× Aufzeichnungen eines Kunststudenten. Dies ist die Niederschrift zu meinem Kunststudium an der HGB Leipzig.
Folgend einige Hinweise dazu:

(1) Ich möchte niemandem schaden. Ich möchte aber meine Studienzeit in all seinen Facetten festhalten. Dabei ist alles von Interesse, was mit dem Studium an der Hochschule, mit Kunst allgemein und mit meiner eigenen Arbeit im Speziellen zu tun hat.
(2) Fehlerhafte Informationen sind – ungewollt – Teil der Notizen. Sie sind meinem Wissensstand, der Konzentration in stundenlangen Sitzungen und schlecht lesbaren handschriftlichen Notizen geschuldet.
(3) Zitate sind nur hinterlegt, wenn ich mir sicher bin, dass es so gesagt wurde. Die Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen. Das ist nicht böswillig.
(4) Meine künstlerische Arbeit hat größtenteils die Suche und den Zweifel zum Thema. In Einzelgesprächen mit Professoren, Werkstattleitern und Dozenten nehme ich dessen Ansichten wahr und verarbeite diese später in den Notizen. Deshalb bin ich jetzt da, wo ich stehe. Wenn ich einen Hochschulangestellten also mit seiner Meinung darstelle, darf er sich freuen, Teil meiner künstlerischen Entwicklung zu sein.

Leipzig, den 13. Dezember 2016
Redigierte Fassung vom 25. Mai 2018


Klasse Bildende Kunst
HGB Leipzig

Signatur

Blick auf Hinterhaus vom Musée Visionnaire
Blick auf Hinterhaus vom Musée Visionnaire
Frühlingsplausch, Unispital 11.5.2003, Filzstift auf Karton, 30 x 24 cm, Gebhard Hafner
Frühlingsplausch, Unispital 11.5.2003, Filzstift auf Karton, 30 x 24 cm, Gebhard Hafner
Viersonnensystem..., 2002, Filzstift auf Karton, 37,5 x 51 cm, Gebhard Hafner
"Viersonnensystem...", 2002, Filzstift auf Karton, 37,5 x 51 cm, Gebhard Hafner
Wandcollage mit Fotografie Krüsis, undatiert, Schwarzweißfotografie, Deckweiß, Farbspray und Gouache, 66 x 3 x 61 cm, Hans Krüsi
Wandcollage mit Fotografie Krüsis, undatiert, Schwarzweißfotografie, Deckweiß, Farbspray und Gouache, 66 x 3 x 61 cm, Hans Krüsi
Kühe vor blauem Hintergrund, undatiert, Filzstift, Gouache und Farbspray auf Papier, 46,4 x 41,5 cm, Hans Krüsi
Kühe vor blauem Hintergrund, undatiert, Filzstift, Gouache und Farbspray auf Papier, 46,4 x 41,5 cm, Hans Krüsi
Kuh, Postkarte, Hans Krüsi
Kuh, Postkarte, Hans Krüsi
Kuh, Postkarte, Hans Krüsi
Kuh, Postkarte, Hans Krüsi
(eventuell falsche Daten) Ohne Titel, 1984, Mischtechnik, 26 x 34 cm, Hans Krüsi
(eventuell falsche Daten) Ohne Titel, 1984, Mischtechnik, 26 x 34 cm, Hans Krüsi
Künstler-Signatur von Hans Krüsi, Mischtechnik, 14,5 x 10 cm, Hans Krüsi
Künstler-Signatur von Hans Krüsi, Mischtechnik, 14,5 x 10 cm, Hans Krüsi
Köpfe, Galerie S. Brunner (Künstler nicht gefunden)
Köpfe, Galerie S. Brunner (Künstler nicht gefunden)

Samstag, 15. Juli 2017

(Aufenthalt in Zürich) Art brut Art brut Link Ausstellung Hans Krüsi Hans Krüsi , Emil Medardus Hagner, Gebhard Hafner Gebhard Hafner Link Musée Visionnaire, Zürich Link Blick auf Hinterhaus vom Musée Visionnaire art-brut-32-k.jpg Frühlingsplausch, Unispital 11.5.2003, Filzstift Buntstift auf Karton, 30 x 24 cm, Gebhard Hafner art-brut-1-k.jpg "Viersonnensystem…", 2002, Filzstift auf Karton, 37,5 x 51 cm, Gebhard Hafner art-brut-3-k.jpg Zeus, der Grieche, 16. Mai 2002, Filzstift auf Karton, 10 x 10 cm, Gebhard Hafner Link Ohne Titel, undatiert, Deckweiss, Farbspray, Gouache auf Karton, 26 x 39 x 0,5 cm, Hans Krüsi Link Wandcollage mit Fotografie Krüsis, undatiert, Schwarzweißfotografie, Deckweiß, Farbspray und Gouache, 66 x 3 x 61 cm, Hans Krüsi art-brut-9-k.jpg Ohne Titel, undatiert, Mischtechnik, 95 x 152 cm, Hans Krüsi Link Farbkomposition mit silbernem Farn, undatiert, Farbspray, Gouache, Sand und Farnblätter, 50,3 x 28,6 cm, Hans Krüsi Link Link Kühe vor blauem Hintergrund, undatiert, Filzstift, Gouache und Farbspray auf Papier, 46,4 x 41,5 cm, Hans Krüsi art-brut-15-k.jpg Kühe im Postkartenformat, unterschiedlichste Techniken und Stile Link Link Kuh, Postkarte, Hans Krüsi art-brut-19-k.jpg Kuh, Postkarte, Hans Krüsi art-brut-20-k.jpg Pflanzenschablonen grün, 1977, Deckweiß, Gouache und Farbspray auf Backpapier, 76 x 101 x 2,5 cm, Hans Krüsi Link Katze Ramses und Tier über Schablone, 1985, Filzstift und Farbspray auf Papier, 35,4 x 25,4 cm, Hans Krüsi Link Vögel und Kühe über Schablone, undatiert, schwarzer Filzstift und Farbspray auf Papier, 35,5 x 25,5 cm, Hans Krüsi Link (eventuell falsche Daten) Ohne Titel, 1984, Mischtechnik, 26 x 34 cm, Hans Krüsi art-brut-27-k.jpg Künstler-Signatur Künstlersignatur von Hans Krüsi, Mischtechnik, 14,5 x 10 cm, Hans Krüsi art-brut-29-k.jpg dazu: "Als ich vor etwa 20 Jahren in der Galerie von Andy Jllien in Zürich ein großes Objekt von Bernhard Luginbühl erwarb, schenkte mir Andy als Dank oder Bonus dieses kleine hübsche Ding von Krüsi, einem Künstler, den ich auch inzwischen leider nie kennen gelernt habe. Ich fand es frech, fröhlich und von der Idee her klassisch: The Artist is the Message! So wie das Markenzeichen GGK." (Hermann) Köpfe aus Holz, gesehen durch Fensterscheibe Galerie S. Brunner Köpfe, Galerie S. Brunner (Künstler nicht gefunden) Link art-brut-34-k.jpg
Museum Gugging
Museum Gugging
((?)) Zeichnung, Johann Garber
((?)) Zeichnung, Johann Garber
Ausstellungansicht, Johann Garber
Ausstellungansicht, Johann Garber
((?)) Zeichnung, Johann Garber
((?)) Zeichnung, Johann Garber
Reiter auf Pferd((?)), Johann Garber
Reiter auf Pferd((?)), Johann Garber
Giraffe((?)), Johann Garber
Giraffe((?)), Johann Garber
Flugzeug((?)), Franz Kernbeis
Flugzeug((?)), Franz Kernbeis
Burg, 19.9.1990, Franz Kernbeis
Burg, 19.9.1990, Franz Kernbeis
Kopf, 1969, Johann Hauser
Kopf, 1969, Johann Hauser
Der Mond, 1976, Bleistift, Wachskreiden, Rudolf Limberger
Der Mond, 1976, Bleistift, Wachskreiden, Rudolf Limberger
90 Kühe, 1983, Bleistift, Wachskreide, Franz Kamlander
90 Kühe, 1983, Bleistift, Wachskreide, Franz Kamlander
Zahnbürste im Becher, 2003, Bleistift, Günther Schützenhöfer
Zahnbürste im Becher, 2003, Bleistift, Günther Schützenhöfer
Schirme, 1990, Bleistift, Wachskreide, Heinrich Reisenbauer
Schirme, 1990, Bleistift, Wachskreide, Heinrich Reisenbauer
Familie, 1987, Bleistift, Farbstifte, Philipp Schöpke
Familie, 1987, Bleistift, Farbstifte, Philipp Schöpke
Elefant, 1968, Aquarellfarben, Franz Gableck
Elefant, 1968, Aquarellfarben, Franz Gableck
Hubschrauber, Johann Hauser
Hubschrauber, Johann Hauser
Foto mit Vondal, Wei, Arbeit, Bleistift auf Boden, Zigarette in Hand
Foto mit Vondal, Wei, Arbeit, Bleistift auf Boden, Zigarette in Hand

Dienstag, 11. Juli 2017

(Aufenthalt in Wien) Psychiatrie und Kunst Link Art brut Art brut Link Ausstellung gugging meisterwerke.! Link Museum Gugging Link Museum Gugging gugging-1-k.jpg Installation Zimmer Johann Garber Johann Garber Link ((?)) Zeichnung, Johann Garber gugging-2-k.jpg Blume auf Wand gemalt Link Ausstellungansicht, Johann Garber gugging-4-k.jpg ((?)) Zeichnung, Johann Garber gugging-7-k.jpg Zeichnung Link Reiter auf Pferd((?)), Johann Garber gugging-9-k.jpg Giraffe((?)), Johann Garber gugging-10-k.jpg Installationsansicht Link Flugzeug((?)), Franz Kernbeis Franz Kernbeis gugging-12-k.jpg * 1935, entstammt einer Bauernfamilie Rudolf Horacek Rudolf Horacek , "Ohne Titel", undatiert, Bleistift, Farbstifte Link "Rudolf Horacek in Mannswörth", 1984, Acryl auf Holz, Rudolf Horacek Link Link Burg, 19.9.1990, Franz Kernbeis gugging-19-k.jpg Kopf, 1969, Johann Hauser Johann Hauser gugging-20-k.jpg Der Mond, 1976, Bleistift, Wachskreiden, Rudolf Limberger Rudolf Limberger gugging-22-k.jpg "Ohne Titel", undatiert, Bleistift, Farbstifte, Wachskreide, Rudolf Limberger Link 90 Kühe, 1983, Bleistift, Wachskreide, Franz Kamlander Franz Kamlander gugging-26-k.jpg "Kuh", undatiert, Bleistift, Wachskreide, Franz Kamlander Link Zahnbürste im Becher, 2003, Bleistift, Günther Schützenhöfer Günther Schützenhöfer gugging-30-k.jpg Schirme, 1990, Bleistift, Wachskreide, Heinrich Reisenbauer Heinrich Reisenbauer gugging-32-k.jpg Papier mit Knicken, Schmutz, verwischt Link Link Link Familie, 1987, Bleistift, Farbstifte, Philipp Schöpke Philipp Schöpke gugging-37-k.jpg "44J Fraulein 74J Frau 51J Mann", 1980, Bleistift, Philipp Schöpke Link Elefant, 1968, Aquarellfarben, Franz Gableck Franz Gableck gugging-41-k.jpg Nach Breughel "Blumen in blauer … [?], 1981, Bleistift, Wachskreiden, Anton Dobay Anton Dobay Link "Ohne Titel", 1975, Tusche, Deckfarben, Oswald Tschirtner Oswald Tschirtner Link Signatur Künstlersignatur Vondal Link Hubschrauber, Johann Hauser gugging-53-k.jpg Preis 9.050 EUR Link Haus der Künstler Link Link Tag vom Gugginger Link Standpunkt Link (handschriftliche Notizen) Die sind so unglaublich … natürlich. Einen im Untergeschoss getroffen. Sind schnell in Gespräch über Graffiti Graffiti gekommen. Sehr neugierig. Stellt viele Fragen. Konnten gut miteinander reden. Wollte zuerst eine Zigarette. (Hat sie später von Aufsicht unter Protest bekommen; Scheint häufig andere zu fragen.) Haben was getrunken und uns draußen auf Bank weiter unterhalten über seine Graffiti und Erfahrung mit der Polizei. Karl Vondal Karl Vondal kam dazu. Hatte Stift und Arbeit dabei. Auf Boden gelegt. Und hat uns - konnte nur leise und undeutlich reden - mit Händen gezeigt, dass er das ist, der auf dem Plakat mit Namen gezeigt wird* Hat viel geredet, ich verstand fast nichts. Zwei andere kamen dazu. Einer übersetzte für uns. Vondal wollte ein Foto von sich und dem Bild haben. Und mit Wei. Ich sollte das Foto machen. Foto mit Vondal, Wei, Arbeit, Bleistift auf Boden, Zigarette in Hand gugging-50-k.jpg Den Graffiti-Künstler, der mir für Leipzig einige Sticker gab, die ich da auf Gegenstände kleben soll (musste es ihm mit Handschlag versprechen), traf ich im Gebäude wieder. Er: Friedrich! Noch da! Arbeiten in Galerie leider zu teuer für mich. Katalog wird in zwei Wochen aber nach Leipzig geschickt. * sichtlich stolz Kamen am Haus der Künstler vorbei. Der mit dem Graffiti und ein anderer winkten uns zu.
Museum von Arzt Ole Worm, Kopenhagen
Museum von Arzt Ole Worm, Kopenhagen
Präparatearrangement mit klagenden Kinderskeletten, Konkrementen und Gefäßausgüssen, von Anatom Frederik Ruysch
Präparatearrangement mit klagenden Kinderskeletten, Konkrementen und Gefäßausgüssen, von Anatom Frederik Ruysch
Muskelmann, Mitte 19. Jahrhundert, Jacques-Eugène Caudron (1818 - 1865, Bildhauer), Skulpturensammlung Dresden
Muskelmann, Mitte 19. Jahrhundert, Jacques-Eugène Caudron (1818 - 1865, Bildhauer), Skulpturensammlung Dresden
Gesichtsschädel mit aufmodellierten anatomischen Strukturen in Wachs, A & P Seifert, Berlin, 19. Jahrhundert, Wachs-Trockenpräparat
Gesichtsschädel mit aufmodellierten anatomischen Strukturen in Wachs, A & P Seifert, Berlin, 19. Jahrhundert, Wachs-Trockenpräparat
Rechter Unterarm mit Wachsinjektion der Arterien, 1898, kombiniertes Trocken-Injektionspräparat, Inventar-Nr. ANA2006/511
Rechter Unterarm mit Wachsinjektion der Arterien, 1898, kombiniertes Trocken-Injektionspräparat, Inventar-Nr. ANA2006/511
Gesichtsurne aus Liebenthal bei Marienburg in Westpreußen, 1871
Gesichtsurne aus Liebenthal bei Marienburg in Westpreußen, 1871
Critical, 2015, industrial lacquer on mdf panel, Ricardo Alcaide
Critical, 2015, industrial lacquer on mdf panel, Ricardo Alcaide
Toteninsel, 1880, Arnold Böcklin, Kunstmuseum Basel
Toteninsel, 1880, Arnold Böcklin, Kunstmuseum Basel
System, 2016, industrial lacquer paint on mdf panel and cardboard, 140 x 170 cm, Ricardo Alcaide
System, 2016, industrial lacquer paint on mdf panel and cardboard, 140 x 170 cm, Ricardo Alcaide
Unsettled, 2017, 50 numbered and signed bricks, Ricardo Alcaide
Unsettled, 2017, 50 numbered and signed bricks, Ricardo Alcaide

Samstag, 11. März 2017

Anatomisches Museum Link (zur Ausstellung von gestern, aus Ausstellungs-Katalog) Kunst- und Wunderkammern Kunstkammer im 16. und 17. Jahrhundert von Adeligen, Kirchenmännern, Kaufleuten, Ärzten, Apothekern Wunderwerk göttlicher Schöpfung sollte gezeigt werden Museum von Arzt Ole Worm, Kopenhagen Link museum-worm-k.jpg Ole Worm (1588 - 1654, Arzt) zeigt aber auch Endlichkeit des Seins Memento mori - Gedenke deines Endes im Barock weit verbreitetes Appell oft Präparate eindrucksvoll präsentiert wie klagende und musizierende Kinderskelette Präparatearrangement mit klagenden Kinderskeletten, Konkrementen und Gefäßausgüssen, von Anatom Frederik Ruysch ruysch-k.jpg Anatomisches Theater: römischem Kollosseum nachempfunden Anaton steht in der Mitte, seziert und demonstriert Leichnam den Studenten mit Ziel Körper in all seinen Formen und Funktionen zu ergründen neben Studenten auch Laien, wie Würdenträger und interessierte Bürger Anatom stellt Leib des Menschen als Wunderwerk Gottes vor Muskelmann, Mitte 19. Jahrhundert, Jacques-Eugène Caudron Jacques-Eugène Caudron (1818 - 1865, Bildhauer Bildhauerei ), Skulpturensammlung Dresden Link muskelmann-k.jpg Muskelmänner beliebte anatomische Studienobjekte in Künstlerstudios in Früher Neuzeit (16. - 17. Jahrhundert) Gesichtsschädel mit aufmodellierten anatomischen Strukturen in Wachs, A & P Seifert, Berlin, 19. Jahrhundert, Wachs-Trockenpräparat gesichtsschaedel-k.jpg Rechter Unterarm mit Wachsinjektion der Arterien, 1898, kombiniertes Trocken-Injektionspräparat, Inventar Inventar -Nr. ANA2006/511 unterarm-k.jpg Ziel Pathologen: vom toten Körper auf Krankheitsprozesse im Lebenden zurückschließen Gesichtsurne aus Liebenthal bei Marienburg in Westpreußen, 1871 gesichtsurne-k.jpg Rudolf Virchow publizierte über Mützenurnen[?] Diplom Theorie Link Gespräch mit Christian Link
  • Schönes Objekt ist keine Kunst
  • [Aufnahme Anfang.]
  • [In der Galerie.]
  • Wieso hast du gerade gestöhnt, als du das Bild gesehen hast?
  • [Flüsternd:] Das ist keine Kunst. Das ist ein schönes Objekt. Wie … Ein schönes Design-Objekt!
  • [Macht ein Foto von der Arbeit.]
  • [[Sperren: Knips.]]
  • [Betrachten das Bild "Critical", 2015, industrial lacquer on mdf panel, Ricardo Alcaide Ricardo Alcaide .] Critical, 2015, industrial lacquer on mdf panel, Ricardo Alcaide gespraech3-2-k.jpg
  • Kunst ist das nicht.
  • Das hängt jetzt aber in einer Kunstgalerie.
  • Na ja. Aber deswegen ist es ja nicht Kunst.
  • Für mich schon.
  • Was ist für dich daran jetzt so besonders?
  • Warum ist es ein Design-Objekt?
  • Na ja. Weil es schön ist. Also ich würde mir das hinhängen.
  • [Sperren: Echt?]
  • [Kleinlaut:] Vielleicht.
  • [Lachen.]
  • Ich denke … Gerade durch diese Löcher wird es dann wieder zu etwas, was ein Designer sich nicht hängen würde. Weil die ja eher …
  • Nö. Die zeigen ja vielleicht, dass es früher mal was anderes war.
  • Ach so?
  • Und … äh … vorher eine andere Funktion hatte.
  • Die hat er nicht erst nachträglich reingemacht? Das dachte ich gerade.
  • Na ja. Das weiß man jetzt ja nicht.
  • Na du kannst schon recht haben.
  • Na aber … Schau. Das ist einfach ein … Dreieck mit … ähm … ein paar Linien. Gefärbt. Fast wie eine Straßenkarte.
  • [Straßenbahn Eisenbahnstraße fährt vorbei.]
  • Aber nichts besonderes.
  • Na doch. Würdest du denn sowas machen?
  • [Pause.]
  • Nö. Aber ich [Sperren: könnte].
  • Dann ist es doch aber …
  • [Lachen.]
  • Das Graffiti Graffiti draußen kannst du auch machen.
  • Ja. Das ist ja der Punkt. Aber da hab' ich gesagt: Da ist ja das Besondere, dass man ja schon in die Illegalität geht. Das [Zeigt auf das Bild.] hat für mich nichts besonderes.
  • Dann zeig' mir mal was Besonderes!
  • Na wir müssen gucken.
  • [Pause. Rascheln. Beide gehen durch den Raum.]
  • Das mit den Löchern war aber aus Absicht.
  • [Fremde Person in Galerie hustet.]
  • Sagst [Sperren: du].
  • [Sperren: Weil] hier jetzt auch Löcher drinne sind.
  • Was ist das denn überhaupt.
  • Red' mal lauter! Ich höre dich nicht!
  • [Pause.]
  • Na ja. Es schaut fast aus wie so eine Fließenwand.
  • [Geraschel. Mikrofon reibt an Jacke.]
  • Mit Fugen.
  • Vor allem nicht grundiert! Oder? Sonst würde das nicht hier abplatzen.
  • Na das ist doch gewollt!
  • Also kein Design, sondern Kunst!
  • Mhm. Ich weiß nicht.
  • Und ich sehe mich drinne. Das ist gut.
  • Na ja. Siehst du aber … Das ist so …
  • [Zieht die Nase hoch.]
  • Toteninsel Toteninsel von Böcklin Arnold Böcklin
  • Für mich ist Kunst eher das, was man zu … Die Toteninsel!
  • Warum das?
  • Vom Böcklin. Toteninsel, 1880, Arnold Böcklin, Kunstmuseum Basel toteninsel-basel-k.jpg
  • Das finde ich besonders.
  • Warum.
  • Besonders = Komposition und gegenständlich
  • Na die Komposition.
  • Hier hast du auch eine!
  • Ja aber da ist es gegenständlich. Was man dort sieht. Und hier nicht.
  • Das ist eine Mauer. Das [Sperren: ist] gegenständlich.
  • Der Böcklin hat sich Gedanken gemacht!
  • [Zeigt auf das Bild.] Der nicht?
  • Nö.
  • Das ist doch auch nicht wahllos.
  • Interpretationsmöglichkeiten zu viele
  • Na ja. Pfff. Das ist ziemlich frei hier … Die Interpretation, die da jeder reinstecken kann. Während die Toteninsel, die hat … die hat schon … gibt eher was vor. Schränkt eher ein. Das hier ist wahllos. Jeder kann da was Eigenes hinein interpretieren.
  • Aber bei der Toteninsel hat die Gesellschaft im Endeffekt jener Zeit vorgegeben, was die Symbole bedeuten. Und das wurde dann in das Bild hineingetan.
  • Ja!
  • Das ist doch eigentlich langweilig! Das ist was Gewöhnliches! Hier [Deutet auf das Bild.] würde ich sagen, ist zum Beispiel eine … eine Sprache, die du nicht sofort verstehst. Also die sozusagen von jemanden gemacht wurde …
  • Es gibt keine. Weil jeder … Derjenige, der das macht versteht was darunter. Vielleicht. Aber jeder, der sich es anguckt, hat ja seine eigene Sicht.
  • Das ist doch super!
  • Ja aber …
  • Bei der Toteninsel wird im Endeffekt alles vorgekaut. Was … Was die Bäume bedeuten. Was dieser … äh … Was dieser … dieser Weg für eine Geschichte hat … Vom Festland zur Insel.
  • Ja!
  • Das ist Geschichte!
  • Es ist gefasst. Eingefasst! Und in der … Ich meine, du weißt es sicherlich … Es gibt ja diese verschiedenen Versionen. Alle sind ein bisschen anders. Weil das Ding an sich gibt es ja nicht.
  • Welches Ding?
  • Diese Insel. Es gibt halt …
  • [Sperren: Doch]. Es gibt ein Vorbild.
  • Na aber das ist da so ein Friedhof. Der hat ja …
  • Wo denn?
  • Na bei Venedig!
  • Ach so. [Lacht.] Das wusste ich gerade nicht.
  • [Lacht ebenfalls.] Der … Der hat … Der hat ja … Der hat ja keinen Berg.
  • Warst du da?
  • Ja, ich war schon da.
  • [Sperren: Auf] der Insel.
  • Ja.
  • Wie kommt man da drauf?
  • Mit dem … Mit diesen Booten.
  • [Lacht.] Das ist ein Touri-Ding. Oder was?
  • Na eben nicht. Aber wir wollten einen Ruhepol, als wir da waren.
  • Und da sind bloß Gräber.
  • Ja.
  • Und das hat auch der als Vorbild …
  • Gedankengänge Künstler und Betrachter sollten sich ähneln
  • Na ja, das war eines der Punkte. Aber warum hat er die anderen Elemente reingemacht … Das weiß ich nicht. Ich will nur damit sagen … ähm … Er hat ja auch was zusammengestellt. Aber etwas Eingeschränktes. Wo die … Wo die Gedanken von allen, die sich das angucken, ja ähnlich sind, in eine ähnliche Richtung gehen. Hier [Zeigt auf Arbeit.] … Das ist … Pfff … Je nachdem, wie meine Gefühlslage ist und mit welchem Hintergrund ich hier her komme, sehe ich da was anderes.
  • Und ist das jetzt komisch? Für dich? Oder was?
  • [Pause.]
  • Ja! Das ist für mich halt … Das ist [Sperren: zu] frei. [Sperren: Zu] offen. Hier brauchst du wieder einen Erklärungstext.
  • Nö. Du siehst doch ein Muster! Das reicht doch als …
  • Das ist die Kom…
  • Komposition!
  • Das ich da eine Komposition habe?
  • Und das ist ein Spiegelbild Spiegelbild . Du siehst dich selbst. Diese Reflexion.
  • Ach. Ist das gewollt?
  • [Sperren: Natürlich] ist das gewollt.
  • Wieso.
  • Na sonst kann der ja … Der hat ja das Material extra ausgesucht.
  • Na ja, aber …
  • Das ist ja Klavierlack. Oder sowas.
  • Warum hat er dann keinen Spiegel drangebaut.
  • Für mich wäre da jetzt ein Spiegel drinne.
  • [Geräusche. Mikrofon reibt an Kleidung.]
  • [Beide gehen weiter.]
  • [[Sperren: Knips.]]
  • [Betrachten das Bild "System", 2016, Ricardo Alcaide.] System, 2016, industrial lacquer paint on mdf panel and cardboard, 140 x 170 cm, Ricardo Alcaide gespraech3-4-k.jpg
  • [Pause.]
  • [[Sperren: Knips.]]
  • [Sie stehen vor der nächsten Arbeit.]
  • Ich traue mich nicht rüber. Was ist denn das?
  • zu hoher Preis für Kunstwerk
  • [Blättergeraschel.]
  • Das ist der Preis für die Arbeit.
  • [Flüsternd:] [Sperren: Unglaublich!]
  • [Pause.]
  • [Noch leiser, damit die Aufsicht nichts hört.] Achtzehntausendfünfhundert Franken.
  • Die haben hier auch acht Prozent Steuer?
  • Mhm. Für irgendwelchen Mist.
  • [Pause.]
  • Du brauchst noch einen Kaffee! Lass uns das mal durchgehen! [Blättert durch das Werkverzeichnis Werkverzeichnis .]
  • Nimm das mal mit.
  • Ich nehme es nachher mit.
  • Nee. Wir können das gleich durchgehen.
  • Über Kunst laufen
  • Wer geht zuerst rüber? Ich will keine Alarmanlage hören.
  • Hier gibt's doch keine Alarmanlage.
  • Okay. Ich gehe einfach.
  • [Schrittgeräusche über Ziegel.]
  • Jetzt bist du über [Sperren: Kunst] gelaufen.
  • Das hat aber was cooles.
  • Warum?
  • Keine Kunst, oder doch? Mit Symbolkraft
  • Das ist auch keine Kunst. Aber es hat was symbolisches. Du gehst in einen Raum und du siehst das auf dem Boden …
  • Ja, jetzt fühle ich mich irgendwie auf der anderen Seite.
  • Mhm. Das teilt etwas. Aber es hat eher was … Pfff …
  • Na du bist ja nicht drauf geblieben.
  • Na ja … Vielleicht ist das doch Kunst. Es macht … Es ist halt was Besonderes. Es macht was mit dir.
  • Was denn?
  • Es ist wie eine Grenze.
  • [Pause.]
  • Symbolisch.
  • [Geräusche beim Blättern durch die Liste.]
  • [Schaut aus dem Fenster.] Funktioniert die Tankstelle noch?
  • Ja.
  • [Blattgeräusche.]
  • [Lautes Telefonklingeln.]
  • [Aus dem Hintergrund: Hallo!]
  • Das sind fünfzig Steine. Und sie sind … ähm … alle wie unterschrieben.
  • [[Sperren: Knips.]]
  • [Betrachten das Bild "Unsettled", 2017, Ricardo Alcaide.] Unsettled, 2017, 50 numbered and signed bricks, Ricardo Alcaide gespraech3-5-k.jpg
  • Was sind sie?
  • Unterschrieben. Nummeriert und unterschrieben.
  • Dadrunter.
  • Wo das ist …
  • Okay. Na das ist ja dann für den Kunstmarkt Kunstmarkt .
  • Na ich meine … Die Wirkung ist halt cool. Es teilt. Du machst dir Gedanken. Kann ich da jetzt rüber? Oder nicht?
  • Es ist halt was anderes als jetzt ein Bild, was an der Wand hängt. Weil das halt so … so normal ist.
  • Es hebt sich halt damit ab.
  • Meine ich ja.
  • Damit hat es was besonderes.
  • Aber wenn du bloß das jetzt in dem Raum hättest … wäre das vielleicht wieder zu wenig.
  • Nur was besonderes, da im Kunstraum
  • Wenn du vielleicht nicht … Vielleicht wirkt es nur in dem Kontext. Ob es in einer Galerie … oder ob es in einem Museum wäre. Wenn es einfach irgendwo ist …
  • Wenns irgendwo draußen in der Stadt wäre, wäre es vielleicht irgendwie lahm.
  • Du würdest halt nicht automatisch drüber laufen.
  • Es wäre halt einfach ein architektonisches … ähm …
  • Manche würden es einfach nicht sehen. Aber das stimmt. Die Wirkung wäre anders. Aber [Sperren: hier] … in dem Kontext … hat es aber eine bestimmte Wirkung auf dich.
  • Na das ist wieder so ein schwammiges …
  • Du fühlst dich wirklich erst auf der einen, dann auf der anderen Seite. Das hat da ja was trennendes. Eigentlich symbolisiert es mehr oder weniger das, was auch Grenzen sind.
  • Aber diese Gedanken kommen dir dann ja nur, [Sperren: weil] es in einer Kunstgalerie ist. Und nicht, wenn es draußen ist. Da sind wir über die Straße gelaufen, da hast du dir kein Zeichen genau angeguckt. Könnte das irgendwie eine Grenze sein? Oder so.
  • Ja. Außer es stünde ein Schild, was mir sagt: Hier!
  • Wenn du hier jetzt aber in der Galerie nen Zebrastreifen rein machen würdest, dann wäre dieser Zebrastreifen in dem Moment Moment auch etwas, worüber du mehr nachdenken würdest. Über Übergang. Über Grenze. Äh … Vorfahrt. Keine Ahnung was.
  • Bleiben wir mal bei dem Kriterium für [Sperren: mich]. Ne? Hier geht es ja um [Sperren: meine] …
  • [Sperren: Nee]. Das ist ein [Sperren: Gespräch]. Wir diskutieren beide zusammen. Ich will meine Stimme auch hören!
  • Äh … Die ist wieder öfters zu hören als meine.
  • Wir sehen es an den Sprechblasen.
  • Das besondere … Und egal was du jetzt … Das besondere kann natürlich auch in einem bestimmten Kontext erst etwas Besonderes sein. Aber es ist ja trotzdem etwas Besonderes.
  • Auch in der Galerie ist es [Fußnote: Die Ziegel-Arbeit.] was Besonderes.
  • Ja.
  • Anders als das Bild.
  • Mehr Kunst, weniger Kunst, Graubereich
  • [Sperren: Das] ist mehr als Kunst … Als das Bild.
  • Was ist [Sperren: mehr als Kunst]?
  • Na das macht es mehr zur Kunst. Entschuldigung.
  • Wieso. Was ist denn [Sperren: mehr] und was ist [Sperren: weniger] Kunst.
  • [Pause.]
  • Na ja. Vielleicht …
  • Was ist denn Kunst.
  • [Flüstert:] Das weiß ich nicht.
  • Wieso nimmst du dann so ein Wort in den … in den Mund.
  • [Aus dem Hintergrund, die Aufsicht telefoniert: [Sperren: Ich hab' zwar] …]
  • Ich glaube, für mich gibt es schon so eine Abstufung. Wo ich sagen würde … Das ist jetzt nicht schwarz und weiß. Es gibt für mich ja keine klare Definition. Deswegen kann ich nicht sagen: Das ist auf jeden Fall Kunst. Okay. Das kann ich sagen. Dann würde ich sagen: Mhm … Das vielleicht. Wie das Graffiti da! Das ist … Das ist so ein Graubereich. Es gibt Dinge, wo ich eindeutig sagen würde: [Sperren: Nein].
  • Aber will der Graffiti-Typ der Gesellschaft etwas mitteilen? Oder bloß eine Marke hinterlassen. Wie ein Hund.
  • Das wissen wir jetzt ja auch nicht.
  • Na ich weiß es gerade bei Graffiti allgemein nicht. Ob das … Also warum die das machen.
  • Dort war es ja eher ein Text als Geschmiere.
  • Ist … Ist ein [Sperren: Täg]. Das nennt man [Sperren: Täg]. Die hinterlassen ihre Signatur Künstlersignatur .
  • Es gibt … So ein richtiges Graffiti ist ja schon eher ein bildliches Ding.
  • [Pause.]
  • Denke ich.
  • Na ja, aber die Frage ist, warum die das …
  • [Lautest Telefonklingeln.]
  • … machen. Ist es im Endeffekt das selbe, wie wenn ein Künstler in einer Galerie ausstellt? Er dann sozusagen Zeichen hinterlässt? Was aber [Sperren: sehr] temporär ist. Weil es ja auch bloß eins zwei Monate …
  • [lautes Telefonklingeln]
  • … da sein wird. Was [Sperren: du] wieder … Wo du vorhin gesagt hattest … Das sollte beständig sein. Oder so …? Das ist es hier ja aber nicht! Das ist es hier ja aber nicht! Diese einzelnen Dinger sind [Sperren: nur] in [Sperren: diesem] Raum in [Sperren: dieser] Länge genau [Sperren: jetzt] so. Und die werden nie wieder genau so ausgestellt werden. Das heißt, sie sind nicht beständig.
  • Aber sie sind immer fünfzig … Und nicht einfach …
  • Das weißt du nicht. Die sind jetzt hier fünfzig. Weil die vielleicht genau hingepasst haben. Und die Zahl fünfzig …
  • Hier steht aber fünfzig.
  • Ja weil das fünfzig Dinger sind.
  • Fünfzig.
  • Man bezahlt für fünfzig oder für eins?
  • Na für das Ding!
  • Zeig mal. Das glaube ich nicht.
  • [Blätterrascheln]
  • [Sperren: Mensch.]
  • Hier ist es.
  • "Price upon request."
  • [Stimme der Aufsicht ins Telefon: Und dann habe ich noch …]
  • Ich glaube aber nicht, dass die Zahl fünfzig jetzt so wichtig ist.
  • Und es ist ja genau abgemessen.
  • [Sperren: Ja weil] … Die geben [Sperren: immer] die Daten davon an. Ähm … äh … Wie groß ist die eigentliche Arbeit. Das heißt nicht, dass das gewollt ist.
  • Also stellst du das jetzt in Frage oder was? [Lacht.]
  • Weil [Sperren: du] das nicht in Frage stellst!
  • [Lachen.]
  • [Pause.]
  • Kriterium, überhaupt zu fragen, ob es Kunst ist
  • Ist das auch ein Kriterium?
  • Was?
  • Das ich es in Frage stellen kann.
  • Nee. Das du überhaupt auf den Gedanken kommst, es in Frage zu stellen, ist das Kunst oder nicht. Da draußen in der Landschaft bist … Da stellst du [Sperren: nichts] in Frage. Da sagst du nicht: Ist das ein Baum? Ist das kein Baum? Hier fragst du halt …
  • Weil es halt eindeutig definiert ist. Das ist etwas …
  • Definition eindeutig
  • [Sperren: Wer] definiert das eindeutig.
  • Das es ein Baum ist oder nicht.
  • Das es ein Baum ist oder kein Baum.
  • Die Biologen werden dafür schon eine eindeutige Definition gefunden haben.
  • Aber wir selbst haben in unserem Kopf abgelegt, ab wann ist ein Baum ungefähr ein Baum. Ab wann ist es ein Strauch. Ab wann ist es eine … Blume.
  • Ja.
  • [Frau im Hintergrund ins Telefon: Okay.]
  • Da gibt's aber auch Grenzbereiche.
  • Okay. Hier ist es natürlich schwieriger. Weil, wie wir ja alle wissen, … Deswegen bist du ja auch so unsicher und machst überhaupt so eine Befragung, mhm … Es gibt keine eindeutige Definition. Deswegen kannst du nicht einfach sagen, für d
  • Ja das ist … Das ist das jetzt. Das ist jetzt Kunst. Und das ist das nicht.
  • Es ist aber in einer Kunstgalerie. Deshalb ist es für mich automatisch Kunst. Ob das jetzt gute oder schlechte …
  • Für mich nicht.
  • [Sperren: Nein!] Da würde ich zum Beispiel unterscheiden zwischen … Ist das gute …
  • [Frau im Hintergrund: Mache ich.]
  • … oder keine gute Kunst. Aber es [Sperren: ist] Kunst. Weil es in einer Galerie ausgehangen wird. Und so definiert wurde. Von anderen. Dann ist es ja per se … Dann [Sperren: ist] es Kunst. Wenn jemand sagt, es ist Kunst, dann ist es für ihn Kunst. Zumindestens wenn es einer sagt, ist es Kunst.
  • Das [Sperren: könnte] dann Kunst sein.
  • Es geht nur darum, was [Sperren: du] darin siehst. Gute Kunst oder nicht so …
  • Je nach Galerie ist es Kunst oder Geldkunst
  • Nein nein nein. Das entscheidende ist ja, wenn es in einer Galerie ist … [Sperren: Galerie] repräsentiert das … den Kunstmarkt.
  • Das stimmt nicht.
  • Für mich.
  • Es kommt auf die Galerie drauf an.
  • Da sehe ich hier [Fußnote: In der Liste.] [Sperren: Geld].
  • Das stimmt.
  • Also ist das hier eine …
  • Es gibt aber auch Kunstvereine, die haben ihre Räume.
  • Das ist aber was anderes. Das ist dann ein Raum, ein Ausstellungsraum.
  • So wie hier!
  • Hier ist das aber eine Galerie. Hier geht es darum zu verkaufen.
  • Das kaufen Leute?
  • [Pause.]
  • Repräsentant des Marktes
  • Ja. Hier geht es doch um … Und deswegen ist das wie die Art Basel. [Flüsternd:] Das ist eine Repräsentation des Marktes.
  • Aber das ist extrem dort. Finde ich.
  • So. Und für die geht es ja um eine andere Frage. Die können natürlich festlegen: Wir stellen das aus. Und können sagen: Für uns ist das hier Kunst. Und vielleicht auch für Leute, die hier einfach denken: Okay, alles was in der Kunstgalerie ist, muss Kunst sein.
  • Der Raum muss bezahlt werden! Der Strom! Der Künstler muss bezahlt werden! Viele müssen ja denken es ist Kunst und kaufen es für diese tausenden von … von Franken.
  • Ja aber warum … Es muss keine Kunst sein. Es kann ja auch ein Designobjekt sein.
  • Aber niemand gibt für ein Designobjekt soviel Geld aus. Das ist ein [Sperren: Unikat]. Das ist vielleicht noch einmal ein Unterschied zu einem Designobjekt. Wo ich sagen würde, es ist meistens eine Auflage.
  • Das ist ja die nächste Frage. Wir wissen ja überhaupt nicht, ob überhaupt jemand was nimmt. Was passiert denn mit den ganzen Objekten …
Frau betrachtet Kinderzeichnung von Emma
Frau betrachtet Kinderzeichnung von Emma
Geradenporträt, User nastivanderweyden, Instagram
Geradenporträt, User nastivanderweyden, Instagram

Sonntag, 12. Februar 2017

[wv=A20]HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link zwei Frauen unterhalten sich über Kinderzeichnung Kinderzeichnung von Emma Emma Frau betrachtet Kinderzeichnung von Emma Link Link Link Link kinderzeichnung-k.jpg 2 Besucher verbinden im Gespräch Kinderzeichnung und Geradenbild Geradenbild über Signatur Künstlersignatur 12 Sekunden Geradenbild Grinsen bei Kinderzeichnung 9 Sekunden zwischen Geradenbild und Kinderzeichnung 10 Sekunden Geradenbild und Kinderzeichnung 8 Sekunden Kinderzeichnung 17 Sekunden Kinderzeichnung und Geradenbild, über Signatur verbunden Geradenporträt, User nastivanderweyden, Instagram instagram-hgb-rundgang-2017-7-k.jpg 18 Sekunden Kinderzeichnung, 2 Frauen 2 Besucher 13 Sekunden Kinderzeichnung um 20:00 Flügeltürrahmen und Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt aus Flur in Klassenraum getragen eventuell am Mittwoch mit Evi in Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße bringen 1/2 x Glas Rotwein
der teufel steckt im detail., gefunden auf Instagram, User mrs._fritz
"der teufel steckt im detail.", gefunden auf Instagram, User mrs._fritz
Klassenausstellung, hinten Geradenbild, gefunden auf Instagram, User flohrschuetz
Klassenausstellung, hinten Geradenbild, gefunden auf Instagram, User flohrschuetz
Ist das Kunst?, User martinhermeling, Instagram
"Ist das Kunst?", User martinhermeling, Instagram
im Hintergrund von Aufnahme betrachten zwei Besucher Ganzkörperporträt, User ira_madita, Instagram
im Hintergrund von Aufnahme betrachten zwei Besucher Ganzkörperporträt, User ira_madita, Instagram
Humans, Acryl auf Leinwand, 2013, Patrick Tresset und e-David
Humans, Acryl auf Leinwand, 2013, Patrick Tresset und e-David

Freitag, 10. Februar 2017

Friedrich Fröhlich, Unruhestifter HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link "der teufel steckt im detail.", gefunden auf Instagram, User mrs._fritz instagram-hgb-rundgang-2017-k.jpg Signatur Künstlersignatur in Klebegeraden gut, da auf Fotografien sichtbar Klassenausstellung, hinten Geradenbild Geradenbild , gefunden auf Instagram, User flohrschuetz instagram-hgb-rundgang-2017-2-k.jpg "Ist das Kunst?", User martinhermeling, Instagram instagram-hgb-rundgang-2017-3-k.jpg "HGB Rundgang 2017. Sinnbild von Eitelkeit und Arroganz mit außergewöhnlichen Lichtblicken. Insgesamt sehr sehenswert im Bereich Kunst und Sozialstudie" Geradenporträt, User flohrschuetz, Instagram Link beim Aufbau, User kunst_politik_leben_leipzig, Instagram Link im Hintergrund von Aufnahme betrachten zwei Besucher Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt , User ira_madita, Instagram instagram-hgb-rundgang-2017-6-k.jpg Humans, Acryl auf Leinwand, 2013, Patrick Tresset und e-David edavid-k.jpg Collage Collage , Sara Saleh Link Beine mit Fischkopf (unbekannter Kunststudent Kommilitone ) Link Vase, eventuell gedreht wie bei 360-Grad-Bildern (unbekannter Kunststudent) Link umsetzen Link eigene Arbeiten im Klassenraum durch Bekannte einkaufen lassen u. a. S. fragen, Olaf, Gisela heute Elke (Geradenporträt A2) morgen schwarzen Rückkarton und Klammern wieder mitbringen und neue Arbeit aufhängen zu Flügeltürrahmen-Arbeit verhüllt : "Friedrich Fröhlich ist aber ein schöner Name!" Bild von Student mit Cyan-Meer und Touristen am Strand wird gefühlt länger betrachtet "Da war ich auch schon einmal!" "Da will ich sein!" > "Ich da!" (zeigt auf eine auf dem Bild befindliche Person) Zum Flügeltürrahmen: "Das schaut cool aus" Mann will Geradenporträt betrachten, wird von Frau zu anderer Arbeit gerufen; Mann vergisst danach Geradenbild und laufen dran vorbei 65 Sekunden steht Gruppe (am Ende noch zwei davon) vor Geradenporträt mindestens 25 Sekunden: 2 Personen vor Geradenbild 1/2 x Daumennagellänge Alkohol Whisky und 1 Glas Rotwein

