... Form zerstört und Plastilin in Eimer gelagert.
Pause.
Es klingt komisch, aber ich glaube, ich habe den KAMPF mit der Form verloren.
Pause.
Ich bin so UNZUFRIEDEN.
Wäre ich nicht rausgegangen, hätte ich bestimmt noch die Ganzkörperfigur ... ähm ... zerstört.
Mit dem Gedanken, damit einfach aufzuhören.
Pause.
Nach vielleicht anderthalb, zwei Jahren habe ich es immer noch nicht hinbekommen, eine Büste zu machen, wo ich nicht aus dem Kopf arbeite, sondern durch Beobachten die Oberfläche forme.
Es sind immer so Halbsachen dabei herausgekommen. Wo ich beim Gießen schon gemerkt habe, was nicht stimmt, oder dass etwas nicht stimmt.
Und ich hab's bis zum Ende jetzt nicht hinbekommen!
Pause.
Nach SO einer langen Zeit.
Pause.
Bei der Ganzkörperfigur sehe ich überhaupt nicht mehr die Form.
Das ist für mich jetzt so ein ... so eine Masse. Die halt irgendwie Beine, Arme, Oberkörper hat.
Kopf ist ja immer noch nicht da!
Pause.
Es wirkt unfertig.
Es IST unfertig!
Und irgendwie bin ich da an eine Grenze gekommen.
Bei mir.
Bis zu einem gewissen Punkt kann ich es. Da habe ich auch viel dazugelernt.
Aber ab diesem Punkt rausche ich nur noch ab!
IRGENDETWAS weiß ich noch nicht! Irgendetwas habe ich noch nicht durchschaut. Und kann es deshalb nicht modellieren.
Pause.
Medienkunst
Natürlich, das Modellieren ist ... hat als Ausflug angefangen.
Aus der Medienkunst raus. Wo vor allem der Gedanke wichtig ist.
Das Konzept.
Hin zu einer Arbeit, wo ich ... ähm ... wo das Auge gefordert ist. Wo das ... das Beobachten, das Verstehen und das Umsetzen mit den Händen ... ähm ... wichtig ist.
Also eine ganz andere Sache.
Und ... Die ganze Zeit über habe ich bisher das Gefühl gehabt, dass das ein Weg ist, oder eine Richtung ist, ...
Bildhauerei ... Ich kann's nicht!
Aber darum geht's jetzt nicht.
... ist eine Richtung, wo ich gut aufgehoben bin.
Viel mehr als ... ähm ... beim anderen, wo ...
Konzepte ...
Konzepte ...
Kritik an Gesellschaft, an Politik ...
Konzepte ...
Reden reden reden!
Schreiben ...
Nur, damit Etwas, was einem gezeigt wird, verstanden wird ... werden kann.
Da liebäugle ich gerne mit der Bildhauerei.
Ich habe inzwischen Respekt vor Bildhauern!
Wenn ich sehe, dass die VERSTANDEN haben. Und ich frage mich: Bin ich dafür einfach zu DUMM?
Pause.
Bildhauerei
Ich gehe immer noch davon aus, dass es wichtig ist, zuerst einmal das, was ist, also die Natur, zu verstehen und umzusetzen.
Also eine Form umzusetzen, die der Natur am nächsten ... am nächsten kommt.
Die als KOPIE verstanden wird.
Was sie natürlich nicht ist! Aber so rüberkommt.
Um dann DORT VON, von diesem Handwerk, diesem Wissensstand weiterzugehen. Und zwar zu einer eigenen Form. Zu einer eigenen SPRACHE.
Weil das Ziel ist nicht das Kopieren, sondern das Menschsein, also Ich als Mensch, ... Dass das Ich in der Form wiederkommt.
Denn DAS kann ein Künstler.
Das ist ... äh ... das Merkmal überhaupt. Dass er etwas kreieren kann, wo er drinne steckt. Als Mensch. Als Individuum.
Wo er etwas ausspricht, ohne Sprache zu benutzen!
Sondern eine Form!
Ein Bild!
Was OFFENHEIT bringt. Gleichzeitig eine Richtung vorgibt.
Wo SPANNUNG erzeugt wird, nämlich durch das nicht direkte Äußern.
Das kommt aber erst DANACH. Denke ich.
Ich FÜHLE mich unwohl, wenn ich etwas, eine Form, mache, eine abstraktere, und MIR sagen muss, was ... oder fragen muss: Was habe ich da gemacht?
Also warum diese Form?
Warum das so eckig?
Warum das so rund?
Warum?
WARUM?
Jetzt nicht so Warum-Fragen aus dem Studium. Sondern ...
Da wird mir immer BEWUSST, dass mir noch etwas Grundlegendes fehlt.
Durch's Beobachten, Verstehen und Umsetzen zur eigenen Form gelangen!
Ich muss mich BEWUSST dazu entscheiden.
Und es nicht nur geschieht, weil ich eben handwerklich nicht ... es nicht verstanden habe. Und auch nicht gelernt habe, umzusetzen.
Entscheidung
Ich MÖCHTE nicht in eine abstrakte Form gedrängt werden. Was unbewusst passiert.
Ähm ... Weil ich nicht anders umsetzen KANN.
Das möchte ich einfach nicht!
Ich möchte mich dazu ENTSCHEIDEN!
Brauche ich dafür das Können? Etwas nach der Natur abzuformen?
Oder kann ich mich sofort einer eigenen Form widmen? Ohne jedoch das Gefühl zu haben, dass ich sie nur so mache, weil ich es nicht anders verstehe. Anders kann.
Muss ich da einfach offener sein?
Pause.
Einfach machen!
Na ja, wie ich mir schon so OFT gesagt habe!
EINFACH MACHEN!
Ohne das immer gleich ... ähm ... selbst zu hinterfragen.
Das ist ja das Ding, was mich die letzten Jahre begleitet hat. Dieses Problem.