Davor hab ich das Ganzkörper... die Ganzkörperfigur mehr oder weniger kaputt gemacht. In schnellen Aktionen.
Der Wachs ist meiner Meinung nach sehr weich geworden!
Dadurch viel geschmiert!
Zu viel zu schnell viel Bewegung reingebracht.
Die Haltung, die ich eigentlich machen wollte, hinüber. Jetzt ist was anderes da.
Pause.
Was ich aber nicht mehr rückgängig machen kann. Da müsste ich ganz neu anfangen.
Pause.
Und jetzt nach ... Ich denke zumindestens ... Nach einem Besuch von nem Kloster. Wo alte Steinarbeiten waren.
Asymmetrie
Köpfe.
Gesichter.
Total asymmetrisch!
Höchstwahrscheinlich Jahrhunderte alt.
BEWUSST eben ... ähm ... die Augen nicht parallel.
Eines tiefer. Schräg!
Pause.
Zum anderen Gespräche mit Steffen. Wo ich ne Arbeit von ihm gesehen hab. Und er im Endeffekt hinterfragt, warum ständig versuchen naturalistisch ... ähm ... zu arbeiten.
Also ... Ich hab zwar meine GRÜNDE. Weil ich noch nie ... ähm ... noch nicht denke so weit zu sein. Dass ich es nicht ... ähm ... Also dass ich schon freier Arbeiten könnte.
Ich denke, das kann ich erst, wenn ich ... wenn ich ... äh ... die Form begriffen habe.
Und die Form BEGREIFEN geht am einfachsten ... äh ... dadurch, dass ich sie ... ähm ... versuche streng nachzuahmen.
Es wird nicht klappen!
Aber es ist ein VERSUCH!
Pause.
Und eigentlich ... äh ... ziehe ich ja in Zweifel, wenn ich einen Kopf anfange zu modellieren, der von vorne herein Züge hat, die nicht sein können.
JETZT, heute aber ... Da kam jetzt ALLES drauf!
Ebene die alten Steinköpfe!
Die Gespräche!
Das, was ich im Kopf von Marios zuletzt modelliert hab!
Ähm ... Dieses Verbissene, Strenge.
Mit dem richtigen Wachs. Der war jetzt sehr weich. Da kann ich schnell ne Form aufbauen.
Pause.
NOCH ETWAS. Beim Optiker mitbekommen, dass ein Auge total nach unten hängt. Das andere oben an der Brille klebt.
Was mir so NIE aufgefallen wäre im Spiegel. Mein Gehirn macht das anscheinend alles wieder symmetrisch.
Pause.
Also eigentlich ein ENTSTELLTES Gesicht. Was ich gerade jetzt wieder spannend finde. Das umzusetzen. Also von der eigenen Wahrnehmung ... ähm ... wegzukommen. Zu einem etwas übertriebenen ... ähm ...
Und das sind ja nicht nur die Augen, die bei mir ganz andere Positionen einnehmen!
Der Mund!
Die Nase!
Die Stirn ist markant!
Pause.
Das jetze ... ähm ...
Gemachte Erfahrung
Aber diesen Kopf kann ich jetzt ja nur so schnell modellieren, weil ich eben Wochen davor ... ähm ... mich an Köpfen versucht habe, die eine Person nachahmen sollen.
Es hat vielleicht nicht geklappt! Aber ich hab in diesen Wochen und Monaten etwas über den Kopf allgemein gelernt.
Über den Knochenbau!
Die Haut, die sich da drüber zieht.
Über die unterschiedlichen Arten von Nasen!
Münder!
Augen!
Augenbrauen!
Das sind alles Sachen natürlich, die jetzt auch wieder mit einfließen.
Hätte ich vor vier Jahren einen Kopf gemacht, wäre ein wirklicher KLOPS bei herausgekommen.
Unförmig. Ungewollt.
Und JETZT ... Wenn ich ihn von vorne sehe, ...
Den eigenen Kopf.
Aber eben stark verändert.
Sind da eben Formen drinne, die den Kopf erkenntlich machen. Also weshalb die abstraktere Form nicht in Frage steht.
Sondern die immer wieder aufgefangen wird durch bestimmte Sachen, wie zum Beispiel ... ähm ...
Die Wangenknochen!
Ähm ... Der Mund, die untere Lippe!
Beim Kinn ... ähm ... Zwischen den beiden Hügeln die leichte Rille!
Das sind so kleine Sachen, in dieser gröberen ... ähm ... verzerrteren, asymmetrischen Form, die dem halt HALT geben. Und die weniger die Form als Ganzes in Frage stellen lassen. Sondern sie wieder zur RUHE bringt.
Pause.
Aber so ne Merkmale, wie man zwischen ... Also wie man Spannung und Ruhe zusammenbringt, ...
Dass es also nicht im Chaos versinkt!
Aufgrund von NICHTWISSEN.
DAS ist halt etwas, ...
Ich bin ja noch am Anfang.
Aber das ist halt etwas, was ich über die Zeit noch mehr lernen werde.
Aber es war jetzt schön, jetzt zu sehen, dass bereits mit wenigen Handgriffen aus einem Klops ein Kopf werden kann. Der nicht naturalistisch ist. Den ich aber beim ersten Ansehen jetze aber nicht in Frage stellen würde.
Pause.
Und bei dem Kopf wird mir jetzt auch bewusst, ... ähm ... was alles da drinne steckt. Also dass es nicht nur ... Ich mache jetzt mal.
Sondern eben sehe ich etwas von der Ausstellung wieder! Von den alten Köpfen.
Gar nicht mal BEWUSST reingesetzt.
Ich sehe das Erlebnis beim Optiker, dass meine Augen ganz ... also gar nicht in einer Linie stehen.
Ähm ...
Die Gespräche, die ich führe, spielen da eben auch mit rein.
Die mir wieder mehr FREIHEIT geben. Also nicht so streng zu sein.
Aber der schwierige Part jetzt ist nur noch, aus diesem Kopf, der jetzt so schnell entstanden ist, einen zu machen, wo ich sage: Den will ich abgießen.
Da muss die gesamte Form stimmen.
Das ist halt nicht nur eine Perspektive. Von Vorne. Sondern einmal drumherum.
Pause.
DAS wird länger dauern als ein Gesicht mit wenigen Handgriffen zu modellieren.