Claude Monet
Samstag, 25. Februar 2017
Geradenbild Geradenbild Link (mit Notizen von Freitag) Blumen gekauft Versuche in Geraden umzuwandeln zwischendurch händisch versucht da oft Wert 0 und 255 nicht erreicht Graustufenbereich mit map begrenzt Link Winkel in x-Richtung durch map jeweils etwas erhöht Link Kontrast (Länge und Anzahl) erhöht Link einfache Konstruktion, einige Geraden stark verlängert Link längere Geraden zufällig Link Vorlage letzter Stand Link Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link- Ja.
- Das sind ja auch Dornen. Das passt total.
- Genau. Aber irgendwie ist das auch mit den Nägeln. Dann vielleicht auch die Füße.
- Und die Muskel … äh … Muskelstränge dort.
- Dieses Schlacksige.
- Genau.
- Genau. Dieses Gezerrte.
- Ja.
- Dieses … äh … Und dadurch, dass es hier abgeschnitten ist … Es sieht auch so ein bisschen … Es sieht gar nicht wie liegend aus. Es sieht wie hängend aus.
- Es sollte ja hängend sein.
- Ja. Und … äh … ähm … Ich denke ja, dass … äh … dass das hier, wenn du jetzt zu mir kommst …
- Ich hab' mir das vorgestellt in der Kirche. Kirchentag oder so.
- Nische Geradenbilder
- Dafür gibt's eine Nische. Damit kann man Geschäft Kunstmarkt machen. Plus: Du [Sperren: kannst] das. Das ist … Da steckt auch mehr drinne. Und deswegen Erfolg Erfolg . Und deswegen …
- [Sperren: Liebster Alexander.]
- [Lacht.]
- Du … Das ist super. Du zeigst mir gerade dieses zweite Bild hier. Was du gemacht hast. Geschäft … Dann diese Kunst oder Muse Muse . Und so weiter. Ist das nicht perfekt? Das ich dieses Bild gemacht habe …
- Umgekehrt.
- … nach … Umgekehrt. Ich hatte zuerst …
- Zuuufall.
- Ich wollte … Ich hatte …
- Zuuufall.
- Ich hatte den Drang es zu machen. Ohne mir auch bloß einen Gedanken über Geschäft, über …
- Zuuufall.
- [Sperren: Nein]. Warte doch mal! Und ist das nicht wunderschön, wenn man etwas schafft und danach mitbekommt: Ach, das kann ich jetzt ja auch noch verkaufen. Weil es anderen auch … Das ist … Dis … Dis … Dis wollte ich! Und … Und … Und …
- Mhm.
- Daran siehst du … Du siehst im [Sperren: Nachhinein] etwas, was man kaufen kann. Aber du kannst dir sicher sein, ich hatte mir im vorhinein keine Gedanken darum gemacht. Deshalb ist es für mich … äh … äh … Kann … Ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kunst ist, für mich … also gute Kunst … höher, als wenn ich anders herum rangegangen wäre. Da wäre vielleicht …
- Ja.
- … was langweiliges herausgekommen.
- Ja.
- Wo ich mir vorher gesagt habe: Menschen würden das kaufen. Aus dem und dem Grund. Weil ich einen Markencheck gemacht habe. Oder so.
- Ja.
- Aber das konnte nur rauskommen, weil ich mir eben [Sperren: keine] Gedanken über die Menschen gemacht habe.
- Ja. Ja. Und ich würde das Bild auch gar nicht Beine nennen. Weil …
- Nee. Das …
- Weil … äh …
- Das war jetzt halt … hab' ich das Beine genannt?
- Beine. Und … äh … Tinte auf Papier. Okay.
- Ach so.
- Aber Beine. Dreißig.
- Nee. Nee nee nee. Das war nicht der Titel.
- Stell dir vor, der Titel wäre wirklich …
- Ohne Titel. [Grinst.]
- Der Titel wäre …
- O Punkt T Punkt.
- … wirklich … äh … "Gekreuzigt".
- Nee, das muss noch nicht einmal sein. Man sieht's. Es muss nicht Jesus Jesus sein. Es muss nicht gekreuzigt sein. Weißt du? Das sind Sachen, die man sieht. Das musst du im Titel nicht noch einmal erklären.
- Aber … Gekreuzigt wäre noch krasser.
- Gekreuzigt?
- [Leise:] Ja.
- Gekreuzt. Nee.
- Nein. Gekreuzigt. Damit man auf Jesus kommt.
- Aber du … Du kommst automatisch auf Jesus. Du siehst ihn da.
