sperren: machen] und …
- Ja.
- … zufälliger Weise kann man damit dann auch noch Geld verdienen.
- Ja aber …
- Das ist mein Ideal.
- Das musst du ja nicht mir sagen. Sondern deinem Psychologen.
- Wieso Psychologen. Ich komme damit ja super klar. Ich verstehe bloß deine … äh … Ich verstehe nicht, wie du aus Kunst, was etwas sehr … sehr subjektives, sehr … sehr Emotionales eigentlich ist, versuchst, ein Geschäftsmodell zu machen. Etwas, wie … wie ein Bäcker. Wie … äh … ein Kiosk-Besitzer. Oder was auch immer. Damit du stellst das auf eine Stufe.
- Na ja, weil …
- Als wäre sozusagen …
- Na ja, ich glaube, dass der Künstler von etwas [Sperren: leben] muss.
- Das stimmt. Aber er kann auf sehr … sehr niedrigem Niveau prinzipiell leben. Wenn er sich sagt, das stört ihn nicht. Ähm … Hauptsache er kann halt etwas machen, wo …
- Okay.
- … mit er sich ausdrücken kann.
- Dann ist er aber beschränkt in seiner Kunst. Stell dir vor … Pass … Stell dir vor, du findest deine Muse in großen Flugzeugen. In …
- Ich hoffe nicht.
- … jeglicher Form. Du wirst dir diese Kunst niemals leisten können.
- Ja.
- Äh … Und du wirst deine Ideen …
- Ja.
- Das was du hast! Wirst du … Also kommst … Du schaffst dir selber [Sperren: Grenzen]. Du schaffst dir eine Decke, durch die du nicht durchkommst.
- [Sperren: Beide] … [Sperren: Beide] Vorschläge, die du machst, haben ihre Vor- und Nachteile. Hier sehe ich den [Sperren: riesengroßen] Nachteil, dass Kunst wirklich bloß ein Nebenprodukt ist. Was zufälliger Weise da sein muss, damit man ein Geschäft hat. Hier gibt es den Nachteil, dass es sein kann, dass du begrenzt bist. Weil du das Geld dann einfach nicht hast. Wenn du ständig bloß deine Kunst siehst und dann das Geschäft.
- Genau diese …
- Das sehe ich doch auch! Aber trotzdem finde ich diesen Weg viel sympathischer als den.
- Und genau diesen Dissens … Da …
- [Schrill:] Was?
- … kannst du … Das kannst du ja im Duden nachschlagen. Und genau diesen Dissens kannst du dann in deiner …
- Das ist Herabwürdigung.
- [Lacht.] … Kannst du dann in deiner Master …
- [Sperren: Diplomarbeit.]
- … Diplomarbeit … äh … zeigen. Und … äh … ähm … Auch ableiten. Also entwickeln.
- Ich rege mich auf
- Ich habe echt seit Wochen nicht mehr solche komischen … [Sperren: wirklich] … Das ist ernst gemeint. Wo ich am liebsten so … so rum krallen …
- Aber deswegen …
- … würde.
- Aber ich glaube, dass wusstest du vorher. Bevor du das Interview gemacht hast.
- [Sperren: ja aber] ich wusste nicht, dass das mich so aufregt. Dass du mir das noch einmal so erklärst. Aber es ist [Sperren: schön], dass ich dich jetzt … einen klaren Blick daraufhin habe.
- Ja.
- Das ist gut.
- Echt.
- Aber ich wollte noch ganz … ganz kurz jetzt zu meinen Arbeiten. Damit …
- Ja.
- … du darüber …
- Wie ist denn die Seite?
- [Sperren: Drei] Sachen will ich dir zeigen.
- Ja. Wo …
- Meine Arbeiten
- Na gib mal Friedrich Fröhlich bei Google Google ein.
- Ja.
- Ich bin ja inzwischen online.
- [Tippgeräusche.]
- Das … Das krasse wird, wenn ich jetzt mit dir so ein Gespräch führe und ich überlege mir mit Oma auch so etwas zu führen … Es geht am Ende nicht nur, also nicht wirklich, um die Frage, was ist Kunst eigentlich, sondern es geht ganz allgemein darum, wie … ähm … Kunst … Was ist … Was … und Wo und Wie. So. Weißt du? Irgendwie … Was ist deine Welt … Dein Blick auf die Kunst allgemein.
- Also … Mein Tipp. Mhm … Wenn du Interviews führen willst, musst du … müssen es geführte Interviews sein. Es müssten … Es müssen Strukturen …
- Aber es ist doch viel schöner, wenn das so … Du wolltest doch keine Struktur drinne haben. Vorhin. Du hast dich unter Druck gefühlt. Oder so. Als … Als ich meine Liste hatte!
- Ich kann bloß sagen … Also, um eine gewisse Auswertbarkeit, Vergleichbarkeit, herzustellen, musst du natürlich bestimmte Fragen immer wieder identisch stellen. Und musst dann schauen, wie die Antworten aussehen.
- Das mache ich ja auch.
- Wenn du … Okay. Super.
- A… Aber ich baue es auf deinem Interview übrigens auf. Ich gucke mir an, welche … welche Fragen haben sich da ergeben …
- Dann fühle ich mich geschmeichelt.
- Wie hast du drauf geantwortet. Na ja und dann werde ich dann natürlich Oma auch so … äh … Was hältst du eigentlich … und so … Natürlich.
- Ja.
- So. Ich mag's eher, wenn wir das so langsam raus…
- Ja.
- …finden, als ich da so ein Katalog aufführe. Geh mal auf den Link da rauf.
- [Pause.]
- So. Es sind drei … Also. Worum es mir jetzt geht: Dass du dir die drei Arbeitsgruppen … äh … anschaust. Drei Beispiele halt davon. Und mir halt sagst, … äh … was … was denkst du darüber. Ohne, dass ich jetzt mehr darüber halt gesagt habe. Ist das für dich gute Kunst. Ist das …
- Wo muss ich denn jetzt hin klicken?
- Ich wollte erst einmal reden. [Lacht.] Warte mal. Es ist erst einmal eine wunderschöne Seite. Wir müssen aber escapen, weil die ewig lang ist.
- [Pause.]
- Jetzt bricht der gerade … Ach ja, hier habe ich übrigens einen Jahreskalender eingeführt.
- Ja aber das wolltest du mir ja nicht zeigen.
- [Sperren: Ja] … Ich wollte Begeisterung zeigen! So. Und zwar sind es diese drei Werkgruppen. Einmal die verhüllten Arbeiten.
- Ja.
- Die Geradenbilder.
- Ja.
- Und Kinderzeichnungen Kinderzeichnung .
- Aber als ich das geöffnet habe, hab' ich was von Gipstechnik gesehen. Und mich interessiert das Gips viel stärker, als diese anderen langweiligen Themen.
- Nein, aber da gehen wir gleich hin. Gips war übrigens mit der Herme Herme . Ja?
- Also darf ich das mal sehen?
- Ja, ich zeig's dir.
- [Pause.]
- Arbeit Herme
- Das ist übrigens der aktuelle Kopf.
- Ach. Das hat doch schon einmal was haptisches. Siehst du, dadurch würdest du schon … alleine dadurch würdest du schon meine Aufmerksamkeit … Und auch schon durch das Material Gips … Bekommst du schon meine Aufmerk…
- Äh … Das ist erst einmal Ton.
- …samkeit.
- Davon mal abgesehen.
- Aber das ist … äh … schon einmal sehr … individuell Individualität .
- Also das ist jetzt … Du musst es dann natürlich von hinten sehen. Jetzt das ist der aktuelle Zustand. So war's mal. So hab' ich mich dann da positioniert. Mich selbst liebend … verliebt … [Nicht verständlich, 3:06:25.] So war's noch vom Anfang. Ganz am Anfang. Hier sind die ganzen Hermen dann. Hier Gips … äh … Abdruck vom Kopf. Wollte ich da machen.
- Aber wer ist das?
- Friedrich.
- Wirklich?
- Ja. Und so hat's angefangen. Also es hat mit den Gipsdingern angefangen.
- Ja.
- Und hier wie ich mir die Herme im Klassenraum dann …
- Ja.
- … vorstelle. Und ein paar Vorbilder habe ich …
- Ja. Ja. Und wo ist jetzt das Ergebnis? Das aktuelle?
- Na das aktuelle ist erst einmal der Kopf. Und der Kopf wird dann halt auf einen ganz … ganz großen Sockel gestellt.
- Ja. Nee. Ich möchte mal das sehen, was jetzt aktuell ist. Ist das jetzt das Aktuelle?
- Ja, genau.
- [Tippgeräusche.]
- Ja. Es sieht ziemlich cool aus.
- Das wird aber noch abgeschnitten. Weil eine Herme ist normalerweise so, …
- Ja.
- … dass die Arme dann halt nicht da sind.
- Und wenn du das hier noch mit Bronze überziehst, hat das auch noch einen materiellen Wert. Weil du hast … Du verwechselst immer … ähm … ähm …
- Ich denke Bronz…
- [Nicht verständlich, 3:07:18.] … mit Material. Also … Oder … Oder … ähm … Du verwechselst … Oder …
- Nee. Herme. Nee. Hermen werden oft in Marmor gemacht. Das …
- Ja.
- … hat natürlich einen Grund. Weil die Hermen zeigen halt oft berühmte Persönlichkeiten.
- Ja.
- Oder welche, die halt … So Gelehrte und so.
- Ja.
- Und … Und Marmor ist teuer. Und …
- Ja.
- … ein großer Marmorblock ist noch teurer. Und deshalb machen wir das in Marmor.
- Alexander über Notizseite
- Übrigens gefällt mir die Programmierung, also hier an der Stelle, … die … die … ähm …
- Seite.
- … die Seite nicht. Diese Gliederung. Weil sie.
- Gefällt mir total!
- Dieses kleine blaue auf grau.
- Ja! Das ist total kreativ!
- Nee.
- Das ist so richtig [Sperren: hip]!
- Total unübersichtlich.
- Aber das gefällt mir gerade. Das wollte … Ich wollte eben …
- Ähm.
- … nicht so einen professionellen Geschäftsmodellidee haben.
- Und das es hier auch so … wenn ich es wegziehe. Und …
- [Sperren: Ja!] Das ist gut!
- So dass ich das hier überlagern würde …
- Das wollte ich!
- Das gefällt mir gerade nicht.
- Ich wollte kein Geld damit verdienen.
- Da gab's schon einmal andere Seiten, die besser ausgesehen haben.
- [Sperren: Die] gefällt mir richtig richtig gut. Glaub's mir.
- Ich kenne das ja auch schon von anderen Seiten.
- Ja.
- So.
- So.
- Jetzt soll …
- Das wollte ich dir gar nicht zeigen.
- Zeig' mir die drei Sachen, damit ich jetzt darüber …
- Arbeit Geradenbilder
- Also ich zeige dir erst einmal die Geradenbilder.
- [Pause.]
- Ja. Mache mal gleich drei Links auf. Geraden … Damit ich …
- Aber guck noch nicht hin, okay?
- Nein, nein.
- Guck … Guck jetzt weg.
- [Pause.]
- Okay.
- [Pause.]
- Okay. Ich soll jetzt also …
- Da kannst du hier jetzt durch … äh … fahren.
- Ich … Ich fange mit den Geradenbildern …
- Genau.
- … an. Ja?
- Gehe einfach bloß … Das sind bloß zwei drei Sachen, die ich dir jetzt …
- Ja.
- … vorstelle.
- [Pause.]
- Du kannst dich wieder hinsetzen.
- [Lacht.] Ich bin jetzt aufgeregt!
- [Lacht.]
- Jemand betrachtet meine Werke!
- [Pause.]
- Ich glaube, das war's schon, oder? Da gibt's noch eins. Das ist jetzt das falsche Beispiel sozusagen. Aber … Einfach mal das jetzt. Wobei, da ist schon die Verhüllung verhüllt drinne. Nimm mal lieber das.
- Geradenbild Geradenbild Beine und Jesus Jesus
- Weißt du, warum mir das gefällt?
- Na das ist gut. Dann haben wir doch schon mal was. [Sperren: Ach nee.] Jetzt hab' ich dir ausgerechnet die Werkgruppe gezeigt, wo du gleich wieder eine Geschäftsidee … äh … Modelldings hier hast.
- Nein. Und zwar … Und zwar … Die erste Assoziation, die ich hatte ist Jesus.
- Ja. Zu Ostern.
- Und zwar der gekreuzigte Jesus. Äh … äh … Wie hier durch den Fuß so genagelt …
- Ja.
- Äh … Und das Spannende ist: Normalerweise sieht man Jesus immer von vorn. Auf das Kreuz. Noch nicht einmal oben …
- Ganz oben.
- Aber … Aber auch, wie er dort so auf dem Kreuz …
- Ja.
- … hängt. Da hat ja auch immer diese diese … äh … Wenn du vorne bei mir … äh … schaust … äh … Im Flur hängt so ein Jesus.
- Ja.
- Wir gehen mal ganz kurz gucken. Ich zeige dir das mal. Ganz kurz, was ich meine. Damit du es auch verstehst. Ähm.
- [Gehen mit dem Aufnahmegerät in den Flur.]
- Man hat hier diese gekreuzten Füße.
- Ja.
- Und man kennt diese Bilder immer nur von vorne. Und als ich das Bild gesehen hab, dachte ich, dass ist genau die selbe Stellung, nur von hinten.
- Okay.
- Siehst du das?
- Ich finde die jetzt langweilig. Die sieht ziemlich … Also das sieht nicht sehr leidend aus. Das sieht einfach nur hinge…
- Ja aber was ich …
- …stellt aus.
- … halt und … äh … äh … Das finde ich zum Beispiel …
- Meine neue Sicht auf eigenes Bild
- Du hast das von [Sperren: hinten] gesehen? Das hab' ich gar nicht gesehen.
- Ja und das ist zum Beispiel auch etwas, womit der Künstler rechnen muss.
- Das hat [Sperren: niemand] gesehen.
- Ja, das ist vielleicht doch etwas, was der Künstler … womit der Künstler rechnen muss … Dass hinterher [Sperren: mehr] geseh…
- [Sperren: Huch!] Jetzt sehe ich das gerade auch!
- …en wird.
- Das ist dieses Bein, was hinten ist!
- Ja!
- Und das ist vorne!
- Ja! Ja!
- [Sperren: Wow!] Das funktioniert auch!
- Ja! Und … Und das ist … Und das ist etwas, was wirklich …
- So transparent.