Montag, 6. Februar 2017

HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Künstlersignatur Künstlersignatur Link Arbeiten im Klassenraum signiert Signatur: Friedrich Fröhlich F nur nach rechts horizontale Striche etwas krakelig geschrieben auf verhüllter Arbeit Rückseite Holzkasten auf Selbstbildnis Selbstbildnis auf Transparentfolie ebenfalls Rückseite Holzkasten Geradenbild Geradenbild mit 1 / 5 Auflage (5 / 5 ist Künstler-Exemplar) andere Geradenbilder zum Nachhängen in Büro gebracht Hausmeister Hausmeister gesprochen wegen Bohren im Flur und Abhängen der Infotafeln Tafeln werden heute abmontiert wenn am Donnerstag noch eine hängt neben meiner Wand, ihn fragen, ob er sie auch noch abmachen kann Herme Herme Link kurz mit Bachmann wegen Fräsen gesprochen da Probleme mit Daten dauert Start Fräse Fräse noch mit Alberti wegen maximale Dicke Holz bei Dickenfräse gesprochen maximal 20 cm, bei 17 cm also kein Problem Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link
  • Es … Ich wollte ausprobieren, ob ich das, was ich bei Gerhard Richter Gerhard Richter gesehen und beobachtet habe, ob ich das nachmachen kann. Und … äh … weil Ölfarbe so teuer ist …
  • Ach so, damit du das mal kennen lernst. [Eventuell falsch übersetzt, 2:41:40.]
  • … und mir die Werkstatt, das Atelier, fehlt.
  • Okay.
  • Wollte ich es erst einmal in klein ausprobieren. Um es dann ins Große zu übersetzen.
  • Das war ja auch dann deine Idee, dass ich bei eBay solche Sachen vertickere, groß mache. Und dort verkaufe. Teuer. Ne? Irgendwann hattest du mir das mal gesagt.
  • Ich … Ich hab' zu dir gesagt, dass … äh … dass man … äh … mit … äh … äh … äh … Kunstkopien relativ leicht Geld verdienen …
  • Mhm.
  • Künstler kopieren
  • … kann. Indem man einfach Künstler kopiert. Kunstarbeiten kopiert.
  • Dann bin ich ja selbst keiner mehr!
  • Äh … Und diese verkauft.
  • Dann bin ich kein Künstler mehr.
  • Auf diesen Zug von Gerhard Richter, also diese Rakeltechnik, sind ja schon viele aufgesprungen. Man findet da auch Videos auf YouTube YouTube , [Sperren: wie] das gemacht wird.
  • Hast du mir gezeigt. Ja.
  • Äh … Und diese Menschen bekommen teilweise vi… viel … teilweise tausend, zweitausend Euro für ein Bild.
  • Mhm.
  • Sie haben weder die Technik selbst erschaffen. Äh … ähm …
  • Das war's schon.
  • Äh … Sie hatten auch diese Idee … diese Begabung nicht. Äh … Sie sind eben auf diesen … auf dieses Geschäftsmodell Kunstmarkt , was es … Im nachhinein hat's sich eben als Geschäftsmodell auch gezeigt. Oder es hat gezeigt, dass es geeignet ist für … um … um Werte anzulegen. Es hat materiellen Wert. Äh … Es beinhaltet einen Geldwert. Das haben sie gesehen und kopieren es jetzt erfolgreich. Und verdienen … äh … damit … Geld.
  • Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass der Künstler … ähm … von sich aus sagt, das ist ein Geschäftsmodell für ihn. Das kann ich mir nicht vorstellen.
  • Nein! Nein. Aber es hat sich als Geschäftsmodell …
  • [Sperren: Erwiesen. Ja!]
  • Als geeignet erwiesen.
  • Aber wenn [Sperren: du] ihn jetzt fragen würdest: Äh … ähm … Sehen Sie das selber als Geschäftsmodell. Denkst du, er antwortet mit "Ja"?
  • Inzwischen wird Gerhard Richter sagen: Ja.
  • Das ist ein Handwerk Handwerk .
  • Weil andere …
  • Sozusagen.
  • Weil andere, die es ihm nachmachen, haben es ja bewiesen. Dass man alleine mit der Kopie seiner Arbeiten Geld verdienen kann.
  • Ja aber das heißt ja nicht, dass er seine eigenen Arbeiten als Geschäftsmodell betrachtet. Als Geld sozusagen. Dinge, mit denen man ein Geschäft macht. So.
  • Na ja …
  • [Sperren: Kann] ja immer noch sein, dass es ihm um etwas anderes geht!
  • Das [Sperren: eine] ist … Das [Sperren: eine] ist das des abstrakten Geschäftsmodells. Das andere ist, ob er es als Geschäftsmodell [Sperren: betreibt]. Gerhard Richter wird vielleicht sagen: Äh … Ja, abstrakt dürfte es geeignet sein, weil man kann mit meinen … Wenn ich jetzt sagen will, ich brauche morgen nen … nen Porsche. Dann … äh … werde ich mich zwei Wochen jetzt hinstellen. Werde dieses Bild machen. Und kann mir davon einen Porsche leisten.
  • So denkst [Sperren: du] denken [Sperren: die]!
  • Ähm … Nein. Würde … Ich glaube, so würde er sagen.
  • Okay.
  • Muße faul
  • Das heißt also, es ist abstrakt geeignet als Geschäftsmodell. Wenn er ein Porsche braucht, macht er ein Bild. Er tauscht das Bild gegen einen Porsche. Materieller Wert gegen Materieller Wert. Und er hat's. Wenn … Allerdings wird er mir sofort sagen: Aber ich brauche es ja gar nicht. Ich bin ja gar nicht drauf angewiesen. Das heißt, ich werde nur [Sperren: dann] ein Bild malen, wenn mir danach ist. Wenn meine Muße da ist. Wenn mein Innerstes der Meinung ist: Du musst jetzt noch einmal so ein Rakelbild machen. [Sperren: Dann] werde ich das machen. Klar. Er hat inzwischen, weil er halt finanziell frei ist, andere Möglichkeiten. Wenn er achtzehn gewesen wäre … Wenn er jetzt achtzehn gewesen wäre … ähm … und er muss überlegen, wie kauft er nächste Woche die Ölfarbe ein. Ich … Ich glaube, ein son Bild kostet vier … fünftausend Euro. Nur an Ölkosten.
  • Mhm.
  • Geld verdienen, um überhaupt Kunst schaffen zu können
  • Nur an Farbe. Ja? Das heißt also: Wie will er sich denn das nächste Bild leisten? Er muss also erst einmal eins machen. Damit er das Geld für das nächste Bild hat. Ähm … Da würde er als Achtzehnjähriger sagen: Ja, logisch. Ich werde jetzt eins machen. Kaufe für viertausend Euro Farbe. Verkaufe das Bild für Fünfzehntausend. Habe dann wieder Viertausend für eine Farbe und von dem Gewinn kann ich mir mein Brötchen Sonntags kaufen.
  • [Pause.]
  • Ich habe eine kleine Hoffnung. [Lacht.] Gerade gespürt. [Lacht.] Dass da doch noch mehr dahinter schlummert. Weil du nämlich gerade gesagt hattest, … ähm … bräuchte er das Geld jetzt nicht, um sich das Auto leisten zu können, … äh … ähm … dann muss immer noch eins sein. Und zwar: Eine Muße. Oder … Oder … Oder das Verlangen halt, das jetzt herzustellen. Ne?
  • Ja.
  • So. Und das ist ja komplett frei von Geld. Von Geschäft. Von Kunstmarkt. Dieses Verlangen etwas … Also dieses … diese Muße. Äh … Sich die Zeit zu nehmen und etwas zu schaffen. Vielleicht Freude beim Schaffensprozess zu haben.
  • Mhm.
  • Ich [Sperren: denke] nämlich, dass er gar nicht, während er es schafft, gar nicht an einen Porsche oder so denkt. Ich glaube, der … diejenigen, die das groß machen, die … die … die … die … die … die denken in dem Moment Moment bloß an das, was sie gerade machen.
  • Ja. Okay.
  • Und … Das war mir aber ganz wichtig! Dass das … Dass eben die Kunst [Sperren: nicht] das … ein Geschäftsmodell ist. Sondern hinter … hinter dem Schaffen von Kunst steckt eben vielleicht doch etwas anderes.
  • Ja.
  • Als dieses Geschäft. Sondern etwas ganz menschlich … ähm … Würdevolleres. Weißt du?
  • Mhm.
  • Nicht … Nicht so konsumorientiert. Irgendwie.
  • Ja.
  • Das kam gerade raus! Das fand ich schön!
  • Ja.
  • Oder … Oder bin ich da total falsch gerade auf dem Dampf…? Aber du hast es mit der Muße gesagt. Und das war [Sperren: komplett] anderer … Ansatz … Das sieht so aus, als wäre das Geschäftsmodell lediglich … äh … ähm … was [Sperren: danach] kommt. Dann. Das ist ja in Ordnung. Wenn …
  • Ja.
  • So. Aber das [Sperren: davor]. Die Kreativität. Diese Muße. Und so. Dass [Sperren: das] immer noch da sein muss. Und das hat nichts mit Geld zu tun.
  • Alexanders Erfolgsmodell
  • Okay. [Räuspert sich.] Ich habe hier mal ein ganz einfaches … äh … ähm … ähm … ein ganz einfaches … ähm … Erfolgsmodell aufgeschrieben. Was ich … äh … jedem Kunststudenten Kommilitone mit auf dem Weg geben möchte. Ja?
  • [Pause.]
  • Man hat [Sperren: drei] Möglichkeiten.
  • [Ins Mikrofon gesprochen:] Er meint [Sperren: mich] damit.
  • [Lautes Rascheln.]
  • Also. Was hab' ich gemacht. Ich habe einmal ein Quadrat gezeichnet. Da hab' ich Muße reingeschrieben. Dadrunter hab' ich ein Dreieck gezeichnet und habe Geschäft geschrieben. Und darunter habe ich … äh … Das Viereck mit Muße [Sperren: plus] das Dreieck Geschäft [Sperren: ist gleich] Erfolg Erfolg . Und wenn …
  • Das sieht aus wie das Bauhaus Bauhaus -Logo.
  • Und wenn du mich fragst, … äh … sollte ich mein zukünftiges … äh … äh … Dasein … ähm … damit verbringen, nur noch Dinge zu machen, zu denen ich Muße habe, würde ich auf jeden Fall sagen: Nein. Weil … äh … Du pokerst damit. Das ist wie russisches Roulette. Entweder du verarmst, oder du hast Glück und wirst damit erfolg…
  • Das machen aber die meisten Künstler, ne?
  • …reich.
  • Und deshalb sind die meisten Künstler arm.
  • Ja. Und deswegen hab' ich's durchgestrichen und hab' gesagt, es wäre [Sperren: nicht] der Tipp, den ich dir oder den ich allen anderen Kunststudenten geben würde, wenn …
  • [Laut:] Mein Herz blutet!
  • … ihr die Schule verlässt. Das weiß ich. [Sperren: Du] glaubst nämlich auf genau [Sperren: dieses] Feld setzen zu müssen. Das Zweite …
  • Das ist so wie so ein Traum. Weißt du?
  • Das Zweite ist das Dreieck Geschäft. Also halt Geschäftsmodell.
  • [Gießt Tee in seine Tasse.]
  • Niesche suchen
  • Suche dir eine Nische. Mache Kunst für diese Nische. Mache Kunst im Sinne von Geschäft.
  • [Stöhnt.]
  • Verdiene damit Geld. Werde ganz schnell reich. [Sperren: will] ich gar nicht! Du versuchst es mir manchmal zu [Sperren: unterstellen]!
  • Das wird 'rausgestrichen.
  • Das [Sperren: will] ich überhaupt nicht.
  • Das wird 'rausgestrichen! Gecuttet!
  • Was ich aber möchte, ist, … ähm … Vielleicht hab' ich's sogar falsch aufgezeichnet. Was ich aber möchte, ist: [Sperren: suche] dir eine Nische. Suche dir ein Geschäftsmodell. Verbinde es mit deiner Muße. Also bring' das in Einklang. Und du wirst erfolgreich sein. Du wirst eine [Sperren: Garantie] haben. Weil es halt eine Nische ist. Weil es halt ein Geschäftsmodell ist. Du wirst erfolgreich im geldlichen Sinne sein. Weil … Du wirst [Sperren: nie] mehr Probleme haben zu überlegen, wie finanziere ich meine nächste Ausstellung. Wie finanziere ich … äh … meine nächste Leinwand. Ähm … Und du wirst auch deine Muße brauchen, … ähm … um dich zu motivieren. Um dieses Selbstverständnis weiter zu entwickeln. Ähm … Um auch eine Begründung für dein … für deine Kunst zu haben. Aber kombiniere es und du wirst erfolgreich sein.
  • So. Nur ganz kurz zusammenfassen. Damit ich es richtig verstanden habe. Bitte berichtige mich. Bei dir klingt es jetzt so, als ginge es nicht darum, … ähm … etwas zu Schaffen, [Sperren: weil] man es gut zu Geld machen kann. Also dass das nicht im Vordergrund steht. Ein Geschäft … Also weißt du … Och, ich will jetzt ein Geschäft haben, also mache ich Kunst. So. Sondern du sagst es jetzt so, … ähm … ähm … man sollte bereits … ähm … etwas schaffen, … äh … was einem liegt, wo man … man sich ausdrücken kann. Was sein Material ist. Und wenn das [Sperren: gleichzeitig] noch bei den Leuten gut ankommt, dann mach' daraus, aus dem, was du eh schon gerne machst, ein Geschäft. Aber [Sperren: nicht], dass man etwas schafft, [Sperren: weil] es im Geschäft gut läuft. Hab' ich das richtig verstanden? Was ja sehr sehr gut ist.
  • [Pause.]
  • Nee.
  • Also okay. Dann ist das …
  • [Nicht verständlich, 2:49:45.]
  • Weil du hast es genau umgekehrt gemacht.
  • [Lacht.]
  • Ich hatte … Ich hatte …
  • [Lacht.] Ich hätte es jetzt gut gefunden!
  • Also … Also es ist übrigens ganz clever. Und zwar … äh … ist das glaube ich immer etwas, was man wissenschaftlich untersuchen könnte. Nämlich …
  • Mit Dreieck und Quadrat!
  • … nämlich … ähm … Folgendes. Ich habe erst gezeichnet … ähm … Nimm deine Muße …
  • [Ungläubig, leise:] Das Geschäft?
  • Das, was du gut kannst.
  • Ja?
  • Und versuche auf dem Feld, was du gut kannst, … äh … ein … ein … ein … eine Nische zu suchen. Und dann wirst du erfolgreich sein.
  • Aber so hab' ich das doch gerade gesagt. Oder?
  • Ich glaube aber … Ja, das hast du gerade auch gesagt. [Sperren: Ich habe aber etwas anderes behauptet. Meine Theorie ist: Mache es umgekehrt. Näml…
  • Ähm … Suche dir [Sperren: erst einmal] eine Nische. [Lacht laut auf.]
  • Gucke, ob du …
  • [Lacht immer noch.]
  • … Geld verdienen [Sperren: könntest].
  • [Lacht weiter.] [Sperren: Nein!]
  • [Sperren: Plus] … ähm … Schaue, ob du überhaupt die Begabung und das [Sperren: Können] dafür hast. Und dann wirst du erfolgreich sein.
  • Geschäftsmann, kein Künstler
  • Dann bin ich aber [Sperren: kein Künstler]! [Sperren: Echt nicht!]
  • Was?
  • [Sperren: Dann] … Dann bin ich ein Saleman. Ein Businessman.
  • Aber das ist meine Empfehlung an die Kunststudenten. Um erfolgreich zu sein.
  • [Sperren: Ja], aber dann ist es keine Kunst!
  • Das ist sozusagen …
  • Geldkunst
  • Dann ist es keine Kunst, die rauskommt! Sondern das ist Geldkunst!
  • Okay.
  • Die rauskommt.
  • Und zwar ist das, was ich hier gerade gemacht habe, …
  • Ich will … Ich mache mich hier gerade … [Nicht verständlich, 2:51:00.]
  • Und zwar ist das, was ich gerade gemacht habe, dein Businessplan.
  • Ich bin hier wirklich … [Lacht.]
  • Dafür möchte ich auch Geld hier haben, ne? Für diese Beratung.
  • [Lacht.] Das wird gescannt.
  • Ich … Ich hab' hier … Du kannst das gerne fotografieren.
  • Ich nehme das mit.
  • Und zwar habe ich … ähm … habe ich hier gerade ein … ein … äh … äh … [Sperren: Businessplan] aufgestellt. Äh … Für … Für Kunst…
  • [Lacht laut auf.]
  • …studenten.
  • Ich will das gar nicht hören jetzt!
  • [Sperren: Wie] man Erfolg hat.
  • [Pause.]
  • Ich will dir ein Beispiel geben. Und zwar Folgendes …
  • Wirklich erst Geschäftsidee und dann Kunst?
  • [Sperren: Warte mal! Warte mal!] Ganz ganz kurz. Ich will doch jetzt … [Sperren: Ja] … Das ist jetzt deine Idee von wie man erfolgreich werden kann. Erst die Geschäftsidee haben und dann Kunst machen, die darauf basiert. Und dass man dann damit Geld verdienen kann. Gut so.
  • [Pause.]
  • Denkst du [Sperren: wirklich], dass diese großen Werke, also außer bei dem jetzt … Jeff Koons Jeff Koons , da kann ich mir das sogar vorstellen … Aber das jetzt bei Gerhard Richter oder so, dass die [Sperren: wirklich] entstanden sind, weil er eine Geschäftsidee hatte und danach dann die Kunst gemacht hat?
  • [Atmet tief ein.]
  • Weil er Geld verdienen wollte? Ich [Sperren: kann's] mir … Warte mal. Ich [Sperren: kanns's] mir nicht … Ich will's noch einmal sagen: Ich kann's mir nicht vorstellen.
  • Ja.
  • Aber bei niemandem. Kann ich mir das vorstellen.
  • Dann musst du natürlich Gerhard Richter fragen. Aber Folgendes. Ähm … Ich frage mich, [Sperren: wie] kann ich mir jeden Monat … äh … Öl und Leinwände und Werkstatt im Wert von vier … fünftausend Euro monatlich leisten, wenn ich nicht etwas verkaufe. Also das geht auch mit Hartz 4 nicht.
  • Ja.
  • Mit sechshundert Euro.
  • Dann müssen wir da ganz ganz langsam rangehen. Warte mal ganz kurz. Dann gehen wir jetzt davon aus: Er hat kleiner angefangen. So. Die … Die konnten sich vielleicht … Wir wissen es jetzt nicht. Aber die konnten sich verkaufen. Er hat ein bisschen mehr Geld bekommen. Also konnte er sich größere Leinwände kaufen.
  • Er ist sozusagen mit den Schritten größer geworden.
  • Ja. Ja.
  • Und jetzt kann's natürlich sein, dass sich das Verhältnis umdreht. Ne? Also das … Das zuerst sozusagen die Muße, diese … äh … äh … Diese Tatkraft, Kunst machen zu wollen, dabei war. Äh … äh … ähm … So und dann kam: Oh, das kann sich ja auch gut verkaufen! Und das am Ende, wo es dann immer größer wurde, ging plötzlich das Geschäft [Sperren: über] diese Muse Muse rüber. Dass also sozusagen das Geschäft plötzlich … äh … über der Kunst stand. Auch wenn die Kunst am Anfang immer noch … ähm … ohne Geschäft eigentlich funktionierte. So kann ich es mir noch vorstellen. Bei denen, die ganz ganz viel Geld damit verdienen. Dass am Anfang aber immer noch sozusagen nicht das Geschäft stand, sondern …
  • Ja. Ja.
  • [Sperren: Außer] bei dem Koons. Nimm den echt raus.
  • Ja. Ja. Man … Man … Man kann … Man kann natürlich bestimmte Fragen wirklich nur an an an den Ausnahmen erst einmal sichtbar machen. Ja? Wenn ich jetzt sage: Ich will das jetzt nachmachen. Das ist auch manchmal etwas …
  • Ja.
  • Bestimmte Dinge sind einfach schwierig nachzumachen. Weil sie viel Geld kosten.
  • [Sperren: Der hat] es nur gemacht, [Sperren: weil] es Aufmerksamkeit …
  • Ja.
  • … ist. Weil es Geld …
  • Ja.
  • Das ist mir klar!
  • Nur mal angenommen, jemand sagt: Das ist eine Nische. Das wollen Leute auch in ihrem Vorgarten …
  • Das ist eine Nische. Ja.
  • … haben. Mal angenommen. Ja?
  • Das kann bloß er oder Leute, die sich damit schon auskennen.
  • Da muss man natürlich [Sperren: Geld] haben, um sowas auch erst einmal … Also ich meine, man muss erst einmal zwanzig von diesen Exponaten schaffen, bis man auch zufrieden ist. Bevor man gemerkt hat, das ist die Technik.
  • Ja. Klar.
  • Das ist die Farbe. So mache ich's haltbar. Ja? So kann ich es transportieren. Ähm … Aber woher soll ich denn das Geld nehmen, …
  • Ja.
  • … wenn ich nicht irgendeine Einnahmequelle …
  • Ja.
  • … habe?
  • Dann hat er aber natürlich ein besseres Geschäftsmodell als dieser Gerhard Richter. Weil ich meine, am Ende haste dann ein Rakel und hast Ölfarben. Wenn du das willst. Du brauchst bloß Zeit, …
  • Ja.
  • … viel Muse da reinzu…
  • Ja. Ja.
  • …stecken. Aber … Du gehst schon wieder …
  • Alexanders Rat an Kunststudenten
  • Aber das muss man doch … Das muss man doch den Kunststudenten [Sperren: sagen]! Leute, ihr … ihr müsst euch überlegen: Wie könnt ihr im nächsten Monat … äh … eure Farbe bezahlen!
  • [Ins Mikrofon:] Hört bitte alle nicht zu!
  • Das könnt ihr nicht mit … Das könnt ihr nicht mit Hartz 4 bezahlen.
  • [Lacht.] Machen aber ganz viele!
  • Äh … Ja. Und deswegen sind sie ja auch … dümpeln sie vor sich hin!
  • [Sperren: Nein]! Viele verdienen mit anderem ihr Geld und machen dann halt … äh … frei Kunst. Ohne … Weil … Weil sie vielleicht [Sperren: wollen], dass ihre Kunst nicht [Sperren: befleckt] wird von diesem Gedanken, … äh … äh … das Geld steht am Ende im Vordergrund. Bei dem, was sie schaffen. Das [Sperren: wollen] viele glaube ich gar nicht. Also ich will's zumindestens nicht. Da würde ich mich schlecht fühlen. Du kannst dir das gar nicht vorstellen! Weil … Ich … Ich glaube, viele wollen das nicht als Geschäftsidee wahrhaben. Du redest jetzt natürlich davon. Das ist dann Erfolg für dich. Und so weiter und so fort. Aber ich glaube, das wollen viele gar nicht.
  • [Möchte unterbrechen.]
  • [Sperren: Das Schönste ist doch] … Das Optimalste wäre, wenn ich es nicht [Sperren: will] …
  • Dann …
  • Optimal, wenn das, was ich mache, erfolgreich ist
  • [Sperren: Nein nein nein nein!] Wenn ich es nicht will. Nicht tue. Und wirklich nur das mache, was ich mache. Und [Sperren: dann] das plötzlich gesehen wird. Erfolgreich wird. Und ich wirklich dann für mich halt weiterhin das machen kann, was ich will. Und das würde erfolgreich. Dann habe ich doch das auch geschafft. Aber ich habe nicht das Businessmodell dadrüber gelegt. Von Anfang an. [Sperren: Das] wäre mir wichtig.
  • [Pause.]
  • Das ist ein Spagat …
  • [Sperren: Dann] …
  • … am Ende.
  • Dann haben wir … Dann haben wir aber auch diese Definition, dass es eigentlich kein … kein … [Sperren: Künstler] im berufstechnischen Sinne gibt. Also … Künstler ist kein Berufsbegriff. Weil … ähm …
  • Ist es auch nicht. Aber Berufskünstler.
  • Weil dann haben wir zum Beispiel doch den Maurer. Den wir heute schon einmal hatten. Der eben sein Geld mit Mauern verdient. Und das Geld, was am Monatsende übrig bleibt, das verwendet er eben in, meinetwegen, Kunst. Rakeltechnik. Oder hier diese Luftballons. Äh … Und hat sich da dann auch irgendwann einen Namen damit gemacht. Dann ist er Maurer [Sperren: und] Künstler zugleich.
  • Mhm.
  • So. Und dann kommt man aber auch in diese Sphäre, wo eben das doch manchmal eben gesagt wird: Du machst in deiner Freizeit … Du arbeitest bei uns in der Firma und in der Freizeit fotografierst du. Also da … da liegt das immer so nah, das so abzutun. So als semiprofessionell.
  • Mhm.
  • Ähm … Hobbymäßig. Das … Das ist doch niemand, der Berufsfotograf ist. Oder der den ganzen Tag fotografiert. Ähm … Das ist so diese … diese Einstellung. Oft. Das man sagt: Künstler ist man entweder zu hundert Prozent oder gar nicht. So. Und wenn du aber sagst, dass hundertprozentige Künstler es gar nicht gibt, weil die müssen eben acht Stunden am Tag bei Kaufland an der Kasse sitzen und irgendwelche Fleischsachen über die Kassentheke ziehen, damit sie am Abend noch eins zwei Stündchen Zeit haben, um … Weil sie sonst das Geld nicht hätten für …
  • Das ist jetzt deine [Sperren: extreme] Vorstellung davon.
  • Ja.
  • Ich meine, jetzt schau mich doch mal an. Ich bin Programmierer und verdiene mit wenigen Stunden genug Geld, damit ich mir den Rest des Tages eigentlich mit dem, was ich würde wollen …
  • Du bist in gewisser Weise auch privilegiert. Ne? Also gucke dir doch mal deine Kommilitonen … Schau dich mal in deiner Klasse um. Und sage mir, womit die anderen in deiner Klasse tagsüber Geld verdienen, damit sie anschließend … äh … äh … Kunst machen können. Und dann wirst du nicht viele finden, die so leicht so schnell Geld verdienen. Ne? Ähm … äh … Ich glaube, es ist einfach [Sperren: naiv] zu denken, ich studiere da vier fünf Jahre und … äh … bin dann auf dem Markt und … äh … äh … äh … Nur weil ich mich Künstler nennen darf, so quasi durch Urkunde Urkunde , [Sperren: bin] ich auch ein Künstler.
  • Nee. Du kannst dich ja auch Künstler nennen, ohne einen Beruf …
  • Das ist mir zu … zu kurz gedacht. Ne? Und … Und es ist wirklich … Also ich wollte dir einfach mal …
  • [Sperren: Ich wollte dir] aber, bevor du … Ich wollte dir sagen … Ich will dir bloß sagen, dass mein Eindruck von der Hochschule ist, wo ich jetzt Kunst studiere, der ist, dass die gar nicht das [Sperren: Ziel] haben, dass du am Ende auf dem Kunstmarkt bist.
  • Ja.
  • [Sperren: Warte] mal kurz.
  • Das glaube ich auch.
  • Da gäbe es dann mehr Kurse, wo es ums Geld verd…
  • Ja.
  • …ienen, um Marke Ich und so weiter … Da gab's einen ganz kleinen Kurs und so weiter.
  • Ja.
  • [Sperren: Sondern da] … Das finde ich aber so sympathisch.
  • Nein.
  • Ausdrücken, nicht Geld verdienen wollen
  • [Sperren: Warte doch mal!] Das finde ich aber eben so symp… sympathisch. Weil da geht's wirklich eher darum, was willst [Sperren: du] eigentlich. Was willst du eigentlich ausdrücken? Worum geht es dir? Und das es nicht darum geht, was die [Sperren: Anderen] in dir gerne hätten wollen. Wofür sie viel Geld ausgeben wollen. Das würde mich [Sperren: total] nerven!
  • Das hat natürlich auch eine juristische Komponente. Stell dir vor, sie müssten garantieren, dass sie nach dieser Ausbildung … äh … qualifizierte Künstler auf dem Markt bringen. Die dann Geld verdienen können. Ja?
  • Das könn… Das kann aber keiner. Ein Jurastudium kann das auch nicht …
  • Ja aber da gibt's …
  • … leisten.
  • … Statistiken, dass halt eine gewisse … Auch bei den BWL'ern … Eine bestimmte Prozentzahl von diesen Menschen werden irgendwann einmal in diesen ganz klassischen …
  • Ja.
  • … Klischee Klischee -Berufen arbeiten. Als Richter, …
  • Ja.
  • … als Staatsanwalt, als … äh … ähm … ähm … Rechtsanwalt. Oder als Firmenanwalt. Und werden damit ihr Auskommen haben. Ein [Sperren: gutes] Auskommen.
  • Ja.
  • Hochschule kann Erfolg garantieren
  • Das kann diese Hochschule, je besser sie ist, kann sie das teilweise sogar [Sperren: garantieren]. Das macht Harvard zum Beispiel. Ja?
  • Ja.
  • Oder Princeton. Die können garantieren, dass sechzig Prozent der Abgänger erfolgreich sein …
  • Ja.
  • … werden.
  • Vielleicht [Sperren: will] das aber gar nicht … eine Kunsthochschule gar nicht. Vielleicht hat sie im Hintergrund gar nicht dieses [Sperren: Geldliche].
  • Sie kann es nicht [Sperren: leisten].
  • Sie [Sperren: will] es vielleicht gar nicht! Das ist [Sperren: mein] Blick.
  • Sie kann das niemals garantieren.
  • Okay. Du … Du denkst, sie kann es nicht leisten, nicht garantieren. Und ich sage: Sie will es vielleicht gar nicht. Dann haben wir jetzt aber zwei unterschiedliche …
  • Das ist einfach nur ein cleverer Schachzug, …
  • … Ansichten.
  • … es nicht zu wollen. Weil sie es nicht kann.
  • Du … Du siehst mich als Ausrede. Also das ich das als Ausrede verwende. Ich sehe das als ehrliche Antwort. [Sperren: Warum] muss die Kunst automatisch etwas mit Geld zu tun haben. Oder Geldverdienen haben wollen.
  • Ja.
  • Das [Sperren: muss] … das …
  • Ja.
  • Das [Sperren: sollte] sie doch gar nicht.
  • Ich …
  • [Sperren: Weil] … [Sperren: Warte mal, warte mal!] Dann wären wir doch wieder bei dem Punkt, … äh … wo ich meinte … äh … ähm … würde … Also entsteht nicht erst … Also wenn Kunst abgelehnt wird. Und später dann erst berühmt wird, oder so. Oder … Oder wenn du etwas ganz Neues schaffst, was von den Leuten eben noch nicht verstanden wird. Dann kann es trotzdem … äh … der [Sperren: Start] von etwas ganz Neuem gewesen sein, worauf ganz ganz viel anderes danach fußen wird. Aber dieses Neue wäre doch nie entstanden, wenn du wirklich auf ner Marketingschule gewesen wärest. Namens Kunststudium. Wo du halt eigentlich bloß lernst, wie schaffst du es, in dem Kunstmarkt … äh … viel Geld zu verdienen.
  • Das ist ja nur eine [Sperren: Annahme] von dir.
  • Ja. Von dir war das aber auch eine Annahme. Ich weiß zwar nicht was … [Lacht.] Aber … [Sperren: Jetzt] werde ich hier wild! [Sperren: So!]
  • [Lacht.] Äh …
  • Wir machen …
  • Das Schöne ist doch, … äh … dass du mich nicht überzeugen musst. Von deiner Ansicht. Sondern du wolltest mich interviewen, wie [Sperren: ich] bestimmte …
  • [Unterbricht laut:] [Sperren: Ich esse weiterhin Gummibärchen. Pärchen.] [Lacht.]
  • Alexanders Theorie
  • Ja. Pass auf. Ich wollte dir meine Theorie …
  • [Lautes Rascheln.]
  • … noch einmal erklären, warum ich …
  • [Rascheln wird lauter.]
  • … warum ich nicht Quadrat …
  • [Lacht.]
  • … plus Dreieck, sondern Dreieck plus Quadrat …
  • Das hab' ich schon verstanden. Aber es stört mich richtig.
Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger
Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger
Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis, 1906
Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis, 1906
Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502
Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502
Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR
Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR

Sonntag, 5. Februar 2017

Künstlersignatur Künstlersignatur Link voll ausgeschrieben, abgekürzter Vor- und / oder Nachname, Anfangsbuchstabe (Monogramm), figürliches oder symbolisches Zeichen Link seit Antike Antike bekannt, Vasenmaler Haltestelle an der Kunstakademie, Lackstift, Düsseldorf, Haltestelle Ratinger Tor, ca. 1983, Gereon Inger Link kuenstler-signatur4-k.jpg Verbreitung Künstlersignatur seit Renaissance Renaissance mit veränderter Rolle Künstler Picasso Pablo Picasso Signatur, in einem Selbstbildnis Selbstbildnis , 1906 kuenstler-signatur2-k.jpg Picasso, nur Nachname mit Unterstrich, wirkt sehr selbstsicher gegenüber Vor- und Nachnamen bei mir: Fröhlich Dürer Albrecht Dürer Signatur, im Bild Feldhase, 1502 kuenstler-signatur3-k.jpg Signatur passt gut zu Grafiken bei mir: FR, doppelt leicht nebeneinander, steht für FR-iedrich FR-öhlich vielleicht anfangen mit Friedrich Fröhlich, zu F. Fröhlich, zu Fröhlich davor keine Signatur: unsichere Phase, eigene künstlerische Arbeit in Frage gestellt nach Fröhlich eventuell wieder keine Signatur: Vergänglichkeit Vergänglichkeit akzeptiert, stehe über persönlichem Ruhm, Markierung würde zu verhüllten Arbeiten passen Plakat Künstlersignaturen, zusammengestellt von Annette Engels, 70 x 100 cm für 3,90 EUR Link kuenstler-signatur1-k.jpg Archiv Sammlerstempel / Künstlersignaturen / Monogramme Link Standpunkt Link schon vor Jahren viel zu viel signiert, wahllos versuchen das rückgängig zu machen, übermalen, überzeichnen, ausschneiden auch wenn Verhüllung verhüllt selber nicht das Kunstwerk: eventuell auf Rückseite signieren, stellvertretend für nicht sichtbare Arbeit Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link
  • Mhm.
  • Und genauso gab's auch Momente, wo er Farbe drüber gezogen hat und ich dachte: Na ja … äh … Auf Rot hätte ich jetzt nicht Gelb drübergezogen. Sieht ein bisschen kacke aus. Äh … Und er selber hat dann auch alles hingeworfen und hat gesagt: Heute ist nicht mein Tag! Also das hat mich beeindruckt.
  • Mhm.
  • Ähm … Also … ähm … Er … äh … Er gibt schon mehr hinein. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich glaube nicht, dass er in dem Moment Moment , als er das gemacht hat, … Ach so. Du hattest … Du wolltest ja wissen, ob er sich Gedanken über die Größe gemacht hat. Ich …
  • Nee. Größe nicht.
  • Also. Na, du sagtest …
  • Ob es ihm vordergründig [Sperren: um] die Größe, um die Materialität Materialität , oder ob da noch irgendeine andere Intention Intention bei ihm …
  • Also ich glaube …
  • … war. Will er was verarbeiten? Oder keine Ahnung was.
  • Ja. Also …
  • Ich kenne ihn jetzt nicht so.
  • Ähm … Ich glaube, dadurch, dass er so viel experimentiert, auch mit unterschiedlichen Sachen … Er hat ja noch eine Zeit lang fotografiert.
  • Ja.
  • Also ganz weit weg von der Malerei. Er sucht halt seinen Weg. Und den sucht er glaube ich heute noch.
  • Als Millionär.
  • Äh … ähm … Und … äh … Ich glaube, dass er eben in dieser Form genau das gefunden hat, was er in dem Moment finden wollte. Oder wo nach er gesucht hat.
  • Mhm.
  • Äh … Wo ich mir aber fast sicher bin, ist, dass … dass er auch diese Größe gewollt hat. Ähm … Weil er vielleicht gemerkt hat, dass … äh … äh … dass … äh … die selbe Technik in klein passt nicht zu ihm. Wirkt nicht zu ihm. Ist nicht das Ergebnis, was er haben möchte. Ähm … Und da bin ich mir fast sicher, dass er … [Sperren: Ja], er hat nach der Größe gesucht.
  • Schaffen für Geschäftsidee
  • Er hat aber da … Also … Hat er dabei schon an eine Geschäftsidee gedacht? Oder so ans Geld verdienen? Deshalb die Größe? Oder denkst du, er hat die Größe gemacht, um mehr Ausdruck reinzubekommen. Was er … Wo er denkt, mehr reinstecken zu können.
  • Also ich glaube, da muss man ganz doll differenzieren. In dem Moment, wo er das gemacht hat, wollte er sich wahrscheinlich selbst verwirklichen. Und wollte … wollte zeigen … äh … welche Befähigung, welche Begabung er hat. Ja? Was er besser vielleicht machen kann als andere.
  • Mhm.
  • Alleinstellungsmerkmal
  • Vielleicht hat er auch nach einem Alleinstellungsmerkmal gesucht.
  • Das ist schon wieder Marke. Das ist schon wieder Geschäft Kunstmarkt .
  • Ich … Ich … Ich weiß es nicht. Ob er sich genau diese Gedanken gemacht hat. Aber ich könnte es mir vorstellen. Wenn [Sperren: ich] es machen würde, würde ich so kopfmäßig rangehen. Deswegen bin ich vielleicht auch kein Künstler.
  • Krankenkassen-Mensch!
  • Auch kein Krankenkassen-Mensch! Äh … Was aber im Nachhinein sich herausgestellt hat - und das ist das Coole daran -, dass nämlich das, was er geschafft hat, ein Geschäftsmodell ist und auch marktfähig ist. Und das schaffen nur wenige Künstler, die sich Künstler [Sperren: nennen]. Nämlich genau das. Das schaffen [Sperren: so] wenige. Und er gehört dazu. Und er hat's geschafft. Äh … Und das [Sperren: beweißt] mir, dass, wenn jemand etwas macht, nur des Machens wegen, aber dieses Ding wird [Sperren: nie] einen materiellen Wert bekommen. Dieses Ding wird nie eine Marktfähigkeit bekommen. Dieses Ding wird sich nie zum Geschäftsmodell entwickeln. Dann wird das [Sperren: niemals] diese Aufmerksamkeit erregen. Da bin ich mir [Sperren: ganz ganz ganz] sicher.
  • Hat aber nichts damit zu tun … äh …Also was du unter Kunst verstehst, das ist lediglich geschäfts…
  • Das sind unterschiedliche Dinge. Also …
  • Okay.
  • Was ich unter Kunst fasse und … äh … was Kunst wird …
  • Aber Geld kommt [Sperren: viel] bei dir vor. So. Geschäftsidee hast du ja als Grundlage, als Ausgangspunkt gesehen. So. Das ist …
  • Geschäftsmodell.
  • Geschäftsmodell. Kunst als Geschäftsmodell. Genau.
  • Kunst ist …
  • Ist …
  • … Geschäft.
  • … Geschäftsmodell.
  • Wie hab' ich's gesagt?
  • Na [Sperren: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.]
  • Genau. Kunst ist auch … ist Geschäftsmodell. Genau.
  • Mhm.
  • Mhm.
  • [Pause.]
  • Warte mal ganz kurz.
  • [Sperren: Denn wenn] …
  • [Sperren: Ich finde] …
  • … [Sperren: kein] Geschäftsmodell wäre …
  • Ja.
  • Wenn der Künstler nicht den Anspruch hätte, damit Geld …
  • Ja.
  • … verdienen zu wollen, verdienen zu müssen, … ähm … würde es irgendwann [Sperren: nicht] in den teuren Galerien, in den …
  • Ja.
  • … teuren Museen hängen.
  • Ja.
  • Es würde [Sperren: nicht] von Sammlern gesammelt werden und es würde nicht hinter Tresorräumen verschwinden. Es würde [Sperren: nicht] in … äh … Räumen hängen, die hochklimatisiert, hochgesichert sind. Ähm … ähm … Ja. Punkt.
  • Geradenbilder als Marke
  • Ich … äh … hatte halt … Also ich hab' mir darüber auch schon Gedanken … äh … gemacht. Was wäre, wenn ich jetzt … ähm … äh … plötzlich bekannt werde. Mit den Geradenbildern. Eben so. Und hab' mir dann die selbe Frage bei Leuten gestellt, die eben schon bekannt, berühmt, mit irgendeinen …
  • In [Sperren: diesen] sehe ich übrigens ein Geschäftsmodell.
  • Ich weiß! Ich weiß! Das hast du mir stän… ständig gesagt.
  • Ja.
  • Ähm … Das …
  • Ich sehe auch einen Marktwert darin.
  • [Sperren: Ja], ich weiß. Aber das … Ich fühle mich extrem unwohl, wenn ich das … wenn ich darüber nachdenke, dass das zu einer Marke wird. Und ich am Ende, glaube ich, … äh … nur noch etwas schaffe … ähm … weil es eine Geschäftsmodell … weil ich es als Geschäftsmodell betrachte. Und nicht, weil ich damit etwas ausdrücken oder etwas … etwas aus mir rausholen möchte. Was … Was raus wollte. Warum … Wo ich halte [Sperren: denke], dass Kunst etwas sein sollte, was … was irgendwie aus dem Künstler heraus [Sperren: will]. So. Und nicht etwas, was … was … was die da draußen [Sperren: wollen]. Weißt du? Nicht … Nicht extrinsisch. Sondern intrinsich. Sollte die Motivation, [Sperren: denke ich], sein. Das wäre mein Ideal. So. Und wovon du aber immer redest, ist schon extrinsich. Also es kommt von Außen. So. Die Bestätigung kommt. Also macht man noch mehr. Noch größer vielleicht. Äh … Noch mehr Bestätigung kommt. Man kann damit Geld verdienen. Das ist ein Geschäftsmodell. So. Ähm … Ich …
  • [Pause.]
  • Denkst du jetzt aber wirklich … Ich meine, ich stehe dem halt kritisch gegenüber. Denkst du denn jetzt wirklich, dass … dass die Künstler, oder die Kunst, die nicht … ähm … nicht groß, nicht bekannt und nicht viel Geld kostet, dass die deshalb weniger … äh … Kunst ist? In dem [Sperren: Trichter] weiter in …
  • Okay.
  • … In deiner [Sperren: Trichter-Idee] ja nicht so weit vor kommen. Wie …
  • Meine Angst vor Bekanntheit
  • Ja. Also um es mal ganz … ganz [Sperren: hart] … äh … zu formulieren: Äh … Es tut mir Leid, dass du Angst hast, bekannt zu werden.
  • Das ist mein Minderwertigkeitskomplex.
  • Das … äh … Mal so ganz hart formuliert. Die Frage, die du gerade gestellt hast: Ähm … Jeder kann sich selbst im Leben verwirklichen. Ja? Und … Und … Und wenn sich da jemand selbst verwirklichen will, in dem er Bildchen malt, … äh … Tonschälchen bastelt, …
  • [Sperren: Ach schön!] Das will ich auch!
  • … Klangmelodien … äh … schafft.
  • So hobbymäßig meine ich! Einfach.
  • Ähm … ähm … Oder kleine Häkeldeckchen …
  • [Sperren: Ja!
  • … macht. Oder … ähm … für den Dackel kleine Söckchen strickt. Äh … Also jeder kann sich selbst verwirklichen im Leben. [Sperren: Aber] … äh … Soll sich doch bitte nicht als [Sperren: Künstler] bezeichnen.
  • Also die Sachen würdest du nicht gleich in ein Museum reinstecken. Sondern das soll halt jeder für sich selber sozusagen abmachen.
  • Das ist … Das ist eigentlich ganz toll, dass … äh … äh … dass, wenn man etwas macht, was ihm … was ihn befriedigt …
  • Ja.
  • Geld verdienen, um sich zu verwirklichen
  • Was ihn glücklich macht. Äh … Das hat man … Das wird zunehmend seltener. Ja? Im Leben. Weil manche haben das Gefühl, sie müssten arbeiten gehen, … äh … um … äh … Geld zu verdienen. Und … äh … Sie verlieren so schnell aus dem Blick, dass das Geld eigentlich ja nur dazu dienen soll, um zu [Sperren: leben]. Nämlich um sich seine Träume zu verwirklichen. Ähm … ähm … Und wenn es jemanden gibt, der sagt, ich mache etwas, was mich glücklich macht, das macht mich aus, aber ich muss damit kein Geld verdienen. Ich bleibe mein Leben lang arm. Dann ist das schön. Aber …
  • Das kann trotzdem große Kunst sein. Oder nicht?
  • Äh.
  • [Sperren: Nachträglich]. Meinetwegen.
  • Es kann …
  • Nach dem Tod Sterben .
  • … in seinen Augen große Kunst …
  • Ja.
  • Ähm … Dadurch, dass es vielleicht den größeren Markt nicht zugänglich wird, … äh … wird man nicht aufmerksam darauf. Und … ähm … Es wird sich auch kein Sammlerwert [Sperren: bilden]. Ähm … Ob es nach dem Tod …
  • Na ja, das ist eigentlich uninteressant.
  • … dazu führt … Das weiß man nicht. Und vor allen Dingen: Der … Der … Derjenige, der das geschaffen hat, wird's nicht mehr erfahren.
  • [Pause.]
  • Was ich … ähm … Ich lese gerade ein Buch. Äh … ähm … Von … ähm … Sol… Zola. Das Werk.
  • Mhm.
  • Und auch in anderen Büchern … Ich habe jetzt ein paar Bücher gelesen über Künstler, wie sie über … über Kunst denken. Und das sind so manchmal … äh … Erzählungen. Wo erzählt wird von einem Künstler, von einem Maler und wie er lebt und … und …
  • Ja.
  • Ideal: Kunst soll Künstler überleben
  • … und woran er zweifelt. Und so weiter. Und bei dem jetze … ähm … kommt für mich zum Beispiel raus, was ich sehr sehr mag … Das ist halt so ein Ideal, dass … äh … dass der Künstler etwas schafft … ähm … was ihn überleben soll. Das … Das ist irgendwie so der Drang, etwas Bleibendes zu schaffen. Und das alles … ähm … eigentlich ziemlich schnell vergeht. Der Körper vergeht. Die Gedanken gehen weg. Aber wenn du halt eine Statue machst … Das war noch von einem anderen Buch, was ich gelesen habe. Ich suche das noch raus. Ähm … äh … Das überlebt in einem Kloster. Da ging's um eine Marienstatue. Glaube ich. Das überlebt sein eigenes kleines irdisches Leben. Er kann sich sozusagen … äh … froh darüber sein, er hat etwas geschaffen, was die Welt überdauert. So. Das ist halt so … so eine Idee von: Kunst wäre etwas Höheres. Etwas, was viel weiter reicht als ein menschliches Leben kann. Und wenn du halt von den Häkelsachen redest oder so, dann ist das halt etwas, was tatsächlich bloß in diesem einen Menschenleben etwas bedeutet. Wenn wir aber über große Skulpturen, also in Kirchen oder so, reden, dann ist das ja schon etwas, was geschaffen wird, was den Menschen überdauern soll. Die Generation. Und ich denke, genauso ist das auch bei solchen Werken, die dann groß gekauft werden. Irgendwie. Die werden ja nicht gekauft, spekulativ halt, dass sie … ähm … wenn der Künstler tot ist, plötzlich auch nichts mehr wert sind. Sondern die werden ja maximal in ihrem Wert netterweise steigen. So. Ähm … Also, dass das eine Motivation für einen Künstler ist … ähm … etwas zu schaffen. [Sperren: Nicht] wegen des Geldes jetze. Was es [Sperren: jetzt] gibt. Sondern … Sondern wegen dem, dass es sein Leben … sein kurzes kleines irdisches Leben, überdauern wird. Kannst du das nachvollziehen? Als Idee? Ich hatte es jetzt halt bloß in einer Erzählung gehört und …
  • Mhm.
  • … war [Sperren: begeistert] davon. So dieses … Dieser [Sperren: Drang] halt … äh … ähm … dieses kleine Leben zu … zu … [Sperren: Wobei], in diesem … [Sperren: Nee] … Das war von Hermann Hesse. Narziss und Goldmund. Da … ähm … Der hat dann aber eingesehen, … ähm … dass auch diese Statuen irgendwann einmal … ähm … verschwinden werden. Und so weiter. Also, dass auch das vorbeigehen wird.
  • Ich kann es … Ich kann es nachvollziehen.
  • Wäre das für dich ein Grund, eine Motivation für einen Künstler, was zu machen? Außerhalb des Geldes?
  • Das mag auch … Das mag auch ein Baustein, durchaus, sein. Als … Als Antrieb. Als Motivationshilfe. Aber das ist mir zu eindimensional. Das ist mir zu … Das ist mir zu flach gedacht. Weil …
  • Ich denke [Sperren: nur] flach.
  • Ähm … ähm … Auf der einen Seite zeigt es halt so ein bisschen Selbstzweifel auf … ähm …
  • Aber [Sperren: sowas] von. Natürlich!
  • Wer bin ich. Was bin ich. Was macht mich aus.
  • Ja. Und was mach' ich für ein Zeug da eigentlich?!
  • Was hinterlasse ich. Welchen Fußstapfen.
  • [Sperren: Ja]!
  • Und wenn man schaut, wie viele Milliarden … Wieviele Menschen leben eigentlich …
  • Ja.
  • … auf diesem Planeten?
  • Siebenirgendwasmilliarden.
  • Siebennochwasmilliarden. Äh … äh …
  • [Sperren: Aktuell]. Es haben aber schon viel mehr gelebt. Ne?
  • Und … Und … äh … Und wie schlimm wäre es, wenn jeder das Gefühl haben muss, er müsse was hinterlassen! Auf diesem …
  • Ja.
  • … Planeten. Ja?
  • Dann wäre die Umwelt kaputt.
  • Vergänglichkeit in der Kunst aufhalten
  • Und … äh … Vor allen Dingen auch diese [Sperren: Angst] vor Vergänglichkeit.
  • Ja.
  • Die wir Menschen ja auch haben. Also auch die … die Angst … ähm … unsere Jugend zu verlieren. Ja?
  • Die steckt … Das … Das steckt übrigens in vielen Skulpturen und so weiter drinne. Wenn du dich als Junger fotografierst, …
  • Natürlich.
  • … oder ein Objekt machst … Du … Da konservierst du die Jugend. Auch wenn sie tot ist.
  • Natürlich.
  • Aber du willst ein Bild festhalten. So.
  • Ähm.
  • Von damals.
  • Angst/Zweifel Zweifel als Antrieb
  • Aber das als Antrieb zu nehmen. Diese [Sperren: Angst] als Antrieb zu nehmen, dass mag ein Baustein sein …
  • Zweifel.
  • Das mag auch … Ja, oder auch Zweifel … Mag auch in gewissen Situationen helfen. Aber … ähm … Ich würde es niemals … äh … als Alleinstellungsmerkmal nehmen. Weil es gibt so viele andere Dinge die … die auch mich überdauern. Also sei es darum, dass ich ein Kind zeuge. Das wird mich überdauern. Ähm … Sei es, dass ich ein Haus baue. Das wird mich überdauern. Sei es, dass ich einen Wald anpflanze. Auch dieser wird mich um hunderte von Jahren überdauern. Ähm … äh … Also dieses … ähm … Ja auch die Ägypter. Die hatten ja schon die Pharaonen. Die hatten ja wahrscheinlich auch schon dieses Verständnis, dass die Zeit, die danach kommt … Ja? … Dieses Überdauern und so … Ist mir zu einfach. Aber ich kann's nachvollziehen. Ja.
  • Ja. Das führt auch gerade in eine falsche Richtung. Weil ich gerade merke, das kriegst du als Ausstellungsbesucher nie mit. Wenn du so ein Bild siehst. Oder hier so … [Nicht verständlich, 2:38:30.]
  • Das ist ja auch eine subjektive Einstellung. Des Künstlers.
  • Na ja, aber der schafft das ja. Und du siehst das, was er geschaffen hat. Und wenn du nicht das siehst, warum er das geschaffen hat, …
  • Na gut. Der nächste sagt halt: Äh … Ich wurde in der Schule immer gehänselt und will jetzt beweisen, dass ich erfolgreicher bin als alle anderen. Aber das ist eben so eine … so ein subjektiver Ansporn. Den … Den … Den man nicht sehen kann. Ne?
  • Aber dir geht es jetze wieder um den Erfolg Erfolg . Den hast du jetzt wieder reingebracht.
  • [Räuspert sich.] Na ja. Wenn …
  • Mir ging … Mir ging es um [Sperren: Zweifel]. [Lacht.]
  • Ja aber ganz ehrlich. Wenn [Sperren: Kunst] wirklich den Künstler überdauert, …
  • Ja.
  • … dann hat das doch was mit Erfolg zu tun.
  • [Sperren: Aber] …
  • Denn wieviel Kunst wird [Sperren: geschaffen], was gerade den Künstler [Sperren: nicht] überdauert.
  • Im Keller mindestens schon.
  • Hobbykünstler Hobbykünstler und deren Potential
  • Also … Und vor allen Dingen … Ich habe jetzt … äh … äh … äh … ähm … Ach ja genau! Ähm … Bei uns auf Arbeit war so ein Fotowettbewerb ausgerufen. Und auch [Sperren: Fotos] können Kunst sein. Ähm … Und da hatte er … äh … äh … geschrieben, dass er von [Sperren: tausend] Bildern, die er gemacht hat, [Sperren: eins] hat er jetzt gefunden, was so passt, was er jetzt auch zeigen will. Und womit er sich auch für diesen Wettbewerb beworben hat.
  • Das war aber ein Mitarbeiter bei dir. Also der …
  • Äh …
  • … eigentlich kein Künstler ist.
  • Genau. Aber sehr sehr professionell. Und … äh … Das waren alles Mitarbeiter, die sich für diesen Fotowettbewerb … äh … beworben haben.
  • Okay.
  • Und ich war [Sperren: begeistert], wie … wieviele … äh … was für [Sperren: Potential] in den Mitarbeitern steckt. Also was die vielleicht als Hobby machen, wo ich sagen kann: Ey, ihr braucht das gar nicht als Hobby machen. Ihr könnt damit Geld verdienen. Ihr könnt professionell … ähm … Kalender gestalten. Ihr könnt damit Fotoleinwände machen. Ihr könnt … so [Sperren: tolle] Sachen mit dem machen, was ihr da … äh … in eurem Hobby … äh … Freizeit macht.
  • [Sperren: Du] siehst es wieder als Geschäftsmodell. Da haben wir's gerade wieder.
  • Ähm … Ihr könnt damit …
  • [Sperren: Das ist okay]. Ich wollte es nur noch einmal …
  • … Geld verdienen. Ja.
  • Ja.
  • Das hab' ich gedacht in dem …
  • Okay.
  • … Moment. Das hab' ich gedacht.
  • Aber Geld verdienen ist ja nicht gleich Kunst.
  • Aber sie verdienen ihr Geld mit anderen Dingen. Aber genau … Genau … Das wäre das nämlich auch. Wenn man so ein Bild sieht, was den ersten Platz im Fotowettbewerb gemacht hat. Äh … Und dann jetzt in eine Dauerausstellung geht. Äh … Bei den einzelnen Regionalstellen der … der Rentenversicherung. Äh … Oder vielleicht auch im öffentlichen Raum ausgestellt wird … Muss man schon sich die Frage gefallen lassen: Ist das nicht auch ein Künstler? Ja? Ist das nicht auch Kunst, was er dort geschaffen hat.
  • Hast du aber nicht vorhin gesagt, oder ich hab' das gesagt, wenn es bloß einmalig ist oder so, dann … Dan muss etwas wiederholt werden. Da muss …
  • Also jemand, der [Sperren: tausend] Fotos macht um ein Gutes zu finden, …
  • … und nur [Sperren: einmal] auszustellen.
  • … ist nicht … ist nicht der, der … äh … äh … der … der das nur einmal macht. Sondern er zeigt halt eine Wiederholungsabsicht. Und er wird weiter fotografieren. Er wird sich bei weiteren Wettbewerben beteiligen. Er wird weiterhin hoffen, dass seine Kunst … seine Art … sein Schaffen … gezeigt wird. Und damit … äh … gehört er schon einmal mit in diesen Trichter, … äh … Kunst zu machen.
  • Einschränkung in Größe wegen fehlendem Atelier
  • Geschäftsmodell. [Lacht.] 'tschuldigung. Ähm … Dein kleines Bild. Warum hast du das gemacht?
Tate Modern
Tate Modern
Balloon Dog, Jeff Koons, 1994 - 2000
Balloon Dog, Jeff Koons, 1994 - 2000
Anleitung Ballon-Hund knoten, Wolf Weidner, YouTube
Anleitung Ballon-Hund knoten, Wolf Weidner, YouTube
Gazing Ball (Farnese Hercules), 2013, Jeff Koons
Gazing Ball (Farnese Hercules), 2013, Jeff Koons
Gazing Ball (Spranger Hercules, Deianira and Centaur Nessus), 2015, Jeff Koons
Gazing Ball (Spranger Hercules, Deianira and Centaur Nessus), 2015, Jeff Koons
Michael Jackson and Bubbles, Keramik, 1988, Jeff Koons
Michael Jackson and Bubbles, Keramik, 1988, Jeff Koons

