Friedrich Fröhlich

Auge

Auge, Ausschnitt aus Elsa Asenijeff, um 1899, Max Klinger
Auge, Ausschnitt aus Elsa Asenijeff, um 1899, Max Klinger
Pupille ausgehöhlt.
Auge, Ausschnitt Marmorskulptur von Christus im Olymp, Max Klinger
Auge, Ausschnitt Marmorskulptur von Christus im Olymp, Max Klinger
Bereich Pupille vertieft mit kleinem tiefen Loch. Wirkt von Nahem stechend, nicht schön. Nur aus weiterer Entfernung gute Wirkung.
Auge, Ausschnitt aus Kassandra, 1895, Max Klinger
Auge, Ausschnitt aus Kassandra, 1895, Max Klinger
Angst nicht durch Form sondern durch verwendetes Material dargestellt. Karneol, feuerroter Stein, in Augenhöhle. [Link]
Auge, Ausschnitt aus Die Verdammnis, um 1725, Balthasar Permoser
Auge, Ausschnitt aus Die Verdammnis, um 1725, Balthasar Permoser
Ausdruckslos, verschleiert, leer. Augen nicht ausgearbeitet.
Auge, Ausschnitt aus Große Kniende, 1923/24, Georg Kolbe
Auge, Ausschnitt aus Große Kniende, 1923/24, Georg Kolbe
Pupillen und sogar ganzes Auge nicht modelliert. Wird durch Schattenwurf des Augenlids verschleiert.

Gipsabguss

Bei Gipsabguss (Kopie von Original) einer Plastik deutlich sichtbare Abformschalen.
Bei Gipsabguss (Kopie von Original) einer Plastik deutlich sichtbare Abformschalen.

zeitgemäß

Kunst soll zeitgemäß sein, nicht ein Wiederaufgreifen alter Stile (Wilhelm Lehmbruck). Meiner Meinung nach sollte das Alte ein Teil des Neuen sein. Bzw. Neues kann es ohne dem davor nicht geben. Es fußt immer darauf, auch wenn es sich dagegen noch so wehrt / verneint. Umberto Boccioni aus "Technische Manifest der futuristischen Plastik": Das angeblich Noble, gelehrsam und traditionell, muß zerstört werden, ebenso wie Marmor und Bronze, und es ist entschieden abzulehnen, daß für ein plastisches Werk nur ein Material verwendet werden dürfe. Der Bildhauer kann zwanzig Stoffe, oder noch mehr, anwenden in einem einzigen Werk, wenn der plastische Ausdruck dies erfordert. Hier ein kleiner Teil der zur Wahl stehenden Materialien: Glas, Holz, Papier, Zement, Beton, Haar, Leder, Textilien, Spiegel, elektrisches Licht etc.

Anarchie

Es gibt heute so viele Wahrheiten wie es Künstler gibt. Der Irrtum unserer anarchischen Epoche besteht darin, unter dem Vorwand der Freiheit die Gegebenheiten der historischen Erfahrung und die bildhauerischen Gesetze über den Haufen werfen zu wollen. (Marcel Gimond)

Bewegung

Eine Plastik ist nichts lebendes. Sie kann aber Leben imitieren, Bewegung darstellen. Bei mir bisher nur starre Plastiken entstanden. Betrachte sie daher als Übung.

Uninteressant

Alles, was ein Leben ausmacht, aber nicht beachtet wird, also eigentlich uninteressant scheint, ist gutes Material für die Kunst.

Ausgangspunkt

Ausgangspunkt für gute Arbeiten ist, wie in der Malerei, das Sehen. Natur sehen zu lernen. Zu beobachten, wie sie funktioniert. Zusammenhänge erkennen. Anfänglich (und da sehe ich mich immer noch) sehe ich die Zusammenhänge beim menschlichen Körper nicht. Wie eine Haltung den Körper formt. Wie ein Muskel nicht bei der Vorderansicht abrupt aufhört, sondern seitlich weitergeht. Übergänge in einer Plastik zulassen. Plastik drehen, nicht nur über Fotografie kopieren versuchen.

Akademie

Robert Jacobsen über den Kunstunterricht: Kunst ist nicht lehrbar. Akademien sollen also nicht Kunst lehren, sondern deren technischen und analytisch-theoretischen Grundlagen und Möglichkeiten.