- … Kunst ist. Weil jeder kennt diese Figur.
- Ja.
- Jeder weiß, wie diese Beine gekreuzt aussehen … Die Füße gekreuzt aussehen. Und jetzt wird auf einmal etwas von … von einer anderen Perspektive gezeigt.
- Ja.
- Nämlich von hinten.
- Das hast bisher nur [Sperren: du] gesehen.
- Ja, das habe ich gesehen. Aber das war meine Assoziation. Und … Und ich finde auch, dass muss sich ein Künstler gefallen lassen. Weil …
- Dagegen habe ich doch gar nichts.
- … du bist immer so … so von wegen: [Sperren: Ich] hab' mir darüber Gedanken gemacht.
- [Sperren: Ja]. hab' ich auch.
- [Sperren: Ich] wusste, warum ich es mache. Und daraus erwächst Kunst. Daraus erwächst etwas Besonderes. Und das derjenige, der sich das aber anschaut, vielleicht eine ganz andere Assoziation hat. Und das vielleicht die andere Assoziation auch deswegen … [Sperren: eher] als Kunst und als etwas Besonderes wahrgenommen wird, als das, was der [Sperren: Künstler] sich selber … oder der Schaffende sich selber vorgestellt hat.
- Das war ja vorhin dieses Ding. Dass du immer die Materialität Materialität bei den Arbeiten siehst und das dir das …
- Und man kann …
- … gefällt, aber gar nicht weißt, was der Künstler selber …
- Und ich …
- Deshalb ist das auch okay.
- Ich bin mal … Ich fand das gerade ganz toll, was ich gesagt habe. Und zwar: Ich finde …
- Selbstverliebt!
- Unterschied Schaffender und Künstler
- Äh … Ich finde den Begriff und zwar der [Sperren: Schaffende] … viel schöner, als der [Sperren: Künstler]. [Sperren: Weil] der [Sperren: Schaffende] wird erst dann zum Künstler, wenn nämlich die Außenstehenden ihn dazu machen.
- Nee. Das gefällt mir nicht.
- Und das gefällt mir [Sperren: viel] besser.
- [Sperren: Nee.]
- Das gefällt mir viel besser.
- Ich will ja in meiner kleinen Kammer sein können, …
- Und das …
- … ohne gesehen zu werden. Und trotzdem …
- Und das …
- … das Gefühl zu haben …
- … möchte ich auch, dass das [Sperren: drinne] [Fußnote: In den Notizen auf dem HGB-Server] steht. Dass ich nämlich sage, …
- Wird gelöscht!
- … dass … dass Kunst erst zu …
- Gelöscht.
- … Kunst gemacht wird. Während das andere nur der Schaffende ist, der etwas schafft. Äh … Und … ähm …
- Hä. Der Schaffende braucht aber kein Publikum. Das meinst du jetzt.
- Genau. Genau.
- Dann bin ich ein Schaffender.
- [Sperren: Ja!] Und kein Künstler. Und ich finde das viel treffender. Und passender, als …
- [Sperren: Dann bin ich jetzt] Friedrich Fröhlich, Schaffender. So.
- … als … äh … Und das ist überhaupt nicht abwertend!
- [Sperren: Nein nein nein nein nein!] Aber du unterscheidest jetzt halt zwischen Kunst, … äh … die gesehen wird. Und Kunst, die … äh … die nur die Person sieht, die das macht.
- Ja. Und da sind wir doch bei deinen Verhüllten. Wo keiner …
- Das ist ja jetzt die nächste … nächste Gruppe.
- Ja. Wo man es nicht wahrnehmen konnte. Wo man gar nicht einschätzen konnte … Ist das jetzt Kunst, …
- Das ist schön. Ja.
- … oder kann das weg.
- Ja.
- Ja. Äh Und … Und … Ich … Also …
- Lass uns erst einmal das hier …
- Gut. Zu diesem Bild.
- Genau. Mit den Geraden.
- Äh. Diese Geraden. Weil vielleicht ist auch diese Assoziation dabei, weil wir vorhin von diesen Nagelbildern gesprochen haben …
- [Sperren: Ja.]
- Das ist auch ein Nagelbild.
- Oder bei Jesus. Das mit der Krone. Ne?
Sonntag, 5. Februar 2017
Künstlersignatur Künstlersignatur Link voll ausgeschrieben, abgekürzter Vor- und / oder Nachname, Anfangsbuchstabe (Monogramm), figürliches oder symbolisches Zeichen Link seit Antike Antike bekannt, Vasenmaler Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger Link Verbreitung Künstlersignatur seit Renaissance Renaissance mit veränderter Rolle Künstler Picasso Pablo Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis Selbstbildnis , 1906 Picasso, nur Nachname mit Unterstrich, wirkt sehr selbstsicher gegenüber Vor- und Nachnamen bei mir: Fröhlich Dürer Albrecht Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502 Signatur passt gut zu Grafiken bei mir: FR, doppelt leicht nebeneinander, steht für FR-iedrich FR-öhlich vielleicht anfangen mit Friedrich Fröhlich, zu F. Fröhlich, zu Fröhlich davor keine Signatur: unsichere Phase, eigene künstlerische Arbeit in Frage gestellt nach Fröhlich eventuell wieder keine Signatur: Vergänglichkeit Vergänglichkeit akzeptiert, stehe über persönlichem Ruhm, Markierung würde zu verhüllten Arbeiten passen Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR Link Archiv Sammlerstempel / Künstlersignaturen / Monogramme Link Standpunkt Link schon vor Jahren viel zu viel signiert, wahllos versuchen das rückgängig zu machen, übermalen, überzeichnen, ausschneiden auch wenn Verhüllung verhüllt selber nicht das Kunstwerk: eventuell auf Rückseite signieren, stellvertretend für nicht sichtbare Arbeit Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Mhm.
- Und genauso gab's auch Momente, wo er Farbe drüber gezogen hat und ich dachte: Na ja … äh … Auf Rot hätte ich jetzt nicht Gelb drübergezogen. Sieht ein bisschen kacke aus. Äh … Und er selber hat dann auch alles hingeworfen und hat gesagt: Heute ist nicht mein Tag! Also das hat mich beeindruckt.
- Mhm.
- Ähm … Also … ähm … Er … äh … Er gibt schon mehr hinein. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich glaube nicht, dass er in dem Moment Moment , als er das gemacht hat, … Ach so. Du hattest … Du wolltest ja wissen, ob er sich Gedanken über die Größe gemacht hat. Ich …
- Nee. Größe nicht.
- Also. Na, du sagtest …
- Ob es ihm vordergründig [Sperren: um] die Größe, um die Materialität Materialität , oder ob da noch irgendeine andere Intention Intention bei ihm …
- Also ich glaube …
- … war. Will er was verarbeiten? Oder keine Ahnung was.
- Ja. Also …
- Ich kenne ihn jetzt nicht so.
- Ähm … Ich glaube, dadurch, dass er so viel experimentiert, auch mit unterschiedlichen Sachen … Er hat ja noch eine Zeit lang fotografiert.
- Ja.
- Also ganz weit weg von der Malerei. Er sucht halt seinen Weg. Und den sucht er glaube ich heute noch.
- Als Millionär.
- Äh … ähm … Und … äh … Ich glaube, dass er eben in dieser Form genau das gefunden hat, was er in dem Moment finden wollte. Oder wo nach er gesucht hat.
- Mhm.
- Äh … Wo ich mir aber fast sicher bin, ist, dass … dass er auch diese Größe gewollt hat. Ähm … Weil er vielleicht gemerkt hat, dass … äh … äh … dass … äh … die selbe Technik in klein passt nicht zu ihm. Wirkt nicht zu ihm. Ist nicht das Ergebnis, was er haben möchte. Ähm … Und da bin ich mir fast sicher, dass er … [Sperren: Ja], er hat nach der Größe gesucht.
- Schaffen für Geschäftsidee
- Er hat aber da … Also … Hat er dabei schon an eine Geschäftsidee gedacht? Oder so ans Geld verdienen? Deshalb die Größe? Oder denkst du, er hat die Größe gemacht, um mehr Ausdruck reinzubekommen. Was er … Wo er denkt, mehr reinstecken zu können.
- Also ich glaube, da muss man ganz doll differenzieren. In dem Moment, wo er das gemacht hat, wollte er sich wahrscheinlich selbst verwirklichen. Und wollte … wollte zeigen … äh … welche Befähigung, welche Begabung er hat. Ja? Was er besser vielleicht machen kann als andere.
- Mhm.
- Alleinstellungsmerkmal
- Vielleicht hat er auch nach einem Alleinstellungsmerkmal gesucht.
- Das ist schon wieder Marke. Das ist schon wieder Geschäft Kunstmarkt .
- Ich … Ich … Ich weiß es nicht. Ob er sich genau diese Gedanken gemacht hat. Aber ich könnte es mir vorstellen. Wenn [Sperren: ich] es machen würde, würde ich so kopfmäßig rangehen. Deswegen bin ich vielleicht auch kein Künstler.
- Krankenkassen-Mensch!
- Auch kein Krankenkassen-Mensch! Äh … Was aber im Nachhinein sich herausgestellt hat - und das ist das Coole daran -, dass nämlich das, was er geschafft hat, ein Geschäftsmodell ist und auch marktfähig ist. Und das schaffen nur wenige Künstler, die sich Künstler [Sperren: nennen]. Nämlich genau das. Das schaffen [Sperren: so] wenige. Und er gehört dazu. Und er hat's geschafft. Äh … Und das [Sperren: beweißt] mir, dass, wenn jemand etwas macht, nur des Machens wegen, aber dieses Ding wird [Sperren: nie] einen materiellen Wert bekommen. Dieses Ding wird nie eine Marktfähigkeit bekommen. Dieses Ding wird sich nie zum Geschäftsmodell entwickeln. Dann wird das [Sperren: niemals] diese Aufmerksamkeit erregen. Da bin ich mir [Sperren: ganz ganz ganz] sicher.
- Hat aber nichts damit zu tun … äh …Also was du unter Kunst verstehst, das ist lediglich geschäfts…
- Das sind unterschiedliche Dinge. Also …
- Okay.
- Was ich unter Kunst fasse und … äh … was Kunst wird …
- Aber Geld kommt [Sperren: viel] bei dir vor. So. Geschäftsidee hast du ja als Grundlage, als Ausgangspunkt gesehen. So. Das ist …
- Geschäftsmodell.
- Geschäftsmodell. Kunst als Geschäftsmodell. Genau.
- Kunst ist …
- Ist …
- … Geschäft.
- … Geschäftsmodell.
- Wie hab' ich's gesagt?
- Na [Sperren: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.]
- Genau. Kunst ist auch … ist Geschäftsmodell. Genau.
- Mhm.
- Mhm.
- [Pause.]
- Warte mal ganz kurz.
- [Sperren: Denn wenn] …
- [Sperren: Ich finde] …
- … [Sperren: kein] Geschäftsmodell wäre …
- Ja.
- Wenn der Künstler nicht den Anspruch hätte, damit Geld …
- Ja.
- … verdienen zu wollen, verdienen zu müssen, … ähm … würde es irgendwann [Sperren: nicht] in den teuren Galerien, in den …
- Ja.
- … teuren Museen hängen.
- Ja.
- Es würde [Sperren: nicht] von Sammlern gesammelt werden und es würde nicht hinter Tresorräumen verschwinden. Es würde [Sperren: nicht] in … äh … Räumen hängen, die hochklimatisiert, hochgesichert sind. Ähm … ähm … Ja. Punkt.
- Geradenbilder als Marke
- Ich … äh … hatte halt … Also ich hab' mir darüber auch schon Gedanken … äh … gemacht. Was wäre, wenn ich jetzt … ähm … äh … plötzlich bekannt werde. Mit den Geradenbildern. Eben so. Und hab' mir dann die selbe Frage bei Leuten gestellt, die eben schon bekannt, berühmt, mit irgendeinen …
- In [Sperren: diesen] sehe ich übrigens ein Geschäftsmodell.
- Ich weiß! Ich weiß! Das hast du mir stän… ständig gesagt.
- Ja.
- Ähm … Das …
- Ich sehe auch einen Marktwert darin.
- [Sperren: Ja], ich weiß. Aber das … Ich fühle mich extrem unwohl, wenn ich das … wenn ich darüber nachdenke, dass das zu einer Marke wird. Und ich am Ende, glaube ich, … äh … nur noch etwas schaffe … ähm … weil es eine Geschäftsmodell … weil ich es als Geschäftsmodell betrachte. Und nicht, weil ich damit etwas ausdrücken oder etwas … etwas aus mir rausholen möchte. Was … Was raus wollte. Warum … Wo ich halte [Sperren: denke], dass Kunst etwas sein sollte, was … was irgendwie aus dem Künstler heraus [Sperren: will]. So. Und nicht etwas, was … was … was die da draußen [Sperren: wollen]. Weißt du? Nicht … Nicht extrinsisch. Sondern intrinsich. Sollte die Motivation, [Sperren: denke ich], sein. Das wäre mein Ideal. So. Und wovon du aber immer redest, ist schon extrinsich. Also es kommt von Außen. So. Die Bestätigung kommt. Also macht man noch mehr. Noch größer vielleicht. Äh … Noch mehr Bestätigung kommt. Man kann damit Geld verdienen. Das ist ein Geschäftsmodell. So. Ähm … Ich …
- [Pause.]
- Denkst du jetzt aber wirklich … Ich meine, ich stehe dem halt kritisch gegenüber. Denkst du denn jetzt wirklich, dass … dass die Künstler, oder die Kunst, die nicht … ähm … nicht groß, nicht bekannt und nicht viel Geld kostet, dass die deshalb weniger … äh … Kunst ist? In dem [Sperren: Trichter] weiter in …
- Okay.
- … In deiner [Sperren: Trichter-Idee] ja nicht so weit vor kommen. Wie …
- Meine Angst vor Bekanntheit
- Ja. Also um es mal ganz … ganz [Sperren: hart] … äh … zu formulieren: Äh … Es tut mir Leid, dass du Angst hast, bekannt zu werden.
- Das ist mein Minderwertigkeitskomplex.
- Das … äh … Mal so ganz hart formuliert. Die Frage, die du gerade gestellt hast: Ähm … Jeder kann sich selbst im Leben verwirklichen. Ja? Und … Und … Und wenn sich da jemand selbst verwirklichen will, in dem er Bildchen malt, … äh … Tonschälchen bastelt, …
- [Sperren: Ach schön!] Das will ich auch!
- … Klangmelodien … äh … schafft.