Montag, 23. Januar 2017

Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link
  • [Pause.]
  • Allerdings leider erst dann. [Hustet.]
  • Also das heißt, du willst dir davor keine Sachen durchlesen oder … ähm …
  • Nein, so generell würde ich es nicht sagen. Ich würd's nicht ausschließen.
  • Ja klar, aber …
  • Aber …
  • … dich interessiert danach eher, dass … wenn … wenn … wenn du über das Handwerk Handwerk einen Zugang gefunden hast.
  • Tate London
  • Also ich kann dir noch ein zweites Beispiel geben. Ich war mal in Paris. Auch wieder in dem … Oder war das in London? Da war eine Ausstellung …
  • Du brauchst echt eine Jahreskarte!
  • [Lachen.]
  • Ich … Ich glaube, es war in London. Und zwar …
  • [Sperren: Tate]. Meinst du.
  • Äh … Ich weiß nicht, ob es … ähm … in der … [Sperren: Ja], es kann sein, dass ich sogar … dass es in der Tate-Galerie …
  • Da war ich … [Direkt in das Mikrofon:] … dieses Jahr übrigens. Tate Modern tate-k.jpg
  • Pass auf.
  • Ein [Sperren: großer] Streit mit Christian.
  • Jedes Kind … äh … Jedes Kind hat schon einmal ein Luftballon … äh … ähm … zu einem Tier gebastelt bekommen.
  • Okay.
  • Und … äh … Dort war eine Ausstellung …
  • [Sperren: Kenne ich doch].
  • … mit großen …
  • Jeff Koons Jeff Koons
  • Das ist Jeff Koons.
  • Jeff Koons. Ich vermute auch, dass das Jeff Koons ist. Ja.
  • [Tippgeräusche.]
  • Dann war der andere [Fußnote: Der die Pillendöschen-Arbeiten gemacht hat.] aber jemand anderes!
  • [Lachen.]
  • Aber okay. Den kenne … Das ist super. Okay.
  • Das ganze war dann eben halt … äh …
  • Mach auf. Mensch. Ich will das noch einmal sehen!
  • Ja. Ganz kurz. Ähm … Also … Also übergroße Figuren.
  • Ja. Ja. Und ganz grell.
  • Immer glänzend.
  • Ja.
  • Äh … grelle Farben.
  • Ja.
  • Erste Frage: Material
  • Aber die selben Figuren. So und … äh … Es hatte meine Aufmerksamkeit erregt, weil ich hatte … äh … äh … ähm … Also es hat mich in dem Moment Moment erst einmal interessiert, weil ich dachte: Mit welchem Material hat er gearbeitet.
  • Super. Okay.
  • Es war so krass.
  • Was war das denn. Stahl oder so. Ne? Blech oder so? Was …
  • Nee.
  • … aufgeblasen wird? Und dann …
  • Ich kann es dir jetzt gar nicht mal genau sagen. Ähm … Aber es muss leichter sein. Als … ähm … Als …
  • Meine ich ja. Das ist eine ganz dünne Schicht halt. Die dann ausgedehnt …
  • Ja.
  • … wird durch … durch Luft reinpressen. Balloon Dog, Jeff Koons, 1994 - 2000 dog-k.jpg
  • Was interessiert mich ein als Luftballon … äh … geknoteter Hund. Ja?
  • Ja.
  • Das interessiert mich überhaupt nicht. Und würde ich vielleicht auch nicht soviel Künstlerisches darin … äh … erkennen. Ja?
  • Was meinst du mit künstlerisch? Warum ist ein Hund, der größer gemacht ist im Ballon, künstlerischer als ein kleiner?
  • Mhm.
  • Weil es künstlicherer, ungewöhnlicher ausschaut? Weil man es nicht auf der Straße begegnen würde?
  • Alltägliche in Kunst transformiert
  • Vielleicht wieder, weil das eine ist das Alltägliche.
  • Genau. Was manche sich auch auf der Straße … Ja.
  • Ähm … Wie das Urinal alltäglich ist. Oder eben der geknotete Hund auf einer Geburtstagsparty … Wie das alltäglich ist. Und das andere ist wieder dieses bewusste Gestalten. Dieses bewusste Schaffen von etwas Großem. Ähm … Vielleicht mit einem besonderen Material. Ähm … Anleitung Ballon-Hund knoten, Wolf Weidner, YouTube YouTube dog2-k.jpg
  • Okay.
  • Mhm … Der Spiegel Spiegelbild des Alltäglichen. Auf einmal auch wieder in so einen Raum gebracht. Gazing Ball (Farnese Hercules), 2013, Jeff Koons kugel1-k.jpg Gazing Ball (Spranger Hercules, Deianira and Centaur Nessus), 2015, Jeff Koons kugel2-k.jpg
  • Ein bisschen widersprechen tust du dich aber trotzdem. Weil du beim Urinal nämlich gesagt hast, da würde es dir sogar gefallen, vielleicht, wenn da der Alltag mit drinne sein würde. Urin. Oder selbst wenn es bloß gemalt ist. Bei dem Luftballon sagst du jetzt, dir reicht die normale Größe nicht aus. Sondern du brauchst ein ganz übergroßes Ding.
  • Nein. Vielleicht auch wenn es kleiner wäre. Nein, nein. Das wollte ich damit nicht sagen. Ich sage nur: Das eine ist das Alltägliche. Und ich sehe in dem Alltäglichen weniger das Künstlerische. Weniger …
  • Ja.
  • … den Aspekt Kunst.
  • Ja.
  • Ähm … Wenn jetzt aber jemand bewusst das Ganze aus dem Alltag herausnimmt, …
  • Ja.
  • M. C. Escher M. C. Escher
  • … in einem anderen Raum zeigt. Vielleicht in einer anderen Größe. Vielleicht in einer anderen Materialität Materialität . Vielleicht in einem anderen Kontext. Dann gewinnt auch [Sperren: das] für mich eine andere Bedeutung. Mhm … Zum Beispiel … ähm … Dieser Wasserhahn gezeichnet. Äh … ähm … Wo Wasser läuft. Aber kein Zugangsrohr vorhanden ist. Jeder kennt ja irgendwie dieses Bild …
  • Von Maigret?
  • Äh … Also es gibt die …
  • Von René Magritte René Magritte ?
  • Es gibt sogar diese Installation dazu.
  • Okay.
  • Und es gibt auch Bilder dazu. Ja?
  • Sind das die grafischen Bilder? Sind das Grafische? Dann ist das von … ähm …
  • Das kann ich nicht … Das weiß ich nicht. Also … Also auf jeden Fall einmal gezeichnet. Der Wasserhahn, wo Wasser läuft, aber kein Zugang ist. Ähm … Und das andere eben die Installation. Wo man sich fragt: Wieso läuft da permanent Wasser, obwohl ich gar nicht sehe, wo das Wasser herkommt. Also die Leitung …
  • Hast du da noch mehr Informationen. Oder gar nicht, jetze?
  • Nee. Das sind einfach nur Dinge, die …
  • … Dir noch einfallen.
  • So. Wen sollte ich jetzt finden?
  • [Sperren: Escher] wäre mir jetzt noch eingefallen. Der doch mit so optischen Täuschungen gearbeitet hat. Und wo dann …
  • Möglich. Ja. Aber wen sollte ich jetzt googeln? Mit den Knot-Tieren?
  • Ähm … Jeff Koons.
  • Jeff … Ich glaube, das war Jeff Koons.
  • Jeff Koons und der Kunstmarkt Kunstmarkt
  • Das ist nämlich der, der im Kunstmarkt … Der hat als Thema glaube ich dieses Geldding. Weißt du?
  • Ja.
  • [Beide, gleichzeitig:]
  • Jeff Koons.
  • Jeff Koons.
  • Koons.
  • Genau.
  • Mit Doppel-O.
  • Genau. [Sperren: Genau]. Das ist der. [Sperren: Genau] das ist der.
  • Aber …
  • Diese Ausstellung …
  • Du siehst doch schon an seinem Grinsen: Das ist … Das ist ein Saleman.
  • Ja.
  • So jemand, der da wirklich … ähm …
  • Und was da wirklich ganz geil ist: [Sperren: Das] habe ich selber gesehen. Hier.
  • Na öffne mal.
  • Michael Jackson mit dem … äh … Komplett in Gold. Mit dem Affen. Michael Jackson and Bubbles, Keramik, 1988, Jeff Koons mjackson-k.jpg
  • Wo hast du das gesehen?
  • Äh … Ich glaube, das war in …
  • [Sieht etwas auf der gerade besuchten Website.] Da war ich. In der Beyeler Foundation.
  • Ähm … Das war …
  • Da hatte ich auch einen Streit mit Christian gehabt.
  • Das war, glaube ich, auch in Paris.
  • [Pause.]
  • Aber weißt du …
  • Aus Keramik.
  • … jetzt noch, was du da … Also du erinnerst dich jetzt daran. Das heißt, es hat schon einmal eine interessante … also für dich eine Materialität oder so gehabt, die das im Gedächtnis liegen blieben ließ. Ne?
  • Also das … Das war einfach so verrückt. Dass man sich [Sperren: immer] wieder daran … äh … erinnert. Dass man das schon einmal gesehen hat. Ja.
  • Emotionalität kein Grund
  • Aber du gehst jetzt wieder halt von dem … äh … Erinnern aufgrund der … des Handwerks, der Materialität, … ähm … aus. Und nicht … ähm … aufgrund etwas, was es in dir bewegt hat. Weißt du? Was … Was es ausgelöst hat.
  • Na ja. Das ich mich überhaupt daran erinnere, dass … dass ist natürlich ein Zusammenspiel aus vielen Dingen.
  • Ja. Ja, ja. Aber das wäre aber trotzdem auch bei den anderen Sachen … Bei Uecker Günther Uecker und so. Gab es etwas, was in dir drinne war? Also was es ausgelöst … Also was … was etwas auslöste bei dir? Hast du Tränen bekommen? Hast du ein …
  • Nein.
  • … Zittern bekommen? Oder so?
  • Gar nicht. Also als ich das Bild gesehen hab', hatte ich null Emotionalität. Null.
  • Okay.
  • Äh … äh … Dass das jetzt aus Keramik ist, das hat mich damals auch wenig interessiert. Weil ich fand's zu kitschig.
  • Okay.
  • Äh … Ich habe jetzt gerade gelesen, dass es Keramik ist.
  • Also. Gefühl … Emotionen … wäre für dich jetzt nicht etwas, was … was ein Faktor wäre für: Das ist gute Kunst. Oder so?
  • Ähm.
  • Weil, dann würdest du ja nicht gute Kunst sehen.
  • In dem Moment ist es nichts, was mich wirklich … ähm … was ich mir noch ein zweites Mal hätte angucken wollen.
  • Aber du hast dich daran erinnert. Das heißt, da … Sein Marketing hat funktioniert. Anscheinend.
  • Ich erinnere mich an vieles in meinem Leben.
  • [Lachen.]
  • Na ja. Aber jetzt im Gespräch … äh … erwähnst du ja …
  • Ja.
  • … ein paar Sachen, die dir einfallen.
  • Also das ist mir gerade eingefallen, weil … weil wir ja Jeff Koons geöffnet haben. Und weil's über Google Google , … äh … über die Bildgalerie, … war ja sofort verknüpft.
  • Ja.
  • Ne?
  • Dann geh' aber noch einmal zu … äh … zu … zu diesem Knotendings.
  • Ach hier. Schau mal.
  • Dem Ballonding.
  • Das ist auch …
  • Ja. Das war der Selbe. Genau.
  • Das hängt zusammen, ja.
  • Aber dann geh' jetzt noch einmal zu diesem Knotending.
  • Ja.
  • Weil das finde ich jetzt halt interessant. Du hast einen [Sperren: so] offenen Kunstbegriff. Den [Sperren: ich] gar nicht habe. Den viele gerne hätten würden wollen. Mach mal groß. Irgendwie.
  • Ah. Es geht leider nicht größer.
  • Ach so. Na doch. Du kannst doch rannzoomen. Es geht nur darum, dass wir ein großes Bild haben. Da haben wir eines. Okay. Ähm … Du hast es gesehen. Ne?
  • Ja.
  • So ungefähr.
  • Live. Genau.
  • Ähm … Du hast gesagt, die Materialität hat dich an… angesprungen. Deshalb …
  • Ja.
  • … fandest du es gut.
  • Also hier … Was hier natürlich auch wieder ist …
  • Spiegelung.
  • Große Skulpturen und große Gemälde
  • Ich glaube, man … ähm … man kann mich scheinbar sehr schnell locken. Alleine mit Größe.
  • Mhm. Und Farbe.
  • Das … Das ist … Farbe weniger. Sondern … Mit [Sperren: Größe] kann man sich … kann man mich locken. [Sperren: Große] Leinwände. Gerhard Richter Gerhard Richter . Bin ich sofort da.
  • Der … Der fährt bestimmt mal …
  • Großes …
  • … ein Audi oder so.
  • [Lacht.] Großes … äh … äh … Hier eben auch [Fußnote: Suchergebnis von Google]. Ähm …
  • Aber ist das [Sperren: wirklich] … Ist das wirklich ein schönes … ähm … ein schöner Zugang zu Kunst? Wenn du sagst, … ähm … die … die Größe kann mich locken? Das Material kann mich locken? Das Handwerk kann mich locken? Kann das das Einzige sein? Was halt gute Kunst für … Also was Kunst machen sollte?
  • Ich habe nie …
  • Also handwerklich kann man ja ganz ganz viel machen.
  • Ich habe nie gesagt, dass … dass … äh … äh … äh … ähm … dass … dass … der Zugang, den ich habe zu diesen Gegenständen, zu diesen Werken, dass ich daraus auch ableite, was gut und was schlecht ist. Also das kleine Gegenstände jetzt [Sperren: nie] gute Kunst sein können. Weil sie einfach diese Größe nicht haben.
  • Mhm.
  • Das … das kann ich nicht … Das stimmt auch nicht.
  • Nee.
  • Kunst = subjektiv
  • Das würde ich [Sperren: nie] ableiten.
  • Das hab' ich jetzt auch gar nicht so extrem gemeint.
  • Ja … Und … ähm … Was ist gute und was ist schlechte Kunst.
  • Ja.
  • Also das liegt ja wirklich … äh … äh …
  • Das ist jetzt subjektiv.
  • … im Auge des Betrachters.
  • Ich meine, schon was …
  • Das ist extrem subjektiv.
  • … [Sperren: Kunst] ist, ist subjektiv. Aber … Aber … Aber …
  • Aber ist es mir gefällig, oder … Was nicht. Ne?
  • Genau. Aber da man das ja nicht klären kann, sagt man …
  • Ja.
  • … äh … fragt man glaube ich eher: Was ist denn gute Kunst. So. Und da kann man dann halt … Nee. Bei guter Kunst, da kannst du wieder objektiver rangehen. Deshalb fragen nämlich Kunsthistoriker und so weiter nach [Sperren: guter] Kunst. Ich habe Bücher davon. Da geht's dann nämlich darum, wie die aufschlüsseln, warum ist das jetzt gute Kunst. Also technisch und so weiter und so fort. Weißt du? Was … Was macht das Bild …
  • Mhm.
  • … besonders gegenüber anderen Sachen. So. Das lese ich mir …
  • Mhm.
  • … auch noch einmal durch. Das ist ja ein gutes Ding. Ähm … Dich würde ich deshalb eher nicht fragen, was gute Kunst ist, sondern was dich halt berührt. Darum geht's ja. Was … [Sperren: Na] … Oder berührt … Dich berührt's halt vom Material her. Das ist doch auch okay. Oder?
  • Mhm. Das Material selber berührt mich nicht.
  • [Sperren: Nee]. Aber die Größe. So.
  • Ähm.
  • Und die Größe ist doch etwas … ist … ist … das Objekt.
  • Assoziationen aufgrund Größe
  • Das … Das … Das ruft bei mir auf jeden Fall genau Assoziationen hervor. Gefühle hervor. Aufgrund der schieren Größe. Genau.
  • Okay.
  • Immer dieses Übermächte. Dieses … äh … nicht Alltägliche. Äh … äh … Dieses … ähm … Ja, wie mit Lupe auf etwas heraufschauen. Ja?
  • Ja.
  • Also normalerweise wären das ja nur ganz kleine … äh … äh … Knotentiere. Und auf einmal sind sie größer als ich selbst. Also auf einmal ändert sich auch der Spiegel. Man stelle sich mal vor, es wird … äh … in der Größe eine Ameise abgebildet.
  • Mhm.
  • Da ist das Größenverhältnis aber umgekehrt. Ich bin geschrumpft. Die Ameise ist … äh … vergrößert.
  • Mhm.
  • Äh … Und auf einmal sehe ich ihre Werkzeuge, dieses Tieres, auf einmal extrem bedrohlich.
  • Mhm.
  • Obwohl ich … Umgekehrt war ich für sie bedrohlich.
  • Mhm.
  • Ähm … Und jetzt ist auf einmal … ähm … verkehrte Welt. Und … äh … Alleine das schon macht mich neugierig. Ähm … Weil es … Weil es in mir Emotionen, Gefühle weckt. Die ich vorher nicht hatte. Ja.
  • Jeff Koons = Geschäftsmodell?
  • Bei dem Jeff Koons, glaube ich, vereinen sich einige Sachen. Die bei dir immer zu Tage kommen. Und zwar einmal: Kunst ist gleich Geschäftsmodell.
  • Mhm.
  • Ist bei dem so.
  • Ja.
  • So wie ich den mitbekommen habe.
  • Ja. Er kleidet sich auch so. Ne?
  • Das meine ich ja. Wie … Wie ein …
  • Er kleidet sich …
  • … Salesman. Und … Und … Und es geht wirklich um Geld.
  • … sehr erfolgreich.
  • Ja.
  • Und … äh … Ja.
  • Ähm … Ausgangspunkt für Künstler hast du Begabung oder … äh … oder Können, Handwerk genannt. Ist bei ihm … Also [Sperren: Handwerk] …
  • [Sperren: Das muss man erst einmal können!]
  • Der Künstler arbeitet selber nicht mehr
  • Nein nein nein. Stopp. Er selber macht das nicht. Das sind alles Auftragsdinger. Der hat glaube ich seine ganze Gilde oder wie das heißt …
  • Das wusste ich gar nicht.
  • … um sich herum.
  • Das wusste ich nicht.
  • Das macht der wirklich nicht selbst.
  • Idee ist entscheidend
  • Aber es reicht ja die Idee. Das reicht ja schon aus.
  • [Sperren: Das] wäre jetzt das Nächste gewesen. Gehört zu dir Handwerk auch …
  • Ja.
  • … die Idee dazu?
  • Natürlich.
  • Oder ne Begabung. Oder …
  • Begabung. Können. Und ich habe nie Handwerk gesagt. Ich habe … Ich hab' gesagt: Begabung und Können. Und das [Sperren: Können] ist ein Handwerk. So. Aber er zum Beispiel [Sperren: kann] gute Ideen entwickeln. Er hat vielleicht etwas gesehen, was sich umsetzen lässt. Vielleicht hat er sogar gegengecheckt, ob das marktfähig ist.
  • Na da kommst du zu: Kunst ist gleich Geschäftsmodell. Das ist dein Ding.
  • [Pause.]
  • Der stört mich übrigens. Ich glaube, den stören aber viele.
  • [Lacht.]
  • Aber … Aber er treibt es auf die Spitze! Das ist wieder cool. Weißt du? Der … Der … Der …
  • Mich hat er begeistert.
  • [Sperren: Ja]. Aber er treibt's auf die Spitze. Deshalb finde ich's wieder gut.
  • Ja.
  • Also er spielt, glaube ich, genau damit sozusagen …
  • Mhm.
  • Wie … Wie macht man ein Image auf.
  • Mhm.
  • Und wie verdient man damit Millionen.
  • Ja.
  • Und … Und … Und am Ende gibt's doch einen Spiegel. Also Leute kaufen sowas für Millionen oder so und … äh … Da kann man sich dann schon fragen: Hallo, was ist das für ein System? Er macht zwar mit. Und er nutzt es aus. Aber gleichzeitig fragt … werden dann solche Fragen da gestellt.
  • Ja.
  • So.
  • Ja.
  • [Pause.]
  • Also er macht's nicht selber. Das weiß ich. Er hat aber die Idee. Okay. Aber das ist übrigens … Übrigens ist das auch bei bei … diesem Pissoir Marcel Duchamp so.
  • Ja.
  • Am Ende hat er es ja nicht selbst gemacht. Er hat lediglich seine … seine Signatur Künstlersignatur gegeben. Und er hatte die Idee dazu, das auszustellen. Oder in einem Salon sozusagen … äh … ähm … einzureichen. Es wurde übrigens abgelehnt. Am Anfang. Von denen. Das war Neunzehnhundertundachtzehn. Oder was da stand. Ne?
  • Mhm.
  • So. Und wurde erst …
  • Neunzehnhundertsiebzehn.
  • Neunzehnhundertsiebzehn. Und wurde erst nachträglich, nachdem er … äh … äh … bekannter wurde … Der hatte mehrere solcher Ready-mades Ready-made gemacht. Also auch so Objekte, die aus dem Alltag sind. Und hat die in den Kunstraum reingestellt.
  • Ja.
  • Ähm … Und wurde erst nachträglich dann, nach dem Krieg eigentlich, … äh … äh … äh … wieder rausgeholt. Weil er bereits viele viele Jahre davor das macht hatte, was die nach dem Krieg gemacht hatten. Und zwar Objekte, die aus dem Alltag kommen, kommen halt in den Kunstraum.
  • Das hatte ich vorhin auch versucht zu erklären. Dass halt der Kunstbegriff dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist.
  • Neues wird abgelehnt, aber wichtig für Fortschreiten
  • [Sperren: Gleichzeitig] … Jetzt sind wir aber bei einer spannenden Sache! Auch wegen der neuen Musik vorhin. So, … ähm … ähm … wo wir … ich jetzt auch nicht verstehe, warum wird die … äh … gefördert und gespielt, wenn's ganz ganz wenige sich nur angucken. Die Säle manchmal leer sind.
  • Ja.
  • [Sperren: Das] sind doch genau die Sachen, die eigentlich am [Sperren: Ende] … äh … ähm … [Sperren: Inputs] sind für [Sperren: Neues]. Nur [Sperren: dadurch] kann Neues entstehen! Das heißt … ähm … dieses … dieses Zeug hier, … das gab's schon! Aber er hat's noch einmal gemacht. Und er hat wirklich etwas Neues kreiert. Bei dem wurde es jetzt sofort … ähm … akzeptiert. Anscheinend. Aber bei … Aber … Aber … Aber bei diesem Pissoir war's am Anfang abgelehnt worden. Das hat doch … äh … Das hat die Kunstwelt danach verändert.
  • [Pause.]
  • Hat es.
  • Mhm.
  • Van Gogh Vincent van Gogh
  • [Sperren: Und] … Oder nimm … äh … [Sperren: Wähähähä] … [Nicht verständlich.] … Van Gogh nicht. [Sperren: Doch]. Van Gogh. Der wurde abgelehnt mit seinem Zeug, was er damals gemacht hat. Der war arm. Und hat …
  • Ja.
  • … sich zurückgezogen. Und [Sperren: danach] war das erst was.
  • Ja.
  • Das heißt, es wurde Neues geschaffen, was [Sperren: damals] noch abgelehnt wurde, aber später dann halt [Sperren: riesengroße] Kunst war. So.
Selbstbildnisse im Klassenraum (links Ein Meisterwerk), Vorschau aktualisiert (von morgen)
Selbstbildnisse im Klassenraum (links "Ein Meisterwerk"), Vorschau aktualisiert (von morgen)

Donnerstag, 19. Januar 2017

Standpunkt Link Kunstmarkt Kunstmarkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Gespräch mit mir Link
  • [Aufnahme Anfang.]
  • Ich bin mir jetzt unschlüssig.
  • Ob ich wirklich zu den Bildern, die ich im Klassenraum zeige, … ähm … auch noch immer einen Bilderrahmen dazugeben möchte.
  • Gestern sind ja die zwei rahmenlosen Bilderhalter angekommen.
  • Äh … Der günstige, mit Versand, ich weiß nicht, fünfzehn Euro gekostet hat.
  • Also zwölf bis fünfzehn.
  • Der ist einfach nur instabil. Und beugt sich auch leicht nach vorne.
  • Sieht halt nicht wirklich gut aus!
  • Zur [Sperren: Not] würde ich den nehmen.
  • [Pause.]
  • Der andere … Der sieht sehr gut aus. Aber hat eben auch seinen Preis.
  • Und ich bin nicht bereit halt … ähm … fünfzig Prozent alleine für den Bilderrahmen auszugeben.
  • Das heißt: Den werde ich dann höchstwahrscheinlich hier mitnehmen.
  • Und bei mir aufhängen.
  • Das heißt: Ich muss das da ganz anders machen. Damit ich … äh … auch zufrieden bin, wenn da etwas veräußert wird.
  • Das heißt: Dass ich, wenn ich jetze so eine kleine Hängung mache mit … äh … mehreren unterschiedlichen Selbstbildnissen. Also Techniken.
  • Eine kindliche Zeichnung Kinderzeichnung .
  • Ein Geradenplott.
  • Eine Fingerzeichnung.
  • Eine Spiegelzeichnung.
  • Die muss ich ja auch erst einmal raussuchen.
  • Dann würde ich das eher so machen, dass ich die alle mit Klammern befestige.
  • Und die dann halt gerollt werden, wenn sie jemand haben möchte.
  • [Pause.]
  • Das eine Bild ist jetzt ja schon gerahmt.
  • Die kleine Collage Collage . Also Ganzkörperporträt Ganzkörperporträt . Druck mit … ähm … Efeublatt … Sondern Feigenblatt.
  • Die würde ich vielleicht als einzige so lassen.
  • Und eventuell als … ähm … in einer Auflage rausgeben.
  • Fünf Stück zum Beispiel.
  • Das erscheint mir sehr machbar.
  • Das heißt … ähm … fünfmal ausdrucken an dem Drucker. Und fünf … äh … gerissene Papiere aus dem Kalender nehmen und darüber legen.
  • Dann fünf solcher Rahmen … Also ich brauche noch vier … Die gibt's ja hier zu kaufen.
  • Und die Abstandsleisten hab ich ganz einfach mit … äh … mit … äh … diesen Holzleisten gemacht.
  • Mit den Zucker… Zuckerdingsleisten.
  • Ich glaube, das bekommste in zehn Minuten hin. Und es ist fertig!
  • Und dass ich bei diesem Blatt vorne hinschreibe: Eins von fünf. Zwei von fünf. Und so weiter.
  • Links und rechts unter dem Motiv dann halt … äh … die Signatur Künstlersignatur .
  • F. R.
  • Äh … Einunddreißig.
  • Oder ausgeschrieben: Friedrich Fröhlich.
  • Das weiß ich jetzt nicht!
  • Ähm … Genau das selbe eventuell bei dem Ganzkörper … äh … bei den Selbstbildnissen … äh … bei den Plots.
  • A2.
  • Oder war das A3?
  • A3 glaube ich.
  • Mhm. Da bin ich mir jetzt aber unsicher.
  • Zumindestens bei den Gerahmten würde ich das machen.
  • So. Dann habe ich das halt relativ einfach … ähm … gemacht. Sieht vielleicht jetzt nicht ganz doll aus. Aber … äh …
  • Das wäre halt einfach zu viel … Material. Für diesen Preis.
  • Das geht einfach nicht!
  • [Pause.]
  • Selbst schon bei den günstigen Bilderrahmen … Wäre das eigentlich kein … ähm … kein … ähm … keine Maschinenzeichnung mehr.
  • Sondern … Ja. Das müsste viel viel schneller gehen!
  • Um das zu diesen Preis halt … äh … wegzugeben.
  • Und das tut's eben nicht.
  • Das braucht halt auch seine Zeit. Dieses Porträt.
  • Auch die Vorbereitung eben. Dass die Geraden so ausgegeben werden. Die Striche so ausgegeben werden. Dass ich damit zufrieden bin. Und … äh … die dann halt … ähm … da weiterleite.
  • Das ist ja auch alles ein Prozess. Der dabei … äh … Der dazugehört. Das ist nicht bloß eine [Sperren: Vorlage], die sozusagen fünf oder zehnmal hintereinander weg … ähm … gedruckt wird.
  • [Pause.]
  • Genau.
  • Und … äh … jetzt … jetzt nehme ich halt die Klammern mit.
  • Ich habe zwei große mitgenommen. Schon eingepackt.
  • Und … äh … zwei kleine!
  • Weiterhin Nägel.
  • Und werde dann halt mal gucken, …
  • Einen Hammer auch.
  • Und werde dann gucken, … äh … dass ich ein A3 … Oder was war das …
  • A2?
  • … äh … Plott. Ähm … Aufhänge.
  • Neben den zwei gerahmten. Die kann ja Mark sich jetzt einmal ansehen.
  • Wie das aussieht.
  • Er wird auf jeden Fall sagen, dass die Blätter ja am Rand … äh … leicht gedrückt werden.
  • Von den Klammern.
  • Das ist halt … äh … schade.
  • Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass das passiert.
  • Aber okay.
  • [Pause.]
  • Deshalb macht's vielleicht eh Sinn, das eher zu klammern.
  • Also die lasse ich … Die beiden lasse ich erst einmal höchstwahrscheinlich so hängen.
  • Auch diese … diese … diese A4-Collage. Die schon gerahmt ist.
  • Und tue jetzt dazu halt noch ein … eine kindliche Zeichnung.
  • Und dazu noch einmal so ein Selbstbildnis Selbstbildnis . Aber dann mit Klammern.
  • Und schaue dann, wie's aussieht.
  • [Pause.]
  • Vielleicht macht's dann ja auch Sinn, … äh … zu sagen, … äh … ich hänge eben fünf dieser Geradenporträts da auf.
  • Nicht jetzt noch andere Zeichnungen.
  • Da müsste ich mir noch einmal … Da müsste ich dann sehen.
  • Aber das ist jetzt nur ein Plan. Damit ich da jetzt durchsehe und mir jetzt nicht zu viele Gedanken zu mache. In den letzten zwei drei Wochen dazu mache.
  • Weil [Sperren: darauf] habe ich einfach keine Lust.
  • Eben bei so einem Preis.
  • Und mir geht's da jetzt auch gar nicht um das Konzept der Ausstellung..
  • Ähm … Was das bedeutet. Sondern halt wirklich: Ich habe Materialausgaben.
  • Ich habe Zeit investiert.
  • Und das möchte ich … Dass ich so das Gefühl habe, dass es, … äh … wenn es verkauft wird, danach auch wieder reinkommt.
  • [Aufnahme Ende.]
HGB Rundgang 2017 Link kleinere Papierarbeiten, Klammern, Nägel, Hammer in Hochschule transportiert Selbstbildnisse im Klassenraum (links "Ein Meisterwerk"), Vorschau aktualisiert (von morgen) wolke-m.jpg umsetzen Link gerahmte verhüllte Arbeit noch in Hochschule bringen Gespräch mit Kommilitonin Kommilitone über Scham Scham , da selbst auf Fotografie Brüste zeigt Werkstatt Holzwerkstatt Link zwei Seiten Blöcke gehobelt da schräg verleimt viel Fläche verschwunden müsste dennoch für Büste Büste in Originalgröße reichen Blöcke mit Wagen in Werkstatt Plastisches Gestalten gebracht Alberti schaut sich dort Gipsbüste an kurz über Balkenhol Stephan Balkenhol und Vorgehen Bearbeiten von Holzblöcken geredet grobe Form normalerweise mit Kettensäge sägen Form auf Block von zwei Seiten skizzieren
Porträt, Tusche auf Papier, Plotterzeichnung, 31
Porträt, Tusche auf Papier, Plotterzeichnung, 31
kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31
kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31
kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31
kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31

