Montag, 15. Februar 2016
Standpunkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link verhüllt verhüllt Link Geradenbild Geradenbild Link Gespräch mit mir Link- [Aufnahme Anfang.]
- Wie schaffe ich es mit möglichen Kaufinteressenten in Kontakt zu kommen? Die ja anfänglich bloß die Oberfläche … ähm … betrachtet haben. Und die für interessant, schön, … äh … befinden konnten. Die dann aber im weiteren Gespräch … äh … noch mehr wissen möchten.
- Über die Arbeit.
- Über die Bedeutung von Geraden.
- Ähm … Also wie schaffe ich es die … die zu erreichen, mit denen ich noch einmal intensiveren Kontakt hatte, …
- Okay. Ob das jetzt Kaufinteressenten sind oder nicht …
- Also die, die sozusagen [Sperren: mehr] wissen wollen. Und diskutieren wollen darüber.
- Das ist ja [Sperren: das], was mich selber … mir selber nützt.
- Mir bringt es eben nichts, zum … zum Beispiel beim Rundgang auszustellen und hundert Leute stehen davor und [Sperren: bewundern] das der Technik wegen!
- Ähm … Und gehen dann halt weiter. Machen vielleicht noch schnell nen Foto. Und stellen aufs Facebook Facebook .
- Und das war's dann vielleicht auch schon.
- Vielleicht auch ohne Namensangabe. Wie ich das jetzt oft gesehen hab, im Internet. Von anderen. Äh … Wo einfach nen Foto von den Arbeiten gemacht wurde, ohne zu überlegen von wem das ist und …
- Technik … Keine Ahnung was.
- So.
- Die … Die interessieren mich nicht. Die will ich auch gar nicht erreichen.
- Das bringt mir nichts.
- So.
- [Pause.]
- Also wie schaffe ich es die anderen, die kleinere Gruppe, … ähm … mit der ich dann wirklich in Kontakt … in Diskussion treten kann, … ähm … zu erreichen?
- [Pause.]
- Ähm …
- [Pause.]
- Also …
- [Pause.]
- Idee jetzt eben: Beim nächsten Rundgang wieder zu verhüllen. Das heißt: Viele Leute gehen wieder dran vorbei.
- Was in Ordnung ist!
- Keiner macht ein Foto!
- Hier haben ja drei, vier, fünf Leute von nen Foto gemacht. Aber bestimmt … Natürlich nur wegen der Oberflächenstrukturen.
- Ne?
- Wieder vom Holz.
- Ähm … Die haben ja nicht die eigentliche Arbeit gesehen.
- Ähm …
- [Schlucke.]
- Also dass ich da dann wieder verhülle!
- Niemand sieht's.
- Damit hab ich dann erstmal kein Problem.
- [Sperren: Aber] irgendwie muss ich es schaffen, dass … dass … Ja. Dass ein paar eben …
- Aber [Sperren: wie] sollen die darauf aufmerksam werden? Auf die …
- Auf [Sperren: das], was ich eigentlich mache, wenn ich es [Sperren: nicht] zeige?
- So.
- [Pause.]
- Da kann ich ja ganz ganz viel … ähm … äh … in meinem Arbeitsraum schaffen. Und wenn ich das dann aber nicht nach Außen zeige, kann's auch niemanden interessieren!
- So.
- Es [Sperren: muss] ja ein anfänglicher Reiz da sein.
- [Pause.]
- So.
- Und den verwehre ich ja bisher.
- So.
- Es ist natürlich auch so: Beim Rundgang, klar, mag so sein, 95 Prozent oder so, keine Ahnung was, werden halt … werden das halt als … als Wochenendausflug … äh … betrachten.
- Mit der Familie.
- Oder … Oder als Fun, Spaß, mit Alkohol Alkohol .
- Oder so.
- Aber es gibt ja eben doch ein paar, die … die … Ja. Die … Ja. Wie letztes Mal. Da waren dann ja zwei hier.
- Haben mit mir geredet.
- Die haben's ja auch bloß daher gesehen.
- So.
- Die kamen ja nicht ganz zufällig hier her!
- So.
- Die brauchten eben nen kleinen [Sperren: Anreiz]. Nen Reiz.
- Etwas [Sperren: sehen] mussten sie. Um halt überhaupt … ähm … Kontakt aufnehmen zu können.
- So.
- Wenn ich's jetzt natürlich wieder verhülle, was ich ja [Sperren: eigentlich] will, dann heißt es natürlich, dass kein Reiz stattfindet. Dass auch niemand kommen wird. Und darüber weiter reden möchte.
- So.
- Ähm … Also entweder ich … ähm … ich schaffe es diese Verhüllung zwar aufrecht zu erhalten [Sperren: und] gleichzeitig irgendwie … irgendwie dabei etwas … einen kleinen Wink zu geben, oder so, …
- Das ist aber wieder so inkonsequent!
- Oder aber eben ich nutze den Rundgang. Ihn also nicht als Partyding sehe. Halt wirklich zum Verhüllen.
- [Sperren: Punkt].
- Da wird nichts gezeigt!
- Ähm … Das interessiert mich nicht. So.
- Aber eben dann auf nen anderen Weg … ähm … ähm …
- Ja.
- Mit Interessierten … Mit Leuten, die … ähm … mehr darüber wissen wollen. Mit denen ich darüber reden kann.
- Zu finden.
- Außerhalb der Hochschule natürlich.
- Also … Dozenten, Klassentreffen und so gibt's ja …
- [Schlucke.]
- … gibt's ja genug, wo schon darüber geredet wurde.
- [Pause.]
- Nur ich verspüre auch gar kein Interesse, keinen Drang halt, … ähm … irgendeinen dieser kleinen …
- Wie heißen die?
- Off-Ausstellungen …
- Spaces.
- Oder so … Aufzusuchen. Und dort auszustellen.
- Pfff.
- Weiß ich nicht.
- Das ist halt nen anderes Publikum. Ich glaube, das ändert sich jetzt nicht. Das ist ja noch weniger verbunden mit …
- Ahhh!
- Ich weiß es auch nicht.
- [Pause.]
- So.
- Und … Internetseite?
- Na das ist ja noch mehr Publikum. Öffentlichkeit. Show. Inszenierung Inszenierung . Also … normalerweise eben.
- Ähm … Da will ich aber auf jeden Fall, [Sperren: wenn dann], verhüllt sein. Das ist ja nun [Sperren: das] Gebiet, Internet, wo … wo so viel getan wird und nicht ist. Da ist es ein Zeichen, zu verhüllen! Nicht zu zeigen.
- [Pause.]
- Aber eben auch bei so großen Partyangelegenheiten. Wie beim Rundgang. Wie ich's halt wahrgenommen hab.
- Ja.
- [Pause.]
- Also was gibt's denn dann als Alternative?
- Pfff.
- Zu diesen Veranstaltungsorten?
- Was gibt's da für eine Alternative?
- [Pause.]
- Wenn natürlich …
- Viele Leute gehen hin und eins, zwei Leute bleiben dann halt hängen.
- Um die geht's ja am Ende!
- Und … äh … Die sperre ich natürlich auch aus, wenn ich … äh … mich verweigere etwas zu zeigen.
- So.
- Ähm … Möchte ich also meine … meine … meine Grundhaltung aufgeben? Nur um diese eins, zwei zu erreichen? Und dafür aber allen anderen sozusagen die Möglichkeit zu eröffnen, … ähm … eben mal nen Foto zu knipsen? Keine Ahnung davon eigentlich zu haben und das für schön zu empfinden? Und dann halt weiterzugehen? Und das halt so nebenbei zu betrachten?
- Darauf hab ich eben eigentlich auch kene Lust.
- [Schlucke.]
- Wenn dann soll man halt … Man soll sich halt, wenn dann, ein bissel Zeit nehmen, darauf einzulassen. So.
- [Sperren: Das] wünsch ich mir dann eigentlich.
- [Pause.]
- Das sind jetzt keine Meisterwerke oder so höchstwahrscheinlich. Die jetzt immer und ewig in Erinnerung bleiben in den Köpfen. Aber dass man, [Sperren: wenn man schon] sich … ähm … zu so einen Ort begibt, sieht, dass man sich darauf richtig einlässt. Auf die einzelnen Arbeiten. Selbst wenn man dann, wenn da fünfzig ausgestellt sind, wenn man dann bloß drei, vier schafft. Oder so. Aber Hauptsache man hat die halt wirklich … ähm … man hat die wirklich [Sperren: betrachtet].