- Du ja anscheinend nicht.
- [Sperren: Doch]! Ich hab' ihn doch gesehen! Aber ich brauche den Titel nicht dazu.
- Wo hast du ihn gesehen.
- Na in der Arbeit! Hallo? Deshalb hab' ich's doch gemacht! Ich setze mich mit Jesus gleich.
- Dann … Wirklich?
- Das ist zu Ostern entstanden. Da habe ich Musik gehört. Da habe ich … äh … äh … Da habe ich glaube ich ein Bild von ihm gesehen. Da war ich so fasziniert von …
- [Sperren: Achso]. Ich dachte, du warst gerade überrascht, dass meine Asso…
- [Sperren: Nein!]
- …ziation gewesen ist …
- Nein! Und ich war so … Ich … Ich … Warte mal … Ich hab' … Ich … Ich hab' so eine Statue von Jesus gesehen.
- Ja.
- Und der gekreuzigt war. Und ich fand das so … Dieses … Dieses Leidende … Dieses Aufopfernde … Und worauf dieses ganze Christentum Gott irgendwie fußt … Dass eine Person dieses Leid … Dieses … Diese Qual von allen übernommen hat. Sich dafür geopfert hat. Und ich hab' … ich hab' mich da [Sperren: so] drinne wiedergesehen! Irgendwie. Egal ob du das jetzt glaubst oder nicht. Und wollte das unbedingt umsetzen.
- Das mit den Füßen war also Absicht, ja?
- Und das war zu Ostern. Natürlich war das Absicht. Ich … Ich meine … Ich … äh … Ich musste mich sogar im Liegen fotografieren und musste dann die Füße dann halt noch einmal … äh … äh … äh … übereinander tun, damit das genau so ausschaut. Ich habe mir Bilder angeschaut. Wie …
- Aha.
- Wie … äh … Wie das gekreuzigt überhaupt aussieht und so.
- Dann … Respekt.
- [Pause.]
- Respekt.
- Deshalb finde ich eben den Titel "Gekreuzigt" … Muss gar nicht sein. Man sieht's. Ich hab's gesehen. Du hast es ja auch gesehen. Sofort. Wenn man diesen Hintergrund hat.
- Größe Geradenbild
- Gut. Und das hätte ich gerne in groß. Fünfzig mal Einhundert ist mir zu klein.
- [Nuschelt. Nicht verständlich, 3:16:30.]
- Ich hätte das gerne … äh … Zwei Meter hätte ich es schon gerne.
- Und schon sind wir aus dem ersten schönen Modell bei deinem zweiten.
- Ja.
- Wo jetzt die Geschäftsidee kommt und dann wird das Bild gemacht.
- Ja.
- Und schon ist [Sperren: Schluss].
- Also wenn du mal einen … einen … jemanden suchst, der das erfolgreich vermarkten kann, dann … dann mach' es nicht selbst.
- Nächstes Bild bitte!
- Gut.
- Genau.
- Verhüllen als Reaktion auf Geschäftsgedanken
- So. Das Verhüllen war die Reaktion darauf. Jetzt weißt du ja, warum ich es gemacht habe.
- Ja. Weiß ich.
- Weil genau solche Leute wie du plötzlich kamen und ich … ich mich da in eine Richtung gedrängelt habe. Und …
- Ja.
- … und [Sperren: nicht] wollte, dass ich jetzt nur noch etwas schaffe, …
- Ja.
- … weil es … ähm … weil es gekauft werden würde.
- Ja.
- Das war [Sperren: echt] mein Problem.
- Ja.
- Und das hing dann halt …
- Du willst …
- … in der HGB.
- Du willst … Du hast ein Problem damit erfolgreich zu sein.
- [Sperren: Ja]. Aber weil ich denke, dadurch zerstöre ich das, was ich als gute Kunst bezeichnen würde. In mir drinne.
- Unbegründet.
- Für mich ist es [Sperren: total] begründet. Weil ich …
- Ja.
- Geld verändert Kunstwerk
- Weil ich … Weil ich … Weil ich … ähm … Gefühlt … Ich … ähm … Ich glaube, wenn es so weit kommt, sobald ich damit Geld verdiene, werde ich anders malen, anders zeichnen, als ich es aktuell tue. Und damit lasse ich mich sozusagen beeinflussen vom Geld. Und das möchte ich irgendwie einfach nicht.
- Das … Also ich glaube, Gerhard Richter Gerhard Richter hat das auch gesehen, was du gerade beschrieben hast.
- Das wollte ich vorhin schon fragen.
- Diese Angst … äh …
- Genau.