- So hobbymäßig meine ich! Einfach.
- Ähm … ähm … Oder kleine Häkeldeckchen …
- [Sperren: Ja!
- … macht. Oder … ähm … für den Dackel kleine Söckchen strickt. Äh … Also jeder kann sich selbst verwirklichen im Leben. [Sperren: Aber] … äh … Soll sich doch bitte nicht als [Sperren: Künstler] bezeichnen.
- Also die Sachen würdest du nicht gleich in ein Museum reinstecken. Sondern das soll halt jeder für sich selber sozusagen abmachen.
- Das ist … Das ist eigentlich ganz toll, dass … äh … äh … dass, wenn man etwas macht, was ihm … was ihn befriedigt …
- Ja.
- Geld verdienen, um sich zu verwirklichen
- Was ihn glücklich macht. Äh … Das hat man … Das wird zunehmend seltener. Ja? Im Leben. Weil manche haben das Gefühl, sie müssten arbeiten gehen, … äh … um … äh … Geld zu verdienen. Und … äh … Sie verlieren so schnell aus dem Blick, dass das Geld eigentlich ja nur dazu dienen soll, um zu [Sperren: leben]. Nämlich um sich seine Träume zu verwirklichen. Ähm … ähm … Und wenn es jemanden gibt, der sagt, ich mache etwas, was mich glücklich macht, das macht mich aus, aber ich muss damit kein Geld verdienen. Ich bleibe mein Leben lang arm. Dann ist das schön. Aber …
- Das kann trotzdem große Kunst sein. Oder nicht?
- Äh.
- [Sperren: Nachträglich]. Meinetwegen.
- Es kann …
- Nach dem Tod Sterben .
- … in seinen Augen große Kunst …
- Ja.
- Ähm … Dadurch, dass es vielleicht den größeren Markt nicht zugänglich wird, … äh … wird man nicht aufmerksam darauf. Und … ähm … Es wird sich auch kein Sammlerwert [Sperren: bilden]. Ähm … Ob es nach dem Tod …
- Na ja, das ist eigentlich uninteressant.
- … dazu führt … Das weiß man nicht. Und vor allen Dingen: Der … Der … Derjenige, der das geschaffen hat, wird's nicht mehr erfahren.
- [Pause.]
- Was ich … ähm … Ich lese gerade ein Buch. Äh … ähm … Von … ähm … Sol… Zola. Das Werk.
- Mhm.
- Und auch in anderen Büchern … Ich habe jetzt ein paar Bücher gelesen über Künstler, wie sie über … über Kunst denken. Und das sind so manchmal … äh … Erzählungen. Wo erzählt wird von einem Künstler, von einem Maler und wie er lebt und … und …
- Ja.
- Ideal: Kunst soll Künstler überleben
- … und woran er zweifelt. Und so weiter. Und bei dem jetze … ähm … kommt für mich zum Beispiel raus, was ich sehr sehr mag … Das ist halt so ein Ideal, dass … äh … dass der Künstler etwas schafft … ähm … was ihn überleben soll. Das … Das ist irgendwie so der Drang, etwas Bleibendes zu schaffen. Und das alles … ähm … eigentlich ziemlich schnell vergeht. Der Körper vergeht. Die Gedanken gehen weg. Aber wenn du halt eine Statue machst … Das war noch von einem anderen Buch, was ich gelesen habe. Ich suche das noch raus. Ähm … äh … Das überlebt in einem Kloster. Da ging's um eine Marienstatue. Glaube ich. Das überlebt sein eigenes kleines irdisches Leben. Er kann sich sozusagen … äh … froh darüber sein, er hat etwas geschaffen, was die Welt überdauert. So. Das ist halt so … so eine Idee von: Kunst wäre etwas Höheres. Etwas, was viel weiter reicht als ein menschliches Leben kann. Und wenn du halt von den Häkelsachen redest oder so, dann ist das halt etwas, was tatsächlich bloß in diesem einen Menschenleben etwas bedeutet. Wenn wir aber über große Skulpturen, also in Kirchen oder so, reden, dann ist das ja schon etwas, was geschaffen wird, was den Menschen überdauern soll. Die Generation. Und ich denke, genauso ist das auch bei solchen Werken, die dann groß gekauft werden. Irgendwie. Die werden ja nicht gekauft, spekulativ halt, dass sie … ähm … wenn der Künstler tot ist, plötzlich auch nichts mehr wert sind. Sondern die werden ja maximal in ihrem Wert netterweise steigen. So. Ähm … Also, dass das eine Motivation für einen Künstler ist … ähm … etwas zu schaffen. [Sperren: Nicht] wegen des Geldes jetze. Was es [Sperren: jetzt] gibt. Sondern … Sondern wegen dem, dass es sein Leben … sein kurzes kleines irdisches Leben, überdauern wird. Kannst du das nachvollziehen? Als Idee? Ich hatte es jetzt halt bloß in einer Erzählung gehört und …
- Mhm.
- … war [Sperren: begeistert] davon. So dieses … Dieser [Sperren: Drang] halt … äh … ähm … dieses kleine Leben zu … zu … [Sperren: Wobei], in diesem … [Sperren: Nee] … Das war von Hermann Hesse. Narziss und Goldmund. Da … ähm … Der hat dann aber eingesehen, … ähm … dass auch diese Statuen irgendwann einmal … ähm … verschwinden werden. Und so weiter. Also, dass auch das vorbeigehen wird.
- Ich kann es … Ich kann es nachvollziehen.
- Wäre das für dich ein Grund, eine Motivation für einen Künstler, was zu machen? Außerhalb des Geldes?
- Das mag auch … Das mag auch ein Baustein, durchaus, sein. Als … Als Antrieb. Als Motivationshilfe. Aber das ist mir zu eindimensional. Das ist mir zu … Das ist mir zu flach gedacht. Weil …
- Ich denke [Sperren: nur] flach.
- Ähm … ähm … Auf der einen Seite zeigt es halt so ein bisschen Selbstzweifel auf … ähm …
- Aber [Sperren: sowas] von. Natürlich!
- Wer bin ich. Was bin ich. Was macht mich aus.
- Ja. Und was mach' ich für ein Zeug da eigentlich?!
- Was hinterlasse ich. Welchen Fußstapfen.
- [Sperren: Ja]!
- Und wenn man schaut, wie viele Milliarden … Wieviele Menschen leben eigentlich …
- Ja.
- … auf diesem Planeten?
- Siebenirgendwasmilliarden.
- Siebennochwasmilliarden. Äh … äh …
- [Sperren: Aktuell]. Es haben aber schon viel mehr gelebt. Ne?
- Und … Und … äh … Und wie schlimm wäre es, wenn jeder das Gefühl haben muss, er müsse was hinterlassen! Auf diesem …
- Ja.
- … Planeten. Ja?
- Dann wäre die Umwelt kaputt.
- Vergänglichkeit in der Kunst aufhalten
- Und … äh … Vor allen Dingen auch diese [Sperren: Angst] vor Vergänglichkeit.
- Ja.
- Die wir Menschen ja auch haben. Also auch die … die Angst … ähm … unsere Jugend zu verlieren. Ja?
- Die steckt … Das … Das steckt übrigens in vielen Skulpturen und so weiter drinne. Wenn du dich als Junger fotografierst, …
- Natürlich.
- … oder ein Objekt machst … Du … Da konservierst du die Jugend. Auch wenn sie tot ist.
- Natürlich.
- Aber du willst ein Bild festhalten. So.
- Ähm.
- Von damals.
- Angst/Zweifel Zweifel als Antrieb
- Aber das als Antrieb zu nehmen. Diese [Sperren: Angst] als Antrieb zu nehmen, dass mag ein Baustein sein …
- Zweifel.
- Das mag auch … Ja, oder auch Zweifel … Mag auch in gewissen Situationen helfen. Aber … ähm … Ich würde es niemals … äh … als Alleinstellungsmerkmal nehmen. Weil es gibt so viele andere Dinge die … die auch mich überdauern. Also sei es darum, dass ich ein Kind zeuge. Das wird mich überdauern. Ähm … Sei es, dass ich ein Haus baue. Das wird mich überdauern. Sei es, dass ich einen Wald anpflanze. Auch dieser wird mich um hunderte von Jahren überdauern. Ähm … äh … Also dieses … ähm … Ja auch die Ägypter. Die hatten ja schon die Pharaonen. Die hatten ja wahrscheinlich auch schon dieses Verständnis, dass die Zeit, die danach kommt … Ja? … Dieses Überdauern und so … Ist mir zu einfach. Aber ich kann's nachvollziehen. Ja.
- Ja. Das führt auch gerade in eine falsche Richtung. Weil ich gerade merke, das kriegst du als Ausstellungsbesucher nie mit. Wenn du so ein Bild siehst. Oder hier so … [Nicht verständlich, 2:38:30.]
- Das ist ja auch eine subjektive Einstellung. Des Künstlers.
- Na ja, aber der schafft das ja. Und du siehst das, was er geschaffen hat. Und wenn du nicht das siehst, warum er das geschaffen hat, …
- Na gut. Der nächste sagt halt: Äh … Ich wurde in der Schule immer gehänselt und will jetzt beweisen, dass ich erfolgreicher bin als alle anderen. Aber das ist eben so eine … so ein subjektiver Ansporn. Den … Den … Den man nicht sehen kann. Ne?
- Aber dir geht es jetze wieder um den Erfolg Erfolg . Den hast du jetzt wieder reingebracht.
- [Räuspert sich.] Na ja. Wenn …
- Mir ging … Mir ging es um [Sperren: Zweifel]. [Lacht.]
- Ja aber ganz ehrlich. Wenn [Sperren: Kunst] wirklich den Künstler überdauert, …
- Ja.
- … dann hat das doch was mit Erfolg zu tun.
- [Sperren: Aber] …
- Denn wieviel Kunst wird [Sperren: geschaffen], was gerade den Künstler [Sperren: nicht] überdauert.
- Im Keller mindestens schon.
- Hobbykünstler Hobbykünstler und deren Potential
- Also … Und vor allen Dingen … Ich habe jetzt … äh … äh … äh … ähm … Ach ja genau! Ähm … Bei uns auf Arbeit war so ein Fotowettbewerb ausgerufen. Und auch [Sperren: Fotos] können Kunst sein. Ähm … Und da hatte er … äh … äh … geschrieben, dass er von [Sperren: tausend] Bildern, die er gemacht hat, [Sperren: eins] hat er jetzt gefunden, was so passt, was er jetzt auch zeigen will. Und womit er sich auch für diesen Wettbewerb beworben hat.
- Das war aber ein Mitarbeiter bei dir. Also der …
- Äh …
- … eigentlich kein Künstler ist.
- Genau. Aber sehr sehr professionell. Und … äh … Das waren alles Mitarbeiter, die sich für diesen Fotowettbewerb … äh … beworben haben.
- Okay.
- Und ich war [Sperren: begeistert], wie … wieviele … äh … was für [Sperren: Potential] in den Mitarbeitern steckt. Also was die vielleicht als Hobby machen, wo ich sagen kann: Ey, ihr braucht das gar nicht als Hobby machen. Ihr könnt damit Geld verdienen. Ihr könnt professionell … ähm … Kalender gestalten. Ihr könnt damit Fotoleinwände machen. Ihr könnt … so [Sperren: tolle] Sachen mit dem machen, was ihr da … äh … in eurem Hobby … äh … Freizeit macht.
- [Sperren: Du] siehst es wieder als Geschäftsmodell. Da haben wir's gerade wieder.
- Ähm … Ihr könnt damit …
- [Sperren: Das ist okay]. Ich wollte es nur noch einmal …
- … Geld verdienen. Ja.
- Ja.
- Das hab' ich gedacht in dem …
- Okay.
- … Moment. Das hab' ich gedacht.
- Aber Geld verdienen ist ja nicht gleich Kunst.
- Aber sie verdienen ihr Geld mit anderen Dingen. Aber genau … Genau … Das wäre das nämlich auch. Wenn man so ein Bild sieht, was den ersten Platz im Fotowettbewerb gemacht hat. Äh … Und dann jetzt in eine Dauerausstellung geht. Äh … Bei den einzelnen Regionalstellen der … der Rentenversicherung. Äh … Oder vielleicht auch im öffentlichen Raum ausgestellt wird … Muss man schon sich die Frage gefallen lassen: Ist das nicht auch ein Künstler? Ja? Ist das nicht auch Kunst, was er dort geschaffen hat.
- Hast du aber nicht vorhin gesagt, oder ich hab' das gesagt, wenn es bloß einmalig ist oder so, dann … Dan muss etwas wiederholt werden. Da muss …
- Also jemand, der [Sperren: tausend] Fotos macht um ein Gutes zu finden, …
- … und nur [Sperren: einmal] auszustellen.
- … ist nicht … ist nicht der, der … äh … äh … der … der das nur einmal macht. Sondern er zeigt halt eine Wiederholungsabsicht. Und er wird weiter fotografieren. Er wird sich bei weiteren Wettbewerben beteiligen. Er wird weiterhin hoffen, dass seine Kunst … seine Art … sein Schaffen … gezeigt wird. Und damit … äh … gehört er schon einmal mit in diesen Trichter, … äh … Kunst zu machen.
- Einschränkung in Größe wegen fehlendem Atelier
- Geschäftsmodell. [Lacht.] 'tschuldigung. Ähm … Dein kleines Bild. Warum hast du das gemacht?
