× Aufzeichnungen eines Kunststudenten. Dies ist die Niederschrift zu meinem Kunststudium an der HGB Leipzig.
Folgend einige Hinweise dazu:

(1) Ich möchte niemandem schaden. Ich möchte aber meine Studienzeit in all seinen Facetten festhalten. Dabei ist alles von Interesse, was mit dem Studium an der Hochschule, mit Kunst allgemein und mit meiner eigenen Arbeit im Speziellen zu tun hat.
(2) Fehlerhafte Informationen sind – ungewollt – Teil der Notizen. Sie sind meinem Wissensstand, der Konzentration in stundenlangen Sitzungen und schlecht lesbaren handschriftlichen Notizen geschuldet.
(3) Zitate sind nur hinterlegt, wenn ich mir sicher bin, dass es so gesagt wurde. Die Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen. Das ist nicht böswillig.
(4) Meine künstlerische Arbeit hat größtenteils die Suche und den Zweifel zum Thema. In Einzelgesprächen mit Professoren, Werkstattleitern und Dozenten nehme ich dessen Ansichten wahr und verarbeite diese später in den Notizen. Deshalb bin ich jetzt da, wo ich stehe. Wenn ich einen Hochschulangestellten also mit seiner Meinung darstelle, darf er sich freuen, Teil meiner künstlerischen Entwicklung zu sein.

Leipzig, den 13. Dezember 2016
Redigierte Fassung vom 25. Mai 2018


Klasse Bildende Kunst
HGB Leipzig

Künstler

Mark Twain im Bett, © Prints & Photographs Division
Mark Twain im Bett, © Prints & Photographs Division
Frida Kahlo
Frida Kahlo
Selbstporträt, 1940 - 1943, Edvard Munch
Selbstporträt, 1940 - 1943, Edvard Munch
Henri Matisse arbeitet
Henri Matisse arbeitet

Sonntag, 19. November 2017

Künstler im Bett Link Link Mark Twain im Bett, © Prints & Photographs Division kuenstler-bett-1-k.jpg "Writing is the easiest thing in the world. […] Just try it in bed sometime." Link Frida Kahlo Frida Kahlo kuenstler-bett-2-k.jpg seit Unfall arbeit u. a. im Bett mit "Bettstaffelei" Schlafzimmer in Arles, van Gogh Vincent van Gogh Link Selbstporträt Selbstbildnis , 1940 - 1943, Edvard Munch Edvard Munch kuenstler-bett-3-k.jpg Henri Matisse Henri Matisse arbeitet kuenstler-bett-4-k.jpg nach Operation und Grippeinfektion malte und zeichnete Matisse im Bett Tracey Emin, My Bed, 1998 Link
Central Academy of Fine Arts, Peking
Central Academy of Fine Arts, Peking
Männerkörper (mit Studenten im Kurs bearbeitet), Jiabo Sun, 2012
Männerkörper (mit Studenten im Kurs bearbeitet), Jiabo Sun, 2012
Ke Cheng (Personenname = Titel Arbeit), Gips, 1996, Wang Wei
Ke Cheng (Personenname = Titel Arbeit), Gips, 1996, Wang Wei
Männerkörper (Übung), 2015, Harz gefärbt, Wen Xu
Männerkörper (Übung), 2015, Harz gefärbt, Wen Xu
Männerkörper (mit Studenten im Kurs bearbeitet), 1999, Jiabo Sun
Männerkörper (mit Studenten im Kurs bearbeitet), 1999, Jiabo Sun
Großer Bart, 2011, Lammhaut und Harz, Zhanfeng Wang
Großer Bart, 2011, Lammhaut und Harz, Zhanfeng Wang
Junges Porträt, 2009, Gips und künstliche Haare, Die Cao
Junges Porträt, 2009, Gips und künstliche Haare, Die Cao
Ich heute in Beijing, 2016, Holz, Peng Song
Ich heute in Beijing, 2016, Holz, Peng Song
Abend, Shuang Zheng, 1962, Holz einfarbig
Abend, Shuang Zheng, 1962, Holz einfarbig

Sonntag, 19. März 2017

Studienreise 中国 Link Ausstellung Studentenarbeiten Link Central Academy of Fine Arts, Peking academypeking25-k.jpg (Übersetzung nachträglich, eventuell fehlerhaft) Central Academy of Fine Arts, Peking Link Link Männerkörper (mit Studenten im Kurs bearbeitet), Jiabo Sun Jiabo Sun , 2012 academypeking27-k.jpg Ke Cheng (Personenname = Titel Arbeit), Gips, 1996, Wang Wei academypeking1-k.jpg Männerkörper (Übung), 2015, Harz gefärbt, Wen Xu Wen Xu academypeking4-k.jpg Werkstatt Plastisches Gestalten Link Konstruktion mit Stahlgeflecht für Ganzkörper-Skulpturen aus Ton Link Männerkörper (mit Studenten im Kurs bearbeitet), 1999, Jiabo Sun academypeking6-k.jpg Jiabo Sun Link Großer Bart, 2011, Lammhaut und Harz, Zhanfeng Wang academypeking8-k.jpg weitere Ansicht Link Junges Porträt, 2009, Gips und künstliche Haare, Die Cao Die Cao academypeking11-k.jpg weitere Ansicht Link Ich heute in Beijing, 2016, Holz, Peng Song academypeking14-k.jpg verhüllt verhüllt Link Tür im Ausstellungsraum Link Diplom Theorie Link Wandinstallation Sprechblasen und Bilder Link für mögliche Darstellung Theorie-Arbeit Papier auf leicht schneidbare Platten geklebt teilweise mit dickerer Platte hervorgehoben Link "Gebäude nacheinander gebaut", 1962, Hua Li Link Enstehung Druck-Arbeit in vier Schritten Abend, Shuang Zheng, 1962, Holz einfarbig academypeking21-k.jpg Künstlerviertel Dashanzi Link Peking Link van Gogh Vincent van Gogh in Fäden Link Link (Daten nicht gemerkt) Link Link Link Link Link Frau sitzend (Daten nicht gemerkt) Link