Samstag, 10. Dezember 2016

Geradenbild Geradenbild Link Werkstatt AV-Labor Link einfache Variante (mit einer Krümmung) Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Vorschau Geradenporträt mit Krümmung, für Tuschezeichnung im Format 42 x 59,4 cm Link andere Versionen Link Link oder mit 60 x 80 cm Rahmung, schwarz, mit Passepartout für HGB-Rundgang mit Aluminium-Rahmen, schwarz, rund 47 EUR + 3 EUR Materialkosten, 1/2 h Arbeitszeit, Auflage 10 Stück + 1 Künstler-Exemplar (K. E.) nicht zuschneiden, Papierformat fertig im Block kaufen Abstand zum Rand durch Plotter Plotter festgelegt Signatur Künstlersignatur , Auflage und Titel händisch mit Bleistift Linien auf zu plottenden Bereich begrenzen, so sind Ende dünn und wirken nicht abgeschnitten Vorschau Porträt, simuliert mit Tuschestift Link fast unbearbeitete Fotografie genommen Ganzkörper mit mehreren Kurven Link 17 cm dickes rauhes Klebeband um Tuschestift Porträt, Tusche auf Papier, Plotterzeichnung, 31 kurvenbild1-m.jpg 1. Plott: 11:35 - 12:00 = 30 min insgesamt ein Stift bei 67 x 39 cm Fläche 2. Plott: 12:00 - 12:20 = 20 min danach Pinselspitze nicht mehr wirklich brauchbar bei zweitem Blatt Tusche nicht mehr so stark zweites Blatt noch einmal kleiner umsetzen, mit dickeren Linien auf 25 x 30 cm zwei Porträts nebeneinander geplottet kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31 kurvenbild2-k.jpg kleines Porträt, Tusche auf Papier, 25 x 30 cm, Plotterzeichnung, 31 kurvenbild3-k.jpg 12:48 - 13:00 = 12 min / 2 = 6 min + 5 min Bleistift Kreuz an Ecken geplottet danach mit Schneidemaschine auf 25 x 30 cm geschnitten zwischendurch unter große Schneidematte mit anderen Blättern gelegt, zum glätten umsetzen Link nächstes Mal verschiedene Grade von Genauigkeit ausprobieren Kurven stärker und schwächer (näher an Gerade) mit mehr Kontrast 2 x Daumennagellänge Alkohol Whisky Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link
  • Äh … äh …
  • Haben wir nun schon beantwortet.
  • [Lachen.]
  • Und zwar … Und zwar, das habe ich noch nie gehabt … äh … ähm … Ich war ein zweites Mal im Museum Pompidou und … ähm …
  • Du kriegst bald eine Jahreskarte.
  • Voraussetzungen, sich auf Kunst einlassen können
  • Da … Da war das so, dass … äh … äh … wir zu zweit da waren. Aber … ähm … Der andere der wollte sich ein anderes Mu… äh … eine andere Ausstellung zuerst anschauen. Mich hatte allerdings diese Dauerausstellung interessiert. Ähm … Und ich war alleine unterwegs. Und ich stand vor einem riesen großen Gemälde. Vielleicht sechs Meter in der Höhe, vier Meter breit. Oder so. Es war riesig gezeichnet. Ähm … Und … äh … Ich war einfach nur erschlagen, als ich davor stand. Und war auch schon dabei, daran vorbei zu laufen. Und dachte aber, ich will das ganze mal auf mich wirken lassen. Und … äh … Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein Holzstuhl.
  • Mhm.
  • Ich hab' mich auf diesen Stuhl gesetzt und hab' fast eine Stunde vor diesem Bild gesessen.
  • Mhm.
  • Und hab' das auf mich wirken lassen.
  • Also im Normalfall wärst du daran vorbeigegangen. Aber da hast du dir dann einmal vorgenommen: Jetzt bleibe ich mal stehen und gucke mal.
  • Weil ich eben die Zeit hatte in diesem Moment Moment .
  • Okay.
  • Weil ich wusste, dass … äh … äh … äh … ähm … der andere länger in der anderen Ausstellung ist. Und ich wollte … Wahrscheinlich war mir in dem Moment auch danach, mich einfach setzen zu wollen.
  • Das ist interessant. Weil daran merkst du dann, dass … äh … dieses berühren, das kann man nicht einfach so antworten: "Das muss mich berühren". Sondern dann ist eben wieder dieser Faktor, man muss sich erst einmal Zeit nehmen. Vielleicht manchmal, um berührt …
  • Genau.
  • … zu werden. Und das machen ja die meisten … Das können ja die meisten zeitlich gar nicht machen. Weil sie eine Familie um sich herum haben.
  • Genau.
  • Dann hetzen sie eher durch. Ne? Und können sich darauf nicht einlassen. Okay. Also man kann sich berühren lassen von vielem. Schafft es aber in dem Moment vielleicht nicht. Auch in der Situation …
  • Genau. Das tolle war auf jeden Fall, dass ich … äh …
  • Beschreib' mal die Arbeit. Damit ich die vielleicht … ähm … finden kann.
  • Ähm … Ich weiß gar nicht, ob du die … ob sie sich finden lässt. Ich kann auch gar nicht mehr …
  • War's Malerei? Oder Zeichnung?
  • Es war Malerei. Und vielleicht ist das auch sehr bezeichnend, dass man sich … Obwohl, das ist jetzt schon drei Jahre …
  • Das … Das ist doch okay.
  • … her. Oder so. Dass man sich … ähm … gar nicht mehr so arg daran …
  • Das ist egal, ob du dich an den Künstlernamen erinnern kannst.
  • … erinnern kann. Ähm … Es war auf jeden Fall Malerei. Es war eher dunkel gehalten. Mit dunklen Farben. Brauntönen. Ja? Mit Erdtönen gezeichnet. Ähm … Aber ich kann dir gar nicht mal genau sagen, was ich sogar darauf … Was ich gesehen habe.
  • Mhm.
  • Verweilen verändert Wahrnehmung
  • Was es darstellen sollte. Ähm … Auf jeden Fall kann … Auf jeden Fall weiß ich aber noch, emotional hat's mich ziemlich berührt. Weil … ähm …. es hat … Je länger ich davor gesessen hab', hat es sich verändert. In meiner Wahrnehmung.
  • Okay.
  • Erst Infokärtchen lesen, dann Kunst sehen
  • Und … ähm … Was … Was viel [Sperren: schöner] gewesen ist, ist, dass ich … äh … parallel natürlich auch die Menschen beobachten konnte, die … die dort hingekommen sind. Also welche, die kurz davor standen. Welche, die vorbei gelaufen sind. Welche, die kurz … äh … halt gemacht haben und erst, bevor sie das Bild so richtig wahrgenommen haben, erst einmal gelesen haben, wie … wie ist der Titel, wie ist der …
  • Das nächste große Thema.
  • … Name. Andere, die erst einmal … äh … ähm … sich das angeschaut haben und anschließend nachlesen wollten, … äh …
  • Wie hast du das gemacht?
  • Ja es ist … Ich weiß es nicht. Wie es in dem Moment war. Ich kann's dir nicht sagen. Äh … Für mich war das aber … ähm … an dem Tag … Ich kann's dir nicht sagen, warum. Aber mich hat als erstes die Rahmung interessiert.
  • Okay.
  • Und zwar ich wollte wissen, … äh … äh … Also es war … ähm … äh … Es war … Es war ein Holzrahmen. Es war zwar draußen rumgesetzt. Da waren noch einmal zehn Zentimeter Platz.
  • Ein Schattenfugenrahmen ist das.
  • Ja genau, ein Schattenfugenrahmen.
  • Leinwand …
  • Und mich hatte interessiert, ob die Leinwand halt an der Seite bemalt gewesen ist. Oder ob … Manche Künstler machen halt einen weißen oder schwarzen Rahmen. Und …
  • Na was … Was war es? Na bei Gerhard Richter Gerhard Richter
  • Hier so ein schwarzer Rahmen. Ne? Und andere lassen halt son … son farbigen …
  • [Sperren: Für die Gesellschaft], für die große Produktion, damit's verkauft wird, wird normalerweise das Bild drumherum gemacht. Weil das die meisten heute hässlich finden, wenn dann … äh … nichts ist. Oder so.
  • Ja. Ähm … Genau.
  • Es muss … drei de aussehen.
  • Mich hatte das damals so interessiert. Und … äh … ähm … äh … Man hat gesehen, dass er halt nicht absichtlich um die Leinwand herum gemalt hat. Sondern man konnte halt so … äh … äh … die Farbreste erkennen. Am … Am Rand.
  • Okay.
  • So. Also er hat auch die Farbreste nicht überstrichen. Mit …
  • Okay.
  • … weiß oder schwarz. Und er hat auch nicht um den Rand gemalt.
  • Okay.
  • Sondern es waren einfach die [Sperren: Reste]. Und das fand ich …
  • Okay.
  • … ganz spannend.
  • Aber das heißt, er hat sozusagen schon auf der Leinwand gemalt. Viele machen das glaube ich so, dass sie die Leinwand einfach irgendwo hinlegen und danach dann erst bespannen.
  • J…
  • Es war also schon bespannt. Wenn du das jetzt so sagst.
  • Genau. Genau. Genau.
  • Okay. Weil … Es ist ja nicht negativ … Es ist ja nicht negativ, wenn's …
  • Ja.
  • … am Rand bereits bemalt ist. Das heißt ja lediglich, dass er später dann erst aufgezogen …
  • Ja.
  • … wurde.
  • Ja genau. Kann so sein. Weiß ich nicht. Ähm … ähm … Das weiß ich nicht. Aber was … Was halt auch viel schöner dabei gewesen ist, war …
  • Warte mal … Ich schaue … Ich hoffe, ich hab's nicht gelöscht [Fußnote: Die aktuelle Aufzeichnung]. [Lacht. Schaut auf den Rekorder.]
  • Alexander als Aufsichtsperson
  • … ist, dass die, … äh … dass man halt die Menschen beobachten konnte, die … äh … daran vorbei gelaufen sind. Ähm … Und wie … was die empfunden haben. Es gab auch welche, die … die mehrere Minuten davor gestanden haben. Und was das [Sperren: ganz] tolle war: auf einmal kamen Japaner auf mich zu und wollten mich zu dem Bild befragen. Weil … Die hatten mich dort sitzen sehen und dachte, ich gehöre mit zur Ausstellung. Und ich passe auf dieses Bild auf. Oder ich gebe [Sperren: Auskünfte] zu dieser Ausstellung.
  • Okay.
  • Und … äh … Hab' mir in dem Moment so total … Und das war nicht … Ist nicht nur einmal passiert. Sondern mehrmals. Ähm … Und das hat mich so reingezogen auf einmal. Und ich … äh … war dann auch ganz froh, dass … äh …
  • Du hast aber nichts dann gesagt, oder darüber gesagt.
  • Na, ich hab' halt gesagt, dass ich selber nur …
  • Wäre witzig gewesen, hättest du da irgendwas …
  • [Beide lachen. Nicht verständlich, 1:32:30.]
  • Hätt' ich machen können. Aber ich dachte dann in dem Moment: Die armen Kunststudenten Kommilitone , die da … äh … ihre paar Euro damit verdienen, dann halt diese … diese Kunst anderen erklären zu müssen. Die dann auch immer parat stehen. Ja?
  • Dir war's dann aber anscheinend in dem Moment nicht wiss… äh … äh … nicht wichtig zu wissen, wie bei den Japanern jetze … äh … was da dargestellt ist. Wie und warum, oder so. Oder?
  • Nein, also ich hab' …
  • [Sperren: Aber] … Aber … Aber du sahst jetzt so lange dort, weil du die anderen Leute beobachtet hast, weil du den Schattenfugenrahmen …
  • Genau.
  • … interessant fandest.
  • Genau.
  • Aber das Bild hast du betrachtet, sozusagen.
  • Natürlich. Das war ja der ausschlaggebende Punkt, warum ich …
  • Und was …
  • … da überhaupt geblieben bin.
  • Und was hat dich da berührt? Du hast das gesagt mit der Zeit kam das erst. Ne? Am Anfang wärst du dran vorbei gegangen, aber als du dich dann hin gesessen hast, dir die Zeit gelassen hast, dann …
  • Kriterium Größe und Maltechnik
  • Also [Sperren: Warum] ich eigentlich stehen geblieben bin, war die Größe. Die schiere …
  • Okay.
  • … Größe. Die mich in dem Moment beeindruckt hat.
  • Das würde ich jetzt wieder kritisch …
  • Und …
  • … sehen.
  • … mich hat die Maltechnik …
  • Die ist aber wichtig.
  • … interessiert. Die Maltechnik hat mich interessiert. Also … äh … Ich hab' schon geschaut, ob ich erkennen kann, … äh … in wie vielen Schichten gezeichnet worden ist. Gemalt worden ist.
  • Also ging's dir ums Handwerk Handwerk .
  • Und … äh … [Sperren: Das] war glaube ich [Stockt.] … Das Gefühl dieses … äh … dieses … äh … übergroßen Bildes.
  • Ja.
  • Anschließend halt auch dieses Interesse an dem Handwerklichen.
  • Ja.
  • Nämlich wie ist der Rahmen … äh … äh … Wie ist das ver…
  • Ja.
  • …arbeitet. Äh … äh … Sieht man die Pinselführung. Auf diesem großen …
  • Ja.
  • … Bild. Ähm … Mit welchen Pinseln überhaupt hat er …
  • Mhm.
  • … gearbeitet. Ja? Und je näher man … Das hab' ich übrigens auch bei anderen beobachten können, dass sie [Sperren: Ganz] nah bis fünf Zentimeter mit der Nase …
  • Mhm.
  • … an das Bild herangegangen sind. Wo es dann ja gar nicht mehr … äh … darum … um das große Ganze ging, sondern …
  • Mhm.
  • … wo man gucken wollte … ähm … welche Farbpigmente kann man erkennen. Oder welche …
  • Mhm.
  • … Pinselführung kann man erkennen. Und so. Äh … da gab's viele, die …
  • Das … Das ist auch spannend. Das mach' ich ja auch.
  • … da rangegangen sind. Genau. Äh.
  • Um das halt selbst zu verstehen, wie so ein Bild aufgebaut ist. Und … Und aus was es besteht. Und so.
  • [Sperren: Genau]. Genau.
  • Und welche Striche man sieht. Ob man Skizzen …
  • Erster Eindruck, das Wie und Was
  • Und da zeigt es ja wieder, dass in den Momenten eben … äh … Kunst auch viel mit Handwerk zu tun hat.
  • [Sperren: Aber] ja … Das wirkt jetzt eher so, als wäre das Interesse eher an dem … ähm … an dem Materiellen.
  • Nicht an dem Was, sondern dem Wie.
  • Ja.
  • Ja.
  • So.
  • Mag sein, dass man, also wenn man einmal …
  • [Sperren: Ist ja nicht schlimm], aber …
  • Ich glaub' … Ich glaub', das ist die nächste Stufe. Also die erste Stufe ist eben das Was. Ähm … Wenn man sich mit Kunst erstmalig beschäftigt, will man erst einmal gucken, was wird mir denn gezeigt. Ähm … Welche Wirkung hat's auf mich. Und je … Je öfter …
  • [Es läutet an der Wohnungstür.]
  • … man sich mit … … beschäftigt … Ich muss mal eben an die Tür. [Steht auf. Redet weiter.] Je öfters man sich mit Kunst beschäftigt, schaut man dann irgendwie nach dem Wie. Ne? [Wird leiser.] Also wie … wie ist … [Wird noch leiser.] … es gemacht.
  • [Aufnahme unterbrochen.]
  • Okay. Noch einmal ganz ganz kurz jetzt zu dem … Ich weiß jetzt gar nicht, wo wir geendet haben eigentlich.
  • Ja umso besser. Dadurch kannst du jetzt wieder strukturiert …
  • Neu anfan… [Sperren: Jetzt frag' ich wieder die ersten Fragen und du antwortest ganz anders.] Als hätt' ich zwei Alexanders besucht.
  • Ähm …
  • White Painting Robert Rauschenberg
  • Drei Sachen würde ich glaube ich noch machen. Einmal ganz kurz auf das White Painting bei dir im Raum zu sprechen kommen.
  • Mhm.
  • Einmal auf dein … äh … Gerhard Richter Bild …
  • Mhm.
  • … im Raum. Und einmal noch kurz zu [Sperren: meinen] Arbeiten kommen. Wie [Sperren: du] das eigentlich siehst. Was du siehst und … Ne?
  • Okay.
  • Das ist glaube ich ganz spannend.
  • Ja.
  • [Pause.]
  • Ähm … Die … White Painting wird ganz kurz werden. Ich hab' dir ja schon erklärt. Ich hab' da jetzt in München eins gesehen halt. Das ist genauso weiß. Das ist aber glaube ich bemalt weiß. Die Leinwand sieht aber am Ende genauso aus. So. Ist ein riesen großes Bild. Wie das. Nur doppelt … ähm … Das hat zwei Leinwände nebeneinander. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Du siehst also nur weiß. So wie hier.
  • [Pause.]
  • So.
  • [Pause.]
  • Wenn du jetzt diese weiße Leinwand noch einmal weiß malen würdest, dann würde sie identisch sein. Vom Technischen, vom Handwerk her. Ja?
  • [Pause.]
  • Wo würdest du … Was würdest du jetzt denken? Was würdest du … ähm … Was wäre für dich der Unterschied. Warum ist das Kunst. Vielleicht sagst du ja selber, das ist für dich auch Kunst. Wenn du es machst. Oder denkst du jetzt schon, wenn [Sperren: ich] sage, das ist ein White Painting, das ist Kunst, oder … Gute Kunst sagen wir eher mal. Na, das ist ja schon wieder was ganz anderes …
  • Also. Mhm. Bevor es zu technisch wieder wird. Mal was ganz allgemeines. Bei mir hängt das jetzt drei Jahre, glaube ich. Oder vier Jahre. Ähm … In weiß, weil … weil ich es halt mit Ölfarben bemalen möchte und zwar … ähm … mit zehn oder zwölf Lagen. Möchte ich zeichnen. Also will … will ich malen. Mit Farben überziehen. Und Ölfarben kostet auf dieser Größe natürlich auch. Das viel größere Problem ist: Ich brauche eine Werkstatt. Ich brauche einen Raum, wo es durchtrocknen kann. Damit's halt keine Risse bildet. Mhm. Hab' ich nicht. Kann ich nur … ähm … unterm Dachgeschoss machen. Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt. Ähm … Also ich … Wahrscheinlich wird es immer weiß bleiben.
  • Das war auch die Begründung vom dem Rauschenberger. Es ist halt …
  • [Lachen.]
  • … weiß geblieben, weil er …
  • Ich weiß halt, dass es … ähm … Bilder gibt, die total schwarz sind.
  • Ja.
  • Ich weiß auch, dass es Bilder gibt, die [Räuspert sich.] weiß sind. Übrigens Gerhard Richter hat auch …
  • Weiß i…
  • … schon … ähm … diese … diese Technik, die er anwendet. Und hat am Ende einfach weiß drüber gezogen.
  • Ja.
  • Wo man denkt: Hallo. Warum nimmst du denn vorher Grün, Rot, Blau. Wenn du es dann am Ende eh mit Weiß wieder überziehst.
  • Na ja, wenn man die Farbe sieht, dann …
  • Mhm. Na ja, hat man glaube ich gar nicht. Also er hat eine sone Serie gemacht, … ähm … die am Ende wie Schnee aussehen. Mhm. Man hat Schattierungen sehen können. Aber eher so … schwarz gräulich.
  • Okay.
  • Weil … Weil er nämlich, als er angefangen hat diese Bilder [Räuspert sich.] zu machen, … Weil er sich nicht … Wußte er gar nicht, wohin es führt. Das war ein Prozess. Und am Ende wollte er halt … ähm … so … sone Serie schaffen mit … mit … ähm … Schneelandschaften, oder was das dann auch immer darstellen soll. Also … ähm … äh … Ich weiß halt, dass es schwarz und weiß gibt. Ähm … Das Interessante ist, die, die hier herkommen, und die gucken auf diese Wand, denen erkläre ich dann auch immer, dass ich da irgendwann mal etwas draus machen will. Aber [Sperren: fast] alle Reaktionen waren immer: Weiß sieht viel cooler aus. Ich würde es weiß lassen. Und das …
  • Weiße Leinwand als Dekoration
  • Warum, von der Dekoration her, oder …?
  • Ich weiß nicht was der Grund ist. Äh … Weil die Wand ist ja auch weiß. Also wenn ich's jetzt abhänge, …
  • Das ist schon ein Unterschied. Das sieht tot aus. Jetzt sieht's lebendig, ne?
  • Ja also … Das war wirklich [Sperren: ungelogen]. Ich möchte sagen, fast jeder, der das bisher hier so hängen hat sehen, …
  • [Sperren: Ich hab's nicht gesagt].
  • … und dem ich das beschrieben habe, der hat gesagt, er würde es weiß lassen. Äh … äh … Es sieht einfach cool aus. Ja?
  • Okay.
  • Wahrscheinlich auch etwas, was man nicht erwartet. Ja? Ähm … Hat ja … Im Vergleich zur Wand ist es ja schon überproportional groß. Und man erwartet es einfach nicht, dass jemand Geld in die Hand nimmt … Und das [Sperren: hat] Geld gekostet. Diese Größe …
  • Mhm.
  • White Painting kaufen = Luxusproblem und Mut
  • … in der Qualität. Man erwartet nicht, dass jemand Geld in die Hand nimmt und etwas Weißes sich an die Wand macht. Ähm … Und das ist vielleicht auch etwas, … äh … was dann auch vielleicht ein Luxusproblem, oder auf einmal auch wieder ein … mhm … materielles Problem ist. Kaufe ich jetzt Kunst, weiße Bilder, …
  • Mhm.
  • … für sehr sehr sehr viel Geld …
  • Ja.
  • … und hänge mir das an die Wand. Das muss man sich auch leisten können!
  • Mhm.
  • Ähm … Und … äh … Mut gehört vielleicht auch dazu. Ähm … Und von daher mag es durchaus Menschen geben, die darin Kunst sehen. Ich …
  • Wir wissen jetzt beide nicht, was dieser Rauschenberg damit machen wollte.
  • Ja.
  • Ich hab' mich auch noch nicht informiert. Ich weiß, dass es im Museum hängt und das es deshalb als Kunst angesehen wird. So. Und das ist …
  • Ja.
  • … ein Museum, ein privates, wo man Eintritt bezahlen muss. Das heißt, die Kuratoren werden sich da schon sagen, dass das ein berühmtes Bild ist. Nicht weil der Gesetzgeber sagt, man muss ein Kunstwerk in … in den Räumen haben von …
  • Ja. [Leiser:] Ja.
  • … Rauschenberg.
  • Und … ähm …
  • Aber es geht ja eher um [Sperren: deinen] Zugang. Ne? Also was … Was … Was … Wenn du jetzt sowas weißes siehst, … ähm … kannst du da schon etwas empfinden? Also nachvollziehen, warum das Kunst …
  • [Sperren: Nein]. Nein.
  • … sein soll?
  • Genialität Genie
  • Nein. Für mich … äh … äh … fehlt es in dem Moment halt … ähm … an der [Sperren: Genialität]. Also an dem … diesen … ähm … an, dass da etwas … das da jemand etwas geschaffen hat, was ich zum Beispiel nicht kann. Oder auf das ich nicht gekommen wäre.
aktueller Zustand
aktueller Zustand
Website Kunststimmen gegen Armut (Diese Seite ist zur Zeit leider nicht erreichbar, 7.12.2016)
Website "Kunststimmen gegen Armut" ("Diese Seite ist zur Zeit leider nicht erreichbar", 7.12.2016)
Jonathan Meese zeigt während Theateraufführung in Mannheim den Hitlergruß, © Uli Deck
Jonathan Meese zeigt während Theateraufführung in Mannheim den Hitlergruß, © Uli Deck
Installation mit 1250 Gartenzwergen, Ottmar Hörl
Installation mit 1250 Gartenzwergen, Ottmar Hörl
Sediment Sampling, 2014, Karin Lehmann
Sediment Sampling, 2014, Karin Lehmann
Replik von Duchamps Fountain, Musée Maillol, Paris, ©  Micha L. Rieser
Replik von Duchamps Fountain, Musée Maillol, Paris, © Micha L. Rieser
Ausstellungsansicht, Jeff Koons, Museum Pompidou, 2015, © Thomas Clement
Ausstellungsansicht, Jeff Koons, Museum Pompidou, 2015, © Thomas Clement
Infinity, 2001, Damien Hirst
Infinity, 2001, Damien Hirst

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Herme Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Dozent Dozent rät, 1:5 oder 1:10 Modell von Herme herzustellen Mit Ton oder Knete und Karton als Sockel aktueller Zustand bueste-k.jpg Link Link Holzstück von Bachmann für Schnitztest erhalten 5 h durchgearbeitet Diplom Theorie Link Gespräch mit Alexander Link
  • Ja.
  • Ähm … Wenn ich es richtig verstanden habe, würdest du sagen … ähm … Dieses Gedicht, was an Frau Merkel geschickt wird … ähm … wo sie angemacht wird, oder so, … ähm … würde bei einem Handwerker, der das jetzt schreibt, der kein Künstler im eigentlichen Si… der kein Künstler ist, so normalerweise, … Wird das als … Was? Beleidigung oder so …?
  • Wahrscheinlich ja.
  • Als Tatbestand der Beleidigung. Genau so. Wenn … Wenn jetzt aber ein berühmter Künstler das macht … Ein Dichter, der da schon No… No… No… No… Nobelpreis oder so bekommen hat … Und der macht das … Würde das dann immer noch … Oder würdest du dann sagen, dass hängt eben von der Person ab, die das macht. Das kann ganz gleich aus sehen. Das Gedicht.
  • Sowohl als auch. Er hat vieles gemacht, was andere vielleicht nicht getan hätten. Er hat das ganze nicht einfach nur Gedicht genannt, sondern er hat es absichtlich Schmähgedicht genannt.
  • Wer?
  • Der … Derjenige … Ich weiß nicht. Wie heißt denn der Moderator, der das dann gemacht hat?
  • Okay. Wir kennen ihn jetzt.
  • Ja. [Lacht.]
  • Das heißt Schmähgedicht?
  • Ja genau. Er hat's … Er hat von vorne herein gesagt … äh … Er hat ein Schmähgedicht geschrieben.
  • Aber hat er sich damit nicht gleich selbst …
  • Und er hat es glaube ich auch öffentlich [Sperren: vorgetragen]. Und zwar vor einem Millionenpublikum.
  • Okay.
  • Und das ist natürlich schon einmal etwas Anderes. Und er ist auch bekannt dafür, dass er … äh … ähm … s… sehr hart …
  • Ja.
  • … mit …
  • Ja.
  • Unterschied öffentliches und privates Äußern
  • … anderen Menschen umgeht. Und … Und ins Rampenlicht … Ins Rampenlicht … Oder in das Licht rückt. Ja? Das ist natürlich etwas Anderes, als wenn jetzt der … der Handwerker, der sich über Frau Merkel geärgert hat, über ihre meinetwegen Steuerpolitik, oder [Lauter:] ihre Asylpolitik …
  • Mhm.
  • … ähm … sich zu Hause hinsetzt, sie in einem Gedicht, in einem Reim … [Nicht verständlich, 53:36.] beschimpft, …
  • Mhm.
  • … das ganze in einen Briefumschlag steckt und an sie persönlich adressiert. Ja? Also der … Die Wirkung dieses … dieses Handelns ist ja etwas ganz Anderes.
  • Kunst durch Wiederholung
  • Darf ich jetzt noch einmal ganz kurz dazu eine Frage stellen? Wenn der Handwerker jetzt, fünf Mal so ein Gedicht schreibt und an sie schickt … Würdest du das dann eher schon als Kunst betrachten? Weil er es ja wiederholt tut, was du vorhin gesagt hattest? Oder … Weil dann ist es nicht mehr so … so 'ne … so 'ne plötzliche Handlung, die man einmal macht. So. Sondern es wird es ja eben doch schon … ähm … etwas Dauerndes.
  • Ich …
  • Oder ab wann würdest du denn sagen, wäre das Kunst? Wenn er das zwanzig, dreißig Mal macht? Wenn er das öffentlich macht? Wieso ist das dann bloß Kunst, wenn er das öffentlich macht und nicht direkt an Frau Merkel …?
  • [Pause.]
  • Zum Beispiel. Nur mal ein ganz kurzer Hinweis. Es gab mal so eine Kunstaktion von irgendwelchen … kleineren Kü… Kü… also Künstlern und Hobbykünstlern. Das wurde im Internet gestartet, wo … wo irgendwas mit der Politik von Frau Merkel kritisiert wurde. Und Frau Merkel sollten halt ganz viele Kunstwerke geschickt werden. Von den Künstlern halt. Das heißt, die Künstler haben halt etwas gemalt, haben das eingepackt und ans Bundes… Was ist das? Bundes… Wo wohnt die? Bundes…? Website "Kunststimmen gegen Armut" ("Diese Seite ist zur Zeit leider nicht erreichbar", 7.12.2016) kunststimmen-gegen-armut-k.jpg
  • Bundeskanzlerin. Also Bundeskanzleramt.
  • … Ans Bundesamt … Bundeskanzleramt geschickt.
  • Ja.
  • So. Und dann haben die eine Bestätigung dafür bekommen. Es ist angekommen. Ob sie die jemals gesehen hat, wissen wir nicht. Aber es ist sozusagen etwas, was nie öffentlich wurde, sondern was entweder im Lager jetze ist … oder sonst wo.
  • Ja.
  • [Wird laut.] Weil [Sperren: du] gesagt hattest, der Handwerker … ähm … Bei dem siehst du das …
  • [Versucht zu unterbrechen.]
  • … nicht als Kunst an. Aber warum …
  • [Versucht erneut zu unterbrechen.]
  • … ist das dann jetze, auch wenn's im Geheimen ist, nicht im Öffentlichen, von Künstlern, die sich Künstler [Sperren: schimpfen] … Nee, die sagen, sie [Sperren: wären] Künstler. Warum ist das dann gleich Kunst. Nur weil sie sagen, sie sind Künstler?
  • Also ich … Ich würde gerne von diesen beleidigenden Gedichten weg gehen. Weil … Weil das für mich auch nicht so greifbar ist. Genauso gibt's ja auch Kunstaktionen, da … da haben mal Linke-Abgeordnete im Bundestag … äh … glaube ich … äh … äh … ähm … Papierrollen oder so auf die Abgeordneten geworfen. Oder irgendwas, was …
  • Ja.
  • … was da gemacht worden ist. Und sie … Jonathan Meese Jonathan Meese zeigt während Theateraufführung in Mannheim den Hitlergruß, © Uli Deck meese-k.jpg
  • Nur der Hitlergruß oder so wurde oft schon auch als Kunst …
  • Äh … Ja, genau. Sie haben es eben als Kunstaktion verstanden und waren der Meinung, das ist auch von der Kunstfreiheit gedeckt. Aber … äh … Immer … Immer wenn es um so'n schäbiges Verhalten geht, tue ich mich schwer damit, das abzugrenzen. Was ist zulässig und was ist …
  • Es ist ein riskantes Verhalten. Schäbig … Das … äh … sagst du jetzt ja wieder. Installation mit 1250 Gartenzwergen, Ottmar Hörl Ottmar Hörl hitler-zwerg-k.jpg
  • Ja das stimmt. Das ist eine Wertung, die ich da schon mit drin hatte. Aber ich will eigentlich … Vielleicht hab' ich sie deswegen mit reingenommen, weil es mir auch so schwer fällt, an dieser Stelle die Grenze zu ziehen.
  • Okay.
  • Greifbare Kunst
  • Ähm … Und … ähm … Für mich ist es viel greifbarer, wenn wir eben über … über … über … ähm … weiß ich nicht … äh … Tontöpfe sprechen. Sediment Sampling, 2014, Karin Lehmann tontoepfe-k.jpg
  • Darüber wollte ich gerade mit dir reden. Das wir mal eher dahin kommen …
  • [Redet während dessen weiter. Nicht verständlich, 56:07.] Das ist einfach etwas Anderes.
  • Ja okay.
  • Das ist greifbarer.
  • Genau. Also das wir nicht an so Extremen bleiben, die gar nichts mit dir zu tun haben. Sondern mir geht's ja eher darum zu wissen, was ist eigentlich dein Zugang zur Kunst. Und das hat nichts mit … äh … einem Hitlergruß oder irgendwelchem Papier, was da runter fällt, oder …
  • Genau.
  • Duchamp Marcel Duchamp Pissoir
  • So. Ich will dir trotzdem mal ein Bild zeigen. Tipp mal bitte bei Google Google
  • Ja.
  • Duchamp … De. Uh.
  • Ich gehe jetzt erst einmal zu Google.
  • Okay.
  • Ach so ich glaub' ich bin sogar automatisch …
  • … auf Google.
  • … auf Google drinne. Also was soll ich eingeben?
  • Duchamp. De. Uh. Ce. Ha.
  • [Pause.]
  • Ah. Em. Pe. Pissuar.
  • [Tippgeräusche.]
  • [Sperren: Pe.] [Sperren: Ie.] Irgendwas. Dann zeigt er's schon an. Glaube ich. Replik von Duchamps Fountain, Musée Maillol, Paris, © Micha L. Rieser pissoir-k.jpg
  • [Pause.]
  • So. Jetzt gehst'e mal zu Google Bilder oder öffnest das erste Bild einfach.
  • [Pause.]
  • Einfach das erste Bild öffnen.
  • [Tippgeräusche.]
  • Und groß machen. Genau.
  • [Pause.]
  • So. Gehen wir davon aus, du bist in einem Museum und siehst genau das jetze.
  • [Pause.]
  • Du weißt nichts über ihn. Du weißt nicht, wann es gemacht wurde. Du weißt nicht, welcher Künstler das ist. Und …
  • [Pause.]
  • Was ist dein … Was …
  • Mhm.
  • Was passiert bei dir?
  • Also zum Beispiel. Das Spannende … Also das erste, was erst einmal ist: Ich sehe hier … äh … ein gut abgelichtetes, professionell aufgenommenes … äh … äh … äh … Toilettenbecken. In dem Fall.
  • [Sperren: Nicht] das Abbild. Sondern … Es geht um das Objekt jetzt. Es geht mir nur …
  • Ähm.
  • … um das Objekt.
  • [Pause.]
  • Okay. Ich wollte nur …
  • Jaja.
  • Weil derjenige … Die anderen sehen ja nicht, …
  • Okay.
  • … was ich sehe.
  • Okay.
  • Äh … ähm …
  • Na ich erwähne das schon noch.
  • Das Spannende ist … ähm … äh … Wo mir das gezeigt wird, …
  • Im Internet.
  • Und zwar … Nein nein nein nein.
  • Ach so.
  • Überraschungsmomente bei moderner Kunst
  • Und zwar … äh … Würde ich jetzt in eine moderne Ausstellung gehen, …
  • Ja.
  • … ähm … Da wird man mit allerlei Dingen überrascht.
  • Ja.
  • Ja. Also ich meine, da gibt's dann auch … äh … ähm … Weiß ich nicht! Eine Schüssel mit ausgespucktes Kaugummis.
  • Hast du das gesehen? Oder ist das ein Beispiel, ein fiktives?
  • Ähm. Ich … Als ich im Museum Pompidou war … äh … da gab's auch moderne Kunst. Teilweise. Und zwar sind dort … war dort eine Ausstellung … ähm … äh … im siebziger Jahre Stil gemacht. Äh … Sehr plüschig. Und poppig. Und …
  • Mhm.
  • Porno oder Kunst?
  • Und man hat … äh … ähm … Sexualakte gesehen. Also man hat halt einen erigierten Schwanz gesehen. Der dann halt in eine Vagina [Sperren: eindringt]. Äh … Und bevor man in diesen Raum reingegangen ist, war halt, … war nicht nur eine Warnung, dass Minderjährige keinen Zutritt haben, sondern es war auch … äh … ähm … ein Einlasser, einer der davor stand, ein Museumswärter, der eben darauf aufgepasst hat, dass keine Kinder Einblick in diesen Raum nehmen. Ausstellungsansicht, Jeff Koons, Museum Pompidou, 2015, © Thomas Clement koons-pompidou-k.jpg
  • Mhm.
  • Und … ähm … äh … Das … Das hatte mich überrascht. Das in dieser Größe dort zu sehen. Und auch in dieser Öffentlichkeit. Und … äh … Das Menschen … ähm … ähm … mehrere Minuten verharren davor und … und sich das ganze auf sich wirken lassen. [Sperren: Weil] ich hab' das eigentlich jeden morgen, wenn ich auf irgendeine Pornoseite gehe. Und ich hab' die selben Bilder.
  • Okay.
  • So.
  • Ich anonymisiere dich.
  • [Lachen.]
  • So. Und … äh … Wenn ich morgens im Bett liege und mir einen runterhole und ich sehe da so ein Bild, würde ich überhaupt nicht auf die Idee kommen, dass das … Kunst sein [Sperren: könnte]. Äh … Wenn man allerdings in so ein Museum geht und dann ist da so eine abgestellte … ab… so eine abgeschlossene Fläche und dann wird das sicherlich auch im … in einer ganz bestimmten Art und Weise dargestellt. Und ich glaube, der Künstler, der das da war, der … der hat sich sogar selbst fotografiert. Wie er mit …
  • Mhm.
  • … seiner Frau, diese Handlung vornimmt.
  • Mhm.
  • Ähm … Und ist damit auch bekannt geworden.
  • [Pause.]
  • [Sperren: Mhm.]
  • [Pause.]
  • Glaube ich sehr teuer. Wird als Kunst angesehen. Hat mich in dem Moment Moment überrascht. Man beobachtet andere auch dabei. Und …
  • [Sperren: Wie] heißt der denn noch mal? Ich hab' jetzt das Bild … Das war so ein poppiges Ding, wo er halt liegt und mit seiner Frau …
  • Genau.
  • Sind wir im Kunstunterricht durchgegangen. Der macht jetzt so Pillendöschen und so weiter. Das ist … Der … Der … Der ist sehr provokativ und der hat sich auch gerne selbst erigiert … Infinity, 2001, Damien Hirst Damien Hirst hirst-k.jpg
  • Genau. Genau.
  • [Sperren: Mensch.] Wie heißt der denn.
  • Ich finde es ja jetzt …
  • Ich weiß es jetzt nicht.
  • … ganz toll. Das [Sperren: ich] etwas gesehen habe, was ihr im [Sperren: Kunstmus…] äh … was ihr im [Sperren: Kunststudium] …
  • Unterricht. Und: angucken.
  • Finde ich gerade ganz krass. Äh … Also das hab' ich halt in Paris gesehen.
  • Ja.
  • Reaktion Besucher
  • Im Museum. Und … äh … äh … Das Schöne war in dem Moment auch, die anderen Menschen dabei zu beobachten. Wie sie sich dabei fühlen. Und … äh … manche sind … Die Scham Scham die dabei entsteht! Und … äh … äh … vielleicht … ähm … auch selber überrascht, wie man darauf reagiert. Äh … äh … ähm … So etwas in dieser Öffentlichkeit so dargestellt zu bekommen.
  • [Sperren: Stopp.] Bevor wir da jetzt weiter machen. Ich hab's mir aufgeschrieben.
  • Ja.
  • Du wolltest noch ein Beispiel nennen, was … was … was … was … was als zeitgenössische zeitgenössisch Kunst zählt und wo ein Stuhl ausgestellt ist. Oder keine Ahnung was. Was jetze dem ähnelt …
  • Ja. Nein.
  • … als Objekt.
  • Ich wollte das als Überleitung bringen. Weil es … äh … Hätte ich dieses Bild, was dort im Museum gesehen hätte, morgens auf dem Laptop gesehen, um mir da einen runterzuholen, …
  • Ja.
  • … hätt' ich es niemals als Kunst verstanden.
  • Interessant.
  • Porno = Kunst, da im Museum
  • Aber alleine deswegen, [Sperren: weil] es dort ausgestellt wurde … Alleine deswegen, weil es eine gewisse Größe gehabt hatte. Alleine deswegen, weil es scheinbar einen gewissen Wert hat … Weil es halt … [Sperren: weil] es dort ausgestellt ist.
  • Okay.
  • Weil Menschen sich Zeit nehmen. Und auch Geld in die Hand nehmen. Um sich das angucken zu können, ist es ja zu etwas Besonderem geworden.
  • [Unterbricht, nicht verständlich, 1:01.]
  • Vielleicht auch zu Kunst. So.
  • Pissoir im Kunstraum und in Bahnhofstoilette
  • [Sperren: Dann stell dir jetzt vor], dass dieses Pissoir auf einem Sockel steht …
  • Und [Sperren: genau] …
  • … und mit Glas verdeckt ist.
  • Und [Sperren: genau] das würde ich hier übertragen.
  • In Basel ist das gewesen.
  • Wenn ich …
  • Glaube ich.
  • … am Griebnitzsee in die Bahnhofstoiletten gehe, …
  • Ja.
  • … ähm … mache ich meinen Reizverschluss auf und pinkel da rein. Und … äh … Es ist für mich ein Gebrauchsgegenstand. Und … äh … ähm … Er ist halt auch in einer gewissen … [Pause.]
  • Den treffe ich halt nur in einer gewissen Örtlichkeit. Wenn ich jetzt allerdings auch wieder ins Museum gehe und auf einmal ist das auf einem Sockel … Erhöht. Beleuchtet. Mit Glas drumherum. Ist es auf einmal ein anderer Ort.
  • Ja okay.
  • Ein Ort wie ich es nicht erwarten würde.
  • Okay.
  • Und … äh … ähm … Wenn dann auch noch mehrere Menschen um mich herum stehen und sich fragen: …
  • Ja.
  • Warum wird das hier gezeigt?
  • Ja.
  • Welche Bedeutung hat das? Was hat sich derjenige dabei gedacht, dass er es ausstellt? Dann würde ich es vielleicht auch als Kunst sehen.
  • Du verstehst es dann also als Kunst, wenn's im Museum … äh … äh … ist. Als Beispiel. Und wenn andere darüber reden. Oder wenn's überhaupt durchgelassen wurde als Kunst. Dann sagst du: Okay, andere betiteln das als Kunst, also muss es Kunst sein.
  • Äh … Und genau …
  • Das fände ich jetzt ein bisschen langweilig.
  • Wo beginnt und endet Kunst?
  • Nein. Nein. Genau das habe ich aber schon vorhin versucht ein bisschen deutlich zu machen. Äh … Oft ist es nicht einfach … äh … äh … zu beschreiben, wann Kunst beginnt, wann sie endet.
  • Ja.
  • Und …
  • [Sperren: Wir sind ja schon] im Museum drinne.
  • Genau.
  • Kunst braucht Markt, wird ausgestellt, bekommt Wert
  • Also es wurde schon mal irgendwie als Kunst gesehen.
  • Ich hatte gesagt, am Anfang auch, dass … äh … Kunst einen gewissen Markt hat. Und auch einen gewissen Markt braucht. Damit halt … äh … Oder das Kunst ja auch den … dem Wandel und der gesellschaftlichen … dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist. Und in dem Moment, wo es aber öffentlich ausgestellt wird, wo viele Menschen hingehen, unterwirft er sich genau diesen Gesetzen. Auf einmal wird mir bewusst, dass es vielleicht einen gewissen Wert hat. Weil es auf einmal marktfähig wird. Weil es am Markt auf einmal gezeigt wird.
  • Dann hab' ich dich vielleicht mißverstanden. Wenn du jetzt nur "Markt" sagst, verstehe ich jetzt tatsächlich … Dann gibt's einen Markt. Interesse ist ja auch ein Markt.
  • Nein.
  • Meinst du Geldmarkt?
  • Du hast … Nein. Nein. Du siehst das nur im finanziellen Sinne.
  • Na, weil ich das so die ganze Zeit verstanden hatte. Du meinst mit Markt … äh … äh … ähm … äh … den Geldmarkt. Wo es Geld … Wo man Geld für bekommt. Bei deinem Trichter ja auch. Es muss Geld einbringen. So kam ziemlich schnell … [Nicht verständlich, 1:03.] Aber wenn … Aber wenn du jetzt bloß [Sperren: Markt] sagst, dann verstehe ich das jetzt tatsächlich so: Es gibt sozusagen ein Interesse und … äh … und das ist ja auch ein Markt. Ne? Da wird ja sozusagen eine Personengruppe angesprochen. So meinst du das eigentlich?
  • Also …
  • In dem Fall jetze.
  • Markt = Interesse geweckt
  • Also. Marktfähig heißt, dass es Interessengruppen gibt.
  • Okay. Aber das hat noch nichts mit Geld zu tun.
  • Nein.
  • Denn so hab' ich dich nämlich verstanden.
  • Das wäre dann wieder im engeren Sinne. Markt im engeren Sinne. Nämlich in einem finanziellem Sinne.
  • [Sperren: Ah. Und … Und …] Und dein Trichter fing dieser ganz weite Dings nicht mit Geldmarkt an, sondern mit …
  • Richtig.
  • … Markt.
  • Ja. Genau. Weil …
  • Das ist wichtig. Weil ich hatte dann nämlich schon wieder …
  • Nein. Ich hatte ja auch gesagt: …
  • Das hatte mich zu sehr eingezwängt.
  • Derjenige, der nebenbei irgendwas …
  • Ja.
  • … häkelt und das dann auf dem Markt verkauft, …
  • Okay.
  • … muss ja irgendwie die Produktionskosten wieder hereinbekommen.
  • Okay.
  • Das heißt, … äh … ähm. Das ist ja nicht jetzt dieses … äh … ähm … [Sperren: Ja].
  • Gibt es Kunst ohne Markt?
  • Okay. Ähm … Da wollen wir gar nicht näher eingehen, weil dann jetzt eigentlich meine Frage wäre: Was wäre denn jetzt mit mir als Künstler, der etwas schafft und niemandem zeigt? Es gibt keinen Markt deshalb. Und trotzdem sage ich, das ist Kunst.
  • Ja.
  • Weißt du? Dann würdest du das ja ausklammern, wenn du es bereits in deinem Trichter ganz ganz vorne ausgeklammert hast. Darauf wollte ich jetzt aber gar nicht weiter eingehen. Mir geht's jetzt noch einmal um dieses eine Pissoir. Wie du das siehst.
  • Ja.
  • Mir ging's jetzt nicht darum, es ist im Museum … Da sagst du dann: Das muss Kunst sein. Es gibt ja einen Markt dafür. Es geht darum, …
  • Okay.
  • Gute Kunst
  • … was empfindest du denn dabei. Würdest du das als, sagen wir mal … Gute Kunst ist zwar … Es ist halt jetzt eben … Wir definieren nicht mehr Kunst, sondern was für dich gute Kunst ist. So. Sagen wir mal, es ist Kunst. Weil es im Museum steht. Ist es jetzt für dich aber gute Kunst? Beachte noch: Es gibt eine Signatur Künstlersignatur . Macht es diese Signatur zum Kunstwerk? Deshalb stehts da? Oder würde da auch ein ganz normales Pissoir auf dem Sockel stehen können ohne Signatur?
  • Folgendes. Ich würde es mir nicht in die Wohnung stellen.
  • Okay.
  • Ich würd' auch kein Geld dafür bezahlen wollen, um es zu erwerben.
  • Okay. Das kostet. Das ist eine Edition, was du da übrigens siehst.
  • Alltag im Kunstraum
  • Es würde mich aber reizen, in eine Ausstellung mit Freunden zu gehen und dort Ausstellungsge… Gegenstände zu … mir anzuschauen, die … ähm … die vollkommen aus dem Kontext gerissen sind. Die vielleicht sogar schmuddelig, eklig, ähm … anrüchig, uriniert, beschmiert sind.
  • Na das hier ist ja nun ganz sauber.
  • Einfach … Ja … Aber … Ich sage nur …
  • Okay.
  • Einfach, weil es …
  • Aus dem Alltag.
  • … mich aus dem Alltag herausreißt und … äh … in dem Moment vielleicht auch … Eine ganz spannende … ähm … Beziehung wird auf einmal an den Tag hergestellt. So etwas, was für mich ansonsten … Ja, ansonsten ist es ja alltäglich. Man geht auf eine beschmutzte Bahnhofstoilette, ärgert sich darüber …
  • Ja.
  • Aber das auf einmal in einem so cleanen …
  • Kunstraum.
  • … Ausstellungsraum zu sehen. Wo hunderte von Menschen dran vorbeilaufen. Gut gekleidet!
  • Ja.
  • Äh … Oft aus dem Bildungsbürgertum!
  • Ja.
  • Ähm … Das macht's ja gerade so … so spannend.
  • Das ist … Das ist … Das … Das … Das ist jetzt interessant. Weil … ähm … Die Unterscheidung hatte ich selber noch gar nicht so. Für mich war schon … Ein Pissoir … ähm … im Museum stehen zu haben, war halt … ähm … was … ähm … Außergewöhnliches. Damals zumindestens auch so. Und [Sperren: du] unterscheidest jetzt aber zwischen einem Pissoir das sauber ist, das signiert ist, der im Museum steht. Und einem Pissoir der im Museum steht und uriniert dreckig ist. Wie er normalerweise nach einem Tag vielleicht ausschaut. Wenn er nicht gereinigt wurde.
  • Nein. Ich …
  • Aber erst in dem Moment, wo … wo … wo … wo er ja benutzt wurde … Oder er sieht benutzt aus. Sagen wir es mal so. Wenn's ein Künstler gemacht hat, der kann's ja auch gemalt haben. So. Äh … ähm … Dann wird der Besucher ja wieder in seinen Alltag hineingerissen. Aus diesem Kunstraum hinaus.
  • Ja.
  • Wenn der jetzt so sauber ist, dann erinnert man sich zwar daran. Das gibt's in meinem Alltag. Aber man keine Emotionen wirklich dazu. Ne? Das ist erst mit dem Geruch und mit dem Aussehen und so …
  • Ja.
  • … kommt der Ekel.
  • Also ich hab' gesagt, dass es für mich dann spannend wäre, mir solch eine Ausstellung anzuschauen.
  • Gibt's vielleicht. Muss ich mal gucken.
  • Nur diese sauberen, cleanen … äh … ähm … WCs …
  • Mhm.
  • Würde mich nicht reizen.
  • Okay.
  • Und wäre für mich nicht spannend. Würde ich übrigens auch keinen Eintritt für bezahlen wollen.
aktueller Zustand Büste
aktueller Zustand Büste