- Ich …
- Ich denke, das hat jeder, der Erfolg hat. Du.
- Ich kann mich an ein Interview erinnern, was er aktuell macht.
- Ja.
- Und seine aktuelle Kunst hat [Sperren: gar nichts] mit … ähm … Öl zu tun. Hat [Sperren: nichts] mit Leinwänden zu tun. Hat nichts mit Malerei zu tun.
- War das mit Glas? Den großen schwarzen Glasflächen?
- Nee. Ja. Ja! Es hat mit Glas zu tun. Aber nicht schwarz.
- Oder diese schrägen, die dann so …
- Ja.
- Okay.
- Und es hat auch nichts mit Rakeltechnik zu tun.
- Ja. Ich weiß.
- Ich glaube … äh … Da sagt er auch, … äh … äh … dass er sich vielleicht verbrannt oder benutzt fühlt.
- Und [Sperren: ich] fühle mich schon benutzt, [Sperren: bevor] ich überhaupt bekannt geworden bin! [Lacht.]
- Aber … Aber … Was er macht … Er zieht sich nicht zurück. Und verhüllt verhüllt seine. Ja? Und tut jetzt so, als ob er etwas schafft, was andere nicht sehen dürfen. Sondern er wendet sich einfach einem anderen …
- [Lacht weiter.]
- … experimentellen Feld zu. Er sucht was Neues. Und [Sperren: da] …
- [Lacht weiter.]
- … hast du ein Problem. Gut, du machst gerade das mit dieser … mit dieser … äh … äh … mit dieser …
- Kinderzeichnung Kinderzeichnung .
- Nein nein.
- [Lacht.] Das kommt als nächstes!
- Du machst gerade das mit diesen Skulpturen.
- Ja.
- Aber ich weiß …
- Mit der Herme Herme .
- … nicht, ob du dazu gezwungen wurdest, oder ob das jetzt ein neues experimentelles Feld für dich ist.
- Selbstverherrlichung und Zweifel Zweifel bei Herme
- Die [Sperren: Herme] ist doch genau das, was du gerade sagst. Ich, der vier Meter hoch an … an … an der Decke ist. Diese Selbstverherrlichung und gleichzeitig dieser Zweifel.
- Hast du dir das …
- Man wurde hochgehoben von diesem Publikum.
- Ja.
- Und zweifelt daran! Will man das überhaupt? Und man guckt zweifelnd …
- Hast du dir das neue Thema selbst gesucht? Oder …
- Ja.
- … musstest du es dir suchen.
- Nein.
- Weil es von dir verlangt wurde.
- Nein. Das … Das … Das ist die [Sperren: ganze] Zeit mein Thema. Das Zweifeln. Was mache ich da. Und warum mache ich das. Und möchte ich das für das Publikum machen.
- Okay.
- Deshalb waren die Geradenbilder, wo ich von Anfang an erst einmal gehen wollte.
- Ja.
- Dann kamen die verhüllten Sachen, weil ich …
- Ja.
- Kinderzeichnungen
- … ich Zweifel hatte, … äh … ähm … jetzt geht's nur noch ums Geld. Und dann kamen wir zu den Kinderzeichnungen. Wo ich wieder zum Ursprung Ursprung der Kreativität irgendwie zurück wollte.
- Ja.
- Wo ich mir sagte: Das kann's jetzt auch nicht gewesen sein.
- Ja.
- Mein Antrieb: Zweifel
- Das ist [Sperren: alles] Zweifel. Als Überthema. Deshalb wollte ich eigentlich meine Diplomarbeit über Zweifel schreiben. Da gab's auch schon jemanden, der das gemacht hat. Aber ich denke aber … Weißt du? Deshalb … Deshalb frage ich [Sperren: euch] ja. Jetzt.
- Weißt du …
- Euch. Weil … Weil … Weil ich natürlich hoffe, durch eure Ansichten die ihr habt, … äh … dass es mir auch was Neues bringt. Weißt du? Wo ich einen Anschlusspunkt oder so finde.
- Weißt du, wovor ich Angst habe?
- [Lacht.] Dass ich keine Rente bekomme? Das kann sein.
- Nein nein.
- Solltest du aber.
- Alexanders Angst
- Ich hab' … Ich hab' in Teilen … Angst … vor … vor deiner Größe. Vor deiner Genialität Genie . Und … Ich will dich gar nicht loben!
- [Lacht.] Tust du aber!
- Ähm … Weil das, was du mir gerade zeigst und das, was du gerade beschrieben hast, das sieht wie eine Gesamtshow … wie ein Lebenswerk aus.