- Man hat sie wirklich [Sperren: gesehen].
- Und nicht bloß kurz wahrgenommen.
- [Schlucke.]
- Und am Ende, nachdem man da war, bleibt dann so nen komisches Rauschen übrig. So. Nichts hat man wirklich vielleicht wahrgenommen, oder … Und … Aber gang ganz viel gesehen. So.
- Oberflächlich!
- Das wäre jetzt höchstwahrscheinlich wieder so nen Übergang zu der Verhüllung.
- [Pause.]
- Wo man aber … aber die vordere Platte öffnen kann.
- Also dass der … Dass viele Besucher … ähm … daran vorbeigehen. Und [Sperren: einer], der es dann aber öffnet, der muss dafür ja schon mal davor stehen.
- Von weitem etwas sehen, konnte er davor nicht. Konnte davor nicht bereits … ähm … sozusagen drüberschweifen und da schon entschieden haben, ob er es jetzt genau gesehen hat oder nicht.
- Es [Sperren: nicht sehen] zu wollen oder einfach weiterzugehen, weil ihm der Weg jetzt zu lang ist. Sondern … Er [Sperren: muss] erst einmal davor stehen, um es öffnen zu können.
- [Pause.]
- Er öffnet jetze das Ding. Mit den Scharnieren am Rand.
- Keine Ahnung. Wie auch immer.
- [Schlucke.]
- Er öffnet es. Und in [Sperren: dem] Moment Moment erst … äh … nimmt er die Arbeit war. Er steht richtig davor. Er kann sich richtig darauf konzentrieren. Er hat halt 'ne Handlung gemacht. Ähm … Er hat Zeit … Arbeit investiert er in dem Moment. Er hat ja [Sperren: Kraft] aufgewendet. Ähm …
- Und [Sperren: jetzt] kommt sozusagen dieser Belohnungseffekt. Er [Sperren: sieht] jetzt etwas. So.
- Ich [Sperren: denke], dass er sich dann auf jeden Fall [Sperren: mehr] auf die Arbeit einlässt, als wäre die Arbeit jetzt einfach nur … hätte sie einfach nur offen gestanden.
- So.
- Und nachdem er sie betrachtet hat, müsste er sie halt wieder … ähm … Wieder die Klappe schließen.
- So.
- Sie wieder dem … dem … ähm … ähm … dem Raum überlassen, der dann halt nicht mehr sichtbar ist.
- Dieses … Diesen … Diesen [Sperren: inneren] Raum.
- So.
- Bis dann der nächste kommt und die Klappe wieder öffnet und sich darauf einlassen kann. [Sperren: Wenn] er möchte. Klar. Wenn's ihn überhaupt nicht interessiert, dann schließt er's halt wieder sofort. Klar. Aber die [Sperren: Möglichkeit] besteht jetze halt, sich intensiver damit auseinander zu setzen, als wenn die Arbeit halt … äh … immer offen steht. Und … äh … unter fünfzig Arbeiten eben … ähm … in ner Reihe aufgestellt ist.
- Das is so nen Aufmerksamkeitsding halt.
- [Pause.]
- Das ist also eine Verhüllung für die … für die, die … die … ähm …
- Nee! Ich sperre mich sozusagen gegen die, die … ähm … die just einfach mal durchziehen. Und … äh … die am Ende ein Rauschen halt haben wollen. Und … Fotos machen, die sie noch nicht einmal betiteln können. Weil sie noch nicht einmal wissen, von wem das ist. Das tritt im Internet halt …
- Wie heißt das?
- Instagram Instagram oder so. Da gibt's jetzt viele Fotos zu diesem Rundgang. Wo einfach überhaupt gar kein Name von dem Kunststudenten Kommilitone steht. Oder Titel. Oder was auch immer.
- Das ist einfach nur schnell nen Foto gemacht und weitergegangen.
- So.
- Und das für schön empfunden.
- Das ist eine Impression!
- So.
- Davon hat aber der Kunststudent eben überhaupt nichts. Also jetzt nicht wegen Aufmerksamkeit oder so. Sondern … Da wurde überhaupt nicht damit gearbeitet, oder … Da kann ja gar nicht weiter nachgeforscht werden.
- Was wollte er denn jetzt sagen? Oder hat er vielleicht noch andere Arbeiten? Die interessant sein könnten für mich?
- [Sperren: Geht ja gar nicht]. Wenn man, noch nicht einmal am Anfang, wo man das Foto macht, den Namen recherchiert.
- So.
- Das passierte aber recht häufig. Und [Sperren: die] interessieren mich einfach nicht.
- Die will ich [Sperren: ausblenden].
- Die … Ich will nicht bloß, dass sie … dass sie dran vorbeigehen, weil da vielleicht nen Desinteresse besteht. Ähm … Sondern ich will denen den Zugang einfach [Sperren: versperren].
- Die sollen gar nicht die Möglichkeit haben, nen zufälliges Foto … Oder ein Foto davon zu machen, ohne Namen das dann ins Internet zu stellen.
- Oder … Ja. So vorbeizurauschen sozusagen.
- Vielleicht sogar noch mit … äh … Alkohol in der Hand.
- So.
- Ich möchte [Sperren: wenn dann] nur die haben, …
- [Schlucke.]
- Oder 'ne Auswahl treffen und sagen: Ähm … äh … Derjenige, der es sehen will, der [Sperren: muss] halt erst selber einen Aufwand machen.
- Der [Sperren: muss] sich halt erst in die Position begeben, wo er sich konzentrieren kann. Auf diese eine Arbeit.
- [Sperren: So].
- Und wenn er sich dann nämlich wirklich auf diese eine Arbeit konzentriert, dann gibt es einen … dann ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass er … äh … nach dem Titel guckt. Nach dem Namen guckt. Vielleicht selbst weiter darüber nachdenkt, was das in ihm bewirkt. Und das nicht bloß oberflächlich betrachtet.
- So.
- Ich denke, da ist die Möglichkeit dann eben mehr gegeben.
- So.
- [Pause.]
- Jetzt wäre die Frage, wie … wie … ähm … wie ist der Kasten gestaltet!
- Gerade fällt mir sowas wie 'ne Glasrückwand oder so ein. Nur indem man halt an der Seite der verhüllten Arbeit … äh … an die Wand guckt. Wo dann der Glasspiegel angebracht ist, kann man dann …
- Nee. Das ist schon wieder zu viel!
- Also … Das ist gut, aber es ist … Du siehst dann immer nur [Sperren: indirekt] die Arbeit so.
- Das ist wieder was ganz anderes, als … ähm … als … äh … Thema. Das bewirkt was anderes.
- So.
- [Schlucke.]
- Na es muss schon irgendwie 'ne Handlung sein, die derjenige vollführen muss. Er muss erstmal davor stehen. Wie gesagt … Wenn's geöffnet ist, muss derjenige davorstehen, um überhaupt was sehen zu können.
- So.
- Jetzt geht's um das Öffnen.
- Ähm.
- Im digitalen Zeitalter würde man heute auf nen Touchscreen klicken. Einmal. Oder man würde auf nen Knopf drücken und irgendwas würde automatisch gehen.
- Gefällt mir nicht!
- Er muss also selber noch diese Handlung vollführen halt.
- Wie bei nem Vorhang. Gibt's bestimmt … Muss ich mal nachgucken … äh … nach Kunst oder so.
- Hat der das nicht vorgestern gesagt? Mit … Mit Arbeiten, die dann verhangen waren? Und um das sehen zu können, musste man halt den Vorhang öffnen? Und danach hat man den wieder geschlossen?
- Muss ich nochmal nachgucken, aus welchen Jahren das halt stammt.
- Diese Idee.
- Und was deren Hintergrund war!
- Das ist ganz interessant.
- Mit nem Vorhang geht das natürlich ganz gut.
- [Schlucke.]
- So.