Freitag, 2. Dezember 2016

verhüllt verhüllt Link Werkstatt Holzwerkstatt Link aktueller Zustand Link Link Link zu ungenau, deshalb im bis nächsten Treff an Holzteilen genaue Formen anzeichnen danach in Holzwerkstatt neu zusägen, zur Not etwas kleiner umsetzen Link gebogene Platte, bei Alberti herstellen, für großes Selbstporträt Selbstbildnis , nach innen gekehrt Link Herme Herme Link für Herme mögliches Material in Holzwerkstatt gefunden Link mit Gehrung Link Herme Link Werkstatt Plastisches Gestalten Link Abstände zwischen Augen, Ohren, Nase, Mund, Kinn, Stirn etc. mit Metallstab neu gemessen und Büste Büste korrigiert Link Link Ohren abgesägt, neu positioniert Link aktueller Zustand Büste buesteaktuell4-k.jpg Hinterkopf eventuell zu schmal, Dozent Dozent am Mittwoch fragen Link Ohren kommende Woche neu anfertigen, Rücken, Brust ebenfalls (mit Reinhart besprochen): Nasenflügel, Kinn etwas mehr runden, Augen (noch zu zeichnerisch) Das Werk Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2015 Link da meine Arbeit in Petersburger Hängung Petersburger Hängung zum Rundgang 2015 unterging: "Das war der übliche Galopp der ersten Stunde, alle suchten sich, rannten, um sich zu sehen, brachen in endlose Beschuldigungen aus, in lautes Toben: es hing zu hoch, das Licht fiel schlecht die Nachbarschaft tötete die Wirkung, man werde sein Bild abhängen und wieder mitnehmen." meine Reaktion auf Bewunderung der Geradenbilder 2015, endete 2016 in der Verhüllung: "Der Haß, den er gegen dieses erste Meisterwerk hegte, mit dem man sein ganzes mit Arbeit angefülltes Leben erdrückte, hatte ihn dazu getrieben, den symmetrisch entgegengesetzten Vorwurf zu wählen." Diplom Theorie Link "Er fand in diesem 'Frühstück' sein Bild 'Im Freien' wieder, aber um wie viel gemildert, gemogelt, verdorben, von einer oberflächlichen Eleganz, die mit unendlicher Geschicklichkeit für die Befriedigung der niedrigen Instinkte des Publikums zurechtgemacht war." "Hinter sich hörte er, wie eine heisere Stimme harte Silben zermalmte: das war ein Engländer in kariertem Jackett, der einer tief in einen Reisestaubmantel eingemummten gelben Frau das Gemetzel erklärte." "[…] um dann rasch wieder ihre Sätze zurückzunehmen, sobald sie die Signatur Künstlersignatur entziffert hatten, was schließlich bewirkte, daß sie vorsichtiger wurden, einen krummen Rücken machten, sich mit verstohlenem Blick des Namens vergewisserten, bevor sie sich äußerten." "'Er ist denn das Schein …?' Aber er richtete sich rasch wieder auf, ganz erschrocken, weil er den Namen eines seiner Freunde gelesen hatte […]. In der Hoffnung, daß man ihn nicht gehört habe, schrie er: 'Prächtig! - Eine Eins, nicht wahr, meine Herren?'" HGB Rundgang 2017 Link umsetzen Link im Flur nur Flügeltürrahmen mit Selbstporträt, geöffnet, aufhängen drumherum viele Schnüre an Wand mit Nägeln straff hängen Fotoabzüge mit Geraden mit Klammern befestigen, siehe Link Frage: Wie Schnüre straff spannen? mit Simon Website für sein Kunstprojekt weiter bearbeiten (Termin abgesagt)
Computerunterstützte Grafik, Strichätzung, Handdruck, 1984 / 1985, Horst Bartnig
Computerunterstützte Grafik, Strichätzung, Handdruck, 1984 / 1985, Horst Bartnig
Ich, 1974, Litographie, Raimer Jochims
Ich, 1974, Litographie, Raimer Jochims

Dienstag, 29. November 2016

Klasse Bildende Kunst Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2017 Link Diskussion Kiosk in Klassenraum Bezug zu Griechenland Griechen -Exkursion Dieter Roth Dieter Roth Bar, siehe Eintrag vom 22.3.2015 Link Mark: "Und was willst du uns damit jetzt sagen?" Diskussion über Harz 4 bei Künstlern 100-Euro-Ausstellung mehrere Kunstwerke je Student Kommilitone in Klassenraum aufhängen Preis je Bild 100 EUR eventuell nach Verkauf Fläche neu füllen umsetzen Link neue Geradenbilder dafür plotten, in einfachen Rahmen Kati nicht angetroffen, später wegen Plotter Plotter -Test anfragen Diplom Theorie Link Aussage, 5 % der Gesellschaft kommt mit Kunst in Berührung obwohl Museen für Gesellschaft offen sind und Kunst Ausdruck der Menschen ist Mark Terkessidis Link [Darstellungsfehler nach dem 13.12. Link beseitigt, notiert am 10.1.2017] bisher nichts dazu gefunden umsetzen Link zwei Schattenfugenrahmen und einen großen Papierblock kaufen umsetzen Link Plakatwand umsetzen, siehe Jacques Villegle Jacques Villegle , Rue Jacob, 5.12.1961 Link mit eigenen Motiven, immer wieder überkleben Kritzeleien, Skizzen, mit unterschiedlichen Stiften nachträglich teilweise aufreißen Ausstellung The Present Order Link GfzK Link Sammlung der Galerie Geradenbild Geradenbild Link Computerunterstützte Grafik, Strichätzung, Handdruck, 1984 / 1985, Horst Bartnig Horst Bartnig bartnig1-k.jpg erinnert an Konstellationen, 256 Möglichkeiten Link Link Ich, 1974, Litographie, Raimer Jochims Raimer Jochims Link Link Link Link jochims1-k.jpg Auflage, Titel, Signatur Künstlersignatur Link Link

Donnerstag, 17. November 2016

Diplom Theorie Link in Textdatei Quellen/Arbeiten sammeln, im Text mit [Z …] kennzeichnen in Einleitung, mit Thema Zweifel Zweifel : "Der Zweifel nagt an mir. Was mache ich hier eigentlich? Ist das wirklich schon Kunst? Oder doch nur 'Künstler-Dünnschiss Künstlerdünnschiss '[Z5], impulsivem Handeln geschuldet? Was ist Kunst? Albert Camus Albert Camus fasst den Zweifel von Künstlern in 'Der Künstler und seine Zeit'[Z4] gut zusammen und trennt ihn sogleich. In früherer Zeit betraf der Zweifel das eigene Talent. Michelangelo Michelangelo Buonarroti hat bestimmt gezweifelt. Aber nicht am Motiv, sondern daran, ob er wirklich das Genie Genie ist, welches es schafft das Thema so umzusetzen, dass es unbestritten gut ist. Zweifel heutiger Künstler betrifft die Notwendigkeit ihrer Kunst, also die Existenz an sich. Ben Vautier Ben Vautier hat das in den 1960er Jahren für mich gut zum Ausdruck gebracht[Z6]. Er signierte wild um sich, alles was ihm unter die Augen kam wurde zur Kunst erklärt. Nur noch die Signatur Künstlersignatur macht aus Nicht-Kunst Kunst. Wie ein gewöhnliches Pissoir Marcel Duchamp , von Duchamp Jahrzehnte davor[Z7] schon in den Stand eines Kunstwerks erhoben. Der elitärer Charakter von Kunst wird hinterfragt, ist aber daran nicht verreckt. Duchamp hat das nicht geschafft. Vautier ebenso wenig. Der Künstler feiert sich, ungebrochen[Z8]. Und weiß doch keine Antwort auf die Frage, was heute eigentlich noch Kunst von Nicht-Kunst unterscheidet. Und das nagt eben an mir. Ich will doch etwas schaffen, was Sinn hat. Wo ist die unumstößliche Aufgabe, die angegangen werden will? Professoren, Dozenten, Kunststudenten Kommilitone machen gerne einen weiten Bogen um diese Frage. Es geht nicht um 'Warum ist das eigentlich Kunst' sondern um 'Warum ist der rote Fleck rot und der weiße Bilderrahmen weiß'. Ich lebe zwischen zwei Welten. Der Kunstwelt und der Menschenwelt. Die Kunstwelt will keine Antwort geben. Die Menschenwelt aber, die hat eine. Immer. Bei 'Schön!' fängt es an, mit 'Interessant!' wird fortgeführt und bei 'Das kann ich ja auch!' endet es. Ich denke, dass der Bezug zeitgenössischer Kunst zum Alltagsmenschen abhanden gekommen ist. Kein Wunder, dass die Putzkolonne bei einer Klassenpräsentation in der Hochschule den - von einem Kommilitonen zur Kunst erklärten - Papiereimer des nachts lehrte und eine frische Abfalltüte drüber stülpte[Z9]. Deshalb will ich da ansetzen, wo Kunst eigentlich ankommen sollte: bei dem Menschen. Auch dem, der keine fünf dicken Wälzer über zeitgenössische zeitgenössisch Kunst gelesen hat und bei jeder Kunstinstallation zuerst den Katalog zu Rate ziehen muss, um ihm ein 'Ach so ist das gemeint!' zu entlocken. Mit der Frage 'Was ist eigentlich für dich Kunst?', einem Aufnahmegerät, heißem Kaffee und genug Deodorant mache ich mich auf den Weg. Zu Oma." Als Titel oder Einleitung für Kapitel Oma: "Goldrahmen voller Düsternis lösten einander ab, steife und schwarze Sachen, im Atelier gemalte Akte vergilbten im Kellerlicht, der ganze klassische Plunder, die Geschichte, das Genre, die Landschaft, allesamt tief in die gleiche Wagenschmiere der Konvention getaucht." oder "Eine gleichförmige Mittelmäßigkeit schwitzten die Werke aus, die schlammige Dreckigkeit des Tons, die kennzeichnend war für diese Werke in der guten Haltung einer blutarmen und degenerierten Kunst." Claude mit Künstlerfreunden - allesamt Zurückgewiesene - streifen durch den amtlichen Salon[Z3]

Dienstag, 15. November 2016

Diplom Theorie Link Zitate in Erzählung einpflegen aktuell aus Link [Z1] und Link [Z2] später sortieren nach Themengebiet danach Quellen ansehen "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar." Paul Klee Paul Klee [Z1] [1972: Paul Klee und das Bauhaus Bauhaus , S. 26, Verlag DuMont] "Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen." Johann Wolfgang von Goethe Johann Wolfgang von Goethe [Z1] [1837: Poetische und prosaische Werke: In zwei Bänden, Band 2, S. 631, Verlag Cotta] "Wenn ich wüsste, was Kunst ist, würde ich es für mich behalten." Pablo Picasso Pablo Picasso [Z1] [1999: Transformationen des Stillebens in der nachkubistischen Malerei Pablo Picassos, ISBN 9783825837686, S. 235, LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster] "Ich male die Nasen absichtlich schief, damit die Leute gezwungen sind, sie anzusehen." Pablo Picasso [Z1] [Quelle?] "Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können." Pablo Picasso [Z1] [1993: Das große Handbuch der Zitate, ISBN 9783570016091, S. 543, Verlag Bertelsmann Lexikon Inst.] "Wenn etwas Abstoßendes modern wird, ist es sofort anziehend." Pablo Picasso [Z1] [1974: Die Treffende Pointe, ISBN 9783722561127, S. 8, Ott Verlag] "Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben." Pablo Picasso [Z1] [2005: Erfolg Erfolg : Zitate, ISBN 9783833421761, S. 67, Verlag BoD] "Ich kann nichts dafür, dass meine Bilder sich nicht verkaufen lassen. Aber es wird die Zeit kommen, da die Menschen erkennen, dass sie mehr wert sind als das Geld für die Farbe." Vincent van Gogh Vincent van Gogh [Z1] [2003: Vincent van Gogh - Das Verhältnis zwischen künstlerischer Qualität und wirtschaftlichem Erfolg, ISBN 9783638225632, GRIN Verlag] "Ich mache mir immer wieder Vorwürfe, dass meine Malerei nicht wert ist, was sie kostet." Vincent van Gogh [Z1] [Quelle?] "Kunst hat mit Geschmack nichts zu tun." Max Ernst Max Ernst [Z1] [1979: Max Ernst, seltene frühe Graphik: Ausstellung Leopold-Hoesch-Museum Düren 4. Februar - 4. März 1979, S. 9, Verlag Leopold-Hoesch-Museum] "Wenn ein Film Erfolg hat, ist er ein Geschäft Kunstmarkt . Wenn er keinen Erfolg hat, ist er Kunst." Carlo Ponti [Z1] [2003: Teste deine Allgemeinbildung, ISBN 9783899949797, S. 31, Verlag Schlütersche 1974: Die treffende Pointe, ISBN 9783722561127, S. 79, Ott Verlag] "Aus dem Leide schöpft die Kunst die erhabensten Eingebungen." Michelangelo Buonarroti Michelangelo Buonarroti [Z1] [2008: Die schönsten Lebensweisheiten, ISBN 9783938264188, S. 128, Garant Verlag] "An den modernen Gemälden ist nur noch eins verständlich: die Signatur Künstlersignatur ." Ephraim Kishon [Z1] [1997: Harenberg Lexikon der Sprichwörter & Zitate, ISBN 9783611006111, S. 430, Verlag Harenberg 1974: Die treffende Pointe, ISBN 9783722561127, S. 114, Ott Verlag] "Ein Künstler, der seine rebellische Haltung und Spontanität verliert, ist tot." Madonna [Z1] [2005: Lebensweisheiten berühmter Popmusiker, ISBN 3899940512, S. 131, Humboldt Verlag 1996: Februar-Ausgabe der Cosmopolitan] "Geniale Menschen beginnen große Werke, fleißige Menschen vollenden sie." Leonardo da Vinci Leonardo da Vinci [Z1] [2008: Zitate im Management, ISBN 9783709302101, S. 48, Linde Verlag Wien 2005: Zehnkampf-Power für Manager, ISBN 9783409142670, S. 151, Gabler Verlag] "Ziel der Kunst ist, einfach eine Stimmung zu erzeugen." Oscar Wilde Oscar Wilde [Z2] "Die Kunst ist der natürliche Feind der Normalität." Peter Rudl (* 1966, deutscher Aphoristiker) [Z2] "Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol. Wer unter die Oberfläche dringt, tut es auf eigene Gefahr. Wer dem Symbol nachgeht, tut es auf eigene Gefahr. In Wahrheit spiegelt die Kunst den Betrachter und nicht das Leben." Oscar Wilde [Z2] [Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray), 1890. Übersetzt von Hedwig Lachmann und Gustav Landauer] "Kunst: Verzierung dieser Welt." Unbekannt, oft Wilhelm Busch Wilhelm Busch zugeschrieben [Z2] "Oft trifft man wen, der Bilder malt, viel seltener wen, der sie bezahlt." Wilhelm Busch [Z2] [Aphorismen, Reime und Sinnsprüche. Sprikker] "Der Künstler soll nicht ein Gelehrter, wohl aber ein Gebildeter sein. Durch mangelhafte Bildung der Künstler leidet die Kunst mehr, als durch irgend etwas anderes. Sie wird dadurch aus der höheren Sphäre der Einsicht zurückgedrängt und handwerksmäßig." Heinrich Wilhelm Josias Thiersch [Z2] "Jede Kunst schließt ein Handwerk Handwerk in sich ein; das Handwerk der Kunst nenne ich den Teil derselben, der gelehrt und gelernt werden kann; wo das Handwerk aufhört, da beginnt erst die eigentliche Kunst." Otto Ludwig (1813 - 1865, deutscher Erzähler und Dramatiker) [Z2] "Es ist nicht die Aufgabe der Kunst, die Natur zu kopieren, sondern sie auszudrücken!" Honoré de Balzac [Z2] [Balzac, Das unbekannte Meisterwerk (Le chef-d’oeuvre inconnu), 1831] "Die Mutter der nützlichen Künste ist die Not, die der schönen der Überfluss." Arthur Schopenhauer Arthur Schopenhauer [Z2] [Quelle: Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, 1819 (mehrfach ergänzt, seit 1844 in zwei Bänden). Zweiter Band. Ergänzungen zum dritten Buch. Kapitel 34. Über das innere Wesen der Kunst] "Die Kunst verhält sich zur Natur, wie der Wein zur Traube." Franz Grillparzer (1791 - 1872, Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter) [Z2] "Je weiter die Menschheit kommen würde, desto wissenschaftlicher die Kunst wird." Gustave Flaubert (1821 - 1880, französischer Erzähler und Novellist) [Z2] "Armut ist aller Künste Stiefmutter." Deutsches Sprichwort [Z2] "Zwei Personen stecken in einem Maler - der Poet und der Handwerker." Émile Zola (1840 - 1902, französischer Romanschriftsteller des Naturalismus) [Z2] "Der Endzweck der Wissenschaft ist die Wahrheit, der Endzweck der Künste ist Vergnügen." Gotthold Ephraim Lessing [Z2] ["Laokoon Laokoongruppe oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie", 1766] "Die Kunst geht nach Brot." Gotthold Ephraim Lessing "Nicht jeder, der den Pinsel in die Hand nimmt und Farben verquistet, ist ein Maler." Gotthold Ephraim Lessing "Die Leute lieben an der Kunst am meisten das Banale und längst Bekannte, das, woran sie gewöhnt sind." Anton Pawlowitsch Tschechow (1860 - 1904, russischer Meister der impressionistischen Erzählung und Dramatiker) [Z2] "Die Kunst ist keine Dienerin der Menge." August Graf von Platen Hallermund (1796 - 1835, deutscher Dramatiker, Theaterschriftsteller und Lyriker) [Z2] "Niemand auf der Welt bekommt soviel dummes Zeug zu hören wie die Bilder in einem Museum." Jules und Edmond Huot de Goncourt (französischer Sozialromanciers, Kunstsammler, Kunst- und Kulturhistoriker) "Die Kunst gehört dem Volk." Wladimir Iljitsch Lenin "Diese unglückselige Meinung, daß die Kunst sich erfülle in der Nachbildung, sei es nun der idealisierten oder möglichst getreuen Wiederholung, der Außenwelt, wird immer wieder wach." Rainer Maria Rilke [Z2] "Ich spiele jetzt die Rolle eine Kunstmäzens und lasse mir vom lieben Gott Gott täglich schöne Werke vormalen." Ludwig Thoma (1867 - 1921, deutscher Erzähler, Dramatiker und Lyriker) [Z2] "Kunst: nicht ein Spiegel Spiegelbild , den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie gestaltet." Karl Marx "Wer Kühe schlecht malen kann, sollte sie melken." Wilhelm Leibl (1813 - 1900, deutscher Maler des Realismus) [Z2] "Nur was aus dem Leben kommt, ist Kunst, die wieder aufs Leben wirkt." Stefan George (1868 - 1933, deutscher Dichter) [Z2] "In einem religiösen Volk erzeugt die Kunst Heiligtümer, in einem militärischen Trophäen, in einem kaufmännischen Handelsobjekte." Johann Heinrich Füssli (1741 - 1825, schweizerischer Maler und Dichter) [Z2] "Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht. Sonst werden seine Bilder den Spanischen Wänden gleichen, hinter denen man nur Kranke und Tote erwartet." Caspar David Friedrich Caspar David Friedrich [Z2] "Die Formen der Natur sind nur ein Wörterbuch, in dem der Künstler nachschlägt, um seine eigenen Vorstellungen zu verstärken." Ferdinand Victor Eugène Delacroix (1798 - 1863, französischer Maler der Romantik und Grafiker) [Z2] "Manche Muse Muse kommt mit Küssen, manche Muse kommt mit Nüssen." Manfred Hinrich (1926 - 2015, deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller) [Z2] "So manches Bildwerk heutzutage ist nichts, als eine offene Frage." Erich Limpach (1899 - 1965, deutscher Dichter, Schriftsteller und Aphoristiker) [Z2]
für A. Friedrich Ludwig, 18. Jahrhundert
für A. Friedrich Ludwig, 18. Jahrhundert
für C. W. Stark, 18. Jahrhundert
für C. W. Stark, 18. Jahrhundert
für Fröhlich, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
für Fröhlich, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Für Arthur Arnold von Willi Geiger (nach 1900)
Für Arthur Arnold von Willi Geiger (nach 1900)
für Friedrich Pfeilstücker von Martin Ränike, 1889
für Friedrich Pfeilstücker von Martin Ränike, 1889
Eigenexlibris Hans Pfaff, um 1900
Eigenexlibris Hans Pfaff, um 1900
für Marianne Lukas von Max Liebermann, nach 1900
für Marianne Lukas von Max Liebermann, nach 1900

Sonntag, 6. November 2016

Gespräch mit Mark wegen Katalog, jedoch überall schon vergriffen Zweifel Zweifel Link Das Werk Link "Seine künstlerischen Bedenken hielten ihn monatelang an einem handgroßen Gemälde fest. […] mühte er sich, den richtigen Farbton zu treffen, die einzelnen Farbwerte genau einzuhalten, weil er von seinen Theorien ehrlich überzeugt war und ihm das die Hand schwerfällig machte. […] war er von grauer Trübsal erfüllt, die einen bei seiner revolutionären Leidenschaft in Erstaunen setzte." (Gagnière) "Ach, wie glücklich seid ihr dran, daß ihr erst am Fuß des Berges steht! Man hat so gute Beine und ist so tapfer, wenn es gilt, da hinaufzukommen! Und wenn man dann oben ist, dann hat man was Rechtes! Dann fangen die Scherereien an. Eine wahre Qual, und mit der Faust muß man dreinschlagen und immer wieder neue Anstrengungen machen, weil man Angst hat, zu rasch wieder runterzupurzeln! - Mein Wort drauf! Man möchte lieber unten sein, um noch alles vor sich zu haben … Lacht nur, ihr werdet schon sehen, ihr werdet eines Tages schon sehen!" (Bongrand) "[…] das Fieber stieg immer noch, das war der schöne Wahn, den man mit zwanzig Jahren hegt, die Verachtung für die ganze Welt, die alleinige Leidenschaft für das von menschlichen Gebrechen erlöste […]. Was für ein Verlangen, sich zu verlieren, sich zu verzehren in dieser Glut, die sie entfachten!" Exlibris Exlibris Link umsetzen Link kleine Arbeiten im Stil von Exlibris erstellen Porträt aus Geraden von Rechteck (vier Geraden) umsäumen untere Gerade durch Name der Person (bei Selbstporträt Selbstbildnis "FRIEDRICH FRÖHLICH", ebenfalls aus Geraden) teilen 1 - 10 Stück je Motiv plotten zwei Stück mindestens bei anderen Personen (eins für mich) wie bei Klinger Max Klinger gesehen kleine Arbeiten rahmen bisher ohne praktischem Nutzen (wie normalerweise bei Exlibris) kann dadurch aber Merkmale von Personen studieren und in Geraden umsetzen "Deutsche Exlibris", Anneliese Schmitt, 1986 lose Blätter, die Eigentümer eines Buches bezeichnet oder Donatoren- und Erinnerungsexlibris: Personen, die Buch verschenkten auf vorderen Innendeckel eingeklebt für A. Friedrich Ludwig, 18. Jahrhundert exlibris3-k.jpg für C. W. Stark, 18. Jahrhundert exlibris4-k.jpg für Fröhlich, 1. Hälfte 19. Jahrhundert exlibris5-k.jpg Text auf Blättern gedruckt, im 15. und 16. Jahrhundert auch handschriftlich eingefügt Exlibris bei Willi Geiger erstmals substantivisch gebraucht Für Arthur Arnold von Willi Geiger (nach 1900) exlibris1-k.jpg davor als Emblema, Wappen oder Kupfer bezeichnet Begriffe jedoch zu allgemein, um Besonderheit zu beschreiben weitere Begriffe: Ex bibliotheca, Ad bibliothecam, Bibliothecae, Liber, Signetum, In usum, Ex Museo verdeutscht: Aus der Büchersammlung, Aus der Bücherei, Buch des, Mein Buch durch Interesse des Bildungsbürgertums am Sammeln und Bewahren weiter verbreitet älteste Form von Bucheigentum: handschriftliche Eintragung Was ist im digitalen Zeitalter das Pendant? Universalexlibris auch als Signaturenschild, Einladungskarte genutzt in Zeiten, wo Besitzer Bücher individuell Individualität einbinden ließen: Superexlibris (Außenexlibris) im 16. Jahrhundert bei Bibliotheken von Klöstern und Adelssitzen verbreitet Exlibris sollte auch Buchbesitz sichern wer Buch dem Eigentümer nicht zurückgab, wurde immer daran erinnert Beispiel aus 13. Jahrhundert: "Wer dieses Buch wegträgt, soll es mit dem Tode büßen, soll in der Hölle gesotten werden; Fallsucht und Fieber sollen ihn plagen; aufs Rad geflochten und auf die Folter soll er gespannt werden." viele Bücherflüche bis zum 17. Jahrhundert überliefert Beispiel aus 19. Jahrhundert: "Geliehene Bücher wiedergeben // Wird oft versäumt von Jung und Alten; // Denn leichter ist's, die Bücher selbst, // Als was darin steht, zu behalten." (Johann Kessler, 1895) für Friedrich Pfeilstücker von Martin Ränike, 1889 exlibris2-k.jpg mit Hinweis: "Der Gottlose borgt und giebt nicht wieder." Eigenexlibris Hans Pfaff, um 1900 exlibris6-k.jpg für Marianne Lukas von Max Liebermann Max Liebermann , nach 1900 exlibris7-k.jpg seit 19. Jahrhundert vermehrt anders genutzt, als schönes Beiwerk Grafik steht im Vordergrund
IX-VII-MMXII, Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 200 x 350 cm, Katrin König
IX-VII-MMXII, Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 200 x 350 cm, Katrin König
o. T., Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 70 x 195 cm, Katrin König
o. T., Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 70 x 195 cm, Katrin König
o. T., Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 100 x 80 cm, Katrin König
o. T., Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 100 x 80 cm, Katrin König

Freitag, 30. September 2016

Ausstellung Katrin König Katrin König Link "Tusculaneum", installative Druckgrafik, Galerie Sybille Nütt, Dresden Link IX-VII-MMXII, Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 200 x 350 cm, Katrin König tusculaneum-k.png o. T., Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 70 x 195 cm, Katrin König tusculaneum2-k.jpg o. T., Collagraphie und Lack auf PVC-Folie, 100 x 80 cm, Katrin König tusculaneum3-k.jpg Kunstmarkt Kunstmarkt Link Preisliste, teilweise zuzüglich Rahmenpreise Link Beispiel 50 x 60 cm (Einzelstück oder da Druck in Auflage?), 600 EUR zuzüglich 70 EUR Rahmen 80 x 100 cm 2.200 EUR zuzüglich 400 EUR Rahmung große Arbeiten (2 x 3,5 m) 12.000 EUR Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link große Arbeiten am interessantesten, auch für Geradenbilder und Kinderzeichnungen mehrere Platten, da industriell und eingesetzte Presse mit diesem Format Begrenzung also von außen vorgegeben und gleichzeitig erweitert, sehr klares Konzept hinter transparenten Platten teilweise aber noch weißes Papier eingeschoben, wirkt wieder nicht konsequent nachträglich freie Bereiche weiß lackiert, ebenfalls nicht konsequent, auch wenn es dadurch ruhiger wirkt bei Plotter Plotter gibt es nur Seitenbreite als Begrenzung, bei Kinderzeichnungen DIN-Format wenn Motiv auf einer Platte keinen Platz benötigt, wird Platte weggelassen kleine rechteckige Befestigungsteile nicht schön Abstandsleiste zwischen einigen Arbeiten auf Folie und Rückwand erzeugt Schatten, lenkt eher von Arbeit ab (vielleicht bei Geradenbildern doch nicht einsetzen) Signatur Künstlersignatur dann nicht auf Arbeit sondern auf Rückkarton mehrere Platten auch wegen Herstellung in Eigenarbeit, für Transport und Lagerung gut geeignet durch Verformung der PVC-Folien wird Druckgraphik skulptural[?] Lichtreflexion auch interessant
Signatur von Karl Bergenthal oder Bildunterschrift (keine weiteren Informationen zum Hintergrund gefunden)
Signatur von Karl Bergenthal oder Bildunterschrift (keine weiteren Informationen zum Hintergrund gefunden)
o. T., 1993, Papier/Filzstift, Farbstift, 43 x 61 cm, Karl Bergenthal
o. T., 1993, Papier/Filzstift, Farbstift, 43 x 61 cm, Karl Bergenthal
Tom Duli, Leinwand/Dispersionsfarbe, 120 x 120 cm, Peter Boenicke
Tom Duli, Leinwand/Dispersionsfarbe, 120 x 120 cm, Peter Boenicke
Karneval, 23.2.1987 gezeichnet angefangen, 22.1.1988 (beendet), Papier/Filzstift, Deckfarbe, 39,5 x 55,0 cm, Robert Burda
Karneval, "23.2.1987 gezeichnet angefangen", 22.1.1988 (beendet), Papier/Filzstift, Deckfarbe, 39,5 x 55,0 cm, Robert Burda
Zigaretten, 1993, Papier/Wachskreide, 43 x 61 cm, ?den .10.2.1993? / ?Hans-Jürgen Fränzer?, Hans-Jürgen Fränzer
Zigaretten, 1993, Papier/Wachskreide, 43 x 61 cm, "?den .10.2.1993? / ?Hans-Jürgen Fränzer?", Hans-Jürgen Fränzer
Bild 1, 1992, Papier/Wachsmalkreide, 30,7 x 43,3 cm, Hans-Georg Kastilan
Bild 1, 1992, Papier/Wachsmalkreide, 30,7 x 43,3 cm, Hans-Georg Kastilan