Montag, 6. Februar 2017

HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Künstlersignatur Künstlersignatur Link Arbeiten im Klassenraum signiert Signatur: Friedrich Fröhlich F nur nach rechts horizontale Striche etwas krakelig geschrieben auf verhüllter Arbeit Rückseite Holzkasten auf Selbstbildnis Selbstbildnis auf Transparentfolie ebenfalls Rückseite Holzkasten Geradenbild Geradenbild mit 1 / 5 Auflage (5 / 5 ist Künstler-Exemplar) andere Geradenbilder zum Nachhängen in Büro gebracht Hausmeister Hausmeister gesprochen wegen Bohren im Flur und Abhängen der Infotafeln Tafeln werden heute abmontiert wenn am Donnerstag noch eine hängt neben meiner Wand, ihn fragen, ob er sie auch noch abmachen kann Herme Herme Link kurz mit Bachmann wegen Fräsen gesprochen da Probleme mit Daten dauert Start Fräse Fräse noch mit Alberti wegen maximale Dicke Holz bei Dickenfräse gesprochen maximal 20 cm, bei 17 cm also kein Problem Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link
  • Es … Ich wollte ausprobieren, ob ich das, was ich bei Gerhard Richter Gerhard Richter gesehen und beobachtet habe, ob ich das nachmachen kann. Und … äh … weil Ölfarbe so teuer ist …
  • Ach so, damit du das mal kennen lernst. [Eventuell falsch übersetzt, 2:41:40.]
  • … und mir die Werkstatt, das Atelier, fehlt.
  • Okay.
  • Wollte ich es erst einmal in klein ausprobieren. Um es dann ins Große zu übersetzen.
  • Das war ja auch dann deine Idee, dass ich bei eBay solche Sachen vertickere, groß mache. Und dort verkaufe. Teuer. Ne? Irgendwann hattest du mir das mal gesagt.
  • Ich … Ich hab' zu dir gesagt, dass … äh … dass man … äh … mit … äh … äh … äh … Kunstkopien relativ leicht Geld verdienen …
  • Mhm.
  • Künstler kopieren
  • … kann. Indem man einfach Künstler kopiert. Kunstarbeiten kopiert.
  • Dann bin ich ja selbst keiner mehr!
  • Äh … Und diese verkauft.
  • Dann bin ich kein Künstler mehr.
  • Auf diesen Zug von Gerhard Richter, also diese Rakeltechnik, sind ja schon viele aufgesprungen. Man findet da auch Videos auf YouTube YouTube , [Sperren: wie] das gemacht wird.
  • Hast du mir gezeigt. Ja.
  • Äh … Und diese Menschen bekommen teilweise vi… viel … teilweise tausend, zweitausend Euro für ein Bild.
  • Mhm.
  • Sie haben weder die Technik selbst erschaffen. Äh … ähm …
  • Das war's schon.
  • Äh … Sie hatten auch diese Idee … diese Begabung nicht. Äh … Sie sind eben auf diesen … auf dieses Geschäftsmodell Kunstmarkt , was es … Im nachhinein hat's sich eben als Geschäftsmodell auch gezeigt. Oder es hat gezeigt, dass es geeignet ist für … um … um Werte anzulegen. Es hat materiellen Wert. Äh … Es beinhaltet einen Geldwert. Das haben sie gesehen und kopieren es jetzt erfolgreich. Und verdienen … äh … damit … Geld.
  • Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass der Künstler … ähm … von sich aus sagt, das ist ein Geschäftsmodell für ihn. Das kann ich mir nicht vorstellen.
  • Nein! Nein. Aber es hat sich als Geschäftsmodell …
  • [Sperren: Erwiesen. Ja!]
  • Als geeignet erwiesen.
  • Aber wenn [Sperren: du] ihn jetzt fragen würdest: Äh … ähm … Sehen Sie das selber als Geschäftsmodell. Denkst du, er antwortet mit "Ja"?
  • Inzwischen wird Gerhard Richter sagen: Ja.
  • Das ist ein Handwerk Handwerk .
  • Weil andere …
  • Sozusagen.
  • Weil andere, die es ihm nachmachen, haben es ja bewiesen. Dass man alleine mit der Kopie seiner Arbeiten Geld verdienen kann.
  • Ja aber das heißt ja nicht, dass er seine eigenen Arbeiten als Geschäftsmodell betrachtet. Als Geld sozusagen. Dinge, mit denen man ein Geschäft macht. So.
  • Na ja …
  • [Sperren: Kann] ja immer noch sein, dass es ihm um etwas anderes geht!
  • Das [Sperren: eine] ist … Das [Sperren: eine] ist das des abstrakten Geschäftsmodells. Das andere ist, ob er es als Geschäftsmodell [Sperren: betreibt]. Gerhard Richter wird vielleicht sagen: Äh … Ja, abstrakt dürfte es geeignet sein, weil man kann mit meinen … Wenn ich jetzt sagen will, ich brauche morgen nen … nen Porsche. Dann … äh … werde ich mich zwei Wochen jetzt hinstellen. Werde dieses Bild machen. Und kann mir davon einen Porsche leisten.
  • So denkst [Sperren: du] denken [Sperren: die]!
  • Ähm … Nein. Würde … Ich glaube, so würde er sagen.
  • Okay.
  • Muße faul
  • Das heißt also, es ist abstrakt geeignet als Geschäftsmodell. Wenn er ein Porsche braucht, macht er ein Bild. Er tauscht das Bild gegen einen Porsche. Materieller Wert gegen Materieller Wert. Und er hat's. Wenn … Allerdings wird er mir sofort sagen: Aber ich brauche es ja gar nicht. Ich bin ja gar nicht drauf angewiesen. Das heißt, ich werde nur [Sperren: dann] ein Bild malen, wenn mir danach ist. Wenn meine Muße da ist. Wenn mein Innerstes der Meinung ist: Du musst jetzt noch einmal so ein Rakelbild machen. [Sperren: Dann] werde ich das machen. Klar. Er hat inzwischen, weil er halt finanziell frei ist, andere Möglichkeiten. Wenn er achtzehn gewesen wäre … Wenn er jetzt achtzehn gewesen wäre … ähm … und er muss überlegen, wie kauft er nächste Woche die Ölfarbe ein. Ich … Ich glaube, ein son Bild kostet vier … fünftausend Euro. Nur an Ölkosten.
  • Mhm.
  • Geld verdienen, um überhaupt Kunst schaffen zu können
  • Nur an Farbe. Ja? Das heißt also: Wie will er sich denn das nächste Bild leisten? Er muss also erst einmal eins machen. Damit er das Geld für das nächste Bild hat. Ähm … Da würde er als Achtzehnjähriger sagen: Ja, logisch. Ich werde jetzt eins machen. Kaufe für viertausend Euro Farbe. Verkaufe das Bild für Fünfzehntausend. Habe dann wieder Viertausend für eine Farbe und von dem Gewinn kann ich mir mein Brötchen Sonntags kaufen.
  • [Pause.]
  • Ich habe eine kleine Hoffnung. [Lacht.] Gerade gespürt. [Lacht.] Dass da doch noch mehr dahinter schlummert. Weil du nämlich gerade gesagt hattest, … ähm … bräuchte er das Geld jetzt nicht, um sich das Auto leisten zu können, … äh … ähm … dann muss immer noch eins sein. Und zwar: Eine Muße. Oder … Oder … Oder das Verlangen halt, das jetzt herzustellen. Ne?
  • Ja.
  • So. Und das ist ja komplett frei von Geld. Von Geschäft. Von Kunstmarkt. Dieses Verlangen etwas … Also dieses … diese Muße. Äh … Sich die Zeit zu nehmen und etwas zu schaffen. Vielleicht Freude beim Schaffensprozess zu haben.
  • Mhm.
  • Ich [Sperren: denke] nämlich, dass er gar nicht, während er es schafft, gar nicht an einen Porsche oder so denkt. Ich glaube, der … diejenigen, die das groß machen, die … die … die … die … die … die denken in dem Moment Moment bloß an das, was sie gerade machen.
  • Ja. Okay.
  • Und … Das war mir aber ganz wichtig! Dass das … Dass eben die Kunst [Sperren: nicht] das … ein Geschäftsmodell ist. Sondern hinter … hinter dem Schaffen von Kunst steckt eben vielleicht doch etwas anderes.
  • Ja.
  • Als dieses Geschäft. Sondern etwas ganz menschlich … ähm … Würdevolleres. Weißt du?
  • Mhm.
  • Nicht … Nicht so konsumorientiert. Irgendwie.
  • Ja.
  • Das kam gerade raus! Das fand ich schön!
  • Ja.
  • Oder … Oder bin ich da total falsch gerade auf dem Dampf…? Aber du hast es mit der Muße gesagt. Und das war [Sperren: komplett] anderer … Ansatz … Das sieht so aus, als wäre das Geschäftsmodell lediglich … äh … ähm … was [Sperren: danach] kommt. Dann. Das ist ja in Ordnung. Wenn …
  • Ja.
  • So. Aber das [Sperren: davor]. Die Kreativität. Diese Muße. Und so. Dass [Sperren: das] immer noch da sein muss. Und das hat nichts mit Geld zu tun.
  • Alexanders Erfolgsmodell
  • Okay. [Räuspert sich.] Ich habe hier mal ein ganz einfaches … äh … ähm … ähm … ein ganz einfaches … ähm … Erfolgsmodell aufgeschrieben. Was ich … äh … jedem Kunststudenten Kommilitone mit auf dem Weg geben möchte. Ja?
  • [Pause.]
  • Man hat [Sperren: drei] Möglichkeiten.
  • [Ins Mikrofon gesprochen:] Er meint [Sperren: mich] damit.
  • [Lautes Rascheln.]
  • Also. Was hab' ich gemacht. Ich habe einmal ein Quadrat gezeichnet. Da hab' ich Muße reingeschrieben. Dadrunter hab' ich ein Dreieck gezeichnet und habe Geschäft geschrieben. Und darunter habe ich … äh … Das Viereck mit Muße [Sperren: plus] das Dreieck Geschäft [Sperren: ist gleich] Erfolg Erfolg . Und wenn …
  • Das sieht aus wie das Bauhaus Bauhaus -Logo.
  • Und wenn du mich fragst, … äh … sollte ich mein zukünftiges … äh … äh … Dasein … ähm … damit verbringen, nur noch Dinge zu machen, zu denen ich Muße habe, würde ich auf jeden Fall sagen: Nein. Weil … äh … Du pokerst damit. Das ist wie russisches Roulette. Entweder du verarmst, oder du hast Glück und wirst damit erfolg…
  • Das machen aber die meisten Künstler, ne?
  • …reich.
  • Und deshalb sind die meisten Künstler arm.
  • Ja. Und deswegen hab' ich's durchgestrichen und hab' gesagt, es wäre [Sperren: nicht] der Tipp, den ich dir oder den ich allen anderen Kunststudenten geben würde, wenn …
  • [Laut:] Mein Herz blutet!