- Aber nen Vorhang hat … macht's natürlich … ähm … hat eher so den Charakter von … ähm … Also nicht bloß vom Entdecken. Sondern das tut man ja auch, wenn man so 'ne Platte öffnet. Sondern auch schon von Weitem hat das schon so diesen Drang sozusagen höchstwahrscheinlich, das öffnen … zur Seite ziehen zu wollen.
- Ähm … Den will ich ja gar nicht mal so in den Vordergrund … äh … stellen.
- Diesen Drang!
- Dieses Bedürfnis!
- Weil das machen dann auch alle die alkoholisiert sind. Ähm … äh … Pfff … Die haben dann auch Spaß dabei, dieses Ding zur Seite zu ziehen.
- So.
- Dann machen's wieder alle!
- So.
- Dann haste damit gar nichts erreicht. Außer, dass sie davor stehen müssen, um die Arbeit sehen zu können.
- So.
- Das ist jetzt aber noch nicht weit genug!
- Also dieser Entdeckerdrang sozusagen, der darf noch nicht am Anfang … ähm … geweckt werden. Also von Weitem geweckt werden. Wie durch nen Vorhang. Wo ja automatisch sowas wie … nen Gefühl von "das kann man zur Seite schieben und das will ich jetzt auch machen … Und gehe deshalb dahin" …
- Sondern es muss am Anfang schon sich dem Blick verwehren. Ohne … Ohne dass man erkennt, offensichtlich erkennt, dass das etwas … dass es geöffnet werden kann.
- So.
- Also man soll da nicht hingehen des Öffnen wegen.
- So.
- Sondern … Ja. Nur wenn man davorsteht soll man erst mitbekommen: Man kann's auch öffnen!
- So.
- Und … äh … Und … Und … Ja.
- Um mehr etwas zu erfahren.
- Dann kommt ja auch nen Entdeckerdrang. Aber nicht eben schon am Anfang.
- Das ist schonmal gut.
- Kein Vorhang der zu viel … ähm … der zu viele … ähm … wieder anziehen würde. Einfach weil da ein Vorhang ist.
- So.
- Der zur Seite geschoben werden kann.
- Sondern schon bei der Platte bleiben!
- Nehmen wir mal die Holzplatte halt. Diesen Holzkasten. Platte davor. Scharniere halt so an der Seite, dass die nicht extrem auffallen. Aber die müssen natürlich da sein, damit's geöffnet werden kann.
- Als Beispiel jetze.
- So.
- In den Sechzigern hätten die jetzt wahrscheinlich sowas "Bitte öffnen!" … nen Schild "Bitte öffnen!" da gehabt. Ähm …
- Will ich nicht!
- Das … Das wäre mir halt zu platt.
- [Pause.]
- Nehmen wir statt so etwas … ähm … äh … nen Griff. Es wieder …
- Nee. Passt dann nicht wieder zu nem … zu nen Holzkasten. Wenn da … Der wäre jetzt ja nicht zugenagelt, die obere Fläche. Das geht ja dann … Das wäre dann wieder nur eine Inszenierung mit den Nägeln. Sondern man muss es ja sozusagen [Sperren: öffnen] können.
- Soll man den … Ist die ganze Konstruktion sozusagen abnehmbar und dahinter ist dann das Bild an der Wand befestigt? Also dass man wirklich die ganze Konstruktion, die den Blick sozusagen erst einmal verwehrt, abnehmen kann?
- Wäre ja auch noch 'ne Möglichkeit.
- Und nicht bloß da vorne irgendwie so nen Guckding.
- [Pause.]
- Aber wie macht man darauf aufmerksam, dass man die ganze … die ganze … ähm … [Sperren: Hülle] … ähm … abnehmen kann?
- [Pause.]
- Mhm.
- Über den Titel?
- Würde ich eigentlich auch nicht machen.
- Sagen wir mal …
- Na warte mal!
- Nen Titel könnte auch schon mal was sagen. Ne? Das wäre ja jetzt nicht Titel "Verhüllte Arbeit" oder so. Sondern …
- Wie der Professor das jetzt eigentlich sehen … gerne hätte gesehen … Würde es zum Beispiel, wäre da jetzt nen Selbstporträt Selbstbildnis dahinter, würde es halt "Selbstporträt" heißen. Im Titel.
- So.
- Sagen wir mal, der Titel, das Schildchen, ist so daneben. Dann … Dann … äh … Dann wird ja höchstwahrscheinlich schon mal nen bissel klarer werden: Da ist nen Selbstporträt. Das wird jetzt nicht der Kasten sein irgendwie!
- Da muss auch was dahinter sein, was man auch sehen kann!
- So.
- Ich wollt's ja nicht Selbstporträt bisher nennen. Weil niemand kann's sehen und ich will mich den Blick auch verwehren.
- So.
- Und … ähm … Okay. Titel kann man schon mal sagen "Selbstporträt" oder "Landschaft". Oder so.
- So.
- Und jetzt muss es aber eben noch diesen einen Moment geben, wo man sagt, … ähm … da muss man jetzt rangehen und es bewegen, damit man's jetzt sehen kann.
- So.
- Ähm … Am Intuitivsten wäre es natürlich, oder am eingänglichsten, ohne es groß erklären zu müssen, wäre es mit Scharnieren oder nem Knauf oder so.
- Mit nem [Sperren: Türknauf]. So.
- [Schlucke.]
- Das wäre natürlich auch 'ne Möglichkeit. Nicht mehr … Nicht so nen primitiver Holzkasten. Sondern so 'ne … 'ne …
- Wie nennt man das?
- Kartusche?
- Nee, wie heißen die?
- So nen kleiner schön gemachter Kasten halt!
- Mit 45-Grad-Schnitt und so. Und … ähm … Deckel kann man sozusagen zur Seite schieben. Oder zur Seite hin öffnen.
- So.
- [Pause.]
- Mhm.
- [Pause.]
- Das Ding ist natürlich, ich lege dann in die Verhüllung [Sperren: so] viel rein an … ähm … also an … an Tat, dass … dass die Arbeit, die da drinne ist, irgendwie als Teil … als Teil gesehen wird von [Sperren: dieser] … von [Sperren: dieser] Verhüllung. Von diesem ganzen drumherum!
- Und eigentlich ist ja dieses Drumherum nur für mich der … ähm … Hab ich ja nur gemacht, damit [Sperren: nur] Leute, die wirklich davor stehen und sich konzentrieren können, prinzipiell, dass sie sich sozusagen konzentrieren.
- So.
- Und dass nicht … Oder dass nicht die Verhüllung … Also sagen wir, es wäre so 'ne Verhüllung wie … Ich glaube, das war die … die …
- … der "Ursprung Ursprung der Welt". Oder so.
- Wenn da jetzt nen Vorhang ist, oder so, … Dahinter ist ja was Erotisches. Oder so. Und dieser Vorhang verhüllt das. Dann ist ja schon dieser Vorhang … äh … ist ja [Sperren: Teil] dieser Arbeit. Weil … Weil … Ja. Man [Sperren: lüftet] sozusagen etwas.
- Oder man guckt durch ein kleines Guckloch durch!
- Dann ist das durch dieses Guckloch gucken auch wieder Teil der Arbeit. Wenn dahinter … äh … diese Arbeit … also die Arbeit genau [Sperren: das] thematisiert.
- Also dass da irgendwas ist, was heimlich ist! Oder was man normalerweise nicht öffentlich zeigen darf. Oder so.
- Und bei [Sperren: mir] geht's ja jetzt darum: Ich zeig eigentlich ganz … Weiß nicht … Selbstporträts. Den Geradenkreis, wo ich gerade viel ausprobiere. Und so. Das sind jetzt ja nicht Arbeiten, die irgendwie … äh …
- [Schlucke.]
- … die … die verhüllt werden müssten, sollten, … ähm … weil … weil … weil das Motiv genau das bedarf!
- Also weil da [Sperren: Spannung] entsteht … äh … dabei!
- So zwischen … zwischen …
- Das ist geheim! Und nur [Sperren: ich] sehe es jetzt!
- Oder ich … Niemand kann halt sehen, wie ich es mir ansehe. So. Wenn's halt irgendwas … Pfff … Etwas ist, was man normalerweise nicht in der Öffentlichkeit sehen würde. Oder auch zeigen würde, dass man sich das anguckt.
- So.
- Ähm …
- Also in so 'ne dunkle Kammer so hinein.