Dienstag, 23. August 2016

Standpunkt Link Geradenbild Geradenbild Link Kinderzeichnung Kinderzeichnung Link Gespräch mit mir Link
  • [Aufnahme Anfang.]
  • Gerade bin ich in Gedanken noch einmal durchgegangen, wie ich von den Geradenbildern auf die Kinderzeichnungen gekommen bin.
  • Möchte das jetzt halt noch einmal … ähm … hier festhalten.
  • [Klick.]
  • Erst einmal ganz ganz kurz zum Hintergrund der Geradenbilder. Die [Sperren: Idee] von mir war, …
  • [Pause.]
  • … das Element zu finden, …
  • … mit dem man eigentlich [Sperren: alles] darstellen kann. In der Bildenden Kunst.
  • [Sperren: Denn], der Hintergrund ist, dass ich …
  • [Pause.]
  • … Zweifel Zweifel habe. Und hatte. Was die Wahl der Mittel anging. Die Künstler halt … ähm … wählten.
  • Ob das jetze … Also der Stil.
  • [Pause.]
  • Dass ich immer, … ähm … wenn ich bereits bei einem … mit einem fertigen Stil anfange, wie jetze, ich weiß nicht, … ähm … Kubismus Kubismus … Der ist jetzt nicht mehr aktuell. Aber hätte ich damit angefangen halt, dann hätte ich mir immer wieder die Frage gestellt, … ähm … ähm …
  • Aber wie komme ich überhaupt darauf? Mit dem Kubismus zu arbeiten?
  • So. Ähm … [Sperren: Denn] beim Kubismus, als Beispiel jetze einfach nur, is ja ganz viel davor passiert.
  • Warum es dann dazu gekommen ist.
  • So.
  • Und da ich nicht bloß etwas [Sperren: kopieren] wollte, etwas [Sperren: nachmachen] wollte, etwas …
  • … [Sperren: mitmachen] wollte, …
  • … ohne zu wissen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, …
  • … ohne es [Sperren: gefühlt] zu haben, wie es dazu gekommen ist, …
  • … musste ich halt selber wieder von [Sperren: null] anfangen.
  • Mit der Idee dann halt eben, von dort aus dann etwas Neues zu schaffen, wo ich dahinter stehen kann.
  • Dass es mir dann eben nicht mehr [Sperren: beliebig] vorkommt.
  • So. Das war der Hintergrund dieser Geradenbilder.
  • [Pause.]
  • Das hab ich jetzt ja immerhin eins zwei Jahre lang gemacht. Eine ziemlich lange Zeit. Ähm … Hab jetzt aber, oder hab schon während dessen halt mitbekommen, dass diese Geradenbilder viel Aufmerksamkeit erzeugen.
  • Was ja gar nicht mein Hintergrund eigentlich war!
  • Und dass ich es eigentlich [Sperren: nicht] geschafft habe, … ähm … zu etwas Neuem zu kommen. Sondern ich bin halt bei den Geraden als Element stehen geblieben. Es hat … Es ist sozusagen ein eigener, …
  • … weiß nicht, ob man das so sagt, …
  • … Stil entstanden.
  • Also ein Merkmal. Dieser Arbeiten.
  • [Pause.]
  • Ich weiß aus den Kunstbüchern, dass Picasso Pablo Picasso etc. auch … ähm … Motive gewählt haben, wie zum Beispiel Porträts, Blumen, Landschaften und so weiter, um ihre Idee zu [Sperren: verdeutlichen]. Deshalb kam ich jetze gerade auf diesen Kubismus. Äh … Dass jene … Objekte eingepflegt haben, wie zum Beispiel eine Geige, damit der Zuschauer, der Betrachter halt … ähm … etwas wiedererkennt.
  • Nicht im Regen stehen bleibt.
  • Und gleichzeitig halt … Dadurch konnte man die … die … die … die Idee, dieses … dieses … dieses Stils halt mit vermitteln.
  • So.
  • Ähm …
  • Das ist es im Endeffekt bei den Geradenbildern auch geblieben.
  • Kommt mir so vor.
  • Also ich hab nicht wirklich etwas … Ich bin nicht vorangekommen. Sondern ich bin da halt stehengeblieben.
  • Bei dieser [Sperren: Vermittlung].
  • So.
  • Und … ähm … Das langweilt mich dann aber eben. Auf längere Sicht gesehen.
  • Das sieht spannend aus. Und ich … Ich habe viel ausprobiert. Auch mit … ähm … Wie ich das halt … äh … hinbekomme. Also wie ich diese Geraden zeichne. Mit dem Plotter Plotter hab ich dann halt sehr lange gearbeitet.
  • Ähm … Das war auch genau so richtig. Aber ich bin halt nicht [Sperren: vorangekommen]. Wirklich.
  • [Sperren: Dann] kam mir eben vor kurzer Zeit der neue Gedanke, anstatt … äh … zu schauen, was das [Sperren: kleinste] Element für mich halt … ähm … ähm … Sozusagen ein … ähm …
  • [Klick.]
  • Übertragen von …
  • [Pause.]
  • … der physischen Ebene … Also wo es um den … äh … um das Atom geht. Aus dem alles besteht. [Sperren: Alle] Materie besteht. Dieses Atom aus Quarks. Quarks eventuell aus Strings. Und so weiter. Also [Sperren: irgendwo] gibt es eine kleinste Einheit.
  • Das hab ich halt [Sperren: kopiert]. Oder versucht in die Bildende Kunst zu übertragen.
  • [Schlucke.]
  • Bin halt auf diese Linie gekommen. Und anstatt jetzt aber das von dieser, ich weiß nicht, ob man das so sagt, formalen Weise zu betrachten, … ähm … bin ich jetzt einen anderen Weg gegangen. Hab das von dem [Sperren: Menschen] aus betrachtet.
  • Also [Sperren: wann] fängt denn der Mensch an, … äh … zu zeichnen?
  • Zu malen?
  • Kreativ zu werden?
  • Kunst zu machen?
  • [Pause.]
  • Das fängt an, eben im [Sperren: Kindesalter] an. Also als Baby. [Sperren: Sobald] er auf die Welt kommt. Etwas [Sperren: erblickt].
  • Etwas in die Hand nimmt!
  • Etwas … ähm … pfff … Wo auch immer hinbringt. Auf Papier, oder auf nen Fußboden. Oder auf die Klamotten. Ob er das jetze [Sperren: weiß], dass er das tut oder nicht, das ist zweitrangig. Es geht erst einmal um dieses [Sperren: Moment Moment ], …
  • … ein schönes Wort! Immer verwendet. Wie ich es immer wieder betone!
  • Ähm … Wo es an… Wo der [Sperren: Mensch] anfängt, etwas … eine … etw… kreativ zu werden.
  • Etwas [Sperren: Neues] zu schaffen. Aus sich heraus. Was davor nicht da war.
  • [Pause.]
  • [Klick.]
  • Und da kam ich eben auf die Kinder. Und da auf die Kinderzeichnungen. Bin ja dann über diese, nennen wir sie Tagebuchbilder, … ähm … die ich in Athen … äh … besonders … ähm … intensiv gemacht habe. Und danach dann eben fortgeführt habe. Hier. Ähm …
  • Habe ich mich halt auf diesen Pfad begeben. Aber ich [Sperren: weiß], oder ich muss da halt [Sperren: sehen], … äh … dass ich [Sperren: niemals] … äh … ähm … ein Kind … ähm … ähm … mehr sein werde. Und somit [Sperren: niemals] wie ein Kind zeichnen … äh … kann.
  • Weil ich schon zu viele Stufen, Phasen, durchgemacht habe. Und das sozusagen vermische. Ich kann ein Kind sozusagen lediglich [Sperren: kopieren]!
  • Oder [Sperren: nachmachen].
  • Ähm … Nachmachen meine ich jetze eben, … ähm … frei nach … ähm … einer Kinderzeichnung … ähm … etwas … etwas machen. Also sozusagen den [Sperren: Stil] kopieren.
  • Aber in einer anderen Form.
  • Wiedergeben.
  • Also versuchen … [Sperren: nachzumachen].
  • Ähm … Ich werde aber nie eben ein Kind mehr sein. So.
  • [Pause.]
  • Trotzdem bin ich jetze … ähm … weiterhin eben auf diesem Pfad unterwegs. Also ich hab mir jetze, oder ich bin jetzt halt beim nachmachen.
  • Von … äh … Zeichnungen, von Kindern … ähm … Emma Emma ist glaube ich zwei drei Jahre alt, also noch sehr sehr [Sperren: frisch]. Wo die Sonne anfängt Strahlen zu bekommen. Anscheinend beeinflusst durch den Kindergarten.
  • Ähm …
  • Wo mit Stempeln gearbeitet wird. Faserstiften. Buntstiften. [Sperren: Alles] gemixt. Auf unterschiedlichem Papier. Mit unterschiedlichen Hintergründen. So. Und das … äh … mach ich gerade eben auch.
  • Ähm … Beziehungsweise ich [Sperren: versuche] … äh … dann einen Schritt doch weiter zu gehen. Und von diesem A4-Format, was anscheinend … was sehr gängig ist. Damit zu arbeiten. Es is nen handliches Format. Es gibt's in Massen. Wird nem Kind einfach vorgehalten. Und es kann anfangen zu malen. Es ist nicht zu klein.
  • Und nicht zu groß!
  • [Pause.]
  • Ähm … A… Das hab ich ja bereits … ähm … verformt. Also vergrößert. Indem ich halt mehrere A4-Blätter aneinander… ähm …geklebt habe. Und damit ein … ähm … von … A3 auf A2 … ähm … gegangen bin. Und eine Zeichnung von Emma halt in diesem Format vergrößert habe.
  • [Sperren: Frei] nach aber.
  • Also nicht kopiert.
  • Nicht nur vergrößert.
  • Und das … In meiner Vorstellung will ich halt weitermachen mit A1, A0, doppelt A0. Also [Sperren: wirklich] riesengroße … ähm … Arbeiten.
  • Aber die halt immer wieder auf dieses … auf … auf dieses eine … auf dieses [Sperren: Grundblatt] … ähm … ähm … mit … mit … auf dieses [Sperren: Überblatt], mit dem halt viele Kinder arbeiten, weil es ihnen nun einmal gegeben wird, … ähm … zurückgeht. Und zwar auf dieses A4-Format.
  • Also ganz viele A4-Blätter aneinander gereiht. Ergeben irgendwann A0. Doppelt A0. Und so weiter.
  • [Pause.]
  • Das ist sozusagen schon ein … ähm … ähm … ein erster Schritt. Von diesem bloßem Nachmachen, von dem Kopieren, wegzukommen, zu einer eigenen künstlerischen …
  • Na ja …
  • … Arbeit.
  • Sagen wir es so.
  • [Pause.]
  • Ich weiß gerade noch nicht, wohin mich das führen wird. Aber es ist eben ein anderer Weg.
  • Als bei diesen Geradenbildern.
  • Jetzt geht's vom [Sperren: Menschen] aus. Von der [Sperren: Entwicklung] des Menschen. Und davor ging es um dieses … ähm … um … um diese physikalische Idee. Und um … Und um … ähm … bildende Kunst. Also die … ähm … ähm …
  • Was kann von dieser physikalischen … äh … Sicht aus halt in der bildenden Kunst die Kopie sein?
  • Also das Gleiche.
  • Wie sagt man?
  • Ein Gleichnis.
  • [Klick.]
  • [Pause.]
  • Aktuell, seit ner Woche, seit zwei Wochen, … ähm … schaue ich mir auch … äh … Kunst … ähm … aus der Psychiatrie an.
  • Also von erwachsenen Menschen, die teilweise fünfzig, sechszig … äh … Jahre alt sind. Ähm … Irgendwelche … Probleme haben. Die behandelt werden.
  • Mit … äh … Zum Beispiel mit Medikamenten. Und … ähm … Wie [Sperren: die] zeichnen.
  • Also wie … Da hab ich jetzt halt Beispiele gesehen, wie sie gezeichnet haben, als sie noch gesund waren. Wie sie gezeichnet haben, als sie krank wurden. Wie sie gezeichnet haben, als sie Medikamente bekamen.
  • Und … Selbst da gibt es halt viele Zwischenschritte. Ähm … Je nachdem, wie lange man Medikamente bekommt. Oder so. Dann ändert sich der [Sperren: Stil] wieder.
  • Dann wird eine Sonne wieder [Sperren: kleiner].
  • Aus dem … manischen Zustand.
  • Ich hoffe, ich sag das jetzt richtig.
  • Wo halt diese … Wenn 'ne Sonne dargestellt wurde, dass sie [Sperren: riesengroß] … ähm …
  • [Sperren: Dick] aufgetragen.
  • Ähm … ähm … Gezeigt wurde. Auf dem Blatt Papier.
  • [Sperren: Übergroß].
  • Und dann halt mit … bei Hinzugabe von Medikamenten dann immer kleiner wurde.
  • Realistischer.
  • Sozusagen.
  • Für uns.
  • [Pause.]
  • Und da gibt es halt viele … ähm … Beispiele, die ich mir jetze ansehe. Auch noch. Eben … ähm …
  • Und … ähm … Von Patienten, die … äh … Das finde ich eben wichtig! Das war ja auch dieses … ähm … ähm … diese Idee von Art brut Art brut . Wenn ich's jetzt richtig ausspreche.
  • Ähm … Dieser einen Sammlung von dem einen Künstler. Der damit angefangen hat. Und wo dann auch andere … ähm … Also Museen eben entstanden, die [Sperren: genau] diese Kunst zeigte. Oder diese Zeichnungen. Diese Bilder zeigten. Von … ähm … Von Patienten.
  • Von [Sperren: Kranken].
  • Die … ähm … eben [Sperren: nicht] mit der [Sperren: Bildenden Kunst], mit dieser öffentlichen Kunst, groß in Berührung kamen.
  • Sondern die halt in ihrem eigenen [Sperren: System] … ähm … lebten. Und von [Sperren: dort] aus etwas schufen.
  • Das ist ja das, was [Sperren: mein] Problem ist. Ob jetzt bei Kinderzeichnungen, wo ich mir sagen muss: Ich werd [Sperren: nie] wieder ein Kind sein!
  • Sondern eben auch hier! Wo ich sagen muss: Ich hab schon zu viel [Sperren: gelesen]!
  • Ich hab schon zu viel von [Sperren: Gegenwartskunst Gegenwartskunst ] gesehen!
  • Von [Sperren: Kunst] allgemein!
  • Als dass ich das alles ausblenden könnte!
  • Es geht ja eben eigentlich nicht ums [Sperren: Ausblenden]. Sondern es geht eigentlich um's [Sperren: Machen].
  • Um's [Sperren: Schaffen].
  • [Pause.]
  • [Sperren: Ohne] …
  • [Pause.]
  • … so zu tun, als [Sperren: ob] man nicht anders [Sperren: könnte].
  • [Pause.]
  • Und bei den Kinderzeichnungen und bei diesen psychisch Kranken, … äh … ähm … bei den Ergebnissen, kommt es mir eben so vor, oder wird es eben auch so sein, höchstwahrscheinlich, dass diese … ähm … Bilder [Sperren: gemacht] wurden, … äh …
  • [Pause.]
  • [Sperren: Punkt].
  • [Pause.]
  • Sie wurden [Sperren: gemacht].
  • [Sperren: Punkt].
  • [Pause.]
  • Da wurde nichts versucht … ähm … anders darzustellen als man es eigentlich kann! Oder will! Es wurde einfach so [Sperren: gemacht].
  • Und jetzt kommt wieder so'n Dreh eben zur Gegenwartskunst. Also zu dem, was ich halt sehe. Es wird viel [Sperren: versucht] zu …
  • … ähm …
  • [Schlucke.]
  • … äh … [Sperren: darzustellen].
  • [Schlucke.]
  • Und wenn man etwas versucht … äh … darzustellen, dann … ähm … zeigt man eben nicht, was in einem drinne ist. Also [Sperren: wie] man es eigentlich hätte gemacht.
  • Sondern man versucht etwas so zu machen, dass [Sperren: anderen] etwas … ähm … vermittelt wird.
  • Nen Thema.
  • Nen Motiv.
  • Was auch immer!
  • Mhm.
  • Das ist halt nen [Sperren: riesen] großer Unterschied. Und das interessiert mich eigentlich gar nicht so.
  • Was interessiert es mich, anderen irgendwie meine Meinung kundzutun?
  • Wenn … Davon [Sperren: gibt's] Millionen.
  • So. Die ihre Meinung kundtun. Das ist alles …
  • … gleich nichtig.
  • Sondern [Sperren: wenn] dann ist doch … ähm … ist doch das, was in mir [Sperren: drinne] ist, …
  • Was es auch immer ist!
  • Ich hab's eben noch nicht gefunden! Ich weiß aber, dass es bei Kindern irgendwas gibt.
  • Ähm … Dass es bei psychisch Kranken, die dann zeichnen, … Dass sie genau das, was in denen drinne ist irgendwie ausdrücken können.
  • Ob das jetzt mit Medikamenten beeinflusst ist oder nicht, das ist dann wieder was anderes.
  • Aber es [Sperren: kommt aus ihnen raus].
  • Und bei mir … Mit der ganzen Erfahrung von Kunstgeschichte …
  • Ausstellungen ansehen.
  • Und so weiter. Ähm … Kommt es eben nicht mehr aus mir heraus.
  • Sondern es wird ständig von [Sperren: Draußen] eigentlich … ähm … [Sperren: in] meine Arbeit hineingetan.
  • Und das [Sperren: nervt] mich.
  • [Pause.]
  • Das ist aber nicht [Sperren: mein] Problem. Sondern ganz allgemein höchstwahrscheinlich. Bei allen, die Bildende Kunst machen. Die Kunststudenten Kommilitone sind. Und so.
  • Die sehen so [Sperren: vieles] und all das hat dann natürlich 'ne Auswirkung auf die eigene Arbeit.
  • Auf das eigene [Sperren: Tun].
  • Und eigentlich möchte ich davon eben mich befreien. Und … ähm … Mir halt sagen: Ich möchte aber schauen, was in mir schon [Sperren: drinne] ist. Ohne das, was von außen kommt.
  • [Pause.]
  • Und da sind eben diese … ähm … diese … diese Arbeiten … ähm … aus dieser Psychiatrie, aus der Psychiatrie, also diesen mehreren Büchern, die ich jetze gesehen habe, wo ich auch gerne … ähm … Wien … mir nen Haus ansehen würde. Wo Arbeiten gezeigt werden.
  • Oder in Münster gibt es nen … ähm … ein Haus.
  • Auch in … äh … Genf. Oder in der Nähe von Genf.
  • Zwei davon werde ich auf jeden Fall demnächst höchstwahrscheinlich besuchen.
  • Höchstwahrscheinlich.
  • Also werde ich besuchen.
  • [Sperren: Aufsuchen].
  • Eben das gefällt mir an diesen Sachen. Ähm … Die sind mir [Sperren: näher] an dem [Sperren: Menschen] als eben Kunst von …
  • … [Sperren: Bildenden Künstlern].
  • Ähm … Die in dem [Sperren: Kunstmarkt Kunstmarkt ] drinne sind.
  • Oder die … die … äh … die halt Kunst schaffen. Mit dem ganzen Hintergrundwissen. Was sie angesammelt haben. In der Zwischenzeit.
  • [Atme tief ein.]
  • Und [Sperren: gleichzeitig], das fand ich jetzt eben auch, was jetzt auch im Buch eben stand, fand ich's ganz witzig: Man kann seit den sechsziger, siebziger, achtziger Jahren, … äh … wo dann halt auch viele mit … äh … äh … Wo dann diese Psychedelische Kunst, oder wie das heißt, aufkam. Also die mit Drogen experimentiert haben. Und dann gezeichnet haben.
  • Oder Traum… äh … zeichnen. Und so weiter. Ähm … Man [Sperren: kann] anscheinend häufig … äh … gar nicht mehr unterscheiden zwischen … äh … Kunst von Künstlern und Kunst von …
  • … zum Beispiel [Sperren: Kranken].
  • Odern Kindern.
  • Ähm … Denn die bildenden Künstler, so kommt's mir eben auch teilweise vor, die haben sich halt … ähm … ähm … Die … Die sind … Die versuchen immer mehr so'n … Oder haben immer mehr versucht, … ähm … nen Stil mit reinzubringen, … ähm … ähm … den halt die Kinder drinne hatten.
  • So Krakelzeichnungen.
  • Ähm … Oder … äh … Also die man in einem frühen Stadium hat.
  • Oder auch … äh … jetze Höhlen… bei Höhlenmenschen. Wie sie … äh … gemalt haben. Oder … ähm … Anfang zwanzigstes Jahrhundert. Wo die eben als Vorbild die afrikanische, die sogenannte Primitive Kunst Primitive Kunst , und so hatten.
  • So … Dieser [Sperren: Versuch], sich an … äh … an Sachen zu orientieren, die … ähm … die einfacher, die primitiver scheinen.
  • [Atme tief ein.]
  • Um von dort aus etwas … äh … etwas … voranzukommen. So.
  • Und im Endeffekt gehe ich jetzt genau diesen Weg.
  • [Pause.]
  • Ich weiß nicht, was daraus wird. Eben mit diesen kindlichen Zeichnungen.
  • Ich werd's jetzt einfach sehen.
  • [Pause.]
  • So wie ich's bei den Geradenbildern gesehen habe.
  • [Aufnahme Ende.]
Standpunkt Link Geradenbild Link Kinderzeichnung Link Nachtrag: bei Patienten wird oftmals Hilfestellung gegeben ich weiß nicht, inwiefern Kursleiter auf Stil und Inhalt Einfluss haben Vorlesungsverzeichnis Link WS 16 Link notiert Link entweder noch nicht fertig zusammengetragen oder dieses Semester sehr wenige Kurse "Bildmusik" und "Plastisches Gestalten" leider am Dienstag (Klassentreffen) "Bildmusik" versuchen dennoch zu besuchen (ohne Vortrag, nur als Zuhörer) 1 "Die Zeitkapsel", Projekt, Alba D'Urbano Andy Warhol Andy Warhol : nannte Dinge, die er nicht vergessen wollte als "Leftover", legte sie in Zeitkapseln in Archiven befinden sich materielle und sichtbare Dokumente von Ereignissen Ausgangspunkt für Rekonstruktionen von Vergangenheit Erzählungen und Narrationen nehmen unterschiedlichste mediale Formate an "Was nehmen wir in den Archiven auf und welche Bedeutung geben wir diesen Dingen, Ereignissen, Prozessen dadurch?" 2 "Bildmusik", Dieter Daniels Dieter Daniels und Jan Thoben Seminar, Dienstag 14:00 - 18:00, Raum: 3.04, 14-täglich ungerade Wochen, Beginn: 11.10. seit Antike Antike stehen Malerei und Musik in Wechselbeziehung in Renaissance Renaissance diskutierte man Wettstreit der Künste als Paragone Link Seminar untersucht Themenfeld anhand von Theorien und künstlerischen Praktiken Beispiel Richard Wagner Richard Wagner und Max Klinger Max Klinger suchten idealisiertes Gesamtkunstwerk Gesamtkunstwerk Anfang 20. Jahrhundert Moderne Musik und abstrakte Malerei abstrakte Malerei hatten Interesse an Klangfarben und Farbklängen (Arnold Schönberg Arnold Schönberg , Wassily Kandinsky Wassily Kandinsky , Francis Picabia, Robert Delaunay) in 2. Hälfte 20. Jahrhundert entstehen Kollaborationen von Komponisten und bildenden Künstlern (John Cage John Cage , Jasper Johns, Robert Rauschenberg Robert Rauschenberg ) elektronische Medien ermöglichen hybride Künstlerlaufbahnen (Nam June Paik Nam June Paik , Laurie Anderson, Carsten Nicolai) Motive wie Johann Sebastian Bachs "Kunst der Fuge" spiegeln sich in Formensprache der Moderne (František Kupka, Georges Braque, Paul Klee Paul Klee ) und aktuell in Zeichnung und Malerei (Jorinde Voigt, Ute Pleuger, David Schnell) Klangkunst (Max Neuhaus, Bernhard Leitner, Christina Kubisch) skulpturale Musik (Terry Fox, Brian Eno, Ari Benjamin Meyers) 3 "Plastisches Gestalten I / Kopf-Intensivkurs", Steffen Bachmann Wahlpflichtkurs, Dienstag 10:00 - 17:00, wöchentlich, Bildhauerwerkstatt Trufanowstraße, 11.10. - 6.12.2016 Einführung in bildhauerisches Denken und Arbeiten modellieren Kopf nach Modell beobachten formaler und anatomischer Zusammenhänge Psychiatrie und Kunst Link Patienten des Alexianer-Krankenhaus, Münster 1 Karl Bergenthal Karl Bergenthal (1993 55 Jahre alt), Down-Syndrom Link Signatur von Karl Bergenthal oder Bildunterschrift (keine weiteren Informationen zum Hintergrund gefunden) bergenthal-signatur-k.jpg mit 15 in Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgenommen, später weitere Einrichtungen, ab 1957 im Alexianer-Krankenhaus spricht schwer verständlich beim Malen und Theaterspiel Ausdrucksfähigkeit gefunden durch Kunsttherapie innere Ordnung, Selbstversicherung, Selbstbewusstsein, Stabilität für Zusammenleben o. T., 1993, Papier/Filzstift Buntstift , Farbstift, 43 x 61 cm, Karl Bergenthal bergenthal-k.jpg Farbe wichtiges Element: "o. T.", Papier/Buntstift, Ölkreide, 31 x 43 cm Link zuerst Umrisszeichnungen, benennt er als Haus, Mensch, Blume, Hexe, Baum (erinnert an Kinderzeichnungen) "o. T.", Papier/Ölkreide, 31,5 x 43 cm Link Übermalungen erzeugen Transparenz und Vielschichtigkeit sonnig leuchtende Farben "spiegeln […] gemütvolle und zugewandte Persönlichkeit wieder" 2 Peter Boenicke Peter Boenicke zeitweise völlig zurückgezogen freundliche und humorvolle Primärpersönlichkeit durch Kunsttherapie hervorgetreten zeichnete u. a. Tiere und Menschen mit verdrehten Gliedern Tom Duli, Leinwand/Dispersionsfarbe, 120 x 120 cm, Peter Boenicke boenicke-k.jpg Häuser und Bäume mit verkehrten Ansichten große Fahrzeuge mit kleinen, kleine mit großen Rädern 3 Robert Burda Robert Burda seit 1976 in Maltherapie, seit 1984 in Kunsttherapie fängt mit Zeichnung an, hebt Einzelheiten mit Farbe hervor eidetische Veranlagung (von sehr genauer, anschaulicher Erinnerung) Link kann sich über Situation erheben, malt aus Vogelperspektive tritt selber in Szenen vor Zeichnungen mit zeitlichem und räumlichen Abstand zum Dargestellten entstanden schreibt Namen hin, "als wollte er sagen: 'Ich bin dabeigewesen'" Karneval, "23.2.1987 gezeichnet angefangen", 22.1.1988 (beendet), Papier/Filzstift, Deckfarbe, 39,5 x 55,0 cm, Robert Burda burda-k.jpg Karneval-Szene: Kreis von 18 Mann, Nr. 19 Bewegungstherapeutin, Zuschauer hinten an Tischen 4 Hans-Jürgen Fränzer Hans-Jürgen Fränzer "Ich hab' die Welt gemacht. War viel Arbeit!" Zigaretten, 1993, Papier/Wachskreide, 43 x 61 cm, "?den .10.2.1993? / ?Hans-Jürgen Fränzer?", Hans-Jürgen Fränzer fraenzer-k.jpg neben alltäglichen Dingen wie Kaffee, Zigaretten und Geld auch Tiere, Menschen, Himmelskörper versichert sich durch Wiederholung aufs Neue vom Vorhandensein der Motive Signieren und Datieren immer wiederkehrende Vergewisserung seiner selbst und der Zeit, in der er lebt "Hübsch, nicht?" 5 Hans-Georg Kastilan Hans-Georg Kastilan Bild 1, 1992, Papier/Wachsmalkreide, 30,7 x 43,3 cm, Hans-Georg Kastilan kastilan-k.jpg "Westerwald", 1992, Papier/Wachsmalkreide, 30,7 x 43,3 cm Link "Flugzeugträger", 1992, Papier/Wachsmalkreide, 30,7 x 43,3 cm Link zwanzig abgezählte Blätter werden auf Stapel gelegt und nacheinander ohne Unterbrechung bemalt Reise durch Zeit und Raum wird in zeichnerischer Kurzschrift festgehalten "Biographisches wird von Hans-Georg Kastilan durch auf das Wesentliche reduzierte Symbole zu allgemein Bedeutsamem" 6 Josef König, taubstumm Link "o. T.", 1990, Papier/Wachskreide, 43 x 61 cm, Josef König Link "freundlicher und zufriedener Mensch, fröhlicher Natur" verfolgt häufig draußen Geschehen auf Krankenhausgelände fegt, hält Ordnung im Stationsgarten, kümmert sich um Stationshund Moppel
Flugzei((?))g, 1971, Bleistift, Farbstifte und Kugelschreiber auf Papier, Josef Bachler
Flugzei((?))g, 1971, Bleistift, Farbstifte und Kugelschreiber auf Papier, Josef Bachler
(keine Infos gefunden), Johann Hauser
(keine Infos gefunden), Johann Hauser
Hubschrauber, 1967, Bleistift und Farbstift auf Papier, Johann Hauser
Hubschrauber, 1967, Bleistift und Farbstift auf Papier, Johann Hauser
Löwe, Franz Nebel, 1968, Kaltnadelradierung
Löwe, Franz Nebel, 1968, Kaltnadelradierung
Mann, Johann Hauser, 1973, Radierung, nach Reproduktion Bildnis eines jungen Mannes, Ambrosius Holbein, 1518
Mann, Johann Hauser, 1973, Radierung, nach Reproduktion "Bildnis eines jungen Mannes", Ambrosius Holbein, 1518
Mann, Johann Hauser, 1974, Radierung, ebenfalls nach Ambrosius Holbein
Mann, Johann Hauser, 1974, Radierung, ebenfalls nach Ambrosius Holbein

Montag, 15. August 2016

Hausarbeit Link weiter bearbeitet, mit Änderungsvorschlägen von Hans Link Link Link neue Version Link umsetzen Link Seitennummer von Schubiger und Weinhart fehlen noch (in Bibliothek nachschlagen!) Standpunkt Link Antwort von Hans auf Frage wegen Wort Reife: "Dachte ich mir schon, dass diese Stelle zum Gespräch herausfordert. Meines Erachtens ist die gesamte Veranstaltung, also Urknall und danach, völlig sinnlos. Wer versucht, darin einen Sinn zu entdecken, macht sich m.E. bloß etwas vor. Der Mensch hat allerdings ein Bedürfnis nach einem sinnvollen Dasein. (Vermutlich erhöht es die Überlebenschance des Menschengeschlechts.) Also redet er sich einen Sinn ein (Religion), auch wenn er den nicht versteht, oder versucht selbst, dem ganzen einen Sinn zu geben. Wir produzieren in unseren Hirnen ja alles Mögliche, u. a. Kunst, warum nicht auch Sinn? Außerdem kann man auch ohne sich viel Gedanken zu machen gut leben. Worauf es ankommt ist OPTIMISMUS. Optimismus sei Pflicht, hat einst Herr Karl Popper angemahnt. Da hat er recht. Den braucht man zum Leben. Deswegen ziehe ich eine heitere Kunst einer düsteren, gequälten vor, die nur das Schreckliche sieht. Das Wort "Reife" hat leider etwas Wertendes, deswegen habe ich "Flucht in die Reife" vorgeschlagen, weil man bei einer Flucht keine Wahl hat. Um nicht intellektuell einzugehen wird man halt reif. Eigentlich wollte ich nur, dass der Passus einen positiven Touch erhält. Das mit der "Reife" wäre ein neuer Gesichtspunkt. Sollte man vielleicht weglassen. Eigentlich geht es um Optimismus, eine Absage an die lähmende Schwermut." Psychiatrie und Kunst Link "[…] die zu Künstlern werden können, dann darf man sie nicht unter den […] nur leicht kranken […] Patienten suchen, sondern im Gegenteil, man muss sich an die am schwersten gestörten, manisch angetriebenen, hallzuinatorisch erregten, schwer fixierbaren Patienten wenden […]." Flugzei((?))g, 1971, Bleistift, Farbstifte und Kugelschreiber auf Papier, Josef Bachler Josef Bachler Link bachler-k.jpg "Gugginger Künstler" Link Link umsetzen Link Ausstellung Johann Hauser Johann Hauser Link, bis Januar 2017, Maria Gugging (keine Infos gefunden), Johann Hauser Link hauser-k.jpg Johann Hauser (1926 - 1996, österreichischer Maler des Art brut Art brut ) Link Hubschrauber, 1967, Bleistift und Farbstift auf Papier, Johann Hauser Link hauser2-k.jpg Parameter: Kontur, Ordnung, Struktur Buntstifte Buntstift und Malkreiden schlug er auf Bildfläche, dicht und heftig Signaturen in Großbuchstaben: Analphabet Johann Feilacher (Psychiater und Bildhauer Bildhauerei ): "Kunst heilt nicht […]" "In der Kunst zählt Qualität, nicht der psychische Zustand. Die Psychose bestimmt vielleicht was, aber nicht, wie die Herren malen." Patienten, die schon in Schulzeit gute Zeichner waren und später dilettantische Zeichner wurden hätten keine Aussicht eigenständig Künstler zu sein "Künstlerisch Interessantes können meist nur solche Patienten schaffen, die nicht schon vor ihrer Erkrankung gute Zeichner waren." Patienten, die "gerne zeichnen": in der Regel nur Konventionelles, aber keine authentischen Produkte "Zeichen- oder Sprachtalent kann […] hinderlich sein, weil es unter Umständen zu banalen konventionellen Wiedergaben verleitet" Gugginger-Künstler: unbeeinflusst von kultureller Kunst ahmen keine stilistischen Eigentümlichkeiten anderer Künstler nach Werke ohne Vorgänger, stehen in keiner Tradition "Das Fehlen jeder Information über Kunst […] verleiht dem persönlichen Stil des Art brut-Künstlers ein Maß an Authentizität, das der informierte Künstler nur selten erreicht." Löwe, Franz Nebel Franz Nebel , 1968, Kaltnadelradierung Link nebel-k.jpg Künstler-Patienten meist hospitalisiert, leiden an manisch-depressiven Störungen oder chronischen schizophrenen Psychosen bei schwerer Depression nicht geeignet, da zu gehemmt Johann Hauser: kennt genaue Zahl der Finger nicht gibt in Manie manchmal ssechs oder sieben phallische Finger an Hand in Depression manchmal nur drei Finger Mann, Johann Hauser, 1973, Radierung, nach Reproduktion "Bildnis eines jungen Mannes", Ambrosius Holbein, 1518 Link Link holbein-vergleich-k.jpg Aufgabe von Navratil an Hauser, Holbein Link auf Platte zu gravieren "Er saß lange vor der Platte und Vorlage, nahm die Radiernadel in die Hand, aber er getraute sich nicht anzufangen." "Nach langem Zureden machte er den ersten Strich." "In der dritten Sitzung hat er mit etwas mehr Aktivität das Werk vollendet." Mann, Johann Hauser, 1974, Radierung, ebenfalls nach Ambrosius Holbein Link hauser10-k.jpg entstanden auf Höhepunkt manischer Phase an Stelle der Genauigkeit und Sparsamkeit: ausgedehnte und teilweise zu dichte Gravierung in manischer Psychose: "Näherrücken" der Gegenstände sichtbar ausdrucksvolles Gesicht, mächtiger Hut, nehmen ganzen Bildraum ein, Beiwerk weggelassen (es gibt auch Beispiele für selbstständig künstlerisch tätige Patienten mit guten Ergebnissen)
verhüllte Arbeit, 30, 60 x 80 cm, verschiedene Materialien, WV 4
verhüllte Arbeit, 30, 60 x 80 cm, verschiedene Materialien, WV 4
verhüllte Arbeit, 30, 60 x 80 cm, verschiedene Materialien
verhüllte Arbeit, 30, 60 x 80 cm, verschiedene Materialien
Aufbau Werkverzeichnis (passwortgeschützt)
Aufbau Werkverzeichnis (passwortgeschützt)

Donnerstag, 11. Februar 2016

[wv=A0-4][wv=A0-3](Notizen vom 11.-12.2.) Standpunkt Link HGB Rundgang HGB Rundgang 2016 Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link
  • [Aufnahme Anfang.]
  • Heute beginnt ja die Ausstellung in der HGB.
  • Und ich merke, dass ich gar keinen Bezug habe zu der Arbeit, die ich jetzt zeige. Beziehungsweise zu der Verhüllung.
  • Also dass ich mich jetzt irgendwie … ähm … freue. Oder … Ja.
  • Unbedingt sehen will, wie die Leute das aufnehmen.
  • [Pause.]
  • Daran merke ich jetzt halt, dass ich ja auch in der Verhüllung nicht die Arbeit sehe. Also da ein riesengroßes Konstrukt herumbaue. Ein Gedankliches. Was ich jetzt allen unbedingt zeigen will.
  • Sagen will!
  • [Pause.]
  • Sondern dass die … Ja … Arbeit eigentlich drinne ist. Nicht sichtbar ist. Und da sie nicht gesehen werden kann, ist mir eben die Reaktion von dem Publikum irgendwie auch egal.
  • So.
  • Und jetzt ist die Frage: Ist das gut oder nicht?
  • Und … Bis jetzt finde ich das eben sehr gut.
  • Das ist ja im Endeffekt das [Sperren: Ziel] gewesen.
  • Ähm … [Sperren: Teilhaben] zu können.
  • Etwas aufzubauen.
  • Etwas zu schaffen.
  • Und gleichzeitig aber dieses ganze … äh … Drumherum, dieses … Herumwühlen, … ähm … äh … diese Schar von Publikum, die da durch… äh … rennt und … so weiter. Das kann ich ja alles ausblenden.
  • Dieses ganze … ähm …
  • Diese ganze …
  • [Pause.]
  • … [Sperren: Show]. Die um … ähm … Kunst gemacht wird.
  • Was ja dann besonders halt beim ersten Tag … äh … sichtbar wird.
  • Wo viele dann mit nem … mit nem alkoholischen Getränk herumlaufen. Und eher [Sperren: Partystimmung] ist. Als das … Weiß nicht … Ernsthaft jetzt Kunst betrachtet wird.
  • [Pause.]
  • Was jetzt … ähm … die Betitelung anbelangt und die Maßangaben und so … Bin ich mir immer noch sehr unsicher.
  • [Pause.]
  • Denn zum einen wollte ich eben die … ähm … den Holzkasten, also die Verhüllung, gar nicht … äh … drinne vorkommen lassen. W… Weil das ja nicht die Arbeit ist!
  • Für mich.
  • Gleichzeitig wollte ich aber auch nicht … äh … die eigentliche Arbeit … äh … ähm … nach Außen tragen.
  • Also Information liefern, was [Sperren: drinne] ist.
  • [Pause.]
  • Was für eine Arbeit … Also ob's 'ne Zeichnung, 'ne Fotografie ist. Oder Themen …
  • Spezifisch jetze. Ob's nen Selbstporträt Selbstbildnis ist. Ob's 'ne Landschaft ist. Etc. etc.
  • Und das hätte bedeutet, dass ich eigentlich eben gar keinen Titel … ähm … gehabt hätte. Also noch nicht einmal o. T.
  • [Sperren: Wirklich] nichts!
  • [Pause.]
  • Da gibt es sehr … also einfach … 'ne Leerzeile.
  • Sozusagen.
  • Ähm … Das Selbe wäre dann beim Namen gewesen. Teilnehmerliste. Hätte mein Name auch weg müssen. Weil mein Name is ja sozusagen mit der Arbeit, die drinne ist, verbunden. Das heißt: Der Name ist auch [Sperren: in] der … [Sperren: in] der Verhüllung drinne.
  • So.
  • Und das Selbe wäre auch mit dem [Sperren: Jahr] gewesen. Da ging's dann ja nicht um … Wann ich die … Wann ich … ähm … Wann ich den Holzkasten gezimmert habe. Äh … Und wann ich die Arbeit reingetan habe. Wann ich sie verhüllt hab. Sondern [Sperren: wann] ich die Arbeit gemacht habe. Die drinne ist. So.
  • [Pause.]
  • Wäre dann eigentlich auch nicht sichtbar gewesen. Und die [Sperren: Größe] auch nicht. Wenn jetzt die Verhüllung eben sechzig mal achtzig Zentimeter ist, ist ja die eigentliche Arbeit zumindestens ein bisschen kleiner.
  • Und … ähm … Ich wollte aber eben nicht die … ähm … Maße von der Arbeit nennen. [Sperren: Aber] auch nicht die Maße von der Verhüllung.
  • Da es ja oft … Da ich sie nicht hoch… äh … sterilisieren wollte. Diese Verhüllung. Zur Arbeit.
  • Zur [Sperren: Kunst]!
  • Tja.
  • Und jetzt ist dabei herausgekommen, … ähm … dass ich … doch den … äh … Titel "verhüllte Arbeit" nehme.
  • [Pause.]
  • Das ist … Da bin ich jetzt noch nicht so ganz zufrieden. Der Titel ist jetzt … ähm … Ja. Er kann zumindestens … äh … zeigen, dass noch 'ne Arbeit drinne ist. Also dass die eigentliche Arbeit eben drinne ist. Dass die Verhüllung nur die Verhüllung ist. Und nicht als [Sperren: Kunst] selber jetzt gesehen wird.
  • Also [Sperren: verhüllte] Arbeit. [Sperren: Verhüllte] Kunst.
  • So.
  • Gleichzeitig ist es natürlich sehr … Weiß nicht … Sehr platt. Und ich kann jetzt auch mit dem Namen "verhüllt" in Beziehung mit dem Holzkasten … gerade nicht so viel anfangen. So "verhüllt" hat noch was weiches. Sowas … äh … Ja. So nen zarten Überzug. So.
  • Ähm … Ein Hauch … ähm … Wenn der Wind weht. Ähm … [Sperren: bewegt] sich das … Ja, man sieht vielleicht noch 'ne Struktur. Oder so.
  • Der Holzkasten is ja sehr sehr … äh … starr. Und sehr … sehr [Sperren: robust]. Und … ähm … verhindert sozusagen hundert Prozent … ähm … an der Arbeit teilnehmen zu können.
  • Also der Name "verhüllt", mit dem bin ich noch nicht so ganz eins. Hab jetzt aber eben auch keinen anderen guten gefunden.
  • Ähm … Nur … Aber ich bin erst einmal zufrieden, dass ich es jetzt doch nicht eben Selbstporträt, wenn da jetzt eins drinne ist, genannt habe.
  • [Sperren: Und] Selbstporträt is so nen … Würde auch heißen, dass der Betrachter … Klar, bei dem kann viel mehr entstehen dabei. Das ist … äh … keine Frage. Ähm … Dass er eben auch in diesem Holzkasten selber schon denken könnte, das es jetzt das Selbstporträt.
  • Und das zu verhindern, war so der Zwischenschritt: [Sperren: verhülltes] Selbstporträt. Dann wäre wieder klar: Der Kasten ist nicht das Selbstporträt. Sondern [Sperren: drinne] ist ein Selbstporträt.
  • Und gleichzeitig hätte ich aber eben mit sowas wie "Selbstporträt" für [Sperren: mich] jetzt bei dieser Arbeit schon zu viel … ähm … offenbart. Der Betrachter hätte … zwar viel … Hätte vielleicht viel länger davor gestanden.
  • Bei ihm wäre mehr abgegangen. Im Ge… Im Kopf.
  • Aber ich wollte halt so 'ne … so 'ne … so 'ne [Sperren: Blockade] einfach haben. So 'ne …
  • Du kannst davor stehen, aber …
  • Du nimmst einfach nichts wahr!
  • Das ist … Da ist [Sperren: nichts]. [Sperren: Null].
  • [Pause.]
  • Und gehst dann halt weiter.
  • [Pause.]
  • So.
  • Das war halt die Idee. Und … Die hab ich jetzt halt besser mit dem Titel "Verhüllte Arbeit" halt umsetzen können.
  • Verdeutlichen können.
  • Auch wenn mir halt der Titel noch nicht so ganz gefällt. Muss ich halt später ändern.
  • Die Maßangaben … Tja.
  • Ich hätt's jetzt ganz kompliziert machen können. Und zwar mit Klammern. Zwei Maßangaben. Oder eben … ähm … nach der Maßangabe von dem Holzkasten beziehungsweise vom Rahmen halt … ähm … Dahinter dann schreiben: Vom Holzkasten oder von der Verhüllung … ähm …
  • Beim Jahr hätte ich auch in Klammern dann wieder schreiben müssen: Jahr der Verhüllung.
  • Etc. etc.!
  • Das hätte … Das hätte diesen … diesen Beipackzettel sozusagen [Sperren: extrem] verkompliziert.
  • Und … ähm … Na ja. Da hab ich mich jetzt einfach aufs einfachste … äh … also der Einfachheit halber … ähm … dazu entschlossen, einfach die Maße vom Holzkasten zu nehmen. Sechzig mal achtzig.
  • Und. Ja. 2016. Auch nicht dreißig. Sondern ein Jahr. Also mein Lebensjahr. Also … Eben die [Sperren: große] Jahresbezeichnung.
  • 2016 nach Christi.
  • Ähm …
  • [Schlucke.]
  • Einfach damit jetzt diese Jahresangabe … Also wäre es dreißig gewesen, nicht zu sehr in den Vordergrund rückt. Was mit der Verhüllung erst einmal [Sperren: nichts] zu tun hat.
  • Wirklich.
  • Also klar. Hintergründig ja. Ich bin's ja. Ich hab's ja gemacht. Und so. Mit dreißig. Aber … Ne?
  • Eigentlich eben nicht.
  • So.
  • Und die Maßangabe eben auch nicht um es zu verkomplizieren. Ähm … Jetzt keine. Die Innere nicht genannt. Oder Materialangaben.
  • Jetzt: "Verschiedene Materialien".
  • Der Titel … Also dass … äh … das ganz undeutlich wird … Das ist … ähm … Ist damit jetzt nur der Holzkasten gemeint? Oder was ist da drinne? So. Kann jetzt noch alles sein. Sozusagen.
  • [Pause.]
  • Also das ist so'n Zwischenweg jetzt gewesen. Bin mit dem Titel nicht zufrieden. Nicht [Sperren: wirklich]. Aber es war jetzt der beste Weg. [Sperren: Besser] als eben gar nichts zu sagen. Und … ähm … Dann hätte der Betrachter noch weniger das … äh … das Gefühl gehabt: Da ist noch etwas dahinter. Was … äh … vor ihm … äh … Was seinem Blick … ähm … versperrt ist.
  • Was mir aber wichtig ist, dass er das weiß!
  • Das heißt, dass … Der Titel ist ein Zwischenweg. Die Maßangabe ist ein Zwischenweg. Einfach um es nicht zu komplizieren.
  • Die Jahresangabe nicht mit dreißig. Damit da nicht was [Sperren: Neues] aufgemacht wird. Was nichts mit der Arbeit zu tun hat.
  • Also es ist ein Zwischenweg. Diese ganzen Angaben. So.
  • Hab aber bisher eben noch nichts … ähm … besseres gefunden. Was es noch mehr auf den Punkt bringt. Oder was noch einmal die Idee mehr in den Vordergrund bringt. Was … Vielleicht was … Was [Sperren: ganz] Neues aufmacht. So der Titel. Der sozusagen die Arbeit noch größer macht!
  • Ähm … Das hab ich noch nicht … Der [Sperren: Titel] gibt jetzt halt die Arbeit irgendwie wieder. Ohne sie [Sperren: besser] zu machen. So. Er macht sie aber auch nicht schlechter. Finde ich.
  • [Pause.]
  • Gut. Da hab ich ja noch genug Zeit. Um mir über sowas Gedanken zu machen.
  • [Pause.]
  • Das verhüllte Kreuz will ich jetzt noch einmal richtig machen. Also noch einmal zur Holzwerkstatt gehen und … ähm … Also ordentlich machen.
  • [Pause.]
  • Das heißt: Noch einmal nen Holz kaufen. Äh … Nen Kreuz kaufen. Und dann das richtig exakt … Also [Sperren: richtig] exakt arbeiten und vielleicht jetzt gar nicht mal leimen. Die Stücke.
  • Sondern [Sperren: wirklich] nur durch die Nägel auf beiden Seiten festhalten.
  • Das …
  • Ähm …
  • Dann sind die Nägel eben kein [Sperren: Beiwerk] mehr. Also so nen [Sperren: Schmuckelement]. Sondern die haben dann wirklich die [Sperren: Funktion].
  • Auch. Den … ähm … Den Kasten festzuhalten. Zu… Zusammen zu halten. Und damit das Kreuz zu verhüllen. Die selbe Idee ist ja dann jetzt auch noch eben bei … ähm … anderen verhüllten Arbeit … Dass ich nicht mit … mit Leim arbeite. Auch wenn das [Sperren: richtig] gut hält.
  • Natürlich.
  • Beziehungsweise ich würde damit arbeiten. Wenn ich jetzt keine Nägel da noch reinhauen würde. Wie jetzt bei der im Klassenraum … Die ich da zeige. Da sind ja keine Nägel drinne. Das heißt: Der Leim [Sperren: muss] … [Sperren: ist zwingend] notwendig. Sozusagen. Dass es gehalten wird.
  • Aber sobald ich halt eben dieses Element … äh … Nagel mit reinbringe, … ähm … Dieses [Sperren: zunageln]. Ähm … Is ja auch spannend.
  • Nicht zuschrauben. Nicht zukleben. Zunageln!
  • Auch jetzt die Geschichte des Nagels. Wie lange schon Nägel benutzt werden!
  • Is ja auch sehr sehr altes … Glaub sogar das älteste … ähm … Hab ich gelesen. Das älteste … ähm … Die älteste [Sperren: Form], … ähm … etwas zu verbinden.
  • [Pause.]
  • Zunageln.
  • [Pause.]
  • Ähm … Aber dass eben der Nagel kein Schmuckelement dann ist. Sondern wirklich den Kasten zusammenhält. Das wäre glaube ich ganz wichtig. Das bringt's dann wieder auf den Punkt. Und macht da jetzt nicht so nen … Es ist weniger Inszenierung Inszenierung . Eigentlich … Genau.
  • Es ist weniger Inszenierung. So.
  • Inszenierung ist es ja am Ende immer noch ein bissel.
  • Aber eben nicht so 'ne aufgesetzte.
  • [Pause.]
  • Genau.
  • Und dass ich jetzt halt dieses … äh … dieses … äh … Kreuz halt mache. Dieses verhüllte Kreuz.
  • Ähm … Titel ist wieder dann die Frage. Einfach bloß benennen?
  • Verhülltes Kreuz.
  • Ähm … Soll ich was … Soll ich nen anderes Fass aufmachen?
  • [Sperren: Wobei] ich … Ich will ja nich … Ich … Na ja … Ich mag's ja eben nicht so, wenn … Warum jetzt so nen riesen großes Ding da draus machen. Es ist halt nen Kreuz, was halt verhüllt ist. Oder jetzt nen anderes Wort für verhüllt. Aber was halt nicht mehr sichtbar ist. Durch nen Holzkasten, der drumherum gebaut ist. Der die Form des Kreuzes … äh … ähm … aber wieder hat.
  • Also [Sperren: warum] da jetze noch mal was [Sperren: riesengroßes] drumherum bauen?
  • So. Ganz ganz … ähm … [Sperren: einfach]. Ähm … Betrachten.
  • Betiteln.
  • Ohne … [Sperren: riesig] … etwas … Ja. Aufzublähen!
  • Also diese Arbeiten auch noch aufzublähen.
  • [Pause.]
  • Is … Für mich jetze irgendwie nen guter … guter Weg. Finde ich.
  • [Pause.]
  • Äh … Dann noch einmal jetzt meine Idee zu dem … äh … ähm … Diptychon Diptychon .
  • Wo ich jetze gestern halt überlegt hatte, … ähm … wo jetzt Mark meinte, ich soll nen Werkverzeichnis Werkverzeichnis jetzt schon anfertigen. Und nicht erst in zehn Jahren oder so.
  • Ähm … Und meine Frage dann eben war ja: Was tut man denn da alles rein? So … Denn … äh … Diesen … Diesen … ähm … Diesen einen Schritt halt zu sagen: Das ist eine [Sperren: Arbeit]. Die [Sperren: komplett] fertig ist. Und die da rein soll.
  • Und halt zwischen dem, … ähm … sie ist [Sperren: fertig]. Aber weiß ich jetzt nicht, ob die jetze präsentierwürdig ist. Also ob sie jetzt andere sehen müssen.
  • [Sperren: Sollten]!
  • Was sie jetzt aussagt. Oder so.
  • Ähm … Also … Ab [Sperren: wann] sozusagen kommt sowas in ein Werkverzeichnis rein?
  • [Pause.]
  • So. Und … ähm …
  • Ich glaub jetze ist es eben nicht mehr … gar nicht mehr wichtig zu sagen, … ähm … Die hat jetzt 'ne Aussage oder so. Und deshalb kommt sie da rein. Also sie ist jetzt fertig. Jetzt von … Materiell halt. Technisch. Richtig … äh … gut gemacht.
  • So dass ich da nicht mehr meckern kann. Äh … Format. Vom … Von der Verpackung. Und so weiter her.
  • Sondern dass es aber eben auch nicht wichtig ist, jetze, dass sie jetze die große Aussage hat. Oder eine Aussage. So wie jetzt bei diesen Linienbündeln. Bildern. Diese farbigen. Wo ich halt Formen gehabt habe.
  • Was ich sehr … Was ich eben [Sperren: gut] finde!
  • So.
  • Und das würde ich mir hinhängen.
  • Ich muss halt das Format jetzt … äh … genau gucken. Jetzt nicht das Blattmaß nehmen. Sondern das muss ich abändern. Das muss ich abschneiden. Das ist halt richtig … So würde ich es dann halt sagen … So würde ich es dann rahmen.
  • Das ist ja … Das Werkverzeichnis wird ja jetzt nicht veröffentlicht. Das ist ja nur für mich jetzt als Übersicht. Was sehe ich als fertige Arbeit an. Was ist für mich halt … ähm … jetzt schon … ähm … Ja. Was könnte jetzt sozusagen diesen Raum hier verlassen. Den Arbeitsraum.
  • [Pause.]
  • Ähm … Womit ich jetzt gar kein Problem habe, sind zum Beispiel die Arbeiten vom letzten Rundgang. Also die großen zumindestens. Die Geradenbilder.
  • Der Totenschädel Totenmaske .
  • Das Selbstbildnis.
  • Das Porträt von Marios Marios .
  • Ähm … Die sind für mich genauso … ähm … Können sie da aufgenommen werden.
  • Diese ganzen kleinen Plotterarbeiten muss ich halt wegen dem Format noch gucken. Da hab ich jetzt ja bisher noch gar nichts angeschnitten. Ähm … Das ist jetzt noch einmal 'ne Arbeit.
  • Aber es macht mir dann ja eigentlich auch Spaß!
  • Das auch noch einmal zu beenden. Sozusagen.
  • Genau.
  • [Pause.]
  • Na ja. Und dass ich jetzt halt [Sperren: vielleicht] … Jetzt ist die Frage halt: [Sperren: Warum] Werkverzeichnis anlegen?
  • So für sich nur?
  • Warum jetzt das alles digitalisieren wieder?
  • Warum … ähm … [Sperren: archivieren]?
  • Also …
  • Pfff …
  • Warum das jetzt so professionalisieren?
  • Warum jetzt nicht einfach nur machen? Und … ähm … Pfff … Solange das jetzt … Weiß ich eben nicht.
  • Solange es jetzt nicht um's Zeigen, um's Präsentieren, um's Ausstellen geht, …
  • Um [Sperren: gesehen zu werden].
  • Um 'ne Galerie zu finden. Oder so.
  • [Sperren: Warum] jetzt diesen ganzen Aufwand rein?
  • So.
  • Das … ähm …
  • Weiß ich jetzt halt noch nicht. Ob das eher wieder so … so mich … ähm … hindert. Äh … ähm … Am [Sperren: Schaffen].
  • Oder ob das vielleicht … Vielleicht … Das wäre jetzt der positive Effekt. Der sein könnte. Ähm … [Sperren: Wirklich] dazu führt, dass ich mir jede Arbeit noch einmal [Sperren: ganz genau] angucke. Und halt … ähm … dann sage: Ja, die ist fertig!
  • Die … Die trage ich da ein!
  • So. Also … ähm … Das ist so wie … höchstwahrscheinlich … Wenn Maler seine Signatur Künstlersignatur rauf gibt. Wenn … Oder wenn er das … ähm … Also wenn er dann noch die letzte Schutzschicht drüber tut. So das ist dieses Zeichen: Die Arbeit ist fertig. Sie kann jetzt sozusagen gehangen werden. So.
  • Und … Signieren … Durch das Datieren ebenfalls.
  • Und … ähm … Ich hab's jetzt ja noch …
  • [Pause.]
  • Ich hab jetzt halt noch so dieses … ähm … So'n … So'n inneres Hemmnis eben etwas zu datieren. Zu signieren!
  • Wirklich!
  • Also ich hab jetzt vielleicht angegeben, in welchem Jahr ich das gemacht habe. Meinen Namen dahinter gemacht. Aber ich sehe es jetzt nicht wirklich als Signierung. Ähm … Pfff … Das ist jetzt … Krakelschrift.
  • Jetzt nicht irgendwie was … ähm … Ja.
  • Was wirklich so'n … So'n Zeichen für die Beendigung wäre.
  • [Pause.]
  • Und vielleicht ist da so nen Werkverzeichnis, wo ich mir halt wirklich dann Gedanken mache … Tue ich's rein?
  • Oder nicht?
  • Vielleicht ist das so 'ne Art …
  • Wie heißt das?
  • So'n … ähm … Zu sagen eben, dass das fertig ist. Punkt.
  • [Pause.]
  • Vielleicht probiere ich's einfach mal bei zehn, zwanzig, dreißig Arbeiten aus.
  • Ähm … Ich hab ja schon viele … ähm … gescannt. In ner guten Qualität. Also am Bild liegt's jetzt nicht. So, dass ich mir die angucke. Äh … Das Format noch einmal … ähm … mir überlege. Ähm .. zurechtschneide.
  • Und … ähm … Dann halt eben sage: Rein oder nicht rein.
  • So.
  • Dass ich die vielleicht dann sogar in nen extra …
  • … Kasten reintue. Ähm … Ja.
  • Wo ich einfach dann so fertige Arbeiten drinne hab.
  • [Pause.]
  • Später kann ich die ja immer noch … ähm … Ja. Wieder raus tun. Oder mir da eben halt Gedanken drüber machen.
  • Ähm … Ob's gut ist oder nicht.
  • [Sperren: Was] jetzt die …
  • [Gähne.]
  • … die Nummerierung … Also die Inventarnummer angeht …
  • Wieder [Sperren: riesengroße] Frage. Ähm …
  • Vor allem jetze, wenn ich halt nachträglich sage, dass das fünfzig Arbeiten sind, die ich hier habe, wo ich sagen würde, die sollen rein, … ähm … Die Nummerierung wäre ja jetzt … so von der Verwaltung her … Inventarnummer wäre jetzt sozusagen: Wann ich's reintue.
  • So.
  • Und das macht's natürlich ganz durcheinander!
  • Ne?
  • Also je nachdem, was ich jetzt sichte. Zuerst. Bekommt's halt 'ne … 'ne Inventarnummer. So. Die Nummer eins, zwei zum Beispiel … Einfach mal nen Selbstporträt … Ein Bild von zweitausend… äh … fünfzehn. Beziehungsweise mit neunundzwanzig. Obwohl dass davor ja .. Davor schon Sachen entstanden sind. Die ich reintun würde.
  • Glaube ich.
  • Da denke ich jetzt überhaupt nicht an Autogrammkarten Autogrammkarte .
  • Visitenkarten Visitenkarte !
  • Und so weiter und so fort.
  • Das ist für mich jetzt … Das kommt da glaube ich gar nicht drinne vor.
  • Das ist für mich jetzt … Nachträglich sehe ich das als Spielerei an.
  • Aber es gibt schon noch nen paar Arbeiten, die davor sind … Die ich reintun würde. Und die hätten jetzt halt 'ne Inventarnummer, die sozusagen [Sperren: höher] ist.
  • Ist dann auch durcheinander.
  • Sodass zwischendurch ich etwas sichte, was ich rein tue. Was … Ich weiß nicht … Was vom Stil her zu den anderen gar nicht passt.
  • Ich kann's natürlich umordnen … Umsortieren und so. Hab das ja programmiert. Das ist nicht das Problem.
  • Aber … Na ja.
  • Würd… Würde ich gerne noch einmal gucken. Wie jetze andere damit umgehen. Was … Was die Inventarnummer sagt.
  • Ob es nur sagt, [Sperren: wann] es reingetan wurde.
  • Wann es gesichtet wurde.
  • Oder ob es auch schon 'ne Aussage darüber trifft, … ähm … in welchem Zusammenhang halt diese Arbeit zu anderen Arbeiten … Oder wie die Arbeit zu anderen Arbeiten steht. Die auch in diesem Werkverzeichnis drinne sind.
  • Ne? Ob das so 'ne Art Gruppe sozusagen auch bildet.
  • [Pause.]
  • Oder ich tu's erst einmal rein. Und mache mir über diese Inventarnummer noch keine Gedanken. Das kann ich jetzt immer noch ändern. Dann. Sol.
  • Das muss jetzt nicht ganz feststehen.
  • [Pause.]
  • Genau. Aber halt noch so zehn, zwanzig, dreißig Stück mal überlegen, … ähm … Was bringt mir die Inventarnummer!
  • Hat sie mir jetzt was gebracht?
  • Hat das etwas gefestigt?
  • Konnte ich dadurch Entscheidungen fällen?
  • Oder war das jetze irgendwie so'n Beiwerk, was einfach nicht sein muss, weil ich … ähm … nun mal Friedrich Fröhlich bin und … äh … keine Galerie hinter mir habe. Oder … äh … Ist das eher … Würde ich das eher eben betrachten als die Aufgabe von … Ja … Von … Von ner Galerie.
  • Oder von jemand anderem!
  • Oder wenn man mal …
  • … bekannt …
  • … sein sollte?
  • Dass das dann halt [Sperren: deren] Sache ist. Das zu datieren. Zu nummerieren. In ein Werkverzeichnis reinzutun.
  • Dass es mir eher um das [Sperren: Schaffen] gehen sollte. Und nicht um dieses gleich Archivieren!
  • So.
  • Was ja auch 'ne Menge Zeit ist.
  • Ne?
  • Die da drauf geht.
  • So.
  • Ich hab jetzt schon sehr viel Zeit, die ich nicht mit … äh … mit dem Arbeiten zubringe. Sondern die ich einfach für mich nutze. Zum [Sperren: Denken] und so weiter.
  • [Pause.]
  • Muss ich schauen.
  • [Aufnahme Ende.]
HGB Rundgang 2016 Link verhüllt Link verhüllte Arbeit, 30, 60 x 80 cm, verschiedene Materialien, WV 4 verhuelltrahmen2.jpg verhüllte Arbeit, 30, 60 x 80 cm, verschiedene Materialien prae_flurarbeit.jpg Flurarbeit aufgehangen verhüllte Arbeit im Fernsehbeitrag Link Aufsicht 12.2. mit Beobachtungen Besucher gehen vorbei: 6 Besucher stehen 1 Sekunde davor: 2 2 Sekunden: 1 3 Sekunden: 5 (intensives Betrachten der Holzstruktur) 4 Sekunden: 1 5 Sekunden: 1 6 Sekunden: 2 komplette Ausstellungsecke übersehen: 3 Foto der verhüllten Arbeit gemacht: 1 von links genähert: 4 von rechts: 1 (eigentlich optimal) allgemein: kleinere Arbeiten mit Details (wie Schrift) und "interessanter Materialität Materialität ": Besucher bleiben länger stehen bei allen Arbeiten: meist nur sehr oberflächlich betrachtet, schnell Fotos gemacht, sofort weiter gegangen "Süß!" Will das der Künstler? Was bringt ihm das? Aufbau Werkverzeichnis (passwortgeschützt) werkverzeichnis.jpg
Arbeit verhüllt
Arbeit verhüllt