Donnerstag, 2. Februar 2017
[wv=A10-1]Kunstbegriff Link Anfänge der Kunst Link bei Höhlenmalereien aus ausklingender Altsteinzeit findet Trennung statt (zwischen magischer und mitteilender Kunstrichtung) in Südfrankreich und Nordspanien mit religiös-zauberischem Gehalt haben optisch-ästhetische Seite betont an ostspanischen Felswänden wollten eher etwas mitteilen zeigt zwei Möglichkeiten der Kunstbetätigung, mit Eigenarten bestimmter Völker weniger ein Fortschritt zu erkennen, als ein nebeneinander starker Kunstreiz geht von Behandlung Toter aus in mexikanischer Kultur wurde Asche des Toten oder Gebeine mit verarbeitet daraus sind Kunstgebilde, Figuren, Statuen entstanden Unzahl an Ritualen entstanden in Mexiko u. a. kleine Holzstatuen von Totem geschnitzt, verbrannt und beerdigt Schnitzwerk und Puppen u. a. als Ornamente verwendet Figuren sind oft Mischwesen behandeln Vorstellung von Mythen oder Auffassungen von Beziehung Mensch zu Tier weiterhin soziologische Anlässe als Auslöser für Kunstbetätigung wie Erntefeste, Siegesfeiern, Huldigungen von Häuptlingen, Fürsten und Königen Verehrung persönlicher Macht und Einfluss lebender und toter Herscher gehört zu stärksten Anreizen für Schaffen von Kunst soziologische Faktoren in höheren Gesellschaften mehr entwickelt als bei niedrigeren Gesellschaften, wo Zauberische größerer Einfluss hat daran knüpft Ästhetisierung des Schaffens an hat erst in Hochkulturen zur Verselbstständigung der Kunst als Leistung geführt nicht bewusst dazu entschlossen, eher durch Reize geweckt, ausgebildet, befördert Frage, ob das, was wir Kunst nennen, für Naturvölker auch Kunst ist frühere Ansicht, Kunst wäre aus dem Spiel hervorgegangen heute eher Zauberei als Auslöser für Kunst angesehen für Naturvölker war Kunst kein Spiel oder Zauberei Zauberei wird etwas bezeichnet, was im nachhinein als nicht logisch[?] bezeichnet wird im Moment Moment des Schaffens ist es etwas Verständliches Begriffe wie Familie, Geld, Religion, Staat etc. müssen immer im Verhältnis zum Kultur- und Wirtschaftsleben einer Personengruppe gesehen werden Begriff Kunsthorizont und Kunstspähre Kunstspähre Kunsthorizont: Ergebnis aus Zusammenwirken technischer Bedingtheit als Ergebnis aus Möglichkeiten der Kunstgestaltung in einer technischen Fortschrittsstufe zu betrachten Kunstspähre: konkrete Kunstgestaltung tritt als Ergebnis von Wechselbeziehungen in Erscheinung entscheidend bei Kunstspähre ist historisch einmalige individuelle Gestaltung traditionelle Techniken immer von geographischen Umweltbedingungen abhängig (weiter ab S. 259) Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Kann sein. Ja. Ist so. Ja.
- Und er hatte dann aber bestimmt eben [Sperren: kein] Geschäftsmodell Kunstmarkt dahinter. Und er hatte … Weißt du, was du da so gesagt hattest …
- Wovon hat er denn gelebt?
- Ähm … Der hat von seinem Bruder, glaube ich, gelebt, der ihm immer wieder Geld gegeben hatte. Theo van Gogh Vincent van Gogh , Öl auf Pappe, 1887, Vincent van Gogh
- Und das ist das, was ich gesagt hatte. Wenn …
- Und er hat zurückgezogen dann gelebt. Das ist aber kein Geschäftsmodell. Da kann ich Hartz 4 auch als Geschäftsmodell …
- Ja, wenn jemand keine … Wenn jemand keine anderen Geldquellen hat …
- Ja.
- Ja? Dann ist er gezwungen mit dem was er schafft, mit seinen Händen schafft, …
- Mhm.
- … auch Geld zu verdienen. Seinen Unterhalt zu verdienen.
- Dann kommt er aber in eine Zwickmühle. Dann will er zum einen hochwertig … also Kunst schaffen, die sozusagen …
- Der muss das in Einklang bringen. Ja. Genau.
- Das kann man gar nicht, glaube ich. Du bist dann da immer im… im… im…
- Ich glaube, man kann es wohl. Er konnte es.
- Ich kann es nicht.
- Aber Jeff Koons Jeff Koons konnte es.
- Der hat aber das als Thema, glaube ich, genommen.
- Das mag ja sein. Aber …
- Und wenn du das als Thema nimmst, dann verarbeitest du das so.
- Er hat … Das passt in unsere Zeit rein.
- Ich meine, Richter hat das am Ende ja auch gemacht.
- [Lacht.] Weil er eben … Weil es vielleicht doch ein Stück weit Berechnung ist. Also … Auch der Markt ist berechenbar. Kunst = Kapital Kapital , Joseph Beuys Joseph Beuys , 1979
- [Pause.]
- Alexanders Bilder von Richter und Rauschenberg Robert Rauschenberg
- Wollen wir kurz Gerhard Richter Gerhard Richter noch nehmen?
- Ähm … Wir können über [Sperren: mein] Bild sprechen.
- Na das meine ich. Genau das … White Painting von Rauschenberg, Bild in seiner Wohnung
- Du möchtest ja da auch ein Foto von machen.
- Du hast ja hier zwei … zwei Sachen. Du hast ein White Painting von …
- Ja. Gerhard Richter Bild in seiner Wohnung
- … von … von … von [Versucht den Namen vom Künstler Englisch auszusprechen.] Rouschenbörg. Und du hast ein … ein … ein … Wie heißen die Bilder von dem? Äh … Diese großen … Haben die irgendeinen Übertitel? Rakelbilder oder so?
- Nein, es ist auf jeden Fall eine Rakeltechnik.
- Rakeltechnik von Gerhard Richter. YouTube YouTube -Video über Rakeltechnik, Marc Ballhaus
- Genau.
- Zwei Originale hast du hier. Aber … Na ja, man sieht ja den Unterschied …
- [Lacht.]
- … anscheinend nicht. Außer das jetzt die Größe ein bisschen unterschiedlich ist. Vielleicht.
- Vielleicht.
- Du hast ja mal Gerhard Richter gesehen.
- Ja.
- So. Da war so ein großes Bild. Oder?
- Ja.
- Was … Was … So in deiner Erinnerung … Was hat das bei dir so ausgelöst. Oder … Oder warum … Oder was steckte dahinter. Was war dein Zugang.
- Das Kuriose war, das war auch in einer … einer … äh … äh … in der Tate Gallery in … in London …
- Mhm.
- War das. Ähm …
- Großer Streit mit Christian. Christian zusammengesetzt, Collage Collage auf Papier, W 10-1
- [Sperren: Und] … äh … Auch wieder die [Sperren: schiere] Größe. Also anders. Ich muss sagen, ich kannte Gerhard Richter vorher gar nicht. Ich wollte in dieses Museum. Dieses Museum hat halt eine Dauerausstellung und … äh … eine … äh … Ausstellung … ähm … für bestimmte … Also …
- Ja.
- … Themenausstellungen.
- Ja.
- So. Und … ähm … Ich bin mit meiner Karte … äh … für die Dauerausstellung [Sperren: nicht] in seine Ausstellung reingekommen. [Sperren: obwohl] es im selben Haus war.
- Mhm.
- Großes Bild von Richter
- Sondern ich bin nur … äh … in den Vorraum gekommen, wo … äh … seine Kunst auf Postkarten und Plakaten und … äh … seine gedruckten Bücher … äh … ähm … Und im Foyer hing [Sperren: ein] einziges Bild.
- Mhm.
- Von ihm. Abgesperrt.
- Mhm.
- Äh … äh … ähm … Mit einer Kordel.
- Mhm.
- Und die Leute haben gekauft [Sperren: wie verrückt]! Und die Plakate, die waren auch relativ teuer, glaube ich. Zwanzig, dreißig Euro. Eins. Und das war mäßig klein, muss ich mal sagen. Ähm … Also … äh … äh … Diese Farbdrucke, … äh … die haben überhaupt nicht so gewirkt wie das Original. Und ich hab' mich gefragt: Mensch Leute, warum gebt ihr soviel Geld für etwas aus, was gar nicht wirkt?
- Mhm.
- Und ich stand vor diesem [Sperren: riesigen] Bild. Äh … An dem übrigens viele vorbei gelaufen sind. Ich konnte es nicht verstehen. Weil es war wie so ein Kassenbereich … äh … gestaltet. Und ich war so beeindruckt. Von der [Sperren: Größe]. Und dass man Farbe über die Leinwand geschoben hat. Und das war … äh … Wie Drei-De hat sich das angefühlt. Weil diese vielen vielen Farbschichten haben halt … äh … so Höhen und Tiefen abgebildet. Ähm … Dass man das so [Sperren: sehen] konnte. Das war [Sperren: fassbar]. Gerhard Richter beim Arbeiten, Ausschnitt Film, 2011
- Mhm.
- Ähm … äh … Und … Und diese Kombination … Diese Farbigkeit … Diese Größe … äh … Dann noch, dass es Öl ist. Also ich mag einfach Öl unheimlich gerne. Ich würde Ölfarbe [Sperren: immer] Acrylfarbe vorziehen. Äh … ähm. Oder auch … ähm … Buntstiften. Oder was auch immer. Ähm … äh … Und ich war so begeistert, dass ich, als ich nach Hause, ich hab' mir seinen Namen gemerkt. Als ich nach Hause bin, dass ich mehr über ihn erfahren wollte.
- Gerdie! Gerdie! Gerdie!
- [Laut:] [Sperren: Gerdi! Gerdi! Gerdi!] Autogrammkarte Autogrammkarte #508, Friedrich Fröhlich
- Und ich bin in die … äh … Bibliothek gegangen, um mir dort eine DVD über ihn auszuleihen.
- Da gab's … Also da … Du meinst aber nicht die letzte Dokumentation. Die hatte ich dann nämlich auch gesehen. Wo er in seinem Atelier ist, in dem neuen großen schönen …
- [Sperren: Nee]. Nee nee.
- Wo er dann geplant hat, die Ausstellung.
- Ja. Nee nee. Ähm … Spannend war, das ist ja jetzt schon ein paar Jahre her, … äh … ich hab' geguckt, wer sind seine … äh … äh … Kunstschüler. Weil … äh … er ist ja auch [Sperren: Meister]. Und hat, ich weiß nicht, wie man das nennt, glaube Meisterschüler oder sowas …
- Könnt' icke och noch werden!
- Und ich hab' sofort … ähm … im Internet nach den ihren Arbeiten gesucht. Weil ich wollte schauen, …
- Ja.
- … inwiefern [Sperren: seine] Technik sich in [Sperren: ihrer] Kunst wiederspiegelt.
- Gab's da was?
- Norbert Bisky Norbert Bisky
- Ähm … äh … Nicht wirklich. Aber wo ich es gefunden habe, war … äh … äh … von … ähm … von Norbert Bisky. Norbert Bisky in Ausstellung, 2013, © Christian Zimmermann
- Mhm.
- Er war ja auch … äh … Meisterschüler von Baselitz Georg Baselitz , glaube ich. Und der hat …
- [Sperren: HGB Leipzig].
- Und der hat … äh … Auch Japaner sind dabei. Und da gibt's welche, die eigenartiger Weise ähnliches machen wie … äh … Norbert Bisky.
- Du kannst jetzt aber nicht sagen, ob das … Sondern es kann ja sein, dass sie gleichzeitig damit angefangen haben. Das passiert in der Kunstgeschichte auch manchmal, dass sie …
- Sie waren zur selben Zeit …
- … gleichzeitig …
- … glaube ich sogar Meisterschüler bei … bei Baselitz waren.
- Okay.
- Meisterschüler von Baselitz
- Äh … Und … äh … Dann hab' ich geschaut, ob Baselitz diese spezielle Technik hat. Und habe sie auch nicht wiedergefunden. Und war aber trotzdem beeindruckt, dass scheinbar zwei Musterschüler … äh …
- Meisterschüler.
- … so … oder Meisterschüler … äh … in die ähnliche Richtung gegangen sind. Das hat mich total fasziniert. Ähm … Und das hab' ich bei Gerhard Richter auch gesucht. Ähm … Und ich muss auch sagen, dass ich dann auch … äh … gesehen … äh … geguckt habe, was Gerhard Richter aktuell macht. Äh … Zum Beispiel diese kleinen … äh … farbigen Quadrate, die da aneinandergesetzt sind und sowas … Und ich …
- Richter-Fenster am Kölner Dom
- Pixel.
- … muss sagen … Mhm?
- Pixel. Die in dem Dom … Richter-Fenster im Südquerhaus (Ausschnitt), Kölner Dom, © Raimond Spekking
- Pixel. Ja genau.
- … auch sind.
- Und ich muss sagen, dass mir … dass mich das weniger berührt hat. Dass … äh … Dass … Dass ich dachte: Okay. Mach was du willst. Aber wenn du mir einen Gefallen tun willst, mach' weiterhin die Rakeltechnik. Bis an dein Lebensende. Mehr musst du nicht mehr machen. Damit begeisterst du mich.
- [Pause.]
- Okay. Ganz kurz. Wieder Technik, das Material, die Größe war wieder irgendwie ein … Das finde ich schön! Dass wir sozusagen …
- Das ist mein Zugang, ja.
- Materialität Materialität im Vordergrund
- Na, das ist doch schön! Wir haben jetzt … [Nicht verständlich, 2:22:05.] … Jetzt frage ich dich, … äh … dass hat jetzt zwar nichts mehr mit dir zu tun, aber, was denkst du darüber? Ähm … Denkst du, dass der Künstler, der das schafft, wie Richter auch, die [Sperren: Materialität] im Vordergrund sieht? So wie du das jetzt als Besucher siehst? Oder … Oder kannst du dir vorstellen, der Katalog ist so dick, weil da noch irgendwie tausend andere … äh … Gedankengänge drinne stehen. Die du als Besucher aber nie mitbekommst. Außer du ließt dir das extra durch. Und denkst du, dass das wichtig ist, das zu wissen, wenn du einen ganz anderen Zugang zu seiner Kunst gefunden hast?
- Was war jetzt … Was ist jetzt die Frage?
- [Sperren: Das klang so schön!] Mit Kommas und so!
- [Lacht.]
- Die [Sperren: Frage] war: Denkst du, dass der Künstler, wie jetzt Gerhard Richter, … ähm … diese Rakelbilder auch [Sperren: nur] macht - jetzt nicht negativ gesehen - nur macht, weil sie so groß, so schön …
- Um damit Geld zu verdienen?
- Nein nein! Weil sie so groß, so schön aussehen. Und mehrere Schichten haben. Und das ist ja spannend so mit dem Material zu arbeiten. Oder kannst du dir vorstellen, wie bei dem Uecker Günther Uecker … Da kannst du mir gleich noch einmal sagen, was du gehört hast … äh … ähm … Ob es da noch eine andere Intention Intention gab. Also eine etwas … äh … etwas … etwas [Sperren: ausdrücken]. Weil bei Uecker weiß ich, das war irgendwie nach dem Krieg oder so. Der hatte irgendwas erlebt und … Oder sowas. Und … Und … Oder bei Beuys. Das mit dem Fett und … und … äh … mit dem … äh … äh … und mit dem Filz. Wo er da mal selbst irgendwie Soldat war und es kalt war und er musste sich … Weißt du? Da gibt's ja so Geschichten darüber.