- Das ist es ja eben nicht!
- So.
- Das sind [Sperren: ganz] normale Bilder, die für [Sperren: sich] wirken sollten. So. Also wo ich dann halt sagen würde, wenn's nen Interessenten geben sollte, der sich das gerne in sein Haus hängen würde, dann hängt der sich das ja auch gerne so in sein Haus. Also jetzt so … Oder er kann das natürlich dann auch mit dieser … mit dieser … ähm … mit dieser Vorrichtung machen! Dass er das zwar aufhängt, aber immer nur, wenn er das öffnet, sieht er das selber. Und konzentriert sich … Und kann sich einen Moment darauf konzentrieren. Und einen Stuhl davor hinstellen. Und … äh … die Arbeit sehen.
- [Schlucke.]
- Aber wichtig ist halt, dass diese … diese … diese Verhüllung, diese [Sperren: Form] der Verhüllung, eben nicht … ähm … zum … als [Sperren: Teil] der Arbeit gesehen wird, die [Sperren: drinne] ist.
- So.
- Dieses … Das ist [Sperren: wirklich] bloß die Vorrichtung dafür, dass die … äh … die … dass die Besucher … ähm … nicht einfach vorbeigehen, oder eben mal so sich das angucken. Und für sich als schön empfinden. Und das war's dann.
- So.
- Sondern sich wirklich konzentrieren [Sperren: können]. So die Möglichkeit gegeben wird. In dem ganzen Wusel, der da existiert.
- Darum geht's ja auch. Wenn da zwanzig, dreißig Leute in dem … in so nem Raum sind, in dem fünfzig Arbeiten oder so präsentiert werden, dann [Sperren: kannst] du dich nicht, also [Sperren: ich] zumindestens nicht, ohne dieses ganze Stimmengewirre und diese ganzen Reize, diese ganzen … äh … ganzen Farben, die auf einen niederprallen, … Sich [Sperren: da] zu konzentrieren auf [Sperren: eine] Arbeit ist sehr sehr schwer.
- Oder da stellt sich jemand vor einen! Und man hat dann die Sicht leicht versperrt.
- Und so weiter und so fort!
- Das ist … Darum geht's mir. Das wäre jetzt erstmal mein Thema. Dieses … Dass die Person sich darauf konzentrieren kann.
- So.
- Und … Das ist aber nicht … Dass es aber nicht als Teil der Arbeit gesehen wird. Der eigentlichen Arbeit.
- [Pause.]
- Das ist jetzt halt das nächste Problem! Wie [Sperren: schaffe] ich das?
- [Pause.]
- Wie geht das?
- [Pause.]
- Na okay. Darum kann ich mich ja jetzt gleich noch später drum kümmern.
- Erstmal geht's um diesen Akt Akt des Öffnens. [Sperren: Wie] könnte der aussehen?
- [Schlucke.]
- Mit nem Knauf.
- So.
- Normalerweise würden sich Leute höchstwahrscheinlich sagen: Hui, das ist ein Kunstwerk! Das darf man nur betrachten!
- Das muss ich jetzt erstmal außer … außer betracht lassen. So. Dieses … Ja. [Sperren: Darf man's] jetzt oder nicht?
- Das will ich ja gar nicht!
- Dieses … Dieses … äh … Dass der sich unwohl fühlt dabei.
- Das will ich nicht.
- Der soll wissen: Okay, das ist jetzt halt nen Ding, was man öffnen kann. Und Punkt. Da ist jetzt nicht die Frage, ob das schon die Kunst ist oder so.
- Das ist zum Öffnen da.
- So.
- [Pause.]
- Das wäre wichtig. Dass das rüberkommt. Ist die Frage, ob das ohne Hinweisschild geht oder so.
- Mhm.
- [Pause.]
- Komplizierte Variante wäre halt mit … mit Hinweisschild.
- Mhm.
- [Pause.]
- Sagen wir mal, das Problem haben wir jetzt auch schon gelöst.
- Gibt's gar keine Frage mehr!
- Er kann davor stehen, sich sagen … Kein unwohlgutes Gefühl … Er kann's halt öffnen. Und das ist dafür da. Punkt. So.
- [Pause.]
- Dann öffnet er es.
- [Pause.]
- Er öffnet es.
- Und sieht in [Sperren: dem Moment] die Arbeit, die drinne ist.
- Ist jetzt wieder die Frage wegen Ausleuchtung. Oder ist das dann so hell, dass es … Na ja … Müsste es dann halt so weit öffnen, dass es … Es soll sozusagen nicht dieses Gefühl von "Man guckt jetze durch nen Schlüsselloch durch" irgendwie … Und sieht da was geheimes. Sondern er kann's halt richtig richtig öffnen. So dass es richtig breit gefächert ist und er halt nochmal … äh … nen Meter nach hinten treten kann und sieht es dann immer noch.
- Oder sieht es dann noch sehr sehr gut. Darf dann sozusagen kein Blick … äh … weg.
- Und er muss dann natürlich, nachdem er es geöffnet hat, es auch wieder schließen.
- So.
- Auch wieder ohne Scheu.
- [Sperren: Weil's] ja Kunst sein könnte.
- Und zwar schließen, damit's dann andere wieder … ähm … öffnen können.
- Und das dann nicht die ganze Zeit offen ist. Dann hätte … Dann hätte … Dann wäre die Wirkung ja nicht mehr da.
- [Pause.]
- Vielleicht sollt ich erstmal, anstatt jetzt so … äh … als … ähm … für 'ne Idee für nen Ausstellungsraum betrachten, wie für den Rundgang, eher jetzt vorstellen, was ist, wenn jemand schon so eine Arbeit hat!
- Oder bei mir jetzt zum Beispiel. Wenn ich das bei mir aufhänge, so … so … Vielleicht sollt ich da mal so 'ne Testarbeit einfach machen. Mit ner guten Arbeit natürlich.
- So.
- Und nen guten Bilderrahmen.
- Dass ich das mal hier mache. Einfach ausprobieren, mit so nem … ähm … mit so ner kleinen Tür, zum öffnen.
- Nur, wenn das dann sozusagen nicht mehr als Deko verstanden wird, auch von mir selber, … Ist ja dann verschlossen! Also kann ich's nicht mehr als Deko verstehen. Sondern nur, wenn du dann davor stehst und diesen Kasten öffnest, … Und dich hinsetzt. Und es betrachtest. Ähm … [Sperren: Dann] nimmst du die Arbeit war und … und eins, zwei, drei Minuten später irgendwie, nachdem du's wieder genossen hast, schließt du die Arbeit wieder.
- So.
- Dann kannste wieder den Alltag machen. Oder was anderes.
- So.
- [Pause.]
- Die Arbeit wird dann also nie als … als …
- Die ist jetzt [Sperren: da], ich sehe sie ja [Sperren: ständig], wenn ich dran vorbeigehe …
- Man [Sperren: kann] sich nicht ständig daran … äh … daran … ähm … das nicht [Sperren: ständig] genie Genie ßen! Irgendwann flaut es halt ab.
- So.
- Das wird halt aufrechterhalten, ne? [Sperren: Nur] wenn man's sich bewusst macht … Also nur wenn man sich nen Moment Zeit nimmt und sich betrachtet, … Ja. Das macht's auf jeden Fall aus.
- Also dass ich das mal hier einfach ausprobiere.
- Mir 'ne Konstruktion hier überlege, wie es am besten … ähm …
- Ich denke mal, das wäre dann nicht mit …
- [Sperren: Na ja]! Das wäre dann die Frage. Soll der … Also … Soll die eigentliche Arbeit schön gerahmt sein mit Glas und so weiter? Ähm … Und da drinne sein? Also mit dem Rahmen? Oder soll der … soll die Verhüllung, diese … diese … dieser Kasten [Sperren: im] Rahmen sein und da [Sperren: drinne] ist dann nochmal die Arbeit?
- Oder … Oder soll das [Sperren: gesamte] Ding umschlossen sein von … von … von so nem Kasten?
- Ähm … Da fällt mir halt bloß erstmal ein … Wenn der Kasten halt alles umschließt, auch den Rahmen und so weiter und man sieht's halt nur, wenn man den öffnet, dann … äh … dann muss man sich halt überlege, wie sieht der Kasten aus, wenn der einfach nur so an der Wand hängt!