Montag, 28. Dezember 2015

(mit Notizen der letzten fünf Tage) o. T. Link Geradenbild Geradenbild Link verhülltes Foto und f-s-v-v lackiert Schlauchbilder mit "420-534-564" bezeichnen (Absorptionsmaximum in nm von L-S- und M-Zapfen) Konstellation f-s-v-v mit Video Link Standpunkt Link verhüllt verhüllt Link Gespräch mit mir Link
  • [Aufnahme Anfang.]
  • [Katze Ramses schnurrt ununterbrochen.]
  • Immer, wenn ich in einer Sinnkrise bin, wie jetzt, mit den Arbeiten, … In einer [Sperren: künstlerischen] Sinnkrise …
  • Dann bin ich wieder dabei, gedanklich, Arbeiten zu [Sperren: verhüllen]!
  • Sie sind zwar da, sie haben mir ja was bedeutet. Sie sind entstanden, weil ich etwas ausdrücken [Sperren: wollte]. Und wenn ich … äh … jetzt aber den [Sperren: Sinn] dahinter nicht mehr sehe, also nicht mehr verstehe, warum habe ich das gemacht, warum [Sperren: dachte] ich, dass das wichtig sei. Das darzustellen. Das zu äußern. Auf Papier zu bringen. Dann … Ja … Dann möchte ich das am liebsten verhüllen.
  • [Pause.]
  • Und Verhüllen, eben nicht verbrennen, zerstören, wegschmeißen. [Sperren: Weil] ich ja doch …
  • … zufrieden war. Und zufrieden bin. Mit den Ergebnissen. Die zum Teil entstanden sind.
  • [Pause.]
  • Nur, es überhöht habe.
  • [Schlucke.]
  • Also sie für [Sperren: zu] gut, für zu [Sperren: wichtig] empfunden habe. Was sie, glaube ich, in Realität gar nicht sind. Ich meine, das spukt nur in meinem Kopf herum.
  • [Pause.]
  • Und eigentlich sind das halt, weiß ich nicht, ein paar Arbeiten unter [Sperren: Milliarden] von Arbeiten, die Künstler je geschaffen haben.
  • [Pause.]
  • Und dadurch … Durch die Verhüllung schaffe ich es halt, die Arbeiten beizubehalten. Also warum ich sie ja auch erstellt habe. Und gleichzeitig aber … ähm …
  • [Sperren: Demut]!
  • Ist ein blödes Wort jetze. Aber halt … ähm … Gleichzeitig …
  • [Schlucke.]
  • … zu zeigen, … ähm … ich sollte wieder vom hohen Ross runterkommen.
  • [Schlucke.]
  • Sie als das betrachten, … äh … was sie [Sperren: sind].
  • Sein können!
  • Und zwar irgendwelche … äh … Farbpigmente auf Papier.
  • Oder Bleistiftzeichnungen!
  • Oder was auch immer!
  • Fotos!
  • Aber eben nicht [Sperren: mehr], was … ähm … was … Ja … Was mehr Bedeutung hätte.
  • Was das auch immer sein könnte.
  • Was auch immer Bedeutung ist!
  • Gerade im Kunstbereich!
  • [Pause.]
  • So kann ich sie … äh … zeigen. Die verhüllten Arbeiten.
  • Also [Sperren: verhüllt].
  • Ich werde [Sperren: gesehen]!
  • Aber ich nehme mich gleichzeitig zurück.
  • Denn das, was ich zeige, ist nicht sichtbar. Wurde verhüllt durch eine [Sperren: Form].
  • Die für [Sperren: mich] erst einmal nicht das Kunstwerk ist. Sondern das Kunstwerk verhüllt.
  • Was ich als Kunstwerk gesehen habe.
  • Als [Sperren: gutes] … Als [Sperren: sehr] gutes.
  • [Pause.]
  • Das hab ich ja überlegt … Oder jetzt überlege ich mir …
  • [Schlucke.]
  • … ähm … Na ja … Verschiedene Formen des Verhüllens anzueignen. Auszuprobieren. Denn ich glaub, dieses Thema, das kommt [Sperren: immer] wieder!
  • Jetzt war ich von Geraden überzeugt. Von den Konstellationen! Das war [Sperren: radikal radikal grundsätzlich]!
  • [Pause.]
  • Jetzt sind wieder Zweifel Zweifel gekommen. Was die Bedeutung anbelangt.
  • Ich werde jetze … ähm … im Februar zwar auch etwas zeigen. Aber ich möchte halt … Ich hab den [Sperren: Drang], und das ist ja erst einmal gut, …
  • Das ist ja das, was ich mag! Einen Drang zu verspüren! Und dann auch etwas … ähm … umzusetzen.
  • Mit den Händen!
  • Oder in Gedanken. Das ist egal. Das löst beides Gutes in mir aus.
  • [Pause.]
  • Eben diese zu verhüllen.
  • [Schlucke.]
  • So Verhüllung gibt es ja viele unterschiedliche Formen. Ähm … Hier hab ich ja eine verhüllte Arbeit … Ich weiß gar nicht, was da drinne ist!
  • Das weiß ich jetzt selber nicht mehr!
  • Es gibt halt Formate, … ähm … da weiß ich noch, … äh … was ich hineingetan hab. Weil die Formate einfach ziemlich speziell sind.
  • Aber hier hab ich ja eine verhüllte Arbeit, … ähm … gerahmt, die halt … Ja … Wird ein A4-Format sein. Wird Papier sein. Äh … Wo ich etwas gezeichnet habe.
  • Gemalt habe!
  • Skizziert habe!
  • Oder es wird 'ne Fotografie in diesem Format sein.
  • Ähm …
  • [Kratze mich.]
  • Ja. Zumindestens … Also diese Verhüllung … Diese Form, das ist … das sind ja Spanplatten. Sehr sehr dünne. Auf beiden Seiten. Und an den … ähm … Also Vorder- und Rückseite. Äh … Und seitlich sind dann halt vier … äh … Holz … na … Holzleisten angebracht. Es ist also ein Hohlkörper, in den ich dann etwas hineingetan habe. Hier hab ich jetze noch festgetackert.
  • Ich weiß nicht, eins, zwei, drei, sechs, neun, zwölf … ähm … ähm … Klammern je Seite hineingewuchtet.
  • Somit ist es sozusagen zu.
  • Meine Gedanken zur Verhüllung, oder wie sie halt gestaltet sein sollte. Ich hab jetzt das Material noch nicht … ähm … Und …
  • [Pause.]
  • Aber ich weiß halt schon, was es ausdrücken sollte.
  • [Sperren: Können].
  • Diese Verhüllung. Und zwar, dass es eine Verhüllung ist. Also dass ich als Betrachter auch sehe, da [Sperren: ist] noch etwas dahinter!
  • Was ich jetzt bloß nicht wahrnehmen kann.
  • Weil etwas darüber gelegt wurde.
  • [Pause.]
  • Dann sollte es halt eine Verhüllung sein, die … ähm … die prinzipiell … ähm … abgelegt werden …
  • [Sperren: Könnte].
  • Das heißt, es soll … der Betrachter sollte halt die Möglichkeit sehen, sie zu öffnen. Die Verpackung.
  • Wäre jetzt ja wie bei den … wie bei ner Dose. Man könnte prinzipiell … äh … oben … ähm …
  • [Schlucke.]
  • … die Dose halt öffnen. Ähm … Du kannst etwas drehen. Dann öffnet sich es.
  • Du kannst etwas schrauben. Hinausdrehen!
  • Dann kannst du eine Platte entnehmen.
  • [Sperren: Gleichzeitig] möchte ich aber, … Und zwar prinzipiell. Dass sie geöffnet werden kann. In Gedanken auch.
  • [Sperren: Aber] es soll halt so schwer sein, dass es nicht … ähm … dass man es nicht mal eben so macht. Also zum Beispiel mit der Hand jetzt einfach eine Dose öffnen.
  • Oder mit einem Schraubenzieher eben mal die Schrauben … äh … lockern.
  • [Sperren: So] soll es nicht sein!
  • Sondern es sollte dann schon so sein, dass einem bewusst ist, wenn man das jetzt öffnet, dann ist es geöffnet.
  • Und kann nicht mehr geschlossen werden. Also [Sperren: nicht] mit den Mitteln, mit denen es verschlossen war, davor. Was ich gemacht habe.
  • Ähm … Und dass es halt eine gewisse Anstrengung bedarf. Und die Arbeit eigentlich [Sperren: zerstört].
  • Durch die Anstrengung, die man sich machen muss.
  • Das heißt, besser als Schrauben, wären Nägel. Die sind dann ja reingehauen. Die müsste man dann … äh … Ja, man müsste halt kleine Rillen an den Nagelseiten reinmachen. Um überhaupt das raus … rausklemmen zu können. Raus zu …
  • [Schlucke.]
  • Na. Mit nem … Mit nem … Mit ner Zange rauszuholen.
  • Aber was ja schwerer ist. Was ja mehr Gewalt bedeutet, als halt einen Schraubenzieher in eine Schraube hineinzudrehen und sie dann langsam rausbohren zu lassen.
  • [Pause.]
  • Das ist jetzt aber nur halt eine Möglichkeit. Also mit … Mit dem Nagel. Finde ich jetzt auch gar nicht mal so gut.
  • Aber jetzt mal so als Vergleich. Warum … Was ich halt eher nehmen würde.
  • Was nicht so gut ist, wäre vielleicht wieder Kleber zu nehmen. Holzleim. Oder so. Der dann wirklich fest ist. Also damit [Sperren: sperre] ich es einfach ein.
  • Und … ähm … Ich weiß es nicht. Ob es jetze vom Gedanken her besser ist oder nicht. Das müsste ich halt herausfinden. Also einfach ein paar Tests machen. Hatte ich ja schon einmal angefangen. Und jetzt halt noch einmal.
  • Also Spanplatten nehmen. Ich hab ja noch Holz. Holzleisten hab ich auch.
  • Ich hab alle möglichen Befestigungs… ähm … Materialien.
  • Ach so. Und dann würd ich das gerne noch einmal ausprobieren, dass die Oberfläche, die Oberseite, … äh … ein [Sperren: Spiegel Spiegelbild ] ist.
  • Ähm … Kanten nicht weiter bearbeitet. Sondern wirklich … äh … Spiegel… ähm … Nicht in seiner Urform. Sondern halt dass die Ränder halt scharf sind.
  • Das heißt, dass es nicht um einen Spiegel geht. Nicht um etwas, was man sich irgendwo hinhängen würde. Weil die Kanten halt unbearbeitet sind.
  • Noch nicht geschliffen.
  • Sondern dass man halt mitbekommt, es geht halt [Sperren: nur] um die … äh … um das … äh … [Sperren: Verbergen]. Dass dahinter etwas ist. Und das Licht, das wird aber, hundert Prozent weiß ich jetzt nicht, aber zu einem großen Teil reflektiert. Und man sieht sich dann halt wieder. Und man kann überhaupt nicht einmal wahrnehmen, was dahinter ist. Also noch nicht einmal die Verhüllung kann man nicht sehen.
  • Das finde ich sehr sehr spannend. Dass selbst die Verhüllung verhüllt ist. Durch die … Durch die Spiegelung.
  • Das heißt, ich sollte … Das könnte ich heute machen … ähm … Ja. Normales Format nehmen. A4 wird's höchstwahrscheinlich sein. Zum Testen. Und die Spiegelgröße abmessen. Die muss ja auch nochmal etwas größer sein. Wegen dem Rand.
  • Das ist jetzt die Frage.
  • Sollte der Spiegel dann etwas größer oder kleiner sein?
  • Das weiß ich jetzt noch nicht.
  • Also sollte man die Holzleisten auch gut sehen können? Sollten sie also bis zum Spiegelrand gehen oder sollten sie bereits davor aufhören und leicht verdeckt werden?
  • Und man würde sie erst sehen, wenn man sich als Betrachter die Arbeit von der Seite ansieht?
  • Das weiß ich jetzt aber noch nicht.
  • Das muss ich jetzt einfach gucken, … äh … wie die Wirkung ist.
  • [Pause.]
  • Also Spiegel finde ich gut.
  • Was ich ja noch überlegt hatte, waren … ähm … Na ja … Ganz einfach wäre einen [Sperren: Brief] zu nehmen. Briefumschlag. Und zuzukleben.
  • So einfach jetzt nicht, dass die Endfassung ist, davon. Was mir halt vorschwebt. Was … So.
  • Aber einfach alle Möglichkeiten, die mir einfallen, zur Verhüllung … Ob sie halt jetzt im künstlerischen Bereich stattfinden …
  • Das heißt, dass ich noch extra Arbeit aufwende. Also wie die Holzkästen extra machen.
  • Oder ob es dafür bereits vorgefertigte Formen gibt. Wie zum Beispiel Brief … äh … Briefumschläge.
  • Pakete!
  • Ähm …
  • [Pause.]
  • Schubladen!
  • Mhm …
  • Kleine Holzkästen zum zuschließen.
  • So. Dass ich mir da einfach mal … Weiß ich nicht … So zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig … ähm … Sachen auch … äh … besorge. Muss jetzt ja nicht neu sein. Sondern kann auch … ähm … ähm …
  • … im Gebrauchtladen …
  • [Pause.]
  • Wie die auch immer heißen. Dahergeholt werden.
  • Da geht's jetzt ja nicht um die … Wenn da Schrammen drinne sind. Es geht … Ja … Es geht …
  • Tresor!
  • Fällt mir jetzt wieder ein.
  • Einfach darum halt, diese [Sperren: Form] zu haben. Etwas hineinzutun. Und zu [Sperren: gucken], was das … äh … bewirkt.
  • Also wie es [Sperren: rüberkommt].
  • Wie es auch vor mir selber rüberkommt.
  • Und am [Sperren: Geilsten] wäre es natürlich, … ähm …
  • [Schlucke.]
  • Das ist jetzt die Präsentationsform. Darauf hätte ich jetzt tatsächlich auch Lust. Ich weiß jetzt nicht, wie es rüberkommt. Wie ich das auch … ähm … äußere … äußern tue. Warum ich etwas verhülle. Das … ähm … Ich hab zwar meine Begründung ja jetzt schon wieder hier festge… ähm …
  • … gesagt.
  • Und das ist ja auch der Grund dafür, jetzt die Frage: Muss ich das … ähm … so auch äußern?
  • Is jetzt was anderes. Aber … Was halt geil wäre, ist, … ähm … Ja … Dass dann auch zu … äh …
  • [Pause.]
  • Das ist wieder so ein [Sperren: lebenslanges] Projekt. Irgendwie. Was ich mir bei den Geraden ja auch wieder vorgestellt hatte.
  • So radikal. Grundsätzlich!
  • Nur noch Geraden verwenden. Ähm …
  • [Pause.]
  • Das wäre wieder so ein … Halt ein Lebensprojekt. [Sperren: Alles] zu [Sperren: verhüllen]. Was außerhalb dieses Raumes hier, also außerhalb des Ateliers, … ähm … seines Weges geht.
  • Also [Sperren: sobald] hier etwas das Atelier verlässt, wird es [Sperren: verhüllt].
  • Und is … ähm … im freien Raum, im [Sperren: Nicht-Kunst-Raum], … Ne? Ist im Nicht-Atelier-Raum.
  • Im Kunstraum soll es ja auch verhüllt sein.
  • Ist dann dort verhüllt. Und kann nicht mehr betrachtet werden. Und dass eigentlich nur [Sperren: ich], der ja hier arbeitet, der seine kleinen … ähm … Ideen hat, der … äh … radikal sein will und dann halt Monate später oder Wochen später schon … ähm … wieder 'ne Krise bekommt. Weil er merkt: Es geht eigentlich gar nicht!
  • Das ist in der Kunst gar nicht mehr möglich!
  • Ähm … Zumindestens in der … Also in der heutigen Zeit nicht.
  • [Sperren: Würde] ich … Ist meine Meinung … Hab ich jetzt so miterlebt.
  • Also in der Postmoderne Postmoderne ist das nicht mehr möglich.
  • [Schlucke.]
  • [Pause.]
  • Ja. Dass bloß ich hier halt … ähm … sehe, was ich mache. Und nach außen kommt nur noch die Verhüllung.
  • [Pause.]
  • Dann natürlich mit der [Sperren: Hoffnung], dass ich selber immer noch richtig animiert bin. So wie bisher.
  • Bei so Projekten, die ich bereits gemacht habe. Wo schon was entstanden ist. Hier. Da ist ja schon einiges entstanden. Dass ich weiterhin den [Sperren: Drang] habe, es zu machen. Aber halt … ähm … [Sperren: befreit] von der Idee, dass es gezeigt werden [Sperren: muss].
  • [Pause.]
  • Was ja für mich nen Ideal wäre.
  • Wo ich mir halt sage, … ähm … Das Beste ist doch, wenn du etwas kreierst, … ähm … nicht um gesehen zu werden, sondern weil du einfach in dem Moment Moment den Drang hattest, es zu tun.
  • Und bei vielen kommt's mir nun einmal so rüber, ob's stimmt, weiß ich nicht, … ähm … Ist mein Eindruck wieder … Dass halt etwas geschaffen wird, [Sperren: immer] mit dem Hintergedanken, es wird dann [Sperren: gezeigt]. Es wird [Sperren: gesehen].
  • Es wird … ähm … [Sperren: applaudiert]!
  • Ähm … Ich kann … ähm … ähm … wieder 'ne Referenz … ähm … vermelden. Und so weiter und so fort.
  • [Schlucke.]
  • Also dass das … Wenn ich es halt schaffe … Ich glaub, ich hab den eh nicht so groß, diesen Drang. Hatte ich ja jetzt schon wieder überlegt, aber …
  • [Schlucke.]
  • Ähm … Dass ich halt weiterhin Sachen kreiere.
  • Für [Sperren: mich] dann eben.
  • Und nach Außen … Also sie werden dann ja auch überall gezeigt werden. Aber eben: Sie werden nicht [Sperren: gesehen] werden.
  • Sie werden [Sperren: verhüllt].
  • [Pause.]
  • In dem Moment wird natürlich, das ist dann auch wieder 'ne Überlegung, die …
  • Die hatte ich jetzt ja schon, vor eins, zwei Jahren, als ich mir nen Interview ausgedacht hatte, dazu.
  • friedrichfroehlich.com. Der berühmte Künstler. Der nur verhüllt.
  • Hatte ich mir auch bereits Gedanken darüber gemacht, was es bedeutet, … äh … wenn nur noch die Verhüllung sichtbar is.
  • Dass also die Verhüllung in dem Moment zum [Sperren: Kunstwerk] wird.
  • Zur [Sperren: Kunst] wird.
  • Und das da drinne ist eigentlich überhaupt nicht mehr …
  • [Sperren: Relevant].
  • So. Weil diese Kunst sieht ja niemand.
  • Ähm …
  • [Schlucke.]
  • [Pause.]
  • Da ist dann eben auch die Frage, taucht automatisch da auf, wie ist es mit … [Sperren: Signierung]?
  • Signiere ich [Sperren: nur] das [Sperren: innere] Werk?
  • Also die Arbeit, die mich selbst überzeugt hat?
  • Die mich [Sperren: zu] sehr überzeugt hat. Weshalb ich sie ja verhülle. Weil ich gemerkt hab, sie [Sperren: ist] nicht weiter … ähm … wichtig.
  • Im [Sperren: großen Kosmos Kosmos ].
  • In dem wir nun einmal existieren. Auf dieser kleinen Erde.
  • Auf diesem kleinen [Sperren: Punkt]!
  • [Schlucke.]
  • Der von oben betrachtet bestimmt … äh … irrelevant ist. Übersehen werden würde.
  • [Pause.]
  • Vor allem was jetzt die Zeitspanne angeht. In der diese Erde existiert und noch existieren wird, höchstwahrscheinlich.
  • [Pause.]
  • Nun gut. Darauf … Darüber will ich jetzt nicht nachdenken. Hab schon zu [Sperren: viel] darüber nachgedacht.
  • Aber das is ja trotzdem ein [Sperren: Grundgedanke] dahinter. Ähm … Den ich … Ja … Der mir auch sehr gefällt. Ähm … Dass ich das … diese Nichtwichtigkeit … ähm … äußern kann.
  • Dadurch.
  • Und gleichzeitig aber eben dieses [Sperren: Verlangen] … ähm … zeige, etwas zu [Sperren: zeigen]!
  • Also dass es auch in mir drinne steckt. Selbst wenn ich weiß, das es [Sperren: nichts] ist, was … was eigentlich … was der Sinn ist. So. Sondern es kann maximal ein Sinn sein. Der auf irgendetwas, auf einer Idee beruht …
  • Die [Sperren: Idee] ist aber nur [Sperren: selbst ausgedacht]. Und wird … Ja … Wenn der Mensch halt noch nen paar Millionen Jahre oder so … Wenn's überhaupt so hochkommt, … äh … lebt … Solange noch getragen werden können. Und mehr nicht.
  • Also. Es. Ist. Nichtig. Eigentlich.
  • Nun gut.
  • [Pause.]
  • Wieder zurück zur Verhüllung. Und zur Signatur Künstlersignatur .
  • [Pause.]
  • Die innere Arbeit, die kann ich höchstwahr… oder werde ich höchstwahrscheinlich signieren. Dass ist ja für mich die eigentliche Arbeit.
  • Jetzt die Frage: Äh … Signiere ich auch die Verhüllungen?
  • In dem Moment wird natürlich von mir offiziell die Verhüllung auch zur Kunst erklärt!
  • Auch zur [Sperren: Arbeit]!
  • Oder zum [Sperren: Teil] der Arbeit!
  • So.
  • [Pause.]
  • Wenn man den inneren … ähm … Part halt auch noch betrachtet. Beachtet.
  • [Schlucke.]
  • Mhm.
  • [Lange Pause.]
  • Radikal würd ich sagen: [Sperren: nein].
  • [Pause.]
  • Die Verhüllung soll eine Verhüllung sein, die das Individuelle …
  • … [Sperren: ausklammert].
  • Beziehungsweise eben verhüllt.
  • Komplett!
  • [Pause.]
  • Das heißt: Signatur müsste fehlen.
  • Es müsste … ähm … die persönliche Note am Material fehlen.
  • Das heißt: Ähm … Es müssten wirklich, ja, industrielle vorgefertigte Prod… Produkte sein. Oder eben, wenn's jetzt Spanplatten sind, die ich halt noch zugesägt hab lassen, oder die ich selber zusäge, aber halt so gerade und so passgenau und so … äh … ja … Nicht normgerecht. Aber halt so …
  • So [Sperren: einfach].
  • So … Wo man … Wo man … Wo die persönliche Note eben nicht mehr erkennbar ist. Was ja bei einigen abstrakten, sehr abstrakten Werken auch … äh … so ist. Wäre die Signatur nicht …
  • Das fiel mir ja hier bei … ähm … Wie hieß denn das … Bei den Kubisten glaube ich … Bei ner Ausstellung auf, … ähm … Hätte ich … Hätte da nicht der Name gestanden, … äh … Da waren zwei, drei, vier, die … Das hätte von jedem von denen sein können. Das war schon so … so abstrakt.
  • Na ja. War's Kubismus Kubismus ?
  • Aber es war schon wieder so abstrakt! Solche Grundformen, Kreise oder so, wurden da genommen. Das war fast nicht mehr unterscheidbar. So.
  • So.
  • Gut.
  • Also das Material. Die … Das Verhüllmaterial muss halt so sein, dass es keine individuelle … ähm … Handschrift trägt.
  • Keine Signatur.
  • Nicht das Material so zubereitet, dass es … ähm … wieder auf [Sperren: mich] … ähm … zurückbezogen werden kann.
  • Was bedeutet, es sollte … ähm … [Sperren: kopiert] werden können!
  • Prinzipiell.
  • Von anderen.
  • Und kopieren von Anderen ganz einfach, … ähm … um eben zu zeigen: Das ist nicht … ähm … Das ist nichts [Sperren: Schweres].
  • Die Verhüllung.
  • Die soll wirklich eigentlich bloß verhüllen.
  • [Pause.]
  • Genau.
  • Dann gibt's jetzt ja noch den … den … den … ähm … den Bereich des … äh … der … der Aufhängung.
  • [Sperren: Wie] aufhängen!
  • Ob ich das ganz frei lasse?
  • Auch für mich selber jetze?
  • Weil ja die … ähm … Die Verhüllung halt … Ja … Nicht mehr die eigentliche Arbeit ist. Die jetzt aufgehangen wird.
  • Aufgehangen werden sollte.
  • Wird sie … also in … äh … Augenhöhe aufgehangen?
  • Wie nen normales Bild in nem Bilderrahmen?
  • Wird sie einfach an die Wand gestellt?
  • Die Verhüllung.
  • Ähm … So wie … ähm … beim Ausstellungsaufbau?
  • Oder … ähm … im Atelier? Wo dann die ganzen … äh … Bilder auch auf dem Fußboden unter anderem aneinander gereiht sind.
  • [Pause.]
  • [Schlucke.]
  • Einfach auf den Boden legen!
  • An die Wand … äh … befestigen!
  • An die Decke!
  • Ähm …
  • [Schlucke.]
  • Ich weiß es nicht.
  • [Sperren: Umdrehen!]
  • Dass man gar nicht mal den Spiegel mehr sieht. Sondern nur noch die Rückseite.
  • Ganz beiläufig oder überhaupt beiläufig platzieren lassen! Also selbst keinen Einfluss darauf nehmen.
  • Wäre auch 'ne spannende Frage. Also jemand anderen damit beauftragen, sie im Raum zu … also zu zeigen. So.
  • Ohne selbst noch … noch … äh … da … da mit zu reden.
  • [Sperren: Weil] ja bloß … ähm … derjenige auf jeden Fall nicht mehr wissen kann, was drinne ist. Ob's jetzt nen … äh … ähm … nen Leinwandbild ist, ob's nen Papier ist, ob's 'ne Skulptur ist und so.
  • Ich würde ja immer vielleicht so … ähm … un… unbewusst, oder unterbewusst, … Ich weiß gar nicht mal, wie man das noch einmal unter… oder unbewusst … ähm …
  • Was da jetzt der Unterschied ist.
  • [Pause.]
  • Nur ich wüsste halt noch, was da eventuell drinne sein könnte. Und würde das dann auch dementsprechend vielleicht unterbewusst … ähm … platzieren.
  • Was ja gar nicht mal eigentlich gut ist!
  • [Sperren: Da] taucht auch wieder 'ne … noch 'ne weitere Frage auf. Mit der [Sperren: Schwere]!
  • Mit dem Gewicht!
  • Ähm … Platt?
  • So leicht, dass es eigentlich nur noch der … die Verhüllung, die … äh … ein Gewicht hat?
  • Skulptur, Stein, … So schwer. Jeder weiß in dem Moment höchstwahrscheinlich schon: Da [Sperren: muss] irgendwas schweres, großes drinne sein.
  • [Sperren: Klar]. Wenn jetze auch … auch mal die Verhüllung groß ist, dann ist auch das … äh … Objekt drinne groß. Kann ich ja nicht ändern!
  • So.
  • [Pause.]
  • Ähm …
  • Jetzt fiel mir noch was … Genau. Titel.
  • Oder Maßangabe!
  • Beschreibung. Titel.
  • Ähm … Was kann der Betrachter … Was kann der Außen, jetzt nicht bloß der Betrachter, sondern auch der, der es jetzt in der Hand hält, … Was kann der eigentlich alles …
  • [Sperren: Wahrnehmen].
  • Nicht bloß mit seinen Sinnesorganen. Sondern auch mit irgendwelchen Messinstrumenten.
  • Damit meine ich jetzt nicht nen Röntgengerät. Oder was auch immer. Womit man meinetwegen reingucken könnte. Sondern so … Auch ganz einfache Sachen. Wie … ähm … Wie 'ne Waage.
  • So. Womit die Grammzahl ermittelt werden kann.
  • Dann könntest du jetze … ähm … schauen, wie … wie viel Holz ist das. Wie schwer ist das Holz. Und abmessen. Und dann kannst du prinzipiell herausbekommen, wenn du auch die Leistenbreite und so weißt, was …
  • Bei der einen verhüllten Arbeit, die hier oben hängt … Was du noch mitbekommst. Weil ja die Leistenbreite immer noch … ähm … am Rand … äh … sichtbar ist. Von einer anderen Leiste. Die dann genau dort endet.
  • [Pause.]
  • Also das kannst du mitbekommen.
  • Oh ja. Und dann kannste ausrechnen, wie viel kann maximal die Arbeit wiegen, die drinne ist da. Da kannste dann drauf schließen, ob's nen Papier ist. Ob's nen … ähm … Ob's 'ne Leinwand ist.
  • Du kannst auch schütteln!
  • Wenn da jetzt Zwischenraum ist. Wenn ich das jetzt nicht noch irgendwie … ähm … mit irgend nem Stoff oder so umdeckt habe. Damit es nicht ständig an den Rand kracht. Äh … Könnte ich auch rausbekommen, ob's nen Papier ist, was ganz leicht … ähm … nach unten fällt. Oder … Oder so glatt … Oder ob's 'ne Leinwand ist, auf Holz. Was so …
  • … [Sperren: Wums] …
  • … macht.
  • Oder Metall … Oder 'ne Metallplatte, auf der was eingraviert ist.
  • [Pause.]
  • Ähm …
  • [Pause.]
  • Was kann der noch mitbekommen?
  • [Pause.]
  • Die maximale Größe von der Arbeit. Auch wenn ich die natürlich … äh … knicken könnte. Prinzipiell. Ne?
  • Das ist auch noch möglich.
  • [Pause.]
  • Wobei. Würd ich eigentlich noch nicht einmal machen. Also das sollte ja schon so, wie die Arbeit eigentlich ist, sollte sie auch da drinne … ähm … aufgebaut sein. Also in dieser verhüllten Form.
  • Das heißt: Nen Papier, was ich jetze normalerweise halt vollständig … äh … zeigen würde, würde … sollte ich jetzt nicht knicken oder so. Das ist ja dann keine Verhüllung mehr. Sondern das ist ja schon 'ne … Na ja … 'Ne Zerstörung von der eigentlichen Arbeit.
  • Zum Teil zumindestens.
  • Diese ganzen Knicke, Risse, oder was dann da drinne ist, gehört ja eigentlich nicht mit dazu. Außer es ist halt [Sperren: gewollt].
  • So.
  • Okay.
  • Also die Größe würde halt eben doch schon etwas aussagen können. Ich würd's jetzt auch nicht überdimensioniert machen, wenn ich weiß, … ähm … da ist bloß nen A4-Blatt. Wieso sollte ich jetzt nen … zwei mal drei Meter große Umhüllung machen?
  • Kann ich natürlich machen!
  • Kann ich mir auch noch einmal überlegen!
  • Macht bestimmt auch mal … ähm … Sinn, darüber nachzudenken. Was das bedeutet.
  • Wenn so viel Freiraum drinne ist. Wenn ich sozusagen die Verhüllung viel viel größer mache, als die eigentliche … das eigentliche Verhüllte.
  • [Pause.]
  • [Schlucke.]
  • Ähm …
  • Was den Betrachter vielleicht dann [Sperren: noch] mehr … ähm … ratlos da stehen lässt, wenn ich jetzt nen … nur … ähm … zwei mal drei Meter große Verhüllungen … ähm … äh … zeige. Und … ähm … äh … Aber klar ist, … ähm … nicht alles ist genau so groß, wie diese Verhüllung. Sondern es [Sperren: könnte] auch 'ne mini kleine Arbeit sein. Von einem Zentimeter.
  • Ähm … Im Quadrat.
  • So.
  • [Lange Pause.]
  • Aber ich denke, dass jetze mit dem … äh … mit den Größen, wie viel Raum drinne lassen, das sind noch Sachen, … Ich weiß nicht. Damit kann ich immer noch arbeiten. Ich glaube, das ist wirklich die [Sperren: Verhüllung] … Ist ein Projekt, was halt sehr …
  • [Schlucke.]
  • [Pause.]
  • … total vielfältig ist.
  • Sein kann.
  • Was damit nicht so schnell enden tut. Denke ich mir. Also was wirklich nen Leben lang halten könnte. Wenn ich das jetzt durchhalte. Wenn ich jetzt nicht plötzlich denke: Ui, hier ist etwas, was … äh … [Sperren: so] sinnstiftend ist, das muss [Sperren: so] gezeigt werden.
  • Das kann natürlich auch sein. So. Will ich jetzt nicht ausschließen.
  • Aber es gibt halt [Sperren: so viele] Formen der Verhüllung, so viele Möglichkeiten, … So viele [Sperren: Ideen] dazu. Ähm … Dass ich das auf jeden Fall ausprobieren möchte. Jetzt noch.
  • [Sperren: Weiter] ausprobieren möchte. Hab jetzt ja schon vor zwei Jahren oder so mit der Verhüllung … Muss ich noch einmal in meinen Notizen nachgucken. Und … Ich find's jetzt überhaupt nicht dramatisch, schlimm, wenn ich nach eins, zwei, drei Monaten die Verhüllform ändere.
  • Das Material ändere.
  • Ähm … Solange immer vielleicht so 'ne kleine Serie sozusagen entsteht, von zehn, zwanzig Verhüllungen oder so. Die im selben … ähm … Mit dem selben Material hergestellt wird. Der Inhalt kann ja immer ganz unterschiedlich sein. Aber dass die Verhüllung … Dass da sozusagen nen … ähm … Ja … Nen [Sperren: Verlauf] gibt.
  • Also … Ne? Dass … Dass man da 'ne Serie noch erkennen kann. Dass ich … Dass ich mit etwas gearbeitet habe halt. Mit einer Möglichkeit.
  • Wenn's mir dann zuviel wird, wenn's mir zu langweilig wird, oder mir etwas Neues einfällt, dann nehme ich halt 'ne [Sperren: neue] Form der Verhüllung.
  • Wie mit dem Spiegel jetzt. Was ich [Sperren: unbedingt] ausprobieren will!
  • Ähm … Da gibt's ja auch wieder [Sperren: unendlich] viele Möglichkeiten, wie der … wie der hintere Bereich von der … von der Verspiegelung aussieht. Ne?
  • Ist das jetzt Holz?
  • Irgend nen anderes Material?
  • Soll da noch nen Abstand zum Spiegel sein?
  • Ähm … Soll das vielleicht 'ne Holzbox sein und dann noch einmal mit so kleinen Nippeln an den Rändern, die dann den Spiegel so leicht abheben lassen? Und von der Seite sieht man dann, dass der Spiegel gar nicht zur Verhüllung gehört. Sondern selbst die Verhüllung verhüllen soll.
  • [Pause.]
  • Es … Keine Ahnung.
  • Da kommt mir ja in dem Moment jetzt schon wieder viel an Gedanken hoch.
  • Ähm …
  • [Pause.]
  • Nächster Schritt, was ich jetzt machen werde, …
  • [Pause.]
  • Spiegel nach Maß bestellen.
  • Sagen wir eins, zwei Stück.
  • Oder bloß ein Stück.
  • Und mit dem kann ich ja unterschiedliche Formen ausprobieren.
  • Holz is … ähm … günstig. Und … ähm … Das kann ich immer selbst hier zusägen. Das heißt, ich kann mehrere Holzformen, die im Hintergrund sind, … ähm … vorbereiten.
  • Und dann einfach zum Testen jetze den Spiegel halt immer in dieser einen Größe … äh … droben halt draufhalten.
  • Oder drauf befestigen.
  • [Pause.]
  • Ja. Das mache ich jetzt.
  • [Aufnahme Ende.]
o. T. Link Geradenbild Link Konstellationen auf Folie ausgedruckt, über Fotoabzüge (10 x 15 cm) mit Geradenmotiven gelegt umsetzen Link Notizen nach Studium auf Papierrolle drucken und mit zwei Kurbeln zum Durchlesen ausstatten Link verhüllt Link Arbeit verhüllt Link verhuelltrahmen-m.jpg Holzkasten in weißem Bilderrahmen ragt heraus, nach hinten hin ebenfalls Deckel mit acht kleinen Nägel am Kasten befestigt (zuvor immer mit Klammern) Nägel statt Klammern: wirkt weniger nach Transportbox (auch wenn dort ebenfalls Nägel Verwendung finden) Schrauben: Öffnen würde gedanklich zu schnell gehen, Nägel müssten erst mit Gewalt entfernt werden umsetzen Link Stempel für Rückseite gestalten ("Friedrich Fröhlich" im Kreis, Nummer oder Jahreszahl dann händisch ergänzen) Befestigungsschiene für Nagel eventuell an allen vier Seiten anbringen (bisher nur "oben") Holzkasten gibt immer ungefähre Größe der drinnen liegenden Arbeit wieder
Ausstellungsansicht
Ausstellungsansicht
Faux Fontana par Ben (Falscher Fontana von Ben), 1967
Faux Fontana par Ben (Falscher Fontana von Ben), 1967
Recherche des formes / Bananes, Ben Vautier
"Recherche des formes / Bananes", Ben Vautier
Warum Kunst?, Ben Vautier
"Warum Kunst?", Ben Vautier
Das Schwarze Quadrat, 1915, Kasimir Malewitsch
Das Schwarze Quadrat, 1915, Kasimir Malewitsch
Ausstellungsansicht, Mark Rothko und Richard Serra
Ausstellungsansicht, Mark Rothko und Richard Serra

Donnerstag, 17. Dezember 2015

(NOCH MIT EIGENEN NOTIZEN FÜLLEN) Ausstellung Ben Vautier Ben Vautier Link "Ist alles Kunst?", Retrospektive, Museum Tinguely Jean Tinguely Link Ausstellungsansicht Link Link ausstellung_ben2-k.jpg Ben Vautier (* 1935, französisch-schweizerischer Künstler) gehörte zur Fluxus Fluxus -Bewegung in Europa Faux Fontana Lucio Fontana par Ben (Falscher Fontana von Ben), 1967 Link fontanaben-k.jpg bekannt für seine Schriftbilder mit kurzen, prägnanten Sätzen 1950er suchte er in theoretischer wie praktischer Auseinandersetzung nach eigener Formensprache wollte neben bestehendem Repertoire der Formen eigene, "nie dagewesene (er-)finden" viele Techniken und Untergründe ausprobiert, wie Tuschezeichnung und emailliertes Schild "Recherche des formes / Bananes", Ben Vautier Link banane1-k.jpg 1955: arbeit mit phallisch-abstrakter reduzierter Form der Banane "Banane", 1959 Link, "Banane", 1959 Link, "Banane (sur vieux papier boucher)", 1958 Link, "Banane", 1958 Link "Warum Kunst?", Ben Vautier Link ben-vautier-k.jpg Fragen nach Wahrheit in der Kunst, Rolle Künstler in der Gesellschaft, Beziehung von Kunst und Leben Verschränkung von bildender Kunst, Philosophie und Alltag signiert alles ("Je signe tout"), kommentiert dabei in Bild und Aktion die Welt "Kunst ist nutzlos" ("L’art est inutile"), "Ich bin der Wichtigste" ("Je suis le plus important") verfolgt Annahme, dass sich ein Kunstwerk nicht auf Grund materieller Beschaffenheit, sondern ausschliesslich durch Signatur Künstlersignatur erkennbar gibt ab 1958 "Vieilles écritures" (Schriftbilder), parallel zur Serie Bananes an erster Stelle stehen Aussage und Sinngehalt der Worte, danach erst grafische Erscheinungsform Magasin: eigener Plattenladen hängte zeitweise Schriftbilder außen an der Fassade oder im Innenraum auf dreidimensionales Bild mit Farbe übermalt Link Ausstellung Auf der Suche nach 0,10 Link "Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei", Fondation Beyeler, Basel Link Link Link Das Schwarze Quadrat Schwarze Quadrat , 1915, Kasimir Malewitsch Kasimir Malewitsch Link fondationbeyeler_malewitsch-k.jpg 1915 bis 1916 in Sankt Petersburg: Kasimir Malewitsch zeigte in Ausstellung 0,10 das Schwarze Quadrat nannte Arbeit selber "Die ungerahmte Ikone Ikonenmalerei meiner Zeit" in östlicher Raumecke gezeigt (in traditionellen russischen Häusern ausschließlich für russische Ikone vorgesehen) er postulierte damit die Vorrangstellung seiner neu erfundenen Malerei (Suprematismus Suprematismus , lateinisch "Überlegenheit/Hoheit") ebnete damit den Weg für die Abstraktion, für monochrome Malerei und Konzeptkunst Konzeptkunst der Gegenwart vertrat Idee, dass man keine neue Kunst schaffen kann, bevor man sich nicht von der Tradition getrennt hat rief Künstlerkollegen dazu auf von "0" an anzufangen "10" steht für ursprünglich geplante Anzahl teilnehmender Künstler viele in Ausstellung 0,10 gezeigte Arbeiten setzten sich mit aktuellen europäischen Strömungen (Kubismus Kubismus und Futurismus Futurismus ) auseinander wollte sich von Futuristen absetzen (deshalb "Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei") Arbeiten von sieben Künstler und sieben Künstlerinnen ausgestellt wichtiges Anliegen der russischen Avantgarde Avantgarde : Frauen in der Kunst sollten gleich repräsentiert werden (ARBEITEN) Wladimir Tatlin mit Konterreliefs vertrat Meinung, dass Material wichtigste Komponente in der Kunst sei mit 1913 fertigte er abstrakte Kompositionen an ("Konterreliefs") gebrauchte als kunstunwürdig bezeichnete Materialien wie Blechstücke und Tischtafeln Eck-Konterreliefs: in der Luft schwebende abstrakte Kompositionen Idee der Skulptur neu definiert: Kunstwerk kann aus jedem beliebigen Material gemacht werden, Skulpturen brauchen keinen Sockel Tatlin als Begründer des europäischen Konstruktivismus Konstruktivismus angesehen (ARBEITEN) Olga Rozanova Nadezhda Udaltsova Ivan Puni Ivan Kliun (ARBEITEN) Ausstellung Black Sun Link Link Link Malereien, Skulpturen, Installationen und Aktionen u. a. von Dan Flavin Dan Flavin , Günther Förg Günther Förg , Felix Gonzalez-Torres Felix Gonzalez-Torres , Wade Guyton Wade Guyton , Donald Judd Donald Judd , Sol LeWitt Sol LeWitt , Piet Mondrian Piet Mondrian , Barnett Newman Barnett Newman , Mark Rothko Mark Rothko , Richard Serra Richard Serra Ausstellungsansicht, Mark Rothko und Richard Serra fondationbeyeler_rothko.jpg Bezüge und Spannungsverhältnisse zwischen Künstlern und Malewitsch / Schwarze Quadrat Minimal Art Minimal Art (reduzierte, geometrische Formen): Bedeutungsverweigerung, wie beim Schwarzen Quadrat (KÜNSTLER) Konzeptkunst (Idee wichtigstes Element) (KÜNSTLER)
Vorschau T-Shirt-Druck (Nr. 1, Rückseite) 'Er ist unkuratierbar.' (K.S.)
Vorschau T-Shirt-Druck (Nr. 1, Rückseite) "'Er ist unkuratierbar.' (K.S.)"
Ausstellungsansicht, © Julian Salinas
Ausstellungsansicht, © Julian Salinas
Studien zu Transitional Paintings, 1958, Frank Stella, © Martin P. Bühler
Studien zu "Transitional Paintings", 1958, Frank Stella, © Martin P. Bühler