- Das fiel mir auch auf.
- Und das macht man erst in der Retroperspektive. Wo man im Nachhinein erkennt, dass … äh … Wie so ein roter Faden sich durchzieht.
- Ja.
- Bei Gerhard Richter zum Beispiel finde ich die … die Brüche zu stark. Weil er zu stark mit unterschiedlichen Materialien arbeitet. Und weil … äh … Auch bei Baselitz Georg Baselitz . Das sich das nicht wie so ein roter Faden durch durch durch die Kunst zieht.
- Weil die vielleicht das Geschäft … ähm … doch mehr im Vordergrund haben. Bei mir ist es eben die persönliche Ebene, die nun einmal rein menschlich ist.
- Du bist noch viel zu jung! Du bist zu jung für diese Retroperspektive. Weißt du? Äh … Du … Also … Es … Es … Es klingt ja fast schon so, als würde man posthum, wenn du mal nicht mehr da bist, … äh … nicht nur ein Werk …
- Ja.
- … zum Werk erklärt wird, sondern … das große Ganze!
- Ja.
- Gesamtwerk Fröhlich
- Diese Gesamtshow. Das Gesamtwerk.
- Na ich sehe eigentlich nur das Aktuelle als Werk.
- Und davor habe ich gerade so ein bisschen Angst. Vielleicht auch unheimlichen Respekt. Und … ähm … Ich habe dich mal erlebt, wie du Orgel spielen kannst. Wie du Klavier spielen kannst. Und war davon …
- Das macht auch Spaß.
- … extrem begeistert.
- Das macht Spaß!
- So habe ich dich kennengelernt. Danach habe ich gesehen, wie … wie du programmierst. Dass du dir das selbst beigebracht hast. Da habe ich halt auch gemerkt, dass du … dass in dir unheimlich viel Potential steckt. Und wenn ich jetzt auch noch [Sperren: das] mir angucke … Das ist gar nicht so … Ich wäre so der Mensch … äh … Ein Projekt und dann das nächste. Und dann ist abgeschaltet. Und so.
- Das ist diese Variante sag ich dir.
- Mag ja sein. Und das, was du mir gerade zeigst … Das macht mir Angst.
- Lebendig, da Geschäftsmodell verweigert
- Aber ist das nicht gerade das total lebendig Spannende? Weißt du … Hätte ich dir jetzt nur Sachen ge… gezeigt, wo eine Geschäftsidee war und und dann sagst du deine Meinung dazu … Aber ist nicht gerade der [Sperren: Weg] … Wie wir gerade darüber geredet haben … Ist das nicht einzigartig? Was bloß [Sperren: so] funktionieren kann?
- Nein.
- Indem man [Sperren: nicht] ein Geschäft …
- Nein.
- … machen will? Sondern eben sein … sein … sein … sein [Sperren: Inneres] nach [Sperren: Außen] …
- Nein.
- … kehren möchte. Doch. Ich finde …
- Ich werde arm sterben Sterben
- Wenn … Wenn du so weiter machst wie bisher … und soviel Angst hast vor … vor Bekanntheit …
- Ja.
- Vor Erfolg.
- Ja.
- Wirst du genau diesen Erfolg nicht zu Lebzeiten erleben.
- Und [Sperren: trotzdem] entsteht ganz viel bei mir. Das ist das [Sperren: Schönste].
- Das mag sein.
- Ich dachte, ich wäre geblockt.
- Aber du musst …
- Weißt du?
- Aber du wirst [Sperren: nie] dieses Feedback haben, was dir dann vielleicht erst nach deinem Tode …
- Das ist mir egal.
- … dann zukommt.
- Gefühl statt Geschäftsidee
- Dann muss ich ehrlich sagen: Das ist mir egal. Dann … Weißt du? Aber weißt du … Weißt du, warum es mir jetzt noch egal ist? Weil ich [Sperren: während] ich [Sperren: das] schaffe, die verhüllten Arbeiten, die Kinderzeichnungen und die Geradenbilder … Weil ich da jetzt halt richtig drinne stecke gerade. Und das ist ein [Sperren: Gefühl]. Das kannst du mit einer Geschäftsidee [Sperren: nicht] aufwiegeln. Da geht's dann ums Geld. Da geht's um einen monet Claude Monet ären Erfolg. Um Begeisterung schaffen beim Publikum. [Sperren: Hier] merke ich wirklich, da passiert was in mir [Sperren: drinne]. Weißt du? Und das kriege ich [Sperren: nicht] durch Geld. Und das gefällt mir so. Das … Das will ich nicht missen.