  • … ihr die Schule verlässt. Das weiß ich. [Sperren: Du] glaubst nämlich auf genau [Sperren: dieses] Feld setzen zu müssen. Das Zweite …
  • Das ist so wie so ein Traum. Weißt du?
  • Das Zweite ist das Dreieck Geschäft. Also halt Geschäftsmodell.
  • [Gießt Tee in seine Tasse.]
  • Niesche suchen
  • Suche dir eine Nische. Mache Kunst für diese Nische. Mache Kunst im Sinne von Geschäft.
  • [Stöhnt.]
  • Verdiene damit Geld. Werde ganz schnell reich. [Sperren: will] ich gar nicht! Du versuchst es mir manchmal zu [Sperren: unterstellen]!
  • Das wird 'rausgestrichen.
  • Das [Sperren: will] ich überhaupt nicht.
  • Das wird 'rausgestrichen! Gecuttet!
  • Was ich aber möchte, ist, … ähm … Vielleicht hab' ich's sogar falsch aufgezeichnet. Was ich aber möchte, ist: [Sperren: suche] dir eine Nische. Suche dir ein Geschäftsmodell. Verbinde es mit deiner Muße. Also bring' das in Einklang. Und du wirst erfolgreich sein. Du wirst eine [Sperren: Garantie] haben. Weil es halt eine Nische ist. Weil es halt ein Geschäftsmodell ist. Du wirst erfolgreich im geldlichen Sinne sein. Weil … Du wirst [Sperren: nie] mehr Probleme haben zu überlegen, wie finanziere ich meine nächste Ausstellung. Wie finanziere ich … äh … meine nächste Leinwand. Ähm … Und du wirst auch deine Muße brauchen, … ähm … um dich zu motivieren. Um dieses Selbstverständnis weiter zu entwickeln. Ähm … Um auch eine Begründung für dein … für deine Kunst zu haben. Aber kombiniere es und du wirst erfolgreich sein.
  • So. Nur ganz kurz zusammenfassen. Damit ich es richtig verstanden habe. Bitte berichtige mich. Bei dir klingt es jetzt so, als ginge es nicht darum, … ähm … etwas zu Schaffen, [Sperren: weil] man es gut zu Geld machen kann. Also dass das nicht im Vordergrund steht. Ein Geschäft … Also weißt du … Och, ich will jetzt ein Geschäft haben, also mache ich Kunst. So. Sondern du sagst es jetzt so, … ähm … ähm … man sollte bereits … ähm … etwas schaffen, … äh … was einem liegt, wo man … man sich ausdrücken kann. Was sein Material ist. Und wenn das [Sperren: gleichzeitig] noch bei den Leuten gut ankommt, dann mach' daraus, aus dem, was du eh schon gerne machst, ein Geschäft. Aber [Sperren: nicht], dass man etwas schafft, [Sperren: weil] es im Geschäft gut läuft. Hab' ich das richtig verstanden? Was ja sehr sehr gut ist.
  • [Pause.]
  • Nee.
  • Also okay. Dann ist das …
  • [Nicht verständlich, 2:49:45.]
  • Weil du hast es genau umgekehrt gemacht.
  • [Lacht.]
  • Ich hatte … Ich hatte …
  • [Lacht.] Ich hätte es jetzt gut gefunden!
  • Also … Also es ist übrigens ganz clever. Und zwar … äh … ist das glaube ich immer etwas, was man wissenschaftlich untersuchen könnte. Nämlich …
  • Mit Dreieck und Quadrat!
  • … nämlich … ähm … Folgendes. Ich habe erst gezeichnet … ähm … Nimm deine Muße …
  • [Ungläubig, leise:] Das Geschäft?
  • Das, was du gut kannst.
  • Ja?
  • Und versuche auf dem Feld, was du gut kannst, … äh … ein … ein … ein … eine Nische zu suchen. Und dann wirst du erfolgreich sein.
  • Aber so hab' ich das doch gerade gesagt. Oder?
  • Ich glaube aber … Ja, das hast du gerade auch gesagt. [Sperren: Ich habe aber etwas anderes behauptet. Meine Theorie ist: Mache es umgekehrt. Näml…
  • Ähm … Suche dir [Sperren: erst einmal] eine Nische. [Lacht laut auf.]
  • Gucke, ob du …
  • [Lacht immer noch.]
  • … Geld verdienen [Sperren: könntest].
  • [Lacht weiter.] [Sperren: Nein!]
  • [Sperren: Plus] … ähm … Schaue, ob du überhaupt die Begabung und das [Sperren: Können] dafür hast. Und dann wirst du erfolgreich sein.
  • Geschäftsmann, kein Künstler
  • Dann bin ich aber [Sperren: kein Künstler]! [Sperren: Echt nicht!]
  • Was?
  • [Sperren: Dann] … Dann bin ich ein Saleman. Ein Businessman.
  • Aber das ist meine Empfehlung an die Kunststudenten. Um erfolgreich zu sein.
  • [Sperren: Ja], aber dann ist es keine Kunst!
  • Das ist sozusagen …
  • Geldkunst
  • Dann ist es keine Kunst, die rauskommt! Sondern das ist Geldkunst!
  • Okay.
  • Die rauskommt.
  • Und zwar ist das, was ich hier gerade gemacht habe, …
  • Ich will … Ich mache mich hier gerade … [Nicht verständlich, 2:51:00.]
  • Und zwar ist das, was ich gerade gemacht habe, dein Businessplan.
  • Ich bin hier wirklich … [Lacht.]
  • Dafür möchte ich auch Geld hier haben, ne? Für diese Beratung.
  • [Lacht.] Das wird gescannt.
  • Ich … Ich hab' hier … Du kannst das gerne fotografieren.
  • Ich nehme das mit.
  • Und zwar habe ich … ähm … habe ich hier gerade ein … ein … äh … äh … [Sperren: Businessplan] aufgestellt. Äh … Für … Für Kunst…
  • [Lacht laut auf.]
  • …studenten.
  • Ich will das gar nicht hören jetzt!
  • [Sperren: Wie] man Erfolg hat.
  • [Pause.]
  • Ich will dir ein Beispiel geben. Und zwar Folgendes …
  • Wirklich erst Geschäftsidee und dann Kunst?
  • [Sperren: Warte mal! Warte mal!] Ganz ganz kurz. Ich will doch jetzt … [Sperren: Ja] … Das ist jetzt deine Idee von wie man erfolgreich werden kann. Erst die Geschäftsidee haben und dann Kunst machen, die darauf basiert. Und dass man dann damit Geld verdienen kann. Gut so.
  • [Pause.]
  • Denkst du [Sperren: wirklich], dass diese großen Werke, also außer bei dem jetzt … Jeff Koons Jeff Koons , da kann ich mir das sogar vorstellen … Aber das jetzt bei Gerhard Richter oder so, dass die [Sperren: wirklich] entstanden sind, weil er eine Geschäftsidee hatte und danach dann die Kunst gemacht hat?
  • [Atmet tief ein.]
  • Weil er Geld verdienen wollte? Ich [Sperren: kann's] mir … Warte mal. Ich [Sperren: kanns's] mir nicht … Ich will's noch einmal sagen: Ich kann's mir nicht vorstellen.
  • Ja.
  • Aber bei niemandem. Kann ich mir das vorstellen.
  • Dann musst du natürlich Gerhard Richter fragen. Aber Folgendes. Ähm … Ich frage mich, [Sperren: wie] kann ich mir jeden Monat … äh … Öl und Leinwände und Werkstatt im Wert von vier … fünftausend Euro monatlich leisten, wenn ich nicht etwas verkaufe. Also das geht auch mit Hartz 4 nicht.
  • Ja.
  • Mit sechshundert Euro.
  • Dann müssen wir da ganz ganz langsam rangehen. Warte mal ganz kurz. Dann gehen wir jetzt davon aus: Er hat kleiner angefangen. So. Die … Die konnten sich vielleicht … Wir wissen es jetzt nicht. Aber die konnten sich verkaufen. Er hat ein bisschen mehr Geld bekommen. Also konnte er sich größere Leinwände kaufen.
  • Er ist sozusagen mit den Schritten größer geworden.
  • Ja. Ja.
  • Und jetzt kann's natürlich sein, dass sich das Verhältnis umdreht. Ne? Also das … Das zuerst sozusagen die Muße, diese … äh … äh … Diese Tatkraft, Kunst machen zu wollen, dabei war. Äh … äh … ähm … So und dann kam: Oh, das kann sich ja auch gut verkaufen! Und das am Ende, wo es dann immer größer wurde, ging plötzlich das Geschäft [Sperren: über] diese Muse Muse rüber. Dass also sozusagen das Geschäft plötzlich … äh … über der Kunst stand. Auch wenn die Kunst am Anfang immer noch … ähm … ohne Geschäft eigentlich funktionierte. So kann ich es mir noch vorstellen. Bei denen, die ganz ganz viel Geld damit verdienen. Dass am Anfang aber immer noch sozusagen nicht das Geschäft stand, sondern …
  • Ja. Ja.
  • [Sperren: Außer] bei dem Koons. Nimm den echt raus.
  • Ja. Ja. Man … Man … Man kann … Man kann natürlich bestimmte Fragen wirklich nur an an an den Ausnahmen erst einmal sichtbar machen. Ja? Wenn ich jetzt sage: Ich will das jetzt nachmachen. Das ist auch manchmal etwas …
  • Ja.
  • Bestimmte Dinge sind einfach schwierig nachzumachen. Weil sie viel Geld kosten.
  • [Sperren: Der hat] es nur gemacht, [Sperren: weil] es Aufmerksamkeit …
  • Ja.
  • … ist. Weil es Geld …
  • Ja.
  • Das ist mir klar!
  • Nur mal angenommen, jemand sagt: Das ist eine Nische. Das wollen Leute auch in ihrem Vorgarten …
  • Das ist eine Nische. Ja.
  • … haben. Mal angenommen. Ja?
  • Das kann bloß er oder Leute, die sich damit schon auskennen.
  • Da muss man natürlich [Sperren: Geld] haben, um sowas auch erst einmal … Also ich meine, man muss erst einmal zwanzig von diesen Exponaten schaffen, bis man auch zufrieden ist. Bevor man gemerkt hat, das ist die Technik.
  • Ja. Klar.
  • Das ist die Farbe. So mache ich's haltbar. Ja? So kann ich es transportieren. Ähm … Aber woher soll ich denn das Geld nehmen, …
  • Ja.
  • … wenn ich nicht irgendeine Einnahmequelle …
  • Ja.
  • … habe?
  • Dann hat er aber natürlich ein besseres Geschäftsmodell als dieser Gerhard Richter. Weil ich meine, am Ende haste dann ein Rakel und hast Ölfarben. Wenn du das willst. Du brauchst bloß Zeit, …
  • Ja.
  • … viel Muse da reinzu…
  • Ja. Ja.
  • …stecken. Aber … Du gehst schon wieder …
  • Alexanders Rat an Kunststudenten
  • Aber das muss man doch … Das muss man doch den Kunststudenten [Sperren: sagen]! Leute, ihr … ihr müsst euch überlegen: Wie könnt ihr im nächsten Monat … äh … eure Farbe bezahlen!
  • [Ins Mikrofon:] Hört bitte alle nicht zu!
  • Das könnt ihr nicht mit … Das könnt ihr nicht mit Hartz 4 bezahlen.
  • [Lacht.] Machen aber ganz viele!
