Instagram Regionart[bildgross=kopfabstrakt-1.jpg&text=Kopf, Plastik aus Gips, 33] [bildgross=kopfabstrakt-2.jpg&text=Kopf, Plastik aus Gips, 33]
[ Aufnahme Anfang. ]
Gespräch mit mir
Form und Farbe
Die Form des Gips...
Des Gipskopf...
Des Gipskopfes ...
... kann noch so ungewollt, beliebig, modelliert sein. WENN auf so einen Kopf dann aber FARBE kommt, dann ist der Blick nicht mehr auf die Form gerichtet. Sondern die Farbe lenkt ab.
Sie macht aus der Form so etwas wie eine Leinwand. Wie ein Papier.
Was halt gekrümmt ist!
[ Schlucke. ]
Aber die Farbe, die STICHT sie ...
Übertrumpft die Form!
[ Pause. ]
Bei den drei Wachsköpfen, die ich gerade modelliere, merke ich, wie ich versuche die Form zu bändigen.
[ Schlucke. ]
Wie Licht und Schatten eine große Rolle spielen.
AUSDRUCK wird NUR über die FORM bestimmt.
[ Pause. ]
Es sind also, schon beim Modellieren, Köpfe, die aufs Wesentliche reduziert sind.
Bei einer Plastik.
[ Pause. ]
Das Reduzieren auf Formen verhindert, dass ich zu SCHNELL, zu OBERFLÄCHLICH, unkonzentriert arbeite.
Negativ modellieren
Hingegen bei den zwei Köpfen aus Gips, die ja noch ... Die ich vor ein paar Monaten gemacht hatte. Als ... äh ... Über ein Negativverfahren.
Also ich hab keinen Positivkopf modelliert, sondern das Negativ eines Kopfes.
Um eben von diesen ... ähm ... diesem starren ... Um von dieser gefühlten Einengung wegzukommen. Immer alles GANZ genau zu machen.
[ Pause. ]
Also diese beiden Köpfe, die ja sozusagen nicht einen herkömmlichen Kopf bilden, sondern viele Ecken und Kanten haben, die ich NIE so modelliert hätte.
Hätte ich gewusst, wie das aussieht!
Die aber durch das Negativ eben ... ähm ... zuerst nicht sichtbar waren und dann eben hervortraten, als ich dann den Gipskopf ... ähm ... gegossen hab.
Diese beiden Köpfe sehen für sich, weiß, blank, ...
LANGWEILIG aus!
Da war der PROZESS sozusagen wichtiger als das Ergebnis.
[ Pause. ]
Nun hab ich aber diese beiden Köpfe bemalt.
Und dadurch wird aus dem Ergebnis ein Zwischenergebnis. Und die Bemalung tritt in den Vordergrund.
Das heißt: Die Form, die ganzen Ecken und Kanten, die unlogisch, die nicht ... ähm ... kontrolliert scheinen, die treten in den Hintergrund.
[ Schlucke. ]
Die BEMALUNG ...
Das heißt: Die Augen, die Augenbrauen, die Pupille, ... ähm ... Mund sind halt so stark, dass sie ... ähm ... die Form in den Hintergrund drängen. Und es schaffen RUHE reinzubringen.
Das sind zwei ganz unterschiedliche Arten, wie ich ... äh ... eine Plastik ... äh ... wie ich mich einer Plastik annähere.
Einmal reduziert auf die Form. Mit dem Spiel Licht Schatten.
Konzentration!
Ständiges Drumherumgehen. Nachdenken. Kleine Korrekturen. Zurücknehmen.
Wieder aufbauen!
Und dann eben die andere Sache. Und zwar einfach einen KLOPS nehmen an Gips, an Ton, an was auch immer, und den Klops bemalen.
Da also nicht die Form als das Wesentliche ansehen sondern eigentlich die Bemalung. Die von der zweidimensionalen Ebene in den Raum hinein tritt.
[ Pause. ]
Zwei ganz unterschiedliche Ansätze.
Beim ersten LERNE ich. Lerne ich den Kopf zu verstehen. Lerne ich ... ähm ... die Form zu bändigen!
Oder ich versuche es zumindestens.
[ Schlucke. ]
Ich VERSUCHE Licht und Schatten zu bändigen.
[ Pause. ]
Das ist der KAMPF!
[ Pause. ]
Spiel statt Kampf
Und bei der zweiten Sache ist es ein SPIEL.
Kein Kampf!
Da gehe ich bei der Form locker ran. Da geht es sozusagen nicht darum, dass die Form ... ähm ... für sich eine Einheit bildet. Dass man herumgeht und ... ähm ... und sie als Einheit betrachtet.
Sondern da geht es eher um den PROZESS.
Um das SCHNELL MACHEN einer Form.
Um einfach Experimentieren!
Um Ausprobieren!
Und dann eben um das Bemalen. Um ... ähm ... Um Farbigkeit reinbringen. Um Lebendigkeit reinzubringen. Da würde ich niemals drumherum gehen um die Form zu verstehen. Sondern da kann ich, egal von wo ich aus gucke, kann ich da stehen bleiben und die ... die Plastik so einfach annehmen.
OHNE sie in Frage zu stellen!
Das geht aber eben nur, weil ich eben die ... weil ich eben Farbe dazunehme.