- [Pause.]
- [Zeigt auf ein Bild.] Das ist ein schönes Bild. Das hängt jetzt auch bei mir. Ich werde das jetzt auch wieder zum Plotter Plotter gehen … Ich habe nächste Woche jetzt einen Termin. Da kann ich dann …
- Weißt du …
- Da mache ich dann wieder Geradenbilder.
- Weißt du, was ich sagen würde? Dass du mit deinen verhüllten Bildern kokettiert … kokettiert hast.
- Was heißt denn das?
- Das ist mir jetzt gerade aufgefallen.
- Ich will nicht schon wieder im Duden nachgucken.
- Schlag' noch mal nach.
- Nee, bitte! Sag's mir ganz kurz.
- Größe und Herme
- Ähm. Pass auf. Und zwar … Ich mag ja Größe. Und ich habe gerade mal geg… Du hast mir erzählt von den … äh … äh … von den Skulpturen … Oder an der Skulptur, an der du gerade arbeitest.
- Ja. Vier Meter hoch.
- Vier Meter hoch.
- [Sperren: Bis] zur Decke muss es sein.
- Groß … Groß. Groß!
- Ja. Bis zur Decke.
- Auch deine Beine … Selbst wenn sie mir nicht groß genug sind …
- Die sind aber Original.
- Ja, aber hundert Zentimeter. Und jetzt pass auf.
- Das ist Zufall Zufall , dass das die erste Arbeit [Fußnote: Die auf der Website zu sehen ist.] ist, aber da gibt's ja noch mehr. Die sind größer.
- Okay. Das, was ich sehe, ist halt nur … Verhüllte Arbeit, dreiundzwanzig …
- Dreiundzwanzig. Ja.
- Mal dreiunddreißig Zentimeter. Warum denn …
- verhüllte Arbeiten
- [Sperren: Oh], das ist … Du bringst mich gerade auf eine Idee!
- Warum denn nicht drei mal zwei Meter verhüllt?
- Nein nein nein! Du bringst mich gerade auf eine Idee. Ich wollte tatsächlich mal das so groß machen. Aber wie [Sperren: du] das gerade sagst. Die Verhüllung klein. Einfach nur kleine zarte Verhüllungen. Nicht so bombastisch und riesig. Und aufwühlend. [Sperren: Nein!] Einfach nur zurücknehmend. Weißt du? Sich zurücknehmen. Nicht so … Nicht so auf … Die sind nämlich größer.
- Sechzig mal achtzig ist immer noch kleiner als die Beine und … [Schaut auf die Website.] Größer wird's leider nicht.
- Nein.
Sonntag, 1. Januar 2016
HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt , neuer Entwurf mögliche Hängung zwei Arbeiten im Erdgeschoss mit 3 mm dickem schwarzen Klebeband (anstatt Schnur) dann ohne Hängung Fotoabzüge umsetzen Link im Klassenraum zuvor ausprobieren Diplom Theorie Link Gespräch mit Oma Link- Von Arnold Lyongrün. Die Quelle.
- [Betrachten das Bild "Die Quelle", Arnold Lyongrün, 1911, Öl auf Leinwand.] "Die Quelle", Arnold Lyongrün, 1911, Öl auf Leinwand
- Lyongrün kenne ich gar nicht.
- Ich kenn's auch nicht. Ich gucke dann einfach noch einmal nach, was das … So.
- Kannst du ein bisschen näher kommen?
- Das ist eigentlich ein schlechtes Bild. Von der Qualität her.
- Also … Das ist schon einmal nicht scharf dargestellt.
- Na das ist ja jetzt die Abbildung.
- Ja.
- [Pause.]
- Da muss ich passen, was das sein soll. Also das könnten … Wie … Pappeln sein. Und was … Was ist das? Wasser?
- Na das … Na ja. Das ist hier Wasser. Das ist ein …
- Man sieht die …
- … Wasserfall.
- Ach ja! die Spiegelung. Sieht man da.
- Genau. Das ist … die Landschaft halt und Pappeln.
- Ja, mit dieser Landschaft kann ich jetzt nichts …
- Ja, nee, dann …
- … anfangen.
- "Die Ährenleserinnen" und Harmonie
- … nehmen wir ein anderes Bild. Ne, wir nehmen mal ein anderes Bild. Das ist, finde ich jetzt, auch nicht so gut. So. Warte mal.
- [Tippgeräusche.]
- [Schluckt.]
- Da haben wir doch jetzt viele. Das können wir hier mal nehmen.
