Das hat ja mal der Professor zu irgendeiner Arbeit oder irgendeiner Aussage von mir ...
Schlucke.
... gesagt.
Hatte das ja schonmal irgendwo bearbeitet. Und ...
Jetzt bin ich halt drei Uhr früh wieder aufgewacht und ...
War schon wieder da!
Überhaupt nicht, weil das mich jetzt ... ähm ... stören tut. Denn es ist sehr ... Es bezeichnet mich. Das ist ... ähm ... Das bin ich!
In der Kunst.
Schlucke.
Da sehe ich auch gar nicht ein, ...
Das ist bestimmt auch pubertär!
Da sehe ich auch gar nicht ein, irgendwie so ne Maske hochzuziehen.
Da geht's gar nicht mal darum vorm Publikum, vorm Ausstellungsbesucher ... ähm ... etwas zu spielen. Also sei es einen bestimmten Kleidungsstil zu haben. Oder bestimmte Worte in den Mund zu nehmen.
Seine Arbeit so und so zu präsentieren!
Das ist eine Sache.
Unbewusstes Schauspiel
Ähm ... Aber was bei ... Bei Kunststudenten fiel's mir eben auf. Dass es so nen eigentlich unbewusstes Schauspiel oder GEHABE ...
Also es ist jetzt gar nicht negativ. Das ist ... Das ist eben ...
Ich glaube, das WISSEN die meisten gar nicht. Wie ... Wie sie sich geben.
Und zwar ... ähm ... So wie sie sich höchstwahrscheinlich einen Künstler vorstellen!
Aber eben nicht BEWUSST. Also: Ich will das jetzt sein.
Sondern es passiert höchstwahrscheinlich einfach so.
Dieser ERNST, der da rübergebracht wird!
Diese WORTWAHL!
Ähm ... Die mit den Jahren kommt.
Schlucke.
Diese AUSWAHL, die man macht.
Und beim Studium fiel mir das eben immer wieder auf. Diese ... Diese eigentlichen ... ähm ... Zweifel an der Arbeit. Oder am Thema. Am AUSDRÜCKEN.
Schlucke.
Das hatte dann gar keine ... Das war weg! Sobald es darum ging, dass es GESEHEN wurde.
Da war das dann FERTIG.
Es WIRKTE so als ob.
Es geht da häufig ums WIRKEN!
Und es kann gut wirken!
Es kann ... Es ... Es ... Wenn ich vor so einer Arbeit stehe, dann ... ähm ... dann kann ich da auch lange davorstehen.
Das ist dann eben nicht pubertäre ... ähm ... Kunst. Sondern eine, die es schafft, dass man sich dem Schauspiel hingibt. Mitmacht.
Als Besucher, Betrachter ist man TEIL davon. Man nimmt sich vor, dahin zu gehen. Ähm ... Man macht bestimmtes Gehabe mit.
Aber eben nicht negativ!
Nicht bewusst!
Es passiert dann einfach. Man begibt sich halt in so einen Kreis. In so eine Gruppe. In so eine SPHÄRE!
Da begibt man sich rein.
Ähm ...
Pause.
Und da passe ich irgendwie nicht rein.
Also nicht bloß, dass ich eigentlich nie wirklich den Drang habe, auszustellen.
Also ich mache gerne! Und ich werde auch gerne gesehen. Aber ich habe irgendwie nicht den Drang auszustellen. In diesem ... Na ja ... In diesem ...
Konstrukt!
Pause.
Weil ich zu viel über dieses Konstrukt eben schon nachdenke. Wo viele das höchstwahrscheinlich nicht tun. Sondern mitmachen.
Wieder nicht negativ gesehen!
Sondern einfach ... Man macht dann einfach mit.
Es macht Spaß. Es gefällt.
Aber ich denke eben zu viel darüber nach, als dass ich das einfach machen könnte.
WÖLLTE.
Pause.
Und deshalb find ich das Wort pubertär überhaupt nicht schlimm.
Ich sehe mich da auch drinne.
Schlucke.
Pause.
Ungefilterte Aufzeichnung
Und wenn ich jetze wieder eben drüber nachdenke ... Also das Denken, die Worte, die ich da verwende, ...