  • Äh … Ja. Und deswegen sind sie ja auch … dümpeln sie vor sich hin!
  • [Sperren: Nein]! Viele verdienen mit anderem ihr Geld und machen dann halt … äh … frei Kunst. Ohne … Weil … Weil sie vielleicht [Sperren: wollen], dass ihre Kunst nicht [Sperren: befleckt] wird von diesem Gedanken, … äh … äh … das Geld steht am Ende im Vordergrund. Bei dem, was sie schaffen. Das [Sperren: wollen] viele glaube ich gar nicht. Also ich will's zumindestens nicht. Da würde ich mich schlecht fühlen. Du kannst dir das gar nicht vorstellen! Weil … Ich … Ich glaube, viele wollen das nicht als Geschäftsidee wahrhaben. Du redest jetzt natürlich davon. Das ist dann Erfolg für dich. Und so weiter und so fort. Aber ich glaube, das wollen viele gar nicht.
  • [Möchte unterbrechen.]
  • [Sperren: Das Schönste ist doch] … Das Optimalste wäre, wenn ich es nicht [Sperren: will] …
  • Dann …
  • Optimal, wenn das, was ich mache, erfolgreich ist
  • [Sperren: Nein nein nein nein!] Wenn ich es nicht will. Nicht tue. Und wirklich nur das mache, was ich mache. Und [Sperren: dann] das plötzlich gesehen wird. Erfolgreich wird. Und ich wirklich dann für mich halt weiterhin das machen kann, was ich will. Und das würde erfolgreich. Dann habe ich doch das auch geschafft. Aber ich habe nicht das Businessmodell dadrüber gelegt. Von Anfang an. [Sperren: Das] wäre mir wichtig.
  • [Pause.]
  • Das ist ein Spagat …
  • [Sperren: Dann] …
  • … am Ende.
  • Dann haben wir … Dann haben wir aber auch diese Definition, dass es eigentlich kein … kein … [Sperren: Künstler] im berufstechnischen Sinne gibt. Also … Künstler ist kein Berufsbegriff. Weil … ähm …
  • Ist es auch nicht. Aber Berufskünstler.
  • Weil dann haben wir zum Beispiel doch den Maurer. Den wir heute schon einmal hatten. Der eben sein Geld mit Mauern verdient. Und das Geld, was am Monatsende übrig bleibt, das verwendet er eben in, meinetwegen, Kunst. Rakeltechnik. Oder hier diese Luftballons. Äh … Und hat sich da dann auch irgendwann einen Namen damit gemacht. Dann ist er Maurer [Sperren: und] Künstler zugleich.
  • Mhm.
  • So. Und dann kommt man aber auch in diese Sphäre, wo eben das doch manchmal eben gesagt wird: Du machst in deiner Freizeit … Du arbeitest bei uns in der Firma und in der Freizeit fotografierst du. Also da … da liegt das immer so nah, das so abzutun. So als semiprofessionell.
  • Mhm.
  • Ähm … Hobbymäßig. Das … Das ist doch niemand, der Berufsfotograf ist. Oder der den ganzen Tag fotografiert. Ähm … Das ist so diese … diese Einstellung. Oft. Das man sagt: Künstler ist man entweder zu hundert Prozent oder gar nicht. So. Und wenn du aber sagst, dass hundertprozentige Künstler es gar nicht gibt, weil die müssen eben acht Stunden am Tag bei Kaufland an der Kasse sitzen und irgendwelche Fleischsachen über die Kassentheke ziehen, damit sie am Abend noch eins zwei Stündchen Zeit haben, um … Weil sie sonst das Geld nicht hätten für …
  • Das ist jetzt deine [Sperren: extreme] Vorstellung davon.
  • Ja.
  • Ich meine, jetzt schau mich doch mal an. Ich bin Programmierer und verdiene mit wenigen Stunden genug Geld, damit ich mir den Rest des Tages eigentlich mit dem, was ich würde wollen …
  • Du bist in gewisser Weise auch privilegiert. Ne? Also gucke dir doch mal deine Kommilitonen … Schau dich mal in deiner Klasse um. Und sage mir, womit die anderen in deiner Klasse tagsüber Geld verdienen, damit sie anschließend … äh … äh … Kunst machen können. Und dann wirst du nicht viele finden, die so leicht so schnell Geld verdienen. Ne? Ähm … äh … Ich glaube, es ist einfach [Sperren: naiv] zu denken, ich studiere da vier fünf Jahre und … äh … bin dann auf dem Markt und … äh … äh … äh … Nur weil ich mich Künstler nennen darf, so quasi durch Urkunde Urkunde , [Sperren: bin] ich auch ein Künstler.
  • Nee. Du kannst dich ja auch Künstler nennen, ohne einen Beruf …
  • Das ist mir zu … zu kurz gedacht. Ne? Und … Und es ist wirklich … Also ich wollte dir einfach mal …
  • [Sperren: Ich wollte dir] aber, bevor du … Ich wollte dir sagen … Ich will dir bloß sagen, dass mein Eindruck von der Hochschule ist, wo ich jetzt Kunst studiere, der ist, dass die gar nicht das [Sperren: Ziel] haben, dass du am Ende auf dem Kunstmarkt bist.
  • Ja.
  • [Sperren: Warte] mal kurz.
  • Das glaube ich auch.
  • Da gäbe es dann mehr Kurse, wo es ums Geld verd…
  • Ja.
  • …ienen, um Marke Ich und so weiter … Da gab's einen ganz kleinen Kurs und so weiter.
  • Ja.
  • [Sperren: Sondern da] … Das finde ich aber so sympathisch.
  • Nein.
  • Ausdrücken, nicht Geld verdienen wollen
  • [Sperren: Warte doch mal!] Das finde ich aber eben so symp… sympathisch. Weil da geht's wirklich eher darum, was willst [Sperren: du] eigentlich. Was willst du eigentlich ausdrücken? Worum geht es dir? Und das es nicht darum geht, was die [Sperren: Anderen] in dir gerne hätten wollen. Wofür sie viel Geld ausgeben wollen. Das würde mich [Sperren: total] nerven!
  • Das hat natürlich auch eine juristische Komponente. Stell dir vor, sie müssten garantieren, dass sie nach dieser Ausbildung … äh … qualifizierte Künstler auf dem Markt bringen. Die dann Geld verdienen können. Ja?
  • Das könn… Das kann aber keiner. Ein Jurastudium kann das auch nicht …
  • Ja aber da gibt's …
  • … leisten.
  • … Statistiken, dass halt eine gewisse … Auch bei den BWL'ern … Eine bestimmte Prozentzahl von diesen Menschen werden irgendwann einmal in diesen ganz klassischen …
  • Ja.
  • … Klischee Klischee -Berufen arbeiten. Als Richter, …
  • Ja.
  • … als Staatsanwalt, als … äh … ähm … ähm … Rechtsanwalt. Oder als Firmenanwalt. Und werden damit ihr Auskommen haben. Ein [Sperren: gutes] Auskommen.
  • Ja.
  • Hochschule kann Erfolg garantieren
  • Das kann diese Hochschule, je besser sie ist, kann sie das teilweise sogar [Sperren: garantieren]. Das macht Harvard zum Beispiel. Ja?
  • Ja.
  • Oder Princeton. Die können garantieren, dass sechzig Prozent der Abgänger erfolgreich sein …
  • Ja.
  • … werden.
  • Vielleicht [Sperren: will] das aber gar nicht … eine Kunsthochschule gar nicht. Vielleicht hat sie im Hintergrund gar nicht dieses [Sperren: Geldliche].
  • Sie kann es nicht [Sperren: leisten].
  • Sie [Sperren: will] es vielleicht gar nicht! Das ist [Sperren: mein] Blick.
  • Sie kann das niemals garantieren.
  • Okay. Du … Du denkst, sie kann es nicht leisten, nicht garantieren. Und ich sage: Sie will es vielleicht gar nicht. Dann haben wir jetzt aber zwei unterschiedliche …
  • Das ist einfach nur ein cleverer Schachzug, …
  • … Ansichten.
  • … es nicht zu wollen. Weil sie es nicht kann.
  • Du … Du siehst mich als Ausrede. Also das ich das als Ausrede verwende. Ich sehe das als ehrliche Antwort. [Sperren: Warum] muss die Kunst automatisch etwas mit Geld zu tun haben. Oder Geldverdienen haben wollen.
  • Ja.
  • Das [Sperren: muss] … das …
  • Ja.
  • Das [Sperren: sollte] sie doch gar nicht.
  • Ich …
  • [Sperren: Weil] … [Sperren: Warte mal, warte mal!] Dann wären wir doch wieder bei dem Punkt, … äh … wo ich meinte … äh … ähm … würde … Also entsteht nicht erst … Also wenn Kunst abgelehnt wird. Und später dann erst berühmt wird, oder so. Oder … Oder wenn du etwas ganz Neues schaffst, was von den Leuten eben noch nicht verstanden wird. Dann kann es trotzdem … äh … der [Sperren: Start] von etwas ganz Neuem gewesen sein, worauf ganz ganz viel anderes danach fußen wird. Aber dieses Neue wäre doch nie entstanden, wenn du wirklich auf ner Marketingschule gewesen wärest. Namens Kunststudium. Wo du halt eigentlich bloß lernst, wie schaffst du es, in dem Kunstmarkt … äh … viel Geld zu verdienen.
  • Das ist ja nur eine [Sperren: Annahme] von dir.
  • Ja. Von dir war das aber auch eine Annahme. Ich weiß zwar nicht was … [Lacht.] Aber … [Sperren: Jetzt] werde ich hier wild! [Sperren: So!]
  • [Lacht.] Äh …
  • Wir machen …
  • Das Schöne ist doch, … äh … dass du mich nicht überzeugen musst. Von deiner Ansicht. Sondern du wolltest mich interviewen, wie [Sperren: ich] bestimmte …
  • [Unterbricht laut:] [Sperren: Ich esse weiterhin Gummibärchen. Pärchen.] [Lacht.]
  • Alexanders Theorie
  • Ja. Pass auf. Ich wollte dir meine Theorie …
  • [Lautes Rascheln.]
  • … noch einmal erklären, warum ich …
  • [Rascheln wird lauter.]
  • … warum ich nicht Quadrat …
  • [Lacht.]
  • … plus Dreieck, sondern Dreieck plus Quadrat …
  • Das hab' ich schon verstanden. Aber es stört mich richtig.
Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger
Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger
Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis, 1906
Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis, 1906
Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502
Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502
Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR
Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR

