Ich verstehe nicht, was heute FALSCH gelaufen ist.
Warum habe ich es zwei Stunden lang nicht geschafft, die Ganzkörperplastik ...
Pause.
Nein. Warum habe ich ...
Pause.
Anders: Was ...
Pause.
... war das, dass ich nicht nur nicht vorangekommen bin, sondern Rückschritte gemacht habe?
Warum war am Ende ...
... das Gesicht ENTSTELLT?
Okay. Das war ... FRUST.
Pause.
Das ist einfach.
Aber wie hat es angefangen?
Zwang zur Korrektheit
Eine große Sache ist, dass ich versucht habe maßstabgetreu zu arbeiten. Und heute gemerkt habe, dass ... ähm ... die Figur um eins, zwei Zentimeter geschrumpft ist.
In der Höhe.
Und ... Einige Sachen stimmen. Andere wiederum nicht!
Und ... Das nach Wochen zu korrigieren ... Das ist nicht möglich.
Da kann ich gleich wieder von Anfang an anfangen.
Pause.
Eine andere Sache ist, die das aber auch eben betrifft, dass ich ...
Damit ich nicht in so eine Situation komme, nicht ...
MESSE.
Sondern ... ähm ... die Proportionen ...
Na ja. Das Gesamte.
Der Körper!
Die Figur!
Als solche betrachte und ... ähm ...
Pause.
... alleine vom Beobachten her ... ähm ... merke, an welchen Stellen ich noch ...
Welche Größen ich noch bearbeiten muss, damit es im Gesamten stimmig ausschaut.
Pause.
Oder eine Spannung drinne ist. Damit eine Bewegung drinne ist.
Also dass ich gar nicht mal so ... ähm ... so ENG ... so ... so ...
Pause.
... KLEINTEILIG versuche alles korrekt zu machen! Das ist ja bloß so ein ... wirklich KOPIEREN dann.
Sondern dass ich ...
Na ja, ich muss ja aber trotzdem schon ... am Anfang wenigstens ... äh ...
Na ja ... Kurz Skizzieren. Doch! Schon! Skizzieren. Ähm ...
Also die Größenverhältnisse ... ähm ... bestimmen. Und dann aber MODELLIEREN und immer wieder schauen.
SCHAUEN! Und schauen, ob es noch stimmig wirkt.
Pause.
Oder vielleicht muss ich ja etwas übertreiben, damit ... mhm ... Keine Ahnung. Damit ... ähm ...
... die Figur nicht nach vorne kippt. Damit sie nicht ... ähm ... so ausschaut, als wären ... als wäre der Oberkörper zu klein.
Was auch immer! Egal ob's dann stimmt oder nicht!
Darum geht's ja gar nicht mehr. Sondern es geht ... ähm ... um DIESE eine Figur. Nicht um die REALITÄT.
Pause.
Auf der anderen Seite merke ich halt, dass ich noch gar nicht so weit bin. Das einschätzen zu können. Ich habe es noch gar nicht gelernt!
Also als letztens mir gesagt wurde, dass ... ähm ... der Hals viel zu dick sei, habe ich das ÜBERHAUPT nicht gesehen.
Bis dahin nicht!
Und in dem Moment auch nicht!
Erst als ich es dann ... ähm ... einfach mal abgemessen habe, ... ähm ... Da war SO viel mehr drauf. Das habe ich alles abgetragen. Dann wirkte der Hals auch ...
Er wirkte ...
Er wirkte tatsächlich ... ähm ... realistischer. Aber ich hätte es NIE gesehen!
Verständnislosigkeit
Natürlich weiß ich jetze sozusagen ... Das ist eine Erfahrung jetzt, die ich mache ... ähm ... Dass ich darauf achte.
Pause.
Aber ich hätte es nicht gesehen.
Und das ist bestimmt bei vielen anderen Sachen, bei dieser Figur, ... ähm ... ebenfalls so.