- Es soll jetzt natürlich nicht total [Sperren: hässlich] aussehen. Ne?
- Ja.
- Oder [Sperren: schäbig] oder so.
- Wenn man's sich an die Wand hängt, dann muss es ja bereits 'ne Eigenwirkung haben. 'Ne Gute.
- So.
- Das soll jetzt ja nicht unbedingt den Raum hässlicher machen!
- [Pause.]
- So.
- Ähm …
- [Pause.]
- Ich weiß … Das hat jetzt halt alles seine Vor- und Nachteile. Ne? Wenn bloß dieser Holzkasten da ist, dann geht … dann merkt man wirklich, … äh … die gesamte Arbeit inklusive der Rahmung so, das ist halt da drinne. Das … Das muss man dann erst mal erfahren können. So. Und wenn ich halt den Rahmen rausnehme und die Verhüllung … äh … auch schon rein, die man dann auch öffnen kann, dann ist es … ist es konzentriert. Auf die [Sperren: eigentliche] Arbeit.
- Ne?
- Dann wird ja nicht der Bilderrahmen verhüllt, sondern nur noch die eigentliche Arbeit.
- Dann ist es also konzentrierter!
- Dann geht's [Sperren: wirklich] darum, … ähm … die Arbeit zu sehen. Und es hat natürlich auch … äh … im Räumlichen jetzt betrachtet … Wenn ich in den Raum gehe, sieht es natürlich schon besser aus, wenn ein Holzkasten [Sperren: in] einer Struktur, also wie … im Bilderrahmen, im Schattenfugenrahmen, sich befindet. So. Dann hat's bereits so nen …
- [Schlucke.]
- Dann ist bereits von … äh … Dann ist sofort klar, das ist [Sperren: irgendwas] mit Kunst.
- So.
- Wenn's so gerahmt ist. Ne? Das sieht dann nicht so aus, als hätte da jemand was … ähm … hängen lassen und das wird irgendwann mal gelüftet. Sondern es wird schon so wahrgenommen als … als mögliche Arbeit.
- So.
- Und … Und … Es regt vielleicht noch mehr dazu an, es dann auch zu öffnen.
- Da ist noch … Diese Arbeit sehe ich noch nicht. Aber alles, was um die Arbeit herum ist, ist bereits sichtbar. Und es regt mich noch mehr an sozusagen den Kasten dann zu öffnen.
- [Pause.]
- Mir gefällt jetzt halt irgendwie [Sperren: beides].
- Dass da drinne das dann auch noch mit dem Rahmen ist. So richtig … richtig ordentlich.
- Mhm.
- Schwer.
- [Lange Pause.]
- Na gehen wir jetzt mal davon aus, dass der Schattenfugenrahmen außerhalb ist. Und eben der Holzkasten wird wie 'ne dicke Leinwand so da rein… ähm … da hinten dann befestigt. Okay.
- So.
- Schattenfugenrahmen dann höchstwahrscheinlich weiß.
- Also weißen.
- So.
- Holzkasten natura.
- Mit, sagen wir, entweder 'ne Flügeltür wäre jetzt möglich, … So … Also dass man … Das ist eigentlich noch besser, als es von der Seite so zu öffnen. Sondern … Ja. Du stehst dann davor und nimmst [Sperren: beide] Hände und öffnest sie halt zum [Sperren: Rand] hin.
- Also [Sperren: vom] Zentrum [Sperren: zum] Rand hin.
- Von [Sperren: beiden] Seiten.
- [Schlucke.]
- Das heißt, du lässt dich in dem Moment schon mehr darauf ein, dass im Zentrum jetzt etwas erscheint. Du öffnest es gleichzeitig. So. Das ist so nen …
- Das ist so 'ne Offenbarung dann höchstwahrscheinlich!
- So [Sperren: vor] mir lüftet sich etwas.
- Das ist was anderes, als wenn's halt so einmal von der Seite wie 'ne normale Tür geöffnet wird. So. Dann lugt so der linke Bereich bereits heraus. Und dann sieht man halt immer mehr, aber es ist halt so 'ne [Sperren: Richtung] vorgegeben. Und … äh … der Blick ist halt nicht vom Zentrum aus, sondern eben von links nach rechts.
- [Sperren: Dann] mag ich das jetzt natürlich mehr, wenn … wenn sich das Auge bereits im Zentrum konzentriert. Weil dort ja sozusagen das erste … die ersten … ähm … Sachen sichtbar werden. Wenn's 'ne Flügeltür ist und man öffnet sie so.
- Das ist jetzt auf jeden Fall 'ne Überlegung, das so zu machen. Mit einer Flügeltür.
- [Pause.]
- So.
- [Schlucke.]
- Ich meine, das mit den … Es müssen jetzt kene billigen Knöpfe sein oder so. Ähm … Woran man ziehen kann. Es ist ja bei Möbeln auch oft so, dass das … ähm … ähm … unten … ähm … so 'ne kleine …
- Wie nennt man das?
- Einkerbung.
- Also wo man halt … ähm … den Finger dahinter schieben kann. Und den zieht man dann nach vorne. Das ist dann ohne Knauf sondern sone … sone kleine Anhebung … Einhebung oder so. Ähm …
- Ja. Und damit kann man dann die ganze Tür nach vorne bewegen.
- Das ist jetzt halt 'ne Flügeltür. Ne?
- So.
- Musste halt linke und rechte Hand benutzen. Also jeweils nen Finger oder so.
- Ja.
- Und öffnest es dann halt so.
- Und das [Sperren: erste] was du siehst, das ist im Zentrum. Und dein Auge ist auch darauf gerichtet. Und nicht von links nach rechts, oder rechts nach links. Oder so. Von oben nach unten. Oder so.
- [Sperren: Nee]. [Sperren: Genau] im Zentrum. Punkt.
- Das ist gut.
- Das ist sehr sehr gut.
- So.
- [Pause.]
- Das Holz jetzt auch, Multiplex Birke, gefällt mir eigentlich. Und … ähm … dieser Griff oder was das dann ist, muss natürlich auch super gearbeitet sein. Dass es … Ja. Dass …
- Ja. Das soll sogar [Sperren: handwerklich] gut rüberkommen. Ne?
- Das … Das soll jetzt nicht billig sein. Das soll jetzt nicht schon künstlerisch sein oder irgendwie … Äh … Wie das jetzt in ist. Sondern das soll einfach handwerklich [Sperren: top] sein.
- [Sperren: Ohne] 'ne Frage zu stellen!
- Das wäre dann zum Beispiel auch … Ja … Dass ich … Dass ich mit 45 Grad arbeite. Und das jetzt nicht … Dass es gar nicht als Kasten mit Hohlraum wirken muss. Es ist wirklich … Es ist schon klar. Das ist das Handwerk Handwerk drumherum.
- So.
- Wie der Bilderrahmen! Der Schattenfugenrahmen! Der darf ja auch nicht weiter auffallen.
- So.
- Der muss einfach gut sein. Punkt.
- Der steht nicht im Zentrum.
- So wenig wie halt diese … ähm … diese … ja … diese … ja … diese …
- Ähm.
- … diese Holzplatte im Zentrum stehen sollte.
- Oder die Holzleisten, die am Rand sind.
- So.
- Das ist gut. Okay.
- [Pause.]
- Dann öffne ich das.
- Zu beiden Seiten eben hin.
- Und … äh … Ja, der Schattenfugenrahmen ist halt … ähm … Der ist jetzt nicht … Der ist jetzt nicht [Sperren: so] dick, dass … dass die Türen nicht weit geöffnet werden können. Sondern die Türen kannste wirklich dann …
- Was ist das dann?
- 90 … Um 180 Grad halt … äh … dreht … äh … aufziehen …
- Das heißt … äh … Die sind wirklich kompl… Die sind richtig … Die sind über den Rand des Schattenfugenrahmens so hinaus dann geöffnet.
- Vielleicht.
- Ich weiß jetzt nicht … ähm … Das ist jetzt wieder so 'ne Frage halt … ähm … wegen Farbe.
- Sollen die jetzt weiß lackiert sein? Innen?
- Also damit es nicht so auffällt?
- Damit der Blick jetzt nicht da so abwandert?
- Ähm … Muss ich gucken, wie das aussieht!
