Friedrich Fröhlich

Allen Linienbildern liegt das fotografische Bild zugrunde. Ich verwende Fotos aus meiner Sammlung oder mache neue Fotos, wenn ich nichts passendes finde. Bei Ganzkörperbildnissen mache ich viele Fotos vom Körper, schneide Bereiche aus und füge sie zu einem neuen Bild zusammen.

Mit einem Computerprogramm wird jeder Pixel eines so erstellten Bildes angeschaut und daraus die später zu zeichnenden Linien abgeleitet. Die Farbe und Helligkeit eines Pixels beeinflusst dabei die Länge und den Winkel der Linie. Deshalb bearbeite ich die Fotos solange am Computer, bis alle Linien zusammen ein stimmiges Bild für mich ergeben.

Bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, fange ich an das Bild zu plotten. Dabei wird ein Tuschestift an eine Maschine befestigt. Der Stift wird von der Maschine über ein Blatt Papier bewegt und überall da, wo eine Linie gezeichnet werden soll, drückt die Maschine den Stift auf das Papier.

Dadurch, dass ich die meisten Linien nicht einzeln setze, sondern lediglich Grundsätzliches festlege, überrascht mich jedes vom Computer erzeugte Bild selbst. Am Anfang weiß ich noch nicht, wie das Bild am Ende ausschauen wird. Es geht mir zwar auf der einen Seite darum, die Linie zu beherrschen, aber gleichzeitig möchte ich Ergebnisse zulassen, die ich so nicht vorhersehen kann. Der Fehler und das Ungeplante gehört also fest zu meiner Arbeit dazu.