Sonntag, 5. Februar 2017

Künstlersignatur Künstlersignatur Link voll ausgeschrieben, abgekürzter Vor- und / oder Nachname, Anfangsbuchstabe (Monogramm), figürliches oder symbolisches Zeichen Link seit Antike Antike bekannt, Vasenmaler Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger Link kuenstler-signatur4-k.jpg Verbreitung Künstlersignatur seit Renaissance Renaissance mit veränderter Rolle Künstler Picasso Pablo Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis Selbstbildnis , 1906 kuenstler-signatur2-k.jpg Picasso, nur Nachname mit Unterstrich, wirkt sehr selbstsicher gegenüber Vor- und Nachnamen bei mir: Fröhlich Dürer Albrecht Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502 kuenstler-signatur3-k.jpg Signatur passt gut zu Grafiken bei mir: FR, doppelt leicht nebeneinander, steht für FR-iedrich FR-öhlich vielleicht anfangen mit Friedrich Fröhlich, zu F. Fröhlich, zu Fröhlich davor keine Signatur: unsichere Phase, eigene künstlerische Arbeit in Frage gestellt nach Fröhlich eventuell wieder keine Signatur: Vergänglichkeit Vergänglichkeit akzeptiert, stehe über persönlichem Ruhm, Markierung würde zu verhüllten Arbeiten passen Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR Link kuenstler-signatur1-k.jpg Archiv Sammlerstempel / Künstlersignaturen / Monogramme Link Standpunkt Link schon vor Jahren viel zu viel signiert, wahllos versuchen das rückgängig zu machen, übermalen, überzeichnen, ausschneiden auch wenn Verhüllung verhüllt selber nicht das Kunstwerk: eventuell auf Rückseite signieren, stellvertretend für nicht sichtbare Arbeit Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link
  • Mhm.
  • Und genauso gab's auch Momente, wo er Farbe drüber gezogen hat und ich dachte: Na ja … äh … Auf Rot hätte ich jetzt nicht Gelb drübergezogen. Sieht ein bisschen kacke aus. Äh … Und er selber hat dann auch alles hingeworfen und hat gesagt: Heute ist nicht mein Tag! Also das hat mich beeindruckt.
  • Mhm.
  • Ähm … Also … ähm … Er … äh … Er gibt schon mehr hinein. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich glaube nicht, dass er in dem Moment Moment , als er das gemacht hat, … Ach so. Du hattest … Du wolltest ja wissen, ob er sich Gedanken über die Größe gemacht hat. Ich …
  • Nee. Größe nicht.
  • Also. Na, du sagtest …
  • Ob es ihm vordergründig [Sperren: um] die Größe, um die Materialität Materialität , oder ob da noch irgendeine andere Intention Intention bei ihm …
  • Also ich glaube …
  • … war. Will er was verarbeiten? Oder keine Ahnung was.
  • Ja. Also …
  • Ich kenne ihn jetzt nicht so.
  • Ähm … Ich glaube, dadurch, dass er so viel experimentiert, auch mit unterschiedlichen Sachen … Er hat ja noch eine Zeit lang fotografiert.
  • Ja.
  • Also ganz weit weg von der Malerei. Er sucht halt seinen Weg. Und den sucht er glaube ich heute noch.
  • Als Millionär.
  • Äh … ähm … Und … äh … Ich glaube, dass er eben in dieser Form genau das gefunden hat, was er in dem Moment finden wollte. Oder wo nach er gesucht hat.
  • Mhm.
  • Äh … Wo ich mir aber fast sicher bin, ist, dass … dass er auch diese Größe gewollt hat. Ähm … Weil er vielleicht gemerkt hat, dass … äh … äh … dass … äh … die selbe Technik in klein passt nicht zu ihm. Wirkt nicht zu ihm. Ist nicht das Ergebnis, was er haben möchte. Ähm … Und da bin ich mir fast sicher, dass er … [Sperren: Ja], er hat nach der Größe gesucht.
  • Schaffen für Geschäftsidee
  • Er hat aber da … Also … Hat er dabei schon an eine Geschäftsidee gedacht? Oder so ans Geld verdienen? Deshalb die Größe? Oder denkst du, er hat die Größe gemacht, um mehr Ausdruck reinzubekommen. Was er … Wo er denkt, mehr reinstecken zu können.
  • Also ich glaube, da muss man ganz doll differenzieren. In dem Moment, wo er das gemacht hat, wollte er sich wahrscheinlich selbst verwirklichen. Und wollte … wollte zeigen … äh … welche Befähigung, welche Begabung er hat. Ja? Was er besser vielleicht machen kann als andere.
  • Mhm.
  • Alleinstellungsmerkmal
  • Vielleicht hat er auch nach einem Alleinstellungsmerkmal gesucht.
  • Das ist schon wieder Marke. Das ist schon wieder Geschäft Kunstmarkt .
  • Ich … Ich … Ich weiß es nicht. Ob er sich genau diese Gedanken gemacht hat. Aber ich könnte es mir vorstellen. Wenn [Sperren: ich] es machen würde, würde ich so kopfmäßig rangehen. Deswegen bin ich vielleicht auch kein Künstler.
  • Krankenkassen-Mensch!
  • Auch kein Krankenkassen-Mensch! Äh … Was aber im Nachhinein sich herausgestellt hat - und das ist das Coole daran -, dass nämlich das, was er geschafft hat, ein Geschäftsmodell ist und auch marktfähig ist. Und das schaffen nur wenige Künstler, die sich Künstler [Sperren: nennen]. Nämlich genau das. Das schaffen [Sperren: so] wenige. Und er gehört dazu. Und er hat's geschafft. Äh … Und das [Sperren: beweißt] mir, dass, wenn jemand etwas macht, nur des Machens wegen, aber dieses Ding wird [Sperren: nie] einen materiellen Wert bekommen. Dieses Ding wird nie eine Marktfähigkeit bekommen. Dieses Ding wird sich nie zum Geschäftsmodell entwickeln. Dann wird das [Sperren: niemals] diese Aufmerksamkeit erregen. Da bin ich mir [Sperren: ganz ganz ganz] sicher.
  • Hat aber nichts damit zu tun … äh …Also was du unter Kunst verstehst, das ist lediglich geschäfts…
  • Das sind unterschiedliche Dinge. Also …
  • Okay.
  • Was ich unter Kunst fasse und … äh … was Kunst wird …
  • Aber Geld kommt [Sperren: viel] bei dir vor. So. Geschäftsidee hast du ja als Grundlage, als Ausgangspunkt gesehen. So. Das ist …
  • Geschäftsmodell.
  • Geschäftsmodell. Kunst als Geschäftsmodell. Genau.
  • Kunst ist …
  • Ist …
  • … Geschäft.
  • … Geschäftsmodell.
  • Wie hab' ich's gesagt?
  • Na [Sperren: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.]
  • Genau. Kunst ist auch … ist Geschäftsmodell. Genau.
  • Mhm.
  • Mhm.
  • [Pause.]
  • Warte mal ganz kurz.
  • [Sperren: Denn wenn] …
  • [Sperren: Ich finde] …
  • … [Sperren: kein] Geschäftsmodell wäre …
  • Ja.
  • Wenn der Künstler nicht den Anspruch hätte, damit Geld …
  • Ja.
  • … verdienen zu wollen, verdienen zu müssen, … ähm … würde es irgendwann [Sperren: nicht] in den teuren Galerien, in den …
  • Ja.
  • … teuren Museen hängen.
  • Ja.
  • Es würde [Sperren: nicht] von Sammlern gesammelt werden und es würde nicht hinter Tresorräumen verschwinden. Es würde [Sperren: nicht] in … äh … Räumen hängen, die hochklimatisiert, hochgesichert sind. Ähm … ähm … Ja. Punkt.
  • Geradenbilder als Marke
  • Ich … äh … hatte halt … Also ich hab' mir darüber auch schon Gedanken … äh … gemacht. Was wäre, wenn ich jetzt … ähm … äh … plötzlich bekannt werde. Mit den Geradenbildern. Eben so. Und hab' mir dann die selbe Frage bei Leuten gestellt, die eben schon bekannt, berühmt, mit irgendeinen …
  • In [Sperren: diesen] sehe ich übrigens ein Geschäftsmodell.
  • Ich weiß! Ich weiß! Das hast du mir stän… ständig gesagt.
  • Ja.
  • Ähm … Das …
  • Ich sehe auch einen Marktwert darin.
  • [Sperren: Ja], ich weiß. Aber das … Ich fühle mich extrem unwohl, wenn ich das … wenn ich darüber nachdenke, dass das zu einer Marke wird. Und ich am Ende, glaube ich, … äh … nur noch etwas schaffe … ähm … weil es eine Geschäftsmodell … weil ich es als Geschäftsmodell betrachte. Und nicht, weil ich damit etwas ausdrücken oder etwas … etwas aus mir rausholen möchte. Was … Was raus wollte. Warum … Wo ich halte [Sperren: denke], dass Kunst etwas sein sollte, was … was irgendwie aus dem Künstler heraus [Sperren: will]. So. Und nicht etwas, was … was … was die da draußen [Sperren: wollen]. Weißt du? Nicht … Nicht extrinsisch. Sondern intrinsich. Sollte die Motivation, [Sperren: denke ich], sein. Das wäre mein Ideal. So. Und wovon du aber immer redest, ist schon extrinsich. Also es kommt von Außen. So. Die Bestätigung kommt. Also macht man noch mehr. Noch größer vielleicht. Äh … Noch mehr Bestätigung kommt. Man kann damit Geld verdienen. Das ist ein Geschäftsmodell. So. Ähm … Ich …
  • [Pause.]
  • Denkst du jetzt aber wirklich … Ich meine, ich stehe dem halt kritisch gegenüber. Denkst du denn jetzt wirklich, dass … dass die Künstler, oder die Kunst, die nicht … ähm … nicht groß, nicht bekannt und nicht viel Geld kostet, dass die deshalb weniger … äh … Kunst ist? In dem [Sperren: Trichter] weiter in …
  • Okay.
  • … In deiner [Sperren: Trichter-Idee] ja nicht so weit vor kommen. Wie …
  • Meine Angst vor Bekanntheit
  • Ja. Also um es mal ganz … ganz [Sperren: hart] … äh … zu formulieren: Äh … Es tut mir Leid, dass du Angst hast, bekannt zu werden.
  • Das ist mein Minderwertigkeitskomplex.
  • Das … äh … Mal so ganz hart formuliert. Die Frage, die du gerade gestellt hast: Ähm … Jeder kann sich selbst im Leben verwirklichen. Ja? Und … Und … Und wenn sich da jemand selbst verwirklichen will, in dem er Bildchen malt, … äh … Tonschälchen bastelt, …
  • [Sperren: Ach schön!] Das will ich auch!
  • … Klangmelodien … äh … schafft.
  • So hobbymäßig meine ich! Einfach.
  • Ähm … ähm … Oder kleine Häkeldeckchen …
  • [Sperren: Ja!
  • … macht. Oder … ähm … für den Dackel kleine Söckchen strickt. Äh … Also jeder kann sich selbst verwirklichen im Leben. [Sperren: Aber] … äh … Soll sich doch bitte nicht als [Sperren: Künstler] bezeichnen.
  • Also die Sachen würdest du nicht gleich in ein Museum reinstecken. Sondern das soll halt jeder für sich selber sozusagen abmachen.
  • Das ist … Das ist eigentlich ganz toll, dass … äh … äh … dass, wenn man etwas macht, was ihm … was ihn befriedigt …
  • Ja.
  • Geld verdienen, um sich zu verwirklichen
  • Was ihn glücklich macht. Äh … Das hat man … Das wird zunehmend seltener. Ja? Im Leben. Weil manche haben das Gefühl, sie müssten arbeiten gehen, … äh … um … äh … Geld zu verdienen. Und … äh … Sie verlieren so schnell aus dem Blick, dass das Geld eigentlich ja nur dazu dienen soll, um zu [Sperren: leben]. Nämlich um sich seine Träume zu verwirklichen. Ähm … ähm … Und wenn es jemanden gibt, der sagt, ich mache etwas, was mich glücklich macht, das macht mich aus, aber ich muss damit kein Geld verdienen. Ich bleibe mein Leben lang arm. Dann ist das schön. Aber …