- Unten und oben sieht man ja eh noch den Schattenfugenrahmen. Ne? Wenn die … Wenn die …
- [Schlucke.]
- … Dinger nur zur Seite eben aufgehen.
- [Pause.]
- Weiß ich jetzt nicht.
- [Pause.]
- Oder eben Schattenfugenrahmen oder Bilderrahmen ist halt [Sperren: Teil] dieser … also ist [Sperren: in] dieser Verhüllung drinne. Ist jetzt natürlich auch noch 'ne Möglichkeit. Dann hab ich das Problem nicht mehr, … äh … dass … dass [Sperren: um] die Arbeit herum es etwas …
- Nicht wuschig.
- Aber so … So das Auge ablenken könnte. Ne?
- Sondern … Wenn … Wenn der Bilderrahmen halt komplett … äh … sichtbar ist, dann lenkt er diesen Blick nochmal so aufs Zentrum. Und es lenkt nichts ab.
- Wenn jetzt aber die Türen halt [Sperren: über] diesen Schattenfugenrahmen links und rechts [Sperren: hinausgehen], dann gibt's ja diesen Schattenfugenrahmen … ähm … als Begrenzung nur noch oben unten unten. Links und rechts ist es gar nicht mehr sichtbar.
- So.
- [Pause.]
- Oder vielleicht ist gerade [Sperren: das] gut! Dass … Dass es … Dass es nicht [Sperren: zu] gut aussieht. Denn dann schließt man das auch wieder. Weil … Weil das besser im geschlossenen Zustand … im Gesamten … aussieht. So.
- Von weitem.
- Dass man … Ja!
- Nee!
- Dass man das Gefühl hat, das ist jetzt nicht mehr … es sieht … es ist nicht mehr fertig. So. Es muss wieder [Sperren: ordentlich] gemacht werden.
- [Pause.]
- Also es ist jetzt [Sperren: Unordnung]. Man sieht halt nur noch die Hälfte des Schattenfugenrahmens. Und … äh … Wenn man jetze wieder weggeht und … äh … sein normales Geschäft jetzt macht, dann will man's wieder schließen. Weil ansonsten das unordentlich aussehen würde.
- So.
- Es würde nicht fertig aussehen.
- Nicht [Sperren: vollendet]!
- Vollendet ist es dann wieder, wenn's geschlossen ist.
- [Pause.]
- Eigentlich ist das gut!
- [Pause.]
- Jup.
- [Pause.]
- Eigentlich ist es gut.
- [Pause.]
- So.
- Okay. Gehen wir jetzt davon aus. Schattenfugenrahmen drumherum. Holzkasten drinne. Ähm … 'Ne … 'Ne Flügeltür. Also man kann se vom Zentrum … muss man beide Hände nehmen, sie öffnen. Ohne Knauf. Sondern unten gibt's halt … Oder … Pfff … Oder in der Mitte …
- Keine Ahnung.
- … gibt's halt so 'ne kleinen … ähm … Einkerbungen. Wo man halt die Finger … ähm … ähm … schieben kann und dann halt rausziehen kann. So wie bei modernen Möbeln oft.
- Wie ich's jetzt oft gesehen habe.
- Ähm … Oder bei Küchenzeilen. Wo häufig auch kene … kene Knäufe mehr gibt so.
- [Schlucke.]
- Okay. Das ha'm wir jetze.
- Wegen Farbe mach ich mir jetzt noch keine Gedanken.
- Vom Schattenfugenrahmen höchstwahrscheinlich weiß.
- Denn dieser … äh … Holzkasten hat ja auch bereits nen … Also wenn ich's jetzt naturbelassen, … ähm … Hat bereits 'ne Farbe.
- So.
- Oder weiß ich das auch?
- Wäre jetzt auch die Frage!
- Weiß lackieren?
- [Pause.]
- Nee.
- Nee.
- Nee nee.
- Ich glaub nicht.
- Ich weiß es jetzt noch nicht.
- Erstmal sagen wir mal: Ich lass das Holz.
- So.
- Schattenfugenrahmen aber weiß. Damit da nen kleiner Kontrast da ist. Das sieht dann auch gut aus. So handwerklich auch.
- Genau.
- So.
- Dann [Sperren: öffne] ich es.
- [Pause.]
- Aber ich sollte es lackieren!
- Zum saubermachen … Also zum schützen.
- Wenn man jetze mit den Händen immer rangeht … Dass man den Dreck wieder abbekommt.
- So.
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Dann hab ich's geöffnet.
- So.
- Die Türen kann man halt um 180 Grad öffnen.
- Ne?
- So richtig schön weit!
- So.
- Die stehen ja nicht mehr hervor. Die … Die … äh … nehmen nicht mehr [Sperren: Licht] weg. So. Die sind wirklich dann … Das Licht kann also wirklich von den Seiten dann draufkommen. Ohne irgendwelcher störender Schatten.
- Was ja auch ganz wichtig …
- [Pause.]
- So.
- Dann stehe ich davor.
- [Schlucke.]
- [Pause.]
- Und [Sperren: jetzt] wäre es natürlich am besten …
- Das ist jetzt die Frage!
- So nen normaler Bilderrahmen mit Glas. Das Glas ist … ist ja oft schon so 'ne Barriere.
- Es spiegelt sich vielleicht. Je nachdem, was es für nen Glas ist.
- Also man spiegelt sich bereits. Das lenkt ja wieder ab, ne?
- Man kann nicht ganz nah rangehen. Ähm …
- Ob ich das dann [Sperren: ohne] Glas mache … Ich meine, das Bild ist ja an sich erstmal 365 Tage geschützt. Ne? In so nem Raum drinne.
- Ist auch mit guter Belüftung, ne?
- So. Es gibt jetzt nischt … Also von Feuchtigkeit oder so. Was sich ansammeln könnte. Das ist ja auch positiv.
- Ähm … Ja. Aber es müsste halt gut befestigt sein und so.
- Und … ähm … Das Glas … Also man öffnet es …
- Ne? Das wäre jetzt der Unterschied. Wenn man es öffnet, … äh … diese Flügeltüren, dann öffnet man gleichzeitig … dann öffnet man [Sperren: alle] Barrieren!
- Zu der … Zu der [Sperren: Kunst]. Zu der Arbeit, die drinne ist.
- So.
- Also es gibt [Sperren: nichts] mehr zwischen einem und der Arbeit.
- [Sperren: Das] hat eigentlich auch was!
- Ja.
- Es gibt [Sperren: nichts] mehr zwischen einem und dieser Kunst. Man kann … Man kann richtig reintauchen.
- Wenn die Kunst in nem Bilderrahmen drinne ist, wie normalerweise, dann gibt's halt diese Barriere. Also dieser Zwischenbereich halt.
- Das [Sperren: Glas].
- Was halt die Luft vor und die Luft danach … ähm … [Sperren: abtrennt].
- Das sozusagen den Betrachter auf der [Sperren: einen] Seite lässt und die Kunst ist auf der [Sperren: anderen] Seite. Man kann [Sperren: nie] eins werden.
- So.
- Wenn man das jetzt mal so sieht.
- Wenn man das so ausdrücken will.
- [Pause.]
- Genau.
- Und wenn's da gar kein Glas mehr gibt und du öffnest es dann, dann kannste richtig reintauchen.
- Es gibt [Sperren: keine] störenden Effekte oder so.
- [Sperren: Du bist drinne].
- Punkt.
- Das ist sehr sehr gut!
- Ja.
- [Pause.]
- Auch wenn's 'ne Zeichnung oder so ist. Die ist ja dann geschützt normalerweise. So.
- [Schlucke.]
- Man darf halt nicht niesen in dem Moment!
- [Pause.]
- Dann … Dann … Das ist nicht gut.
- Das …
- Jetzt wieder die Überlegung halt, wenn's jetzt in ner Ausstellung ist, ne? Kannste nicht davon ausgehen, dass niemand davor gähnt. Und dann seine Partikel da hinterlässt.
- Da muss ich nochmal gucken!
- So.
- Aber im Privaten … ähm … Auf jeden Fall so [Sperren: rein lassen]. So. Einfach nur [Sperren: rein] die Arbeit. Ohne … Ohne … Ohne [Sperren: Schicht] davor.
