LAND ART
Donnerstag, 27. April 2017
Diplom Arbeit Link Vorschau Standpunkt für Klassenraum weitere Beispiele für Ausdrucke Link mehrere solcher Holzkonstruktionen mit Ausdrucken (A2 oder A1?) gegen eine Wand lehnen eventuell mit mehreren Papieren je Konstruktion übereinander, können durch anheben angesehen werden (sind oben mit Nagel oder so an Platte befestigt) Vorschau Standpunkt, handgeschrieben Link Link Skizze Link links und rechts von Herme Herme /Büste Büste Lautsprecher übereinandergelagerte aufgezeichnete Gedanken werden abgespielt, siehe Link Beispiel geht über 50 min auf 10 min kürzen, einmal stündlich abspielen bei Diplom-Präsentation: wie lange darf ein Video sein? daran orientieren Idee mit überlangem Ständer (wie in Werkstatt) und Gipsbüste finde ich gerade besser als Herme Gipsbüste mit Silikon Silikon Negativ herstellen, dann mit sehr leichtem Material noch einmal abgießen würde mehr die Idee von Kunststudent Kommilitone wiedergeben (im Lernprozess) umsetzen Link in Metallwerkstatt[?] nachfragen, ob ich dort Konstruktion bauen kann Skizze Link Gespräche über Kunst: drei lange Papierbahnen, A4-Papier aneinandergeklebt gut zusammengefasst: "Was würde Oma dazu sagen?" Link über den Raum verteilen? Diplom Theorie Link Gesprächsthemen bei Christian Was ist Kunst? Kriterium Besonderheit / muss sich abheben Graffiti Graffiti Es hebt sich ab Wo fängt Ungewöhnliches an? Land Art LAND ART Kunst muss bleibend sein Voyager Golden Record Schönes Objekt ist keine Kunst Toteninsel Toteninsel von Böcklin Arnold Böcklin Besonders = Komposition und gegenständlich Interpretationsmöglichkeiten zu viele Gedankengänge Künstler und Betrachter sollten sich ähneln zu hoher Preis für Kunstwerk Über Kunst laufen Keine Kunst, oder doch? Mit Symbolkraft Nur was Besonderes, da im Kunstraum Mehr Kunst, weniger Kunst, Graubereich Kriterium, überhaupt zu fragen, ob es Kunst ist Definition eindeutig Je nach Galerie ist es Kunst oder Geldkunst Repräsentant des Marktes Rote Punkte furchtbar baumarktmäßig Absichtlich unsauber Kann ich selbst machen! Kunst ist, was der Markt als Kunst definiert Wenn ich das sehe, denke ich an meinen Keller verhüllte Arbeit Sinnloses = Kunst Alles was da hängt wird zur Kunst Kindliche Zeichnung Kinderzeichnung Besonders, da groß Sehr furchtbar, furchtbar und nicht so furchtbar Kindliche Zeichnung Intuitive Entscheidung Kinder würden nicht so groß zeichnen Beziehung Kunstmarkt Kunstmarkt Gesellschaft Baumarktästhetik In Kunst gehen Passt nicht in WohnungDienstag, 7. März 2017
Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link- Was ist Kunst?
- [Aufnahme Anfang.]
- [Lachen.]
- [Straßengeräusche.]
- Ach so. Das Aufnahmegerät macht schon. Okay. [Lacht.] Also ich fange jetzt mal so an, wie ich's bei den anderen gemacht habe. Ich wollte dir erst einmal sagen, warum ich das mache. Und zwar möchte ich herausfinden: Was ist eigentlich Kunst für die Leute, die nicht … äh … in … die nicht in … in den Kunstkreisen drinne sind. Also in Museen. In Galerien. Die selbst keine Künstler sind. Sondern die ab und zu mal eine Ausstellung besuchen und sich dann da halt … [Sperren: herablassend] … äh … drüber unterhalten.
- [Glockengeläut.]
- Und du bist so einer.
- Ich bin herablassend willst du damit sagen.
- [Lacht.] Wenn wir zeitgenössische zeitgenössisch Kunst sehen: ja.
- Okay.
- Und deshalb werden wir heute auch in Galerien zeitgenössische Kunst sehen und … äh … Wir werden halt gucken, im Gegenzug zu morgen zum Beispiel … Nee. Morgen auch. Eigentlich wollten wir ja in das Kunstmuseum.
- Kriterium Besonderheit / muss sich abheben
- Aber warum sagst du, dass das herablassend ist?
- Na wenn … Na wenn so ein Spruch kommt wie … [Fährt mit hoher Stimme fort:] Das kann ich ja auch! Oder …
- Na das ist eben ein Kriterium für mich. Ist das dann schon herablassend?
