
Friedrich Fröhlich, 33
Blei
12 × 22 × 17 cm

Friedrich Fröhlich, 35
Gips
- Ich bin mir sicher, dass dieser Kopf und viele andere Köpfe, die ich gemacht habe, schon zehnmal fertig waren.
- Ich aber immer weitermachen musste!
- Weil irgendwas nicht stimmte.
- Für mich!
- Pause.
- Also ich finde diesen Endpunkt nicht.
- DEN Punkt, wo ich sagen kann: Das ist ein fertiger Kopf.
- Sondern bei mir hört das NIE auf.
- Pause.
- Deshalb entsteht auch so wenig!
- Pause.
- In den letzten Jahren habe ich nur zwei Köpfe fertig bekommen.
- Von Marios der in Blei.
- Und von Emma.
- Aber nicht den, den ich mehrmals abgegossen hab.
- Sondern den, den ich noch einmal stark überarbeitet habe.
- Pause.
- Also ZWEI Köpfe sind fertig.
- Pause.
- Bei den anderen komme ich nicht voran.
- Nein, ich KOMME voran. Aber werde nicht fertig!
- Pause.
- Die Frage ist jetze halt: Gibt es denn einen Moment, wo ich sagen könnte, der ist JETZT fertig?
- Oder müsste ich nicht eher sagen: Das ist eine MÖGLICHE Form.
- Und die, sage ich, ist JETZT fertig.
- Pause.
- Das kommt ja auch noch dazu! Ich weiß gar nicht, welche Form ich haben will!
- So viele unterschiedliche Möglichkeiten, auch die Oberfläche zu bearbeiten.
- Bei jedem Tag möchte ich eine andere Oberfläche haben und somit ... ähm ... wird das schon alleine DESHALB nicht fertig.
- Pause.
- Weil ich mich nicht einigen kann, wie die Oberfläche aussehen soll.
- Wie ... ähm ... der Hals ... äh ... sein soll.
- Ob der Kopf schräg geneigt sein soll!
- Pause.
- Mit jedem Tag möchte ich einen ANDEREN Kopf umsetzen.
- Und komme deshalb nicht zu einem Ergebnis.
- Pause.
- Eigentlich ist das gar kein Problem. Es gibt keinen Grund ihn fertig zu machen.
- Aber es ist halt bloß EINE Sache in Wachs zu modellieren. Die andere ist ... ähm ... es, einen Gipskopf herzustellen und vielleicht noch ein anderes Material zu finden.
- Und DIESEN Prozess mache ich viel zu selten.
- Da gibt es auch noch eine Menge zu lernen.
- Aber soweit komme ich halt gar nicht!