  • Das kann trotzdem große Kunst sein. Oder nicht?
  • Äh.
  • [Sperren: Nachträglich]. Meinetwegen.
  • Es kann …
  • Nach dem Tod Sterben .
  • … in seinen Augen große Kunst …
  • Ja.
  • Ähm … Dadurch, dass es vielleicht den größeren Markt nicht zugänglich wird, … äh … wird man nicht aufmerksam darauf. Und … ähm … Es wird sich auch kein Sammlerwert [Sperren: bilden]. Ähm … Ob es nach dem Tod …
  • Na ja, das ist eigentlich uninteressant.
  • … dazu führt … Das weiß man nicht. Und vor allen Dingen: Der … Der … Derjenige, der das geschaffen hat, wird's nicht mehr erfahren.
  • [Pause.]
  • Was ich … ähm … Ich lese gerade ein Buch. Äh … ähm … Von … ähm … Sol… Zola. Das Werk.
  • Mhm.
  • Und auch in anderen Büchern … Ich habe jetzt ein paar Bücher gelesen über Künstler, wie sie über … über Kunst denken. Und das sind so manchmal … äh … Erzählungen. Wo erzählt wird von einem Künstler, von einem Maler und wie er lebt und … und …
  • Ja.
  • Ideal: Kunst soll Künstler überleben
  • … und woran er zweifelt. Und so weiter. Und bei dem jetze … ähm … kommt für mich zum Beispiel raus, was ich sehr sehr mag … Das ist halt so ein Ideal, dass … äh … dass der Künstler etwas schafft … ähm … was ihn überleben soll. Das … Das ist irgendwie so der Drang, etwas Bleibendes zu schaffen. Und das alles … ähm … eigentlich ziemlich schnell vergeht. Der Körper vergeht. Die Gedanken gehen weg. Aber wenn du halt eine Statue machst … Das war noch von einem anderen Buch, was ich gelesen habe. Ich suche das noch raus. Ähm … äh … Das überlebt in einem Kloster. Da ging's um eine Marienstatue. Glaube ich. Das überlebt sein eigenes kleines irdisches Leben. Er kann sich sozusagen … äh … froh darüber sein, er hat etwas geschaffen, was die Welt überdauert. So. Das ist halt so … so eine Idee von: Kunst wäre etwas Höheres. Etwas, was viel weiter reicht als ein menschliches Leben kann. Und wenn du halt von den Häkelsachen redest oder so, dann ist das halt etwas, was tatsächlich bloß in diesem einen Menschenleben etwas bedeutet. Wenn wir aber über große Skulpturen, also in Kirchen oder so, reden, dann ist das ja schon etwas, was geschaffen wird, was den Menschen überdauern soll. Die Generation. Und ich denke, genauso ist das auch bei solchen Werken, die dann groß gekauft werden. Irgendwie. Die werden ja nicht gekauft, spekulativ halt, dass sie … ähm … wenn der Künstler tot ist, plötzlich auch nichts mehr wert sind. Sondern die werden ja maximal in ihrem Wert netterweise steigen. So. Ähm … Also, dass das eine Motivation für einen Künstler ist … ähm … etwas zu schaffen. [Sperren: Nicht] wegen des Geldes jetze. Was es [Sperren: jetzt] gibt. Sondern … Sondern wegen dem, dass es sein Leben … sein kurzes kleines irdisches Leben, überdauern wird. Kannst du das nachvollziehen? Als Idee? Ich hatte es jetzt halt bloß in einer Erzählung gehört und …
  • Mhm.
  • … war [Sperren: begeistert] davon. So dieses … Dieser [Sperren: Drang] halt … äh … ähm … dieses kleine Leben zu … zu … [Sperren: Wobei], in diesem … [Sperren: Nee] … Das war von Hermann Hesse. Narziss und Goldmund. Da … ähm … Der hat dann aber eingesehen, … ähm … dass auch diese Statuen irgendwann einmal … ähm … verschwinden werden. Und so weiter. Also, dass auch das vorbeigehen wird.
  • Ich kann es … Ich kann es nachvollziehen.
  • Wäre das für dich ein Grund, eine Motivation für einen Künstler, was zu machen? Außerhalb des Geldes?
  • Das mag auch … Das mag auch ein Baustein, durchaus, sein. Als … Als Antrieb. Als Motivationshilfe. Aber das ist mir zu eindimensional. Das ist mir zu … Das ist mir zu flach gedacht. Weil …
  • Ich denke [Sperren: nur] flach.
  • Ähm … ähm … Auf der einen Seite zeigt es halt so ein bisschen Selbstzweifel auf … ähm …
  • Aber [Sperren: sowas] von. Natürlich!
  • Wer bin ich. Was bin ich. Was macht mich aus.
  • Ja. Und was mach' ich für ein Zeug da eigentlich?!
  • Was hinterlasse ich. Welchen Fußstapfen.
  • [Sperren: Ja]!
  • Und wenn man schaut, wie viele Milliarden … Wieviele Menschen leben eigentlich …
  • Ja.
  • … auf diesem Planeten?
  • Siebenirgendwasmilliarden.
  • Siebennochwasmilliarden. Äh … äh …
  • [Sperren: Aktuell]. Es haben aber schon viel mehr gelebt. Ne?
  • Und … Und … äh … Und wie schlimm wäre es, wenn jeder das Gefühl haben muss, er müsse was hinterlassen! Auf diesem …
  • Ja.
  • … Planeten. Ja?
  • Dann wäre die Umwelt kaputt.
  • Vergänglichkeit in der Kunst aufhalten
  • Und … äh … Vor allen Dingen auch diese [Sperren: Angst] vor Vergänglichkeit.
  • Ja.
  • Die wir Menschen ja auch haben. Also auch die … die Angst … ähm … unsere Jugend zu verlieren. Ja?
  • Die steckt … Das … Das steckt übrigens in vielen Skulpturen und so weiter drinne. Wenn du dich als Junger fotografierst, …
  • Natürlich.
  • … oder ein Objekt machst … Du … Da konservierst du die Jugend. Auch wenn sie tot ist.
  • Natürlich.
  • Aber du willst ein Bild festhalten. So.
  • Ähm.
  • Von damals.
  • Angst/Zweifel Zweifel als Antrieb
  • Aber das als Antrieb zu nehmen. Diese [Sperren: Angst] als Antrieb zu nehmen, dass mag ein Baustein sein …
  • Zweifel.
  • Das mag auch … Ja, oder auch Zweifel … Mag auch in gewissen Situationen helfen. Aber … ähm … Ich würde es niemals … äh … als Alleinstellungsmerkmal nehmen. Weil es gibt so viele andere Dinge die … die auch mich überdauern. Also sei es darum, dass ich ein Kind zeuge. Das wird mich überdauern. Ähm … Sei es, dass ich ein Haus baue. Das wird mich überdauern. Sei es, dass ich einen Wald anpflanze. Auch dieser wird mich um hunderte von Jahren überdauern. Ähm … äh … Also dieses … ähm … Ja auch die Ägypter. Die hatten ja schon die Pharaonen. Die hatten ja wahrscheinlich auch schon dieses Verständnis, dass die Zeit, die danach kommt … Ja? … Dieses Überdauern und so … Ist mir zu einfach. Aber ich kann's nachvollziehen. Ja.
  • Ja. Das führt auch gerade in eine falsche Richtung. Weil ich gerade merke, das kriegst du als Ausstellungsbesucher nie mit. Wenn du so ein Bild siehst. Oder hier so … [Nicht verständlich, 2:38:30.]
  • Das ist ja auch eine subjektive Einstellung. Des Künstlers.
  • Na ja, aber der schafft das ja. Und du siehst das, was er geschaffen hat. Und wenn du nicht das siehst, warum er das geschaffen hat, …
  • Na gut. Der nächste sagt halt: Äh … Ich wurde in der Schule immer gehänselt und will jetzt beweisen, dass ich erfolgreicher bin als alle anderen. Aber das ist eben so eine … so ein subjektiver Ansporn. Den … Den … Den man nicht sehen kann. Ne?
  • Aber dir geht es jetze wieder um den Erfolg Erfolg . Den hast du jetzt wieder reingebracht.
  • [Räuspert sich.] Na ja. Wenn …
  • Mir ging … Mir ging es um [Sperren: Zweifel]. [Lacht.]
  • Ja aber ganz ehrlich. Wenn [Sperren: Kunst] wirklich den Künstler überdauert, …
  • Ja.
  • … dann hat das doch was mit Erfolg zu tun.
  • [Sperren: Aber] …
  • Denn wieviel Kunst wird [Sperren: geschaffen], was gerade den Künstler [Sperren: nicht] überdauert.
  • Im Keller mindestens schon.
  • Hobbykünstler Hobbykünstler und deren Potential
  • Also … Und vor allen Dingen … Ich habe jetzt … äh … äh … äh … ähm … Ach ja genau! Ähm … Bei uns auf Arbeit war so ein Fotowettbewerb ausgerufen. Und auch [Sperren: Fotos] können Kunst sein. Ähm … Und da hatte er … äh … äh … geschrieben, dass er von [Sperren: tausend] Bildern, die er gemacht hat, [Sperren: eins] hat er jetzt gefunden, was so passt, was er jetzt auch zeigen will. Und womit er sich auch für diesen Wettbewerb beworben hat.
  • Das war aber ein Mitarbeiter bei dir. Also der …
  • Äh …
  • … eigentlich kein Künstler ist.
  • Genau. Aber sehr sehr professionell. Und … äh … Das waren alles Mitarbeiter, die sich für diesen Fotowettbewerb … äh … beworben haben.
  • Okay.
  • Und ich war [Sperren: begeistert], wie … wieviele … äh … was für [Sperren: Potential] in den Mitarbeitern steckt. Also was die vielleicht als Hobby machen, wo ich sagen kann: Ey, ihr braucht das gar nicht als Hobby machen. Ihr könnt damit Geld verdienen. Ihr könnt professionell … ähm … Kalender gestalten. Ihr könnt damit Fotoleinwände machen. Ihr könnt … so [Sperren: tolle] Sachen mit dem machen, was ihr da … äh … in eurem Hobby … äh … Freizeit macht.
  • [Sperren: Du] siehst es wieder als Geschäftsmodell. Da haben wir's gerade wieder.
  • Ähm … Ihr könnt damit …
  • [Sperren: Das ist okay]. Ich wollte es nur noch einmal …
  • … Geld verdienen. Ja.
  • Ja.
  • Das hab' ich gedacht in dem …
  • Okay.
  • … Moment. Das hab' ich gedacht.
  • Aber Geld verdienen ist ja nicht gleich Kunst.
  • Aber sie verdienen ihr Geld mit anderen Dingen. Aber genau … Genau … Das wäre das nämlich auch. Wenn man so ein Bild sieht, was den ersten Platz im Fotowettbewerb gemacht hat. Äh … Und dann jetzt in eine Dauerausstellung geht. Äh … Bei den einzelnen Regionalstellen der … der Rentenversicherung. Äh … Oder vielleicht auch im öffentlichen Raum ausgestellt wird … Muss man schon sich die Frage gefallen lassen: Ist das nicht auch ein Künstler? Ja? Ist das nicht auch Kunst, was er dort geschaffen hat.
  • Hast du aber nicht vorhin gesagt, oder ich hab' das gesagt, wenn es bloß einmalig ist oder so, dann … Dan muss etwas wiederholt werden. Da muss …
  • Also jemand, der [Sperren: tausend] Fotos macht um ein Gutes zu finden, …
  • … und nur [Sperren: einmal] auszustellen.
  • … ist nicht … ist nicht der, der … äh … äh … der … der das nur einmal macht. Sondern er zeigt halt eine Wiederholungsabsicht. Und er wird weiter fotografieren. Er wird sich bei weiteren Wettbewerben beteiligen. Er wird weiterhin hoffen, dass seine Kunst … seine Art … sein Schaffen … gezeigt wird. Und damit … äh … gehört er schon einmal mit in diesen Trichter, … äh … Kunst zu machen.
  • Einschränkung in Größe wegen fehlendem Atelier
  • Geschäftsmodell. [Lacht.] 'tschuldigung. Ähm … Dein kleines Bild. Warum hast du das gemacht?
The weather project, 2003, Olafur Eliasson, Tate Modern, London
The weather project, 2003, Olafur Eliasson, Tate Modern, London
The New York City Waterfalls, 2008, Olafur Eliasson
The New York City Waterfalls, 2008, Olafur Eliasson

