Bei der Überarbeitung von dem Ganzkörperbildnis ist mir aufgefallen ...
Nur durch einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Chaos und Ordnung kann Spannung aufgebaut werden.
Also wenn die meisten Linien einem eigenen Weg folgen, auch wenn sie am Ende im Gesamten ein Bildnis bilden, dann wirkt das Gesamtbild langweilig.
Sobald ich aber einige Linien im selben Winkel zeichne und das im gesamten Bild mehrfach wiederhole, entstehen FLÄCHEN.
Und diese Flächen, die bringen RUHE rein.
Pause.
Der Blick kann also zwischen vermeintlichem Chaos und ruhigen Flächen schweifen.
Pause.
Bei dem ersten Entwurf vom Ganzkörperbildnis ist mir das bereits teilweise gelungen, mit den Flächen.
Jetzt hab ich das Skript, mit dem ich den Anfang mache von dem Bild, so umgeschrieben, dass er in der Nähe befindliche Linien sucht, die ungefähr den selben Winkel hätten, und die dann angleicht.
Pause.
Natürlich geht es dabei darum, dass er nicht alle RADIKAL angleicht.
Sondern eben im Verhältnis zu den anderen Linienflächen.
Also dass die Linienfläche nicht zu groß wird!
Sondern dass es nur einen kleinen Bereich ausfüllt.
Pause.
Neben dieser Änderung, dass es Flächen gibt in der Arbeit, ...
Pause.
Ich habe allerdings am Ende schon noch eine kleine Änderung bei den Winkeln eingefügt.
Also es ist nicht symmetrisch.
Aber es ist FAST symmetrisch!
Pause.
Daneben gibt es in der gesamten Arbeit aber noch eine Bewegung.
Und zwar eine Bewegung zwischen den Flächen.
Also eine Fläche, die den selben Winkel eigentlich hätte, gibt es, je tiefer ich gehe in dem Bild, eine Verschiebung im Winkel.
Das ist wie so eine Art Welle.
Also nicht, nur weil die Brust die selbe Helligkeit besitzt, wie der Fuß, ...
Das heißt nicht, dass die Linien exakt gleich ausgerichtet sind.
Sondern zum Fuß hin bewegen sich diese Linienfelder auch!
Pause.
Und das natürlich auch nicht übertrieben.
Pause.
Übertrieben würde bedeuten, es gäbe zu viele Wellen!
Es ist eine sachte Bewegung.
Die auf dem ersten Blick gar nicht auffällt.
Aber eben im Vergleich zu vorherigen Versionen, wo ich das nicht hatte, eben sehen tue.
Pause.
Das ist aber auch ein Thema, was mir bei anderen Arbeiten schon aufgefallen ist.
Die ich gesehen habe.
Und zwar die WIEDERHOLUNG.
Pause.
Ob das jetzt eine Wiederholung einer Linie ist, oder ob das ein Motiv ist.
Das bringt SPANNUNG in die Arbeit.
Pause.
Und wenn diese Wiederholung nicht exakt gleich ist, sondern sich minimal unterscheidet, ...
Vielleicht weil sie neu gezeichnet wurde.
Das Motiv also das selbe ist, aber eben anders ausschaut!
Alleine dadurch schaue ich eine Arbeit viel länger an.
Pause.
Wenn bei einem psychisch kranken Künstler ein Motiv immer wiederholt wird, ...
Nebeneinander!
Untereinander!
Pause.
Wie die Sonne!
Wie die Kuh!
Pause.
Also ganz einfache Motive eigentlich!
Dann entsteht im Gesamtbild eine Spannung.
Es ist ORDNUNG drinne.
Zum anderen aber auch UNORDNUNG.
Weil die Sonnen sich nie gleichen!
Weil die Kühe sich nie gleichen!
Pause.
Und das selbe ist eben bei den Linienbildern.
Also bei dem neuen Porträt.
Wo es Linienfelder gibt.
Aber die GLEICHEN sich nicht, die ÄHNELN sich nur.
Die verändern sich also.
Pause.
Die prinzipielle Wiederholung, die ist wichtig in einem Bild.