- Ja.
- Denkst du, das gibt es bei solchen Bildern auch? Interessiert dich das überhaupt? Oder … Oder reicht dir dein eigener Zugang?
- Rakeltechnik
- Also ich … Aus den Videos von … von Gerhard Richter weiß ich, dass er lange gesucht hat. Äh … Nach einer Technik, … äh … die … mit der er sich anfreunden kann. Und, dass er sich immer noch auf der Suche befindet. Also er experimentiert viel.
- Ja. Aber … Aber was sucht der da.
- Äh.
- Was!
- Ähm.
- Das weiß ich jetzt nicht.
- Genau … ähm … Ich weiß, dass er … ähm … - gerade bei den Rakelbildern - … dass er sie auch als sehr körperlich empfindet. Er muss da auf eine Leiter steigen.
- Mhm.
- Er … äh … zieht, was sehr profan aussieht, zieht Farbe über die Leinwand. Äh … Man muss erst einmal darauf kommen, nicht mehr traditionell den Pinsel zu nehmen, sondern auf einmal … ähm … eine Schiene zu nehmen, die man bestreicht und ganz glatt über … über eine Leinwand zieht. Das ist etwas Untypisches. Ja? Also … ähm … Also ich weiß, dass es Spachteltechnik gibt.
- Mhm.
- Aber Rakeltechnik ist für mich mehr als einfach nur Spachteltechnik. Ähm …
- Es gibt aber auch andere Beispiele, wo Künstler anders … nicht mit dem Pinsel, sondern dass die dann die Farbe geschmissen haben. Oder es gibt …
- Ja. Aber er hat das eben … Also ich … Also gerade Spachtel. Spachtel sind für mich immer ein bisschen kleiner. Ja?
- Mhm.
- Also maximal so dreißig Zentimeter.
- Aus dem Baumarkt meinst du jetzt. LUX Spachtel rostfrei, 5,79 EUR, Obi
- Ja so Baumarktspachtel sind mir bekannt. Aber er schafft ja … hat ja ein neues Werkzeug geschaffen, was so groß wie seine Leinwand ist. Also teilweise über drei Meter.
- Das ist doch bloß eine Leiste. Oder nicht?
- Ja, aber das muss man erst einmal schaffen! Diesen Sprung vom Pinsel hin zum Spachtel. Die Spachteltechnik gab's ja schon.
- Ja.
- Aber von der Spachteltas… äh … Spachteltechnik [Sperren: weg], hin zu dieser drei Meter langen Schiene, die dann auch mit Öl zu bestreichen. Öl hat ja … Öl ist ja ein ganz fantastisches Werkstoff an dieser Stelle. Weil es sich so leicht verarbeiten lässt. Und … Und so langsam trocknet. Ja?
- Mhm.
- Also nicht jedes Material ist geeignet für diese Technik.
- Acrylfarbe würde zu schnell trocknen drauf.
- Ja. Und natürlich auch, man muss gucken, wie schnell die Farben durchtrocknen. Ja? Also damit man dann das selbe Ergebnis produziert. Und da hat er auch, glaube ich, ganz lange experimentiert. Das heißt, er hat eigentlich auch für mich vielleicht ein neues Handwerkszeug in dem Moment gefunden. Und … äh … hat dann gemerkt: Das passt zu mir. Dann … In dem Video konnte ich beobachten, dass er nicht jeden Tag das selbe macht. Sondern es kommt auf seine Verfassung an. Und … äh … Wenn er da jetzt eine Farbe drübergezogen hat, nimmt er sich die Zeit. Er nimmt sich die Ruhe. Er sucht den Abstand. Und überlegt: Gefällt ihm das. Passt das zu ihm. So. Und da gab's dann auch Sachen, wo ich dachte: Ja, jetzt ist das Bild fertig. Und er hat aber für sich festgehalten: Das ist nicht fertig. Und am Ende sah das Bild ganz anders aus.
Montag, 23. Januar 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- [Pause.]
- Allerdings leider erst dann. [Hustet.]
- Also das heißt, du willst dir davor keine Sachen durchlesen oder … ähm …
- Nein, so generell würde ich es nicht sagen. Ich würd's nicht ausschließen.
- Ja klar, aber …
- Aber …
- … dich interessiert danach eher, dass … wenn … wenn … wenn du über das Handwerk Handwerk einen Zugang gefunden hast.
- Tate London
- Also ich kann dir noch ein zweites Beispiel geben. Ich war mal in Paris. Auch wieder in dem … Oder war das in London? Da war eine Ausstellung …
- Du brauchst echt eine Jahreskarte!
- [Lachen.]
- Ich … Ich glaube, es war in London. Und zwar …
- [Sperren: Tate]. Meinst du.
- Äh … Ich weiß nicht, ob es … ähm … in der … [Sperren: Ja], es kann sein, dass ich sogar … dass es in der Tate-Galerie …
- Da war ich … [Direkt in das Mikrofon:] … dieses Jahr übrigens. Tate Modern
- Pass auf.
- Ein [Sperren: großer] Streit mit Christian.
- Jedes Kind … äh … Jedes Kind hat schon einmal ein Luftballon … äh … ähm … zu einem Tier gebastelt bekommen.
- Okay.
- Und … äh … Dort war eine Ausstellung …
- [Sperren: Kenne ich doch].
- … mit großen …
- Jeff Koons Jeff Koons
- Das ist Jeff Koons.
- Jeff Koons. Ich vermute auch, dass das Jeff Koons ist. Ja.
- [Tippgeräusche.]
- Dann war der andere [Fußnote: Der die Pillendöschen-Arbeiten gemacht hat.] aber jemand anderes!
- [Lachen.]
- Aber okay. Den kenne … Das ist super. Okay.
- Das ganze war dann eben halt … äh …
- Mach auf. Mensch. Ich will das noch einmal sehen!
- Ja. Ganz kurz. Ähm … Also … Also übergroße Figuren.
- Ja. Ja. Und ganz grell.
- Immer glänzend.
- Ja.
- Äh … grelle Farben.
- Ja.
- Erste Frage: Material
- Aber die selben Figuren. So und … äh … Es hatte meine Aufmerksamkeit erregt, weil ich hatte … äh … äh … ähm … Also es hat mich in dem Moment Moment erst einmal interessiert, weil ich dachte: Mit welchem Material hat er gearbeitet.
- Super. Okay.
- Es war so krass.
- Was war das denn. Stahl oder so. Ne? Blech oder so? Was …
- Nee.
- … aufgeblasen wird? Und dann …
- Ich kann es dir jetzt gar nicht mal genau sagen. Ähm … Aber es muss leichter sein. Als … ähm … Als …
- Meine ich ja. Das ist eine ganz dünne Schicht halt. Die dann ausgedehnt …
- Ja.
- … wird durch … durch Luft reinpressen. Balloon Dog, Jeff Koons, 1994 - 2000
- Was interessiert mich ein als Luftballon … äh … geknoteter Hund. Ja?
- Ja.
- Das interessiert mich überhaupt nicht. Und würde ich vielleicht auch nicht soviel Künstlerisches darin … äh … erkennen. Ja?
- Was meinst du mit künstlerisch? Warum ist ein Hund, der größer gemacht ist im Ballon, künstlerischer als ein kleiner?
- Mhm.
- Weil es künstlicherer, ungewöhnlicher ausschaut? Weil man es nicht auf der Straße begegnen würde?
- Alltägliche in Kunst transformiert
- Vielleicht wieder, weil das eine ist das Alltägliche.
- Genau. Was manche sich auch auf der Straße … Ja.
- Ähm … Wie das Urinal alltäglich ist. Oder eben der geknotete Hund auf einer Geburtstagsparty … Wie das alltäglich ist. Und das andere ist wieder dieses bewusste Gestalten. Dieses bewusste Schaffen von etwas Großem. Ähm … Vielleicht mit einem besonderen Material. Ähm … Anleitung Ballon-Hund knoten, Wolf Weidner, YouTube YouTube
- Okay.
- Mhm … Der Spiegel Spiegelbild des Alltäglichen. Auf einmal auch wieder in so einen Raum gebracht. Gazing Ball (Farnese Hercules), 2013, Jeff Koons Gazing Ball (Spranger Hercules, Deianira and Centaur Nessus), 2015, Jeff Koons
- Ein bisschen widersprechen tust du dich aber trotzdem. Weil du beim Urinal nämlich gesagt hast, da würde es dir sogar gefallen, vielleicht, wenn da der Alltag mit drinne sein würde. Urin. Oder selbst wenn es bloß gemalt ist. Bei dem Luftballon sagst du jetzt, dir reicht die normale Größe nicht aus. Sondern du brauchst ein ganz übergroßes Ding.
- Nein. Vielleicht auch wenn es kleiner wäre. Nein, nein. Das wollte ich damit nicht sagen. Ich sage nur: Das eine ist das Alltägliche. Und ich sehe in dem Alltäglichen weniger das Künstlerische. Weniger …
- Ja.
- … den Aspekt Kunst.
- Ja.
- Ähm … Wenn jetzt aber jemand bewusst das Ganze aus dem Alltag herausnimmt, …
- Ja.
- M. C. Escher M. C. Escher
- … in einem anderen Raum zeigt. Vielleicht in einer anderen Größe. Vielleicht in einer anderen Materialität Materialität . Vielleicht in einem anderen Kontext. Dann gewinnt auch [Sperren: das] für mich eine andere Bedeutung. Mhm … Zum Beispiel … ähm … Dieser Wasserhahn gezeichnet. Äh … ähm … Wo Wasser läuft. Aber kein Zugangsrohr vorhanden ist. Jeder kennt ja irgendwie dieses Bild …
- Von Maigret?
- Äh … Also es gibt die …
- Von René Magritte René Magritte ?
- Es gibt sogar diese Installation dazu.
- Okay.
- Und es gibt auch Bilder dazu. Ja?
- Sind das die grafischen Bilder? Sind das Grafische? Dann ist das von … ähm …
- Das kann ich nicht … Das weiß ich nicht. Also … Also auf jeden Fall einmal gezeichnet. Der Wasserhahn, wo Wasser läuft, aber kein Zugang ist. Ähm … Und das andere eben die Installation. Wo man sich fragt: Wieso läuft da permanent Wasser, obwohl ich gar nicht sehe, wo das Wasser herkommt. Also die Leitung …
- Hast du da noch mehr Informationen. Oder gar nicht, jetze?
- Nee. Das sind einfach nur Dinge, die …
- … Dir noch einfallen.
- So. Wen sollte ich jetzt finden?
- [Sperren: Escher] wäre mir jetzt noch eingefallen. Der doch mit so optischen Täuschungen gearbeitet hat. Und wo dann …
- Möglich. Ja. Aber wen sollte ich jetzt googeln? Mit den Knot-Tieren?
- Ähm … Jeff Koons.
- Jeff … Ich glaube, das war Jeff Koons.
- Jeff Koons und der Kunstmarkt Kunstmarkt
- Das ist nämlich der, der im Kunstmarkt … Der hat als Thema glaube ich dieses Geldding. Weißt du?
- Ja.
- [Beide, gleichzeitig:]
- Jeff Koons.
- Jeff Koons.
- Koons.
- Genau.
- Mit Doppel-O.
- Genau. [Sperren: Genau]. Das ist der. [Sperren: Genau] das ist der.
- Aber …
- Diese Ausstellung …
- Du siehst doch schon an seinem Grinsen: Das ist … Das ist ein Saleman.
- Ja.
- So jemand, der da wirklich … ähm …
- Und was da wirklich ganz geil ist: [Sperren: Das] habe ich selber gesehen. Hier.
- Na öffne mal.
- Michael Jackson mit dem … äh … Komplett in Gold. Mit dem Affen. Michael Jackson and Bubbles, Keramik, 1988, Jeff Koons
- Wo hast du das gesehen?
- Äh … Ich glaube, das war in …
- [Sieht etwas auf der gerade besuchten Website.] Da war ich. In der Beyeler Foundation.
- Ähm … Das war …
- Da hatte ich auch einen Streit mit Christian gehabt.
- Das war, glaube ich, auch in Paris.
- [Pause.]
- Aber weißt du …
- Aus Keramik.
- … jetzt noch, was du da … Also du erinnerst dich jetzt daran. Das heißt, es hat schon einmal eine interessante … also für dich eine Materialität oder so gehabt, die das im Gedächtnis liegen blieben ließ. Ne?
- Also das … Das war einfach so verrückt. Dass man sich [Sperren: immer] wieder daran … äh … erinnert. Dass man das schon einmal gesehen hat. Ja.
- Emotionalität kein Grund
- Aber du gehst jetzt wieder halt von dem … äh … Erinnern aufgrund der … des Handwerks, der Materialität, … ähm … aus. Und nicht … ähm … aufgrund etwas, was es in dir bewegt hat. Weißt du? Was … Was es ausgelöst hat.
- Na ja. Das ich mich überhaupt daran erinnere, dass … dass ist natürlich ein Zusammenspiel aus vielen Dingen.
- Ja. Ja, ja. Aber das wäre aber trotzdem auch bei den anderen Sachen … Bei Uecker Günther Uecker und so. Gab es etwas, was in dir drinne war? Also was es ausgelöst … Also was … was etwas auslöste bei dir? Hast du Tränen bekommen? Hast du ein …
- Nein.
- … Zittern bekommen? Oder so?
- Gar nicht. Also als ich das Bild gesehen hab', hatte ich null Emotionalität. Null.
- Okay.
- Äh … äh … Dass das jetzt aus Keramik ist, das hat mich damals auch wenig interessiert. Weil ich fand's zu kitschig.
- Okay.
- Äh … Ich habe jetzt gerade gelesen, dass es Keramik ist.
- Also. Gefühl … Emotionen … wäre für dich jetzt nicht etwas, was … was ein Faktor wäre für: Das ist gute Kunst. Oder so?
- Ähm.
- Weil, dann würdest du ja nicht gute Kunst sehen.
- In dem Moment ist es nichts, was mich wirklich … ähm … was ich mir noch ein zweites Mal hätte angucken wollen.
- Aber du hast dich daran erinnert. Das heißt, da … Sein Marketing hat funktioniert. Anscheinend.
- Ich erinnere mich an vieles in meinem Leben.
- [Lachen.]
- Na ja. Aber jetzt im Gespräch … äh … erwähnst du ja …
- Ja.
- … ein paar Sachen, die dir einfallen.