- Man kann sie direkt erleben!
- Das ist gut.
- [Pause.]
- Das ist sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Ist halt jetzt auch nochmal die Frage, wie der … wie der gestaltet ist.
- Ähm … Hab ich den schwarz gefärbt? Oder … ähm … Nochmal mit so nem Karton ausgelegt? Wie er … Wie das normalerweise bei … ähm … Rahmen gemacht wird. Wo eine Einlegetiefe existiert. Also wo …
- Na wie heißt das?
- Na ja. Doch. Ähm … Wo halt richtig Luft im Rahmen drinne ist, wird ja dann auch die Rückwand und werden die Seiten mit nem Karton kaschiert. So.
- Glaube ich.
- Mache ich das dann auch?
- Oder ist das auch bloß das Holz?
- Oder lackiere ich das? Also matt natürlich.
- Schwarz? Weiß?
- Keine Ahnung!
- Weiß ich jetzt nicht.
- Das … Das ist ja auch nochmal was. Was ich … Was ich austüfteln kann.
- Genau. So.
- [Pause.]
- Man hat's dann geöffnet. Man sieht's. Man kann sich darauf einlassen.
- Und da das dann ja unordentlich ausschaut, wenn man wieder wegtritt, …
- Wenn man davor steht, dann lässt man sich ja auf die Arbeit ein. Dann sieht man eh nicht die [Sperren: Unordnung] drumherum.
- So.
- Also dass der Schattenfugenrahmen nicht mehr richtig sichtbar ist. Und dass die Dinger da halt … die Flügeltüren so da rübergehen.
- Das sieht man glaube ich in dem Moment gar nicht mal.
- Das nimmt man gar nicht wahr!
- Da kann man [Sperren: ganz ganz] nah rangehen und, wenn das jetzt nen Geradenbild ist, jeden Strich verfolgen und … ähm …
- Ja.
- Du siehst jede [Sperren: Welle], die in der Arbeit drinne ist.
- Das ist sehr sehr gut.
- Du kannst das Motiv … Du kannst auch ein bissel weiter wegtreten und das Motiv dann nochmal richtig sehen.
- Das ist sehr sehr gut.
- Und dann …
- Und dann …
- Da dann aber normalerweise wieder Unordnung herrschen würde, wenn du das jetze so offen lässt, … Das sieht halt … Da ist was geöffnet, was eigentlich zu muss.
- So.
- Der Schattenfugenrahmen ist nicht komplett sichtbar. Das sieht [Sperren: unfertig] aus.
- So.
- Außerdem … Wegen Staub und so … Will man das dann ja auch wieder schützen!
- Also das ist auch nen guter Grund, ne? Also wenn … wenn's jetzt jemand gekauft hat. Oder wenn ich's jetzt hier habe. Zum Beispiel. Dann will ich's ja schützen und so.
- Schützen heißt, dass ich es, nachdem ich es betrachtet habe, auch wieder schließe.
- Anders als beim Bilderrahmen mit dem Glas. Da ist es [Sperren: immer] geschützt. Ob ich davor stehe oder nicht. Das macht's dann halt wieder … so … so nebenbei. So [Sperren: beiläufig] mal nachgucken. Ohne … Ohne sich Gedanken machen zu müssen. Ähm … ähm … ähm … W… W… Wi…
- Ist die Arbeit dadurch beschädigt, wenn sie die ganze Zeit so offen da liegt?
- Na ja. Okay. UV-Licht spielt dann sicherlich auch noch 'ne Rolle. Das wäre dann auch kein Problem.
- Auch interessant. Ich schütze es sozusagen auch vor … vor dem [Sperren: Sonnenlicht]. Die sind ja ein bissel anfällig. So oder so. Wird irgendwann passieren.
- Ich glaube …
- [Schlucke.]
- … es gibt halt Glas, was das abblocken kann. Aber ich glaube auch nicht alles. So.
- Wird ja auch immer gesagt. Dass man die nicht in … äh … so hängen soll, dass die Sonne immer raufkommt.
- So.
- Sondern … Genau. So.
- Das wäre jetzt auch nicht das Problem.
- Dann …
- Man hat sich's angeguckt.
- Man durfte es wieder entdecken. Erfahren!
- [Pause.]
- Man konnte sich darauf einlassen. Und [Sperren: dann] nimmt man wieder beide Hände, die Finger, und schließt von [Sperren: beiden] Seiten wieder den Kasten zu.
- Und das Bild wird zum Zentrum hin immer kleiner. Der Blick bleibt ja dann im Zentrum. So. Der wandert ja nicht von links nach rechts oder von rechts nach links. Sondern von [Sperren: beiden] Seiten schließt sich das ja. Der Blick kann sozusagen im Zentrum bleiben.
- Das heißt, man … man nutzt … Das ist wie beim … beim Sonnenuntergang. Vielleicht. Man nimmt noch so den [Sperren: letzten] Moment …
- Man kann noch den letzten Moment wahrnehmen, wo die Sonne … ähm … sichtbar ist. Wo noch 'ne Rötung …
- Nee!
- Nicht die Rötung! Also nicht die Nachwirkung! Sondern die [Sperren: Sonne].
- Dieser Kreis an sich.
- Wo noch ein bissel was über dem Meer hinausguckt.
- So.
- Dieses [Sperren: letzte] Aufglitzern.
- Aufblitzen!
- Das ist ja dann auch … Wenn du das mit den Flügeltüren schließt, du kriegst noch im Zentrum so dieses [Sperren: letzte] bisschen … äh … was von der Arbeit erfahrbar ist, ab.
- Dann macht's [Sperren: Klick].
- Höchstwahrscheinlich.
- Und der Kasten ist geschlossen.
- [Pause.]
- Da ist's halt wieder vorbei und man kann sich wieder um andere Sachen kümmern.
- So.
- Die Arbeit ist [Sperren: bis] zum nächsten Besuch, bis zum [Sperren: intensiven] Besuch, zumindestens intensiver als normalerweise, als wenn es immer offen stehen würde, halt wieder für sich. Ja.
- Ist sozusagen in Ruhe gelassen.
- Das finde ich sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Ob das jetzt für Ausstellungen ist oder nicht … Das ist jetzt erstmal egal. Es geht jetzt erstmal darum, es einmal umzusetzen.
- Für [Sperren: mich].
- Richtig ordentlich.
- Also … Wegen dem 45-Grad schneiden müsste ich halt dann eben doch auf Alberti warten. Jetzt sind … äh … Semesterferien.
- Sind die schon?
- Muss ich mal nachgucken.
- [Pause.]
- Vielleicht sind sie auch nicht. Dann hätte ich jetzt die Möglichkeit …
- Ich muss da mal … Ich muss ja eh nochmal in die HGB.
- Diese Verhüllung abmachen. In den Klassenraum stellen. Von dem Flur.
- Dann schaue ich mal, ob der vielleicht da ist.
- [Pause.]
- Also dass ich [Sperren: einmal] so nen … Wie ich ihn mir vorgestellt habe …
- Mache.
- Mit den Flügeltüren.
- [Schlucke.]
- Und wirklich handwerklich so, dass es da nichts zu bemängeln gibt. So.
- Auch vor mir selber natürlich.
- Aber ich glaube, das ist da kein Problem. Der hat ja glaube ich auch … Da kann man ja auch die Bilderrahmen machen. Die müssen ja immer gut aussehen. Der hat das Werkzeug dafür.
- Das ist sehr sehr gut.
- [Pause.]
- Und wie ich jetzt den [Sperren: Innenraum] ausstatte, ne?
- Ob ich das jetzt schwarz lackiere oder so …
- Nee. Das ist … Erstmal geht's um den Kasten. Den vor sich zu haben.
- 'Ne Arbeit einfach mal reinzuhängen. So. Und in dem Moment entscheidet sich ja dann … ähm …
- Auch der Schattenfugenrahmen. Will ich den weiß haben? Soll ich den weiß färben? Will ich das Holz noch behandeln? Oder den Innenraum noch schwärzen?
- Keine Ahnung!
- Da gibt's ja …
- Oder mit Stoff verlegen.
- Keine Ahnung!
- So.
- Das … Das ergibt sich dann alles, wenn ich davor stehe und diesen Akt halt vollführe. Mit dem Öffnen. Ähm … Mit dem Ansehen und mit dem … äh … Schließen und so.