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Kurs Mensch-Maschinen-Verhältnisse Link Treff mit Kommilitone Kommilitone C. (Vortrag) Videoausschnitte markiert, Zitate aus Buch herausgesucht Künstler Link Lichtkunst Link zu Künstlern mit Lichtbezug, für kommendes Einzelgespräch mit Mark 1 Olafur Eliasson Olafur Eliasson Link Link Link riesiges Gedankenkonstrukt hinter den Arbeiten Arbeiten für Eliasson = Experimente "Ich sage etwas. Und Ihre Augen und Gehirn Gehirn sagen etwas zurück." Herstellen von Realität durch Überlappen vom dem, was der Künstler sagt und dem, was der Betrachter sagt The weather project, 2003, Olafur Eliasson, Tate Modern, London Link eliasson.jpg möchte Grenze zwischen Künstler (Erzähler) und Empfänger verschieben "Wer ist der Konsument Konsum ?" und "Wer hat die Verantwortung für das Gezeigte?" "Wer entscheidet, was Realität ist?" Gestaltung der Beziehung zwischen eigenem Körper und Raum unterscheiden zwischen Denken und Handeln zwischen Denken und Handeln = Erfahrung = Verantwortung = bedeutet an Welt teilzunehmen "Und das Wasser fließt durch die Stadt mit Zeit.", Fähigkeit von Wasser, Stadt verhandelbar, greifbar zu machen sobald man sich selber bewegt: bewegt sich Umgebung (Vordergrund schneller, hintere Elemente langsamer) The New York City Waterfalls, 2008, Olafur Eliasson Link Link wasserfall.jpg naher Wasserfall: Wasser fließt subjektiv schneller als ferner Wasserfall (obwohl Geschwindigkeit identisch) "Ein Wasserfall ist eine Art, Raum zu messen" (je langsamere Bewegung, desto weiter weg) mit Wasserfall Städten ein Gefühl von Dimension zurückgeben (Entfernung in Städten nicht gut abschätzbar) 2 Mario Merz Mario Merz (1925 - 2003, italienischer Künstler, Hauptvertreter Arte Povera) Arte Povera: italienisch für "Arme Kunst", Bewegung in 1960er-1970er räumliche Installationen aus "armen" (gewöhnlichen und alltäglichen Materialien wie Erde, Glassplitter, Holz, Bindfaden) Fibonacci-Reihe, 2000, Mario Merz Link fibonacci.jpg verkörpert 2 gegensätzliche philosophische Gedanken: A Natur und B menschliche Streben nach Ordnung, nach Begrenzung und Vollkommenheit Fibonacci-Folge: mathematische Zahlenfolge, vorausgehende Zahl wird immer mit darauffolgender addiert soll "Wachstumsmuster in der Natur" sein, kommt häufig in Natur vor [?] Division zweier Zahlen: nähert sich mit größer werdenden Zahlen dem Goldenen Schnitt (1,618033…) Annäherung = symmetrisch (einmal über und einmal unterhalb 1,618033 … spiralförmige Anordnung Blätter um Sprossachse: Pflanze erzielt beste Lichtausbeute, Fibonacci-Spiralen [?] Geradenbild Geradenbild Link Bildgenerator in Processing mit Tastatureingabe steuern (anstatt immer Programm neu zu starten) l1 = minimale Länge, l2 = maximale Länge (Beispiel "l180[ENTER]") w1 = Winkel minimum, w2 = Winkel maximum (Beispiel "w290[ENTER]") wa und la (Winkel- und Längenabweichung) ga = Geraden je Farbwert (Beispiel "ga3[ENTER]"), Beispiel siehe Porträt Rückansicht mit drei Geraden je Farbwert wenn wa und la gesetzt, dann Zufallswert in Variable speichern (damit beim ständigen Durchlauf nicht immer neue Werte erstellt werden)
monument 1 for V. Tatlin, 1964, Dan Flavin
"monument" 1 for V. Tatlin, 1964, Dan Flavin
Untitled (Installationsansicht), 1996, Dan Flavin, Richmond Hall, Houston
Untitled (Installationsansicht), 1996, Dan Flavin, Richmond Hall, Houston
American Night (Serie), 1998 - 2002, Paul Graham
American Night (Serie), 1998 - 2002, Paul Graham