- Dass man es selbst auch kann. Und dass …
- Ja.
- … das von denen ausgestellt wird und von dir aber nicht?
- Na Kunst sollte ja schon irgendwie was Besonderes sein. Oder?
- Was heißt "besonders"?
- Na ja. Was … Was ich eben nicht kann. Was ich nicht mal eben so an meinem Küchentisch produzieren kann.
- [Auto fährt vorbei.]
- Dann meinst du handwerklich.
- Ja.
- Etwas Besonderes.
- Es muss schon … Es muss … Es muss sich [Sperren: abheben].
- Aber du hast doch vorhin noch gesagt … ähm … ähm … Das wäre doch dann nur Handwerk Handwerk .
- Aber das wurde ja nicht aufgezeichnet!
- [Sperren: Jetzt] haben wir es aber hier aufgenommen!
- [Lachen.]
- Was hab' ich noch einmal gesagt?
- Irgendwas mit Handwerk!
- [Sperren: Ah]. Wir wissen es also gar nicht! Das ist gut.
- [Pause.]
- Das war wegen dem Mann im Keller.
- [Pause.]
- Hä?
- Na wegen dem Mann im Keller!
- [Lachen.]
- In der Uni. Der da der einzige Künstler ist! [Fußnote: Meint einen Mitarbeiter der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig.]
- Ach so! Okay. [Lacht.]
- Okay. Aber herablassend … Das ist ja schon wertend.
- Wir haben jetzt noch keine Kunst gesehen. Deshalb können wir gerade noch nicht so richtig reden. Lass uns doch dann erst einmal in die Galerie gehen …
- Graffiti Graffiti
- Na [Sperren: das] da könnte doch vielleicht Kunst sein! [Zeigt auf Graffiti.]
- [Sperren: Was.]
- Das ist etwas, das hebt sich ab.
- [Sperren: Was] denn?
- Na das Graffiti!
- Welches Graffiti?!
- [Lachen.]
- Na die Schmiererei!
- [Betrachten das Graffiti an einer Hauswand.] Graffiti an Hauswand, in Basel gefunden
- [Pause.]
- Einige sehen das ja heutzutage als Kunst an.
- Na ja. Warum ist das keine Kunst. Das hebt sich ab. Das … Das … Die Fassade wurde dadurch verändert.
- Aber verstehst du das?
- Natürlich nicht!
- Und kannst du das nicht auch?
- Ich sehe da jetzt auch keinen großen Sinn drinne. Und ich könnte es wahrscheinlich auch. Aber …
- Also ist es für dich keine Kunst!
- Da ist schon der Punkt: Würde ich das machen? Wahrscheinlich nicht.
- Weil du Angst hast.
- Es hebt sich ab
- Ja. Aber das ist schon einmal gegen die Konvention. Gegen das Gewöhnliche. Damit …
- Heute nicht mehr.
- Damit hebt sich's ab.
- Heute aber nicht mehr.
- Aber es hebt sich ab.
- Ja.
- Du gehst nicht einfach an eine Wand. Die machen das ja auch nicht tagsüber.
- 'tschuldigung. Der mit dem Hund geht gerade einfach vorbei. Ohne es zu betrachten. Für den ist das einfach bloß … ähm … Müll.
- Ja, aber gehen wir von der Perspektive aus …
- [Sperren: Dieser Mann auch!]
- Derjenige, der das gemacht hat.
- Der macht ein Foto davon. Heimlich.
- Derjenige, der das gemacht hat, für den war das schon … Der hat sich Gedanken gemacht. Okay. Der hat sich ja nicht gedacht, er malt das jetzt da dran.
- Er hat auch nicht die Höhe berechnet. Und nicht wie das in der Umgebung …
- Ja!
- … wirkt. Sondern …
- Er hat sich Gedanken gemacht. Er hat gedacht: Okay, ich warte bis es dunkel ist und nicht so viele Leute auf den Straßen … Weil das ist ja … Man macht das halt nicht. Ne? Man kann dafür ja auch bestraft werden. Aber … Ich mache da etwas. Und ich verändere etwas Bestehendes. Und jetzt hebt sich das ab. Weil die Fassade ist nicht mehr so normal.
- Ich glaube sowas nennt man [Kursiv: Street Art Kunst].
- Ja, aber das ist halt … Das hat etwas … [Sperren: Besonderes].
- Es ist aber nicht im Kunstraum.
- Vielleicht können wir da für mich ein Merkmal von Kunst sehen. Dass es sich … äh … abhebt. Von dem Gewöhnlichen.
- Ist das nicht langweilig, wenn das ein Kriterium davon ist? Dass es sich abhebt?
- Nur eins.