- Wie ist das mit den alten … Ach hier. Das hatte ich … Das hatten wir zu Hause.
- Ja, das kenne ich gerade auch.
- [Freut sich.]
- So mal gucken hier. Das ist genau …
- Die Ährenle…
- Die Ährenle…
- …serinnen.
- [Betrachten das Bild "Die Ährenleserinnen", Jean-François Millet Jean-François Millet , 1857, Öl auf Leinwand.] Die Ährenleserinnen, Jean-François Millet, 1857, Öl auf Leinwand
- …serinnen. Genau. Das war im Buch auch gerade drinne, was ich eigentlich …
- Ja und das …
- … mitbringen wollte.
- … hatten wir auch zu Hause mal eine ganze Zeit lang hängen.
- Ich gucke dann noch einmal nach, was …
- Ja.
- … das, woher das …
- Ich weiß jetzt nicht, von wem …
- Das ist … das ist egal. Es geht ja erst einmal darum, was du da …
- Ja. Ja. Also gut. Ich kenne das von früher. Das empfinde ich als … ja … sehr schön. Harmonisch. Man guckt in die Weite. Im Vordergrund drei Frauen, die arbeiten. Ein Dorf ist zu sehen. [Räuspert sich.] Und … Sind das hier Heuhaufen?
- Ja.
- Oder Bäume?
- Ne. Heuhaufen.
- Aja. Und hier ist dann ein Heuwagen. Ja, also das würde ich als…
- [Pause.]
- Als …
- Schön?
- Na ja …
- Harmonisch.
- Harmonisch empfinden. Auf jeden Fall.
- Aber denkst du auch, dass es in Realität so ausschaute? Oder nur auf dem Bild jetzt? Weil du vorhin davon sprachst, die Natur kopieren oder auf Leinwand …
- Ja.
- … bringen.
- Also ich meine, die haben die richtige Stellung. Wie die die Ähren lesen. Die schneiden sie ja nicht ab. Da ist der Mäher schon drüber gegangen und …
- Mhm.
- … die lesen die.
- Mhm.
- Und das glaube ich schon, dass die das der Natur abgesehen haben.
- Aber auch jetzt diese Stellung von den Personen, dass sie …
- Ja.
- …. so symmetrisch zur Seite … Und die so leicht bückend …
- Ja.
- … nach vorne.
- Ja. Das ist … finde ich realistisch. Die ist noch nicht ganz unten, hat aber ihre Schürze um, wo dann die Ähren eingesammelt werden. Und die sind eben gerade beim Bücken.
- Mhm.
- Also das empfinde ich schon als realistisch.
- Komposition in naturalistischer Malerei
- Mir fällt jetzt gerade bloß auf … Das sähe halt hier vielleicht komisch aus, wenn hier jetzt noch irgendwie ein Haus anfangen würde. Hier hinten.
- Ja.
- Und das aber zur Hälfte abgeschnitten wäre. Also wenn du jetzt ein Foto hier von gemacht hättest …
- Ja?
- … von der Situation. Wäre … äh … Wäre das hier vielleicht nicht ganz frei gewesen. Hier, am Anfang.
- Ja.
- Und hier wäre das nicht in den Bäumen verlaufen. Sondern die Häuser wären hier vielleicht noch an der Ecke gewesen. Ich kann mir aber vorstellen, dass der Maler das eben nicht harmonisch fand. Dass das Bild dann irgendwie so …
- Mhm.
- … zerrissen… so … cut … aussieht.
- Also du meinst …
- Und er wollte …
- … in der Wirklichkeit …
- … irgendwie …
- … noch mehr vielleicht drauf …
- Ich kann's mir vorstellen.
- … war. Er hat's gerafft.
- Ich kann's … Auch gerade, dass diese drei Personen so richtig schön …
- Ja.
- … im Zentrum sind.
- Ja.
- Und … Und ihr Blick ja von der rechten Seite in den Mittelpunkt geht. Und die ja sozusagen auch dort arbeiten, wo sie hinblicken.
- Ja. Ja. Also das … Das ist schon schön. Die … Die Arbeiterin [Räuspert sich.] oder Ährenleserinnen, die sind im Mittelpunkt. Und das andere ist Beiwerk. Aber angenehmes Beiwerk.
- Ja.
- Ergänzendes Beiwerk.
- Und wo hing das?
- Das hing bei uns immer. Das Bild habe ich ewig. Weiß nicht …
- Also in klein. Fotografie?
- … wo es abgeblieben ist. Ne. Das muss eine Fotografie gewesen sein.
- Ja. Und wer hatte das angeschafft?