- Also das ist mir gerade eingefallen, weil … weil wir ja Jeff Koons geöffnet haben. Und weil's über Google Google , … äh … über die Bildgalerie, … war ja sofort verknüpft.
- Ja.
- Ne?
- Dann geh' aber noch einmal zu … äh … zu … zu diesem Knotendings.
- Ach hier. Schau mal.
- Dem Ballonding.
- Das ist auch …
- Ja. Das war der Selbe. Genau.
- Das hängt zusammen, ja.
- Aber dann geh' jetzt noch einmal zu diesem Knotending.
- Ja.
- Weil das finde ich jetzt halt interessant. Du hast einen [Sperren: so] offenen Kunstbegriff. Den [Sperren: ich] gar nicht habe. Den viele gerne hätten würden wollen. Mach mal groß. Irgendwie.
- Ah. Es geht leider nicht größer.
- Ach so. Na doch. Du kannst doch rannzoomen. Es geht nur darum, dass wir ein großes Bild haben. Da haben wir eines. Okay. Ähm … Du hast es gesehen. Ne?
- Ja.
- So ungefähr.
- Live. Genau.
- Ähm … Du hast gesagt, die Materialität hat dich an… angesprungen. Deshalb …
- Ja.
- … fandest du es gut.
- Also hier … Was hier natürlich auch wieder ist …
- Spiegelung.
- Große Skulpturen und große Gemälde
- Ich glaube, man … ähm … man kann mich scheinbar sehr schnell locken. Alleine mit Größe.
- Mhm. Und Farbe.
- Das … Das ist … Farbe weniger. Sondern … Mit [Sperren: Größe] kann man sich … kann man mich locken. [Sperren: Große] Leinwände. Gerhard Richter Gerhard Richter . Bin ich sofort da.
- Der … Der fährt bestimmt mal …
- Großes …
- … ein Audi oder so.
- [Lacht.] Großes … äh … äh … Hier eben auch [Fußnote: Suchergebnis von Google]. Ähm …
- Aber ist das [Sperren: wirklich] … Ist das wirklich ein schönes … ähm … ein schöner Zugang zu Kunst? Wenn du sagst, … ähm … die … die Größe kann mich locken? Das Material kann mich locken? Das Handwerk kann mich locken? Kann das das Einzige sein? Was halt gute Kunst für … Also was Kunst machen sollte?
- Ich habe nie …
- Also handwerklich kann man ja ganz ganz viel machen.
- Ich habe nie gesagt, dass … dass … äh … äh … äh … ähm … dass … dass … der Zugang, den ich habe zu diesen Gegenständen, zu diesen Werken, dass ich daraus auch ableite, was gut und was schlecht ist. Also das kleine Gegenstände jetzt [Sperren: nie] gute Kunst sein können. Weil sie einfach diese Größe nicht haben.
- Mhm.
- Das … das kann ich nicht … Das stimmt auch nicht.
- Nee.
- Kunst = subjektiv
- Das würde ich [Sperren: nie] ableiten.
- Das hab' ich jetzt auch gar nicht so extrem gemeint.
- Ja … Und … ähm … Was ist gute und was ist schlechte Kunst.
- Ja.
- Also das liegt ja wirklich … äh … äh …
- Das ist jetzt subjektiv.
- … im Auge des Betrachters.
- Ich meine, schon was …
- Das ist extrem subjektiv.
- … [Sperren: Kunst] ist, ist subjektiv. Aber … Aber … Aber …
- Aber ist es mir gefällig, oder … Was nicht. Ne?
- Genau. Aber da man das ja nicht klären kann, sagt man …
- Ja.
- … äh … fragt man glaube ich eher: Was ist denn gute Kunst. So. Und da kann man dann halt … Nee. Bei guter Kunst, da kannst du wieder objektiver rangehen. Deshalb fragen nämlich Kunsthistoriker und so weiter nach [Sperren: guter] Kunst. Ich habe Bücher davon. Da geht's dann nämlich darum, wie die aufschlüsseln, warum ist das jetzt gute Kunst. Also technisch und so weiter und so fort. Weißt du? Was … Was macht das Bild …
- Mhm.
- … besonders gegenüber anderen Sachen. So. Das lese ich mir …
- Mhm.
- … auch noch einmal durch. Das ist ja ein gutes Ding. Ähm … Dich würde ich deshalb eher nicht fragen, was gute Kunst ist, sondern was dich halt berührt. Darum geht's ja. Was … [Sperren: Na] … Oder berührt … Dich berührt's halt vom Material her. Das ist doch auch okay. Oder?
- Mhm. Das Material selber berührt mich nicht.
- [Sperren: Nee]. Aber die Größe. So.
- Ähm.
- Und die Größe ist doch etwas … ist … ist … das Objekt.
- Assoziationen aufgrund Größe
- Das … Das … Das ruft bei mir auf jeden Fall genau Assoziationen hervor. Gefühle hervor. Aufgrund der schieren Größe. Genau.
- Okay.
- Immer dieses Übermächte. Dieses … äh … nicht Alltägliche. Äh … äh … Dieses … ähm … Ja, wie mit Lupe auf etwas heraufschauen. Ja?
- Ja.
- Also normalerweise wären das ja nur ganz kleine … äh … äh … Knotentiere. Und auf einmal sind sie größer als ich selbst. Also auf einmal ändert sich auch der Spiegel. Man stelle sich mal vor, es wird … äh … in der Größe eine Ameise abgebildet.
- Mhm.
- Da ist das Größenverhältnis aber umgekehrt. Ich bin geschrumpft. Die Ameise ist … äh … vergrößert.
- Mhm.
- Äh … Und auf einmal sehe ich ihre Werkzeuge, dieses Tieres, auf einmal extrem bedrohlich.
- Mhm.
- Obwohl ich … Umgekehrt war ich für sie bedrohlich.
- Mhm.
- Ähm … Und jetzt ist auf einmal … ähm … verkehrte Welt. Und … äh … Alleine das schon macht mich neugierig. Ähm … Weil es … Weil es in mir Emotionen, Gefühle weckt. Die ich vorher nicht hatte. Ja.
- Jeff Koons = Geschäftsmodell?
- Bei dem Jeff Koons, glaube ich, vereinen sich einige Sachen. Die bei dir immer zu Tage kommen. Und zwar einmal: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.
- Mhm.
- Ist bei dem so.
- Ja.
- So wie ich den mitbekommen habe.
- Ja. Er kleidet sich auch so. Ne?
- Das meine ich ja. Wie … Wie ein …
- Er kleidet sich …
- … Salesman. Und … Und … Und es geht wirklich um Geld.
- … sehr erfolgreich.
- Ja.
- Und … äh … Ja.
- Ähm … Ausgangspunkt für Künstler hast du Begabung oder … äh … oder Können, Handwerk genannt. Ist bei ihm … Also [Sperren: Handwerk] …
- [Sperren: Das muss man erst einmal können!]
- Der Künstler arbeitet selber nicht mehr
- Nein nein nein. Stopp. Er selber macht das nicht. Das sind alles Auftragsdinger. Der hat glaube ich seine ganze Gilde oder wie das heißt …
- Das wusste ich gar nicht.
- … um sich herum.
- Das wusste ich nicht.
- Das macht der wirklich nicht selbst.
- Idee ist entscheidend
- Aber es reicht ja die Idee. Das reicht ja schon aus.
- [Sperren: Das] wäre jetzt das Nächste gewesen. Gehört zu dir Handwerk auch …
- Ja.
- … die Idee dazu?
- Natürlich.
- Oder ne Begabung. Oder …
- Begabung. Können. Und ich habe nie Handwerk gesagt. Ich habe … Ich hab' gesagt: Begabung und Können. Und das [Sperren: Können] ist ein Handwerk. So. Aber er zum Beispiel [Sperren: kann] gute Ideen entwickeln. Er hat vielleicht etwas gesehen, was sich umsetzen lässt. Vielleicht hat er sogar gegengecheckt, ob das marktfähig ist.
- Na da kommst du zu: Kunst ist gleich Geschäftsmodell. Das ist dein Ding.
- [Pause.]
- Der stört mich übrigens. Ich glaube, den stören aber viele.
- [Lacht.]
- Aber … Aber er treibt es auf die Spitze! Das ist wieder cool. Weißt du? Der … Der … Der …
- Mich hat er begeistert.
- [Sperren: Ja]. Aber er treibt's auf die Spitze. Deshalb finde ich's wieder gut.
- Ja.
- Also er spielt, glaube ich, genau damit sozusagen …
- Mhm.
- Wie … Wie macht man ein Image auf.
- Mhm.
- Und wie verdient man damit Millionen.
- Ja.
- Und … Und … Und am Ende gibt's doch einen Spiegel. Also Leute kaufen sowas für Millionen oder so und … äh … Da kann man sich dann schon fragen: Hallo, was ist das für ein System? Er macht zwar mit. Und er nutzt es aus. Aber gleichzeitig fragt … werden dann solche Fragen da gestellt.
- Ja.
- So.
- Ja.
- [Pause.]
- Also er macht's nicht selber. Das weiß ich. Er hat aber die Idee. Okay. Aber das ist übrigens … Übrigens ist das auch bei bei … diesem Pissoir Marcel Duchamp so.
- Ja.
- Am Ende hat er es ja nicht selbst gemacht. Er hat lediglich seine … seine Signatur Künstlersignatur gegeben. Und er hatte die Idee dazu, das auszustellen. Oder in einem Salon sozusagen … äh … ähm … einzureichen. Es wurde übrigens abgelehnt. Am Anfang. Von denen. Das war Neunzehnhundertundachtzehn. Oder was da stand. Ne?
- Mhm.
- So. Und wurde erst …
- Neunzehnhundertsiebzehn.
- Neunzehnhundertsiebzehn. Und wurde erst nachträglich, nachdem er … äh … äh … bekannter wurde … Der hatte mehrere solcher Ready-mades Ready-made gemacht. Also auch so Objekte, die aus dem Alltag sind. Und hat die in den Kunstraum reingestellt.
- Ja.
- Ähm … Und wurde erst nachträglich dann, nach dem Krieg eigentlich, … äh … äh … äh … wieder rausgeholt. Weil er bereits viele viele Jahre davor das macht hatte, was die nach dem Krieg gemacht hatten. Und zwar Objekte, die aus dem Alltag kommen, kommen halt in den Kunstraum.
- Das hatte ich vorhin auch versucht zu erklären. Dass halt der Kunstbegriff dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist.
- Neues wird abgelehnt, aber wichtig für Fortschreiten
- [Sperren: Gleichzeitig] … Jetzt sind wir aber bei einer spannenden Sache! Auch wegen der neuen Musik vorhin. So, … ähm … ähm … wo wir … ich jetzt auch nicht verstehe, warum wird die … äh … gefördert und gespielt, wenn's ganz ganz wenige sich nur angucken. Die Säle manchmal leer sind.
- Ja.
- [Sperren: Das] sind doch genau die Sachen, die eigentlich am [Sperren: Ende] … äh … ähm … [Sperren: Inputs] sind für [Sperren: Neues]. Nur [Sperren: dadurch] kann Neues entstehen! Das heißt … ähm … dieses … dieses Zeug hier, … das gab's schon! Aber er hat's noch einmal gemacht. Und er hat wirklich etwas Neues kreiert. Bei dem wurde es jetzt sofort … ähm … akzeptiert. Anscheinend. Aber bei … Aber … Aber … Aber bei diesem Pissoir war's am Anfang abgelehnt worden. Das hat doch … äh … Das hat die Kunstwelt danach verändert.
- [Pause.]
- Hat es.
- Mhm.
- Van Gogh Vincent van Gogh
- [Sperren: Und] … Oder nimm … äh … [Sperren: Wähähähä] … [Nicht verständlich.] … Van Gogh nicht. [Sperren: Doch]. Van Gogh. Der wurde abgelehnt mit seinem Zeug, was er damals gemacht hat. Der war arm. Und hat …
- Ja.
- … sich zurückgezogen. Und [Sperren: danach] war das erst was.
- Ja.
- Das heißt, es wurde Neues geschaffen, was [Sperren: damals] noch abgelehnt wurde, aber später dann halt [Sperren: riesengroße] Kunst war. So.