- Meinst du mit Abheben … Abheben von … von … von … der natürlichen … äh … Alltagsumgebung? Also wo Sachen geschaffen werden … Eine Straße, damit man da lang geht. Von Ort A zu B kommt … Sondern dass es etwas ist, was dort halt nicht sein müsste …
- Ich meine halt eher, dass es halt etwas Ungewöhnliches ist.
- Was heißt denn "ungewöhnlich".
- Etwas … [Sperren: Anderes]. Ich meine … Ich meine jetzt ja nicht nur, was ich im Straßenraum sehe. Sondern auch, was irgendwo an einer Wand hängt.
- Wo fängt Ungewöhnliches an?
- Der Baum sieht ja aber auch schön anders aus.
- Ja. Vielleicht ist der ja auch Kunst.
- Und diese … Diese Architektur ja eigentlich auch.
- Na Architektur kann ja auch Kunst sein.
- Ja aber dann ist das jetzt ein Kriterium, was nichts mit Kunst zu tun hat.
- [Pause.]
- Das es anders ist. Was normalerweise nicht da ist.
- Sagt [Sperren: wer]. Aber ging es nicht um die Frage, was für [Sperren: mich] Kunst ist?
- Ja aber doch nicht bloß. Oder? Es muss ja noch was anderes sein.
- Ähm … Muss ich jetzt auch … äh .. aus der Sicht der Anderen denken?
- [Autogeräusche.]
- Land Art LAND ART
- Es gibt doch aber glaube ich Künstler, die machen etwas, was sich eben … äh … äh … einschmiegt in die Landschaft. Was eben [Sperren: nicht] auffällt. Also zum Beispiel bei [Kursiv: Land Art] oder so. Die … Die arbeiten mit dem Sand. Das dann wieder später von irgendeiner Flut oder so überflutet wird. Das ist ja sozusagen nichts, was jetzt etwas … ähm … auffälliges wäre.
- Ja das ist für mich auch keine Kunst. Das bleibt ja nicht. Also Kunst sollte auch schon etwas sein, was einen gewissen bleibenden Charakter hat.
- Kunst muss bleibend sein
- Jetzt sind wir beim Bleibenden. Wie lange soll denn das bleiben, damit es bei dir Kunst ist?
- Na das weiß ich nicht. Aber so … Was ich in den Sand male und was sofort wieder weg ist … Das ist so … Okay. Ich habe was in den Sand gemalt. Macht der dann noch ein Foto?
- Am Ende malt der [Fußnote: Graffiti-Künstler] aber auch bloß was in den Sand. Und das hält halt ein paar Jahre. Dann wird's aber überstrichen.
- [Zustimmend.] Ja.
- Und was in der Galerie hängt ist nach fünfzig Jahren vielleicht überhaupt nicht mehr … äh … bekannt. Weil der tot ist und die Galerie auch weg.
- Ja.
- [Autogeräusche.]
- Und was ist dann daran bleibend?
- Na eben nicht.
- Na ja!
- Aber bleibend im Sinne von … Es soll jetzt nicht bloß zehn Sekunden da sein.
- Na [Sperren: das] ist wieder so eine … eine … so 'ne freie … ähm … Wahl an … an Zeiteinheit.
- Ja.
- Was ist bleibend und was ist kurzfristig da.
- Ja.
- Für mich wäre bleibend, wenn es … wenn es tausende von Jahren bestehen bleibt. Zum Beispiel. [Sperren: Für mich] ist es eigentlich bleibend, wenn … äh … wenn es über die Erd… Erdendauer existiert. Also noch ein paar Milliarden Jahre.
- Geht das?
- Voyager Golden Record
- Geht. Na wenn du irgendwas in den Kosmos Kosmos reinschießt.
- Okay.
- Das war ja mal meine Idee!
- [Autogeräusche.]
- Na haben die nicht sowieso irgendeine Kiste in den Weltall geschickt?
- Na das war diese Voyager. Das war keine Kiste. Das war eine Schallplatte. Mit Stimmen drauf, von Menschen. Mit Natur … ähm … Mit Zeichnungen. Damit irgendwelche Aliens dann irgendwann mal wissen, dass wir hier auf der Erde Leben haben. Und uns überfallen können!
- Aber das bleibt dann auch für immer.
- Aber das sieht ja jetzt niemand. Wir gehen mal davon aus, dass es keine anderen gibt, die das jemals sehen werden. Das heißt, es ist auch bloß etwas, was für die Menschheit gemacht wurde. Damit wir das [Sperren: Gefühl] haben, wir hätten etwas getan.
- Mhm.
- Für … Für die Ewigkeit.
- [Pause.]
- Gehen wir jetzt in die Galerie?
- Genau.
- [Straßenbahngeräusche.]
- [Aufnahme Ende.]