- Meine Mutter. Oder so.
- Okay.
- Weiß nicht, wo das abgeblieben ist. [Räuspert sich.] Also das … Und wo hin gehört das? In den Realismus?
- Ja ja. Oder Naturalismus. Ich gucke dann noch einmal nach.
- Ja.
- Ich speichere mir das einfach ab und dann …
- Mhm.
- Sag' dir dann auch noch einmal, was das ist.
- Marke van Gogh Vincent van Gogh
- Ja. Ich meine, da sieht man schon den Unterschied. Also … äh …
- Zu van Gogh.
- Die Darstellung der … der Landschaft und … und die Frauen, die da arbeiten. Und hier ist das so ein … Abweichen von der Natur.
- Ich kann mir aber vorstellen, dass man im Nachhinein dieses Bild von van Gogh eher …
- Mhm.
- … einem van Gogh zusprechen kann.
- Ja.
- Wegen dem … Wegen der Technik. Wegen dem Stil, was er gemacht hat. Ne?
- Ja.
- Also dieses Bild, das kann für mich jetzt jeder x-beliebige Maler damals ge… gewesen sein.
- Wer ist es denn nun?
- Das weiß ich jetzt ja noch gar nicht mal. Ich gucke da noch einmal nach.
- Ja.
- Aber wir sehen es ja jetzt nicht an … an dem Gemälde. Ne?
- Nee. Also das würde ich nie für ein van Gogh halten eben.
- Ja aber … du könntest mir jetzt auch noch nicht einmal sagen, das könnte der und der sein. Weil so eine Abbildung, die … die ist ja sehr …
- Mhm.
- … sehr … ähm … schwammig. Also der Natur nachgebildet und …
- Ja, das könnte jeder gemacht haben.
- Genau! Na ja, jeder der's kann. Ne?
- Ja gut.
- Das muss man auch sagen. Aber das hat halt keinen …
- [Lacht.] [Sperren: Jeder], der ein Künstler ist.
- Genau. Aber das hat halt kein … keinen eigenen Stil.
- Ja.
- Eigener Charakter in Kunstwerk
- Also keinen eigenen Charakter, wo du sagen würdest, …
- Gut.
- … das würde ich dem zuschreiben.
- Ja.
- Und bei dem …
- Das muss es für mich aber auch nicht haben.
- … van Gogh …
- Bei einem Bild. Das muss …
- Ja.
- … keinen eigenen Charakter haben. Denke ich mal.
- Ja. Na das krasse ist ja aber, viele Künstler streben ja sowas an. Sich …
- Ja.
- Äh … Die sagen zwar nicht, sie wollen eine Marke aufbauen. Aber schon so ihre eigene Vorstellung und ihre eigene Technik …
- Also wenn ich das jetzt im Museum sehen würde … Ich weiß nicht, vor welchem Bild ich länger stehen würde. Wahrscheinlich vor diesen Ährenleserinnen.
- Mhm. Ich finde hier halt auch … Es ist eine Geschichte noch. Ne?
- Ja.
- Also du kannst da viel viel mehr so entdecken. Wohin die Blicke gehen. Was sie machen. Was im Hintergrund passiert.
- Jean-Baptiste Camille Corot Jean-Baptiste Camille Corot
- Und wie kriegst du jetzt raus, wer das war? Monet Claude Monet ? Oder so.
- Das willst du jetzt unbedingt wissen?!
- Ja.
- Okay. Dann warte.
- Monet ist das nicht. Ne?
- Ne ne. Wir gucken erst einmal hier, ob das …
- [Pause.]
- Wir machen's anders. Warte mal.
- [Tippgeräusche.]
- Wir tun das Bild mal in die Google Google Bildersuche.
- [Tippgeräusche.]
- Und das ziehen wir hier rein. Mal gucken, was jetzt hier passiert.
- Jetzt sehe ich's gar nicht.
- Ne, das wird noch geladen.
- [Räuspert sich.] Ach so.
- Hier haben wir ihn. Ich spreche ihn jetzt falsch aus. Schin Baptis Kamil Korot.
- Das hab' ich nie gewusst wahrscheinlich. Wie der heißt. Der …
- War ein französischer Landschaftsmaler.
- Ja.
- Passt jetzt ja zu dem Motiv.
- Ja. Der Schule von Barbizon. Also gut. Den … Den Namen habe ich wahrscheinlich nie gewusst.
- Ja. Aber ihr hattet trotzdem ein Bild halt von dem.
- Ja. Und wie hieß der? Jan Baptis Nochmal Kamil Koro.
- Koro. Okay.