Montag, 25. April 2016
[wv=A1-9]geöffnet Friedrich Fröhlich, überzeugt von Synthese Geraden-, Selbstporträt Selbstbildnis und Verhüllungsgedanke Friedrich Fröhlich, zweifelnd verhüllt verhüllt Link Geradenbild Geradenbild Link Werkstatt Holzwerkstatt Link Geradenporträt gerahmt Rahmenkonstruktion für Collage Collage hergestellt, inklusive Querstreben Flügelrahmen mit Bild, erste Ansicht in Holzwerkstatt Link umsetzen Link morgen leimen, übermorgen mitnehmen, Collage befestigen und weiter daran arbeiten Flügelrahmen im Klassenraum installiert Link Einzelgespräch Daniels Dieter Daniels Link Notizen für kurzes Gespräch mit Daniels wegen möglicher Hausarbeit Thema Narzissmus Narzissmus mich interessiert nicht die technisches Details zum Video/Monitor Videokunst nur in Bezug auf Selbstdarstellung Selbstdarstellung weiterhin auch in Malerei, Fotografie, Netzkunst net.art (Webcam!) … vor allem der narzisstische Aspekt 1 wie das Künstler deuten Hermine Freed Hermine Freed (Videokünstlerin): "If many artists use themselves, it is because […]" (siehe 22.4.) 2 wie Psychologen/Psychotherapeuten (u. a. Freud Sigmund Freud ) 3 Werke, die Narziss als Thema haben Narziss und Echo: Ursprung Ursprung mit Darstellungen, Deutungen 4 Werke, die mit Spiegel Spiegelbild arbeiten Parmegianino (italienischer Maler, 1503 - 1540), "Selbstbildnis im Konvexspiegel" Maler, Fotografen im Spiegel 5 eigener Hintergrund meiner vielen Selbstbildnisse vielleicht mit einpflegen: Jack Pierson (Selbstporträt Fotografien, nicht er selber) Kurs Video Rewind Link Vortrag 1: "Ins Universum der technischen Bilder" Vilem Flusser, Medienphilosoph Link übersetzt eigene Texte selber in verschiedene Sprachen Entwicklung der Menschlichkeit durch Medien behandelt Technisches Bild = gemacht durch Maschine erste technische Bilder-Erfindung = Fotografie materieller Unterschied, ontologische[?] und philosophische Unterschiede zu traditionellen Bildern traditionelle Bilder = Abstraktion von Volumen technische Bilder = Konkretisierung durch Punkte "Die Punkte in denen alles zerfällt, haben keine Dimension. Die Punkte sind grenzenlos." sind eingebildete Flächen Abstand des Betrachters nötig, ansonsten Punkte erkennbar, Motiv nicht mehr "Ich bilde mir die Festigkeit des Tisches nur ein." Festigkeit, wir können nicht erfahren, dass er aus Molekühlen besteht erst durch Wissenschaft möglich, "Lücken" im Material sichtbar zu machen Nachträglichkeit = bildgebende Verfahren erklären Natur nachträglich Vorträglichkeit = ohne Wissen, wie technische Bilder entstehen, nicht möglich Bilder zu erstellen "Lob der Oberflächlichkeit: Wir interessieren uns nur für Input und Output dieser schwarzen Kisten." Auflösung der Autorschaft durch Akt Akt des Kopierens Original wird überflüssig Vortrag 2: "Video das reflexive Medium", 2005, Spielmann [?] Video: elektronisches Medium Videosignale werden in ständiger Bewegung gehalten Video = erstes audiovisuelles Medium ohne Materialität Materialität wie bei Filmspulen instabile Zustände von Bildlichkeit Bild <> Bildlichkeit Bild = feststehend, Bildlichkeit = für kurzen Augenblick bestehend, danach wandelnd ein Gedanke: in Bildschirm eingebrannt bei Röhrenmonitoren oder Plasmabildschirmen = aus gewollter Bildlichkeit wird wieder Bild Künstler-Beispiel für eingebrannte Bilder bei Bildschirmen, Diplom-Arbeit: Christoph David Link umsetzen Link alten Röhrenmonitor (flacher) kaufen und Selbstporträt einbrennen lassen (siehe 23.11.2012, Versuch vom 24.11. - 17.12.2012) umsetzen Link als nächstes Projekt in Holzwerkstatt: Rahmen für gekreuzte Beine herstellen Papiergröße: 50 x 100 cm (nachschauen) + 2,5 cm je Seite zusätzlicher Rand, schwarzer Rückkarton und Rahmen Bild als raumzeitliche Einheit wie Malerei, Fotografie, analoger Film unabgeschlossener Bildtyp elektronische Bildlichkeit Materialität: Nicht-Fixiertheit Videobild existiert nicht als kohärentes Bild, Refreshin (ohne Elektrizität, kein Video) Flexible inkonsistente Formen transformativer Fluss, Zeilenstruktur "fließende Diskontinuität" korrespondiert medientechnisch mit dem Beschreiben einer Papierseite (unkonzentriert)Donnerstag, 11. Februar 2016
[wv=A0-4][wv=A0-3](Notizen vom 11.-12.2.) Standpunkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Heute beginnt ja die Ausstellung in der HGB.
- Und ich merke, dass ich gar keinen Bezug habe zu der Arbeit, die ich jetzt zeige. Beziehungsweise zu der Verhüllung.
- Also dass ich mich jetzt irgendwie … ähm … freue. Oder … Ja.
- Unbedingt sehen will, wie die Leute das aufnehmen.
- [Pause.]
- Daran merke ich jetzt halt, dass ich ja auch in der Verhüllung nicht die Arbeit sehe. Also da ein riesengroßes Konstrukt herumbaue. Ein Gedankliches. Was ich jetzt allen unbedingt zeigen will.
- Sagen will!
- [Pause.]
- Sondern dass die … Ja … Arbeit eigentlich drinne ist. Nicht sichtbar ist. Und da sie nicht gesehen werden kann, ist mir eben die Reaktion von dem Publikum irgendwie auch egal.
- So.
- Und jetzt ist die Frage: Ist das gut oder nicht?
- Und … Bis jetzt finde ich das eben sehr gut.
- Das ist ja im Endeffekt das [Sperren: Ziel] gewesen.
- Ähm … [Sperren: Teilhaben] zu können.
- Etwas aufzubauen.
- Etwas zu schaffen.
- Und gleichzeitig aber dieses ganze … äh … Drumherum, dieses … Herumwühlen, … ähm … äh … diese Schar von Publikum, die da durch… äh … rennt und … so weiter. Das kann ich ja alles ausblenden.
- Dieses ganze … ähm …
- Diese ganze …
- [Pause.]
- … [Sperren: Show]. Die um … ähm … Kunst gemacht wird.
- Was ja dann besonders halt beim ersten Tag … äh … sichtbar wird.
- Wo viele dann mit nem … mit nem alkoholischen Getränk herumlaufen. Und eher [Sperren: Partystimmung] ist. Als das … Weiß nicht … Ernsthaft jetzt Kunst betrachtet wird.
- [Pause.]
- Was jetzt … ähm … die Betitelung anbelangt und die Maßangaben und so … Bin ich mir immer noch sehr unsicher.
- [Pause.]
- Denn zum einen wollte ich eben die … ähm … den Holzkasten, also die Verhüllung, gar nicht … äh … drinne vorkommen lassen. W… Weil das ja nicht die Arbeit ist!
- Für mich.
- Gleichzeitig wollte ich aber auch nicht … äh … die eigentliche Arbeit … äh … ähm … nach Außen tragen.
- Also Information liefern, was [Sperren: drinne] ist.
- [Pause.]
- Was für eine Arbeit … Also ob's 'ne Zeichnung, 'ne Fotografie ist. Oder Themen …
- Spezifisch jetze. Ob's nen Selbstporträt Selbstbildnis ist. Ob's 'ne Landschaft ist. Etc. etc.
- Und das hätte bedeutet, dass ich eigentlich eben gar keinen Titel … ähm … gehabt hätte. Also noch nicht einmal o. T.
- [Sperren: Wirklich] nichts!
- [Pause.]
- Da gibt es sehr … also einfach … 'ne Leerzeile.
- Sozusagen.
- Ähm … Das Selbe wäre dann beim Namen gewesen. Teilnehmerliste. Hätte mein Name auch weg müssen. Weil mein Name is ja sozusagen mit der Arbeit, die drinne ist, verbunden. Das heißt: Der Name ist auch [Sperren: in] der … [Sperren: in] der Verhüllung drinne.
- So.
- Und das Selbe wäre auch mit dem [Sperren: Jahr] gewesen. Da ging's dann ja nicht um … Wann ich die … Wann ich … ähm … Wann ich den Holzkasten gezimmert habe. Äh … Und wann ich die Arbeit reingetan habe. Wann ich sie verhüllt hab. Sondern [Sperren: wann] ich die Arbeit gemacht habe. Die drinne ist. So.
- [Pause.]
- Wäre dann eigentlich auch nicht sichtbar gewesen. Und die [Sperren: Größe] auch nicht. Wenn jetzt die Verhüllung eben sechzig mal achtzig Zentimeter ist, ist ja die eigentliche Arbeit zumindestens ein bisschen kleiner.
- Und … ähm … Ich wollte aber eben nicht die … ähm … Maße von der Arbeit nennen. [Sperren: Aber] auch nicht die Maße von der Verhüllung.
- Da es ja oft … Da ich sie nicht hoch… äh … sterilisieren wollte. Diese Verhüllung. Zur Arbeit.
- Zur [Sperren: Kunst]!
- Tja.
- Und jetzt ist dabei herausgekommen, … ähm … dass ich … doch den … äh … Titel "verhüllte Arbeit" nehme.
- [Pause.]
- Das ist … Da bin ich jetzt noch nicht so ganz zufrieden. Der Titel ist jetzt … ähm … Ja. Er kann zumindestens … äh … zeigen, dass noch 'ne Arbeit drinne ist. Also dass die eigentliche Arbeit eben drinne ist. Dass die Verhüllung nur die Verhüllung ist. Und nicht als [Sperren: Kunst] selber jetzt gesehen wird.
- Also [Sperren: verhüllte] Arbeit. [Sperren: Verhüllte] Kunst.
- So.
- Gleichzeitig ist es natürlich sehr … Weiß nicht … Sehr platt. Und ich kann jetzt auch mit dem Namen "verhüllt" in Beziehung mit dem Holzkasten … gerade nicht so viel anfangen. So "verhüllt" hat noch was weiches. Sowas … äh … Ja. So nen zarten Überzug. So.
- Ähm … Ein Hauch … ähm … Wenn der Wind weht. Ähm … [Sperren: bewegt] sich das … Ja, man sieht vielleicht noch 'ne Struktur. Oder so.
- Der Holzkasten is ja sehr sehr … äh … starr. Und sehr … sehr [Sperren: robust]. Und … ähm … verhindert sozusagen hundert Prozent … ähm … an der Arbeit teilnehmen zu können.
- Also der Name "verhüllt", mit dem bin ich noch nicht so ganz eins. Hab jetzt aber eben auch keinen anderen guten gefunden.
- Ähm … Nur … Aber ich bin erst einmal zufrieden, dass ich es jetzt doch nicht eben Selbstporträt, wenn da jetzt eins drinne ist, genannt habe.
- [Sperren: Und] Selbstporträt is so nen … Würde auch heißen, dass der Betrachter … Klar, bei dem kann viel mehr entstehen dabei. Das ist … äh … keine Frage. Ähm … Dass er eben auch in diesem Holzkasten selber schon denken könnte, das es jetzt das Selbstporträt.
- Und das zu verhindern, war so der Zwischenschritt: [Sperren: verhülltes] Selbstporträt. Dann wäre wieder klar: Der Kasten ist nicht das Selbstporträt. Sondern [Sperren: drinne] ist ein Selbstporträt.
- Und gleichzeitig hätte ich aber eben mit sowas wie "Selbstporträt" für [Sperren: mich] jetzt bei dieser Arbeit schon zu viel … ähm … offenbart. Der Betrachter hätte … zwar viel … Hätte vielleicht viel länger davor gestanden.
- Bei ihm wäre mehr abgegangen. Im Ge… Im Kopf.
- Aber ich wollte halt so 'ne … so 'ne … so 'ne [Sperren: Blockade] einfach haben. So 'ne …
- Du kannst davor stehen, aber …
- Du nimmst einfach nichts wahr!
- Das ist … Da ist [Sperren: nichts]. [Sperren: Null].
- [Pause.]
- Und gehst dann halt weiter.
- [Pause.]
- So.
- Das war halt die Idee. Und … Die hab ich jetzt halt besser mit dem Titel "Verhüllte Arbeit" halt umsetzen können.
- Verdeutlichen können.
- Auch wenn mir halt der Titel noch nicht so ganz gefällt. Muss ich halt später ändern.
- Die Maßangaben … Tja.
- Ich hätt's jetzt ganz kompliziert machen können. Und zwar mit Klammern. Zwei Maßangaben. Oder eben … ähm … nach der Maßangabe von dem Holzkasten beziehungsweise vom Rahmen halt … ähm … Dahinter dann schreiben: Vom Holzkasten oder von der Verhüllung … ähm …
- Beim Jahr hätte ich auch in Klammern dann wieder schreiben müssen: Jahr der Verhüllung.
- Etc. etc.!
- Das hätte … Das hätte diesen … diesen Beipackzettel sozusagen [Sperren: extrem] verkompliziert.
- Und … ähm … Na ja. Da hab ich mich jetzt einfach aufs einfachste … äh … also der Einfachheit halber … ähm … dazu entschlossen, einfach die Maße vom Holzkasten zu nehmen. Sechzig mal achtzig.
- Und. Ja. 2016. Auch nicht dreißig. Sondern ein Jahr. Also mein Lebensjahr. Also … Eben die [Sperren: große] Jahresbezeichnung.
- 2016 nach Christi.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Einfach damit jetzt diese Jahresangabe … Also wäre es dreißig gewesen, nicht zu sehr in den Vordergrund rückt. Was mit der Verhüllung erst einmal [Sperren: nichts] zu tun hat.
- Wirklich.
- Also klar. Hintergründig ja. Ich bin's ja. Ich hab's ja gemacht. Und so. Mit dreißig. Aber … Ne?
- Eigentlich eben nicht.
- So.
- Und die Maßangabe eben auch nicht um es zu verkomplizieren. Ähm … Jetzt keine. Die Innere nicht genannt. Oder Materialangaben.
- Jetzt: "Verschiedene Materialien".
- Der Titel … Also dass … äh … das ganz undeutlich wird … Das ist … ähm … Ist damit jetzt nur der Holzkasten gemeint? Oder was ist da drinne? So. Kann jetzt noch alles sein. Sozusagen.
- [Pause.]
- Also das ist so'n Zwischenweg jetzt gewesen. Bin mit dem Titel nicht zufrieden. Nicht [Sperren: wirklich]. Aber es war jetzt der beste Weg. [Sperren: Besser] als eben gar nichts zu sagen. Und … ähm … Dann hätte der Betrachter noch weniger das … äh … das Gefühl gehabt: Da ist noch etwas dahinter. Was … äh … vor ihm … äh … Was seinem Blick … ähm … versperrt ist.
- Was mir aber wichtig ist, dass er das weiß!
- Das heißt, dass … Der Titel ist ein Zwischenweg. Die Maßangabe ist ein Zwischenweg. Einfach um es nicht zu komplizieren.
- Die Jahresangabe nicht mit dreißig. Damit da nicht was [Sperren: Neues] aufgemacht wird. Was nichts mit der Arbeit zu tun hat.
- Also es ist ein Zwischenweg. Diese ganzen Angaben. So.
- Hab aber bisher eben noch nichts … ähm … besseres gefunden. Was es noch mehr auf den Punkt bringt. Oder was noch einmal die Idee mehr in den Vordergrund bringt. Was … Vielleicht was … Was [Sperren: ganz] Neues aufmacht. So der Titel. Der sozusagen die Arbeit noch größer macht!
- Ähm … Das hab ich noch nicht … Der [Sperren: Titel] gibt jetzt halt die Arbeit irgendwie wieder. Ohne sie [Sperren: besser] zu machen. So. Er macht sie aber auch nicht schlechter. Finde ich.
- [Pause.]
- Gut. Da hab ich ja noch genug Zeit. Um mir über sowas Gedanken zu machen.
- [Pause.]
- Das verhüllte Kreuz will ich jetzt noch einmal richtig machen. Also noch einmal zur Holzwerkstatt gehen und … ähm … Also ordentlich machen.
- [Pause.]
- Das heißt: Noch einmal nen Holz kaufen. Äh … Nen Kreuz kaufen. Und dann das richtig exakt … Also [Sperren: richtig] exakt arbeiten und vielleicht jetzt gar nicht mal leimen. Die Stücke.
- Sondern [Sperren: wirklich] nur durch die Nägel auf beiden Seiten festhalten.