- Was … Was … Was halt … Wie's halt am Besten ist.
- Das wird sich dann ergeben!
- [Pause.]
- Die … Die Möglichkeiten hab ich dann ja auch, das umzusetzen in dem Moment.
- So.
- Das ist natürlich … Das greift jetzt natürlich … [Sperren: Diese] Art der Verhüllung …
- Also wo man sie öffnen kann, wo man sich drauf einlassen kann, auf die Arbeit.
- … greift wieder was anderes auf. Ne?
- Also dass es jetzt nicht mehr diese … meine Generalkritik …
- Mache ich ja gerne. Also null oder eins.
- Äh … An Gegenwartskunst Gegenwartskunst . Die ich eigentlich selber eigentlich nicht verstehe.
- Eigentlich [Sperren: nie]. Wenn ohne Titel oder so.
- Wenn das wirklich Gegenwartskunst ist. Ne? Also was jetzt …
- [Schlucke.]
- Wo nischt gegenständlich ist.
- Das will ich jetzt ja auch wieder ausklammern. Wo ich … Wo ich … Wo ich nen Reiz habe. Womit ich was anfangen kann. Will ich jetzt auch ausklammern.
- Sondern wo irgend nen Gegenstand auf dem Boden liegt, der … der im Alltag … Mit dem ich eigentlich überhaupt nichts anfangen kann. Also dass ist für mich dieser Gegenstand und der regt in mir nichts.
- So.
- Um [Sperren: das] geht's mir halt. Das ganze Zeug, … ähm … mit dem ich selber nichts anfangen kann … Dass ich das halt auch in der Verhüllung irgendwie ausdrücken kann.
- Wenn's so 'ne radikale Verhüllung ist, ne?
- Also ein komplettes [Sperren: Ablehnen] des [Sperren: Gesehenwerdens].
- So.
- Das ist natürlich nen anderes Thema, ne? Als eben bei dem dann doch wieder öffnen können und schließen können.
- So.
- Hat zwar auch Überthema "Verhüllung", so.
- Ob man es jetzt auch [Sperren: Enthüllung], oder [Sperren: Verhüllung] …
- Aber … ähm … Na ja. Die … Die Idee, komplette Abschottung, … Auch vor mir selber, ne? Wenn ich's jetzt nicht mehr öffne. Zum Beispiel bei … der Arbeit, die im Klassenraum hängt. Die öffne ich ja nicht nochmal.
- So.
- Oder eben … Die [Sperren: Möglichkeit] geben, es zu öffnen.
- Ob jetze im … im … im öffentlichen Bereich, oder ob's da noch geschlossen ist. Mit Vorhängeschloss oder so.
- Oder wie auch immer. Wo man also merkt: Da kann niemand ran. So.
- Und dann erst im Privaten, oder wenn's jemand gekauft hat … Dass er dann die Möglichkeit hat, es zu sehen. Und alle anderen haben halt nur diesen Holzkasten vor sich gehabt.
- Hat ja auch was!
- Von der Idee her.
- So.
- Privileg sozusagen.
- Schürt natürlich bei denen, die's nicht sehen, nen kleines … kleines Hassgefühl. Keine Ahnung.
- So nen … Nee. Nicht Hass. Sondern …
- Nicht beleidigt. Sondern …
- [Sperren: Neidisch].
- Neid, genau.
- So.
- Ich darf's nicht sehen. Und dieser Arschkünstler …
- So.
- Aber auch für mich selber halt. Wenn ich's hier einmal ausprobiere … Dass ich das hier in meinem Raum halt … dann … dann aufbaue. An die Wand … äh … hänge und dann halt selber mal gucke, was das bei mir dann bewirkt.
- Und … ähm … Vielleicht dann auch mal einfach in den Klassenraum hängen.
- Dann halt geschlossen.
- Und schauen, wie … wie das intuitiv aufgenommen wird.
- Ne?
- Ohne Erklärung oder so.
- Ob dieser [Sperren: Drang] besteht, es zu öffnen. Wenn ich das halt irgendwie so zusperre, … äh … dass man's nicht öffnen kann. Was es bewirkt in einem. So.
- Dieser [Sperren: Drang] es öffnen zu wollen, es aber nicht zu können.
- Und dann nochmal mit dem Verweis, wenn es jetzt im … äh … in einem Raum … in einem Rahmen ist, wo es jetzt nicht … äh … so massenhaft Leute vorbei schlendern oder vorbeiziehen, …
- Nach Reizen [Sperren: hungern]!
- Wo ich nicht mitmachen will.
- [Schlucke.]
- Oder … ähm … Ja. Genau. Was das dann halt bewirkt.
- So.
- Wenn man das weiß, als Hintergrund.
- [Schlucke.]
- Na dann lass mich das mal ausprobieren!
- Nebenbei kann ich natürlich immer noch diese … ähm … diese [Sperren: Totalverweigerung] umsetzen.
- Die gefällt mir immer noch!
- Es muss … Es ist jetzt ja wieder so nen [Sperren: Dilemma] zwischen … ähm …
- Ich möchte … Also ich [Sperren: will] natürlich … ähm …
- Mhm …
- Ich will natürlich nicht bloß selber … Also …
- Pfff.
- [Sperren: Na ja!] Bei dem Hintergrund … Wenn's jetzt jemand kaufen soll. Oder so.
- [Sperren: Niemand] wird's kaufen, wenn da … wenn da nicht … äh … wenn er nicht die Arbeit …
- [Sperren: Außer] er sieht jetzt in der [Sperren: Verhüllung] die Arbeit. Das wäre natürlich auch wieder die Frage, ne?
- Ist natürlich auch wieder für mich … äh … äh … viel interessanter eigentlich. Wenn jetzt [Sperren: andere], auch wenn ich's nicht tue, in der [Sperren: Verhüllung] die Arbeit sehen. Und [Sperren: das] halt so gut finden und es kaufen.
- Dann muss ich gar nichts zeigen.
- Dann ist's wirklich … Dann kann ich für mich bleiben. Und kann … äh … Ja. Kann [Sperren: frei] agieren. Ohne immer in Gedanken zu sein, wie könnten die [Sperren: anderen] das wahrnehmen.
- Dann geht's wirklich nur noch um [Sperren: meinen] … [Sperren: Das], was ich ausdrücken will, drücke ich aus und niemand wird es jemals in …
- Ja. Mich [Sperren: interessiert] es dann vielleicht auch gar nicht!
- So.
- Wie das andere wahrnehmen tun.
- Da wäre es dann natürlich am besten, wenn das so ist, dann … dass die … die [Sperren: Verhüllung] … Das Thema der Verhüllung … ähm … Dieses [Sperren: Sperren] … äh … kaufen.
- [Sperren: Deshalb] und nicht wegen der Arbeit [Sperren: drinne].
- Die sie dann halt für sich selber im Privaten sehen können … äh … Oder so.
- [Pause.]
- Ich meine, ne? Es ist jetzt kein Problem [Sperren: beide] Stränge zu machen. Wie ich halt vorhatte auch … äh … zu überlegen, Arbeiten zu machen, denen ich einen Titel wie "Selbstporträt" oder "Landschaft in Blau" gebe, wenn das Bild da drinne ist, was verhüllt ist, …
- Das macht ja wieder was ganz anderes auf!
- So.
- Das ist … ähm … Also es ist [Sperren: echt] krass, was man so mit Verhüllung, … äh … je nachdem … Was kleinste Änderungen be… be… Greifen ganz andere Themen auf.
- So.
- Und … Es spricht ja nichts dagegen, das zu machen.
- Ich meine, ich lebe ja noch nen bissel.
- Und ich … äh … glaube halt auch nicht, dass ich diese radikale Verhüllung für immer und ewig …
- [Räuspere mich.]
- … äh … machen werde. Auch wenn ich's jetzt natürlich [Sperren: dachte]. Als ich sie gemacht habe!
- Das … Das finde ich aber eben auch wichtig.
- In dem Moment nicht projektbezogen denken, sondern … sondern davon [Sperren: überzeugt] sein, das ist es jetzt, was ich machen will.
- Und Punkt.
- So.
- Ohne Zeit und Raum.
- [Aufnahme Ende.]