Kleinste Änderungen an der Oberfläche verändern den Kopf SO stark, dass aus einem alten markanten Gesicht ein junges wird.
Aus einem breiten Gesicht wird ein langes Gesicht.
Und NIE ist es die Person, die es sein soll!
Pause.
Irgendwie kann ich Gesichter nicht lesen.
Also WORAN erkenne ich eine Person.
WAS ist das MARKANTE in seinem Gesicht!
Wie sind die Augen!
Der Mund!
Die Nase!
Pause.
Im Profil geht das noch recht gut.
Aber von VORNE verschwindet die Person.
Das KANN auch am Wachs liegen, wenn Licht drauf prallt, das teilweise reingeht und ich dadurch die Oberfläche gar nicht richtig wahrnehme.
Auch bei dem künstlichen Licht.
Dass das eher Flächen erzeugt.
Pause.
Das nächste Mal werde ich den Wachs noch einmal neu erhitzen und dann schwarze Farbpigmente hinzufügen und dann gucken, ob ... ähm ... ich mit schwarzen Wachs besser modellieren kann, weil ich die Oberfläche besser erkennen kann.
Schwarzer Wachs ist monoton, hat keine unterschiedlichen Färbungen wie gerade noch.
All das lenkt EXTREM ab.
Und ich DENKE, da ist was, obwohl da nichts ist!
Nur weil da die Farbe des Wachses sich leicht unterscheidet.
Pause.
Vielleicht hat es ja aber auch sein Gutes, wenn ich jetzt die letzten zwei Jahre ... ähm ... damit Köpfe modelliert habe und ich nie vorangekommen bin und ich ständig modelliert habe, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
Dass ich dann, wenn ich einen schwarzen Wachs benutze, ... Dass ich da viel schneller zu Ergebnissen komme.
Das fällt mir halt auf, wenn ich den Muskelkopf daneben stelle.
Das ist jetzt weißer Gips.
DA erkenne ich ja die Oberfläche.
Ich erkenne die Form!
Auch wenn ich frontal drauf gucke.
Und ich sehe die Form aber nicht bei dem Wachsmodell, was direkt daneben steht.
Pause.
Morgen werde ich den Kopf von Evgenij noch weiter modellieren und dann überlegen, ob ich einen Abguss mache.