- Das …
- Ähm …
- Dann sind die Nägel eben kein [Sperren: Beiwerk] mehr. Also so nen [Sperren: Schmuckelement]. Sondern die haben dann wirklich die [Sperren: Funktion].
- Auch. Den … ähm … Den Kasten festzuhalten. Zu… Zusammen zu halten. Und damit das Kreuz zu verhüllen. Die selbe Idee ist ja dann jetzt auch noch eben bei … ähm … anderen verhüllten Arbeit … Dass ich nicht mit … mit Leim arbeite. Auch wenn das [Sperren: richtig] gut hält.
- Natürlich.
- Beziehungsweise ich würde damit arbeiten. Wenn ich jetzt keine Nägel da noch reinhauen würde. Wie jetzt bei der im Klassenraum … Die ich da zeige. Da sind ja keine Nägel drinne. Das heißt: Der Leim [Sperren: muss] … [Sperren: ist zwingend] notwendig. Sozusagen. Dass es gehalten wird.
- Aber sobald ich halt eben dieses Element … äh … Nagel mit reinbringe, … ähm … Dieses [Sperren: zunageln]. Ähm … Is ja auch spannend.
- Nicht zuschrauben. Nicht zukleben. Zunageln!
- Auch jetzt die Geschichte des Nagels. Wie lange schon Nägel benutzt werden!
- Is ja auch sehr sehr altes … Glaub sogar das älteste … ähm … Hab ich gelesen. Das älteste … ähm … Die älteste [Sperren: Form], … ähm … etwas zu verbinden.
- [Pause.]
- Zunageln.
- [Pause.]
- Ähm … Aber dass eben der Nagel kein Schmuckelement dann ist. Sondern wirklich den Kasten zusammenhält. Das wäre glaube ich ganz wichtig. Das bringt's dann wieder auf den Punkt. Und macht da jetzt nicht so nen … Es ist weniger Inszenierung Inszenierung . Eigentlich … Genau.
- Es ist weniger Inszenierung. So.
- Inszenierung ist es ja am Ende immer noch ein bissel.
- Aber eben nicht so 'ne aufgesetzte.
- [Pause.]
- Genau.
- Und dass ich jetzt halt dieses … äh … dieses … äh … Kreuz halt mache. Dieses verhüllte Kreuz.
- Ähm … Titel ist wieder dann die Frage. Einfach bloß benennen?
- Verhülltes Kreuz.
- Ähm … Soll ich was … Soll ich nen anderes Fass aufmachen?
- [Sperren: Wobei] ich … Ich will ja nich … Ich … Na ja … Ich mag's ja eben nicht so, wenn … Warum jetzt so nen riesen großes Ding da draus machen. Es ist halt nen Kreuz, was halt verhüllt ist. Oder jetzt nen anderes Wort für verhüllt. Aber was halt nicht mehr sichtbar ist. Durch nen Holzkasten, der drumherum gebaut ist. Der die Form des Kreuzes … äh … ähm … aber wieder hat.
- Also [Sperren: warum] da jetze noch mal was [Sperren: riesengroßes] drumherum bauen?
- So. Ganz ganz … ähm … [Sperren: einfach]. Ähm … Betrachten.
- Betiteln.
- Ohne … [Sperren: riesig] … etwas … Ja. Aufzublähen!
- Also diese Arbeiten auch noch aufzublähen.
- [Pause.]
- Is … Für mich jetze irgendwie nen guter … guter Weg. Finde ich.
- [Pause.]
- Äh … Dann noch einmal jetzt meine Idee zu dem … äh … ähm … Diptychon Diptychon .
- Wo ich jetze gestern halt überlegt hatte, … ähm … wo jetzt Mark meinte, ich soll nen Werkverzeichnis Werkverzeichnis jetzt schon anfertigen. Und nicht erst in zehn Jahren oder so.
- Ähm … Und meine Frage dann eben war ja: Was tut man denn da alles rein? So … Denn … äh … Diesen … Diesen … ähm … Diesen einen Schritt halt zu sagen: Das ist eine [Sperren: Arbeit]. Die [Sperren: komplett] fertig ist. Und die da rein soll.
- Und halt zwischen dem, … ähm … sie ist [Sperren: fertig]. Aber weiß ich jetzt nicht, ob die jetze präsentierwürdig ist. Also ob sie jetzt andere sehen müssen.
- [Sperren: Sollten]!
- Was sie jetzt aussagt. Oder so.
- Ähm … Also … Ab [Sperren: wann] sozusagen kommt sowas in ein Werkverzeichnis rein?
- [Pause.]
- So. Und … ähm …
- Ich glaub jetze ist es eben nicht mehr … gar nicht mehr wichtig zu sagen, … ähm … Die hat jetzt 'ne Aussage oder so. Und deshalb kommt sie da rein. Also sie ist jetzt fertig. Jetzt von … Materiell halt. Technisch. Richtig … äh … gut gemacht.
- So dass ich da nicht mehr meckern kann. Äh … Format. Vom … Von der Verpackung. Und so weiter her.
- Sondern dass es aber eben auch nicht wichtig ist, jetze, dass sie jetze die große Aussage hat. Oder eine Aussage. So wie jetzt bei diesen Linienbündeln. Bildern. Diese farbigen. Wo ich halt Formen gehabt habe.
- Was ich sehr … Was ich eben [Sperren: gut] finde!
- So.
- Und das würde ich mir hinhängen.
- Ich muss halt das Format jetzt … äh … genau gucken. Jetzt nicht das Blattmaß nehmen. Sondern das muss ich abändern. Das muss ich abschneiden. Das ist halt richtig … So würde ich es dann halt sagen … So würde ich es dann rahmen.
- Das ist ja … Das Werkverzeichnis wird ja jetzt nicht veröffentlicht. Das ist ja nur für mich jetzt als Übersicht. Was sehe ich als fertige Arbeit an. Was ist für mich halt … ähm … jetzt schon … ähm … Ja. Was könnte jetzt sozusagen diesen Raum hier verlassen. Den Arbeitsraum.
- [Pause.]
- Ähm … Womit ich jetzt gar kein Problem habe, sind zum Beispiel die Arbeiten vom letzten Rundgang. Also die großen zumindestens. Die Geradenbilder.
- Der Totenschädel Totenmaske .
- Das Selbstbildnis.
- Das Porträt von Marios Marios .
- Ähm … Die sind für mich genauso … ähm … Können sie da aufgenommen werden.
- Diese ganzen kleinen Plotterarbeiten muss ich halt wegen dem Format noch gucken. Da hab ich jetzt ja bisher noch gar nichts angeschnitten. Ähm … Das ist jetzt noch einmal 'ne Arbeit.
- Aber es macht mir dann ja eigentlich auch Spaß!
- Das auch noch einmal zu beenden. Sozusagen.
- Genau.
- [Pause.]
- Na ja. Und dass ich jetzt halt [Sperren: vielleicht] … Jetzt ist die Frage halt: [Sperren: Warum] Werkverzeichnis anlegen?
- So für sich nur?
- Warum jetzt das alles digitalisieren wieder?
- Warum … ähm … [Sperren: archivieren]?
- Also …
- Pfff …
- Warum das jetzt so professionalisieren?
- Warum jetzt nicht einfach nur machen? Und … ähm … Pfff … Solange das jetzt … Weiß ich eben nicht.
- Solange es jetzt nicht um's Zeigen, um's Präsentieren, um's Ausstellen geht, …
- Um [Sperren: gesehen zu werden].
- Um 'ne Galerie zu finden. Oder so.
- [Sperren: Warum] jetzt diesen ganzen Aufwand rein?
- So.
- Das … ähm …
- Weiß ich jetzt halt noch nicht. Ob das eher wieder so … so mich … ähm … hindert. Äh … ähm … Am [Sperren: Schaffen].
- Oder ob das vielleicht … Vielleicht … Das wäre jetzt der positive Effekt. Der sein könnte. Ähm … [Sperren: Wirklich] dazu führt, dass ich mir jede Arbeit noch einmal [Sperren: ganz genau] angucke. Und halt … ähm … dann sage: Ja, die ist fertig!
- Die … Die trage ich da ein!
- So. Also … ähm … Das ist so wie … höchstwahrscheinlich … Wenn Maler seine Signatur Künstlersignatur rauf gibt. Wenn … Oder wenn er das … ähm … Also wenn er dann noch die letzte Schutzschicht drüber tut. So das ist dieses Zeichen: Die Arbeit ist fertig. Sie kann jetzt sozusagen gehangen werden. So.
- Und … Signieren … Durch das Datieren ebenfalls.
- Und … ähm … Ich hab's jetzt ja noch …
- [Pause.]
- Ich hab jetzt halt noch so dieses … ähm … So'n … So'n inneres Hemmnis eben etwas zu datieren. Zu signieren!
- Wirklich!
- Also ich hab jetzt vielleicht angegeben, in welchem Jahr ich das gemacht habe. Meinen Namen dahinter gemacht. Aber ich sehe es jetzt nicht wirklich als Signierung. Ähm … Pfff … Das ist jetzt … Krakelschrift.
- Jetzt nicht irgendwie was … ähm … Ja.
- Was wirklich so'n … So'n Zeichen für die Beendigung wäre.
- [Pause.]
- Und vielleicht ist da so nen Werkverzeichnis, wo ich mir halt wirklich dann Gedanken mache … Tue ich's rein?
- Oder nicht?
- Vielleicht ist das so 'ne Art …
- Wie heißt das?
- So'n … ähm … Zu sagen eben, dass das fertig ist. Punkt.
- [Pause.]
- Vielleicht probiere ich's einfach mal bei zehn, zwanzig, dreißig Arbeiten aus.
- Ähm … Ich hab ja schon viele … ähm … gescannt. In ner guten Qualität. Also am Bild liegt's jetzt nicht. So, dass ich mir die angucke. Äh … Das Format noch einmal … ähm … mir überlege. Ähm .. zurechtschneide.
- Und … ähm … Dann halt eben sage: Rein oder nicht rein.
- So.
- Dass ich die vielleicht dann sogar in nen extra …
- … Kasten reintue. Ähm … Ja.
- Wo ich einfach dann so fertige Arbeiten drinne hab.
- [Pause.]
- Später kann ich die ja immer noch … ähm … Ja. Wieder raus tun. Oder mir da eben halt Gedanken drüber machen.
- Ähm … Ob's gut ist oder nicht.
- [Sperren: Was] jetzt die …
- [Gähne.]
- … die Nummerierung … Also die Inventarnummer angeht …
- Wieder [Sperren: riesengroße] Frage. Ähm …
- Vor allem jetze, wenn ich halt nachträglich sage, dass das fünfzig Arbeiten sind, die ich hier habe, wo ich sagen würde, die sollen rein, … ähm … Die Nummerierung wäre ja jetzt … so von der Verwaltung her … Inventarnummer wäre jetzt sozusagen: Wann ich's reintue.
- So.
- Und das macht's natürlich ganz durcheinander!
- Ne?
- Also je nachdem, was ich jetzt sichte. Zuerst. Bekommt's halt 'ne … 'ne Inventarnummer. So. Die Nummer eins, zwei zum Beispiel … Einfach mal nen Selbstporträt … Ein Bild von zweitausend… äh … fünfzehn. Beziehungsweise mit neunundzwanzig. Obwohl dass davor ja .. Davor schon Sachen entstanden sind. Die ich reintun würde.
- Glaube ich.
- Da denke ich jetzt überhaupt nicht an Autogrammkarten Autogrammkarte .
- Visitenkarten Visitenkarte !
- Und so weiter und so fort.
- Das ist für mich jetzt … Das kommt da glaube ich gar nicht drinne vor.
- Das ist für mich jetzt … Nachträglich sehe ich das als Spielerei an.
- Aber es gibt schon noch nen paar Arbeiten, die davor sind … Die ich reintun würde. Und die hätten jetzt halt 'ne Inventarnummer, die sozusagen [Sperren: höher] ist.
- Ist dann auch durcheinander.
- Sodass zwischendurch ich etwas sichte, was ich rein tue. Was … Ich weiß nicht … Was vom Stil her zu den anderen gar nicht passt.
- Ich kann's natürlich umordnen … Umsortieren und so. Hab das ja programmiert. Das ist nicht das Problem.
- Aber … Na ja.
- Würd… Würde ich gerne noch einmal gucken. Wie jetze andere damit umgehen. Was … Was die Inventarnummer sagt.
- Ob es nur sagt, [Sperren: wann] es reingetan wurde.
- Wann es gesichtet wurde.
- Oder ob es auch schon 'ne Aussage darüber trifft, … ähm … in welchem Zusammenhang halt diese Arbeit zu anderen Arbeiten … Oder wie die Arbeit zu anderen Arbeiten steht. Die auch in diesem Werkverzeichnis drinne sind.
- Ne? Ob das so 'ne Art Gruppe sozusagen auch bildet.
- [Pause.]
- Oder ich tu's erst einmal rein. Und mache mir über diese Inventarnummer noch keine Gedanken. Das kann ich jetzt immer noch ändern. Dann. Sol.
- Das muss jetzt nicht ganz feststehen.
- [Pause.]
- Genau. Aber halt noch so zehn, zwanzig, dreißig Stück mal überlegen, … ähm … Was bringt mir die Inventarnummer!
- Hat sie mir jetzt was gebracht?
- Hat das etwas gefestigt?
- Konnte ich dadurch Entscheidungen fällen?
- Oder war das jetze irgendwie so'n Beiwerk, was einfach nicht sein muss, weil ich … ähm … nun mal Friedrich Fröhlich bin und … äh … keine Galerie hinter mir habe. Oder … äh … Ist das eher … Würde ich das eher eben betrachten als die Aufgabe von … Ja … Von … Von ner Galerie.
- Oder von jemand anderem!
- Oder wenn man mal …
- … bekannt …
- … sein sollte?
- Dass das dann halt [Sperren: deren] Sache ist. Das zu datieren. Zu nummerieren. In ein Werkverzeichnis reinzutun.
- Dass es mir eher um das [Sperren: Schaffen] gehen sollte. Und nicht um dieses gleich Archivieren!
- So.
- Was ja auch 'ne Menge Zeit ist.
- Ne?
- Die da drauf geht.
- So.
- Ich hab jetzt schon sehr viel Zeit, die ich nicht mit … äh … mit dem Arbeiten zubringe. Sondern die ich einfach für mich nutze. Zum [Sperren: Denken] und so weiter.
- [Pause.]
- Muss ich schauen.
- [Aufnahme Ende.]