Ob jetze Plastiken, Skulptur oder Malerei, Grafik, ...
Wenn ich das im ... in einer Ausstellung sehe, dann nehme ich das wie selbstverständlich hin.
Ich gehe durch die Räume. Gehe um die Plastiken herum.
Schaue eins, zwei Augenblicke ein Bild an und gehe dann weiter.
Pause.
Recht beiläufig!
Sozusagen.
Pause.
Bei der Ganzkörperfigur bekomme ich aber mit, dass eben dieses ... ähm ... Beiläufige, dieses einfach Annehmen, ...
Einfach annehmen, akzeptieren, ...
Dass das gar nicht leicht ist, erst einmal hinzubekommen!
Dieses Natürliche.
Selbst wenn's ins Abstrakte übergeht. Dass das immer noch ... ähm ... eine Form hat, die ... die erst einmal nicht in Frage gestellt wird.
Als solche.
Pause.
Und DAS hinzubekommen ... Das ist der ... Das ist der schwierige Weg.
Und von DORT aus dann, ... Also wenn die Figur KONTROLLIERT ist, KONTROLLIERT wird, ... ähm ... Dann wiederum eine Form finden, die ... ähm ... die doch noch etwas hinzugibt.
Also wo man sozusagen doch noch einmal länger hinschaut. Als Betrachter.
Auch man selbst!
Dass es nicht bloß ein ABBILDEN ist!
Dass es nicht bloß ein ABSTRAHIEREN ist!
Einfach weil man gerade ... ähm ... ähm ... Ja. Das machen kann.
Sondern dass das halt eine bewusste ENTSCHEIDUNG ist, ... ähm ... ähm ...
Weil man etwas ausdrücken möchte.
Selbst wenn das bloß ein kleiner Wink ist. Ähm ... Das macht's dann aus.
Aber davor ... ähm ... muss ich es erst einmal schaffen, die Form zu kontrollieren. Dass heißt: Eine Form zu modellieren, die halt nicht in Frage gestellt wird.
Schlucke.
Laie
Das wird dann wohl noch der Unterschied zu einem Laien sein.
Ähm ... Eben mal so eine Figur oder einen Kopf machen. Das ... Das geht schnell. Solange man sich nicht vornimmt das naturalistisch zu machen.
Aber ich behaupte, man erkennt, dass derjenige die Form nicht beherrscht.
Sondern die Form ihn!
Pause.
Und das muss ich umdrehen.
Also dass ICH in der Lage bin, das ... äh ... Wachs zu beherrschen.
Und damit die Form beherrsche.
Und davon ausgehend dann ... ähm ... BEWUSST sich ... ähm ... für etwas MEHR zu entscheiden.
Pause.
Interessant ist hier natürlich die unterschiedliche Wahrnehmung.
Also vom Betrachter und vom Künstler.
Pause.
Wenn ein Künstler ... äh ... monatelang an einer Plastik arbeitet und der Betrachter geht in einer Ausstellung dran vorbei, oder schaut es sich einen Augenblick an, ...
Nimmt es vielleicht beiläufig wahr.
Erkennt ein Detail, geht weiter.
Ähm ... Geht aus der Ausstellung raus.
Zu REWE einkaufen.
Mittagessen machen!
Arbeiten.
Schlafen!
Da ist das sozusagen bloß ein ... Da ist ... Da ist diese Arbeit nur ein AUGENBLICK.
Ähm ... Die vielleicht unbewusst noch etwas weiterwirkt. Aber das war ein Ausflug.
Und für den Künstler, für den Bildhauer, ist die Arbeit VIEL mehr. Er hat ja nicht mal eben im Augenblick sie modelliert. Sondern sie ist über einen sehr langen Zeitraum höchstwahrscheinlich entstanden.
Kommt jetzt immer wieder auf die Arbeit an.
Abstraktion und Anatomie
Aber wenn ich mir die Plastik eben in der ... in der letzten Ausstellung mir noch einmal anschaue, in Gedanken, ...
Das sind ja UNGLAUBLICH ... Das sind ja Figuren mit einem unglaublich starken Ausdruck. Sie sind ... ähm ... Auch wenn sie teilweise eben ins Abstrakte übergehen, erkenne ich immer noch, dass der ... dass der Künstler ...
Schlucke.
... ganz bestimmte Sachen aus der Anatomie übernommen hat. Damit sie eben nicht ... ähm ... in sich ZUSAMMEN FÄLLT.
Oder damit sie eben nicht ... ähm ... zu BELIEBIG wirkt!
Pause.
So.
Diesen Spagat zwischen diesen beiden Sachen ... Zwischen Abstraktion und ... äh ... dem Anatomischen ... Das ist ja auch noch einmal ne Sache, die kommen wird.
Pause.
Vielleicht ist es am Ende umso schwieriger, eine Figur zu modellieren, die zum beiläufigen Betrachten einlädt. Weil das nur ... ähm ...
Schlucke.
... passiert, wenn der Künstler die Form beherrscht.
Als wenn jemand eine Form modelliert, die unausgegoren ist.
Die vielleicht sogar LÄNGER zum Betrachten einlädt!
Pause.
NEIN!
Jetzt weiß ich gar nicht mehr ...
Was ist denn jetzt ...
BEIDES finde ich jetzt ... ähm ...
Na ...
Und schon wieder bin ich bei den ... ähm ...
Mhm.
Zum einen möchte ich ein Handwerk ... ähm ... können.
Das wäre jetzt das Modellieren ... ähm ... Plastiken modellieren. Köpfe, Figuren.
BEWUSST.
Und auf der anderen Seite drängt es mich eben doch wieder zu dem MACHEN ohne ...
Schlucke.
Also wo sozusagen LÜCKEN drinne sind.
Fehler!
Und die aber gerade die Arbeit wieder so interessant machen, dass ich sie mir länger angucke.
Wie bei Kinderzeichnungen zum Beispiel.
Jetzt bin ich wieder bei dem alten Thema!
Pause.
Nur das Ding wird sein: Zurückzugehen zu dem ... zu dem einfach Machen ... Das geht dann nicht mehr.
Also wenn ich jetzt weiß oder langsam mitbekomme, wie ein Körper aufgebaut ist und wie ich das dann ... ähm ... umsetze, dann ist es um so schwerer, ... ähm ... in das Naive zurück zu gehen.
Ich kann's dann schauspielern!
Aber das war's dann. Ich BIN es nicht wirklich.
Pause.
Das ZERREIẞT gerade.
Ich möchte DA hin ...
Und DA hin!
Es GIBT aber nur einen Weg.
Pause.
Na ja. Aber den naiven Weg, den hätte ich ja lang genug machen können. Und ... ähm ... hab immer wieder gemerkt, dass etwas fehlt.
Also dass ich in's BELIEBIGE abrutsche.
Dass es nicht ... ähm ...
Schlucke.
Dass es nicht GEWOLLT ist.
Und damit bin ich dann ja unzufrieden.
Auf der anderen Seite gefällt mir das gerade bei anderen!
Wenn ich solche Arbeiten sehe.
Wenn ich merke, da geht jemand aus einem ... ähm ... inneren ANTRIEB ran und nicht ... ähm ... weil er ein Handwerk beherrscht und es einfach nur umsetzen möchte.