ICH SEHE ES EINFACH NOCH NICHT.
Auch nach, ich weiß nicht, wie viel es jetzt ist, ein oder zwei Jahren ... ähm ... an Figuren, an ... an der Büste arbeiten, ...
So viele Sachen habe ich einfach noch nicht ... ähm ... GEKLÄRT.
Für mich.
Pause.
Entweder das gehört zum Prozess dazu ...
Sich langsam rantasten.
Oder diese FRUST, die gerade in mir ist, ...
Dass ich so frustriert bin ... Dass ... ähm ... mir das aber vielleicht zeigt, dass ich eben NICHT ...
Weiß ich nicht. Dass ich es einfach nicht BLICKE!
Vielleicht habe ich es einfach nicht.
Pause.
Vorhin fiel mir da ein ... Es ist umso VIELES einfacher, Medienkunst zu machen.
Eine Form zu nehmen, oder irgendeine Geste und ... entweder andere das umsetzen lassen, oder dem Computer umsetzen lassen, oder einer Maschine umsetzen lassen.
Und GEDANKLICH aufzuwerten.
Zu BESCHREIBEN und zu hoffen, dass einige das ... ähm ... akzeptieren.
Verstehen.
Und sich dann darauf ausruhen zu lassen.
Das ist nämlich um einiges einfacher, sich Gedanken zu machen, als eine Form UMZUSETZEN, die mit Vorhandenem abgeglichen wird.
Vom Betrachter.
Auch von mir.
Wo geschaut wird. Wo ... ähm ... die Stimmigkeit ... ähm ...
... GESEHEN wird!
Teilweise. Also es ist ja nicht so ... Vielleicht habe ich es mit dem Hals nicht gesehen. Aber im Gesamten sehe ich ja auch ... ähm ... Stimmt das so. Wirkt es. Und da bringt es nichts, sich viele Gedanken drum zu machen.
Wenn ich nicht lerne, es umzusetzen, ...
Das ist eben anders als bei anderen Künsten. Wie jetzt, aus meiner Sicht eben, Medienkunst.
Pause.
Wo das HANDWERKLICHE, das VERSTEHEN und das UMSETZEN rudimentär ist. Es zu können.
Der GEDANKE, das Konzept, das tritt stark in den Hintergrund. Das ist hier sogar ...
IRRELEVANT!
Eine Geste, die Bewegung, die entsteht mit der Zeit. Sie entsteht, weil ich mir sozusagen Zeit nehme, an der Figur zu arbeiten.
Aber sie entsteht, meiner Meinung nach zumindestens nicht, aus einem KONZEPT heraus.
Das ist ... Das ist schön. Das gefällt mir! Es befreit mich ja von einer Last!
Von diesem gedanklichen Konstrukt. Der oft ... ähm ... hinter Arbeiten steckt.
Auf der anderen Seiten zeigt es mir eben auch, wie ... wie VIEL ich noch nicht verstanden habe.
Wie ich dem WOLLEN hinterherhinke.
Das stört mich gerade. Also nach zwei Stunden bin ich da gefrustet raus.
Mit zerstörtem Gesicht.
Die Arme um keinen Deut besser. Die Beine ... Ein Bein leicht gedreht.
Dadurch gerissen!
Am Oberschenkel.
Ich hab am Ende nicht mehr die Figur gesehen. Ich habe am Ende noch nicht einmal die Form gesehen! Ich hab ...
Ich hab eine MASSE gesehen. Äh ... Die ich reindrücke. Und ... äh ... Wo ich aber überhaupt nicht das Gespür hatte, ... ähm ... zu wissen, was ich da tue!
Und was es überhaupt IST für eine Form.
Ich habe eigentlich überhaupt nicht richtig hingeguckt.
Pause.
Da muss ich mir unbedingt merken: Nicht ... NICHT weiter zu arbeiten ... Nicht weiter zu arbeiten, wenn ich ...