- Na denke ich mal. [Räuspert sich.] Wenn der Franzose ist.
- [Tippgeräusche.]
- Okay. Das ist jetzt eine ganze Werkliste.
- Von dem Ko…
- Genau.
- …ro.
- Mal sehn, was der noch so gemacht hat.
- Mhm.
- Also ein Landschaftsmaler.
- Ja.
- Und solche Bilder würdest du dir halt höchstwahrscheinlich … länger angucken, oder …
- Ja, auf jeden Fall. Würde ich … Würde ich denken.
- Aber was sagt dir so ein Bild jetze. Also du siehst ein … Ich denke mal, du siehst … Du denkst jetzt ein Abbild der Natur sozusagen zu sehen. Was er jetzt gesehen hat, hat er noch einmal auf Leinwand getan und das…
- [Betrachten das Bild "Die Brücke Die Brücke von Nantes", Jean-Baptiste Camille Corot, zwischen 1868 und 1870, Öl auf Leinwand.] Die Brücke von Mantes, Jean-Baptiste Camille Corot, zwischen 1868 und 1870, Öl auf Leinwand
- Naturalistisches Bild entspricht nicht Realität
- Ja. Ob das nun wirklich ganz natur… äh …ell ist und der Natur nachgemacht ist, oder ob da ein Bogen mehr oder weniger ist … Was weiß ich. Die Brücke …
- Ja?
- … anders.
- Oder hier auch ein Baum dazwischen fehlt.
- Ja. Oder … Oder so. Also das interessiert dann eigentlich nicht so. Es ist einfach realistisch eben. Nicht? Oder schön. Der … Der hat wahrscheinlich auch nicht dagestanden. Der auf seinem Boot.
- Mhm.
- Oder so.
- Nicht die ganze Zeit, als es gemalt wurde.
- Das hat der bestimmt auch dazu gemacht. Nehme ich an.
- Ja.
- Aber die Art … äh … des Bildes eben.
- Ich speichere mir das Bild mal ab.
- [Tippgeräusche.]
- Jetzt ist die Frage halt … ähm … Also ich weiß jetzt halt, was für Bilder …
- … ich mag.
- … dir gefallen.
- Ja.
- Und was du … Ich weiß nicht. Du hattest am Anfang gesagt, was du als Kunst empfindest.
- J… J… Ja.
- Aber würdest du jetzt dem anderen die Kunst absprechen?
- [Sperren: Nein].
- Dass das nicht die gute Kunst ist. Oder …
- Äh … Nein. Kunst würde ich auch nicht beim Schrei oder … oder bei … äh … dem van Gogh absprechen. Aber es ist … andersartig. Also …
- [Pause.]
- Also dem … Den empfinde ich irgendwie, ja, etwas … Ja, ich hab' das Wort krank vorhin benutzt.
- kranker van Gogh und Munch Edvard Munch
- Der war glaube ich. Na der hat sich doch ein Ohr abge… äh … ähm … abgemacht.
- Ja und …
- Und ist dann auch irgendwann irgendwo gestorben.
- Und hat wahrscheinlich Suizid da gemacht.
- Ja.
- Aber. Diese Malweise. Die ist eben für mich … Ja, entspricht nicht einem gesun… Ich weiß nicht, wie ich da drauf komme. Wieso ich darauf komme. Der Schrei ist wieder anders.
- Der hatte dann aber, glaube ich, auch so … Bei dem Schrei bestimmt auch so Probleme. Psychisch.
- Was war denn das für einer.
- Ich gehe noch einmal darauf.
- Wie hieß der?
- Dieser Norweger.
- Ach so.
- Edward Munk.
- Ja.
- Ich ruf's gerade auf.
- Mhm.
- Symbolismus Symbolismus
- War hier … Norwegischer Maler und Grafiker des Symbolismus. Also … Und Sym…
- Mhm.
- …bolismus heißt ja, die wollten mit dem Bild etwas …
- Ja. Symbolisch darstellen.
- … darstellen.
- Nicht realistisch.
- Der Schrei ist ja sowas.
- Ja.
- Genau.
- [Tippgeräusche.]
- Expressionistische Richtung in der Malerei der Moderne. Eines epochemachenden Neuschöpfers. Heute sind seine Eigenart und sein Status auch im übrigen Europa und in der Welt anerkannt. Ja wie ist der zu seiner Zeit gesehen worden.
- [Tippgeräusche.]
- Wir gucken mal hier. Erfolg Erfolg und Krisen.
- Ach so. Steht dann auch immer.
- Gibt's.
- Ja.