Montag, 23. November 2015

Künstler Link Bibliothek Link "Bilder aus Licht", Ulrike Gehring Dan Flavin Dan Flavin , 1962: quadratische Leinwände mit schwarzer Ölfarbe überzogen, Ränder mit Glühbirnen umsäumt "monument" 1 for V. Tatlin, 1964, Dan Flavin Link dan-flavin.jpg Absicht: endliches Bildfeld mittels Licht auf räumlich nicht zu definierendes Umfeld zu erweitern Zeit der Einführung von Leuchtstoffröhren in der Kunst, novum Materialästhetik (handelsübliche Röhre) in Arbeit einbezogen "Werkentwicklung" (wie bei vielen anderen Künstlern) nicht ersichtlich, betont eher Interesse an Variation und Modifikation eines Röhrensystems nimmt keine Änderung an Material vor, Gestaltungswillen wird Material untergeordnet nur Einfluss auf 1 Auswahl 2 Plazierung und 3 Expostition [?] im Raum wird zur Kunst durch ästhetisches Formverständnis Vorgaben: 1 Standardfarben (Gelb, Rot, Blau, Grün, Pink, Orange, daylight, cool white, warm white, soft white) 2 Länge (2,4,6 und 8 Fuß) = 40 unveränderliche Farbmodule, zwischen 1963 und 1996 in über 500 Arbeiten kombiniert einfarbig weiße Installationen dominierten in den 1960er Untitled (Installationsansicht), 1996, Dan Flavin, Richmond Hall, Houston Link dan-flavin2.jpg gibt in den 1980er und 1990er zugunsten mehrfarbigen, bunten Arrangements Monochromie auf notiert Link Röhren im Baumarkt suchen, wo Enden einfach sind, ohne langer Kunststoffstreben Konstellation mit Röhren und variablem Abstand zur Wand (mehrere Zentimeter) drei Hauptaspekte (nach Donald Judd Donald Judd ): 1 Lichtröhre als Lichtquelle 2 in den Raum ausgestrahltes Licht 3 Plazierung der Halterung auf einer Fläche Turell: phänomenologisches Erscheinen von Licht (Licht = Material, Wahrnehmung des Betrachters = Medium seiner Kunst) Flavin: Leuchtkörper wichtig, materialästhetische Rolle (Röhre = Material, Licht = Medium) Leuchtkörper: ultraviolettes Licht wird erzeugt, durch Fluoreszenz-Beschichtung wird sichtbares Licht erzeugt notiert Link zum Testen nach vier kleinen Röhren (bis 50 cm) schauen Geradenbild Geradenbild Link Einzelgespräch Bachmann Link Alberti (Holzwerkstatt) wegen Holzplatten zum Testen fragen Material 1 bisherige Tests auf Kunststoffplatten: Fräsblöcke / PUR-Hartschaumplatten Link Material 2 Tischlerplatten mit Absperrholz (rund 3 mm) [-] verliert durch "Verletzungen" / Ritze einer Seite an Stabilität Material 3 Spanplatten sollten mit dünnen Schichten sein (nicht wie im Baumarkt üblich) oben und unten jeweils eine dicke Schicht [-] dicke Schicht meist nur wenige Millimeter dick Material 5 MDF: Schichten meist nicht gleichmäßig Kern bröckelt Material 6 Massivholz (mit Hobelmaschine glätten Link) nur mit dichten Jahresringen muss feinporig sein notiert Link Holzatlas in Bibliothek besorgen Material 7 PVC-Platten Link (hat er zum Testen da) Steifigkeit (biegt sich weniger durch) immer wichtig Stichel stabiler (durch V-Fräsung) als gerade Bohrung, geht aber maximal 4 mm tief Kurs Farbe Weiss Link Paul Graham: American Night American Night (Serie), 1998 - 2002, Paul Graham Link paul-graham.jpg "American Night": u. a. Filter in der Filmtechnik (Nachtszenen können tagsüber gedreht werden) Leuchtstoffröhre: Was wäre eine zeitgemäße Umsetzung? Leuchtstoffröhre damals Neuheit, Einsatz auch im Privatbereich, sichtbar LED: relative Neuheit, Einsatz zwar auch im Privatbereich, aber eher versteckt (hinter alter Glühbirnenform, unter Regalen etc.), LED wird nur als Ansammlung von LEDs bedeutend (einzeln nicht genutzt)

Donnerstag, 21. August 2014

Kunstkritik Link Künstlerisches Forschungsseminar Link Wolfgang Becker, ehemaliger Leiter einer Kunstschule Lernen durch Aufzeigen des Ungereimten (u. a. Aufgabe Professoren an Hochschule) Link "Abstraktion: Grundlage für gegenständliche Malerei" Link Voraussetzung für gegenständliches Arbeiten: Beherrschung Abstraktion Spannung in Konstellation von Linien erzeugen ohne Spannung in Abstraktion wirken technisch einwandfreie Arbeiten nicht Beziehung zwischen Elementen = Musik Schaffung Lebendigkeit im Künstlichen notiert Link Lebendigkeit in Linienbildern: durch (ungefähre) Richtungsangabe für Konstrukte (wie Wellenberge, Wolken) Wiederholung = kompositorisches Aufbauprinzip Link "Schon 'mal bemerkt?" für eigene Arbeiten: Auseinandersetzung mit Erkenntnissen in Neurobiologie "Man geht erst raus, wenn man wirklich was Besonderes zu sagen hat. Und nicht weil man ein Bildchen gemacht hat" Link "Mittelmaß in der Kunst ist eine Scheußlichkeit" "göttliche Linie": drückt aus, stellt dar, ein Zeichen Konzept = Beschreibung des Forschungsganges eines Künstlers überprüfbare individuelle Entwicklung Kunst = Forschung Kunst = aktuell, nicht kopiert Selbstbefragung: Was will ich der Welt vorzeigen? Wo stehe ich? Wie komme ich zur Darstellung? "90% der Künstler sind Möchtegernkünstler, […] nur gemachtes Handwerk Handwerk " grundlegende Erfahrung im technischen / theoretischen / geschichtlichen Gebiet wichtig Innovation = Erneuerung, Entwicklung in Kunst, Kunst neuen Schub geben insgesamt bei Videos: 1 Vortragender guter/lustiger Selbstdarsteller 2 viele nützliche Weisheiten 3 gut erklärt (muss aber im Praktischen nichts heißen) 4 Werbung für Kunstschule sticht hervor (meine Meinung zu privaten Kunstschulen ist allgemein verhalten)