Friedrich

Ein Autist erzählt.

Essen, das

Über 15 Jahre lang habe ich mich vor allem von Nudeln, Ketchup und Streukäse ernährt. Die Nudelsorte hat sich nur alle paar Jahre geändert. Der Ketchup war der günstige in der Kunststoff-Verpackung. Und der Streukäse abwechselnd Parmesan und geriebener Gouda. Schon in der Kindheit haben mich meine Eltern hauptsächlich mit Nudeln gefüttert. Meine Familie war pragmatisch.

Dann kam mein Freund. Wir hatten viele Diskussionen. Ihm war mein Essen zu eintönig. Und ich verstand nicht, warum man mehr als ein Gericht braucht. Außerdem beruhigen mich Routinen. Eintöniges Essen bedeutet Routine.

Abwechselnd Nudeln mit Parmesan und Nudeln mit geriebenen Gouda war ihm nicht Abwechslung genug. Wir hatten einige Annäherungsversuche. So wirklich aufgegangen ist keiner. Neuerdings haben wir einen Essensplan am Kühlschrank hängen. Wir haben es endlich geschafft, abwechslungsreiches Essen und Routine zu verbinden.

Es gibt den Reis-Couscous-Montag, den Nudel-Dienstag, den Pizza-Mittwoch, den Auflauf-Donnerstag und den Kartoffel-Samstag. Den Nudel-Dienstag und den Auflauf-Donnerstag übernehme ich. Der Kartoffel-Samstag wird ausgelost. Er übernimmt den Reis-Couscous-Montag und den Pizza-Mittwoch.

Für seine Tage kaufe ich ein:
Eine Paprika, 1 Packung Champions, 1-mal Brokkoli, eine Zwiebel, eine Knoblauchknolle, 1 Sack Kartoffeln, 1-mal Streukäse, 1-mal Hefe, 1-mal Mehl, 1-mal Reis, 1-mal Couscous, 1-mal passierte Tomaten, 1-mal Tomatenmark, 1 Glas Artischocken und 1-mal Asia Pfannengemüse tiefgefroren. (Sortiert nach Standort in meinem Rewe-Markt.)