Das ist alles noch ... Das ist UNGEFILTERT.
Sicherlich denke ich jetzt auch drüber nach, wie ich ein Satz ... einen Satz ... ähm ... mache.
Pause.
Aber es ist DIREKTER.
Als wenn ich ... ähm ... etwas aufschreibe.
Da merke ich: Ich übertreibe sogar. Also ich bekomme das immer wieder von anderen ...
Jetzt zum Beispiel das Vorwort zu meinen Aufzeichnungen vom Kunststudium.
Schlucke.
Das wirkt halt so, als wäre ich nen alter Mann. Der irgendwie eine Zusammenfassung schreibt.
Die Wortwahl ist so.
Der Satzbau ... äh ... ist sehr speziell.
Das passiert alles, sobald ich mich hinsetze und mir die Zeit nehme, ein Konstrukt zu machen.
Und das passiert auch ungewollt. Wie eben ... Was ich jetzt sagte ...
Bei den Ausstellungen.
Wie der Künstler sich gibt. Wie er sich kleidet.
Was er sagt!
Wie er es sagt!
Was er ausstellt.
Welche Themen er da selbst hineinsieht.
Das ist so nen ZEUG, was bei den Meisten, denke ich mir, nicht bewusst abläuft. Das ist dann auch wenn ich einen Text schreiben. Das ist nicht bewusst. Dass ich das so machen will. Sondern ... ähm ... Ich weiß nicht. Wie man das gelernt hat. Was ich selbst gelesen hab. Da kommt halt viel wieder rein.
Ja.
Was ich selbst schon eben von woanders mitbekommen hab.
So.
Oder wo ich mich wiederfinde.
Pause.
Das klingt, wenn ich jetzt so nen Text von mir lese, schon komisch.
Gestellt!
Übertrieben!
Aber auch da will ich mich ungerne, nur weil es so rüberkommt, als wäre ich jetzt nen alter Mann, der mit seinen Worten nochmal irgendwie versucht sein ... äh ... ÜFRE ... versucht zu kommentieren, ... Sehe ich auch nicht ein, es NICHT zu machen.
Also da wäre ich ja wieder ...
Das wäre so zwanghaft!
In das System sich einfügen und Worte benutzen, die gut ankommen.
Das mache ich schon genug.
Und das muss ich jetzt nicht in der Kunst machen!
Pause.
Oder?
Pause.
Noch extremer ist es bei so nen Sprachaufzeichnungen.
Das ist schon ZENSIERT. Also ...
Räuspere mich.
Die Worte, die ich ausspucke.
Ich glaube der Gedanke ist nochmal RADIKALER. Wenn ich das nicht aufschreibe.
Äh ... Wenn ich das nicht aufzeichne.
Schlucke.
Also wenn ich das nicht laut äußere.
Der Gedanke ist noch WIRRER!
Da wird noch mehr unterbrochen.
Pause.
Wenn ich jetze ... ähm ... das Aufnahmegerät pausiere und überlege, wie ich jetzt fortfahre, ...
Auch das ist schon eine Zensur im Endeffekt.
Da wird nicht der Gedanke eins zu eins wiedergegeben. Sondern ich versuche es schon zu ORDNEN. Aber es ist immer noch eher MEINE Sprache.
Mein DENKEN.
Als würde ich's aufschreiben.
Das Aufschreiben ist immer noch mehr ... noch mehr ... ähm ... das Eigentliche. Als wenn ich mich in einer Ausstellung zeigen würde.
Pause.
Also es ist noch mehr ...
Schlucke.
... das, was ich bin.
Wenn das pubertär ist, dann bin ich halt pubertär!
Das ist gut!
Und nichts anderes möchte ich dann eigentlich zeigen.
Denn ... ähm ... GEORDNET und strukturiert und ... ähm ... in Themen hineingepfercht ...
Das kann ich ...
Pfff.
... gegen Geld machen! Da muss ich nicht ...
Da sollte Kunst ... Also dieser Bereich, den man Kunst nennt, den ICH Kunst nenne, ...