Samstag, 25. Juli 2015

Vorschau T-Shirt-Druck (Nr. 1, Rückseite) "'Er ist unkuratierbar.' (K.S.)" unkurierbar.jpg (Nr. 2, Rückseite) "Ich bin nicht arrogant. Ich habe mich nur umgedreht." umsetzen Link Meerbilder mit dreifachen Geraden plotten (dadurch verschwommenen Effekt erzielen) Ausstellung Frank Stella Frank Stella Link "Malerei und Zeichnung", Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst Gegenwartskunst Link Ausstellungsansicht, © Julian Salinas Link frank-stella.jpg Frank Stella (* 1936, US-amerikanischer Maler, Bildhauer Bildhauerei und Objektkünstler) Vertreter von Analytischer Malerei, Hard Edge, Farbfeldmalerei 1959 Präsentation von Black Paintings in NY Angriff auf damals vorherrschende Malerei des Abstrakten Expressionismus Expressionismus (kühl, farblos, intellektuell geplant, wirken handwerklich ausgeführt, negiert persönliche Handschrift des Malers) "What you see is what you see" (zu sehen war Farbe auf einer Leinwand, mehr nicht) löste Gegensatz zwischen Figur und Grund auf, deklarierte seine Bilder als Objekte Leinwände bekamen u. a. eigene Form (wie T- oder V-Formen) erfand "Shaped Canvas" (geformte Leinwand) lediglich Bildtitel (oft suggestiv und auf biografische Ereignisse oder Orte und Personen basierend) widersprachen rein auf Form bedachte Malerei dadurch einfache Konsumierbarkeit der Arbeiten verhindert 1958: frühe Streifenbilder 1960er: Shaped Canvases 1970er: Übergang zum Wandrelief "formale Signatur Künstlersignatur ": Streifen und Farbbahnen Studien zu "Transitional Paintings", 1958, Frank Stella, © Martin P. Bühler Link frank-stella2.jpg anfangs mit gestischen Pinselspuren (siehe Morro Castle, 1958 Link) Morro Castle: 1934 ausgebrannter Luxusdampfer künstlerisches Schaffen auf Produktion in Serie bestimmt handschriftliche Signatur ("als Hort der Individualität Individualität ") konsequent rückseitig abgebracht umsetzen Link "Treppenbilder": Stapel Papier, jeweils bestimmte Bereiche ausgeschnitten, übereinandergelegt, ergibt Treppen (Labyrinthe) notiert Link für mögliche Ausstellung mit Beamerprojektion: Holzleisten von Boden bis Decke (befestigt) halten große leichte Bretter (Projektionsfläche) umsetzen Link Datumangaben eigene Arbeiten: 127-30 (Tag-Jahr) Skript schreiben zum Ausrechnen von Tagen umsetzen Link fünf Stück vertikale Geradenbilder plotten (durch Stift mit kleinen Unregelmäßigkeiten) umsetzen Link geritzte Geraden: auf doppeltem Papier (Sprühkleber) Geraden ritzen (Hälfte der Dicke) durch Licht/Schatten gut erkennbar? eventuell mit Rolle Farbe auftragen (geritzte Bereiche bleiben weiß) notiert Link ansehen: Kandinsky Wassily Kandinsky "Punkt und Linie zur Fläche" umsetzen Link Geradenbilder negiert: statt Geraden die Zwischenräume plotten Bild analysieren, Freiflächen mit Geraden füllen, eigentliche Geraden entfernen
DAM GALLERY, Berlin
DAM GALLERY, Berlin
RGB-I-013-010-120-255-352, Plotterzeichnung, 2015, Casey Reas
RGB-I-013-010-120-255-352, Plotterzeichnung, 2015, Casey Reas
Carre Blanc, 2015, Plotterzeichnung, Antoine Schmitt
Carre Blanc, 2015, Plotterzeichnung, Antoine Schmitt
Weave 7, 2001, Plotterzeichnung, Roman Verostko
Weave 7, 2001, Plotterzeichnung, Roman Verostko

Mittwoch, 15. Juli 2015

Ausstellung AESTHETICA Link DAM GALLERY, Berlin Link dam-gallery.jpg 50 Jahre computergenerierte Kunst computergenerierte Kunst AESTHETICA bezieht sich auf Publikation von Max Bense, 1965 ("Einführung in die neue Aesthetik") regte erste Ausstellung von algorithmisch generierten Plotterzeichnungen von Georg Nees (* 1926 in Nürnberg, Wegbereiter für Computerkunst und der generativen Grafik) Link an "Seismoscopes - Abu Hamid Muhammad ibn Muhammad al. Ghazali", 2009, Plotterzeichnung, Raffael Raffaello Sanzio da Urbino Lozano-Hemmer Link RGB-I-013-010-120-255-352, Plotterzeichnung, 2015, Casey Reas Link casey-reas-k.jpg notiert Link Signierung auf geplotterter Zeichnung von Frieder Nake ebenfalls geplottet Link Signatur von Mark Wilson hz Link "Maps", 1982, Plotterzeichnung, Peter Beyls Link Carre Blanc, 2015, Plotterzeichnung, Antoine Schmitt Link Link antoine-schmitt-k.jpg "SN-340_20111", 2011, Plotterzeichnung, Hans Dehlinger Link Link notiert Link Unschärfe erzeugt durch mehrfache Wiederholung der Linien (siehe 21.5.) Weave 7, 2001, Plotterzeichnung, Roman Verostko Link roman-verostko-k.jpg

Montag, 18. Mai 2015

Kurs Jahrhundert des Readymade Ready-made Link 1 Welche Typen von Readymades benennt Duchamp Marcel Duchamp ? in Boîte-en-valise als "Readymade" bezeichnet: A Pharmacy / "Pharmacie", 1914 (Original in Privats…[?]) 1. von ihm bezeichnetes Readymade beruht auf präexistentem Kunstwerk Winterlandschaft mit 2 kleinen Ergänzungen (rotes und grünes Fläschchen) Gemälde von Ausstellungsbesuchern zunächst von ihm gemalt gedacht B Flaschentrockner, 1914 (Original verschollen, Multiple Multiples 1964) C "In advance of an broken arm", 1915 (Original verschollen, Multiple 1964) Schaufel gekauft, mit Inschrift (erzeugt Verfremdung des Normalen / wesentliches Bestandteil vom Readymade) D Comb/[Hunde-]Kamm, 1916 (Original Philadelphia Museum of Art, Multiple 1964) Inschrift (übersetzt): "3 oder 4 Tropfen von Hochmut haben nichts zu tun mit der Wildheit" genaue Datierung mit Uhrzeit der Moment Moment ist wichtig ("Die Wahl eines Readymades ist wie ein Rendezvous") Signatur Künstlersignatur (ebenfalls wichtig, um in Kunstkontext zu heben) im Original erhalten einzig "wirkliches" Readymade (erfüllt alle Kriterien) E "Pliant … de voyage", 1916 (nur Multiple) Hülle zur Abdeckung von Schreibmaschine F "Fountain", 1917 (nur Multiple) G "Trébuchet" / Stolperfalle, 1917 (nur Multiple) H Hat Rack / Porte Chapeaux, 1917 I Air de Paris, 1919 (zerbrochenes, restauriertes Original im Philadelphia Museum of Art) 50 cm² Pariser Luft mit in USA genommen (restauriertes Original nun ohne … Pariser Luft) nicht erwähnt im Boite-en-valise: J French Military Paper, 1918 (laut Schwarz: present location unkown) Bicycle Wheel / Fahrrad Rad, 1913 (von ihm nicht als Readymade bezeichnet) kein eigentliches Readymade (es besteht aus 2 zusammengefügten Teilen) nachträglich von ihm auch nicht als Readymade bezeichnet Weitere Typen vom Readymade mit Zusatz / Modifikation 2 korrigiertes Readymade (von ihm als "Readymade rectifie" bezeichnet) A Apolinere Enamled, 1916 - 1917 auf Sprachebene (Zeichen entfernt und hinzugefügt) B L. H. O. O. Q., 1919 gekaufte Postkarte mit kleinen Korrektur (Schnäuzer / Bärtchen) u. a. als "Attacke gegen die Kunstgeschichte" gedeutet Spielkarte mit Mona Lisa Mona Lisa ohne Bart ergänzt: "rasierte L. H. O. O. Q." (100 Stück) C Wanted, $2.000 Reward, 1923 Steckbrief mit eigenem Foto mit Rose Sélavy 3 Readymade aide ("unterstütztes" Readymade) "A Bruit secret", 1916 Paketschnur/Knäul zwischen 2 Platten eingeklemmt durch Arensberg (Kunstsammler) mit kleinem Gegenstand im Knäul ergänzt (Aufforderung von Duchamp) "geheimes Geräusch" wird erzeugt durch Umdrehen (Text auf beiden Seiten) Laut Duchamp als Dokumentation / Notizen (ohne Objekt) "reziprokes Readymade" "unglückliches Readymade" "Box in a Valise" (unbearbeitete Version und Schrift / geometrisch [?] hervorgehoben) Assemblagen von Rrose Sélavy (nicht von Duchamp in Boite-en-valise als Readymade bezeichnet) "Fresh Widow", 1920 "Why not Sneeze Rose Sélavy?" nach Bestellung hergestellt / für Privat erstellt "La Bagarre d' Austerlitz" "Belle Haleine Eau de Voilette" Unterschiede zum Objet trouve (französisch für "gefundener Gegenstand")? weitere mögliche Kategorien (nicht von Duchamp) 4 "unbekannte Readymades" (nur mit schriftlichen Zeugnissen belegt) nicht als Objekte erhalten nicht von Duchamp als Objekte dokumentiert / rekonstruiert oder A "imitiertes Readymade" schaut so aus, ist aber keines (komplett selber hergestellt) Monte Carlo Bon, 1924 oder B "Semi-Readymade" zum Beispiel "Why not Sneeze Rose Selavy?" (von Schwarz als Semi-Readymade bezeichnet) 5 Wieviele Readymades gibt es im Werk von Duchamp? Kriterien: gefundenes Objekt, signiert, datiert, mit Inschrift versehen, sonst unverändert neben "Comb" mit Editionen, Multiples rund 400 (denen wurde ebenfalls nichts hinzugefügt)
Buchladen Ecart, Genf, 1982
Buchladen Ecart, Genf, 1982

Donnerstag, 23. April 2015

o. T. Link Holz mit Abstandsleiste weiß grundiert (für Garn-Tests verschiedene Farben) temporär Garn mittels Klebestreifen an Seitenseite Abstandsleiste befestigen später mit transparentem Kleber auf Oberseite Abstandsleiste dauerhaft befestigen Bibliothek Link (in der Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße bearbeitet) arbeiteten nach Armleders Verständnis in einem "totally non-artistic context" (ausgeübte Kontinuität und Disziplin Voraussetzung für künstlerisches Schaffen) Ähnlichkeit der Gruppen zu Fluxus Fluxus : Wunsch nach Kollektiv trotz unterschiedlichste Techniken der einzelnen Mitglieder Groupe Ecart mit Freunden Claude Rychner, Patrick Luccini gegründet 1973 umfasste sie eine Galerie, eine Edition[?] und eine Druckerei 1975 Buchladen eröffnet, mit Verkauf eigener Produktionen, Zeitschriften, Katalogen, Multiples Multiples und Schallplatten "écart", französisch, für Abstand, Schere, Spanne (Differenz) "écarts", französisch, für Abweichungen, Abwege ("Ausschweifungen von der Normalität des Alltäglichen") veranstaltete Konzerte, Festivals für Groupe Ecart wurde es zur gängigen Praxis, eigene oder fremde Ideen aufzugreifen und wiederzuverwerten Buchladen Ecart, Genf, 1982 Link buchladen-ecart-k.jpg 1960er: Minimal Art Minimal Art , Konzeptkunst Konzeptkunst , Fluxus und Antiform Antiform setzten sich durch "Frage, ob es grundsätzlich noch möglich sei, Kunst zu machen, wurde heftig diskutiert" Inhalte und Begriffe der etablierten bürgerlichen Kunst wollten nicht kritiklos übernommen werden Bedeutung des Individuums in der Gruppe marginalisiert und zu Gunsten des Kollektivs aufgegeben: Ausstellung "3x(2x1)" 1977 in Luzerner Apropos Galerie indem "die drei Künstler der Groupe Ecart […] den Versuch unternehmen, dreimal dieselbe Ausstellung zu machen; so könnte die Ausstellung von John Armleder John Armleder ebenso gut die von Patrick Lucchini und Claude Rychner […] gemacht sein." französische Künstlergruppe BMPT: wollte Kunst an einen Endpunkt führen, lehnte Existenzberechtigung Malerei ab, da zur reinen Geste, zum Formalismus verkommen Ausstellung BMPT in Galerie J., 1967: individuelle Rollen sollten vertauscht werden jeder Künstler setzte seine Signatur Künstlersignatur unter Abrieten eines anderen Kollegen (Projekt scheiterte bald, da Strategie der Selbstaufgabe und Kritik an künstlerischer Autorenschaft einige teilnehmende Künstler "schmerzte" und austraten) Armleder John Michael Armleder löste sich um 1980 von Groupe Ecart, begann sich auf eigene Karriere zu konzentrieren beschränkte sich auf geometrische Formen als Motivwahl Interesse an Konstruktivisten Konstruktivismus und Suprematisten Suprematismus (historische Avantgardisten) wie El Lissitzky El Lissitzky (1890 - 1941), Kasimir Malewitsch Kasimir Malewitsch (1878 - 1935) und Alexander Rodschenko (1891 - 1956), Marcel Duchamp Marcel Duchamp und Francis Picabia (1878 - 1953) "[die einen] fundamentalen Beitrag für die Kunst dieses Jahrhunderts geleistet haben" Zufallssysteme der Fluxus-Zeit, Hang zur Intervention sowie Ablehnung von Identifikationen und einer speziellen Botschaft: bis heute von unveränderter Bedeutung für Armleder 1980er: Orientierung an Bildern von Barnett Newman Barnett Newman , "dot-paintings" und "pour-paintings" von Larry Poons, Jackson Pollock Jackson Pollock , dem Informel Informel , der OP-Art OP-Art
Skulptur aus Styropor, Kommilitone
Skulptur aus Styropor, Kommilitone
Vorschau Idee Rahmung (Fotomontage)
Vorschau Idee Rahmung (Fotomontage)

Mittwoch, 4. Februar 2015

Geradenbild Geradenbild Link (gestern zwei Bilder zur HGB gebracht) Meerbild geplottet Gedanken zu Folien-/Druck-/Farbtests Standpunkt Link Einige dieser Bilder entstanden, weil ich sehen wollte, wie sich Papier wellt, wenn nasse Farbe drüber gepinselt wird. Wie Schatten hinter der transparenten Folie erscheinen. An welchen Stellen mit der Zeit wieder die Farbe abblättert. Wie Licht reflektiert wird und natürlich wie die gewählte Farbe mit dem Motiv des Totenschädels korrespondiert. Schon vor dem Besuch der Warhol Andy Warhol -Ausstellung in Chemnitz war für mich der Totenschädel Totenmaske für die Darstellung der eigenen Vergänglichkeit Vergänglichkeit ein beliebtes Motiv. Überraschenderweise hatte Warhol auch mit transparenter Folie experimentiert. In diesem Moment Moment stellte ich fest, dass all die Abbildungen im Internet, in Katalogen und auf Postkarten in keinster Weise die Materialität Materialität einer Arbeit wiedergeben können. Der Pinselstrich, welcher Rillen hinterlässt. Die Folie, die durch Aufdruck Schatten erzeugt. Die deutlich sichtbare Mehrschichtigkeit. All dies fehlt in den endlos vielen Darstellungen und macht jene - für mich zumindestens - langweilig. Jetzt verstehe ich auch, warum ich bisher noch recht wenig mit moderner Kunst anfangen konnte. Ich sah zumeist nur Abbildungen von jenen. Leblos. Auch wenn ich vieles noch nicht verstehe oder überhaupt einer Bedeutung beimessen würde, in Realität werden viele Arbeiten zumindest eines: Lebendig. Bild nur mit Linien geplottet (um herauszufinden, wie lange das Gel hält) Klasse Bildende Kunst Link Besprechung Arbeiten Kommilitone Kommilitone Skulptur aus Styropor, Kommilitone Link skulptur-k.jpg Einzelgespräch Mark Link weniger Arbeiten zeigen; nur die, die mir vollendet erscheinen zum Rundgang im Flur zwei bis vier Arbeiten auf zwei Flächen (nicht drei) im spannenden Verhältnis positionieren (nicht nur nebeneinander, eventuell Bereich über Türen nutzen) Signatur Künstlersignatur (hinten inklusive Datum, Name ausgeschrieben, als Beleg fotografieren und Foto anheften)? 1 Exemplar + Künstlerexemplar (Ausnahme durch bestimmte Themenwahl möglich) Geraden-Selbstbildnis Selbstbildnis 100 x 70 cm rahmen (heute noch nach Möglichkeiten schauen) Rahmung: weiß oder helles Holz, sehr schlank ohne Abstand zum Rand (kein Passepartout und ähnliches) Abstandshalter 4 mm (wegen Feuchtigkeit) Frage an Fachhandel: Thema Feuchtigkeit; Rückplatte aus Karton oder anderem Material optimaler? Eigenschaften verwendeter Stift zum Plotten herausfinden kleine Foliendruck-Arbeiten (3 Stück) überlegen, wie zu rahmen (auch ohne Passepartout) Selbstbildnis mit Totenschädel 70 x 50 cm Rahmung neu überdenken nach dem Rundgang: überlegen, welches Motiv zwingend notwendig mit dieser Technik gemacht werden muss (Plotter Plotter , Geraden) und umsetzen Fahrt zum Rahmenhersteller Vorschau Idee Rahmung (Fotomontage) Link Link testrahmung-k.jpg Ergebnisse: 1 1 x Bilderrahmen 100 x 70 cm, weiß 2 300 g weißes Karton als Platte hinter Bild 3 300 g weißes Karton zum Plotten dadrüber 4 4 x 4 m Holzleisten zwischen Papier und Glas 5 Holzleiste weiß lackieren/matt 6 zur Sicherheit noch 170 g Papier kaufen (vielleicht geht 300 g nicht beim Plotter) 7 mit neuem Kugelschreiber plotten ("dokumentenecht")
Landschaft in Öl (Versuch), Version vom 20.01.
Landschaft in Öl (Versuch), Version vom 20.01.
1985, Installation im ehemaligen Sowjetischer Pavillon, Kai-Hendrik Windeler
1985, Installation im ehemaligen Sowjetischer Pavillon, Kai-Hendrik Windeler
möglicher Aufbau EG mit 3 Flächen
möglicher Aufbau EG mit 3 Flächen

Dienstag, 20. Januar 2015

Landschaft in Öl (Versuch), Version vom 20.01. landschaft-versuch-k.jpg TV Fernsehen Interventionen Link Kurs Televisionen in der Kunst Link Vorstellung Kai-Hendrik Windeler Link 1985, Installation im ehemaligen Sowjetischer Pavillon, Kai-Hendrik Windeler 1985.jpg Metallkonstruktion mit 30 ausgebauten Fernsehgeräten, Stühle Videos mit Ausschnitten aus Tagesschau subjektive Wahl u. a. durch eigenes Lebensalter Prägung Fernsehbilder auf einzelnen Menschen ständig wiederholende Motive wie "Terrorakte/Explosionen", "Krieg/Bomben", "Sport/Spielergebnisse" Ausbau Geräte: Wahrnehmung Fernseher als Objekt CHC-TV, 2004 - 2007, wöchentliche Austrahlung Link Interaktion mit Publikum, anfänglich Kunstprojekt "It is a TV program about making a TV program" für Handschlagstempel / Prägung Papierarbeiten Schriftzug "Friedrich Fröhlich" gestalten und Hersteller schicken keine Signatur Künstlersignatur , vollständigen Namen, Schriftart "Arial" HGB Rundgang HGB Rundgang 2015 Link Abzug "DERZEIT KEINE AUSSTELLUNG / CURRENTLY NO EXHIBITION" abgeholt und gerahmt muss auf Pappe geklebt werden, da wellig 3 Flächen im Erdgeschoss reserviert für Geradenbilder möglicher Aufbau EG mit 3 Flächen Link Link rundgang_aufbau-k.jpg Flächen: 1 2,80 x 2,40, 2 1,70 x 2,40, 3 1,90 x 2,40 2 Verteilerkästen[?] müssen überdeckt werden Idee: mittels auf Wand gezeichneter Geraden/Raben Flächen verbinden (dominante Türen "überfliegen") mit Tageslichtprojektor an Wand projizieren und Linien einzeln abzeichnen
Nietzsche-Haus  , © Johannes Eichenthal
Nietzsche-Haus , © Johannes Eichenthal
Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet!, aus Die fröhliche Wissenschaft, Neue Ausgabe, Leipzig, 1887
"Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet!", aus "Die fröhliche Wissenschaft", Neue Ausgabe, Leipzig, 1887
Hildebrandt-Orgel, Stadtkirche St. Wenzel
Hildebrandt-Orgel, Stadtkirche St. Wenzel

Dienstag, 2. September 2014

Ausstellung Nietzsche Friedrich Nietzsche -Haus, Naumburg Link Leben und Werk des Philosophen Link Nietzsche-Haus Link Link, © Johannes Eichenthal nietzsche-haus.jpg 1850 zog Franziska Nietzsches mit Kindern Friedrich und Elisabeth nach Naumburg 1858 - 1897 Wohnhaus der Familie (sporadischer Wohnsitz Friedrich Nietzsche) 10 Jahre Professor für klassische Philologie Link, Basel (mit 24 Jahren) ab 45. Lebensjahr psychische Krankheit / arbeits- und geschäftsunfähig starb 1900 mit 55 Jahren Themenräume "Friedrich Nietzsche und Frauen", "Reisekarten", "Krankenzimmer" "Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet!", aus "Die fröhliche Wissenschaft", Neue Ausgabe, Leipzig, 1887 Link gott-ist-tot.jpg Aphorismus "Der tolle Mensch" (125) aus "Die fröhliche Wissenschaft" Link Link: "Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet, - ihr und ich! Wir Alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir diess gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was thaten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?" Stadtkirche St. Wenzel, spätgotischer Bau (1426) Link erhielt 1510 / 1520 Westportal, 1724 barocke Ausstattung barocker Hochaltar (1680) Gemälde aus Werkstatt von Lucas Cranach der Ältere Lucas Cranach der Ältere (deutscher Maler und Grafiker der Renaissance Renaissance , siehe 31.7.) "Fliegenkacke" = Signatur Künstlersignatur Lucas Cranach der Ältere Link sechs Glocken (drei Stück 1518 von Martin Hilliger aus Freiberg Link gegossen) weitere Glocken: Tor-, Schul- und Beichtglocke (1763) Hildebrandt-Orgel, Stadtkirche St. Wenzel Link hildebrandtorgel.jpg (spätbarocke) Hildebrandt-Orgel Link Prüfung der Orgel 1746 durch J. S. Bach Johann Sebastian Bach und Gottfried Silbermann ("alle Register gezogen") "Jona und der Walfisch", Erzählung in plastischen Bildern Epitath: Grabinschrift oder Grabdenkmal für Verstorbenen an Kirchenwand oder Pfeiler Link Zeichnung zu Nietzsche Definition von Ehe aus "Jugend" Nr. 18: "Am Traualtar", Fidus notiert Link Max-Klinger Max Klinger -Haus besichtigen Link
Die Toteninsel, 1890, 68 x 90 cm, Radierung und Aquatinta, Klinger (nach Arnold Böcklin), Graphische Sammlung ETH Zürich
Die Toteninsel, 1890, 68 x 90 cm, Radierung und Aquatinta, Klinger (nach Arnold Böcklin), Graphische Sammlung ETH Zürich
Insel, Matias Bechtold, 2009, MdbK Leipzig Foto, © Jürgen Baumann
Insel, Matias Bechtold, 2009, MdbK Leipzig Foto, © Jürgen Baumann

Dienstag, 19. August 2014

Standpunkt Link notiert Link Auseinandersetzung mit Vorwurf des künstlerischen Umhanges, dem keine Kunst innewohnt (Sebastian, Marios Marios ) am Beispiel Zufallsbilder (Raben- und Meerbilder): "Ich würde halt gerne programmieren" "Ich benütze das Thema, um Neues zu schaffen" Themenwahl beliebig, ohne tieferem Hintergedanke belustigende Spielerei (im Unterschied zu ernster Spielerei) offene Frage: Wer entscheidet, ob ich den Zufall Zufall als Thematik wirklich ernst nehme / behandeln möchte? Ist offensive Unsicherheit im Umgang mit eigenen Handlungen dem Ziel hinderlich? Ist die Lust am Programmieren verwerflich oder doch rudimentär wichtig, damit überhaupt etwas entstehen kann? Entstehen nicht erst dann gute Fotografien / Gemälde / Plastiken, wenn der Künstler die Technik beherrscht / gleichzeitig daran Freude empfindet? Ausstellung Toteninsel Toteninsel Link MdbK Leipzig "Die Toteninsel", 1886, 5. Version, Arnold Böcklin Arnold Böcklin , MdbK Leipzig Link Unterschiede zu Baseler Version (siehe 6. August) 1 definierter Eingang 2 weiße Gestalt beugt sich über Sarg 3 Fährmann unauffälliger (dunkelhäutig), aber aktiver (nicht still sitzend) 4 Mauer, abgeschottet vom Meer 5 höhere Felsen, niedrigere Bäume (Betrachter befindet sich mehr im Bild) 6 geringerer Abstand Insel zum Bildrand (näher am Betrachter) 7 kleinere Felsen im Meer (mehr Bewegung) 8 kein dominierendes helles Gebäude im linken Bereich 9 Außenseite Insel links und rechts mehr sichtbar (wirkt umschließender / plastischer) 10 hellerer Himmel (mehr Tiefenwirkung) 11 durch Öffnungen an Seiten wird Rand des Bildes mit einbezogen (nicht mehr isoliert) 12 Felsen mehr "durchlöchert", nicht "tot" notiert Link Erkenntnis: Künstler sterben Sterben auch jeder einzelne "Pinselstrich" sollte wichtig sein / das Ziel unterstützen Ergebnis sollte Betrachter nicht nur oberflächlich verführen "Leinwand" ausreizen, nicht nur füllen Symbolisten: verweisen auf Themen menschlicher Existenz (Liebe, Sehnsucht, Tod) Naturmetaphern massives Gestein - Bleibendes Meer - Unruhe Erhabenheit Natur über Mensch: Größenunterscheidung Person/Felsen Zypressen: Metapher für Rätsel von Dasein nach Tod gedeutet Symbol Steinlöwen[?] Wächterlöwe in chines. Kunst Link insgesamt: Konstrukt voller Vergänglichkeitssymbole Vergänglichkeit Signierung Böcklin mit AB auf Sturzbalken einer Graböffnung (eigenen Tod in Sicht behalten) Nietzsche Friedrich Nietzsche : Idee von Unsterblickeit des Künstlergenies "Mit der Signatur Künstlersignatur auf dem Sturzbalken einer Graböffnung rechts im Bild schaffte sich Böcklin zu Lebzeiten ein imaginäres Grab und knüpfte so an die Idee Nietzsches von der Unsterblichkeit des Künstlergenies an." Link notiert Link mehr über Idee Nietzsches in Erfahrung bringen notiert Link ausgestellte Bilder, die wegen Tod des Künstlers nie beendet wurden, sammeln mit Bleistift festgehaltene Varianten von Bewegungsabläufen sichtbar unvollendete Gliedmaßen, "primitive" Pinselstriche wie "Der rasende Roland", Arnold Böcklin Link notiert Link Toteninsel von hinten griechischer Mythos Mythos "Fährmann Charon" Link Tote gegen Obolus über Totenfluss Acheron gesetzt, ins Reich des Totengottes Hades bearbeitet u. a. von Klinger Max Klinger (Radierung), Dalí ("Das wahre Bild der Toteninsel Arnold Böcklins zur Stunde des Angelus", 1932 Link) Die Toteninsel, 1890, 68 x 90 cm, Radierung und Aquatinta, Klinger (nach Arnold Böcklin), Graphische Sammlung ETH Zürich Link klinger-toteninsel.jpg "Selbstbildnis Selbstbildnis mit fiedelndem Tod", Arnold Böcklin Link "Villa am See", Arnold Böcklin (1. und 2. Version in Schackgalerie München) Link Vergänglichkeit bei "Villa am See": durch Naturgewalt Wasser wird mit der Zeit Stein unterhölt, auf dem Gebäude steht Insel, Matias Bechtold, 2009, MdbK Leipzig Foto, © Jürgen Baumann Link bechtold-insel.jpg notiert Link zu Linienbildern anschauen: "Vorplatz", 2011, Sebastian Speckmann Link "Meerwunder", 1880, Hans Thoma (1839 - 1924) (Version MdbK Leipzig) Link Hieronymus Jobs Link notiert Link Berliner Version und Radierung Klinger (Zürich?) der Toteninsel aufsuchen / analysieren
Das Verlöbnis der Arnolfini, 1434, Jan van Eyck , © National Gallery, London
Das Verlöbnis der Arnolfini, 1434, Jan van Eyck , © National Gallery, London

Dienstag, 22. Juli 2014

Kunstkritik Link "Die Beschwerde" (20/30), Pullmann & Muse Muse Link "Eine Schaffenskrise, Herr Pullmann?" - "Eine Kunstkrise, Frau Muse." Kunstgeschichte Link Die Geschichte der Kunst Link Ernst H. Gombrich Ernst H. Gombrich Frührenaissance (15. Jahrhundert) / Wiedergeburt / Wiederbelebung Link gotisch Gotik = barbarisch = Schimpfwort der Italiener Italiener gaben den Goten Schuld am Sturz Römisches Reich Stimmung vom Zukunftsglaube und Selbstbewusstsein in Handelsstadt Florenz am größten führendes Mitglied Florenzer Künstlergruppe: Filippo Brunelleschi (1377 - 1446) Link studierte wahrscheinlich Tempel und Paläste in Rom Römer Wunsch auf neue Architektur, die Elemente der klassischen Baukunst frei nutzt mit Säulen, Pilastern Link und Bögen gearbeitet Unterschied gotische Kunst: keine hohen Fenster oder schlanke Pfeiler antike Antike Säulenordnung verwendet, jedoch ohne statischer Bedeutung Brunelleschi: Erfinder der Perspektive Masaccio, italienischer Maler (1401 - 1428) Link für Renaissance-Meister neue Techniken und Entdeckungen niemals Selbstzweck eingesetzt, um Bedeutung ihrer Themen besser verstehen zu können Donatello, italienischer Bildhauer Bildhauerei (um 1386 - 1466) Link menschlichen Körper am lebenden Modell studiert Modelle: meist Werkstattgenossen auch nördlich der Alpen schwappte Wunsch Wiedergeburt Antike über Claus Sluter Claus Sluter , niederländischer Bildhauer Gotik (um 1350 - 1405) Link Jan van Eyck Jan van Eyck , flämischer Maler (1390 - 1441) Link Merkmale: Wiedergabe Raum mit Konstruktion perspektivischem Liniengerüst, Kenntnisse in Anatomie, Gesetze der Verkürzung Das Verlöbnis der Arnolfini, 1434, Jan van Eyck Link, © National Gallery, London janvaneyck.jpg Signatur Künstlersignatur im Bild mit "Johannes de Eyck fuit hic" ("Jan van Eyck war hier") "Natur einen Spiegel Spiegelbild vorhalten" Erfinder der Ölmalerei Bindemittel Tempera = Ei Öl: genauer arbeiten, da längere Trocknungszeit, durchsichtige Farben, Schichten übereinander Konrad Witz, schweizerischer Maler (um 1400 - 1446) Link Arbeit mit wirklicher Landschaft (Genfer See) in Verbindung mit christlicher Geschichte erschöpft Buch zur Seite gelegt

Mittwoch, 18. Juni 2014

Friedrich Fröhlich, optimistisch Einzelgespräch Lahr und Riebel Link mehrere Notebooks / Monitore auf Tisch stellen vorhanden: VAIO Notebook (friedrichfroehlich.com), Subnotebook (www.friedrich-froehlich.de), MacBook (friedrichfroehlich.tk) fehlen: 2 Notebooks mit Internetanschluss geöffnet: jeweils 1 Website oder alle 5 (Tabs) Tabelle nur zeigen, wenn eine Frage darauf abzielt keine Details nennen / nicht "tot erklären" ("10px", "Verdana", "hellgrau") nur berücksichtigte Kategorien auflisten 1 Design (Hintergrundfarbe/-bild, verwendete Schriftarten, Schriftgröße/-farben, Navigationselemente (Bezeichnung), Dateinamen 2 Sprache (Domain, E-Mail-Adresse, Titel (Suchmaschinen), Beschreibung (Suchmaschinen), Vorstellung meiner Person (1. oder 3. Person), Synonyme für Wort "Arbeit", weitere Wortverwendungen, Besucher-Anrede, Gestaltung Anschrift, Telefonnummer, Copyright-Verweise 3 Bilder (Bildgröße, farbig/Graustufen, Bildqualität, Aufnahmesituation (Blitz, verschwommen, …) 4 E-Mail-Kommunikation (Anrede, Schlussformel, Signatur Künstlersignatur ) Frage der idealen Präsentation beantworten insgesamt als 5 Selbstbildnisse betrachten subjektiv erklären (dann kommen keine unnötigen Fragen) 5x "Ist das ein Künstler?" verteilt in Hochschule aufgehangen notiert Link nach und nach mit Filzstift Buntstift Bart, Schnauzer, Hut, Brille hinzufügen Vordiplom Vordiplom Link Notizen für einleitende Worte Selbst Link Spiel mit Künstlerrollen Künstler steht in ständiger Selbstbefragung auf eigene Rolle im Kunstsystem hin Wer bin ich? Möchte ich das sein? Wieviele bin ich? (als Kunststudent Kommilitone schüchtern, als Sprecher vor Bekannten überzeugter Experte) Als was werde ich in unterschiedlichen Personenkreisen wahrgenommen? Website als Art Selbstbildnis Selbstbildnis bildender Künstler Wie lange kann Spiel mit Betrachter aufrecht erhalten werden? Was ist zu viel (wie Interview)? Was unlogisch (wie bestimmte Arbeiten)? Was passt nicht (wie Rechtschreibfehler)?
Studie Pferde in Landschaft für Die großen blauen Pferde, Franz Marc, 1911
Studie "Pferde in Landschaft" für "Die großen blauen Pferde", Franz Marc, 1911

Donnerstag, 9. Januar 2014

Kunstmarkt Kunstmarkt Link Vorlesung Kunst und Recht Link Dr. Ralph Mayer, Rechtsanwalt Link Schwabinger Kunstfund, 2013 Link 1280 Kunstwerken im Besitz von Cornelius Gurlitt (Sohn Kunsthändler Hildebrand Gurlitt) Studie "Pferde in Landschaft" für "Die großen blauen Pferde", Franz Marc Franz Marc , 1911 Link franzmarc.jpg 590 Werke möglicherweise NS-Raubkunst Verjährung Rückgabeansprüche rechtmäßiger Erben nach 30 Jahren Raubkunst in öffentlichen Einrichtungen Kunstfälschungen internationaler Kunstfälscherring, 2013 Link Anzahl Fälschungen überschreiten Anzahl Originale wenn nicht Original oder nicht aus berühmter Sammlung: Sachmangel Urkundenfälschung / falsche Signatur Künstlersignatur Grundgesetz: Kunst ist frei Link Bild = Holzrahmen + Leinwand + Farbe + Idee Idee = immaterielles Gut Urheberrecht: automatisch, keine Anmeldung nötig Idee selber nicht schutzfähig (nur auch bei Umsetzung) Objet trouvé, französisch "gefundener Gegenstand" Link Ready-mades Ready-made : rechtlich keine Kunstwerke 70 Jahre nach dem Tod Sterben : Urheberrecht erlischt, Rechte gehen auf Eigentümer über Performance Performance : nur mit Skizzen rechtlich abgesichert "Juristerei ist keine präzise Wissenschaft" Vervielfältigungsrecht Verträge auch mündlich möglich Robert Fleck: Das Kunstwerk im 21. Jahrhundert Link Gerichtsstandsvereinbarung Haimo Schack: "Kunst und Recht" Link Problematik "found footage" Link Zitatrecht Skulpturen im öffentlichen Raum: da öffentlich zugänglich auch ohne Erlaubnis abfotografierbar in Ausstellungskatalogen dürfen gezeigte urheberrechtlich geschützte Kunstwerke vergütungsfrei abgebildet werden: Katalogbildfreiheit Link "Prominente haben auch ein Recht auf Privatsphäre" Dirk Boll: "Kunst ist käuflich" Link 14 x selbstkasteit selbstkasteit (Vortrag hätte auf wenige Sätze verkürzt werden können)
Stifterfiguren Ekkhard II. und Uta
Stifterfiguren Ekkhard II. und Uta
Festzug Zweitausend Jahre Deutsche Kultur, 1937
Festzug "Zweitausend Jahre Deutsche Kultur", 1937

Mittwoch, 19. Juni 2013

Kunstgeschichte Link Kurs Kunst und Geschichte Link Naumburger Meister Naumburger Dom europäisches Mittelalter als Person unbekannt vermutlich in Frankreich ausgebildet benannt nach Hauptwirkungsstätte Naumburg vielleicht auch eine Gruppe, nicht nur Einzelperson Nachwelt konstruiert aus Werk einen Künstler heutiges Künstlerbild wird auf damalige Person projiziert notiert Link www.ein-künstler.de noch frei? Grundriss des Westchores des Naumburger Doms Link notiert Link Auf Website nur ein Abbild einer Box, in der ich ausgewählte Arbeiten vorstelle (für 10 EUR, Fotokopien, nummeriert), statt Website? Stifterfiguren Ekkhard II. und Uta uta.jpg 12 Stifterfiguren Link erst nach Tod Sterben der Stifterfiguren erschaffen (kein Abbild der realen Person) ausgeprägte Gestik und Mimik erkennbar früher farblich alle Frauenfiguren ohne Erwähnung des Namens organische Verbindung zwischen Figuren und Gebäude Vorstellung der Figuren Uta-Kult notiert Link an "Der beste Künstler der Welt" erinnert sich Dozent Dozent bei Erwähnung meines Namens (Signatur Künstlersignatur -Link); Erkenntnis: Signatur für Arbeiten nutzen, keine Website? Popularisierung der Uta Uta-Treff: deutschlandweit treffen sich Frauen mit dem Vornamen Uta im Dom Bedeutung im Dritten Reich Drittes Reich Festzug "Zweitausend Jahre Deutsche Kultur", 1937 1937.jpg 1937 Uta gegenüber der "Entarteten Kunst" als "Deutsche Kunst" gezeigt, am "Tag der Deutschen Kunst" Link DDR DDR : Sinnbild für neue Frauenrolle im sozialistischem System (Gleichberechtigung der Frau) Walt Disney Walt Disney nach 1935 Deutschlandaufenthalt: böse Königin bei "Schneewittchen" als Vorbild Uta genommen Namensboom in den 1930ern und 1940ern Umberto Eco Umberto Eco (italienischer Schriftsteller): "Wenn Sie mich fragen, mit welcher Frau in der Geschichte der Kunst ich essen gehen und einen Abend verbringen würde, wäre da zuerst Uta von Naumburg" Wolfgang Ulrich: "Uta von Naumburg: Eine deutsche Ikone Ikonenmalerei " Warum Uta? Verbindung mit Mona Lisa Mona Lisa ? Nüchtern gesehen: übersteigerter Kunstbegriff, überzogene Erwartungshaltung

Dienstag, 21. Mai 2013

Selbst Link Bibliothek Link Ernst Kris, Otto Kurz: "Die Legende vom Künstler" Zauber, Geheimnis von 2 Standpunkten aus betrachtet: 1 der Künstler (Frage der Psychologie) und 2 Beurteilung jenes Künstlers (Frage der Soziologie) Gegenseitiges Einwirken von Seiten des Künstlers und der Umwelt Summe der Eigenschaften: "Talent" (imponiert Umwelt) Überlieferung nur möglich, wenn Kunstwerk mit Urheber verknüpft (Signatur Künstlersignatur , schriftliche oder mündliche Überlieferung) Naturvölker: Künstler der Werke unbekannt (Sinn hinter Kunstwerk ein anderer) mit Signatur: nicht ausschließlich im Dienste religiöser, kulturlicher und magischer Aufgaben Verknüpfung Kunst <> Künstler: wurzelt im Griechentum Künstlerbiographik: 6. Jahrhundert v. Chr. Anfang Renaissance Renaissance : viele Lebensbeschreibungen erhalten häufig: Meister = Hirtenknabe = Talent beim Zeichnen der Tiere geboren = "zufällig" vorbeikommender Kunstkenner entdeckt Begabung = bewacht Ausbildung des jugendlichen Hirten viele Abwandlungen existieren (immer aber: Ingenium Link des Künstlers in Kindheit) Formelhafte Nachricht für die Leistung: Künstler hat Teil der Natur so realistisch gemalt, dass sie für real angenommen wurde / Täuschung notiert Link das Prinzip im Text auf Münzen-Rückseite anwenden (Friedrich > Arbeiterkind > Talent entdeckt > Meister übertrumpft); sollte natürlich ein wenig der "Wahrheit" entsprechen :-) Schlagwort "Künstleranekdoten Künstleranekdoten " beeinflusst durch Massenverwendung unsere Vorstellung vom Künstler Haupe, 1928: Dürer Albrecht Dürer soll realistische Spinne auf ein Bild des Michelangelo Michelangelo Buonarroti gemalt haben ("Kunst als Konzept" ab S. 71 weiterlesen, "Zur Farbe in der konkreten Malerei")
Die akustische Kamera, gfai tech GmbH
Die akustische Kamera, gfai tech GmbH

Donnerstag, 15. November 2012

notiert Link durch Christian angeregt: Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße durchlaufen und Eigenschaften festhalten (wie Dönerladen, Wohnhaus, Spielothek, Kirche, Altbau, Neubau, Grünfläche, Parkplatz, Kreuzung, Straßenbahnhaltestelle, Baum) danach vertonen je Eigenschaft eine zufällig bestimmte Klaviertaste Bibliothek Link Buch "net.art net.art 2.0" weitergelesen notiert Link Druckedition: Internetseite, wo Besucher eine vorhandene Struktur verändern kann geänderte Version kann danach am heimischen Computer ausgedruckt und gerahmt werden inklusive meiner und seiner Signatur Künstlersignatur "Telegarden" von Ken Goldberg Link notiert Link eigenes Buch in die Bibliothek schmuggeln Buchcover mit Bibliothek-Aufkleber notiert Link Webprojekt: "einsam" oder "alleine" nur jeweils ein Besucher kann eine Webseite aufrufen alle anderen Besucher erhalten Hinweis: "Diese Webseite ist noch besucht. Versuchen Sie es später noch einmal" Tilman Baumgärtel in seinem Buch: "Ich frage danach, weil die meisten Netz-Künstler sich ihren Lebensunterhalt anders als mit ihrer Kunst verdienen müssen" John F. Simon im Interview: "Ich bin vollkommen überzeugt davon, dass jede künstlerische Entscheidung, die ich treffe, eine persönliche Sache ist. Ich weiß gar nicht, wie man etwas schaffen kann, das nicht persönlich ist." Kurs Standby Link Vorstellung Projekt "GPS-Daten in Musik umwandeln" vor der Klasse notiert Link Töne sollten je nach Abstand zu den Satelliten lauter bzw. leiser werden notiert Link Die akustische Kamera, gfai tech GmbH b_hgbleipzig-16-m.jpg Lärmquellen (Klatschen Klatschen ) mittels eines Gerätes, welches an der Decke eines Raumes befestigt ist, aufzeichnen Entwicklung des Klatschens dann nachvollziehbar (Gruppendynamik) Link Link