Immer wieder erstaunt, wie gewaltig der Wortschatz ... äh .... einiger Künstler ist.
Also wenn ich mir Tagebücher ... ähm ... durchlese.
Oder anlese.
Jean Dubuffet
Wie von Dubufett.
Debufee.
Den Namen spreche ich garantiert falsch aus!
Wo so viel ... ähm ... Wo ... Wo man merkt, wie er in die eigene Arbeit hineinsteckt. Äh ... Als Gedanke.
Und wie einfach am Ende aber das Ergebnis ist!
Also wie ... ähm ... Wenn das jetze die Skulpturen sind, weiß und schwarz, ... ähm ... Wo man durchgehen kann. Und drumherum gehen kann. Und so weiter. Ähm ...
Schlucke.
Wie EINFACH das Ergebnis ist. In der Wahrnehmung. Also in der OBERFLÄCHLICHEN jetze.
Man sieht halt ... ähm ... was und kann es sofort, also relativ schnell beschreiben. Aus was es ist und wie groß und so weiter und so fort.
Ähm ... Nichtsdestotrotz natürlich unglaublich KOMPLEX ... ähm ... ähm ... äh ... Gerade WEIL'S eben nicht eindeutig eigentlich ist.
Schlucke.
Und trotzdem in so einer Skulptur so viel Gedanke drinne steckt. Wo ich ja eher ... ähm ...
Weiß ich nicht.
Mir würden die ganzen Worte fehlen!
Die ... Die ich immer mal wieder lese. Die Künstler verwenden. Also ...
Weiß nicht. Da muss man halt ... ähm ... wortgewandt sein!
Pause.
Bei mir ist es halt relativ einfach, würde ich sagen.
Und gleichzeitig bei dem jetzt aber noch mal ... Dass der sich auch mit ... ähm ... Arbeiten zum Beispiel psychisch Kranker auseinandergesetzt hat ... Und die ja, behaupte ich jetzt mal, ganz ANDERS rangehen.
Kunst und Psychiatrie
Also wenn ich in Wien war, ... ähm ... Das ... Da wirkte es nach DEM MOMENT.
Also ... Der arbeitet IN DEM MOMENT und ... äh ... er ZEICHNET in dem Moment. Er macht DAS in dem Moment. Und DAS ... ähm ... DAS macht die Arbeit aus.
Da steckt kein riesengroßes Gedankenkonstrukt dahinter.
Behaupte ich jetze.
Auch was ich da eben mitbekommen hab. Auch im Gespräch mit ner Mitarbeiterin. Weil ich eigentlich ne Publikation gehabt hätte, wo auch der ... ähm ... der Patient, oder der dort Künstler ist, eben über seine Arbeit selbst spricht.
Und dass es das aber gar nicht gibt!
Ähm ... Die wollen eben nicht, dass die so eingezwängt ... eingepfercht werden.
In dieses KUNSTSYSTEM, wo man ... ähm ... Erklärungen abgeben muss. Wo man seine Gedanken äußern soll. Ähm ...
Sondern die sollen für SICH stehen können.
Und das SCHÖNE bei denen ist, glaube ich, die TUN es auch.
Das macht's ja so reizvoll. Für mich zumindestens. Ich gucke sie mir sehr gerne an.
Pause.
Und bei dem Debüfee eben ... Der ... ähm ... Finde ich schon. Der greift das ja auf ... Der ... Bei dem steckt ja ganz viel dahinter. An Gedanken.
Und ... ähm ... Das fiel mir eben auch bei ... ähm ... anderen Künstlern davor auf. Ähm ... Die ... Die einen Stil ... ähm ...
Räuspere mich.
... benutzen. Oder daran anknüpfen wollen.
Primitive Kunst
Wie zum Beispiel afrikanische Kunst!
Ähm ... Also an die sogenannte Primitive Kunst.
Oder an andere Kulturen. Ähm ... Die haben häufiger ... ähm ... ziemlich ... Vielleicht auch komplex. Aber sehr ... ähm ... Na ja. In sich schlüssig ... ähm ... gearbeitet.
Und die KÜNSTLER greifen das auf und .... äh ... und ... äh ... stecken da ungewollt ne Menge Gedankenwurst noch mit rein. Was ... ähm ... aber eben nur passiert, wenn man sich eben BEWUSST dafür entschließt, ... ähm ... ähm ... etwas zu nehmen, was schon vorhanden ist, ... Wie jetzt Afrikanische Kunst. Das dann BEWUSST verfremdet ... Bewusst bearbeitet. Ähm ...
Ist halt was ANDERES, als wenn man bereits in der afrikanischen Kunst GELEBT hat, davor!
Also wenn man in so nem Stamm oder so drinne war. Da PASSIERT das ja. Einfach.
Das gehört dazu!
Und Kunst ist dann etwas, was dann nicht mehr dazugehört. In dem Moment. Sondern was GESCHAFFEN wurde. Und was damit ... ähm ... vor sich selbst auch ... ähm ... begründet werden will.
Und das macht's so ... so LASTIG. Eigentlich wieder.
Schlucke.
Nur das Schöne beim Debüfee jetzt eben ist, was ich jetzt merke, die Skulpturen, die stehen für sich.
Pause.
Die kann man sehen, die kann man ... Also da ist kein WISSEN notwendig. Also man kann sie erfahren.
So.
Pause.
Dass dann im Künstler noch ne Menge passiert und dass er es für sich selbst vielleicht auch immer wieder aufarbeitet, das ist schön. Und das sehe ich dann ja in so einem Tagebuch.
ABER es ist halt nicht notwendig, um die Arbeit zu verstehen. Und DAS ist eben nochmal nen Unterschied zu Arbeiten, die ... ähm ... die nur verstanden werden können, oder die nur verstanden werden WOLLEN, ... Und ... äh ... um das zu können, muss man eben ... ähm ... sich wieder in nen Text einlesen. Muss man sich in die Gedankenwelt einlesen.
Pause.
Arten von Künstlern
Also für mich gibt's jetzt diese zwei Arten von ... ähm ...
Genau.
Und ...
Nee! DREI Arten sind das! Die URSPRÜNGLICHEN, wo es PASSIERT.
Also ...
Oder bei psychisch Kranken, wo es gemacht wird, wo es im Moment geschieht.
Was ich SEHR schön finde. Was sehr ... ähm ... Blödes Wort, aber authentisch ...
Nicht nur so RÜBERKOMMT, sondern auch IST!
Pause.
Dann die zweite Form. Wo Künstler ... ähm ... sich BEWUSST dazu entschließen. Ähm ... Es authentisch WIRKT und gleichzeitig aber eben ...
HACH.
Schon so ne ... So ne ... Nicht zwanghaft.
Sondern ... Da wird etwas ...
... HINEINGEDRÜCKT!
So.
Oder ... Man drückt sich in etwas hinein. In eine Form.
Pause.
Okay. Das bin ich aber auch. Anders geht's nicht. Die erste Form kann ich leider nicht sein.
Pause.
Die DRITTE dann aber eben ... Dass es da noch nicht einmal, für mich zumindestens, nicht authentisch wirkt. Es KANN nicht für sich alleine stehen.
So.
Und da ist ... Das ist zu ... Das ist ... Das ist zu LASTIG. Zu GEDANKENLASTIG.
Das ist die dritte Form.
Schlucke.
Ich wäre gerne in der Gruppe der Ersten. Nur DANN würde ich mir jetzt in dem Moment nicht Gedanken darüber machen.
Denn da: PASSIERT'S.
Und bei mir passiert's nicht sondern ...
Es passiert während ich mir ... ähm ... äh ... SAGE, es muss passieren!