Friedrich Fröhlich

Kolophonium

Kolophonium mit Wachs verrühren. Macht Wachs klebriger.

Terpentin

Terpentin hinzugeben. Dadurch wird Wachs elastischer.

Schellack

Um Schellack zu verflüssigen und zu verdünnen: Spiritus. In dünnen Schichten über mehrere Tage auftragen. Zuvor den Kopf wässern, damit Schellack nicht zu tief eindringt.

Gipsmaske

Gipsmaske aus der Werkstatt des Bildhauers Thutmosis, 18. Dynastie (Amarna-Zeit, um 1370 v. Chr.), Ägyptisches Museum, Berlin [Link]
Gipsmaske aus der Werkstatt des Bildhauers Thutmosis, 18. Dynastie (Amarna-Zeit, um 1370 v. Chr.), Ägyptisches Museum, Berlin <a href=[Link]">
Die Gipsmaske zeigt mir aufgrund der großen Ähnlichkeit zur menschlichen Physiognomie, dass der Bildhauer durchaus damals schon wissen konnten, wie ein Mensch naturgetreu in Stein, Gips oder Ton zu übertragen ist. Eine Gipsmaske herzustellen ist sicherlich eher ein relativ plumpes Kopierverfahren und kein Modellieren nach menschlicher Vorlage. (Was eine noch intensivere Auseinandersetzung mit dem darzustellenden Objekt fordert.) Nur sah der Ägypter das "naturgetreue" Wiedergeben anscheinend gar nicht als Ziel bildhauerischer Tätigkeit an! Die übertrieben großen und vereinfachten Augen zum Beispiel wurden bewusst so gesetzt. Nicht, weil man nicht fähig gewesen wäre, die Form zu verstehen und zu kopieren.

Primitive Kunst

Erinnert mich wiederum an die sogenannte primitive Kunst. Das Wort "primitiv" suggeriert, die Naturvölker hätten nicht verstanden, wie ein Kopf eigentlich auszusehen hat. Sie wollten es vielleicht schlichtweg gar nicht! Es kam ihnen vielleicht gar nicht in den Sinn, ein Abbild der Wirklichkeit zu schaffen!

Prozess

Aus irgendeinem Grund (Europäische Geschichte? Tradition? Reaktion auf zeitgenössische Kunst?) hätte ich ein ungutes Gefühl, würde ich nicht wenigstens den Versuch unternommen haben, einen Kopf nach der Natur zu modellieren und ihr zumindest nahe zu kommen. Ich sehe ja gerade, wie eine Studentin in kürzester Zeit einen Kopf modelliert, wo nicht die Physiognomie sondern ein konzeptueller Gedanke im Vordergrund steht. Gleichzeitig behaupte ich aber, dass Abstraktion nicht mit einem Paukenschlag einhergehen sollte. Das verkommt zu einem "Projekt". (Was anscheinend heutzutage üblich ist). Es wird beliebig! Es muss ein Prozess stattfinden: weg vom naturgetreuen Abbild, hin zum eigenen Ausdruck. (Natürlich nur, wenn ich auch verspüre, ihn äußern zu wollen. Nein! Zu MÜSSEN!) Nur das: braucht Zeit. Jede kleine Veränderung, wie ein bewusst modellierter platter Hinterschädel oder eine übertrieben krumme Nase, bedarf Zeit, um sich diese auch bewusst aneignen zu können. Sie als Teil der eigenen Arbeit zu verstehen.